HOCHFÜNF no. 4

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05/2013

NK O S T ES LO

IN VINO VERITAS.

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FLOTTE SOHLE?

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WINZIG 28 KLEIN UND ABNEHM­ BAR IST ER. DER DRA­ CHENKOPF. NAMENS­ GEBEND IST ER ­DENNOCH.

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ELEGANTE BEWEGUNG!

IDENTITÄTS-KRÖNUNG

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EIN TIPP IST NOCH LANGE NICHT TOP. WIR HABEN DIE TOP-TIPPS.

GANZ WENIG PLATZ. FÜR PLATZSPARENDES. UND DOCH UND RAUMFÜLLENDES. JEDE MENGE RAUM. 20

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HEB AB! FLIEG LOS! KOMM NIE WIEDER BLEIB OBEN! RUNTER!

10

I-AH

KOHLE

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IST DOCH NICHT

ALLES

4


KLASSIK ZU PFINGSTEN

»Mozart trifft Tschaikowskij« ORCHESTERKONZERTE / KAMMERKONZERTE

BAD SALZUFLEN / KONZERTHALLE

17. bis 20. mai 2013

COLOGNE WINDS DANIEL OTTENSAMER, KLARINETTE ´ KLAVIER IVA JOVANOVI C, BOQIANG JIANG, KLAVIER

NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE

SIMON GAUDENZ, LEITUNG

Kartenvorverkauf

Theaterkasse im Kurgastzentrum Tel. 05222 183200

Bürgerberatung im Rathaus Tel. 05222 952444

Nordwestdeutsche Philharmonie Tel. 05221 98380


Aber es könnte auch die Nummer fünf, zwölf, siebzehn sein. Wir wollen kein Jubiläum, wir wollen kein Magazin machen wie ein Abreißkalender. Das hier, das ist unsere neuste Ausgabe. Dadurch werden die anderen nicht älter. Sondern bleiben zeitlos. So wie unsere Nummer vier. Und wir.

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KOHLE

V

en gleich e i d , h se. Fleisc GemĂź eiche e l h g c s i a e D pause da s g l ittags chen, t M s r r e Ăź r e er W inand i n u ns e n n e e s g s en ge W i r la r ethod m l l as, de i r gen G e rer. zwei G g e l sforde Koh u . a n r e e t den H antre gegen r nen. e k i gewin e K la s s r e s es der B MĂśge

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. S V

S A G go.ho

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ext.co m

/grill

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E L H KO Gesundheit, Qualm, Schnarch. Es gibt kei-

Das Grillanzünden geht leicht von der Hand.

ne Argumente gegen Holzkohle. Zumin-

Nach etwas mehr als zwanzig Minuten hat die

dest keine, die es verdient hätten, gehört

Kohle die richtige Farbe. Weiß bis glühend rot.

zu werden. Denn es ist wie es ist: Aromen

Es wird Zeit für das Grillgut. Nur wenige Zeit

lassen sich nicht wegdiskutieren.

später landen Fleisch und Würstchen bereits

Zugegeben, die schwarzen Klumpen, die un-

den. Sagen die einen. Krebserregend schwarz

ter dem Rost vor sich hin glühen, sehen nicht

nennen es die anderen. Schnell ist klar, dass

unbedingt aus wie Geschmacksträger. Und

hier zwei Fraktionen aufeinandertreffen. Der

beim Ausschütten des Beutels versuchen wir

Besitzer des Gasgrills auf der einen Seite. Der

alles, um nicht mit ihnen in Kontakt zu kom-

Rest auf der anderen. Ob sich das nach dem

auf dem Teller. Schön braun sind sie gewor-

men. Der Staub ist leider sowieso überall. Vom

Geschmackstest ändert? Wir wissen es noch

anfänglichen Qualm kaum zu sprechen. Aber

nicht. Der Gasgrill braucht ein bisschen länger.

das gehört einfach dazu. Deshalb hat sich für

Die meisten sind skeptisch, was das Grillen mit

unseren Test auch schnell jemand für den

Gas angeht. Schließlich sei essen ja keine Frage

Holzkohlegrill gefunden: Flo, seines Zeichens

der Vernunft. Hier entscheide der Bauch. Und

Grafiker und Feinschmecker. Wenn die ande-

der will nichts hören davon, dass in die Glut

ren in der Mittagspause Fastfood bestellen,

tropfendes Fett sich in krebserregende Dämpfe

bringt er sich etwas leckeres Selbstgemachtes

verwandelt. Der will, dass es schmeckt. Und

mit. So einer kennt sich aus.

das tut es, wie die Testesser bestätigen.

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gehen ro. Sie la k a r ,n achen chulte f der S euer m F u a n e l le l l i u Es ist ein bisschen windig heute, die Ke m Gr l er wo it der Mä n n sich a m n s e n n e g sAsche verteilt sich im ganzen Garten. bren h mor und la r. Ver ja auc armen o n k la r h e c t s n, n , e Auf den Klamotten. Und auf dem Essen. beit hzog den U zur Ar t durc t re auf e a F a n H Mittlerweile ist auch die erste Fuhre , vo och s die leisch tlich n abend e ise F eigen w s d e n t ill u h vom Gasgrill auf dem Tisch. Ob die umr pf . Ge hlegr sen nu n Rost olzko e H d n m e e herfliegende Asche das Testergebnis vermit d Feuer n glüh Es ist t das auf de ? h r e e g h c rst er fälscht? Die lautesten Kritiker sprechen tflutli r Grill che: e vorsin iß. De s glei e a h d r u von der einzigen Chance, überhaupt etwas ut z ei l er imme die Gl e n, w t g doch s a i s n n n ss Höre Geschmack ans Fleisch zu bekommen. a n, d a e n, d a r vom nicht upass z te nu f s u ä a , G Liegen gelassen wird es jedenfalls nicht. . Von t ist die häftig ht sich kennt c e s t e s r b e it en h, v Die meisten sind sogar der Meinung, dass i g da m -kross geblic ständ t. Ver hwarz n c s n r e t r e der Geschmacksunterschied gar nicht so in d anb Es gib die da igen. nichts , e n w e h it c e z zu s besonders groß ist. Die Mehrheit will aber legrill rankh lzkoh n, gan r den K o e H m n m f de weiter nicht verzichten auf all das, was ganz e schlu hr, au er Kom Krust nd me icht, d u n r G s e n ännk ist rational betrachtet einfach lästig ist. Vieln gute lich m hmac k c r keine s i e w G s er te en zen. D leicht, weil es den Unterschied ausmacht Und is m Ess zu set nicht. en zu e d g n n ä a ten H Hemd hon l zum Kochen in der Küche. Und weil es gut hmier t , das fort sc c z s it r e w v ar rs c h it ruß tut, manchmal die moderne Komfortzone zu ta l ? W irn ve lich, m ander die St e , N n . e t n k ichste chei trän verlassen. Um ganz archaisch Fleisch über taunl durch z u e rs s n r r E e s z s da ttsprit der Glut zuzubereiten. ie wa nn. von Fe i n Ma ssen S i w d eibt e n r h U c . r s e , das früh s hier st? Da i n a r da e. Me m m Keine

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Es gibt wenige Märchen, denen selbst er-

Hier geht es deutlich gemächlicher zu als

wachsene Männer noch Glauben schen-

am Holzkohlegrill. Mit niedriger Temperatur,

ken. Das vom Gasgrill und den fehlenden

damit das Fleisch schön saftig bleibt. Außen

Aromen ist dabei eines der populärsten.

knusprig wird es trotzdem. Zwar war kein

Die Wahrheit ist: Wer saftiges Fleisch

Blindtest geplant, aber kaum einer behält den

will, grillt mit Gas.

Überblick darüber, welches Fleisch von welchem Grill kommt. Geschmeckt haben sie alle.

Wir sind kein Maga

Die Holzkohle glüht und lodert schon fast

So viel zu den fehlenden Aromen.Auch wenn

zwanzig Minuten, als der Gasgrill eingeschal-

es auf den ersten Blick komplizierter aussieht

tet wird. Per Knopfdruck. Einfacher

– es ist leichter, das gewünschte Ergebnis zu

geht‘s nicht. Schneller auch nicht.

bekommen. Weil hier deutlich mehr variiert

Am Gasgrill steht Jan, Webent-wick-

werden kann als bloß die Höhe des Rostes.

zin, das nur das sch reibt, was bezahlt wird . Das nicht trennt zwischen Anzeige un d redaktionellem Teil. Soll es ja geben. Be i uns aber: alles ne utral. Also wollten wi r inkognito Fleisch und Salat, Ketchup und Senf einkaufen. Ein er aber ist uns zuvor gekommen. Matth ias Wibbeler lieferte fre i Haus für einen fas t schon peinlich gerin gen Obolus. Was so ll man dazu sagen? Danke Matze! Und vor allem: Es hat wund erbar geschmeckt!

ler und eigentlich kein großer Fan

Die Temperatur kann ganz einfach per Dreh-

des Grillens, eher ein Freund der

schalter reguliert werden. Wo es am Holzkoh-

Pfanne. Vielleicht kommt es ihm

legrill schon mal hektisch wird, kann Jan das

entgegen, dass der Grill funktioniert

Grillgut ganz in Ruhe garen. Eigentlich stört

wie ein Gasherd. Jedenfalls weiß er

nichts die perfekte Grill-Idylle. Abgesehen

sofort, was zu tun ist.

