HKW | Juli & August 2017

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jUlI Aug 2017 REClAiM yOUR FiCTiONS.   W   ASSERmUSIK   BODIES OF FACT


Autoritäre Bewegungen, wie sie weltweit um sich greifen, entwerten Sprache und schreiben Geschichte zurecht. Unter dem Druck der ­Echtzeitkommunikation schwinden Sinn und Bedeutung – auch in demo­kratischen Gesellschaften. In diesem Jahr stellt das HKW seinen Internationalen Literaturpreis unter das Motto „Reclaim Your Fictions“: Im Fokus stehen Erzähler*innen und ihre Übersetzer*innen, die eigen­ sinnige Weltentwürfe einfordern und mit Worten neue Räume schaffen. Das Langzeitprojekt Kanon-Fragen bringt Archive zum Sprechen. In ­seinem zehnten Jahr feiert das Wassermusik-Festival die weite Welt der Sounds auf der schönsten Dach­ terrasse Berlins. Und zum Ende des Sommers nimmt die Ausstellung Art Without Death die in Vergessen­ heit geratenen Utopien des ­Russischen Kosmismus um 1900 in den Blick – ein Beitrag zur Plura­ lisierung von Geschichtsschreibung. Bernd Scherer


INTERNATIONALER LITERATURPREIS 2017

6. Jul  Fest der Shortlist & Preisverleihung

Internationaler Literaturpreis 2017 – Reclaim Your Fictions. Wer erzählt, was nicht in 140 Zeichen passt? In einer Gegen­ wart, in der Nachrichten aus der wirklichen Welt die Fiktion ständig zu überbieten scheinen, behält die Literatur die Schattierungen und Umräume im Blick, in denen Einfalls­ reichtum und gutes Erzählen gefragt sind. —— Who tells stories that can’t be limited to 140 characters? In a present where the news from the real world constantly seem to surpass the world of fiction, literature keeps the shadows and margins in view, where inspiration and good storytelling are in demand.

Foto: Teju Cole, Preisträger des Internationalen Literaturpreises 2013. Lahore, February 2017. Courtesy of


INTERNATIONALER LITERATURPREIS 2017

Fest der Shortlist & Preisverleihung Do 6.7. ab 18h Eintritt frei Simultanübersetzung Originalsprache, englisch, deutsch Bekanntgabe Preisträger-Duo  & detailliertes Programm: hkw.de/literaturpreis Der Blog zum Internationalen Literaturpreis: epitext.hkw.de

Was sieht der Soldat aus seinem Panzer? Warum sehnt sich eine Frau danach, zur Pflanze zu werden? Wie legt sich die Krankheit eines Staats­ chefs als Beklemmung über ein ganzes Land? Wem begegnet man in den ukrainischen Subtropen? Und wo geht’s zur Mine der Hoffnung? Dringlich, akut, fast live – so ver­ handelt die Shortlist 2017, wovon ohne Aufschub erzählt werden muss, und führt auf das nach vorne offene Feld der Literatur. Reclaim Your Fictions. Am 6. Juli kommen die Nominierten sowie das Preisträger-Duo zusammen: In ­Lesungen, Materialgesprächen und Roundtable Studies präsentieren sie Texte und stellen literarische Un­ tersuchungen zur Gegenwart des Erzählens und Übersetzens in post­ faktischen Zeiten an. Die Shortlist: Der Tod backt einen Geburtstagskuchen Hamed Abboud, aus dem ­Arabischen von Larissa Bender Die letzten Tage des Comandante Alberto Barrera Tyszka, aus dem Spanischen von Matthias Strobel Die Vegetarierin Han Kang, aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee Ministerium für öffentliche Erregung Amanda Lee Koe, aus dem ­Englischen von Zoë Beck Tram 83 Fiston Mwanza Mujila, aus dem Französischen von Katharina Meyer und Lena Müller

the artist. Instagram: @_tejucole.

