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#6 / 2012

+ Home electronics

MAGAZIN

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #6 / Juni 2012 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

Audio

LP- und SACd-TiPPS // PLATTenSPieLer // Hybrid-HornLAuTSPreCHer // ZeiTverSeTZT FernSeHen // bLu-rAy-PLAyer // KAuFrATgeber KAmerAS // SySTemKAmerA // unTerwegS FernSeHen // TAbLeT-PCS

Hören wie die ProFiS Die JBL Studio 580 überzeugt dank superbem Biradial-Horn und impulsgenauem Bass: Klangspass mit Technik aus dem Tonstudio. S. 36

TV & Heimkino

ZeiTverSeTZT FernSeHen Kein Tor, keinen Mord mehr verpassen: Holen Sie Ihre TV-Höhepunkte einfach nachträglich auf den Schirm. Wir verraten, wie es geht. S. 20 Foto & Video

KAuFrATgeber KAmerAS Für jeden Anspruch die richtige Fotobegleiterin: Von der grossartigen Spitzenkünstlerin bis zur cleveren Minikamera reicht die umfassende Auswahl. S. 40 Multimedia & Netz

TAbLeTS im TeST Apple gegen Androiden: Asus und Sony wollen mit prall ausgestatteten Rechenkünstlern gegen das neue iPad mit SuperDisplay bestehen. S. 54



[ editorial ]

trend highend Noch recht frisch sind sie: meine Eindrücke von der „ErlebnisMesse für exzellente Unterhaltungselektronik“, wie sich die High End 2012 in ihrem Claim selbst feiert. In der Tat bot die Münchener Veranstaltung Anfang Mai erneut ein Fest der Sinne. Ohren und Augen bekamen wieder reichlich von dem Stoff, aus dem die audiophilen Träume sind. Man musste nicht unbedingt hören, um zu staunen über die wunderschönen Plattenspieler, die riesigen Lautsprecher oder gigantischen Endstufen. Die veranstaltende High End Society präsentiert Impressionen auf ihrer Homepage www.highendsociety.de. Und auch Home Electronics hat eine kleine Fotogalerie zusammengestellt auf www.home-electronics.ch/highend2012. Highend liegt im Trend – sonst wären die 20 000 Quadratmeter in den Hallen des M,O,C, nicht von 366 Ausstellern (Rekord) aus 33 Ländern (Rekord) so üppig belegt worden. Trotz zum Teil schönem Ausflugswetter tummelten sich ganze Scharen in Showrooms oder auf den Präsentationsflächen, insgesamt zählten die Organisatoren 14 671 Besucher (beinahe Rekord). Und mehr denn je spielte die Musik von Streamern, von eigens eingerichteten Netzwerken – von angedockten iPhones, iPads oder iPods beliefert oder kontrolliert. Die vor wenigen Jahren noch belächelte oder gar verachtete smarte Technik hat die scheinbar so elitäre Highend-Welt im Sturm erobert, hat sich klanglich dank High Resolution längst etabliert. Kaum einer führte noch mit CDs vor, einzig Plattenspieler wurden – und auch das in beeindruckender Mannschaftsstärke – als alternative Quelle des Wohlklangs genutzt. Schallplatte und Festplatte – kein ernsthafter Audiophiler sieht da noch einen Widerspruch. Für mich der schönste Trend im Highend, den wir auf der High End Swiss vom 19. bis 21. Oktober 2012 in Zürich Regensdorf bestimmt bestätigt sehen und hören werden. // Lothar Brandt, Chefredaktor

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[ Inhalt ]

#6 / 2012 in dieser AusgAbe om apple.c

itunes.

20, 40, 50

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SportSommer 2012

edel-plattenSpieler

Fussball-EM im Juni, Olympische Spiele im Juli: Wir zeigen, wie Sie zu Hause die Spiele am TV aufnehmen (S. 20) und unterwegs nichts verpassen (S. 50). Wer ein Spiel vor Ort sehen will, dem empfehlen wir eine passende Kamera (S. 40).

Mit dem wunderschönen Acryl- Plattenspieler TD 2035 schmückt Thorens sein aktuelles Portfolio. Home Electronics hat das Schmuckstück akustisch geprüft.

Home electronics

#6 2012


Magazin Neues � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6 umfrage: Nutzen Sie zeitversetztes Fernsehen? � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 8 gasteiNers Durchblick � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 11 ViNyl-tipps � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 12 sacD-tipps � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 14 musiktipps � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 16 filmtipps � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 17 ausprobiert: • Tonabnehmer Nagaoka MP-500 • Faltbarer Kopfhörer Bowers & Wilkins P3 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 18 • TV-Box von Videoweb • Tischradio Ruark Audio R1 MKII � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 19

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TV & HeiMkino ratgeber: Zeitversetzt fernsehen • TV-Boxen von Swisscom, UPC Cablecom und Sunrise • Aufnehmen mit dem Fernseher • Mediatheken, Zattoo & Co� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 20 test: Vier Marken-Blu-ray-Spieler • Panasonic DMP-BDT220 • Panasonic DMP-BDT320 • Sony BDP-S590 • Yamaha BD-S671 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 24 audio test: Edel-Plattenspieler • Thorens TD 2035 mit Tonarm TP 92 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 32 test: Hifi-Hornlautsprecher • JBL Studio 580 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 36 Foto & Video kaufratgeber: Fotokameras • DSLR-, Kompakt- und Edelmodelle • Modelle mit Videofilm-Funktion � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 40 test: SLT-Systemkamera • Sony Alpha SLT-A57 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 44

NachfolgeriN Sonys Alpha 57 mit teildurch- lässigem Fixspiegel löst die Ur-SLT Alpha 55V ab. Was sich gegenüber dem Vorgängermodell verbessert hat, erfahren Sie im Test.

Multimedia & netz ratgeber: TV unterwegs � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 50 test: Tablet-Rechner • Apple iPad 3 • Asus Eee Transformer Prime • Sony Tablet S � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 54 Service eDitorial � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 3 ageNDa � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6 NeuheiteN � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 31, 39, 48, 60 lexikoN: Netzwerk & streamiNg � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 64 techNik, eiNfach erklärt: Exif – verborgene Bildinformationen � � � � � � � � � � � � � � � � � � 65 impressum/Vorschau � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 66

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Magazin [ NeueS ]

Switch

25 JAhRe „.ch“ eBook über die Rolling Stones

Veranstaltungen

AgendA national 30. 8. – 2. 9. 2012 Bauen & Modernisieren, Zürich www.bauen-modernisieren.ch 19. 10. – 21. 10. 2012 High end Swiss, Regensdorf www.highendsociety.de

international 31. 8. – 5. 9. 2012 IFA, Berlin (D) www.ifa-berlin.de 8. 9. – 9. 9. 2012 Westdeutsche Hifi-Tage, Maritim Hotel, Bonn (D) www.bonnaudio.de

Steine inS Rollen Das junge deutsche unternehmen The eBook People GmbH wird im Juli mit seiner Debütveröffentlichung 50 Jahre Rolling Stones würdigen. Die Tochter des Verlagshauses The Interview People GmbH (www. theinterviewpeople.com) verspricht eine einzigartige Fülle an Archivmaterial zur wohl ältesten und für ihre Fans grössten Rockband dieses Planeten. Das eBook wird in zwei Bänden erscheinen: Band 1 widmet sich dem ersten Vierteljahrhundert der Bandgeschichte in 25 Kapiteln, Band 2 den letzten 25 Jahren in ebenso vielen Kapiteln. Alle vollgepackt mit Artikeln aus den grossen britischen Tageszeitungen, die bisher teilweise noch nicht digitalisiert und daher nicht öffentlich zugänglich waren. Das Kompendium aus Features, Interviews, Bildern und Audiomaterial aus den 60er-Jahren bis heute soll sich insgesamt auf mehr als 2000 Seiten belaufen. All dies wird redigiert und mit einführungstexten versehen von Hanspeter Künzler, seines Zeichens allzeit kundiger experte des deutschen „Musikexpress“ und nebenbei Londoner Fussballkorrespondent für die „Neue Zürcher Zeitung“. Finanzieren will The eBook People GmbH das gewaltige unternehmen mit Crowdfunding. Infos zum Buch und zur Crowdfunding-Aktion gibt es auf der Homepage. // lbr

Das Schweizer Internet wird 25 Jahre alt: Im Mai 1987 wurde „.ch“ als Schweizer endung registriert. Mitarbeiter der eTH Zürich beantragten mit einer simplen e-Mail an die IANA (Internet Assigned Numbers Authority) die einrichtung der Länderdomäne .ch. Damals war aber das Internet noch ein reines Netzwerk zwischen Hochschulen in den uSA. Der ganze Datenverkehr geschah auf Basis von e-Mails. Den Grundstein für das heutige World Wide Web legte Tim Berners Lee erst 1989 am Forschungszetrum Cern. Schon ein Jahr später wurde das Internet für die kommerzielle Nutzung freigegeben und durfte auch ausserhalb der universitäten und des amerikanischen Militärs genutzt werden. Laut einem Bericht der NZZ gehörte der ehemalige elektrotechnikkonzern Brown, Boveri & Cie mit der Domäne bbc.ch zu den ersten Nutzern ausserhalb des Forschungsbereichs. Im März 1995 verwaltete die Switch in den Domänen „.ch“ und „.li“ nur 412 Adressen, heute sind es mehr als 1,6 Millionen. unter www.nic.ch kann jedermann einfach für eine Jahresgebühr von 17 Franken seine persönliche Domäne mit der erweiterung .ch oder .li erwerben. // kh www.switch.ch

Revox

FReudenStRoM Im Joy S119 verbindet Revox einen audiophilen Stereo-Vollverstärker mit einem netzwerktauglichen Streamer. Von Festplatten, von iPodProdukten, von uSB-Speichern, aus dem Internet-Radio oder ganz konventionell vom CD-Player versorgt, steuert der Verstärker die angeschlossenen Boxen mit 2 x 60 Watt an. Im Falle von Revox-Lautsprechern der Re:sound-Serie optimiert er zudem deren Frequenzgang, auf Wunsch lässt sich dieser auch je nach Aufstellung anpassen. Optisch und technisch passen zum AudioNetzwerk-Receiver mit seiner schmucken schwarzen echtglasfront im hochwertigen Alu-Gehäuse die programmierbare Fernbedienung Revox Joy S208 (390 Franken) und die iPod Docking-Station (120 Franken). Die Schweizer Revox bietet den Joy S119 solo für 1900 Franken an, in verschiedenen vorteilhaften Bundles mit Fernbedienung und diversen Lautsprechermodellen kostet er bis zu 5300 Franken. Home Electronics hat sich ein exemplar des vielseitigen Klangkünstlers bereits zum Test in Ausgabe 7-8/2012 gesichert. // lbr www.revox.ch

www.indiegogo.com/ 50yearsRollingStones

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#6 2012


Samsung

Bang & Olufsen

AlbTrAum Für Apple

plAy-mobil

Bei seinem neuen Smartphone Galaxy S3 hat Samsung nur modernste Technik verwendet. Kein Wunder, stellt dieses nun den Platzhirsch Apple iPhone 4s deutlich in den Schatten. So löst der 4,8 Zoll grosse Amoled-Bildschirm 1280 x 720 Bildpunkte auf – das sind 50 Prozent mehr als ein iPhone. Ebenbürtig ist die Kamera des S3, sie löst 8 Megapixel auf. Dank einer flinken Serienbildfunktion mit 20 Bildern soll sie aber mehr gelungene Schnappschüsse liefern. Das Betriebssystem Android 4.0.4 hat Samsung um spezielle Spracherkennungsfunktionen (S Voice) erweitert. Das Handy erkennt nun diktierte Texte und gehorcht auf Sprachbefehle. Eine Gesichtserkennung sorgt dafür, dass der Bildschirm nicht abdunkelt, während man liest. Trotz mehr Leistung und grösserem Bildschirm wiegt das S3 mit 133 Gramm weniger als ein iPhone. Im Gegensatz zum iPhone verfügt es auch über einen austauschbaren Akku. Das Galaxy S3 soll ab 30. Mai ausgeliefert werden. Die 16-GB-Version kostet rund 800 Franken. Die bis Juli exklusiv bei Swisscom erhältliche 32-GBVersion ist für 890 Franken erhältlich. // kh www.samsung.ch

Klangschloss 2012

Feine Klänge Unter Schweizer Hifi- und Highend-Fans sollte diese Adresse einmal im Jahr zum Pflichttermin werden. Denn was Organisator Markus Thomann jeweils an einem April-Wochenende da an Klang und Namen ins Schloss Greifensee nahe Zürich holt, verdient höchsten Respekt. Auch heuer am 21./22. April konnten Vorführungen und Rahmenprogramm wieder überzeugen. Etwa 450 Besucher liessen es sich bei feiner Musik und/oder feinem Wein in dem feinem Ambiente des mehrgeschossigen ehemaligen Herrensitzes gut gehen. Einträchtig erklangen erlesene analoge Klangerzeuger neben exquisitem multimedialem digitalem Equipment, konnten Legenden und neueste Produktentwicklungen in enger Nachbarschaft bewundert werden. Kein Wunder, dass die meisten Besucher sehr angetan waren und sich schon freuen auf das nächste Klangschloss (www.klangschloss.ch): 20./21. April 2013. // lbr

Mit seinem Lautsprecherdock BeoPlay A3 verleiht Bang & Olufsen dem iPad einen würdigen Rahmen. Denn das so clever wie formschön geratene jüngste Kind der „Play“-Familie der Dänen nimmt Apples Tablet in seine Mitte und verleiht ihm dank „Adaptive Stereo Orientation“ den richtigen Zweikanalton in allen Lagen. Home Electronics konnte den 650 Franken teuren A3 drehen und wenden – in allen vier Platzierungsoptionen kam aus dem Audio-Produkt jeweils manierlicher Raumklang. Der integrierte 2-Zoll-Tieftöner ist dabei immer in Betrieb, die in den anderen Ecken verbauten Halbzoll-Hochtöner werden je nach Hoch- oder Querformat unterschiedlich angesteurt. Mit 1,5 kg Gewicht wirkt der 36 x 21 x 7 Zentimeter grosse, flexible Keil vertrauenweckend stabil. Mit einer Akkuladung soll er fünf Stunden Sound liefern können. Gleichfalls neu in der Play-Familie steht der sehr flexibel aufzustellende oder aufzuhängende Fernseher BeoPlay V1 (ab 3000 Franken), dessen 32- oder 40-Zoll-LCD-Bildschirm in einem sehr soliden Stahlrahmen steckt. Und der AirPlaytaugliche Musikquader Beolit 12 (850 Franken), dessen Lederriemen zum Musiktransport in Hof oder Garten einlädt. // lbr www.beoplay.com

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Wenn es gut klingen soll …

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Vertrieb Schweiz/FL www.sinus-technologies.ch (Händlerliste) info@sinus-technologies.ch Telefon 032 389 17 19, Mobil 079 448 19 65

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Magazin [ NeueS ] Dali

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MAGAZIN

DÄnisChe eDeLBOX

- Umfrage

ZeitversetZt Fernsehen Ab sofort können Sie uns jeden Monat die Meinung geigen. Wobei das Instrument ganz leicht zu beherrschen ist. Sie gehen auf www.home-electronics.ch/umfrage und entscheiden sich ganz entspannt für eine der Antworten auf die dort gestellte, spannende Frage.

ein charmantes Rendezvous absagen wegen CSI New York? Das wunderbare Nachtessen abwürgen wegen des Tatorts? Oder das fröhliche Grillieren ablöschen wegen Benissimo? Wer hier verneint und trotzdem gerne zuschauen möchte, für den hat die smarte TV-Technik die Lösung: Time-Shift oder zeitversetzt Fernsehen – man schaltet einfach später

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MAGAZIN

ein, ohne etwas zu verpassen. Vorausgesetzt natürlich, die heimischen Geräte gestatten diesen Luxus. Wir möchten nun von Ihnen wissen: nutzen Sie zeitversetztes fernsehen? a) Gerne, weil es mich unabhängig von festen Sendezeiten macht. b) Auch, weil ich so die Werbung überspringen kann. c) Gar nicht. Ich habe nicht die Möglichkeit bzw. es ist mir zu kompliziert. Bitte geben Sie Ihr Votum ab bis

12. JUni 2012 Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

- Umfrage vom monat mai

www.dynavox.ch

Letzten monat wollten wir von ihnen wissen: Wollen Sie Ihre Fotokamera auch für Videos in High Definition nutzen? Hier zeigten sich die Home Electronics-Leser wenig multifunktional: Mehr als zwei Drittel wünschen sich, dass ihre Kamera ausschliesslich Standbilder, die aber möglichst gut macht. Vielleicht eine Nachwirkung des Tests in HE 5/12?

Mir ist das egal - ich kann oder will mich mit beidem nicht beschäftigen doch auch die Möglichkeit bieten, ordentliche High Definition Videos zu drehen

Bereits mit der aufregend gestylten Fazon sorgte der dänische Boxenbauer für Aufsehen. Nun folgt mit der epicon wiederum eine veritable Klangskulptur mit wunderschön geschwungenen Seitenwänden. Ins neue Spitzenmodell der Marke floss das gesamte Knowhow des Traditionsherstellers ein. Das Gehäuse ist aufwendig versteift und in je separate Kammern für die beiden Basschassis unterteilt. Deren Membranen zeichnen sich dank neuartigem Materialmix durch eine besonders impulsgetreue und partialschwingungsarme Wiedergabe aus. Gänzlich neu sind auch die SMC-(Soft Magnetic Compound-)Antriebe, die für eine gesteigerte Fein- und Maximaldynamik sorgen sollen. Dalitypisch wird der Hochtonbereich durch eine grosse Kalotte und ein filigranes Bändchen abgedeckt. erstere sitzt resonanzgeschützt in einer eigenen Kammer. Der zusätzliche Bändchenhochtöner agiert weit über den Hörbereich hinaus. Mit einem Paarpreis von knapp 11 000 Franken ist die epicon für ihre Klasse überraschend preiswert. // mf

bitteschön nur stehende Bilder machen, das aber möglichst gut

KEF

JuBiLÄuMsMODeLL Zum 50. Geburtstag – Home Electronics gratulierte in Ausgabe 10/2011 – beschert der britische Lautsprecher-Spezialist KeF sich und seinen Fans die LS 50. Der mit 30 x 20 x 28 Zentimeter sehr kompakte Zweiweglautsprecher erzeugt sein fast holografisches Klangbild mithilfe des bestens beleumundeten coaxialen „uni-Q“-Treibers: Hoch- und Tiefmitteltöner des rotgold schimmernden Chassis sitzen auf einer Achse. Das hochglanzschwarze Gehäuse aus schichtweise gepressten Dämmpaneelen soll mit seiner gewölbten Schallwand Resonanzen deutlich wirksamer unterbinden als eine gewöhnliches MDF-Quader. Der auf der Münchener Highend-Messe erstmals einer grösseren Öffentlichkeit präsentierte Monitor bestätigte in ersten Höreindrücken den Anspruch der Briten, „den ultimativen Mini-Monitor“ gebaut zu haben. Dabei beruft sich KeF ausdrücklich auf die vier Jahrzehnte währende Tradition des legendären StudioLautsprechers LS 3/5a, den man einst gemeinsam mit der BBC entwickelt hat. Der edle Nachfolger soll 1200 Franken das Paar kosten. // lbr www.gpaeu.com; www.kef.com/thefifty

Stand am 10.05. 2012

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#6 2012


Swisscom, UPC Cablecom, Teleclub

Scharfe BouquetS Bei den Fernsehanbietern ist das HD-Fieber ausgebrochen. Den Start machte Swisscom TV, das seit dem 2. Mai insgesamt 35 hochaulösende HD-Kanäle bietet. Zu den neuen Sendern gehören 3sat, Phoenix, Kika, BR, NDR, SWR, WDR, ZDFinfo, ZDFkultur und ZDFneo sowie MTV Italia und La 7d. Wissbegierige freuen sich über den neuen Sender Spiegel TV Wissen. Dieser ist exklusiv bei Swisscom verfügbar. Der Kabelanbieter UPC Cablecom wird ab 5. Juni 2012 eine Unzahl neuer HDSender aufschalten. Erwähnenswert sind dabei insbesondere die privaten Sender von SAT.1, ProSieben und kabel eins. Ferner wird UPC Cablecom dann auch den Schweizer-Kanal 3+ in HD verbreiten. Daneben wird der Spartensender 13th STREET Universal in einer HD-Version angeboten und der neue Themensender für moderne Frauen, Glitz, startet ebenfalls in HD. Zwölf bestehende SD-Sender sind künftig in HD-Qualität verfügbar. Dazu gehören 3sat HD, Kika HD, WDR HD, NDR HD, BR HD, SWR HD, ZDFneo HD sowie RTL Nitro. Ab 12. September liefert schliesslich auch der Pay-TV-Lieferant Teleclub via Swisscom TV und im Kabelnetz HD-Qualität. Insgesamt 31 Teleclub-SportSender sowie 15 neue Sender für Film- und Serienfreunde lassen sich dann in HD-Qualität geniessen. // kh www.swisscom.ch/tv www.upc-cablecom.ch

Accuphase

Deutlich günStiger Wie uns der Schweizer Importeur DKB mitteilte, ist der in der letzten Ausgabe von uns getestete Highend-Vollverstärker E-360 von Accuphase deutlich günstiger zu haben, als von uns vermeldet. Er kostet 8500 anstatt 9600 Franken. Wir bitten den durch ein Missverständnis verursachten Fauxpas zu entschuldigen. Stellt man den hohen Werterhalt in Rechnung, so kommt man unschwer zum Schluss, dass es sich bei diesem Ausnahmeverstärker erst recht um eine Anschaffung fürs Leben handelt. // mf www.accuphase.ch

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Jetzt oder nie: Mit CREDIT-now werden Ihre Träume ganz schnell wahr. Gratisnummer 0800 40 40 42 oder direkt abschliessen auf www.credit-now.ch Ein Kredit über CHF 10’000.– mit einem effektiven Jahreszins zwischen 9.9 % und 13.9 % ergibt für 12 Monate Gesamtkosten zwischen CHF 521.– und CHF 723.20. Hinweis laut Gesetz: Kreditvergabe ist verboten, falls sie zu Überschuldung führt (Art. 3 UWG). CREDIT-now ist eine Produktmarke der BANK-now AG, Horgen.


Magazin [ Neues ] Ikea

Neuer Schwede

Philips/MMD

MoNitor ohNe StroMkabel unter der Markenbezeichnung von Philips verkauft MMD einen Computermonitor, der ohne stromkabel auskommt. Der s-Line 221s3usB bezieht sowohl Bilddaten als auch energie aus einer üblichen usB-Dose. Die Bilddiagonale beträgt beachtliche 21,5 Zoll (54,6 cm), die Auflösung von 1920 x 1080 Pixel reicht für die verlustfreie Darstellung von Full-HD-Filmen. Bescheiden ist allerdings die Bildhelligkeit von 150 Candela pro Quadratmeter. sie reicht für Nutzung bei sonnenlicht nicht aus. Im Büro erweiterte der Monitor aber einfach und ohne Kabelchaos den Notebook-Display um eine zusätzliche Arbeitsfläche. Mit acht Watt verbraucht er ungefähr die Hälfte strom vergleichbarer Displays. Der Philips s-Line 221s3usB ist im Fachhandel für 200 Franken erhältlich. // kh

Ikea will unter dem Namen „uppleva“ künftig Möbel mit integrierter unterhaltungselektronik verkaufen und seinen Kunden damit den Kabelsalat im Wohnzimmer ersparen. Wie nicht anders zu erwarten, ist auch der Preis für das All-in-Oneunterhaltungsmöbel günstig: ein erstes sideboard mit 32-Zoll-LCD-Fernseher, Musiksystem, Blu-rayPlayer und Lautsprechern kostet 900 euro. Weitere LCD-Grössen und unterschiedliche Möbelkonfigurationen sollen möglich sein. Genauere technische Angaben zu den eingesetzten Komponenten und zur Technik macht Ikea allerdings nicht. „uppleva“ wird in Zusammenarbeit mit dem chinesischen elektronik-Hersteller TCL produziert. Zunächst wird das Möbel nur in zwei Berliner Filialen in Deutschland erhältlich sein. Der Verkaufsstart in der schweiz ist für Frühling 2013 geplant. // rf www.ikea.com

www.philips.ch

Nokia

StiMMuNgSradio Nokia bietet auf seinen Windows-smartphones Lumia 800 und Lumia 710 neu den kostenlosen Musik-streamingdienst Mix Radio. Dabei können Musikkanäle nach rund 100 vordefinierten Genres (z. B. Klassik, Rock, Pop, Hip-Hop, Neuerscheinungen, sommer-Mix) ausgewählt oder mittels persönlicher Vorlieben (Interpreten) erzeugt werden. ein Kanal umfasst dann 50 bis 200 Musiktitel. songs von bis zu vier streams können auf dem Handy gespeichert werden. Dies ist besonders bei Auslandsaufenthalten oder während Flügen praktisch. Titel können direkt aus der Anwendung heraus im Nokia Music store gekauft und danach einzeln abgespielt werden. Falls ein song nicht gefällt, können bis zu sechs Titel pro stunde übersprungen werden. Mix Radio basiert laut Nokia auf einer Bibliothek von 15 Millionen songs. // kh www.nokia.ch

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MM 550-X Travel

Einer der schönsten Gründe zu reisen.

Das zusammenklappbare MM 550-X Travel HighEnd Bluetooth® Stereo-Headset verfügt über aktive Lärmkompensation NoiseGard™ und ist somit das perfekte Headset für Reisende. Das MM 550X Travel besitzt ausserdem eine TalkThroughFunktion, die eine Unterhaltung ermöglicht, ohne das Headset abnehmen zu müssen – zum Beispiel um mit dem Flugbegleiter zu sprechen. Die Steuerungselemente sind in die Ohrmuschel integriert, um die Funktionen für Musik und Telefonate einfach handhaben zu können. Unsichtbare Mikrofone für kristallklare Konversationen sind selbstverständlich.

Erhältlich im guten Fachhandel.

Bleuel Electronic AG • CH 8103 Unterengstringen • info@bleuel.ch • www.bleuel.ch


Magazin [ GaSteinerS durchblick ]

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

Vernetzungsgefahr // Albrecht Gasteiner

Es ist ziemlich unglaublich, was ein Heimnetzwerk so alles kann. Zum Beispiel kann es einen auch ganz leicht zur Verzweiflung bringen.

M

achen wir uns nichts vor: So ein harmlos aussehender Fernseh­ apparat ist heute genau genommen ein Computer mit gros sem Bildschirm. Er bietet im Wohnzimmer fast alles, was man im Büro von seinem Computer gewohnt ist: Dual­Core­Prozessor, Webbrowser, Inter­ netverbindung, Multitasking, Unterstützung von HTML 5 und Flash, eingebaute Webcam und Mikrofon für kostenloses Videotelefonieren rund um die Welt, Ordner zum Abspeichern von Programmen, kabellose Bedienung via Funktastatur – ein Computer halt, nur eben einer, der viel bessere Bilder und Töne produziert als sein Kollege im Büro. Geradezu explosionsartig vergrössert sich die Zahl seiner Möglich­ keiten, wenn der jetzt „Smart TV“ genannte – Computer/Fernseher sich mit seinen verschiedenen Kollegen im Haushalt verbindet, mit Smart­ phone und Tablet. Ein paar Beispiele: Während eine Fernsehsendung oder eine Blu­ray­Disc läuft, kann man nicht nur dasselbe Programm auch auf Smartphone oder Tablet verfolgen (und im Bedarfsfall zur dringen­ den Sitzung im kleinsten Raum der Wohnung mitnehmen), sondern auch via Internet parallel zum Programm angebotene Zusatz­Infos ab rufen oder mit Gleichgesinnten über den laufenden Film diskutieren. Ob Fotos, Videos, Texte oder E­Mails, jede Information ist jederzeit überall verfüg­ bar, ob zu Hause oder unterwegs. Und so beantwortet man, wo immer man gerade ist, vom Tablet aus seine E­Mails, programmiert mit dem Smartphone aus der Ferne die Aufnahme einer Fernsehsendung, und kontrolliert während der Ferien über die Webcam des Fernsehgeräts, ob zu Hause alles in Ordnung ist. Und wenn wir schon beim Thema „unter­ wegs“ sind: Die gesamte auf dem Heimcomputer gespeicherte Musik­, Foto­ und Videosammlung steht nicht nur im Haushalt jedem Tablet, Smartphone oder Smart TV zur Verfügung, sie steht an jedem Punkt der Welt zum Abrufen bereit, sofern es dort einen Internetzugang gibt. Neuerdings lassen sich auch Fotokameras ins Heimnetzwerk integrie­ ren. Die heissen logischerweise „Smart Camera“ und senden ihre frisch geschossenen Bilder direkt an Fernsehgerät, Computer oder Smartphone, Home electronics

#6 2012

an Youtube, Facebook, Picasa, per E­Mail an Freunde oder gleich hinauf in die Cloud. Sogar fernsteuern lassen sie sich: Am Smartphone sieht man den Bildausschnitt, steuert Blitz und Zoom, löst ferngesteuert aus und bekommt das geschossene Bild gleich auf sein Smartphone geliefert.

Fernseher gibt Fitness-tipps Und wer damit noch immer nicht genug hat, der kann jetzt auch eine Personenwaage in sein Netzwerk integrieren, dem Fernseher seine Grös se und sein Gewicht mitteilen und sich ein massgeschneidertes Fitnessprogramm verordnen lassen. Auf dem Bildschirm sieht er dann einen athletischen Vorturner und zugleich sich selbst beim jämmer lichen Versuch, dessen Übungen nachzumachen. Die so verbrannten Kalorien werden berechnet, Trainingserfolge protokolliert – und das alles für ver­ schiedene Familienmitglieder, welche die Kamera automatisch erkennt. So weit, so wunderbar. Doch Achtung: Wer meint, er könne dafür ein­ fach ein paar Geräte aus dem Webshop kommen lassen und gleich los­ legen, wird sein blaues Wunder und allerhand Enttäuschungen erleben. Denn schliesslich haben wir es hier mit Computern zu tun, mit Routern und Repeatern, mit IP­Adressen, Anmeldungen, Freigaben und Hand­ shakes, mit Passwörtern, Protokollen, Firewalls, Power Line, Ethernet, Skype, Widgets, HTML­5, DLNA, Wi­Fi, Flash und Apps. Mit der Auf­ gabe, all diese eigensinnigen Komponenten zu konstruktivem Miteinan­ der zu bewegen, ist ein durchschnittlicher Fernsehzuschauer oder Com­ puteramateur massiv überfordert. Wer Frustrationen oder Wutanfällen vorbeugen möchte, sollte das Einrichten, Konfigurieren (ab und zu auch das Aktualisieren!) seines Heimnetzwerks also einem Fachmann über­ lassen. Das Geld für diesen ist bestens angelegt, weil es enorm viel Zeit, Nerven und Ärger erspart. Als problematisch erweist sich in der Praxis etwas ganz anderes: Routinierte Netzwerkspezialisten sind heute noch in kaum einem Laden zu finden. Da hat offenbar das Tempo der technischen Entwicklung die Lernfähigkeit der meisten Fachhändler überholt. �|

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Frisch gePresst // Lothar Brandt

Von wegen nur aus zweiter Hand: Längst bekommen Vinyl-Junkies ihren Stoff wieder neuwertig aus den Presswerken. Eine Auswahl neuer Pop- und Rock-LPs.