von den Sprüchen der Holzkohlefans. Und der

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GAS herüberwehenden Asche vom Nachbargrill. Auch bei Würstchen und Gemüse ist

WOK

das Geschmacksurteil der Tes-

Der Wok. Unser Test außerhalb der Konkur-

ter einhellig. Kein Unterschied.

renz. Weil es nicht ums Grillen geht. Aber

Fehlende Aromen bemängelt nur ei-

auch dieser Wok ist etwas für draußen. Er

ner. Der Besitzer des Holzkohlegrills. Aber

kommt mit einem passenden Tongefäß für

das ist ja nicht verwunderlich. Etwas ver-

das Feuer. Also suchen wir etwas unkonven-

wunderlicher ist da schon das Fazit unseres

tionell Brennholz zusammen, zünden es an

Tests: Das Grillen mit Gas ist komfortabler. Es

und warten, bis es sich einigermaßen ausgequalmt

schmeckt genauso gut. Aber eine kurze Um-

hat. Dass Kräuterbutter das Erdnussöl ersetzt, mögen uns die

frage ergibt, dass die meisten der Holzkohle

Asiaten verzeihen.

trotzdem treu bleiben wollen. Wieso? Viele

Auf jeden Fall wird der Wok richtig schnell richtig heiß. Das Gemü-

Antworten beginnen mit „irgendwie“. Ein Gas-

se lässt sich super zubereiten. Nur die Fleischstreifen sind leider

grill ist irgendwie spießig. Ist irgendwie kein

etwas zäh. Aber das schieben wir mal darauf, dass wir uns dann

richtiges Grillen. Ist irgendwie einfach nichts

doch mehr auf das Grillen konzentriert haben. Eine willkommene

für mich. So richtig überzeugt vom Gasgrill?

Abwechslung für den Sommer ist so ein Garten-Wok auf jeden Fall.

Ist am Ende immer noch nur einer. ///

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A

H E BG

N E OB

. t. Wind n e d hütz c n s i t e tz ek e Mü e, dir n t i i e e k S et, zur ehüt b Kopf e ind, b W ei h m c i S e kt f. Kein t dire ge au ten, h n n e i u t h L s e ch opf l, se di a es na N Der K t n wil d ß i e n e g u r e i nd tfl aare ia Mu er mi k v die H c t e p ld um oppe uft p D L n e e i d , eiß alles ot-w . r n e m t i es weiß b t r Wer m h a ta Luftf rgiss e e n v r r e d de er mo b ü r was e

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Instrumente huschen, deren Bedeutung er nicht einmal erahnt. Dabei ist dieser Platz hier einer, der meist unbesetzt bleibt. Denn wenn eine Ausnahme, eine sehr seltene, macht.

der Ausflug (!) ein begeisternder, gleichzeitig

Normalerweise nimmt er niemanden mit. Mit

ein beruhigender werden soll, dann braucht

auf die Rollbahn, rüber auf die Startbahn, ab

es vor einem keine Videokamera, die sich gen

Auf den ersten Blick sieht der Kiebitz, wie die-

in die Luft. Hier oben? Ist es ganz alleine am

Boden richtet, niemanden, der sich nicht an

ses Ultraleichtflugzeug genannt wird, aus, als

schönsten. Wenn die Luft warm und still ist,

schönen Wolkenformationen, sondern an vol-

sei es ein fliegender Oldtimer, ein Fluggerät,

der Motor sonor vor sich hinbrummt, der Ge-

len Parkplätzen unter ihm erfreuen kann. Hier

das die vergangenen 50 Jahre nicht mehr her-

schwindigkeitsmesser 100 Stundenkilometer

oben? Ist‘s am schönsten ganz alleine. Sagt

gestellt wurde. Doch es ist ganz anders. Es ist

über Grund zeigt und das Gefühl eines ist, das

Reinhold Gerner, der am ehemaligen Bünder

vielmehr ein Flugzeug für jedermann. Man

gerade die Bodenhaftung verliert. Genau da-

Güterbahnhof Ausgefallenes verkauft und

kauft sich für knappe 2.000 Euro eine Lizenz

rum geht es. Nach getaner Arbeit rüber zum

sich genau hier entspannt. 600 Meter über

zum Bauen, bekommt vom Konstrukteur Bau-

Flugplatz, Hangartür auf, hinten am Rad die

der Erde, 100 Kilometer schnell über Grund. Ei-

plan und eine Beschreibung der Materialien

gebogene Stange eingehakt und dann raus

gentlich also nur ein paar Meter, die zwischen

zugeschickt und das Abenteuer Flugzeugbau

mit dem Kiebitz. Erst auf die Straße, dann zum

Alltag und Freizeit liegen. Und doch eine an-

kann beginnen. Wer allein einen Nagel treff-

Startplatz. Vorne den Holzpropeller ein paar

dere Welt, eine ruhigere, entspannendere Welt

sicher in der Wand versenken kann, hat damit

Mal gedreht, dann die Lederkappe, die Brille

draus machen. Vier Stunden dauert es, dann

vielleicht noch nicht genug Talent bewiesen,

aufgesetzt und los gehts. Es ist die urtümli-

ist der kleine Metallstift vorne auf dem Rumpf

um auch einen Kiebitz bauen zu können. Ein

che Art des Fliegens, die den Piloten des Kie-

angelangt, weiß der Pilot, dass der Sprit und

technisches Hexenwerk aber soll es auch nicht

bitzes erwartet. Stahlleitungen laufen direkt

damit auch die Reise zu Ende geht. Es gibt Kie-

sein. Ist der Rohbau abgeschlossen, schaut

durch den schmalen Innenraum, lackierter

bitz-Flieger, die haben es bis runter nach Spa-

der Konstrukteur zum ersten Mal vorbei, ehe

Stoff spannt sich über den Flügelkonstrukti-

nien gebracht, sind zum Zwischentanken kurz

er auch den Jungfernflug übernimmt – in der

onen. Schwarze Flächen weisen die sehr rar

gelandet, ehe es gehetzt weiterging. Für den

Luftfahrt scheint wirklich noch vieles reine

gesäten Flächen aus, auf die beim Einsteigen

66-jährigen Bünder ist all das nichts. Das We-

Vertrauenssache zu sein.

getreten werden darf. Erst ein großer, hoher

serbergland reicht voll und ganz aus, einmal

Einer, der sich gemeinsam mit zwei Freun-

Schritt, dann eine Felge über den Rumpf rein

über Bünde geglitten, rüber zum Weserbogen,

den diesen Traum vom Fliegen erfüllte, ist

ins Innere, wo die Füße während des gesamten

ein wenig am Fluss entlang und dann wieder

Reinhold Gerner. Der kaufte den Kiebitz halb

Fluges auf zwei Stahlrohren ruhen. Der Pilot

ein paar Kilometer weiter nördlich zurück nach

fertig, baute hier an, feilte dort, setze vorne

nimmt hinten Platz, weiße Kopfhörermuscheln

drauf eine Aluminiumhaube und spannte ei-

versorgen den Passagier mit den nötigsten

nen tschechischen Vier-Zylinder-Flugzeug-

Informationen, während seine Augen über

motor ein. Rund 600 Flugstunden hat der jetzt auf dem Buckel, ist damit gut eingeflogen und sorgt dafür, dass der Bünder dann doch mal

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? U NG L S H EC A BW NTER U R L , MA D? E E N S A D L R R O SAUE UR N G Z HT. N F C U I U T N A H R C E IC H MAL . H IN RI C U ST E N N BR A Ö SCH M A N E R. H R C E O G D OL D ST ’S . I H ? N I R E HEN C R E HIE T R P SAG DE R S I W CHT I N L L N WI A M UND

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der rot-weiß gestreifte Luftsack am Flugplatz schlapp runterhängt. Solche Tage gibt es auch im Winter, dann, wenn die eiskalte Luft besongebracht. Zumindest für den, der sich nicht in

ders gut trägt, die Heizung aber gerade einmal

die Seitenruder stemmt, der nicht die Balance

den freien Passagierplatz vorne wärmt, wäh-

hält, den leichten Flieger gegen den Wind Kurs

rend hinten beim Pilot nichts Erwärmendes

Melle. Braucht es mehr? Braucht es nicht.

halten lässt. Hier zählt nur der Ausblick, der

ankommt.

