Diplomkatalog 2016 HKB / MA Art Education

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HKB ARTS VISUELS ET DESIGN BA Arts Visuels BA Education Culturelle MA Art Education

Assistierende \ assistant-e-s : ROMY TROXLER STEFAN SULZER UNDINE LANG

Website des Studiengangs \ site internet de la filière : WWW.ARTEDUCATION.CH HOCHSCHULE DER KÜNSTE BERN HKB

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HAUTE ÉCOLE DES ARTS DE BERNE HKB

MA Communication Design

Studiengangsleitung \ responsable : MAREN POLTE JACQUELINE BAUM

MA Contemporary Arts Practice

MA Communication Design MA Contemporary Arts Practice

BA Communication Visuelle

MA Art Education

MA Art Education

BA Visuelle Kommunikation

BA Vermittlung in Kunst und Design

BA Fine Arts

HKB GESTALTUNG UND KUNST


MA Contemporary Arts Practice

MA Communication Design

Art MA Art Education 2

BA Visuelle Kommunikation

BA Vermittlung in Kunst und Design

BA Fine Arts

HKB / Gestaltung und Kunst


Well done! Andreas Vogel Fachbereichsleitung Gestaltung und Kunst

BA Arts Visuels BA Education Culturelle BA Communication Visuelle 3 Art MA Art Education

So steht hinter allen hier versammelten Abschlussarbeiten zuvorderst das grosse Engagement der Studierenden, die sich mit ihren Projekten nicht nur für einen Studienabschluss qualifizieren, sondern zwangsläufig auch einem grösseren Publikum präsentieren und das Gezeigte dabei unter bereits ausserschulischen Bedingungen einer öffentlichen Diskussion aussetzen. Ihnen allen gilt unser grosser Dank, ein wichtiges Stück ihrer Wegstrecke in und mit der HKB zurückgelegt zu haben, um die Hochschule nun mit all ihren Potenzialen und Versprechen für unsere gestaltete Zukunft zu verlassen. Aber auch all jenen – Dozierende, Studiengangsleitende, Assistierende, Mitarbeitende aus Verwaltung, Direktion und Lehre, den Labs und der Mediothek –, die, in vielen Fällen unsichtbar, seitens der HKB zu diesem hocherfreulichen Abschlussbouquet beigetragen haben, möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich danken.

MA Communication Design

Ein Katalog wie der vorliegende kann natürlich von den meisten Arbeiten nur eine Ahnung vermitteln. Stattdessen aber repräsentiert er in seiner gesamthaften Übersicht der Projekte eines kompletten Abschlussjahrgangs die Vielfalt innerhalb eines gewaltigen Spektrums und schafft stellenweise eigene Bezugspunkte und Zugehörigkeiten. Wo im Diplom naturgemäss die jeweils individuelle Arbeit der Absolventinnen und Absolventen im Fokus steht, bildet sich hier in der Publikation aus nun grösserer Flughöhe eine Gesamtschau der Themen und Bildsprachen, der Ansätze und Stossrichtungen heraus. Denn was im Format der sorgfältig kuratierten Abschlussausstellungen ja gelegentlich verloren geht, ist die Tatsache, dass diesen Präsentationen keine übergeordnete konzeptionelle Idee und keine gemeinsame Thematik zu Grunde liegen: Sie bilden ab, was die Diplomandinnen und Diplomanden (in diesem Jahr 58 an der Zahl) zu diesem Zeitpunkt ihrer gestalterischen, künstlerischen und vermittlerischen Entwicklung zur Disposition stellen können und wollen.

MA Contemporary Arts Practice

Wir halten einen besonderen Moment in den Händen: Die Anspannung der heissen Diplomphase hat sich gelegt, die intensiven Prüfungserfahrungen haben sich gesetzt – und unsere Diplompublikation 2016 liegt vor. Sie lässt als kompletter Überblick Revue passieren, welche Abschlussarbeiten die Studierenden der im Fachbereich Gestaltung und Kunst zusammengefassten Studiengänge auf Bachelorstufe in Visueller Kommunikation, Vermittlung in Kunst und Design sowie Fine Arts, zudem die Master in Art Education und Communication Design im vergangenen Juni und Juli an der Hochschule der Künste Bern HKB und im Kunsthaus Langenthal präsentierten.