Mordor kommt und frisst uns auf Ziemowit Szczerek, aus dem ­Polnischen von Thomas Weiler


WASSERMUSIK X

Oumou Sangaré ist eine der größten Stimmen Malis: Ihre Lieder thematisieren Sorgen und Nöte, aber auch

21. Jul  – 13. Aug Open-Air-Festival

Wassermusik X

Das Sommer-Festival auf der schönsten Dachterrasse ­Berlins feiert Jubiläum: Die 10. Ausgabe ist Musikerinnen und Künstlern gewidmet, die in der Vergangenheit für ­besondere Gänsehautmomente gesorgt haben. Und all jenen, die schon im Programmheft standen, deren Weg nach Berlin aber vereitelt wurde. —— This summer festival held on the loveliest rooftop terrace in all of Berlin celebrates its tenth anniversary. This year’s Wassermusik is dedicated to all those ­musicians ­who have given us special moments over the last years, and to all those who have been in the program but were unable to make it to Berlin.


WASSERMUSIK X

h die Stärke der Frauen. © Benoit Peverelli

2017 ist die Wassermusik an der Spree fester Bestandteil des Ber­ liner Kultursommers – 2008 wurde die Bühne noch neben dem Kanz­ leramt aufgebaut. Seitdem feiern Musiker*innen aus aller Welt zu­ sammen mit Berliner*innen jedes Jahr den Sommer. Grund genug, nun das Festival selbst zum Thema zu machen: Wassermusik X holt mit Khaled, den Barmer Boys oder Los Pirañas einige der Künstler*in­ nen zurück, die in der Vergangenheit für einzigartige Momente gesorgt haben. Hinzu kommen Gruppen, die schon auf der Wunschliste für frühere Ausgaben standen. An vier Wochenenden schöpfen die Open-Air-Konzerte aus der ganzen

geografischen Bandbreite vergan­ gener Ausgaben mit Konzerten von Arto Lindsay, ­Oumou Sangaré, Abdullah Ibrahim & Ekaya, Orchestre Les Mangelepa u. v. m. Im diesjährigen Filmprogramm bestimmen vorwiegend Meere und Flussläufe die Erzählform oder das Leben vieler Protagonist*innen. Ne­ ben dem Oscar-nominierten Eröff­ nungsfilm El abrazo de la serpiente / Der Schamane und die Schlange werden u. a. das Dreischluchten­ damm-Drama Still Life und der im brasilianischen Recife spielende Film Aquarius zu sehen sein, sowie der vor Musik pulsierende Félicité (Silberner Bär 2017). Das Wortprogramm wird von der Initiative Flussbad Berlin kuratiert, die die Spree wieder zu einem Bade­ gewässer für Berlin machen will: Nadja Berseck vom Berliner Kultur­ floß Panther Ray, Pankaj Vir Gupta vom Yamuna River Project, Neu Dehli, Nick Wesley vom Urban River Project, Chicago, u. a. sprechen über die politische Bedeutung der Ressource Wasser in Deutschland und weltweit. Der Wassermarkt ist zurück in gewohnter Größe mit Ceviche von Lakino, Eis von Core di Vietro, ­Keramik von Mario Brandão, Henna­ malerei von Nimisha Vadhavana u. v. m. Die Modenschau der Kinshasa Collection präsentiert Streetwear mit Mut zur Farbe und viel Gold, wie sie zwischen dem chinesischen Guangzhou und der Modemetro­ pole Kin­shasa im Kongo zirkuliert. Fr 21.7. – So 13.8. Open Air auf der Dachterrasse, bei Regen in der Ausstellungshalle Abendticket (2 Konzerte & Film): 12 – 28€ Film solo: 6€/4€ Diskussionen: Eintritt frei hkw.de/wassermusik


WASSERMUSIK X

Freitag 21.7.

Freitag 4.8.

19h Konzert Romperayo

19h Konzert Idris Ackamoor & The Pyramids

20.30h Konzert Arto Lindsay

20.30h Konzert Abdullah Ibrahim & Ekaya

22h Film El abrazo de la serpiente / Der Schamane und die Schlange (COL / VEN / ARG 2015, 124 min, OmU)

22h Film Cold Harbour (SA 2003, 76 min, OmU)

Samstag 22.7. 19h Konzert Los Pirañas 20.30h Konzert Bixiga 70 22h Film 5 vezes chico / 5 Times Chico (BRA 2015, 90 min, OmE) Donnerstag 27.7. ● 20h Diskussion Wem gehört die Spree? 22h Film Still Life (CHN 2006, 108 min, OmU) Freitag 28.7. 19h Konzert Orchestra of Spheres