Wer mitfliegt, der spürt von der Entspannung

Wind, die G ­ eschwindigkeit, die e ­ igentlich gar

Nach einer knappen halben Stunde legt sich

erst einmal nichts. Bei dem schlägt das Herz

keine ist. Denn Schnelligkeit, Reichweite und

der Kiebitz über dem Hücker Moor in eine sanf-

höher, wenn Motor und Propeller am Startplatz

Spurtstärke sind keine Attribute, die den Kie-

te Kurve, kämpft ab da mit dem Gegenwind,

die Frequenz erhöhen. Wenn der rot-weiße

bitz und seinen Piloten wirklich faszinieren. Es

ehe er wieder zur Landung ansetzt. Neugie-

Flieger erst losfährt, dann rast, sich erst das

ist viele eher die pure Fliegerei, die Auseinan-

rige Blicke folgen ihm dabei überallhin. Die

Heck sanft hebt, ehe der ganze Flieger abhebt.

dersetzen mit Wind und Wetter, mit Auftrieb

einen staunen, dass es solche Oldtimer, die

Damit der Pilot von hinten den perfekten Blick

und Thermik, das den rot-weißen Flieger an

keine sind, immer noch gibt. Andere wünsch-

nach vorne genießt, biegt sich der Passagier

diesem Samstagabend im August wieder in

ten sich rein in den Flieger, der fast schon zum

vorne in den Wind, füllt seine Lungenflügel für

Richtung Boden zu ziehen scheinen. Es geht

Stadtbild Bündes gehört. Der schon von wei-

das kommende Jahrzehnt mit frischem Sauer-

nicht so recht aufwärts, der Motor gibt sein

tem wegen seines charakteristischen Klangs

stoff auf und – Kaltschnäuzigkeit und Mut vo-

Bestes, der Gegenwind zerrt am Kopfhörer,

zu erkennen ist, der an ruhigen Abenden ein,

rausgesetzt – winkt zu denen runter, die nei-

pfeift über das Mikrofon, lässt den Kiebitz

zwei Schleifen über der Innenstadt dreht, ehe

disch hinterherschauen. Erst dann, wenn der

mal rasant schnell steigen, ehe er wieder

er weiterfliegt. ///

Arm vom Flugwind nach hinten gerissen wird,

mehrere Meter absackt. Dem versierten Pi-

der Boden langsam unter einem verschwindet,

loten? Entlockt das nur ein Lächeln. Wobei er

wird das Tempo bewusst, wird deutlich, dass

eigentlich keiner ist, der die Herausforderung

das Hier und das Unter einem gerade nur durch

in der Luft sucht. Vielmehr freut er sich, wenn

eine dünne Stoffbahn und schwarz lackierte, zeigefingerdicke Stahlrohre getrennt ist. Hier oben aber sind solche Gedanken unan-

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BA N K  ST R E C K D I C

Sie kennen das. Angem eldet haben sich nur ein, zwei Freund e. Ein netter Abend zu dr itt also, alles kein Problem , das sollte da s eigene Mob hinbekommen iliar doch . Am Ende ko mmt es dann anders. Freu do ch ganz nd A bringt no ch Freundin B mit, dann steht plötzlic h noch ein Ü berraschungs gast vor der Tür und entw eder ist es da nn plötzlich und nicht nu sehr eng – r kuschelig – auf dem Sofa man hat sich oder aber schon vorab für das ents chieden, was der Herstelle r FlexibleLove -Earth 8 nennt. Nic ht gerade ei nfallsreich, heaven 8 wäre irgen dwie passende r gewesen, aber dann do ch so flexibel, dass m an nur noch müde lächel t, wenn es nochmal un d nochmal an der Tür klinge lt. Sollen sie doch alle rein kommen, an Sitzplätzen wird es schon nich t mangeln. www.boy stoys.de • ab ca . 300 €

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wie geSie sehen aus Entenzeichnet. Wie ungen, hausen entspr lt eines eben noch Inha hon Teil Comics, jetzt sc ewelt. der realen Mod schenSo sieht der Ta it großem Filison aus, wie m Sa n de en m m ko trend der nfach in Farbgebung, ei schlicht in der t, ne ich ze ge r ze r Sommer nicht n sich schon de en W g. un hr fü der Linien e Tasche t, dann sollte di sche packen läss Ta ne ge ei e di in genau das tut sie aussehen. Und e nn So ch na s wenigsten s Illusion net, nicht nur al cht nur gezeich ni s da d Un . ar. er hi d ganz wunderb ganz in echt. Un n er nd so , elt der Comicw hop mpaper.com/s www.jumpfro

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NATALIA CLAVIER »NECTAR«

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e andalusische ist Sommer. Di Stell dir vor, es zscheibe, ein h die Windschut rc du t ich st e Sonn henden Asphalt fällt auf den glü gleißendes Licht s auf den LandAuto unterweg im Du . ße ra St r de aniens. Rechts rsten Süden Sp straßen im äuße s Olivenbäume äume, nichts al nb ive Ol ks lin d un o am Horizont, reicht. Irgendw soweit das Auge e Meer. Bald bist mmend das blau ko r he nä er m im st . Wie, das kann der Sommer da du da...bald ist ach einfach die tellen? Dann m rs vo t ch ni r di du talia Clavier ein. g Nectar von Na Augen zu und le sien oder in der ip durch Andalu tr ad Ro im be Ob m Sofa. Funktingehüllt auf de Kuscheldecke ei t! oniert bestimm

Die Lehre eine s

Lebens lautet der Untertitel dieses Roman Und ohne Über s. treibung darf er das auch. Denn der Autor und Journalist Mitc h Albom erzähl t die wahre Ge schichte seines alten Universit ätsprofessors und Mentors M orrie Schwartz der nur noch w , enige Monate zu leben hat. Ei ne unheilbare Nervenkrankh eit lähmt zwar nach und nach seinen Körper nicht aber sein , e Zuversicht un d Gelassenheit. Am Sterbebett belegt Mitch sc hließlich seinen letzten Kurs be i Morrie: Immer dienstags lernt er, und mit ihm der Leser, über das Leben, die Liebe, Familie, Erfolg, Reue un d Selbstmitleid, das Älterwerden – eigentlic h über alles, w as wichtig ist im Leben. Oder zumindest dafü r gehalten wird . Sehr empfehle nswert, das Buch noch meh r als die Verfilm ung davon.

GESTURE CONTROL

Noch müssen wir ein wenig warten, dann soll ja die iwatch kommen, mit der wir am Handgelenk nicht nur einen schnöden Zeitmesser, sondern viel,

viel mehr haben werden. Was auch immer das dann sein mag. Es geht aber schon einiges, also am Handgelenk. Etwa dieses, tja, wie nennen wir es einmal? Sowas hat es ja noch nie gegeben. Funktionieren tut es so: Man legt sich dieses Armband um, das nicht sonderlich hübsche Dinge scannt sich quasi in die Muskulatur und Nerven des Unterarms ein, setzt dieses Bild in Befehle um und sendet sie zu anderen technischen Geräten, die dann nicht mehr angefasst werden müssen und doch wie von Geisterhand gesteuert anfangen, zu funktionieren. Klingt verrückt, abwegig, nach futuristischem Kram? Klang das, was das iPhone heute, die iwatch morgen kann, auch einmal.

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DER SCHAUMSTOFF, AUS DEM DIE TRÄUME SIND.

Wir wissen nicht genau, wie es war, vor mehr als 30 Jahren in Schwalmstadt, im Norden Hessens. Als Norman Schneider seine ersten Stücke aufgeführt hat. Für die Kinder aus der Nachbarschaft, für seine Eltern und Großeltern. Aber wir können es uns vorstellen. Können uns ausmalen, mit welcher Begeisterung er die Puppen in Szene gesetzt hat. Weil sie bis heute anhält. Wir sitzen beim Figurenschneider im Atelier. Auf der Couch gegenüber des Tisches, an dem die Puppen entstehen. Sie arbeiten heute zu dritt im Atelier. Links und rechts von ihnen? Puppen. Leibhaftig und auf Fotos. Gesammelte Werke. Mittendrin Pauline, auf vier Pfoten unterwegs und immer auf der Suche nach Essbarem. „Zur Not auch Schaumstoff“, erzählt Katrin Braunagel lachend. Sie ist gerade dabei, dem PU-Schaum, aus dem die Puppen gefertigt werden, ein Gesicht zu geben. Mit Stecknadeln befestigt sie Schaumstoffbahn für Schaumstoffbahn bis die Konturen stimmen. Dann platziert sie die geschnitzte Nase und die Augenbrauen. Schräg gegenüber arbeitet derweil Arne Bustorff an der Mechanik für die Augen. Damit der Stoff später perfekt über die Pupille gleitet. Zwinkern, Augenflattern, Schlafzimmerblick - mehr Ausdrucksmöglichkeiten für den späteren Spieler. Norman Schneider koloriert eine bereits fertig bezogene Figur, arbeitet am perfekten Teint. Und wie wir den dreien so zusehen, bekommen wir eine Ahnung davon, wie viel Arbeit in so einer Figur steckt. „Puppenspieler? Mach lieber erstmal was Vernünftiges.“ Haben ihm seine Eltern gesagt. Und hat er auch gemacht. Eine Schreinerlehre. Zwei Jahre nur, weil er verkürzt hat. Danach konnte er unvernünftig sein, hat sich beim Poetischen Puppentheater in Bielefeld beworben und wurde genommen. Also hat er seine hessische Heimat verlassen. Erst für eine zweijährige Ausbildung, dann für vier weitere Jahre als festes Mitglied des Puppenspieler-Ensembles, das mittlerweile Niekamp Theater Company heißt. Bis zu fünfmal am Tag hat er gespielt. Und nebenbei Puppen gebaut. In Bielefeld ist er geblieben.