MA Contemporary Arts Practice

MA Communication Design

Art MA Art Education 4

BA Visuelle Kommunikation

BA Vermittlung in Kunst und Design

BA Fine Arts

HKB / Arts Visuels et Design


Well done! Andreas Vogel Responsable de la section Arts Visuels et Design

BA Arts Visuels BA Education Culturelle BA Communication Visuelle 5 Art MA Art Education

Le point commun de tous ces travaux de diplôme, c’est l’immense engagement des étudiant-e-s, qui non seulement se qualifient pour un diplôme de fin d’études, mais qui, en présentant leurs travaux à un public large et extra-scolaire, soumettent ces travaux au débat public. Alors qu’ils s’apprêtent à quitter notre haute école avec ses possibilités et ses promesses et à prendre leur envol pour form(ul)er notre avenir, nous leur exprimons notre gratitude d’avoir accompli un tronçon déterminant de leur cheminement à la HKB. Nous tenons à remercier très chaleureusement aussi toutes celles et tous ceux qui, en leur qualité d’enseignant-e-s, de responsables des filières, d’assistant-e, de collaboratrices et de collaborateurs de l’administration, de la direction et de l’enseignement, des laboratoires et de la médiatique ; au nom de la HKB, ils ont contribué, souvent derrière les coulisses, à ce magnifique bouquet final.

MA Communication Design

Un catalogue tel que celui que vous tenez entre vos mains ne peut donner qu’une idée générale de chacun des travaux exposés. En revanche, il présente un tour d’horizon représentatif des accomplissements de toute une volée, avec la diversité qui est caractéristique d’un vaste éventail de possibilités, tout en créant quelques liens et relations entre ces travaux. Alors que le travail de diplôme, de par sa nature, place le travail individuel des diplômées et des diplômés au centre de l’attention, la présente publication prend du recul : c’est une vue d’ensemble des sujets, des langages visuels, des approches et des grands axes qui se dessine. Contrairement aux expositions conçues à partir d’un thème précis, cette présentation ne s’articule autour d’aucune idée commune et autour d’aucun sujet commun : elle représente ce que les 58 diplômées et diplômés, compte tenu du stade de leur développement conceptuel, artistique et médiatique, peuvent et veulent montrer.

MA Contemporary Arts Practice

Nous voici à un moment très particulier : la tension de la phase de diplôme est retombée, les examens ne sont plus qu’un souvenir et notre publication des travaux de diplôme 2016 sort de l’imprimerie. Cette publication présente tous les travaux de fin d’études que les étudiant-e-s des sections Arts visuels et design de la HKB ont présentés au Kunsthaus de Langenthal en juin et juillet derniers, à savoir les travaux des filières de bachelor Communication visuelle, Éducation culturelle et Beaux-Arts, ainsi que ceux des filières de Master in Art Education et de Master in Communication Design.




MA Art Education 8


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210 214 218 222 226 230 234

8 YASMIN MATTICH 9 ANNA SPIRIG 10 JANINE STRASSER 11 INA UNGER-HARSCH 13 LAURA ZAROTTI 12 SABINE ZENGER

S. S. S. S. S. S.

238 242 246 250 254 250 MA Art Education

1 FLURINA AFFENTRANGER 2 ANDREA BECKEL 3 MATTHIAS EGGER 4 LEA-NINA FISCHER 5 SIMONE HOFMANN 6 NEAL JOSSEN 7 SRIMAULI MANURUNG


MA Art Education FLURINA AFFENTRANGER

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«SOLL GANZ IN MEINE HÄNDE PASSEN» Zur Bedeutung der haptischen Wahrnehmung in plastischen Gestaltungsprozessen Seife, Tisch, Flatscreens, Papier


MA Art Education

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FLURINA AFFENTRANGER


MA Art Education FLURINA AFFENTRANGER

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«SOLL GANZ IN MEINE HÄNDE PASSEN» Zur Bedeutung der haptischen Wahrnehmung in plastischen Gestaltungsprozessen Ansicht Flatscreens


gewinn fruchtbare Momente. Es wird deutlich, welchen Einfluss der Bezug des eigenen Körpers zur entstehenden Plastik auf das Formschaffen hat. Dem Kontakt zwischen Werkstück und Hand entspringt ein responsives Moment, das den Prozess zu leiten beginnt.

