HOCHFÜNF no. 8

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07/2014

KOST NIX

MIT GUT WENN DAS RUNDUNGEN ­ANGESPITZTEM ICH Von ­ P RICKELT wunderlichen SOLLTEN ­GEMÜSE NICHT Clowns, ­VERZETTELT seltsamen HIER AUF DER­Erwachsenen NIEMALS MAN SICH und­ BIN, ZUNGE. kleinen NICHT SO BIN ICH und PERFEKT, ­großen­ SCHNELL. AUFM Füßen. SCHUHE AUF KEINEN HÄNG DOCH MAL RUM. PARKMEIN FALL GLEICHFARBIG ODERWIEDER AB. ODER SEIN. HAUSAN. ODER AUF. ­ERSTES MAL DAS GEHT TIPP DACH. TOP. MIT DEN TOP MIT 1.200 TIPPS. ­UMDREHUNGEN 16

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UND SCHMECKT NACH KINDHEIT.

26

DAS ­VERTIKALE ­GEWERBE ­STREIFENFREI STATT SCHWEINEREI

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Das Herz, 46 es schmerzt, der Hund wird rund. 24 Komm ma bei mich bei!

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Kabelsalat macht nicht satt.

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10

Eselliebe auf Asphalt


Konzeption & Gestaltung: Arndt + Seelig Kommunikationsdesign | Foto: Detlef G端thenke

Programmheft und -information: Tourist-Information im Neuen Rathaus www.kulturamt-bielefeld.de

S OMMER

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haben es ­versprochen. Und werden es nicht halten. Ärgert uns selber, ja doch. So sorry. Aber wirklich keine einzige

schreiben?

Im gesamten Heft? Wie in der Nummer sieben angekündigt? Geht ja jetzt schon gar nicht mehr. Steht ja schon eine da. Also dann eben so: ung: Das hier ist unsere Nummer Aus Un

samkeit,

los mit jeder Menge

. en

­versehen. Macht ja irgendwie auch Sinn. Für unsere oll, das wäre geschafft. Dann also die Nummer Mit

undvierzig Seiten. Hoch

ung!

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.

e Ausgabe.


Höhenluft

Sascha Deiters ist einer dieser Menschen, der, wenn man ihn nach seinem Hobby fragt, nicht lange überlegen muss. Der keine Grenze zieht zwischen Arbeits­ und Freizeit, der den Montag nicht fürchtet, der innerlich brennt und das Talent besitzt, andere mit seiner Begeisterung anzustecken. Eben einer, der vor vielen Jahren den Mut hatte, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen und seit jeher Tag für Tag genau das macht, wofür sein Herz schlägt: Klettern. Im Gespräch mit Deiters wird schnell deutlich, dass wir einem absoluten Kletter-Profi gegenübersitzen, eben einem, der dank seiner langjährigen Erfahrung ganz genau weiß, wovon er spricht. Knapp 15 Jahre ist es nun her, dass Deiters die Entscheidung traf, sich selbstständig zu machen und sein Geld mit der Industriekletterei zu verdienen. Heute gehören sieben fest angestellte und weitere freie Mitarbeiter, darunter zwei Frauen, zu seinem Climbix-Team, das weitaus mehr kann, als nur Fassaden zu reinigen. „Die meisten Menschen denken, dass wir einfach nur Fensterputzer sind, dabei begegnen uns in unserem Job die unterschiedlichsten Aufgaben und Herausforderungen“, erklärt der 44-Jährige, während seine Kollegen in schwindelerregender Höhe vor uns an der Fensterscheibe baumeln. Viele seiner Mitarbeiter kommen – wie Deiters selbst – aus anderen Berufen, sind beispielsweise gelernte Dachdecker oder Elektroinstallateure, und damit eine absolute Bereicherung für das Team, wenn es beispielsweise darum geht, Leuchtreklame anzubringen oder Rohrsysteme zu montieren. Als ausgebildeter Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin kam Deiters eher zufällig zum Klettern: „Ich war einfach

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nicht wieder losgelassen.“ So kam es, dass sich Deiters mit seinem Hobby auch sein Studium der Pflegepädagogik fi nanzierte. Als „Team Adrenalin“ tourte er gemeinsam mit seinem lang jährigen Freund Mike Schuh, beide das notwendige akrobatische Talent im Gepäck, durch ganz Deutschland und sogar bis nach Island, um Gebäude – vom Kirchturm bis zum Berliner Sony Center – mit Klettershows zu bespielen. Die Kletterei nahm mehr und neugierig, wollte diese neu au﬍ommende Sportart nur mal ausprobieren.

mehr Platz in Sascha Deiters' Leben ein, jede freie Minute verbrachte er

Da ich mich eigentlich voll und ganz dem

damit, Kletterwände zu erklimmen.

Kunstturnen verschrieben hatte, hätte ich

Schließlich fasste Deiters den Entschluss,

nie gedacht, dass ich mich jemals für einen

seinem Pflegeberuf nicht weiter nachzu-

anderen Sport so begeistern könnte“, erin-

gehen und arbeitete fortan als Sportklet-

nert er sich, „doch das Klettern hat sofort

tertrainer und Routensetzer in verschie-

eine besondere Faszination auf mich aus-

denen Kletterhallen der Republik, unter

geübt. Dieses Gefühl von Freiheit, von

anderem in der „Big Wall“ in Senden. Parallel

Überschreitung persönlicher Grenzen, das

bildete er zahlreiche Kletterer aus und

hat mich auf Anhieb gepackt und bis heute

trainierte die Weltcup-Sieger Juliane Wurm

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und Jonas Baumann, bis er 1999 das Industriekletter-Unternehmen Climbix gründete. „In der DDR wurden handwerkliche Tätigkeiten oftmals mit der Arbeit im Seil verbunden. Als nach dem Mauerfall mehr und mehr dieser Arbeiter nach Westdeutschland kamen, entwickelte sich hier, wenn auch langsam, der Beruf des Industriekletterers“, erklärt uns Deiters. Trotzdem dürfe man nicht denken, dass jeder, der an der Hallen-Kletterwand flinke Beine beweist, einen guten Industriekletterer abgebe. Wer bis zu acht Stunden im Seil verbringen will, egal ob bei Sonnenschein, Regen oder Schnee, für den gelten absolute körperliche Fitness und, na klar, Höhentauglichkeit als zwingende Voraussetzungen. Alle Kletterer, die bei Climbix beschäftigt sind, haben zuvor einen einwöchigen Vollzeit-Lehrgang absolviert und ihre FISAT-Prüfung erfolgreich bestanden.

