Worldtronics12 Electronica Surprise
28.11. – 1.12.
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28.11.
Tecno Brega
s. 4
29.11.
Sinotronics
s. 8
30.11.
House Nation South Africa
s. 11
1.12.
Moombahton Massive s. 15 ELEKTROFACHMARKT S. 20
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Zum sechsten Mal präsentiert Worldtronics Electronica Surprise unterschiedlichster Art. Dabei zeigt sich, dass trotz globaler Vernetzung und regem internationalen Austausch die sehr verschiedenen lokalen Produktionsbedingungen weiterhin für große künstlerische Diversität sorgen. Das im Norden Brasiliens höchst populäre Phänomen Tecno Brega etwa ist eine post-musikindustrielle Entwicklung, die auf dem mp3-Format und kostenlosen Downloads basiert und der Musikwelt zeigt, wie sich wirtschaftliches Überleben in Zeiten des Internets organisieren lässt. Die chinesische Elektronikszene muss derweil dagegen ankämpfen, dass es noch kaum Venues für ihre Performances gibt. Um sich hier durchzusetzen, braucht es besondere Zähigkeit und Willenskraft. Die House-Szene Südafrikas und der multinationale Moombahton wiederum lassen trotz unterschiedlicher Herkunft verblüffende musikalische Parallelen erkennen. Zu den von ausgewiesenen Experten der jeweiligen Szenen kuratierten Abenden kommt am Samstagnachmittag der Elektro-Fachmarkt mit Kurzperformances, Labelpräsentationen, Workshops und – auch hier – einer hohen Dichte an Überraschungen … Detlef Diederichsen
Despite global networking and international exchange local production conditions continue to generate great artistic diversity. The post-music industry Tecno Brega from northern Brazil demonstrates how free downloads and economic viability can be successfully combined. The young Chinese Electronic scene still lacks room to unfold. South Africa’s House scene and the multinational Moombahton display surprising musical parallels. In addition: the ElektroFachmarkt with performances, label presentations, workshops and more. 3
Mi 28.11. 20 h
Tecno Brega Zusammengestellt von | Compiled by Daniel Haaksman
João Brasil Banda Uó Felipe Cordeiro Waldo Squash „Brega“ bedeutet im brasilianischen Portugiesisch so viel wie schwülstig, schräg, kitschig. Schon in den 70ern bezeichnete man damit in Belém im Nordosten des Landes die beliebte, süßliche Schlagermusik. Diese hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer elektronischen Variante namens Tecno Brega weiterentwickelt: Die alten Brega-Melodien leben fort im Gewand treibender Beats bei mit gehörigem Aufwand betriebenen Tanzveranstaltungen und über ein Vertriebssystem, das ganz ohne Copyright bestens funktioniert. Daniel Haaksman, seit Jahren als Botschafter von brasilianischem Funk (Baile Funk) aktiv, hat ein Programm zusammengestellt, das den „state of the art“ dieses lokalen Phänomens über seine geografischen und üblichen inhaltlichen Grenzen hinaus bündelt.
Banda Uó Schwülstig? Vielleicht. Schräg? Sicher! Die Band aus São Paulo stammt aus dem Umfeld der erfolgreichen College-Funk-Band Bonde do Role. Mit einer Mischung aus Ironie und Hommage kreieren David Sabbag, Mateus Carrilho und Mel Gonçalves ihre eigene Hipster-Version von Tecno Brega und landeten damit bereits auf dem einflussreichen US-Label Mad Decent.
“Brega” (weird, kitschy) was the name given to the popular music in the Brazilian city of Belém as early as the 1970s. Packaged in driving beats the old melodies live on in Tecno Brega, whether it be in elaborate dance events or in the distribution system with its disregard for copyright. Daniel Haaksman, ambassador of Brazilian Baile Funk, brings together the “state of the art” of this phenomenon. Waldo Squash
Waldo Squash Auch wenn er für seine Musik den Begriff „Electro Melody“ bevorzugt, ist Waldo Squash aus Pará ein echtes Gewächs der Tecno Brega-Szene, in der er bereits seit Jahren als Radio-DJ und Produzent unterwegs ist. Er ist Teil der Gang do Eletro und gehört derzeit zu den unbestrittenen Favoriten der lokalen Sound Systems (Aparelhagens De Som).