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FLURINA AFFENTRANGER

Mentorinnen Praxis: Ruth Kunz, Jacqueline Baum Mentorinnen Theorie: Ruth Kunz, Jacqueline Baum

«SOLL GANZ IN MEINE HÄNDE PASSEN» Zur Bedeutung der haptischen Wahrnehmung in plastischen Gestaltungsprozessen Detail

Bewegt von Beobachtungen zum Tun der Hände und zum Umgang mit Material beim plastischen Gestalten im gymnasialen Unterricht, untersucht das Forschungsprojekt mit empirischen Methoden die Bedeutung der haptischen Wahrnehmung im plastischen Gestaltungsprozess. Die Videografie ermöglicht es, den Gestaltungsprozess, in dem ein Seifenblock subtraktiv bearbeitet wird, im bewegten Bild festzuhalten, und macht beobachtbar, was sich ereignet. Diesem Blick von aussen steht die Innensicht gegenüber, die sich in reflexiven Texten der gestaltenden Personen artikuliert. Dem Spannungsfeld zwischen diesen beiden Perspektiven des Datenmaterials entwachsen für den Erkenntnis-


MA Art Education ANDREA BECKEL

14 FUNDSTÜCKE – EINE ALLTAGSSERIE Telefon, Kakteen, Tisch, Buch, Giesskanne, Wassertank


MA Art Education

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ANDREA BECKEL


MA Art Education ANDREA BECKEL

16 FUNDSTÜCKE Videoinstallation


Das Leben wahrnehmen durch bewusstes Innehalten in einer schnelllebigen Zeit, banale Dinge, Momente, Interaktionen im Alltag beobachten und ihnen Aufmerksamkeit schenken. Dies war der Ausgangspunkt für meine Master-Thesis. Seit zwei Jahren halte ich Augenblicke im Alltag, die mich auf irgendeine Art und Weise berühren, schriftlich fest. Es sind alltägliche Momente, die nicht völlig abnormal sind, aber dennoch auf eine banale Weise irgendwie irritieren, skurril sind, einen Witz in sich bergen oder mich nachdenklich stimmen und dadurch meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für meine Masterarbeit habe ich aus meiner Notizsammlung diejenigen Fundstücke ausgewählt, die auf unterschiedliche Weise eine Absurdität in sich tragen. Das, was mich berührt hat, das Absurde oder Witzige, schäle ich heraus und bringe es in einer künstlerischen Arbeit auf den Punkt. Dabei werden die ursprünglichen Situationen abstrahiert, verändert, ergänzt. Es sind Objekte, Installationen und Projektionen entstanden, die dieses von mir erlebte Moment vermitteln sollen. Durch die Inszenierung dieser banalen Alltäglichkeiten erhalten diese eine Präsenz und stehen plötzlich im Mittelpunkt.

MA Art Education

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Mentorin Praxis: Esther van der Bie Mentorin Theorie: Anne Krauter Kellein

ANDREA BECKEL

Ein Auto rast vorbei. Eine Dose steht da, eine Stimme ertönt. Eine Frau isst sitzend Schokolade. Ein Mann schreit, eine Frau schreit. Aus einem alten Telefonhörer spricht jemand. Kakteen stehen im Raum. Eine Giesskanne giesst. Ein Selfie macht ein Selfie.


MA Art Education ANNA-LENA MARCUS / MATTHIAS EGGER

18 TAUSCHEN & TEILEN Konstruktion aus gefundenen Materialien


MA Art Education

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ANNA-LENA MARCUS / MATTHIAS EGGER


TAUSCHEN & TEILEN Konstruktion aus gefundenen Materialien, Detail

MA Art Education ANNA-LENA MARCUS / MATTHIAS EGGER

20 TAUSCHEN & TEILEN Konstruktion aus gefundenen Materialien, Detail


Für unsere Abschlussausstellung wollen wir als dritten Schritt einen Ort und Rahmen für Tausch- und Teil-Aktivitäten schaffen, die Tauschbude. Zusammengebaut aus geschenkten und getauschten Materialien, dient sie als Begegnungsstätte und Ort des Austauschs. Als letzten Schritt stellen wir während der Ausstellung ein Zine her. Es dient der freien Auseinandersetzung mit dem Thema und dem erlebten Prozess. In Zusammenarbeit mit Anna-Lena Marcus

MA Art Education

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Mentorinnen Praxis: Jacqueline Baum, Romy Troxler Mentorin Theorie: Maren Polte