Samstag 5.8. 19h Konzert Pascuala Ilabaca 20.30h Konzert Oumou Sangaré 22h Film Faro – La reine des eaux / Faro – die Göttin des Wassers (MLI / F / CND / D /  OBV 2007, 96 min, OmU) Freitag 11.8. 19h Modenschau Kinshasa Collection 20.30h Konzert Alemayehu & The Polyversal Souls 22h Film Félicité (F / SEN / B / D / LIBN 2017, 123 min, OmU) Samstag 12.8.

20.30h Konzert Cumbia All Stars

19h Konzert Marcos Valle

22h Film Rio Verde / Green River (PER 2017, 70 min, OmE)

20.45h Konzert Moreno Veloso

Samstag 29.7. 19h Konzert Newen Afrobeat 20.30h Konzert Orchestre Les Mangelepa 22h Film Congo River – Beyond Darkness (CON / B 2006, 121 min, OmU (dt. & franz.) Donnerstag 3.8. ● 20h Diskussion Die Flüsse von morgen 22h Film Char... the No Man’s Island (IND / J / I / NK / N 2013, 88 min, OmE)

22h Film Aquarius (BRA / F 2016, 140 min, OmE) Sonntag 13.8. 19h Konzert Barmer Boys 20.30h Konzert Khaled 22h Film 100% Arabica (F 1997, 85 min, OmE)


KANON-FRAGEN: “MISFITS”

Bis 3. Jul  Ausstellung, Begleitprogramm

“Misfits”: Lose Blätter aus der Geschichte der Moderne

Araya Rasdjarmrearnsook, I’m Living, 2002. Single-channel digital video, 25 min. Courtesy of the artist.

Wie können Außenseiterpositionen die Grenzen und blinden Flecken der Kunstgeschichte offenlegen? Die Ausstellung präsentiert künstlerische Strategien aus Moderne und Gegenwart, die sich den Zwängen nationaler Identifikation und institutioneller Validie­ rung entziehen: Tang Chang, Bagyi Aung Soe, Rox Lee. —— How do modern art's outsiders illuminate the limitations and blind spots of art history? The exhibition presents modern and contemporary artistic strategies that reject the constraints of national identification and institutional validation: Tang Chang, Bagyi Aung Soe, Rox Lee.

Escape Trajectories: Art History’s Runaways: Zum Abschluss der Aus­ stellung erkunden Vorträge, Ge­ spräche und Filme aus Kunst und Wissenschaft die Ränder, Neben­ schauplätze und Abgründe der ­modernen und zeitgenössischen Kunst in Asien. Was sagen diese „flüchtigen“ Positionen über Sicht­ barkeit und Legitimität aus? Mit May ­Adadol I­ ngawanij, Merv E ­ spina, ­Arnika Fuhrmann, Araya Rasdjarm­ rearnsook, Yin Ker, Sohl Lee, Rox Lee, Eileen Legaspi-Ramirez, Lani Maestro, Reiko Tomii u. v. m. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Tang Chang (1934–1990), ­Bagyi Aung Soe (1924–1990) und Rox Lee (geb. 1950): gestische ­Malerei, aber auch Zeichnungen, Comics und ­experimentelle

Videoarbeiten. Ihre Außenseiterpo­ sitionen brechen mit dem Bild der künstlerischen Moderne und lassen gleichzeitig ein neues entstehen. Kuratiert von David Teh in Zusam­ menarbeit mit Yin Ker, Merv Espina und Mary Pansanga Escape Trajectories Fr 30.6. ab 18.30h Eintritt frei Sa 1.7. 14 – 22h 10€/7€ (inkl. Ausstellungen) Auf Englisch Ausstellung Täglich außer Di 11–19h Eintritt: 5€/3€, Mo frei Kombiticket mit 2 oder 3 Tiger: 10€/7€ hkw.de/misfits