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„FISAT ist der ‚Fach- und Interessenverband

anbietet, sind sehr vielfältig und immer

für seilgestützte Arbeitstechniken e.V.‘

dann gefragt, wenn Gerüstbauer oder

und sehr wichtig für unsere Arbeit“, betont

Hubsteiger an ihre Grenzen stoßen.

Deiters, der seine Kletterer seit 2006

Durch ihre spezielle Ausbildung, das not-

selbst ausbilden darf und als Baustellen-

wendige Wissen und ihre Erfahrung errei-

leiter auf FISAT-Level 3 klettert. Kein Job

chen die Industriekletterer besonders

darf ohne einen solchen, auch Planer ge-

hoch gelegene und schwer zugängliche

nannten, Mitarbeiter ausgeführt werden.

Stellen meist problemlos. Aufwendige Ein-

„Die Sicherheit steht bei uns immer an ers-

rüstungen von Gebäuden sind in vielen

ter Stelle. Jeder in unserem Team ist durch

Fällen deutlich zeit- und kostenintensiver,

Zusatzausbildungen in der Lage, seine Kol-

sodass mehr und mehr Anfragen aus ganz

leginnen und Kollegen im Ernstfall zu ret-

Deutschland auf Sascha Deiters’ Schreib-

ten: Level 1-Mitarbeiter können das nach

tisch landen. „Die Glas- und Rahmenreini-

unten auf die sichere Erde, Level 2-Mitar-

gung gehört natürlich zu unseren Stan-

beiter zusätzlich nach oben, zum Beispiel

dardleistungen, auch das Anbringen oder

auf das Dach des Gebäudes. Zudem absol-

Austauschen von Leuchtmitteln fällt

viert jeder Mitarbeiter einmal jährlich eine

häufi g an. Am meisten freue ich mich je-

Prüfung zur Lizenzerhaltung“, so der Geschäftsführer. Zwischenfälle gab es bei Climbix noch nie – und das soll auch so bleiben. Die Leis-

doch, wenn uns eine echte Aufgabe, ein Problem gestellt wird, das es zu lösen gilt“, sagt Deiters, und nennt das Projekt „MetaLicht“ der Bergischen Universität Wuppertal

tungen, die

als Beispiel. 2012 feierte die

Climbix

Universität ihren 40. Geburtstag und plante

Tiefenentspannung

dazu eine besondere

Trotz Höhenmulmigkeit und des Regenwetters wagte sich Tobias Heyer mitsamt Kamera auf das Dach des Sennestadthauses. Julie Pitke unterhielt sich derweil im Trockenen mit Sascha Deiters – und nahm nicht nur diesen Text, sondern auch eine Einladung zum Bouldern mit nach Hause. Na dann: Bis bald!

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LED-Lichtkunst-


installation an den Gebäudetürmen auf

Absprunghöhe, und auch Neulinge feiern

dem Campus – ohne zu wissen, wie die

schnell Erfolge. Mindestens alle zwei Monate

Leuchtmittel überhaupt ihren Weg an die

tauschen Deiters und sein Team die Routen

Fassaden fi nden sollten. Schließlich wur-

aus – „denn wir wollen unseren Kunden

den sie auf Climbix aufmerksam und

immer wieder

setzten das Projekt mit den Industrieklet-

neue Heraus-

Doch Sascha Deiters ist einer dieser Menschen, der, wenn man ihn

terern aus Bielefeld um. Sascha Deiters er-

forderungen

nach seinem Feierabend fragt, nur mit den Schultern zuckt. Und

innert sich: „Das sind Projekte, die Freude

bieten“, erklärt

dann, als hätten wir es geahnt, lächelnd davonbraust: Bouldern. ///

machen, die man so schnell nicht vergisst.“

er. Ein Blick aus

Ein anderes Projekt, das Sascha Deiters

dem obersten Stock des Sennestadthauses

große Freude macht, ist seine selbst konzi-

verrät: Das Team ist am Boden angekommen,

pierte Kletterhalle in Bielefeld-Senne –

hat seine Arbeit für heute erledigt, die Fens-

eine der größten Norddeutschlands. Als er-

terscheiben des 65 Meter hohen Turms

fahrener Klettertrainer und Routensetzer

funkeln sauber, als sich die Sonne durch die

hat er sich damit einen Herzenswunsch er-

Wolken schiebt. Deiters’ Blick fällt auf die

füllt: „Die beste Kletterhalle der Welt bau-

Uhr, er nickt zufrieden. Im Fahrstuhl

en.“ Hier warten auf 1500 Quadratmetern

machen wir uns auf den Weg nach

300 verschiedene Routen in unterschiedli-

unten, Zeit für eine letzte Frage.

chen Schwierigkeitsgraden darauf, bewältigt zu werden. Im Gegensatz zum Klettern funktioniert Bouldern ohne Seile und Gurte, sämtliche Routen befi nden sich in

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Man nehme 100 Tonnen Sand jede Menge Holzplanken ausrangierte Überseecontainer ein paar Liegestühle und packe all das auf ein ­Parkhausdach. Klingt nach Quatsch? 12 von 48


Ja, dachten wir auch. Waren der Meinung, dass man eine triste Betonfläche nicht einfach in eine Strandbar verwandeln könne. Schon gar nicht hier, mitten in Bielefeld, ­direkt am Ossi, über den unentwegt Autos rauschen – und erst recht nicht, wenn nur ein bastverzierter Bauzaun die Grenze zu der Fläche bildet, auf der Menschen ihr Auto ­abstellen, um sich zu Fuß auf den Weg Richtung Innenstadt oder Bahnhof zu machen. Und doch: Nur wenige Wochen nach der ­Eröffnung der Strandbar Santa Maria stellt sich genau diese Mischung als absolutes ­Erfolgsrezept heraus, gibt es bei facebook schon über 7.000 Fans, ist das Konzept ­Gesprächsthema überall. Kaum jemand hat noch nichts von der hippen Strandbar mitten in Bielefeld gehört und wer bis jetzt noch nicht dort war, will unbedingt mal hin. Es scheint, als ginge kein Weg an Santa Maria vorbei, als hätten Andreas Oehme und Niklas Neumann ein weiteres Stück Großstadtfeeling nach Bielefeld geholt, nach dem sich die Bielefelder lange gesehnt haben. Schon vor zwei Jahren hatten die erfahrenen Bielefelder Gastronomen den Entschluss ­gefasst, eine Strandbar inmitten der Stadt zu eröffnen und sich damit vom bestehenden Angebot an Restaurants, Bars und Kneipen abzusetzen. Doch wo genau? Lange suchten sie vergeblich nach einer passenden Location und fanden im Parkhaus an der Jöllenbecker Straße schließlich ideale Voraussetzungen für ihr Vorhaben. Längst ist dieses Parkhaus mehr als eine überdachte Abstellfläche für Autos – in den vergangenen Jahren haben sich im Erdgeschoss das für Pingpong-Abende bekannte Kulturzentrum Nummer zu Platz und die Bar Cutie etabliert. Die Zielgruppe weiß also, wo es langgeht.

