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#9 / 2013

+ Home electronics

MAGAZIN

Schweizer Fachpublikation für Heimelektronik. #9 / September 2013 / Fr. 9.50 / www.home-electronics.ch

Foto & Video

EINFACH GUTE FOTOS SYSTEMKAMERAS // IFA-VORSCHAU // WINDOWS-8-TABLETS // RATGEBER WEB-TV // RATGEBER SAT-TV // BLU-RAY-KOMPLETTANLAGE // STREAMER-VOLLVERSTÄRKER // STANDLAUTSPRECHER // FILM- UND MUSIKTIPPS

Samsung verbindet in der Systemkamera NX300 exzellente Bildqualität mit höchst komfortabler Konnektivität. Vernetzte Fotografie mit Spassfaktor. S. 54

Smart Entertainment

TV & Heimkino

Audio

RATGEBER: WEB-TV

BLU-RAY-KOMPLETTSYSTEM

STREAMER-VOLLVERSTÄRKER

Viele Anbieter, noch mehr Apps – da fällt dem Kunden die Übersicht manchmal schwer. Wir sorgen für Durchblick mit einem Leistungsvergleich. S. 24

Starker Surround-Sound für TV-, Film- und Spiele-Fans: Harman Kardon bietet mit der Blu-ray-Anlage BDS 877 ein Rundum-sorglos-Paket. S. 34

Linn vergrössert die Familie seiner netzwerkfähigen Verstärker um den Sneaky DSM. Test und Ratgeber: Welcher Linn für wen? S. 44


Schöner fernsehen.

Mit der DesignLine von Philips. Ein Fernseher, ein Designobjekt, ein Statement: Pur und einfach, aus einem rahmenlosen, geschliffenen Stück Glas und mit beeindruckendem Ambilight stellt die DesignLine von Philips die perfekte Verbindung von Form, Funktion und neuester Technologie dar. Mehr unter www.philips.ch/de/tv PHILIPS SMART TV. EINFACH BESSER FERNSEHEN.


[ EDITORIAL ]

JUBILÄEN EN MASSE Bei meinen Redaktor-Kollegen Kurt Haupt und Rolf Frank erntete ich nur mitleidiges Lächeln. Bei Redaktions-Praktikantin Clarissa Lack, auf dem Weg zur Matura, stiess mein Vorschlag indes auf pures Unverständnis. Zugegeben: Für smarte Profis scheint es antiquiert, für „Digital Natives“ absolut uncool, hinzuweisen auf die 50 Jahre, welche die Compact Cassette in diesem Jahr feiert. 1963 auf der Internationalen Funkausstellung als Diktiermedium mit Rekorder vorgestellt, machte die kleine Schachtel mit dem schmalen Tonband darin eine rauschende Karriere und versank mit dem Siegeszug von MP3 und Co. in der Bedeutungslosigkeit. Ich erlaube mir, der analogen CC ein erinnerungssattes, nostalgisches „Adieu“ nachzurufen – und habe meiner Chronistenpflicht Genüge getan. Die Juroren im „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ (PdSK) – natürlich auch mit vielen Schweizer Kritikern an Bord – haben in den 50 Jahren ihres Vereinslebens viele Tonträger kommen und gehen sehen. Mittlerweile 141 Profi-Hörer in 29 Jurys geben nach wie vor wichtige Empfehlungen für Klassik, Jazz und Pop. Schauen Sie mal rein: www.schallplattenkritik.de. Und für die Komponisten-Jubilare Richard Wagner (1813–1883), Giuseppe Verdi (1813–1901) und Benjamin Britten (1913–1976) finden Sie in Ihrer Home Electronics in diesem Jahr qualifizierte CD-Tipps. Deren Urheber Christoph Vratz ist wie ich beim PdSK, gleichfalls Attila Csampai, der Sie regelmässig an seiner Vinyl-Leidenschaft teilhaben lässt. Apropos: Vor 65 Jahren stellte Columbia die 30-Zentimeter-LP vor, vor 55 Jahren gab es die erste kommerzielle Stereo-LP. Die CD erlebte ihre ersten Markterfolge vor 30 Jahren, das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T ist auch schon 10 Jahre alt. Ob alt oder neu: Home Electronics bleibt auch bei jubiläumsfreien Trends dran. Siehe zum Beispiel die beiden Ratgeber zu Web-TV und Sat-TV in dieser Ausgabe. // Lothar Brandt, Chefredaktor

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[ INHALT ]

#9 / 2013 IN DIESER AUSGABE om apple.c

itunes.

24, 30

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TV TOTAL

DAS HÖRERLEBNIS

Mit Apps lassen sich TV-Programme überall auf Smartphones und Tablets empfangen. Wir vergleichen das Angebot von Swisscom, Teleboy, Wilmaa und Zattoo. Und: Satelliten-TV ist keine Nische mehr. Wir berichten über smarte Receiver, Sat im WLAN und die neue Verschlüsselung der SRG.

CM10 nennt Bowers & Wilkins ihre neusten Standlautsprecher der Spitzenklasse. Nicht nur wegen des neuartigen Hochtöners bieten sie ein vitales und pulsierendes Hörerlebnis – erfahren Sie mehr in unserem Test.

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#9 2013


MAGAZIN NEUES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 UMFRAGE: Kaufen Sie Filme oder streamen Sie schon? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 TECHNIK, EINFACH ERKLÄRT: Sat-IP – Satelliten-TV für Vernetzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 IFA-TRENDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 GASTEINERS DURCHBLICK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 AUSPROBIERT: • Sat-TV-Verteiler Devolo Dlan Sat Starter Set . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 • Audio-System Sony CMT-BT80WB • Audio-Netzwerk-Receiver Revox Joy S118 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 • In-Ear-Kopfhörer Bose Quiet Comfort 20 • WLAN-Audiobrücke Sitecom Wi-Fi Music Player WMA-1000 . . . . . 18 • DJ-Kopfhörer AKG K619 • Smart TV Philips 55PFL-8008S . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

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SMART ENTERTAINMENT PRAXISTEST: Windows-8-Tablets • Microsoft Surface Pro • HP ElitePad 900 G1 • Samsung Ativ Q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 RATGEBER: Web-TV • Apps von Swisscom, Teleboy, Wilmaa, Zattoo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 TV & HEIMKINO RATGEBER: Satelliten-TV • Smarte Receiver, Sat-IP-Technik, neue SRG-Verschlüsselung . . . . . . . PRAXISTEST: Heimkino-Komplettsystem • Harman Kardon BDS 877 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . FILMTIPPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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AUDIO

DER EDLE STREAMER Unter Kennern steht der schottische Hersteller Linn für die audiophile Musikwiedergabe auch im Netzwerk. Mit dem Sneaky DSM lanciert Linn nun erstmals einen erschwinglichen Audio-Streamer mit Vollverstärker.

TEST: Highend-Lautsprecher • Bowers & Wilkins CM10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TEST: Streamer-Vollverstärker • Linn Sneaky DSM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TREND-REPORT: Pure-Audio-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MUSIK AUDIOPHIL: Vinyl-Klassiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MUSIKTIPPS: Wagner – Meistersinger, Tristan, Parsifal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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FOTO & VIDEO TEST: Systemkameras • Panasonic GF6 und G6 • Samsung NX300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 PRAXISTEST: WLAN bei Systemkameras • Panasonic GF6 und G6 • Samsung NX300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 NEUHEITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 SERVICE EDITORIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 AGENDA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 IMPRESSUM/VORSCHAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Home electronics

#9 2013

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Magazin [ NEUES ]

Gustav-Mahler-Schallplattenpreis

Smart Entertainment [ TEST - SMARTPHONE ]

AKTUELLER MANGEL

PUNKTSIEGER // Achim Barczok, Lutz Labs

Samsungs neues Spitzen-Smartphone Galaxy S4 hat nicht nur neuste Technik auf hohem Niveau an Bord, sondern auch viele Funktionen, die bei anderen Android-Smartphones fehlen.

E

VERANSTALTUNGEN

AGENDA NATIONAL 5. – 8. 9. 2013 Bauen und Modernisieren, Zürich www.bauen-modernisieren.ch

11. – 13.10. 2013 Sons & Sens, Montreux www.sonsetsons.ch

19. – 20. 10. 2013 Retro Technica, Freiburg www.retro-technica.com

18. – 20. 10. 2013 High End Swiss, Regensdorf www.highendsociety.de

INTERNATIONAL 6. – 11. 9. 2013 IFA, Berlin www.ifa-berlin.de

inen Hauch dünner als der Vorgänger S3 ist das neue Spitzenmodell Galaxy S4 von Samsung, etwas eckiger und moderner sieht das Plastikgehäuse aus, auch dank dem silberfarbenen Rahmen. Trotz dem grösseren Display (5 Zoll vs. 4,8 Zoll) hat das S4 das gleiche Format – die Ränder ums Display sind schmaler geworden. So edel wie das iPhone 5 oder das HTC One sieht das S4 nicht aus, denn die Rückseite besteht wie beim S3 aus dünnem Plastik. Dasjenige unseres Testmodells ist weiss (eine schwarze Version ist ebenfalls erhältlich) und fühlt sich unangenehm glatt an. Sonderlich gut liegt es nicht in der Hand, und optisch hat es wenig Anziehungskraft. Dafür wiegt das S4 trotz Riesendisplay nur 130 Gramm.

keine ausfransenden Linien auf. Das Bild wirkt genauso gestochen scharf wie ein Full-HD-LCD und bietet aufgrund der AMOLED-Technik extrem kräftige, noch natürliche Farben und dank tiefem Schwarz einen hohen Kontrastwert. Auf keinem anderen Smartphone sehen hochauflösende Fotos und Videos so schön aus. Mit maximal 292 cd/m2 leuchtet das S4-Display ein ganzes Stück heller als das des S3, kommt aber weiterhin nicht an die Werte der Spitzen-IPS-Panels heran. Das merkt man vor allem, wenn man in heller Umgebung arbeitet und das Display spiegelt. Beim Blick von der Seite kippen die Farben leicht ins Bläuliche und Grünliche.

DISPLAY

Die grössten Unterschiede zum Vorgänger stecken unter der Haube: Samsung hat so ziemlich alles hineingestopft, was es derzeit an Technik gibt: LTE in allen wichtigen Frequenzen, schnelles HSPA+, Bluetooth 4.0, WLAN nach 802.11ac, NFC und sogar einen Infrarotsender zum Steuern von Fernsehern. Erhältlich sind Versionen mit 16, 32 und 64 Gigabyte internem Speicher – erweiterbar mit Speicherkarten . Der von Samsung ent-

Ein grösseres Update hat das AMOLEDDisplay erfahren: Nicht nur ist es ein wenig grösser, es löst auch mit 1920 x 1080 Punkten beziehungsweise 441 Pixeln pro Zoll (ppi) deutlich schärfer auf. Das tilgt ausserdem einen Nachteil der meisten AMOLED-Displays: Obwohl die Anordnung der Subpixel für Texte und scharfe Kanten ungünstig ist, fallen beim S4 anders als beim Vorgänger

HARDWARE

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16. – 21. 9. 2014

Home electronics

#7-8 2013

MADE IN RUSSIA, GEFILMT IN AMSTERDAM

KORREKTUR UND ABHILFE Liebe Leser von Home Electronics Sicher ist es vielen von Ihnen aufgefallen: In der gedruckten Ausgabe von Home Electronics 7-8/2013 fehlt auf Seite 27 eine ganze Spalte im Test des Samsung Galaxy S4 und der Test endet mitten in einem Satz. In der von der Redaktion freigegebenen Version stand der Text noch vollständig und ordnungsgemäss an seinem Platz. Ein bis jetzt unbekannter Systemfehler zwischen Druckvorstufe und Druckerei eliminierte dann jene Spalte unter dem Zwischentitel „Bedienung“. Wer den vollständigen Test lesen möchte, kann das PDF kostenfrei bei uns im Netz herunterladen. Wir entschuldigen uns für die Umstände.

16. – 17. 11. 2013 High End On Tour, Dortmund www.highendsociety.de

wickelte 8-Kern-Prozessor war bei Redaktionsschluss noch nicht fertig, stattdessen steckt derselbe Quad-Core-Prozessor drin wie im HTC One. Im Galaxy S4 taktet er jedoch höher und erzielt deshalb bessere Leistungen als die gesamte Smartphone-Konkurrenz. So laufen Spiele mit hoher Grafikqualität wie Asphalt 7 und GTA: Vice City flüssig und sehen auf dem farbkräftigen Full-HD-Display einfach stark aus. Auch im Browser sind komplexe Seiten schnell geladen und zoomen weitgehend ruckelfrei. Wie schon beim Galaxy S3 kann man zwei Programme nebeneinander laufen lassen – im Multi-Windows-Modus funktionieren aber nur von Samsung angepasste Apps. Der Akku ist auf 2600 mAh gewachsen, weiterhin kann man ihn auswechseln. Das Netzteil liefert mit 2 Ampere mehr als frühere Versionen und lädt den Akku rasend schnell, in rund zwei Stunden, voll. Im Alltag hält der Akku des S4 länger durch als der des HTC One und Sony Xperia Z. Das spiegelt sich auch im Labor wider: Bei normaler Helligkeit liefen Videos rekordverdächtige 13 Stunden, beim WLAN-Surfen war schon nach mittelmässigen 7,4 Stunden Schluss, was vor allem daran

Wie seit 23 Jahren fand sich auch im Juli 2013 wieder während der Gustav-Mahler-Musikwochen eine international besetzte Jury im Südtiroler Städtchen Toblach/Dobbiaco zusammen, um die besten Neu- und Wiederveröffentlichungen mit Werken des grossen ungarisch-österreichischen Komponisten zu küren. Doch in diesem Jahrgang 2012/2013 fanden die fünf Juroren keine Neuerscheinung des Preises „Toblacher Komponierhäuschen“ (Mahler schrieb seine letzten Werke während seiner Ferien in Toblach) würdig. Ein Zeichen zum einen als Mahnung zu einer dringend nötigen Atempause im andauernden Einspielungstrubel des populären Komponisten, zum anderen für die hohe Qualität früherer Aufnahmen, die von neuen kaum erreicht, geschweige denn übertroffen werden.