100 JAHRE GEGENWART: 2 ODER 3 TIGER

Bis 3. Jul  Ausstellung

2 oder 3 Tiger

Zeitgenössische Arbeiten reflektieren, wie historische Narrative sich in stetigen Prozessen kollektiver Erinnerungsarbeit neu formu­ lieren. Raumgreifende Videoarbeiten und Installationen beschäfti­ gen sich mit Aspekten von Medialität zwischen Tradition und Hypermoderne. —— Contemporary works reflect how historical narratives are reformulated constantly in processes of collective memory work. Spatially expansive video works and installations engage with aspects of the media between tradition and hypermodernism. Mit Arbeiten von Ho Tzu Nyen, ­James T. Hong, Chia-wei Hsu, IM Heung-soon, Jane Jin Kaisen & ­Guston Sondin-Kung, Minouk Lim, Park Chan-kyong, Lieko Shiga, Yuichiro Tamura Kuratiert von Anselm Franke und Hyunjin Kim Ausstellung Täglich außer Di 11 – 19h Eintritt: 7€/5€, Mo & U16 frei Kombiticket mit “Misfits”: 10€/7€ hkw.de/tiger

Ho Tzu Nyen, One or Several Tigers, 2017 (Filmstill) | Courtesy of Ho Tzu Nyen.

Die Arbeiten der Ausstellung „un­ tersuchen lang verborgene Realitä­ ten der Moderne und der Gegen­ wart, die den ostasiatischen Raum bis heute mit bestimmen. Durch diese Nahaufnahmen machen sie historische Interventionen neu sichtbar“, schreibt die Kuratorin Hyunjin Kim in der Onlinepublikation. Der Tiger wird dabei zum Medium, das verdeutlicht, wie sehr gegen­ wärtige Kulturen von der Begegnung mit dem Anderen geprägt sind. Eine englischsprachige Online­ publikation versammelt Essays zu den Themen der Ausstellung: hkw.de/tigers_publication


100 JAHRE GEGENWART: ART WITHOUT DEATH

31. Aug – 3. Okt  Ausstellung, Konferenz

Art Without Death: Russischer Kosmismus

Was ist unsterblicher als die Idee ewigen Lebens? Der ­Russische Kosmismus um 1900 imaginierte nicht weniger als die Überwindung des Todes. Eine Ausstellung im ganzen Haus und eine Konferenz befragen die Ideen dieser Strömung, die trotz ihres großen Einflusses auf die Kunst, Wissenschaft und Politik Russlands nahezu in Vergessenheit geriet, nach ihrer Aktualität. —— What is more immortal than the idea of eternal life? Russian Cosmism around 1900 imagined nothing less than an overcoming of death. An HKW-wide exhibition and a conference explore the ideas of this movement, which ­despite its great influence on Russian art, scholarship, and politics, has been almost entirely forgotten, and consider their contemporary relevance.


Anton Vidokle, Filmstill aus Immortality and Resurrection for All, 2017. Courtesy of the artist.

ART WITHOUT DEATH

Ausstellung Täglich außer Di 11 –1   9h Eintritt: 7€/5€, Mo & U16 frei Eröffnung: Do 31.8. 19h Eintritt frei Konferenz Fr 1.9. & Sa 2.9. Eintritt frei hkw.de/kosmismus

Inspiriert von der Spiritualität im ­zaristischen Russland und einer starken Faszination für Technologie und die Wissenschaften verschrieb sich der Russische Kosmismus der Unendlichkeit des Lebens. So machte der Philosoph Nikolai ­Fjodorow (1829 – 1903) die Über­ windung des Todes zum obersten Ziel. Alle Menschen, die je auf der Erde gelebt haben, sollten wieder zum Leben erweckt werden. Dieser Idee folgend wurden die Kos­ mist*innen zu Wegbereiter*innen der Raumfahrt: als notwendige Kon­ sequenz der Raumknappheit nach der Wiederauferstehung der Ver­ storbenen. Museen kam eine zent­ rale Rolle zu: Hier sollten die für die Wiedererweckung nötigen Über­ bleibsel konserviert werden. Die Ausstellung greift die kosmis­ tischen Ideen auf und präsentiert ­Anton Vidokles Film-Trilogie ­Cosmism (2014–2017) in Strukturen, die an muslimische Friedhöfe in ­Kasachstan und das Lenin-Mauso­ leum erinnern. Historische Positio­ nen der Russischen Avantgarde aus der Sammlung George Costakis (State Museum of Contemporary Art Thessaloniki) – ausgewählt von Boris Groys – zeigen, dass viele Künstler*innen nicht nur eine neue Gesellschaftsform, sondern auch eine gänzlich neue Menschheit vor Augen hatten. Arseny Zhilyaev präsentiert in einer Installation, die gleichzeitig Bibliothek ist, Schlüs­ selwerke des Russischen Kosmis­ mus unter therapeutisch wirkenden Lampen. Am 1. und 2. September widmet sich eine von Boris Groys kuratierte Konferenz Verschränkun­ gen von Kunst und Technologie, von Mensch und Maschine 100 Jahre nach der Russischen Revolu­ tion. Mit Beiträgen von Keti Chukhrov, Boris Groys, Alexei Penzin, Hito Steyerl, Anton Vidokle, Arseny Zhilyaev u. v. m.