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„Wer meine Wohnung sieht, würde nie erraten, was ich beruflich mache.“ Keine einzige Figur habe er zu Hause. Man kann diese Trennung konsequent nennen, schließlich hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Man kann aber auch die Frage stellen, ob er nach all den Jahren vielleicht einfach keine Puppen mehr sehen kann. Er widerspricht. „Aber es gab wirklich eine Zeit, da hatte ich die Nase voll.“ Da hat er begonnen, im Einzelhandel zu arbeiten. Nach seiner Zeit als Puppenspieler. Hat die Marionetten Marionetten und die Handpuppen Handpuppen sein lassen und sich erstmal um andere Dinge gekümmert. So lange, wie jemand wie Norman Schneider es eben aushalten kann, ohne die Puppen. Jemand, der seit er fünf ist, seit er den ersten Puppenspieler erlebt hat, spätestens seit er die Sesamstraße und die Augsburger Puppenkiste im Fernsehen gesehen hat, nichts anderes machen wollte, als mit solchen Figuren zu arbeiten. Also hat er nach kurzer Auszeit Workshops zum Figurenbau besucht. Hat die Techniken gelernt, verfeinert, viel ausprobiert. Und irgendwann seine erste Puppe verkauft. Das ist jetzt 13 Jahre her. Ein Bauchredner hatte ihn einfach gefragt, ob er auch Klappmaulfiguren im Auftrag fertigen würde. Nach und nach kamen ein paar mehr Anfragen. So wurde aus dem Hobby wieder ein Beruf, ein Nebenberuf zumindest. „Freunde von mir haben gesagt: ,Mach das doch hauptberuflich!‘“ Die erste Antwort: „Ja gerne, aber wie soll ich davon leben?!“ Er war nicht der Einzige, der Zweifel hatte. Als er mit der Geschäftsidee zur IHK ging, reagierte man dort eher verhalten. Eigentlich war man sich sogar recht sicher, dass das wohl nichts werden würde mit dem Figurenbau. Sie haben ihm erstmal vorgerechnet, wie viele er verkaufen müsste, nur um überhaupt über die Runden zu kommen. Ein paar Jahre später haben sie ihn dann eingeladen, da durfte er einen Vortrag halten, als erfolgreicher Gründer. Er hat es sich nicht nehmen lassen, eine Botschaft an die potentiellen Gründer in den Vordergrund zu rücken: „Wenn du an eine Idee glaubst - mach es! Egal, was die anderen denken!“ Er selbst hat sich einen Kindheitstraum erfüllt.

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„Vielleicht drei – vielleicht viertausend?“

Teilweise verfolgt er, was mit seinen Figuren passiert. Natür-

Er hat nicht mitgezählt, wie viele Puppen er bereits gebaut hat,

lich nicht bei allen, er fertigt achtzig Figuren im Jahr. Teilweise

in wie viele er bereits die durchschnittlich 40 bis 80 Stunden

ist es aber auch so, dass die Figuren ihn verfolgen. Nein, er

Arbeit gesteckt hat. Aber das ist auch die falsche Frage für Nor-

bekommt keine Albträume von ihnen. Sondern Freundschafts-

man Schneider. „Das Wichtigste ist, dass die Figuren leben. Und

anfragen auf Facebook. Oder er ist irgendwo unterwegs, wie

zwar jede Einzelne.“ Keine hat je das Atelier verlassen, die ihm

neulich in Frankfurt, und auf einmal tauchen seine Figuren

nicht gefiel. Nicht eine, der diese Lebendigkeit abging, die ihm

überlebensgroß vor ihm auf. Auf Plakaten. Waltraud und Stella.

so wichtig ist. Dabei kommt es eher weniger auf die Mechanik

Eine weibliche Version von Waldorf und Statler aus der Muppet

im Inneren an, wie er sagt. Es geht um die Gesamterscheinung.

Show. Werbefiguren, die er für einen TV-Sender gebaut und

Und die Augen. Für die nimmt er sich besonders viel Zeit, sie

gespielt hat. „Das ist schon komisch, wenn man sieht, dass die

geben der Figur eine Seele.

Figuren ein Eigenleben führen.“

Sechs Monate hatte er sich erst gegeben. Wenn es dann nicht

Als Nächstes geplant ist ein Buch. Über den Bau von Klappmaul­

läuft, wollte er hinwerfen. Die ersten drei, vier Monate waren

figuren. Wobei geplant noch etwas viel gesagt ist. Norman

noch etwas mau, aber pünktlich zum Ablauf der selbstgesetz-

Schneider wird es schreiben, ja. Wenn er Zeit hat. Aber das

ten Frist wurde es immer besser. Heute ist er einer der gefrag-

mit dem Zeithaben, das kann noch etwas dauern. ///

testen Figurenbauer überhaupt, bekommt Aufträge aus der

www.figurenschneider.de

ganzen Welt. Aus geplanten zwei bis drei Figuren pro Monat ist das zwei- bis dreifache geworden, aus einem Acht-Stunden-Tag, wie er ihn früher noch hatte, locker einer mit zehn bis zwölf Stunden. Wenn er nicht gerade an eigenen Figuren arbeitet, gibt er sein Wissen weiter, in Workshops. Viermal im Jahr ist er dafür am Hof Lebherz, der freien Bildungsstätte für Figurentheater. Dort, wo er selber vor einigen Jahren noch Kurse besucht hat. „Klappmaulfiguren sind wie Musikinstrumente, jeder kann die bewackeln, aber sie zu beseelen, das ist was ganz anderes.“ Deshalb rät er gerade Anfängern ab von zu viel Technik. Weil man sich erst einmal herantasten muss, vertraut werden muss mit den Ausdrucksmöglichkeiten beim Spiel. „Beratung ist wichtig. Vor allem, wenn Kunden noch nicht so genau wissen, was sie möchten.“ Anders ist es bei Puppentheatern, professionellen Darstellern oder TV-Produktionsfirmen. „Die kommen oft mit ganz genauen Vorstellungen. Ich musste aber auch schon mal sagen: ‚So wie ihr euch das denkt, wird es nicht funktionieren.’“

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SEIT EINEM JAHR IST SIE ERST IN BIELEFELD. ABER SIE HAT SCHON EINIGES GELERNT. DEUTSCH, UND DASS DIE BIELEFELDER BIELEFELD FÜR VIEL ZU PROVINZIELL HALTEN, FÜR SO EINEN LADEN WIE IHREN.

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Aber Fanni Kovács will Schwung reinbringen in die ostwestfälische Mo-

zwar nicht gerade berühmt für Mode, aber da dachte ich, hier passiert

dewelt. Ideen genug hat sie. Jetzt ist nur noch die Frage, ob der Schwung

was, so ein Laden müsste hier auch funktionieren.“ Der ein oder andere

reicht, um die Bielefelder mitzunehmen.

Kontakt zu Designern war sowieso schon da, andere hat sie über das

Der Laden selbst ist schon in Designblogs vorgestellt worden. Komplett

Netz gefunden. Independent-Labels. Aber vom Style her bunt gemischt.

in Eigenregie hat sie ihn entworfen und mit ihrem Vater zusammen

Noch hängen elegante Kleider neben Streetwear, noch steht nicht fest

gebaut. Außen ist er mit schwarzem Fell bezogen, innen ist alles weiß,

in welche Richtung es gehen soll. Noch geht ein Mann mit einem be-

aber nicht klinisch, nicht wie man sich einen dieser abgespaceten De-

druckten T-Shirt durch die gleiche Tür raus, wie die Kundin mit dem

signerläden vorstellt. Die Kleidung wird in Bilderrahmen präsentiert,

Abendkleid. Fanni Kovács will erst einmal beobachten. Sich zurückleh-

die Accessoires hinter Glas. In kleinen, geschwungenen Kästen. Ein

nen und erstmal gucken, was so passiert also? Nein. Eher ausprobieren.

kleines Paralleluniversum auf vielleicht zwölf Quadratmetern. Nur

Und zwar alles. Ein Online-Shop ist bereits dazugekommen. Außerdem

Einzel­stücke. Keine Massenware wie draußen.

sollen die Kleider verliehen werden. Was sie dafür nimmt? „Vielleicht so

Fanni Kovács ist ganz in Schwarz gekleidet, als wir sie in ihrem SALON1

25, 30 Euro. Aber dazu gibt es auch noch ein professionelles Make-Up.

treffen. Bis auf bunten Nagellack und türkise Stiefel. Die Stiefel – deut-

Und die Kleider werden wieder verkauft, professionell gereinigt natür-

lich älter als sie selbst – hat ihre

lich, und zu einem günstigeren Preis.“ Ob sich das für sie so überhaupt

Oma in Schweden gekauft, in

rechnet, ist natürlich eine Frage, die im Raum steht. Auch für Fanni

den 70ern. Sie ist erst 26. Gebo-

Kovács selbst. „Ich fühl mich mehr als Artist, weniger als Kauffrau. Das

ren und aufgewachsen in Bu-

ist manchmal ein Problem“, gibt sie lachend zu.

dapest. Schon mit zehn Jahren

Ein anderes Problem ist vielleicht der Standort. Am Alten Markt ist zwar

hat sie sich für Mode interes-

viel los. Aber nicht so viele junge Leute. Und viele trauen sich auch nicht

siert, hat Kleider entworfen. Die

in den Laden. „Manche denken auch es sei wahnsinnig teuer. Natürlich

Zeichnungen wurden in ihrer

ist H&M billiger. Aber hier ist es nicht teuerer als bei vielen großen

Schule ausgestellt. Dass sie jetzt

Marken.“ Und die sind oft Massenware. Produziert mit minderwerti-

Mode verkauft und nicht selbst

gen Materialien. Für Löhne, von denen die Leute kaum leben können.

designt, muss nicht so bleiben. „Wenn ich selber verkaufe, erfah-

Bei den Klamotten, die sie verkauft, hat der Designer oft alles selbst gemacht. Hier findet man Lieblingsstücke.

re ich, was die Kunden wollen. Da

Wie sie nach ein paar Monaten die Chance für so einen Laden hier in

hätte ich manchen anderen De-

Bielefeld einschätzt, wollen wir von ihr wissen. So als kleines Zwi-

signern etwas voraus.“ Nur ihre

schenfazit. Sie überlegt nur kurz. Wie jemand, der sich seine Gedan-

eigenen Sachen zu verkaufen, wäre aber nichts für sie. Der Laden ist

ken dazu längst gemacht hat. „Ich glaube, es wird immer schwer sein.

auch eine Plattform. Um noch tiefer in die Welt der Mode einzutauchen.

