Grenzenlos. Denken die, die wir besucht haben. Denken wir, wenn wir dieses Magazin hier produzieren. Passt ja ganz gut, haben wir uns gedacht. Und dieses Heft gleich Grenzenlos getauft. Dabei sind wir gar nicht aufgebrochen in die weite Welt. Und haben sie doch gefunden. Direkt vor unserer Haustür. Als wir an dieser Ausgabe gearbeitet haben, bekamen wir unerwartete Post. Unser 52 8 Magazin ist für den German Design Award 2014 nominiert. Verwundert haben wir uns die Augen gerieben. Nach Red Dot Award und DMA-Award ist das nun schon die dritte Auszeichnung, die wir mit einem Magazin erhalten, das weiterhin keinen wirtschaftlichen Zwängen folgt. Und, wenn wir ehrlich sind, auch keine schwarze Zahl schreibt.
www.hoch5.com
Aber wissen Sie was?Es lohnt sich dennoch. Weil Sie das hier gerade lesen. Weil wir mit unzähligen spannenden Menschen zusammengekommen sind. Und weil es manchmal ganz gut tut, Grenzen zu überschreiten, sich abseits ausgetretener Pfade zu bewegen. Das können wir uns als Full-Service-Werbeagentur natürlich nicht immer leisten. Hier aber tun wir es. Gerne, sehr gerne. Tauchen Sie also ein in ein Magazin, das ein sehr intensives, fast intimes geworden ist.
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Herzlichst, Ihr Tobias Heyer
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das hobbY Von Professor dr. kemal ceVik teilt sich auf zwei hallen auf. in der einen wird Per hand Gearbeitet, in der anderen sorGen maschinen dafür, dass winziGe elektronikteile auf dunkelGrüne Platinen Gesetzt, dann Verlötet werden. Dabei sieht hier eigentlich alles nach
Arbeit, nichts nach Hobby aus. Aber wer Professor Dr. Kemal Cevik nach
dem Spagat fragt, den er tagtäglich zwischen
der
Hochschulprofessur
und dem Unternehmen SC electronic
service GmbH hinlegt, der bekommt
eben diese Antwort. Professor ist sein
Beruf, das andere eben ein Hobby. Eines, das sich – wie das ja meist so ist mit den Hobbys – zufällig ergab.
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Ein Bekannter fragte nach, ob er nicht Interesse habe, ein Unternehmen zu übernehmen, das Potenzial besitze und doch gerade Insolvenz angemeldet habe. Lange überlegen musste Cevik nicht. Der Einsatz war überschaubar, Spaß schien die ganze Sache zu versprechen und so wurde er das „C“ im Firmennamen und übernahm doch deutlich mehr als nur 50 Prozent. Also im Alltag. Also tagtäglich. Es dauerte ein wenig, bis das auch sein Geschäftspartner einsah, drei Jahre, um genau zu sein, dann stand da zwar immer noch das „S“ im Firmennamen, erinnert aber bis heute nur noch an den Firmenmitbegründer, der 2005 ausstieg. Seitdem pflegt Professor Dr. Kemal Cevik sein Hobby. Und wie. Als Deutscher mit türkischen Wurzeln, mit einer Mutter in der Türkei, der er versprochen hat, sie zweimal im Jahr zu besuchen, weiß er, dass man heute grenzenlos denken muss. Kein Wunder also, dass in seiner Belegschaft Menschen aus Kamerun, der Türkei, Russlanddeutsche, Kurden und Tunesier arbeiten. 30 Mitarbeiter beschäftigt er, pro Jahr nimmt er fünf Auszubildende auf, zeigt ihnen nicht nur, wie man in der Mikroelektronik arbeitet, sondern vor allem, dass man weltoffen sein muss, ganz gleich, wie groß oder klein der Betrieb, die Stadt, die Welt ist, in der man sich bewegt. Wenn Professor Dr. Kemal Cevik so beginnt zu erzählen, von der Vielfalt im Unternehmen, dann bläst er den Rauch der heiß geliebten Zigarette durch den Mundwinkel, schaut der Rauchfahne versonnen hinterher und weiß, dass es da noch viel zu tun gibt, um den Menschen zu erklären, dass es noch viel zu tun gibt. Viel, um gegen den Demografiewandel anzukämpfen. Viel, um das Wort Mulitkulti auch mit Akzeptanz und Inhalt zu füllen. Wie viele Ämter er dafür schon übernommen, wie viele Vereine und Initiativen angeschoben und unterstützt hat, weiß er selber nicht mehr. Nur, dass der Tag
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24 Stunden hat. Auch wenn er ständig die 25ste sucht. Aber als Stress solle man all das bitte nicht verstehen. Für ihn sei das nicht allzu anstrengend, vielmehr etwas, das er genieße. Es sei am Ende eine Frage der Organisation, so, wie er das in der eigenen Firma perfekt aufgebaut hat. Heute kann er in Ruhe an der Fachhochschule lehren
immer noch nicht aus den Händen gegeben, die
und muss sich keine Gedan-
großen, die wichtigen Entscheidungen trifft er
ken machen, ob sein Hobby
immer noch selber. Alles andere hat er weiter-
nun richtig läuft oder nicht.
gegeben. Gerne und zum richtigen Zeitpunkt.
Sicher, die Finanzen hat er
Heute erfreut er sich daran, dass dieses Vertrauen Früchte trägt. So wie viele Kontakte, die er als Professor früher wie heute knüpft. Immer wieder blickt er auf Unternehmerseite in Gesichter, die ihm früher als Studenten gegenübergesessen haben. Spaß mache das, so zu beobachten, wie aus denen auch Unternehmer geworden seien, die jetzt mit ihm zusammen-
Am Ende aber setzen sie vor allem auf eins: auf
arbeiten wollen. So ist seine Firma
Qualität. Auch hier entscheidet nicht der letzte
zu einer geworden, die sich gut auf-
Cent, nicht der Standort, die Herkunft. Sondern
gestellt sieht, auch gegenüber den
das Einlösen des Versprechens, dass hier noch
Großen, gegenüber der Übermacht
mal ge- und überprüft wird, dass die Plati-
aus Asien. Wobei Professor Dr. Ke-
nen erst einmal probehalber zusammengesetzt,
mal Cevik das gar nicht so sieht, als
dann intensiv getestet werden, ehe die Produk-
sei das eine Übermacht. Am Ende ist
tion richtig startet.
es doch egal, wo die Automaten stehen, seien die Personalkosten bei dieser Art der Fertigung doch zu vernachlässigen. Wenn man nicht gierig ist, dann klappt das auch mit dem Erfolg. Sagt Cevik und erzählt wie zum B eweis, dass seine Produkte auch bis nach Malaysia geliefert werden, dass er längst quer durch die Republik liefert. Dabei gibt es natürlich auch die Hersteller nebenan, die auf seine Mischung aus Handarbeit und maschineller Fertigung setzen.
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So kann Professor Dr. Kemal Cevik im August und zu Silvester in Ruhe in die Türkei reisen. Um Abstand zu gewinnen, um sich um seine Mutter zu kümmern. Seine Heimat aber? Wieder das Herausblasen des Rauches, ein kleines Blinzeln der wachen Augen hinter der randlosen Brille. Nein, das hier, das ist seine Heimat. Als er als junger Ingenieur bei Siemens begann, schnell die Karriereleiter emporstieg, da musste er häufig reisen. Rüber in die USA, weiter hetzen nach Japan. Seine Sekretärin hat ihn dann irgendwann einmal zur Seite genommen. Er solle doch tauschen. Den türkischen gegen den deutschen Pass. Weil dann das ganze Visa-Organisieren entfalle, er doch jetzt, hier in München, so sesshaft, ja quasi ein Deutscher geworden sei. Professor Dr. Kemal Cevik war schon damals ein pragmatischer Mensch, musste nicht lange überlegen und gab so den türkischen Pass zurück und erhielt im Gegenzug den deutschen. Als er dann 1992 zum Professor in Bielefeld berufen wurde, wäre dieser Schritt sowieso notwendig geworden. Beamter auf Lebenszeit wirst du nur, wenn du auch Deutscher auf Lebenszeit bist. Längst ist das mit der türkischen Sprache so eine Sache geworden, so richtig flüssig
Zahlen. Ein solches Gerüst im Kopf
geht sie ihm nicht mehr über
reißt man nicht so schnell ein. Sonst
die Lippen. Aber wenn er im
aber sieht und fühlt er sich rundum
Kopf rechnet, dann jongliert
als Deutscher. Als einer mit einem
er immer noch mit türkischen
wunderbaren Beruf und ebensolchem Hobby. Wie lange er noch mache, wird der 63-Jährige immer häufiger gefragt. So lange, wie man mich lässt, antwortet er gerne. Ein Ende sei noch nicht in Sicht, es bereite ihm alles viel Freude, sein Kopf stecke noch voller Ideen. Sogar voll solcher, die sich nicht steuern ließen. Und die ganz nebenbei auch schon vergessen lassen, dass seine Wurzeln türkische sind. Seit 20 Jahren träume ich auf Deutsch und rechne ich auf Türkisch. Das zeigt eigentlich am besten, was ich bin
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Der Sessel, auf den sich Mike Whitehurst setzt, ist ein typisch britisches Modell. Hellblau und dunkelblau gescheckt, weich und ausladend. Man sollte aber nicht denken, dass hier in der Wentworth Kaserne in Herford alles so ist, als sei das hier Klein-England. Man fährt hier – natürlich, betont der leitende Pressesprecher – auf der rechten Seite, hat sich längst nicht nur eingelebt, sondern angepasst. Sicher, es gebe auch noch viele britische Eigenschaften, die legst du nicht ab, nur weil du nach Deutschland versetzt wurdest. So schlägt das fußballerische Herz immer noch für die Inselkicker, schwer zu ertragen, dass zwei deutsche Mannschaften sich im Champions League Finale auch noch in London um die europäische Fußballerkrone stritten.
