Wassermusik 2011

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Wüste

15.7. – 6.8. WasserMusik2011 Sommer-Open-Air-Festival Konzerte Filme Gespräche


Denken. Fühlen. Wissen.

Sich bei einem Festival rund ums Wasser auf die Wüste zu konzentrieren, mag auf den ersten Blick absurd erscheinen. Tatsächlich ist es nur konsequent. Denn wo spielt das Wasser – oder der Mangel an Wasser – eine größere Rolle als in den Wüsten dieser Welt? WASSERMUSIK 2011 widmet sich der Wüste als realem Lebensraum ebenso wie als Ort der Imagination – mit Konzerten, Gesprächen, Filmen. Mit Stars wie Khaled, Tinariwen, Giant Sand, Amadou & Mariam und musikalischen Neuentdeckungen.

Einfach gute Musik … ›Konzert‹ im Deutschlandradio Kultur

Das pointierte Angebot für alle, die Abwechslung lieben. Altes und Brandneues: Sinfoniekonzerte, Klangexperimente, Kammer- und Klavierkonzerte. Oder: Operetten und Oratorien. Immer mittwochs: Rock, Pop, Jazz, Folk live. Der Samstag ist Operntag: mit ausgewählten Produktionen von renommierten und innovativen Bühnen. täglich • 20:03 Konzert samstags • 19:05 6 Oper In Berlin auf UKW:

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Weitere Informationen: Hörerservice 0221.345-1831 oder www.dradio.de

Kultur ist überall. ® Filmstill „Namibia Crossings“

At first glance, it may seem absurd to concentrate on the desert at a festival that revolves around water. A closer look reveals that it is, in fact, only right. For where else does water – or the lack of it – play a more important role than in the deserts of this world? WASSERMUSIK 2011 is dedicated to the desert, both as a real place and as an imagined place – with concerts, discussions and films. And with stars such as Khaled, Tinariwen, Giant Sand, Amadou & Mariam and new musical discoveries.


Fr 15.7. 19 h Konzert The Black Jesus Experience

Fr 15.7. 20.30 h Konzert Khaled

Fr 15.7. 22 h Film Masquerades

Australischer Ethio-Jazz

Raï Royal

Nicht zufällig erwählte sie Mulatu Astatke jüngst zu seiner Begleitband. So wie der Godfather des Ethio-Jazz die äthiopische Melodik mit Latinund Jazz-Stilelementen vereinte, reichert die „Jesus-Erfahrung“ den Ethio-Jazz mit Funk und Hip Hop an. Das Projekt des Komponisten und Oberton-virtuosen Saxofonisten Peter Harper lässt eine wahre Polyphonie von Talenten zusammen spielen. Die weich fließende Stimme von Sängerin Enushu Taye trifft auf den Rap von „lyrical miracle“ Mr. Monk, der Reggae-inspirierte Bass des Maori Cass Horsfall auf freie Trompeten-Improvisationen des einstigen Kenny-Garrett-Partners Ian Dixon, indische Perkussionsvariationen auf funky Keyboard. Eine Band, die schon bei ihrem Debüt auf dem WOMADelaide-Festival 2009 die Menge zu minutenlangem kollektiven Gesang hinriss.

Diamant-, Platin- und Gold-Alben pflastern seinen Weg, dazu mit „1, 2, 3 Soleils“ noch das meistverkaufte Album mit arabischer Musik aller Zeiten: Ganz am Anfang berühmt als Cheb Khaled, als „der Junge“, ist er jetzt „Roi du Raï“, der König dieser elektrifizierten Salonorchester-Musik Nord-Algeriens. Dort wurde Khaled geboren, war in den 70ern Stimme der jungen, unzufriedenen Generation. Doch: Erst wurde Raï verboten, dann wurden Sängerstars von militanten Islamisten attackiert. Khaled ging nach Paris, tritt er aber in Algerien auf, sehen seine Konzerte aus wie Kundgebungen. Vermutlich jeder kennt sein berühmtes Lied „Aïcha“ mit seiner sehnsüchtigen Melodie, aber nicht jeder den Text, in dem eine Frau ultimativ Respekt fordert. „Aïcha“ kam 1996 auf dem der Sahara gewidmeten Album „Sahra“ heraus – bei WASSERMUSIK wird dieses Album im Mittelpunkt stehen.

Komödie R: Lyes Salem, Frankreich/Algerien 2008, 92 min, (arabische) OmE

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© Claudia Sangiorgi Dalimore

The Black Jesus Experience: Mulatu Astatke has recently chosen the group – a veritable polyphony of talents – as his backing group. Just as the Godfather of Ethio-Jazz fused Ethiopian melodies with Latin and Jazz style elements, the Australian “Jesus Experience” enriches Ethio-Jazz with Funk and Hip Hop.

© Olivier Gachen

Khaled: The path of his musical career is paved with diamond, platinum and gold albums, “1, 2, 3 Soleils” was the highest-selling Arab music album of all time. For WASSERMUSIK the “Roi du Raï” will perform songs of “Sahra”, the album dedicated to the Sahara desert with his famous “Aïsha”.

Dass seine Schwester Rym einfach immer einschläft, macht Mounir zum Gespött in seinem Dorf am Rande des Sahara-Riffs. Alle glauben natürlich, sie bleibt wegen ihrer Krankheit ewige Junggesellin. Als er betrunken prahlt, ein reicher Städter hätte um ihre Hand angehalten, beginnt eine Kette von Lügen und absurden Situationen. Dabei könnte alles ganz einfach sein: Rym hat sich mit Mounirs bestem Freund bereits so gut wie verlobt. Aber auf sie kommt es ja nicht an. … In seinem Debüt als Regisseur thematisiert Schauspieler Lyes Salem, auch hier in der Hauptrolle zu sehen, mit viel Ironie die Restrik­tionen für algerische Frauen. Ausgezeichnet beim Inter­ natio­nalen Filmfestival in Kairo, in Carthage/ Tunis und beim Tribeca-Filmfest. Eintritt: Abendticket 22 € / 18 €, Film solo 5 € / 3 €

Masquerades: When Mounir boasts that a rich man from the city has asked for his sister’s hand, he sets in motion a chain of lies and absurd situations. ... This comedy addresses the restrictions imposed on women in Algeria with a healthy dose of irony. 5


Sa 16.7. 16 h Ritual Yeu-Matchuc Sie gehören zur Maya-Nation der Yoreme im Nordwesten Mexikos. Ihre Gesänge und Tänze koppeln uralte mystische Vorstellungen mit einem auch nur wenig jüngeren Christentum von vor fünf Jahrhunderten. Yeu-Matchuc heißt „Wiedererwachen“ in der Yoreme-Sprache, und sie erwecken die alten Rituale wieder zum Leben, bei denen sich Menschen in Tiere und Tiere in Menschen transformieren. Auftritt Yeu-Matchuc mit freundlicher Unterstützung von Conaculta

Sa 16.7. 19 h Konzert Hamac Caziim

Sa 16.7. 20.30 h Konzert Group Doueh

Fischer mit Rockerlaubnis

Wah-Wah-Wahnsinn

Aus dem mexikanischen Teil der Sonora-Wüste stammen Hamac Caziim. Die fünf Bandmitglieder gehören zum Volk der Comca’ac und schütteln ihr hüftlanges Haar zu einem intensiven Mix aus Punkrock- und Metal-Klängen, inklusive doppelter Bassdrum. Dabei haben sie von ihren Stammes­ ältesten die „Lizenz zum Rocken“: Die Gruppe, die aus Ex-Fischern besteht, soll die Sprache und Kultur ihrer Nation bewahren. So besingen Hamac Caziim in Wörtern, die nur noch von wenigen gesprochen werden, alte Legenden ihrer Großeltern. Und während sie stampfend ihre Gitarren kreisen lassen, stellen sie ihre rituellen Bemalungen zur Schau.

