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Spaß und Lampenfieber bei „Ob i sing oder ob i spiel“
Der traditionelle Vorspielabend für den Volksmusik-Nachwuchs fand dieses Jahr wieder wie gewohnt am Freitag vor den Osterferien im Kurhaus Fiskina statt. Zum 46. Mal jährte sich diese Veranstaltung und bot, wie bereits fast ein halbes Jahrhundert jungen Musikern die Möglichkeit, ihr Können einem breiten Publikum zu präsentieren. Durchs Programm führte zum wiederholten Mal Felix Frommknecht. Mit „Witzle“ und dem ein oder anderen „Gschichtle“ lockerte er den Abend gekonnt auf. 33 Gruppen waren dieses Mal vertreten. Teilnehmer von acht bis 17 Jahren waren am Start und zeigten ein breitgefächertes Repertoire an traditioneller Volksmusik. Dabei waren „Klassiker“ wie „I de Alpereasle“ oder „Am Himmeleck“; mit „E wörzigs Bröckli Appezöller Chääs“ oder „All’s was bruuchsch“ war aber auch Liedgut aus der benachbarten Schweiz vertreten. Auch der bekannte „Augenstern“ vom Südtiroler Harmonikaspieler Herbert Pixner wurde in beeindruckender Weise vorgetragen. Neben (Knopf-)Akkordeons waren auch Saiteninstrumente wie Gitarre, Harfe, Kontrabass und Hackbrett vertreten und lockerten damit das ansonsten von der Steirischen Harmonika dominierte Programm auf. Die jüngsten Teilnehmer waren allerdings ohne Instrument gekommen. Die Jugendschuhplattlergruppe des Trachtenvereins D’Holzar, der den Vorspielabend alljährlich ausrichtet, hatten zu Beginn und nach der Pause ihren Auftritt. Die kleinsten Tänzerinnen gehen hier sogar noch in den Kindergarten und hatten alle Hände voll zu tun, sich den Ablauf vom „Mühlrad“ zu merken. Glücklicherweise konnten sie die ein oder andere Figur von ihren größeren Kameraden abschauen und so waren die Plattler eine schöne Ergänzung zur musikalischen Darbietung. Auf der Bühne wirkten schon die jüngeren Teilnehmer sehr selbstsicher. Hinter der Bühne jedoch waren sowohl die Anspannung vor dem Auftritt als auch die große Erleichterung und der Stolz danach deutlich spürbar. So konnte es schon einmal vorkommen, dass man in der Hektik seine Harmonie in dem Meer aus Instrumenten erst einmal suchen musste. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr waren die Gedichte und Geschichten einiger Schülerinnen und Schüler der Grundschule Fischen-Ofterschwang. Die dritten und vierten Jahrgangsstufen nahmen am Mundart-Wettbewerb „So schwätz i“ des Vereins Mundart Allgäu teil. Die Kinder konnten die vierköpfige Jury überzeugen und gewannen einen hervorragenden 2. Platz. Und so kam das „Ob i sing“-Publikum in den Genuss, einige dieser ausgezeichneten Beiträge zu hören. Der „Bolschterlangar Dorfklöus“ war mindestens so interessant wie „Isa Thalhofar Bearg“ oder „Ming Fische“. Die „Langewangar Kappl“ war mit elf Worten klein, aber fein und „Isa Wôldfest, d’Holzarnacht und Gmiedle beianônd“ gab einen Ausblick auf die noch ausstehenden Veranstaltungen des Trachtenvereins.
Zum Schluss versammelten sich alle Teilnehmer auf der Bühne zum Abschlussbild. Als kleines Dankeschön gab es in diesem Jahr eine Hefebreze, die teils gleich vor Ort angeknabbert wurde. Schön zu sehen war, dass kaum ein Musikant ohne Dirndl oder Lederhose gekommen. Der 1. Vorstand Michl Schmid bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten und freute sich schon auf nächstes Jahr, wenn die Musiklehrer hoffentlich wieder eine große Bandbreite an Musikanten zum „Ob i sing oder ob i spiel“ anmelden.