Felipe Cordeiro Felipe Cordeiro aus Belém vereinte zuletzt auf seinem Album „Kitsch for Cult“ das gesamte Spektrum des „Nordeste“-Sounds von Tecno Brega bis zu Einflüssen wie Lambada und Cumbia. Im Gegensatz zu seinen gerne mit leichtem Gepäck reisenden DJ-Kollegen tritt der Sänger und Gitarrist mit einer kompletten Band im Rücken auf.
Felipe Cordeiro
Banda Uó
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João Brasil Geboren in Rio de Janeiro, gehört João Brasil zu jenen Multiplikatoren, die Tecno Brega als festen Begriff innerhalb der „Tropical Bass“Szene etabliert haben. Neben Hits wie „L.O.V.E. Banana“ und „Funk Do Iphone“ veröffentlichte er Mashups unter dem Pseudonym 356 sowie Singles und Remixe auf Daniel Haaksmans Label Man Recordings.
Mehr Sinn! João Brasil
João Brasil from Rio de Janeiro established Tecno Brega as an essential component of the “Tropical Bass” scene – with hits including “L.O.V.E. Banana” and “Funk Do Iphone” under the pseudonym 356. | Banda Uó from São Paulo (David Sabbag, Mateus Carrilho and Mel Gonçalves), with their ironic homage, a hipster version of Tecno Brega, were signed by the influential US label Mad Decent. | Felipe Cordeiro, singer and guitarist from Belém, combines the entire spectrum of the “Nordeste” sound on his album “Kitsch for Cult” - from Tecno Brega to Lambada and Cumbia. He comes equipped with a whole band! | Waldo Squash calls his variety of Tecno Brega “Electro Melody.” As part of Gang do Eletro the radio DJ and producer is a favorite of the local sound systems (Aparelhagens De Som).
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Die Kuh ist vom Eis. Die Bundesregierung konnte ihre Visionen nahtlos umsetzen. Mit ihrem historischen Reformwerk, das nun in trockenen Tüchern ist, hat sie ein für allemal die Weichen gestellt. Indessen ist in der Bevölkerung die Schere zwischen Arm und Reich größer geworden. Dennoch muss die Regierung nicht zurückrudern. Der kleinere Koalitionspartner stärkt der Bundeskanzlerin nach wie vor den Rücken, indem er ihr den Rücken freihält, sodass sie weiter Rückenwind hat. Kritische Stimmen, die sich zunächst gemehrt hatten, warfen keinen Schatten auf die Regierungsbank, sondern gingen unter. Die Regierungsmannschaft bröckelt nicht, sondern hält weiter Kurs. Ein Bruderzwist ist nicht in Sicht. Fest steht: Über der Bevölkerung, die sich noch immer in einem Dornröschenschlaf befindet, obwohl sie massiv der Schuh drückt, wird weiter das Damoklesschwert Hartz IV schweben. Es bleibt also eine Zitterpartie. Doch das Zeitfenster, in welchem die Parteien akuten Handlungsbedarf nach weitergehenden Reformen anmelden können, bleibt weiterhin geöffnet. Die Parteien schnüren und bündeln hinter verschlossenen Türen schon neue Reformpakete. Entsprechende Eckpfeiler und Eckpunkte sind schon eingeschlagen bzw. markiert. Und es ist wohl mehr Peitsche als Zuckerbrot zu erwarten. Wenn die Zeichen der Zeit nicht erkannt werden und nicht bald ein zündender Funke überspringt und einen flächendeckenden Flächenbrand entfacht, wird der Widerstand, der momentan anzupeilen wäre, auch künftig nicht umgesetzt werden. Und wenn die Regierung dann ein weiteres Mal den Reformmotor anwirft und grünes Licht für soziale Grausamkeiten gibt, kann der Zug jetzt schon als abgefahren gelten. Die Gretchenfrage wäre, ob es gelingen kann, dass Teile des außerparlamentarischen Spektrums sowie linke, emanzipatorische Strukturen und Praxen sich schon im Vorfeld gegenseitig vernetzen, um zeitnah Druck aufzubauen. Aber da wird wohl nichts draus. Und alle gucken dann in die Röhre bzw. dumm aus der Wäsche.