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Bevor die Bauarbeiten im April 2014 endlich starten konnten, machten sich die Geschäfts­ führer der Strandbar gemeinsam mit dem Team von Apostroph Z Design an die fi ­ nale Ausarbeitung des Konzepts. Dann, endlich, konnte die Verwandlung beginnen, wurden 1.500 Quadratmeter Parkfläche mit Bauzäunen abgetrennt, packten bis zu zwanzig Hände bei Wind und Wetter mit an, um die Eröffnung pünktlich zum Sommer zu ermöglichen. Die wichtigste Standbar-Zutat, der Sand, bildete dabei die größte Hürde, musste der LKW diesen wegen der niedrigen Durchfahrtshöhe an der Einfahrt zum Parkhaus abkippen. So wurden 104 Tonnen feiner Baggersee-Sand von dort aus in Anhänger geschaufelt, mit dem Auto bis aufs Dach gefahren und dort per Hand verteilt. Es wurden Stege gezimmert, alte Überseecontainer zerteilt und als Deko platziert, Tische, Bänke und eine Theke gebaut, weitere Möbel ­organisiert und insgesamt 180 Sitzplätze ­geschaffen. Mitte Mai, kurz vor der Bauabnahme, regnet es in Strömen. Niemand denkt an T-Shirts, kurze Hosen und Flip Flops, niemand will cocktailschlürfend im nassen Sand sitzen. Doch als der Himmel kurz aufreißt, das Blau durch die Wolken blitzt, vergessen wir, dass wir unser Auto nur wenige Meter entfernt geparkt haben, durch ein übelriechendes Treppenhaus geirrt sind, und stellen uns vor, wie wir barfuß im Sand sitzen, Sonnenbrille auf der Nase, Wind im Haar, Musik in den ­Ohren. Ahnen, dass sich das ein bisschen nach Urlaub anfühlen wird, nach Auszeit vom Alltag, nach Leben wie in Hamburg, in Berlin. Na bitte.

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Gluck

Gluck

Gl端ck 16 von 48


So richtigen Durst braucht es nicht. Also nicht so einen, bei dem man einfach den Deckel vom Flaschenhals sprengen und alles trinken würde. Hier geht es eher um Durst und Müßigkeit, um ein SichUmschauen, Auswählen, mit Bedacht trinken. Betrinken klappt eh nicht, denn wer sein Geschäft Brause Syndikat nennt, der führt vor allem Nichtalkoholisches nicht nur im Schilde, sondern auch im Regal. Die beiden Macher, Lars Schwier und Oliver Burau, nennen sich dann auch Colajunkies, quasi von Geburt an nicht mit Muttermilch, sondern mit tiefbrauner Zuckerbrause großgezogen.

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Beide sind waschechte Kauf-

weißer, unbedeckter Deckel,

Brause berichtet, die noch

männer, wissen also, dass es

kein Namensschild und auf

unbekannt ist. Und sofort

schon ein paar mehr ver-

wenigen Quadratzentime-

ins Sortiment aufgenom-

kaufter Flaschen bedarf, um

tern das zeigend, was man

men werden muss. Sicher,

am Ende von Rechnung und

halt in Deutschland auf eine

es gibt hier auch Fritz-Kola.

Monat eine schwarze Zahl

Flasche schreiben muss.

Aber die gibt es ja schon

präsentieren zu können.

Alles andere aber ist ent-

fast an jeder Ecke. Wer aber

Und das geht so: Coca Cola,

behrlich. Schließlich soll der

eine solche Flasche mit dem

Sprite und Fanta sucht man

Geschmack entscheiden.

Konterfei der beiden Grün-

hier vergeblich. Gott sei

Premium-Cola steht auf der

der in die Hand nimmt, dem

Dank, möchte man fast hin-

Bestsellerliste von Lars

wird schnell von den Inha-

zufügen, wer zur Weihnacht

Schwier derzeit ganz oben –

bern zugeraunt, dass das

glitzernde Colatrucks

aber das kann sich schnell

mal drei Gründer waren. Der

durchs Land fahren lässt,

wieder ändern. Etwa, wenn

eine, der Dritte aber irgend-

der ist nichts für einen

im Internet ein neuer Liefe-

wann sein eigenes Ding

Spezialitätenladen in Biele-

rant entdeckt wurde, wenn

machte, aus Hamm stammt

felds Westen. Dann doch

die Mund-zu-Mund-, besser:

und dort mittlerweile die

lieber die Premium-Cola aus

Gaumen-zu-Gaumen-Propa-

eigene Brause abfüllt. Kein

dem Kühlschrank fischen,

ganda von einer neuen

Wunder, dass eben diese

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Brause im Brause Syndikat

das Wörtchen „muss“ in

Dann geht nichts schief,

davon wartet – so scheint es

direkt neben den schwar-

diesem Satz irgendwie eine

bestellen können die beiden

zumindest – direkt neben

zen Fritz-Kola Kästen steht.

überbetonte Schwere. Es ist

Jungs alles, geliefert wird

der Verkaufstheke. Fast

Es gibt also viel zu entde-

aber eh für jeden etwas

zügig bis flott und dann

verstohlen wirkt der feuer-

cken. Limonade und Bier,

dabei, in den Regalen

steht auch der größten

rote Getränkekasten, in dem

die man alle nicht mal vom

balgen sich nicht wie im

Brausesause nichts mehr im

Sprite, Fanta und Coca Cola

Hörensagen kennt. Okay,

Getränkemarkt die Kisten

Wege. Wer hier fragt, was

auf Durstige warten. Klar

Clubmate gibt es hier auch,

palettenweise, sondern

denn gerade so Trend sei in

trinken wir das noch. Sagt

aber in Geschmacksrichtun-

steht Flasche an Flasche.

der Brausebranche, der

Lars Schwier und klingt

gen, die schon beim Hören,

Wer hierhier kommt, um

bekommt als Antwort ein

nicht wirklich begeistert.

spätestens beim Trinken

gleich eine ganze Fußball-

Kopfschütteln. Es gehe doch

Aber Coca Cola, die ginge

dem Genießer einiges an

hobbymannschaft abzu-

nicht um Trends. Es gehe

immer noch, klar. Manch-

Phantasie – oder schreibt

füllen, der kommt zu früh.