ANNA-LENA MARCUS / MATTHIAS EGGER

Wir haben letztes Jahr das Ressourcen-VermittlungsBüro (RVB) konzipiert, das sich mit dem Tauschen & Teilen von materiellen und immateriellen Ressourcen beschäftigt. In unserer Abschlussarbeit lassen wir das RVB in Aktion treten. Unser Projekt besteht aus vier Teilelementen: In einem ersten Schritt wurde anlässlich des TauschEssens mit zehn Personen das Thema Tauschen & Teilen diskutiert, befragt und praktiziert. Der Abend führte uns zur Frage: Wie sehen individuelle Wünsche und Bedürfnisse aus? Der zweite Schritt, das Wunsch- und Bedürfnisbuch, ist eine Sammlung von 99 Wünschen und Bedürfnissen von ebenso vielen verschiedenen Personen.


MA Art Education LEA-NINA FISCHER

22 17,2 M3 BÃœMPLIZ Ansicht Projektdokumentation


MA Art Education

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LEA-NINA FISCHER


MA Art Education LEA-NINA FISCHER

24 312,7 M3 HKB Kamin, Nebelmaschine, Heavy Fog Liquid, 2 min mit Intervall


17,2 M3 BÜMPLIZ

312,7 M3 HKB

Sechs Kunstschaffende untersuchen 17,2m3 an vier Orten in Bern Bümpliz und filtern diese zu einem kollektiven Duftkonzentrat. Ein olfaktorischer Perspektivenwechsel. Das Kunstprojekt untersucht unser Raumerleben. Schaffen Düfte neue Zugänge zu bekannten Orten? Wie verorten wir Duft? Während der Dauer des Stadtfestes Bern (19.–21. August 2016) konnten an drei Standorten auf dem Festgelände unterschiedliche Interpretationen erlebt werden.

Intervention: Kamin, Nebelmaschine, Heavy Fog Liquid, 2 min mit Intervall

Flatscreen: Video, Loop 2:24 Zusammenarbeit mit: Andreas Wilhelm, Parfümeur

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LEA-NINA FISCHER

Mentorin Praxis: Marta Kwiatkowski Mentor Theorie: Andi Schoon

312,7 M3 HKB Raum, Duft Nr. 64029.09: Geosmine, Maceal, Cis-3-Hexenyl, Salicylate, Dipropylenglycole (DPG)

Zusammenarbeit mit: Tamara Hauser, Selina Hofer, Salima Hänni, Stefanie Janssen, Esther Tellenbach und Andreas Wilhelm, Parfümeur. Kuratiert von Marta Kwiatkowski.

Duft Nr. 64029.09: Geosmine, Maceal, Cis-3-Hexenyl, Salicylate, Dipropylenglycole (DPG)


MA Art Education SIMONE HOFMANN

26 43 BILDER 1995–2015 Digitaler Druck, verschiedene Formate


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SIMONE HOFMANN


MA Art Education SIMONE HOFMANN

28 43 BILDER 1995–2015 Begleitpublikation


Das entstandene Gefüge, bestehend aus 43 Aufnahmen, kann als eine mögliche Selektion und Konstellation verstanden werden.

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Mentor Praxis: Matthias Gabi Mentorin Theorie: Ruth Kunz

SIMONE HOFMANN

Mein gesamter persönlicher Fotofundus ist Ausgangspunkt der Arbeit 43 Bilder 1995–2015. Das Suchen – ohne genau zu wissen, wonach – spielte als treibende Kraft eine wichtige Rolle. Die insgesamt 17 751 Bilder wurden gesichtet und geordnet, um anschliessend für eine künstlerische Arbeit fruchtbar gemacht zu werden. In einem mehrstufigen Prozess wurden 407 Bilder ausgewählt, die als Bilderpool für die präsentierte Auswahl dienten und ergänzend zu den ausgestellten Fotografien in einem Buch in der Ausstellung präsent sind.


MA Art Education NEAL JOSSEN

30 FRAGMENTS Videoprojektion, Buch


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NEAL JOSSEN


MA Art Education NEAL JOSSEN

32 FRAGMENTS Ansicht Buchseiten


D’un décalque à l’autre se produisent d’infimes écarts. Il m’est difficile de ne pas corriger les errements de mon stylo, je me retiens alors de rectifier mon trait, je réprime cette volonté de renouer avec la forme d’origine. Le premier dessin : ce joli cube. Elle sont précieuses, ces erreurs. Ce sont elles qui animeront l’image. J’ai réalisé cinquante dessins. Le moment est venu de passer le flambeau, à mes parents, à mes potes et à mes frangins. Ce sont eux qui poursuivront le travail : cinquante dessins chacun, en reprenant toujours là où la dernière personne s’est arrêtée.