Wer braucht schon Freunde?
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Do 29.11. 20 h
Sinotronics – Modern China is too complicated Zusammengestellt von | Compiled by Metrowaves Beijing
White+ Yan Yulong Duck Fight Goose White Goose DeadJ & Dora.S DeadJ & Phillip Sollmann
DeadJ
Elektronische Musik findet in China noch weit gehend jenseits der öffentlichen Wahrnehmung statt. Dennoch hat sich an Orten wie dem XP Music Club und dem Zajia Lab in Beijing eine Szene entwickelt, die im Studio wie auf der Bühne mit elektronischen Produktionsmitteln experimentiert. Metrowaves, eine 2011 von Markus M. Schneider und Mumu Wang gegründete Plattform zur Förderung elektronischer Musik in China, präsentiert den aktuellen Stand dieser Entwicklung. Während elektronische Populärmusik in Europa stark von der DJ-Kultur geprägt ist, kommen viele der ausgewählten Künstler aus dem Bereich des Punkrock und Postpunk, sodass der Abend einen hohen Anteil von Live-Performances verspricht – und nicht zuletzt eine Reihe von Weltpremieren.
White+ Das Duo White+ kreiert fragile, fließende Konstrukte aus synthetischen Melodien und Flächen, der verfremdeten Stimme von Zhang Shouwang (Leadsänger der einflussreichen Band Carsick Cars) und dem Puls von Schlagzeuger Wang Xu. Westliche Zuhörer werden in der Musik einen entfernten chinesischen Verwandten des Krautrock wiedererkennen.
Beyond the public eye in China an experimental electronic music scene has developed in Beijing, promoted through the platform Metrowaves – founded in 2011 by Markus M. Schneider and Mumu Wang. Many of the artists come from the Punk Rock and Post-Punk scene, so the evening promises a high proportion of live performances – and a series of world premiers.
Yan Yulong In den wechselnden Band-Konstellationen der experimentellen Musikreihe „Zoomin Night“ im Club D-22 (dem Vorgänger des heutigen XP Music Club) in Beijing gehörte der Multiinstrumentalist Yan Yulong zu den Konstanten. Sein Programm für Solo-Viola verbindet Drones, Arpeggios und abrupte Ausbrüche mit Einflüssen aus der amerikanischen Minimal Music.
White+
Yan Yulong
Duck Fight Goose Für sein Soloprogramm braucht Han Han alias Gooooose nur eine Hand voll Samples, eine Gitarre und und ein Arsenal an Effektgeräten. Mit diesen Mitteln erschafft er improvisierte Techno-Klangräume zwischen Sphärenmusik und reinem Geräusch. Außerdem ist er mit seiner Band Duck Fight Goose zu erleben – einer zwischen Math Rock und zeitgenössischer Psychedelia navigierenden Gruppe von Multiinstrumentalisten, die in Berlin erstmals mit Live Visuals auftreten.
Duck Fight Goose
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White Goose White Goose ist eine exklusiv für Worldtronics12 zusammengestellte Ad-hoc-Supergruppe, bestehend aus Zhang Shouwang (White+), Yan Yulong und Han Han. Ganz im Sinne des Netzwerk-Gedankens von Metrowaves schlagen sie eine musikalische Brücke zwischen Beijing und Shanghai – eine Weltpremiere!
Phillip Sollmann
DeadJ & Dora.S (Visuals) | DeadJ & Phillip Sollmann DeadJ alias Shao Yanpeng ist eine Schlüsselfigur der Szene: Er ist Sounddesigner (Pavilion of Future / Shanghai EXPO), Autor preisgekrönter Alben und Komponist von Soundtracks und Theatermusik. Als Filmemacher porträtierte er 2009 die elektronische Musikszene von Berlin. Seine Performance „The Shape of Sound“ mit den Visuals von Dora.S und sein gemeinsamer Auftritt mit dem Berliner Technomusiker und DJ Phillip Sollmann sind weitere Deutschland- bzw. Weltpremieren bei Worldtronics12.
