Taylor Wessing #009 Edvard Munch
zeitgenössische Interpretationen
Annette Meincke-Nagy 3 Damien Daufresne 4 Claudia Rößger 6
Miriam Zadil 8 Andreas Mühe 10 Magda Krawcewicz 12 Andrei Pop 14
Rudi Kargus 16 Ulrich Bittmann 18 Dimitris Tzamouranis 20
Katharina Gerold 22 Markus Keibel 24 Cora Korte 26 Marc Lüders 28
Mischa Kuball 30
Du sollst dein eigenes Leben schreiben
An der Schwelle der Erkennbarkeit der Auswirkungen der Moderne richtet Edvard Munch seinen existentiellen Blick in die Erforschung des Inneren und die eigene Zerrissenheit. Die Zerrissenheit welche die Moderne in ihren Errungenschaften und gleichzeitigen Abgründen der Entmenschlichung kennzeichnet. Dieser Blick in die Abgründe der kollektiven Gefühlslage, der Suche nach dem was hinter dem rein Materiellen, den Blick hinter den Spiegel, welche Munchs Zeit ausmacht, kommen frühe persönliche Erlebnisse von Krankheit und Tod und werden sein Werk bestimmen. Seine Malerei ist eine Zerlegung der Seele, einer Psychoanalyse von Angst, Einsamkeit und Melancholie, eine Visualisierung von Depression und Dunkelheit. Der im Gegenzug dazu die Direktheit der oft komplementären Farbgebung in den vornehmlich gewählten Primärfarben und den weichen, fießendes, amorphen Pinselstrichen steht. Diese Spannung zwischen den Abgründen der dargestellten Gesichtern der Angst und des Schmerzes und den fast farbenfrohen Darstellungsentscheidungen, überforderten seine Zeitgenossen und machen dennoch die ungeheure Anziehungskraft seiner Malerei bis in die heutige Zeit aus und führt zu der Frage, warum wir uns in Munchs Werk so sehr wiederfnden. Es scheint, als ob die Fragen der Moderne bis heute keine klärenden Antworten gefunden haben und wir in der sublimen Direktheit seiner Bilder Hinweise und Verbindungen zu unserer eigenen Dissonanz fnden können. Die Erkenntnisse dieses hellsichtigen, einsamen Künstlers Edvard Munch scheinen uns zu helfen, nicht nur den Dämonen unseres Inneren und den fast bipolaren Verwerfungen der Gegenwart begegnen zu können, sondern auch unser eigenes Leben selbst zu schreiben und in einer Interpretation seines Werkes eine zuversichtlichere Zukunft zu erahnen.
mittlere und große
Andreas Mühe, Gespensterwald‹, 2015
C-Print, Aufage 5 + 3/3 AP, 54,5 × 44 cm
(gerahmt 70,5 × 61 × 4 cm)
20.000,–
Andreas Mühe, ›Kreidefelsen‹, 2014
C-Print, Aufage 5 + 2/3 AP, 44 × 54,5 cm
(gerahmt 61 × 70,5 × 4 cm)
20.000,–
Andreas Mühe, Nonnenloch‹, 2014
C-Print, Aufage 1/5 + 3 AP, 44 × 54,5 cm (gerahmt 61 × 70,5 × 4 cm)
20.000 Euro,–
Andreas Mühe, ›Mönchsgut‹, 2014
C-Print, Aufage 5 + 2/3 AP, 44 × 54,5 cm (gerahmt 61 × 70,5 × 4 cm)
20.000,–
Kuration
Galerie Holthof, Thomas Holthof Fischers Allee 70, 22763 Hamburg www.galerie-holthof.de, mail@galerie-holthof.de Tel. +49 (0)1704504794
Ausstellungsort
Taylor Wessing, Hanseatic Trade Center Am Sandtorkai 41, 20457 Hamburg www.taylorwessing.com
Idee/Konzept: Taylor Wessing und Galerie Holthof Gestaltung: Büro für Belange und Angelegenheiten, Hamburg Druck: RESET ST. PAULI Druckerei GmbH, Hamburg Titel: Damien Daufresne, ›TÊTE‹, 2009
Friederike Just
›Der kleine Munch‹, 2024
Ausstellungsdauer Oktober 2024 bis März 2025, Preise inkl. 19% MwSt. Termine für Führungen durch die Ausstellungen fnden Sie unter www.galerie-holthof.de
Aufage: 150, Hamburg, Oktober 2024