Diese Band aus den Sanddünen der Sahara ist eine weitere Entdeckung des geschmackssicheren Gourmet-Labels Sublime Frequencies, das schon Omar Souleyman den internationalen Durchbruch verschaffte. Wie ihr Labelkollege sind Group Doueh nun auf den wichtigen Festivals gefragt, wo sie ihr Publikum mit Wüsten-Trance und Gitarren-Noise in Ekstase versetzen. In ihrer Heimat betätigen sie sich weiterhin als Hochzeitsband. Bandleader Bamaar Salmou aka Doueh leitet die ganze Energie eines Sandsturms in die sechs Saiten seiner Gitarre, deren Wah-Wah-Wahnsinn an Jimi Hendrix denken lässt. Seine Energie wird aufgenommen von zwei Söhnen an Bass und Keyboards und in Balance gehalten durch die intensiven Vokalkünste seiner Frau Halima und seines Cousins Bashiri. Gemeinsam kreieren sie auf Basis traditioneller Songs der Saharauis ein dichtes Klanggewebe mit hypnotischer Wirkung.

© Hisham Mayet

Line-up zusammengestellt von Matias Aguayo

Yeu-Matchuc: Yeu-Matchuc from the Maya nation of the Yoreme in northwestern Mexico reawaken the old rituals, in which people turn into animals and animals turn into humans. 6

Hamac Caziim: Their tribal elders have given them a “license to rock”. The group from the Mexican part of the Sonoran Desert aims to preserve the language and culture of their nation – with an impressive mix of Punk Rock and Heavy Metal.

Group Doueh: This band from the sand dunes of the Sahara Desert is another discovery by Sublime Frequencies, which once helped Omar Souleyman in his international career. They enchant their audiences with Desert Trance and Guitar Noise, weaving an intense tapestry of sound with a hypnotic effect.

Sa 16.7. 22 h Film Warten auf das Glück – Heremakono Drama R: Abderrahmane Sissako, Mauretanien/Frankreich 2002, 96 min, (Hassanija/arabische) OmU Einer „der eindrücklichsten Filme aus Afrika … ein Gedicht über die Wüste, das Warten, den Raum und die Zeit.“ (Walter Ruggle, Trigon). Der 17-jährige Abdallah findet sich wie viele andere an der mauretanischen Küste ein – an diesem Ort des Übergangs. Vor der ersehnten Abreise nach Europa besucht er noch einmal seine Mutter. Zu den anderen hält er Distanz, nach und nach aber öffnet er sich: dem optimistischen Waisenjungen Khatra, dem alternden Elektriker oder der stillen Nana. Die Bilder der mauretanischen Sandwüste geben dieser schwebend leichten Erzählung vom Fortgehen und Bleiben einen halluzinatorisch schönen Rahmen. Grand Prix beim Festival von Ouagadou­ gou, Preis der internationalen Filmkritik in Cannes. Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

Heremakono (Waiting for Happiness): Sissako’s film about a boy waiting for his departure at the coast of Mauretania is cinematic poetry. The images of the Mauretanian desert lend this light, gliding narrative a hallucinatory backdrop. 7


So 17.7. 19 h Konzert The Ramirez Brothers

So 17.7. 20.30 h Konzert Yemen Blues

So 17.7. 22 h Film Die Band von Nebenan

Blues mit Bart

Lieder einer imaginierten Heimat

Sie beschreiben sich selbst als „Warm Gun Power Trio“ und spielen Hochgeschwindigkeits-Rocka­ billy und -Blues. Uzi „Boom Pam“ Finerman, Sefi „Funk’n’stein“ Zisling und Eitan Efrat haben erfolgreich ihren Privat-Mythos entworfen: Sie seien drei Brüder aus Mexiko, die es nach Tel Aviv verschlagen hat. Was aber tatsächlich und auf jeden Fall stimmt: Die Musik der Ramirez Brothers ist stylish, funky und „ein Schuss purifizierter Lebensenergie direkt in die Vene“, wie es ein israelischer Journalist milieugerecht ausdrückte. Veröffentlicht auf Audio Montage, dem AlternativLabel Israels für Qualitätsmusik, sind sie in die sowieso schon vibrierende Szene von Tel Aviv geplatzt: mit stechender Trompete, theatralisch verzerrter Gitarre, 70er-Jahre-Funk-Rhythmen und einer Menge Gesichtshaare.

Ravid Kahalani kommt aus einer jüdischen jemenitischen Familie, zu der stimmgewaltige Kantoren gehörten. Er selbst fing auch in der Synagoge an zu singen. Heute ist für ihn „Musik meine Religion“, denn ihn haben dann auch die Gesänge der orthodoxen serbischen Kirche beeinflusst – ebenso wie das ganz säkulare Studium als Countertenor. Als Kahalani den Wüstenblues für sich entdeckte und fast zur selben Zeit die arabischen Musiktraditionen, war die Basis für Yemen Blues gelegt, seine gemeinsame Gruppe mit dem KontrabassVirtuosen und Oud-Spieler Omer Avital. Die neunköpfige Band bringt mit traditionellen Instrumenten aus dem Jemen und groovender Bläserund Perkussions-Sektion arabische Klänge ebenso wie Variationen von jüdischen Gebetsmelodien. Der volle Tourkalender macht Yemen Blues zu Kulturbotschaftern einer imaginierten jemenitischen Heimat.

Komödie R: Eran Kolirin, Israel/USA/Frankreich 2007, 87 min, (arabisch/hebräische) OmU

Das Line-up der Konzerte wurde zusammengestellt von Ronni Shendar/c.sides, Tel Aviv. 8

© Dorel Gilerman

The Ramirez Brothers: They describe themselves as a “Warm Gun Power Trio”, and they burst onto the already vibrant Tel Aviv scene: with a piercing trumpet, theatrically distorted guitar, 1970s Funk rhythms and a mass of facial hair.