KANON-FRAGEN: BODIES OF FACT

8. Jul  Gespräch, Filmvorführung

Bodies of Fact: Das Archiv als Zeuge und Stimme Für wen spricht das Archiv? Wo verlaufen die Grenzen seines Gedächtnisses? Das HKW präsentiert zwei subjektive Lesarten der Zwischenräume nationaler Narrative in dokumentarischen Bewegt­ bildern kolonialer Institutionen und antikolonialer Bewegungen. —— For whom does the archive speak? What are the limits of its memory? HKW presents two subjective readings of the intermediate spaces of national narrative in documentary footage of colonial institutions and anti-colonial movements. Archive schaffen Ordnungen und regulieren gesellschaftliche Positio­ nen. Zwei filmische Arbeiten desta­ bilisieren die Verbindung zwischen Archivmaterial und historischen Fakten. Stattdessen lesen sie das Material neu als private Zeugnisse und verkörpertes Gedächtnis. Für Conakry (2013) nutzt Filipa César Aufnahmen aus dem Filmarchiv der Unabhängigkeitsbewegung Guinea-­ Bissaus. Überlagert mit ­Reflektionen der Künstlerin Grada Kilomba und der Radioaktivistin ­Diana ­McCarty werfen sie die Frage auf, für wen das Archiv heute sprechen kann. In Seraphine, Seraphine (2015) reflek­ tiert Krista Belle ­Stewart die

Verflechtung von Nationalerzählung und privater Erinnerung mit Auf­ nahmen aus dem Leben ihrer Mut­ ter. Ein Doku-Drama von 1967 zeigt ­diese als erste indigene Kranken­ pflegerin Kanadas; Film­mit­schnitte von 2013 dokumentieren ihre ­Aussage vor der kanadischen Wahr­ heits- und Versöhnungskommission. Mit Filipa César, Grada Kilomba, Diana McCarty und Krista Belle Stewart, moderiert von Denise Ryner Filme im Loop 14 – 19h Gespräch 16h Eintritt frei Auf Englisch hkw.de/bodies-of-fact

Krista Belle Stewart, Seraphine, Seraphine, digital video still, September 17, 1967. Image courtesy the artist


PARTNERPROJEKTE

10. Jul Präsentationen Salon für ästhetische Experimente #5 It is ok not to laugh: Trying out comedy as a critical strategy in the context of Turkey Zeynep Tuna und Nino Klingler zeigen eine Roh­ fassung der ersten Episode ihrer ­satirischen Webserie Kanal 82 über Medienzensur in der Türkei. ­Neslihan Arol setzt sich im Rahmen ihres Promotionsprojekts Feminist Approaches to Comedy through Solo Performance Forms mit der humoristischen Erzählform des „meddahlık“ auseinander. Mo 10.7. 19h Eintritt frei Auf Englisch, Screening: ­t ürkisches OmE 12. Jul  Podiumsdiskussion Merkur-Gespräch: Respekt! Grenzen kultureller Aneignung „Sollte Kunst, die empört, entfernt werden?“, fragte Roberta Smith ­­in der New York Times, als anläss­ lich der Präsentation von Hanna Schutz’ Open Casket Gemälde bei der Whitney Biennale 2017 heftiger Streit entbrannte. Es ging hierbei um die Legitimität kultureller ­Aneignungen, aber hinter der Frage liegen Debatten um Safe Spaces, Identitätspolitik und Trigger Warn­ ings. Ein Gespräch zu Auseinan­ dersetzungen, die ins Zentrum des Selbstverständnisses liberaler Ge­ sellschaften führen. Mi 12.7. 19h Eintritt frei