darum, selber Trends zu

mal. Immer seltener. Es gibt

man hier dann doch besser

Oder zu spät, wie man es

setzen. Dazu muss man sich

halt Alternativen. Und was

Fantasie? – abverlangt.

nimmt. Wer hier mehr als

natürlich erst einmal zu-

für welche. Und der Blick

Getränke mit Ingwer liegen

zwei Kisten mitnehmen

mindest durch Teile des Sor-

schweift über das Regal mit

gerade im Trend – man muss

möchte, der ruft an, der

timents getrunken haben.

der schwarzen Brause und

das mögen, sagt Lars

guckt am besten zwei Tage

Aber da gibt es sicherlich

die Auswahl erscheint ganz

Schwier. Und irgendwie hat

vorher vorbei und ordert.

schlimmere Aufgaben. Eine

wunderbar. ///

Tobias Heyer trinkt weder Kaffee, Tee noch Alkohol. Bei Cola wird er schwach. Sehr sogar. Allerdings vor allem, wenn sie mit Orange gemischt ist. Spezi gibt es im Brause Syndikat. Also die echte Spezi, der Klassiker und Namensgeber. Steht ab sofort im Kofferraum, im Agenturkühlschrank. Gäste willkommen. Also nicht allzu durstige.

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Da ist ein wunder sames Haus. 20 von 48


Groß, eine alte Stadtvilla vielleicht. Das Viertel eher eines,

Wer meint, Theaterspielen bedeute nur,

dem es nicht so gut geht. Wer durch die alte hölzerne Ein­

dass Menschen in andere Gestalten, raus

gangstür in das Haus kommt, oder zwischen den schmiede­

aus dem eigenen Ich schlüpfen, wird von

eisernen Verzierungen durch das Fenster blickt, sieht einen

ihm schnell eines Besseren belehrt. „Auch

großen Tanzsaal. Lange, schwere Vorhänge umranden die

wenn es eine Vorlage zu einem Stück gibt,

mächtigen Fenster. Nachtblau könnten sie sein. Charmant

oder ich den Kindern Aufgaben stelle,

knarrt manchmal der blanke Boden unter den vielen Füßen,

­ändert sich alles extrem durch die Gruppe,

kleine und große. Das alte Holz hat seine besten Tage bereits

die einzelnen Charaktere, mit denen ich

hinter sich. Und die schönsten vor sich. Leben füllt auch das

arbeite.“

angeschlossene Café – Kultur und Projekte. Auf Talent komme es dabei gar nicht an, sondern auf Menschen, ­Daniel ­Scholz träumt von diesem Theaterhaus. Wer ihn kennenlernt, träumt

die gerne zusammen etwas schaffen. 12- und 20-Jährige

gerne mit. Und glaubt schnell daran, dass Geträumtes wahr werden kann.

­können wunderbar miteinander arbeiten. Aufrichtig freut

Der 33-Jährige hat Psychologie studiert, Germanistik, Europastudien, Ge-

sich Daniel, wenn er das sieht. Er scheint Freund und Respekts­

schichte. Nichts davon zu Ende. Er war lange auf der Suche. Viele Stationen

person zugleich zu sein für die Kinder. In jedem Spiel, in

säumten seinen Weg, von dem man sich trotzdem komischerweise nicht

­jedem Stück müsse man dem eigenen Bauchgefühl trauen,

­vorstellen kann, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt orientierungslos war.

das machen, was einem guttut.

„Ich wusste lange nicht, „Das ist das größte Glück für was ich kann und was ich mich, wenn die Kleinen hinter erzählt er entspannt. Vor sieben Jahren dem ­stehen, was sie tun“, sagt Daniel. will“, habe er dann ein „Erweckungserlebnis“ gehabt. Er lernte Michael Zimmermann

Je mehr er anderen beibringe, desto mehr lerne er selbst.

kennen. Und die Theaterpädagogik.

Er hat auch schon mit Erwachsenen gearbeitet, aber seltener.

Er war 27, ließ alles stehen und liegen,

„Dabei ist die Arbeit und das Glück das gleiche. Nur die Hürden

machte eine zweieinhalbjährige

sind andere. Erwachsene haben oft das eigene Körpergefühl

­Ausbildung. Das Theater hat alles ver-

verloren. Bis man Erwachsene dazu bringt, das Scheitern

bunden. Heute wird er von anderen

­anzunehmen, kann schon ein bisschen Zeit vergehen“, erzählt

­angesprochen, gefragt, ob er Theater-­

er lächelnd. Und genau darum geht es ihm unter anderem

Projekte leiten kann. Sein Kalender ist

auch, wenn er als Klinikclown unterwegs ist.

voll. Schön voll. Ein steinerner Weg

„Den Perfektionismus zu „Es war gut, so, wie es entlarven und das Scheitern war.“ sagt er dann. anzunehmen – dafür „Man muss sich mit ­brauchen Menschen Clowns.“ Mit seinen Kollegen von Dr. Clown e.V. besucht er regelmäßig Kinderkliniken, ­jeder Faser in das Hospize und Senioreneinrichtungen. Und auch hier, als Clown, gehe es nicht schmeißen, was man darum, in eine Rolle zu schlüpfen. Ein Clown muss nicht immer lustig sein, darf auf keinen Fall krampfig sein. Und muss vor allem nur eins sein: echt. „Im Gegenteil“, antwortet Daniel auf die Frage, ob die Arbeit mit todkranken liebt. Und Glück Kindern einen Clown nicht traurig mache. ­haben.“ Oder gehört das zusammen? also zum Erfolg? Nein.

Carmen Wolf und Anna

„Wenn ich als Clown ins Hospiz

­Lechner ­trafen Daniel

gehe, komme ich beglückt wieder

­Scholz und die Kinder. Und

Anfang auch viel für wenig Geld gearbeitet und manchmal sogar Projekte

raus. Weil ich zusammen mit den

wären beide sicherlich

­umsonst gemacht.“ Erfahrungen machen ist das Wichtigste. Das lässt er heute

Kindern etwas Schönes entdecken

Stammkunden im Café

auch die Kinder und Jugendlichen, mit denen er arbeitet, spüren.

durfte, das vorher weder sie noch

­seines ­Theaterhauses. Nur

Sein t­ heaterpädagogischer Blick sieht die Kinder, wie sie sind. „Ich ­arbeite mit

ich gesehen haben.“ ///

die Immobilie fehlt noch.

„Und ich hatte keine Angst. Ich habe viele Erfahrungen gemacht, d ­ eshalb am

den Menschen, weil sie so sind, wie sie sind.“

Sie sollte nicht mehr als ’n

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Appel und ’n Ei kosten. ­Angebote? Her ­damit.