© Zohar Ron

Yemen Blues: The nine-piece band, featuring traditional Yemeni instruments and a grooving brass and percussion section, combines Arab sounds with variations of Jewish prayer melodies. The band’s hectic tour schedule has turned them into cultural ambassadors of an imagined Yemeni homeland.

Ein Film „voller Weisheit und Humor, aber von absolutem Understatement“ (Hollywood Reporter). Die Ausgangslage ist absurd: Eine Polizeikapelle aus dem ägyptischen Alexandria strandet in ihren hellblauen Paradeuniformen mitten in Israel, irgendwo in der Negev-Wüste. Und so kommen sich Menschen aus Ländern näher, die seit langer Zeit eine eher kühle Beziehung miteinander pflegen. Die charmante Bistro-Besitzerin schafft es, den förmlichen ägyptischen Kapellengeneral aufzutauen. Der forsche Trompeter kümmert sich um den israelischen Jungen, der sich nicht an seine Umschwärmte traut. Und auch die anderen der Truppe knüpfen so ihre Kontakte. ... Prix Coup de Cœur beim Filmfestival von Cannes.

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

Die Band von Nebenan (The Band’s Visit): The starting point is absurd: an Egyptian police band, dressed in their parade uniforms, ends up stranded in the middle of the Israelian Negev desert. The starting point for unusual encounters. ... A comedy full of “tender and careful observations”. 9


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Do 21.7. Vom Verschwinden Gespräch – Film Ein paradoxer Ort – die Wüste. In ihr artikulieren sich Sehnsüchte und Grenzerfahrungen, verdichten und verflüchtigen sich Reales und Imaginäres, Traum und Wirklichkeit. Nicht wenigen gilt sie als Sinnbild der Weltferne, gelebte Utopie der Befreiung von Raum und Zeit oder auch als hyperrealer Raum des Entsagens und der Auflösung. Raúl Zurita und Abdelwahab Meddeb sondieren in eigenen Schriften und im Gespräch das Faszinosum Wüste als Ausgangsort für ein Denken und eine Poetik, die sich dem Verschwinden verschreiben. Im Anschluss bündelt Gus Van Sants Film „Gerry“ diese Linien zum eindrucksvollen Bildersog.

Do 21.7. 19.30 h Gespräch Raúl Zurita + Abdelwahab Meddeb

Do 21.7. 22 h Film Gerry

Moderation: Michaela Ott Gespräch in spanisch-französisch-deutsch mit Simultanübersetzung

Drama R: Gus Van Sant, USA 2002, 98 min, (englische) OmU

Raúl Zurita, Träger des Pablo-Neruda-Preises und des chilenischen Premio Nacional de Literatura, zählt zu den renommiertesten Vertretern der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur. Besonders bekannt wurde der Mitbegründer des Colectivo de Acciones de Arte durch seine gigantische ‚inscripción‘ des Verses „ni pena ni miedo“ (Weder Leiden noch Furcht) in der Atacamawüste – eine Einschreibung, die nur vom Flugzeug aus lesbar ist. Er vertritt das Konzept einer Grenzen überschreitenden Literatur, in deren Mittelpunkt häufig der historische Bruch in Kunst und Leben Chiles durch die Pinochet-­ Diktatur steht. Abdelwahab Meddeb, 1946 in Tunis geboren, stammt aus einer Familie von Theologen und Schriftgelehrten an der Zituna-Universität. Als Lyriker, Essayist und Hochschullehrer lebt er in Paris. Er ist einer der profiliertesten französischen Schriftsteller arabischer Herkunft. Meddeb ist Herausgeber der interkulturellen Zeitschrift „dedale“ und Mitarbeiter der Sendung „Cultures d'islam“ des Radiosenders „France Culture“. Michaela Ott ist Professorin für Ästhetische Theorie an der HFBK Hamburg, Philosophin, Filmwissenschaftlerin und Übersetzerin. Schwerpunkte ihrer Lehre sind Philosophische Ästhetik und Filmtheorie sowie die Beziehungen von Ästhetik und Politik, Ethik, Gendertheorie.

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ON DISAPPEARING - discussion and film: The desert – a paradoxical place, in which desires and borderline experiences articulate themselves, in which the actual and the imagined, dreams and reality appear to condense and evaporate. To many, it symbolizes the exotic, a living Utopia of freedom from space and time, or a hyper-real space of abdication and dissolution. Raúl Zurita and Abdelwahab Meddeb write and talk about the fascination of the desert as a focal point of a way of thinking and of a poetry dedicated to disappearance. Later, Gus Van Sant’s Film “Gerry” takes up these lines of thought in a rich cinematic experience. Discussion in Spanish-French-German with simultaneous translation

Eine Beckett-Situation und ein Drama, das auf einer wahren Geschichte beruht: Zwei Freunde, beide Gerry genannt, fahren schweigsam durch die unendliche Weite. An der Markierung „Wildnis“ laufen sie los, um sich am Ende des Weges eine „Sache“ anzusehen. Nach kargem Gestrüpp kommen Berge, Gestein, die Wüste. Sie reden, rennen, rauchen – und als sie zurück wollen, haben sie die Orientierung verloren. Unter der brennenden Sonne kommen sie ans Ende ihrer Kräfte, bis schließlich ein Gerry den anderen um Erlösung bittet. ... Das minimalistische Drehbuch entwickelte Van Sant zusammen mit den Darstellern Matt Damon und Casey Affleck. Visions Award des Toronto International Film Festivals 2002. Eintritt: Abendticket 8 € / 5 €, Gespräch oder Film solo 5 € / 3 €

Gerry: A Beckettesque situation and a drama based on a true story: two friends, both named Gerry, drive in silence through a seemingly endless landscape. ... Finally one Gerry begs the other to put him out of his misery. Developped by Van Sant and the two actors, Matt Damon and Casey Affleck. 13


Fr 22.7. 19 h Konzert Elemotho

Fr 22.7. 20.30 h Konzert Mundovivo

Fr 22.7. 22 h Film Namibia Crossings

Meditative Systemkritik

Der Sound der Trockenheit

Vom Jungen auf einer Farm in der rotsandigen Kalahari zum Musiker und studierten Philosophen: Elemotho wuchs auf mit Storytelling am Lagerfeuer und begann mit 17, eigene Songs zu schreiben. 2003 sprach er im Titel seines ersten, höchst erfolgreichen Albums seine eigene Philosophie aus: „The System Is A Joke“. Er sieht sich als musikalischer Aktivist: „Ich mag es, ein Bild zu malen, in dem die Akkorde nicht nur berührbar, sondern auch die Energien spürbar sind und die Worte eine Macht jenseits von Kugeln und Hunger mit sich tragen.“ Die Rhythmen und oft meditativen Melodien sind inspiriert von der Kalahari, wo Bantu und die San mit ihren besonderen Tänzen aufeinandertreffen, und von jazzigen Einflüssen. „Der Sound der Zukunft, der heute Wellen schlägt“, wie es eine Zeitung in seinem Heimatland Namibia so poetisch wie treffend formuliert hat.