14.–16. Jul  Kunstbuchmesse Miss Read: The Berlin Art Book Fair Die Berliner Kunstbuchmesse ­widmet sich den Grenzen zeitge­ nössischer Praktiken des Veröf­ fentlichens und den Möglichkeiten des Buches – mit über 200 Aus­ steller*innen und einem intensiven Begleitprogramm aus Workshops, Vorträgen, Buchpräsentationen und Performances. Am 15. Juli ­lotet der Conceptual Poetics Day die imaginäre Grenze zwischen ­bildender Kunst und Literatur aus, u. a. mit Präsentationen von Pavel Büchler, Cia Rinne, Sharon ­Kivland, Simon Morris und Derek Beaulieu. Fr 14.7. ab 17h Sa 15. & So 16.7. 12 – 19h Eintritt frei Mehr: missread.com 14. Jul  Präsentationen ARCH+ features 64. Am Ende: Architektur Parallel zu den utopischen Archi­ tekturen der 1960er Jahre ent­ stand eine kritische Architektur­ theorie: Was bleibt „am Ende“ von der diskursiven Praxis der letzten 50 Jahre? Ist eine soziale Neuaus­ richtung der Architektur notwen­ dig? Die Architektin Anna Heringer, bekannt für ihre soziale Architek­ turpraxis, diskutiert diese Fragen mit der Theoretikerin Christa ­Kamleithner, dem Gründer des ­Architekturzentrum Wien, Dietmar Steiner, und Nikolaus ­Kuhnert, dem Herausgeber von ARCH+. Fr 14.7. 17h Eintritt frei


UNSERE SCHulE!

IdEEN​W ETTBEWERB  FÜR SCHÜLER*innEn

wIE KÖNNTE DIE SCHULE DER ZUKUNFT AUSSEHEN ? Einsendeschluss: 31. Jan 2018 Teilnahmebedingungen und mehr Infos: hkw.de/unsereschule PARTNER DES PROGRAMMS JULI/AUGUST 2017 Internationaler Literaturpreis

Wassermusik X

COSMO Wortprogramm:

Kinshasa Collection: pong film

2 oder 3 Tiger Ho Tzu Nyen: One or Several Tigers

Bodies of Fact

Salon für ästhetische Experimente

Merkur-Gespräch ARCH+ features

Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von

Miss Read

Gestaltung: NODE Berlin Oslo

Art Without Death


SOMMER IN BERLIN 2017

GCM, Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin

500 Empfehlungen für Kultur, Ausflüge, Baden, Stadtnatur, Essen & Trinken, Familie

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im Handel od er versandkost enfrei bestellen un ter zitty.de/shop — 7,90 € —

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6. juni – 3. september 2017 Tickets und Programm YORCK.DE


John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin T: +49 (0) 30 – 397 871 75 info@hkw.de Anfahrt hkw.de/map + Hauptbahnhof + Brandenburger Tor Bundestag Bus 100 hkw.de/newsletter facebook.com/hkw.de twitter.com/hkw_berlin instagram.com/hkw_berlin 100 Jahre Gegenwart Journal: journal.hkw.de Das vollständige Programm: hkw.de

Karten T: +49 (0) 30–397 871 75 hkw.de/tickets Freier Eintritt für Veranstaltungen mit diesem Zeichen Öffnungszeiten Täglich 10 – 19h Ausstellungen: täglich außer Di 11 – 19h, montags Eintritt frei Restaurant Täglich 10 – 20h Das Haus der Kulturen der Welt ist ein ­Geschäftsbereich der Kulturver­anstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Intendant: Bernd Scherer Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben Programmstand: 2.6.2017 Änderungen vorbehalten

Foto: Instagram @cloudymiri #dachterrasse #spree #hausderkulturenderwelt


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