MA Art Education

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Mentorin Praxis: Daniela Keiser Mentor Theorie: Nicolas Vermot-Petit-Outhenin

NEAL JOSSEN

Un dessin après l’autre. Couchée sur une table lumineuse, la première feuille, comportant le premier dessin, sera la matrice du dessin suivant. Le deuxième dessin accouchera du troisième, et ainsi de suite. Un cube, voilà ce que j’ai dessiné. C’est une forme que nous connaissons tous. Elle me semble relativement simple à reproduire. À l’aide de mon fidèle stylo, toujours le même modèle depuis 2009, j’ai tracé les cinquante premiers dessins. Aucune préoccupation technique ou très peu. Le sujet non plus n’est pas en question. La consigne est simple : décalquer exactement le dessin précédent, à chaque fois, sans réfléchir. Et surtout ne jeter aucun dessin.


MA Art Education SRIMAULI MANURUNG

34 OHNE TITEL 2 Tusche auf Papier, 240 × 379 cm


MA Art Education

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SRIMAULI MANURUNG


MA Art Education SRIMAULI MANURUNG

36 OHNE TITEL 2 Begleitpublikation


Ohne Titel 2 ist das letzte Bild, das aus einer Reihe von diversen Versuchsanordnungen hervorgegangen ist. Weil das Werk am Boden entstand, liess sich der Entstehungsprozess nur bedingt überblicken und voraussehen.

MA Art Education

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Mentorin Praxis: Karoline Schreiber Mentorin Theorie: Annina Schneller

SRIMAULI MANURUNG

Mit Pinsel und Tusche gehe ich auf die Suche und damit auf eine zeichnerische Reise ins Unbekannte. Hände und Augen suchen und hinterlassen dabei Spuren auf dem Papier. Die Spuren verdichten sich allmählich zu Gebilden, die an Landschaften und Wolken erinnern, obschon sie aus Pinselstrichen bestehen, die keine Figuration im Sinn hatten. Neues wie Altbekanntes, Unerklärliches und Überraschendes begegnen mir beim Zeichnen. Das Auftauchen aus dem scheinbaren Nichts interessiert mich. Kann etwas entstehen, ohne dass nach etwas Bestimmtem gesucht wird? Wohin führt mich die zeichnerisch-malerische Suche ohne konkretes Ziel?


MA Art Education YASMIN MATTICH

38 PUNCTUM Öl auf Baumwolle, verschiedene Formate


MA Art Education

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YASMIN MATTICH


MA Art Education YASMIN MATTICH

40 PUNCTUM, OHNE TITEL (LANDSCHAFT BLANC), Öl auf Baumwolle, 75 x 60 cm


Im vermittelnden Teil werden der eigene Umgang mit Fotos durch weitere Umgangs- bzw. Bildformen sowie die kunsthistorische Funktion der Fotografie mit einem aktuellen Blick auf die zeitgenössische Malerei erweitert: In Künstlergesprächen werden sechs ausgewählte Malerinnen und Maler zur Funktion der Fotografie und zur (physischen) Rolle der fotografischen Vorlage befragt. Die Interviews bieten die Grundlage für einen Dialog, der die Vielzahl unterschiedlicher künstlerischer Intentionen in Bezug auf die Arbeit mit fotografischem Material und das wechselseitige Verhältnis von Malerei und Fotografie im heutigen (digitalen) Zeitalter in den Fokus rückt.