Den Preis für die beste Wiederveröffentlichung beziehungsweise Archivauswertung erhielt die Einspielung der vierten Sinfonie unter David Oistrach mit den Moskauer Philharmonikern anno 1967 (Melodiya). Der weltberühmte Geiger zeigt sich als souverän-frischer, transparent musizierender Dirigent. Das Sopransolo im Finalsatz singt Galina Wischnewskaja einnehmend rustikal. Einen Sonderpreis gab es für die Kompletteinspielung aller Sinfonien plus Das Lied von der Erde mit dem Amsterdamer Concertgebouw Orchestra, das zu den Filmaufnahmen auf 11 Blu-ray-Discs verschiedene Dirigenten in den Jahren 2010/2011 geladen hatte (RCO Live). Der Vortrag, den HE-Redaktor Lothar Brandt heuer in Toblach zum Thema Sir Georg Solti als Mahler-Dirigent hielt, steht auf der unten angegebenen Homepage zum kostenlosen Download bereit (wie auch weitere Vorträge über die Navigation links senkrecht „Vergangene Ausgaben“, oben waagerecht „Vorträge ab 1981“). Die Jury unten von links nach rechts: Lothar Brandt, Zürich; Thomas Schulz, München; Götz Thieme, Stuttgart; Vorsitzender Attila Csampai, München; Rémy Franck, Luxemburg. // lbr www.gustav-mahler.it

// Die Redaktion

www.home-electronics.ch

Foto: Max Verdoes

Photokina, Köln www.photokina.de

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Home electronics

#9 2013


Primare

NOBEL-NEWS Bose

AMAR BOSE IST TOT Dr. Amar Bose, Gründer der weltbekannten Firma Bose, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Bereits in jungen Jahren verdiente er nebenbei mit Radioreparaturen sein Geld. Später baute der geniale Entwickler schon als Student am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hochwertige Audio-Hardware, bis er 1964 mit 24 Jahren sein eigenes Unternehmen Bose Corporation gründete. Sein Ziel war es, Lautsprecher mit einer räumlichen, am Konzerterlebnis orientierten Klangwiedergabe zu bauen. 1968 brachte er den inzwischen legendären „901 Direct/Reflecting“ auf den Markt, der den Schall hauptsächlich nach hinten abstrahlte. Dessen Erfolgsgeschichte führte mit weiteren Meilensteinen der Audiotechnik wie „Acoustimass“ dazu, dass das Unternehmen heute weltweit über 9000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Tochterfirma Bose Automotive stattet Fahrzeuge, wie zum Beispiel von Mercedes und Porsche, mit Bose-Beschallungssystemen aus. Der umtriebige Forscher wurde vor einigen Jahren in die Hall of Fame der Erfinder aufgenommen. Dem MIT, an dem er als Professor bis zu seinem Tod unterrichtete, spendete er 2011 die Aktienmehrheit an seinem Unternehmen. Dr. Amar Boses Sohn Vanu Bose möchte das Familienunternehmen künftig weiterführen. // cla

Die schwedische Elektronikfirma Primare erfreut Hifi- und HD-Fans mit neuen, edlen Highend-Komponenten. Der Primare DAC30 (Bild, oben) ist ein voll symmetrisch aufgebauter 24 Bit/192 k Hz-Hochleistungs-DA-Wandler mit dem Chip Crystal DSD DAC CS4398 als Herzstück. Somit eignet sich der 3150 Franken teure, reich ausgestattete und auch sonst technisch höchstwertig bestückte Wandler perfekt fürs klangvolle Netzwerk. Der 3200 Franken teure Netzwerkplayer NP 30 liefert audiophil gestreamte Musik auch im Gapless Play sowie Internetradio dank bereits eingebautem, asynchron getaktetem 24/192-Wandler direkt in die Verstärker. Für die anspruchsvollen AVFans baute Primare den ProzessorVorverstärker SP 33 (unteres Bild), der für 6300 Franken zum Zentrum audiophiler AV-Anlagen wird, mit zahlreichen Eingängen und ausgeklügeltem Achtkanal-Prozessor. Fünf 120-Watt-Endstufen gleich eingebaut hat der etwas günstigere AVVerstärker SPA 23 für 5300 Franken. Mehr demnächst in HE. // lbr www.precide.ch, www.primare.net

Samsung

MIT CLOUD UND APPS Bei der neuen Systemkamera Galaxy NX kombiniert Samsung gute Optikqualitäten mit der Intelligenz und Offenheit des Android-Betriebssystems. Wir hatten Gelegenheit, ein Vorserienmodell während einiger Stunden auszuprobieren. Aussergewöhnlich an der NX ist, dass sie sich, dank WLAN und einem 4G-tauglichen SIM-Kartenslot, jederzeit mit dem Internet verbinden kann. Im einfachsten Fall landet so jedes Bild direkt nach dem Auslösen im persönlichen Cloud-Speicher von Dropbox oder Skydrive. Lediglich eine Wischgeste entfernt ist Android 4.2 mit Tausenden speziellen Foto- und Video-Apps. Mit diesen lassen sich einerseits geknipste Bilder nachträglich bearbeiten und in beliebigen Plattformen von Facebook bis Flickr publizieren. Andererseits können die Apps aber die Optik auch direkt im Live-Modus verwenden. Mit Instagram oder Camera Zoom Fx lassen sich Hunderte Fotofunktionen direkt auf das Sucherbild anwenden und so geknipste Bilder abspeichern oder automatisch publizieren. Bei unserem ersten Test zeigten sich aber auch gewisse Einschränkungen bei Apps von Drittherstellern. Es gibt noch kaum Programme, welche die volle Auflösung der NX von 20,3 Megapixeln (APS-C-Format) unterstützen. Meist werden nur Bilder bis 5 Megapixel erzeugt. Bald dürften jedoch erste AppEntwickler ihre Programme an die Fähigkeiten der NX angepasst haben.

ÜBERAUS SMART, ABER OHNE PHONE Sämtliche Einstellungen für Blende und Verschlusszeit lassen sich bei der NX manuell einstellen. Die dafür nötige Bedienung über das Touchdisplay verwirrt rädchengewohnte Fotografen zu Beginn. Amateure und Experimentierfreudige haben zusätzlich die Auswahl unter 30 unterschiedlichen Automatik-Modi (Smart-Einstellungen). Mit „Multi Exposures“ werden beispielsweise zwei unterschiedliche Aufnahmen zu einem gemeinsamen Bild zusammengefasst. „Animated Photo“ verbindet Serienbilder (maximal 5 Sekunden) zu einem animierten GIF-File, und „Sound & Shot“ speichert zur jeweiligen Aufnahme Ton und Stimme ab. Die Smart-Einstellungen können den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Die NX lässt sich auch als vollwertiges Smartphone ohne Telefonie nutzen. Man kann im Internet surfen und E-Mails lesen. Wer in den Ferien eine günstige SIM-Karte des lokalen Netzanbieters in die NX steckt, kann diese auch als WLAN-Hotspot (Tethering) für beliebige andere Geräte einrichten. Smartphones anderer Reiseteilnehmer surfen dann also kostengünstig über die Fotokamera. Dank einem grosszügig bemessenen Akku (4,360 mAh) funktioniert das stundenlang. Im Standard-Bundle wird die Androiden-Kamera mit einem 28–85mm-Zoom (KB) ausgeliefert. Zusätzlich gibt es 12 weitere NX-Objektive, die auf die Kamera passen. Allerdings lassen einen der hohe Preis und das Gewicht von knapp 500 Gramm zweimal schlucken: Die Samsung Galaxy NX wird demnächst erscheinen und mit Standardzoom 1750 Franken kosten. // kh

www.bose.ch http://goo.gl/dOL39S Home electronics

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Magazin [ NEUES ]

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MAGAZIN

- UMFRAGE

Microsoft

WO GIBTS WAS ZUM SEHEN

XBOX MIT ZATTOO

Sie sind gefragt: In jeder Ausgabe erkundet die Home-Electronics-Redaktion das Meinungsbild ihrer Leserinnen und Leser zu einem bestimmten Thema aus der Welt der Unterhaltungselektronik. Bitte gehen Sie im Internet auf: www.home-electronics.ch/umfrage, und entscheiden Sie sich für eine der Antworten auf die dort gestellte Frage. Die Auflösung folgt im nächsten HE.

die man ganz legal leihen oder kaufen kann. Wir würden gerne von Ihnen wissen:

Natürlich kann man auch ausschliesslich via TV seinen heimischen Fernseher oder das Heimkino mit Inhalt versorgen. Aber mehr Spass macht das doch mit den eigenen Lieblings-Spielfilmen, -Dokus oder -Serien. Fast alles gibt es auf physischen Bildtonträgern wie Blu-rayDiscs oder DVDs. Oder auch scheibenfrei als Datensätze im Internet,

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MAGAZIN

Woher beziehen Sie Ihre Programme fürs Heimkino, wenn nicht der Fernseher läuft? a) Ich kaufe noch Blu-rays oder DVDs b) Ich miete mir Blu-rays oder DVDs in der Videothek oder bei Leihdiensten c) Ich nutze Video-On-Demand per Streaming oder Download Bitte geben Sie Ihr Votum ab bis

12. SEPTEMBER 2013 Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

- UMFRAGE VOM MONAT AUGUST

Letzten Monat wollten wir von Ihnen wissen: Nutzen Sie Web-TV, also Fernsehen via Internet? Nur noch sehr wenige HE-Leser können überhaupt nichts damit anfangen, schon mehr nutzen es ausschliesslich. Die grosse Mehrheit macht davon Gebrauch auf Reisen oder in den Ferien.

Nein, ich kann damit nichts anfangen.

Ja, aber nur unterwegs oder am Ferienort.

Ja, ich nutze auch gar kein konventinoelles Fernsehen mehr.

Google

GOOGLES APPLE-TV Der kleine und günstige Chromecast-Stick wird einfach in die HDMIDose des Fernsehers gestöpselt und verbindet dann diesen mit Medieninhalten aus der Cloud beziehungsweise dem Internet. Am Handy oder Smartphone bestimmt man, welche Videos auf dem Fernseher abgespielt werden können. Um Datenbezug via WLAN und Aufbereitung kümmert sich der Stick aber selber. Im Youtube-Video am Smartphone klickt man auf das ChromecastIcon, und schon soll der Film am TV abgespielt werden. Das Smartphone ist danach für andere Aufgaben frei. Auch die Google-Videothek, die erst in Deutschland verfügbar ist, funktioniert via Stick. Im Browser Chrome lassen sich ferner auch die meisten weiteren Streaming-Inhalte aus dem Webbrowser direkt auf den Chromecast-Stick umleiten. Mit 35 Dollar ist der Stick sehr günstig und dürfte vor allem der dreimal teureren Settop-Box Apple TV das Leben schwermachen. Bis jetzt ist Chromecast erst in den USA verfügbar und war dort innert 24 Stunden ausverkauft. // kh

Besitzer der Spielkonsole Xbox 360 von Microsoft können die Box neu auch für Live-TV via Internet nutzen. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft bei Xbox Live Gold, die monatlich 6 Franken kostet. Geliefert wird das Internet-TV vom Schweizer Anbieter Zattoo. Das Angebot umfasst 130 Sender. Wer bei Zattoo bereits ein HiQ-Abo (monatlich 8 oder jährlich 65 Franken) besitzt oder via Xbox kauft, kann viele Sender in Beinahe-HDQualität geniessen. Aussergewöhnlich auf der Xbox ist, dass man sein Fernsehprogramm auch mit Gesten (Kinect) und Sprachbefehlen steuern kann. Aufnahmefunktionen und zeitversetztes Fernsehen (Recall-/Catchup-TV) sind auf der Xbox nicht möglich. Diese Luxusfunktionen lassen sich nur mit PC und Tablets nutzen. Die Verschmelzung von Spielen und TV-Konsum wird bei der kommenden Xbox one noch weiter gehen. Diese kann ein Live-TV-Signal via HDMIKabel einspeisen und parallel zum Spielgeschehen anzeigen. Sie kommt nach neusten Meldungen allerdings erst 2014 in die Schweiz. // kh www.xbox.ch, www.zattoo.com

http://goo.gl/YX4l57

Stand am 8. 8. 2013

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Home electronics

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Firefox OS für Smartphones

SIMPLES HANDY Die Mozilla-Vereinigung hat ihr Firefox-Smartphone in Rekordzeit zur Marktreife gebracht. Statt iOS (Apple) oder Android (Google) verwenden die einfachen Smartphones ein quelloffenes, einfacheres Betriebssystem (Firefox OS), das sich simpler bedienen lässt und in der Praxis wohl auch weniger schnüffelt. Die ersten Geräte sind in Spanien bereits für 69 Euro erhältlich, als nächstes Land wird vermutlich Deutschland folgen. Das in Spanien verkaufte ZTE Open hat ein 3,5-Zoll-HVGA-Display mit Touchscreen, 256 MB RAM und 512 MB internen Speicherplatz. Eher bescheiden ist die 3,2-MegapixelKamera. Statt gewohnter Apps verwendet Firefox OS spezielle Web-Apps, die sich einfach laden lassen und ohne spezielle Installation auskommen. Die ausgelieferten Modelle sind mit Standardlösungen inklusive Navigation ausgerüstet. Ein Video (http://goo.gl/VUsgiq) demonstriert die Fähigkeiten der neuen Einfach-Smartphones. Wann und durch welchen Provider die Geräte in die Schweiz kommen, ist noch offen. // kh www.mozilla.org/de/firefox/os

