Home electronics INSIDE by p.a. media ag

Die Schweizer Zeitschrift für die UE-, IT- und E-Home-Branche. Ausgabe 09 / 2016 / www.he-inside.ch

GUT VERNETZT Thomas Geilinger, Teamleiter Smart Home bei Alltron, zeigt auf, wie dem Smart Home immer grössere Bedeutung zukommt und wie Händler profitieren können. S. 8 Umfrage

SMART HOME Das vernetzte Wohnen ist in aller Munde. Wie Spezialisten den Markt einschätzen, lesen Sie auf S. 12

Händlerporträt

KEIN BÜROJOB Fux AG bietet in ihrer eben eröffneten dritten Filiale neben klassischem Verkauf auch Smart-Living-Beratung an. S. 16

High End Swiss

LUST AN MUSIK Die High End Swiss weckt die Lust an der Musik. Welche Aussteller Sie an der Messe sehen, lesen Sie auf S. 24

Nicht jeder Zuhause hรถrt aufs Wort.

Das Licht jetzt schon.

Dank Sprachsteuerung mit digitalSTROM. Mehr Infos unter www.digitalstrom.com. Macht jedes Zuhause zum Smart Home.

[ INHALT / EDITORIAL ]

IN DIESER AUSGABE #09 / 2016

MESSEHERBST Liebe HE-Insider, der Messeherbst wurde mit der IFA in Berlin eingeläutet, wo Sie vielleicht auch einige Neuheiten fürs Weihnachtsgeschäft gesehen haben und sich mit Geschäftspartnern sowie Branchenkollegen austauschen konnten. Ein grosses Thema in Deutschlands Bundeshauptstadt war neben vielen anderen Neuheiten auch das Smart Home – gleich eine ganze Halle wurde diesem Trend gewidmet. Wer es aber etwas näher haben wollte, fand Neuigkeiten rund um das vernetzte Wohnen an der Messe Bauen und Modernisieren in Zürich.

INHALTSVERZEICHNIS/EDITORIAL �� 3 BRANCHE NEWS/AGENDA �� 4 KLICKPARADE Meistgelesene Online-News �� 4 INTERVIEW ALLTRON ��8 SMART HOME Umfrage �� 12 HÄNDLERPORTRÄT Fux AG �� 16 GFK Marktbericht �� 18 WIRTSCHAFT MAURERS MARKTMONITOR �� 22 VESPERS VERNETZUNGSTIPPS �� 23

Für uns Grund genug, diese Ausgabe dem Thema Smart Home zu widmen. So wollten wir u. a. auch von Vernetzungsspezialisten wissen, wie sie den Markt einschätzen und ob Smart Home das Potenzial hat, sich aus wirtschaftlicher Sicht zu einem der Topthemen der nächsten Jahre zu entwickeln (Seite 12). Sie können sich also an verschiedenen Orten zu neuen Produkten informieren – der Grundstein für ein positives Weihnachtsgeschäft ist gelegt. Nun gilt es, sich den Herausforderungen zu stellen und die Chancen zu packen. Solche Chancen gibt es auch jenseits der Tiefstpreispolitik, indem das Dienstleistungsangebot noch stärker ausgebaut wird. Auf jeden Fall wünschen wir Ihnen viel Spass beim Lesen und jetzt schon einen erfolgreichen Start ins Weihnachtsgeschäft.

KNOW-HOW HIGH END SWISS Messevorschau ��24 SWICO VERBANDSNOTIZEN ��26 SMART HOME Nest �� 27 IFA Messebericht ��28 IMPRESSUM ��30 PRODUKTE ��30

Marco Plüss, Chefredaktor Anzeige

ÜBERZEUGEND AUF DEN ERSTEN BLICK SONY VPL-VW320ES

• Dank ausgezeichneter Bildqualität in nativer 4K Auflösung (4096 x 2160 Pixel) werden Filme zum Leben erweckt. • Anzeigesystem SXRDTM mit hoher Bildwechselfrequenz • Lichtleistung von 1500 Lumen • Elektrisch einstellbarer Zoom / Fokus (2.1-fach) • Elektrisch einstellbarer Lens-Shift +85 % / -80 % vertikal, + / - 31 % horizontal • Motionflow für ruckelfreie Inhalte • In den Farben Schwarz und Premiumweiss erhältlich

AV Distribution AG • Bösch 37 • Postfach 34 • CH-6331 Hünenberg Telefon 041 785 40 20 • Fax 041 785 40 25 • info@av-distribution.ch • www.av-distribution.ch

Branche [ NEWS ]

KLICKPARADE Die meistgelesenen Artikel auf he-inside.ch im August 2016 (Webschlüssel in Klammer)

1. Neuer Heimkino-Projektor von BenQ (160904a) 2. Hybridradio – Mehr Musik gabs nie (160904b) 3. Ein Laserprojektor von Vivitek für überall (160904c) 4. ALSO vereinfacht Cloud-Migration mit SkyKick (160904d) 5. Grosser Klang im Hosentaschenformat (160904e) 6. LG stellt Weltrekord auf (160904f) 7. Plantronics gewinnt drei Red Dot Awards 2016 (160904g)

AGENDA NATIONAL 23.09.2016 – 02.10.2016 15.10.2016 – 16.10.2016 24.10.2016 – 25.10.2016 08.11.2016 – 10.11.2016 22.11.2016 – 26.11.2016 08.12.2016 – 11.12.2016 02.04.2017 – 05.04.2017

Züspa High End Swiss Hausmesse Monacor Swiss Education Days Berufsmesse Bauen & Wohnen CE-Frühlingsmesse

Zürich Regensdorf Rotkreuz Bern Zürich Bern Luzern

www.zuespa.ch www.highendsociety.de www.monacor.ch www.swiss-education-days.ch www.berufsmessezuerich.ch www.baumesse-bern.ch www.ce-messen.ch

Tokio Hongkong Seoul Las Vegas Amsterdam Barcelona Düsseldorf

www.ceatec.com www.hktdc.co www.kes.org www.ces.tech www.iseurope.org www.mobileworldcongress.com www.eurocis.com

INTERNATIONAL 04.10.2016 – 07.10.2016 13.10.2016 – 16.10.2016 26.10.2016 – 29.10.2016 05.01.2017 – 08.01.2017 07.02.2017 – 10.02.2017 27.02.2017 – 02.03.2017 05.03.2017 – 09.03.2017

Ceatec Hong Kong Electronics Fair KES CES ISE Mobile World Congress EuroCIS

STELLENBÖRSE Sales Manager (m/w) 60–100% Bluetrac AG Schweiz Multimedia-Elektroniker (100%) EP:bernhard Chur oder Davos Verkauf/Kundenbetreuung im Aussendienst Schweiz (100%) Safari Distribution Zürich-Altstetten Kundenberater Systeme (100%) B+T BILD+TON AG Schweiz Kundenberater für Veranstaltungstechnik (m/w) B+T BILD+TON AG Schweiz Veranstaltungstechniker/Projektleiter (m/w) B+T BILD+TON AG Schweiz Kundenbetreuer im Verkaufsaussendienst Niwotron AG Deutschschweiz

DAS NEUE HERZ FÜR IHR HOME-ENTERTAINMENT. Jeder Ton, jede Musik, bequem und zentral gesteuert. Die neuen AVR-X6300H und AVR-X4300H, ab sofort ausgestattet mit der HEOS Netzwerk-Technologie. www.denon-hifi.ch

[ NEWS ] Branche SUISSEDIGITAL

Assmann

TELEFONIE-KUNDEN

KONZENTRATION

Die Kundenbasis stimmt Simon Osterwalder, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands SUISSEDIGITAL, optimistisch.

CEO Yves Amschwand hat durch die Konzentration mehr Zeit, Kunden zu beraten.

Die bei SUISSEDIGITAL zusammengeschlossenen Kommunikationsnetze haben in den letzten 12 Monaten in der Telefonie 59 500 Abonnenten und beim Breitbandinternet 13 000 Abonnenten gewonnen. Demgegenüber steht ein Verlust von 129 000 Abonnenten im Fernsehen. Erfreulich ist dagegen, dass jeder Zweite der 2,45 Millionen TV-Kunden auch Internet bei seinem TV-Anbieter bezieht. Wie die neusten Zahlen zeigen, ist das Telekom-Geschäft in der Schweiz weiterhin hart umkämpft. Umso erfreulicher ist es gemäss Simon Osterwalder, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands SUISSEDIGITAL, dass die Kommunikationsnetze den Anteil der Internetkunden auch im vergangenen Jahr steigern konnten. So bezieht heute jeder zweite TV-Abonnent auch Breitbandinternet bei einem der rund 200 SUISSEDIGITAL-Kommunikationsnetze. Dieser Anteil lag vor drei Jahren noch bei weniger als 33 Prozent. Insgesamt versorgten die Kommunikationsnetze Mitte Jahr 1 216 500 Abonnenten mit Breitbandinternet (plus 1,1 Prozent) und 789 700 Abonnenten mit Telefonie (plus 8,1 Prozent).

Die ASSMANN IT-Solutions AG in Glattbrugg konzentriert sich ab sofort primär auf die Produkte der eigenen Marke DIGITUS Professional in den Bereichen 19 Zoll, Gebäudeverkabelung und Überwachung – sowie auf langjährige Lieferanten im Netzwerkbereich wie Planet (aktive Netzwerkkomponenten), Patchsee (Patchkabel mit Lichtleiter) oder Ubiquiti (Wireless Access Points). Ebenfalls weiterhin im Fokus sind USV von Eaton sowie Multiroom-Lautsprecher von Clint und Podspeakers. Die ASSMANN IT-Solutions will mit dieser Strategie alle Produkte liefern können, welche bei der Umsetzung von Netzwerkinfrastruktur-Projekten benötigt werden, und sieht sich als verlässlicher Partner für Industrie, Systemintegratoren, Fachhändler, Elektroinstallateure sowie IT-Administratoren in gröseren Firmen. Bestehenden Kunden, wie z. B. dem Elektrogrosshandel, wird man jedoch auch weiterhin diverse Zubehörprodukte liefern, die eigentlich aus der Konsumerecke stammen, aber bei der Gebäudeinfrastruktur oder in Projekten zum Einsatz kommen (z. B. HDMI Kabel, netzwerkfähige USB-Hubs, Videosplitter usw.).

�| www.suissedigital.ch

�| www.assmann-it.ch

PLAY:5 Home #09 electronics Inside 2016

Das perfekte Hörerlebnis mit besonders klarem, sattem und lebendigem Sound. Seite 5

Branche [ NEWS ]

Plantronics

Ceconet

FINNOVA-AUFTRAG

HIGH SPEED

Fabien Moine, Country Manager Plantronics Schweiz, freut sich über den Auftrag von Finnova.

Gemäss Flavio Bossi, Mitglied Ceconet-Geschäftsleitung, ist das preislich attraktive HDMI-2.0b-konforme Kabelprogramm umfassend.