Dora.S
The duo White+ create fragile melodies and textures with the voice of Zhang Shouwang (lead singer of the Carsick Cars) and drummer Wang Xu’s beat – distant Chinese relatives of Krautrock. | In his program for solo viola the multiinstrumentalist Yan Yulong from Beijing combines drones, arpeggios and abrupt outbursts with American Minimal Music. | With samples, guitar and effect devices Han Han aka Gooooose improvises ambient techno sound-scapes. In conclusion he can be heard with his band Duck Fight Goose, who – between Math Rock and Psychedelia – will be performing in Berlin with live visuals for the first time. | World premier: The supergroup White Goose around Zhang Shouwang (White+), Yan Yulong and Han Han, formed exclusively for Worldtronics, establish a musical bridge between Beijing and Shanghai. | DeadJ, alias Shao Yanpeng, sound designer, author, composer and film maker is a key figure in the scene. His performance with the visuals from Dora.S and his appearance with the techno musician and DJ Phillip Sollmann from Berlin are further German, i.e. world premiers at Worldtronics12.
Fr 30.11. 20 h
House Nation South Africa Zusammengestellt von | Compiled by Daniel Best
Liquideep 2Lani Jullian Gomes André Lodemann feat. The Lazarusman
2Lani
At the end of the 1980s House from DJ Pierre, Larry Heard and Frankie Knuckles was already the soundtrack of the South African townships and played an important role in the struggle against Apartheid. “Kwaito” became a national specialty. Today House is the dominant youth culture in the entire region. Daniel Best, who has acted as mediator between Reggae and Lounge for many years, presents the latest developments.
Es ist ein weiter Weg von Chicago nach Kapstadt, doch tatsächlich hat House-Musik in Südafrika eine lange Tradition. Bereits Ende der 80er gehörten Tracks von DJ Pierre, Larry Heard und (vor allem) Frankie Knuckles zum Soundtrack der Township-Flüsterkneipen und spielten eine wesentliche Rolle im Widerstand gegen das Apartheid-Regime. Eine abgebremste Adaption wurde als „Kwaito” zur musikalischen Landesspezialität. Heute ist House mit unzähligen Produzenten, MCs und DJs die bestimmende Jugendkultur in der ganzen Region. Daniel Best, der als DJ und Labelbetreiber (Best Seven) seit Jahren zwischen Reggae und Lounge vermittelt, präsentiert die jüngste Stufe dieser in Europa und den USA kaum beachteten Entwicklung. 11
Liquideep Mit ihrem Hit „Fairytale“ und dem Album „Fabric of the Heart“ (2010) haben es Liquideep, bestehend aus dem Sänger und Produzenten Ziyon und dem DJ und Produzenten Ryzor, zu Goldstatus, zahlreichen Nominierungen und Sponsorverträgen gebracht. Trotz ihres kalkuliert „kranken“ Looks ist ihre Musik warm, melodisch und unwiderstehlich deep.
2Lani Seit 15 Jahren ist 2Lani in der Szene unterwegs. Er hat alle wichtigen Clubs von Cape Town bis Durban bespielt, war am Aufbau von Retro Music, einer Mischung aus Plattenladen, Studio und DJ-Schule, beteiligt und als A&R und Promoter tätig, bevor er 2010 mit Do It Now sein eigenes Label gründete. Ein Szene-Original mit einer Schwäche für süße Sounds.