Sons et sens

Lucerne Festival

SINNLICHE MESSE

SUPERBE CD-EDITION

Als noblen Highend-Salon mit betont schweizerischer Note verstehen die Veranstalter die Messe Sons et sens vom 11. bis 13. Oktober in Montreux. Genuss steht im Vordergrund: Die Ohren verwöhnen edelste Hifi-Kreationen von Herstellern aus der französischen und deutschen Schweiz. Die Augen kommen mit Werken der Pariser Künstlerin Myriam Machi, HDProjektionen vom Montreux Jazz Festival sowie dem feinen Ambiente des Grand Hotel Suisse-Majestic (Bild) auf ihre Kosten – und die Gaumen dürfen sich auf kleine „Haltes Gastronomiques“ zwischen den Ausstellungsräumen, Weindegustationen sowie eine Vorführung von Wein und Schokolade freuen. Sicher viel mehr als nur ein Häppchen, das Appetit macht auf die grösser und breiter aufgestellte Messe High End Swiss nur ein Wochenende später in Regensdorf (www.highendsociety. de, Vorbericht im nächsten HE). Sons et sens ist eine Vitrine des Schweizer Highend im Flair der Romandie, zu dem sich laut Aussteller Hersteller wie Nagra, Rowen, Soulution, Weiss und etwa zehn weitere passionierte Produzenten angesagt haben. // lbr

Zum 75. Geburtstag des 1938 entstandenen Musikfestivals in Luzern erhalten Musikfreunde ausserordentlich wertvolle Geschenke. Die deutsche Firma Audite, in diesem Jahr 40 Jahre geworden und von der ICMA zum „Label of the Year“ gekürt (www.icma-info.com), lanciert in Kooperation mit dem Lucerne Festival eine Reihe „Historical Performances“ auf CD. Festspielchef Michael Haefliger konnte für September gleich einen absoluten Gipfelpunkt zum Start verkünden: Die unübertroffene Mozart-Interpretin Clara Haskil mit dem Mozartschen d-MollKlavierkonzert gemeinsam mit Otto Klemperer und dem Philharmonia Orchestra aus dem Jahr 1959, vereint mit dem Beethoven-Konzert Nr. 5 mit Robert Casadesus, den Wiener Philharmonikern unter Dimitri Mitropoulos 1957. Weil ausschliesslich Originalbänder der Schweizer SRG zur vorbildlichen Überarbeitung genutzt wurden, fällt die technische Qualität erstaunlich gut aus. Die Interpretationen sind trotz minimalen, der Live-Situation geschuldeten Schwächen bei Solisten und Orchestern zum Teil überirdisch. // lbr

www.sonsetsens.ch

Dali

JUBILÄUMSBOX Dieses Jahr feierte die Lautsprecherbaufirma Dali ihr 30-Jahre-Jubiläum. Deshalb reiste Home Electronics nach Dänemark, um sich dort vor Ort die Firma anzuschauen. Zur grossen Feier veranstaltete Dali diverse Vorträge und Hörproben der verschiedenen Modelle und tischte unter anderem dänische Spezialitäten auf. Als hörbares Highlight präsentierte Dali den Redaktoren sowie eigens geladenen 13 Schweizer Fachhändlern die neue Regalbox Zensor 3, die mit Top-Klang und erstaunlicher Bass-Power schon bei der ersten Vorführung überzeugte. Die Redaktion hat sie daher zum Test in einer der nächsten Ausgaben einbestellt. Die Zensor 3 hat einen 180-mm-Tiefmitteltöner, dessen Membran aus einer Mixtur von feinkörnigem Papiergemisch und Holzfasern besteht. Dies sorgt laut Hersteller für eine saubere, besonders dynamische und impulsive Musikwiedergabe. Auch die 25 mm grosse Gewebekalotte hat sich bereits in den älteren Zensor-Modellen bewährt und sorgt deshalb auch in dieser Regalbox für eine besonders detaillierte Hochtonwiedergabe. Die Zensor 3 ist in verschiedenen Farben erhältlich und kostet 500 Franken pro Paar. Zusätzlich gibt es für die Zensor 3 einen Standfuss, den man für etwa 110 Franken pro Stück dazukaufen kann. Box und Fuss sind jetzt in der Schweiz im Handel. // cla

www.audite.de, lucernefesival.ch

www.horndistribution.com

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Magazin [ NEUES ]

Hyetis

SCHWEIZER SMART-UHR Apples iWatch ist out. Schweizer träumen lieber davon, einst smarte lokale Handwerkskunst ans Handgelenk zu hängen. Mit Bildern auf der Website von Hyetis darf man von der Smartwatch Crossbow träumen. Ein farbiger Touchscreen soll bei der Bedienung helfen, und mit einem allfälligen Smartphone kommuniziert die Crossbow wahlweise via WLAN, Bluetooth und NFC. Versprochen werden Apps für Android, iOS and Windows Phone 8. Die integrierte Kamera mit ZeissObjektiv und Blitz soll 41 Megapixel auflösen. Neben einem GPS-Empfänger für die Positionsbestimmung verspricht Hyetis, dass die Uhr auch Temperatur, Höhe, Tauchtiefe und andere biometrische Informationen aufzeichnet. Die Akku-Ausdauer war nicht in Erfahrung zu bringen, die mechanische Uhr soll aber auch stromlos die Zeit anzeigen können. Hält die Crossbow, was sie verspricht, wäre sie mit dem ebenfalls erst gerüchteweise kommunizierten Preis von 1200 Dollar ein Schnäppchen. Bis wir ein fertiges Produkt in Händen halten, zweifeln wir allerdings noch am Swiss-SmartwatchHype. // kh

Google-Nutzer

Apple

UNBEDARFT

IPAD MINI MIT RETINA

Die grosse Mehrheit der deutschen Internetnutzer (92 Prozent) sucht mit Google – aber die meisten verstehen laut einer Studie der Universität Mainz nicht, wie die Suchmaschine funktioniert. Wenig bekannt war zum Beispiel, dass Google die Suchergebnisse auf die Nutzer zuschneidet, indem es die Ergebnisse einer neuen Suche den bisherigen Suchvorgängen anpasst. Beim Umgang mit Google hielten sich die Befragten für kompetenter, als sie es tatsächlich waren. 48 Prozent der Befragten schätzten ihre eigenen Fähigkeiten als gut ein, 18 Prozent sogar als sehr gut. Bei einem Wissenstest über das Zustandekommen der Trefferlisten und Kniffe bei der Suche schnitten allerdings nur 31 Prozent mit „gut“ ab, nur 2 Prozent mit „sehr gut“. Vor allem Nutzer unter 30 Jahren zeichneten sich durch ein mangelndes Problembewusstsein und einen weitgehend unkritischen Umgang mit Google aus. Angesichts der mangelnden Suchmaschinenkompetenz der Internetnutzer sehen die Autoren der Studie „Die Googleisierung der Informationssuche“ die Notwendigkeit, Suchmaschinen stärker als bisher zu regulieren. // heise/rf http://goo.gl/R0jk1r

www.hyetis.com

WiSA

DRAHTLOS AUDIOPHIL Mit WiSA (Wireless Speaker and Audio) soll inskünftig Audio drahtlos in verlustfreier und audiophiler Qualität übertragen werden können. Die Technik funkt Musik von Stereo bis zum 8-Kanal-Ton drahtlos an WiSA-Lautsprecher. Als Sender dienen Blu-ray-Player, Settop-Boxen oder HDMI-WiSA-Konverter. WiSAGeräte sind dank Zertifizierung auch herstellerübergreifend kompatibel. Übertragen wird in audiophiler Qualität (16 oder 24 Bit mit bis zu 96 kHz) im 5-GHz-Band. Die Zeitverzögerung liegt bei maximal 160 Nanosekunden, was perfekte Lippensynchronität garantiert und Bedingung für störungsfreien Kinoton ist. Zu WiSA haben sich bereits Sharp, Pioneer und Onkyo bekannt, aber auch Edelmarken wie Klipsch, Definitive Technology, Polk, Paradigm, Martin Logan, Anthem, DALI, Nyne und Amber machen mit. An der Unterhaltungsmesse CES haben Sharp, Klipsch und Aperion Audio bereits erste Prototypen gezeigt. WiSA-Präsident Jim Venable erwartet, das bis Ende Jahr 15 bis 20 Produkte am Markt sind. // kh

Apple will laut einem Medienbericht zum wichtigen Weihnachtsgeschäft neben einem neuen iPhone auch frische Modelle seines iPad-Tablets auf den Markt bringen. Sie würden aber nicht zusammen mit neuen iPhones, die angeblich am 10. September kommen, vorgestellt, sondern später, schrieb die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg vor kurzem. Das kleinere iPad Mini werde einen Bildschirm mit hochauflösendem Retina-Display erhalten. Das grössere Modell werde zudem dünner und sich optisch am iPad Mini orientieren, so die Meldung unter Berufung auf informierte Kreise weiter. Apple kämpft derzeit im TabletGeschäft mit einem geringeren Marktanteil. Dieser war zuletzt laut dem Marktforschungsunternehmen IDC auf 32,4 Prozent gesunken. Zugleich hat das Fehlen neuer iPadModelle nach Ansicht von Experten aber auch den gesamten TabletMarkt gebremst. Der 10. September als Termin für die Vorstellung der neuen iPhone-Generation gilt als sicher, wann die neuen iPads genau kommen, schrieb Bloomberg nicht – Beobachter spekulieren aber auf Oktober. // heise/rf

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Magazin [ SERVICE ]

Sony

KAMERA IM OBJEKTIV Laut der Branchen-Website Sonyalpharumors plant Sony zwei Objektivkonstruktionen auf den Markt zu bringen, die anders als übliche Objektive mit einem Sensor, einem Bildprozessor und einem SD-Kartenslot sowie WLAN/NFC-Funk ausgestattet sein sollen. Bei diesen „Objektivkameras“, die wahrscheinlich die Bezeichnungen DSCQX100 (10,4–37,1 mm, f/1,8–4,9, 1-Zoll-Sensor, 20 Megapixel Auflösung) und DSC-QX10 (4,45–44,5 mm, f/3,3–5,9, 1/2,3-Zoll-Sensor, 18 Megapixel Auflösung) tragen werden, fehlten allerdings das Touchdisplay und die Bedienelemente.

BEDIENUNG AM SMARTPHONE Die Objektive werden an Smartphones gesteckt und sollen sich automatisch per WLAN und NFC mit ihnen verbinden. Die grossen Displays der Smartphones sollen danach für die Bildbetrachtung sowie für die Bedienung zur Verfügung stehen. Die Eingabebefehle würden per Funk an das angesteckte Objektiv übermittelt. Die Smartphone-Kameras blieben dabei ausgeschaltet. Geplant seien die „Objektivkameras“ sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte, sagt die Gerüchteseite. Einer der Aufsätze soll den 1-ZollSensor der RX 100 II bekommen (vgl. Neuheiten auf S. 63), der andere den 1:2,3 Zoll Chip und das Objektiv der Sony-Kompaktkamera WX150. Noch steht die offizielle Ankündigung von Sony aus, doch dürften weitere Details folgen, sofern diese Neuheiten vom 6. bis 11. September 2013 auf der IFA in Berlin vorgestellt werden. // rf http://goo.gl/zy14DX

Technik, einfach erklärt: Sat-IP

SATELLITEN-TV FÜR VERNETZTE Bisher war der Fernsehempfang via Satelliten mit viel Kabelei verbunden. Prinzipiell musste jeder Fernseher mit einem fingerdicken Koax-Kabel und der Satellitenschüssel verbunden werden. Sat-IP hievt den Satellitenempfang in das Netzwerkzeitalter und macht dessen Nutzung so einfach wie das Hören von Internetradio. Mit der Sat-Schüssel beziehungsweise deren Antenne (LNB) wird ein Sat-IP-Receiver verbunden. Er empfängt wie ein herkömmlicher Satellitenempfänger den Datenstrom vom Satelliten (Transponderstream). Diesen teilt er in einzelne MPEG-Medienströme (Sender) auf. Der Trick ist nun, dass er den Datenstrom in netzwerktaugliche Pakete unterteilt und diese in das Heimnetzwerk einspeist. Es werden also unveränderte Video- und Audiodaten neu verpackt und via Ethernetkabel, Stromkabel (PLC) oder Funk (WLAN) im ganzen Haus verteilt. Die Abspielgeräte (Settop-Box, PC, Tablet, Smartphone) setzen die Datenpakete wieder zu Bild und Ton zusammen und spielen sie als Film ab. Dabei erkennt der Sat-IP-Receiver, wer welche Daten aus dem riesigen Transponderstream benötigt und überträgt nur diese. Das Netzwerk wird also nicht mit Unnötigem überlastet.

