03/2014
NK O S T ES LO
SAUF DIR EINEN
MAL SO EBEN IN DEN APFEL BEISSEN. KANN JA NICHT VERBOTEN SEIN. SAGT DIE SCHLANGE. 40
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UND LASS ES NACH GENUSS AUSSEHEN.
NADEL. FADEN. BÜGELBRETT. FLAMMNEU.
SOUVENIR IM HALBRUND. WAS DAS IST? ERKLÄRT WIRD’S HIER.
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SOLL MAL EINER SAGEN, WIR KÖNNEN KEINE WERBUNG. 39 IN FREMDER SACHE. FÜR ANDERE. 36 FÜR DICH.
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DURCHS SIEB GEDRÜCKT. GANZ FEST. UND DOCH ZART.
KAUFEN! BESTELLEN! DRAN ERFREUEN! SOFORT HABEN WOLLEN! UND NIE WIEDER HERGEBEN.
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Abgefahren. Unter der Erde. Unter die Haut.
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BEIWERK DER MODE.
MANCHES HOLZ IST AUCH GEMÜSE
HÖHENFEUERWERK FÜR DIE SYNAPSEN PEAK – Das neue Reportagemagazin von hoch5. Bald im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel. Und jetzt schon als App. peak-magazin.com/app
Hochmut Geiz Wollust Zorn Völlerei Neid Faulheit
www.facebook.com/ hochfuenfmagazin
Also man kann uns ja vieles vorwerfen. Das hier aber bestimmt nicht.
Wir
Mit den sieben Todsünden?
sind da
Haben wir nichts zu tun.
raus.
Und warum eigentlich sieben?
Und Sie sind
Sind doch
drin.
– streng genommen –
In unserem
nur fünf.
Magazin.
Neid und Faulheit?
Der Nummer sieben.
Gehören gar
Unserem besten,
nicht dazu.
teuersten,
Theologisch
unglaublichsten,
gesehen.
grimmigsten, vollgepacktesten, unvergleichlichsten, so nebenbei produzierten.
Himmlisch. Solche Sünden.
Schmeckt nach Birne Ein runder Tisch, gedämpftes Licht, die
Wir sind bei einem öffentlichen Tasting
Luft ist rauchgeschwängert. Zehn Männer
des Clubs. Thema des Abends: 18-jährige
mit ausgeprägter Schwäche für starken
Whiskys. Mirko Steinkamp ist einer von
Whisky lassen das Glas kreisen, betrach-
dreien, die den Club gegründet haben, der
ten argwöhnisch das Farbenspiel und
auf Deutsch „Die Herren der Burg Sparren-
halten einige Sekunden die Luft an,
berg“ heißt. Er trägt Kilt. Kilt? Er lächelt. „Im
sobald sie die kostbaren Aromen inhaliert
Alltag hat man ja nicht so oft die Möglichkeit
haben. Und dann wird g etrunken, Glas für
dazu.“ Es ist die ganze keltische Lebensart,
Glas bis die Lichter ausgehen. So haben
die ihn fasziniert. Die Sagen, die Musik – er
wir uns das Tasting bei den Lords of bar
spielt selbst in einer Folk-Band – und natür-
beinn caisteal vorgestellt. Aber ganz
lich der Whisky. Die übrigen Clubmitglieder
ehrlich, wir haben auch keine Ahnung.
erkennt man nicht am grün-schwarzem Tartan, sondern am Hemd mit dem Club-
Es ist halb acht. Der Rittersaal der Sparren-
Logo. Sechzig Menschen allen Alters, mehr
burg, mit seinem dunklen Holz und den
Männer als Frauen, mehr Nichtmitglieder als
Schwertern und Gewehren an den Wänden,
Clubzugehörige, sitzen hier an zwei langen
ist wie geschaffen für Lords und Ladies. So
Tafeln, um neue Single Malts für sich zu ent-
nennen sich die Mitglieder des Whiskyclubs zu
decken und mit den Sitznachbarn über die
Bielefeld. Allein die helle Beleuchtung wider
Eigenarten der verschiedenen Destillate zu
setzt sich ein wenig der stimmigen Atmosphä-
fachsimpeln. „Wir haben den Club vor drei-
re. An der Wand, die der Bar gegenüber liegt,
einhalb Jahren gegründet. Unser erstes Tas-
hängt ein kleines Gemälde, das den Herzog zu
ting war gleich öffentlich, wir haben so mit
Sparren zeigt. Mit einem Gesicht, als hätte
zehn, vielleicht zwanzig Leuten gerechnet.
man ihm ungefragt ein Glas Whisky-Cola auf
Angemeldet haben sich dann sechzig.“ Die
den Tisch gestellt. Todsünde. Das wissen
Resonanz war von Anfang an groß. Michael
selbst wir. Natürlich fragen wir trotzdem nach,
Niegisch, der Wirt des Sparrenburg-Restau-
wie das so aussieht mit der Cola im Whisky.
rants und selbst ein Freund des Whiskys,
Und nur weil Mirko Steinkamp so ein freundli-
war leicht zu überzeugen. Auch die Stadt
cher Mensch ist, dürfen wir dennoch bleiben.
hatte keine Einwände dagegen, dass das
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Bielefelder Wappen Grundlage des Clublogos
Dann beginnt, was wir von Weinproben
Wahrscheinlich, damit Leute wie wir darü-
wurde. Letztlich war alles ein bisschen ein-
kennen, ohne je bei einer gewesen zu sein,
ber schreiben. So recht weiß das wohl nie-
facher als sie vorher dachten.
Fernsehwissen: Es wird geschwenkt, gero-
mand. Jedenfalls beginnt jetzt die Zeit der Ver-
Als wir uns im Saal umschauen, sehen wir,
chen, geschmeckt. Allerdings nicht ge-
gleiche. „Der brennt deutlich mehr auf der
dass einige hier wirklich gut vorbereitet
schmatzt oder gespuckt. Einfach nur genos-
Zunge“, „die beiden schmecken wirklich sehr
sind. Auf dem Tisch liegen Bewertungszettel
sen. Wer sonst höchstens mal einen billigen
ähnlich“, „der erste war viel fruchtiger“. Und
mit viel Raum für Notizen. „Manche legen
Whisky auf Eis getrunken hat, so wie wir, ist
weil Geschmäcker verschieden sind, wird
sich richtige Sammelmappen an, damit sie
an dieser Stelle kurz etwas verwirrt. Ganz
gleich noch ergründet, wieso. Hat das Ge-
später genau wissen, welche Whiskys sie
schön warm, der gute Tropfen. Aber bevor
schlecht Auswirkungen auf den Geschmack?
guten Gewissens kaufen können“, bestätigt
wir nachfragen, kommen wir selbst drauf: so
Niemand sollte behaupten, hier werde nur
Mirko Steinkamp. Bei Flaschenpreisen von
entfalten sich die Aromen besser. Logisch.
über Whisky philosophiert.
dreißig Euro aufwärts – die Whiskys bei die-
Birne jedenfalls schmecken wir raus. Unsere
Gegen halb neun kommt das Clubessen.
sem Tasting liegen preislich zwischen sech-
Tischnachbarn wetten schon darauf, dass
Leckeres aus dem Restaurant zum Spezial-
zig und hundert Euro – kann ein Fehlkauf
wir noch zu echten Whiskyliebhabern wer-
preis, dieses Mal ein Wildgericht. Zwei
sehr ärgerlich werden. „Das ist einer der
den. Etwa zwanzig Minuten später kommt
Whiskys gibt es immer vor dem Essen, zwei
Vorteile des Clubs, dass man viele Whiskys
der zweite Whisky, ein Dalmore. Und der hat
danach. Wer zwischendurch noch einen pro-
probieren kann, ohne gleich ganze Flaschen
eine echte Odyssee hinter sich. 14 Jahre durf-
bieren will, kann das für einen kleinen Obo-
kaufen zu müssen.“ Die Kosten werden ein-
te er in einem Bourbon-Fass lagern, dann
lus an der Clubbar tun. Das nächste Mal
fach auf alle umgelegt. Bei internen wie bei
ging es für drei Jahre in eines, in dem zuvor
übrigens am 24. April. Begleitet von einer
öffentlichen Tastings.
Matusalem Sherry gereift ist. Das letzte Jahr
Lesung aus irischen Mythen und Sagen. Ist
Es ist viertel vor acht, als der erste Whisky
passierte dann etwas ganz besonderes: das
ja sowieso besser, das alles mal selbst mit
vorgestellt wird: „Cardhu, 40 Prozent.“ Aber
Fass wurde aufrecht gelagert. Warum?
zumachen. Also:
hier wird nicht einfach das Etikett vorgelesen, wir erfahren auch, dass die Brennerei 1811 gegründet wurde. Von einer Frau. Illegal. Ersteres war wohl deutlich seltener als Letzteres. Und man denkt auch an uns Whisky-Neulinge: Wortreich wird erklärt, was wir gleich riechen und schmecken werden. Oder zumindest könnten. Birne, Pflaume, Ananas und im Abgang Schokolade. Dann geht es los. Fast. „Leider ist die Flasche nicht kompatibel mit dem Ausgießer. Wir müssen sie umfüllen.“ In eine penibel ausgewaschene Weinflasche. Gelächter, Zwischenrufe („Der ist ja gepanscht!“), die Stimmung ist schon vor dem ersten Schluck verdammt gut. Ein Clubmitglied geht durch die Reihen, gießt ein: zwei Zentiliter, nach Augenmaß, eher zu viel als zu wenig. Als alle einen Schluck des kostbaren Tropfens in ihren Gläsern haben, werden die emporgestreckt und ein Ruf schallt durch den Saal: Slàinte mhath! Das ist Gälisch und bedeutet Gute Gesundheit.