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sogar Stützpunkte in Deutschland, wo man Kajak fahren, Klettern gehen kann. Sogar einen Hochseeyachtverein unterhalten die Briten in Kiel, zu dem Soldaten aus allen deutschen Standorten reisen und sich austoben können. Aber irgendwann merkt der etwas ältere Soldat halt auch, dass da mehr ist als nur die Kaserne. Dass es ein Leben vor der Kasernentür gibt, da, wo längst keine bewaffneten Soldaten mehr Dienst tun, sondern eine Wachgesellschaft den Job übernommen hat, die zu überprüfen, die hier ein und aus gehen. Wer Mike Whitehurst fragt, was er Dabei ist die Kaserne in Herford ein
Es ist also Zeit, sich von alledem hier
Gebiet, auf dem Militärgesetz gilt, von
zu verabschieden. 2015 ist Schluss, der bekommt ein „Gar nichts“ zurück.
dem aus der, der es zu doll treibt, nach
dann soll auch der letzte Herforder
Er sei halt Londoner, das sei etwas an-
Sennelager zum britischen Militär- Soldat gegangen sein, 2020 der letzte
deres, das vermisse er. Aber Großbri-
selber so vermisst an Großbritannien,
gericht gebracht wird. Aber auch das
britische Soldat Deutschland verlas- tannien? Da gebe es außer englischem
solle man nicht überbewerten, er und
sen haben. All das erzählt Mike White- Bier, außer dem britischen Fußball,
seine Kollegen fühlen sich als Gäste
hurst nicht zum ersten Mal. Und doch
der wunderbar idyllischen Landschaft
hier. Rund 900 Soldaten sind das, die
merkt man, dass er es nicht gelassen
nicht sehr viel, was es zu vermissen
sich aufteilen in Fernmeldetechniker
erzählen kann. Zu sehr hängt er an
lohne. Sein Vater ist schon 1958 nach
und ein Divisionshauptquartier, eine
dem Land, dem Standort, der Arbeit
Deutschland gekommen, seine Mutter
Stabstelle, in der strategisch geplant
hier. Und ist damit nicht alleine. Und
ist Deutsche, so ein waschechter Eng-
wird und es damit für neugierige Bli- meint damit nicht nur die wunderba- länder sei er dann wohl eh nicht. Dabei cke verschlossen zugeht. Alle 900 wis- ren orangen Herforder Pils Container, hat er erst mit 17 Jahren die deutsche sen, dass sich die Verteidigungs- und
die sie hier gelbe Handtaschen nen- Sprache erlernt, pendelt jetzt hin und
Sicherheitslage gerade mächtig verän- nen und die den Feierabend manches dert. Vorbei die Zeiten, in denen man
Mal eher zum Feiern denn zum Abend
her und weiß nicht so recht, wo sein Ruhestand mal stattfinden wird. Aber
von Deutschland aus den Feind im Os- werden ließen.
davon will der jetzt 53-Jährige nichts
ten beobachtete. Heute liegen die so-
wissen, es gibt ja in den kommenden
Als junger Soldat, da kommst du
genannten Hot Spots ganz woanders. her, lebst, isst in der Kaserne, gehst
sieben Jahren noch so viel zu organi-
In Afghanistan, in Mali, in Sierra Leo- abends in den Club in der Kaserne und
sieren und hier in Deutschland zu re-
ne etwa, UN-Missionen wollen erfüllt, fliegst alle 14 Tage zurück in die Heimat. geln. Denn noch herrsche in den KaEU-Hilfsaktionen begleitet werden.
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Sie haben bei der britischen A rmee
sernen Business as usual, werde sich
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vorbereitet auf die Einsätze, in die die Soldaten reihum ziehen. Als er herkam, brach gerade der Irak-Krieg aus, waren in der Herforder Kaserne alle Soldaten ausgeflogen und Whitehurst fast alleine. Da habe ich erst gedacht, dass ich mich auf Demonstrationen vor der Kaserne gefasst machen müsse, aber nichts dergleichen geschah, wunderte sich der leitende Pressesprecher damals. Heute weiß er, dass er und seine Jungs Teil Herfords sind. Nicht ohne Stolz erzählt er die Geschichte, als Soldaten aus Paderborn im Irak fielen – und die Deutschen mit ihnen trauerten. Das sei echte Anerkennung gewesen. Auch hier aus Herford geht es immer wieder für Soldaten in Krisenund Kriegsgebiete. Das sei normal, dafür seien sie ausgebildet. Diese Eingreiftruppen werden immer kleiner, immer flexibler und so instruiert, dass sie in Windeseile ihre Rucksäcke packen und abrücken können. Probleme, in Großbritannien neue, junge Soldaten zu finden, haben sie dennoch nicht. Ganz im Gegenteil. Man werde hier gut ausgebildet, gebe Perspektivlosen eine Perspektive. Ob IT-Experte oder LKW-Fahrer, KfzMeister oder Elektrotechniker, vieles sei hier möglich. Und am Ende natürlich auch, in der Armee zu bleiben. Wo die dann gerade stationiert ist, sei doch zweitrangig. Wobei Herford eigentlich alles andere als eine schlechte Adresse ist
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Unterwegs im Kopf Würden wir jetzt gerade irgendwo in
Aber um das zu verstehen, um sich
Hamburg an der Elbe sitzen, draußen
erklären zu können, wie das geht, mit
zögen die großen Containerschiffe vor- kleiner Besetzung gegen die große Konbei, drin würde Günter Pousset sitzen, kurrenz erfolgreich anzutreten, muss wir würden uns nicht wundern. Denn
man in die Geschichte eintauchen.
eigentlich entspricht er genau dem Typ
Nicht nur in die des Unternehmens,
Spediteur, den man sich in der Hanse- das 1945 gegründet wurde, sondern stadt vorstellt. Kein großes Auto vor
vor allem in die von Günter Pousset. Der
der Tür, der Krawattensitz perfekt, das
wurde 1959 zum gelernten Spediteur,
Sakko ein zeitloses. Zwei Büros hat er, übernahm 1970 das Unternehmen von eines mit kleiner Sitzecke und LKW im
Willi Steinmetz. Damals war er gerade
Miniaturformat auf dem Schreibtisch, einmal 30 Jahre alt, längst aber schon ein anderes, in dem er E-Mails aus aller
erfahren und weitgereist. Es zog ihn
Welt bekommt. Dabei liegen beide Bü- immer wieder nach Asien, in Zeiten, ros eben nicht in der Nähe eines Ham- als der Steward die wenigen Passagiere burger Computerterminals, sondern in
im Flieger mit Namen begrüßen konnte,
Herford, gegenüber dem Edeka-Kom- weil sich nur so wenige trauten, dortplex, vorne eine Verwaltungsgebäude, hin zu fliegen, wo die Zeiten unruhige hintendran eine Flachdachkonstruk- waren. Neugierig sei er immer gewesen, tion, in der lagert, was nicht näher
auf die Menschen, die Welt, sagt Gün-
kommentiert wird. Zu wertvoll ist das
ter Pousset. Und profitiert von dieser
manches Mal, zu exklusiv, zu einzigar- Neugierde noch heute. Kontakte hat er tig. Ab- und aufgeladen wird hier, was
damals geknüpft, die ihn heute noch
die von Pousset geleitete Steinmetz- Zweizeilen-E-Mails schreiben lassen. Spedition in alle Welt bringt. Und das nicht nur mit den eigenen 20 Mitarbei- Hast du morgen einen Wagen in der Schweiz? tern, den zehn LKW. Sondern vor allem mit Erfahrung.
Nein. Übermorgen? Auch nicht. Aber Montag. Okay, dann fahr bitte bei uns vorbei und nimm Ladung mit.
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Es ist eine Welt der wenigen Worte, Containerschiffrouten, über die Flug- – eine Mail bekommt, wo gefragt wird, nichts Überflüssiges, das Zeit stiehlt
pläne der Weltlogistiker hilft ihm dabei, wie ein Paket von A nach C gebracht
und Dinge erklärt, die so vieler Worte
auch in schweren Zeiten zu überleben. werden könne, dann müssen Pousset
gar nicht bedürfen. So sieht eigentlich
Dabei ist er keiner, der sich beschwert. und sein Team nicht lange überlegen.
das ganze Leben des heute 73-Jährigen
Über steigende Spritpreise, über Dum- Sie kennen die Abfahrtsdaten der pas-
aus. Urlaub? Braucht er nicht, macht
pinglöhne und den Kostendruck, der
er nicht. Obwohl, letztes Jahr war er
nicht nur drückt, sondern längst presst. tücke lauert, sorgen im fernen Herford
senden Schiffe, wissen, wo welche Zoll-
einmal drei Tage weg. Als seine Frau
Dabei weiß auch er, dass das ganze Spe- dafür, dass der Weg dieses einen Pake-
in Gambia abgeholt werden musste, ditionskonstrukt eine sensible Sache ist, tes zwischen China und Russland der da ist er am Freitagnachmittag nach
hat auch er schon mit Diebstählen, mit
richtige, ein schneller und sicherer ist.
Amsterdam gefahren, ist ins Flugzeug
Unfällen zu kämpfen gehabt. Aber als
gestiegen und runter nach Westafrika
Gentleman? Schweigt er da lieber. Ist
für heute nicht mehr. Ich bin eher viel
geflogen. Montagmorgen stand er wie
eh nicht gut für das Geschäft. Wer ihn
im Kopf unterwegs, sagt er. Er reist ge-
selbstverständlich im Büro.
fragt, ob diese Branche noch Zukunft
danklich quasi mit den Gütern mit, für
Viel reisen muss Günter Pousset da-
Was er da so bewegt, an Gütern, habe, der bekommt eine Zweibuchsta- die er auf dieser Strecke verantwortan Paketen und Containern, ist mit
benantwort. Ja! Es gehe doch immer
der Zahl seiner Mitarbeiter und LKW
mehr darum, Teile der Welt mitein- erst zurück, wenn sie das Ziel sicher
lich ist. Sorgt sich um sie, lehnt sich
nicht ansatzweise beantwortet. Man
ander zu verbinden. Darum, die Wege
erreicht haben. Dabei ist das mit dem
muss seine Nische finden, sagt Günter
kürzer und vor allem schneller zu ma- Zurücklehnen eh nicht so sein Ding.