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ABHÄNGEN

Was entsteht, wenn man ein Hochseeyachtsegel und ein Zelt verschmelzt? Ein Kokon. Klar. Denn verbindet man

Werkzeuge

zur

See und für das Land, kann es ja nur auf

RUMHÄNGEN

eine Weise en-

Wer beim Knoten noch Übungsbedarf erken-

den: in der Luft.

nen lässt, der kann sich erstmal am Osoop

Mit dem Cacoon Hängezelt gibt es bei Unwetter keine nasse Matrat-

üben. Das verwandelbare Kissen ist zu denkbar jeder Form verknotbar. Damit lässt sich nicht nur das al-

ze. Auch ungebetene Gäste

berne aufblasbare Nackenkissen

hält man sich vom Leib.

für unterwegs ersetzen. Dieses

Wer also demnächst über

schlaue Kerlchen macht sich

und nicht auf dem Ameisenhaufen zelten will, dem sei Cacoon wärmstens ans Herz gelegt. Geträumt wird

krumm, damit Du es bequem hast. Egal wo. Egal wie. Egal in welcher Position. Und dann sieht es auch noch so gut

hier drin übrigens ausschließlich von wunderschönen

aus, dass man es überall he-

Schmetterlingen. Also: Seemannsknoten erlernen, ab in

rumliegen lassen und als

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AUFHÄNGEN Während der Fußball-WM ist das Scoreboard nicht nur

ANHÄNGEN

ein zuverlässiger Aufbewahrungsort für Fan-Schals. Sondern nebenbei kann man hier auch noch die Wettpunkte zählen. Und wenn die WM vorbei ist? Hält man

Ob zum Picknick oder Public Viewing – in jedem

vielleicht den Bingo- oder Canastapunktestand darauf

Fall ist Fahrradwetter! Und damit die passende Erfrischung nicht fehlen muss, braucht man einen Packesel der ganz besonderen Art. Das DONKEY 6Pack. Ob Holunderbeersaft, Hopfenblütentee, der trockene Rotwein plus Glas oder fest. Oder man ordnet die kleinen Holzstäbe eben genau

das stille Mineralwasser – der kleine

so an, dass die perfekte individuelle Garderobe entsteht,

Esel transportiert alles bequem auf

für all die Dinge, die sonst wild rumliegen. Und in vier

der Stange ohne Drahtseilakt und

Jahren? Ist ja dann auch wieder Weltmeisterschaft.

doppelten Boden. Und erstmal an-

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gekommen lässt sich das kühle Nass elegant davontragen. Esel sind halt doch sehr intelligente Tiere. Hatten wir das in einer der letzten Ausgaben schon mal erwähnt? www.donkey-products.com

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ACH, WENN DOCH EIN KREIS EIN MOND UND EIN MOND EIN KREIS WÄR 26 von 48


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DAS LEBEN KANN VERDAMMT EINFACH SEIN

Am liebsten zeichnet Sabine Kuhn Musiker. Solche, bei denen die Hände zu Instrumenten

werden, ein schneller, ein sicherer, präziser Strich und die Zeichnung sitzt. Sieht einfach

aus. Ist es aber nicht. Sie sitzt jeden Abend,

Die Wurst in der Bratpfanne von Sabine Kuhn

wenn es Livemusik gibt, in der Extra Blues

ist noch nicht gar, eher blass. Wie mit Blei-

Bar und zeichnet die Musiker. Einfach so.

stift gezeichnet. Aber was heißt schon „wie

Ohne Auftrag. Ohne aufzufallen. Sitzt im

mit Bleistift gezeichnet“ – in der Welt von

Publikum. Und zeichnet.

Sabine Kuhn.

Natürlich schaut ihr der ein oder andere dabei

Die zeichnet nicht nur was sie sieht. Sondern

über die Schultern. Und genauso natürlich

auch, was sie denkt. Also liegt in ihrer Brat-

fragt der ein oder andere, ob man davon ei-

pfanne ein kleines Notizblatt. Darauf eine

gentlich leben könne. Und was bitte ist das

Wurst, gezeichnet. Einmal gewendet, also

für eine Frage? Davon leben. Darum kümmere

Wurst und Blatt, wird aus dem Blässling eine

ich mich nicht. Sagt die, die tagsüber als

braungebrannte Bratwurst. Das Leben kann

Postbotin arbeitet. In der Jackentasche

verdammt einfach sein.

natürlich den Skizzenblock. Man wisse ja nie.

Wer Sabine Kuhn besucht, der schaut vorbei

Studiert hat sie in Bielefeld an der Fachhoch-

bei einer, die nicht in ihrem Atelier arbeitet.

schule. Wunderbare Menschen hat sie da

Dort auch nicht wohnt. Es ist viel mehr. Sie,

kennengelernt. Solche, die ihr gesagt haben,

ihr ganzes Leben ist das Atelier. Dabei zeich-

dass sie das malen solle, was sie bewegt.

net sie auch gerne draußen. Setzt sich mal in die Kneipe, dann auf den Sieggi und zeichnet drauflos. Lässt sich über die Schulter schauen, zeichnet weiter, kommt ins Gespräch und gibt die Zeichnung gleich mit. Geschenkt, versteht sich. Denn die Zeichnerei ist ja eh ein Geschenk. Und wenn die sogar noch jemandem gefällt? Dann ist das doch noch viel schöner. Ein Geschenk, quasi. Also abgegeben, für umme, für nix. Da freut sie sich lieber, schnappt sich ein neues Blatt und weiter geht es.



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ALLES VOLLER ZEICHNUNGEN Und also macht sie das. Bis heute. Zeichnet drauflos. Versucht einfach, eine gute Zeichnung zu machen. Hart sei das, schwer. Man könne das kaum glauben, wenn man sich

Und genau die zeichnet sie am liebsten. Es

nur die wenigen Striche anschaue. Aber, ja

ist eine besondere Welt, in der sich die

doch, es sei immer wieder ein Ringen mit

50-Jährige bewegt. Die, die schon manches

sich selber. Wenn es dann eine gute, eine

Mal ihre besten – welche sind das über-

richtig gute Zeichnung wird, dann ver-

haupt? – Bilder ausgestellt hat. Aber jetzt

schenkt man so etwas nicht. Sagen die ei-

passt es gerade nicht. 2012 war die letzte

nen. Und denken die anderen. Aber Sabine

Ausstellung, jetzt wird ihr Schlafzimmer, ihr

Kuhn sieht das anders. Sie gibt die kleinen

Musikzimmer zur Galerie. Tesafilmstreifen

Kunstwerke lieber gleich weiter. Warum

halten die Notizblätter an den Fensterschei-

auch behalten? In ihrer Wohnung ist eh kein

ben, dicke Bleistifte werden flüchtig ange-

Quadratzentimeter mehr frei, auf dem WC,

spitzt und dann in die Hand genommen. Kur-

in der Küche, rund um das Bett – alles voller

zes Überlegen, dann der Start, dann schon

Zeichnungen. Einen ihrer Schuhe hat sie

das Ende. Dazwischen Figuren mit riesigen

gerade knallrot angemalt. Früher war der

Händen, großen Nasen, pfiffigen Augen.