APPS STATT KABEL Sat-IP hat viele Vorteile. Erstens entfällt die mühselige Verkabelung von der Sat-Schüssel zu jedem Wiedergabegerät. Zweitens können viele Nutzer einen Sat-IP-Receiver teilen. Verfügt der Receiver über mehrere Tuner, kann man gleichzeitig verschiedene Sendungen im Netzwerk ver teilen. Die Internetseite www.satip.info listet bereits ein Dutzend Sat-IP-Server auf. Zu den Anbietern gehören Devolo, Grundig, Kathrein, Telestar und Triax. Die Technik ist standardisiert, grundsätzlich funktionieren also Geräte und Apps verschiedener Hersteller untereinander. Vermehrt werden auch übliche Sat-Receiver mit der Technik ergänzt. Smart Electronics hat mit dem Mirage CX05 einen Sat-Empfänger angekündigt, der auch als Sat-IP-Gerät arbeitet. Der Sat-Empfänger UFS 906/924 von Kathrein ist nebenbei auch ein Sat-IP-Empfänger. Von Schwaiger gibt es bereits einen kleinen HDMI-Stick, der direkt an die Rückseite des Fernsehers gestöpselt werden kann und diesen SatIP-tauglich macht. Der Umgang mit verschlüsselten Sendern (Pay-TV) ist bei Sat-IP nicht standardisiert. Aber die Sat-IP-TVSettop-Box von Devolo (vgl. S. 16) verfügt über einen CAM-Steckplatz , womit man via Sat-IP verschlüsselte Schweizer Sender empfangen kann. Das Programm DVB Viewer macht einen Windows-PC zum Sat-IP-Empfänger. Tablets mit iOS oder Android können die App Elgato Sat>IP für den Sat-Empfang nutzen. Dabei beherrschen sie sogar Timeshift und Aufzeichnung. Bei Sat-IP lässt sich übrigens auch einfach das Aufnahmearchiv im ganzen Netzwerk zur Verfügung stellen. Dabei macht das Zusatzprogramm DVB Logic/Link sogar NAS-Laufwerke zum Archiv für Fernsehaufzeichnungen. // Kurt Haupt www.ses.com/satip

Home electronics

#9 2013

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Magazin [ IFA-TRENDS ]

RIESEN, SMARTIES UND NETZWERKER // Wolfgang Tunze

Vom 6. bis zum 11. September lockt die IFA in Berlin mit spektakulären Bildern und pfiffigen Apps auf sämtlichen Schirmen.

D

ie perfekte Vorbereitung für einen Besuch der IFA 2013 beginnt in den eigenen vier Wänden: Wie viel Fläche lässt sich dort zur Not freiräumen, um den nächsten Fernseher angemessen in Szene zu setzen? Gerätschaften vom Kaliber 40 Zoll, noch vor ein paar Jahren ein Traummass, machen heute allenfalls in der Seite 12

Küche eine eindrucksvolle Figur. Wer auf sich hält, denkt in ganz anderen Dimensionen. Und HDTV ist eigentlich auch schon eine Errungenschaft von gestern. Das neue Pixelmass fürs superscharfe Heimkino heisst Ultra HD: Die vierfache HDTV-Auflösung wird zu den heissesten Themen gehören, wenn das

Berliner Messegelände am 6. September seine Pforten für sechs bunte Hightech-Tage öffnet. Alle grossen Hersteller werden an der IFA stolz ihre Ultra-HD-Kreationen zeigen – nicht nur als einsame Flaggschiffe, sondern bereits als komplette Line-ups in Grössen zwischen 55 und 85 Zoll, also mit Diagonalen zwischen 140 Home electronics

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Empfang via Bluetooth: Die extravaganten Lautsprecher Fidelio PS1 von Philips musizieren drahtlos, lassen sich aber auch mit dem Fernseher oder der Hifi-Anlage verkabeln.

Eleganter Schwung: LG präsentiert einen OLED-Fernseher mit gebogenem Schirm.

und 216 Zentimetern. Besonders spannend: Grosse Ultra-HD-Schirme gibt es, anno 2013 sogar endlich marktreif, auch in selbstleuchtender OLED-Bauweise. Und die locken obendrein noch mit besonders tiefen Kontrasten und strahlender Leuchtkraft. Die neueste Errungenschaft: LG und Samsung werden in Berlin OLED-Prototypen zeigen, deren Bildschirme sich nach innen wölben und die so den visuellen Eindruck von Raumtiefe zusätzlich unterstreichen.

NÜCHTERN BLEIBEN Dies alles weckt Begehrlichkeiten, aber es lohnt sich, selbst auf dem Messecampus einen kühlen Kopf zu wahren. So werden die ersten 85-Zöller mit Ultra-HD-Auflösung, wenn sie denn gleich nach der IFA in die Läden kommen, die Kleinigkeit von etwa 40 000 Franken kosten. Und auch die kleineren Modelle sind vorerst nur etwas für all jene, die stets das Neueste sofort haben müssen. Nüchtern kalkulierende Messebesucher sollten bedenken, dass zu einer ausgereiften Ultra-HD-Infrastruktur noch viele Elemente fehlen. Zum Beispiel ganz einfach bewegte Bilder in adäquater Schärfe. Und Schnittstellen, die den nötigen Datendurchsatz bewältigen, Chipsätze für neue, effizientere Video-Kompressionsverfahren, passende Erweitungen der DVBSendenormen und last, but not least eine Erweiterung des Blu-ray-Standards, der UltraHD-Filme auf optische Datenträger bringt. Allerdings arbeitet die Industrie mit Hochdruck daran, die noch fehlenden Glieder in der Ultra-HD-Kette fertigzustellen. Vieles davon Home electronics

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kann man auf der IFA bereits sehen – teils in Form real existierender Hardware, teils in Form technischer Demonstrationen: Eine spezielle Ultra-HD-Ausstellung in der TecWatchHalle 11.1 gibt einen umfassenden Überblick. Das andere grosse Fernseh-Thema der IFA heisst Smart TV. Geräte, die neben der Antennendose auch das Internet anzapfen können, sind ja fast schon ein alter Hut: Der Netzwerkanschluss gehört heute eigentlich zur Standardausstattung. Doch die Modellgeneration 2013 zeigt: Es gibt immer noch viel Spielraum für technische Detailverbesserungen. Leistungsfähige Multikern-Prozessoren sorgen für flüssigere Bedienabläufe, aufgeräumte Startbildschirme erleichtern die Orientierung, und Hersteller wie Panasonic werben damit, dass sich König Kunde fortan die Bedienoberfläche seines Fernsehers selbst konfigurieren kann – ein Komfort, den bisher eigentlich nur die Computerwelt zu bieten hatte. Einfache Bedienkonzepte für komplexe Technik – das ist in diesem Jahr ein Schlüsselthema. Sprachsteuerungen verstehen immer mehr Klartext, Gestensteuerungen können sogar schon erkennen, wenn der Zuschauer auf der Couch Ziffern in die Luft malt. Und wer sich nicht mehr die Mühe machen will, selbst die Rosinen im Programmangebot zu finden, setzt auch „Social TV“-Apps für digitale Dienste, die aus dem eigenen Fernsehverhalten oder aus Kommentaren im Facebook-Freundeskreis Empfehlungen ableiten. Solche Apps gibt es natürlich auch auf dem „Second Screen“ – dem Bildschirm von Smartphone oder Tablet-Rechner. Immer mehr Fern-

seher beziehen diese Geräte in ihre TechnikKonzepte ein – etwa, um das laufende TV-Programm auf den mobilen Schirm umzuleiden oder den elektronischen Programmführer auszulagern. Ähnliche Symbiosen gibt es auch zwischen anderen Gerätearten. Die IFA wird neue Kameras sowohl für Videos als auch für Standbilder zeigen, die sich über WLAN mit Smartphones oder Tablet-PCs verbinden lassen. Apps dienen dann als Fernsucher und Wiedergabe-Software, das Smartphone löst die Aufnahme von Selbstporträts aus.

LUFTBRÜCKEN NUTZEN Die umfassende Vernetzung hat längst auch die Hifi-Welt erfasst. Lautsprecher, die sich noch über Kabel mit kantigen Verstärkern verbinden, werden zur IFA 2013 zwar noch eine wertkonservative Nische besetzen. Für ein breites Publikum aber spielt die Musik überall dort, wo WLAN oder Bluetooth den Ton via Luftbrücke übertragen – von Festplatten im Netzwerk oder direkt vom Smartphone. Und damit der technische Verbindungsaufbau zum Kinderspiel wird, folgen immer mehr Hersteller dem Vorbild von Sony: Die Japaner hatten schon im letzten Jahr die „Near Field Communication“, kurz NFC, für die Unterhaltungselektronik entdeckt. Praktisch funktioniert die Technik so: Man berührt mit dem Smartphone den Lautsprecher, der versteht die Botschaft und macht sich umgehend zur Wiedergabe bereit. Geht es noch eleganter? Die Messeveranstalter lassen diese Frage offen, aber vorsorglich haben sie ihre Veranstaltung 2013 zur „Smarten“ IFA erklärt. |

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Magazin [ GASTEINERS DURCHBLICK ]

INVESTIEREN – ABER WIE? // Albrecht Gasteiner

Es ist schon seltsam: In der Heimelektronik finden gewisse wichtige Dinge kaum Beachtung, während zugleich manch hirnrissiger Schwachsinn gekauft wird.

K

eine Frage, das alte Sprichwort hat recht: Der Unterschied zwischen kleinen Buben und erwachsenen Männern besteht hauptsächlich im Preis der jeweiligen Spielsachen. Ob Modelleisenbahn, Harley-Davidson oder Highend-Stereoanlage, Männer investieren da oft staunenswerte Beträge. Freilich, für den Preis einer hochglanzverchromten Harley könnte man ein Auto kaufen, das einen bequemer und sicherer ans Ziel bringt. Doch der wahre Fan pfeift auf die Vernunft. Sein Selbstwertgefühl und die Achtung seiner Freunde steigen mit Grösse und Preis seiner Anschaffungen. Also neigt er dazu, sündteure Dinge nicht trotz ihrem enorm hohen Preis zu kaufen, sondern gerade deswegen. Er stellt das ehemals gemütliche Wohnzimmer mit immer noch gewaltigeren Lautsprechern, mit immer exotischeren Verstärkern und mit abenteuerlich komplizierten Plattenspielern zu, und er leistet sich Netzleisten und Lautsprecherkabel im vierstelligen Frankenbereich.

VERSCHOBENE MASSSTÄBE Nun muss die Beschäftigung mit Audiotechnik sicher nicht als abwegiger gelten als das Spielen mit Modelleisenbahn oder Motorrad. Schade nur, dass sich bei vielen „Highendern“ ob all der lustvollen Spielerei mit der Technik offenbar die Massstäbe für Klangqualität verschoben haben. Beispiel Schallplatte: Da hat man es mit Gleichlaufschwankungen, Rumpeln, Rauschen, Knistern, eingeengtem Frequenzumfang, pegelabhängig ansteigenden Verzerrungen, knapper Dynamik, welligem Frequenzgang, reduzierter Kanaltrennung, geringerer Impulstreue und mechanischer Abnützung zu tun. Logischerweise ergibt das deutlich weniger Klangtreue als hochwertige digitale Signalquellen. Doch das Hantieren mit dem alten Vinyl vermittelt eine so beglückende, sinnliche Erfahrung, es mobilisiert auch so schöne Erinnerungen, dass viele Leute das klangliche Ergebnis nicht nur subjektiv vorziehen, sondern sogar allen Ernstes behaupten, es sei objektiv überlegen. Falls die Audioanlage tatsächlich ein möglichst weitgehend originalgetreues Abbilden musikalischer Aufführungen im Wohnraum erreiSeite 14

Wettbewerb

Albrecht Gasteiner ist Chef des firmenneutralen Informationsdienstes HDTV-Forum Schweiz.

chen soll, kommt dafür meiner Meinung nach selbstverständlich nur ein Surround-Sound-System infrage. Zu diesem Thema wurde an dieser Stelle im Oktober vor einem Jahr das Nötige gesagt, nachzulesen im www.hdtv-forum.ch auf der Seite „Lesenswertes“. Hier ein kleiner Ausschnitt davon: „Stereo, das ist, als hörte man aus einer Loge mit engen Begrenzungswänden in einen davor befindlichen Konzertsaal hinein. Surround-Sound bricht diese Begrenzungen weg und setzt einen direkt in den Saal.“

OBSKURE „KLANGVERBESSERER“

Nur Surround-Sound bringt also die gesamte Akustik von Jazzkeller, Popfestival, Konzertsaal oder Kathedrale ins Wohnzimmer. Da erstaunt es schon, wie viele Leute ohne Not auf diese hohe Naturtreue verzichten, beim zweidimensionalen Stereo bleiben und ihr Geld lieber in obskure „Klangverbesserer“ investieren. Zum Beispiel in ein Gerät, das für einen halben Tausender CDs „entmagnetisiert“. Staunend liest man da substanzfreie Poesie und schwurbelige Heilsversprechen wie: „Der Klanggewinn ist zum Teil dramatisch: Härten verschwinden, Räume öffnen sich, die Wiedergabe gewinnt tonal an Eingängigkeit und Überzeugungskraft.“ Oder: „Mehr Ruhe, mehr Raum, Stimmen echter, warmes Klangbild mit viel Körperhaftigkeit und Musikalität bei ausgewogener Klangfarbe.“ Ausserdem werde der Klang weiter verbessert durch einen „Minus-Jonen-Generator“. Entschuldigung, aber so etwas gehört in die Kategorie aufgeblasener Schwachsinn und unverschämte Volksverdummumg. Denn an einer CD ist nichts, aber auch gar nichts Magnetisches oder Entmagnetisierbares. Und selbst wenn, so hätte es null Einfluss auf den Klang, denn die CD ist bekanntlich ein optischer Speicher. Dieser Speicher wird von einem Lichtstrahl ausgelesen, und dem wäre allfälliger Magnetismus vollkommen egal. Für wen Hifi mehr als nur technische Spielerei ist, der weiss, wo man sein Geld auch musikalisch genussbringend anlegt. | Home electronics

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Magazin [ AUSPROBIERT ]

Devolo

TAUSENDE SENDER ÜBERALL Wer maximale Bildqualität und ein vollständiges Senderangebot will, entscheidet sich für den TV-Empfang via Satellit (vgl. S. 30). Bisher war die Installation der dazu nötigen Technik aber aufwendig. Von der Empfangsschüssel im Freien musste ein Koax-Kabel zu jedem Fernseher verlegt werden. Auch Sat-Empfang via PC, Tablet oder Smartphone war kaum möglich. Das Dlan TV Sat Starter Set von Devolo befreit nun den Satellitenempfang von lästigen Kabeln und macht paralleles Fernsehen auf TV, PC, Tablets und Smartphones einfach.