Mundovivo ist mehr als eine Band: Keyboarder/ Komponist Rodrigo „Subhira“ Cepeda und Gitarrist/Komponist Andres Condon bringen hier seit 1993 chilenische Bands zusammen, veröffentlichen aber auch eigene Alben. Condon experimentiert dabei mit Tönen, die er direkt der Natur abnimmt, mit expressiven Naturstimmen und dem ganzen Panorama von zu zupfenden und anzuschlagenden Saiteninstrumenten von Cuatro über Mandoline bis zur Gitarre. Cepedas musika­lische Bandbreite reicht vom Kammer­ orchester bis zu Electronic. Hier in Berlin ist Sol Aravena aka „Muza“ mit ihrer verführerischschwebenden Stimme dabei, eine von den Künstlern, die die Renaissance der chilenischen Musik nach der Pinochet-Ära bewirkten. Extra für WASSERMUSIK haben sie ein Programm zur nordchilenischen Atacama konzipiert, der trockensten Wüste der Welt.

Musik-Dokumentation R: Peter Liechti, Schweiz 2004, 92 min, (Englisch/Deutsch/Afrikaans/Nama/Damara/ San/Swetswana) OmU

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© Silvia Sala

Elemotho: The rhythms and frequently meditative melodies from this singer/songwriter are inspired by the Kalahari, where the Bantu and the San with their special dances meet, and by Jazz influences. One newspaper in his native Namibia: “The sound of the future that is already making waves today”.

© Dintrans & Cruz

Mundovivo: Mundovivo is more than a band, it is both an independent label and an artistic network. They’re coming to the WASSERMUSIK Festival 2011 with a specially compiled set inspired by the northern Chilean Atacama, the world’s most arid desert.

Eine Reise durch ein Land von archaischer Schönheit und voller bizarrer Gegensätze: Zwölf Musiker und Sängerinnen der „Hambana Sound Company“, aus Namibia, Zimbabwe, Angola, der Schweiz und Russland, gehen auf Tour am Rande der Namib-Wüste. Immer wieder unterbrechen sie ihre Busfahrt, um zusammen mit lokalen Bands den Rhythmus, das Gefühl und die Leidenschaft der Musik zu ergründen und damit auch sich selbst. Aufnahmen von „Landschaften, die scheinbar bis zum Horizont leer daliegen“. (NZZ)

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

Namibia Crossings: A journey through a country of archaic beauty, yet full of bizarre contrasts: the “Hambana Sound Company” goes on tour on the fringes of the Namib Desert. Time and again, they interrupt their bus journey to explore with local bands the rhythm and passion of the music. 15


Programmkalender

Fr 15.7. Eröffnung Eintritt: Abendticket 22 € / 18 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert The Black Jesus Experience S. 4 20.30 h Konzert Khaled S. 4 22 h Film „Masquerades“ S. 5

Do 21.7.

Do 28.7.

Fr 5.8.

Eintritt: Abendticket 8 € / 5 €, Gespräch oder Film solo 5 € / 3 € 19.30 h Gespräch „Vom Verschwinden“ mit Raúl Zurita, Abdelwahab Meddeb S. 12 22 h Film „Gerry“ S. 13

Eintritt: Abendticket 8 € / 5 €, Gespräch oder Film solo 5 € / 3 € 19.30 h Gespräch „Fata Morgana Europa“ mit Mahi Binebine, Olivier Dury S. 20 22 h Filme „Atlantiques“ + „Mirages“ S. 21

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert Giant Sand feat. special guests S. 28 22 h Film „The Shooting“ S. 29

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 16 h Ritual Yeu-Matchuc S. 6 19 h Konzert Hamac Caziim S. 6 20.30 h Konzert Group Doueh S. 7 22 h Film „Warten auf das Glück – Heremakono“ S. 7

Fr 22.7.

Fr 29.7.

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert Elemotho S. 14 20.30 h Konzert Mundovivo S. 14 22 h Film „Namibia Crossings“ S. 15

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert Les Boukakes S. 24 20.30 h Konzert Tinariwen S. 24 22 h Filme „Festival in the Desert: The Tent Sessions“ + „Fremde Liebe“ S. 25

Eintritt: Abendticket 19 € / 15 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert Saeid Shanbehzadeh S. 30 20.30 h Konzert Amadou & Mariam S. 30 22 h Filme „Amadou & Mariam – Dimanche à Bamako“ + „Desert Blues, a Musical Journey into the Heart of Mali“ S. 31

So 17.7.

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert Dhoad Gypsies S. 18 20.30 h Konzert Desert Slide S. 18 22 h Film „Road, Movie“ S. 19

Sa 16.7.

Open-air auf der Dachterrasse

Waterproof

Bei Regen in der Halle

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Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 19 h Konzert The Ramirez Brothers S. 8 20.30 h Konzert Yemen Blues S. 8 22 h Film „Die Band von Nebenan“ S. 9

Sa 23.7.

Sa 6.8.

Sa 30.7. Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € ab 16 h Konzert OMFO/Primitive Equations and guests: Chaikhana! S. 26 16 h DJ Goldfinger 17 h Alamurad Rakhimov 18 h Ensemble Mezherep 19 h Fay Lovsky 20 h OMFO + Al-Asadi Brothers 22 h Film „Tulpan“ S. 27

Filmprogramm im Foyer 15.7. – 6.8. Eine poetische Filmreise durch Wüstenlandschaften - präsentiert vom ZEBRA Poetry Film Festival Das ZEBRA Poetry Film Festival ist ein Projekt der Literaturwerkstatt Berlin. 17


Sa 23.7. 19 h Konzert Dhoad Gypsies

Sa 23.7. 20.30 h Konzert Desert Slide

Sa 23.7. 22 h Film Road, Movie

Tablas aus der Thar

Sitar meets Guitar

Den Kern der Dhoad Gypsies aus der Thar-Wüste bilden vier Brüder, deren Familie seit sieben Generationen eine heraus­ragende Rolle in der Musik Rajasthans spielt. Angeführt vom Tabla-Virtuosen Rahis Bharti bringen sie ein vielfältiges Repertoire aus alten Liedern und Eigenkompositionen auf die Bühne, in einem „gefühlsgeladenen und mitreißenden Stil mit beispielloser rhythmischer Komplexität und Geschwindigkeit“ (Folk Roots). Die Tabla-Soli, die schwirrenden Maultrommeltöne, die superschnellen Holzklappern, die am Qawwali-Gesang geschulten Stimmen – kein Wunder, dass die Musikerkaste des Dhoad-Volkes früher für die Maharajas gespielt hat. Nun erobern sie weltweit die Konzertsäle. Rajasthan, das Land der Gypsies, ist auch die Heimat des „Snake Charming“. Schlangenbeschwörerin und Fakir sind bei der Dhoad-Show inklusive.