Nur wenige interessieren sich wirklich so sehr für Mode. Aber die will

Um spannende Leute kennenzulernen. Und um richtig anzukommen.

ich kennenlernen.“ Schon alleine, um mit ihnen ihren Streetstyle-­

Nach Bielefeld ist sie gezogen, weil ihr Freund hier einen Job gefunden

Blog zu füllen. Oder auch um über Mode zu diskutieren. Längst

hat. Sie hat noch ihr Studium abgeschlossen, Journalismus und Pub-

überlegt sie, wie sie eine Plattform dafür schaffen kann. In Biele-

lic Relations, und ist dann nachgezogen. Neben dem Studium hat sie

feld. Im Netz. Ein Ort, an dem Mode-Interessierte zusammenfinden.

als Moderedakteurin gearbeitet. Und als zertifizierte Visagistin und

Wie auf s-a-l-o-n-1.com ///

Stilberaterin. Journalismus hat sie für die Anfangszeit in Deutschland ausgeschlossen. Wegen der Sprachkenntnisse. Den ein oder anderen Job als Visagistin hatte sie hier aber schon. „Aber wenn man das Vollzeit machen will, muss man eher nach Berlin oder Hamburg.“ Die Idee zu einem Concept Store kam ihr im Juli 2012. Nach der Modenschau der FH Bielefeld. „Die hat mich total überwältigt. Bielefeld ist

„ICH HABE KEINE LIEBLINGSSTÜCKE. JEDES HAT EINE SEELE.“

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Es geht ganz schön steil nach oben. Aber mit dem

mitgeholfen hat. Eis verkaufen, Getränke an die Tische

Auto hochfahren darf man nur mit Sondergeneh-

bringen, anpacken, wo eben angepackt werden musste.

migung. Gut, dass Herr Brück vom Heimatverein

Als noch viele Schulklassen hier hochkamen. Als man

Quelle sich eine hat geben lassen. Und die gilt für

draußen am Fuße des Turms noch sitzen konnte. Als noch

uns mit. Oder so ähnlich. Jedenfalls

nicht alles abgesperrt war.

fahren wir ihm hinterher. Hoch zur

Heute ist der Turm nur über eine Brü-

Hünenburg.

cke zu erreichen. Eine Lösung, wenn

Wenn man das Gelände oben so sieht,

auch keine optimale. Das Problem? Der

oder das, was man vom Gelände sehen

Turm gehört der Stadt, das Gelände der

kann, weil das meiste ja abgesperrt ist,

Telekom. 1987, als ihr Opa gestorben

denkt man ja schon: irgendwie ein

ist, hat ihre Mutter den Job übernom-

bisschen trostlos. Da steht ein riesi-

men. Das war einfach selbstverständ-

ger Turm, seit einigen Jahrzehnten,

lich für sie. Im selben Jahr mussten Café

und macht, was alle Gebäude machen,

und Kiosk eine Etage höher ziehen. Der

wenn man sich nicht mehr so viel um

Außenbereich wurde abgesperrt. Die

sie kümmert. Sie werden zumindest

Brücke gebaut. Seitdem ist noch viel

nicht schöner.

mehr anders geworden. Wanderer, die

Neben dem Funkturm befinden sich

zwischendurch einkehren, seltener.

auch noch einige Nebengebäude in-

Mountainbiker zahlreicher. „Aber die

nerhalb des eingezäunten Areals. Und

steigen nicht ab, genießen die Aussicht

ein weiterer, niedriger Turm. Der alte

oder trinken einen Kaffee“, stellt Herr

Fernmeldeturm. 1952 gebaut, und in

Brück trocken fest.

den 70er Jahren zurückgebaut. Heute

Ihre Mutter, die den Kiosk bis zu ihrem

dient er als Aussichtsturm, Raum für

Tod vor sieben Jahren geführt hat, hat

Hobbyfunker und ein kleines Museum

den Eingang zum Turm gestaltet, hat

des Heimatvereins Quelle.

Schilder gemalt, zu Silvester eingela-

Und als Platz für den Kiosk natürlich.

den. Mit dem besten Blick über Biele-

Seit 1952 gibt‘s den, und zwar durch-

feld. Wer ihre Nachfolge als Türmerin

gehend in Familienhand. Frau Harms erinnert sich noch

antreten, die Tradition mit dem selbstgebackenen Nuss-

gut an die Zeit, als ihr Opa Café und Kiosk geführt hat.

kuchen fortführen solle? Eigentlich war das keine Frage

Erinnert sich daran, wie viel er gerade im Sommer zu tun

für Frau Harms. Jeden Samstag, Sonntag, feiertags, wenn

hatte. Und wie sie fast jedes Wochenende da war und

das Wetter passt, kommt sie hier hoch, schließt den Turm

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auf und bereitet alles vor. Bei gutem Wetter zählt sie mehr

erahnen. Aber, die müsste uns jemand anders zeigen.

als 100 Besucher. Es kam aber auch schon mal vor, dass es

Also gehen wir wieder die Stufen hinab, bis zum ersten

sich dann doch zuzog, die Wanderer zu Hause blieben und

Raum des „höchsten Heimatmuseums Bielefelds“. Hier

sie, ohne einen einzigen Turmbesucher gehabt zu haben,

hängen Bilder aus vergangenen Tagen an den Stellwän-

nach Hause fuhr. Eine Ausnahme. Aber ein Zeichen dafür,

den, viele lagern auch in Kisten. Weil die Feuchtigkeit im

wie viel Herzblut sie hier investiert.

Winter zu groß ist. Wenn die Bilder an der Wand bleiben,

In der Woche arbeitet Frau Harms als Bürokauffrau, die

könnten sie Schaden nehmen. Im Sommer werden sie aber

meisten ihrer Kollegen werden sich am Freitag wohl in

aufgehängt, erklärt er. Sowieso hat der Heimatverein ei-

ein freies Wochenende verabschieden. Vielleicht fahren

niges vor. Will professionelle Schilder anbringen, Wande-

sie nach Olderdissen oder zur Sparrenburg. Die Konkur-

rungen hierher organisieren, mehr Aufmerksamkeit auf

renz an Freizeitangeboten ist ja nun nicht gerade gering.

diesen Ort lenken, an dem der Drei-Kaiser-Turm stand,

Auch ein Grund, warum die Hünenburg weniger Be-

bis er 1952 dem Fernmeldeturm weichen musste. Im

sucher zählt, als noch vor einigen Jahren. Fast hat

Queller Wappen ist er immer noch. Früher stand

man das Gefühl, hier hat Bielefeld eine Sehenswür-

hier oben, auf dem Hünenberg, sogar ein großes

digkeit vergessen.

Ausflugslokal. Neben dem schönen Turm von 1888,

Und was für eine. Wenn man erstmal oben ist.

als zwei Kaiser direkt hintereinander gestorben

Also steigen wir mit Herrn Brück den Turm hoch,

sind. Der Turm ist kaum älter geworden, als sein

treten aus der Tür, raus auf die Aussichtsplatt-

Nachfolger jetzt ist. Wenn man die Bilder so an-

form. „Dahinten ist Paderborn.“ Hm. Sieht ja ganz

sieht: wirklich schade.

schön nah aus eigentlich. Wenn man in Paderborn

Im Museum sehen wir uns noch einige historische

ist, fühlt sich das ja eher an, als müssten hunder-

Bilder an, vom Rennplatz, von den Türmen, von al-

te Kilometer die beiden Städte trennen. Mit den

lerhand Queller Geschichte. Mauerwerk mit Original­

Augen folgen wir seinem Finger, er zeichnet den

inschriften des Drei-Kaiser-Turms. Wenn man aus

Verlauf des Teutoburger Waldes nach, zeigt uns,

dem Fenster sieht, kann man sogar noch erkennen, wo genau er stand. Aus einem anderen Fenster

wo der alte Rennplatz war, von dem wir später im Museum noch Bilder sehen werden,

sieht man den Funkturm. Wie die Aussicht

und wo das jährliche Hünenburgfest der

von da oben wohl ist? Wir werden es nicht

Queller Gemeinschaft stattfindet. Nur die

herausfinden. Weil es keinen Zugang gibt. Und weil es Zeit wird sich zu verabschieden.