Sascha Bartel hat fotografiert und konnte sich mit dem Satz „Schmeckt ein wenig nach Baumrinde“ nachhaltig als Whiskykenner empfehlen. Zumindest so lange er über seine Neigung zum Cola-Vandalismus Schweigen bewahrt. Stephan Sand hat den Text verfasst und trinkt eigentlich nur Bier. Und ab und zu ’ne Cola.
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SlĂ inte mhath!
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Ta
Ke
ist keine Insel in der Südsee
Ti
Na „Wer TaKeTiNa macht, ist auf der Suche“, sagt Erhard Lütkebohle. Er ist Schlagzeuger und Percussionist – ich soll ihn Erhard nennen. Erhard hat keine kurze Antwort auf meine Frage, was TaKeTiNa ist. Bereits seit 15 Jahren beschäftigt er sich mit TaKeTiNa, 2006 hat er die zweieinhalbjährige Ausbildung zum TaKeTiNa-Rhythmuspädagogen abgeschlossen und seitdem mehr und mehr festgestellt, was TaKeTiNa sein und bewirken kann. Und das kam so: Seit den Achtzigern unterrichtete er das Schlagzeugspielen. Irgendwann stellte er sich die Frage nach dem Sinn. „Warum mache ich das, was ich mache? Was will ich eigentlich? Was möchte ich meinen Schülern durch Rhythmus weitergeben?“, waren Fragen, die plötzlich auftauchten. Er suchte Antworten. Er fand sie im TaKeTiNa. „Jeder Mensch ist ein rhythmisches Wesen“, ist die Grundlage für die Idee, die hinter TaKeTiNa steckt.
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„Ein Gefühl für Rhythmus ist eine Bega-
an seine Grenzen kommt.“ Und irgendwann
Im Rhythmus ankommen, heißt auch Mit-
bung, die in unserer Kultur leider viel zu oft
stößt jeder an seine Grenzen beim TaKeTiNa,
der-Gruppe-verbunden-sein. So wird man
verloren geht“, beschreibt Erhard das Prob-
weiß Erhard Lütkebohle. Sich erlauben, Feh-
Teil der Gruppe und ist trotzdem ganz bei
lem. „Wo existieren Rhythmus und Musik
ler zu machen, auch das ist dabei eine Erfah-
sich – in der Gegenwart.“
denn hierzulande selbstverständlich in
rung, die heilsam ist. Unter den Teilnehmern
unserem Alltag?“ Der Wiener Musiker und
gäbe es Musiker, die einfach ein tieferes Emp-
Komponist Reinhard Flatischler ist der Be-
finden für Rhythmus suchen. „Es gibt aber
gründer von TaKeTiNa. „Durch TaKeTiNa
auch diejenigen, die in ihrem Leben, im Ar-
„Auch so kann man es nennen“, antwortet
kann jeder Mensch Rhythmus für die eigene
beitsalltag die komplexesten Aufgaben lösen,
Erhard, „es gibt neurologische Tests, die zei-
Bewusstseinsentwicklung nutzen“, sagt
etwa in Führungspositionen großer Unter-
gen, dass bei jemandem, der TaKeTiNa be-
Flatischler. „TaKeTiNa ist die Kraft rhythmi-
nehmen, die aber mit den leichtesten Schrit-
treibt, im Gehirn die gleichen Reaktionen
scher Urbewegungen.“
ten Probleme haben“, berichtet Erhard, „so
festzustellen sind, wie bei einem Zen-Meis-
weit entfernt haben sie sich von ihrem Kör-
ter, der schon seit vielen Jahren einen Zu-
per.“ Das Gute an TaKeTiNa ist, dass jeder sein
stand meditativer Versenkung erlebt.“ Eine
Wo in unserem Leben gibt es das?
Ist TaKeTiNa eine Art Meditation?
Tempo selbst bestimmt, denn „jeder kann nur
mehrjährige Studie der Deutschen Gesell-
Wer TaKeTiNa macht, trifft sich mit Menschen,
da lernen, wo er gerade steht.“ Wem die
schaft für Schmerztherapie e.V. belegt die
lässt sich auf ein rhythmisches Zusammen-
Dynamik in der Gruppe zu viel wird, der kann
positive Wirkung von TaKeTiNa auf Men-
spiel in einer Gruppe ein. Die kann aus acht
jederzeit aussteigen, sich hinlegen, einfach
schen, die an psychosomatischen Krankhei-
Personen bestehen, aus 25, 40 oder mehr.
nur zuschauen und lauschen. „Wo in unserem
ten leiden. Es gibt inzwischen weitere For-
Zwei Kursleiter begeben sich mit den Teilneh-
Leben gibt es das sonst?“, fragt Erhard, „bei
schungsprojekte, die sich mit der Wirkung
mern auf eine Reise, bestehend aus Entspan-
einer TaKeTiNa-Session darfst du auch mal
von TaKeTiNa beschäftigen. „In unserer wis-
nung, Bewegung, Koordination und innerer
nichts machen, dich nicht mit einbringen und
senschaftsgläubigen Welt sind solche For-
Balance. Einer der Kursleiter führt die Gruppe
du bist trotzdem willkommen.“
schungen und Studien wichtig, um etwas eine Berechtigung zu geben“, weiß Erhard,
mit seiner Stimme, mit seiner Bewegung und mit einem Instrument namens Berimbao. Ein
Der innere Kritiker
„ich brauche diese Ergebnisse allerdings nicht – mir reicht, was ich fühle.“ Erhard hat beim
Rhythmus, der auf die Gruppe und Situation abgestimmt ist, wird mit Schritten und
Bei TaKeTiNa werden einem die eigenen Ver-
Begründer Reinhard Flatischler gelernt, als
Klatschern aufgebaut. Er singt verschiedene
haltensmuster wie ein Spiegel vorgehalten.
TaKeTiNa-Rhythmuspädagoge zu arbeiten.
Rhythmus-Mantren und die Gruppe antwor-
Wer aus dem Rhythmus fällt, bekommt ganz
In unregelmäßigen Abständen bietet Erhard
tet darauf im Kollektiv, steigt mit ein. In der
von allein seine innere Stimme zu hören.
inzwischen TaKeTiNa-Wochenend-Kurse an,
Mitte der Gruppe befindet sich dazu das Herz-
Diese kann abwertend sein, oder unzufrie-
auch hier in Bielefeld. Was TaKeTiNa heißt?
stück des Prozesses, die Surdo. Gespielt wird
den, demotivierend oder auch ermutigend.
Gar nichts. Es sind einfach nur Rhythmussil-
sie vom zweiten Kursleiter. Mit dieser
Ganz von allein lernt man dadurch etwas
ben, wie sie in vielen Musikkulturen dieser
Basstrommel, die viele aus brasilianischen
über das eigene Leben, Handeln und Bezie-
Welt eingesetzt werden. Ta-Ke-Ti-Na. Das hat
Sambagruppen kennen, gibt dieser den tie-
hungen. „In jedem Fall kann man davon aus-
keine übersetzbare Bedeutung, aber Funktion
fen, einladenden Grundpuls, der die Schritte
gehen, dass diese Stimme auch im täglichen
und Wirkung. So ganz genau kann ich nach
begleitet und unterstützt, vor. Und dann
Leben unser Tun kommentiert“, erklärt
meinem Treffen mit Erhard immer noch nicht
beginnt die Dynamik der Gruppe. Stimm-,
Erhard weiter. Wenn man es schafft, diese
sagen, was TaKeTiNa ist. Es macht neugierig.