Finnova, Anbieter von Bankensoftware auf dem Schweizer Finanzplatz, wählte Plantronics als Headset-Partner für den strategischen Wechsel zu einer Unified-Communications-(UC-)Infrastruktur. Bei Finnova kommen rund 400 Plantronics-Headsets zum Einsatz. Weil die Telefonanlage der Finnova kurz vor Ende ihres Lebenszyklusses stand, vollzog das Unternehmen den strategischen Wechsel zu einer UC-Infrastruktur, basierend auf Microsoft Skype for Business. Um alle Vorteile von UC für Smarter Working nutzen zu können sowie aufgrund der Qualität, Zuverlässigkeit, der vollen Lync-Kompatibilität und der Modellvielfalt im Portfolio entschied sich Finnova für Plantronics als Headset-Partner. Die Plantronics Voyager Focus UC, Voyager Legend UC, Blackwire 725 sowie Savi-Modelle bieten den Finnova-Mitarbeitern – 330 am Hauptsitz in Lenzburg, 70 an den Standorten Chur, Seewen und Nyon – Komfort, Ergonomie, hohe Klangqualität und Unabhängigkeit.

Ceconet lanciert kompatible Premium-High-Speed-HDMI-Kabel, die dem „Premium HDMI Cable Certification Program“ entsprechen und detailreichen 4K/Ultra-HD-Content in High-End-Qualität bis zu 10 Meter übertragen. HDMI, das High Definition Multimedia Interface zur digitalen Übertragung von Video- und Audiodaten, eignet sich in seiner neusten Version 2.0b für die flüssige Übertragung von 4K-Inhalten und Filmen in 3D. Die HDMI-2.0b-konformen Kabel sind auf beiden Seiten mit 360 Grad geschirmten, mit Gold beschichteten HDMI-Steckern ausgestattet. Sie ermöglichen 4K-Datenübertragungen mit 50/60 Hz (4096 x 2160 p), HDR und unterstützen Bandbreiten bis 18 Gbps. Die von Ceconet hergestellten Premium-High-Speed-HDMI-Kabel sind auch in Ultra-Slim-Ausführungen erhältlich – dies in Längen von 0,75 bis 3 m. Sie eignen sich namentlich für High-Speed-HDMI-Anwendungen, welche begrenzte Platzverhältnisse für die Kabelführung aufweisen.

�| www.plantronics.ch

�| www.ceconet.ch

Smart Home Security Kit DCH-107KT

Mit dem praktischen Sicherheits-Paket können Sie Ihr Zuhause schützen und von überall überwachen. Zum Smart Home Security Starter-Kit gehören ein Connected Home Hub, ein Tür/Fenster-Sensor, eine Sirene mit optionaler Batterieunterstützung und ein Monitor HD. Diese Geräte kommunizieren miteinander und Sie entscheiden mit der mydlink Home App für Smartphone und Tablet, was sie tun sollen.

ROTRONIC-SECOMP AG, Grindelstrasse 6, CH-8303 Bassersdorf, Tel. 044 511 87 00, Fax 044 511 87 05, E-Mail verkauf@rotronic-secomp.ch, www.rotronic-secomp.ch

PRODUKTMANAGER LUISITO ECHAVE beratet Sie gerne individuell zum Thema Smart Home.

gamescom

AUSSTELLERREKORD DIE MESSE FÜR EXZELLENTE UNTERHALTUNGSELEKTRONIK

Über

160 Marken

345 000 Besucher aus der ganzen Welt informierten sich in Köln über Computer- und Videospiele.

Unter dem diesjährigen Leitthema „Heroes in New Dimen sions“ feierten erneut rund 345 000 Besucher aus 97 Ländern (2015: 96) vom 17. bis zum 21. August 2016 den weltweit grössten Event für Computer- und Videospiele auf dem Kölner Messegelände. Mit 877 Unternehmen (+9 Prozent) aus 54 Ländern (2015: 45) präsentierten sich so viele Firmen wie nie zuvor auf der gamescom 2016. Die Besucher freuten sich über die neueste Hardware, Hunderte Premieren und Blockbuster-Titel – von Konsole und PC über Online bis hin zu Mobile-Games. Die diesjährigen Top-Trends Virtual Reality, eSports und „Der Spieler als Gestalter“ waren in den Kölner Messehallen allgegenwärtig und sorgten bei den Gamern für fantastische Erlebnisse. Abseits der Ausstellerstände boten das Programm der social media stage powered by BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur), das cosplay village, family & friends, der gamescom campus und zahlreiche In- und Outdoor-Events beste Unterhaltung. Die Fläche der gamescom umfasste 193 000 Quadratmeter. Die Business Area belegte die Hallen 2, 3.2 und 4 – die Entertainment Area die Hallen 5 bis 10. Partnerland der gamescom 2016 war die Türkei. Mit einem hochkarätigen Kongressprogramm und der Einbindung zahlreicher Partner aus anderen Branchen hat der gamescom congress zudem seine Funktion als Dialogplattform unterstrichen und trug mit vielfältigen Themen zu einem intensiven Austausch unter den Besuchern bei. In diesem Jahr fand der gamescom congress unter dem Motto „Die Zukunft spielt“ statt. Durch die Unterteilung in die fünf Dachthemen Wissen, Business, APITs (Applied Interactive Technologies), Legal und Leben bot der gamescom congress 2016 sowohl Experten aus der Games-Branche als auch Besuchern aus vielen anderen Bereichen ein einzigartiges Forum zum fachlichen Austausch über Computer- und Videospiele. Die Resonanz auf den gamescom congress 2016 war beeindruckend.

15. - 16. OKTOBER 2016 ZÜRICH-REGENSDORF

�| www.gamescom.de

Home #09 electronics Inside 2016

NETZWERK AUDIOSYSTEME

Streaming und Multiroom

KOPFHÖRER UND KOPFHÖRERVERSTÄRKER

Ausprobieren und vergleichen

LAUTSPRECHER

Faszinierende Vorführungen

VERSTÄRKER

Von Röhre bis Digital

PLATTENSPIELER

Von Einsteigergeräten bis zu High-End-Playern

CD-/DVD- UND SACD-SPIELER

Alle Formate im Vergleich

ZUBEHÖR UND OPTIMIERUNG

Stromversorgung, Kabel und Raumakustik

HIGHENDSWISS.de

Branche [ INTERVIEW ALLTRON ]

GUT VERNETZT // Text: Marco Plüss, Bilder: Balz Murer

Dem Smart Home kommt immer grössere Bedeutung zu. Dieser Meinung ist auch Thomas Geilinger, Teamleiter Smart Home bei Alltron. Er erklärt uns im folgenden Interview, wieso der Fachhändler dabei mitmachen sollte und wie er so gutes Geld verdienen kann. Welche Bedeutung hat Smart Home für Alltron? Thomas Geilinger: Das Thema gewinnt bei Alltron durchaus an Bedeutung. Organisatorisch widerspiegelt sich das bei uns in zweifacher Hinsicht: Einerseits haben wir seit einem Jahr ein eigenes Produktmanagement-Team für Smart Home, andererseits verfolgen wir das Thema auch abteilungsübergreifend in der ganzen Firma, denn durch Smart Home und die Vernetzung werden verschiedenste Bereiche betroffen, von der Audio-Anlage über Applikationen in Küche und Bad, dem Garten bis zur kompletten Überwachung. Was denken Sie, wie wird sich der Schweizer Smart-Home-Markt entwickeln? Smart-Home-Lösungen halten schleichend Einzug in unseren Alltag, ohne dass wir dies gross bemerken. Es gibt immer mehr Geräte, die begrenzte Teilaspekte des Smart Home oder Connected

Seite 8

Living abdecken. Denken wir beispielsweise nur an die Lichtsteuerung per App, an Überwachungslösungen oder Gebäudeautomation. Solche Mini-Lösungen sind bereits in vielen Haushalten in Betrieb. Darum bin ich überzeugt, dass das Verkaufsvolumen stetig und in der Wahrnehmung unterschwellig zunehmen wird. Von einem ausgesproche nen Smart-Home-Boom gehe ich aber in nächster Zeit nicht aus, eine reine Killerapplikation wird es meiner Meinung auch nicht geben. Ist Smart Home für den CE-Fachhändler ein lukratives Betätigungsfeld und wenn ja, warum? Ja, auf jeden Fall! Der CE-Fachhändler kann Smart Home durchaus als Chance sehen, sein Geschäftsfeld zu erweitern,

lokal verfügbare Dienstleistungen dazu anzubieten und auf diese Weise neue Kunden zu gewinnen und an sich zu binden. Er kennt seine Kunden und seine Bedürfnisse am besten. Das ist seine Chance, und diese kann er packen. Wie unterstützt Alltron den Fachhändler bezüglich SmartHome-Lösungen? Einerseits bieten wir ihm Schulungen an, in denen er sein Wissen erlangen und erweitern kann. Andererseits helfen wir ihm bei der Zusammenstellung von Lösungen, bieten technische Unterstützung, aber auch Marketingmaterial an. In Kürze wollen wir zudem dem Fachhändler zur Hilfestellung eine eigene Übersichtsseite (www.alltron.ch/smart) im Web bieten, auf welcher er zu jedem Teilbereich Lösungen für die verschiedensten Anwendungszwecke und Portemonnaies findet. Wir werden diese laufend aktualisieren und erweitern, auch mit �� Projekten und Anwendungsbeispielen.

Home #09 electronics Inside 2016

[ INTERVIEW ALLTRON ] Branche

Home #09 electronics Inside 2016

Seite 9

FARBFASZINATION

Technische Änderungen, Farbabweichungen und Irrtümer vorbehalten.

Echtes Kino-Feeling mit CinematicColor für akkurate Farben

Heimkino-Projektor BenQ W2000 Der BenQ W2000 bietet durch das Zusammenspiel der präzisen Kalibrierung nach dem CinematicColor Rec.709 HDTV-Standard und der Verwendung eines einzigartigen 6-Segment Farbrades (RGBRGB) eine farbenreiche und akkurate Farbwiedergabe in bester Kinoqualität. Die Erweiterung W2000W ist jetzt inklusive WDP02 Wireless Full HD-Kit erhältlich. Damit können 1080p-Projektionen schnell und einfach kabellos sowie unkomprimiert übertragen werden. Mehr entdecken auf Kinofeeling.BenQ.ch KAUFTIPP BenQ W2000 1/2016

lite

1,1

Testurteil

11/15

Oberklasse

www.lite-magazin.de

BenQ Deutschland GmbH, Oberhausen • Zweigniederlassung Baden • Täfernstrasse 32 • 5405 Baden-Dättwil

Seite 10

Home #09 electronics Inside 2016

�� Welche Marken vertreten Sie im

Smart-Home-Segment? Da ist die Liste, die ständig aktualisiert wird, gross. Bei der Haussteuerung sind dies etwa HomeMatic / Homematic IP, digitalSTROM oder devolo Home Control, bei der Beleuchtung etwa Philips Hue, bei der Sicherheit Chuango, bei der Hei zung tado, bei der Gebäu de automatisierung Omnio, bei Multiroom Audio Philips Izzy, Samsung und Sonos, bei Daten WD NAS / Z-Wave, bei vernetzten Haushaltsgrossgeräten BSH Home Connect, bei vernetzten Haushaltskleingeräten Smarter und Ring bei der vernetzten Türklingel. Competec hat im Jahr 2012 in Willisau ein grosses Logistiklager in Betrieb genommen. Was sind Ihre Erfahrungen nach vier Jahren Betrieb und wie sieht der aktuelle Stand aus? Der Umzug der Logistik von Mägenwil nach Willisau geschah aus reiner Platznot, denn wir haben zurzeit über 100 000 verschiedene Artikel an Lager, die w ir auf den nächsten Werktag liefern können. Das Logistikzentrum hat sich in der Folge mehr bewährt. Wir konnten unser Liefertempo, unsere Lieferqualität und unsere Effizienz erhöhen. Über 99 Pro-