Hünenburg kann er uns nicht zeigen. Da müsse man auch ganz genau hinsehen, sagt

Auf Wiedersehen, Hünenburg. Auch wenn es

er. War ja eine Wallburg. Es gibt wohl ein paar

hier oben schon einmal schöner war. Für den

Stellen, da kann man den Verlauf der Wälle noch

Ausblick ist das ja ganz egal. ///

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DRAGON DICTATE 3.0 Die Idee ist doch ganz wunderbar. Man stöpselt sich

LiesMich

ein Headset ins Ohr, und alles, was aus dem eigenen Mund so rauskommt, steht Sekunden später direkt im Pages-Dokument auf dem Rechner.

*.TXT

Wer sieht, wie wir so schreiben, der weiß, dass diese Art des Arbei-

. Liest doch gere Texte n lä r fü ts ich ie gleiternet ist n onen alle d Jaja, das In ie Redakti d s n u en e s den Press Also werf eh keiner. in. Direkt au h n e ch p äp l findet en News-H r manchma chen, klein hirme. Abe sc ild B an re auf unse e. Wenn m agenturen echte Perl e in e ch o nd nde Geischen dan n, spanne sich dazw Reportage e ll o , T t. h paar Leute u hinsie ganz gena d es gibt ein n U . lt h ä rz e hivieren richtig gut eln und arc schichten, . Die samm in h sie au n ganz ge und stellen die sehen eportagen R n e ig ch ra ätzter Ledeutschsp und gesch o die besten tr In m e klein 30 ag vor, mit mehr als 2 jeden Freit ittlerweile m s t‘ ib g e Wochenliesmich.m ehr als ein m n sezeit. Auf o h sc n t ma ch n, da brauch f einmal au Reportage etz kann au N e ll e n h sc das ach so .me ende. Und .liesmich w w w . m sa g n ganz la

tens doch die unsrige sein müsste. Pfeif auf den Satzbau, schreib wie du quatscht, malträtier die Tastatur und hack in die Tasten, was du eigentlich erzählen willst. So weit so gut. Und so top dann auch der Tipp. Jetzt aber, der Haken, der widerhakende: Das Ding, also die Software, lernt mit. Also steht auf der Verpackung. Aber es lernt so gut wie nichts. Und vor allem: Es kann nichts anfangen mit so wunderbaren Worten wie IchwillmichnichtvoneinerSoftwarebevormundenlassen. So bleibt es am Ende nur ein Tipp für den schreibenden Langweiler. Der aber wird sich freuen.

HANDTASCHEN( PF ) L IC H T

l in die Handgelt. Also schnel Das Handy klin genommen. , rausgeholt, ab tasche gegriffen das ist die Holte es sein. Aber So einfach könn r Realität muss d-Version. In de En ypp Ha doo lyw sel und rbei und Schlüs rtemonnaie vo Po am nd Ha e di er mit LederDer dicke Kalend n. el uf ha sc ite zur Se aucht. Kosmetikartikel nn, er wird gebr im Weg. Es sei de er m im so ie w völkerung ist einband liegt so die Hälfte der Be hr fä ge Un n. te nz un DreiDann liegt er ga ein klassischer t vertraut. Es ist or Sp nhe sc ta n Paralympics. mit diesem Hand d wir sprechen vo Un . en am kr , rn stoche damit kampf. Wühlen, ner Tasche. Aber ja dunkel in so ei Ist d. in bl rt ie n HandtaschenDas Ganze pass m automatische De I. SO t Mi . in se rbei zwar könnte es jetzt vo an. So findet man , geht das Licht he Nä r de in nd ettlicht. Ist die Ha ch etwas von W hat natürlich au s da er ab t, ch an su stens schneller, was m kreis noch minde lich suchen im Um ieß hl Sc . ng ru llen ja auch eine bewerbsverzer ndy. Und die so Ha m re ih ch na ktisch da bimzwei andere he cht ihrs ist, das n, dass es gar ni ke er m zu n, be m machen. Fair faire Chance ha t ja, aber langsa ch Li r, le rt po ns tasche melt. Also Hand licht .com .handtaschen w geht vor. ww

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D R AC H E N SAAT Wie ist Jan Weiler nur auf eine solch e Story gekommen? Woher kommen die se Hirngespinste od er sind es gar keine? Fünf ganz no rmale Menschen: ein Postbote, ein Busfahrer, eine Sachbearbeiterin, ein Rentner und ein Architekt haben trotz Grundverschieden heit vieles gemeinsam. Sie sin d erstens alle irgendwann in ihrem Leben gescheitert. Zw eitens: Sie haben de n gleichen Arzt, der Fo rschungen an ihrem sogenannten Zens-Syndrom betreiben will. Und drittens: Irgendwie kommen sie uns all e ganz schön bekann t vor. Jan Weiler hat hier eine irre Geschichte gestrickt, die oftmals mehr als ein Fünkchen Wahrhe it versprüht, sehr witzig ist und manc hmal auch ganz sch ön tragikomisch.


„Zwei Wochen Tanz pur“, treffender kann

geisterten in die Stadt – und aus aller Welt.

ten, der nicht zu lange mit der Anmeldung war-

der Satz nicht sein, mit dem Brigitte Brand,

Das Performance-Programm eröffnet in die-

tet: Für Tänzer ab 50 Jahren, für kleine Rhyth-

Leiterin des Bielefelder Kulturamts das Tanz-

sem Jahr die Compagnie Toula Limnaios. Sie

musgeister, für Profis, die Inspiration suchen,

festival Bielefeld beschreibt. Zum 23. Mal

entführt die Zuschauer in die Welt ihres ma-

an ihrer Ausdrucksstärke feilen, für die, die

findet es in diesem Jahr statt. Von 1990 bis

gischen Realismus: Surreales verschwimmt

ihre Technik gezielt verbessern wollen – die

2001 hieß es damals noch Internationales

mit der Realität. Reelle Körperkraft und betö-

hervorragenden Dozenten aus aller Welt bie-

Tanzprojekt Bielefeld. Seit 2001 hat es den

rende Klänge dagegen übernehmen in der Ru-

ten eine Bandbreite, die jeden anspricht. Eine

heutigen Namen Tanzfestival Bielefeld. Und

dolf-Oetker-Halle die Oberhand. Hier werden

Teilnehmerin des letzten Jahres fasst das Ge-

das heißt auch in diesem Jahr – vom 21. Juli

fünf Tanzstudios eingerichtet, die ein wahres

fühl treffend zusammen: „Es ist wie eine große

bis 3. August – wieder: „Eine breite Auswahl

Tanzzentrum entstehen lassen. Gefüllt mit

Tanzfamilie“, sagt sie strahlend.

an Tanzworkshops, Auftritte internationa-

Rhythmus, Leben und Leidenschaft. Eine

Wer Teil dieser Familie, Teil dieses mitreißen-

ler Ensembles, eine Open-Air-Party und eine

weitere Dependance für die Workshops be-

den Projekts sein will, der sollte sich rechtzei-

rauschende Abschlusspräsentation.“

findet sich am Rand der Bielefelder Altstadt

tig zu einem der Workshops anmelden. Und

Und auch der verantwortliche Mitarbeiter des

im Tanzstudio DansArt.

wer einfach nur zuschauen möchte um sich

Kulturamts, Festivalleiter Ulrich Lau­stroer

69 Workshops stehen in diesem Jahr zur Aus-

am Ende dann doch mitreißen zu lassen, der

fiebert dem 21. Juli bereits entgegen: „Wir

wahl, für die man sich bis zum 5. Juli online

sollte am 27. Juli auf dem Bielefelder Rathaus-

haben wieder internationale Dozenten auf

anmelden kann. Danach werden am jeweils

platz sein. Dann präsentieren die Teilnehmer

einem sehr hohen Niveau, sodass das Fes-

ersten und zweiten Workshop-Tag im Festi-

nämlich die Ergebnisse der ersten Trainings-

tival für ein überregionales Publikum wie

valbüro in der Rudolf-Oetker-Halle die dann

woche in der Open-Air-Performance. Und am

jedes Jahr sehr interessant ist.“

noch vorhandenen Restplätze vergeben.