Meine Lieblingsmondform ist, wenn er ein

braun. Jetzt sollte er rot werden. Sah aber

Wenn die gemocht werden, dann mag sie

bisschen kartoffelig ist. Das ist nur kurz –

irgendwie nicht aus. Also ist es bei einem ge-

auch die Zeichnerin. Sehr sogar.

und dann sieht er am wenigsten nach Mond

blieben. Jetzt steht das Paar nebeneinander,

Schreiben Sie, dass ich mit Humor zeichne,

aus. ///

der eine Schuh rot, der andere braun. Und

diktiert sie dem Schreiber in den Block. Und

man wundert sich doch nicht. Warum auch.

mit Gefühl. Dann greift sie zur Klarinette –

Ist doch eine klasse Erklärung, warum der

eben erst geschenkt bekommen, eigentlich

eine umgefärbt wurde.

spielt sie lieber Blockflöte – und bläst kräftig

„Wenn ich zeichne, dann denke ich“, erzählt

hinein. Drei Töne kann sie schon, ein paar

Sabine Kuhn, heute ein wenig aufgeregt,

mehr dürften es ruhig werden. Aber das

weil ja Besuch da ist. Denken, das sei

wird. Ganz sicher. Das ist wie mit den Zeich-

schließlich lebenswichtig. So wie Musik.

nungen. Gibt es einmal ein paar schlechte, folgt irgendwann wieder eine richtig gute. Man müsse nur geduldig sein. Und das ist Sabine Kuhn. Bei ihren Zeichnungen, die in Windeseile entstehen. Und doch nie hektisch wirken. Warum auch? Alles braucht sein Zeit . Wie die Bratwurst, die erst blass grau, dann knackig braun ist. „Ich überrasche mich am liebsten selber“, sagt Sabine Kuhn. Auch zu sich selber. Und guckt tatsächlich überrascht.

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Der letzte Schliff ?

Sie müssen nicht Ihre Vorstellungen

für Ihr individuelles Vorhaben. Die

ändern, damit Ihre Wünsche in

große Produktpalette von Sichtschutz-,

Erfüllung gehen. Unsere Disziplin?

Sonnenschutz– und Verdunkelungs-

Ihren Wunsch(t)raum zum Leben zu

anlagen, die wir Ihnen bieten können,

erwecken. Wir bieten Ihnen umfas-

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ANGESPITZT Nur noch schnell die Gurke verschrauben und die M ­ öhren anspitzen. Fertig ist der Rohkost-Traum. Sieht gut aus und schmeckt auch so. Karoto und Cucumba lassen selbst den untalentiertesten Hobbykoch gut aussehen und das auch noch inklusive des Erhaltes aller zehn Finger. Ab jetzt wird nichts mehr unangespitzt in den Magen gerammt. www.mnkbusiness.com

AUFGESCHLOSSEN ENTLÜFTET Schluss mit den Löchern in den Hosentaschen. Im ­LOCKER werden

nicht nur Inbus- sondern auch Haustür-

Muss ja nicht zwangsweise was Schlechtes bedeuten, wenn

schlüssel gescheit

die Luft raus ist. Diese Fahrradschläuche gehören

verstaut.

eindeutig nicht mehr auf die Felge, dafür aber un-

Außer-

dem auch Fahrradschlüssel,

Schuppen-

schlüssel, Tagebuchschlüssel, Büro­schlüssel,

Schatztruhen­schlüssel,

bedingt in die Tasche.So lässt sich dann auch formschön der Tintenfleck vermeiden, der entsteht, wenn man den Kugelschreiber mal wieder einfach so

­Tresorschlüssel, Märchenschlossschlüssel …

in die Tasche gesteckt hat.

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VERZETTELT Das Smartphone hat es vertrieben. Das gute alte Notizbuch. Aber seien wir ehrlich. Einen gewissen Mangel hatte das Ding auch. Dass es keinen Platz fürs Smartphone bot beispielsweise. Und auch sonst war die Unterbringung flüchtiger Notizen eher schwierig, lose Zettelchen hatten keinen Platz und die Angst vorm weißen Blatt ließ uns übermäßig viel Zeit aufwenden, die tagtäglichen Kritzeleien dann am Sonntag in Schönschrift ins Notizbüchlein zu übertragen. Mit dem Taschenbegleiter Roter Faden lässt sich mit analogen Notizen der alten Schule beeindrucken, bietet er doch durch zahlreiche Klammern und Taschen ausreichend Stauraum für Hefte, lose Blattsammlungen, aber auch den digitalen Freund und Helfer. Chaos garantiert. Gott sei Dank. www.roterfaden.de

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„Aber bitte keine Standard-­ Fotos, bei denen ich durchs Regal in die Kamera grinse!“, war eine klare Ansage an die Fotografin Carmen Wolf – völlig überflüssig, Standard-­ Fotos macht die eh nicht. Nachdem es sich Autor ­Philipp Quest auf dem Sitzkorken gemütlich gemacht hatte, wollte der das Büro ­eigentlich gar nicht mehr verlassen und hätte so ein Ding gerne auch für den ­eigenen Schreibtisch – gleich

Raum

mal den Chef fragen.

für ­Kreativität

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40째 Normal wasch ich immer bei 40째.

40째 Schonw채sche; dauert so knapp 2 Stunden. Sauber isses eigentlich immer.

War es,

die Maschine zu Hause

ist kaputt. Mein erstes Mal im Waschsalon.

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Jetzt denken Sie bestimmt: Da geht einer das erste

Nicht die Maschine, aber die Wäsche. Zumindest

Mal in einen Waschsalon. Ja? Ja, so isses. Gerade 30

­angebrannt. Löchrig. Kurzschluss; kurzer ­Entschluss.

geworden, Single, und das erste Mal im Waschsalon.

Die Waschmaschine taugt nicht mehr. Alt und aus­

Alleine. Nur ich und ein großer Berg Wäsche. Und all

gedient.

die anderen. All diejenigen, die hier zum Waschen

Neue kaufen, aber welche. Testberichte durchwälzt,

hinkommen. Wer wäscht eigentlich im Waschsalon?

und wieder durchwälzt. A+, A++, A+++. ecoTec,

Studenten? Reisende? Familien? Ja, irgendwie eine

ecoSpar, megaECO. Einfach nur normal waschen, bei

bunte Mischung aus allem.