Home #09 electronics Inside 2016

zent unserer Pakete erreichen die Kunden innerhalb unseres Lieferver sprechens. Wir verschicken über 1,5 Millionen Pakete pro Jahr. Seit der Inbetriebnahme wurden die Anlagen zudem laufend optimiert und erweitert. Das Erreichen der Kapazitätsgrenze ist absehbar – früher als erwartet wird bereits ein Erweiterungsbau fällig. Wir rechnen mit einem Baustart im Jahr 2017.

meine ich vor allem, dass man durch BoxMoving Geld verdienen kann – zu lösen. Eventuell braucht es auch eine gewisse Neugier und Mut, neue Geschäftsfelder anzugehen und Nischen zu identifizieren. Das muss der Fachhandel aus Eigeninteresse tun. �|

Welche Ertragsmöglichkeiten sehen Sie für den Fachhandel heute noch? Des Fachhändlers grösster Trumpf sind sicherlich die Kundennähe und das Vertrauen, das er aufgebaut hat. Die Ertragsmöglichkeiten sehe ich in den Dienst leistungen. Je nach Kundenbedürfnis kann das die Konzeption, die Lösungs entwicklung, Installation, Konfiguration oder andere Tätigkeiten rund um Smart Home umfassen. Was erwarten Sie Ihrerseits vom Fachhandel? Ich weiss nicht, ob wir etwas erwarten dürfen. Sicherlich wären wir aber froh, wenn er von unseren Angeboten Gebrauch machen würde. Es braucht aber sicher eine gewisse Offenheit gegenüber Neuem und die Bereitschaft, sich von gängigen Denkmustern – und damit

ZUR PERSON Thomas Geilinger (34) ist Teamleiter Smart Home bei Alltron, wo er seit über zehn Jahren in verschiedensten Positionen tätig ist. Er ist leidenschaftlicher Golfspieler.

Seite 11

Branche [ UMFRAGE ]

DAS KOMPLETTE SMART HOME // Marco Plüss

Das vernetzte Wohnen ist schon länger ein heisses Thema. Das Potenzial und die Auswahl an Lösungen sind gross. HE Inside wollte von Vernetzungsspezialisten wissen, wie sie den Markt einschätzen und was sie zu bieten haben. Jean-Claude Jolliet, devolo Schweiz

Ernesto Mitruccio, Eaton Schweiz

Welches sind die wichtigsten SmartHome-Produkte aus Ihrem Sortiment?

Devolo Home Control verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz für die Bereiche Energiesparen, Sicherheit und Komfort. Im Mittelpunkt steht die devoloHome-Control-Zentrale. Hier läuft die Kommunikation der verschiedenen Home-Control-Komponenten, Regeln und Zeitsteuerungen zusammen und automatisierte Prozesse werden über die Home-Control-Zentrale angestossen. Devolo bietet inzwischen 12 eigene Home-Control-Bausteine an, die jeder Nutzer zusammenstellen kann.

Die wichtigsten Produkte bei Eaton sind in einem ganzen System zu finden: dem intelligenten xComfort-Gebäudeautomationssystem. xComfort mit Energieverteilungskomponenten und Multi media-Steuerung ist in der Lage, die komplette Technik in Gebäuden per Funk zu überwachen und zu steuern. Ob Beleuchtung, Heizung, Licht, Beschattung, Alarmanlagen, Rauch- und Wassermelder oder Zutrittskontrollen – das System bietet Vorteile wie Komfort, Energieeffizienz sowie hohe Sicherheit.

Sollte jeder Fach händler im Bereich Smart Home Dienstleistungen und Produkte anbieten und wieso?

Dies würde ich mit einem klaren Ja beantworten. Das Geschäft hat sich verändert. Was früher vor allem TV war, sind heute Dienstleistungen. Jeder Fachhändler, der lokal seine Kunden und den Markt kennt, sollte sich um das Thema kümmern. Neben den klassischen Bereichen wie TV, Home-Entertainment und Audio sind Smart Home und devolo Home Control ein ideales, neues und strategisches Geschäftsfeld. Das Potenzial ist enorm, der Markt noch ausbaufähig und die Margen sind interessant.

Smart Home ist die Zukunft. Jedoch sollten Fachhändler auch über das notwendige fachliche Know-how verfügen. Mit dem breiten Angebot, welche es heute am Markt gibt, ist es schwierig, die geeignete Lösung zu finden und professionellen Support zu erhalten. Darum haben wir im ganzen Land ein Netz mit professionellen xComfort-Kompetenzpartnern aufgebaut, die einen sicheren und einfachen Einbau dieses drahtlosen Systems sicherstellen. Beratung und In stallation zeichnen den Händler aus.

Wie schätzen Sie die Entwicklung und die Trends von Smart Home für die nächsten drei Jahre ein?

Wie oben bereits erwähnt, sehr positiv. Die Themen Komfort, Energiesparen und Sicherheit sind auch in den nächsten Jahren Wachstumstreiber. Und alle Dienstleistungen und Produkte rund um diese Themen bleiben spannend. Wichtig in diesem Umfeld sind dann auch durchlässige Systeme, die Produkte von Fremdherstellern akzeptieren – wie die Einbindung der Philips Hue ins devolo Home Control.

Smart Home wird sich weiterentwickeln, da sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierungsprojekten zunehmend die Themen Komfort, Sicherheit und verstärkt auch Energieeffizienz in den Vordergrund treten. Insbesondere in puncto Heizung lassen sich Einsparungen erzielen. So kann man durch den Einsatz der xComfort-Steuerungssysteme in einem normalen Haus mit Stromanschluss als Hauptheizquelle Heizkosten von 20 bis 30 Prozent einsparen.

Seite 12

Home #09 electronics Inside 2016

[ UMFRAGE ] Branche

Karl Scheiwiller, Alto HIFI AG

Juan Garcia, Monacor Schweiz AG

Martin Vontobel, ABB Schweiz AG

Die Geräte von iPort gehören zu den meistverkauften und damit auch wichtigsten Smart-Home-Produkten bei Alto HiFi. Damit sind clevere Lösungen in der Integration eines iPad als Steuerung für die moderne Haustechnik möglich. Die neuesten Wandstationen der Surface-Mount-Serie verfügen zusätzlich über frei programmierbare Tasten. Somit kann auch bei ausgeschaltetem iPad oder WLAN per Knopfdruck zum Beispiel die Musik im ganzen Haus ausgeschaltet werden.

Wir führen zurzeit Panasonic Smart Home und devolo Home Control im Sortiment. Panasonic Smart Home ist ein HUB-basierendes drahtloses DECTSystem, welches ein leistungsfähiges Netz von Kameras, Sensoren und Sirenen in Ihrem Zuhause anbietet. Devolo setzt auf den internationalen FunkStandard „Z-Wave“. Dem Besitzer von Philips-Hue®-Lichtsystemen eröffnet sich somit die Möglichkeit, die Lichtsteuerung ins devolo Home Control zu integrieren.

ABB bietet ganzheitliche Lösungen für die intelligente Haus- und Gebäudesystemtechnik. Die ABB i-bus KNX-Gebäudesystemtechnik ist bestens eta bliert im Markt. Mit ABB-free@home® bietet ABB nun noch eine interessante Alternative für das Smart Home. Denn ABB-free@home® ermöglicht die einfache Steuerung von Storen, Licht, Heizung, Klima und Türkommunikation. Mit intuitiv bedienbaren Schaltern und Displays, per Smartphone oder Tablet – vom Sofa aus oder von unterwegs.

Die allermeisten Fachhändler werden früher oder später mit dieser Thematik konfrontiert. Der Handel sollte wissen, ob und wie die angebotenen Geräte eine Integration in ein intelligentes System ermöglichen. Es wird allerdings kaum für alle Fachhändler möglich und richtig sein, sich mit umfassendem Know-how zu versorgen, um komplexe Smart-Home-Projekte auszuführen. Die Zusammenarbeit mit Spezialisten kann eine gewinnbringende Lösung sein.

Absolut! Intelligentes Wohnen und Sicherheit sind ein grosses Bedürfnis der heutigen Gesellschaft. Der Begriff „Smart Home“ ist in aller Munde. Die Zielgruppe dieser Produkte sind beispielsweise Eigenheimbesitzer, an die individuelle Systeme für die Bereiche Gebäudesicherheit, Energieeffizienz wie auch für Komfort und Notfall für intelligentes Wohnen angeboten werden können. Der Fachhändler ist der Ansprechpartner, wenn es um Integrierung von Smart-Home-Produkten geht.

Dank einer steigenden Anzahl an potenziellen Kunden ist der Smart-HomeMarkt sehr attraktiv. Smart Home bietet den involvierten Unternehmen viele Chancen und stellt sie vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Mitentscheidend ist die Schaffung einer Positionierung innerhalb des SmartHome-Marktes hinsichtlich des Produkt- und Serviceangebots. Hinzu kommt, dass die Kunden mit ihren Bedürfnissen nach intelligenten Wohn lösungen verstanden werden müssen.

Der Trend geht in Richtung Internet der Dinge, direkter Zugang zu den Geräten aus dem Internet dank IPv6. Die Haustechnik ist vernetzt und wird vermehrt auch gelenkt über Informationen und Dienste aus der Cloud, wie etwa Beschattung nach Wettervorhersage und Management des Energieverbrauchs. Kostengünstige Geräte und einfach strukturierte Anwendertools werden immer zahlreicher.

Hierbei handelt es sich um einen stetig wachsenden Markt, den auch mehrere Hersteller erkannt haben. Zu den bereits bestehenden Systemen werden stets neue Komponenten entwickelt und angeboten. Auch die Integration und das Bereitstellen von Schnittstellen von Drittherstellern zeigt, dass das Bedürfnis nach Lösungen in der Hausautomation gross ist. Daher bin ich überzeugt, dass in den nächsten Jahren viele Haushalte mit einem SmartHome-System vernetzt sein werden.

Smart Home hat das Potenzial, sich auch aus wirtschaftlicher Sicht zu einem der Topthemen der nächsten Jahre zu entwickeln. Die Haus- und Gebäudeautomation hat in den letzten Jahren stark an Dynamik zugelegt und erfreut sich einer immer grösseren Beliebtheit. Die Aspekte Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz stehen bei den Nutzern dabei im Fokus: das Haus als ganzheitliches, vernetztes System verstehen und an die individuellen Bedürfnisse anpassen.