Desert Slide ist das aktuelle Projekt des indischen Slide-Gitarrenvirtuosen Vishwa Mohan Bhatt. Der Ravi-Shankar-Schüler erregte 1994 zum ersten Mal weltweit Aufsehen durch sein Grammyprämiertes Duo-Album mit Ry Cooder „A Meeting by the River“. Sein Interesse an den Slide-Techniken des Blues brachten ihn dazu, ein eigenes Instrument zu entwickeln, Mohan Veena genannt: ein 19-saitiger Hybrid aus Gitarre und Sitar. Sie gibt den Klängen der indischen Musik eine bluesige, fast hawaiianische Note. Bhatt tritt mit Vokalmeister Anwar Khan und der RajasthanGypsy-Gruppe Divana auf, die schon seit 25 Jahren international erfolgreich tourt. Die trancehaften, sich in die Höhe schraubenden Klänge der Mohan Veena und die schimmernde Lyrik der Gypsies: „ein Zusammentreffen von Virtuosen, inspiriert von den Weiten der Thar-Wüste. Auf keinen Fall verpassen!“ (Mojo)

Roadmovie R: Dev Benegal, Indien/USA 2009, 95 min, (Hindi) OmE

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Dhoad Gypsies: The core of the ensemble from the Thar Desert is formed by three brothers whose family was famous in the music of Rajasthan for the last 7 generations. Together they perform in an “emotive and rousing style of unparalleled rhythmic complexity and speed” (Folk Roots).

Vishwa Mohan Bhatt © Leraf.com

Desert Slide: This is the latest project by the virtuoso Vishwa Mohan Bhatt, student of Ravi Shankar. He developed his own instrument, called Mohan Veena: a 19-string hybrid of guitar and sitar. Its notes have a Bluesy, almost Hawaiian, sound.

Endlich raus aus dem Alltag im Haarölgeschäft seines Vaters: Vishnu hat die Chance zum Abenteuer, als er einen schrottreifen Laster zum weit entfernten Automuseum fahren soll. Und er entdeckt wirklich neue Welten: einen jungen Ausreißer, einen redseligen Entertainer und eine hübsche Nomadin – und vor allem die Magie des Films. Denn der LKW wurde einst als mobiles Kino genutzt, und die Projektoren funktionieren immer noch. Und es geschieht Seltsames, als die bunte Truppe anfängt, die Stationen ihrer Reise zu bespielen: War der abendliche Film toll, wird es auch der folgende Tag. War er langweilig, lauern tödliche Gefahren auf ihrem Wüstentrip. ... „Road, Movie“ erhielt den begehrten indischen Star Screen Award. Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

Road, Movie: Strange things happen when the friends stop off with their truck which was once used as a cinema and start to put on movies. If a film is good, the following day is also good. But if a film is boring, deadly dangers lie in wait for them on their desert journey. ... 19


Do 28.7. Fata Morgana Europa Gespräch – Lesung – Film Auf die Spuren von „Gestrandeten“ begibt sich dieser Abend: Er gibt jenen das Gesicht und eine Geschichte zurück, deren Spuren sich irgendwo zwischen Afrika und Europa verlieren, in Sklavenoasen inmitten der Wüste oder im Elend eines Lebens in Illegalität, der Entfremdung und Ausbeutung. Der Marokkaner Mahi Binebine schildert diese Realitäten in seinen Romanen und künstlerischen Arbeiten. Olivier Dury dokumentiert in seinem Film „Mirages“ die Strapazen der Wüstendurchquerung – den Prozess der seelischen und körperlichen Verwüstung – und zeigt, wie auf diesem Weg aus Menschen „Illegale“ werden. Anregungen zum Nachdenken über die vielleicht größte Fata Morgana am Wüstenhorizont, über das Wunschbild Europa, und wie es im Blick und in den Worten dieser „Illegalen“ aufscheint.

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Do 28.7. 19.30 h Gespräch, Lesung Mahi Binebine + Olivier Dury Moderation: Marie Luise Knott Gespräch in französisch-deutsch mit Simultanübersetzung Mahi Binebine, 1959 in Marrakesch in Marokko geboren, arbeitete acht Jahre lang als Mathematiklehrer in Paris. Gleichzeitig begann aber seine intensive Auseinandersetzung mit Malerei und Literatur. Seine Bilder werden heute international ausgestellt, seine Bücher sind in mehrere Sprachen übersetzt (auf Deutsch: „Cannibales“/„Kannibalen“). Mit Tahar Ben Jelloun und Abdellatif Laâbi zählt er zu den bekanntesten Autoren Marokkos. 1994 bis 1999 lebte er in New York, heute wohnt er mit seiner Familie in Marrakesch. Olivier Dury, 1967 in Paris geboren, hat nach seinen Studien an der kanadischen Vancouver Filmschule in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion gearbeitet. „Mirages“ ist seine erste Regiearbeit, mit der er sofort für Aufsehen in den Medien sorgte. Marie Luise Knott, geboren 1953 in Köln, langjährige Verlagslektorin, Gründerin und Chefredakteurin der deutschsprachigen Ausgabe der „Le Monde diplomatique“. Seit 2006 lebt sie als freie Autorin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin. FATA MORGANA EUROPA - discussion, reading and film: The Evening tries to give a face and a story back to those people whose trails get lost somewhere between Africa and Europe, in slave oases, or in the squalor of crime, or the misery of alienation and exploitation. The Moroccan Mahi Binebine reflects these realities in his novels and works of art. In his film “Mirages”, Olivier Dury documents the exertions of such a desert crossing – a process of physical and mental devastation. Discussion in French-German with simultaneous translation

Do 28.7. 22 h Filme Atlantiques

Mirages

Drama R: Mati Diop, Frankreich/Senegal 2009, 15 min, (Wolof) OmE

Dokumentation R: Olivier Dury, Frankreich 2008, 46 min, (französische) OmE

Nachts, drei junge Männer um ein Lagerfeuer in der Wüste. Gespräche über den Wunsch, Senegal für eine bessere Welt auf der anderen Seite des Wassers zu verlassen. Serigne berichtet den anderen von seinem Versuch, als blinder Passagier den Atlantik zu überqueren – und von seinem Tod. Ein Film wie ein dunkles Poem in der Nacht. Bester Kurzfilm beim Filmfestival in Rotterdam 2010.

40 Männer auf zwei völlig überfüllten Geländewagen im Kampf mit der Wüste – ihrer unermesslichen Weite, der Hitze, den frostigen Nächten, den Sandstürmen. „Mirages“ („Fata Morgana“) begleitet einen Migrantenkonvoi fast 1000 Kilometer durch die Sahara, von Agadez in Niger ins alge­ rische Djanet. Die genauen Gründe der Einzelnen, diese strapazenreiche Reise auf sich zu nehmen, können für den Zuschauer im Verborgenen bleiben – zeigt der Film doch Bilder, die repräsentativ für das Schicksal vieler Flüchtlinge sind. Siegerfilm auf dem Dokumentarfilmfestival FID Marseille 2008.