40° im Schonwaschgang, und ab und an mal heißer, ist das noch möglich? Wofür brauch ich Waschgänge

Was zuvor geschah: zu Hause Waschen.

wie Buisness und sportiv, Super15 und Knitterfrei. Es

Schusswechsel im Badezimmer. Ach nein, das war

hat doch immer einfach so funktioniert. Basta.

nur der Schleudergang, ungewöhnlich laut, unge-

4 Wochen streichen ins Land, von wegen kurzer

wöhnlich lange, ungewöhnlicher Geruch. Verbrannt.

­Entschluss: lange Leitung.

Ich habe Sie noch nie hier gesehen. Normalerweise wasche ich zu Hause. Achso. Meine Maschine is kaputt, seit vier Wochen schon. Und dann waschen Sie jetzt das erste Mal? Ja.

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Entschuldigen Sie, was isn hier normal? Wie normal? Na normal halt? 40°. Ja, 40°. Da kann ich also nichts falsch machen? Normalerweise nicht.

Florian Jorzick ist bisher immer dran vorbeigegangen. Doch jetzt musste er rein: in den Waschsalon. Und berichtet uns von seinem ersten Mal. Mitgenommen hat er Carmen Wolf, die sonst beim Waschen nur die Start-Taste der Maschine drückt; heute aber auf den Auslöser.


Tag X: keine Wäsche mehr im Schrank. Die Taschen voll. Voll Wäsche und voll Münzgeld, das braucht man bestimmt im Salon. Ich betrete den Laden, es riecht frisch, linkst sitzt einer und liest ein Buch, eine andere Spielt Candy Crush auf ihrem mobilen Endgerät. Kein Hallo, nur das Summen der Maschinen empfängt mich. Und Überwachungskameras, die auf mich gerichtet sind. Jetzt hab ich die Qual der Wahl. Welche Maschine? Ich nehm die 16, die sieht vertrauenserweckend aus, ein bisschen Waschpulverreste oben, ein bisschen Wasser unten davor. So wie alle Maschinen hier. Kaum habe ich die Maschine befüllt, geht der erste, nachdem ich Start drücke, geht der zweite. Ich also alleine im Salon. Ab und an fährt ein Auto vor, jemand holt Wäsche aus dem Trockner oder schmeißt eine Maschine an und geht wieder. Ich dachte, hier wäre es geselliger, lebhafter. Aber anscheinend sind alle Textilien dieser Stadt sauber. Außer meinen, 4 Wochen gesammelt und jetzt auf einen Schlag gewaschen. Aber ich komm wieder – so ca. in 4 ­Wochen. Obwohl ich mitlerweile Outdoor und ­Express20 als Waschgänge zu Hause habe. ///

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So klang unsere Jugend. Was man

sollten, dass es diese Gleichung Ar-

so für Jugend hält, wenn man die 40

beit = Erfolg doch auch in der Musik

überschritten hat. Es klingt also

geben sollte. Dass ein Leben jen-

eher so, wie das, was wir vor rund

seits der 25 so etwas wie Kontinui-

zehn Jahren hörten, erlebten, lebten.

tät und Sicherheit braucht – auch

Drei Jungs auf der Bühne, weißes

wenns spießig ist. All das gab es

Hemd, schwarze, dünne Krawatte

aber nicht. Und gibt es heute noch

und dieses akustische Gitarrenspiel,

umso weniger. In Zeiten, in denen

dieser harmonische Gesang im Du-

immer seltener CDs über den Laden-

ett, der irgendwie immer noch nach

tisch wandern, in denen möglichst

Spätsommer, nach Bullifahrten mit

umsonst gestreamt wird, ist mit

komplett runtergelassenen Fens-

­Musik kaum Geld zu verdienen. Heu-

tern, nach Ketchup in den Mund­

te arbeitet der eine an der Uni, un-

winkeln, nach Rausschwimmen am

terrichtet der andere an der Gesamt-

Baggersee, nach T-Shirt, Sonne und

schule, hält der Dritte den Bachelor

Gänsehaut klingt. Lang ist’s her. Fast

in den Händen. Knappe fünf Jahre

zu lang. Vor gut 4

1/

2 Jahren

schmis-

lang hatten sie ihre eigene Musik

sen die drei schließlich hin.

aus dem CD-Spieler verbannt, wenn

Es knirschte. In der Musik, im Busi-

die Freundin, die Frau fragte, ob sie

ness, in der Freundschaft. Fünf

nicht doch mal reinhören könnte,

­Jahre lang hatten Nils, Pete und

war die Antwort eine knappe: ja,

­Philipp als F ­ ilipps Firma erst in und

geht. Aber nur mit Kopfhörern.

rund um Bünde gespielt, dann die

Dann plötzlich doch wieder die Zu-

Kreise g ­ rößer werden lassen. Nicht

sage für ein Konzert, das Treffen im

nur g ­ espielt, gelebt hätten sie für

Bandraum, der mal ne Garage war.

die Firma, die Band. Am Ende, drei

Was sie angetrieben hat? Die Freude

CDs und einen Plattenvertrag später,

am gemeinsamen Spiel. Es sei am

stellten sie fest, was einige ihnen

Ende wie Fahrradfahren. Verlernen

vorab prophezeiten: Es reicht nicht.

tust Du es nicht. Auch wenn es sich

Es ist zum Leben zu wenig, zum

anfangs anfühlt wie das Fahren mit

Sterben zu viel. Dabei nahmen sie

Stützrädern. Der erste Akkord will

die erste CD noch mit dem eigenen

noch vorsichtig gefunden werden,

Kassettenrekorder auf, brannten auf

dann geht, dann kommt alles ganz

den Silberling und erzielten erstaun-

von alleine.

liche Verkaufszahlen. CD No2 entstand mit eigenem Computer, die dritte und letzte im Kölner Tonstudio. Dennoch: Irgendwann stieg in ihnen das Gefühl auf, dass es doch schön wäre, zu wissen, was am Ende des Monats auf das Konto gespült wird. Zu wissen, dass sich Fleiss und ­Ehrgeiz dann doch irgendwie lohnen


So sitzen sie da in ihrer zum Proben-

Sie trafen sich sporadisch, zusam-

raum umgebauten Garage, die Gitar-

men gespielt haben sie nicht mehr.