Home #09 electronics Inside 2016

Seite 13

LICHT IN SEINER SCHÖNSTEN FORM

DIE VISION DES REGISSEURS ERLEBEN

DER DXC904 – DER NEUE 4K TV MIT HDR Erleben Sie die bislang unerreichte Bildqualität der neuen 4K Pro Fernseher von Panasonic. Spektakuläre Farben, die jede Nuance absolut naturgetreu wiedergeben, und eine HDR-Technologie, die unglaublich brillante Bilder mit höchsten Helligkeits- und tiefsten Schwarzwerten ermöglicht – fein abgestimmt von den Panasonic Profis aus Hollywood. Die Magie der Leinwand, jetzt in Ihrem Heimkino. Entdecken Sie mehr auf: www.panasonic.ch

[ UMFRAGE ] Branche

Marcel Neff, Hager AG

Raúl Bonadé, Feller AG

Welches sind die wichtigsten SmartHome-Produkte aus Ihrem Sortiment?

Wir führen in der Gebäudesystemtechnik KNX ein sehr breites Sortiment. Am wichtigsten sind nicht einzelne Produkte, sondern die Durchgängigkeit der Systeme. So stehen dem Kunden seit 2015 drei intelligente Lösungen für unterschiedliche Einsatzzwecke zur Verfügung: quicklink-Funklösungen für einzelne Räume und die Nachrüstung bestehender Gebäude; KNX-easy-Komplettlösungen für den Wohnungsbau; die klassische ETS-Installation als Highend-Lösung für den Wohnbau.

Feller zeptrionAIR ermöglicht noch nie dagewesene Flexibilität für die Steuerung und Automation von Licht und Storen in der gesamten Wohnung oder im ganzen Haus. Zentralschaltungen, Szenen, Automation oder Anwesenheitssimulation lassen sich damit kostengünstig realisieren. KNX ist die ideale Lösung für hohe Ansprüche an Bedienungskomfort, Sicherheit, Flexibilität und Design.

Sollte jeder Fach händler im Bereich Smart Home Dienstleistungen und Produkte anbieten und wieso?

Smart-Home-Lösungen erfreuen sich bei den Konsumenten immer grösserer Beliebtheit. Besonders der KNX-Standard, welcher von rund 400 Herstellern verwendet wird, hat sich seit Jahren durchgesetzt. Aus diesem Grund steigt auch die Nachfrage für Produkte der Gebäudesystemtechnik. Um diese Nachfrage zu befriedigen, sollte jeder Fachhändler seinen Kunden ein breites Sortiment zur Verfügung stellen können. Im Bereich der Dienstleistungen ist der Fachhandel ebenfalls gefragt.

Fachhändler in der Schweiz bieten unterschiedliche professionelle HomeAutomations-Systeme an, die normalerweise in Absprache mit einem Fachmann konzipiert und installiert werden. Detailhändler werden ebenfalls im Bereich Home-Automation immer mehr tätig – jedoch mit dem Unterschied, dass man diese eher als Unterhaltungselektronik oder „Do it yourself“ bezeichnen kann und diese auch so wahrnimmt.

Wie schätzen Sie die Entwicklung und die Trends von Smart Home für die nächsten drei Jahre ein?

Der Bereich Smart Home wird in den nächsten drei Jahren noch schneller wachsen. Einerseits müssen Fragen zu neuen Themen mittels neuer Lösungen beantwortet werden können, andererseits wächst die Nachfrage für solche Lösungen. Endkunden aus der Generation Y und Z, für die der Gebrauch von digitalen Technologien selbstverständlich ist, werden solche Systeme öfter nachfragen als deren Vorgänger-Generation. Neue Technologien werden für mehr Schub sorgen.

Die Nachfrage nach professionellen Lösungen ist steigend. Sicherheit, Energieeffizienz, Komfort werden Haupttreiber sein. Hier wird die Rolle der dezentralen Energiegewinnung bzw. des Energiemanagements im Kontext der Gebäudeautomation immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Heimautomationssysteme der Zukunft werden sich kostenmässig (Geräte + Planung + Installation) den heutigen StandardElektroinstallationen annähern und damit den Massenmarkt erreichen.

Home #09 electronics Inside 2016

Seite 15

„EIN BÜROJOB WAR FÜR UNS NIE EIN THEMA“ // Lara Surber

Die Brüder Marc und Oliver Fux führen die Fux AG in der dritten Generation. Vor kurzem haben sie auf dem Mutschellen die dritte Filiale eröffnet. Neben klassischem Verkauf setzt man bei Fux auf Smart-Living-Beratung.

ohe Decken, grosse Fenster, luftige Einrichtung: So präsentiert sich die neue Filiale der Fux AG in Berikon auf dem Mutschellen. Das im August eröffnete Geschäft ist die dritte Verkaufsstelle des Unternehmens neben zwei Standorten in der Stadt Zürich. Die Inhaber und Geschäftsführer der Fux AG, die Brüder Marc und Oliver Fux, kümmern sich selbst um die Einrichtung der Läden. Sie passt zu den angebotenen Produkten: „Wir sprechen mit unserem Sortiment qualitäts- und stilbewusste Menschen an“, sagt Marc Fux. Dank Marken wie Bang & Olufsen, Revox, Loewe, Denon und Oled-Fernsehern von LG sei das Kundensegment eher gehoben. „Mit Produktlinien wie BEO Play haben wir aber auch für jüngere Kunden etwas im Angebot“, so der 39-Jährige. Möbel von Spectral und Rolf Benz verleihen den Läden der Fux AG moderne Wohnzimmeratmosphäre und geben den Kunden einen Eindruck davon, wie die verkauften Geräte zu Hause aussehen könnten.

EINE FAMILIENANGELEGENHEIT Marc und Oliver Fux leiten die Fux AG in der dritten Generation. Ihr Grossvater Heinrich Fux hat das Unternehmen 1948 gegründet und in der Stadt Zürich das erste Ladenlokal der Firma eröffnet. Marc und Oliver Fux sind beide gelernte Radio- und TV-

Seite 16

Elektriker. Dass sie das zuvor von ihrem Vater Bernhard geführte Familienunternehmen vor zwei Jahren übernommen haben, sei eine „völlig freiwillige“ Entscheidung gewesen. „Wir haben immer gerne gebastelt. Ein Bürojob war für uns nie ein Thema“, erklärt Marc Fux. Mit Blick auf seinen vierjährigen Sohn Kevin, der ihn an diesem Tag wie so oft in den Laden begleitet hat, meint Fux: „Auch wir sind häufig mit unserem Vater im Laden gewesen und mit den Geräten aufgewachsen.“ Heute beschäftigt die Fux AG knapp 20 Mitarbeitende; darunter 4 Lernende in der Ausbildung zum Multimedia-Elektroniker. Auch der 67-jährige Bernhard Fux ist in der Buchhaltung und als stellvertretender Geschäftsleiter noch im Unternehmen tätig. Seine Frau Gertrud arbeitet im Büro und in der Beratung; Marc Fux’ Frau Corina kümmert sich um die Buchhaltung. Mit der Filiale in Berikon haben sich Marc und Oliver Fux einen lange gehegten Traum erfüllt. „Wir sind auf dem Mutschellen aufgewachsen und wollten immer einen Laden in der Nähe der Menschen eröffnen, die wir von früher kennen.“ So müssen die Bekannten der Familie nicht mehr den Weg nach Zürich auf sich nehmen, um bei Fux einzukaufen. Zurzeit ist in der Filiale in Berikon meist Marc Fux vor Ort, der in der Nähe wohnt. Die Brüder wechseln sich aber ab mit der Präsenz in den verschiedenen Läden.

Home #09 electronics Inside 2016

[ HÄNDLERPORTRAIT ] Branche

Marc Fux mit seinem vierjährigen Sohn Kevin im kürzlich eröffneten Ladenlokal in Berikon auf dem Mutschellen.

Um die Einrichtung ihrer drei Geschäfte kümmern sich Marc und Oliver Fux selbst.

BERATUNG ZU SMART LIVING

nikverkauf den Grossteil des Umsatzes der Fux AG aus. „Irgendwann wollen wir aber die Hälfte unserer Einnahmen mit Einrichtung, Beleuchtung und Automation generieren.“

Neben dem klassischen Verkauf ist die Fux AG auch im Bereich Smart Living tätig. Im Ladenlokal auf dem Mutschellen ist zu Anschauungszwecken einiges automatisiert. Marc Fux demonstriert, wie er via App die Beleuchtung und die Lautsprecher im Laden steuern oder einen Rollladen hoch- und runterfahren kann. Die Geräte von Bang & Olufsen sind so smart wie die Beleuchtung von Occhio und lassen sich einfach per App ansteuern. „In Sachen Smart Living sind wir vor allem beratend tätig“, so Marc Fux. Das heisst: Um die Elektronik kümmert sich die Fux AG zwar selbst, für Fragen zur Elektrik arbeitet das Unternehmen aber mit verschiedenen Partnerfirmen zusammen. Beim Thema Beleuchtung wird die Firma von einem Lichtberater unterstützt. Neben dem Verkauf der Lampen von Occhio modifiziert die Fux AG auch gängige Lampen, um sie fit für das smarte Zuhause zu machen. Noch macht der klassische Elektro-

OPTIMISTISCH IN DEN HERBST

Der Sommer sei „elektronikmässig eher schlecht“ gelaufen, sagt Marc Fux. „Die Angst um die wirtschaftliche Lage oder fehlende Produktinnovationen“, mutmasst er, was die Gründe für das vergleichsweise bescheidene Interesse der Kunden sein könnte. Nun hofft man bei der Fux AG auf die kalten Jahreszeiten und damit auf die Zeit für gemütliche Stunden im beleuchteten Zuhause, mit Heimkino und Musikhören. Grundsätzlich sind Marc und Oliver Fux aber sehr glücklich mit dem Geschäftsgang. „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Produktemix und damit, wie das Geschäft läuft. Sonst hätten wir den neuen Laden hier nicht eröffnet!“ �|

FREI PROGRAMMIERBARE KEYPADS FÜR DIE IP-BASIERTE STEUERUNG CR-KP3-CH – mit Feller EDIZIOdue kompatibel Das Control Keypad CR-KP3-CH stellt 6 frei programmierbare, mittels RGB-LEDs beleuchtete Tasten bereit, die über eine bequeme Weboberfläche oder einen Konfigurator programmiert werden können (inkl. Makros und Zeitschaltfunktionen). Dadurch lassen sich AV-Installationen elegant mittels IP-Befehlen ansteuern. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ceconet.

Ceconet AG

Hintermättlistrasse 1

5506 Mägenwil

T +41 62 887 27 37

info@ceconet.ch

www.ceconet.ch

Branche [ GFK-MARKTBERICHT ]

ERFOLGREICH IN DIE ZUKUNFT // Marco Plüss

An der 5. GfK-Handelstagung mit über 300 Teilnehmern wurden im Juni in Zürich die Highlights aus der Dokumentation „Detailhandel Schweiz 2016“ vorgestellt, die dieses Jahr bereits zum 26. Mal erschienen ist. So musste der Schweizer Detailhandel im letzen Jahr das grösste Minus seit 25 Jahren hinnehmen. Aber auch Chancen aus innovativen Konzepten wurden vorgestellt.

m letzen Jahr wurden im Schweizer Detailhandel 95,4 Milliarden Franken umgesetzt, was einem Minus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (minus 2,2 Milliarden Franken). Dies ist hauptsächlich auf den NonFood-Sektor zurückzuführen, der weiterhin unter einer starken Deflation leidet. Auch der Einkaufstourismus und das Online-Shopping stellen für die Branche eine permanente Herausforderung dar.

