mRZ A PR 2017 Die jetztzeIt deR MonsteR FRee! music 2 odeR 3 TiGeR
Freiheitsrechte und republikanische Institutionen stehen weltweit zur Disposition, Lebensschicksale sind davon betroffen. Wie weit die Muta tion der Ordnungssysteme reicht, ist derzeit schwer zu bestimmen. Mehr denn je lässt sich Tiefenschärfe nur durch Suchbewegungen herstellen. Umso dringlicher ist es zu verstehen, wie Der Apparat des Rassismus operiert. Umso notwendiger zu er gründen, was jenseits der National staaten denkbar ist: Die Jetztzeit der Monster. Im Mahlstrom der politi schen Ereignisse tut Vorwärtsdenken ebenso not wie Rückbesinnung. So bedeutet Free! Music mehr als Musik umsonst: Musik kann befreien. Wie sich Hoffnung organisieren lässt, wird die große Frage der kommenden Monate sein. Bernd Scherer
100 JAHRE GEGENWART: DIE JETZTZEIT DER MONSTER
Die Jetztzeit der Monster What Comes After Nations?
23.– 25. Mrz Präsentationen, Diskussionen, Performances
Eine zentrale politische Ordnungsidee prägt die Gegenwart: der Nationalstaat in seinem globalen Rahmenwerk. Wie kam es, dass dieses System alle anderen Vorstellungen politi scher Organisation verdrängt hat? Und was ist jenseits des globalen Nationalstaatensystems denkbar? Ein Reflexions raum der Forschung, Theorie und Kunst —— Now is the Time of Monsters: The present moment is marked by one central political idea – the nation-state and its corresponding global framework. How did the nation-state system replace all other ideas of political organization? And how can one think beyond the limits of this system? A manifestation of research, theory, and art.
Foto: Lonneke van der Palen – Souvenir
DIE JETZTZEIT DER MONSTER
23.3. Eintritt frei Tagesticket: 9€/6€ Nachmittagsticket (12–17h): 6€/4€ Abendticket (17–23h): 6€/4€ Konversationen: Eintritt frei Simultanübersetzung deutsch, englisch
Über drei Tage verhandeln interna tionale Künstler*innen, Theoreti ker*innen und Schriftsteller*innen die Geschichte und Zukunft des Nationalstaatensystems, legen seine strukturellen Unzulänglichkeiten offen, nehmen gegenläufige Bewe gungen auf und zeichnen ein Porträt des zeitgenössischen Staats. Das Nationalstaatensystem, wie es als neue Weltordnung nach der Pariser Friedenskonferenz 1919 entstanden ist, hat sich so tief in heutiges Denken eingeschrieben, dass andere Formen politischer Organisation kaum mehr vorstellbar sind. In vier Themenfeldern widmet sich Die Jetztzeit der Monster – in Anknüpfung an eine berühmte Eintragung aus den Gefängnishef ten von Antonio Gramsci – den ge genwärtigen Erscheinungsformen des nationalstaatlichen Ordnungs gefüges, untersucht seine Aus schlussmechanismen und die darin strukturell verankerte Gewalt. Das Nationalstaatensystem – The Abandoned Futures in the Era of Nations: Welche Alternativen sind mit der Etablierung des National staatensystems unter- oder verloren gegangen? Der Zivilisationsstandard – Asym metries of the International System: Wie schreiben sich Ungleichheit und asymmetrische Machtverhält nisse im internationalen Staatenund Rechtssystem fort? Migration – A Political Movement: Wie ermöglicht Migration, politi sche Strukturen infrage zu stellen und radikal anders zu denken? Staatstechnologien – A Portrait of Contemporary Power: Welche Transformationen des Nationalstaa tensystems sind unter dem wach senden Einfluss von Technologie und globalen Finanzkreisläufen zu beobachten?