Pousset. Und die hat er gefunden. Sein
chen. Und genau dafür sei er da. Wenn
Dabei könnte er ja schon daran denken,
Erfahrungsschatz, sein Wissen über die
er einen Anruf – immer auf Englisch
54 Jahre in einer Branche, da sei der
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Ruhestand doch längst ein gegönnter. Auf dem Foto stehen die Lastwagen Aber ans Aufhören denkt Günter Pous- schön aufgereiht vor dem Gebäude. set nicht. Auch wenn sein Enkel gera- Dem Betrachter gefällt sowas. Günter de beginnt, Fuß in der Firma zu fassen. Pousset eigentlich nicht. Das beste ZeiUnd beiden, Großvater wie Enkel, das ganz sichtlich viel Freude bereite.
chen ist, wenn kein Auto da ist, alle unterwegs ist. Sagt der Spediteur mit
Ein wenig melancholisch wird
den Hamburger Wurzeln, der, wie er
er, wenn er das Schicksal der vielen
das nennt, ein Herforder Mädchen hier
Mitbewerber betrachtet, die längst
kennen- und liebengelernt hat. Und so
verschwunden sind. Aufgerieben
schnell zum Herforder wurde. Und das
zwischen Kosten und Zeit, erst stark
bis heute geblieben ist.
wachsend, dann ein abruptes Ende nehmend. Kein Wunder, dass Günter
An diesem Freitagmittag rollt gerade
Pousset nicht wachsen will. Er ist zu- der erste LKW auf den Hof. frieden. Es könne ruhig so weitergehen, Ein gutes Zeichen. wie es jetzt gerade läuft. Und eigentlich
Auch wenn sich das eigentliche Geschäft gerade eher
schon seit 54 Jahren. Kein Wunder also, im Containerhafen in Hongkong, dass seine Visitenkarte nur ein kleines, auf der Bahnstrecke nach Moskau abspielt. briefmarkengroßes Luftbild seines
Ohne dass man es sieht.
Unternehmens zeigt, das längst nicht
Und Günter Pousset doch genau weiß,
das Format der Visitenkarte ausfüllt. dass die von ihm beförderten Güter unterwegs sind.
Nicht nur in seinem Kopf. 14_528-Grenzenlos-2-elena.indd 19
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Esel sind nicht störrisch. Sie sind stolz. Die Hochfünf-App gewinnt den Red Rot Award 2013.
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Es gibt diese Geschichten, die haben einen normalen Anfang und ein 端berraschendes Ende. Mittendrin dreht es sich ein wenig, es geht rauf und runter, etwas Dramatik und fertig ist die Reportage.
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Und es gibt die Geschichte von Hanjo Nehl. 88er
gekommen und hätte gefragt, ob Hanjo nicht
Abijahrgang am Gymnasium am Markt, am
jemanden kennen würde, der eine Golf-Trophy
Nachnamen ist zu erkennen, dass seine Familie
ausrichten könne. „Ich“, hat er geantwortet.
der Möbelindustrie entstammt. Wir treffen den
Und hat dann zwei Wochen Zeit bekommen, um
Mann in Hamburg, in einem dieser Stadtteile, dem einen Wort Taten folgen zu lassen. Und siedie nicht nach Großstadt aussehen, sondern den
he da, die Zeit reichte, die Trophy wurde zum
Charme einer Kleinstadt versprühen. Es geht ein
vollen Erfolg und so schien sich da ein wunder-
paar Treppenstufen runter und voilà, man steht
bares Hobby zu eröffnen, ganz zwanglos, ohne
im Golfclub St. Pauli. Mittendrin Hanjo Nehl, Erfolgsdruck. Aber wie das dann so ist, mit dem hier besser bekannt als Kiez-Kapitän Hanjo, aber
Erfolg und der Leidenschaft: Der Beruf wurde
all das spielt nicht im Hafen, nicht auf einem
uninteressanter, das Hobby immer spannender,
Golfplatz, nicht mal auf St. Pauli.
die Aufgaben reizvoller. „Wenn ich all das, was
Also lieber alles der Reihe nach. Als Jugend- ich heute mache, damals geplant hätte, hätte ich licher betrat Hanjo zum ersten Mal das kurz
es gleich gelassen“, sagt der 44-Jährige in der
geschorene Grün rund um ein Golfloch – sein
Rückschau und amüsiert sich ein wenig. Es lässt
Onkel hatte ihn „nur mal so zum Schnuppern“ sich halt nicht alles planen. Nicht, dass er plötzmitgenommen. Und sollte Recht behalten bei der
lich einen Versand für die ausgefallenen Dinge
Vermutung, dass da etwas sein könne, zwischen
rund um das Thema Golfspielen ins Leben rief.
Golf und Hanjo. Der spielte fortan eine Sportart, Nicht, dass er plötzlich jemanden kennenlerndie damals noch elitär war, auch wenn er sie und
te, der für PlatinumCard-Besitzer der Sparkasse
vor allem sich nicht so empfand. Dann doch lie- Golfevents organisieren sollte. ber hauptberuflich was Seriöses machen, erst die
Auch heute noch, 7 Jahre später, arbeitet er
Ausbildung bei der Sparkasse Herford, dann das
hier als Berater, zeigt denen, die sich für Golf in-
Jurastudium in Bonn. Ab nach Spanien, dem Stu- teressieren, wie aus Sport ein Erlebnis wird. Den dium wegen, das Referendariat in Hamburg und
Anwaltsberuf hat er längst an den Haken gehängt,
irgendwie war dann schon klar, „dass eigentlich
das Thema Event aber noch weiter in den Fokus
alle Menschen am Meer, zumindest am Hafen, geschoben. Wieso nicht – wenn schon das Thema am allerliebsten in Hamburg wohnen wollen – so
Golf längst kein elitäres mehr ist – eine Plattform
wie ich.“ Aber erst einmal ging die Reise weiter, für das etwas andere Golfspiel schaffen? Geboren erst nach Barcelona, dann nach Mallorca und
war der Golfclub St. Pauli. Einfach so, eher aus
auch hier hätte er bleiben, sesshaft werden kön- einer Bierlaune heraus. Sechs Monate dauerte es, nen. Aber seine Frau Andrea, Journalistin, erst
dann rief der FC St. Pauli an, mal so nachfragend,
bei einem Opernmagazin, später bei der Welt, was denn da entstehe und ob die Jungs vom Golfdem Abendblatt, der Gala zog es nach Hamburg
club nicht gleich eine offizielle Golfabteilung der
und dann zog Hanjo gerne mit.
Fußballer an den Start bringen wollten. Ne Groß-
Also wieder die Hansestadt, erst einmal ori- stadt ist dann manches Mal doch nen Dorf. Also entieren, erst einmal schauen, ob es was wer- haben sie den neuen Rasen in St. Paulis Stadion den könne mit der juristischen Karriere hier im
per Golfball und Schläger eingespielt, haben sich
Norden. Wäre da nicht plötzlich ein Bekannter
vorgestellt, ohne lange zu bleiben – die Freiheit
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Sehnsucht?
St illen Sie Ihr Fernweh Sie müssen nicht in die Ferne, um Ihre Sehnsucht nach
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und Unbekümmertheit wollten sie dann doch
Golfen zu gehen. Längst sind Sponsoren aufge-
nicht verlieren. Also haben sie einfach weiter die
stiegen auf den etwas anderen Zug. Sorgen dafür,
etwas anderen Golfevents organisiert – und die
dass bis zu 100 Mitglieder zu den Events reisen,
eigene Anhängerschaft erweitert. Plötzlich hatte
spielen, feiern, für Erstaunen sorgen, wieder ab-
der Golfclub über 2.000 Mitglieder, selbst Alice
reisen und eine staunende Golferwelt zurücklas-
Cooper ist darunter.
sen, die sich die Augen reiben.
Was man dafür bekommt, wenn man für 55 €
Jugendliche, die in eine soziale Schieflage
im Jahr Mitglied ist? „Eigentlich nichts“, sagt
geraten sind, werden durch den Club gefördert,
Hanjo und weiß, dass diese Antwort denen, die
auch hier kein Zwang, „wir sind keine Sozial
sonst 1.000 € zahlen, um andernorts aufgenom- pädagogen, sondern machen das einfach so.“ Ein men zu werden, schon reicht. Aber natürlich ist
Shop mit Golfutensilien, natürlich mit dem Logo
da mehr. Wer Mitglied ist, der wird eingeladen zu
des Golfclubs St. Pauli versehen, entwickelt sich
Events, die es sonst nirgends zu buchen gibt. Der
prächtig, selbst die eigenen beiden Kinder haben
Club, der selber gar keinen Golfplatz hat, knüpf- schon den Schläger in der Hand. te längst Verbindungen zu Golfplätzen überall in der Republik. Wenn die St. Paulianer anreisen, dann gleich mit dem 40-Tonner, mit lauter Musik, mit dem unverzichtbaren Astra-Pils, mit einer Stimmung, die dann vielleicht doch eher den Fußballern denn Golfspielern gleichkommt. Wobei – es wird hier sportlich und regelgerecht gegolft. „Aber bitte, vergiss das mit dem Handicap, spiel einfach“, erklärt Hanjo, ehe es losgehen kann. Dabei verfügt er selber immer noch über ein Elfer-Handicap, aber das sei eigentlich nicht wichtig. Es wird also erst gespielt, dann gefeiert. Oder andersherum, je nachdem. Längst füllt der Club eine Kolumne in einem renommierten Golfmagazin, reist er zu Messen bis nach Österreich und Dänemark, gilt er als, wenn auch exotische, feste Größe in der Welt des Golfspiels. Immer wieder fallen die Hamburger Jungs mit ungewöhnlichen Eventmodellen auf, mal kostet etwa die Golfrunde 69 Cent, die Übernachtung 69 €, das Essen 6,90 €. Es soll halt alles bezahlbar und vom Spaß erfüllt sein. Wo all das hinführen wird? Wer das H anjo Nehl fragt, erntet ein Schulterzucken. Über
Zeit also, sich um einen eigenen Platz zu kümmern? Wenigstens das Büro nach
70 Golfanlagen in Deutschland freuen sich mitt- St. Pauli zu verlegen? Ach was. lerweile darauf, wenn die Mitglieder des Golf- Wäre doch irgendwie zu einfach. clubs St. Pauli einfallen – der Golfclub in Pöding- Und klappt doch so ganz wunderbar. hausen inklusive. Die Mitgliederzahl steigt stetig, Mit einer Geschichte, die zumindest es scheint Kult zu sein, zu den Jungs mit dem
in einem Punkt eine gewöhnliche ist.