Amy Antin: Just For the record Ziemlich nah an der Bar ist der zarte Vokaljazz der Wahl-Kölnerin Amy Antin angesiedelt. Nur von einem Klaviertrio begleitet, balanciert die gebürtige Amerikanerin ihre komplett selbst geschriebenen Songs gekonnt zwischen Norah Jones und Singer-SongwriterPop. Und bei Wake Me When It’s Over darf es sogar ein wenig swingen. Die Aufnahmen wurden bei Deutschlands erster Adresse für Audiophiles, Pauler Acoustics, gemastert und in Holland auch sehr gut gepresst.

Blood, sweAt & teArs: 3

Beth GiBBons: out oF seAson Von der introvertierten Chanteuse darf man viel erwarten, nur keine gut gelaunte Lachplatte. Und dennoch verzückte die Hälfte des genial-tranigen Bristol-Duos Portishead auch auf ihrer 2002er-Soloscheibe mit einer enorm ausdrucksstarken, wandlungsfähigen Stimme. Mal maliziös-märchenhaft wie Margo Timmins von den Cowboy Junkies, mal brüchig-dekadent wie Marianne Faithfull, mal abgrundtief traurig wie Blues-Göttin Billie Holiday macht sie jeden Song zum Ereignis. Auch Runterzieh-Musik kann sich zu grosser Kunst aufbauen. Die eigentliche Sensation des sehr guten MOV-Reissues: Auf dem Beilageblatt sieht man die strikt alle Public Relations meidende Greta Garbo des Depressions-Pop zwei (!) Mal lachen (!!).

Die Brass-Rocker schufen zwar mit 2 ihr Meisterwerk, doch auch der Nachfolger von 1970 geht an einige Stellen grandios ab. Hi De Ho geriet zum veritablen Hit, und im the GreAter Good: Gegensatz zum lahmen James-Taylor-Cover the GreAter Good Fire And Rain machen die Jungs um Gitarrist Das Singer-Songwriter-Trio Steve Katz und Sänger David Clayton Thomas Eugen Ruffolo, Dennis – einer der besten – aus dem Stones-Knaller Kolen und Shane Alexander Sympathy for the Devil ein bärenstarkes BS&T- verfügt über drei wunderbare Stimmen, herWerk. Trotz dem zeit t ypisch etwas dichten vorragende eigene Songs und guten Geschmack Sound und minimalen Vorechos hat Speakers beim einzigen Cover unter den zehn Tracks: Corner erneut ein exzellentes Reissue auf den Neil Youngs Tell Me Why. Die Anklänge an Schwarz-Markt gebracht. Youngs ehemalige Kumpane Crosby, Stills & Nash sind ganz offenbar gewollt. Ohne Drums, donovAn: the aber mit viel Herzschlag, ganz selten mal mit hurdy Gurdy mAn elektrischer Gitarre, aber nicht überzahm akusDem psychedelisch verhall- tisch kann das Trio Americana-Freunde regelten Titelsong liess Hippie- recht verzaubern. Zumal Günter Pauler in seiIdol Donovan 1968 ein nem Stockfisch-Studio mal wieder einen musikalisch höchst ab wechs lungsreiches Traumklang produzierte. Album folgen. Mal folkig-flockig, mal indisch angeweht – der Schotte war schliesslich kurz Kristin hersh: zuvor mit den Beatles in Indien –, mal Vaudehips And mAKers ville, mal Karibik-Feeling, mal purer Pop wie Der sanfte Singer-Songwriim Hit Jennifer Juniper. Das Reissue von Music ter-Pop rief schon 1994 auch On Vinyl (MOV) überzeugt mit einem maniernach analoger Konserve. lichen Sound und einer Pressqualität (180 Jetzt hat Music On Vinyl das zweite Soloalbum Gramm), die Billigausgaben der 70er abhängt. der ehemaligen Throwing-Muses-Frontfrau Seite 12

auf 180 Gramm sehr ruhig laufendem Vinyl neu gepresst, mit minimal anderem Artwork als bei der CD. Meist nur Gitarre und Cello, selten mal Keyboards und Percussion umschmeicheln die Jungmädchenstimme, die manchmal trotzig umschlägt. Den absoluten Höhepunkt gibt es gleich zum Einstieg: Your Ghost im Duett mit Michael Stipe (R.E.M.) ist ein Lichtblick im popmusikalischen Dunkel der 90er.

Jethro tull: AquAlunG (40th AnniversAry edition) Liebe EMI, bitte veröffentlicht diese Scheibe sofort auch ausserhalb der sündhaft teuren Anniversary Edition! Denn Analog-Fans können auf die zwei CDs, die DVD und die Blu-ray auch verzichten. Das sehr sorgfältig gepresste 180-Gramm-Vinyl aber müssen sie haben. Wer seine abgenudelte alte Chrysalis-Pressung des Meisterwerks zum Vergleich aus dem Regal lupft, wird sein blaues Wunder erleben. Die neuen Stereo-Mixes, die Steven Wilson da aus den alten Multitracks zauberte, klingen wirklich mal merklich besser als der in Ehren verrauschte Oldtimer. Nicht audiophil, aber im Stereo-Panorama, in der Frequenzbalance und der Dynamik aufs Angenehmste geliftet. Normalerweise sind solche neuzeitlichen Überarbeitungen des Teufels, hier bei Tulls religionskritischem Rocker von 1971 gelangen sie göttlich.

vAn morrison: Brown eyed Girl Diese schön aufgemachte, aber nur mässig ausgestattete Doppel-LP ist nicht zu verwechseln mit vielen Bootlegs, der 3-CDBox oder Billigst-Samplern unter gleichem Namen, sondern entspricht mit ihren 18 Songs inhaltlich der 2011 bei Audiophile Legends erschienenen CD mit Material, das Van The Man ab 1967 für Bert Berns Bäng-Label einspielte. Darunter ist der hier in zwei Fassungen zu hörende, zum Hit gewordene Titelsong, der Home electronics

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Magazin [ Vinyl-tippS ]

sich ursprünglich auf Blowin’ Your Mind fand und eigentlich Brown Skinned Girl heissen sollte. Dessen hohe Klasse halten die übrigen Songs mühelos, da steckt noch jede Menge Soul drin. Und für ihr Alter klingen die richtig knackig und saftig, zumal auch die DMM-Pressung hervorragend gelungen ist.

BOB MARLEY & THE WAILERS: NATTY DREAD Ohne Wenn und Aber: Das ist Bob Marleys beste Scheibe, die „Muss man haben“-Reggae-Platte schlechthin. Egal, wie viel Ganja da 1974 das Studio verrauchte – die Band geht äusserst diszipliniert und dennoch mit unvergleichlichem Groove zur sanft wiegenden Sache, der Background-Chor der I-Thees (mit Marley-Gattin Rita) trällert engelsgleich. Der dazu wie ein junger Gott singende Band-Boss wurde mit diesem Meisterwerk völlig zu Recht zum Superstar. Vor über zehn Jahren gab es mal eine vor Dynamik und Basskraft strotzende „Definitive Edition“ der LP bei Speakers Corner. Music On Vinyl ging bei seinem Reissue (leider ohne Textblatt) wohl auf das im Ganzen softere, bei den Stimmen dagegen leicht angeschärfte CD-Remaster von Universal zurück. Dennoch: dicke Empfehlung!

PINk FLOYD: THE WALL Is there anybody out there? Na, so ein paar Millionen Exemplare des wohl erfolgreichsten Doppelalbums der Rockgeschichte gingen seit 1979 raus in die „cruel world“, die ihnen wohl auch heftig durch Dauerdudeln zusetzte. Da kommt es gerade recht, dass EMI auch die Analogausgabe für den grossen Pink-Floyd-Kehraus extrem sauber neu presste und mit einem Poster sowie einem Voucher für einen 320-Kilobit-Download ausstattete. Der 2011 remasterte Sound ist immer noch exzellent, wenngleich der berühmte Hubschrauber minimal gezähmt donnert und manche Stimmen etwas im Mix zurückwichen. Das klaustro phobische Meisterwerk von Roger Waters – und ein bisschen von David Gilmour – kann auf jeden Fall so in allen Ehren nochmals Outside the Wall in der analogen Welt reüssieren.

BRucE SPRINgSTEEN: WREckINg BALL Prima, wenn die Firmen ihre neusten Releases auch als LPs – oder Doppel-LPs Home electronics

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veröffentlichen. Noch besser, wenn sie wie bei Bruce Springsteens 2012er-Opus ohne nennenswerten Aufpreis die CD einfach beilegen. Am besten – jedenfalls aus Analogo-Sicht –, wenn dann auch noch die schwarze Scheibe die silberne klanglich abhängt. Nun ging die Tontechnik ebenfalls quasi mit der Abrissbirne über die Dynamik der Aufnahmen wie der Wrecking Ball von Amerikas Wirtschaftspolitik durch Innenstädte und Seelenlandschaften seiner Bürger. Doch während die CD die eigenartig zwischen Folk, Americana und Hau-drauf-Rock changierende Musik recht undifferenziert zermalmt, lassen die beiden grosszügig gepressten 180-Gramm-Vinylscheiben doch noch das eine oder andere Detail raus. Ist der Boss etwa LP-Fan?

u2: AcHTuNg BABY (20TH ANNIvERSARY EDITION) Da lacht das Sammlerherz, auch wenn es wohl die düsterste Scheibe im U2-Katalog ist, die hier zu analogen Geburtstags-Ehren kommt. Den herben Gewichtsverlust im Portemonnaie macht die fett ausgestattete Edition wett: Zu den auf zwei schwarzen Longplays verteilten grossartigen Songs des Originals kommen zwei Maxis in blauem Vinyl mit Mixes und Remixes sowie ein 16-seitiges Booklet mit künstlerisch wertvollen Fotos. An Press- und Überspielqualität gibt es gar nichts auszusetzen, der Sound steht in vollem Saft. Und Düsternis hin und her: 1991 konnten die Iren mit Balladen wie One und erst recht Love Is Blindness noch Herzen zerreissen oder mit Knallern wie Even Better than the Real Thing und The Fly Rockerblut in Wallung bringen. Achtung, Leute: So macht Wiederhören Freude.

LAuRA vANE & THE vIPERTONES: SugAR FIx Wow. Das geht ja mal richtig ab. Grossartige Sängerin, geiles Gebläse, coole Rhythm Section – diese LP funkt und groovt und fetzt von Anfang bis Ende. Die mit perfekten Background Vocals verschärfte Laura und ihre britisch-nieder ländischen Vipertones bewahren Biss bis zum Schluss, den die einzige (!) Ballade Letting Me Love You grandios setzt. Dazwischen aber blitzt ein Highlight nach dem anderen, für Wicked Man oder In or Out möchte man die ganze Horde von hochgelobten Eintags-Sternchen wegfegen. Miss Vane macht nie auf röhrende Hirschkuh, sondern brilliert ein-

fach nur bärenstark. Und das alles in knackigdynamischem Sound, in dem man minimale Oberflächen geräusche der Pressung bestgelaunt überhört. Wow!

kATjA MARIA WERkER: MITTEN IM STuRM Mit gänzlich ungekünstelter Stimme, irgendwie kindlich und doch im Sturm des Lebens gereift, sang die zerbrechliche Künstlerin ein faszinierendes deutsch-englisches Album ein. Sie covert einen der stärksten Songs von RuhrpottRocker Stefan Stoppok (Aus dem Beton), bedient sich bei Peter Gabriel (Here Comes the Flood), greift eine Generation später bei Ich & Ich zu (Vom selben Stern) und verleiht sogar der Karat-Schnulze Über sieben Brücken noch Tiefgang. Dazu kommen zu Herzen gehende Eigenschöpfungen, die vorwiegend von Ian Melrose an der Gitarre geadelt werden. Bass, ab und an Keyboards, Dobro, Sax oder Cello – die sparsamen Arrangements passen perfekt. Das Sound-Gewand schneiderte Günter Pauler gewohnt audiophil, die Pressung aus dem bestens beleumundeten deutschen Presswerk Pallas in Diepholz ist erste Güte.

TRONDHEIM SOLISTENE: SOuvENIR Zum krönenden Abschluss Es gibt keine Klassik-Neuaufnahmen auf Vinyl? Von wegen, manchmal sogar ganz vorzügliche. Das audiophile norwegische Label 2L nahm Peter Tschaikowskys Serenade für Streicher C-Dur und Carl Nielsens Suite für Streichorchester extrem hochauflösend mit 352,8 kHz / 24 Bit auf, liess bei Stockfisch/Pauler Acoustics ein analoges DMM-Master erstellen und bei Pallas in Deutschland auf 180 Gramm bestes Vinyl pressen. Beim Tschaikowsky-Werk platzierte 2L-Chef Morten Lindberg die Musiker der ganz vorzüg lichen, herzerfrischendend vital aufspielenden Trondheimer Solisten in einer Kirche nach dem Mixed-Voices-Verfahren – das heisst, es sassen immer Musiker unterschiedlicher Stimmen nebeneinander. Leider findet man diese Informationen nur auf der Homepage www.2l.no, nicht aber auf dem kargen Cover. Das trübt aber keinesfalls die ultimative audiophile Hörerfahrung, die dieses Superalbum bereitet. Vinyl im Webb (Auswahl): www.musiconvinyl. com/releases; www. jpc.de/jpcng/home/theme/ -/tname/vinylshop; www.vinyl-audiophil.de

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Magazin [ SACD-TippS ]

Vorwärts in die Vergangenheit // Attila Csampai

Klassiker super-audio-phil: EMI veröffentlicht ihre ersten SACDs.

K

urz vor ihrer angekündigten Übernahme durch Universal landet die schwer angeschlagene Tonträgerfirma EMI noch einen echten Überraschungscoup: Ausgerechnet jetzt entdeckt die britische Tradi­ tions firma ihre späte Liebe zu dem verschmähten Tonträger Super­ Audio­CD. Nachdem Sony und Universal, die vormaligen Geburtshelfer der SACD, sich schon vor Jahren von dem hochauflösenden Format zurückgezogen haben, freilich ohne ihm gänzlich den Garaus zu machen. Überraschenderweise verzichtete EMI – obwohl im Besitz vieler Quadro­Aufnahmen aus den 1970er Jahren – beim Startpaket auf den Mehrkanal­Layer und gab „historischen“ Stereo­ oder sogar Mono­Klas­ sikern den Vorzug. Man orientiert sich also bewusst an den ursprüng­ lichen Zielsetzungen der SACD, die ja zunächst als reines Stereoformat eingeführt worden war, um die PCM­skeptischen Vinyl­Fans für die hochauflösende Direct­Stream­Digital­(DSD­)Technik zu gewinnen. So waren George Szell, Bruno Walter, Leonard Bernstein und Glenn Gould die ersten Stars des SACD­Katalogs mit DSD­Transfers älterer analoger Quellen. Erst Jahre später folgte das Surround­Abenteuer, weil man die Konkurrenz der DVD­A fürchtete. Doch konnte Mehrkanal in audiophilen Kreisen nie richtig Fuss fassen. Ob man das Format auf Dauer wird retten können, bleibt abzuwarten: Echte Highender dürfte

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es freuen, weil die SACD sich so als echte Alternative zu Vinyl neu positio niert.

Mit eigener HandscHrift „Signature Collection“ nennt EMI ihre vornehm gestaltete, in buch­ ähnlicher Hardcover­Aufmachung jeweils zwei bis vier Hybrid­Schei­ ben (SACD­ und CD­Spur) pro Album aufbietende Edition, die ihre hohe Wertigkeit durch gedeckte Farben und den Original­Schriftzug des jeweiligen Stars unterstreicht. Die lange gestrichene, wegweisende Gesamteinspielung des Debussyschen Klavierwerks durch Walter Gie­ seking reicht bis 1951 zurück und ist komplett im originalen Mono gemastert. Auch dies eine bemerkenswerte Premiere auf SACD. Ein weiteres Klavieralbum ist dem ungarischen Klavier­Berserker György Cziffra gewidmet, der nach seiner Flucht aus Ungarn im Jahr 1957 in Paris die wildeste Version der zwölf „transzendentalen“ Etüden Franz Liszts einspielte. 15 Jahre später produzierte er die Stereo­Referenz der 19 Ungarischen Rhapsodien, die ebenfalls bis heute nichts eingebüsst haben von ihrer dämonischen Intensität. Auch die beiden Vokalalben lassen unsterbliche EMI­Klassiker in einer bisher nicht gekannten haptischen Präsenz und Rauscharmut wie­ Home electronics

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deraufleben: Dietrich Fischer-Dieskaus Schubert-Liederalben aus den Jahren 1955 bis 1958 mit den Pianisten Gerald Moore und Karl Engel gelten bis heute als Muster an differenzierter Liedgestaltung, während Giuseppe Di Stefanos Neapolitanische Lieder (von 1953 und 1961) die ästhetische Gegenposition überschwänglicher Spontaneität und eines naiv anmutenden tenoralen Feuers beziehen. Die grosse Galionsfigur des sinfonischen Programms ist aber der 1885 geborene Otto Klemperer, der in den frühen 1960er Jahren mit dem Londoner Philharmonia Orchestra Schallplattengeschichte schrieb: Neben seinem überraschend frischen, kraftvoll pulsierenden Stereo-Versionen der Dritten und Vierten Mendelssohns und der d-Moll-Sinfonie Schumanns gibt es jetzt auch die von Walter Legge produzierten späten Mozart-Sinfonien, die trotz breitester Tempi durch herbe Schönheit und grosse Innenspannung glänzen. Überraschend modern und unpathetisch-kantabel klingen auch die späten Bruckner-Sinfonien mit den Wiener Philharmonikern und dem 1967 verstorbenen Carl Schuricht – zu Recht dem Vergessen entzogen.

Fantastisch restauriert Die drei konzertanten Alben zählen freilich längst zum olympischen Kanon der Referenz-Einspielungen: Ob Elgars Cellokonzert mit der 20-jährigen Jacqueline du Pré, ob Dvoráks Klavierkonzert mit Svjatoslav Richter und Carlos Kleiber oder ob Beethovens Tripelkonzert in der Traumbesetzung Oistrach, Rostropowitsch, Richter und Karajan: Die berühmten Abbey Road Studios restaurierten diese Sternstunden der jüngeren Schallplattenhistorie wirklich fantastisch von den originalen Bändern. Und wecken fast wehmütige Erinnerungen an die grossen Zeiten eines bedeutsamen Labels. �|

Debussy: complete Piano Works Walter Gieseking, Klavier mono, 4 SACDs Liszt: ungarische rhapsodien, etüden György Cziffra, Klavier stereo, 3 SACDs schubert: Lieder (auswahl) Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton; Gerald Moore, Karl Engel, Klavier mono/stereo, 4 SACDs Giuseppe Di stefano: neapolitan songs mono/stereo, 2 SACDs Mendelssohn: sinfonien nr. 3 & 4; schumann: sinfonie nr. 4 Philharmonia Orchestra; Otto Klemperer stereo, 2 SACDs Mozart: the Last six symphonies Philharmonia Orchestra, New Philharmonia Orchestra; Otto Klemperer stereo, 3 SACDs

Bruckner: sinfonien nr. 8 & 9 Wiener Philharmoniker; Carl Schuricht stereo, 2 SACDs elgar, Delius: cellokonzerte u.a. Jacqueline du Pré, Janet Baker. London Symphony Orchestra; John Barbirolli. Royal Philharmonic Orchestra; Malcolm Sargent stereo, 2 SACDs Dvorák, Grieg, schumann: Klavierkonzerte Svjatoslav Richter. Bayerisches Staatsorchester; Carlos Kleiber. Orchestre de l’Opéra de MonteCarlo; Lovro von Matacic stereo, 2 SACDs Beethoven: tripelkonzert, Brahms: Doppelkonzert, Violinkonzert David Oistrach, Mstislav Rostropowitsch, Svjatoslav Richter. Berliner Philharmoniker; Herbert von Karajan. Cleveland Orchestra; George Szell stereo, 2 SACDs

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Magazin [ muSiktippS ]

Am Abgrund // Christoph Vratz

Hundert Jahre nach ihrer Uraufführung zählt Mahlers neunte Sinfonie zum Kernrepertoire. Lange galt sie als depressiver Weltabschied, die besten Interpreten bewahren sie vorm Absturz in Tiefsttrauer.

G

ustav Mahler (1860–1911), Sinfonie Nr. 9, erster Satz, Andante comodo. Nur stockend kommt das Werk in Gang, fast so, als seien gestörte Rhythmen das Fundament für die letzte vollendete Sinfonie des herz- und liebeskranken Mahler. Gleichzeitig wirken die herben Viertelschläge der Harfe wie das Geläut einer Totenglocke. Dann erst, nach diesen weltabgewandten Motiven, dringt in den zweiten Violinen ein D-Dur durch, das die Anspannung für kurze Zeit lindern wird. Weltschmerz. Hier aber liegt die eigentliche Keimzelle der ganzen Sinfonie. Am 26. Juni 1912 leitete Bruno Walter (1876–1962) die Wiener Philharmoniker bei der Uraufführung dieser Neunten. Mahler war zu diesem Zeitpunkt schon mehr als ein Jahr lang tot. 1938 nahm Walter, einst gelehriger Schüler Gustav Mahlers, das Werk erstmals mit den Wiener Philharmonikern auf – ein Dokument. Entstanden unmittelbar bevor die braunen Barbaren den Juden Walter und den jüdischstämmigen Mahler aus grossdeutschen Konzertsälen vertrieben. Zwar ist Walter als Interpret seinem Lehrmeister nie täppisch-ergeben gefolgt, doch als direkter Zeuge des Schaffensprozesses gilt er bis heute als unverzichtbarer Exeget von Mahlers Musik. 1961 hat Walter dieses Werk unter aufnahmetechnisch ungleich besseren Bedingungen erneut aufgenommen (Columbia SO, Sony). Ein weiterer Meilenstein der Schallplattengeschichte sind die Einspielungen mit John Barbirolli. Neben der klanglich heiklen Produktion mit dem Orchestra Sinfonica della RAI di Torino (1960, IDIS) überragt die mit den Berliner Philharmonikern entstandene Aufnahme von 1964. Im zweiten Satz etwa zeigt er eindrucksvoll, dass es dem täppisch-derben Ländler-Thema überhaupt nicht hilft, wenn es sich krampfhaft naiv stellen möchte. Natürlich spürt man auf dem Höhepunkt, dass irgendein Fest im Gange ist. Aber man spürt auch, dass die Weltkatastrophe nicht mehr fern ist. Totentanz-Welt. Dennoch macht Barbirolli aus diesem Satz kein reines Virtuosenstück der Verzweifung.

scheint es, als wolle er diese Musik traurig-überschwänglich zerfliessen lassen. Trotzdem bewahrt er Mahlers Musik vor falscher Rührseligkeit. Alle Melodien, aber auch alle Nebenstimmen werden organisch zueinander in Beziehung gesetzt. Und auch wenn die Lebensluft immer dünner wird, bis zum letzten, ersterbenden Akkord, spürt man, wie er und sein Orchester dem Werk immer noch Sauerstoff zuführen. Ähnlich verfährt Jonathan Nott. Auch er verschmäht meist zügige oder gar rasche Tempi. Doch allein die Burleske der Neunten zeigt, dass Nott jede ideologisch motivierte Aggressivität fernliegt. Immer wieder kommen ihm für die vielen Zonen in Mahlers weitverzweigtem Notenverbund einleuchtende Ideen. Die Knotenpunkte zwingen uns nicht etwa zu längeren Aufenthalten wider Willen, sondern sie dienen als Startplätze zu neuen Zielen. Grosse Musik, gross interpretiert. �|

Gustav MahLer: sinfonie nr. 9

1938: Wiener Philharmoniker; Bruno Walter. Naxos. CD, 0636943185223

1964: Berliner Philharmoniker; John Barbirolli. EMI. CD, 5099967829224

2004: San Francisco Symphony; Michael Tilson-Thomas. SFS. 2 SACDs, 0821936000724

2008: Bamberger Symphoniker; Jonathan Nott. Tudor. 2 SACDs, 0812973011620

Dünne Luft Die Mahlermania der letzten Jahre hat, gerade im Fall der Neunten, reiche Ernte erbracht: Alan Gilbert mit dem Royal Stockholm PO (BIS), Esa-Pekka Salonen mit dem Philharmonia Orchestra (Signum), Simon Rattle mit den Berlinern (EMI), Jukka-Pekka Saraste mit dem WDR SO Köln (Profil) sowie im Rahmen von Gesamteinspielungen die historisierend angelegte Deutung von Roger Norrington mit dem RSO Stuttgart des SWR (Hänssler), David Zinman mit dem Tonhalle-Orchester Zürich (RCA), Michael Tilson-Thomas mit dem San Francisco Symphony und schliesslich Jonathan Nott mit den Bamberger Symphonikern. Tilson-Thomas’ Mahler-Verständnis ist nicht frei von Eigenwilligkeiten, seine Tempi sind oft provozierend langsam. Im Schlusssatz etwa Seite 16

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Magazin [ FilmtippS ]

Rock’n’Roll // Dani Maurer, outnow.ch

Weichgespült und gefällig – Kommerz-Pop ist heute kaum auszuhalten. Wir stellen drei Perlen aus der Filmgeschichte vor, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber eines gemeinsam haben: Es geht um Musik.

W

er in den Siebzigern etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, packte die Musik in einen Film, liess seltsame Gestalten auftreten und konnte sich bald darauf den Titel „Kult“ aufs Plakat heften. Eines der bekanntesten Beispiele für diese Art von Film ist – wie könnte es anders sein – die Rocky Horror Picture Show. Wir begleiten Janet und Brad auf ihrer Autofahrt durch ein Gewitter. Der Wagen bleibt stehen, die armen Seelen brauchen einen trockenen Unterschlupf und finden ihn in einem alten Schloss. Dort wird fröhlich Party gefeiert und bald die Hauptattraktion vor­ gestellt: Dr. Frank­N­Furter. Stark ge schminkt und in Strapsen hat der „Sweet Transvestite from Transsexual Transylvania“ nun aber kei­ neswegs vor, das junge Paar wieder ziehen zu lassen. Wer an die Rocky Horror Picture Show denkt, kennt Tim Curry. Der Schauspieler, der später den bösen Clown Pennywise in Stephen Kings Es verkörperte, beweist als lasziver Schlossherr, dass er stimmlich und schau­ spielerisch gleichermassen viel draufhat und durch imposanten Gesang und glattrasierte Beine überzeugt. Dazu kommt ein gewaltiger Auftritt von Rockstar Meat Loaf, der vor Intensität und Kraft nur so sprüht, wohin­ gegen Susan Sarandon, damals noch jung und harmlos, schon fast schüchtern agiert. Zum 25. Geburtstag des Films wurde 2004 eine Edition der DVD veröffentlicht, die einer­ seits in technischer Hinsicht brilliert, anderer­ seits auch einiges an Extras zu bieten hat – seien es die Karaoke­Songs, Dokumentationen mit Pop­up­Informationen oder auch die Ton­ spur mit Publikumsbeteiligung, bei der man das Gefühl bekommt, mitten im Kino zu sitzen. Das nennen wir auch heute noch schräg, kultig und fantastisch! 1982 wurde ein weiterer Meilenstein des Genres veröffentlicht. Unter der Regie von Alan Parker übernahm Bob Geldof im Film Home electronics

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The Wall die Hauprolle eines verbrauchten Rockstars. Dieser schaut zurück auf sein Leben, erinnert sich an Geschichten und Erlebnisse und versucht diese Mauer, die er selber um sich errichtet hat, einzureissen. Freilich ist der Film mit Animations­Ein­ schüben interessant und geht zwischendurch an die Nieren, er lebt aber vor allem durch die hervorragende Musik von Pink Floyd. Auf deren gleichnamigem Album von 1979 basiert die Geschichte, die auch heute noch als gigan­ tische Bühnenshow weltweit durch die Sta­ dien und Hallen zieht. Titel wie Another Brick in the Wall und Hey You sind dabei längst zu Klassikern der Rockgeschichte geworden. Wer die DVD noch nicht gekauft hat, sollte dies schleunigst nachholen. Denn nicht nur wird der Sound glasklar durch die Boxen gejagt, sondern es werden auch Interviews, Hintergrundinformationen oder Audiokom­ mentare geboten, die einiges an Wissens­ wertem liefern und für jeden Fan unabdingbar sind.

Titel: The Rocky Horror Picture Show Jahr: 1975 Regie: Jim Sharman Schauspieler: Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick Hersteller/Vertrieb: Fox Home Entertainment

Titel: Pink Floyd – The Wall Jahr: 1982 Regie: Alan Parker Schauspieler: Bob Geldof, Bob Hoskins, Christine Hargreaves Hersteller/Vertrieb: Sony Home Video

Ohren zu Zu guter Letzt lässt es auch noch Lemmy kra­ chen. Als Leadsänger von Motörhead, einer der lautesten und härtesten Bands der Welt, steht Lemmy Kilmister jeweils am Mikrofon und lässt mit seiner heiseren Stimme die Fans in Ekstase verfallen. Doch wer ist dieser Mann, der in England geboren wurde, Whisky trinkt wie Mineralwasser und daheim Über­ bleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg sammelt? Der wohl grösste noch aktive Rocker sieht zwar gefährlich aus, entpuppt sich aber als sehr intelligenter und witziger Kerl von nebenan. In der Dokumentation Lemmy gibt es mas­ senhaft eindrückliche Extras wie den gemein­ samen Bühnenauftritt mit den Gegenspielern von Metallica. Der sauber abgemischte Ton und das klare Bild machen die heimische Stube in Kürze zum dampfenden Konzertsaal. �|

Titel: Lemmy Jahr: 2010 Regie: Greg Olliver, Wes Orshoski Schauspieler: Lemmy Kilmister, Alice Cooper, Lars Ulrich Hersteller/Vertrieb: Entertainment One

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Magazin [ auSprobiert ]

Nagaoka

Bowers & Wilkins

Starke IMpulSe

dISkreter CharMe

Nagaoka zählt zu den letzten grossen tondosen-Herstellern. Vom Knowhow der Japaner profitieren viele weitere anbieter, die ihre Systeme dort herstellen lassen. Der Schweizer Vertrieb precide stellte Home Electronics jetzt das Flaggschiff der fernöstlichen Feinmechanik-Meister zur Verfügung, das rund 1000 Franken teure Mp 500. Wie alle Nagaokas zählt auch das 500er zur Klasse der Moving-iron-(Mi-)pick-ups. im Gegensatz zu MovingMagnet- oder Moving Coil-Systemen bewegen sich hier im Spannung erzeugenden Generator nicht die Magneten (MM) oder die Spulen (MC), sondern ein kleines eisenplättchen (permalloy) vibriert im rhythmus der abgetasteten rillenflanken zwischen feststehenden Spulen und Magneten. Mp steht also für Moving permalloy. Vorteil: Die ausgangsspannung reicht für die MMeingänge von phono-Verstärkern. Das besondere an dem Mp 500 sind der „Line Contact“ genannte Schliff des abtastdiamanten und der extrem leichte und steife Nadeltäger aus boron. alles soll einer verzerrungsarmen, dynamischen und detailreichen Wiedergabe zugutekommen.

Ganz und gar britisch zeigt sich der neue portable Hörer p3 von bowers & Wilkins, der sich technisch an den grossen bruder p5 anlehnt. er ist ebenso edel, mit hochwertigen Materialien verarbeitet und zeichnet sich klanglich durch seinen charmanten, vollmundigen Charakter aus. Das Leichtgewicht trägt sich fast unbeschwert, bleibt dank sanftem, aber nachhaltigem anpressdruck auch beim Joggen sicher sitzen. im anschlusskabel ist eine winzige Freisprecheinrichtung fürs iphone integriert.