DIE JETZTZEIT DER MONSTER
Das vollständige Programm: hkw.de/monster Do 23.3. ● 19h Präsentationen, Lecture-Performances Das Nationalstaatensystem Cemil Aydin, Ann Cotten, Lawrence Liang ● 21h Dokumente, Präsentationen Der Zivilisationsstandard Eine Geschichte der Kontinuität Antony T. Anghie, Brigitta Kuster, Christian Nyampeta, David Scott Fr 24.3. 12h Diskussionen Migration Talking Migration Avery F. Gordon, Bernd Kasparek, Ramzi Kassem, Brigitta Kuster, Sandro Mezzadra, Kim Rygiel, Isabelle Saint-Saëns, Zoran Terzić 17h Dokumente, Präsentationen Der Zivilisationsstandard Recht und Krieg Slavenka Drakulić, Avery F. Gordon, Ramzi Kassem ● ab 17.30h Konversationen mit Teilnehmer*innen des Projekts 19h Präsentation, Performance Das Nationalstaatensystem Kudzanai Chiurai, David Scott 20h Dokumente, Präsentationen Der Zivilisationsstandard Vom „Recht auf Handel“ zur „Good Governance“ Antony T. Anghie, In Koli Jean Bofane, Susan George, Lawrence Liang
Sa 25.3. 12h Performance, Diskussion Migration Das Recht, Rechte zu haben Patrick Bernier und Olive Martin 14h Diskussionen Migration Unruly Thinking Bernd Kasparek, Ramzi Kassem, Brigitta Kuster, Sandro Mezzadra, Kim Rygiel, Isabelle Saint-Saëns, Zoran Terzić ● ab 15.30h Konversationen mit Teilnehmer*innen des Projekts 17h Präsentationen, Lecture-Performances Staatstechnologien cinéma copains (Arne Hector und Minze Tummescheit), Keller Easterling, Charles Lim Yi Yong, Boaventura de Sousa Santos, Felix Stalder, Samar Yazbek 21h Präsentationen, Lecture-Performances Das Nationalstaatensystem Arjun Appadurai, Marcus Rediker, Hito Steyerl, Naomi Wallace
DER APPARAT DES RASSISMUS
8.+ 9. Mrz Vorträge, Kommentare
Der Apparat des Rassismus
© tribunal-spots.net
Über mehr als ein Jahrzehnt verübte die rechtsextreme Vereinigung NSU eine beispiellose Mordserie – rassistische Motive blieben im Deutungshorizont von Medien, Politik und Behörden (bis zur Selbst enttarnung) lange ausgeschlossen. Eine internationale Debatte zum NSU-Komplex und Rassismus als Strukturierungsgröße unserer Gegenwartsgesellschaften —— The Apparatus of Racism: For a period lasting more than a decade, the rightwing extremist group NSU committed an unprece dented series of murders. For a long time, the media, politics, and public authorities excluded the possibility of racist motives (until the moment of self-disclosure). An international discussion on the NSU complex and racism as a structuring element of our contemporary societies.
In Vorträgen und Kommentaren neh men Expert*innen und Aktivist*innen den NSU-Komplex als Konglomerat aus rechtsextremem Terror, instituti onellem und strukturellem Rassismus im Kontext europäischer Geschichte und innerhalb der longue durée von Kolonialismus, Migration und Genozidgeschichte der globalisier ten M oderne in den Blick. Wie reproduziert sich Rassismus in den gesellschaftlichen Funktions apparaten von Staat, Politik, Recht und Justiz? Wie prägt er kollektive Denkhorizonte und Erkenntnis prozesse unserer Wissenssysteme?