Schritt-, und Klatschrhythmen erfüllen nach
Verhaltensmuster beim TaKeTiNa zu verän-
Es ist keine Insel in der Südsee. Aber viel-
und nach den Raum. „Wenn es losgeht, pas-
dern, könne sich das auch auf den Alltag
leicht eine Insel in einer Welt, die aus dem
siert ganz viel“, so Erhard, der es gar nicht so
auswirken. „Durch die Gleichzeitigkeit ver-
Rhythmus geraten ist. ///
leicht hat, mir von den komplexen Vorgängen
schiedener Rhythmen und Bewegungen –
zu erzählen, die in den einzelnen Teilneh-
Stimme, Klatschen, Schritte – entsteht ein
„Am Montag kannst du deine TaKeTiNa-Erfahrung
mern ausgelöst werden. „Da gibt es diejeni-
komplexes rhythmisches Geflecht, das mit
machen“, lautete die Nachricht an Autorin Anna
gen, die einfach so mitmachen, sehr schnell
dem rationalen Verstand allein nicht mehr
Lechner. Bewusstseinsentwicklung, ein Spiegel der
Spaß daran haben, sich in der Gruppe treiben
zu kontrollieren ist“, sagt Erhard. Das Kont-
Verhaltensmuster, innere Balance, für all das fehlte
lassen. Welche, die meinen, sie könnten es so-
rollbedürfnis aufgeben, das Loslassen führt
am Ende dann doch etwas: Die Mitstreiter, die den
fort und dabei gar nicht merken, dass sie es
allmählich zu einem tieferen Körperbe-
Gruppenprozess erst zu einem werden lassen. Erste
nicht wie die anderen machen. Ehrgeiz, Wut,
wusstsein der Rhythmen und mehr und
Schritte hat sie aber ausprobiert. Und das hat gar
Verzweiflung – jeder reagiert anders, wenn er
mehr zu einem Ankommen bei uns selbst.
nicht wehgetan.
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Ein rostiges Gittertor, dahinter jede Menge Dinge, die kaum zuzuordnen sind. Daran vorbei, durch eine große, doppelflügelige Stahltür und man steht mittendrin. Hier arbeitet Nik Nowak. Ein heller Raum in Berlins Osten, jede Menge Zeichnungen, die durch Noppenfolie vor Staub, Schmutz und neugierigen Blicken geschützt werden. Ein paar Meter weiter Skulpturen, Konstruktion, Maschinen, die sich eben noch unter Decken versteckten und jetzt den Besucher verunsichern. Was ist das? Vehikel, die transformergleich das Aussehen verändern können? Riesige HiFi-Boxen, die auf grobstollig beräderte Fahrwerke geschraubt werden? Man kann die Kunst von Nik Nowak oberflächlich betrachten. Kann sich von dem handwerklichen Geschick blenden, den Bauch vibrieren lassen, wenn die Musik, viele tausend Watt stark aus den Lautsprechermembranen donnert. Gewaltig sehen die Gefährte aus, die da vor einem stehen, neugierig machend, Erstaunen erzeugend. Aber sie sind mehr. Mehr Kunstwerk.
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Mehr Philosophie. Höher abspringend. Tiefer gehend. Wer mit eintauchen will in die Welt der sogenannten Booster, der braucht Zeit und Verständnis. Der muss sich vorstellen können, wie Nik Nowak vor vielen Jahren immer wieder an Autotunern vorbei spazierte, die eben nicht nur eine eigene Soundwelt kreierten, sondern diese durch ihre Autos gleich auch mobil gestalteten. Sich fortbewegen und in der eigenen Welt bleiben – das schien eine Herangehensweise, die ihren Reiz auf den Künstler ausübte, der sich im Studium noch mit Zeichnungen und Malerei auseinandersetze. Was aber, wenn man die e igene Musik, das, was sich damit verbindet, selber in Bewegung setzt? Wenn man Kunstwerke schafft, die auf Events mitfahren, die in Clubs begeistern können. So gestaltet, dass ihnen kaum noch anzusehen ist, dass in ihnen Musikalisch-Technisches ruht? Im Internet wurde Nik Nowak fündig, ersteigerte in Japan eine Baumaschine, die sich auf Ketten fortbewegte. Es dauerte zwei Jahre, ehe aus diesem rustikalen Vehikel ein filigranes Musikinstrument wurde, das dennoch auf den Namen Panzer hört. Dabei ist es alles, nur keine Waffe. Es ist vielmehr ein Statement. Vorgetragen auf Performances hier in Berlin, in Bukarest und den Niederlanden. Wo Nik Nowak vorfährt mit seinen Boostern, herrscht erst Erstaunen. Dann Begeisterung. Jedes Werk eines, in dem Kunst und Technik miteinander verschmelzen, auch wenn es am Ende das bleibt, was es ist: Ein Musikinstrument. Lange dachte Nik Nowak, dass er der Einzige ist, der sich mit dieser Art Kunst auseinandersetzt. Und das sehr intensiv. Collagen sind entstanden, die zeigen, dass Musik dann doch als Waffe eingesetzt werden kann. Mal psychologisch, etwa an der deutsch-deutschen Grenze, wo sie sich von beiden Seiten die Propaganda um die Ohren pusteten. Heute auch als echte Waffe, den Wasserwerfer ersetzend, den Gegner in seinem Inneren empfindlich treffend.
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Töne können schmerzen. Wer sich die Booster getauften Vehikel anschaut, der könnte – sehr, sehr oberflächlich betrachtet – auf die Idee kommen, dass sie nicht nur aussehen wie Panzer. Wie Bassboxenkanonen, die eben noch Bauschuttkipper waren. Es geht vielmehr um das Erzeugen von Soundlandschaften, um immer wiederkehrende Klänge, um die Fortführung der einen Idee, um die Gestaltung von Raum und Zeit. Dass er mit dieser Idee, dieser Haltung nicht alleine ist, verwundert am Ende doch nicht. Nicht die Kunstkenner, nicht ihn selber. In China fand er einen Kollegen, der ähnliches erbaute, überall auf der Welt beschäftigten sich Menschen mit einer Thematik, die nun ihre Entsprechung in einer Ausstellung in Herfords MARTa findet. Der Titel auch hier: Booster. Nach langer Diskussion, fügt Nik Nowak hinzu, der hier nicht nur als ein Künstler, sondern als Kurator auftritt, der 34 Künstler miteinander verbindet, die ein Ausstellungsportfolio kreieren, das breites, vielschichtiger kaum sein könnte. Man könne durch die Ausstellung gehen, sich faszinieren lassen von Optik und Sound, der durch Schallwände geleitet choreographisch durch die Hallen gleitet. Wer tiefer, intensiver einsteigen will, der kann hier zwei, drei Tage verbringen, ist sich Nik Nowak sicher. Der ist mit seiner Kunst schon im wahrsten Sinne des Wortes einen Schritt weiter. Konstruiert gerade auf dem Boden laufende Roboter, die sich selber gen Mensch ausrichten, ihren Sound direkt in diese Richtung blasen. Auch das ein Projekt, das erst einmal fantastisch klinge. Aber wohnt das nicht allen guten, richtig guten Projekten inne? Dass sie erst fantastisch, dann faszinierend erscheinen? Entstehen werden diese neuartigen Booster nicht mehr hier, nicht mehr hinter Stahl- und Gittertür. Der Künstler, sein Atelier ziehen weiter. Die Atmosphäre, der Sound, die gesamte kreative Landschaft ziehen mit. Mal auf Ketten, dann auf Rädern. Wie? Ist aber eigentlich auch egal. Der Ort wird am Ende ein anderer sein. Alles andere aber bleibt. ///
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Equus asinus asinus arbeitet gerne mit dem Kopf ist intelligent behält den Ăœberblick
ist ein Arbeitstier denkt auch mit dem Herzen
ist ausdauernd ist absolut trittsicher
Oder wie würdest du unser Lieblingstier beschreiben? Oder ein Tier, das du noch nie gesehen hast? Und eins, das es nicht gibt? Und gar kein Tier?
Du kannst gar nicht schreiben? Dann blätter weiter.
Du hast Antworten auf all diese Fragen? Bist auch noch trittsicher? Ein Arbeitstier? Intelligent, behältst den Überblick?
Dann bewirb dich. Zeig uns deine besten Worte. Wir suchen Texter. Gedichte-Schreiber, Welt-Erklärer, Ding-Beschreiber, Geschichten-Erzähler.
www.hoch5.com
Große, richtig große Augen hatten wir gemacht, als wir auf das Gelände des Öko-Tech Parks an der Krackser Straße rollten. Denn hat man erstmal die gefängnisähnlichen Mauern umrundet und das Tor in diese andere Welt gefunden, wird man auf 240.000qm von schönsten Industriegebäuden aus dem 19. und 20. Jahrhundert empfangen, eigene Strom- und Wasserversorgung sowie Standortfeuerwehr inklusive.