Alles wie versprochen in der tat spielt sich das grosse Nagaoka – bevorzugt an mittelschweren tonarmen – in die absolute Weltspitze (siehe auch Seite 32). besser als die meisten MMs und ähnlich teuren MCs schiesst es dynamische bassimpulse förmlich in die Lautsprecher. anders als ältere Nagaokas brilliert es auch mit sehr lebendigen, fein aufgelösten Höhen. Das Nagaoka Mp 500 ist somit das perfekte System für Vinylfans, die „nur“ über einen exzellenten MM-eingang verfügen. Die sollten jedoch eine ruhige Hand haben, weil die Montageschrauben nicht in, sondern neben dem Systemkörper in winzige Muttern gedreht werden müssen. Übrigens: Die superben Nagaoka-Schon-innenhüllen für Vinylschätze gibt es bei precide für 40 Franken pro 50er-pack. // lbr

SteCkbrIef

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Seite 18

Nagaoka MP 500 1000 Franken precide.ch Moving-Iron-Tondose mit Moving-Magnettypischer Ausgangsspannung; (3 mV an 47 kOhm), Line-Contact-Nadelschliff, Halbzoll-Befestigung, Systemgewicht 8 g, Austauschnadel JN-P500 (450 Franken)

Mit fAltbAreM bügel und schAtulle Die raffinierte bügelkonstruktion schaut sehr filigran aus, erweist sich jedoch als robust und praxistauglich. eingeklappt nimmt der Hörer sehr wenig platz in anspruch und findet so auch in einer Jacken- oder Handtasche unterkunft. Natürlich sollte man zu einem so wertvollen Stück unterwegs Sorge tragen, weshalb b&W auch eine robuste Schatulle mitliefert. Die ohrpolster sind aus einem feinem textilgewebe, welches laut Hersteller auch eine akustische Funktion übernimmt. Der Clou: Sie werden per Magnetkraft an der Hörmuschel gehalten und lassen sich mit etwas Kraftaufwand einfach ablösen. Das erleichtert ihre reinigung und natürlich auch einen etwaigen austausch. Dem eigentlichen Schallwandler widmeten die b&W-ingenieure besondere aufmerksamkeit und entwickelten eine sehr steife Membrane, die dank besonderen Dämpfungsmassnahmen sehr partialschwingungsarm und linear arbeiten soll. Genau wie bei seinem grossen bruder, dem p5, gefällt auch beim p3 der warme Klangcharakter mit wohldosiertem Grundton und fülligem, dabei gut konturiertem tieftonbereich. Man benötigt keine bassanhebung, was die akkulaufzeit des Smartphones schont. Die in den Höhen sanfte Gangart wird Klassikliebhaber begeistern. pop- und rockfreunde dürfen ruhig am equalizer ihres portablen players etwas drehen. // mf

SteCkbrIef

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Bowers & Wilkins P3 250 Franken bwgroup.ch Faltbarer Portable-Hörer, Impedanz 32 Ohm, Gewicht 130 g, robuste Schatulle im Lieferumfang, Freisprecheinrichtung fürs iPhone im Anschlusskabel integriert, erhältlich in Schwarz oder Weiss

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Videoweb

smarte Box für jeden fernseher Die Settop-Box von Videoweb ist der erste Medienabspieler, der 100 LiveSender via Zattoo sowie Mietvideos von Viewster auf jeden Fernseher mit HDMI-Dose bringt. Andere bekannte Vertreter dieser Gerätekategorie sind neben Apple TV vor allem Produkte von Asus (O!Play), Western Digital (TV Live), Popcorn (A300) und D-Link (Boxee). Die Videoweb-Box übertrumpft alle diese Konkurrenten beim Angebot von Live-TV. Als erste Box integriert sie das Angebot von Zattoo mit über 100 Sendern von ARD, Arte über SRF, ORF, Tele Züri und Joiz bis zu ZDF und Kika. Die beste Bildqualität, die man nur mit einem Jahresabo für 45 Franken erhält, entspricht dabei bisherigem PAL-Fernsehen. Die Aufnahmefunktionen im Internet (Recall-TV), die Zattoo auf PC und Tablets bietet, sind leider bei Videoweb nicht verfügbar.

hbbtV unD hAnDy-PlAyer Dafür ergänzt die Box das Live-TV von Zattoo mit dem Internetdienst HbbTV. Ein Tastendruck genügt, und die Web-Infos zu einer laufenden Sendung werden eingeblendet. Gefallen haben die Abspielfunktionen für Android- und iOS-Smartphones. Inhalte vom Telefon lassen sich so drahtlos via Box direkt am Fernseher abspielen und betrachten. Via USB, Speicherkärtchen oder Heimnetzwerk (UPnP) werden Mediendateien (H.264, WMV, MP3, AAC, WMA, MKV, DIVX, MOV, AVI, MP4, XVID, M2TS, ) abgespielt. Daneben bietet die Box Dutzende verschiedene Apps für Youtube, Flickr, Picasa, Wikipedia, die Online-Videothek Viewster, Kinotrailer, Nachrichtenticker, Internetradio sowie Zugriff auf ein Dutzend Mediatheken. Bedient wird Videoweb über eine Infrarotfernbedienung. Mit dem Fernseher verbindet sie sich per HDMI, bei der Vernetzung hat man die Wahl zwischen drahtlosem WLAN (802.11 b/g/n) und Ethernet (100 Mbit/s). Fazit: Wer Live-TV via Internet und Zattoo will, erhält mit Videoweb eine günstige, clevere Lösung mit unzähligen Zusatzfunktionen. // kh

steckBrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Videoweb GmbH VideoWeb TV 190 Franken videoweb.ch HDMI (1.4a), 1080p-Auflösung, 2x USB 2.0, SDHC-Kartenleser, S/PDIF-Ausgang, 4 x 20 x 15 cm (H x B x T), 390 g, Stromverbrauch 0,55 (Stand-by) bis 7,2 Watt

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Ruark Audio

Britische exzellenz So wie man aufwacht, so wird der Tag. Und der Tag wird gut mit dem Ruark Audio R1 MKII. Er ist einer der wenigen Radiowecker mit DAB/DAB+, der hervorragend verarbeitet ist, sehr gut klingt und auf dem Nachttischchen hübsch aussieht – und daher auch Madame gefällt. Bisher wurde der R1 von der südenglischen Firma Ruark Audio unter dem „Projekttitel“ Vita Audio vermarktet. Mit Erfolg: Seit Jahren lassen die Audio-Ingenieure konstant ein paar tausend Stück für eine anspruchsvolle Kundschaft produzieren. Zeit also, den R1 beim richtigen Namen zu nennen.

zwei AlArmzeiten, AutomAtischer Dimmer Das Holzfurniergehäuse unseres Testgerätes wirkt edel. Die Front zeigt den 3,5-Zoll-Breitband-Lautsprecher und das praktische 3-zeilige Display. Bedient wird – sehr einfach – am Drehrad „Roto-Dial“ auf der Oberseite, an dem konzentrisch 5 Fixtasten für Sender sowie Menütasten platziert sind. Zwei Alarmzeiten lassen sich täglich, werktäglich oder wochenendlich (Samstag/Sonntag) mit dem gewünschten Sender und der Lautstärke programmieren. Schlaffördernd ist der automatische Dimmer: Dank eingebautem Sensor verringert sich die Display-Helligkeit mit nachlassendem Umgebungslicht. Nach dem Aufwachen bleibt man gerne liegen und lauscht beim Klassik-Sender dem feinen Klavierspiel, folgt beim Jazz-Sender dem sonoren Kontrabass. Wir erfreuen uns am insgesamt klaren, vollen und räumlichen Klang auch bei geringer Lautstärke. Schade, fehlt dem Gerät das WLAN-Modul und somit der Zugang zur heimischen Musiksammlung (MP3/FLAC) auf der NAS-Festplatte und zu Internetradiostationen. Fazit: Der R1 MKII von Ruark Audio verwöhnt die Ohren bereits beim Aufstehen mit hervorragenden Digitalradio-Klängen und schmeichelt dem Auge durch sein nobles Antlitz. Er macht sich auch im Büro und in der Küche gut. // rf

steckBrief

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Ruark Audio R1 MKII 350 Franken (mit Akku 400 Franken) ruarkaudio.com, timelessproducts.ch DAB/DAB+/UKW-Radio, 2 Alarmzeiten (je täglich, Mo–Fr, Sa/So), 3-zeiliges, dimmbares Display, 10 Stationsspeicher, 9-Watt-Verstärker, Line In/Out, Kopfhörerausgang, 17 x 13 x 13,5 cm (H x B x T), 2 kg

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Kein Tor verpassen // Kurt Haupt

Fussball-EM, Olympische Spiele – im Juni und Juli werden viele sportliche Höhepunkte am Fernseher zu sehen sein. Wir erklären Ihnen, wie Sie laue Sommerabende im Freien geniessen und dann die Sportereignisse des Tages am Fernseher nachträglich verfolgen können.

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TV & Heimkino [ ratgeber - ZeitverSetZt fernSehen ]

Sunrise TV zeichnet automatisch 40 Sender während der vergangenen 28 Stunden komplett auf. Am TV dreht man dann einfach „die Zeit zurück“, um Verpasstes zu sehen.

R

evolution ist angesagt. Immer mehr Fernsehzuschauer rebellieren gegen das Zeitdiktat der TV-Sender. Die Revoluzzer pfeifen auf 10 vor 10, Programm-Heftli und Live-Übertragungen und gestalten stattdessen ihren Feierabend nach ihren persönlichen Bedürfnissen. Mit sogenanntem zeitversetztem Fernsehen lassen sie sich dann unterhalten und informieren, wann sie Lust und Zeit haben oder wenn das Wetter passt. Solch zeitversetztes Fernsehen gibt es seit der Erfindung des Kassetten-Videorekorders. Die heutigen Alternativen sind aber ungleich kom fortabler und einfacher. Moderne Festplatten rekorder befreien von der Fummelei mit Kassetten, und bei modernen TV-Empfangs-Boxen ist der Rekorder schon eingebaut. Selbst Fern seher mutieren dank USB-Festplatten zum autonomen Videorekorder und speichern so Sehenswertes für später. Eine Alternative zum Selberaufnehmen sind die Internetangebote von Fernsehanstalten, Recall-TV von Kabelanbietern und Internetfernsehanbietern oder gar virtuelle Videorekorder im Internet.

AnAlog: weder tot noch doof Wer sein Fernsehprogramm aus einer analogen Antennendose empfängt, kann dieses billig und einfach mit herkömmlichen Videorekordern aufzeichnen. Denn weder die Verschlüsselung noch allfällige BandbreitenprobHome electronics

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leme ärgern. Man kann beliebig viele Fernseher und Rekorder an eine Dose anschliessen und gleichzeitig durch alle Sender zappen und nach Herzenslust aufnehmen. Antiquiert sind allerdings Rekorder mit üblichen VHS-Kassetten. Ihre schlechte Qualität nervt genauso wie die beschränkte Ka pazität oder die minutenlange Spulerei vor dem Abspielen. Eine komfortablere Alternative sind analoge Festplattenrekorder wie beispiels weise der Panasonic DMR-EX93, Toshiba RD-XV50KF oder LG Electronics HR400. Sie legen bis zu 200 Stunden Aufzeichnungen sauber sortiert auf einer integrierten Festplatte ab. Praktisch sind auch Kombigeräte aus Ab spieler für die modernen Blu-ray-Discs (BD) und Festplattenrekorder. Bei der Anschaffung muss man aber sicherstellen, dass diese auch das Analogsignal des Kabelversorgers aufzeichnen können. Zukunftssicher sind Rekorder, die neben analogen auch digitale Signale über Kabel (DVB-C) aufnehmen können.

AufnAhmeboxen der tV-Anbieter Wer an seinem Fernseher perfekte Bildqualität und HD-Auflösung will, benötigt allerdings ein digitales Fernsehsignal. Dieses kommt in der Praxis meist von einem kabelgebundenen Versorger wie UPC Cablecom, Swisscom, Sunrise oder einem lokalen Anbieter. Die Fernsehversorger verkaufen ihr Angebot mit einer Empfangsbox, die Sendungen auf eine inte-

grierte Festplatte aufnehmen kann. Diese Box ersetzt also den bisherigen Videorekorder und speichert bis zu 150 Stunden Unterhaltung. Zum Teil können die Boxen aber nicht mehrere Sendungen gleichzeitig aufnehmen. Werden also Fussball und Krimi parallel gesendet, während man die Gartenbeiz besuchen will, muss man sich vorgängig entscheiden. Eine preisgünstige Alternative zur Fernsehversorgung via Kabel ist der Empfang via Satellit. Wer so Sendungen aufnehmen will, kann eine Empfangsbox mit integriertem Rekorder anschaffen. Dank sogenannten Twin-Receivern lassen sich hier sogar zwei Sendungen parallel aufnehmen.

der fernseher Als Videorekorder Oft kann man sogar den Fernseher in einen Videorekorder verwandeln: Moderne Smart TV haben Empfänger für verschiedene Empfangstechniken (DVB-T, Kabel, Satellit) eingebaut und werden durch Anschluss einer USB-Festplatte zum Personal Video Recorder (PVR). Die Aufnahme lässt sich dann bequem in der digitalen Programmzeitschrift am Fernseher programmieren. Das Team aus Kabelempfänger (DVB-C) und CI-Plus-Steckkartenplatz für die Decoderkarte ersetzt die Empfangsbox von UPC Cablecom und anderen Kabelanbietern. Der Fern seher legt seine Aufnahme direkt auf der USB-Festplatte ab. Bei der CI-Plus-Ver- ��

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TV & Heimkino [ ratgeber - ZeitverSetZt fernSehen ]

Moderne Smart TV können mit einer USB-Festplatte ergänzt werden und arbeiten dann als Videorekorder.

Der Panasonic DMR-EX773 speichert analoges Fernsehen direkt auf seiner Festplatte ab.

�� schlüsselung kann die A+ufnahmefunktion

aber für einzelne Sender oder Sendungen gesperrt werden. Wer einen Kabelversorger ohne Verschlüsselung (Quickline-Verbund) hat, kann ohne Restriktionen mit dem Fernsehgerät aufnehmen. Da die Fernsehsignale von Swisscom und Sunrise nicht standardisiert sind, haben die Fernseher hierfür keinen Empfänger. Aufnahmen lassen sich also nur mit der zugehörigen Empfangsbox erstellen. Als Notlösung für Live-TV und Aufnahme kann auch DVB-T dienen. Mit einer kleinen

Antenne kann man damit an jedem modernen Fernseher einfach die Senderkette des Schweizer Fernsehens empfangen und allenfalls aufnehmen. DVB-T lässt sich auch mit mobilen Empfängern und auf Notebooks nutzen.

Selber aufnehmen war geStern

In der Hektik des Alltags nützt aber die beste Aufnahmefunktion nichts, wenn man sie nicht korrekt programmiert. Ferner erfährt man oft erst nachträglich, welchen tollen Film oder welches aussergewöhnliche Fussballspiel man gestern verpasst hat. Aus diesem Dilemma

Aufnahmen archivieren bei modernen rekordern lassen sich aufnahmen nicht mehr so einfach und direkt archivieren wie mit den alten vhS-Kassetten. bereits bei Kombigeräten aus festplatten-videorekorder und DvD-brenner muss die aufnahme von der festplatte auf die Silberscheibe gebrannt werden. bei einigen Sat-receivern mit festplatte lassen sich die aufnahmen zum teil via netzwerkschnittstelle auf den PC kopieren. Die mit Sat-receivern auf externe USb-festplatten erzeugten aufnahmen lassen sich ebenfalls meist am PC weiterverarbeiten und beispielsweise auf Silberscheiben brennen. Die dazu nötigen funktionen bieten Programme wie Dvr-Studio hD 2, free video Dub, ProjectX und Cuttermaran. Die aufnahmen, die fernsehgeräte direkt auf USb-festplatten erzeugen, sind dagegen bei vielen herstellern verschlüsselt. bei geräten mit Ci-Plus-verschlüsselungstechnik ist das sogar vorgeschrieben. Man kann die aufnahmen also ausschliesslich am fernseher wieder betrachten. geschlossene Lösungen sind auch die Settop-boxen von UPC Cablecom, Swisscom und Sunrise. es gibt keine einfache Möglichkeit, deren aufnahmen digital auf einem anderen Medium zu archivieren. als notlösung kann man sie über einen allenfalls vorhandenen Scart-anschluss analog auf einen videorekorder oder per Digitalisierung auf einen PC überspielen.

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erlöst sogenanntes Recall-TV. Sunrise hat die Funktion als Vorreiterin in der Schweiz bei ihrem TV-Angebot eingeführt und bezeichnet es als „Comeback TV“. Der TV-Versorger nimmt dazu 40 Sender auf seinem Server kontinuierlich auf. Die Kunden können am Fernseher jederzeit das laufende Programm um 28 Stunden zurückspulen und ansehen, die Video daten werden dabei direkt von Sunrise angeliefert. So lässt sich der Tatort einfach am Montagabend geniessen, obwohl man die Aufnahme gar nicht programmiert hat. Kommt man nach dem Feierabendbier zu spät für den Start des Thrillers, springt man eine halbe Stunde in der Zeit zurück und beginnt trotzdem beim Anfang. Ist während des Fussballspiels eine Ballszene sensationell, spult man einfach zurück und geniesst diese während 28 Stunden, so oft man will. Comeback TV wird entweder über die Spultasten an der Fernbedienung oder mittels elektronischer Programmzeitschrift gesteuert. Man schaut sich also das Programmheft von gestern auf dem Fernseher an und wählt dort seine Sendung. Die Sunrise-Lösung hat allerdings noch zwei Schwächen. Der Blick in die Vergangenheit ist nur in Standardauflösung möglich. Die Sender von SRF lassen sich zwar in SD-Auflösung zurückspulen, nur in HD verfügbare Sender bieten aber kein Comeback TV. Ferner Home electronics

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Mit dem Toshiba RDXV50 kann man alte VHS-Kassetten nutzen und deren Inhalt oder Live-TV auf Festplatte aufzeichnen.

Die beste Aufnahmequalität bieten digitale Satellitenreceiver. Der Beldigital HD-7200S kann zwei Sendungen parallel aufzeichnen.

ist nach 28 Stunden die Vergangenheit definitiv „verschwunden“, man kann sie also nicht nachträglich auf die Festplatte der Sunrise-Box für die permanente Nutzung aufzeichnen. Auch Swisscom hat den Zeitsprung bei einem Teil ihrer TV-Kunden schon eingeführt. Sie nennt die Funktion „Replay TV“. Hier kann man bei 64 Sendern maximal 30 Stunden zurückspulen, sogar HD-Sender werden unterstützt. Aber auch bei Swisscom sind keine nachträglichen Aufnahmen möglich. Die KabelTV-Anbieter im Quickline-Verbund bieten mit Freeze24 ebenfalls eine Recall-TV-Funktion für 30 Sender während 24 Stunden. Im Alltag erlöst Recall-TV den Fernsehzuschauer am einfachsten und ohne Nerverei vom Zeitdiktat. Vor allem in sportintensiven Zeiten wie während Olympischer Spiele und Fussball-EM kann man so jederzeit jene Inhalte geniessen, die einen interessieren.

Fernsehgeräten (Apps) machen den direkten Zugriff auf die Mediatheken möglich. Je nach Fernsehmarke sind Einfachheit und Breite des Angebots der Mediatheken unterschiedlich. Leider ist noch auf keinem Smart TV die Mediathek des Schweizer Fernsehens verfügbar. Lediglich Besitzer einer Cablecom-Box können auf die Schweizer Inhalte zugreifen. Die Mediatheken-Funktion lässt sich auch an älteren Fernsehgeräten für wenig Geld nachrüsten. Dazu wird eine Mediabox mit Internetanschluss – vorzugsweise an den HDMI-Eingang des Fernsehers – angeschlossen. Mit der beispielsweise rund 200 Franken teuren Box von Videoweb kann man einfach auf Dutzende Mediatheken zugreifen. Bekannt sind auch Boxee von Dlink/Iomega oder die Produkte Western Digital TV Live Hub und Lacie LaCinema.

Mediatheken auf SMart tV

Das umfangreichste und günstigste Livefernsehen mit Recall-TV bietet der Schweizer Internetdienst Zattoo (siehe auch ab S. 50). Er lässt sich auf PC, Notebooks und Tablets nutzen. Zattoo liefert über 100 Fernsehsender als Live-Stream und zeichnet diese komplett während 30 Tagen auf. Man kann also nicht nur wie bei Swisscom und Sunrise gut einen Tag, sondern einen ganzen Monat in der Zeit zurückspringen. Allerdings ist bei Zattoo die Qualität der Aufzeichnungen deutlich schlechter als bei den Konkurrenten. Beim Live-TV bietet Zattoo auf Windows- und Mac-Rech-

Eine andere Möglichkeit, Verpasstes zu sehen, bieten die Mediatheken der Fernsehanstalten. Von ARD über SRF bis ZDF bieten die Sender ihre Archive im Internet an. Sie lassen sich an jedem PC direkt im Browser nutzen. Vor allem selber produzierte Sendungen lassen sich teilweise Monate später nochmals abrufen und in mässiger Qualität betrachten. Wer einen modernen Smart TV mit Internetanschluss hat, kann sich direkt am Fernseher mit Aufzeichnungen aus dem Internet beliefern lassen. Spezielle Programme auf den Anzeige

notnagel für PC und tablet

nern für sieben Sender (SF 1, SF 2, ARD, ZDF, Arte, RTS 1 und RTS 2) sogar eine sehr gute HD-Qualität. Die dazu nötige Bandbreite von 3 bis 5 Megabit pro Sekunde setzt allerdings ein WLAN mit guter Internetanbindung voraus. Die HD-Sender werden aber nicht aufgezeichnet. Die meisten Funktionen von Zattoo sind kostenlos, will man es aber werbefrei, kostet es 6.60 Franken pro Monat oder 45 Franken jährlich. Die Lösung ist nicht nur der perfekte Live-Sport-Versorger in der Kaffeepause im Büro, sondern sie ermöglicht es auch nach drei Wochen Ferien, den Anschluss an seine Lieblingsserie wieder zu finden. Wer ein grosses Bild wünscht, kann sein Notebook sogar über ein HDMI-Kabel auch an den Fernseher anschliessen. Die Settop-Box Videoweb bietet ebenfalls Zattoo, dies allerdings ohne RecallFunktion.

exotiSChe internet-rekorder Letztlich sollen auch die eher exotischen Auftrags-Rekorder im Internet nicht verschwiegen werden. Unter www.shift.tv, www.bong.tv, www.onlinetvrecorder.com, http://myabo.tv und www.save.tv kann man zwischen 20 und 87 Sender aufzeichnen. Das Schweizer Fernsehen ist aber bei keinem dieser Anbieter vertreten. Eine ausführliche Besprechung aller Dienste findet sich bei http://www.pcwelt.de/ ratgeber/Online-TV-Recorder-Ihr-Videorecorder-im-Internet-4065621.html (http://goo.gl/ Wg6eN) im Internet. �|


TV & Heimkino [ teSt - blu-ray-Spieler ]

Blu-ray FÜr allE // Udo Ratai

Die Preise für Blu-ray-Spieler – auch der Markenanbieter – sind im Keller. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man für rund 200 bis 500 Franken überhaupt noch vernünftige Qualität erwarten darf. Die Antwort lautet: ja.

D

ie Entwicklung bei Blu-ray-Playern verläuft rasant. Trotz immensem Kostendruck stecken die Hersteller modernste Technik in ihre preisgünstigen Geräte. Einige der getesteten Modelle spielen 3D-Fotos im MPO-Format ab oder steigern die Bildqualität des angeschlossenen TV mit besonders effektiven Bildjustagen. Auch die Multimedia-Optionen werden stetig erweitert, beispielsweise um die Abspielmöglichkeit für verlustlose FLAC-Audio-Dateien oder 3D-AVCHD-Videos.

sind dennoch wahre Ausstattungswunder. Panasonics Oberklassemodell DMP-BDT320 für 300 Franken setzt auf eine neue, jedoch etwas gewöhnungsbedürftige Sensor-Fernbedienung. Besser gefällt die Steuerung des Sony-Players, mit dem man zudem per USB-Tastatur durchs Web navigieren kann. Der Yamaha BD-S671 erscheint bei einem empfohlenen Verkaufspreis von rund 500 Franken vergleichsweise teuer. Der effektive Marktpreis weicht aber wohl auch bei ihm nach unten ab.

VIEL AUSSTATTUNG FÜRS GELD

EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION

Alle hier getesteten Modelle spielen 3D-Videos ab und verfügen sogar über einige Merkmale der Oberklasse. Der Yamaha für rund 500 Franken verzichtet zwar auf drahtlose WLAN-Technik, bietet aber via Ethernet den Youtube-Zugang mit neuer „Leanback“-Darstellung. Als Highlight kann er Farbfehler mittels Farbmanagement effektiv korrigieren. WLAN zählt sowohl bei beiden Panasonic-Playern als auch beim Sony-Modell zum Standard. Alle drei nutzen das WWW intensiv und erlauben den Zugriff auf vielseitige Internetportale. Zudem erschliessen sie per optionale USB-Kamera die kostenlose Videotelefonie. Darüber hinaus erkennen sie 3D-Fotodateien und bieten eine 3D-Konvertierung für herkömmliche 2D-Videos an. Die beiden Einsteigermodelle von Sony und Panasonic kosten nur 220 respektive 230 Franken und

Alle vier getesteten Blu-ray-Spieler zeigen ein erfreuliches Ergebnis, denn sie offerieren durchweg hochwertige und ausgereifte Technik zum günstigen Preis. Die beiden Panasonic-Player agieren praktisch fehlerfrei und sind damit rundum empfehlenswert. Der DMP-BDT320 profiliert sich gegenüber dem minimal günstigeren DMP-BDT220 durch sein aparteres Design und die Möglichkeit, den Klang durch Feintuning dem persönlichen Geschmack anzupassen. Audiophile Heimkinoliebhaber werden auch den Sony BDP-S590 mit seiner SACD-Wiedergabe zu schätzen wissen. Seine Bildqualität kann fast durchweg überzeugen. Das gilt ebenso für den BD-S671 von Yamaha, der punkto Design speziell auf die hauseigenen AV-Receiver abgestimmt ist und so schon viele Freunde finden wird.

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Die handliche Fernbedienung bietet ein übersichtliches Tastenfeld. Tiefer gehende Funktionen erreicht man über das neu gestaltete OSD-Menü oder die Optionstaste.

Panasonics 3D-Player DMP-BDT220 verbraucht im Betrieb nur 8 Watt, bietet dennoch eine komplette Multimedia-Aussatttung mit WLAN und Skype-Option.

Panasonic DMP-BDT220 Panasonics neues 3D-Einstiegsmodell gibt es in der Variante BDT221 auch in Silber. Panasonic hat ihm WLAN-Technik spendiert, das Bildschirmmenü überarbeitet und interessante Funktionen hinzugefügt.

AusstAttung und Bedienung

Abgesehen von einem zweiten HDMI-Ausgang bietet das neue 3D-Einsteigermodell BDT220 ein volles Ausstattungspaket. Dazu zählen eine 2D/3D-Konvertierung mit einstellbaren 3D-Parametern sowie ein grosses Arsenal an Bildreglern. Die Skype-Option erfordert die rund 150 Franken teure USB-Kamera TY-CC20W. Für Multimediadateien stehen an der Vorderseite ein weiterer USB-Anschluss sowie ein SD-KartenLaufwerk zur Verfügung. Neben Fotos und AVCHD-Videos verarbeitet der neue BDT220 jetzt auch MP4- und MPEG-Filme. Über USB werden diverse weitere HD-Videos (AVCHD, DIVX HD, MPEG-2, MP4, MOV, MKV oder XVID) erkannt, deutlich mehr als über LAN oder WLAN. Musikfans freuen sich darüber, dass der BDT220 auch verlustlose FLAC-Dateien abspielt. Neu und ein kleines Highlight für Fotofans ist, dass der BDT220 die siebenfachen Bildregler sowie den Regler „Detailschärfe“ auch bei JPEG-Bildern oder 3D-Fotos einsetzt. Hochformate zeigt der Panasonic automatisch korrekt, 3D-Fotos gibt er mit Frame Packing im Format 1080/24p aus. 3D-Fans werden den neuen Menüpunkt „3D AVCHD-Ausgabe“ schätzen, der bei 3D-Camcordervideos zwischen Original- und 2D-Wiedergabe umschaltet. Die „Internet“-Taste der Fernbedienung führt zu knapp 30 vorinstallierten Diensten, darunter auch Facebook, Twitter oder Youtube. Über den „Market“-Button lassen sich weitere nach Genres sortierte Portale installieren. Im Schnell startmodus, der im Stand-by nur 3,3 Watt verbraucht, können Ungeduldige binnen zweier Sekunden auf das Hauptmenü zugreifen und schneller auf das Netzwerk oder ins Internet wechseln. Einen Browser bietet Panasonic allerdings ebenso wenig wie die Möglichkeit zum Anschluss einer USB-Tastatur. Der sparsame Player kommt ohne Lüfter aus und bietet ein leises Laufwerk, das je nach Scheibe zwischen 16 Sekunden bei DVDs und 35 Sekunden bei Blu-rayDiscs mit komplexem Menü braucht. Home electronics

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BildquAlität Eine native Bildausgabe von DVDs im Halbbildformat 576i fehlt. Allerdings meisterte der Panasonic alle unsere Testsequenzen an DVD-Vollbildern im Format 576p oder 1080p korrekt. Man kann den ProgressiveModus zwar immer noch auf „Film“ oder „Video“ umstellen, wird aber zum Modus „Auto“ keinen Unterschied feststellen. Dies gilt auch für Blu-ray-Discs, die flimmerfrei scharf und in allen vier HDMI-Farbmodi (RGB Standard/erweitert, YCbCr 4:4:4/4:2:2) mit originalgetreuen Farben wiedergegeben werden. Die Bildregler, die bei 2D- und 3D-Filmen sowie Fotos verfügbar sind, werden Tüftler begeistern: Neben siebenfachen Videoeinstellungen im User-Modus stehen eine dreistufige Detailanschärfung und „Super-Auflösung“ sowie der Farbfilter „Chrominanz-Prozess“ zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen Videoausstattung und originalgetreuen Bildqualität verdient sich der Panasonic hier ein Extralob. Videos können in 3D konvertiert werden: Zwar lassen sich der 3D-Effekt, die 3D-Ebene oder der Bildschirmtyp nachregeln, doch simuliert der Videoprozessor vor allem plastische Menüs und keine echten dreidimensionalen Videoinhalte.

tonquAlität Der BDT220 bietet neben Bitstream- oder intern decodiertem PCM-Ton eine bis 250 Millisekunden einstellbare Audioverzögerung. Über die drei Remaster-Klangprogramme tönen CDs etwas weicher und weniger dynamisch. Wichtig: Im Auslieferungszustand ist im Menü „Digital Audio Ausgang“ der Punkt „BD-Video Zweitton“ aktiv. Er muss deaktiviert werden, sonst wird bei Blu-ray-Discs anstelle 7.1-Bitstream-Ton nur Dolby-Digital-Ton bzw. DTS-Kern im 5.1-Format ausgegeben. Der Stereoton klingt bei CDs neutral und ist messtechnisch tadellos.