In welchen Diskursen können struk turelle rassistische Formationen wie auch Gewaltexzesse analysiert, über die Erfahrungen und Situationen unterschiedlicher Migrationsgesell schaften perspektiviert und thema tisiert werden? Mit Yann Moulier Boutang, Manuela Bojadžijev, Ayşe Güleç, Eyal Weizmann u. v. a. Jeweils 19 – 22h, Eintritt frei Simultanübersetzung deutsch, englisch, türkisch
Artwork by The Laboratory of Manuel Bürger
EVER ELUSIVE – THIRTY YEARS OF TRANSMEDIALE
4.+ 5. Mrz Closing Weekend
ever elusive – 30 Jahre transmediale
Das Finale bringt alle Teile der 30. Ausgabe der transmediale zusammen – im Mittelpunkt stehen die Motive der Sprache und Technologie, deren flüchtige Beziehung immer wieder Thema in der Geschichte des Festivals war. —— The finale brings together all parts of the 30th transmediale: the focus will be placed on motifs of language and technology, whose elusive relationship has repeatedly been explored during the history of the festival. Künstler*innen, Theoretiker*innen und Kurator*innen wie Friederike Anders, Florian Cramer, Valie Djordvevic oder Christophe Bruno sind eingeladen, Artefakte aus den Archiven des Festivals zu erkunden; Filme von Constanze Ruhm, Emilien Awada und Caspar Stracke be leuchten die Themen Erinnerung, Kino und Zeit. Beide Abende finden ihren krönenden Abschluss in je einer Performance von Laurie An derson, die mit der jüngsten Version ihres fortlaufenden Stücks The Language of the Future ihren ersten Auftritt seit mehr als fünf Jahren in
Berlin hat. Parallel dazu ist die Sonderausstellung alien matter noch bis 5. März geöffnet. Closing Weekend Eintritt: 5 – 25€ Ausstellung alien matter im HKW, Mi – Mo 11 – 19h Eintritt: 5€/3€, Mo frei Das ausführliche Programm: transmediale.de
100 JAHRE GEGENWART: FREE! MUSIC
6.–9. Apr Konzerte, Filme, Gespräche
Free! Music
Tonalität, Notensystem, gängige Instrumente und Formen – von all diesen Einschränkungen wollten Musiker*innen, Denker*innen und Künstler*innen die Musik im 20. Jahrhun dert befreien. Im Zentrum der Thementage steht die Frage: Wie frei kann Musik sein? —— Tonality, the system of notation, common instruments and forms – musicians, thinkers, and artists of the twentieth century sought to free music of these constraints. The focus of this event: how free can music be? Freie Improvisation hat die musikali schen Mittel und Formen radikal erweitert, Geräusche wurden zum musikalisch formbaren Material, neuartige Klangerzeuger sind in experimentellen Anordnungen ent standen. Der Komponist Conlon Nancarrow ging sogar so weit, die Musik von Musiker*innen zu befrei en, der Avantgardist Harry Partch setzte auf selbst erfundene Instru mente und die gesprochene Rede als musikalisches Element. Zu hören und sehen ist bei Free! Music aber nicht nur „befreite“ Musik. Ebenso wichtig ist „befreien de“ Musik, die politische Umbrüche und soziale Emanzipationsbewe gungen begleitet oder gar erst in Schwung brachte. Und schließlich geht es um Musik, die „for free“, also kostenfrei zu bekommen ist. Außerdem: Performances, Instal lationen, Filme – und Gespräche zu Befreiungsversuchen von musikali schen Konventionen, zu Befreiungs musik in Südafrika und zu freiem Ausdruck / Ausdruck der Freiheit in der Musik.
Mit Baloji, Ensemble Musikfabrik spielt Harry Partch, Egyptian Fema les Experimental Music Session, El Ombligo, Patrick Frank, Johannes Kreidler, Lautari, Louis Moholo- Moholo, Conlon Nancarrows Player Piano, Ornament & Verbrechen u. v. a. Kuratiert von Detlef Diederichsen, HKW, und Björn Gottstein, Künstle rischer Leiter der Donaueschinger Musiktage Abendticket: 13 € / 10 € Festivalpass: 30 € Filme, Gespräche, Installationen, Hör- und Videostationen: Eintritt frei
„Ode to the Struggle“: aus dem Video Capture von Baloji
FREE! MUSIC
Das vollständige Programm: hkw.de/freemusic Do 6.4. 18h Konzert Theorieoper Freiheit – Die eutopische Gesellschaft, Version IV Patrick Frank 20h Konzert Ensemble Musikfabrik spielt Harry Partch 22h Konzert Ornament & Verbrechen Fr 7.4. ● 16.30h Film Blue Notes And Exiled Voices 52 min 18h Konzert Conlon Nancarrows Player Piano 19h Konzert Thabang Tabane 20.30h Konzert The Blue Notes Tribute Orkestra 22h Konzert Baloji Sa 8.4. ● 16.30h Film Johnny Cash at Folsom Prison 85 min
18h Konzert Conlon Nancarrows Player Piano 19h Konzert Lautari 20h Konzert El Ombligo 21h Konzert Egyptian Females Experimental Music Session 22h Free! Lounge Library Music – Olaf Karnik So 9.4. ● 16.30h Film Ornament & Verbrechen – Die Gebrüder Lippok 66 min 18h Konzert Conlon Nancarrows Player Piano 19h Lecture concert X-Ray Audio Live 20h Konzert Rastig / Drescher / Rasmussen 21h Konzert Louis Moholo-Moholo 4 Blokes
100 JAHRE GEGENWART: 2 ODER 3 TIGER
21. Apr – 3. Jul Ausstellung
2 oder 3 Tiger
Eine Ausstellung zu den sozialen Dimensionen der Moderne in Ostasien: Der Tiger wird hier zum Medium zwischen kulturellen Vorstellungswelten und geopolitischen Ver schiebungen, zwischen Religion, Mythologie, Realpolitik und Nachbeben der kolonialen Geschichte. —— An exhibition on the social dimensions of modernity in East Asia: the tiger becomes a medium between cultural imaginaries and geopolitical shifts, between religion, mythology, Realpolitik, and the aftershocks of colonial history.