3. August in der Rudolf-Oetker-Halle, da gibt

Aus Ostwestfalen-Lippe zieht es die Tanzbe-

Erst einmal ist Platz für jeden Tanzbegeister-

es den rauschenden Abschlussabend. ///

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DAS FESTIVAL-PROGRAMM IM ÜBERBLICK: So, 21. + Mo, 22.07.2013 | 20:30 Uhr Theaterlabor Tor 6

Fr, 26.07.2013 | 20:30 Uhr DansArt Theatre

D0, 01.08.2013 | 20:30 Uhr Theaterlabor Tor 6

ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG

OFF-PERFORMANCE

FREIE SZENE: DEUTSCHLAND

CIE. TOULA LIMNAIOS

TCHEKPO DANCE COMPANY &

IRENE K.

every single day

SHANG-CHI SUN

Hungry

Caresse du vent / Traverse

Di, 23.07.2013 | 20:30 Uhr DansArt Theatre OFF-PERFORMANCE

Fr, 02.08.2013 | 20:30 Uhr Sa, 27.07.2013 | 20:30 Uhr Rathausplatz

DansArt Theatre OFF-PERFORMANCE

FABIEN PRIOVILLE DANCE COMPANY

SONDERVERANSTALTUNG

CIE SILKE Z. / RESISTDANCE

Experiment on chatting bodies

(umsonst & draußen)

Wasteland

TANZFESTIVAL-PARTY-OPEN-AIR

Do, 25.07.2013 | 20:30 Uhr Theaterlabor Tor 6

Bilder: © Sabine Wenzel

FREIE SZENE: DEUTSCHLAND

Musik, Tanz und frische Luft

Di, 30.07.2013 | 20:30 Uhr

Sa, 03.08.2013 | 20:30 Uhr Rudolf-Oetker-Halle ABSCHLUSSVERANSTALTUNG

NOVA TANZ

Theaterlabor Tor 6

check ... in

FREIE SZENE: DEUTSCHLAND

Abschlusspräsentation der

HELENA WALDMANN

Teilnehmenden und Lehrenden

FINALE DES TANZFESTIVAL BIELEFELD

Revolver besorgen Weitere Infos unter www.tanzfestival-bielefeld.de

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DAS DUMPFE SCHLAGEN AUF DIE TROMMEL ERINNERT STARK AN DEN KLANG AUF EINER GALEERE, ES HALLT ÜBER DIE WESER HINWEG RÜBER ZUM UFER, WO DIE STEHEN, DIE STAUNEND AUF DAS WASSER STARREN. DRACHENBOOTE ZIEHEN AUCH HEUTE NOCH VIELE NEUGIERIGE BLICKE AUF SICH.

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Dabei haben die beiden Drachenboot-Teams nie zuvor ein Stechvon Eintracht Valdorf 1905 e.V. streng ge- paddel in den Händen nommen gar kein Boot. „Wir sparen noch gehalten hatten, dendrauf“, sagen die Verantwortlichen und noch überzeugt waren, setzen lieber erst einmal darauf, bei den nicht unterzugehen, Nachbarn aus Minden netterweise mit Boo- war die etwas andeten ausgestattet zu werden. Angefangen re Sportabteilung in hat alles mit der spontanen, gar nicht mal dem Verein gegründet. so ernst gemeinten Idee, beim Hafenfest in Heute starten in dieser zwei BootsbesatVlotho doch auch einmal ein Drachenboot ins zungen. Die Neptun Valdorf Dragons und die Wasser setzen zu können. Als sich dann über- Weser Dragons Valdorf – passenderweise in raschend viele Freiwillige fanden, die zwar der Fun- und der Fun-Fun-Klasse startend.

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250 Meter lang ist die Strecke, die vor den 20 Sportlern liegt, wenn sie zum Wettkampf antreten. Wenn die Paddel möglichst gleichzeitig ins Wasser gestochen und möglichst gleichmäßig durch selbiges gezogen werden wollen. Eine Raupe nennt der Fachmann das, was er am liebsten gar nicht sehen möchte. Wenn also vorne früher als hinten eingestochen wird, wenn es eben nicht synchron läuft, das Boot nicht optimal Fahrt aufnimmt. Damit das nicht vorkommt, treffen sich die rund 40 Sportler, ihre Steuermänner und die, die an

der Trommel sitzen, viele Wochenenden an der Weser und fahren mal mit, mal gegen die Strömung. Trainieren den kraftvollen Start, das möglichst lange Aufrechthalten von Rhythmus und Geschwindigkeit, ehe es am Ende in die Zielphase, in den End­ spurt geht. Wichtig dabei: Jeder Einzelne kann noch so gut das Gleichgewicht halten, noch so kraftvoll das Paddel durch das Wasser ziehen, entscheidend im Drachenbootsport ist die Mannschaftsleistung, das Gefüge, die Harmonie untereinander. Dafür sorgt erst einmal der Trommler, der eben nicht nur den Takt vorgibt, sondern anspornt und anfeuert zugleich, der alle 20 Paddler im Blick haben muss und rück-


wärts im Boot sitzend doch nicht weiß, wohin die Reise eigentlich genau geht. Zusammengefunden haben sich so Grauhaarige mit Jugendlichen, Mütter und Alleinstehende, Sportskanonen und solche, die das Fahren im Drachenboot nur einmal ausprobieren wollten und sitzen geblieben sind. Zwei eingeschworene Truppen sind da auf der Weser unterwegs, immer betonend, dass das hier eigentlich nur eine große Gaudi, ein sportlicher Zeitvertreib sei. Wer ihnen aber länger über die angespannte Schulter schaut, der weiß, dass es ihnen nicht mehr nur wie anfangs darum geht, nicht Letzter zu werden. Die Ansprüche an sich selbst sind gestiegen, die Freu-

de am außergewöhnlichen Sport aber hat dadurch nicht gelitten. Da stört auch das dumpfe Trommeln, das Angefeuertwerden nicht. Ganz im Gegenteil. „Das ist Motivation pur“, sagt ein Paddler, schwingt sich ins Boot und drückt sich mit den anderen vom Ufer ab, um gleich mal gegen die Strömung davonzupaddeln. ///


TIC DUO

2

IDE

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Die funkelnden Augen, die vor Begeisterung sprühen,

dann studiert der 19-jährige André außerdem BWL und

spricht man sie auf ihr Dasein als Identic Duo an, die

der 20-jährige Patrick macht sein Duales Studium bei der

sieht man nur sehr schwer durch die Masken. Aber mit

Sparkasse. Ihre Bewegungen, Tanzschritte, alles was ihre

den ersten Tönen, dem ersten Bass, wenn die Show star-

Choreografien ausmacht, bringen die beiden sich selber

tet, dann strömt diese Begeisterung durch jeden Muskel

bei. „Wir lernen aus dem Internet, schauen uns Videos

ihrer Körper.

an“, erklärt André. Und inzwischen stellen sie selbst ihre

Patrick Darby und André Töpler starteten vor rund drei

eigenen Tanzvideos ins Netz. „Ein Tutorial von uns, also

Jahren gemeinsam, erst als Anonymus, später nannten

ein Lehrvideo, erreichte vor Kurzem eine Million Klicks auf

sie sich Identic Duo. Eine Szene aus dem Film Step Up 3 war der Auslöser, der Ausbruch des Fiebers, das sie heute noch packt. Denn, wenn die beiden zusammen loslegen, scheint es, als erfassten mechanische und fließende Bewegungen sie selbst, so als würden sie von fremder Hand gesteuert werden. Muskelanspannung und -entspannung

YouTube“, so die beiden stolz.

»SOBALD WIR IRGENDWO MUSIK HÖREN, KOMMEN DIE BEWEGUNGEN VON GANZ ALLEINE. IRGENDWIE TANZEN WIR DIE GANZE ZEIT. «

Mit Shows zu Themen wie Weltraum und Krimi begeistert Identic Duo aber immer häufiger auch live von der Bühne aus. „Wir wollen das Publikum mitreißen und auch unterhalten“, erzählen sie. Deshalb bauen sie in ihren Choreografien auch komische Elemente ein. Sehr ernst dagegen nehmen sie auch Tanzwettbewerbe. Im letzten Jahr

bieten dann ihren Zuschauern eine Illusion, die tanzenden Robotern gleicht. Popping nennt

sind sie beim DAK-Dance-Contest angetreten. Leider im

man den Tanzstil, der dem ihrigen am nächsten ist. In den

Halbfinale ausgeschieden, haben sie trotzdem so sehr

Achtzigern liegt der Ursprung dieser Tanzform, die heute

gefallen, dass sie als Showakt für das Finale engagiert

viele weitere Stilrichtungen umfasst: Tutting, Roboting,

wurden. „Dieses Jahr treten wir erneut an. Aber dieses

Strobing, Shuffling. In eine Sparte einordnen lässt sich

Mal wollen wir als Herausforderer im Finale stehen“, sind

Identic Duo jedoch nur schwer.

André und Patrick entschlossen. Am 26. Mai ist Identic

Kennengelernt haben sie sich in der Tanzschule, in der

Duo erst einmal auf dem Leinewebermarkt in Bielefeld

André noch heute nebenberuflich als Tanzlehrer arbei-

zu sehen. Und da auf jeden Fall. Und unbedingt. ///

tet. Wenn sie nicht hinter ihren Masken stecken, nicht auf

Informationen und Videos unter

Firmenfeiern, Geburtstagen und Hochzeiten auftreten,

www.identic-duo.de

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ES LEBE DER WEIN

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Ein seltener Tag in Ostwestfalen. Die

ringster Menge geschwefelt. Wein in seiner

selbst Wurst herstellte, hat ihn früh geprägt,

Mittagssonne brennt, Hitze hat sich

ursprünglichsten Form. Vergleichbar mit den

das Bewusstsein für den bewussten Genuss

angestaut zwischen den Häusern der

Bioweinen aus dem Supermarkt sind diese

geweckt. Heute bringt er diesen Genuss an-

nicht. So viel vorneweg.

deren. Im Online-Shop von VIN PUR finden

Innenstadt. Vorbei an den Plätzen der Restaurants und Kneipen, die bis auf

„Mit 35 Jahren habe ich mir überlegt, was ei-

den letzten Platz voll sind mit Menschen,

gentlich wirklich meine Leidenschaft ist, wo-

handwerklich hergestellten Rohmilchkäse

die es in ihrer Mittagspause endlich nach

mit ich mich auch beruflich gerne beschäfti-

und Feinkost aus Frankreich. Wem es nicht

draußen zieht. Rein in einen grünen In­

gen will“, erzählt der 37-jährige Bielefelder

reicht, sich die Produkte nach Hause zu

nenhof, der an einem Tag wie diesem

während er den Wein einschenkt, „guter Wein

bestellen, der kann Torben Bunte für eine

herrlich schattig ist.

und gutes Essen, das ist, was mich mein Leben

private Verkostung oder ein französisches

Torben Bunte erwartet uns schon. Französi-

lang begeistert.“ Und so begann er vor zwei

Genuss-Seminar buchen. Oder an seinen

sches Baguette, Rohmilchkäse, luftgetrock-

Jahren in einem französischen Feinkostge-

organisierten Veranstaltungen und Verkos-

nete Salami und die Vins Naturels, seine

schäft in Köln zu arbeiten. Ein Sportwissen-

tungen teilnehmen.