FAzit Panasonics neuer 3D-Einsteiger-Player DMP-BDT220 bietet eine überragende Bildqualität und tolle Multimedia-Ausstattung für Filme oder Fotos. Er spielt mehr Videocodecs sowie FLAC-Dateien und macht mit integriertem WLAN viel Spass im Internet oder Heimnetzwerk. ��

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TV & Heimkino [ teSt - blu-ray-Spieler ] Sensorfeld statt Tasten: Die neue Fernbedienung mit Touchpad kommt mit zwölf Tasten aus. Die Auswahl wichtiger Direktfunktionen über dreifach umschaltbare Softkeys erfolgt aber umständlicher als bei einer konventionellen Fernbedienung. Kaum ein Spieler ist flacher als der Panasonic DMP-BDT320. Der elegante 3D-Player mit Slot-in-Laufwerk ist ein Hingucker und bietet WLAN für Netzwerk und Internet sowie eine 2D/3D-Konvertierung oder die Skype-Option.

Panasonic DMP-BDT320 Mit nur 29 Millimetern Bauhöhe ist der Panasonic DMP-BDT320 der flachste Blu-ray-Player im Testfeld. Dazu bietet er ein extravagantes Design mit Slot-in-Laufwerk sowie eine raffinierte Sensor-Fernbedienung. Auch die Ausstattung mit 3D-Technik und WLAN für umfangreiche Internet- und Netzwerk-Optionen kann sich sehen lassen.

AusstAttung und Bedienung

Im Vergleich zum technisch ähnlich bestückten BDT220 kostet der BDT320 rund 70 Franken mehr. Dafür bietet er einen optisch eleganteren Auftritt und einige überraschende Kabinettstückchen. So erkennt ein Sensor Personen in der Nähe und aktiviert den Quick-Start-Modus, um gegebenenfalls schneller reagieren zu können. Nähert sich die Hand dem Gerät, beleuchtet ein blauweisser LED-Streifen die Front, was die Bedienung des Slot-in-Laufwerks vor allem im dunklen Heimkino vereinfacht. Wenn länger nichts passiert, wechselt der Player automatisch in den Stand-by-Modus. Der Stromverbrauch geht dann von 3,1 auf 0,1 Watt zurück. Der BDT320 zählt zu den sparsamen Playern und kommt ohne Lüfter aus. Sein Laufwerk arbeitet allerdings eine Spur lauter als das des BDT220. Je nach Scheibe brauchte er zwischen 14 Sekunden bei DVDs und 40 Sekunden bei Blu-ray-Discs mit komplexem Java-Menü. Auch die Fernbedienung des BDT320 geht eigene Wege und nutzt zur Navigation ein Sensorfeld ähnlich wie das Touchpad bei einem Notebook. Sie muss sich deshalb mit zwölf Tasten begnügen. Die Be dienung der Sensorfläche gelingt aber nicht immer sicher und führte im Test häufig zu Fehleingaben, etwa bei den Befehlen „Pfeil rauf“ oder „Pfeil rechts“. Ausserdem fehlen wichtige Direktfunktionen wie „Top Menü“ oder eine direkte Zifferneingabe. Im Vergleich gelingt die Bedienung des Players mit der voll bestückten IR-Fernbedienung des BDT220 schneller und sicherer. Auch technisch gleicht der DMP-BDT320 dem „kleineren“ Bruder bis ins Detail und spielt wie dieser mehr Videocodecs als die Vorgängermodelle inklusive 3D-AVCHD-Videos oder FLAC-Dateien und bietet Netzwerk- sowie Internetzugang über WLAN sowie Skype-Videotelefonie. Seite 26

BildquAlität Alle Messwerte und visuellen Tests liefern gleiche Ergebnisse wie beim BDT220, nämlich eine fehlerfreie Vollbildwandlung für DVDs und Blurays sowie originalgetreue Farben über HDMI in allen vier HDMI-Farbmodi. Die zahlreichen Bildregler wirken wie beim BDT220 auch bei 2D- oder 3D-Fotos. Die 2D/3D-Simulation liefert aber auch nur einen Pseudo-3D-Effekt, ohne echte 3D-Videoinhalte zu generieren.

tonquAlität Bei den Tonfunktionen bietet der DMP-BDT320 schliesslich doch etwas mehr als der Bruder BDT220. Neben den drei Remaster-Programmen stehen zusätzlich sechs Röhrenklang-Programme bereit, die den weichen harmonischen Klang von Röhrenverstärkern simulieren sollen. Das Programm „Digital Tube-Sound 1“ klingt tonal in Bass und Grundton hörbar schlanker, liefert subjektiv aber erstaunlich lebendige Klangfarben. Dagegen unterscheidet sich etwa „Digital Tube-Sound 6“ kaum vom originalen CD-Klang. Audiophile bevorzugen trotzdem das analoge Original, also den Klang eines echten Röhrenverstärkers. Mit den Funktionen „Hohe Klangklarheit“ bzw. „Hohe Klangklarheit Plus“ lässt sich beim BDT320 das analoge Videosignal abschalten oder das HDMISignal zweistufig abschalten. Dann wird über HDMI entweder nur Ton und ein schwarzes Bild oder im zweiten Schritt gar kein Bild- oder Tonsignal über HDMI ausgegeben. Klangunterschiede waren am analogen Stereoausgang aber nicht hörbar.

FAzit Das flache Design wirkt extravagant und modern, die Bedienung mit der neuen Sensorfeld-Fernbedienung ist dagegen eher umständlich und gewöhnungsbedürftig. Technisch liefert der Panasonic BDT320 eine perfekte Bildqualität und eine nahezu identische Ausstattung wie der BDT220. Die zusätzlichen Röhrensound-Modi und einzeln abschaltbaren Videoausgänge sind nette Extras, zumindest Letzteres bringt aber objektiv keine Klangvorteile. Home electronics

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Sonys Fernbedienung bietet ein übersichtliches Tastenfeld. Tiefer gehende Funktionen erreicht man über die Taste „Options“ und das weitverzeigte Bildschirmmenü in PS3-Optik.

Das Design des Sony BDP-S590 zeigt abgerundete Seiten, die Tasten sind auf die Oberfläche gewandert. Der Player ist sparsam im Verbrauch und überzeugt mit guten Internetund Netzwerk-Optionen sowie integriertem WLAN.

Sony BDP-S590 Sony verpasste dem BDP-S590 gegenüber dem Vorgänger ein neues Design und hat in Details an der Bildqualität geschraubt. Auch die Ausstattung mit 2D/3D-Konvertierung, integriertem WLAN sowie Zugang zu zahlreichen Internetportalen kann sich sehen lassen.

AusstAttung und Bedienung Im Vergleich zur Vorgängergeneration haben die Japaner den Stromverbrauch auf knapp 7 Watt halbiert und den Lüfter weggelassen. Der BD-S590 bietet keine Skype-Option, hat aber drahtlose WLAN-Technik und besondere Extras wie die SACD-Wiedergabe oder eine 2D/3DKonvertierung an Bord. Echte 3D-Fotos im MPO-Format kann man über Netzwerk oder USB abspielen – ein tolles Extra, sofern es der eigene 3D-Fernseher nicht schon mitbringt. Auch spielt er viele Videoformate ab (AVCHD, MPEG-1/2/4, XVID, WMV), nur DIVX fehlt. Dank WLAN holt der Sony BDP-S590 zahlreiche Internetdienste inklusive Daten aus der Gracenote- Datenbank komfortabel ins Wohnzimmer. Per USB-Tastatur lässt sich die Texteingabe vereinfachen, auch wenn bei der Tastatur die Buchstaben „z“ und „y“ vertauscht sind. So machen selbst Internetausflüge über den einfachen Webbrowser Spass. Unter den 27 Internetdiensten liefert „3D Experience“ verschiedene Filmbeispiele von Kinoausschnitten bis Sport in 3D, erfordert aber eine Internet-Bandbreite von 10 Mbit/s. Der Player lässt sich auch per Smartphone steuern und optimiert die Bildqualität verpixelter Internetvideos. Im Videomenü können alle Auflösungen von 576i bis 1080p, drei HDMI-Farbmodi (YCbCr 4:4:4, YCbCr 4:2:2, RGB) sowie die passende Bildschirmgrösse in Zoll für den 3D-Fernseher eingestellt werden. Gut gefällt, dass der Sony aus dem Stand-by heraus sofort auf die Auswurftaste reagiert. Der Schnellstartmodus sorgt hier schon nach 2 Sekunden für ein Bildschirmmenü. Das kostet aber rund 4 Watt Stromverbrauch im Stand-by, ohne den Schnellstartmodus dauert es 26 Sekunden. Verschiedene DVDs und Blu-rays starten mit dem Bild nach 11 bis 26 Sekunden, Blu-rays mit komplexem Java-Menü brauchen entsprechend länger. Home electronics

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BildquAlität 24p-Kinofilme in 2D und 3D erscheinen in den beiden YUV-Farbmodi originalgetreu mit bester Bildschärfe und korrekter Darstellung ultraweisser oder ultraschwarzer Kontraste. Der HDMI-Farbmodus „RGB“ liefert allerdings bei Grün zu stark und bei Rot zu schwach gesättigte Farben. Die Vollbildwandlung für DVD-Kinofilme und für 1080i-Videomaterial auf Blu-ray-Disc wurde optimiert: Der BDP-S590 meisterte selbst schwierige Testsequenzen perfekt und wandelt auch HDTVVideos im Format 1080/30p flimmerfrei in das Full-HD-Format 1080/60p. Auf den ersten Blick lässt man sich auch von Sonys 2D/3D-Konvertierung beeindrucken. Der dreifach justierbare Effekt simuliert aber keine echten 3D-Perspektiven in Videos. Zu sehen sind vor allem plastisch gestaffelte Menüs oder leicht nach hinten gewölbte Fotos. Klassische Bildregler wie Schärfe, Helligkeit oder Kontrast fehlen, dafür lassen sich eine hellere oder dunklere Gamma-Kennlinie und Rauschfilter gegen Block Noise und Mosquito Noise aktivieren.

tonquAlität Der Sony BDP-S590 gibt SACD-Ton analog mit zwei Kanälen aus oder liefert via HDMI den DSD-Datenstrom auch in Mehrkanaltechnik an geeignete AV-Receiver. Über HDMI wird Kinoton auf Blu-ray wahlweise als Bitstream oder als intern decodierter PCM-Ton ausgegeben. Sollten Synchronsationsprobleme zwischen Bild und Ton auftreten, lässt sich der digitale Ton über die „Options“-Taste um maximal 120 Millisekunden verzögern.

FAzit WLAN-Technik sowie gute Streaming- und Internet-Optionen machen viel Spass beim Sony BDP-S590. Als Blu-ray- und DVD-Player überzeugt der neue 3D-Spieler mit optimierter Vollbildqualität und verdient sich im Sehtest ein Spitzenergebnis. Mit offenem Browser und an schliessbarer USB-Tastatur kommen Websurfer auf ihre Kosten. ��

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TV & Heimkino [ teSt - blu-ray-Spieler ]

Yamahas neuer 3D-Player BD-S671 zeigt ein elegantes Design in Titan oder Schwarz. Als Extra bietet er neben DLNA-Streaming und Youtube erstmals ein komplettes Farbmanagement für effektives Bildtuning.

Übersichtlich: Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und gefällt mit sinnvoll aufgeteiltem Tastenfeld.

YamaHa BD-S671 Yamahas neuer 3D-Player BD-S671 passt gut zum Design der neusten AV-Receiver des Hauses. Zum Preis von rund 500 Franken sind moderne Netzwerk-Applikationen sowie tief gehende Videoregler an Bord. Sie enthalten erstmals ein gut funktionierendes Farbmanagement für sechs Farben.

BildquAlität

Der BD-S671 erweist sich auch als erstklassiger DVD-Spieler. Im Filmmode „Auto“ liefert er eine ausgezeichnete Kino-Vollbildwandlung. Selbst kritische Testsequenzen wie die Strandszene aus Sechs Tage, sieben Nächte gelingen perfekt, lediglich kurzes Flimmern taucht etwa bei Rillenmustern gelegentlich auf. Diese kleinen Störungen verschwinden AusstAttung und Bedienung im Modus „Film“, dann werden auch komplexe Filmpassagen wie die Eine gewisse Verwandtschaft zu anderen Marken-Playern scheint am schwierige Rummelplatzszene aus Space Cowboys einwandfrei aufBildschirmmenü erkennbar zu sein, das Ähnlichkeiten zum ebenfalls gedröselt. TV-Material erfordert die Einstellung „Auto“ oder „Video“, mit Farbmanagement ausgerüsteten Toshiba BDX3200 KE zeigt. Des- sonst entstehen Kämme. sen Regler nützen aber wenig, können nur blind ohne Videobild jusDank sauberer Bildschärfe und original getreuer HDMI-Wiedergabe tiert werden und funktionieren bei Blu-rays gar nicht. Bei Yamaha verdient sich der Yamaha bei DVDs und Blu-rays Bestnoten. Neben klappt dagegen alles wie erwartet, weshalb der BD-S671 manch älte- makellosen 24p-Kinobildern in 2D und 3D meistert der BD-S671 auch rem Display oder Heimkinoprojektor zu schöneren und angenehme- HDTV-Videos, die auf 60i-Material basieren. Kanten werden ohne ren Farben verhelfen kann. Treppenstufen aufgelöst und bei HD-Camcordervideos im Format Dafür stehen für die Grundfarben Rot, Grün und Blau sowie für 1080/30p verschwinden feine Flimmerstörungen im Filmmodus „Film“. die Mischfarben Gelb, Cyan und Magenta Regler für Helligkeit, Farb- Greift man über die Taste „Setup“ auf das Videomenü zu, können alle ton und Farbsättigung bereit. Yamahas Justagen für Helligkeit, Kont- Videoregler für Helligkeit und Kontrast inklusive des tollen Farbmarast, Farbsättigung oder Schärfe regeln auch 3D-Filme, nur das nagements bei laufendem Videobild justiert werden. Farbmanage ment funktioniert hier nicht. Zur exklusiven Videoausstattung zählen ausserdem komplette Farb- tonquAlität modi (YCbCr 4:4:4, YCrCr 4:2:2, RGB, RGB Voll) und alle wichtigen Standardmässig liefert der Yamaha BD-S671 alle modernen Tonformate Auflösungen über HDMI (von 576i bis 1080/24p), dazu ein Rauschfilter im Bitstream-Format oder als intern decodierten PCM-Ton. Für alte und ein umschaltbarer Filmmodus (Auto, Video, Film). Besondere Receiver ist auch eine DTS-Neucodierung der Dolby-Hochbit-Formate 3D-Optionen wie eine 3D-Fotowiedergabe oder eine 2D/3D-Konver- True HD und Digital Plus integriert. Die analogen Stereoausgänge überzeugen mit glattem Frequenzgang und hohem Rauschabstand von 102 tierung fehlen dagegen. Über USB und LAN zeigt der Yamaha Dias mit Begleitmusik und Dezibel. dreht Hochformat-Fotos automatisch. Videocodecs aller Art (AVCHD, DIVX HD, H.264, WMV, MOV oder MPG) laufen in einwandfreier FAzit Qualität, DIVX-HD-Filme sogar ruckelarm mit 24 Hertz. In puncto Der BD-S671 passt gut zu den neusten Yamaha-Heimkino-KomponenInternet gibt es nur Youtube-Videos und BD-Live-Extras. Eine Wi-Fi- ten und zeigt praktisch perfekte Bilder bei DVDs und Blu-rays. Ein Nachrüstung ist nicht vorgesehen. Der sparsame Yamaha-Player kommt Highlight ist das komplette Farbmanagement, das älteren Displays zu ohne Lüfter aus, das leise Laufwerk gibt nur gelegentlich lautere Posi- schöneren Farben verhelfen kann. Auch die Abspielfunktionen für tioniergeräusche von sich. Multimedia über USB oder Netzwerk überzeugen. Seite 28

Home electronics

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Steckbrief Hersteller Modell Preis bei Test Info www. Abmessungen (H x B x T) Stromverbrauch Stand-by/Betrieb

Panasonic DMP-BDT220 230 Franken www.panasonic.ch 3,9 x 43 x 18,6 cm 3,3/8 Watt

Panasonic DMP-BDT320 300 Franken www.panasonic.ch 2,9 x 43 x 18,5 cm 3,1/8,5 Watt

Sony BDP-S590 220 Franken sony.ch 4 x 43 x 20 cm 4,1/6,9 Watt

Yamaha BD-S671 510 Franken ch.yamaha.com 8,6 x 43,5 x 25,6 cm 0,3/14,2 Watt

1x HDMI 1x FBAS 1x HDMI, 1x optisch 1x Cinch (Stereo) LAN, 2x USB, 1x SDXC

1x HDMI 1x FBAS 1x HDMI, 1x optisch 1x Cinch (Stereo) LAN, 2x USB, 1x SDXC

1x HDMI 1x FBAS 1x HDMI, 1x optisch, 1x koaxial 1x Cinch (Stereo) LAN, 2x USB

1x HDMI 1x YUV, 1x FBAS 1x HDMI, 1x optisch, 1x koaxial 1x Cinch (Stereo) LAN, 2x USB

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video, CD MP3, JPEG/MPO, DIVX HD, AVCHD, MKV MP3, FLAC, JPEG/MPO, DIVX HD, MKV, MPEG2, MP4, AVCHD, XVID • • • – •/•/• • Bitstream und PCM Dolby True HD, DTS-HD • – –

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video, CD MP3, JPEG/MPO, DIVX HD, AVCHD, MKV MP3, FLAC, JPEG/MPO, DIVX HD, MKV, MPEG2, MP4, AVCHD, XVID • • • – •/•/• • Bitstream und PCM Dolby True HD, DTS-HD • – –

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video, SACD, CD MP3, JPEG, DIVX, SACD, AVCHD MP3, JPEG, DIVX, AVCHD

BD-R, BD-RE alle ausser DVD-RAM BD, DVD-Video, CD MP3, JPEG, DIVX HD, AVCHD, MKV, H.264 MP3, JPEG, DIVX HD, AVCHD, MKV, H.264 • • – – •/•/– • Bitstream und PCM Dolby True HD, DTS-HD • – –

+ Top-Bildqualität bei DVD

+ Top-Bildqualität bei DVD

+ sehr gute Bildqualität bei DVD + sehr gute Bildqualität bei DVD

+ sehr gute Tonqualität

+ sehr gute Tonqualität

+ sehr gute Tonqualität

+ sehr gute Tonqualität

+ DLNA-Streaming, Internet-TV und WLAN

+ DLNA-Streaming,

+ Netzwerk-Streaming,

+ zahlreiche Videoregler

+ spielt 3D-Fotos im

+ spielt 3D-Fotos im

+ spielt 3D-Fotos und SACDs

+ viele Multimedia-Formate

+ Steuerung über Smartphone − keine Unterstützung für

+ Steuerung über Smartphone − innovative Touchscreen-

+ Steuerung über Smartphone + iPhone-Bedien-App − HDMI-Farbfehler im RGB-Modus − WLAN nicht nachrüstbar

AnSchlüSSe Digital-Video Analog-Video Digital-Audio Analog-Audio Sonstige Anschlüsse

WiedergAbe und funktionen Blu-ray-Rohlinge DVD-Rohlinge Disc-Formate Multimedia von Disc Multimedia von USB/SD 24p Bildausgabe bei Blu-ray Ausgabe von 3D-Inhalten Konvertierung 2D auf 3D Speicher für BD-Live Netzwerk/DLNA/WLAN Internetdienste HD-Ton über HDMI Mehrkanaldecoder HD-Ton Abschaltautomatik DVD-Layerwechsel ohne Pause Lüfter

+

Wertung MAGAZIN

und Blu-ray-Disc

MPO-Format ab

JPS-3D-Fotos

Home electronics

#6 2012

und Blu-ray-Disc

inkl. Klang-Feintuning

Internet-TV und WLAN MPO-Format ab

Fernbedienung etwas gewöhnungsbedürftig

• • • – •/•/• • Bitstream und PCM Dolby True HD, DTS-HD • • –

und Blu-ray-Disc

Internet-TV und WLAN

und Blu-ray-Disc

inklusive Farbmanagment über USB und LAN

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Agrarmulti Syngenta: Aus allen Fehlern nichts gelernt? (Seiten 6/7)

Ihr Profitier- und Gewinncoupon

Nr. 6 9. Februar 2012

Die wahren Piraten Sind die Piraten vor dem Horn von Afrika eine Art Greenpeace? Die WOZ war in Hamburg am Prozess gegen zehn verdächtigte Somalier.

Ja, ich möchte folgende/n Titel zur Probe lesen und dabei bis zu 67 % sparen. Zusätzlich nehme ich automatisch am Gewinnspiel um einen VW Polo Trendline und um ein Luxus-Wochenende teil.

International, Seite 9

P O RT U G I E S I SC H E SO L DAT E N N E H M E N A M 19. N OV E M B E R 20 09 I M G O L F VO N A D E N M U TM A SS L I C H E PI R AT E N F E S T. F OTO: C A R LOS D I A S , K E YS TO N E

F I N A N Z PLATZ SC HW E I Z

Die Diskussionen über kleine Zugeständnisse ans Ausland erübrigen sich ohnehin. Die EU kennt bereits einen Informationsaustausch, in den USA wird er Ende 2012 für Banken eingeführt. Über kurz oder lang wird der automatische Informationsaustausch mit der EU und den USA auch für die Schweiz eine politische Realität werden. Linke Politik hiesse, eine gerechte Lösung zu fi nden: dass der Informationsaustausch also für alle Länder gälte – nicht nur für die USA und die EU als mächtige Gegenspieler –, aber mit Einschränkungen, etwa gegenüber Unrechtsstaaten. Entscheidend ist nicht, ob die Schweiz einen Ausweg über erleichterte Amtshilfe, eine Die Augen sind auf die USA gerichtet: Abgeltungssteuer oder einen automatischen Aber im Steuerstreit mit den USA geht es nicht Informationsaustausch fi ndet. Entscheidend ist, um eine «Globallösung», sondern um eine für dass die Lösung für alle Länder gilt. Die Steuerdie Banken. Wahrhaft global wäre eine Lösung flucht ist ein globales Problem. Die Verliererdes Steuerproblems für alle Länder – vor allem Innen sind vor allem die Länder des Südens. Nafür jene des Südens, die bislang von den neuen türlich gilt es, die Auskunftspfl icht auszubauen Doppelbesteuerungsabkommen und die Amtshilfe zu erleichtern, weitgehend ausgeschlossen sind. um reiche SteuerhinterzieherRechtsbürgerliche Kreise Die «WeissgeldInnen zu büssen. Aber in einer üben sich in Finanzplatzpatrio- strategie» ist globalisierten Welt bekämpft tismus, fordern einen Schulter- bisher nur man damit nur einen kleinen Teil schluss und beharren auf einer des eigentlichen Problems: Prideklamatorische Abgeltungssteuer. Die SP gefällt vaten Vermögen nachzuschnüfsich in ihrer Machtposition und Hinhaltetaktik. feln, ist wesentlich einfacher, als fordert eine Deklarationspflicht juristisch komplizierten Firmenfür BankkundInnen – es handelt strukturen auf die Schliche zu sich dabei vor allem um einen kommen. Internationale Grossfraktionstaktisch motivierten Alkonzerne wie Glencore – die leingang. Der Bundesrat will bis Zuger Rohstofffirma fusionierte Ende Februar Varianten einer Weissgeldstra- diese Woche mit Xstrata (vgl. Seite 2) – sind sotegie präsentieren, doch die Umsetzung dürfte zusagen Nullsteuerkonzerne, die ihre Gewinne dauern. Die Schweiz debattiert über ein sinn- in den Ländern des Südens erwirtschaften, aber volles Vorgehen, dabei sind die Grundlagen mit Finanztricks und Holdingstrukturen in der dafür gar nicht bekannt: Rund 2000 Milliarden Schweiz zu einem Tiefstsatz versteuern. Den arFranken ausländische Vermögen liegen in der men Ländern wird legitimes Steuersubstrat in Schweiz – je nach Schätzung vierzig bis sechzig Milliardenhöhe entzogen. Prozent davon unversteuert. Woher sie stammen, wohin sie sich verschieben, bleibt der Öf- AU F TAK T ZU R ZW E ITE N RU N D E fentlichkeit vorenthalten. Es sind unabdingbare Die USA gegen die Bank Wegelin Seite 4 Informationen für eine fundierte Analyse.

Eine echte Globallösung VON CARLOS HANIMANN

Die Geschichte des Schweizer Finanzplatzes ist eine der winzigen Schlupflöcher, der kleinen Geheimnisse und grossen Betrügereien. Das Bankgeheimnis ermöglichte in der Vergangenheit, dass Reiche, Despoten und Kriminelle Geld in der Schweiz verstecken konnten. Das Decken von SteuerhinterzieherInnen hat die Banken über Jahrzehnte gross werden lassen. Die derzeitige Kriegsrhetorik – zwischen Durchhalteparolen und Auflösungsängsten – ist auch vor diesem Hintergrund zu sehen: die Abgeltungssteuer als letzte Verteidigungslinie, um das Steuerhinterziehungsgeschäft wenigstens noch bruchstückhaft und für einen limitierten Zeitraum zu retten. Die «Weissgeldstrategie» als bislang rein deklamatorische Hinhaltetaktik. Der Ruf nach einer Weissgeldstrategie bedeutet zunächst einmal das Eingeständnis der offiziellen Schweiz, dass man bisher auf Schwarzgeld gesetzt hat. Das ist ein Fortschritt. Zudem: Ein Finanzplatz, der auf Weissgeld setzt, ist möglich und volkswirtschaftlich tragbar. Daniel Lampart, Chefökonom des Gewerkschaftsbunds, hat ausgerechnet, dass bei einer Weissgeldstrategie infolge der Geldabflüsse zwischen 5000 und 10 000 Arbeitsplätze verloren gingen. Eine überschaubare Grösse, die sich sozial abfangen liesse. Aber was beinhaltet eine Weissgeldstrategie? Vor allem aber: Auf wen ist sie ausgerichtet?

Redaktion und Verlag: WOZ Die Wochenzeitung, Hardturmstrasse 66, 8031 Zürich Tel. 044 448 14 14 Fax 044 448 14 15 woz@woz.ch www.woz.ch Aboservice: Tel. 044 448 14 44 abo@woz.ch 32. Jahrgang AZA 8031 Zürich, PP/Journal, CH-8031 Zürich

Platz für Asylsuchende Was halten die grossen Schweizer Städte von der aktuellen Asylpolitik?

Beobachter

Kidy Swissfamily

PCtipp

Tierwelt

BeobachterNatur

KOCHEN

Reader‘s Digest

Weltwoche

FIT for LIFE

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Saisonküche

wir eltern

GlücksPost

natürlich

Schweizer Illustrierte

WOZ

Home Electronics Magazin

Online PC Magazin

Schweizer Rätsel-Heft

Zeitlupe

Schweiz, Seite 3

Symbolstaat Syrien Robert Fisk erklärt, warum sich Baschar al-Assad noch halten kann. International, Seite 13

Verloren im totalen Bestseller-Wettbewerb

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Was bringt die Wiedereinführung der Buchpreisbindung? Zu Besuch in drei Buchläden. Thema, Seiten 15–17

Der Obama-Kult

Warum US-Präsidenten immer eine Art Hohepriester sind. Kultur/Wissen, Seite 23

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TV & Heimkino [ neuheiten ]

BenQ

Sony

3D-Beamer

HeImKINO-ZeNTraLe

Mit dem W7000 bringt BenQ einen DLP-heimkinoprojektor für hohe Ansprüche. Mit einem maximalen Kontrastverhältnis von 50 000:1 und einer Lichtstärke von 2000 AnSi-Lumen projiziert er brillante Bilder auch in nicht vollständig abgedunkelter umgebung. Der BenQ W7000 ist einer der ersten 3D-zertifizierten Full-hD-Beamer. So sorgt das integrierte Synchronisierungssystem DLP Link für ein gelungenes Zusammenspiel zwischen der optional erhältlichen Shutterbrille und dem Projektor, ohne dass zusätzliche Sender oder Geräte erforderlich sind. 3D-Bilder sollen für die Augen angenehm und ohne jegliche Doppeleffekte dargestellt werden. neu ist auch das von BenQ entwickelte, auf Full hD optimierte optische System. Die integrierte Linse besteht ausschliesslich aus Glaselementen, was eine gute Schärfe bis ins kleinste Detail gewährleisten soll. Die Projektion kann mittels Lens-Shift-Funktion ohne Verzerrungen oder trapezeffekte sowohl auf der vertikalen als auch auf der horizontalen Achse verschoben werden. Dank dem Zoom-Verhältnis von 1,5:1 lässt sich der Abstand des Beamers zur Leinwand ganz individuell ausrichten. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören die Zeileninterpolation mit Zwischenbildberechnung sowie differenzierte Farbtemperatureinstellungen. Der neue highend-Projektor ist für rund 3000 Franken zu haben. // mf

Mit dem StR-DA5700eS präsentiert Sony sein neues topmodell unter den AV-Receivern. Zu seinen innovativen Ausstattungsmerkmalen zählt der „Vocal height“-Modus, der Filmdialoge so optimiert, dass selbst in actionreichen Szenen kein Wort mehr untergeht. Der Receiver lässt sich von 7.2- auf 9.2-Kanal-Surround erweitern, indem zwei Front-hochtonlautsprecher hinzugefügt werden. So wird die Räumlichkeit des Klangs zusätzlich gesteigert. Mit sechs hDMi-eingängen und zwei hDMi-Ausgängen ist das 3D-kompatible Spitzenmodell zukunftssicher ausgestattet. Der StRDA5700eS kann sich kabellos ins Sony entertainment network einloggen und so beispielsweise Youtube-Videos ins Wohnzimmer streamen. Radionutzer werden wahlweise mit uKW oder internetradio bedient. Für Liebhaber klassischer Musik hält der DA5700 eine Überraschung bereit: Mittels „true Concert hall Mapping“ kann er die Akustik berühmter Konzertsäle aus ganz europa simulieren, so auch die der weltbekannten Berliner Philharmonie. Über seine uSB-Schnittstelle gibt der Receiver Audiodateien ab einem PC in sehr hoher Qualität wieder. So lässt sich die digitale Musiksammlung bequem ins Wohnzimmer bringen. Den StR-DA5700eS steuert man auf Wunsch bequem via Smartphone oder tablet. er ist in Schwarz zu einem Preis von rund 3000 Franken erhältlich. // mf

www.benq.ch

www.sony.ch

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Fernsehen mit Zukunft Beim HD-7200S handelt es sich um den neusten HighEnd-Empfänger von BELdigital. TWINTuner, Mediaplayer, Upscaler auf Full-HD 1080p oder die Netzwerkfunktionen mit Unterstützung von HbbTV und DLNA sind nur einige der zahlreichen Ausstattungsmerkmale. Dass sich die hochwertige Technik auch in seinem Äusseren spiegelt, macht den HD-7200 umso attraktiver. Weitere Informationen bei Ihrem Fachhändler oder im Internet unter www.beldigital.ch.


Klarer GlücKsfall // Lothar Brandt

Dieser Plattenspieler sieht gut aus – sogar in fünf Farbvarianten. Er fühlt sich gut an, seine Technik lässt mit der Zunge schnalzen. Und er klingt überragend. Der Thorens TD 2035 bietet ein Fest für die Sinne. Das ist mal klar.


Audio [ TeST - edel-PlaTTenSPieler ]

Blauer Runder: Das abgerundete Chassis macht in sattmattem Azurblau eine himmlisch gute Figur.