Totenkopf zum Fußball – und eben auch zum
Eben eine mit Happy End
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Plötzlich musste es ganz schnell gehen.
Feriendomizil Wirklichkeit werden zu lassen. Einmal hatten sie schon etwas Größeres gebaut, 300 Quadratmeter Bürogebäude mit der Möglichkeit später aufzustocken, um genau zu sein,
Ingo von Carnap, Ronny Brakmann und Axel
in München, aber eben nur eingeschossig und
Aufderheide, allesamt Steuerberater in einer
nicht mit dem zu vergleichen, was da in Löhne
Kanzlei im Herzen von Löhne, trennten sich
entstehen sollte.
von weiteren Inhabern und wollten eigene Wege gehen. Vor allem aber wollten sie eigene, neue,
Dabei stand zwar der Ort fest, der Grundstückskauf aber erwies sich als schwierig. Das
weit mehr als vier Wände beziehen, suchten erst
zuerst ausgewählte Grundstück war dann
auf dem Mietimmobilienmarkt, wurden auf-
doch nicht das passende, ein zweites musste in
grund der vorgegebenen Größe nicht fündig und
Windeseile gefunden, die Baugenehmigung ein-
entschlossen sich dann, zu bauen. In Rekordzeit.
gereicht und jede Menge Planungsarbeit erledigt
Im Frühjahr 2011 stand fest, dass zum Jahresen-
werden. Wäre die Dreieck-Verbindung zwischen
de die neuen Räume bezugsfertig sein mussten
CAB Steuerberatung, Smart House und der
und dass dieses Gebäude in Löhne liegen musste.
Stadtverwaltung Löhne nicht eine so gute ge-
Ein Dreivierteljahr also, um zu planen und aus-
wesen, wäre die Realisation des Zeitplans schon
zusuchen, zu konstruieren und zu bauen.
hier gescheitert. So aber glückte, was kaum vor-
Bei der Beantwortung solch komplizierter Fragen liegt manches Mal das Gute und Einfache
stellbar war. Das ca. 4.500 Quadratmeter große Grundstück wurde gekauft, 21 Smart House-
so nah. Axel Aufderheide, der neben Ingo von
Module im Werk in Löhne gebaut. Und das mit
Carnap und Ronny Brakmann Mitinhaber der
der Smart House-eigenen Konstruktionsart, die
Steuerberatungsgesellschaft CAB ist, und auch
dem konventionellen Bau einiges voraus hat. So
den Fertighaushersteller Smart House betreut,
wird hier in der Halle gebaut, fernab von nicht
musste nicht lange überlegen, wen er fragen
zu kalkulierenden Witterungsbedingungen. Der
konnte. Gleichzeitig wusste er auch, dass sein
Vorfertigungsgrad beim schlüsselfertigen Modul
Vorhaben eines ist, das auch die versierten
liegt bei nahezu 98 %. Zur Baubesprechung und
Hausbauer aus Löhne vor Herausforderungen
zur ersten Besichtigung ging es ebenfalls in die
stellen sollte. Heute, in der Rückschau, spricht
Halle, auch wenn es da, so Axel Aufderheide,
Smart House-Geschäftsführer Andreas Ernst
einige Fantasie gebraucht hat, um sich vorstel-
auch von einem Pilotprojekt, bestand doch ihre
len zu können, dass aus diesen Holzmodulen
bisherige Leistung darin, vor allem bauliche
mal ein zweigeschossiges Bürohaus kombiniert
Erweiterungen zu realisieren, Einfamilienhäu-
werden sollte, dem man genau das nicht ansieht.
ser in Modulbauweise zu erstellen, Träume vom
Dabei birgt der Werkstoff Holz viele Vorteile.
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Das Raumklima ist ein angenehmes, im Fall
rückten. In der auf manch eine Bemusterung
des CAB-Bürohauses konnte ein Dämmwert
mangels Zeit verzichtet bzw. sie per Mail und
erreicht werden, der sich am einfachsten so
Telefon abgehalten wurde. In der festgelegt
darstellen lässt: Heute verbrauchen die rund
wurde, wie die 21 Module aufeinandergestapelt
30 Mitarbeiter in dem Gebäude rund ein Drittel
werden würden, damit möglichst große Büros
der Wärmekosten, die sie noch in den alten
und weitläufige Flure entstehen konnten. Die
Räumlichkeiten benötigten. Für den Fachmann
Schwierigkeit bestand bei der modularen
heißt das: KfW-Mittel aufgrund der Unter-
Bauweise darin, dass alle Entscheidungen vor
schreitung der EnEV 2009 Norm um mehr als 20
Baubeginn getroffen werden mussten, d. h. was
Prozent.
sonst in der Rohbauphase auf der Baustelle be-
Für den Bauherrn bedeutet das vor allem:
sprochen wird, musste vorher feststehen, vom
Die laufenden Kosten werden sinken, die
Wasserhahn bis zur EDV-Verkabelung. Eine
Heizung, auch die Klimaanlage muss seltener
Ausbaureserve wurde eingeplant, die effiziente
als sonst eingeschaltet werden. Und auch die
Haustechnik in einem verschwindend kleinen
Lärmbelästigung durch die vor der Haustür
Technikraum untergebracht. Beide wissen,
verlaufende Lübbecker Straße ist gar keine, weil
dass das eine Phase gewesen ist, in der auch
sie erst gar nicht in das Gebäudeinnere reicht.
einmal Späne beim Hobeln gefallen sind. Und
Dazwischen, zwischen Bauantrag und Ein-
das nicht nur im eigentlichen Wortsinne. Aber
zug, lag eine Zeit, in der die Verantwortlichen
man habe alle Herausforderungen gemeistert,
bei Smart House und CAB enger zusammen-
den Zeitplan immer fest im Blick, wissend,
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dass der 31.12. den Stichtag markieren sollte.
Letzteres ist längst zum Zuhause der CAB Steu-
Als dann noch Sturm und Starkregen den
erberatung geworden, zu einer funktionalen,
Zeitpunkt des Aufstellens behinderte, schien
modernen Arbeitsstätte, die den Unterschied
das Projekt zu scheitern. Doch witterungsbe-
zwischen Modul- und konventioneller Bauweise
ständige Folie brachte auch hier Abhilfe, nur
nicht erkennen lässt. Oben auf dem Dach war-
das Verputzen des zweigeschossigen Gebäudes
ten die passenden Anschlüsse darauf, an eine
musste auf den Frühling verschoben werden.
noch anzuschaffende PV-Anlage angeschlossen
Zu dem Zeitpunkt waren die Inhaber mitsamt
zu werden, längst sind auch die gartenbaulichen
ihren 30 Mitarbeitern schon eingezogen, hatten, Arbeiten rund um das Gebäude abgeschlossen. quasi als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk,
Bei Smart House hat man aus diesem Pilotpro-
am 23. Dezember 2011 die Schlüssel in Empfang
jekt vieles gelernt. Vor allem, dass auch so ein
nehmen können. Und sich dann nicht noch um
Großprojekt unter solch zeitlichem Druck zu
die Inneneinrichtung kümmern müssen. Denn
stemmen ist. Und wie. Längst ist die Anzahl der
den Großteil der Tische und Schränke, Stühle
Gebäude, die deutlich größer als Einfamilien-
und Einrichtungsgegenstände brachte die CAB
häuser sind, im Portfolio von Smart House stark
Steuerberatung aus den alten Räumlichkeiten
angewachsen. Dank modularer Bauweise sind
mit. Das wurde schon bei der Planung der
sie längst keine echte Herausforderung mehr,
Innenaufteilung berücksichtigt. So ist es vor
sondern gelebter Alltag
allem Effizienz, die nicht nur die Bauphase, sondern auch das Gebäude charakterisiert.
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Im Herzen? Bin ich Pole. Meine Heimat? Liegt hier in Deutschland.
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So einfach kann heute internationales Denken sein.
Wer so denkt, ist Henryk Bury, Inhaber des gleichnamigen Technologieunternehmens, das modernste Kommuni-
kationslösungen vor allem für die Autoindustrie bietet. Gerade eben haben sie hier in Löhne die Freigabe bekommen, dass sie über ihr neustes Produkt reden können. Es liegt angenehm wie ein Stein in der Hand und steuert doch nicht nur das Telefon, sondern auch die Massagefunktion des Sitzes in der neuen Mercedes S-Klasse. Und noch vieles mehr, was längst nicht mehr mittels zahlloser Knöpfe im Cockpit angesteuert wird, sondern nun die Befehle von solchen handygleichen Steuerungsgeräten erhält. Stolz schwingt mit, wenn sie bei Bury erzählen, dass sie für das Premiumfahrzeug Nummer eins dieses Kommunikationsmittel Nummer eins beisteuern. Dabei sind sie in ihrer Entwicklungsabteilung schon viele Schritte weiter, drei Jahre voraus besser gesagt, aber über das, was dann über die Straßen fahren und Bury-Technik nutzen wird, dürfen sie noch nicht sprechen. Wer aber weiß, dass sie hier nicht nur für Mercedes, sondern auch und vor allem für den VW-Konzern arbeiten, wer weiß, dass hier auch Bentley seine hohen Standards erfüllen lässt, der ahnt, dass sich hier in dem unauffälligen Flachdachgebäude die Großen der Automobilbranche die Klinke in die Hand geben. Dass das so ist, liegt an einer geographischen Aufteilung des Unternehmens. Hier in Löhne entwickeln, an zwei Standorten in Polen produzieren wir, sagt Henryk Bury. Der fuhr oder flog früher einmal in der Woche rüber nach Polen, baute zwei Fabriken auf, in denen heute rund 600 Mitarbeiter arbeiten. Heute reduzieren sich diese Fahrten auf eine pro Monat, in seiner Sakkotasche steckt dann sein polnischer Pass, den Henryk Bury nie umtauschen wollte. Ich fühle mich irgendwie als deutscher Pole oder als polnischer Deutscher, wie man es nimmt. Und da spielt der Pass eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Probleme zwischen Bury-Deutschland und Bury-Polen gebe es sicherlich, aber, so sagt er: Wissen Sie was? Das sind die gleichen Probleme, die wir auch hätten, wenn wir unsere Werke in München hätten. Videokonferenzen flimmern heute mehrmals am Tag auf großen Bildschirmen auf und verbinden die Mitarbeiter in Deutschland und Polen miteinander. Auf Englisch wird dann besprochen, was eben noch konstruiert und jetzt schon technisch umgesetzt wird. Spielt es bei der Zusammenarbeit also keine Rolle, ob Polen oder Deutsche beteiligt sind,
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34 ist dies für den Kunden alles andere als unerheblich. Wir wären nicht so erfolgreich, wenn wir nicht in Deutschland sitzen, hier unsere Kunden empfangen würden, ist sich Henryk Bury sicher.