Naturweine – all das steht zur Verkostung

schafts-Studium in Bielefeld und eine Lauf-

Unser Genuss-Seminar, unser kleiner Aus-

auf dem einfachen Holztisch bereit. Ich set-

bahn in der Musikindustrie ging dem Ganzen

flug in die französische Welt der Vins Natu-

ze mich und schon wird der erste Wein zum

vorweg. Aber eigentlich ist die Idee, sich mit

rels, der findet heute hier in dem Bielefelder

Probieren geöffnet.

Genuss und Leidenschaft selbstständig zu

Hinterhof statt: Der Weißwein, den ich nun

Rein eingeschenkt lautet der Slogan sei-

machen schon lange davor in ihm gereift. Aus

im Glas vor mir habe verströmt einen unge-

ner Firma VIN PUR. Und ohne die geringste

dem Job im Feinkostladen entwickelte sich vor

wöhnlich starken fruchtigen Duft, die Farbe

Übertreibung darf er das auch, denn Torben

gut einem Jahr dann die eigene Geschäftsidee

ist nicht weniger intensiv als der Geschmack

Genießer eine Auswahl an Naturweinen,

Bunte vertreibt feine Naturweine von klei-

für VIN PUR – rein eingeschenkt.

und schon nach dem ersten Schluck weiß ich,

nen unabhängigen französischen Winzern.

Die Verbindung zum Essen, die ist jedoch

was ich vorher nicht wusste: wie Wein in sei-

Naturweine, das sind Weine aus organisch

eine langjährige, eigentlich sogar eine an-

ner reinsten Form schmecken kann. Das ist

angebauten Trauben, unfiltriert, mit keiner-

geborene. Sein Großvater, der im Extertal ei-

Wein aus 100 Prozent vergorenem Trauben-

lei Zusätzen und wenn überhaupt nur in ge-

nen Landgasthof hatte und dort als Metzger

saft. Unglaublich köstlich.

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Während im normalen Weinbau bis zu 140 Zu-

35 Jahren mit einer kleinen Gruppe von rund

schneidet das Baguette und lacht. Und ich

sätze erlaubt sind, sind selbst bei Weinen mit

500 französischen Winzern, heute findet man

weiß genau, was er damit meint.

dem strengen Demeter-Bio-Siegel noch bis zu

Naturweine aus Amerika, Spanien, Italien,

Die Geselligkeit ist dabei eine wichtige Kom-

15 verschiedene Zusätze zulässig. Nichts davon

Serbien, Georgien, Schweiz, Österreich und

ponente, essen und trinken, das macht doch

ist beim Vin Naturel der Fall. Weder der Einsatz

Südafrika.

einfach Spaß. Und genau das sollen auch die

von chemischen Hilfsmitteln beim Anbau, noch

Nun will Torben Bunte Vins Naturels auch

Vins Naturels machen: Spaß. Das Wissen da-

jeglicher Eingriff in das natürliche Wachstum

in Deutschland bekannt machen. Doch wer

hinter, die Geschichte zu den Weinen und Win-

der Traube ist erlaubt. Der Unterschied zu all

ihn erlebt, der merkt schnell, seine Mission

zern, die lerne man nicht auf wissenschaft-

den Bioweinen aus dem Supermarktregal liegt

ist nicht nur die des Naturweins, es ist viel-

liche Art und Weise. Die erfährt Torben auf

mehr der Genuss, die Kultur des Tafelns,

seinen Reisen zu den Weinbauern, wenn er

jedoch im Weinkeller begraben. „Durch künstliche Hefe beispielsweise steuert

die er weitergeben will.

mit ihnen stundenlang über die Weinberge

man beim industriell hergestellten Wein den

„Als ich zehn Jahre alt war verbrachte ich

wandert, sich die Kräuter und Wildblumen

Geschmack, süßt, säuert, beeinflusst das Aus-

mit meinen Eltern eine Silvesternacht bei

erklären lässt, die einerseits natürliche Schäd-

sehen, den Geruch, trimmt ihn halt auf den

Freunden in Frankreich“, erzählt er von ei-

lingsbekämpfung bewirken und andererseits

Gaumen der Masse“, erklärt Torben, „das Ziel

nem Erlebnis, das ihm bis heute in guter Er-

dem Wein seinen Charakter verleihen. Da wird

ist dabei leider, dass der Wein möglichst jedes

innerung ist, „da wurde aufgetischt und die

in Handarbeit geerntet, mit Pferden die Felder

Jahr gleich schmeckt.“ Bei den Vins Naturels

ganze Nacht hindurch gefeiert und getafelt.“

bestellt, Wein gemacht wie früher. „Dort, wo sie herkommen lerne ich die Weine kennen,

geht es dagegen nur um die Traube an sich

Seine Augen strahlen. Und wir trinken weiter

und ihre natürlichen Entwicklungsmöglichkei-

und kosten nun auch den Rohmilchkäse, der

die ich später in Deutschland vertreibe“, so

ten. Und um die Geschichte, die ihr Geschmack

ebenfalls zu seinem Sortiment gehört. Diese

Torben, der schmunzelnd hinzufügt: „Und

von dem Weinberg erzählt, von den Kräutern

Kultur für den Genuss, die fehlt Torben, der

oftmals entscheidet sich erst nach einem Be-

und Blumen und der Witterung.

viel in Frankreich unterwegs ist, hierzulande

such, ob der Winzer mir überhaupt gestattet,

Authentisch, handwerklich hergestellt, ehr-

oftmals. „Kulinarisches hat in meinem Leben

seinen Wein zu verkaufen.“ Denn durch das

lich: das sind die Grundsätze der Winzer, die

einen großen Stellenwert, das ist in anderen

natürliche Produktionsverfahren gibt es meist

sich den Vins Naturels verpflichtet haben.

Ländern völlig normal, hier werde ich dafür

nur zwischen 1.000 und 6.000 Flaschen von

Begonnen hat diese Bewegung vor rund

manchmal komisch angeschaut“, sagt er,

einem Jahrgang. Wer den kaufen darf, das

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»KULINARISCHES HAT IN MEINEM LEBEN EINEN GROSSEN STELLENWERT, DAS IST IN ANDEREN LÄNDERN VÖLLIG NORMAL, HIER WERDE ICH DAFÜR MANCHMAL KOMISCH ANGESCHAUT.«

entscheiden viele Winzer nach ganz eigenen

und führte eine Zeit lang ein wohlsituiertes

viel zu erfahren, einiges zu probieren. Aber auf

Kriterien. Aus alteingesessenen Winzerfami-

Stadtleben – unglücklich. Dann erkannte sie

den Geschmack kommen kann jeder nur selber,

lien stammen die meisten ab. Von denen Tor-

den Fehler, kaufte sich ihren eigenen Wein-

zum Beispiel auf einer der Verkostungen, die er

ben nicht nur die Weine sondern die ebenso

berg und produziert heute ihre eigenen Vins

immer wieder auch in Bielefeld anbietet. 40–50

spannenden Lebensgeschichten mitbringt.

Naturels. Den größten Erfolg mit ihren Weinen

Weine hat Torben Bunte zur Zeit in seinem VIN

Wie zum Beispiel die Geschichte der Lady

hat sie in Japan, wo die Naturweine so beliebt

PUR-Sortiment, wenn er zu jedem eine Ge-

Chasselas, deren Weißwein uns so begeistert.

sind, da sie so rein sind wie ein guter Sake.

schichte erzählen kann, verspricht das viele

Die Französin aus dem Languedoc stammt aus

Wir probieren gerade den dritten Wein, sind bei

spannende, genussreiche Momente mit fran-

einer sehr traditionellen Winzerfamilie, in der

der vierten Käsesorte angekommen, wobei ich

zösischer Gemütlichkeit. An diesem ostwest-

es undenkbar war, dass eine Frau den Wein-

nicht sagen könnte, welche die leckerste ist.

fälischen Sommertag aber schau ich pflichtbe-

bau übernimmt. Also fügte sie sich der Tradi-

Und ich könnte noch lange so weitermachen,

wusst auf die Uhr. War das nun Arbeitszeit oder

tion, wurde keine Weinbauerin, heiratete reich

kosten und den Geschichten zuhören. Es gibt

Mittagspause? Egal, es war Genuss pur. ///

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2013



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