SAT-FERNSEHEN IM GANZEN HAUS Dazu wird die im Vordergrund abgebildete Tuner-Box (Sat-Empfänger) beispielsweise im Estrich installiert und per Koax-Kabel mit der Sat-Schüssel verbunden. Die Box verteilt dann das Fernsehsignal via Stromkabel (PLC) oder Ethernet an jede Steckdose im ganzen Haus und ins gewohnte Heimnetzwerk. Im Heimnetz gelangt das Fernsehsignal auch drahtlos ins WLAN. Die Technik für die Verteilung des Satellitenfernsehens ist als Sat-IP standardisiert (vgl. S. 11) und im Netzwerk transparent. Dank Devolos Lösung verhält sich Satelliten-TV in der Praxis ähnlich wie gewohntes Internetradio. Übliche TV-Geräte beherrschen allerdings noch kein Sat-IP. An den gewohnten Fernseher in der Stube muss man deshalb anstelle eines Sat-Receivers die mitgelieferte Sat-IP-Box (links im Bild) von Devolo via HDMI anschliessen. Diese holt sich das Sat-Signal via mitgelieferten Adapter aus der Stromsteckdose und bereitet es in digitaler Qualität für den Fernseher auf. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Sat-IP-Box maximal die Auflösung von 1080i (interlaced) statt der am TV möglichen 1080p (progressiv) unterstützt. Die meisten HD-Sender werden aber sowieso nur in der von der Devolo-Box unterstützten Auflösung von 720p ausgestrahlt.

EINFACHE INSTALLATION Die Installation der kompletten Lösung ist simpel. Die Tuner-Box wird mit der Sat-Schüssel verbunden und die IP-Sat-Receiverbox an den Fernseher angeschlossen. Welche Satelliten empfangen werden, erkennt das System automatisch. Für die in der Schweiz üblichen Satelliten Astra und Hotbird ist eine sortierte Senderliste bereits installiert. Das Schweizer Fernsehen befindet sich dann auf Position 1 und nicht irgendwo inmitten der über 3000 Sender. Die Sat-IP-Box ist mit einem CI-Slot ausgerüstet. Wird dort ein Viaccess-Modul mit Schlüsselkarte eingeschoben, lassen sich alle Kanäle der SRG empfangen (vgl. S. 33). Schliesst man an die Sat-IP-Receiverbox eine USB-Festplatte an, lassen sich Sendungen pausieren und aufnehmen. Seite 16

LIVE-TV AUF DEM TABLET Devolo verwendet bei seiner Lösung den Standard Sat-IP und liefert kostenlos Apps für Android und iOS. So kann man auch auf Tablets und Smartphones via WLAN fernsehen. Da die Tunerbox über doppelte Empfangselektronik verfügt, kann man parallel auf Tablet und Fernseher verschiedene Sendungen betrachten oder aufzeichnen. Investiert man 1 Franken für die Sat-IP-Apps von Elgato, lassen sich sogar auf dem Mobilgerät Sendungen pausieren. Verschlüsselte Kanäle (SF 1, SF zwei) lassen sich an Tablets und Smartphones nicht empfangen. Radiofreunde können sowohl via Settop-Box am Fernseher als auch mit den Apps Radio in digitaler Qualität empfangen. Unter den Sendern finden sich Perlen wie Swiss Classic oder BR-Klassik mit Sendungen in Dolby 5.1 (http:// goo.gl/awkiFo). Fazit: Das Dlan TV SAT Starter Set von Devolo befreit den Satellitenempfang von vielen dicken Kabeln und bringt TV ins Heimnetzwerk. Da sich das Signal wahlweise via Ethernet-Kabel, Stromkabel (PLC) oder WLAN ver teilen lässt, ist man sehr flexibel. Dieser Luxus kostet zwar mehr als ein Billigempfänger vom Discounter, macht aber auch viel mehr Spass und vor allem unabhängig. // kh

STECKBRIEF

Hersteller Modell

Preis Info www. Merkmale

Devolo Dlan TV SAT Starter Set (Kit aus Multituner, dLAN 500 duo+ PLC-Adapter und dLAN TV SAT-IP Receiver) 620 Franken devolo.ch Tuner-Box: Sat-Multituner mit Sat-IP über Stromkabel, Stromverbrauch 5,3 (Standby) bis 26 Watt (maximal). Anschlüsse: 2x Koax, 1x Ethernet, Stromanschluss mit integriertem PLC. Einzelpreis: 280 Franken Sat-IP-Receiverbox für direkten TV-Anschluss: unterstützt DVB-S2 mit maximal 1080i; Aufnahmefunktion via externe USB-Festplatte, HbbTV, DLNA. Stromverbrauch 0,6 (Standby) bis 13 Watt (maximal). Anschlüsse: HDMI, Scart, S/PDIF, Analog-Audio, USB 2.0, Ethernet, CAM-Steckplatz. Einzelpreis: 400 Franken PLC-Adapter: Dlan 500 duo, nominell 500 Mbit/s; Ethernet-Dose (100 Mbit/s), Stromverbrauch 0,3 (Standby) bis 3,5 Watt (maximal). Einzelpreis: 60 Franken

Home electronics

#9 2013


Sony

KLANGVOLLER ALLESSPIELER Sonys Audiosystem sollte statt der kryptischen Bezeichnung CMT-BT80WB eigentlich den Namen Kofferradio 2.0 tragen. Denn das hübsche Gerät sorgt überall einfach für gute Musik. Als moderne Version spielt es neben UKW auch den digitalen Nachfolger DAB+ ab. Will man gar eine Audio-CD hören, schiebt man diese einfach von oben in den Einzugsschlitz. Und: Sonys Kofferradio 2.0 unterstützt alle gängigen drahtlosen Verbindungsarten und spielt Musik-Datenströme ab.

Revox

ALLE VERBINDUNGEN

KLEINE FREUDEN

Die Apple-Fraktion funkt Musik per Airplay an den CMT. Wer ein Android-Smartphone mit NFC (Near Field Communication) besitzt, kann dieses einfach durch Berührung mit dem CMT verbinden. Musik wird danach via Bluetooth an das Radio geschickt, sie tönt dank Apt-X und AAC-Codec besser als gewohnt. Musiksammler beschicken den CMT via DLNA mit digitalen Musikdaten aus dem Netzwerk. In Windows geschieht das mit der einfachen „Play to“-Funktion. Dank Windows8-Zertifizierung klappt das sogar aus Kachel-Apps heraus. Auf Smartphones oder Tablets dirigiert man das Unterhaltungsprogramm auf dem CMT mit Apps wie PlugPlayer oder BubbleUPnP. Sony liefert zum CMT mit Network Audio Remote eine eigene Android-App, welche aber die Radiofunktionen leider nicht unterstützt. Grösste Schwäche des CMT ist, dass er nur Dateien in den Formaten MP3, WMA und AAC abspielen kann, bei FLAC und verlustfreien Formaten bleibt der Schönling stumm. Steckt man an die USB-Dose des CMT ein Speichermedium, spielt er dessen Musik ab. Wird ein iOS-Gerät per USB angestöpselt, verwandelt sich der CMT in eine Ladestation, die auch ein iPad zügig lädt. Uralt-Geräte lassen sich via analoge Audio-Klinke mit dem Kofferradio 2.0 verbinden.

KLANGVOLL In allen Disziplinen tönt Sonys Audiosystem gut: 2-Weg-Stereolautsprecher und ein Digitalverstärker sorgen für transparenten Klang, dem man mit einer Bass-Boost-Funktion auch mehr Druck verschaffen kann. Das edle Spiegeldesign des CMT gefällt. Das Display ist dezent, gibt aber wenig Informationen und leider keine Songtitel (DAB+/DLNA) preis. Bedienknöpfe finden sich leicht versteckt auf der Oberseite des Gerätes. Das ansehnliche Design kontrastiert leider mit der lieblosen Hässlichkeit der Infrarotfernbedienung. Fazit: Sonys CMT-BT80WB ist ein Fast-Alleskönner. Könnte er ausserdem noch verlustfreie Audioformate abspielen und auf Musikdienste wie Spotify und Co. zugreifen, wäre er perfekt. // kh

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Home electronics

Sony CMT-BT80WB 450 Franken sony.ch Audisystem mit CD-Player, Radio (DAB+, UKW), Airplay, Bluetooth und DLNA. Verbindung via WLAN (802.11b/g, 2,4 GHz) bzw. Ethernet. Anschlüsse: USB (2,1 A Ladestrom), Ethernet, Analog-Audio (Klinke). Masse: 481 x 202 x 86 mm, Stromverbrauch: 0,5 Watt (Standby) bis 32 Watt (Betrieb)

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Als kleinen Bruder der bereits vorgestellten Audio-NetzwerkReceiver Joy S 119 (2 x 60 Watt, Test in HE 7/2012) und S 120 (2 x 120 Watt) stellte Revox unlängst den Joy S 118 in den Hörraum von Home Electronics. Mit Massen von ungefähr 20 x 19 x 9 Zentimetern und einem Gewicht von gerade 2 Kilogramm mobilisiert der zierliche Quader mit seinen Schalt-Endstufen doch immerhin 25 Watt pro Kanal. Die Leistung des in Silber/Schwarz oder Weiss lieferbaren Winzlings aber liegt nicht in erster Linie in der Verstärker-Power, sondern in seinen Netzwerkfunktionen – und im Bedienkonzept.

SCHÖN UND GUT So verband sich der Joy S 118 auch völlig problemlos mit dem Hörraum-Netzwerk, alle Einstellungen inklusive der Internetradio-Aktivierung gingen flott von der Hand. Besonders gefiel die Kooperation mit der wirklich schönen Fernbedienung S208. Aber auch mit einem iPhone liess sich alles steuern – die entsprechende App sieht nun ähnlich wie der hauseigene Funker aus. Für Android gibt es von Revox selber noch keine, man wird aber bei Audivo fündig. An dem gleichfalls mitgebrachten, brandneuen Lautsprecher-Paar Revox Re:sound Elegance (Test demnächst) begeisterte der Joy S 118 mit einem wohlausgewogenen, fein durchgezeichneten Klangbild. Obwohl der Zwerg für diese schlanke Säule etwas zu schwach ist, konnte auch der Bass bis zu mittleren Lautstärken völlig überzeugen. Der kleine Joy hat zweifellos das Zeug zum grossen Unterhalter. // lbr

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Revox Joy S 118 1200 Franken revox.ch Audio-Netzwerk-Receiver für kleine und mittlere Räume bzw. wirkungsgradstarke Lautsprecher. Multiroom-fähig, Internetradio, Ethernet (DLNA/UPnP), USB-Anschluss, Docking für iPhone usw.

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Magazin [ AUSPROBIERT ]

Bose

SOUND AUS DER STILLE Bose ist bekannt für viel Klang auf wenig Raum. Der Hersteller aus Boston sprengt mit dem In-Ear-Hörer Quiet Comfort 20 aber alle bisherigen Grenzen. In ihm stecken weiterentwickelte Noise-Cancelling-Technik, die Umgebungsgeräusche aus dem Klangbild effizient herausrechnet, sowie echte Highend-Soundqualität. Obendrein sitzen die speziell geformten, aus weichem Silikon bestehenden Pads äusserst bequem und stabil in den Ohren. Die Noise-Cancelling-Technik eliminiert vor allem im niederfrequenten Bereich Lärm und macht etwa Flugzeugmotoren nahezu unhörbar. Zudem schotten die neuen Einsätze auch verstärkt Hintergrundgeräusche wie Stimmengewirr ab, da Bose die Ohren mit seinen Pads wirksam versiegelt.