ren in den Händen, die Finger auf

Der eine bringt heute jungen Men-

den Tasten und es hört sich an wie

schen das Gitarrenspiel in der Musik­

damals. Als sie durch Deutschland

schule Hiddenhausen bei, weitere

tourten, als sie ein Label in Köln

Projekte folgten, aber Filipps Firma

­fanden, als alles möglich schien. Mal

war Geschichte. Und sollte es ei-

spielten sie in Weimar vor 2.000

gentlich auch bleiben. Dann der An-

­begeisterten Zuhörern, dann setzte

ruf von Marcus Kaiser, ob sie sich

ihnen jemand in Leipzig noch halb

nicht doch vorstellen könnten, ein-

gefrorene Pizzen im Backstage-­

mal noch, als Reunion, wieder auf

Bereich vor. Am Ende erkennst Du

die Bühne zurückzukehren. Konn-

am Catering, wie viel Wertschät-

ten sie. Nicht sofort. Aber, doch, das

zung Dir der Gastgeber, der Veran-

schien nach all der Zeit wieder mög-

stalter entgegenbringt. Mal reicht es

lich zu sein. Also hockten sie wieder

nur für eine Tüte Salzstangen und

in dem Probenraum, die Setlist zwi-

aus Kostengründen gerade einmal

schen dem Kabel kaum zu lesen, ein

für zwei Freigetränke – für drei

wenig über die ersten Takte geplau-

Bandmitglieder. Dann wird die Spei-

dert, das Solo nochmal durchge-

sekarte mit den Worten „Freie Aus-

sprochen und dann konnte es

wahl“ rübergereicht.

­wieder so richtig losgehen. Ob es

Heute können die drei darüber la-

weitergeht? Über das eine Konzert

chen. Können die schlimmsten Gigs

hinaus? Schwer zu sagen. Wir

wieder zurück in die Erinnerung ho-

­könnten sagen, dass wir die Dau-

len. Sich erfreuen an den schönsten.

men drücken. Nicht noch einmal

Können ihre eigene Musik wieder

knappe fünf Jahre warten wollen,

hören – und feststellen, dass die

ehe wir wieder zuhören können –

­eigentlich saugut ist. Aber in einer

und sich unsere Jugend noch weiter

Branche, in der nackte Haut halt

weg anfühlt. Aber wer weiß, viel-

mehr zählt als der perfekte Refrain,

leicht nehmen wir die Sache auch

in der Glück und Pech viel zu nah

selber in die Hand. Wir könnten uns

­zusammenliegen, in der sehr gute

vorstellen, noch einmal zu spielen,

Musik eben nicht gleichbedeutend

wenn die Location passt. Haben sie

ist mit sehr viel Erfolg. Als Schluss

gesagt. In der Locationsuche sind

war mit den gemeinsamen Proben,

wir nicht die Schlechtesten. Wenn

mit den hunderte von Kilometern

es darum geht, die eigene Jugend

langen Autofahrten, hin zum Gig,

wenigstens ein wenig zurückzuho-

rein in die Streiterei, dann habe es

len, auch nicht gerade fantasielos.

sich fast wie Erleichterung ange-

Also schauen wir mal. Was geht.

fühlt. Weg war der Druck, das Un­

Wann was geht.

gewisse. Eins aber steht fest: Die Jungs nehmen eine CD auf. Mit uns. Also mit HOCH5. Kann nur wunderbar werden. Wird wunderbar. Wiewannwo? Schreiben wir, ­sobald wir ins Tonstudio ziehen. Genau hier. Und schon sehr bald. Wunderbar. ///

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Anna Lechner: Foto und Text Carmen Wolf: Foto Florian Jorzick: Art-Direktion und Text

no. 9 Unsere Ausgabe 9 wird eine für

echte Romantiker. Dich erwarten Geschichten über Leidgeprüfte,

echte Liebe, mit viel Herzschmerz und der unvergleichlichen

Konsistenz von Schmelzkäse. Von Mary, die fast ihre lange Beziehung mit Robert für Sunnyboy Keith aufs Spiel setzt, bis sie

Julie Pitke: Kreativ-Direktion, Text

merkt, dass der sie tagelang über Tobias Heyer: Kreativ-Direktion, Text und Foto

sein wahres Sternzeichen getäuscht hat. Oder Steven, der nach einem Date mit der forschen Veronique mit seiner Leiden-

Stephan Sand: Text

schaft für illegale Hahnenkämpfe Kirstin Remiasch: Art-Direktion, Grafik, Illustration und Text

auf Unverständnis stößt. Was ihre beste Freundin, die resolute Tierschützerin Helen dazu sagt? Eigentlich egal. Denn am Ende werden alle gefressen. Von unserem neuen Agenturhund. Die ganze Ausgabe. Und deswegen

Katharina Lütgert: Bildbearbeitung

machen wir es halt doch wieder ganz anders.

Philipp Quest: Text

Anne Lüneburg: ProjektKoordination


HOCHFÜNF No8 IMPRESSUM Herausgeber: HOCH5 VERLAGS GmbH & Co. KG, V.i.S.d.P.: Tobias Heyer Konzept, Text, Fotografie und Design: HOCH5 GmbH & Co. KG Verlag und Redaktion: HOCH5 VERLAGS GmbH & Co. KG eMagazin: HOCH5 NEXT GmbH & Co. KG

Kontakt: Neustädter Str. 19 • 33602 Bielefeld • 0521.96121160 Borriesstraße 11 • 32257 Bünde • 05223.7923700 info@hoch5.com • www.hoch5.com

Auflage: 10.000 Exemplare • Verteilung: OWL Mediadaten: Preisliste 1/2013 Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

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Fotokunst Im kontext

Die Bielefelder schule

7.9.—7.12. 2014 Roman Bezjak katharina Bosse Jörg Boström sebastian Denz Andrea Diefenbach Philipp Dorl Jürgen escher sibylle Fendt Axel Grünewald Jürgen Heinemann Axel Hoedt karl martin Holzhäuser Gottfried Jäger sara-Lena maierhofer norbert meier tomek mzyk Philipp ottendörfer emanuel Raab Leif schmodde sabine schründer Andrea sunder-Plassmann Christian tiefensee Dagmar Weiß Paula Winkler

Alte stadtbibliothek Wilhelmstraße 3, 33602 Bielefeld Di—so: 11—18, Do: 11—21, sa: 10—18 www.die-bielefelder-schule.de


s- tag b s e Kr tion a 14 m r 0 ld 9. 2 efe nfo

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6. Biel M TA

WIR INFORMIEREN ZU VORSORGE, DIAGNOSTIK UND THERAPIE. www.bielefeld-gegen-krebs.de

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Das Leben ist Zu schรถn, um den Mut zu verlieren.


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