Jullian Gomes
Jullian Gomes Den jungen DJ und Produzenten trieb es nach ersten Erfolgen auf den Independent Labels Soulcandi und House Afrika schnell auf die internationale Bühne. Seit einem „Studienaufenthalt“ bei der Red Bull DJ Academy 2010 in London hat er auf Realtone, Foliage, Atjazz und Deeper Shades veröffentlicht. Mit seinem Cousin ist er als G Family aber nach wie vor in den südafrikanischen Charts präsent. Liquideep
André Lodemann feat. The Lazarusman Eine der faszinierendsten Stimmen im südafrikanischen House gehört Lazarus Mathebula, einem erfolgreichen Slam-Poeten, der sich 2009 als The Lazarusman neu erfand und gemeinsam mit dem Produzenten Stimming prompt die House-Charts stürmte. Sein Partner an den Plattenspielern ist André Lodemann, Labelpartner von Daniel Best und seit 20 Jahren Experte in Sachen Deepness. The Lazarusman
The music from Liquideep (singer Ziyon und DJ Ryzor), responsible for the hit “Fairytale,” is warm, melodic and irresistibly deep, despite the deliberately “sick” look. | A man of the first hour and part of the scene for the last 15 years, 2Lani has played all the clubs from Cape Town to Durban, helped establish the studio Retro Music and founded his own label Do It Now in 2010. | The young DJ and producer Jullian Gomes stormed the international stage and – together with his cousin as G Family – the South African charts. He has released on Realtone, Deeper Shades and others. | The slam poet Lazarus Mathebula who reinvented himself in 2009 as The Lazarusman with South African House, will be behind the decks with the longstanding expert André Lodemann, label partner from Daniel Best. André Lodemann
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Sa 1.12. 20 h
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Foto: Christian Mentzel
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Moombahton Massive Zusammengestellt von | Compiled by Nadastrom
The Very Best Schlachthofbronx Zuzuka Poderosa & Jen Lasher Boyfriend & Disgraceland Nadastrom & Sabo
Moombahton ist ein „Digital Native“ – ein von lokalen Traditionen und Sozialzusammenhängen entkoppeltes Kind des Soundcloud-Zeitalters. Der Genrehybrid entstand, als DJ Dave Nada auf einer Privatparty die musikalischen Vorlieben der Gäste (Reggaeton und Bachata) mit seinem eigenen (von Elektro-House geprägten) Geschmack abstimmen musste. Das Ergebnis war eine Chimäre aus den basslastigen Grooves des Reggaeton und dem auf 108 bpm abgebremsten Rhythmus des House-Tracks „Moombah“ (Silvio Ecomo & DJ Chuckie). Seitdem hat das Phänomen ein Eigenleben jenseits aller geografischen Grenzen entwickelt. Nicht umsonst kommen die Künstler dieses Abends aus so unterschiedlichen Gegenden wie Vilnius, Malawi, Baltimore, Stockholm, Washington und München.
Jen Lasher
Moombahton is a child of the Soundcloud age, transcending geographical and ethnographic boundaries. The hybrid genre was created at a party when DJ Dave Nada set out to please both the taste of the guests (Reggaeton and Bachata) and his own (Electro-House). The result: a chimera composed of bass-heavy Reggaeton grooves and slowed down House beats. 15
Schlachthofbronx Keine Musikrichtung ist tabu, keine Schamgrenze heilig, wenn die Münchner Bene und Jakob alias Schlachthofbronx ihre Geräte anwerfen. Vom Kuduro bis Cumbia, vom rotzfrechen Rap bis zu bayrischer Blasmusik – alles hat Platz in ihren sagenumwobenen Livesets. Und natürlich beherrschen die beiden auch den schleppenden Groove-Dialekt des Moombahton.
Zuzuka Poderosa
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Schlachthofbronx
Zuzuka Poderosa & Jen Lasher Die beiden Vokalistinnen sind Stammgäste auf den Produktionen von Nadastrom. Zuzuka Poderosas Musik ist ein von brasilianischem Funk geprägter Melting Pot, den sie schlicht „Carioca Bass“ nennt und der mit den Schwingungen des Moombahton bestens harmoniert. In einem Gipfeltreffen femininer Kraftentfaltung trifft sie auf Jen Lasher, die als Rapperin, Vokalistin und DJ zur festen Besetzung der Moombahton-Massive-Nächte von Nadastrom gehört.