Die Automobilindustrie sei immer noch eine, die Wert drauf lege, dass die Wege kurz, die Qualität eine möglichst deutsche sei. Dabei seien die Zeiten der Vorurteile gegenüber den Polen eigentlich längst Geschichte, wisse heute eigentlich jeder, dass sich dort vieles verändert habe. Bury weiß aber auch, dass es in Polen Luft nach oben gebe, wenn es um Qualität, um Disziplin bei den Mitarbeitenden gehe. Das müsse man nicht schönreden, das sei so, darum kümmerten sie sich hier jeden Tag. Aber es gibt natürlich auch Vorteile, liberale Arbeitsgesetze etwa, vieles sei dort einfacher und schneller zu organisieren, behördliche Auflagen lange nicht so streng wie hier in Deutschland. Am Ende ist es wohl die Mischung, die Bury so erfolgreich macht. Hier in Löhne wird – selbstverständlich auch mit polnischen Ingenieuren – das Know-how entwickelt, viele hundert Kilometer weiter östlich wird dann effizient produziert, was später in Autos für perfektes Telefonieren sorgt. 50 Millionen Umsatz machen sie so bei Bury – und haben sich für das Jahr 2020 gleich 135 Millionen vorgenommen. Vermessen? Sei das auf keinen Fall. Sondern machbar. Die Marktzeichen stünden auf Wachstum, die Gespräche, die sie jetzt gerade führten, zeigen in die richtige Richtung. Dass sie dabei nicht als echte Branchenriesen mit am Tisch sitzen, scheint ihr Gegenüber nicht zu stören. Wir wissen, dass wir nicht alles können. Aber wir wissen auch, dass wir das, was wir anbieten, auch packen, sagt Henryk Bury, als wir mit ihm vom Besprechungsraum rüber in eine ehemalige Lagerhalle gehen. Vorbei an seinem Auto, auch ein Mercedes, wenn auch ein selten genutzter. Eigentlich bin ich viel lieber mit Wohnmobil oder Fahrrad unterwegs, sagt Henryk Bury mit einem Akzent, der ihn weiterhin als Mann zwischen zwei Staaten verrät. Hinter der Tür zum ehemaligen Lager verbirgt sich eine große Baustelle. Eine zweite Ebene ziehen sie gerade auf schweren Stahlträgern ein, damit hier bald schon weitere Ingenieure komplexe Technologieaufgaben lösen können. Ein paar Meter weiter wartet schon eine schwere, gut zwanzig Zentimeter dicke Tür darauf, von Kennerhand geöffnet zu werden. Hinter ihr verbirgt sich ein Raum wie ein Tonstudio, in dem aber nicht mit Audiowellen, sondern großen Spannungsmengen gearbeitet wird. Hier testen sie, wie die Geräte auf all die Spannungen reagieren, die heute im F ahrzeuginneren
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herrschen. Auch das ein Teil der Qualitätsoffensive, die das Unternehmen Bury auf die Erfolgsspur gebracht habe. Das kämpfte bis 2009 mit den Zollbestimmungen, beschäftigte allein vier Mitarbeiter in Löhne und zwölf in Polen damit, dass an der Grenze alles reibungslos ablief. Heute sind diese Probleme längst beseitigt, rollen die Lastwagen von Ost nach West und funktioniert der Warentransport so reibungslos, dass kein Kunde den Umweg an verspäteten Lieferterminen bemerkt. Dennoch werden sie sich bei Bury wohl zukünftig wieder um die Themen Export, Zoll und Ausfuhrgenehmigung kümmern müssen. Wir haben Kunden, die von uns fordern, dass wir zu ihren Standorten ziehen, um direkt vor Ort zu produzieren. Weiß Henryk Bury und hält das auch für nachvollziehbar. Also denkt er aktuell darüber nach, in Mexiko und Russland ein eigenes Werk aufzubauen. In China hat er das mal probiert, aber da klappte es nicht, sei das Vorhaben nicht aufgegangen. In Mexiko und Russland aber sieht es anders aus. Dort produziert die Autoindustrie, dort sollen sich auch die Zulieferer ansiedeln, um so das gesamte Auto zusammenstellen zu können. Wie man so etwas macht? Muss man Henryk Bury eigentlich nicht fragen. Denn die Antwort ist so simpel, dass man sie sich selber geben könnte.
Hinreisen, eine Halle bauen, gute Mitarbeiter finden, loslegen. Das Risiko sei schlieSSlich Ob er all das selber übernehmen will, lässt Henryk Bury offen. Er sei zwar immer noch sehr neugierig, aber eben auch 61 Jahre alt. Wobei beides nicht entscheidend sei. Viel wichtiger ist, dass
überschaubar, der Kunde ja schon vor Ort.
ich Mitarbeiter in verantwortungsvollen Positionen gefunden habe, die das auch könnten. Und sogar besser als ich. Das hat mich anfangs ein wenig irritiert. Heute aber freut mich das. Weil ich weiß, dass es mich da nicht braucht. Es doch gut nach vorne geht. Und sie nicht nur ein Ersatz sind. Sondern viel mehr
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Sie machen gerade die typische Jacques’ Bewegung
Achtung: oben! 44
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Aber einfach können nur wenige, das Leben schon lange nicht.
Also ist Marta Rozej
muss, viele Interessenten für ihre Ar-
nach Bielefeld gekom- beiten gefunden. Von Lodz aus gehen men, hat angefangen
die großformatigen Werke nun direkt
zu studieren, sich nebenher als Kabelträgerin
nach Stuttgart, für die Zeit danach hat
beim WDR Geld verdient. Einige Fotografie-Stu- sich schon eine Galerie in Bielefeld ge-
denten trieben sich da auch rum – und wollte sie
meldet, die sich eine weitere Ausstellung
das nicht schon immer, sich mit Bildern beschäf- vorstellen kann. Auch bei den Hansetatigen, sammelte sie nicht Fotos und Magazine, war
gen ist die 34-Jährige mit dabei, stellt in
die Kunst nicht das, was ihr Herz hüpfen ließ? Fo- eben noch leeren und jetzt künstlerisch tografie studieren kann man auch im heimatlichen
gefüllten Schaufenstern „Freie Projekte
Lodz, in der drittgrößten Stadt Polens. Aber (zu)
aus der Modefotografie“ aus. Es sei eine
trauen wollte sie sich das erst einmal nicht. Aber
wunderbar spannende Zeit jetzt gerade,
es kann ja nicht schaden, hier in Deutschland mit
der Weg hin zum Davonleben sei halb ge-
dem Fotografieren zu starten, eine Mappe zusam- laufen, fehlt nur das eigene Studio, um menzustellen, sie nicht mit allzu großer Hoffnung
auch den letzten fotografischen Wunsch
an der Fachhochschule in Bielefeld abzugeben – zu erfüllen. und überraschend genommen zu werden.
Damit es so weitergeht, reist Marta
Was dann folgte, war eine kurze Zeit des Zö- Rozej zwischen Lodz und Herford hin gerns. Fotografiestudium aufnehmen oder Ger- und her. Acht, neun Stunden, immer manistikstudium fortführen. Am Ende hat Marta
auf der A2, immer geradeaus, fünf Mal
Rozej einfach das Wort „oder“ durch ein „und“ im Jahr; wenn es der Job, die Kunst erersetzt und beides gemacht. Hat heute das Foto- fordert, auch häufiger. Aber ganz zurück designer-Diplom in der Tasche, arbeitet als Assis- nach Polen gehen? Ist für sie fast unvor-
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tentin des Dozenten für Fotografie und kümmert
stellbar. Das Zurückkommen wird ja mit
sich dort um Musik und Kunst – und damit auch
jedem Tag hier in Deutschland schwerer.
um Fotografie.
Und einfacher ist es als junge Fotodesig-
Ihr eigentlicher Traum aber ist es, als frei- nerin in Polen erst recht nicht. schaffende Foto-Designerin zu arbeiten. Schaut
Also bleibt sie hier, mit polnischem
ja derzeit auch gar nicht schlecht aus. In Lodz hat
Pass. Und einem Herzen, das sich, naja,
sie Preise gewonnen, ihre Bilder – Dokumentar- irgendwie zwischen nicht mehr nur pol-
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fotografie – in ihrer Heimatstadt ausgestellt. Aber
nisch und noch nicht wirklich deutsch
auch in Deutschland hat die, die den polnischen
anfühlt. Sondern irgendwie nach etwas
Pass an der Grenze längst nicht mehr vorzeigen
dazwischen
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Feiertag in NRW, Arbeitstag in Niedersachsen. Also ein guter Tag, um Stefan Schmersal, den Geschäftsführenden Gesellschafter von .steute aus Löhne bei sich zu Hause in Melle zu besuchen. dem Roller durch den väterlichen Betrieb gerollt, Große, auf den ersten Blick sehr laute, dann ange- hat die kennengelernt, deren Chef er viele Jahre nehm leise, fast verschmuste Hunde künden den
später werden sollte. Aber erst einmal die Ausbildung,
Besuch an, es geht einmal in den Garten, dann durch das Haus, rüber in die ehemalige Scheune,
dann das BWL-Studium, dann raus in die Welt.
die jetzt als Arbeitszimmer dient. Ist ja heute doch
Ab ins schillernd lockende Paris.
irgendwie ein Arbeitstag.