D

ie schwarze Scheibe feierte jüngst ihren 125. Geburtstag: Am 16. Mai 1887 stellte der in Hannover geborene Emil Berliner das Grammophon samt Schallplatte in Washington vor, am 26. September 1887 meldete er sein Konkurrenzprodukt zu Edisons Phonograph zum Patent an. Die Schallplatte hat alle Verdrängungswettbewerbe inklusive digitaler Revolution überstanden. Denn Schallplatten hören bedeutet so viel mehr als nur die Verarbeitung akustischer Reize. Da ist das Betrachten des Covers, das Auspacken, das Auflegen, das Überführen des Tonarms, das Absenken und das Zuschauen beim Rotieren der Scheibe. Dieses synästhetische Erleben haben nicht nur Hobbypsychologen als eine der Ursachen für die Renaissance der Rille ausgemacht. Erhebt sich dann noch das Abspielgerät in aller Schönheit über den Status eines schnöden technischen Apparates, dann ist das Fest der Sinne perfekt. Der brandneue Thorens TD 2035 hat das Zeug zum Festspiel-Leiter – das macht schon der erste Blickkontakt klar. Obwohl die Firmenhistorie des 1883 als Spieldosen-Manufaktur gestarteten Herstellers noch vier Jahre weiter zurückreicht als die der Schallplatte, wirkt der aktuelle Spieler so überhaupt nicht wie ein Relikt aus ferner Vergangenheit, sondern verspricht dem anspruchsvollen Musikfreund eine wunderschöne gemeinsame Zukunft. Mit jedem Detail und als grossartiges Ganzes.

Mal nüchtern betrachtet Der Autor hatte vor acht Jahren bereits das Vergnügen mit dem Vorgänger, dem TD 2030. Von diesem hat der Nachfolger – nicht zu seinem Nachteil – rein äusserlich einiges übernommen. In nüchternem Techniker-Deutsch handelt es sich um ein auf drei schwingungsgedämpften Metallfüssen stehendes, starres Masselaufwerk mit Acrylchassis und einem 6,3 Kilogramm schweren, 30 Zentimeter durchmessenden und 38 Millimeter starken, hochglanzpolierten Teller aus nichtmagnetischem Metall. Er dreht in dem bewährten, nahezu reibungsfreien „Silent-Run“Home electronics

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Lager. Den Motor kapselt ein Zylinder ebenfalls aus Metall; er steht mechnisch völlig entkoppelt in einer runden Aussparung links hinten im Chassis. Seine Energie bezieht er aus dem ausgelagerten Netzteil, das auch die überarbeitete elektronische Regelung beherbergt. An diesem Quader schaltet der Nutzer das Gerät ein und die Geschwindigkeit zwischen 33 1/3 und 45 Umdrehungen pro Minute um. Wobei auf der Motorachse ein etwa Fünffrankenstück grosses Rad aus Kunststoff nach schonendem „Slowstart“ den aussen um den Teller laufenden, auf einen quadratischen Querschnitt geschliffenen Gummiriemen antreibt. Bei den Neuerungen fällt die sprachliche Selbstbeherrschung schon etwas schwerer: Sofort ins Auge fällt die sanfte Front-Rundung des Chassis, die den aus drei Lagen Acryl verklebten Sandwich-Körper fast schon grazil wirken lässt. Sorgte beim Vorgänger noch die zwischen zwei klare Acryllagen gefügte dünne Mittelschicht für die einmalige Farbwirkung, so nehmen jetzt die beiden äusseren, duchgefärbten Schichten einen klaren Korpus in die Mitte. Der Käufer kann unter gleich fünf Farben aussuchen: neben Weiss (klar) und Schwarz stehen Blau, Rot und sogar Gelb zur Wahl, wobei die im Gegensatz zum hochglänzenden Vorgänger jetzt leicht mattierte Oberfläche des Blauen sich als etwas weniger heikel erwies gegenüber Fingerabdrücken und Staub. Dennoch dürfte sie empfindlich auf alles Scharfkantige reagieren – bitte nichts darauf ablegen, was das schöne Schimmern verkratzen könnte. Auch optisch, vor allem aber technisch sorgt der Tonarm TP 92 für Aufsehen. Der komplett neu entwickelte 9-Zoll-Radialarm weckte mehr Neugierde beim Tester als die von Thorens gleichfalls als Bestückung angebotenen bewährten Arme von SME. Nicht zuletzt weil er die preislich attraktivste Kombination darstellte. Entwickler Helmut Thiele wählte als Basis ein Kardangelenk, dessen Hochpräzisionslager tatsächlich vertrauenweckend wenig Spiel haben, also kein Wackeln zulassen. Das Rohr vermass er ausgbiebig per ��

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Audio [ TesT - edel-PlaTTensPieler ]

Schicke Kontrolle: Eine Tonarmwaage für die Auflagekraft liegt allen bei – nicht nur dem roten TD 2035.

Schützende Haube: Um Staub vom kostbaren Körper abzuhalten, bietet Thorens eine passende Abdeckung.

�� Laser-Vibrometer, bis die Eigenschwingneigung nahezu ausgetrieben

mitX, deren Mittel-Hochtonflächenstrahler von den Röhren-Endstufen Octave MRE 120 befeuert wurden. Zunächst einmal stellte sich heraus, dass der Thorens TD 2035 wie fast alle Masselaufwerke kritisch auf nicht standesgemässe Stellflächen reagiert. Wackelige Regale oder dünnbrettige Kommoden sind tabu. Hörbar wohl fühlte er sich auf einem hochstabilen Rack von Copulare, von dem er die internationale Kette zu einer faszinierenden konzertierten Aktion trieb. Die meisten der auf Seite 14 bis 15 vorgestellten PopLPs rotierten durch, hinzu kamen etliche Schätze aus dem Klassik-Archiv des Autors. Rein quantitativ eine Herausforderung, qualitativ ein Genuss, der sich in einen regelrechten Hörrausch steigerte. Bei guten Pressungen zeigt sich die Qualität eines Laufwerks sogar schon beim Vorspiel, also in der Einlaufrille. Nervös waberndes Brummen, aggressiv flackerndes Rauschen oder zittrig schabendes Kratzen töten die Lust, schon bevor es losgeht. Der Thorens indes liess die Hölle von Blood, Sweat & Tears’ „Symphony For The Devil“ aus heiterem Himmel losbrechen. Wobei die Stimme von David Clayton Thomas wie abgezirkelt inmitten des Raumes stand, als das Ganze in die einmalige

war. Der kleine, etwa in der Mitte platzierte Aussenring dient auch genau diesem Zweck und der Nutzer sollte ihn keinesfalls verschieben. Das Headshell mit vorgegebener Kröpfung (für Fachleute: nach Baerwald-Loefgren-Geometrie) nimmt den Tonabnehmer so auf, dass dessen Schwerpunkt möglichst nahe unter der Mitte des Rohres liegt. Das drehbare Gegengewicht stellt die Auflagekraft mechanisch ein, zwei Ferritmagnete kompensieren reibungsfrei das Skating, also den bei Radialtonarmen unvermeidlichen Zug der Nadel zum Inneren der Rille.

in einen HörrauscH gesteigert An diesem feinmechanischem Kunstwerk spielte zunächst das preislich und technisch passende Benz Micro ACE (um 960 Franken). Die bestens bewährte Schweizer Tondose gab die Spannungen ihrer bewegten Spulen (Moving Coil) abwechselnd an den Phonoverstärker Linn Linto aus Schottland und den überragenden MC-Eingang des badischen Röhren-Vorverstärkers Octave HP 500 SE ab. Abgehört wurde mit den grandios auflösenden US-Hybrid-Elektrostaten Martin Logan Sum-

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BC4X1 Pro Zentrale für die Steuerung: IR, IP, RS232, Relais, GPIO


Edles Sandwich: Hier ist der Aufbau aus drei Acrylschichten gut zu sehen – die stabile Grundlage für eine einzigartige Optik und Resonanzarmut.

Coverversion des Rolling-Stones-Hit „Sympathy For The Devil“ abhob. Die Triebwerke der fantastischen Rhythm Section und der grandiosen Bläser gaben einen dynamischen Schub, der einen fast schon das antike Aufnahmedatum des Rockklassikers vergessen liess. Wie gut aktuelle Pop-Produktionen klingen können, zeigte das Thorens-Gespann etwa mit Katia Maria Werkers berückender Ballade „Aus dem Beton“. Nicht viele Sängerinnnen – und Produzenten – trauen sich eine dermassen direkte, unbehandelte und ungekünstelte Stimme zu. Der schöne TD 2035 liess den hingerissenen Hörer teilhaben an diesem schönen Wagnis, dem schönen Song, der schönen Atmosphäre.

Der KrönenDe Abschluss Und er setzte sogar noch einen drauf, als der etwas teurere Tonabnehmer Nagaoka MP 500 (siehe Seite 18) im Headshell des vorzüglichen TP 92 Platz genommen hatte. Den Zickenkrieg zwischen Hilde Güden (Susanna) und Hilde Mössl-Majdan (Marzellina) in Mozarts „Nozze di Figaro“ in der unerreichten 1955er-Decca-Aufnahme unter Erich Kleiber inszenierte der Thorens so packend und detailreich, aber auch so ausgewogen und neutral, dass die beiden Stimmen perfekt auseinanderzu- halten blieben. Der eher selten genutzte MM-Zug des Octave HP 500 SE schien geradezu nach mehr zu gieren. Nur zu gerne kam der Tester dem nach, etwa in Form von Mahlers Fünfter Sinfonie unter Georg Solti. Einige Analog-Kombis übertreiben es da mit der hitzigen Dynamik dieser temperamentvollen Einspielung – der Thorens wahrte selbst im dichtesten Orchestergetümmel souverän die Übersicht. Ob für Klassik, Folk, Rock oder Jazz, ob mit Benz ACE oder Nagaoka MP 500: Der Thorens TD 2035 mit TP 92 erweist sich angesichts seines noch moderaten Preises für analogen Festgenuss als klarer Glücksfall. �| Home electronics

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STECKBRIEF plaTTEnSpIElER

Hersteller Modell Preis Info www

Thorens TD 2035 mit Tonarm TP 92 4400 Franken thorens.com; sinus-technologies.ch

auSSTaTTungSmERKmalE Abmessungen (B x H x T) Gewicht Tonarm-Varianten Farbvarianten Antrieb Netzteil Geschwindigkeiten Automatik Besonderheiten

42 x 33 x 16 cm (ohne Netzteil) 15,0 kg (ohne Netzteil) TP 92; SME M2-9 (Gesamptpreis 5900 Franken); SME 309 (6400 Franken); ohne Tonarm: 3700 Franken Weiss (klar), Rot, Blau, Schwarz, Gelb aussen liegender Vierkant-Riemen über elektronisch geregelten, entkoppelten AC-Synchronmotor PS 800, ausgelagert 33 1/3, 45 U/min keine magnetisches Antiskating; Abdeckchaube erhältlich

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WERTung MAGAZIN

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wunderschöne Laufwerk-Tonarm-Kombination für sehr ausgewogenen Klang Tonarm harmoniert mit den meisten gängigen Tonabnehmern mit den im Test montierten Tondosen sehr sauberes und dynamisches Klangbild keinerlei Brummeinstreuungen von Motor oder Netzteil braucht sehr soliden „Unterbau“ kratzempfindlich

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hören wie ein Profi // Martin Freund

Bei professionellen Anwendern geniesst JBL von jeher einen hervorragenden Ruf. Für die neue Studio-5-Serie haben die Amerikaner Merkmale aus der Profitechnik übernommen, allen voran ein Biradial-Horn mit Druckkammertreiber. Das zweitgrösste Modell der Reihe, die Studio 580, beeindruckt mit anspringend-vitalem Klang und ultratrockenem, impulsschnellem Bass.


Audio [ TEST - HIFI-HORNLAUTSPRECHER ]

Das schmale Gehäuse verjüngt sich nach hinten, was die Studio 580 recht schlank erscheinen lässt. Das Biradial-Horn spielt bis 1500 Hertz hinunter und zeichnet sich durch einen definierten, wohnraumgerechten Abstrahlwinkel aus.

J

BL ist einer der ganz grossen Traditionshersteller von Lautsprechern. Bereits in den 30er-Jahren konstruierte man erste Modelle mit Hornbestückung. Notabene für die Kinobeschallung – ein Bereich, in dem man bis heute Rang und Namen hat. Berühmt wurde die Marke auch mit ihren Studiomonitoren, deren grosse und sündhaft teuren Modelle ebenfalls mit Mittel- und Hochtonhörnern arbeiten. Für den Heimbereich präsentierte man vor vier Jahren mit der LS-Serie erstmals eine Boxenserie, die mit einem Hochtonhorn plus separatem Ringradiator ausgestattet war (siehe Test der LS40 in Home Electronics 9/08). Die neue Studio-5-Reihe setzt das Hornprinzip nun fast noch konsequenter um. Kein Wunder, wurde sie doch von JBLs Profiabteilung unter der Ägide von Tontechniker-Ass Greg Timbers entwickelt. In der zweitgrössten Standbox, der Studio 580, deckt ein Horn den gesamten Mittelhochton-Bereich bereits ab etwa 1500 Hertz ab.

hohen Pegeln, sowie ein gutes Impulsverhalten. JBL hat für die StudioSerie ein neues Biradial-Horn aus resonanzarmem Glasfaserverbund geschaffen, welches von seiner Abstrahlcharakteristik her speziell für Heimanwendungen ausgelegt ist. Sein vergleichsweise hoher Direktschallanteil sorgt einerseits für geringere Raumreflexionen und den t ypischen anspringenden Klang. Andererseits ist die Abstrahlung im Hochtonbereich doch so breit, dass man keinen engen „Sweetspot“ in Kauf nehmen muss. Das Horn ist perfekt in die Schallwand integriert und verfügt so über eine sehr grosse Austrittsfläche, wichtig für den Strahlungswiderstand auch bei tieferen Frequenzen. Nettes Detail: Das obere Ende der Frontabdeckung übernimmt einen Teil der Schallführung. Möchte man die Box ohne Abdeckung betreiben, so stöpselt man ganz einfach eine als Zubehör mitgelieferte Hornfläche in die entstandene Lücke.

Druckkammertreiber

aDäquates bassfunDament

Zwar findet man im Hifi-Bereich verschiedentlich hornähnliche Schallführungen, sogenannte Waveguides, die aber meist nur einer herkömmlichen Kalotte aufgesetzt sind. Echte Hörner wie das in der Studio 580 arbeiten mit einem Druckkammertreiber. Auch hier kommt zwar eine – in der Regel invers gewölbte – Kalotte zum Einsatz. Die von ihr produzierten Schallwellen müssen aber ein ausgeklügeltes Phasenausgleichselement sowie den sich verengenden Hornhals passieren, bevor sie über die spezielle Horngeometrie nach aussen gelangen dürfen. Dies bewirkt eine Schallbeschleunigung und eine enorme Steigerung im Wirkungsgrad. Damit verbunden auch einen sehr geringen Klirrfaktor, selbst bei

Hybride Lautsprecherkonstruktionen bergen die Gefahr, dass sie uneinheitlich klingen. So hat JBL beim konventionell aufgebauten Tieftonbereich der Studio 580 einiges dafür getan, dass der Bass punkto Impuls verhalten und Spielfreude dem agilen Mittelhochtöner nicht hinterherhinkt. Zwei 16,5-Zentimeter-Konustreiber verfügen über leichte und steife Membranen aus einem Glasfaser-Pappe-Mix, die von sehr starken Magneten auf Trab gebracht werden. Für die nötige Gelassenheit bei hohen Pegeln sorgen – nebst stabilem Gusskorb – hitzebeständige 38-Millimeter-Schwingspulen, die dank besonderen konstruktiven Massnahmen stets im linearen Magnetfeld arbeiten. ��

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Audio [ TEST - HIFI-HORNLAUTSPRECHER ]

SATTER, viTAlER KlAng Mit schwachbrüstigen Röhrenverstärkern sollte man der JBL Studio 580 gar nicht erst kommen. Sie besitzt nur einen durchschnittlichen Wirkungsgrad und bevorzugt potente, stromstabile Transistorverstärker. Daran entfaltet sie denn auch genau den anspringenden, hochdynamischen Klang, den man von einem Hornlautsprecher erwarten darf. Freilich wird er im Falle der JBL erst deshalb zum Hochgenuss, weil der vitale Mittelhochtonbereich durch einen unglaublich antrittsschnellen, druckvollen Bass unterlegt ist. Von dem darf man ruhig etwas schwärmen: Eine so impulssaubere und trockene Tieftonwiedergabe habe ich in dieser Preisklasse jedenfalls noch nicht erlebt. Darüber entfaltet die Standbox einen wohldosierten Grundtonbereich, der nicht zu fett aufträgt, sondern ebenfalls gut durchgezeichnet ist. Das MittelhochtonHorn kann sich prächtig in Szene setzen – und zwar durchaus kultiviert und gar nicht plakativ. Die JBL-Ingenieure haben der 580 tatsächlich einen recht homogenen Klangcharakter verpasst, und auch die Verfärbungsfreiheit ist für einen Hornlautsprecher überdurchschnittlich gut. Im Kontrast zu Lautsprechern, die das Musikgeschehen eher sphärisch losgelöst inszenieren, bringt die Studio 580 dieses präzise auf den Punkt. Sie legt weniger Wert auf eine ausgeprägte Tiefenstaffelung, sondern führt den Zuhörer sehr nahe an Solisten und Einzelinstrumente heran – ganz nach dem Motto: Dabei sein ist alles. Gleichwohl offeriert sie eine breite Stereo-Hörzone – auch was Hochton-Details betrifft. Eine raumfüllende Wiedergabe ist für sie also überhaupt kein Problem, und bewegte Gemüter, die gerne zu Musik tanzen, kommen voll auf ihre Kosten. Für den Dancefloor und die heimische Party dürfte man zu diesem Preis sowieso nur schwerlich einen besseren Lautsprecher finden. Die JBL liefert vollen Antritt aus dem Frequenzkeller heraus, und dies – im Unterschied zu vielen anderen Boxen, bei denen man dazu gebührlich am Volumenregler drehen muss – auch schon bei ganz zivilen Lautstärken. Satte Pegel mit brachialen Dynamiksprüngen stellen für die Amerikanerin sodann überhaupt kein Problem dar. Sie erweist sich als überaus standfest, lässt sich durch nichts erschüttern und agiert auch sehr laut gehört stets sauber und unaufgeregt. Die hohe Verzerrungsarmut zahlt sich gerade bei gehobener Abhörlautstärke zugunsten einer aussergewöhnlich relaxten und souveränen Spielweise aus.

FüR KlASSiK nichT idEAl, AbER bRAuchbAR Und wie steht es mit klassischer Musik? Ein Bläserquintett brachte der Hornlautsprecher wunderbar schmetternd und durchaus authentisch. Klaviermusik überraschte mit präzisem Anschlag und fülligem Körper. Bei sinfonischer Musik machte sich aber die etwas vordergründige Abbildung negativ bemerkbar, und bei einem eher analytisch aufgenommenen Streichquartett fehlte dann doch der Genussfaktor. Auch wenn die Studio 580 also mit Klassik-Koryphäen nicht mithalten kann (noch will), darf man mit ihr zwischendurch gerne einmal ernste Musik hören.

Die Studio-5-Serie umfasst auch noch die grössere Standbox 590, die kleine Regalbox 530 sowie Center und Subwoofer. Damit lässt sich ein pegelfestes HighendHomecinema aufbauen.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis bei Test (Paar) Info www.

JBL Studio 580 1966 Franken harman.com

AuSSTATTung Masse (B x H x T) Gewicht Prinzip Mittelhochtöner Tieftöner Impedanz Empfindlichkeit Empfohlene Verstärkerleistung Ausführungen Besonderheiten

25 x 1069 x 34,8 cm 22,2 kg 2-Weg, Bassreflex 2,5-cm-Druckkammertreiber mit Biradial-Horn 2x 16,5-cm-Konus 6 Ohm 90 dB bis 200 Watt Schwarz oder Kirsche Bi-Wiring möglich

+

WERTung MAGAZIN

FAziT Das Rezept geht voll auf: Mit professionellen Zutaten haben die JBLIngenieure einen Lautsprecher geschaffen, der klanglich in die Vollen geht und das gesamte Repertoire an anspruchsvoller Unterhaltungsmusik locker aus dem Ärmel schüttelt. Die Studio 580 glänzt mit wertigen inneren Zutaten und sauberer Verarbeitung – und dies zu einem aussergewöhnlich günstigen Preis. �| Seite 38

+ druckvoller und impulsschneller Bass + anspringender, vitaler Klang + sehr hohe Pegelfestigkeit + weiträumige, dennoch präzise räumliche Abbildung + geschmackvolles, modernes Design + fairer Preis − bringt klassische Musik etwas vordergründig Home electronics

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Philips

Olympus

Robuste begleiteR

PRofi-sPRAchRekoRdeR

Rein in die Welle, rauf auf den Berg, ab auf die Strasse – genau für diesen einsatzzweck hat Philips in Zusammenarbeit mit dem OutdoorSpezialisten O’neill „the Construct“ geschaffen: einen Kopfhörer, der extrem hohe Anforderungen punkto Robustheit, Witterungs- sowie temperaturbeständigkeit erfüllen soll und allen Belastungen eines sportlich aktiven Lebens mühelos standhält. Klanglich soll er sich unter anderem durch seinen satten und dynamischen Bass auszeichnen. Der ohrumschliessende hörer offeriert mit seinen geräuschisolierenden, weichen Ohrpolstern und dem flexiblen tR90-Bügel einen komfortablen, dennoch sehr sicheren halt. Verstärkte Kabel mit zusätzlicher Zugentlastung halten auch plötzliche Belastungsspitzen problemlos aus. „the Construct“ ist wahlweise in Schwarz oder Weiss für rund 300 Franken zu haben. in der O’neill-Reihe bringt Philips ausserdem „the tread“, einen äusserst robusten in-ear-hörer mit headset-Funktion. Sein trittgeschütztes Metallgehäuse soll Druckbelastungen bis zu 100 Kilogramm aushalten, und das Kevlar-verstärkte Kabel verfügt über eine hohe Zugentlastung. „the tread” wird mit drei Ohrkappengrössen zu einem Preis von 80 Franken geliefert. // mf

Olympus erweitert das Angebot an professionellen Diktiersystemen: Die Modelle DS-7000 und DS-3500 kommen im robusten Metallgehäuse und vereinen einfache Bedienung mit sehr hoher Aufnahmequalität. Dank Pin und 256-Bit-echtzeitverschlüsselung durch die Software DSS Pro sind vertrauliche Daten perfekt geschützt. Beide Geräte sind mit einem 2-Zoll-tFt-LCD mit 65 000 Farben und weissem LeD-Backlight ausgestattet. Die wichtigsten Funktionen können mit dem Daumen gesteuert werden. ebenfalls neu ist das passende transcription-Kit AS-7000, das alle tools für ein produktives Konvertieren von gesprochenem zu geschriebenem text zur Verfügung stellt. im Lieferumfang ist eine Dockingstation enthalten (für den DS-3500 optional erhältlich). Die Preise für die beiden Professional-Modelle liegen bei 750 beziehungsweise bei 530 Franken. Das AS-7000 kostet 440 Franken. Auch die „Office Line“ von Olympus wurde erweitert: Das leistungsstarke und gut ausgestattete Diktiergerät MDS-2500 zeichnet im professionellen DSS-Pro-Format auf, bietet vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten und die bequeme Akkuaufladung via uSB-Schnittstelle. es ist für 400 Franken erhältlich. // mf

www.philips.ch

www.olympus.ch

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Audio [ neuheiten ]

Primare

Sugden

COPLAND

Nagaoka

Lead Audio

Wir fertigen ausschliesslich langlebige Qualitätsprodukte mit hoher Werterhaltung. Dies gilt für sämtliche von uns hergestellten und vertriebenen Marken. Dies ist kein Zufall, da die von uns vertretenen Firmen sich für die gleiche Philosophie einsetzen; keine schnellebigen Massenprodukte herzustellen. Vertrauen Sie Ihren Ohren, die Ihnen für ein so hohes Mass an natürlicher Musikwiedergabe, über lange Jahre hinweg dankbar sein werden! Http://www.precide.ch

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SportSfreunde // Martin Biebel

Elf Teamspieler und ihr Trainer holen den Pokal. Edle Recken strecken sich olympischem Lorbeer entgegen. Ob beim europäischen Fussballfest oder bei den Olympischen Spielen – im Sommer 2012 gibt es die schärfsten Bilder. Fototechnisch sorgen dafür die neusten Kameras.

W

elche Art Sportsfreund sind Sie? Fünf Typenklassen von Kameras haben wir dem „sportlichen“ Talent möglicher Nutzer zugeordnet: Für Ehrgeizige und „Spitzensportler“ muss es auch 2012 noch immer die digitale Spiegelreflex-(DSLR-)Kamera sein. Das Kopf-anKopf-Rennen zwischen Canon und Nikon geht deshalb in eine neue Runde – zurzeit in der Oberklasse. Viele Pixel, grössere Sensoren und Full-HD-Video heisst die Devise. Besonderer Trend ist eine wesentlich erweiterte Empfindlichkeitseinstellung (ISO) für noch mehr Lichtstärke. Doch auch Sony und Pentax legen mit interessanten Modellen nach. Die kompakten und leichten spiegellosen Systemkameras mit abnehmbarer Optik und immer höher auflösendem Display sind für interdisziplinäre „Zehnkämpfer“ das Richtige. Ob nachts, ob für die Seite 40

Reportage oder die Panorama-Aufnahme – stets ist mit einem Klick die richtige Optik angeschnallt. Erstaunliches leistet hier Pentax im Bereich der Miniaturisierung. Und für jede Firma, die auch 2012 noch Kameras baut, gilt: Dabei sein ist alles, denn schon bald hat diese Geräteklasse im Amateurbereich den DSLR den Rang abgelaufen. Nur Canon baut noch immer keine spiegellosen Systemkameras. Marathonläufer geben selten auf. Ihr Akku verbraucht sich spät, und sie durchbrechen ständig Leistungsgrenzen auf der Suche nach eigenen, persönlichen Bestmarken. Bridge-Kameras tun dies mit neuen Energiekonzepten, immer grösseren Zoomlinsen (bis zu 42-fach) und ordentlicher Praxistauglichkeit zum Beispiel durch Video-Integration. Grosse Abmessungen sind hier nicht mehr Programm, denn die rasante Optik Home electronics

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Foto & Video [ Kaufratgeber - fotoKameraS ]

entwicklung macht nun auch sehr kompakte Modelle möglich. Grosse Pixelmengen kommen hingegen wieder häufiger vor. Auch für kompakte Kameras kann man viel Geld ausgeben, wenn sie Bildergebnisse bringen, die bisher nur den Spiegelreflexkameras oder Sucherkameras von Leica vorbehalten waren. Fujifilm und Canon setzen Zeichen mit grossen Bildsensoren und hochwertigen Gehäusen, die auch eine voll manuelle Einstellung bieten. Gute Freunde bei Spass und Spiel zu finden, ist wichtiger als schiere Leistung? Wenn Dabeihaben statt Dabeisein der Zweck ist, dann ist die kompakte Kamera mit kurzer Auslöseverzögerung und einfachen Automatiken vielleicht das Mittel: die stossfeste Taschenknipse.

Für viele ZwecKe: spiegellose systemKAmerAs Die kompakten spiegellosen Systemkameras bringen gegenüber den DSLR zwar häufig keinen Sucher, aber dafür jede Menge Gewicht- und Platzersparnis mit. Kameras ohne aufwendigen Spiegelkasten können deutlich kompakter gebaut werden – aber anscheinend nicht günstiger, denn exzellente Mini-Systemkameras kosten manchmal das Doppelte ��

Für Anspruchsvolle: grosse Dslr-KAmerAs Die normale Spiegelreflexkamera hat weitgehend ausgedient. Es sei denn, der Fotograf braucht einen neuen Body zu seiner Sammlung hochwertiger Optiken. Die gehören im Zweifelsfall zum Canon EF-System oder zur Nikon AF-S-Serie. Um die digitalen SLR aufzuwerten, haben Canon und Nikon in der Profiliga nachgelegt. Da ist für ActionFotografen bei Nikon die D4 und bei Canon die 1D X. Beide können schnelle Bildserien mit 11 bis 12 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung schiessen. Ihre Empfindlichkeitseinstellung reicht bis zu ISO 204 800, und beide besitzen Vollformat-Bildsensoren mit 16 bis 18 Megapixeln. Der Vollformat-CMOS-Sensor im klassischen Kleinbildformat von 3 x 24 mm erlaubt Aufnahmen mit kleinerer Schärfentiefe als bei den meisten anderen Wechseloptik-Kameras. Diese Gehäuse der 7000- Franken-Klasse haben auch besten Spritzwasserschutz zu bieten. Es geht aber auch knapp halb so teuer: Dort spielen jetzt die Canon 5D Mk III und die Nikon D800 gegeneinander. Beide ebenfalls mit Vollformat-Sensoren ausgestattet, gelten sie als die Wunderwaffen des Videofilmens. Filmen mit DSLR ist tatsächlich der grösste Trend seit 2011, den immer mehr Fotografen mitmachen (siehe Kasten rechts). Sehr gut filmen kann im erschwinglichen Bereich um 1000 Franken die Sony Alpha 57 (Test ab Seite 44), dank einem speziellen Spiegel, der nicht hochgeklappt werden muss. Bei allen anderen DSLR bleibt beim Filmen der Sucher dunkel. Das Sony-SLT-Konzept sieht viele clevere automatische Helfer bei der Bilderzeugung vor, und viele werden das Bedienkonzept als konkurrenzlos praktisch empfinden. Im gleichen Preisbereich spielt die Pentax K-5 mit sehr guten technischen Werten und in dieser Klasse seltenem Alugehäuse samt Spritzwasserschutz. Home electronics

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Filmen mit Fotokameras auf einmal waren die Prozessoren schnell und die Speicherkarten gross genug, um 25 oder gar 50 bilder in der Sekunde aus grossen fotosensoren zu verarbeiten. Wie bei den fotos sorgen auch bei HD-Video die optik und Sensorgrösse in jeder Kamera für Schärfe und rauschfreiheit, weshalb digitale Spiegelreflexkameras meist besser abschneiden als Kompaktkameras. filme aus Spiegelreflexkameras interessierten zunächst nur Videografen, weil ihnen grosse bildsensoren eine kleine Schärfentiefe bieten, die vorher nur Profifotografen oder die Kollegen aus der filmbranche nutzen konnten. Doch nun entdecken immer mehr Hobbyfotografen die HD-Videofunktion, denn Portale wie Youtube und Vimeo bieten endlich adäquate abspielmöglichkeiten für jedermann, und das einbinden von HD-Videos in Webseiten wird immer einfacher. ausser in DSLr, wo derzeit noch Canon und Nikon dominieren, findet sich hochwertige Videoqualität auch in spiegellosen Systemkameras, vor allem von Sony und Panasonic. auch manche Kompaktkameras filmen akzeptable Videos, sofern sie volle HDQualität produzieren, erkennbar am bildformat von 1920 x 1080 Pixeln. Die bildwechselfrequenz sollte 50 bilder pro Sekunde betragen, 60 bilder oder 24 bilder sind eher in amerika gebräuchlich und können hierzulande zu Schwierigkeiten führen. Schwenks mit 25 bildern pro Sekunde laufen meist nicht so ruhig wie solche mit 50 bildern pro Sekunde. Viele Kameras verzichten leider im Videomodus auf manuelle belichtung und geben allenfalls Zugriff auf einige motivprogramme. ton ist nach wie vor ein Sorgenkind, denn fehlende mikrofoneingänge und störende Zoommotoren verhindern oft gelungene Interviews. In jedem fall aber ist die foto-Videografie dabei, ihren Kinderschuhen zu entwachsen.