Eintritt: Abendticket 8 € / 5 €, Gespräch oder Film solo 5 € / 3 €

Mirages

Atlantiques: Three young men, a camp fire in the desert, talks about the desire to leave Senegal for a better life. Serigne tells the others about his attempt to cross the Atlantic as a stowaway – and about his own death. A film like a dark poem. Mirages: The documentary accompanies a convoy of migrants on a journey of almost a 1000 kilometers through the Sahara, its cold nights, searing heat and blinding sandstorms. Images that stand for the destinies of many refugees. 21


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Die Kuh ist vom Eis. Die Bundesregierung konnte ihre Visionen nahtlos umsetzen. Mit ihrem historischen Reformwerk, das nun in trockenen Tüchern ist, hat sie ein für allemal die Weichen gestellt. Indessen ist in der Bevölkerung die Schere zwischen Arm und Reich größer geworden. Dennoch muss die Regierung nicht zurückrudern. Der kleinere Koalitionspartner stärkt der Bundeskanzlerin nach wie vor den Rücken, indem er ihr den Rücken freihält, sodass sie weiter Rückenwind hat. Fest steht: Über der Bevölkerung, die sich noch immer in einem Dornröschenschlaf befindet, wird weiter das Damoklesschwert Hartz IV schweben. Es bleibt also eine Zitterpartie. Die Parteien schnüren und bündeln hinter verschlossenen Türen schon neue Reformpakete. Und es ist wohl mehr Peitsche als Zuckerbrot zu erwarten. Wenn die Zeichen der Zeit nicht erkannt werden und nicht bald ein zündender Funke überspringt und einen flächendeckenden Flächenbrand entfacht, wird der Widerstand auch künftig nicht umgesetzt werden. Und wenn die Regierung dann ein weiteres Mal grünes Licht für soziale Grausamkeiten gibt, kann der Zug jetzt schon als abgefahren gelten. Die Gretchenfrage wäre, ob es gelingen kann, dass Teile des außerparlamentarischen Spektrums sowie linke, emanzipatorische Strukturen und Praxen sich schon im Vorfeld gegenseitig vernetzen, um zeitnah Druck aufzubauen. Aber da wird wohl nichts draus. Und alle gucken dann abermals in die Röhre bzw. dumm aus der Wäsche. Wer braucht schon Freunde?

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Mehr Sinn!

VERÄNDERUNG BLEIBT


Fr 29.7. 19 h Konzert Les Boukakes

Fr 29.7. 20.30 h Konzert Tinariwen

Rock ’n’ Raï

Elektrifiziertes Heimweh

Mit ihrem Mix-Namen aus zwei Schimpfwörtern knöpfen sich Les Boukakes den Rassismus ironisch vor: „Bougnoul“ ist ein abwertendes Wort für Araber und „Maquaque“ ein hässlicher Affe. Indem sie Altmeister wie Khaled und Rachid Taha ein- und im Tempo überholen, hat die maghre­ binisch-okzitanische Kombo einen neuen Sound entworfen, wie zu hören auf ihrem Album „Makach Mou’kil“, was soviel heißt wie „Macht nichts“. Funky Raï, Gnawa und Chaâbi mit Reggae-Hitzewellen, vorangetrieben vom marokkanischen Derbouka-Perkussionisten Imed Alibi. Der rotzige, zwischen Fast-Rap und arabischer Melodik oszillierende Gesang von Bachir Mokhtar. Diese Melange haben sie weiter perfektioniert auf ihrem Album „Bledi“, was in etwa mit „Meine Heimat“ übersetzt werden könnte. Wohl auch ironisch gemeint bei dieser ganz globalen Band.

In der Tuareg-Sprache Tamaschek bedeutet der Name dieser Gitarren-Poeten aus der südlichen Sahara nichts anderes als „leerer Ort“ oder eben: „Wüste“. Ihre Musik wurde zum Soundtrack für das Leben einer ganzen Generation junger Tuareg. Ibrahim Ag Alahabib, Mastermind der Band, gründete Tinariwen 1982 in einem libyschen Militärcamp, wo sich Tuareg auf der Flucht vor jahrelangen Dürren und brutaler Unterdrückung in Mali zu Soldaten ausbilden ließen. Erst 1996 nach Ende des Aufstands wurden Tinariwen VollzeitMusiker. Sie elektrifizierten den „Assouf“, das Heimweh, die Dunkelheit, den Blues jenseits des Lagerfeuers. 2001 begründeten sie auch das erfolgreiche „Festival du Desert“ mit. Von einem ihrer Auftritte dort schwärmt der Rolling Stone: „Poesie und Härten des Nomadenlebens in hypnotischen Vocals und sich vorwärtsschlängelnden Riffs klingen wie eine realitätgewordene Fata Morgana.“

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Fr 29.7. 22 h Filme Festival in the Desert: The Tent Sessions

Fremde Liebe Dokumentation R: Bettina Haasen, Deutschland 2004, 52 min, (Tamashek) OmU

Musik-Dokumentation R: Steven Lawrence, Babak Rassi, USA/Mali 2004, 42 min, (französisch/englische) OmE

© Marie Planeille

Les Boukakes: By matching and surpassing the speed of old masters such as Khaled and Rachid Taha, this Maghrebi-Occitan combo has developed a new sound: a blend of Funky Raï, Gnawa and Chaâbi, with Reggae-style heat waves. Tinariwen: The soundtrack to the lives of an entire generation of young Tuaregs. „Tinariwen capture the poetry and hardships of nomadic life and exile in hypnotic vocals and a tangle of sidewinding riffs that sound like a mirage come true.“ (Rolling Stone)

Das „Festival in the Desert“ außerhalb von Timbuktu in der Sahara war ursprünglich konzipiert, um den Tuareg nach politischen Unruhen in der Region einen Treffpunkt zu schaffen. Mittlerweile hat es sich zu einem hochrangigen Event ent­ wickelt, das Weltmusik-Stars anlockt. 2003 gehörten zu den Highlights Größen wie Ali Farka Touré und Robert Plant sowie Haira Arby, Afel Bocoum, Bocar Madjo oder Tartit. Zwischen Kamelreitern und weißen Dünen fängt die Dokumentation die Szenen und Klänge des Festivals ein.

Festival in the Desert © Afropop/Link TV

Im Aïr-Gebirge im Norden Nigers, das sich aus der Sandwüste Ténéré erstreckt, wird die 17-jährige Rhaissa auf ihre Hochzeit vorbereitet. Nach den Regeln der Tuareg darf sie bis zur Hochzeitsnacht weder sprechen noch das Zelt verlassen. Doch bevor es soweit ist, verbringt sie die letzten Tage mit ihrer Freundin, redet über ihre Träume, ihre Ängste, ihre Zukunft und den Mann, den ihre Eltern ausgesucht haben: die „Fremde Liebe“. Ausgezeichnet beim World Mountain Documentary Festival.