Boyfriend
Disgraceland
Boyfriend & Disgraceland Das Eröffnungs-Set des Abends teilen sich die DJs Boyfriend und Disgraceland. Boyfriend aus Vilnius ist der Begründer der ersten „tropischen“ Club-Nächte in Litauen. Seine „Vodka House EP“ erschien soeben auf Dave Nadas Label Diabluma Sound. John Stanhope alias Disgraceland ist Mitbegründer des britischen Moombahton-Labels Scold Recordings, hat aber auch schon einige seiner Techno-inspirierten Produktionen auf Diabluma veröffentlicht. Sabo
Nadastrom & Sabo Nur wenige können behaupten, einen eigenen Sound kreiert zu haben: Dave Nada kann das. Unter dem Namen Nadastrom hat er mit seinem Label- und DJ-Partner Matt Nordstrom die erstaunliche Geschichte des Moombahton maßgeblich mitgeschrieben. Zum Abschluss des Abends treffen Nadastrom „back to back“ auf Sabo, einen geistesverwandten DJ aus Los Angeles, der mit seinen RemixArbeiten und Mashups zuverlässig Munition für vom MoombahtonVirus befallene DJs liefert.
Nadastrom
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The Very Best The Very Best ist die fruchtbare Kollaboration von Johan Hugo, einer Hälfte des als Vorreiter der „Tropical Bass“-Welle bekannt gewordenen schwedischen Duos Radioclit, mit dem aus Malawi stammenden Londoner Esau Mwamwaya. Esaus glockenklare Stimme ist das Markenzeichen der gemeinsam gefertigten Remixe (u. a. M.I.A., Santigold) und Singlehits.
The Very Best
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The Very Best is a collaboration between Johan Hugo (Radioclit) and the Londoner Esau Mwamwaya, whose crystal clear voice is the trademark of the joint remixes (amongst others for M.I.A., Santigold) and single hits. | From Kuduro to Cumbia, from impudent rap to Bavarian brass band music and the shuffling Moombahton groove: there is room for everything in the legendary live sets of the Munich duo Schlachthofbronx. | Zuzuka Poderosa’s “Carioca Bass” is a melting pot characterized by both Brazilian and New York Funk. The New Yorker, together with the female rapper, vocalist and DJ Jen Lasher from Baltimore are part of the regular crew at the Moombahton Massive nights from Nadastrom. | DJ Boyfriend is initiator of the first “tropical” club night in Lithuania. Disgraceland is co-founder of the British Moombahton label Scold Recordings. Both have already had releases on Nadastrom’s label Diabluma Sound and play the opening set of the evening. | Under the name Nadastrom, Dave Nada, together with his label and DJ partner Matt Nordstrom have played a decisive role in the history of Moombahton. In conclusion to the evening Nadastrom encounters Sabo, a kindred spirit DJ from Los Angeles.
W oche n endausg ab e.
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Sa 1.12. ab 16 h
ELEKTRO-FACHMARKT Unter dem Motto Show your WORLD your TRONICS ist der Elektro-Fachmarkt auch in diesem Jahr Treffpunkt für Austausch, Präsentationen und Networking nicht nur der Berliner Elektro-Szene.
Do-it-yourself-Workshop mit Leaf Audio Jeder, der elektronische Musik macht, braucht eine anständige Bass Drum. Der Workshop zeigt, wie man einen Klon der KultMaschine TR-808 von Roland mit Trigger-Sensor selber baut. Alternativ können die Teilnehmer sich einen Noisefoc Deluxe Synthesizer mit drei Oszillatoren, Chaos-Regler und Lichtsteuerung basteln.
Logic Pro-Workshop mit SAE Berlin Eigene Tracks aufnehmen, bearbeiten und mischen wie ein Profi: Exklusiv für den diesjährigen Elektro-Fachmarkt gibt Sebastian Metzner vom SAE Institute eine praxisnahe und kostenlose Einführung in das Musikprogramm Logic Pro.
Anmeldung: www.leaf-audio.com, www.facebook.com/leafaudio
Anmeldung: berlin@sae.edu, (030) 43 09 44 70
Under the motto Show your WORLD your TRONICS, the Elektro-Fachmarkt is once again a meeting point for exchange, networking and presentation, not just for Berlin’s Electronic scene.