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Foto & Video [ Kaufratgeber - fotoKameraS ]

Zum Fotografieren Nikon D3200

Die Sportskanone

eine einsteiger-Spiegelreflex mit 24-megapixel-Sensor und allem, was früher gut und teuer war. Diese DSLr hat ein neues bedienkonzept, bei dem die Kamera dank einblendungen bei der bildentstehung berät (guide). Das gehäuse kostet um 700 franken, ein objektiv-Kit ab 830 franken. www.nikon.ch

fujifilm finepix X-Pro 1

Die Zehnkämpferin

Die X-Pro 1 ist fujis erste spiegellose Systemkamera. Ihr trans-aPS-C-Sensor mit 16,3 megapixeln überholt bei der farbdarstellung die Konkurrenten aus dem Stand. Der Sucher wechselt zwischen elektronischer und optischer Darstellung. Den hohen anspruch unterstreicht das Klassik-Design des rund 2100 franken teuren edelgehäuses. www.fujifilm.ch

Canon g1 X

Die Leichtathletin

Im Vergleich zu DSLr und einigen Spiegellosen ist das neue CanonKonzept tatsächlich leicht und kompakt. Dafür gibt es DSLr-Qualität im Kompaktgehäuse mit allen einstellmöglichkeiten und grossem bildsensor. Die bildqualität ist hoch – auch bei HD-Video-anwendungen. Preis: 900 franken. www.canon.ch

Panasonic DmC-tZ31

Die Marathonläuferin

Panasonic hat in diese kleine Kamera alle funktionen grosser bridge-modelle eingebaut, wie ein 20-fach-Zoom, einen starken akku und eine 3D-aufnahmefunktion. Dank einem eingebauten gPS-empfänger kann man sich punkto orientierung nie mehr vertun. Preis: 450 franken. www.panasonic.ch

Casio eX-tr150

Die Freizeitsportlerin

eX steht für exilim und tr für tryx, und tricks beherrscht diese ausgleichssportlerin tatsächlich. Sie dreht sich in jede richtung und hat eine HDr-funktion zur Verbesserung des bildkontrastes. Preis: 350 franken. www.casio-europe.com

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�� einer Einsteiger-DSLR. Zum einen liefert ein hochauflösender elektronischer Monitor das Sucherbild, zum anderen müssen hohe Entwicklungskosten in ganz neue Objektivsysteme amortisiert werden. Erstaunlicher Trend hier: Viele wollen die kleinen Wechseloptik-Systemkameras, doch wenige wollen das System – sprich mehrere Objektive – dazu kaufen. Die kleinste spiegellose Systemkamera heisst Q und kommt von Pentax. Die Abmessungen gehen Richtung Scheckkartenformat, die Optiken verlieren sich in der Hosentasche – drei Stück gibt es bis jetzt. Allerdings ist auch der 12-Megapixel-Bildsensor mit 6,1 x 4,6 mm klein, doch bedienen lässt sich die Q wie eine Grosse. Der nächste interessante Neuzugang hat schon einen doppelt so gros sen 10-Megapixel-Sensor und nennt sich System 1 – von Nikon. Auch dafür gibt es erst wenige Optiken, das Design ist aber kompakt und sehr gelungen: Die weiss lackierte Variante könnte gar von Apple stammen. Bei den Varianten V1 und J1 muss man sich entscheiden, ob man einen elektronischen Sucher will oder nicht. Samsung mit der NX-Familie und die NEX-Kameras von Sony setzen dagegen auf die klassischen APS-C-Sensoren wie bei den meisten digitalen Spiegelreflexkameras. Der Vorteil ist, dass diese grösseren Sensoren höhere Auflösungen bis 24 Megapixel (Sony NEX-7) bieten. Nachteil: Die Optiken sind vergleichsweise schwer, die ohnehin schmalen Kameras scheinen nur noch aus Optik zu bestehen. Weil Hersteller wie Olympus und Panasonic früh mit der Entwicklung des Micro-Four-Thirds-Systems begannen, können sie nun zahlreiche Optiken für ihr MFT-System anbieten. Sehr kompakte Objektive hat Panasonic für seine Systemkameras der G-Serie neu im Programm. Sie besitzen eine elektrische Zoom- und eine Fokussierwippe und lassen sich sehr schmal zusammenfahren.

Für Distanzen: MegazooM- unD BriDge-KaMeras Die grossen Megazoom-Kameras im Spiegelreflex-Look mit Zooms bis 42-fach wie eine Nikon P510 sind eher auf dem Rückzug. Der neue Typus ist wendiger, leichter und verzichtet dafür auf etwas Zoomumfang. Mit ins Gehäuse versenkten Linsensystemen erzielen sogar Kameras mit Mini-Abmessungen bis zu 20-fache Brennweitenverlängerungen. Meist ist deren optische Qualität eingeschränkt, doch ein TopModell dieser Gattung wie die Lumix DMC-TZ31 von Panasonic erreicht hier mit ihrem 14-Megapixel-Sensor noch recht gute Werte. Der Preis liegt bei 450 Franken. Für 390 Franken gibt es die 18-fach bezoomte S9300 von Nikon. Sony bietet mit der DSC-HX20V ein 20-fach-Zoom für 500 Franken. Diese kleinen Reisekameras bieten neuerdings auch eine GPS-Funktion, um den Ort des Geschehens gleich mit den Bilddaten zu verankern. Unter den klassischen Megazoom-Kameras, auch Bridge-Kameras genannt, die ausser einer Riesenlinse auch noch viele manuelle Einstellmöglichkeiten bieten, ragen die Canon Powershot SX40 HS (35-fachZoom), die Olympus SP720 ZU (26-fach) und die Fujifilm Finepix HS30 EXR (30-fach) heraus. Fuji bringt 2012 allerdings noch weitere neue Bridge-Modelle auf den Markt, mit unterschiedlichen Gewichtungen. Zu achten ist auch hier auf einen guten optischen Bildstabilisator, wie ihn Canon explizit bei der SX40 HS bewirbt, sonst verwackeln die Home electronics

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Super-Tele-Aufnahmen. Die Finepix HS30 hat einen grösseren 16-Megapixel-Sensor und einen eingebauten optischen Bildstabilisator. Sinnvoll sind diese Bridge-Kameras auch für den Dauereinsatz in Firmen und Organisationen, für die Systemkameras samt Ausrüstung zu empfindlich und zu erklärungsbedürftig wären.

Für beachtliche leistungen: edelkompakte Wer technologisch eine Nasenspitze voraus ist, gewinnt das Rennen. Besitzer einer Top-Kompaktkamera mit eingebauter Optik wissen das und freuen sich über viele technische Finessen. Diese neu etablierte Kameragruppe hat zwar durchaus kompakte Gehäuse und ein nicht wechselbares Objektiv, die Modelle können dennoch bis zu 500 Gramm schwer und bis zu 1300 Franken teuer sein. In dieser Klasse werden neue, grössere und lichtstärkere Sensoren verbaut, die nach ebenfalls neu entwickelten Linsen verlangen und die bei kurzem Abstand zum Sensor ein gewaltiges Bildfeld gleichmässig ausleuchten sollen – womit sie sich bisweilen noch schwertun. Dennoch schiesst man damit nahezu Bilder wie Spiegelreflexkamera-Nutzer – auch dank der Verwendung des RAW-Bildformats, das professionellere Bearbeitungsmöglichkeiten bietet als die üblichen JPEG-Bilder. Paradebeispiel dieser edlen Modellgruppe ist die neue Canon G1 X für 900 Franken. Auch die Fujifilm Finepix X10 verwendet einen grösseren Sensor, kostet aber trotz schickem Retro-Design und einem am Objektivring manuell einstellbaren Fokus weniger als 680 Franken. Ein weiteres Beispiel ist die Nikon P7100 für 580 Franken, die mit 7-fachZoom und 3-Zoll-Klappmonitor ein Lebendgewicht von 400 Gramm auf die Waage bringt.

Für wenig geld: minikameras Wer schon einmal ein billiges Sportgerät im Supermarkt erworben hat, kennt das Problem: Nicht nur der Spass am Gerät, sondern auch der Spass am Sport vergeht bei minderwertiger Ware. So ähnlich ist es mit No-Name-Billigmodellen. Hohe Auslöseverzögerung, schlechtes Display, schwache Lichtstärke, grosser Stromverbrauch und veraltete Speicherkarten trüben die Freude. Heute haben Kameras in der Regel einen SDXC-Kartenschlitz. SD- und SDHC-Kartenschlitze sehen gleich aus, können die leistungsstärkeren SDXC-Karten aber nicht verarbeiten. Besonders empfehlenswert sind Kompakte, wenn sie wasserdicht und stossfest sind, denn die „Seifenstückchen“ entgleiten im Eifer des Gefechts schon einmal gerne. Sie sollten am besten gar Salzwasser widerstehen. Olympus mit seiner Tough-Serie ist da erwähnenswert, Pentax hat sehr eindrucksvoll aussehende Modelle der Optio-WG-Serie im Sortiment, Fujifilms XP-Serie ist auch bis 10 Meter Tiefe wasserdicht, und Nikon ist mit einer AW-Serie gerade zugestiegen. Casio hat es nun geschafft, einen 3-Zoll-Klappmonitor in eine Minikamera zu integrieren. Die Exilim EX-TR150 trennt die Optik vom Gehäuse und erreicht damit eine unerhörte Flexibilität. Sie bietet 21-mm-Weitwinkel und einen 12-Megapixel-Sensor. Mit einem kleinen Stift kann man Bilder direkt am Monitor aus dem Motiv ausschneiden und via Touch-Bedienung in andere Bilder integrieren. Wie viele der Minimodelle fotografiert die EX-TR150 am liebsten automatisch. �| Home electronics

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Zum Foto- und Videografieren Canon 5D Mark III

Die Professionelle

Diese 22-Megapixel-DSLR ist nicht nur Fotoapparat, sie wird mit ihrem Vollformat-Sensor auch für professionelle Filmproduktionen eingesetzt. Kopfhörer- und Mikrofonanschluss sowie Tonaussteuerung sind vorhanden. Preis 4000 Franken. www.canon.ch

JVC GC-PX 10

Der Sprinter

Der Camcorder-Hersteller JVC bietet einen 13-Megapixel-Fotoapparat an, der perfekt filmt. Er hat eine sehr fein arbeitende Zoomwippe, einen exakt nachführenden Fokus sowie Kopfhörer- und Mikrofonanschluss mit manueller Pegeleinstellung. Preis: 1100 Franken. www.jvc.ch

Nikon 1 V1

Die Variable

Von den beiden Nikon-1-Systemkameras J1 und V1 ist die V1 mit optischem Sucher und Mikrofoneingang filmtauglicher. Manuelle Einstellmöglichkeiten auch bei Video und gute Qualität der FullHD-Aufnahmen mit 50 B/s. Preis der V1: 1000 Franken. www.nikon.ch

Panasonic DMC-FZ150

Der Jungstar

Bridge-Kamera mit 1080p/50 sowie manuellen Einstellmöglichkeiten auch beim Filmen. Hinzu kommt ein 24-fach-Zoom und ein Mikrofonanschluss, aber leider keine Kopfhörerbuchse und nur ein kleiner Kompaktkamera-Sensor. Preis: 650 Franken. www.panasonic.ch

Sony NEX-7

Die Kraftvolle

Das 24-Megapixel-Modell ist mit APS-C-Sensor sowohl für Foto wie Video eine der interessantesten Systemkameras. Sie bietet manuelle Funktionen, Mikrofonanschluss, 1080p/50 und fokussiert auch gut beim Filmen. Preis: 1500 Franken. www.sony.ch

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NachfolgeRegeluNg // Sabine Schneider

16 Megapixel Auflösung und elektronischer Sucher – mit der Alpha SLT-A57 führt Sony eine weitere Systemkamera mit feststehendem, teildurchlässigem Spiegel ein.

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Foto & Video [ TeST - SLT-SySTemkamera ]

Sämtliche Aufnahmeparameter, eine 3D-Wasserwaage, Gitter und gewählte Einstellungen lassen sich in den Sucher und auf das LC-Display einblenden und somit vorab überprüfen.

D

ie Alpha SLT-A57 tritt mit schnelleren Bildserien (bis zu 12 B/s) die Nachfolge der A55V an. Hinzu kommt ein erweiterter Empfindlichkeitsbereich bis ISO 16 000. Vieles kennt man bereits von der Vorgängerin: Herzstück der A57 ist ebenfalls ein 16-Megapixel-CMOS-Sensor Exmor HD im APS-C-Format (23,4 x 15,6 mm). Auch das schwenkbare 3-Zoll-LC-Display ist geblieben. Ein Feature haben die Entwickler sogar gestrichen: Das GPS-Modul der A55V, das sich in den preislich höher angesiedelten A77- und A65-SLT findet, ist weggefallen. Schade eigentlich, zumal sich die A57 beim näheren Hinsehen als ausgemachte Reis eka mera klassifiziert. Sony positioniert das 950-Franken-Modell (Gehäuse) als Einstieg in die SLT-Reihe unter A65 und A77 mit je 24 Megapixeln.

KompaKt und schnell Zum einen ist sie konstruktionsbedingt leichter und kompakter als die klassischen DSLR der Alpha-Serie. Der Abstand vom Sensor zum Objektiv ist aber der gleiche, sodass man vom gesamten Objektivsystem der Alpha-Serie profitiert, das deutlich mehr Auswahl bietet,als bei den kompakten, aber nur über Adapter kompatiblen spiegellosen NEX-Modellen. Das geringe Gewicht von 540 Gramm verdankt die A57 nicht nur dem gegenüber traditionel len DSLR kleineren, in der A57 aber nun leistungsstärkeren Lithium-Ionen-Akku, der für rund 550 Bilder (bisher 300, DSLR: 1000 Bilder) ausreichen soll. Der Hauptgrund ist die spezielle Translucent-Mirror-Technik, die Sony vor anderthalb Jahren erstmals mit der A55V vorgestellt hat. Der Spiegel der SLT-Kameras klappt nicht auf wie bei klassischen DSLR, sondern ist starr verbaut und teiltransparent: Er lässt permanent Licht auf den Bildsensor passieren, etwa ein Drittel lenkt er auf die Phasen-AF-Module um. Vorteil: Die Kamera Home electronics

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kann extrem schnell fokussieren und die Schärfe kontinuierlich nachstellen. Live View ist am Monitor oder wahlweise im elektronischem Sucher jederzeit möglich und Videos lassen sich in Full HD und mit Nachführ-Autofokus aufzeichnen.

Bedienung Optisch ähnelt die A57 eher den teureren Modellen A65/A77 als ihrer Vorgängerin: Das Gehäuse aus Polycarbonat wirkt solide, wertig und robust, die Haptik überzeugt. Lob verdient die gummierte Beschichtung im Bereich des Daumens und des ergonomisch vorteilhaft geformten Handgriffs. In puncto Bedienbarkeit wurde nicht viel geändert. Die A57 ist mit teilweise doppelt belegten Tasten bestückt, was anfangs verwirren kann. Einige Schnellzugriffstasten und ihr intuitives Handling tragen aber zum guten Komfort bei. Links neben dem Sucher befindet sich ein Moduswahlrad unter anderem mit zwei Auto matik-Betrieben, darunter die Taste zum Öffnen des umfangreichen Hauptmenüs. Nicht mehr per Schiebeschalter, sondern per Druckknopf lässt sich wahlweise vom Live- in den Suchermodus wechseln. Rechtsseitig findet sich die von der A55V bekannte Tastenanordnung mit Video-Schnelltaste und Multi f unktionsrad. Neu hinzugekommen ist die Zoom-Taste ganz rechts aussen.

e-sucher und schwenKmonitor Das 3 Zoll grosse Klapp-/Schwenk-LCD mit 921 600 Subpixeln Auflösung kennt man bereits von der A55V: Das Bild wirkt bei dunklen Farben etwas griesselig und zeigt Farbrauschen, ansonsten geht die Qualität in Ordnung. Eine Neuerung ist der leicht verbesserte E-Sucher mit ��

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Foto & Video [ TeST - SLT-SySTemkamera ]

Wie die A65 und die A77 sowie ihre Vorgängerin A55V gehört die neue zu Sonys SLT-Familie mit fest verbautem, halbdurchlässigem Spiegel.

Geblieben sind 16-Megapixel-Exmor-Sensor im ASP-C-Format und der schwenkbare 3-Zoll-Monitor mit 921 600 RGB-Bildpunkten Auflösung.

�� 100% Bildfeldabdeckung. Die Auflösung liegt jetzt bei 1,44 Mio. statt

bisher 1,15 Mio. Subpixeln. Das Sucherbild lässt kaum Pixelstrukturen erkennen, ist klar und scharf, erreicht jedoch nicht die Brillanz und Auflösung des A65/A77-Suchers. Das Rauschen bleibt selbst bei Dunkelheit in erträglichem Rahmen. Allerdings zeigt sich bei Gegenlicht etwas weniger Zeichnung in Lichtern und Schatten, und die Farbwiedergabe könnte besser sein.

AusstAttung mit ExtrAs

ISO 100

ISO 800

ISO 1600

ISO 6400

Sony greift vergleichsweise kräftig ein und zieht den Kontrast deutlich hoch. Bis ISO 800 sind die Bilder gut nutzbar, ISO 1600 ist ebenfalls noch okay – trotz sichtbar werdender Artefakte und Zeichnungsverlusten. Ab ISO 3200 tauchen deutlich störende Artefakte auf und verlieren feine Strukturen merklich an Zeichnung (Kurtosis 4,2). Die ab ISO 6400 wieder bessere werdenden Kurtosis-Werte stehen für eine nun insgesamt deutlich sinkende Bildqualität, die die Nichtlinearität (hohe Kurtosis-Werte als Indiz für Zeichnungsverluste) wieder aufhebt.

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Wie von der A55V gewohnt, wartet auch die A57 mit einer üppigen Ausstattung an Motivprogrammen und Bildbearbeitungsfunktionen auf. Die Multi-Shot-Fähigkeiten der schnellen Sensor-Prozessor-Kombination er möglicht etwa einen Dämmer- und Nacht-Modus, bei dem das rauschreduzierte und scharfe Foto aus je sechs Einzelbildern zusammengerechnet wird. Neu: Das Auto Portrait Framing beschneidet eine Personenaufnahme automatisch, sodass die Proportionen und das Verhältnis von Vorder- und Hintergrund für das Auge perfekt wirken sollen. Der neue „Klarbild“-Zoom ver längert die Brennweitenwirkung um Fak tor 2. Sonys By Pixel Super Resolution Technology rechnet das Bild dabei auf die volle Auflösung hoch. Diese Interpolation kann aber ein Teleobjektiv in keiner Weise ersetzen. Schade, dass Sony weiter auf Spritzwasserschutz verzichtet. Die Sensorreinigung ist hingegen nun an Bord.

VidEo in Full Hd Die A57 zeichnet Videofilme in Full-HD-Auflösung und jetzt mit 50 Vollbildern pro Sekunde im leistungsstarken AVCHD-Format auf, alternativ im MP4-Format (1440 x 1080 Pixel und 25 B/s). Der Ton lässt sich entweder über das interne Stereo- oder ein externes Mikro aufzeichnen. Gespeichert wird auf SD/SDHC/SDXC oder auf MS Pro Duo, deren Slot sich rechts aussen am Gehäuse befindet. Zum Anschluss an HDTV-Geräte für Full-HD-Bildqualität steht ein Mini-HDMI-Ausgang zur Verfügung, der auch Signale von Sonys Sync-System überträgt.

gEscHwindigkEit Die A57 arbeitet mit dem bei Sony's SLT-Modellen bekannten PhasenAutofokus-System mit 15 Feldern und 3 Kreuzsensoren. Durch die spe Home electronics

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STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis (nur Gehäuse) Info www. Abmessungen (B x H x T), Gewicht mit Akku

Sony Alpha SLT-A57 950 Franken sony.ch 124 x 92 x 85 mm, 540 g

BIldSEnSoR/daTEI Links das Moduswahlrad, darunter befindet sich die Menütaste. Statt des bisherigen Schiebeschalters gibt es nun eine Taste (rechts) zum Wechsel zwischen Sucher- und LCD-Betrieb.

Pixelklasse, Format Auflösung (nicht interpoliert) Sensorgrösse/Bildwinkelfaktor Sensortyp/Sensorreinigung/Bildstabilisator Dateiformat

16 Mega, APS-C (3:2) 4912 x 3264 Pixel 23,4 x 15,6 mm/1,5-fach CMOS/•/• JPEG, RAW, RAW + JPEG

auFnahmESTEuERung AF-Felder/Kreuzsensoren/manueller Fokus Verschlusszeiten/kürzeste Blitzsync./Bulb Belichtungsmessung

zielle Spiegelbauweise kann die Kamera flott scharfstellen, sowohl bei schnellen Bildserien als auch beim Videofilmen. Allerdings arbeitet der Autofokus im Videobetrieb etwas hektisch und sehr laut. Die A57 meistert in einem speziellen Highspeed-Modus 10 B/s, im „normalen“ Serienbild-Modus 8 B/s, bei 29 Bildern war Schluss. Zum Vergleich: Die A55V schaffte bei etwas langsameren 6 B/s immerhin 63 Bilder in Serie. Lob verdient die Einschaltverzögerung mit nur 0,78 s. Die Auslöseverzögerung inklusive AF liegt bei 0,29 s bei 3000 Lux, bei dunklen 30 Lux waren allerdings nur mehr 0,42 s drin.

Bildqualität Die A57 erreichte im Test bis ISO 800 zwar leicht niedrigere Auflösungswerte als ihre Vorgängerin (1399 LP/BH bei ISO 100 bis 1398 LP/ BH bei ISO 800), hat im Vergleich dazu aber bei hohen Empfindlichkeiten bis ISO 3200 deutlich zugelegt (1376 LP/BH). Hinzu kommen extrem hohe DL-Werte. Das bringt theoretische Vorteile, führt aber zu einem unnatürlichen Bildeindruck mit überzogenen Farbkontrasten. Tendenziell rauscht die A57 etwas stärker (VN 1,0 bis 1,9) und die Dynamik ist bei ISO 100 mit 9,3 Blenden etwas geringer, dafür hält sie sich bis ISO 1600 (9,7 bzw. 9,3 Blenden) und fällt bei höheren Empfindlichkeiten deutlich besser aus (minimal 7,9 Blenden) als bei der A55V.

Fazit Die neue SLT-A57 von Sony ist eine würdige und preislich attraktive Nachfolgerin für die SLT-A55V: Im Bundle mit dem Standardzoom (DT 3,5–5,6/18–55 mm SAM) kostet sie bei Markteinführung rund 1050 Franken. Die Auflösung bleibt mit 16 Megapixeln zwar die gleiche wie bei der älteren A55V, ebenso ist das bekannte und bewegliche 3-ZollLCD an Bord. Dafür profitiert der Käufer von einem verbesserten elektronischen Sucher und dem neuesten Bionz-Bildprozessor. In puncto Autofokus toppt die A57 ihre Vorgängerin. Die A57 ist vergleichsweise aggressiv abgestimmt, was ihr vordergründig hilft, aber etwas unnatürlich wirkt. Mit zum Lieferumfang gehören ein stärkerer Akku, ein Zweit-Akku und eine Fototasche, was sie zur Reisekamera schlechthin klassifiziert. Lediglich den GPS-Modus der Vorgängerin A55V haben die Entwickler gestrichen. Schade eigentlich! �| Home electronics

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Belichtungsprogramme Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorr. Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel/manuell/Reihe Weissabgleich

Steuerbare Grundeinstellungen

15 AF-Sensoren/3/• 1/4000–30 s/ Blitz 1/160 s /B mittenbetont, Spot, Matrix (12 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±2 Blenden •/• einstellbar/100–16 000/• a uto, messen, Presets, KelvinWerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

SuChER/monIToR/dISplay Sucher: optisch/elektronisch (RGB-Auflösung) Bildmonitor: Grösse/RGB-Auflösung/Extras Monitorfunktionen bei Aufnahme Einblendungen bei Bildwiedergabe

–/fix (1,44 Mio. Subpixel, 100 % Abbildung) 3,0 Zoll/921 600 Subpixel/ schwenkbar L ive View, Phasen-AF mit 15 Feldern Histogramm, Lichterwarnung, Schattenwarnung

dIvERSES Bajonett/Speichermedium/Akkutyp interner Blitz/Anschluss externer Blitz Schnittstellen Video: Format/max. Auflösung/ Bildfrequenz, max. Länge/AF-Funktion Spiegelvorauslösung/Spritzwasserschutz

S ony A/MS Pro Duo, SDHC, SDXC/Li-Ion (2 x AA) •/Blitzschuh USB 2.0, TV, Mini-HDMI MTS (AVCHD)/1920 x 1080/50 B/s, 29 min/• Lichtdurchlässiger Fixspiegel/–

TESTERgEBnISSE* Bildqualität bei ISO 100 bis 400 Bildqualität bei ISO 800 bis 1600 Bildqualität bei ISO 3200 bis 6400 Ausstattung/Leistung +

WERTung MAGAZIN

+ vielseitige Ausstattung + schneller Autofokus + schnelle Bildverarbeitung + guter LCD-Sucher − Bildqualität über ISO 1600 − GPS-Modul nicht mehr integriert Seite 47


Foto & Video [ neuheiten ]

Nikon

megapixelexploSion

Panasonic

Kleine im SyStem Die elegante neue Lumix DMC-GF5 für Micro-Four-thirds-Wechselobjektive von Panasonic zeichnet sich durch die Qualitäten einer Systemkamera mit den Massen einer Kompaktkamera aus. Panasonic setzt beim neuesten Mitglied seiner Lumix-G-Familie auf noch mehr Bildqualität statt mehr Megapixel sowie auf neue Möglichkeiten kreativer Bildgestaltung. ein neuer Live-MOS-Sensor mit 12 Megapixeln und ein noch leistungsfähigerer Venus-engine-Bildprozessor sorgen für bessere Bildqualität, vor allem bei höheren iSO-empfindlichkeiten. Der Kontrast-Autofokus wird nochmals schneller, und weitere individuell regelbare digitale effekte und Aufnahme-Modi erlauben eine noch abwechslungsreichere Bildgestaltung. Full-hD-Videos mit Stereoton kann die GF5 auch im MP4-Format zur direkten Wiedergabe auf anderen Mobilgeräten aufnehmen. Dank touch-AF-Funktion kann das AF-Ziel mit einem Fingertipp auf dem 3-Zoll-LCD-Monitor definiert und auch direkt ausgelöst werden. Die Lumix DMC-GF5 kommt als Body (650 Franken) sowie als besonders handliches Set (900 Franken) mit dem superkompakten PancakePowerzoom Lumix G X-Vario 3,5–5,6/14–42 mm in den handel. Das Set ist in den Farben Schwarz, Chocolate, Rot und Perlmutt-Weiss erhältlich. // nmp

Die neue nikon D3200 ist das nachfolgemodell von europas meistverkaufter digitaler Spiegelreflexkamera: der nikon D3100. Obwohl auch die D3200 ein einsteigermodell geblieben ist, ist sie noch leistungsstärker und bietet nun eine ausgesprochen hohe Auflösung von 24 Megapixeln sowie eine Full-hDVideofunktion. Die Kamera nutzt einen CMOS-Sensor im APS-CFormat (nikon-DX: 23,2 x 15,4 mm) sowie einen hochauflösenden integrierten Monitor (3-Zoll-LCD mit 921 000 Subpixeln). ihr Guide-Modus erleichtert den einsteigern in die digitale Fotografie das Aufnehmen guter Bilder mit Spiegelreflexkameras. er führt Benutzer mithilfe anschaulicher Anleitungen und Bilder Schritt für Schritt durch den FotografieProzess. Fortgeschrittenen stehen diverse halbautomatiken oder manuelle einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Das Kameragehäuse für 700 Franken in Schwarz oder Metallic Rot wiegt ohne Objektiv, aber mit Akku und Speicherkarte 505 Gramm. Als Speichermedium dienen SD/SDhC/ SDXC-Karten. Die nikon D3200 ist auch mit diversen Objektiv-Kits erhältlich. // nmp www.nikon.ch

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www.panasonic.ch

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Sony

Robuste handycam

Samsung

Leichteste mit Wi-Fi Die neue nX1000 ist laut Samsung die zurzeit leichteste Systemkamera mit Wi-Fi am Markt, die mit ihrem CMOS-Sensor im APS-C-Format eine Auflösung von bis zu 20 Megapixeln bietet. Reaktionsschnelligkeit beweist sie mit ihrem Autofokus und der Serienbildfunktion von 8 B/s. Selbst in der Dämmerung soll die Lichtempfindlichkeit bis iSO 12 800 für gelungene Aufnahmen sorgen. Videos dreht die nX1000 in Full-hD-Auflösung. Die einfache handhabung bietet auch Fotoanfängern kreative Gestaltungsmöglichkeiten – zum Beispiel erste Versuche mit gezielter unschärfe. hinzu kommt das einfache Speichern, Austauschen und teilen der Bilder und Videos mit der integrierten Wi-Fi-Funktion auf einem Fernseher, Computer, Smartphone, tablet, per e-Mail oder in einer Cloud. ein Smartphone lässt sich auch als Fernbedienung für die Kamera nutzen: „Remote View Finder“ liefert via Wi-Fi-Streaming ein Vorschaubild vom Kameramotiv aufs Smartphone – auslösen kann man ebenfalls aus der entfernung. Mit „Auto Backup“ sichert die Kamera die Aufnahmen automatisch in der Cloud oder auf der heimischen Festplatte – wenn online. Die Samsung nX1000 kommt nun in Schwarz oder Weiss mit Standardzoom (20–50 mm) und Aufsteckblitz für 840 Franken daher. // nmp www.samsung.ch

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Die Outdoor-handycam GW55Ve von Sony ist eine Begleiterin für jegliche Art von Ausflügen: unempfindlich gegenüber Staub und erschütterungen, wasserdicht bis 5 Meter und dank GPS immer orientiert, ist sie für Abenteuer bestens gerüstet. Mit geschlossenem Monitor übersteht die GW55Ve gar Stürze aus 1,50 Metern höhe. technisch bringt die neue handycam das mit, was unter erschwerten Bedingungen für gute Fotos und Videos benötigt wird: Der CMOS-Sensor liefert eine hohe Bildqualität und das beste Full-hD-Vollbildformat (1920 x 1080/50p). Das lichtstarke G-Objektiv bietet einen 10-fachen optischen Zoom mit einem Bereich von Weitwinkel bis Super-tele (29,8–298 mm; bez. KB). ein spezieller unterwasser-Aufnahmemodus wählt automatisch die richtigen einstellungen. Mit 3 Zoll ist der touchscreen-Monitor fast so gross wie eine Visitenkarte und funktioniert selbst unter Wasser. Alle einstellungen können somit auch nach dem Abtauchen via touchscreen vorgenommen werden. Die handycam speichert auf einer microSD/SDhCKarte oder auf einem Memorystick Micro. Mit ihrer Kompaktheit von 32 x 106 x 71 mm passt sie auch in eine Jackentasche. Die Sony-handycam GW55Ve wird für 700 Franken erhältlich sein. // nmp www.sony.ch

Auch schwarz eloxiert erhältlich.