GROSSE PERFORMANCE Diese Kombi entfaltet geradezu magische Wirkung: Im Check wähnte sich der Testredaktor mit einem Schlag mutterseelenallein im Raum. Der Musik blieb die komplette Akustik-Bühne überlassen. Die wurde vom Sound des Quiet Comfort 20 fast schon gesprengt. Äusserst exakte, kräftige Bässe hatten ihren Auftritt, die Höhen versuchten mit Ihrer Transparenz das Spiel noch zu toppen. Dazwischen reihten sich passgenau die Mitten ein. Gespickt war die natürliche Klang-Performance mit beeindruckender Dynamik. Bedienung und Ausstattung stimmen ebenfalls: Per Knopfdruck am Kabelschalter switcht man in einen „Aufmerksamkeitsmodus“, der die Umgebung wieder hörbar macht. So kann man etwa Bahnhofsdurchsagen verstehen. Möglich machen es je zwei in beiden Hörern integrierte Mikrofone, die auf Wunsch bestimmte Umgebungsgeräusche durchleiten. Der Quiet Comfort 20 kostet 380 Franken. Er ist gleichzeitig ein Smartphone-Headset. Die 20i-Variante hat Bose für iPhone und Co. ausgelegt. Insgesamt 16 Stunden hält der Akku laut Hersteller im Noise-Cancelling-Modus. Am 2. September kommen die Modelle auf den Schweizer Markt. // vs

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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Bose Quiet Comfort 20 bzw. 20i 380 Franken bose.ch Lärmreduzierung (Noise-Cancelling-Technik), InlineMikrofon/-Fernbedienung für Musik- und Telefonfunktionen, patentierte „Stay Hear“-Ohreinsätze für hohen Tragekomfort und sicheren Halt, Aware-Modus blendet beim Musikhören bestimmte Umgebungsgeräusche ein, drei Pad-Grössen

Sitecom

DRAHTLOSE AUDIOBRÜCKE In einer kleinen schwarzen Kunststoffschachtel hat Sitecom seine WLANAudiobrücke namens Wi-Fi Music Player WMA-1000 untergebracht. Das Gerät erwartet Musik in einem von mehreren gängigen digitalen Formaten (siehe Steckbrief) und gibt sie nach der internen Wandlung über seine 3,5-mmKlinkenbuchse analog elektrisch oder über seine S/PDIF-Buchse optisch etwa an eine Hifi-Anlage aus. Als Zuspieler eignen sich Computer, Tablets und Smartphones, die sich per Airplay- oder DLNA-Protokoll anmelden. Das für maximal 150 Mbit/s ausgelegte WLAN-Modul lässt sich wahlweise als Access Point (Werkszustand) oder als Client nutzen. Als Access Point nimmt die Box nur unverschlüsselte Verbindungen an. So haben auch Fremde Zugang zum Gerät und können die Audiobrücke kapern – sogar während der Wiedergabe. Verhindern lässt sich das, indem man es als Client an sein eigenes verschlüsseltes WLAN ankoppelt, denn dabei verwendet es aktuelle Verschlüsselungsverfahren.

KLANGLICH ZUFRIEDENSTELLEND Schaltet man die Audiobrücke ein, ist sie nach kurzer Zeit als Access Point sichtbar. Meldet sich dann etwa ein Smartphone daran an, kann es sogleich Musik wiedergeben. Dass sie etwas Verwertbares empfängt, signalisiert die Box mit einem Farbwechsel der LED von Violett nach Grün. Klanglich konnte sie zufriedenstellen, obschon es Audiozuspieler mit höherem Dynamikumfang und besserem Signal-Rausch-Verhältnis gibt. Schade auch, wandern keine Lossless-Formate wie FLAC über die Brücke. // dz

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Sitecom Wi-Fi Music Player WMA-1000 rund 100 Franken sitecom.com Lieferumfang: Netzteil, Kurzanleitung, Audiokabel (1x optisch, 1x elektrisch). Signal-Rausch-Verhältnis: 90 dB. Dynamikumfang: 90 dB. Audio-Codecs: MP2, MP3, MP4, AAC, WMA, WAV, OGG, 3GP WLAN: 2,4 GHz, IEEE 802.11n-150, WPA/WPA2

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AKG

Philips

NICHT NUR FÜR DJS

RUNDUM PRÄCHTIGE FARBEN

Die Kategorie „DJ-Hörer“, in welcher der in diversen Farbtönen erhältliche AKG K619 auftritt, hat ja längst im alltäglichen Lifestyle-Bereich ihre zweite Heimat gefunden. De facto handelt es sich um einen vielseitig einsetzbaren, geschlossenen Hörer mit guter Schalldämmung, der sich dank hoher Empfindlichkeit perfekt auch für Smartphones und mobile Abspieler eignet. Passend dazu verfügt das Anschlusskabel über ein integriertes Mikrofon samt Lautstärkeregelung für iPhone und iPad.

Dass Philips sich modernen Designtrends nicht verschliessen will, beweist die neue DesignLine. Aber auch die vor allem auf hohe Bildqualität ausgelegte 8008er-TV-Reihe präsentiert sich sehr elegant, mit schmalem Metallrahmen und U-förmigem Chromstandfuss. Philips-TV verfügen nach wie vor über ein Alleinstellungsmerkmal: Die integrierte Fernsehleuchte „Ambilight“ sorgt auch beim 55PFL8008 dafür, dass sich das TV-Bild virtuell zu den Seiten und nach oben hin vergrössert. Sie schont die Augen und sorgt auf Wunsch sogar bei ausgeschaltetem TV für eine ansehnliche, indirekte Raumbeleuchtung. Die Ausstattung umfasst praktisch alles, was man sich von einem modernen Luxusfernseher erhofft. Dank WiFi Miracast und SimplyShare kann man vielerlei Inhalte von (und zu) mobilen Geräten drahtlos streamen. Das Web-TV-Portal kommt schön und aufgeräumt daher. Auch das Navigieren läuft sehr komfortabel, denn Philips hat dem 55PFL-8008 eine ergonomische Funkfernbedienung mit Zeige-/Mausfunktion spendiert. Deren Ansprechverhalten lässt sich anpassen, sodass man sehr schnell durchs multimediale Angebot surft. Der Clou: Auf der Rückseite ist eine vollwertige Tastatur integriert, mit der man Passwörter oder Suchbegriffe im Nu eintippt. Ebenfalls ein Pluspunkt ist der Gracenotebasierte elektronische Programmführer, den man auch via iPad nutzen kann.

ROBUST VERARBEITET Wie es sich für einen DJ-Hörer gehört, macht der K619 punkto Verarbeitung einen guten Eindruck. Insbesondere die Scharniere der um 90 Grad drehbaren Muscheln müssen ja einiges aushalten. Der Preis für die gute Materialanmutung ist sein Gewicht von rund 230 Gramm. Dennoch offeriert der Hörer straffen Halt, und der relativ hohe Anpressdruck der ohraufliegenden Muscheln sorgt für eine satte Tieftonwiedergabe. Klar, puristische Hifi-Wiedergabe ist prinzipbedingt nicht das Anliegen eines DJ-Hörers, und so klingt der K619 linear gehört zu bassstark bei unterbelichteten Höhen. Mit einschlägigen Equalizer-Einstellungen bekommt man aber einen zu modernen Sounds passenden Klangcharakter hin, der höchstens noch den Wunsch nach etwas transparenteren Mitten aufkommen lässt. Sonst stünde noch ein etwas weniger Körperschall-empfindliches Anschlusskabel auf der Wunschliste. Dennoch wird der AKG K619 dem Einsatzprofil eines modernen Lifestyle-Hörers voll gerecht. Hifi-Puristen sollten jedoch eher den etwa gleich teuren K430 aus gleichem Hause in Betracht ziehen. // mf

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

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AKG K619 150 Franken akg.com geschlossen, ohraufliegend, Schalldämmung; Anschlusskabel 1,2 m, Verlängerung 1 m; Tragetasche, 6,3-mm-Adapater; Impedanz: 32 Ohm, Gewicht: 230 Gramm

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TOLLE BILDQUALITÄT Philips hat dem 55PFL8008 eine rasante „1400 Hertz“-Bildverarbeitung spendiert. Entsprechend hat er keinerlei Probleme mit bewegten Szenen. Vorzüglich fallen die Farbbrillanz und Weisswiedergabe aus. Auch die Schwarzsättigung kann sich sehen lassen, selbst wenn das Edge-LED-Display nicht das Niveau der letztjährigen 9000er-Full-LED-Linie erreichen kann. Auch so lässt das 8008er-Modell bei der HDTV-Wiedergabe keine Wünsche offen. Recht gut agiert das integrierte Stereotonsystem. Insbesondere bei wandnaher Aufstellung gewinnt man eine ausreichende Klangfülle. Alles in allem zeigt der 55PFL8008 punkto Ausstattung, Bedienung, Bildqualität – und auch Design – ein durchgängig hohes Niveau. Somit erscheint der etwas höhere Preise im Vergleich zur TV-Oberklasse durchaus gerechtfertigt. // mf

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Philips 55PFL8008S 3500 Franken philips.ch integriertes WiFi Miracast und SimplyShare; 3-seitige Ambilight-TV-Leuchte, integrierte Skype-Kamera; Funkfernbedienung mit Zeige-/Mausfunktion

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Smart Entertainment [ PRAXISTEST - TABLETS ]

Das ElitePad 900 von HP ist leicht , kompakt, ausdauernd und erweiterbar. Das macht es zum perfekten Business-Begleiter.

ARBEITS-TAFELN // Kurt Haupt

Auf Tablets mit Windows 8 kann man mit allen vom PC gewohnten Programmen arbeiten. Wir haben ausprobiert, wie gut Microsofts Surface und das ElitePad 900 von Hewlett Packard (HP) im Vergleich zu einem PC abschneiden.

M

ein nächster PC ist ein Tablet“, deklarieren immer mehr Computeranwender. Je nach Erfahrung, Markentreue und Budget entscheiden sich die Tablet-Käufer dann für ein Gerät von Apple (iOS) oder wählen das Passende unter Hunderten Modellen mit AndroidBetriebssystem aus. Technisch handelt es sich bei beiden Kategorien um „aufgeblasene“

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Smartphones. Programme (Apps), Speicherplatz und Rechenleistung sind entsprechend eingeschränkt.

RICHTIGE COMPUTER Seit einigen Monaten erobert nun eine neue Tablet-Kategorie die Herzen all jener, die mit der Schiefertafel auch „richtig“ arbeiten wol-

len. Es sind Tablets mit Windows 8 Pro. Dabei handelt es sich um vollwertige PC, die über leistungsfähige Prozessoren, viel Arbeitsspeicher und eine SSD-Festplatte mit bis zu 128 Gigabyte verfügen. Das Wichtigste an den Windows-Pro-Tablets ist aber, dass man auf ihnen sämtliche von Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 gewohnten Programme Home electronics

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Dank cleverer Tastaturhülle verwandelt sich das Surface Pro vom Tablet in ein leistungsfähiges Windows-8-Notebook.

nutzen kann. Damit unterscheiden sie sich auch klar von den zum Verwechseln ähnlichen, aber kaum erfolgreichen Tablets mit Windows RT (vgl. Box). Hohe Erwartungen weckte das schon lange angekündigte Surface Pro von Microsoft. Der erste Eindruck war gewichtig. Mit fast einem Kilo Masse fällt das Windows-Tablet deutlich schwerer aus als das auch nicht eben leichte Apple iPad mit Retina-Display (660 Gramm). Nützlich ist, dass Microsoft zwei verschiedene Schutzhüllen mit integrierter Tastatur anbietet. Beim dünnen Touch-Cover (130 Franken) haben die Tasten keinen Hub. Wer viel tippt, wird deshalb zum dickeren Type Cover (140 Franken) mit richtigen Tasten grei-

fen. Beide Lösungen machen einen besseren Eindruck als die für das iPad erhältlichen Zusatztastaturen.

KLUGE KACHELN Bei Start zeigt Windows 8 auf dem Tablet – genauso wie auf einem normalen PC – eine Sammlung rechteckiger Kacheln. Diese aktualisieren sich selbstständig. Auf der E-MailKachel sieht man so die Anzahl und die Betreffzeilen neuer Mails, die Wetter-Kachel zeigt Temperaturen und die News-Kachel die neusten Schlagzeilen. Mit Fingergesten schiebt man die Kachelsammlung über den Bildschirm. Die Bedienung ist dabei so intuitiv wie bei den Tablet-Konkurrenten.

Windows RT – Todgeburt eines Exoten Wer ein Tablet mit Windows kauft, muss genau hinsehen. Denn zurzeit werden Tablets mit Windows 8 RT zum Schnäppchenpreis von rund 200 Franken verscherbelt. Ursprünglich kosteten RT-Modelle das Dreifache. Windows RT ist aber kein „richtiges“ Windows. Denn es arbeitet auf ARM-Prozessoren, die aus der Smartphone-Welt stammen. Alle Programme für Windows RT müssen von den Entwicklern speziell erstellt werden. RT-Tablets können weder normale Windows-Programme und schon gar nicht Apps von iOS oder Android nutzen. Bereits gekaufte Windows-Programme muss man also nochmals für RT erwerben, sofern die Version überhaupt erhältlich ist. Geräte mit Windows RT wurden von Microsoft, Asus und Samsung produziert. Die meisten Hersteller haben sich von den RT-Modellen, die auf dem Markt gefloppt sind, verabschiedet und setzten auf Tablets mit dem „richtigen“ Windows Pro oder Android.