DYNAMISCHE DISCOUNTER – SOLIDE GROSSVERTEILER Die Discounter gehörten auch 2015 zu den Profiteuren. Marktleader Denner stagnierte, doch Aldi und Lidl konnten ihre Umsätze deutlich über dem Markt steigern. Mit einem Umsatzsprung von 9 Prozent – auf 870 Millionen Franken – lag Lidl bezüglich Wachstum an der Spitze und rückte damit auf Rang 12 der grössten Detailhändler der Schweiz vor. Zusammen erreichten die beiden deutschen Günstiganbieter einen Markt anteil von 2,8 Prozent. Auch der Dorf ladenspezialist Volg (+0,5 Prozent) gehörte zu den Gewinnern, während die Grossverteiler Migros und Coop solide

Seite 18

Resultate erzielten. Bei der grössten Warenhauskette, Manor, machte sich insbesondere der Rückgang im Bekleidungsmarkt, der um rund 5 Prozent einbrach, bemerkbar. Im Non-Food-Markt mussten die grössten Einbussen hingenommen werden. Nachdem der Marktführer im Schuh- und Sportbereich, die Dosenbach-Ochsner-Gruppe, 2014 noch fast 6 Prozent zulegen konnte, büsste sie dieses Plus 2015 wieder ein. Im Haushalt gerätemarkt konnte dagegen die CoopTochter Dipl. Ing.Fust um 2,3 Prozent zulegen.

SCHWIERIGES 2016 Der Verdrängungskampf wird sich 2016 weiter zuspitzen. In den ersten fünf Monaten des Jahres musste die Branche einen erneuten Umsatzrückgang (von 1 Prozent) verkraften. Rezessive Tendenzen dürften den Markt weiter negativ beeinflussen, sodass GfK für das Gesamtjahr einen Rückgang von zirka 2 Prozent erwartet. Dabei zeigen sich markante Unterschiede: Der Lebensmittelmarkt stagniert und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Nullrunde abschneiden, während die Non-Food-Märkte mit einem bedeutend

höheren Rückgang von 3 bis 4 Prozent rechnen müssen. Zu s ätzlich zum Einkaufstourismus, der auf hohem Niveau stagnieren wird, gehört die Digitalisierung zu den grössten Herausforderungen der Detailhändler. Im Distanzhandel (Online- und Versandhandel) wurden 2015 bereits 7,2 Milliarden Franken umgesetzt – über 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Klar ist: Die Volumina im Netz wachsen zulasten des stationären Handels. Behaupten werden sich diejenigen Marktteilnehmer, die On- und Offline effizient miteinander verknüpfen können und den Trend zur Digitalisierung individuell zu nutzen wissen.

VERNETZUNG Während die Digitalisierung im Jahr 1993 ihren Anfang mit der Einführung der PDAs nahm, folgte die Lancierung der Navigationsgeräte, der Smartphone und der CD bis zur Einführung von DVD. Heutzutage befinden wir uns in einem Verdrängungsmarkt und neue Produkte werden schnell zu Schleuderpreisen angeboten. Der Frankenschock hat vor einem Jahr den Konsum auch in der Unterhaltungselektronik-Branche merklich gebremst. Entsprechend lagen

Home #09 electronics Inside 2016

[ GFK-MARKTBERICHT ] Branche

die Hoffnungen auf einem vergleichsweise positivem ersten Quartal 2016, welche jedoch leider unerfüllt blieben. Das Umsatzvolumen des CE-Marktes entwickelte sich in allen Kategorien kräftig rückläufig und lag somit im Vorjahresvergleich gar bei einem Minus von 9 Prozent. Obschon gewisse Produkt-

gruppen ein beinahe absurdes Preisniveau erreicht haben, grassiert der Preiszerfall weiter. Dennoch reagieren die Konsumenten beim Kauf von Consumer Electronics trotz attraktiven Angeboten verhalten, was offensichtlich auf eine momentane Marktsättigung schliessen lässt. Natürlich birgt diese Strategie

nicht zu unterschätzende Gefahren. Der Endkunde braucht und kauft momentan kein neues Gerät, nimmt jedoch die vielen Preisaktionen in der Werbung trotzdem wahr. Er stumpft einerseits gegenüber den Promotionen mit immer noch tieferen Preisen allmählich ab und entwickelt gleichzeitig eine immer noch tie- ��

ENTWICKLUNG CONSUMER ELECTRONICS MARKT WESTEUROPA 40 35 30 25 20 15 10 5 0

Sales Mia. CHF Abs. + / – % PY

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

2011

2013

2015

24.29

27.79

29.91

25.77

24.49

22.9

25.39

27.87

29.16

32.47

38.2

34.9

30.9

22.9

22.3

Nach einem 10-jährigen Wachstum folgte ein Rückgang. Während der letzten Jahren stabilisierte sich der Markt wieder.

NEU

Legendärer Sennheiser Klang, der überall zu Hause ist.

Leicht, minimalistisch in ihrer Designanmutung und umso soundgewaltiger kommen sie daher – Sennheisers neue Headset-Serien. Ihre Kunden haben die Wahl zwischen der ohrumschließenden HD 400- und der ohraufliegenden HD 200-Serie. www.sennheiser.com

HD 4.30 HD 2.20s

Home #09 electronics Inside 2016

Seite 19

Der Gigaset ALL-IP Telefonexperten Tipp Mit einem Gigaset GO Telefon sind Sie schon heute bereit für die Zukunft des Telefonierens. Vom analogen Netz bis zu den IP-basierten Anschlüssen der Zukunft stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen.

Gigaset GO am

Gigaset GO am Festnetzanschluss

Rückseite GO-Box 100

• 1 Leitung analog • 1 Rufnummer • 1 Gespräch • 1 Anrufbeantworter • Erweiterbar mit bestehenden und neuen Gigaset Mobilteilen

Weitere Informationen finden Sie unter: www.gigaset.ch

Reichle T+T89 Stecker

Anschluss

Rückseite GO-Box 100

• 2 Leitungen, IP basiert • 6 Rufnummern, IP basiert • 2 gleichzeitige Gespräche • 3 integrierte Anrufbeantworter • Erweiterbar mit bestehenden und neuen Gigaset Mobilteilen

Router-Anschluss

Neue Gigaset GO Funktionen • Nutzung der Gigaset Apps, wie z. B. Gigaset elements App mit Anrufbenachrichtigung. • Weltweit kostenlos telefonieren zwischen Gigaset GO-Telefonen. • Online-Telefonbücher mit automatischer Anzeige von Anrufern in Klartext.

[ GFK-MARKTBERICHT ] Branche �� fere Preisvorstellung, wenn es dann tat-

sächlich um den Kauf beispielsweise eines neuen TV-Gerätes, einer HifiAnlage oder einer Fotokamera geht.

TV-MARKT Der TV-Markt unterliegt einem wahrlich verrückten Wettbewerb: Trotz Innova tionen wie Curved und UHD/4K, OLED und trotz immer besser ausgestatteten und grösseren Bildschirmen sinken die Preise im TV-Markt immer weiter. Während ein Flachbildschirm im ersten Quartal 2016 durchschnittlich nur gerade noch

847 Franken kostete, hat sich der Durchschnittspreis innerhalb der letzten sieben Jahre sage und schreibe halbiert. Obschon der Start ins neue Jahr alles andere als positiv war, bleiben die Erwartungen für 2016 verhalten optimistisch. Sowohl die Abverkaufszahlen als auch eine aktuelle GfK-Studie beweisen, dass der Schweizer Konsument in Sachen Bildqualität, Ausstattung und Bildschirmgrösse sehr hohe Ansprüche stellt. Somit dürfte die Nachfrage nach Bildschirmgrössen im Bereich 55 und 65 Zoll weiterhin wachsen. �|

CHANCEN Chancen im Zusammenhang mit dem TVGeschäft gibt es aber auf jeden Fall auch jenseits der Tiefstpreispolitik. Vor allem der Fachhandel muss und kann das Dienstleistungsangebot noch stärker ausbauen und damit gutes Geld verdienen. Gemäss der GfK-Konsumentenstudie gehören Bedürfnisse wie die Vernetzung des TV-Gerätes, die Wandmontage, eine saubere Verkabelung und alles, was eine optimales Bild liefert, ganz oben auf die Wunschliste. Wer darauf mit einem fairen Angebot reagiert, hat auch jenseits des Preiskampfes gute Chancen.

VERNETZBARE AUDIO-PRODUKTE ERFREUEN SICH HOHER NACHFRAGE HEIM-AUDIO, BLUETOOTH-LAUTSPRECHER UND KOPFHÖRER

300 250 200 150 100 50 0

Sales Mrd. CHF Abs.

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

103.6

123.4

151.1

179.7

202.2

233.4

250.9

256

Die Innovationen aus den Jahren 1993 bis heute sind die eigentlichen Wachstumstreiber.

Haier DUO Power. Waschmaschine DUO HW120-B1558 2 voneinander unabhängige Trommeln, Fassungsvermögen total 12 kg, Energieeffizienzklasse A+++, Touch Display mit Smartphone oder Tablet bedienbar, Smart Drive Motor®, ABT®-Türmanschette, 3 Jahre Vorort Garantie plus 12 Jahre Garantie auf Motor u.v.m. Mehr Informationen erhalten Sie bei:

WELTNEUHEIT ! Nur bei Distronics AG ab Juni 2016 erhältlich.

Wehntalerstrasse 190, CH-8105 Regensdorf Phone +41 44 885 66 00, eMail info@distronics.ch www.distronics.ch

Wirtschaft [ MAURERS MARKTMONITOR ]

BERUFSBILD SMART-HOME-MANAGER // Philipp Maurer, Alltron AG

Wie smart muss Ihr Kunde eigentlich sein, um in einem Smart Home smart leben zu können? Können Sie ihm helfen, das volle Potenzial aus der neuen Haustechnik zu schöpfen? Oder braucht es künftig ein ganz neues Berufsbild?

ch gebs zu: Manchmal bin ich unbelehrbar und unverbesserlich! In regelmässigen Abständen habe ich das Gefühl, ich müsse eine innovative und smarte Lösung vor allen anderen haben. Die Konsequenz: Ich ärgere mich wieder tierisch, wenn der Schmarrn nicht so funktioniert, wie er sollte, und ich mehr Software Releases über mich und die neue Errungenschaft ergehen lassen muss, als die Anwendung Bedienzyklen hat. Okay, jemand muss es ja testen. Und wenn es nicht Ihr Kunde ist, umso besser. Immer öfter funktionieren andererseits die smarten Produkte unserer Branche sehr stabil und „reifen“ nicht mehr erst beim Kunden!

Ahnung von seinem Produkt habe. Er würde mir jedoch gerne einen seiner Aussendienstmitarbeiter vorbeischicken. So standen wir dann eine Woche später bei mir im Heizungskeller: der Vertreter des Herstellers, mein Heizungstechniker und ich. Objektiv betrachtet hatte keiner eine Ahnung, wie man jetzt die schöne neue Welt nutzen könnte. Gut, ich hatte beiden etwas voraus: Ich hatte online schon mal die Bedienungsanleitung gelesen. Doch was hat es mir genutzt? Als wir da so im Keller standen, reifte in mir der Gedanke, ob wir in Zukunft vielleicht eine neue Berufsgattung benötigen – so etwas wie einen „SmartHome-Manager“?