NEU: LEICA X2 Und ein Moment erzählt Geschichten. Die kompakte Leica X2 ist perfekt, um aus einem Moment etwas ganz Besonderes zu machen. Sie hält die Geschichten des Lebens spontan, unverfälscht und in brillanter Bildqualität fest. Mit ihrem neuen Bildsensor, ihrem schnellen, hochpräzisen Autofokus und der Möglichkeit, jederzeit zwischen Automatik und manueller Bedienung zu wechseln, ist die in Deutschland gefertigte Leica X2 genauso vielseitig wie das Leben. Auch ihre edle Belederung verführt dazu, sie nicht mehr aus der Hand zu legen. Leica X2 – aus purer Freude am Fotografieren. Entdecken Sie mehr unter www.x2.leica-camera.com

Leica Camera AG / Hauptstrasse 104 / 2560 Nidau www.leica-camera.ch


Das mobile sportstuDio // Bruno Habegger

Wer Fussball, Olympia und Leichtathletik nicht verpassen will, kommt um einen mobilen Fernseher nicht herum. Das Smartphone oder Tablet dient unterwegs als Fernsehempfänger. Doch auch klassische Technik steht zur Verfügung.

I

m Sportjahr 2012 folgt ein Höhepunkt dem anderen. Vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 werden Jogis Jungs mit Sicherheit wieder fussballerisch Druck machen und am Ende vielleicht das Glück pachten. Am 27. Juni beginnen die Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki. Dann folgt eine kurze Verschnaufpause, ehe am 27. Juli die Olympischen Sommerspiele in London eröffnet werden. Wer in diesen bewegten Zeiten viel unterwegs ist, dürfte einige spannende Momente und Fussballspiele verpassen. Es sei denn, er besitzt das richtige Gerät mit der richtigen Empfangstechnik. Grundsätzlich stehen zwei Übertragungswege zur Verfügung.

DVB-T: DigiTales „lufTfernsehen“ Man kann das digitale, über die Luft übertragene TV-Signal abgreifen. Dazu braucht es einen DVB-T-Empfänger. Das Kürzel bedeutet Digital Video Broadcasting – Terrestrial und entspricht dem klassischen Fernsehsignalempfang via Antenne. Das DVB-T-Format hat hier inzwischen das veraltete, auch über die Luft übertragene analoge TV-Signal abgelöst (UHF/VHF). Es bietet eine sehr gute Bild- und Tonqualität, ganz Seite 50

ohne die vom alten Verfahren her bekannten Geisterbilder. Neue Fernseher sind meistens mit DVB-T-Empfang ausgerüstet. Mit einem Zusatzgerät (Settop-Box, USB-Stick) lässt sich die Technik nachrüsten – so mutiert ein Notebook zum Fernseher. Unterwegs steckt man einfach einen DVB-T-Empfänger an den USB-Anschluss des Notebooks an und startet die mitgelieferte Software. Sie bietet unter anderem einen elek t ronischen Programmführer (EPG, Electronic Program Guide) und Aufzeichnungsfunktionen. Einen gewichtigen Nachteil gibt es: Die DVB-T-Technik eignet sich nicht für Reisende im Zug oder Bus. Das Signal bricht je nach Empfänger und Versorgungslage zusammen, wenn es über das Schritttempo hinausgeht. Das Bild friert ein, es kommt zu Klötzchenbildung, Tonstörungen – und der Fan verpasst unter Umständen das entscheidende Tor oder den Zieleinlauf. Ausserdem eignet sich nicht jeder Standort gleich gut für den Empfang. Es gibt Qualitätsunterschiede zwischen den Geräteherstellern. Deshalb sollte der DVB-T Empfang mit dem gewählten Gerät am gewünschten Standort getestet werden. Wer mit dem Händler ein Rückgabe- beziehungsweise Umtauschrecht vereinbart Home electronics

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Multimedia & Netz [ ratgeber - tV unterwegS ]

Elgatos DVB-Empfänger Eye TV ist für den Dockanschluss an iPhone und iPad gedacht. Mit Aufzeichnung und Live-Pause. Seine eigene Batterie reicht für 9 Stunden Fernsehen. Preis: 120 Franken.

Der DVB-T-Empfänger MyTV 2Go von Hauppauge verfügt über einen direkten Anschluss ans Dock der Apple-Geräte. Aufnahme und zeitversetzte Wiedergabe sind damit möglich. Der integrierte Akku sorgt für rund 7 Stunden Fernsehzeit am iPad 2. Preis: 128 Franken.

und die Schachteln zu Hause sorgsam auspackt, ist auf der sicheren Seite. Der Empfang von DVB-T-Signalen ist für Billag-Fernsehgebühren- Zahler frei. Übrigens: Wer sich beim DVB-T-Schauen über den Jubel rundherum wundert, wird den Grund wenige Sekunden später erfahren – das Signal verzögert sich bei DVB-T. Eine weitere Einschränkung, die es in Kauf zu nehmen gilt: Die Namen auf den Trikots werden etwas unscharf dargestellt. Hochauflösendes Fernsehen (HDTV) ist über DVB-T zwar grundsätzlich möglich, in der Schweiz aber derzeit nicht erhältlich. Zudem muss man mit Sascha Ruefer, Steffi Buchli und den anderen Schweizer Moderatoren und Kommentatoren vorliebnehmen. Die SRG verbreitet über DVB-T nur ihre eigenen Programme.

samen GSM-Datenmodus springt. Der Empfang stockt dann oder bricht ab. Sind zudem zu viele Nutzer gleichzeitig in einer Funkzelle aktiv, fühlt man sich hinsichtlich der Datenverbindung wie ein Fünftliga-Kicker auf einem Kartoffelacker. Wer sich die Spiele mit seinem Notebook ansehen will, sollte sich vorzugsweise über ein WLAN ins Internet begeben. Hier stimmen Qualität und Preis. So ist es etwa mit Swisscom möglich, in vielen Zügen entlang den Hauptverkehrsachsen WLAN zu nutzen. Nicht uneingeschränkt: Die Qualität hängt von der gleichzeitigen Anzahl Nutzer ab und von der Erschliessung. WLAN ist die beste Art, unterwegs die Spiele und Wettkämpfe live zu erleben. Unerfahrene Anwender sind jedoch oft unsicher, wie man sich an einem Hotspot in ein Funknetzwerk einloggt. Es ist ganz einfach: Zum Ein- und Ausschalten von WLAN verfügen die meisten Geräte über einen eigenen Schalter oder eine Tastenkombination. Nach kurzer Zeit zeigt sich unten rechts in der Taskleiste links von der Uhr ein kleines Netzwerksymbol, das nach einem Doppelklick darauf eine Liste der gefundenen Netzwerke preisgibt. Ein Klick auf das Netzwerk eines Anbieters und auf „verbinden“ öffnet den Zugang. Erst jetzt sollte der Internetbrowser gestartet werden. Hat alles geklappt, erscheint eine Informationsseite des ausgewählten WLAN-Anbieters. Wer bereits ein Handy-Abo bei einem Anbieter hat, gibt seine Nummer ein, erhält darauf eine SMS mit dem Zugangscode. Manche Zugänge sind komplett kostenfrei. Die Surftour beginnt unmittelbar nach dem Verbinden. Zugänge per WLAN sind grundsätzlich öffentlich. Private, geschäftliche und andere geheime Dinge sollten daher nicht darüber versendet werden. Informationen über Hotspots in der Schweiz und weltweit finden sich unter www.hotspot-locations.com.

Mobile TV: Fernsehen per inTerneT Beim Internetfernsehen braucht es für den Empfang am Handy, Tablet oder Notebook einen Browser oder die App eines teilweise kostenpflichtigen Live-TV-Anbieters wie Zatto.com, Teleboy.ch, Nello.tv oder Wilmaa.com. Bild und Ton werden hierbei wie eine E-Mail in Datenpaketen über das Internet übertragen. Allerdings werden diese kontinuierlich gesendet – Streaming nennt sich der Vorgang. Ein Browser kann diese Daten dann wieder „auspacken“ und mithilfe eines Zusatzprogrammes (Flash Player) darstellen. Selbstverständlich benötigt dieses Verfahren eine möglichst schnelle Datenverbindung. HSDPA im UMTS-Netz ist das schnellste der Surfgefühle. Die auf Daten aus gelegte, noch schnellere Nachfolgetechnik LTE befindet sich in der Schweiz erst im Teststadium. Fürs Fernsehen auf dem Handy bieten Swisscom, Sunrise und Orange spezielle Abos an (siehe weiter unten). Diese belasten das übliche Datenkonto nicht, das bei den meisten Handysurfern bereits aktiviert ist und eine bestimmte Anzahl Megabyte an Daten umfasst. Das normale UMTS-Signal von Swisscom, Orange und Sunrise reicht grundsätzlich für den TV-Empfang aus. Allerdings muss man damit leben, dass die Signalanzeige immer wieder einmal auf den langHome electronics

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Das angeboT Der proViDer Mobile TV funktioniert im Browser oder mithilfe einer App. Letztere sind vor allem auf Mobiltelefonen und Tablets erste Wahl. Nebst ��

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Multimedia & Netz [ ratgeber - tV unterwegS ]

Der DVB-T-Empfänger Tizi+ von Equinux lässt sich mit Apple-Geräten nutzen und unterstützt auch das Retina-Display. Er überträgt das Signal zum iPhone oder iPad. Im WLAN sorgt er für drahtlosen TV-Empfang. Preis: 125 Franken.

Der DVB-T-Empfänger Philips PD9005 verfügt über einen 9-Zoll-Bildschirm und bietet alles in einem. Läuft gerade keine Sportübertragung über DVB-T, schiebt man eine DVD ein. Akku-Dauer bis zu 5 Stunden. Preis: 248 Franken.

Der Universal-Stick Terratec H5 ist mit gleich drei Empfängern für DVB-T, DVB-C, analoges Fernsehen und UKW-Radio ausgestattet. Preis: 139 Franken.

�� unabhängigen Anbietern sind auch die Mobilfunkfirmen selbst mit

solchen Angeboten vertreten. Swisscoms mobiles TV Angebot nennt sich „TV Air“ (http://tvair. swisscom.ch) und ist in einer „kostenlosen“ werbespotversetzten Variante ohne Daten und für 9 Franken im Monat inklusive Daten er hältlich. Die dazupassende App gibts für Android, iOS und Windows Phone 7. Im Angebot sind mehr als 60 Sender, Live-Sportevents im Einzelabruf (zusätzlich 5 Franken pro Event) sowie eine Online-Videothek enthalten. Orange TV (http://tv.orange.ch) bietet für Android- und iPhoneGeräte ebenfalls eine App an. Mehr als 80 Sender sind verfügbar. Für 9 Franken im Monat ist auch die Datenübertragung inbegriffen, ebenso 10 Stunden Aufzeichnungskapazität. Bei Sunrise ist Mobile TV ein eigenständiges Angebot, nicht zu verwechseln mit Sunrise TV für das Wohnzimmer. 50 Sender, drei Stun-

Privater TV-Hotspot löst Datenproblem ganz egal, ob man fertige Videodateien in einem rutsch herunterlädt (zum beispiel Podcasts) oder Streaming-Dienste nutzt (Zattoo oder teleboy): Fernsehen per Smartphone oder tablet verschlingt unmengen von Daten. als grobe Faustregel lässt sich sagen: ein Fussballspiel verbraucht annähernd 1 gb, je nach bild- und tonqualität. Deshalb sollten Sportfans unterwegs zuerst nach einem freien wLan ausschau halten. Vorsicht: gehört es zu Ihrem Provider, belastet es unter umständen dennoch das Datenkonto. eine Flatrate ist demnach Pflicht, nur so wird der Sportkonsum unterwegs kein eigentor. eine kreative Lösung sind DVb-t-empfänger für Smartphone und tablet. Sie werden mithilfe einer app – offiziell meist nur für iOS erhältlich – gesteuert und empfangen die Spiele aus der Luft und nicht aus dem netz. android-nutzer sollten sich vor dem Kauf in google Play, dem app-Store, umsehen, ob für das gewünschte gerät eine passende app verfügbar ist – meist für DVb-t-empfänger mit wLanModul, die das tV-Signal dann drahtlos zum tablet, Smartphone oder notebook senden, sozusagen ein privater tV-Hotspot.

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den Aufnahmen und alle Daten inklusive – dafür bezahlt der Sportfan 9 Franken im Monat. Der Zugang erfolgt vom Handy oder Tablet aus über die mobile Site (http://mobiletv.sunrise.ch).

Die „unabhängigen“ angebote Auch von Providern unabhängige TV-Angebote sind verfügbar. Etwa dasjenige der Gratiszeitung 20 Minuten, die für 6 Franken im Monat 38 Sender freischaltet. Dahinter steckt Zattoo.com. Diesen Internet-TVAnbieter gibts in verschiedenen Qualitätsstufen für beinahe jedes Endgerät, darunter iPhone, Windows Phone 7, iPad, und seit kurzem auch für Android-Smartphones. Wilmaa (www.wilmaa.com) läuft überall, wo ein zeitgemässer Browser mit Flash installiert ist – also nicht auf iPad und iPhone. Dafür gibt es für dieses System eine App. Mit dem Kauf der App für 5.50 Franken bekommt man einen Monat Gratisfernsehen. Gerade richtig für den Sportsommer. 41 Franken kostet danach das Jahresabo. Teleboy (www.teleboy.tv) schliesslich ist als Grundangebot kostenlos. Alle wichtigen Sender sind enthalten – auch auf den dazugehörigen Apps für iOS- und Android-Geräte sowie auf dem mobilen Portal (http://i.teleboy.ch). Sendungen lassen sich sogar gratis aufnehmen und später am PC betrachten – insgesamt wohl das beste und günstigste Live-TV-Angebot. Allerdings fallen bei all diesen „freien Angeboten“ Extrakosten an. Sie belasten das Budget der im Abo eingeschlossenen Datenmenge. Wer häufiger unterwegs über das Mobilfunknetz fernsehen will, muss unbedingt sein Datenabo unter die Lupe nehmen und es idealerweise mit einer Flatrate erweitern. Swisscom-Kunden wählen zwischen maximal 7.50 Franken pro Surftag (Prepaid) und 49 Franken im Abo-Modell (5 GB oder rund 10 Stunden Video inklusive). Bei Sunrise und Orange ist für denselben Preis eine unbeschränkte Menge an Daten inbegriffen. Wenn man aber rund um die Uhr Livesendungen schaut, könnte es dem Provider zu bunt werden und könnte er das Tempo drosseln. Orange hat die Temposchwelle auf 5 GB verbaut. Prepaid-Kunden bezahlen maximal 5 Franken pro Tag. Deutlich weniger, als die Reise in den Osten, in den Norden oder auf die Insel zu den Heroen der Sportwelt kostet. �| Home electronics

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Fit Mit dEM SMARtphonE Wer am Fernsehen Sport mit Chips konsumiert, sollte auch selbst welchen treiben, um seinen Körper im „Gleichgewicht“ zu halten. Viele Sportler-Apps helfen den Besitzern bei den körperlichen Anstrengungen – um eben das Gewicht zu kontrollieren oder es mit anderen zu vergleichen. Mithilfe von solchen Apps kann man im Alltag beispielsweise seine Schritte und Liegestützen zählen und ganz einfach neue Leistungsziele setzen. Sportler-Apps erstellen auch ausgeklügeltere Trainingspläne mit allem Drum und Dran. Je nach Leistungskurve wird die motivierende Songliste daran angepasst. Der Sportler kann den Ansagen der App folgen, die ihm etwa bei einer bestimmten Herzfrequenz empfiehlt, das Tempo zu drosseln. Zurückgelegte Trainingsstrecken etwa beim Joggen werden oft im Internet auf Google Maps und anderen Landkarten dokumentiert. Wer es weniger schweisstreibend mag, kann virtuelle Rennen per Internet gegen Kollegen austragen. Im bevorzugten Social Network veröffentlicht er seine Trainingsleistungen. Im Sporttagebuch laufen alle Daten zusammen: Das Smartphone wird zum elektronischen Coach und Motivator. Viele Apps sind kostenlos erhältlich, können aber gegen Bezahlung mit weiteren Funktionen nachgerüstet werden. Alle gängigen Handy-Betriebssysteme geben sich sportlich. Wer sein Smartphone mit zum Training nimmt, sollte es allerdings gut vor Regen und Schweiss schützen. Mit Tragegurten sitzt es fest am Körper und wird so nicht versehentlich zum «Selbstläufer». Wir stellen Ihnen nachfolgend die besten Apps für sportliche Stunden vor.

Runtastic

Dieser Sportkumpel ist für alle wichtigen Mobile-Plattformen erhältlich. Er lässt sich für viele Ausdauersportarten nutzen. Im Hauptmenü stehen Radfahren, Jogging, Walking und Inlineskating zur Verfügung. Die Ergebnisse können mit denjenigen anderer Nutzer verglichen und auf einer Karte nachvollzogen werden. Die Software ist nur in Englisch erhältlich. Dafür ist die Bedienung sehr einfach. Gleich beim ersten Start müssen Gewicht, Körpergrösse und E-Mail-Adresse angegeben werden. www.sportypal.com

Expert Golf – iGolfrules

Adidas Micoach

Der virtuelle Schiedsrichter für das iPhone beantwortet alle Fragen rund um den noblen Sport. Illustrationen verdeutlichen die Regeln. iGolfrules kann um drei Module erweitert werden, sodass die App zum GPS-Caddie, zur Scorekarte mit automatischem Stableford-Rechner und zum virtuellen Golfcoach wird. Nur abschlagen und von Loch zu Loch laufen muss man noch selber. www.expertgolf.de

Jefit

Die Android- und iPhone-App Jefit unterstützt beim Aufbau von Muskelmasse und bietet das Fachwissen von BodybuildingProfis. Hunderte von Übungen für jeden einzelnen Muskel werden erklärt und können zu einem Wochenplan zusammengestellt werden. Mithilfe kurzer Animationen lassen sie sich leichter nachvollziehen – besonders wichtig für Nutzer, die kein Englisch verstehen. Die Daten können online gespeichert werden. www.jefit.com

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Sportypal

Die wohl beliebteste App für Sportler heisst Runtastic, und es gibt sie für das iPhone, für Android-, Blackberry- und WindowsPhone-Handys und zudem in Varianten für Biker, Walker, Läufer und Fussgänger – die meisten allerdings nur für das iPhone. Lustig ist Runtastic Push-Up: Die App hilft beim Trainieren von Liegestützen. Um den Zähler hochzujagen, berührt man das Display mit der Nasenspitze. Klubmitglieder erhalten weitere Extras. www.runtastic.com

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Der Sportartikelhersteller Adidas bietet eine ganze Serie von Geräten vom Schrittzähler im Schuh bis zum Herzfrequenzmesser an, zu der auch eine Mobile App für das iPhone, für Android- und Blackberry-Smartphones gehört. Sie nutzt die GPS-Funktion, um Geschwindigkeit und Ausdauer durch LiveAudio-Coaching zu verbessern. Nach dem Training kann man seine Leistung auf Micoach.com nachverfolgen und mit anderen teilen. www.adidas.com/ch/micoach

Libra – Weight Manager

Diese umfangreich ausgestattete App zur Gewichtskontrolle gibts für Android. Sie ist kostenlos und zeigt Werbung an, die sich für 1.50 Franken ausschalten lässt. Sie zeigt den Gewichtstrend an und kann ihre Daten mit der intelligenten InternetWaage von Withings abgleichen. Die Messdaten lassen sich zudem in soziale Netzwerke stellen, aber auch per E-Mail oder MMS versenden. Das Zielgewicht hat man mit der App, die sogar ans tägliche Wiegen erinnert, immer vor Augen. www.facebook.com/LibraWM

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ipad vs. android // Achim Barczok, Christian Wölbert

Apples neues iPad will sich mit einem hochauflösenden Display und schnellem Internet von der Konkurrenz abheben. Die Android-Tablets protzen dagegen mit leistungsfähigen Prozessoren und grosser Ausstattung.

D

ie Reaktionen auf das erste iPad waren gemischt. Kein Flash, kein USB, kein SD-Slot, kein richtiges Multitasking, so lauteten die häufigsten Kritikpunkte. Auch wir waren skeptisch. „In der schönen AppleWelt fühlt man sich schnell eingesperrt“, hiess es im Fazit unseres Tests. Doch die Verkaufszahlen beweisen: Apples Ansatz, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf einfache Bedienung, lange Laufzeit und ein hochwertiges Display, hat sich ausgezahlt. Nicht nur für Apple selbst. Das iPad hat die Tablets aus ihrem zehnjährigen Nischendasein befreit, zahlreichen Konkurrenten den Weg geebnet und tausend kleine Dinge, für die man bisher den PC bemühte, spürbar beschleunigt. In absehbarer Zeit wird in vielen Wohnzimmern ein Tablet liegen. Deshalb ist es fast überflüssig, zu erwähnen, dass auch das dritte iPad kein Flash kann und keinen SD-Steckplatz hat. Apple hat stattdessen die wichtigste Komponente, das Display, noch einmal spürbar verbessert. 2048 x 1536 Pixel zeigt es jetzt, damit verdoppelt sich die Pixeldichte auf 264 dpi. Einfach formuliert: Das neue Display ist doppelt so scharf wie das des Vorgängers. Diese Verbesserung hat allerdings ihren Preis. Seite 54

Das neue iPad ist einen Hauch dicker und schwerer als das iPad 2, weil Apple einen stärkeren Akku einbauen musste, um die gewohnten Laufzeitwerte annähernd konstant zu halten. Diese Taktik wirkt vor allem deshalb riskant, weil das iPad nicht mehr allein steht. Auch Hersteller wie Samsung, Asus, Sony oder Acer bieten schlanke, schicke und schnelle Tablets, einige davon sind günstiger als das iPad. Ihr Betriebssystem, das von Google entwickelte Android, zielt mit seiner Flexibilität und (relativen) Offenheit genau auf die Schwächen von iOS. Auch die Android-Bedienoberfläche passt mittlerweile gut zu Tablets. Für den Vergleich mit dem neuen iPad haben wir das edel wirkende Eee Pad Transformer Prime von Asus sowie das besonders leichte Sony Tablet S ausgewählt.

Displays Kein anderer Teil ist bei einem Tablet so wichtig wie das Display, denn es ist Darstellungsfläche und Eingabeoberfläche zugleich. Apple hat beim neuen iPad kräftig vorgelegt: Es löst mit 2048 x 1536 Pixeln auf, das Home electronics

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Multimedia & Netz [ TeST - TableT-RechneR ]

Apple nennt die dritte Generation des iPad nur „neues iPad“. Grösste Besonderheit ist die hohe Auflösung von 2048 x 1536 Bildpunkten.

entspricht 3,1 Millionen Bildpunkten – viermal so viele wie im Vorgän- über 500 cd/m² extrem hell. Tatsächlich erkennt man im Sonnenlicht ger, dem iPad 2 (1024 x 768). Damit kommt das iPad-Display bei 9,7 Zoll ein bisschen mehr, doch gegen die spiegelnde Frontscheibe kommt auch Diagonale auf eine Pixeldichte von 264 dpi. Zwar reichen die 160 dpi des das Plus an Helligkeit nur mässig an. Sony Tablet S und die 150 dpi des Asus Eee Pad Transformer Prime vollkommen aus, um angenehm Texte zu lesen und Bilder zu betrach- FormatFragen ten, doch nur auf dem iPad 3 sehen sie knackscharf und wie gedruckt Mit seinem 4:3-Format eignet sich das iPad-Display wunderbar für aus. Den grössten Nutzen zieht man daraus bei Fotos, im Brow ser, bei hochauflösende Fotos, Magazin- und für Buchseiten. Für Filme im KinoE-Books und bei PDFs: Webseiten-Übersichten kann man auch ohne format hingegen sind die breiten 16:10-Displays des Prime und des Hineinzoomen überfliegen, selbst DIN-A4-Dokumente mit kleiner Sony-Tablets besser. Sie müssen allerdings 1080p-Inhalte auf die maximale Display-Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten herunterrechnen, Schrift bleiben für gute Augen in der ganzseitigen Ansicht lesbar. Die Auflösung nutzen derzeit alle von Apple programmierten Apps während das iPad-Display sie mit allen Bildinformationen und damit wie die Standardausstattung, Garage Band und iPhoto aus, die meisten schärfer darstellen kann. Per optional erhältliches HDMI-Kabel geben übrigen Anwendungen waren zum Testzeitpunkt noch nicht optimiert: das iPad und das Prime ihren Display-Inhalt mit 720p-Qualität auf In diesem Falle skalieren Vektorgrafiken und Texte in der Regel auto- einem externen Bildschirm aus. Videos spielen sie sogar mit 1080p ab. matisch hoch, Grafiken bleiben aber pixelig. Einige Apps stürzten auf Dazu benötigt das iPad den rund 40 Franken teuren AV-Adapter. dem neuen iPad rekonstruierbar ab oder ruckelten beim Zoomen, hier Hardware müssen Entwickler nachbessern. Als einziges Tablet im Test deckt das neue iPad den gesamten sRGB- Das Design des iPad 3 mit seinem schwarzen oder weissen DisplayFarbraum ab, was man vor allem an satteren Rot- und Blautönen Rahmen und der Alu-Rückseite erkennt man sofort. Das Gehäuse ist bemerkt. Die Farbtemperatur ist ausserdem wärmer und wirkt sehr 9,7 Millimeter dick und damit um etwa 0,5 Millimeter dicker als beim natürlich. Einen ähnlichen Farbraum bieten sonst Spitzen-Notebooks iPad 2, die Rückseite ist etwas markanter gewölbt. Im Innern hat Apple und gute Desktop-Monitore. An die farbkräftigen AMOLED-Displays einen deutlich stärkeren Akku eingebaut, das Tablet wiegt dadurch um wie das von Samsungs Galaxy Tab 7.7 kommt es aber nicht heran. etwa 60 Gramm schwerer (insgesamt 669 Gramm). Ein weiterer UnterMit Helligkeitswerten von über 300 cd/m² und einem Kontrast von schied fällt auf, wenn es unter hoher Last arbeitet: Dann erhitzt es ungefähr 900 bis 1000:1 liegen die iPads und das Sony Tablet S im guten sich stärker: Wir massen an einem sonnigen Büroplatz auf der TabletTablet-Mittelfeld. Das Asus Eee Pad Transformer Prime ist sogar noch Rückseite bis zu 40 Grad und damit 5 Grad mehr als beim iPad 2. Asus etwas kontrastreicher (1226:1) und leuchtet im „Outdoor“-Modus mit hat sich beim Eee Pad Transformer Prime anscheinend ebenfalls am �� Home electronics

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Multimedia & Netz [ TeST - TableT-RechneR ]

Das Asus Eee Pad Transformer Prime hat unter den Android-Tablets derzeit die beste Ausstattung und setzt die Vierkern-CPUs Tegra 3 von Nvidia ein.

Sonys Tablet S fällt durch das keilförmige Design auf. Für Gelegenheitsnutzer sind die Leistungen angemessen.

�� iPad orientiert. Es hat durch das 16:10-Display aber eine länglichere

datenfunk und gps

Form und ist dünner und leichter als die iPads. Das Sony Tablet S fällt dagegen aus der Reihe: Statt einer dünnen Tafel hat es die Form eines Keils, der an der dünnsten Stelle 1 Zentimeter, an der dicksten 2 Zentimeter misst. In dieser Form liegt das Tablet im Querformat gut in der Hand, hochkant muss man sich an die unterschiedlich dicken Seiten aber gewöhnen. Auf dem Tisch liegt das Display schräg auf, was angenehmer beim Spielen und Tippen ist.

Alle vier Tablets haben WLAN mit 802.11n an Bord, das iPad funkt sowohl im 2,4- als auch im 5-GHz-Band. Unterschiede in der Konnektivität bemerkten wir vor allem in Distanzen ab 15 Metern zum Router. Dann hatte das Transformer Prime Probleme, eine stabile Verbindung aufzubauen, und kämpfte mit abfallenden Datenraten. Noch mehr Schwierigkeiten hat das Prime beim GPS-Empfang, wir konnten selbst bei idealen Bedingungen erst nach mehreren Minuten unsere Position bestimmen. Asus hat die Funktion inzwischen aus den Prime-Spezifikationen gestrichen. Die übrigen Tablets fanden dagegen fix eine Position und lassen sich auch zur Navigation im Auto einsetzen. Beim iPad haben nur die UMTS-Modelle GPS eingebaut. Abgesehen vom WLAN-Tablet Asus Prime gibt es von jedem auch UMTS-Modelle. Apple nennt es „Wi-Fi + 4G“, weil Letzteres in Nordamerika auch die Funknetze der nächsten Mobilfunk-Ausbaustufe LTE mit bis zu 73 Mbit/s unterstützt. Auch das europäische iPad funkt prinzipiell in LTE-Netzen, doch derzeit nicht in den hierzulande gebräuchlichen Frequenzbändern. Trotzdem kann man auch in der Schweiz von einem Geschwindigkeitsschub profitieren, denn das iPad 3 lädt über UMTS mit dem Daten beschleuniger DC-HSDPA+ mit bis zu 42 Mbit/s herunter. Das Sony Tablet S bringt es theoretisch auf 14,4 Mbit/s, im Uplink schaffen alle maximal 5,7 Mbit/s.

Leistung und speicher Der im Asus Eee Pad Transformer Prime steckende Chip Tegra 3 vom Grafikspezialist Nvidia hat vier Kerne. Diese laufen mit maximal 1,4 GHz und bekommen einen fünften Kern mit 500 MHz zum Stromsparen bei einfachen Aufgaben zur Seite gestellt. Die übrigen drei Tablets arbeiten mit Doppelkern-Chips und 1 GHz: Das Sony-Tablet setzt den Tegra 2 von Nvidia ein, Apple baut seinen eigenen Chipsatz A5X ein. Bei den Leistungsvergleichen (Benchmarks) hat das Transformer Prime klar die Nase vorn: Es erreicht mit etwa 13 000 Punkten einen mehr als doppelt so hohen und damit besseren Wert als die Konkurrenz. Im Browser liegen das iPad und das Prime bei der Aufbaugeschwindigkeit gleichauf. Beim Zoomen und Scrollen stottert das Prime jedoch gelegentlich, das Sony hinkt hinterher – das bestätigen auch die Er gebnisse verschiedener Browser-Benchmarks. Als Flashspeicher für Anwendungen und Medien stehen beim iPad und beim Asus Transformer Prime je nach Modell bis zu 64 Gigabyte, beim Sony Tablet S bis zu 32 Gigabyte Speicher zur Verfügung, bei den Android-Tablets kann er mit Speicherkarten erweitert werden.