Und ja, da hätte ich bleiben können.
Wo Stefan Schmersal arbeitet, scheint nicht wirk- Weiter nach New York, und auch hier das gleiche lich wichtig zu sein. Nur dass er arbeitet, das
Fazit: Warum nicht sein Leben lang im Big Apple
schon. Und das hat er eigentlich schon immer
verbringen? Aber Sesshaftigkeit und Neugierde
gemacht. Und fast überall.
vertragen sich nicht so wirklich, und wenn man
Der Start ins Arbeitsleben ist ein klassischer. Vater
dann noch einer ist, der die Welt der Sprachen
und Onkel führen in Wuppertal, da, wo auch die
liebt, dem es heute noch graut, in China den Wor-
Wurzeln von Bayer liegen, ein großes Elektrotech- ten und Launen eines Übersetzers ausgeliefert nikunternehmen. Sohn Stefan scheint der Einzi- zu sein, dann zieht man halt weiter. Also runter ge der vier Geschwister, der sich vorstellen kann, nach Brasilien, São Paulo, eine riesige Stadt mit nicht nur in die Fußstapfen zu treten, sondern sie
ebensolchen Perspektiven. Das Unternehmen
auch auszufüllen. Raus in die Welt, des Studiums
Schmersal produziert hier schon seit einigen Jah-
wegen, soll es nach der Schule gehen. Wenn es
ren, nutzt so die Möglichkeit, den Staat durch das
nach dem Willen des Sohnes geht. Der Vater da- Schaffen von Arbeitsplätzen gnädig zu stimmen gegen sagt, was Väter in solchen Situationen so
und gleichzeitig Preise erzielen zu können, die
häufig sagen: Mach erst einmal was Ordentliches, deutlich fetter als die in der Heimat sind. Damals, was Solides, schaff dir eine Basis, ein federndes
versteht sich.
und doch nicht allzu sehr nachgebendes Brett,
Apropos Heimat – irgendwann
von dem du abspringen kannst. Vater Schmersal
kam er dann, der zu erwartende Anruf
hat das noch etwas griffiger formuliert: Du musst
vom Senior.
doch erstmal mit Papier geraschelt haben. Und
Er, Stefan, möge doch zurück nach Wuppertal
hör genau hin.
kommen. Es sei an der Zeit, nicht mehr nur in
Also hat sich der Sohn nicht lange überreden las- den Niederlassungen zu arbeiten, sondern Verantsen, es war okay, erst einmal das Handwerk des
wortung zu übernehmen. Und das am Stammsitz.
Industriekaufmanns zu erlernen, von unten an- Was sagt man als aufstrebender junger Mensch zufangen. Wobei das ganz unten natürlich schon
dazu? Wenn die bisherigen Inhaber, Vater und
viel früher anfing. Als laufender Meter ist er mit
Onkel, sich gerade dazu entschieden haben, den Sitz von der Innenstadt raus auf die grüne Wiese zu verlegen? Wenn die Perspektiven glänzend, der Bauan- und -auftrag schon unterschrieben sind, alle Zeichen auf Wachstum stehen? Man nickt, legt auf, ziert sich ein ganz klein wenig und packt dann die Koffer.
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Jedes Mal, wenn ich aus der fernen Welt in Düsseldorf gelandet und nach Wuppertal gefahren bin, habe ich mich gefragt, ob das so richtig ist, ob die Reiserichtung nicht eigentlich eine umgekehrte sein müsste. Sagt Stefan Schmersal heute, wenn er in sich hineinhorcht. Aber er wollte ja die grösseren Dinge bewegen, strategisch arbeiten und doch jedem Auftrag, der verloren zu gehen drohte, hinterherjagen, jedem, der sich beschweren wollte, nicht nur das Ohr leihen, sondern dafür sorgen, dass die Beschwerde behoben und vergessen wurde. In dieser Zeit sei er einer gewesen, der immer an die Firma gedacht habe. Und das meine er wirklich so: immer. Wenn es in den Urlaub mit der
Wer heute Stefan Schmersal gegenübersitzt, wer
Familie ging – Brasilien stand immer mal wieder
ihn erzählen lässt, zusieht, wie der Kaffee mitsamt
auf dem Reiseplan –, dann schaute er selbstver- wunderbarer Crema langsam kalt wird, der ahnt, ständlich in der Niederlassung vorbei, besuchte
wie er damals noch einen Gang höher geschaltet
Kunden, sprach mit den Mitarbeitern. Dran ge- hat. Wie die Krise mehr Ansporn denn Dämpfer dacht hatte er ja eh schon die ganze Zeit.
war. So wurde aus dem großen Unternehmen ein
Kurz nachdem er mit seinem Cousin die Ge- richtig großes, 1.300 Mitarbeitern zu Spitzenzeischicke und Geschäfte in Wuppertal übernahm, ten Löhne zahlend, überall auf der Welt zu Hause, schwappte die erste Rezessionswelle auch über
sich mit den anderen Großen auf Augenhöhe be-
die Elektrotechnik. Großes Bauvorhaben, klei- wegend. Es wurde expandiert und hinzugekauft, ne Auftragslage, das vertrug sich nicht wirklich. .steute aus Löhne war so eine Firma, die gut ins Und sollte dem jungen Eigentümer zeigen, dass
Portfolio passte und doch nicht so leicht zu be-
die Wirtschaftswelt dann doch keine rosarote ist. kommen war. Zwei Jahre lang ist Stefan Schmersal Ganz gleich, wo man sie erlebt.
immer wieder hoch nach Löhne gefahren, hat sich mit dem Eigentümer unterhalten, Perspektiven erarbeitet, Interesse bekundet. Und sich vor allem am Ende deutlich geschickter und wohl auch sympathischer als all die Finanzinvestoren verhalten, die sich auch vorstellen konnten, hier einzusteigen.
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Man sollte sich ja auch erst einmal nicht treffen auf den Märkten. Dabei schaute und schielte Stefan Schmersal natürlich immer wieder gen Wuppertal, ein merkwürdiges, ein trauriges Gefühl sei 24 Monate nach dem ersten Treffen erst war der
das gewesen. Aber viel Zeit blieb nicht, um sich
Deal perfekt, sorgten sich die Löhner Kollegen
allzu viele Gedanken zu machen, denn der eige-
zuerst darum, dass sie nun nur noch einer von
ne Vertrieb sollte von Null an aufgebaut werden,
vielen wären. Und schnell ganz nach Wuppertal
damit mit .steute das geschehen konnte, was heu-
ziehen müssten. Aber die Technologie saß doch in
te längst noch nicht Geschichte ist. Es ging also
den Köpfen der Mitarbeiter. Und die nun einmal in
vorwärts, aufwärts, weg vom Kioskimage hin zu
Löhne. Das wusste Stefan Schmersal schon damals
einem mittelständischen Unternehmen mit heute
und dann hat er gemacht, was wenige der Steute- rund 300 Mitarbeitern. Zu einer Firma, die nun Leute vermuteten. Er schickte den Besten für eine
auch in São Paulo, auch in Shanghai mit eigenen
solche Aufgabe von Wuppertal nach Ostwestfalen, Mitarbeitern wächst. Man müsse halt dahin gehen, es sollte ja aufwärts gehen. Mit Schmersal. Auch in
wo der Markt ist. Sagt Stefan Schmersal und ist
Löhne. Dabei wurden natürlich die Verbindungen
nicht wirklich böse, dass er jetzt wieder häufi-
zwischen Löhne und Wuppertal enger gestrickt, ger durch die Welt fliegt. Doch, doch, man könne wenn es um die Verwaltung, die Buchhaltung, den
ihn schon als polyglott bezeichnen, als einen, der
Vertrieb, die EDV ging. So eng, dass es am Ende
gerne den Ort wechsle, es genieße, sich in ande-
schwer war, all das nicht nur zu entwirren, son- ren Kulturen umzuschauen, sich mit Menschen dern gleich auseinanderzureißen.
zu treffen, die eine andere Sprache sprechen und
Notwendig wurde das, weil in Wuppertal passier- doch das Gleiche denken. te, was schon an ganz anderen Stellen auf der Erde geschehen ist. Die Meinungen, wie man das Unternehmen zu führen habe, gingen zwischen den beiden Cousins irgendwann auseinander. So weit, dass sie sich nicht mehr zusammenführen ließen. Also musste gehandelt werden, musste einer gehen und einer bleiben. Stefan Schmersal ging. Schweren Herzens. Und nahm nur eins mit: .steute. Da versprach er sich Perspektive, auch wenn sie in Wuppertal lästerten, dass er eine große Firma verlassen und jetzt in einen Kiosk wechseln würde. Dass sie ihn damit anspornen, ach was, anstacheln würden, ahnten sie damals noch nicht.