WENN DAS GERÄT SMARTER IST ALS DER SERVICE

AUFGABEN EINES SMART-HOME-MANAGERS

Neulich fühlte ich mich jedoch wieder einmal so richtig in die Anfangszeit der Smart-Home-Ära zurückversetzt. Ich musste infolge Defekt zu Hause das Minergie-Lüftungsgerät ersetzen. Den Heizungstechniker meines Vertrauens habe ich mit der GeräteEvaluation verschont, da dieser seine Kernkompetenzen im Handwerklichen hat. Nach ausführlichen Online-Recherchen – verblüffend, wie „bescheiden“ diese Branche ihren Content aufbereitet – glaubte ich, das perfekte Gerät gefunden zu haben, und meldete mich direkt beim Hersteller. Nach 14 Tagen intensiven Rechnens – jedenfalls kann ich mir die lange Wartezeit nur so erklären – konnte mir der Hersteller endlich einen Kaufpreis nennen. Im gleichen Atemzug teilte er mir in bestem Marketingspeech mit, dass er eigentlich keine

Für mein neues Lüftungsgerät musste ich eine alternative Lösung finden. Eben auch, weil eine Person, die interdisziplinär ausgebildet ist und im Haus alles vernetzt, was so herumsteht, nicht gerade verfügbar war. Einer, der nicht nur einzelne Geräte schaltet, sondern sie auch in Abhängigkeit zueinander steuert. Ob ein Fenster geöffnet oder geschlossen ist, weiss heute eine Alarmanlage, aber eigentlich wäre es sinnvoll, wenn die Alarmanlage des Herstellers A diese Information auch an die Heizung und Lüftung des Systems von Hersteller B weitergeben würde. Nur: Wer baut diese Brücken in einem Dschungel aus proprietären Systemen? Im Moment steht der Endkunde meist und stand auch ich zuletzt recht allein da.

Philipp Maurer Purchasing Director Solutions & Home

Seite 22

VERNETZUNGSEXPERTEN IN SMART HOME Die Idee des Berufsbilds Smart-Home-Manager mag eines meiner Hirngespinste sein. Doch ich bin überzeugt: In der umfassenden und intelligenten Gebäudesteuerung wird sich – Standards hin oder her – in den nächsten Jahren mit Sicherheit ein Markt für dienstleistungsorientierte Techniker und Fachhändler entwickeln. Lassen Sie das Schubladendenken hinter sich! Konnektivität und smarte Produkte sind real – die Frage ist nur, wer in der Lage sein wird, daraus profitable Business Cases zu bauen. Derjenige, der das schafft, muss sich mit Sicherheit keine Sorgen um seine Zukunft machen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein erfolgreiches Saisongeschäft im 4. Quartal 2016 und eine erfolgreiche Zukunft mit Ihrem Smart-Home-Business. Ihr Philipp Maurer Home #09 electronics Inside 2016

[ VESPERS VERNETZUNGSTIPPS ] Wirtschaft

MACHST DU ES SELBST ODER SPRICHST DU SCHON? // Martin Vesper, Digitalstrom

Alles, was im Haus intelligent miteinander vernetzt ist, kann per Sprache gesteuert werden. Spracherkennung bietet viele Möglichkeiten, hat aber auch seine Tücken.

ir behaupten gerne, multitaskingfähig zu sein. Doch trotz ausgebildeten Automatismen funktionieren manche Dinge nur schwer zusammen. Den Beweis hierfür lieferte mir kürzlich ein Freund, mit dem ich verabredet war. Kurz vorher schickte er mir eine Nachricht: „Gehe jetzt zum Heckscheibe Markt ichssg Brscheid we Nun in S5.“ Gehen und Schreiben, beides alltägliche Dinge – und doch wollen sie zusammen nicht so recht funktionieren. Meist können wir nur eine der beiden Tätigkeiten fehler- bzw. unfallfrei ausführen. Was hingegen kein Problem ist: Gehen und Reden. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum die Big Player Apple, Amazon, Microsoft, Google und Co. verstärkt in Spracherkennungs-Technologien und -Assistenten investieren. Durch die Fähigkeit, Sprache zu verstehen, entstehen gerade im Haushalt in Kombination mit Software-gesteuerten Geräten eine Vielzahl ganz neuer Möglichkeiten. So können z. B. Menschen mit Behinderung wieder eigenständig Geräte bedienen. Spracherkennung mit vernetzten Geräten wird so zum unsichtbaren Butler.

starten. Diese Technologie, die Bot Technology, ist heute kommerziell verfügbar. Die Fähigkeit, von Geräten zu lernen, ist ein Effekt mit gewaltiger Dimension. So kommt dem Gerät der Erkenntnisgewinn der Welt zugute und es ist in der Lage, sich den individuellen Bedürfnissen jedes einzelnen Nutzers anzupassen. Den Satz „Das habe ich dir doch schon tausendmal erklärt“ müssen wir zu Hause zukünftig also nur noch zu unseren Kindern sagen. Ihr Martin Vesper �|

VERNETZTER ALLTAG Grundsätzlich wird unser Alltag immer vernetzter – vom Auto über das Smartphone bis zum Haus. Alles ist permanent mit dem Internet verbunden. Der unsichtbare Butler ist in der Lage, durch die Benutzung extrem schnell und viel zu lernen – dadurch wird er täglich besser. Und er hat Zugriff auf allgemeine Informationen (z. B. Wetter) sowie über sehr persönliche, digital abrufbare Informationen der Nutzer (z. B. Kalendereinträge). Einfache Sätze reichen aus, damit er viele individuelle Wünsche im Haus erfüllt. Einzig ein System auf Basis des Maschinen lernens ist in der Lage, ein Haus den individuellen Bedürfnissen der Bewohner anzupassen. Alles, was im Haus intelligent miteinander vernetzt ist, kann per Sprache gesteuert werden – ob Licht oder Küchengeräte. Auf Basis der Gewohnheiten kann das Haus sogar Fragen stellen und Aufgaben abnehmen. Wenn man nach dem Aufstehen immer einen Kaffee trinkt, wird die Kaffemaschine zukünftig wie ein Butler fragen: „Du bist aufgestanden. Willst du einen Kaffee?“ Ein einfaches Ja reicht aus, um die Kaffeemaschine zu

Home #09 electronics Inside 2016

Martin Vesper ist CEO der DigitalSTROM AG.

Seite 23

Die High End Swiss steht für exklusive und hochwertige Ware, bietet aber auch Produkte fürs kleine Budget.

WENN DER GUTE KLANG RUFT // Marco Plüss

Zum achten Mal treffen sich Händler, Hersteller und Kunden an der High End Swiss vom 15. bis 16. Oktober in Regensdorf, um sich über aktuelle Trends in der Produktentwicklung auszutauschen und die Ohren und Augen mit edelsten Technikreizen zu beglücken.

ie High End Swiss ist das wichtigste Schaufenster der Unterhaltungselektronik in der Schweiz, wo jedermann den aktuellen Stand der Technik hautnah miterleben kann: Airplay-Lautsprecher, Netzwerkplayer und Streamer sind nur ein kleiner Teil des umfassenden Angebotes der Aussteller (Ausstellerliste auf der gegenüberliegenden Seite). Hier kann der Besucher optimale Audio- und Multimedialösungen erleben, egal ob für analoges oder digitales Abspielen. Ausgestellt werden Innova tionen genauso wie Legenden. Vom Röhrenverstärker mit dem Flair der guten alten Zeit bis hin zum kompletten digitalen Musikserver inklusive Streamermodul für den Internet-Netzwerkanschluss neuester Entwicklung. Die Trends zur höherwertigen Musikqualität sind auch in diesem Jahr ungebrochen.

RAUM FÜR GENIESSER Mittlerweile ist explizit auch die junge Generation auf breiter Basis mit einbezogen, die mit mobilen Produkten und guten Kopfhörern schon längst erfahren hat, dass die unsäglichen Zeiten einer reduzierten MP3-Qualität endgültig vor-

Seite 24

über sind. Die Messe ist ein Ort für Geniesser, Kenner, Musikliebhaber, Schöngeister und für qualitätsbewusste Menschen. Hier kann der Besucher erfahren, wie man zarte Orchesterklänge oder feine Nuancen und Abstufungen elektronischer Musik erleben kann, ohne dass Details verloren gehen, und wie der Klang zur vollen Entfaltung kommt. Der wahre musikalische Gourmet möchte nämlich den Unterschied z. B. zwischen einer Klarinette und einem Tenorsaxofon auch hören. Und dafür gibt es keine Altersbegrenzung. Die Messe zeigt, dass sich die Suche nach hochwertigen Komponenten und Produkten im Bereich der Tonwiedergabe lohnt, weil nur solche Produkte dem Besitzer ein höheres Mass an Genuss durch beste Klangqualität bieten. Unterhaltungselektronik für jeden Geschmack und nahezu jedes Budget: Gutes muss nicht immer unbedingt teuer sein. Die High End Swiss steht für exklusive und hochwertige Ware, bietet aber auch Produkte zum kleinen Preis. Darum ist die Veranstaltung besonders für HifiNeulinge der ideale Einstieg in die Welt der Unterhaltungselektronik. Dennoch

genügen alle Produkte höchsten Qualitätsstandards, denn die High End Swiss präsentiert ausschliesslich erstklassige Hifi-Produkte, egal ob teuer oder auch preiswert. Dieses akustische Gourmettreffen ist auch gleichzeitig die wichtige und wesentliche Plattform aller Geschäftsleute unserer Branche. Die High-End-Messe ist die perfekte Möglichkeit, dem stressigen und hektischen Alltag für einen Moment zu entfliehen. �|

HIGH END SWISS Ort: Datum: Öffnungszeiten: Eintritt: Publikum: Katalog: Internet:

Mövenpick Hotel Zürich Regensdorf 15. / 16. Oktober 2016 Samstag, 10.00 –18.00 Uhr Sonntag, 10.00 –16.00 Uhr Fachbesucher: 12.– CHF bei Registrierung vor Ort (gültig für beide Tage) 12.– CHF / Tageskarte Ab Oktober 2016 per Versand 16.– CHF An der Tageskasse 12.– CHF www.HighEndSociety.de