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nicht machten, fragen wir und bekommen ein Schulterzucken. Ob es am Klischee des veganen, fairen Gutmenschentums läge, dass Einige so beschämt, dass sie auch mal „Gefällt mir nicht“ auf der fairtrademerch-facebook-Seite posten? Oder am Misstrauen Zertifikationen gegenüber – Stichwort Bio-Siegel? Wir bohren schon aufdringlich und erwarten eine Salve von viel gehörten Floskeln über Fleischesser und den deutschen Kapitalmarkt. Aber David können wir so nicht aus der Reserve locken. Kein Zweifel. Er ist kein Missionar, will niemanden bekehren. Er macht es besser, weil er es besser machen will. Das könne jeder, man brauche nur etwas Menschenverstand. Und müsse eben „einfach machen“.
gewöhnlich dann doch nicht das richtige Wort ist, weder vor noch nach dem Druck. Denn die Textilien sind – wie der Name schon sagt – ausschließlich fair gehandelt. Wer dabei an überteuerte Ware denkt, die ausschließlich unwirtschaftlich eingekauft werden könne und nichts als einem guten Zweck diene, der irrt. „Auch unsere Shirts kommen aus Bangladesh“, schockt David uns direkt, "aber eben aus zertifizierter Produktion, so dass wir sicher sein können, dass soziale und ökologische Standards eingehalten wurden." Fair zu produzieren und zu handeln sei eben kein Hexenwerk, sondern eine einfache Entscheidung, die jeder treffen könne. Man müsse es eben einfach machen. Warum es denn so viele gäbe, die es
etwas in den Sand malt oder die ersten Versuche mit dem Buntstift macht. Eine ungeahnte Faszination dafür, dass man da gerade etwas produziert, mit den eigenen Händen und doch irgendwie industriell – besteht der Arbeitsablauf doch aus vielen kleinen perfekt auf einander abgestimmten Schritten. Und dreckig machen darf man sich auch noch. Diese Rutsche müssen sie gerade noch fertig machen. Dann haben sie Zeit für uns. Wir wollen nicht stören. Und genießen erst einmal den Anblick der dickflüssigen Farbe im Sieb, lassen uns faszinieren, wie das gerade noch gewöhnliche schwarze Shirt mit einem vielfach geübten Handschlag seinen einzigartigen und doch nicht einzigartigen Stempel erhält. Wobei
Die letzte Hürde in Form einer Schranke lüftet
der Pförtner, vorbei am Wasserturm folgen wir
seiner Wegbeschreibung zur nächsten Kreu-
zung. Da rechts, dort im Gebäude 11 finden wir
den Eingang zur Siebdruckwerkstatt von
fairtrademerch. Besucherausweis im Fenster
platziert und ab geht’s.
Wir kommen kurz vor Produktionsschluss,
David und Sabrina drehen noch das Siebdruck-
karussell. Shirt aufziehen, Sieb senken, Ra-
keln, Drucken, Drehen. Automatisch wird an
einer Station des Karussells getrocknet. Mit
Kirmes hat das zwar nix zu tun, aber wer
schon einmal selbst am Sieb gestanden hat,
versteht schnell die Leidenschaft dafür. Es
ist wie bei einem Kind, das zum ersten Mal
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duktion, den Online-Shop.
so stemmen die zwei jetzt den Laden, die Pro-
Entscheidung, bei David mit einzusteigen und
heimisch fühlt. Also kam ziemlich prompt die
wissend, dass sie sich in der Werbewelt nicht
zwar brav das Diplom zu Ende, eigentlich aber
Praktikum in die Werkstatt, machte dann
ehemalige Grafikdesignstudentin kam für ein
doch eher noch auf Garagenniveau. Die
hat – war der Laden in den sie damals einstieg,
sion von fairtrademerch einiges beigetragen
Obwohl wir wissen, dass sie zur heutigen Ver-
Nest gesetzt – wie sie uns bescheiden gesteht.
Und Sabrina? Hat sich ja eher ins gemachte
hat sich gut entwickelt.
lich nicht. Er habe es halt einfach gemacht, es
gewaltige Portion Mut erfordere? Nein, eigent-
Garage den Beruf gemacht. Ob das nicht ne
für sich realisiert. Aus dem Hobby in der
Geschäftsmann, hat er doch den Traum vieler
Weg ans Licht bahnen. Und doch ein echter
sich unter dem karierten Flanell-Shirt den
Freundliches Lachen, Vollbart, Tattoos, die
man mit Leib und Seele steht vor uns.
net, gebraucht geschossen. Ein self-made
guten Tipp parat. Und die Geräte? eBay, Inter-
ein weiches Herz und immer noch einen
Eckardtsheim genervt, der hatte dann doch
da nicht erfuhr, den Farbengroßhändler in
Wikipedia. Und Youtube. Für alles, was man
sich denn mit dem Siebdrucken auskannten?
seines ehemaligen Mitbewohners. Woher sie
men mit seinem Bandkollegen, in der Garage
er die dann einfach selbst gemacht. Zusam-
und als man dafür mal Shirts brauchte, da hat
die Energie lieber in die eigene Band gesteckt
klassisch: Im Studium eigentlich unzufrieden,
schichte wie alles begann scheint zunächst
chen, um T-Shirts zu drucken. Denn die Ge-
Zum Beispiel das Englisch-Studium abbre-
Wie David so vieles scheinbar einfach macht.
Hand aufs Herz, wie sehr ist das Hobby noch Hobby? Stille. Es sei schon auch anstrengend, hier werde eben gearbeitet. Aber es mache Spaß. Dass die Idee, Siebdruck mit fair gehandelten Textilien zu verbinden vorher niemandem gekommen war, findet David schon komisch, sei aber auch sein Glück. Glück plus gute Idee plus einfach machen, fassen wir im Kopf zusammen. Und ergänzen für uns selbst doch noch Mut und Leidenschaft für das erfolgreiche Geschäftsmodell „von der Garage zur eigenen Firma.“
Die erste Besichtigung im Öko-Tech-Park sei zwar ein echter Schock gewesen, aber ein bisschen Phantasie an den Tag zu legen habe sich gelohnt. Aus dem alten, bunkerähnlichen Lagerraum wurde mit etwas Farbe und selbst verlegtem neuen Fußboden doch schnell die neue Heimat von fairtrademerch. Dafür haben sie hier jetzt freie Hand, es darf auch mal ordentlich dreckig werden und es gibt genug Lagerfläche. Die brauchen sie auch, denn der Kundenstamm beschränkt sich längst nicht mehr auf die Region, sondern schickt Druckaufträge und online-Bestellungen aus ganz Deutschland und inzwischen auch aus dem nahgelegenen europäischen Umland – Holland, Belgien, Österreich, Frankreich.
Also auf Anfang: Aus der Garage ging es
zunächst in ein kleines Ladenlokal an der
Detmolder Straße. Bis es dem Vermieter dort
zu bunt wurde – im wahrsten Sinne des Wor-
tes. Siebdruck macht Dreck. Und der Laden
wurde sowieso allmählich zu klein. Lauf-
kundschaft war auch eher selten, eher Neu-
gierige, die mal sehen wollten – nur mal
gucken – was die da machen. Das sei ja auch
nett, störe aber im Produktionsablauf. Ja,
kurz blicken wir beschämt beiseite und fin-
den uns auch neugierig. Sind aber nach Feier-
abend gekommen und haben brav gewartet.
Also, wie ging es weiter? Farbreste von den
Badezimmerkacheln schrubben, Sachen
packen, umziehen.
Die Freude, knietief in der dick
flüssigen Farbe zu stecken und den
nötigen Nachdruck sowie das nötige
Feingefühl aufzubringen, um sie
durchs Sieb zu pressen, hat Kirstin
Remiasch selbst schon erfahren, als
sie nicht etwa ein Poster oder ein
T-Shirt, sondern gleich ein ganzes
Buch mit dem Sieb druckte. Bei ihr
bleib die Werkstatt allerdings unter
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Garagenniveau.
OLD SCHOOL – NEW SCHOOL Die Schulzeit war doch die beste. Sagen alle. Also im Nachhinein. Die kleinen harten Holzstühle, die mehr der Verewigung von Liebesschwüren denn der Gemütlichkeit gedient haben, haben sicher nicht zu dieser Aussage beigetragen. Als Gedächtnisstütze an die gute alte Zeit dient der Barhocker NEWSCHOOL aber allemal. www.utensil.de
LUFT-BUS 56 Jahre lang hatten wir noch Zeit. So lange wurde der gute alte T2-Bus nach Einstellung der Produktion in Wolfsburg noch in Brasilien produziert. Bis 2013. Und? Haben wir unsere Chance genutzt? Nein. Noch immer keiner der guten alten Klassiker auf dem Hof. Nun wird er niemals wahr, der Traum von Unabhängigkeit, Freiheit, wildem Leben. Wer ebenso darüber trauert, der stelle sich doch zumindest so ein Ding in den Garten – in Zeltform. Genau genommen ist es das Vorgängermodell, der T1. Wer schlecht ist im Zelte aufbauen, der hoffe noch auf die Produktion des VW-Bus-Wurfzeltes. Ob die dann in Wolfsburg oder Brasilien startet, steht noch in den Sternen.