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Wenn er heute in Shanghai ist, dann fährt er 50 Kilometer raus aus dieser Stadt, die längst genauso glitzert wie New York, Paris oder London. 50 Kilometer weiter draußen sieht es da schon ganz anders aus, da steckt das Potential. Und das sei in Brasilien nicht anders. Und eigentlich auch in Indien, in Russland, und so denkt er natürlich auch darüber nach, irgendwann mit .steute auch dahin zu gehen, den Märkten entgegen. Es kommt ja kein Markt zu dir. Dabei ist das Löhner Unternehmen längst keines mehr, dass einfache Fußschalter herstellt, die nur an und aus kennen. Der Chefarzt hat irgendwann danach verlangt, dass diese Stolperfalle unter seinem OP-Tisch endlich ohne Kabel auskommt. Was erst einmal nicht vorstellbar war für ein Unternehmen, das zwar über viele schlaue Köpfe, aber dann doch nicht über eine riesengroße Forschungsabteilung verfügt. Also haben sie sich mit der Uni in Münster zusammengetan, haben gemeinsam geforscht und entwickelt und am Ende eine Funklösung gefunden, die .steute mit zu dem gemacht hat, was es heute ist. Ein Großer in seiner Nische. Die stetig wächst und irgend- kein Nachfolger in Sicht. Und er selber, wo steht wann vielleicht gar keine Nische, sondern etwas
er in zehn Jahren? Gute Frage, nächste Frage. Sagt
viel Größeres ist.
der 60-jährige Stefan Schmersal schnell. Erst ein-
Wann das soweit ist? Keine Ahnung. Wie das so
mal will er weiter strategisch unterwegs sein, sich
ist, mit dem Unternehmen, in zehn Jahren? Es
nicht um die kleinsten Details im Tagesgeschäft
soll dann ein weiterhin prosperierendes Unter- kümmern müssen. Aber sich vorstellen, dass da nehmen sein, innovativ, vielleicht auch integriert
mal ein Ruhestand, ein Zustand kommt, bei dem
in einen Verbund, wer weiß, familienseitig ist ja
man aufwacht und nicht weiß, was man den ganzen Tag über anstellen soll? Das könnte ihm eh nicht passieren. Bitte nicht. Er habe, dass müsse er schon zugeben, eine schwache Geduld. Und das betreffe eben auch sein eigenes Leben. Ganz am Ende noch eine Frage: Ob er sich denn vorstellen könne, noch einmal wegzugehen, den Hof hier, Melle, Ostwestfalen, Deutschland zu verlassen? Die Antwort ist keine unerwartete: Das könne er – wenn die Ideen dazu passen
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Ja, Fahrrad fahren ist besser. Für die Umwelt, für die eigene Fitness und für was auch immer noch alles. Aber damit zur Arbeit fahren und in der Sommerhitze nach drei Kilometern so aussehen, wie kopfüber in die Regentonne gefallen? Da setzen wir uns doch lieber ins Auto, werfen die Klimaanlage an und tauschen In-die-Pedale-Treten gegen Aufs-Pedal-Drücken. Oder wir schwingen uns auf ein E-Bike. Zumindest testweise. Das RADHAUS HÜLLHORST hat uns zwei Wochen lang eines zur Verfügung gestellt.
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.
.de
Arbeit. Wie man uns gesagt hat, können auch andere Unternehmen und Wer schon mal Tandem gefahren ist,
deren Mitarbeiter in den Genuss des
meter, bei moderater Fahrweise oder
weiß, wovon ich spreche, alle an-
i:SYs kommen. Die ebenfalls in Hüll-
auch größerem Akku sind sogar bis zu
deren haben immerhin das Glück,
horst ansässige Schwesterfirma des
100 km möglich. Und innerhalb von
noch nie Tandem gefahren zu sein.
Radhauses, die VELOfactur GmbH,
drei Stunden ist der Akku wieder voll.
Ist ja auch nichts, von dem man spä-
bietet das i:SY Pedelec als individu-
Besonders gut: Der Akku hat keinen
ter mal Fotos sehen möchte. Aber so
elles Betriebs- und steuersubventio-
Memory-Effekt, auch nach kurzen
ein Pedelec fühlt sich ein bisschen so
niertes Mitarbeiterpedelec an. Und da
Touren, also lediglich teilentladen,
an, als würde jemand mittreten. Und
braucht auch gar nicht jeder ein eige-
kann er wieder aufgeladen werden,
weil derjenige die Arbeit auch nicht
nes, wie wir festgestellt haben. Sattel
ohne dass die Leistung darunter lei-
alleine machen will, steigt er immer
und Lenker sind schnell und einfach
det. Über den Elektromotor muss
erst ein, wenn man selbst den Anfang
in der Höhe verstellbar, so passte es
man nicht viele Worte verlieren, au-
macht. Kluger Kerl eigentlich, dieser
für jeden von uns. Natürlich sind
ßer: Da steckt ganz schön Kraft drin
Elektromotor.
wir die zwei Wochen nicht einfach
und leise ist er auch. Und wenn man
Das Pedelec, das uns vom RADHAUS
nur herumgefahren. Wir haben das
will, hilft er sogar beim Schieben.
HÜLLHORST überlassen wurde, hat
Fahrrad auf Herz und Nieren getes-
Ja, das i:SY ist so etwas wie die per-
Inhaber Martin Kuhlmeier selber
tet. Okay, manches mehr, manches
fekte Alternative. Nicht nur zum
entwickelt und auf den Namen i:SY
weniger. Am Lenker beispielsweise
Fahrrad. Auch zum Auto. Gerade auf
getauft. Irritierende Schreibweise, ja.
lässt sich wählen, wie stark die Un-
kürzeren Strecken. Der Elektromotor
Aber der Name ist Programm bei dem
terstützung des Elektromotors sein
hilft bei Anstiegen, die kompakte und
Rad, das von der führenden Schwei-
soll. High? Ja, gerne. Die Einstellung
wendige Bauart im Stadtverkehr. Und
zer E-Bike-Schmiede Flyer in Lizenz
Low ist nicht Bestandteil unseres
wer es mal sportlicher mag, kann den
gebaut wird. Wer sonst in der Mitte
Tests gewesen.
Elektromotor auch einfach ausstellen.
eines Anstiegs die natürlich sowieso
Ins Schwitzen kommt man da nicht.
Würden wir aber nie machen. Zumin-
längst überfällige Pause einlegt, fährt
Es sei denn, man legt es darauf an.
dest nicht auf dem Weg zur Arbeit.
mit diesem E-Bike gemächlich tre-
Ab 25 km/h ist Schluss mit der Un-
Zumindest nicht im Sommer.
tend an den ganzen Hobbyrennfah-
terstützung des Elektromotors. Von
Wir werden unseren Drahtesel 2.0
rern vorbei. Ganz easy. Und das mit
da an muss jeder alleine klarkommen.
vermissen. Vielleicht wird der ein
einem Fahrrad, das zwar urban und
Geht aber auch. Schließlich ist das i:SY
oder andere von uns dem i:SY noch
wendig aussieht, aber ganz bestimmt
ein vollwertiges Fahrrad. Erreichte
einmal einen Besuch abstatten. Im
nicht sportlich. Nicht nur die 20-Zoll-
Spitzengeschwindigkeit laut Tacho:
RADHAUS
Bereifung und die kompakte Bauwei-
40,2 km/h. Aber die größte Stärke
manch einer von uns denkt gerade
se erinnern an ein Klapprad, auch die
ist und bleibt das ausdauernde Fah-
darüber nach, aus der zweiwöchigen
Handhabung. Pedale und Lenker las-
ren, über 20 km/h Durchschnittsge-
Probefahrt etwas Längerfristiges zu
sen sich ganz einfach zusammenklap-
schwindigkeit sprechen für sich. Was
machen. Für die meisten Fahrten, die
pen, der Sattel lässt sich problemlos
sonst für das FLYER-Pedelec spricht?
wir so im Alltag machen, ist es ein-
einfahren, so ist es schnell verstaut.
Der Fahrkomfort. Aufsteigen dürfte
fach die beste Wahl
Gerade angesichts des Anschaffungs-
dank des niedrigen Einstieges auch
preises von etwa 2.800 Euro ein Ar-
für Ältere kein Problem sein, Brem-
gument. Seine Heimkinoanlage lässt
sen und Schaltung sind über jeden
man ja auch nicht einfach auf der
Zweifel erhaben. Und trotz der klei-
Straße stehen.
nen Räder liegt das Fahrrad auch bei
Zwei Wochen war das i:SY Pedelec bei
höheren Geschwindigkeiten perfekt
uns im Dauereinsatz. Für Termine
auf der Straße. Der 12 Ah 36V-Lithi-
und Besorgungen rund um die Agen-
um-Ionen-Akku schafft bei maxi-
tur, für die Fahrt nach Hause und zur
maler Unterstützung bis zu 50 Kilo-
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HÜLLHORST.
Denn
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Er muss schon unz채hlige Male vor diesem Schrank gestanden haben. Muss zugesehen haben, wie die groSSen Fl체gelt체ren aufgeschwungen sind und so der Blick freigegeben wurde auf bernsteinfarbene Glasflaschen, die eher an Medizin denn an Lebensmittelaromen erinnern. Reine Geschmacksache
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Mit der Freude eines kleinen Jungen
und alles riecht ganz herrlich nach
greift Uwe Tilk rein in die Flaschen- Eben-der-Backstube-Entsprungen. welt, greift sich eine, dreht den mit
So schnell, wie Uwe Tilk diese Fan-
bunten Punkten markierten Deckel
tasiewelt aufbauen kann, reißt er sie
auf und lässt ihn vor seiner Nase krei- auch wieder ein. Glaubt der Verbrausen. Die Zahlenkombination auf dem
cher wirklich, dass das sein kann? Erst
kleinen Etikett verrät dem Eingeweih- maschinell hergestellt, dann verpackt, ten, dass es sich hier um das Aroma
verschickt, gelagert, ins Kühlregal ge-
„Cookie“ handelt, ein Lieblingsaroma
schoben und immer noch wunderbar
von Uwe Tilk, der tief einatmet, dem
duftend? Glaubt der Esser wirklich,
dann ein „herrlich“ entfährt und in
dass die Instant-Suppenterrine mit
dessen Kopf das passiert, was jedem
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widerfährt, der einmal mit der Nase
tum so herrlich nach Geflügel duftet,
eintaucht in eine Geschmackswelt, die
weil da drei blasse gefriergetrocknete
sich nicht nur auf der Zunge, nicht nur
Hühnchenfleischstücke in der Suppe
Monaten
Mindesthaltbarkeitsda-
in der Nase, sondern vor allem im Hirn
schwimmen? Glaubt er nicht. Aber er
abspielt. Hier, versuchen Sie mal. Sagt
würde es gerne glauben. Damit dass so
Tilk und schiebt uns den Deckel unter
ist, damit das klappt mit Augen, Zun-
die Nase. Augen schließen, einatmen
ge, Nase und Hirn, gibt es Unterneh-
und schon steht der Knickjoghurt mit
men wie Stockmeier Food, deren Ge-
der Ecke vor uns, links das Milch- schäftsführender Gesellschafter Uwe produkt, rechts das Müsligemisch
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Tilk ist.