Festival in the Desert: The music documentary captures great moments of this famous festival outside Timbuktu, the highlights in 2003: Ali Farka Touré, Robert Plant, Haira Arby, Afel Bocoum, Bocar Madjo and Tartit. Fremde Liebe (A Love Apart): In the Aïr mountain range in northern Niger the 17-year-old Rhaissa is getting ready for her wedding – she is talking about her dreams and fears, and the man whom her parents have chosen for her: the “Love Apart”.

Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 € 25


Sa 30.7. ab 16 h Konzerte Omfo/Primitive Equations and guests Chaikhana! Zentralasiatische Teestube

© PEQ

16 h DJ Goldfinger 17 h Alamurad Rakhimov 18 h Ensemble Mezherep 19 h Fay Lovsky 20 h OMFO + Al-Asadi Brothers

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OMFO, das ist „Our Man from Odessa“, formerly known as German Popov (aus Odessa), und OMFO steht für eine einzigartige Verknüpfung traditioneller Klänge und Electronica zur wahren Folklore des 21. Jahrhunderts. Das hat er bewiesen mit Alben, die ironisch mit Titeln von Kraftwerk spielen: das auf Shantels Label produzierte „Trans Balkan Express“, von dem Sasha Baron Cohen in seinem Film „Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan“ gleich zwei Songs eingebaut hat, und „We are the Shepherd“, eine Kooperation mit Señor Coconut. Daneben hat OMFO mit Sainkho Namchilak getourt und den Soundtrack für den ersten zentralasiatischen Pavillon auf der Biennale von Venedig geschrieben. Mit dem VJ Maxim Chapochnikov hat er sich nun zu

dem ethnografischen audiovisuellen Kunst-Duo „Primitive Equations“ zusammengetan, das diverse Field Recordings aus Tadschikistan und Kasachstan verwendet. Das Duo erbaut für diesen Abend auf der Dachterrasse des HKW eine Chaikhana: ein stilisiertes Seidenstraßen-Teehaus. Darin wird ein einmaliges Line-up mit zwölf Musikern zur zentralasiatischen Steppe aufspielen. Neben dem uigurischen Ensemble Mezherep und Alamurad Rakhimovs Epen aus Turkmenistan gibt es DJ-Impulse aus dem Turanien von Conan dem Barbaren, Theremin à la Turq und die Al-Asadi Brothers aus Irak. Willkommen im Land, wo sich Folklore und Kraftwerk Guten Tag sagen!

Chaikhana: For this evening OMFO, who stands for a unique blend of traditional sounds and Electronica, and VJ Maxim Chapochnikov are setting up a Chaikhana – a stylised traditional Silk Road tea house with incredible artists from Iraq to the Uighur region.

Sa 30.7. 22 h Film Tulpan Komödie R: Sergey Dvortsevoy, Kasachstan/Russland/ Deutschland/Polen/Schweiz 2008, 100 min, (russisch/kasachische) OmU Nach einem Leben auf See kehrt Asa zu seiner Familie in die Trockenheit der kasachischen Steppe zurück. Er träumt von einer eigenen Schafherde, zu der er aber nur per Mitgift kommen kann. Sein Schwager Ondas leistet harte Überzeugungsarbeit bei den Eltern von Tulpan, dem einzigen heiratsfähigen Mädchen. Doch es gibt ein Problem: Tulpan mag Asas Segelohren nicht. Und auch im Umgang mit Schafen zeigt er sich ungeschickt. Doch Asa kämpft für seinen Traum. „Dass man sich nicht verloren fühlt 500 Kilometer entfernt von der nächsten Stadt, liegt an der Wahrung zweier Konstanten: der starken emotionalen Linie und der Treue zum alten 35-Millimeter-Film.“ (FR) Hauptpreis in der Reihe „Un certain regard“ von Cannes 2008. Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

Tulpan: A comedy with a highly emotional plot around a former sailor fighting for his dream of an own herd of sheep and for a lucky marriage – against his jug ears. 27


Fr 5.8. 19 h Konzerte Giant Sand feat. special guests Wüstenrock-Revue Gitarrist und Singer/Songwriter Howe Gelb ist in seiner über 30 Jahre währenden Kreativität von der Musikkritik mit einer Vielzahl von Attributen belegt worden: „bahnbrechend“, „aufrührerisch vogelfrei“, „schmerzhaft schwermütig“. Der Mann aus Tucson in der Salz-Kalk-Wüste von Arizona beschreibt sich selbst als: „endlos rastlos, wanderlusted verkrustet“. So hat er nicht nur den Wüstenrock entwickelt, diese melancholische Mischung aus Alternative Rock, Folk und Country, und 40 bis 50 Alben herausgebracht – deren Zahl er nicht so genau wissen will. Sondern er hat neben Giant Sand auch eine Vielzahl von Bands kreiert. Giant Sand ist aber seine beständigste Formation, wohl weil diese Band eher ein Treffpunkt ist, der sich immer wieder neue Gäste einverleibt. Langjährige Mitstreiter waren hier auch die Calexico-Gründer John Convertino und Joey Burns. 28

Giant Sand © Steve Left

Für WASSERMUSIK 2011 bringt der „Godfather of Desert Rock“ das musikalische Zentrum von Sergio Mendoza y La Orkesta aus Tucson mit: Mendoza selbst, Brian Lopez und Gabriel Sullivan. Sergio Mendoza hat den Begriff „Indie Mambo“ geprägt, eine Kombination mit Cumbia. Latin-beeinflusster Rock, high-energy Latin-Bands und dann Calexico waren die Schule des Bandleaders und Komponisten. Dazu kommt Gitarrist Brian Lopez, der auch schon mal als Sänger in eher düster-psychedelischen Stücken brilliert. Genauso schwarz ist der mexikanisch inspirierte Blues von Gitarristenkollege Sullivan. Gemeinsam mit Howe Gelb spielen sie eine wahre Sonora-Wüstenrevue.

Fr 5.8. 22 h Film The Shooting Western R: Monte Hellman, USA 1966, 83 min, amerikanisches Englisch mit Einführung

Brian Lopez © Steve Left

Giant Sand: Howe Gelb, the mastermind of Giant Sand, has developed Desert Rock, that melancholy mixture of Alternative Rock, Folk and Country. For WASSERMUSIK he is bringing along the musical core of Sergio Mendoza y La Orkesta from Tucson. Together they perform a true Sonoran Desert revue.