Home #09 electronics Inside 2016

[ AUSSTELLERLISTE ] Know-how

DIE FIRMEN AN DER MESSE AER Studienverlag GmbH Hotelzimmer Raum 337

CarCom electronics AG Hotelzimmer

Artizan Audio GmbH Hotelzimmer

Raum 323

cebrands.ch AG Konferenz-Raum 3. OG

Audio Léman Hotelzimmer

Raum 333

Dynaudio Switzerland AG Raum UG

Audio Manufaktur Gerd Köck Raum UG Basel

Elia-CE-Distribution Hotelzimmer

Audiosphere GmbH Raum UG Breakout 1 | St. Gallen 1

FOCAL (CH) Konferenz-Raum 3. OG

Avantgarde Acoustic Lautsprechersysteme GmbH Konferenz-Raum 3. OG Biel 2

Genesis Technologies AG Konferenz-Raum 3. OG

AvantGarde High-End AG Konferenz-Raum 3. OG

Backes & Müller High End Audio Prod. GmbH Raum UG St.Gallen 2 Zürich 2 + 3

Canton Elektronik GmbH & Co KG Konferenz-Raum 3. OG

Klangwerk GmbH Raum UG Breakout-Room 3

Sacom AG Konferenz-Raum 3. OG

Chur 2

Kraske electronics AG Raum UG Breakout-Room 2

Scheu Analog Hotelzimmer

Lumiks Hotelzimmer

Raum 305

Sennheiser (Schweiz) AG Konferenz-Raum 3. OG 307 + 309

MGM Audio AG Hotelzimmer

Raum 323

Sinus Technologies Hotelzimmer

Raum 311

MusicWonder Hotelzimmer

Raum 325

soundtrade AG Hotelzimmer

Raum 315

Bern

Spaltart Design Hotelzimmer

Raum 339

Spemot AG Hotelzimmer

Raum 303

Olten Raum 331 Chur 2 321

Nubert Electronic GmbH Konferenz-Raum 3. OG

Raum 305

Goosebumps Audio GmbH Hotelzimmer Raum 301

optimizeAudio.com Konferenz-Raum 3. OG

High-End Audio Zimmermann Hotelzimmer Raum 305

Ouir Ton & Technik Hotelzimmer

Raum 327

Swisscables GmbH Fläche, 3. OG

High-End Company Hotelzimmer

Panasonic Schweiz Hotelzimmer

Raum 329

Vovox AG Hotelzimmer

Chur 2

Biel 1

Zürich 1

B&W Group (Schweiz) GmbH Konferenz-Raum 3. OG Chur 2

Big Fun Music Fläche, 3. OG

Raum 341

Chur 1

Raum 317

Horn Distribution CH AG Hotelzimmer Raum 343

Pawel Acoustics Fläche, 3. OG

Illusonic GmbH Hotelzimmer

Raum 319

Phonosophie / I. Hansen Vertriebs GmbH Fläche, 3. OG Zürich 2 + 3

Inconcert Audio Hotelzimmer

Raum 335

Zürich 2 + 3

Zapletal Akustik Fläche, 3. OG

Zürich 2 + 3 Raum 303 Zürich 2 + 3

Home #09 electronics Inside 2016

Seite 25

Know-how [ SWICO ]

KONTINGENTE FÜR DEN ERHALT VON ICT-ARBEITSPLÄTZEN IN DER SCHWEIZ Im Rahmen der Anhörung des Bundesrats zur Festlegung der jährlichen Höchstzahlen für ausländische Arbeitskräfte fordert Swico eine deutlich stärkere Ausrichtung der Kontingente auf die Bedürfnisse der Wirtschaft. Für 2015 und auch für 2016 hat der Bundesrat die Kontingente für Dienstleistungserbringer aus EU-/Efta-Staaten und Drittstaaten markant gekürzt. Der Bundesrat tat dies primär mit einer politischen Argumentation, die sich auf die Annahme der Masseneinwanderungs initiative stützte. Dabei haben diese Kontingente mit Einwanderung nichts zu tun, handelt es sich doch um kürzere Aufenthalte von Spezialisten, die im Ausland angestellt bleiben und auch wieder dorthin zurückkehren. Sie wandern somit weder ins Sozialsystem ein, noch haben sie Anspruch auf Familiennachzug.

Die Auswirkungen haben die Swico-Mitglieder seither zu spüren bekommen. In jedem der sechs Quartale seit der Kürzung waren die Kontingente meist schon zur Halbzeit aufgebraucht, was zu einem Windhundrennen unter den Firmen sowie zu hoher Unsicherheit zum Beispiel bei der Offertstellung für internationale Projekte führt. Denn sind die entscheidenden (im Ausland angesiedelten) Spezialisten nicht verfügbar, können Schweizer Entwicklerteams entsprechende internationale Projekte nicht übernehmen. Die ganzen Aufträge werden als Folge ins Ausland verlagert, womit nicht

nur die Wertschöpfung der Schweiz entgeht, sondern auch mittelfristig die bisher in der Schweiz angesiedelten Stellen gefährdet sind. Die zunehmende Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz erfordert nun rasches Handeln des Bundesrates und eine Rückkehr zu angemessenen Kontingentszah len. Diese sollen nach Arbeitsmarktkriterien und nicht nach politischen Opportunitäten festgelegt werden, was sich auf den gesamten Schweizer Arbeitsund Lehrstellenmarkt positiv auswirken würde. �|

KEINE NETZSPERREN! Der Gesetzesentwurf zum neuen Geldspielgesetz sieht Internetsperren zu ausländischen Onlinespielangeboten vor. Swico spricht sich aus folgenden Gründen dezidiert dagegen aus: 1. Netzsperren sind unwirksam, da sie einfach und kostenlos umgangen werden können. Es ist rechtspolitisch gefährlich, Normen zu erlassen, von denen der Gesetzgeber schon beim Erlass weiss, dass sie unwirksam und unkontrollierbar sind. 2. Netzsperren machen das Internet un sicher, da damit Internet-Provider gezwungen werden, Datenpakete zu fälschen. Damit werden jedoch die Technologien zur Erkennungen von (kriminellen) Fälschungen im Internet geschwächt und damit der Kampf gegen

Seite 26

Internetkriminalität, den in der Schweiz insbesondere Melani und Switch betreiben, gefährdet. 3. Netzsperren führen zum Overblocking, also zur Sperrung von unbeteiligten ausländischen Internetanbietern. Damit werden in nicht unbedeutendem Ausmass legitime Inhalte für und von Schweizern nicht mehr einsehbar. 4. Netzsperren sind ein Eingriff in die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger. Dafür braucht es ein gewichtiges öffentliches Interesse. Die rein finanziellen Interessen einer Branche mit weniger als 1000 Vollzeitstellen rechtfertigen keine Einschränkung von Grundrechten. 5. Wenn sich die Geldspielbranche durchsetzt, werden andere Branche auch versuchen, die Schweiz mittels Netzsperren

vom globalen Internet abzukoppeln, um ihre finanziellen Interessen zu schützen. So würde sich die Schweiz vom internationalen Wettbewerb abschotten und die anlaufende Digitalisierung der Wirtschaft verpassen. �|

ÜBER SWICO Als Verband der Anbieter von Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik bündelt der Swico die Interessen der CE- und ICT-Branche und vertritt diese gegenüber Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung. Seinen über 400 Mitgliedern bietet der Swico zudem eine breite Palette von Dienstleistungen, Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten. www.swico.ch

Home #09 electronics Inside 2016

[ NEWS ] Know-how

NEST: GEBÄUDE DER ZUKUNFT // Marco Plüss

Das modulare Experimentalgebäude Nest auf dem Campus der beiden Forschungsinstitutionen Empa und Eawag in Dübendorf ist in Betrieb. Ein richtiges „Living Lab“.

as erklärte Ziel des Gebäudes ist die Beschleunigung des Innovationsprozesses im Bau- und Energiebereich, indem Forschung, Wirtschaft und öffentliche Hand gemeinsam nachhaltige Technologien, Materialien und Systeme entwickeln und unter realen Bedingungen testen können. Oder anders gesagt: Wohnhaus, Bürogebäude und Versuchslabor in einem. Nest ist ein „Living Lab“ im wahrsten Sinn des Wortes. Wer darin wohnt, ist gleichzeitig Testperson; wer in ihm arbeitet, gehört zur Versuchsanlage. Nest schlägt eine Brücke zwischen Forschung und Privatwirtschaft, zwischen Ideen, die im Labor funktionieren, und Produkten, die im Markt erfolgreich sind.

modularen Konzept wird sich Nest in den kommenden Jahren ständig verändern und auf aktuelle Fragen im Bau- und Energiebereich reagieren können“, so Empa-Direktor Gian-Luca Bona. Modularität wird in diesem Gebäude wörtlich genommen, denn es besteht zum einen aus einem zentralen Gebäudekern mit drei offenen Plattformen und zum anderen aus Modulen – den Forschungs- und Innovations-Units –, die auf diesen Plattformen nach einem „Plug and play“-Prinzip installiert werden. Die Units werden von Konsortien aus Forschungs- und Wirtschaftspartnern realisiert, die ihre Ideen im Rahmen dieser Units zu marktfähigen Lösungen weiterentwickeln.

STÄNDIGE VERÄNDERUNG

ZWEI UNITS SIND STARTKLAR

& Architektur, konzipiert wurde, um Erkenntnisse über die Arbeitswelten der Zukunft zu erlangen. Gemeinsam mit ihren Wirtschaftspartnern untersuchen die Forscherinnen und Forscher der Hochschule Luzern Themen wie flexible Möblierung, personalisierbares Klima am Arbeitsplatz oder passive Gebäudetechnik in Sitzungsräumen. Die zweite fertiggestellte Unit nennt sich „Vision Wood“ und ist ein von der Empa und der ETH Zürich entwickeltes Wohnmodul für Studierende. Im Zentrum stehen Innovationen, die dem bewährten Werkstoff Holz neue Funktionen verleihen und dadurch neue Anwendungsmöglichkeiten schaffen. „Vision Wood“ wurde praktisch vollständig von der Firma Renggli AG vorgefertigt.

Eine weitere grosse Stärke dieses Gebäudes ist die Flexibilität. „Dank seinem

„Meet2Create“ ist eine Büroumgebung, die von der Hochschule Luzern, Technik

�| www.empa.ch

Bedienkomfort im ganzen Haus. Nicht nur eine Fernbedienung, nicht nur eine App, sondern eine vollumfängliche Steuerungslösung für Ihr Zuhause.

Einfach ● Leistungsstark ● Unlimitiert

www.stilus.ch info@stilus.ch

An der IFA-Eröffnungspressekonferenz diskutierten (v. l.) Melinda Crane, Moderatorin, Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu, Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des ZVEI, Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin GmbH, sowie Jens Heithecker, Executive Director IFA.

GROSSES KINO // Marco Plüss

Mehr Aussteller und mehr Innovationen als je zuvor waren dieses Jahr in Berlin anzutreffen. So präsentierten auf der IFA 1823 Aussteller (plus 13 Prozent) ihre neuesten Produkte vor rund 240 000 Besuchern. Das erwartete Ordervolumen liegt bei rund 4,5 Milliarden Euro.

ie IFA 2016 legte mit ihrem Erfolg den Grundstein für ein positives Jahresendgeschäft, und dass Messen ein „People Business“ bleiben, konnte die IFA einmal mehr unter Beweis stellen. Dazu äusserte sich Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin, folgendermassen: „Die IFA gewinnt weiterhin an globaler Relevanz, dies zeigt vor allem der Anstieg der internationalen Fachbesucher auf 64 000.“

SMARTE KEYNOTES Von der smarten Küche über das vernetzte Auto bis hin zu virtuellen Realitäten und IoT – die Persönlichkeiten der IFA Keynotes 2016 waren die Treiber der digitalen Evolution wie Revolution. So präsentierte BSH-Chef Dr. Karsten Ottenberg etwa den Küchenelf Mykie, einen niedlichen Roboter, der bald auf dem Küchentisch stehen und gute Ratschläge

Seite 28

geben könnte. Im kommenden Jahr soll er aus der bisherigen Laborumgebung in die Küchenwirklichkeit übergeführt werden, um von den anderen vernetzten Hausgeräten und den Menschen zu lernen. Mit „me connect Concierge Service“, „Motion Seating“, „Community-based Parking“ und „smart ready to drop“ stellte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, bei den diesjährigen IFA Keynotes das Auto als Quality Time Machine vor. Mit diesen Funktionen könne die Zeit im Auto auch zum Arbeiten genutzt werden. Für Mark Papermaster, CTO von AMD, ist Virtual Reality der logische Fortschritt einer Entwicklung, die sich vom Radio übers Fernsehen bis hin zu Computern und digitaler Vernetzung vollzogen hat. Was nun bevorstehe, sei der „Pfad zu wahrer virtueller Präsenz“. Das Internet der Dinge (IoT) revolutioniert ja

bereits den Alltag. Das belegte auch IBMWatson-IoT-Managerin Harriet Green mit zahlreichen Beispielen in ihrer Keynote auf der IFA 2016. Green hatte Olli mit auf die Bühne des CityCube Berlin gebracht, ein fahrerloses Auto in Kleinbusgrösse mit Elektroantrieb und zwölf Sitzplätzen.