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YASMIN MATTICH

Mentorin Praxis: Karoline Schreiber Mentorin Theorie: Anne Krauter Kellein

PUNCTUM Öl auf Baumwolle, verschiedene Formate

Punctum: Die Masterarbeit untersucht das komplexe Wechselverhältnis von Malerei und Fotografie. Ein persönliches Bildarchiv analoger Fotografien, die im Alltag und auf Reisen mit einer Einwegkamera entstanden sind, bilden Ausgangspunkt und Impuls für die praktische Arbeit. Die Suche nach dem Spektakulären im Unspektakulären und der bewusste Akt des Fotografierens sind dabei für den Entstehungsprozess der Fotos entscheidend: Durch die begrenzte Anzahl Bilder der Einwegkamera erhält jede Fotografie den Status des Unikats. Mit den Mitteln der Malerei wird nach einer Neuformulierung des Punctums und nach Möglichkeiten einer Auflösung der fotorealistischen Grenzen gesucht. Die theoretische Arbeit nähert sich dem Wechselverhältnis von Fotografie und Malerei auf der forschendkunstwissenschaftlichen Ebene an. Sie beschätigt sich mit Themenfeldern, die in einer engen Relation zur künstlerischen Praxis stehen. Vom Fotografischen in der Malerei über das Subjektive in der Fotografie bis hin zu den «Leerstellen» als spannungserzeugende Gestaltungsmittel werden verschiedene Aspekte beider Medien beleuchtet. Das Verständnis von Fotografie und Malerei als zwei gegensätzlichen Partnern und die Untersuchung ihrer medienspezifischen Eigenschaften bilden dabei den Hauptuntersuchungsgegenstand.


MA Art Education ANNA SPIRIG

42 SPÄTE LICHTER FERN Videoprojektion, Audiospur


MA Art Education

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ANNA SPIRIG


MA Art Education ANNA SPIRIG

44 SPÄTE LICHTER FERN Videoprojektion, Audiospur


Bezeichnend für die Langzeitbeobachtungen sind das beiläufige Entstehen und das Aufzeichnen einer realen Dauer. Die Auswahl ist eine Versuchsanordnung. Die Suche nach Orten, nach besonderen Lichtverhältnissen könnte weitergehen. Texte gelesen von: Pauline Jacob

MA Art Education SPÄTE LICHTER FERN Ausschnitt aus bergen, Textfragment

Sie treffen sich auf einem Bahnsteig. Bereits seit Stunden auf den Beinen. Angereist sind sie aus verschiedenen Richtungen. Beide tragen Winterjacken, anthrazitfarben, marineblau, und Gepäck für mehr als zwei Tage. Auf die Bergbahn wartend, wechseln sie ein paar Worte. Der Zug fährt ein. Alte, einstöckige Wagons, rot gestrichen. Sie finden ein freies Abteil, ziehen die Jacken aus und lassen sich am Fenster nieder.

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Mentorinnen Praxis: Theres Roth-Hunkeler, Jacqueline Baum Mentorin Theorie: Theres Roth-Hunkeler

ANNA SPIRIG

Ich erinnere mich an Stimmungen, konstruiere schreibend eine Jetzt-Vergangenheit. Es entstehen Textfragmente, die lose zusammenhängen. Zum einen sind es Bilder aus meiner Kindheit, die mich geprägt haben, zum anderen Sequenzen, Begegnungen und Wiederholungen, die nur kurze Zeit zurückliegen. Verbindend sind Luft, Licht, Duft, Wind. Das Geschriebene ist das Aufbewahrte. Meine Faszination für die Sprache liegt in ihrer klärenden Funktion und der Möglichkeit, mit ihr Imaginationen sichtbar zu machen. Die Sprache grenzt ein, aber sie schärft in ihrer Genauigkeit auch ein verschwommenes Bild. Die Bildaufnahmen, die parallel zu den Texten laufen, habe ich unabhängig entwickelt. Sie haben keine illustrierende Funktion, engen nicht ein und lösen dadurch Assoziationen aus. In einer vertrauten Umgebung gehe ich umher, finde unverhofft Schauplätze, die durch den Ausschnitt keinen Hinweis auf bestimmte Stellen geben. Dies ermöglicht es, die Orte weiterzudenken.


MA Art Education JANINE STRASSER

46 HEIMATBÃœRO Fotoprojektion, Audiospur


MA Art Education

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JANINE STRASSER


MA Art Education JANINE STRASSER

48 HEIMATBÃœRO Fotoprojektion, Audiospur


Daraus können Erkenntnisse für eine Kunstvermittlung gewonnen werden, welche die kulturelle Vielfalt in den Fokus rückt. Parallel entstand der Blog heimatbuero. tumblr.com, der für alle öffentlich zugänglich ist. Er ist ein virtueller Raum, in dem Assoziationen zum Thema Heimat gesammelt werden.