Dieser Film hatte nie einen richtigen Kinostart – und ist dennoch einer der berühmtesten, weil existenzialistischen Western, der die Werte des Genres konsequent demontiert: Monte Hellman hat den subversiven Film zusammen mit Jack Nicholson entwickelt, der auch eine der Hauptrollen spielt, einen Auftragskiller. Er ist einer von vier Charakteren, die in der Wüste auf der Suche nach einem namenlosen Mörder umeinander kreisen: der ehemalige Kopfgeldjäger und Goldgräber Gashade, der begriffsstutzige Coley, die geheimnisvolle, namenlose Lady und eben Nicholson als „Stranger in Black“. „The Shooting“ nimmt immer wieder neue Wendungen, die durch den fünften Hauptdarsteller ausgelöst werden: die Wüste. Eintritt: Abendticket 10 € / 8 €, Film solo 5 € / 3 €

© Fotosammlung Österreichisches Filmmuseum Wien

The Shooting: This film with Jack Nicholson never had a true cinema launch – and yet it is one of the most famous of all Westerns, because it persistently explodes the traditional values of the genre. 29


Sa 6.8. 19 h Konzert Saeid Shanbehzadeh

Sa 6.8. 20.30 h Konzert Amadou & Mariam

Dudelsack vom Golf

Gitarrengott und Griotsängerin

Dass dieses Ensemble ursprünglich aus Bushehr stammt, ist wirklich zu hören. Die Stadt und die Provinz am Persischen Golf sind seit Jahrtausenden Kreuzungspunkt der Händler und Kulturen: Außer Armeniern, Indern, Juden und der persischen Mehrheit leben hier immer noch arabische und afrikanische Communities. Saeid Shanbehzadeh, der schon 1990 den Ersten Preis auf dem Fajr-Festival in Teheran gewann, hat das Repertoire seines Trios aus langen Recherchen zu den musikalischen Resultaten dieser Melange gewonnen: religiöse Hymnen und hypnotische Trance-Tänze, poetische Liebeslieder und hoch rhythmische Hochzeitsmusik. Der persische Dudelsack, die Doppelflöte, die Vielzahl von Perkussionsinstrumenten bilden eine eigene musikalische Welt.

In Frankreich wurden sie als „Traumpaar“ tituliert und bei den „Victoires de la Musique“, dem französischen Grammy, ausgezeichnet. 1977 sind sich die heutigen Superstars begegnet, in Bamako am Blindeninstitut. Ihre musikalischen Karrieren starteten aber solo: Mariam trat auf Hochzeiten mit den Griot-Gesängen Malis auf. Amadou war bei den „Ambassadeurs du Motel de Bamako“ dabei – Westafrikas legendärer rau-elektrisierter Band, mit Salif Keïta. Nach Selfmade-Tapes und ersten Alben in Frankreich brachte das mit Manu Chao produzierte „Dimanche à Bamako“ den weltweiten Durchbruch. Und das dann von Damon Albarn produzierte „Welcome to Mali“ gab 2008 die weitere Richtung an: Funky Computerbeats, westafrikanische Mandingo-Melodien, arabische Ney-Flöten und indische Sarangis addieren sich zu einer einzigartigen globalen Popmusik. Der abschließende Höhepunkt von WASSERMUSIK 2011.

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Saeid Shanbehzadeh: There’s no overhearing this ensemble’s roots in Bushehr on the Gulf of Persia which has been a melting pot for traders and cultures: apart from Armenians, Indians, Jews and the Iranian majority, the region is also home to Arab and African communities.

Sa 6.8. 22 h Filme Amadou & Mariam – Dimanche à Bamako Musik-Dokumentation R: Marc-Antoine Moreau, Frankreich/Senegal 2004, 52 min, (französische) OmE Bei dieser musikalischen Begegnung ist ein Album entstanden, das hypnotische Klangteppiche und Griot-Gesänge aus Mali perfekt in Einklang bringt: „Dimanche à Bamako“, 2006 BBC World Music Best Album Award, 600.000-Mal verkauft. Der Film begleitet Amadou & Mariam auf ihrer Reise durch Mali und dokumentiert ihre Kooperation mit Manu Chao. Szenen im Studio wechseln mit Live-Gigs, Interviews und atmosphärischen Landschaftsaufnahmen.

Desert Blues, a Musical Journey into the Heart of Mali Musik-Dokumentation R: Michel Jaffrennou, Frankreich/Belgien/Mali, 2006, 60 min, OmE Eine Reise tief in die Sahara und auf dem Niger: mit Musikern aus verschiedenen Volksgruppen Malis, den Klängen von Habib Koité, Afel Bocoum oder den Frauen der Tuareg-Gruppe Tartit. Eine Symbiose aus eindrucksvollen Landschaftsszenarien und Einblicken in das Alltagsleben.

Amadou & Mariam – Dimanche à Bamako: The film travels

with the superstars through Mali and documents their collaboration with Manu Chao. Scenes in the studio alternate with live gigs, interviews and atmospheric landscapes.

© Marie Dagnaux

Amadou & Mariam: The closing highlight of WASSERMUSIK 2011: The “dream couple” Amadou & Mariam has been honored with the “Victoires de la Musique”, the French equivalent of the Grammy, for their mixture of funky guitar and anthemic Griot songs.

Desert Blues: The documentary brings together musicians

Eintritt: Abendticket 19 € / 15 €, Film solo 5 € / 3 €

like Habib Koité, Afel Bocoum or the Tuareg group Tartit, on a journey deep into the Sahara and along the Niger River. 31


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Das Haus der Kulturen der Welt ist ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH (KBB) Intendant Bernd M. Scherer

Im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen 2011

Präsentiert von

Team WASSERMUSIK 2011

10.9. 20 h

Bereich Musik, Tanz, Theater: Detlef Diederichsen (Leitung) Gabriele Tuch (Programmkoordination) Noureddine Ben-Redjeb (Programm-Mitarbeit) Petra Fickinger (Sachbearbeitung) Undine Zamani (Festivalorganisation) Laura Biagioni (Festivalpraktikantin) Bereich Film: Doris Hegner (Programmkoordination) Leyla Discacciati (Projektassistenz)

Gefördert von

Bereich Literatur, Gesellschaft, Wissenschaft: Cordula Hamschmidt (Stellvertretende Leitung, Programmkoordination) Aurélie Maurin (Projektassistenz) Pressearbeit: Guido Möbius Kommunikation: Silvia Fehrmann (Leitung) Anne Maier, Max Wend (Pressearbeit) Jan Köhler, Eva Stein, Emely Inselmann (Internet) Christiane Sonntag, Sabine Westemeier (Mediaplanung/Distribution)

Auftritt Yeu-Matchuc

Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von

Redaktion – Programmheft: Axel Besteher und Jasmin Hollatz, Martin Hager, Silja Ukena

Titelfoto © ullstein bild – impact

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Auftritt The Black Jesus Experience

20.9. Ubiet & 20 h Kroncong Tenggara Susana Baca Erstmals in Berlin: Kroncong, die älteste euro-asiatische Musik-Fusion

Afrodiaspora aus Peru: “Ms. Baca, as beautiful as any working in pop, has the strength to create her own tradition.” New York Times


WasserMusik2011 Konzerte, Filme, Gespräche an der Spree Open-air auf der Dachterrasse Waterproof – bei Regen in der Halle Info und Tickets www.hkw.de | 030 – 39 787 175

John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin-Tiergarten

S+U Hauptbahnhof, U Bundestag, S+U Brandenburger Tor, Bus 100, Bus M85


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