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„Alte“ Windows-Programme erhalten bei der Installation ebenfalls automatisch eine eigene Kachel. Der gewohnte Desktop verbirgt sich auch hinter einer Kachel, lässt sich aber nicht mehr so umfassend nutzen wie unter Windows 7.

STIFT HILFT Speziell für Windows 8 angepasste Programme – sogenannte Metro-Apps – lassen sich problemlos mit der Fingerspitze bedienen. Die Zeit mit Solitair zu verplempern, macht daher mit dem Surface viel mehr Spass als auf dem alten „Maus-PC“. Bei alten Windows-Programmen, die für die Mausbedienung konzipiert sind, hört der Fingerspass mangels Präzision dann aber schnell auf. Glücklicherweise liefert Microsoft sowohl ein Trackpad auf der Tastatur als auch einen digitalen Eingabestift mit. Vor allem der Stift glänzt mit unverzögerter Reaktion und hoher Präzision. Er ist sogar druckempfindlich, beim Zeichenprogramm Art Rage verändert sich so beispielsweise die Strichdicke. Bei anderen Programmen wie Photoshop steht die Anpassung noch aus. Die bei Windows 8 integrierte Handschrifterkennung lässt mit dem Stift persönliches Gekritzel zu, das in getippten Text übersetzt wird. Dessen Trefferquote steigt mit zunehmendem Training. Bei der Stiftbedienung ist das Windows den Apple- und Android-Geräten überlegen ; iPads kennen keine Stifte und bei den Androiden haben nur einzelne

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Smart Entertainment [ PRAXISTEST - TABLETS ]

Wandelbar: Der Ativ Q von Samsung verwandelt sich durch Umklappen vom Ultrabook-PC wahlweise zum Android- oder zum Windows-Tablet.

Hersteller wie Samsung die Stiftfähigkeiten

nachträglich für einige Apps eingebaut.

WIE EIN NOTEBOOK Das Surface verfügt über eine raffinierte Stellklappe an der Bildschirmrückseite. So aufgestellt, lässt es sich mit der magnetisch angeklebten Tastatur wie ein Notebook verwenden. Das spiegelnde Display mit 1920 x 1080 Pixeln Auflösung (207 dpi) ist nicht so fein wie Apples Retina (264 dpi), sieht aber auch bei Fotos über-

zeugend aus. Mit dem Internet kann sich das Surface nur via WLAN (802.11 a/b/g/n) verbinden. Ein Mobilfunk-Modul, das beim iPad und vielen Androiden vorhanden ist, fehlt. Der Full-HD-Bildschirm begeistert bei der Videowiedergabe mit guten Farben. Die integrierten Lautsprecher sind mässig, Alternativen lassen sich aber einfach via Klinkenstecker oder drahtlos über Bluetooth anschliessen. Praktische Bildschirmhalterung, gute Tastatur und der Stift machen das Surface zu einem

Tablet für alle, die es häufig als Notebook verwenden. Diesen Spagat schafft das Surface recht gut. Grösste Schwäche ist die mässige Akku-Laufzeit von nur vier bis fünf Stunden: Tablets und Netbooks schaffen hier locker das Doppelte. Weil im Surface ein echter PC-Prozessor (Intel Core i5-3317U) werkelt, kommt es auch mit anspruchsvolleren Programmen klar. Die interne SSD-Platte fasst maximal 128 Gigabyte. Die Speicherkapazität lässt sich aber über an USB 3.0 angeschlossene Geräte erweitern.

LEICHTGEWICHTIGER ONLINER

STECKBRIEFE

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Microsoft Surface Pro ab 960 Franken (64 GB, ohne Cover) microsoftstore.com 10,6-Zoll-Tablet (1920 x 1080) mit Windows 8 Pro, Intel Core i5-3317U; Masse: 274,5 x 173 x 13,5 mm, Gewicht ab 916 Gramm, WLAN: 802.11a/b/g/n; keine Navigation mit GPS-Unterstützung

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Hewlett Packard ElitePad 900 G1 ab 740 Franken (32 GB, ohne HSPA+) hp.com/ch/de 10,1-Zoll-Tablet (1280 x 800) mit Windows 8 Pro, Intel Atom Z2760; Masse: 177,3 x 260,2 x 9,2 mm, Gewicht ab 630 Gramm, WLAN: 802.11a/b/g/n; Internet via Handynetz (HSPA+) und GPS-Navigation sind optional

Hersteller Modell Preis Info www. Merkmale

Samsung Ativ Q rund 2000 Franken (128 GB) samsung.ch 13,3-Zoll-Tablet (3200 x 1800) mit Windows 8 Pro und Android 4.2, Intel Core i5-4200U, Masse: 327,0 x 217,8 x 13,9mm, Gewicht ab 1290 Gramm, WLAN: 802.11a/b/g/n; Navigation via GPS ist vorhanden

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Wer ein leichtes Tablet mit Windows 8 Pro sucht, wird bei Hewlett Packard fündig. Dessen ElitePad 900 ist mit 630 Gramm nicht schwerer als die Konkurrenz. Dank integriertem 3G-Funkmodul (GSM) ist das Tablet ferner permanent via Mobilfunknetz online. Alternativ kann man auch WLAN (802.11n) für den Netzwerkzugriff nutzen. Einen Ethernet-Anschluss gibt es nur via Dockingtation. Das Display des HP-Tablets löst zwar nur 1280 x 800 Bildpunkte auf. Das reicht für den Alltags- und Businessgebrauch, Fotos und Videos sehen auf dem Windows Surface aber einiges besser aus. Der Hersteller propagiert das ElitePad ausdrücklich als Business-Helfer und nicht als Unterhaltungsgerät. Die Profi-Ausrichtung merkt man vor allem auch am Zubehör. Die schwere Dockingstation gibt dem Tablet auf dem Schreibtisch festen Halt und verbindet es mit den üblichen Peripheriegeräten. Am Tablet selbst findet sich lediglich eine Kopfhörerdose, sowohl USB- wie auch HDMI-Anschluss fehHome electronics

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len. Diese sind aber auch beim viel gelobten iPad nicht vorhanden. Statt Tastaturcover oder Aufstellklappe liefert HP zum ElitePad eine spezielle Erweiterungshülle. Diese enthält nicht nur die vermissten USB- und HDMI-Anschlüsse, sondern dient auch als Aufstellhilfe. Ferner lässt sich in die Hülle sogar ein Zusatzakku einlegen, der die Ausdauer des Tablets auf über 15 Stunden erhöht. Wer immer eine Tastatur bei sich haben will, kauft ein „Productivity Jacket“, in dem neben den Zusatzanschlüssen auch eine Tastatur enthalten ist. Bei Rechenleistung (Intel Atom Z2760) und Speicher (maximal 64 Gigabyte SSD) ist der ElitePad dem Microsoft-Konkurrenten um Faktoren unterlegen. Wer Filme schneiden, spielen oder mit Photoshop retuschieren will, braucht ein anderes Gerät.

In der Praxis begeisterte das ElitePad durch sein leichtes Gewicht, seine gute Verarbeitung und rund acht Stunden Laufzeit ohne Zusatzakkus. Als Business-Gerät hat es zwar einen höheren Preis, dafür profitiert man aber auch von einem breiten Zubehörsortiment.

SAMSUNGS WANDELBARER Nur einen kurzen Blick konnten wir auf ein spezielles Tablet-Notebook der nächsten Generation werfen. Das Samsung Ativ Q ist einerseits ein sogenanntes Convetible; es lässt sich dank einem solid wirkenden Klappmechanismus von einem Notebook in ein Tablet verwandeln. Die Tastatur verschwindet dabei einfach unter dem Display. Andererseits und aussergewöhnlich am Ativ Q ist jedoch, dass es sowohl über Windows 8 Pro als auch über das Smartphone-

Multimedia-Schwächen auch bei Windows 8.1 Mit der Version 8.1 hat Microsoft einige von Anwendern bemängelte Schwächen beseitigt. Insbesondere gelangt man über einen einzelnen Knopf auch wieder einfach zur kompletten Programmliste. Im Unterhaltungsbereich hat sich aber wenig getan. Noch immer ist der integrierte Mediaplayer nur rudimentär für vernetzte Heimunterhaltung geeignet. Auch die für Windows 8 zertifizierte und von uns getestete Musikanlage Sony CMT-BT80W (vgl. S. 17) kann beispielsweise keine Mietmusik von Xbox Music via PC abspielen. Lediglich auf dem Rechner gespeicherte Songs lassen sich mit einer Geste auf dem vernetzten Sony wiedergeben. Noch immer mässig ist das Angebot von Fernsteuer-Apps oder Musik-Clients im für Fingerbedienung optimierten Stil der Metro-Apps. Sowohl Sonos als auch Spotify konnten sich mit dem neuen Touch-Windows noch nicht anfreunden. Am besten eignet sich bis jetzt die Metro-App TrueLink+ (6.50 Franken) für die fingerbasierte Musiksteuerung auf Windows 8. Eine englischsprachige Anleitung, wie man Sonos-Geräte für den Mediaplayer von Windows 8 verfügbar macht, befindet sich hier: http://goo.gl/yuycxQ im Internet.

Betriebssystem Android 4.2 verfügt. Das Umschalten zwischen den beiden Welten erfolgt auf einfachen Tastendruck. Diese Wandelbarkeit hat viele Vorteile. Für schnelle Internet- und Mailabfragen oder den Spass zwischendurch verwendet man das stromsparende und blitzschnell startende Android. Wird mehr Leistung und Funktionalität gefordert, nutzt man stattdessen Windows 8 Pro. Die Tastatur beim Ativ ist immer dabei und fest verbunden. Ein Höhepunkt ist der Bildschirm des Ativ, der mit 3200 x 1800 Pixeln und einer Dichte von 276 dpi sämtliche Konkurrenten in den Schatten stellt. Noch nie glänzten auf einem Notebook-Display Fotos mit solchen Details und solcher Brillanz. Weil Android und Windows 8 die hohe Auflösung aber nicht nahtlos unterstützen, gibt es auch Nachteile: Teilweise schrumpfen Schriften auf mikroskopische Dimensionen oder Android-Apps nutzen nicht den kompletten Bildschirm. Wer mit dem Ativ Q einen Alleskönner kauft, muss mit knapp 1,3 Kilo auch mehr schleppen und vor allem tief in die Tasche greifen. In der Schweiz werden Preise von rund 2000 Franken erwartet.

FAZIT Windows 8 Pro sieht heute auf Tablets gut aus und funktioniert problemlos – auch mit „alten“ Windows-Programmen. Ob man nun zum Leichtgewicht ElitePad 900, zum Arbeitstier Microsoft Surface Pro oder zum wandelbaren Samsung Ativ Q greift, ist eine Frage der Bedürfnisse und vor allem des Geldbeutels. |

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Smart Entertainment [ RATGEBER - WEB-TV ]

JEDES DISPLAY EIN FERNSEHER // Claude Settele

Mit innovativen Funktionen und mobilen Anwendungen hat Web-TV den Fernsehkonsum verändert. Dank vielen Anbietern und Apps für PC, Handy, Tablet, Settop-Box und TV-Gerät hat der Anwender die Qual der Wahl.

V

orbei sind die Zeiten, als Fernsehen eine übersichtliche Angelegenheit mit einem lokalen Kabelanbieter und einem überschaubaren Senderangebot war. Heute präsentiert sich dem Kunden eine grosse Auswahl, was die Übertragungstechnik, die Lieferanten des TV-Signals und die Wiedergabegeräte angeht. Neben der in der Schweiz noch entwicklungsfähigen Programmverbreitung über Satellit

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(vgl. S. 30) buhlen Kabelanbieter, TelekomProvider, Mobilfunker, Internetdienstleister und auch Medienhäuser um TV-Kunden. WebTV und mit dem Internet vernetzte SettopBoxen ermöglichen attraktive Services für die individuelle Nutzung, neue Funktionen und den Empfang der Programme via Mobilfunk und drahtlose Netzwerke. Das TV-Angebot von Swisscom wächst rasant, Ende Juni freute

sich der grösste Telekom-Provider, der weltweit zu den Pionieren des digitalen Fernsehens auf IPTV-Basis gehört, bereits über 900 000 Kunden. Der Fernseher im Wohnzimmer ist allerdings nicht mehr der unangefochtene Herrscher über die TV-Unterhaltung. Computer, Handys und Tablets werden via Mobilfunk und WLAN immer häufiger als Mattscheibe

Bild: iStockphoto/SRF


Stärken von Swisscom TV Air sind das Filmangebot und Sportevents „on demand“. Dafür gibts keine HD-Sender und nur 30 Stunden Replay.

für ein grosses Senderangebot genutzt. Treiber dieser Entwicklung sind Web-TV-Services, die attraktive Zusatzdienstleistungen wie das zeitversetzte Fernsehen eingeführt haben.