Laufzeit, zubehör und kameras Um trotz der hohen Auflösung Laufzeiten wie beim iPad 2 zu erreichen, hat Apple die Akkukapazität beim iPad 3 fast verdoppelt: Die 42,5 Wattstunden entsprechen einem Subnotebook-Akku. An die rekordverdäch-

iCloud vs. GooGle-dieNste Synchronisation Sicherheitsfunktionen System-Backup Speicherplatz auf Apple-/ Google-Servern

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iCloud E-Mails, Termine, Kontakte, Notizen, Lesezeichen, Aufgaben, Fotos, Dokumente Gerät aus der Ferne orten, sperren, löschen vorhanden (Einstellungen, Fotos, Dokumente) 5 Gigabyte (kostenlos), 15 Gigabyte (16 Euro/Jahr), 25 Gigabyte (32 Euro/Jahr), 55 Gigabyte (80 Euro/Jahr

Google-Dienste E-Mails, Termine, Kontakte, Fotos, Lesezeichen nicht vorhanden (nur gegen Aufpreis) unzuverlässig 1 Gigabyte (kostenlos), 20 Gigabyte (5 US-Dollar/Jahr), 80 Gigabyte (20 US-Dollar/Jahr), 400 Gigabyte (100 US-Dollar/Jahr)

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Typisch Android: Ein mit Widgets gepflasterter Startbildschirm liefert viele Infos auf einen Blick. Aber die starre iOS-Optik hat einen Vorteil, sie ist übersichtlicher.

tigen Laufzeiten des iPad 2 (je nach Aufgabe 9 bis 11,6 Stunden) kam es im Labor nicht heran: Vor allem beim Videoschauen, aber auch bei 3D-Spielen ist nach 8,5 beziehungsweise 8,2 Stunden und damit ein kleines Stück früher die Luft raus. Es bleibt aber immer noch deutlich vor dem Sony Tablet (5 bis 7 Stunden). Das Transformer Prime liegt mit 5,6 bis 9,6 Stunden etwa dazwischen, kann die Laufzeit über das bei der 32-Gigabyte-Version mitgelieferte Tastatur-Dock aber noch einmal um etwa 60 Prozent aufstocken. Alle Laufzeiten beziehen sich auf eine normale Helligkeit von etwa 200 cd/m², bei voller Helligkeit reduzieren sich die Laufzeiten drastisch. Der hohe Stromverbrauch des iPad 3 führt zu deutlich längeren Ladezeiten: Bei ausgeschaltetem Display dauerte eine komplette Ladung etwa 6 Stunden, beim AsusPrime sind es etwa 4 und beim Sony-Tablet 3 Stunden. Im laufenden Betrieb brauchte das neue iPad bei normaler Helligkeit bis zu 18 Stunden, bei voller Helligkeit entlud es sich bisweilen sogar schneller, als es das Netzteil aufladen konnte. Das Tastatur-Dock des Eee Pad Transformer Prime bietet nicht nur einen Zusatzakku: Es ergänzt Anschlüsse wie USB-Host, über den sich auch Game-Controller anschliessen lassen, und baut das Tablet mehr oder weniger zum Android-Notebook mit winkelverstellbarem Display um. Weiteres Zubehör gibt es von Asus wie von Sony kaum. Die grösste Auswahl bietet Apple, von den pfiffigen „Smart Covers“, die per Magnet ans Tablet andocken, über Navi-Halterungen bis hin zu Solar-Ladeteilen und Akkupacks. An eine gute Smartphone-Kamera kommt am ehesten die des Transformer Prime heran: Sie löst mit 8 Megapixeln auf, hat einen LED-Blitz eingebaut und macht scharfe Fotos mit vielen Details, die selbst bei

schlechten Lichtverhältnissen wenig rauschen. Android liefert eine ganze Reihe an Einstellmöglichkeiten mit. Auch die damit gedrehten 1080p-Videos sind ordentlich, wenn man einmal von den blassen Farben und dem fehlenden Touch-Fokus absieht. Die 5-Megapixel-Kamera von Sonys Tablet macht sehr scharfe Fotos mit leichtem Farbrauschen, braucht aber zum Auslösen mit über einer Sekunde viel zu lang. Blitzschnell geht das Auslösen mit einer Zehntelsekunde dagegen auf dem iPad 3; dessen Kamera (5 Megapixel) nimmt die schönsten Farben auf, Fotos und auch 720p-Videos sehen aber ziemlich griesselig aus und rauschen bei schlechten Lichtverhältnissen besonders stark. Bei den VGA-Frontkameras schenken sich die drei Tablets nichts: Für Videotelefonie reichts gerade noch so. Anders als bei Android kann man in der Kamera-App von iOS nichts einstellen, nicht einmal die Auflösung.

BetrieBssystem und Apps Für ein Touch-System ist Apple iOS zum Beispiel bei der Textein gabe ziemlich flott: Die virtuelle iPad-Tastatur reagiert flüssiger und fügt Umlaute fixer ein als ihr Android-Gegenstück. Dieser Geschwindigkeitsvorteil macht sich selbst bei Texten aus nur drei Sätzen bemerkbar, bei längeren umso deutlicher. Auch das Markieren und Einfügen von Text klappt auf dem iPad schneller. Das iPad 3 und die Android-Tablets bieten eine weitere Eingabemethode: Spracherkennung. Je länger der Text, desto eher lohnt sich das Diktieren samt Korrektur falsch verstandener Wörter. Die wichtigsten Unterschiede: Apples Wortschatz ist nicht so aktuell wie der von Google. Modebegriffe wie „Burnout“ oder „Stresstest“ erkennt nur ��

Apps und InhAlte Apps Musik Filme Bücher

iPad über 200 000 iPad-Apps im App-Store mehr als 20 Millionen Songs im iTunes-Store über 15 000 Filme und über 90 000 TV-Folgen im iTunes-Store über 700 000 Bücher im iBook-Store (keine Angaben zu deutschen Titeln); Amazon Kindle und weitere Apps im Store

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Android-Tablets über 360 000 Apps im Google-Play-Store (davon viele für Smartphone-Displays ausgelegt) Shops über Google Play, z. B. Amazon MP3 mit über 17 Millionen Songs länderabhängige Inhalte diverse Shops im Play-Store, z. B. Amazon Kindle mit 1 Million Büchern, davon 45 000 in Deusch; Shop von Libri.de mit 500 000 Büchern, 125 000 in Deutsch

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Multimedia & Netz [ TeST - TableT-RechneR ]

�� Android. Trotzdem erfordert das Apple-System weniger Nacharbeit – es beherrscht Gross- und Kleinschreibung und setzt Satzzeichen. Das Google-System schreibt alles klein und versteht nur Punkt und Komma.

Multitasking und geschwindigkeit iOS beendet die meisten Apps, wenn man sie schliesst. Deshalb verbinden sich Chat-Programme wie ICQ oder IM+ nach jedem Aufruf neu mit ihrem Server, was einige Sekunden dauert und Chatter auf Dauer nervt. Bei vielen anderen Apps bemerkt man diesen Unterschied zwischen iOS und Android aber nicht. Auf dem iPad springt man durch Streichen mit vier Fingern sogar etwas schneller zwischen Apps hin und her als unter Android. Auch der subjektiv empfundene Bedienungsfluss spielt eine grosse Rolle: Wie schnell folgt der Bildausschnitt beim Scrollen dem Finger? Wie flüssig bewegen sich Symbole und Fotos über den Schirm? Hier sammelt iOS mehr Punkte als Android. iOS 5 läuft auf iPad 3 einwandfrei, Android-3-Tablets ruckeln bald mehr, bald weniger, aber meistens spürbar. Das noch kaum verbreitete Android 4 fühlt sich auf dem schnellsten Android-Tablet, dem Asus Transformer Prime, meistens so flüssig an wie iOS, nicht aber beim Scrollen über komplexe Webseiten. Will man nur kurz das Wetter, E-Mails oder RSS-Feeds abrufen, ist Android trotzdem oft schneller. Man kann den Startbildschirm nämlich mit kleinen, dynamischen Programmfenstern (Widgets) belegen, die die wichtigsten Neuigkeiten auf einen Blick verraten. Generell gilt bei Android: Der Nutzer kann Bedienung und Optik stärker selbst bestimmen.

apps und abgleich E-Mail, Youtube, Maps, Videotelefonie und weitere Apps sind bei iOS und Android inklusive. Im Detail unterscheiden sich die Funktionen zwar (siehe Tabelle), aber die meisten Lücken stopft man im Handumdrehen mit Programmen aus dem App-Store beziehungsweise aus Google Play (ehemals Android-Market). Auch der Abgleich persönlicher Daten ähnelt sich bei iOS und Android. Mit einem iCloud- oder einem Google-Konto sichert man E-Mails, Kontakte, Termine und Fotos im Netz und gleicht sie mit dem Smartphone oder PC ab (iCloud erfasst sogar Notizen und Aufgaben). Das Google-Konto und der Exchange-Server sind von beiden Systemen aus erreichbar, die iCloud nur von iOS aus. Für die restlichen Daten auf dem Tablet bietet nur Apple eine umfassende Backup-Strategie: Mithilfe von iTunes legt man über USB oder WLAN eine Komplettsicherung auf dem heimischen Rechner ab. Eine Art Kompakt-Backup ohne Apps kann man auch in der iCloud ablegen. Beides erleichtert den Umstieg auf ein neues iPad. Unter Win dows

benimmt iTunes sich manchmal allerdings störrisch. Google bietet zwar ein Cloud-Backup, das funktioniert unseren Erfahrungen nach aber nicht zuverlässig. Auch die Sync-Programme der Android-Tablet- Hersteller machen kein Komplett-Backup, was den Umstieg auf neue Geräte erschwert. Will man nur schnell ein paar Bilder, PDFs oder neue Musik aufs Tablet schieben, macht Android wiederum dem Nutzer das Leben leichter: Die Geräte melden sich am PC als USB-Laufwerk an. Beim iPad muss man hingegen das schwerfällige iTunes starten und Dateien einzeln den passenden Apps zuschieben. Unterm Strich ist iOS immer noch schneller und pflegeleichter als Android. Google beseitigt die Schwächen zwar recht schnell – Version 4.0 ist stabiler, flüssiger und übersichtlicher als 3.0 –, doch das nützt wenig, wenn die Verbesserungen nicht bei den Nutzern ankommen. Android 4.0 läuft immer noch, obwohl seit Monaten fertig, nur auf wenigen Tablets. Auf zukünftige Android-Versionen bezogen, heisst das: Wer sich jetzt ein Android-4-Tablet kauft, kann nicht sicher sein, ob das Gerät in einem Jahr noch auf der Höhe der Zeit ist.

app-stores und inhalte Kaum ein Tablet-Nutzer beschränkt sich aufs Surfen und E-Mailen. Schliesslich gibt es in den von Apple und Google verwalteten Shops viele spannende Apps, an die man per Browser nicht herankommt. Ausserdem sind diese Läden eine verführerische Quelle für Musik und E-Books, für Zeitschriften und Filme sogar meist die einzige. Die Stores offenbaren den grössten Unterschied zwischen der Apple- und der Google-Welt: Apples Angebot ist in fast allen Kategorien viel grösser, nur bei Büchern und Musik liegt Google auf dem gleichen Niveau, weil Amazon seine E-Books und MP3s auf beiden Plattformen verkauft. Beim App-Angebot lohnt auch ein Blick hinter die nackten Zahlen: Die meisten für das iPad entwickelten Apps nutzen die Bildschirmfläche sinnvoll aus. Für Android gibt es zwar insgesamt mehr Apps, aber viele davon zeigen auf Tablet-Displays nicht mehr Informa t ionen als auf einem Smartphone-Schirm – die zusätzliche Fläche füllen sie einfach mit Weissraum. Ob Android diesen Rückstand aufholt, ist schwer abzuschätzen. Selbst wenn in Zukunft mehr Android-Tablets als iPads verkauft werden, heisst das nicht, dass Entwickler, Labels und Verlage sich auf die Plattform stürzen. Android erfordert im Vergleich zu Apples iOS einen höheren Entwicklungsaufwand, weil es zig Hardware-Varianten gibt. Gleichzeitig haben nur wenige Android-Nutzer ihre Kreditkartendaten bei Google hinterlegt. Hoher Entwicklungsaufwand bei geringer Zahlungsbereitschaft der Kundschaft – das schreckt ab. An der fragmentierten Hardware-Landschaft wird Google nichts ändern, aber vielleicht

Mitgelieferte Apps – die wichtigsteN UNterschiede

Chatten

Apple iOS eine App für alle Postfächer Reader-Modus blendet Werbung aus, Twitter-Integration nicht vorhanden Facetime: Videochats mit iOS- und Mac-OS-Nutzern (ab iPhone 4/Mac OS 10.6.6) iMessage: Chatten mit iOS-5-Nutzern

Navigation Spracherkennung

Google Maps: nur Routenplaner Texte diktieren, keine Sprachsteuerung

E-Mail Browser Flash Videotelefonie

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Google Android getrennte Apps für Google Mail und weitere Postfächer Leseliste speichert Seiten für späteres Offline-Lesen vorhanden Google Talk: Videochats mit anderen Google-Talk-Nutzern (läuft auch im PC-Browser) Google Talk: Chatten mit anderen Google-Talk-Nutzern (läuft auch im Browser beliebiger PCs) Google Maps: Routenplaner, Navigation und Sprachansagen Texte diktieren, rudimentäre Sprachsteuerung

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kann man in Zukunft im Play-Store auch mit Gutscheinen bezahlen – wie bei Apple.

Fazit Apple liegt mit dem iPad 3 vor den Android-Tablets. Mit dem hochauflösenden und farbkräftigen Display, der leistungsfähigen Grafikeinheit und der immer noch guten Laufzeit bietet es derzeit die beste TabletAusstattung. Im Alltag stört vor allem die lange Ladezeit. Unter den Konkurrenten kann das Asus Eee Pad Transformer derzeit die meisten Punkte sammeln: Es ist das einzige Android-Tablet, das

eine ruckelfreie Oberfläche bietet und weitgehend flüssig läuft. Dazu kommen ein helles Display und eine schnelle Grafikeinheit. Sonys Tablet S gefällt mit der interessanten Form und dem etwas grösseren Medienangebot, schwächelt aber bei der Hardware. Das Betriebssystem ist bei Apple pflegeleichter, bei Android passt man dank Widget-System und Einstellmöglichkeiten die Oberfläche besser an die eigenen Bedürfnisse an und blendet eingehende Informationen schon auf dem Startbildschirm ein. Auch lässt Google ein bisschen mehr Freiheiten: Man kann eigene Software aufspielen und muss nicht über iTunes synchronisieren. �|

Steckbrief Hersteller Modell Preis Info www. Betriebssystem

Apple iPad 3 ab 530 Franken apple.com/chde/ iOS 5.1

Asus Eee Pad Transformer Prime 700 Franken asus.ch Android 4.0

Sony Tablet S ab 450 Franken sony.ch Android 3.21

Apple A5X, 2 Kerne, 1 GHz 1 GB 16, 32 oder 64 GB Flash, nicht erweiterbar 802.11n Dualband/4.0/nur für 4G-Modelle 4G-Modelle: UMTS/HSPA (42 Mbit/s down, 5,7 Mbit/s up) 3,5-mm-Buchse, proprietär (Strom, Dockund PC-Verbindung/HDMI, Tastatur und SD-Karte über Adapter) 24,2 x 18,6 x 0,97 cm 652 g/669 g

Nvidia Tegra 3, 4 Kerne + Stromsparkern, 1,4 GHz 1 GB 32 oder 64 GB, erweiterbar mit microSD 802.11n, 2,4 GHz/2.1 + EDR/– –

Nvidia Tegra 2, 2 Kerne, 1 GHz 1 GB 16 oder 32 GB, erweiterbar mit SD 802.11n, 2,4 GHz/2.1 + EDR/• UMTS/HSPA (14,4 Mbit/s down, 5,7 Mbit/s up) 3,5-mm-Buchse, Micro-USB, Strom

26,3 x 18,1 x 0,86 cm 578 g/–

24,2 x 17,5 x 1 cm bzw. 2 cm 587 g/608 g

2592 x 1936/1920 x 1080

3264 x 2448/1920 x 1080

2592 x 1944/1280 x 720

•/–/–

•/•/–

•/–/–

0,1 s 640 x 480/640 x 480

0,5 s 1280 x 960/640 x 480

1,2 s 640 x 480/640 x 480

AIFF, M4A (AAC, Apple Lossless), MP3, WAV MP4, MOV

FLAC, M4A, Midi, MP3, Ogg, WAV 3GP, AVI, MKV, MP4, MOV, WMV

M4A, Midi, MP3, Ogg, WAV, WMA MP4, WMV

AuSStAttung Prozessor Hauptspeicher Flashspeicher WLAN/Bluetooth/GPS Mobile Datenverbindung Schnittstellen

Abmessungen (H x B x T) Gewicht Modell WLAN/UMTS

3,5-mm-Buchse, Micro-HDMI, proprietär (Strom, Dock- und PC-Verbindung)

MultiMediA Rückkamera: Auflösung Foto/Video Autofokus/LED-Blitz/ Selbstauslöser Auslösezeit Frontkamera: Auflösung Foto/Video Wiedergabe Audioformate Wiedergabe Videoformate

SchnittStellen, SchAlter (voM hochkAntbetrieb AuSgehend: u = unterer rAnd, o = oberer rAnd, l = linker rAnd, r = rechter rAnd) 3,5 mm/Micro-USB/SIM An–Aus/Lautstärke/Kamerataste

O/–/L O/R/–

U/–/– R/O/–

U/U/U O/O/–

teStergebniSSe Display Ausstattung Kamera Fotos/Videos Laufzeit Performance CPU/Grafik App-/Medien-Angebot +

Wertung MAGAZIN

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+ geeignet für Intensivnutzer + App-/Inhalte-Angebot − geschlossene Apple-Welt

+ geeignet für Alltagsnutzer + schneller 4-Kern-Prozessor − App-/Inhalte-Angebot

+ geeignet für gelegentlichen Gebrauch − schwächelnde Hardware − App-/Inhalte-Angebot

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Multimedia & Netz [ neuheiten ]

Philips

SMarter Netzwerker Mit dem neuen hD-Media-Player hMP7001 von Philips wird ein älterer Fernseher smart. Der netzwerkspieler bietet einfachen Zugriff auf zahlreiche internetdienste wie Youtube, Facebook, Picasa oder auch die Mediatheken von ARD und ZDF. Die Videotelefonie mit Skype soll zu einem späteren Zeitpunkt per Firmware-update nachgerüstet werden. Mit der kleinen, keilförmigen Box können zudem Filme, Fotos und Audiodateien von PCs, tablets oder aus dem internet auf den Fernseher gestreamt werden. Über 40 Formate beherrscht der Spieler, darunter befinden sich hD-Formate (u. a. h.264, DivX Plus hD) und der beliebten Datencontainer MKV. unter den Audio-Formaten fehlen die hD-Codecs. DtS und Dolby

Digital sind die hochwertigsten tonspuren, die der hMP7001 verarbeiten kann. Für den Anschluss von externen Speichermedien gibt es einen uSB2.0- und eine eSAtA-Schnittstelle. ein Steckplatz für SD-Speicherkarten sowie ein hDMi-Ausgang gehören ebenfalls zur Ausstattung. Bedient wird das tastenlose Gerät über eine mitgelieferte Fernbedienung oder über die kostenlose App „Philips My Remote“ (iOS und Android). Diese Anwendung kann zusätzlich auch weitere Philips-Geräte wie Fernseher oder Streamium-Anlagen steuern. Preis: 180 Franken. // rf www.philips.ch

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Optimaler WLAN Empfang in jedem Raum – ganz einfach mit dLAN® Sony

die erSten Flachen Mit zwei neuen Vaio-T-Modellen lanciert Sony seine ersten ultraflachen und dennoch leistungsstarken Notebooks. Beide Modelle besitzen ein 13,3 Zoll grosses LCDisplay mit 1366 x 768 Pixeln und LED-Hintergrundbeleuchtung. Sie unterscheiden sich in der Ausstattung. Beim günstigeren Sony Vaio T1311M1ES (800 Franken) sind ein Intel-i3-Prozessor und eine 320-GBFestplatte verbaut. Das teurere Modell T1311V2ES (1000 Franken) läuft bereits mit einem schnellen und sparsameren Intel-i5-Prozessor der neusten Generation (Ivy Bridge). Die Daten werden bei diesem Gerät auf einem 128-GB-SSD-Laufwerk gespeichert. Dank der „Rapid Wake + Eco“-Funktion sind beide Modelle nach dem Aufklappen in wenigen Sekunden startklar. Beim Zuklappen verfallen sie in einen „Tiefschlaf“ und sollen in diesem Modus bis 90 Tage startbereit sein. Zu den Schnittstellen zählen HDMI-, VGA-, USB-3.0- und USB-2.0-, Ethernet-Anschlüsse sowie ein SD/MMC-Steckplatz. Ferner bieten die Sony-Ultrabooks eine eingebaute HD-Webkamera und eine kostenlose Vollversion der Software Adobe Acrobat X Standard. Beide Vaio-T-Modelle sollen noch im Juni erhältlich sein. // rf www.sony.ch

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Mein WLAN kommt jetzt aus der Steckdose!

dLAN® 200 AV Wireless N • Bringt WLAN in jeden Raum des Hauses – ganz einfach über die Stromleitung • Beste Verbindungsqualität für alle Wireless Geräte, auch in entfernter gelegenen Zimmern – für perfekte Online-Unterhaltung mit Smartphone, iPad und Notebook • Zusätzlich drei LAN-Anschlüsse für kabelgebundene EntertainmentGeräte wie Spielekonsole, Blu-rayPlayer, AV-Receiver, Internet-Radio oder Medien-Server u.v.m.

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Seite 62

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Home electronics

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Service

Lexikon

Netzwerk & StreamiNg AAC Das Audio-Codierverfahren Advanced Audio Coding ist leistungsfähiger als MP3. Es kann Musikdateien um bis das 16-Fache (MP3: 12-fach) komprimieren. AAC wird vor allem im Rundfunk und im elektronischen Musikvertrieb eingesetzt.

MP3 Kurzform von MPEG-2, Layer 3. Es bezeichnet ein Verfahren, das die Datenmenge eines digitalisierten Musikstücks reduziert. Eine MP3-Musikdatei mit einer ordentlichen Klangqualität ist etwa ein Zehntel so gross wie das Original von der Silberscheibe.

AIFF Audio Interchange File Format ist ein verlustfreies Dateiformat von Musikdaten. Audio-CDs speichern ihr Audiosignal im Format CDDA, das mit AIFF nahezu identisch ist. Deshalb landet Musik, die von CDs im AIFF-Format gerippt wird, fast unverändert auf der Festplatte. Das kann klangliche Vorteile haben.

NAS Network Attached Storage; „intelligente“ Festplatte, die direkt ans Datennetz angeschlossen werden kann. Bessere NAS können direkt als Server für digitale Musiksammlungen eingesetzt werden.

Apple Lossless Von Apple entwickeltes Verfahren zum verlustlosen Komprimieren von Tondateien; es ist mit keinen anderen Kompressionsverfahren kompatibel, reduziert die Dateigrösse um 40 Prozent. Client In der vernetzten Unterhaltungselektronik: Gerät, das von einem Server elektronische Ton- und/oder Bilddaten empfängt und sie so aufbereitet, dass daraus wieder Musik, Fotos oder Videos entstehen. DLNA Die Digital Living Network Alliance hat sich zum Ziel gesetzt, Geräte der Unterhaltungselektronik, Kommunikationstechnik und Computertechnik einfach miteinander zu vernetzen. Beispiel: Ein DLNA-Handy kann gespeicherte Musik oder Videos ohne weitere Hilfsmittel direkt über eine DLNA-fähige Hifi- oder Video-Anlage spielen. Ethernet Weltweit verbreiteter und am häufigsten verwendeter Standard für lokale Datennetze; auch als LAN (Local Area Network) bezeichnet. Hier werden die Daten in der Regel über Kabel mit verdrillten Kupferadern transportiert. FLAC Free Lossless Audio Codec; frei verfügbares Verfahren zum verlustfreien Komprimieren von Tondokumenten, reduziert die Dateigrösse um etwa die Hälfte. Kompression In der Datentechnik ein Verfahren zum Reduzieren der Datenmenge bei Ton, Bild und Video. Sinn des Ganzen ist, entweder Speicherplatz oder Bandbreite bei der Übertragung zu sparen. Typische Vertreter solcher Verfahren sind etwa MP3 für Audiodaten, JPG für Bilder oder MPEG für Videos. In der Musik beziehungsweise Aufnahmetechnik die Anhebung leiser und Abschwächung lauter Signale zur Minderung der Dynamik und Erhöhung des Lautstärke-Eindrucks. Seite 64

Ogg Vorbis Auch nur Ogg genannt; Kompressionsstandard für Audiodaten. Bei gleicher Klangqualität liefert Ogg kleinere Dateien als MP3, zudem kostet es den Hersteller keine Lizenzgebühren. PLC Mit dem als Power Line Communication bezeichneten Verfahren werden Daten über Stromnetze übertragen. Jede 230-Volt-Steckdose wird dadurch mittels Adapter zum Datenanschluss. Rippen Fachjargon aus der Computerszene; meint das Kopieren eines digitalen Datenträgers wie CD oder DVD auf die Festplatte eines PC. Meist ist das gleichzeitig mit einer Reduktion der Dateigrösse (Kompression) verbunden. Router Der Router ist ein Bindeglied zwischen den Rechnern in einem Hausnetz und dem Internet. Er vermittelt also Datenpakete zwischen verschiedenen Netzen. In jedem Datenpaket stehen, wie auf einem normalen Päckchen, der Empfänger und der Absender. Anhand dieser Informationen verbindet der Router zwei oder mehrere Netzsegmente intelligent miteinander. UPnP Universal Plug and Play; dient der einfachen Vernetzung verschiedenster Gattungen von Heimelektronik (Stereoanlagen, Router, Drucker, Haussteuerungen) über ein Netz. Server In der vernetzten Unterhaltung: Gerät, das elektronische Ton- und/oder Bilddaten archiviert und sie an Clients weitergibt. WMA Windows Media Audio; Datenreduktions-Verfahren von Microsoft, ähnlich MP3.

Home electronics

#6 2012


Home Electronics 2011

JETZT AUCH ALS APP Technik, einfach erklärt: Exif

Verborgene bildinformationen In Fotos steckt mehr, als man normalerweise sieht. Dank Exif (Exchangeable Image File Format) merkt sich jedes Bild, wann, wo, womit und mit welchen Einstellungen es geknipst wurde. Metadaten sind Informationen, die eine Datei beschreiben. Bei einem MP3-Song beinhalten diese sogenannten Tags die Angaben zu Interpret und Titel. Auch Bilddateien im JPEG-Format haben Metadaten. Diese sind unter dem Sammelbegriff Exif zusammengefasst und enthalten Dutzende Infos. Die meisten davon werden von der Kamera beim Knipsen direkt erfasst und gespeichert. Sie lassen sich aber auch nachträglich auf dem PC verändern und helfen so bei der Verwaltung von Bildbeständen.

Blende, Modell, AufnAhMezeitpunkt, ort Die Exif-Informationen in einem Bild lassen sich auf einem Windows-Rechner am einfachsten erkunden, indem man eine Datei mit der rechten Maustaste anklickt und unter „Eigenschaften“ das Register „Details“ wählt. Da zeigt sich dann nicht nur, an welchem Datum und mit welchem Kameramodell das Bild geknipst wurde, sondern auch Blende, Verschlusszeit, Brennweite, Blitzstatus und ein allfälliges Automatikprogramm sind penibel vermerkt. Im gleichen Dialog findet sich übrigens auch der Befehl „Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen“, der auf Wunsch einen Teil dieser Infos aus der Bilddatei entfernt. Normalerweise sollte man aber die nützlichen Infos in der Datei belassen und sie einfach nutzen. So kann man beispielsweise im Suchfenster des Windows-Dateimanagers den Begriff „Aufnahmedatum: 1.5.2012“ eintippen und erhält dann alle Fotos dieses Tages. Die meisten Smartphones speichern sogar den Aufnahmeort als Exif-Informationen. Diese lassen sich am einfachsten nutzen, wenn man den kostenlosen Bildbetrachter Irfanview (www.irfanview.net) installiert. Ein Foto zeigt dann mit dem Befehl „Information, Exif-Daten“ nicht nur alle Infos, sondern ein Klick auf „Show in Google Earth“ oder „Show in GeoHack-Wiki“ zeigt den Aufnahmeort direkt auf einer Karte. Noch komfortabler verwaltet Geo setter (www.geosetter.de) diese Ortsdaten. Exif-Daten sorgen übrigens auch dafür, dass Fotos von den meisten PC-Programmen automatisch richtig im Hoch- und Querformat angezeigt werden. Lediglich die Dateivorschau von Windows patzt dabei. Das kostenlose Windows-Programm JPEG-Exif-Autorotate (http://www.pilpi.net/software/ JPEG-EXIF_autorotate.php) ergänzt den Windows-Dateiexplorer aber mit einem automatischen Drehbefehl. Will man Exif-Infos gezielt verändern, empfiehlt sich das Tool Exif-Viewer (www.amarra.de). // kh Home electronics

#6 2012

JEDEN MONAT GUT INFORMIERT MIT PRINT, WEB UND APP Mit einem 1-Jahres-Abo für 78 Franken erhalten Sie nicht nur 11 Ausgaben des führenden Schweizer Magazins für Unterhaltungselektronik bequem nach Hause zugeschickt, sondern auch während eines Jahres freien Zugang auf alle Inhalte unserer Website www.home-electronics.ch sowie einen Code für den Gratisdownload des Magazins vom App-Store auf Ihr iPad. Bestellen Sie Ihr Abo per Mail an verlag@home-electronics.ch oder auf unserer Website www.home-electronics.ch.


Magazin [ VorSchau/ImpreSSum ]

Vorschau #7-8/2012

Impressum Verleger Dr. Daniel Kaczynski geSchäftSführer/VerlagSleIter Dominik achermann telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch chefreDaKtor lothar Brandt (lbr) reDaKtIon rolf frank (rf, stv. chefredaktor, leitung multimedia & netz) Kurt haupt (kh, leitung HE Online, redaktor multimedia & netz), martin freund (mf, leitung audio, tV & heimkino), nicolas m. philippin (nmp, leitung foto & Video) reDaKtIonelle mItarBeIter In DIeSer auSgaBe achim Barczok, martin Biebel, attila csampai, albrecht gasteiner, Bruno habegger, Dani maurer, udo ratai, Sabine Schneider, christoph Vratz, christian Wölbert anzeIgenVerKauf fernando palencias, telefon 079 332 82 65 palencias@home-electronics.ch telefax 044 245 45 00

MobIle UnterhaltUng ferienzeit ist reisezeit, auch wenn „nur“ die lauschige Wiese am See lockt. für abwechslung kann dort ein Smartphone sorgen. Wie man den mobilen alleskönner stressfrei mit musik befüllt und welche guten Kopfhörer es gibt, klären ratgeber und test.

reDaKtIonS- unD VerlagSanSchrIft home electronics p.a.media ag hottingerstrasse 12, 8032 zürich telefon 044 245 45 46, telefax 044 245 45 00 redaktion@home-electronics.ch auflage Durchschnittliche Druckauflage 2011: 8200 exemplare aBonnenten-SerVIce aVD goldach ag abonnenten-Service home electronics Sulzstrasse 10–12, 9403 goldach telefon 071 844 91 54 erScheInungSWeISe 11-mal pro Jahr auf monatsende (Doppelnummer: Juli/august)

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Drei hochkarätige DSlr aus dem semiprofessionellen lager stellen sich unserem test: canon eoS 5D mk III, nikon D800 und Sigma SD1 merrill.

folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen marktverhältnissen angepasst: c’t: 54–59; audiovision: 24–29; colorfoto: 44–47. BIlDquellen & agenturmelDungen falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem archiv der zeitschrift Home Electronics oder von den herstellern der abgebildeten produkte. Home Electronics verwendet agenturmeldungen von pressetext (pte).

Ausserdem: Viele weitere themen aus den Bereichen audio, tV und foto bis hin zur Vernetzung.

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copyrIght © 2012 p.a.media ag nachdruck nicht gestattet. Das fotokopieren aus Home Electronics, das über einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Die p.a.media ag ist eine tochtergesellschaft der Swisscontent ag.

Home electronics

Wettbewerb

auSgabe 7-8/2012 erScHeint am 29. Juni am KiOSK.

16. Jahrgang 2012

#6 2012


mitmachen und gewinnen!

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Teilnahmebedingungen: Unter allen Teilnehmern werden die Gewinner persönlich benachrichtigt, und ihr Name kann publiziert werden. Die Wettbewerbsteil nehmer müssen in der Schweiz wohnhaft sein. Der Wettbewerb ist mit keiner Kaufverpflichtung verbunden. Eine Barauszahlung der Preise ist nicht möglich. Über das Gewinnspiel wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende von p. a. media ag und AVM sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die persönlichen Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Teilnahmeschluss: 30. Juni 2012


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