Tanzfestival DREI DIMENSIONAL
Bielefeld 2 0 1 4 6. bis 19. Juli
3-D-Drucker? Sind längst passé. Mit dem 3Doodler braucht es weder Rechner noch aufwendiges Gerät. Mit dem Stift in der Hand entsteht jede Zeichnung aus bunter zähflüssiger Masse, egal ob auf dem Papier oder in der Luft. Wer also schon immer mal den Traummann oder die Traumfrau backen, sich einen Porsche zulegen oder dem Trauring ein paar Karat mehr verpassen wollte, dem sei dringend zu einem Zeichenkurs geraten. www.the3doodler.com
SCHWEINE FRASS
Workshops mit
Dieses Schwein frisst wirklich alles – also alles was man drin aufbewahren will. Die Körbe von Valentina Carretta geben Obst und Gemüse Tier-
Tchekpo Dan Agbetou | Ulla Agbetou | Dhélé Agbetou Edward Arckless | Geraldine Armstrong | Jean-Hugues Assohoto | Babson Baba Sy | Maria Blahous | Susanne Dickhaut | Fiona Edwards | Alex Frei | Vincent Harisdo Lambrini Konstantinou | Lécio Leal | Juan Carlos Lérida Dominique Lisette | Florence Meregalli | Caroline MeyerPicard | Myriam Naisy | Rick Odums | Rayboom | Gilda Rebello | Daniel Lee Spurr | Matthew Thomas | Magali Vérin | Tobi Voli | Yoyo || Livemusik-Begleitung: Michael Kim | Arséne de Souza | Tobi Voli
formen. Und das in luftiger Atmosphäre und ganz ohne Grunzen. Wer also den guten alten Mett-Igel mal beiseite lassen will und statt dessen das Zitronenschwein, den Orangenelefanten oder auch ein Huhn v oller Eier auftischen möchte, der kann sich einen ganz Zoo anschaffen. Gitter sind schon dabei. Und plötzliches
Performances
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London, Paris, Bielefeld Eins vornweg. Das Deutsche Fächermuseum ist nicht angestaubt. Es rockt. Und befindet sich schräg gegenüber unseres Büros in der Neustädter Straße. Viele kennen das Schild, den Schriftzug des Museums. Aber habt ihr euch schon einmal den Türgriff genauer angeschaut? Stehenbleiben lohnt sich – und auch einmal hinter die Fassade des Museums zu blicken. Und ja: es ist das einzige Fächermuseum Deutschlands. Und: es gibt genau drei Fächermuseen weltweit. Eins in London. Eins in Paris. Und eins in der Neustädter Straße.
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Mit der rechten Hand vors Gesicht gehalten, bedeutet der Fächer „Folgen Sie mir“.
An der Tür im 1.Stock empfängt den Muse-
von dem Kunsthandwerk, das so in dieser
dieses Internet. Sotheby’s, Christie’s – in den
umsbesucher ein älterer Herr: Günter Barisch.
Form heute fast ausgestorben ist. Warum es
Auktionshäusern dieser Welt ist er bekannt.
Wie ein Wächter sitzt er an seinem Schreib-
das Museum gibt? „Weil es keine Erben gibt“,
Gibt es etwas zu ersteigern, rufen die bei
tisch am Anfang eines langen Flures. Jeden
lautet Günter Bartschs Antwort. Er und sei-
ihm an. Zweimal die Woche dürfen Besucher
lässt er nicht vorbei, zu seiner Sammlung, so
ne Frau gründeten deshalb vor zwanzig
in diese – ja doch – glamouröse Welt des Fä-
zumindest fühlt es sich an. Jede Frage be-
Jahren die Barisch Stiftung, die heute hinter
chermuseums reinschnuppern. Und müssen
antwortet er dem Besucher auch nicht. Wie
dem Museum steht.
dabei gar nicht niesen. In selbst entworfe-
viele Fächer zu seiner Sammlung gehören,
Und es kommen Besucher in das Fächer
nen Vitrinen präsentiert Günter Barisch
wollen wir wissen? „Kein Kommentar.“ Ist
museum der Barisch Stiftung. Genau wie die
seine Schätze. Er führt dann den Besucher
das ostwestfälische Gesprächigkeit? Wohl
Fächer der Sammlung, kommen diese sogar
langsam von Raum zu Raum. Erzählt die
eher die Bescheidenheit eines Sammlers, der
aus aller Welt. Aber wie die Besucher das
Geschichten der Fächer, immer etwas miss
sich seiner Sache sicher ist. In der Ausstel-
Deutsche Fächermuseum finden, entdecken,
trauisch abschätzend, wie weit das Interesse
lung des Fächermuseums ist nur ein Bruch-
ist dabei genauso verwunderlich, wie die
des Besuchers wirklich geht. Der darf den
teil seiner Sammlung zu sehen, erzählt er
Tatsache, dass Günter Barisch das Internet,
nächsten Raum, die nächsten funkelnden
uns später, deren wahre Größe er lieber für
„und alles was dazu gehört“, verflucht.
Vitrinen immer erst dann betrachten, wenn Günter Barisch diese zum Leuchten bringt.
sich behält. Wie viele Besucher im Jahr zu
Ist das für einen Sammler nicht ein Segen?
ihm kommen? Das zählt er nicht. Ob sie kom-
Nicht für Günter Barisch. „Ich muss einen
Fertig geschaut? Und schon wird das Licht
men oder nicht, das sei ihm auch nicht so
Fächer sehen, entweder im Original oder auf
wieder gelöscht. „Die Fächer dürften nicht
wichtig. Über das Interesse an den einzelnen
Fotos, auf richtigen Papierfotos – dann wird
so viel Licht abbekommen.“ Ein bisschen ist
Fächern, klar, darüber freue er sich dann
er eventuell für mich interessant, kann
es so, als würde Günter Barisch dadurch
schon. Schließlich gäbe es zu jedem Fächer
seinen Wert beurteilen.“ Von interessanten
auch die Blicke ganz genau rationieren. Wir
eine Geschichte zu erzählen, mal abgesehen
Auktionen erfahre er auch so – auch ohne
haben Glück gehabt. ///
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U n t e r i r d i s c h
Von wo kommt er denn? Und wohin fährt er? Und welches Gleis? Und wo stehe ich so, dass sich die Tür direkt vor meiner Nase öffnet?
Halt dich ordentlich fest. Dich. Und dein Portemonnaie. Aber nicht zu verkrampft. Sonst glotzt ja jeder hin. Also aufs Geld. Und den Po.
Ganz schön einsam hier. So spät. Fast unheimlich. So spät. So allein. Wird Zeit. Dass ich hier wegkomme. Dass ich in die Arme komme. Von dir.
Lauf. Los. Spring. Sprinte. Renn. Hetze. Klappt nicht. Klappt doch. Letzte Meter. Schnelle Meter. Reingequetscht. Reingezwängt. Drin. Puh.
Nie aufstehen. Immer sitzen bleiben. Rausglotzen. Den Halt, die Station verpassen. Immer weiter. Unter der Erde. Ăœber der Erde. Einmal rum. Um die ganze Erde.
Und du so? Ach. Nichts so? Wo geht’s raus? Links? Rechts? Ab
Doch doch. Was’n? So geht so.
nach oben. Raus
Und jetzt?
hier. An die Luft.
Einfach einsteigen.
Ans Licht. Ich arbeite doch nicht unter Tage. Obwohl. So dunkel ist es hier gar nicht. Eher gleißend hell.
Weiterfahren. Abgefahren.
Hat dir mal einer gesagt, dass du wunderschöne blaue Augen hast? Nein. Ist aber so. Als wenn man das hier unten, unter der Erde so genau sehen könnte. Kann man. Also ich. Ich aber nicht. Ich hab auch keine blaue Augen. Dann wird das eh nichts Wachsen Sommer sprossen auch im Dunklen?
mit uns.
Carmen Wolf kennt sich aus mit dem U-Bahnfahren. In München flitzte sie früher schon durch das Netz der Untergrundbahn, in Bielefeld stellte die Foto-Designerin Stativ und Kamera auf, suchte und fand bewegende Momente. Tobias Heyer fährt nie U-Bahn. Weiß nicht, was die Leute da so reden. Und schreibt doch darüber.
Das All-in-one Bügelsystem von Laurastar ist ein wahres Multitalent. Ein Alltagshelfer, ein Hausfrauen-Traum. Ruckzuck ist der Wäscheberg weggebügelt, zack, so macht Hausarbeit Spaß, so spart man wertvolle Zeit, die man zum Beispiel in seine Hobbys investieren kann.
Nina Pollex’ größtes Hobby ist das Nähen.
Doch bevor die studierte Landschaftsarchitektin damit beginnt, ihre Materialien einzukaufen, den gemusterten Stoff zurechtzuschneiden und sich an ihre Nähmaschine zu setzen, durchforstet sie das Internet, schaut sich auf der virtuellen Foto-Pinnwand Pinterest um, holt sich auf sogenannten Blogs Inspiration. Im Netz gibt es unzählige dieser öffentlichen Tagebücher, die sich jedoch nicht nur ums Nähen, sondern um einen großen aktuellen Trend drehen: Do-it-yourself, kurz: DIY. Drei Buchstaben, die immer mehr Menschen in ihren Bann, weg von der Fernsehcouch, hinein in Baumärkte, Woll-Fachgeschäfte, in den Bio-Supermarkt ziehen. In Zeiten, in denen das Arbeiten am Computer zum Alltag gehört, das Smartphone in der Handtasche unser ständiger Begleiter, digital also längst normal geworden ist, wächst in uns der Wunsch nach Selbstgemachtem. Besonders Frauen wie Nina, Ende 20, hinein geboren in diese mediale Welt, verbringen ihre Freizeit zunehmend mit Handarbeit. Sie n ähen, stricken, häkeln, malen und kochen, was das Zeug hält. Und teilen ihre Werke mit Gleichgesinnten. Wie? Ja, dann eben doch digital, im Internet, in Webblogs.