Liveacts Harmonious Thelonious (Italic) le Rok (Kalk pets)
Labels, Records & more Anost & Morr Music, Blkrtz, Cynosure, das drehmoment, EMS (Electronic Music Academy), DJ-Sets Giegling, Haunt, I’m Single, Italic, Jens Strüver (m=minimal) Karaoke Kalk, Kalk pets, KlangOnirik (Serialism) wirkstoff, Magazine, Man RecorAprès Sky (Pampa) v/s dings, Meander, m=minimal, Oye Strobocop (Karaoke Kalk) Record Store, Pampa Records, Private Records, Ruta5, SchneiSlideshow ders Buero, Serialism, Souvenir, Can „Khan“ Oral presents: Angels Uponyou u. v. m. of Disguise (Fantôme Verlag & I’m Single Records) The Italic Chair designed by Stefan Schwander, released by Italic Recordings, Cat. No. ITA 101 Videorolle Nonstop Labels & Co. präsentieren auf Großbildleinwand ihre aktuellen Musikvideos.
The Italic Chair
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16 h Book Launch Translating Hip Hop mit Live-Performance von Morokhan (Berlin/Nairobi) u. a., DJ: Olad Aden (Berlin)
18 h Performance Rayess Bek: Good Bye Schlöndorff – Audio letters and correspondence from a faked war Im Libanon der 80er-Jahre versuchten die Menschen mit selbst aufgenommenen Kassetten ihre durch den Bürgerkrieg zerrissenen Familien, Freundschaften und Beziehungen zusammenzuhalten. 30 Jahre später stößt Rayess Bek durch Zufall auf solche „Hörbriefe“. Aus Audio-Fragmenten und Szenen aus dem Film „Die Fälschung“, für den Volker Schlöndorff 1981 in einem abgeschotteten Bezirk Beiruts drehte, inszeniert Rayess Bek – begleitet von Flöte und Oud (orientalische Laute) – eine audiovisuelle Reise zwischen Realität und Fiktion.
Fotos Titelbild: DeadJ © Chen Xiongwei, Jiang Hua S. 2: Worldtronics 2011 © Jakob Hoff S. 4: Waldo Squash © Taiana Laiun S. 5: Banda Uó © Nicolas Calligaro, Felipe Cordeiro © Thiago Kunz S. 6: João Brasil © I hate flash S. 8: DeadJ © Shao Guang S. 9: White+ © Zhang Shouwang, Yan Yulong © Matthew Niederhauser, Duck Fight Goose © Ian Pan S. 10: Dora.S © Bing Bing, Phillip Sollmann © Yasmina Haddad, Wien 2012 S. 11: 2Lani © Dustin van Zyl S. 12: Jullian Gomes © Liam Lynch S. 13: The Lazarusman © Pley S. 15: Jen Lasher © Philip Volkers S. 16: Zuzuka Poderosa © Stefan Blomquist, Schlachthofbronx © Edward Beierle S. 17: Boyfriend © Robert Ureke (aka Rob Love), Disgraceland © Chelone Wolf S. 20: © Leaf Audio S. 21: The Italic Chair © R. Nehmzow, Düsseldorf 2012
Festival Worldtronics12 Leitung: Detlef Diederichsen Programmkoordination: Gabriele Tuch Projektkoordination: Anja Lindner Elektro-Fachmarkt: Paula Schopf Redaktion: Eric Mandel, Franziska Wegener (V.i.S.d.P.) Carlina Rossée, Romy Sickmüller Gestaltung: Double Standards
Impressum Das Haus der Kulturen der Welt ist ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Intendant: Bernd M. Scherer Kaufmännische Geschäftsführerin: Charlotte Sieben
In the Lebanese civil war people remained in contact with their families through self-recorded audio tapes. Accompanied by flute and Oud (oriental lute), Rayess Bek stages an audiovisual journey between reality and fiction composed of fragments from such audio letters and scenes from “Circle of Deceit,” filmed in Beirut in 1981 by Volker Schlöndorff.
Präsentiert von
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Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert von
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TICKETS Hauptbahnhof, S+U-Bahn
Abendticket: 10 | 8 € Festivalpass: 30 € Elektro-Fachmarkt: Eintritt frei | Free admission
Bus Bus M 85 TXL
www.hkw.de/tickets Bus M 85 Bus M 85
Haus der Kulturen der Welt John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin-Tiergarten (030) 39 78 71 75 www.hkw.de
Bundeskanzleramt
U 55
Bus M 85 Bus 100
Bus 100
Paul-LöbeHaus
Reichstag
Brandenburger Tor, S- /U-Bahn