Mille, Japanese Tiger Devouring Asia, 1905 | East Asia Image Collection, Richard Mammana Japanese Empire Postcard Collection, Lafayette College. http://digital.l afayette.edu/collections/eastasia/mammana-postcards/rm0028
2 ODER 3 TIGER
Eröffnung: 20.4. 19h Eintritt frei Mi–Mo 11 – 19h Eintritt: 7€/5€, Mo frei Eröffnungsprogramm 20.4. Eintritt frei 21.+22.4. 10€/7€ (inkl. Ausstellungen) Simultanübersetzung deutsch, englisch Führungen: 3€ zzgl. Eintritt
Die Ausstellung untersucht, wie die herrschenden Verhältnisse Kultur und Leben verändern, wie Identitäten destabilisiert oder verhärtet werden. Die Moderne wird dabei als kolonia les Schema interpretiert, das sich in der Geschichte der Nationalstaaten, der Militarisierung und Finanziali sierung fortschreibt; aber auch als umfassende Neuordnung der Welt und der Weltbilder, die in den meis ten Gesellschaften zu einer tiefen Bewusstseinskrise geführt hat. Eine zentrale Arbeit, der die Aus stellung den Titel entlehnt, stammt von Ho Tzu Nyen, Künstler, Filmeund Theatermacher aus Singapur. Seine Installation widmet sich der gespenstischen Wiederkehr des Tigers in der Geschichte Singapurs und Malaysias nach dessen fast vollständiger Ausrottung im 19. Jahrhundert. Hier, wie auch in wei teren Momenten in der Ausstellung, erscheint der Tiger als Grenzfigur an den Rändern der menschlichen Zivilisation und Gesellschaft, als mythisches Verbindungsglied zu anderen Welten, das einen Zugang zu einem alternativen kollektiven Gedächtnis ermöglicht und her kömmliche Vorstellungen von Mo derne und ihrem Anderen verschiebt. Kuratiert von Anselm Franke und Hyunjin Kim Mit Arbeiten von Ho Tzu Nyen, James T. Hong, Hsu Chia-Wei, IM Heung-Soon, Jane Jin Kaisen & Guston Sondin-Kung, Minouk Lim, Park Chan-Kyong, Lieko Shiga, Yuichiro Tamura Zur Eröffnung erscheint eine Online-Publikation in englischer Sprache, herausgegeben von Anselm Franke und Hyunjin Kim: hkw.de/tigers_publication
2 ODER 3 TIGER
● 20h Performance Duto Hardono Fr 21.4. 16h Lectures, Talks Tiger Media Kevin Chua, Ho Tzu Nyen, Yuk Hui, Yongwoo Lee, Mustafa Shabbir 19h Lectures, Talks, Performances Spirits of Modernity I Anselm Franke, Sun Ge, Ho Rui An, Hyunjin Kim 21.30h Film Forgetting Vietnam R: Trinh T. Minh-ha, 2015, 90 min
Sa 22.4. 14h Film The Never Ending Tale of Maria, Tin Mine, Spices and the Harimau R: Sowyee Au, 2016, 15 min 14.30h Performance Gender Bender Fencers siren eun young jung 15h Film The Living Need Light, the Dead Need Music R: Propeller Group, 2014, 21 min 15.30h Lectures, Talks Spirits of Modernity II Hong-koo Han, Hyunjin Kim, Park Chan-Kyong 19.30h Film The Life of Particles R: Angela Melitopoulos & Maurizio Lazzarato, 2013, 82 min So 30.4. 15h Kuratorenführung zum Gallery Weekend: Anselm Franke und Hyunjin Kim
Ho Tzu Nyen, One or Several Tigers, 2017 (Filmstill) Courtesy the artist
Do 20.4. ● 19h Eröffnung
Tang Chang, Untitled, 1982. Courtesy Thip Tang
KANON-FRAGEN: MISFITS
21. Apr – 3. Jul Ausstellung
“Misfits”: Lose Blätter aus der Geschichte der Moderne
Die erste Ausstellung in der neu eröffneten Ausstellungs halle 2 widmet sich drei Künstlern aus dem südostasia tischen Raum: Tang Chang, Rox Lee und Bagyi Aung Soe. An der Schwelle zur kunsthistorischen Kanonisierung sind sie Vertreter einer proto-Gegenwartskunst aus dem südost asiatischen Raum – Künstler, die schon vor der Globalisie rung der Kunstwelt für transnationale Tendenzen standen. —— The first exhibition in the newly opened Exhibition Hall 2 is dedicated to three artists from Southeast Asia: Tang Chang, Rox Lee and Bagyi Aung Soe. At the threshold of art historical canonization, these representatives of a proto-contemporary art stand for transnational tendencies before the globalization of art.