Nina selbst präsentiert ihre selbstgenähten Werke als ninadel in einem solchen Blog, fotografiert Portemonnaies, Kulturbeutelchen, Handtaschen und vieles mehr, gibt anderen Anleitungen und Tipps mit auf den Weg und spornt sich selbst dazu an, immer weiter zu machen, neue Ideen zu entwickeln. Ein gewisser Ehrgeiz, der stecke natürlich in ihr, aber ihre Produkte zu verkaufen, damit Geld zu verdienen, das ist für Nina Nebensache. „Die meisten Dinge verschenke ich an meine Familie und
Zum Nähen fehlt Julie Pitke nicht nur das T alent, sondern vor allem die Geduld. Trotzdem - oder gerade deswegen - shoppt sie l iebend gern Selbstgemachtes. Und beschränkt sich selbst d arauf, aus Wörtern Texte zu stricken. Wie diesen hier.
meine Freundinnen“, erzählt sie uns in einem winzigen Berliner Eck-Café mit einer riesigen Auswahl an, na klar, selbstgebackenem Kuchen. Aufgewachsen ist die lebensfrohe junge Frau in Sachsen-Anhalt, ihr Studium zog sie 2005 in die Hauptstadt. Als diplomierte Landschaftsarchitektin arbeitete Nina anschließend zunächst im fernen Dubai, bevor es zurück nach Deutschland und an die erste, beim Discounter erworbene Nähmaschine ging.
Heute näht sie längst an einem professionelleren Modell, verwandelt Stoffe, von blümchen gemustert bis zartrosa, in echte Mädchenträume. Auf der Suche nach neuen
von Lana Grossa und, natürlich,
sind“, sagt Nina, die unter dem
Ideen, bei einem ihrer Streifzüge
mit Knöpfen vom Hauptspon-
Titel „Küchen…Liebe“ fleißig an
durch das Internet, wurde Nina
sor. Bis Mitte März hat Nina nun
ihren eigenen Wettbewerbs-
im Dezember 2013 auf den
Zeit, daraus etwas ganz Beson-
stücken, modischen Küchenac-
DIY-Blog-Wettbewerb von
deres zu erschaffen und das
cessoires, arbeitet. Und so wird
Union Knopf, einem Bielefelder
Ergebnis auf ihrem Blog zu ver-
sie sich im März nicht etwa mit
Traditionsunternehmen, auf-
markten. Auf der h&h, einer
dem Zug, sondern mit dem Auto
merksam, und reichte kurzent-
internationalen Fachmesse für
aufmachen, 600 Kilometer zwi-
schlossen ihre Bewerbung ein.
Handarbeit und Hobby, werden
schen Berlin und Köln hinterm
Mit Erfolg: Als eine von 20 Fina-
nur eine Woche später die drei
Lenkrad zurücklegen. Und war-
listinnen erhielt sie wenige Wo-
Gewinnerinnen prämiert. Nina
um? Wofür der Aufwand?„Man
chen später eine Box voll mit
freut sich schon jetzt darauf,
weiß ja nie, was passiert… und
Stoffen vom Kooperationspart-
sich in den Kölner Messetrubel
wie soll ich den Hauptpreis
ner Swafing Stoffe, mit Wolle
zu stürzen und bei dieser Gele-
sonst nach Hause transportie-
genheit ihre Mitstreiterinnen
ren?“, lacht Nina. Der Gewinn:
persönlich kennenzulernen.
Mehr Zeit für die Hand-, weni-
„Natürlich linse ich auf die an-
ger für die Hausarbeit. Das All-
deren Finalistinnen und muss
in-one Bügelsystem von Laura
gestehen, dass ihre Ideen und
star. ///
Arbeiten teilweise spektakulär
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Daumen drücken und ninadel folgen: ninadel.blogspot.de
Dass der Künstler von Kampf spricht, als Teil des Schaffensprozesses, erstaunt sehr, sieht man die friedlichen Möbelskulpturen von Klaus Seliger. Sie strahlen vielmehr die Geduld eines brummigen alten Bären aus, der friedlich und zufrieden in einer Ecke des Waldes sitzt. Aber „es ist durchaus immer wieder ein Kampf zwischen der imaginierten Form und der vorgefundenen Struktur des Holzes. Es macht Spaß, die Poesie aus dem gewachsenen Holz zu kitzeln.“ Der Rohling ist dabei ein Stück Baum, ein Teil vom Stamm. Klaus Seliger entwirft Möbelskulpturen aus vollen Baumstämmen. Immer aus einem Stück gefertigt und so immer in Beziehung zur gewachsenen Gestalt gesetzt. Gestaltung habe sich schon jeher wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen. Nach einem Kommunikations-Design-Studium an der Fachhochschule Bielefeld war dann aber der Wunsch nach etwas Handfestem da. Er absolvierte eine Tischler-Lehre und sein Weg führte ihn durch kleinere Manufakturen bis in die Gegenwart. Heute hat besitzt ein Atelier in der Senne und eins in der Ravensberger Straße und bis vor kurzem die Konzeptgalerie MAUERWERK, die seine Möbelskulpturen ausstellte.
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„Die Eibe dagegen ist der einzige Baum, der schöner wird, wenn man ihn verarbeitet“, sagt Klaus Seliger, alle anderen Bäume könne man eigentlich nicht mehr toppen in ihrer skulpturalen Qualität. Eines aber haben alle Hölzer gemeinsam: sie leben weiter. Ob abgeschlagen oder nicht. Auch als Möbelskulptur, schon längst aus der Werkstatt in die Galerie gewandert, verändern diese sich noch jahrelang, auch wenn die Kettensäge von Seliger schon längst Ruhe gegeben hat, die diversen Schleifgeräte ihre Arbeit eingestellt haben, gefräst und geölt wurde. Und vor, sogar während des Verarbeitens könne man gar nicht sagen, wie das Holz reagiert, worauf man stößt. Es gibt kein zurück. Das ist das Spannende. Anders als beim Ton oder Beton, wo man etwas dazu gibt, die Form lange beeinflussen, korrigieren kann, ist das bei seiner Arbeit mit dem Holz Nun sucht er wieder eine Galerie oder einen
ganz anders. Irgendwie unberechenbar. Die
Händler, der seine Möbelskulpturen, Stühle,
wahre Maserung komme erst zum Vorschein,
Schalen und Häuserskulpturen professionell
wenn er mit der Arbeit fast fertig ist. Und
verkaufen, ihnen Platz, Raum und Luft ge-
dann, am Ende, könne das Öl das Ganze noch
ben will. Bis ein Rohling allerdings einmal
einmal richtig anfeuern. Es sei einfach ein
seinen Platz als Skulptur gefunden habe,
spannendes Gegenüber – und ein sinnliches,
verginge mindestens ein Jahr, wenn nicht
warmes, vielschichtiges Material. Und es lädt
mehr. Erst einmal müsse das freie Wasser
doch jeden zum Sitzen ein. Es gäbe nieman-
aus dem Holz austreten, wenn Klaus Seliger
den, der sich eine seiner Sitz-Skulpturen ge-
mit seiner Kettensege einen Stamm zerteilt
kauft habe, ohne darauf richtig gut gesessen
hat. Dann überwintern diese Rohlinge meist
zu haben. Und doch sind es keine reinen Sitz-
in seinem Lager, trocknen an, dürfen aller-
möbel. Warum laden dann eigentlich die meis-
dings nicht zu trocken werden, ehe sie von
ten Möbelskulpturen Seligers durch ihre Form
ihm verarbeitet werden. Holz ist nicht gleich
zum Sitzen ein? Klar spiele Funktionalität für
Holz – das wird spätestens dann klar, wenn
ihn als Tischler eine wichtige Rolle. So ganz
man Klaus Seliger zuhört. „Manches Holz ist
könne er sich das aber nicht erklären. „Der
auch Gemüse“, sagt er da. Pappel sei wie ein
Trend geht bei mir in letzter Zeit zu Sitzskulp-
Wasserkanister, Platanen-Holz habe einen
turen, auf denen man eher nicht gut sitzen
wunderbaren Orange-Ton. Und Zeder sei ein
kann“, überlegt der Künstler selbst schmun-
reizvolles Holz, obwohl er eigentlich nur mit
zelnd, so als wäre er eher ein Unbeteiligter.
heimischen Hölzern arbeite. Buchen sind
Geerdet, verwurzelt, gesetzt – wer, wenn
immer sehr unter Spannung. Das Holz der
nicht ein Baum, lädt aber zum Hinsetzen, zum
Ulmen, das liebt er. "Ulmen sind magische
Ausruhen ein?
Bäume."