EIGENE HALLE SMART HOME Der neue Ausstellungsbereich Smart Home in Halle 6.2 erfreute sich grosser Beliebtheit bei Besuchern und Medien. Auf 3000 Quadratmetern präsentierten über 40 Aussteller aus 15 Ländern ihre neuesten Produkte und Services rund um die intelligente Haussteuerung, beispielsweise beim Licht, bei der Raumtemperatur oder Heizung; Energie-Management, Sicherheitssysteme, drahtlose Übertragungstechniken, Zugangskontrolle und die Einbindung von Robotern, wie Staubsauger und Rasenmähern. Zudem zeigten Home #09 electronics Inside 2016

[ IFA BERLIN ] Know-how

An der IFA-Eröffnungspressekonferenz waren rund 1800 Medienvertreter aus der ganzen Welt anwesend.

zirka 150 Partner auf ihren Ständen neueste Smart-Home-Lösungen.

IFA TECWATCH An sechs Messetagen präsentierte IFA TecWatch das Zuhause der Zukunft, was sich in Forschungslaboren, in den Ideenschmieden junger Start-ups, in Universi täten, in Industrieorganisationen und in innovativen Unternehmen zur Marktreife entwickelt. Das TecWatch-Forum ergänzte die Exponate der Aussteller an fünf Messetagen um Vorträge, Konferenzen, Panel-Diskussionen und um Ideenwettbewerbe junger Unternehmens gründer. Top-Trendthemen wie smartes Wohnen, Virtual Reality, UHD und StartAnzeige

Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu, äusserte sich zu Perspektiven der Branche.

ups stellen sich als grossartige Publikumsmagnete heraus. Abschliessend hielt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender des IFAVeranstalters gfu Consumer & Home Electronics GmbH, fest: „Die IFA konnte erneut ihre Stellung als weltweit bedeutendste Messe für Industrie und Handel und wichtige Orderplattform weiter ausbauen. Die Anzahl der in Berlin präsentierten Innovationen und Produktneuheiten ist schier grenzenlos. Entsprechend gross ist der Beitrag der IFA zur positiven Entwicklung der Branchen. Die IFA ist eine weltweit einmalige Plattform für erfolgreiche Geschäftsentwicklungen. Das auf 4,5 Milliarden Euro gestie-

gene Ordervolumen stellt dies eindrucksvoll unter Beweis.“ Und Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektrohaus geräte und CECED-Präsident, ergänzte: „Einmal mehr hat die IFA ihre Rolle als weltweit wichtigster Treffpunkt der Hausgeräte-Industrie mit dem Handel und den Endkunden überzeugend unter Beweis gestellt, mit einer Vielzahl spannender Innovationen und sehr positiver Resonanz. Wir sind mit dem Verlauf überaus zufrieden und rechnen mit einem guten Jahresendgeschäft.“ Die IFA 2017 findet vom 1. bis zum 6. September statt. �|

Know-how [ PRODUKTENEWS ] Gigaset

Digitalstrom

SMARTE SICHERHEIT FÜR JEDERMANN

INTELLIGENT VERNETZT

Im elements-System von Gigaset können Sensoren beliebig kombiniert und der Sicherheitsaspekt durch zusätzliche Über wachungskameras und Alarmsirenen intensiviert werden.

Digitalstrom-Kunden können schon mit einem oder zwei Geräten sämtliche Digitalstrom-Anwendungen wie z. B. die Sprachsteuerung nutzen.

Smart-Home-Anwendungen bleiben auch 2016 unverändert im Trend. Mehr und mehr Anbieter drängen mit unterschiedlichsten Angeboten und Lösungen auf den Markt – von der Rollladensteuerung bis zur Kühlschrankkamera scheint es nichts zu geben, was es nicht gibt. Das gemeinsame Problem all dieser Angebote sind aber die fragwürdige Datensicherheit und unvollständige Systeme, die dem Nutzer nur einen isolierten Mehrwert bieten. Mit der Sicherheitslösung elements präsentiert beispielsweise Gigaset ein vollständiges Portfolio von App und Cloud-gestützen Sensoren, die dem Anwender einen tatsächlichen Mehrwert und ein in sich geschlossenes Sicherheitssystem mit modularem Ansatz bieten. Private Sicherheit betrifft in Zeiten ständig wachsender Einbruchszahlen jeden. Doch nicht jeder kann sich eine teure Alarmanlage leisten, nicht für jeden Mieter macht die Installation einer fest verbauten Alarmanlage, wie sie Eigenheimbesitzer nutzen, Sinn. Mit dem modularen und damit flexiblen Ansatz von elements kann nun eine Alarmlösung nach den persönlichen Bedürfnissen konfiguriert werden. Egal, ob eine kleine Wohnung mit nur einer Eingangstür beschützt oder ob ein ebenerdiges Einfamilienhaus mit mehreren Terrassentüren und Garage gesichert werden soll.

Digitalstrom vernetzt nicht nur sämtliche Geräte im Hause, sondern macht diese auch intelligent. Mit der erstmals auf der IFA präsentierten Erweiterung der Digitalstrom-Plattform können Kunden jetzt schon mit einzelnen Geräten den vollen Umfang sowie sämtliche Anwendungen und Services nutzen. Durch die Integration von namhaften Partnern und Produkten wie u. a. Tesla, Amazon Echo, Sonos, Smarter iKettle, V-ZUG, Dornbracht und Hekatron auf die Plattform zeigt Digitalstrom, welche Möglichkeiten sich für Partner und Kunden auftun. Für Partner bedeutet die Erweiterung der Plattform, dass für sie ganz neue Wettbewerbsvorteile entstehen, weil jedes einzelne Gerät dank Digitalstrom intelligent werden kann. Für Kunden heisst dies wiederum, dass sie schon mit einem oder zwei Geräten sämtliche Digitalstrom-Anwendungen wie z. B. die Sprachsteuerung nutzen können. Mit dem diesjährigen IFA-Auftritt und der dort erstmals präsentierten Erweiterung seiner Plattform richtet sich Digitalstrom aber nicht nur an Konsumenten und Kunden, sondern auch gezielt an Anbieter von Haushaltgeräten und Haustechnik und zeigte an ihrem Messestand, wie einfach es ist, bisher dumme Geräte wie einen Wasserkocher oder eine Jalousie intelligent zu machen.

�| www.gigaset.ch

�| www.digitalstrom.ch

IMPRESSUM VERLEGER Dr. Daniel Kaczynski CHEFREDAKTOR Marco Plüss (mp), Tel. +41 44 245 45 04 pluess@he-inside.ch REDAKTIONELLE MITARBEITERIN Lara Surber redaktion@he-inside.ch ART DIRECTION/LAYOUT Laura Macias, Linda Peter, Claudio Riz AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach www.avd.ch KORREKTORAT Stefan Gass

Seite 30

SALES MANAGER Fernando Palencias Mobil +41 79 332 82 65 Fax +41 44 245 45 00 palencias@he-inside.ch VERKAUF INNENDIENST Daphne Hüppi, Tel. +41 44 245 45 02 daphne.hueppi@swisscontent.ch ERSCHEINUNGSWEISE 10 Ausgaben pro Jahr Doppelnummern: Juni/Juli Dezember/Januar ABOPREISE (1 JAHR) Kombi-Abo (Print und Online): 95 Franken Online-Abo: 59 Franken

Print-Abo: 69 Franken Einzelpreis: Fr. 7.50 Ausland: auf Anfrage (Preise inkl. Porto, Versand, MwSt) ABOSERVICE AVD GOLDACH AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Tel. +41 71 844 91 54 www.he-inside.ch/abo LITHOS, DRUCK, VERSAND AVD GOLDACH AG Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach DRUCKAUFLAGE 4000 Exemplare

REDAKTIONS- UND VERLAGSANSCHRIFT Home Electronics INSIDE Swisscontent AG Hottingerstrasse 12 Postfach, CH-8032 Zürich Tel. +41 44 245 45 46 Fax +41 44 245 45 00 redaktion@he-inside.ch www.he-inside.ch COPYRIGHT © 9. Jahrgang 2016 Swisscontent AG Nachdruck nicht gestattet. Das Fotokopieren aus Home Electronics INSIDE, das über Einzelstücke hinausgeht, ist untersagt. Home #09

electronics Inside 2016

ZUVERLÃ&#x201E;SSIG

S7 Y O U R

M U S I C

E V E R Y W H E R E

DAS GENIALE MULTIROOM HIFI-SYSTEM www.systemline.co.uk

EINFACH

INTEGRIERT

Alto HiFi AG

Gublenstrasse 1 8733 Eschenbach

info@alto-hifi.ch www.alto-hifi.ch

Für mehr Zeit zum Leben: WLAN-fähige Haushaltsgeräte

Was Home Connect bietet: › Sparsame und effiziente Kühlschränke, Backöfen, Geschirrspüler, Kaffee- und Waschmaschinen sowie Trockner der Marken Siemens und Bosch. › Einbindung über WLAN ins Heimnetzwerk. › Alle Home-Connect-Hausgeräte lassen sich über eine einzige, kostenlose App fürs Smartphone oder Tablet überwachen und bedienen. Diese dient auch zum Abrufen von Angaben, Gebrauchsanweisungen und Erklärvideos und kann Kochbücher und Kontaktinfos bereitstellen. › Home-Connect-Funktionen (Aufzählung nicht abschliessend): Warn- und Hinweismeldungen, wenn die Ofentür geöffnet ist, wenn Kaffeebohnen zur Neige gehen oder in wie vielen Minuten der Geschirrspüler fertig ist. Rezepteinstellung via App direkt an den Backofen senden. Dank der Kamera von unterwegs einen Blick in den Kühlschrank werfen.

Alles im Blick dank Home Connect App

«Haushaltsgrossgeräte sind bei Alltron ab Lager verfügbar – alltron.ch/grossgeraete bietet einen Sortimentsüberblick.»

Michael Fisch Product Manager Solutions & Home

Alltron AG · Hintermättlistrasse 3 · CH-5506 Mägenwil · Tel. 062 889 88 88 · verkauf@alltron.ch · www.alltron.ch