MISFITS
Eröffnung: 20.4., 19h Eintritt frei Mi – Mo 11 – 19h Eintritt: 5€/3€, Mo frei Führungen: 3€ zzgl. Eintritt Kombiticket für beide Ausstellungen: 10€/7€
Der Dichter, Zeichner und Maler Tang Chang (1934–1990) brachte seit den 1950er-Jahren eine einzig artige Praxis der Kalligrafie und der politischen Konzeptkunst hervor. In seinen Papierarbeiten kommen tierte Tang, der aus einer chinesi schen Familie stammt, die nationa listische Politik Thailands. Zugleich lässt sich seine Malerei vor dem Hintergrund des Abstrakten Expres sionismus betrachten. Der experi mentelle Filmemacher und Zeichen trickfilmer Rox Lee (geb. 1950) aus Manila entwickelt seit den 1970erJahren eine originelle, mit dem internationalen Modernismus im Austausch stehende Bildsprache. Der Maler Bagyi Aung Soe, 1924 in Rangun geboren und dort 1990 gestorben, steht für einen frühen Internationalismus – bereits in den 1950ern war er in Indien und der Sowjetunion tätig. Kuratiert von David Teh in Kollabo ration mit Yin Ker, Merv Espina und Mary Pansanga
„Her mit dem schönen Leben!“ © Katja Berls
100 JAHRE GEGENWART: NEUE EXPERT*INNEN!
9. Mrz Schüler*innenkongress
Neue Expert*innen!
Obwohl gerade Jugendliche im Schulalltag zu Expert*innen der Migrationsgesellschaft werden, kommen sie nur selten zu Wort. Auf dem Kongress diskutieren Berliner Schüler*innen die Erkenntnisse ihrer Projektarbeit zu Migration und Gemeinschaft. —— Although young people in everyday school life are experts of the migrant society, they are rarely given a chance to speak out about their experience. At this conference, Berlin students discuss findings of their projects on migration and community. An den Standorten der Staatlichen Europa-Schule Berlin suchen Schü ler*innen seit Dezember 2016 nach neuen Bildern, Darstellungsweisen und Erzählungen, die ihren Perspek tiven gerecht werden. Mit künstleri schen Mitteln setzen sie sich mit Migration und Flucht, mit Fragen zu Gemeinschaft und Identität aus einander. Gemeinsam mit Künst ler*innen und kritischen Migrations forscher*innen beschäftigen sie sich mit der Rolle von Distanz in transnationalen Familiengefügen, erfinden neue Berliner Bands oder rekonstruieren Filmklassiker mit neuem Ausgang. Im März kommen alle Projektbeteiligten bei einem selbstbestimmten und -organisier ten Kongress im HKW zusammen.