Wie es mit dem Möbelskulpturen von Klaus Seliger weitergeht, kann man auf seiner Website www.Moebel-Skulpturen.de verfolgen. Feststeht, dass sie hier demnächst zu sehen sind:
Haus und Energie Bünder Bau & Energiemesse 14. –16. März, Stadtgarten Bünde Nachtansichten 26. April bei Photodesign Ariana Kanonenberg, 18 –1 Uhr, Ravensberger Str. 29a, Bielefeld Kunst & Kultur im Karree 21. Juni bei Tragbar, 13 –20 Uhr, Ravensberger Str. 47, Bielefeld
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Doch wer braucht eigentlich Plasmapräparate?
Da bei der Plasmaspende – im Gegensatz zur
Vor allem Menschen mit Blutgerinnungsstörun-
Vollblutspende – nur der flüssige Blutbestand-
gen (der so genannten Bluterkrankheit) sind da-
teil entnommen wird, kann der Körper des Spen-
rauf angewiesen. Aber auch Menschen mit einer
ders das gespendete Volumen innerhalb kürzes-
geschwächten Immunabwehr benötigen regel-
ter Zeit wieder aufbauen. Deswegen kann viel
mäßig Plasma, da ihr Körper ohne Unterstützung
häufiger Plasma als Blut gespendet werden: bis
von außen keine Infektionen abwehren kann. Erst
zu 45-mal pro Jahr. Vor, während und nach der
durch Plasmapräparate ist es ihnen möglich, ein
Spende werden die Spender vom freundlichen
relativ normales Leben zu führen. Doch selbst für
Ärzteteam und speziell ausgebildetem medizini-
Leute, die keine schwere Krankheit haben, kön-
schen Personal rundum kompetent betreut. Also,
nen diese speziellen Medikamente lebenswichtig
werden auch Sie zum Lebensretter!
sein: So hilft beispielsweise ein Wundkleber, der
Die Spender von CSL Plasma erhalten für ihr
aus Plasma gewonnen wird, starke Blutungen zu
Engagement eine Aufwandsentschädigung,
stillen und das Gewebe wieder zu verschließen.
die sich an dem unmittelbaren Aufwand je nach
Plasma
Spendeart orientiert
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können
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gesunden
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(§ 10 Satz 2 Transfusionsgesetz).
ESEL IM PORTRAIT Da versteht es noch jemand. Unser Wappentier. Jutta Person ist nicht nur aufgefallen, welch intelligentes, trittsicheres, durchsetzungsfähiges Wesen dieses langohrige Kerlchen ist – sie hat die Liebeserklärung an den Esel auch noch in einem wunderschönen Buch veröffentlicht. Was gibt es da hinzuzufügen? Wir haben es ja immer schon gesagt!
KEINE SCHWEINEREI
STILL GESTANDEN
Tiere sind gut? Und Sachen verschicken ist auch gut? Tiere verschicken? Auch
Die siebte Ausgabe – und es kommen mehr und
gut? Achtung, kein Greenpeace-Alarm
mehr. Wer seine Hochfünfen standesgemäß
jetzt! Was, wenn es Möbel gäbe, die
ausstellen und aufbewahren will, der
wie Tiere aussehen und gleich-
gönne sich dieses vom Aussterben
zeitig wie Versandkisten? Wer
bedrohte Möbelstück. Und
auf ausgefallenes Mo-
Platz fürs Tablet findet
biliar steht, der wird die
sich hier auch. Digital-Fans
Sending Animals von
kommen also ebenso auf ihre
Marcantonio Raimondi
Kosten wie Printliebhaber.
Malerba lieben. Auch
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Vegetarier lassen sich sicherlich von den Stadtmusikanten aus der Heimatstadt des Designers überzeugen, kann man diese Tiere doch nach Belieben mit Leben füllen. www.marama.it
DOSENFUTTER Dose auf, Gabel rein, gesättigt sein? Nicht mit diesem Dosenfutter. Das Saatgut aus der Büchse will erst noch gehegt, gepflegt, gegossen, besprochen, an einem sonnigen Plätzchen aufgestellt und geliebt werden. Dann, ja aber dann kann man es endlich genießen. Wenn man es dann noch übers Herz bringt, die Pflänzchen zu ernten. Grüner Daumen ist Vorraussetzung! www.extragoods.de
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Es geschah zwischen zwei Sünden. Gerade waren wir dabei, unsere voll gefressenen Bäuche einzucremen, damit die Haut nicht allzu sehr spannt. Sobald wir uns wieder bewegen könnten, würden wir uns in den Essensresten wälzen, trotz rebellierendem Magen in jeden Apfel beißen, den wir fänden und uns jeglichen Gelüsten hingeben, als ein G eräusch der Tür, gefolgt von gleißendem Licht und einem groß gewachsenen Mann das wilde Treiben unterbrach. Ja, genau so war es. Die Zahl 7 und zwei kleine rote Hörner hatten ihm
Darum ginge es aber nicht wirklich, erklärt er uns –
den Anstoß gegeben, bei uns im Hochbunker vorbei-
etwas abzunehmen, sondern vielmehr darum, etwas
zuschauen. Mit den sieben Todsünden würden wir
zu geben. Oder besser: etwas zu bestätigen, es ein-
uns als nächstes die Zeit vertreiben und nebenbei
fach auszusprechen. Nämlich die Tatsache, dass Gott
auch vielleicht ein bisschen am nächsten Hochfuenf
vergibt. Und zwar nicht nur weil man sich in eine Ka-
arbeiten, hatten wir in der Vorschau vom sechsten
bine begeben und selbst verpetzt hat. Dieses Ereignis
Agenturbaby behauptet. Und da kam er dann durch
mache die Vergebung lediglich spürbar, lasse sie
die gläserne Tür, in Jeans und mit adretter Tolle,
Wirklichkeit werden. Und schon erwischen wir uns
klopfte verbal höflich an, erwähnte beiläufig er sei
bei dem Gedanken, dass man sich den Weg in den
Priester und erklärte sein Interesse daran, mit uns
Beichtstuhl ja dann auch sparen kann, es folgt das
über Sünde zu sprechen. Das interessierte uns.
ungute Gefühl, bei dem Gedanken erwischt worden
Auch in der St. Jodokus-Kirche mitten in der Bielefel-
zu sein. Einige gebe es schon, die aus Gewohnheit zur
der Altstadt treffen wir Lars Hofnagel in Jeans und
Beichte kämen, es als Ritual in ihr Leben eingeschlos-
Tweedjacke an. Durch die Flure des ehemaligen
sen hätten und auch kämen, wenn sie eigentlich
Franziskaner-Klosters folgen wir ihm in sein Büro,
nichts zu beichten hätten. Mit vielen von ihnen würde
wo er uns erstmal erklärt, dass – theologisch be-
Lars Hofnagel am liebsten erst einmal über das spre-
gründet – diese Liste der sieben Todsünden gar nicht
chen, was sie als Sünde definieren. Denn so einfach
existiere. Ein beschämter Blick zu Boden verrät, dass
sei das nicht, erfahren wir. Verbreitete Klischees zum
Wollust und Völlerei wohl doch bloß Begriffe sind,
Thema Sünde bestimmten dann das Handeln und lie-
die uns aus Hollywood-Filmen mit Ex-Vampiren in
ßen jeden Fehltritt, jede empfundene Lust, als Sünde
der Rolle des Mordermittlers im Kopf hängen ge
erscheinen und oft fehle es dann an der tatsächli-
blieben sind.
chen Beschäftigung mit der eigenen Situation. Ein
Wir sind also bereit zu erfahren, was es denn wirk-
bisschen sei die Kirche da schon selbst schuld. Durch
lich auf sich hat mit den Sünden und wie so etwas
die Verpflichtung zum Sündenbekenntnis und die
tatsächlich funktioniert mit der Vergebung. Und sind
Aufstellung von Regel- und Bußkatalogen sei die
froh, diesmal aus direkter Quelle zu lernen, reicht
Beichte zum Ritual degradiert worden. Theologisch
Lars Hofnagel doch jeden Samstag von 17–18 Uhr
seien diese Zeiten längst überwunden und ihm sei
das Sakrament der Vergebung dar. Oder wie wir
wichtig, betont Lars Hofnagel dann, dass die Beichte
umgangssprachlich sagen würden: Er nimmt die
als Feier der Versöhnung und nicht als plichtbewuss-
Beichte ab.
te Handlung verstanden wird.
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Und das verstehen wir, noch etwas besser als wir den Beichtraum betreten und uns in einem Ambiente wiederfinden, das wir wohl als Besprechungsraum nutzen würden. Hell, weiße Wände, ein kleiner Tisch, bequeme Sessel auf einem unerhört weichen Teppich. "Und der Beichtstuhl?" fragen wir uns. Gibt es auch. Entspricht aber auch nicht unseren klischeehaften Vorstellungen vom schweren, düsteren Holzverschlag. Wer den Beichtraum betritt, kann zunächst selbst entscheiden. Zwischen der kleinen, hellen, weiß-gestrichenen Kammer, in der man durch ein kleines in die Wand eingearbeitetes, gelöchertes Holzbrett spricht und dem Besprechungsraum mit Sessel und Flokati, wo man sich mit dem Priester an einen Tisch setzen kann. Auch Architektur und Inneneinrichtung der Kirche überraschen uns, erst recht als wir den Altar erblicken. „Wer das noch recht neue Stück abwertend als IKEA-Altar bezeichnet, weiß oft gar nicht, wie Recht er damit hat“, erklärt Lars Hofnagel. Die Einfachheit, mit der das Herzstück gefertigt ist, spiegelt das Franziskanische Armuts-Ideal wider. Drei weiße Marmorplatten werden von einer schwarzen Schieferplatte zu einem Tisch zusammen gehalten.