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dass man hier im doppelten Wortsinn die Nase rümpfen könnte. Natürlich kennt Uwe Tilk die Frage nach dem Muss-das-denn-Sein. Und die Antwort kennt er natürlich auch. Wenn man selber in den Supermarkt, auf den Wochenmarkt gehe, sich frische Zutaten kaufe und die gleich zubereite, das Essen vielleicht noch am Folgetag aufwärme, dann brauche man die Aromen nicht. Aber sonst? Wenn die Pizza erst einmal aus dem Tiefkühlschlaf geweckt werden will? Wie soll die dann noch so herrlich nach Schinken und Broccoli duften? Es gibt nun mal Geschmacksverluste bei der Herstellung und Lagerung von zubereiteten Lebensmitteln. Und um die aufzufangen, ist Uwe Tilk da. Der erlernte erst einmal das Handwerk des Kochs. In einem Umfeld, das wohl typisch für die Branche ist. Cholerischer Chef und, man darf das ruhig so nennen, asoziale Arbeitszeiten sechs Tage Einer, der in seinem Büro nicht nur in
die Woche. Zwei Jahre Bundeswehr
Zahlen eintaucht, der sich nicht nur
schlossen sich an, boten Zeit, um sich
um Organisation und Absatz, Res- Gedanken zu machen, wie es denn sourcenbeschaffung
und
Vertrieb
nun weitergehen könne. Tilk holte
kümmert. Sondern eben auch im La- Schulabschlüsse nach, schrieb sich bor steht, da, wo der Apfelgeschmack
zum
erst in seine chemischen Einzelteile
um ein und wollte eigentlich Betriebs-
Lebensmitteltechnologiestudi-
zerlegt und dann wieder zusammen- leiter werden, wollte von Vertrieb gesetzt wird. Konzentrate entstehen
und Kaufmännischem nichts wissen.
dabei, die eine unvorstellbare Kraft
Aber das sollte irgendwann auf der
entfalten können. Nur wenige Millili- Karriereleiter eine rasante Wendung ter der durchsichtigen Flüssigkeit und
nehmen. Durch Zufall schnupperte
schon duften und schmecken große
er in den Vertrieb. Und das hat mich
Mengen von Lebensmitteln mal nach
umgehauen, das war plötzlich genau
Käsekuchen, dann nach Tutti Frutti
das, wonach ich gesucht habe, was ich
oder Erdbeere. Da das so ist, die Kon- machen wollte, erzählt Uwe Tilk heuzentration so stark werden kann, stel- te. Fortan kümmerte er sich bei mehlen sie das bei Stockmeier Food so Her- reren großen Unternehmen der Aromgestellte in seiner Stärke ein, damit
abranche um Geschäftsleitung und
das dosierbar bleibt, was in der heuti- Vertrieb. In einer Branche, in der imgen Lebensmittelindustrie nicht mehr
mer wieder die Großen von den Noch-
wegzudenken ist. Und das hat nichts
größeren gekauft wurden. So war es
mit Künstlichem zu tun, nichts damit, auch bei dem heute 54-Jährigen, der
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für eine englische Firma erst als Be- verändert habe. Natürlich bekommt reichsleiter, dann als Geschäftsführer
die Stockmeier Food von der Bielefel-
arbeitete. Der immer unterwegs war, der Stockmeier Holding Serviceleisdem perfekten Aroma, dem richtig
tungen für IT, Personal, Logistik und
guten Geschäft hinterherjagend.
Buchhaltung. Sonst aber steht sie in
2001 dann seine ganz persönliche
Herford auf eigenen unternehmeri-
Wende, als sich plötzlich die Möglich- schen Beinen. In 2009 hat man sich keit auftat, bei Stockmeier Food nicht
entschlossen, nach Moskau zu gehen,
nur als Geschäftsführer einzusteigen, um neue Märkte zu erschließen, die sondern gleich auch Anteile zu erwer- eben noch nicht vollständig erschlosben. Unternehmertum? Das ist es, was
sen sind. Einmal im Monat geht ein
er wollte. Und bis heute zu schätzen
Container mit Aromen nach Russ-
weiß. Dabei ist sein Büro ein über- land und dann weiter bis ins sehr tiefe schaubares geblieben, der Auftritt ein
Russland. Weltweit liefert Stockmei-
typisch ostwestfälischer, bescheiden, er Food in über 40 Länder und findet sympathisch, auch in diesem Ge- sich auf internationalen Food Messen. spräch fällt der Satz, der fast überall dazugehört: Wir sind zufrieden. Auf seiner Fensterbank steht das
Dieses Jahr waren sie schon in Moskau, Dubai und Shanghai, Frankfurt folgt noch. Auf all diesen Messen erzählen
Modell eines 911er Porsches, luftge- sie, wie ihr Geschäft läuft. Es sei ganz kühlt versteht sich, ein in die Jahre
einfach. Wir liefern, was wir verspre-
und längst nicht aus der Mode gekom- chen, sagt Uwe Tilk und man nimmt mener Oldtimer, einer für Kenner und
ihm das ab, nicht als werbewirksamen
Genießer, die nicht auf dicke Buchse
Slogan, sondern als echtes, ostwestfä-
machen und doch oder gerade deshalb
lisches Versprechen. Wie zum Beweis
wissen, was gut und von Bestand ist. greift er zum Löffel, träufelt wieder Ein Genussmensch ist Uwe Tilk bis
eine Flüssigkeit drauf und bittet zum
heute geblieben. Kocht gerne, für sich, Verkosten. Sieht nach nichts aus und für Freunde. Dabei koche man anders, schmeckt sehr intensiv nach Tutti wenn man in dieser Branche arbeite. Frutti. Ein Griff weiter, und unter der Er nehme sich Zeit, koche mit Leiden- Nase steigt der Duft frisch geschälter schaft. Mit so wenig Wasser wie mög- Gurken auf. Es scheinen unerschöpflilich, damit der Geschmack im wahrs- che Geschmackswelten zu sein, die da ten Sinne des Wortes nicht verwässere. in den Laborschränken schlummern. Nur so lange wie irgendwie notwendig
Dabei sind es nicht die Riesen, nicht
kochend oder bratend, damit das Es- die Unilevers und Nestlés dieser Welt, sen gerade gar ist und nicht auseinan- die von Stockmeier Food beliefert derfällt. Wenn er im Restaurant sitzt
werden. Und das sei eigentlich auch
und das Essen heiß, der Teller kalt ist, gut so, ist sich Uwe Tilk sicher. Da ardann könne er sich immer noch auf- beiten sie doch lieber mit Unternehregen. Sagt der, der so aussieht, als
men zusammen, die so ticken wie sie
rege ihn eigentlich nicht allzu viel
selber. Bodenständig, inhabergeführt,
auf. Der, auf die Umsatzzahlen ange- dem Mittelstand entspringend. Und sprochen, davon spricht, dass es steil
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die vor allen Dingen so sind, wie sie es
nach oben gegangen sei, in den ersten
bei Stockmeier Food sind. Mit Leiden-
Jahren. Und sich das später nicht groß
schaft dabei
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Wir sind – zugegeben – hin- und hergerissen.Auf der einen Seite kommen wir vom klassischen Print.Erfreuen uns am rauen Charme von Naturpapier, an Relieflack und Papierprägung. Auf der anderen Seite wissen wir, dass die digitale Welt gerade einen großen Satz nach vorne macht. Mehr mobile Endgeräte als Notebooks gleiten derzeit über den Ladentisch, wer gestern noch eine Webseite bestellte, lechzt heute nach der eigenen App.
Unser 52 8 Magazin gibt es längst in Print vs. Digital. Das wird heute auf beiden Welten. In gedruckter Form unterschiedlichsten Schauplätzen und als eMagazin im Appstore. Die gekämpft. Wir schauen mal, wer zu download-Zahlen steigen, immer den Siegern gehört, wer sich zu den mehr Menschen wollen das hier auf Verlierern zählen muss. dem iPad, dem Smartphone lesen. In unserer kommenden Ausgabe, die Wir selber ertappen uns dabei, wie im September erscheinen wird. wir eigentlich immer noch das ge- Gedruckt. Und digital. druckte Wort bevorzugen. Und doch immer häufiger die App-Variante in die Hände nehmen.
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Unser Mund ist fusselig. Unsere Stirn faltig. Unser Magen ein einziges mulmiges Gefühl. Wir haben es jetzt schon so oft erzählt, dass wir es nur noch einmal tun. Danach muss es auch der Letzte verstanden haben. Dieses Magazin machen wir. Die hoch5 GmbH & Co. KG. Wir kassieren keine Zuschüsse, verpulvern keine Steuergelder, werden nur von denen gesponsert, die bei uns eine Anzeige schalten. Alle Beiträge entstehen ohne versteckten Scheck oder PR-Gedanken. Und bevor Sie weiterfragen: Nein, wirtschaftlich betrachtet lohnt sich das hier nicht. Aber wenn Sie bis hierher mit dem Lesen gekommen sind, dann eben doch. In Kooperation mit der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford entsteht das 52 8 Magazin, das seinen Namen den Koordinaten verdankt, in denen es verteilt wird. Es kommt zu Ihnen, wenn Sie ein wirtschaftliches Dickschiff sind, wenn Sie der IWKH angehören oder es bei uns abonniert haben. Wir kommen zu Ihnen, wenn Sie uns eigenwillig genug erscheinen, um über Sie zu berichten. Dieses Heft hier besteht vor allem aus Fotos und Texten von Tobias Heyer. Beim Smart House-Bericht drückte Carmen Wolf auf den Auslöser, die auch gemeinsam mit Stephan Sand den E-Bike-Fahrbericht erstellte. Florian Jorzick übernahm die Art Direktion, Miriam Weck sorgte dafür, dass aus rohen Bilddaten feine Bilder wurden. Unsere weiteren Kollegen aber kümmerten sich um andere Dinge – wir haben derzeit einfach zu viel zu tun. Was ja nicht schlecht sein muss.
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Jetzt wissen Sie Bescheid. Impressum Herausgeber:
Konzept, Redaktion, Art Direction,
hoch5 verlags GmbH & Co. KG in Kooperation
alle Fotos und Texte:
mit Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V.
hoch5 GmbH & Co. KG, Bünde
und widufix – aktiv für Unternehmen
www.hoch5.com | www.lesen-hoch5.com
im Kreis Herford V.i.S.d.P.: Tobias Heyer
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