Mit Schüler*innen der Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB) und Diana Abdulkarim, Cana Bilir-Meier, Büro Eta Boeklund, Bino Byansi Byakuleka, filmArche Berlin, Constanze Fischbeck, Nanna Heidenreich, Ana Hoffner, Kiez-Lab Berlin, kollektiv orangotango, Jalal Maghout, Branka Pavlovic, pong Film, Raumlabor, Isabell Spengler und SuperFuture Projektpräsentationen ab 14h Eintritt frei
PARTNERPROJEKTE
16. – 18. Mrz Konferenz Antiakademismus Die Universität ist eine der erfolg reichsten Institutionen der Moder ne. Doch der Verdacht, dass sie Konformität prämiert und Origina lität verhindert, gehört wie ein Schatten zu ihrem Siegeszug. Der Widerstand gegen Akademia hat intellektuelle Bewegungen ange trieben und neue Rollenmodelle, Gattungen und Disziplinen hervor gebracht. Das 15. Blankensee-Col loquium widmet sich der Theorie und Geschichte des Antiakademis mus, denn das Phänomen exis tiert, seitdem es Universitäten gibt. Konzept und Organisation: Hanna Engelmeier (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Philipp Felsch (Humboldt-Universität zu Berlin)
|| Eröffnung: 16.3. 10h | Eintritt frei 31. Mrz +1. Apr Präsentationen Forecast Forum Das Forum bietet Einblick in 30 zukunftsweisende Ideen aus Kunst, Design, Architektur, Musik, Tanz und Film. Das HKW wird zum Labor, in dem internationale Vordenker *innen ihre Projektideen in Gesprä chen, Konzerten, Performances und Installationen erlebbar machen. Zum Abschluss wählen sechs namhafte Mentor*innen je ein Kon zept aus, das sie bei der Realisie rung begleiten werden. Die Ergeb nisse sind beim Forecast Festival im Oktober 2017 im HKW zu sehen. Eröffnung: 31.3. 18h 1.4. ab 16h Eintritt frei Mehr: forecast-platform.com
Mrz & Apr Präsentationen Salon für ästhetische Experimente #1 Lisa Glauer: Mirages, Effects and Distractions – Border as Aseptic Stage mit Hillary Mushkin und Rajkamal Kahlon Auf der Basis ihres Projekts Striplandings setzt sich Lisa Glauer mit der biopolitischen Dimension der Grenze zwischen San Diego und Tijuana auseinander.
|| 27.3. 19h, Eintritt frei #2: Marco Donnarumma: Configuring Corporeality: Performing bodies and autonomous machines mit Lisa Blackman u. a. Die Performance lotet die Grenzen zwischen Mensch und Maschine aus. In Zusammenarbeit mit dem Forschungslabor Neurorobotik der Beuth Hochschule für Technik Berlin
|| 24.4. 19h, Eintritt frei 26. Apr Buchpräsentation Die große Regression Eine internationale Debatte über aktuelle Phänomene – Aufstieg nationalistischer Parteien, Verro hung des öffentlichen Diskurses, Verbreitung fremdenfeindlicher Einstellungen – und darüber, was man dagegen tun kann. Das Buch, das im April bei Suhrkamp (und in elf weiteren Sprachen) erscheint, stellt der Herausgeber Heinrich Geiselberger zusammen mit den Autor*innen Donatella della Porta, Wolfgang Streeck, Arjun Appadurai u. a. vor.
|| 19h, Eintritt frei
PARTNER DES PROGRAMMS MÄRZ/APRIL 2017 Die Jetztzeit der Monster Präsentiert von
Der Apparat des Rassismus Eine Kooperation mit
Free! Music Präsentiert von
2 oder 3 Tiger Präsentiert von
transmediale Ein Projekt von
Gefördert von
Neue Expert*innen! Eine Kooperation mit
alien matter gefördert von
Gefördert durch
Antiakademismus im Rahmen der Blankensee-Colloquien in Kooperation mit
Forecast Forum Ein Projekt von
Die große Regression Eine Veranstaltung von
Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von
Gestaltung: NODE Berlin Oslo
Salon für ästhetische Experimente Eine Kooperation mit
John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin T: +49 (0) 30 – 397 871 75 info@hkw.de Anfahrt hkw.de/map + Hauptbahnhof + Brandenburger Tor Bundestag Bus 100 hkw.de/newsletter facebook.com/hkw.de twitter.com/hkw_berlin instagram.com/hkw_berlin 100 Jahre Gegenwart Journal journal.hkw.de Das vollständige Programm: hkw.de
Karten T: +49 (0) 30–397 871 75 hkw.de/tickets Freier Eintritt für Veranstaltungen mit diesem Zeichen
Öffnungszeiten tgl. 10 – 19h, A usstellungen montags Eintritt frei, dienstags geschlossen Restaurant Auster tgl. 10 – 19h Das Haus der Kulturen der Welt ist ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Intendant: Bernd Scherer Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Programmstand: 1.2.2017 Änderungen vorbehalten
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