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Sehr nahbar erscheint uns plötzlich die Liturgie dieser Kirche, wie auch der Priester selbst – und genau das will er auch. Bewusst entscheidet sich Lars Hofnagel für Jeans und Pullover, wenn er mit seinem Hochtisch, den 2 Hockern und einem Roll-Up in der Unihalle Platz nimmt, um sich – wie er schmunzelnd sagt – „den Studierenden auszusetzen“. Wer anhielte und frage, was er da mache, sei überrascht, einen Priester anzutreffen und finde das irgendwie unerwartet. Aber man spreche ihn schon erst einmal an, was vielleicht in Amtskleidung nicht geschehe, vermutet er. Überhaupt legt er jenseits der Liturgie nicht viel wert auf Amtskleidung. Im Rahmen der Riten sei ihm persönlich die Stola sehr wichtig, bei Gesprächen mit älteren Menschen, vielleicht am Kranken- oder Sterbebett, trage er die Priesterbekleidung. Dort werde das erwartet und mache ihm den Zugang zu den Menschen eher leichter. In seiner Funktion als Seelsorger der Katholischen Hochschulgemeinde Bielefeld vermeide er diese Symbolik, strahle sie ja auch eine gewisse Macht position aus. Was die Arbeit mit den Studierenden sonst noch von der in der Kirchengemeinde unterscheide? „Los!“ denken wir und wollen etwas aus dem Nähkästchen erfahren, etwas über die typischen Studierenden, wollen hören, in welchem Sündenpfuhl sie sich wälzen und das ein oder andere Klischee bestätigt hören. Das sei aber mal wieder zu leicht gedacht – nein, es sei nicht gleich Sünde zu lange auf der Mensa-Party gefeiert oder über den Durst getrunken zu haben. Spannend finde er es, dass diese Altersgruppe sich in einer entscheidenden Phase der Selbstfindung befinde, erfahren wir statt dessen. Daher sei die seelsorgerische Arbeit nicht so institutionalisiert und sehr erfüllend. Man ist offener dafür, sich neu zu erfinden, etwas Neues auszuprobieren, die Dinge anders anzugehen, einfach zu schauen was aus dem ein oder anderen entsteht. Auch in der Kommunika-
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tion. So erfahre er es als Herausforderung, zu diskutieren, ob die KHG Bielefeld nicht auch einen facebook-Account brauche, bisher liefe alles über diese veralteten E-Mail-Verteiler und die von Studierenden freiwillig sporadisch aktualisierte Internetseite. Dort kann man dann erfahren, dass sich Studierende hier jeden Mittwoch an einem langen Tisch treffen, Gottesdienste halten und Themenabende organisieren. „What is your profession?“, fragen sie sich hier zum Beispiel und denken über ihre Berufung nach, laden auch Referenten zum Thema ein. Im nächsten Semester werden sie sich fragen, was eigentlich „normal“ ist und wo der Unterschied liege zwischen Toleranz und Akzeptanz. Einige dieser Runden enden dabei vielleicht im kleinen grünen Innenhof des Klosters. „Der schönste Ort Bielefelds“ strahlt Lars Hofnagel und freut sich auf die warmen Tage, an denen er hier Tische, Bänke und den Grill aufstellen kann.
Ein Protrait hätten wir dann zum Schluss noch gern, bitten wir. „Jetzt greift dann doch die Eitelkeit“, gibt Lars Hofnagel zu und streift beiläufig noch einmal mit den Fingern durch die längst schon perfekt sitzende Haartolle. Gut, dass wir gerade gelernt haben, dass wir es dabei nicht mit einer offiziell g elisteten Todsünde zu tun haben.
So richtig ertappt wollte sich Kirstin Remiasch nicht fühlen, bei ihrem ersten, ausgiebigen Gespräch mit einem Priester. Kirchen hatte sie aber schon häufiger besichtigt und war überrascht, was es in dem kleinen ehemaligen Franziskanerkloster zu entdecken gibt, das sich ganz unscheinbar mitten in der Bielefelder Altstadt versteckt.
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© GenteTuya.com / José Gutiérrez Producciones, 2014
Der Friedrich mag die Heidi sehr Doch eines fällt ihm leidlich schwer: Nie Schwiegereltern ausgesucht – Und doch muss er zum Hausbesuch Die Rosi und der Hagen lassen Kräftig was in’ Magen krachen Das gefällt dem Friedrich sehr Darum will er schließlich mehr Hasenbraten, Kalbsfilet Erst forsch serviert, dann bald Buffet Mit Hirschgulasch und Rinderzunge Herz vor Hirn und hinter Lunge Bries und das mit Speck darum Lobt Friedrich laut als lecker, um Nach dem Rülps sofort zu wagen Einen Nachschlag vorzuschlagen Rosi weiß, das allerbeste Ist Potpourri aller Reste Dorschsorbet und Rindergrütze Obst an Saucenbinderpfütze Der Kalte Hund an warmem Kohl Kümmeltarte fürs Magenwohl Weißwurstdarm um schwarze Trüffel Kaviar aus Hasenlöffeln Als Schweiß in Strömen niederfließt Stöhnt er Klagelieder schief Und merkt, dass an ihm seltsam nagt D’rum er die Schwiegereltern fragt: Wo doch das Häschen selbst da lag Für wen war dann der Feldsalat?
Tobias Heyer: Kreativ-Direktion, Text und Foto
So langsam können wir das Zählen auch drangeben. Was sollen wir denn bitte bei der Nummer 43 schreiben? Julie Pitke: Kreativ-Direktion, Text
Dass wir 42 Kollegen sind und den 43. suchen?
Ach komm.
Florian Jorzick: Art-Direktion
Jetzt also die achte Ausgabe. Wann die, wie die kommt? Ganz sicher nicht am 8.8. Ganz sicher nicht für 8 Euro. Ganz sicher nicht morgens um 8. Ganz sicher nicht von 8 von uns vorbeigebracht. Ganz sicher nicht 8los irgendwo hingeworfen.
Kirstin Remiasch: Art-Direktion, Grafik, Illustration und Text
Anna Lechner: Foto und Text
Aber sie kommt.
Ganz sicher. Carmen Wolf: Foto
Und es findet sich keine einzige 8 darin.
Stephan Sand: Text und Gedicht
Versprochen.
HOCHFÜNF No7 IMPRESSUM
Sascha Bartel: Foto
Herausgeber: HOCH5 VERLAGS GmbH & Co. KG, V.i.S.d.P.: Tobias Heyer Konzept, Text, Fotografie und Design: HOCH5 GmbH & Co. KG Verlag und Redaktion: HOCH5 VERLAGS GmbH & Co. KG eMagazin: HOCH5 NEXT GmbH & Co. KG PENG!
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Frisch belegte Subs direkt in deiner Nähe: Subway® Restaurant bielefeld am bahnhof 1a · Eckendorfer Straße 70 33602 bielefeld
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Sub * gratis
beim Kauf eines 15-cm Subs Veggie Delite® gibt es das zweite gleicher Sorte und Größe gratis dazu.
beim Kauf eines 15-cm Subs Veggie Patty gibt es das zweite gleicher Sorte und Größe gratis dazu.
beim Kauf eines 15-cm Subs Chicken Teriyaki gibt es das zweite gleicher Sorte und Größe gratis dazu.
*Gültig vom 01.03.2014 bis 30.04.2014 in teilnehmenden Restaurants in bielefeld. Nur ein Gutschein pro Tag/Person. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Gutscheinen, keine barauszahlung. Ohne Extras, diese werden zusätzlich berechnet. ©2014 Doctor‘s Associates Inc. SubwAy® ist eine eingetragene Marke von Doctor‘s Associates Inc.
*Gültig vom 01.03.2014 bis 30.04.2014 in teilnehmenden Restaurants in bielefeld. Nur ein Gutschein pro Tag/Person. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Gutscheinen, keine barauszahlung. Ohne Extras, diese werden zusätzlich berechnet. ©2014 Doctor‘s Associates Inc. SubwAy® ist eine eingetragene Marke von Doctor‘s Associates Inc.
*Gültig vom 01.03.2014 bis 30.04.2014 in teilnehmenden Restaurants in bielefeld. Nur ein Gutschein pro Tag/Person. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen und Gutscheinen, keine barauszahlung. Ohne Extras, diese werden zusätzlich berechnet. ©2014 Doctor‘s Associates Inc. SubwAy® ist eine eingetragene Marke von Doctor‘s Associates Inc.
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