MA Art Education

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Mentor/in Praxis: Jacqueline Baum, Guy Jost Mentor/in Theorie: Jacqueline Baum, Guy Jost Web: janinestrasser.allyou.net

JANINE STRASSER

Das Forschungsprojekt Heimatbüro zeigt eine Zusammenstellung verschiedener subjektiver Vorstellungen von Heimat im Berner Stadtteil 6. Das Heimatbüro ist ein Ort des Austauschs und des Sammelns von Assoziationen, Gedanken und Bildern zum Begriff Heimat. Das Büro war im April 2016 an sechs unterschiedlichen Tagen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils geöffnet. Pro Person wurde eine Stunde Zeit für die Gespräche und das sorgfältige Fotografieren eingeplant. Ein Teil der Befragung fand in der Schule Schwabgut Bethlehem statt, wo sich 15 Jugendliche zum Thema geäussert haben. Die Schülerinnen und Schüler wurden nicht fotografiert. Alle Gespräche wurden digital aufgezeichnet und wörtlich transkribiert. Durch das qualitative Ordnen der Interviewpassagen entstand ein dichtes Kategoriensystem, das in der Theoriearbeit sichtbar gemacht wird.


MA Art Education INA UNGER-HARSCH / SABINE ZENGER

50 PIXELYSÉE / FRECHE FRAGEN Dokumentation des Forschungsprojekts


MA Art Education

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INA UNGER-HARSCH / SABINE ZENGER


MA Art Education INA UNGER-HARSCH / SABINE ZENGER

52 PIXELYSÉE / FRECHE FRAGEN Dokumentation des Forschungsprojekts


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FRECHE FRAGEN (Sabine Zenger) Das Projekt ist ein Angebot der Kunsthalle Bern und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Mittelschule. Es bietet den Jugendlichen Gelegenheit, sich vertieft mit einer Ausstellung auseinanderzusetzen, um aufbauend auf den eigenen Interessen und Fragen ein Vermittlungsangebot zu konzipieren und durchzuführen.

MA Art Education

Mentorin Praxis: Ursula Jakob Mentorin Theorie: Ruth Kunz

PIXELYSÉE (Ina Unger-Harsch) In einer Zeitspanne von vier Monaten erarbeitet das Fotografiemuseum Musée de l’Elysée in Lausanne mit einer Schulklasse eine Augmented-Reality-Applikation. Die Jugendlichen erstellen den Inhalt der Applikation und vermitteln mit dieser Intervention den Museumsbesucherinnen und -besuchern ihre Sicht auf Steeve Iunckers Fotografien.

INA UNGER-HARSCH / SABINE ZENGER

In unseren Forschungsarbeiten konzentrierten wir uns auf zwei Kunstvermittlungsprojekte, bei denen Jugendliche einer Schulklasse und eine Kunstinstitution kooperieren. Dabei stand folgende Frage im Zentrum: Welche Faktoren sind bestimmend, um bei Jugendlichen das Interesse für Kunst und Kultur zu wecken.


MA Art Education LAURA ZAROTTI

54 WOHNBILDER 3-Kanal-Videoinstallation, Audiospur


MA Art Education

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LAURA ZAROTTI


MA Art Education LAURA ZAROTTI

56 WOHNBILDER 3-Kanal-Videoinstallation, Audiospur


57 MA Art Education

Mentorin Praxis: Olivia Heussler Mentorin Theorie: Priska Gisler

Die Fotografien wurden von den Teilnehmenden des Projekts gemacht: Olivia Bernhard Alex Manu, Karin Achmed Waldemar Herr Selmani, Frau Selmani Andrea Melissa, Nino Marina, Max Cosima Domenico David, Gian Luca Michal

LAURA ZAROTTI

Die Arbeit Wohnbilder zeigt Ausschnitte von Wohnungen im Erismannhof in Zürich. Die Bewohnerinnen und Bewohner sprechen über ihre Vorstellungen vom Wohnen, über ihre Ansprüche an das Zuhause und über das Leben in dieser fast hundertjährigen Arbeitersiedlung.




Finale 16

Affaire Festival des Arts \ MA Art Diplomausstellung HKB60/ Gestaltung und Kunst Education 24. Juni – 9. Juli 2016 / HKB, Fellerstrasse 11, Bern

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Diplomausstellung MA CAP 16. – 22. Juni 2016 / Centre PasquArt, Biel

Diplomausstellung BA Fine Arts 6. – 10. Juli 2016 / Kunsthaus Langenthal

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