STREAMING IM TREND Bereits 29 Prozent aller Internetnutzer in der Schweiz schauen laut dem aktuellen Streaming-Report 2013 der Marktforscherin NetMetrix regelmässig TV via Web. Die führenden Anbieter sind Teleboy, Wilmaa und der in Zürich und New York gegründete Pionier Zattoo – mit 12 Millionen registrierten Kunden in sieben Ländern europaweit der grösste WebTV-Player. Hierzulande liegt gemäss NetMetrix allerdings Teleboy mit 707 000 Unique Clients vor Zattoo. „Die Entwicklung ist positiv, doch das Potenzial ist aufgrund der grossen Konkurrenz nicht mehr so gross“, meint Karim Zekri, Geschäftsführer von Teleboy. Neben Zattoo, Teleboy und Wilmaa sind weitere WebTV-Anbieter aktiv: Der passiv vermarktete Dienst Nello.tv sowie die beiden Web-TVDienste von „Blick“ und „20 Minuten“. Hinter letzterem steckt Zattoo als Betreiber, ebenso wie beim Service, den die Mobilfunkbetreiberin Orange ihren Kunden offeriert. Das Angebot ist attraktiv. Kunden zahlen 6 Franken pro Monat für den Premium-Dienst von Zattoo inklusive der Kosten für die Datenübertragung via 3G/4G, bei zwei Preisplänen von „Orange me“ ist der Dienst sogar gratis. Der grosse Aufsteiger unter den Web-TVAnbietern ist aber Swisscom, deren TV Air mit 773 000 Unique Clients Teleboy überholt hat. Neu macht auch UPC Cablecom den klassischen Web-TV-Anbietern mit einer mobilen Home electronics

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App Konkurrenz. Der führende Kabelanbieter hat mit seinem neuen TV-Service Horizon sein Stammgebiet verlassen und verbreitet jetzt auch Programme, Video-on-Demand und TVSerien auf Computer und mobile Geräte von Apple. Nutzen können das Angebot allerdings nur die derzeit 85 000 Kunden von Horizon.

ZURÜCK ZUM FERNSEHER Die Web-TV-Branche sieht diesen Aktivitäten nicht tatenlos zu und wildert ebenso in den Gefilden der Konkurrenz: Teleboy und Zattoo haben den Fernseher im Wohnzimmer ins Visier genommen und Apps für Smart TV von Samsung und LG entwickelt. Zattoo läuft ausserdem auf der Settop-Box des deutschen Unternehmens VideoWeb sowie auf der Spielkonsole Xbox 360 von Microsoft. Auch Besitzer der Settop-Box Apple TV bringen Live-TV und Replay-Sendungen auf den Fernseher im Wohnzimmer: Die mobilen Apps von Zattoo und Teleboy unterstützen das Streaming-Protokoll Airplay von Apple. Damit lassen sich die Programme vom Handy oder Tablet auf einem beliebigen TV-Gerät mit HDMI-Anschluss abspielen. Web-TV auf dem Fernseher wird es überdies auch bald von Wilmaa geben. Wie der Kommunikationsleiter Michael Loss gegenüber Home Electronics erklärte, wird das Unternehmen noch im Herbst ein neues digitales TV-Angebot, basierend auf einer SettopBox sowie einem eigenen Internetangebot, für ältere Fernseher aller Hersteller lancieren. Gleichzeitig will Wilmaa in Kooperation mit lokalen Energieversorgern ein Bundle mit einem schnellen Internetangebot starten.

Das klingt nach Sprengstoff für die klassischen Anbieter, denn für die Programmverbreitung via Apps auf Settop-Boxen und Smart TV reicht nämlich eine schnelle Internetverbindung, ein Abo bei einem Kabel- oder Telekom-Anbieter ist nicht mehr nötig. Die Entwicklung steht allerdings noch am Anfang. Aufgrund der zurzeit gebotenen Leistung, der Bildqualität und der technischen Kinderkrankheiten von Smart TV und Apps wäre es zu früh, sein Abo zu kündigen. Web-TV auf dem Fernseher ist vorläufig vor allem interessant für gelegentliche Nutzer und für den Einsatz als Zweitfernseher. Mit einem Abo von Teleboy und Zattoo bekommt man die Programme zwar günstiger als über den herkömmlichen Kanal, dafür muss man auch Einschränkungen bei der Bildqualität hinnehmen. So liefert etwa die Teleboy-App für Smart TV noch keine Sender in HD-Qualität, und die von Zattoo für Smart TV angebotenen HDProgramme zeigten sich im Test auf einem Modell von Samsung mit geringerer Bildqualität als bei der konventionellen Übertragung auf dem gleichen Fernseher.

VERLOCKUNG ZEITMASCHINE Trotz minderer Bildqualität und einem beschränkten Angebot an HD-Sendern ist Web-TV als Ergänzung zum herkömmlichen Fernsehangebot interessant. Dazu tragen neben zusätzlichen Sendern auch attraktive Funktionen bei wie Programm-Guides, die Speicherung von Sendungen in der Cloud des Web-TV-Betreibers oder zeitversetztes Fernsehen. Pioniere dieser je nach Anbieter Replay, Recall, Time Machine oder Catch-up-TV

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Smart Entertainment [ RATGEBER - WEB-TV ]

Zattoo bietet am meisten Sender in SD und HD, ist auf dem TV präsent und punktet mit viel Online-Speicherplatz. Dafür gibt es keine Live-Pause.

genannten Funktion waren die Web-TV-

Anbieter, mittlerweile findet man die Funktion auch bei Swisscom TV, Sunrise TV und in der abgespeckten Version als Live-Pause auch bei Cablecom. Die Zeitmaschine ist ein Luxus, um den uns unsere Nachbarn beneiden. Die Möglichkeit, nach Lust und Laune das TV-Programm der vergangenen Tage abzuspielen, ist dank dem schweizerischen Urheberrecht möglich, das die Funktion Replay ähnlich beurteilt wie eine persönliche Kopie einer Sendung, die man auf eine Disk aufzeichnet oder früher auf ein VHSBand. Zwar hat der Gesetzgeber Anfang Jahr den Zeitraum von einem Monat auf eine Woche reduziert, was immer noch viel Spielraum bietet, verpasste Sendungen später anzuschauen. Diesbezüglich bieten Zattoo, Teleboy und Wilmaa mit 7 Tagen Replay deutlich mehr als Swisscom TV Air mit 30 Stunden. Die führenden Web-TV-Services Zattoo, Teleboy, Wilmaa und Swisscom TV Air unterscheiden sich zum Teil markant bezüglich Senderangebot, Funktionsumfang und der unter-

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Messe für Bauen, Wohnen + Garten

Quelle: marty häuser ©

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stützten Plattformen für die Wiedergabe der Programme (vgl. Tabelle S. 28). Gemeinsam ist allen die zweigleisige Strategie. Sie liefern ein Basisangebot, das allen Anwendern nach einer Registrierung kostenlos Live-TV bietet. Finanziert wird dieses über zusätzliche Werbung, die beim Senderwechsel eingeblendet wird. Die interessanten Funktionen bieten allerdings Premium-Angebote, die bei einem monatlich gelösten Abo alle ähnlich viel kosten. Löst man allerdings ein Abo über einen längeren Zeitraum, sind die Preisunterschiede grösser. So gibt es etwa Zattoo HiQ bereits ab Fr. 5.42 pro Monat. Die Möglichkeit, die verschiedenen Services dank günstigen, monatlichen Abos zu testen, machen es für den Anwender einfach, das passende Angebot zu finden. Während sich die Anbieter nichts schenken, profitieren die Konsumenten vom intensiven Wettbewerb. Die Betreiber bauen ihr Angebot laufend aus und versuchen sich durch spezielle Funktionen von der Konkurrenz zu unterscheiden, wie die folgenden Kurzporträts der Anbieter zeigen.

ZATTOO Der Pionier ist von allen Anbietern auf den meisten Plattformen präsent und glänzt mit dem grössten Senderangebot. Führend ist der Service insbesondere bezüglich des HD-Angebots, wo nur noch Teleboy mit dreimal weniger Sendern mithalten kann. Zattoo bietet schon beim kostenlosen Grundangebot die Möglichkeit, 20 Sendungen zu speichern. Diese bleiben so lange abrufbar, bis sie vom Anwender gelöscht werden. Grosszügig bemessen ist die Speicherkapazität beim bezahlten Service HiQ, wo 250 Sendungen in der Cloud gespeichert und abgerufen werden können. Die Apps sind solide, die Version für Android gefällt besser als jene für iOS, attraktiver ist vor allem der Programm-Guide.

TELEBOY Auch Teleboys Senderangebot ist gross, die mobile App überzeugt von der Benutzerfreundlichkeit und mit den Inhalten, lässt zuweilen aber die nötige Stabilität vermissen. Als einziger Service bietet Teleboy den Down-

load von aufgenommen Sendungen an. Damit kann man ein Programm für die Archivierung auf den Computer laden oder auf das Handy und Tablet, um Filme und Sendungen im Zug oder Flugzeug offline anzuschauen. Dank dem Speicherplatz in der Cloud, der für ein, zwei Sendungen (2 Stunden) auch zum kostenlosen Angebot gehört, hat man wie bei Zattoo von diversen Geräten aus stets Zugriff auf seine Aufnahmen. Als besondere Funktion erlaubt Teleboy bei den Smart TV von Samsung, ein Tablet mit dem Fernseher zu verbinden, womit die Teleboy-App über das Tablet fernbedient werden kann.

WILMAA Wer Wilmaa über einen Browser auf dem PC nutzt, findet einen guten Leistungsumfang, auf den mobilen Apps sind einige Funktionen aber nicht verfügbar. Zu den Highlights zählt der ausführliche Programm-Guide, der durch einen TV-Kanal der Redaktion „Tele“ mit täglichen Empfehlungsvideos ergänzt wird. Positiv fällt auch die Suche nach Themen, Filmen

Samsung Retrofit LED-Lampe Mit einem um bis zu 85 % geringeren Energieverbrauch und einer Lebensdauer von rund 15 000 Stunden, die sie der exklusiven Technologie von Samsung verdanken, können diese Lampen herkömmliche Glühlampen in fast allen Bereichen ersetzen. Sicher und einfach zu handhaben • Mit unseren Lampen können Sie herkömmliche Glühlampen 25W/40W/60W ganz einfach ersetzen – dank der E27-Standardsockel und Standardformfaktoren wird Energiesparen so einfach wie das Wechseln einer Glühbirne. • Samsung LED-Lampen enthalten kein Glas und auch keinen Glühfaden und sind dadurch extrem robust. • Durch die exklusive Technologie von Samsung wird die Oberflächentemperatur der Lampen drastisch gesenkt, sodass sie gefahrlos berührt werden können. • Unsere Lampen sind zudem flimmerfrei – das entlastet die Augen. • Umweltfreundliche Beleuchtung, die Energie spart und so die CO2-Emissionen reduziert. • Keine schädliche UV- oder IR-Strahlung – so kann Ihre Ware nicht mehr ausbleichen. Samsung LED-Lampen halten bis zu 15 Mal länger als herkömmliche Glühbirnen. Erhältlich im Schweizer Detail- und Fachhandel. Mehr Informationen auf samsung.ch


Smart Entertainment [ RATGEBER - WEB-TV ]

Teleboy ist auf vielen Geräten präsent und bietet als einziger Dienst eine Download-Funktion an. Dafür ist der Speicherplatz nicht sehr gross.

oder Schauspielern auf, über die man Beiträge und Filme im künftigen Programm findet, ebenso wie in Apples Time Machine. Wilmaa bietet ausserdem auch die praktische Funktion Live-Pause, über die man eine Sendung anhalten und zurückspulen kann.

SWISSCOM TV AIR Der aufstrebende Newcomer unter den WebTV-Providern bietet kostenlos eine grosse Anzahl TV- und Radiosender, HD-Programme sind allerdings nicht dabei. Der Zeitrahmen für die Replay-Funktion ist mit 30 Stunden die kleinste im ganzen Quartett, und Sendungen aufnehmen und abspielen können nur Kunden, die für den Fernseher im Wohnzimmer Swisscom TV plus abonniert haben. Im Vergleich zur attraktiven App für iPhone und iPad fällt jene für Android durch. Neben der Funktion Live-Pause ist Swisscom TV Air auch mit dem grossen Filmangebot und den Sportsendungen „on demand“ führend.

FAZIT Wie die neuste Statistik zeigt, hat sich WebTV bereits einen festen Platz in der Fernsehunterhaltung erobert. Im Zeitalter des mobilen Internets ist die orts-, zeit- und geräteunabhängige Nutzung ein Muss für die Zukunft des Mediums. Dieser Entwicklung entgegen kommen Provider, die in der Cloud für ihre Kunden Daten wie Benutzereinstellungen, Senderlisten, vorgemerkte Filme und aufgenommene Sendungen zentral speichern und sie von jedem wiedergabefähigen Gerät

mit Internetanschluss aus zugänglich machen. Der Zeit gehorchend, bringen viele Web-TVApps auch mehr oder weniger ausgeklügelte Funktionen, um sich über soziale Netzwerke mit Freunden über die Fernsehwelt auszutauschen und Empfehlungen abzugeben. Beim aktuellen technischen Stand des Internetfernsehens und der Qualität der Apps geht es noch nicht um die Frage des Entweder-oder, sondern eher um ein Nebeneinander, bei dem je nach Ort, Zeitpunkt und Funktion die eine oder andere Wahl getroffen wird. Mit dem

Trend zum sogenannten „Second Screen“ haben viele Zuschauer ausserdem ein Handy oder Tablet schon griffbereit, wenn sie sich auf dem Sofa vom TV unterhalten lassen. Die mobilen Displays lassen sich nicht nur zum Simsen und Surfen nutzen, sondern auch, um bei einem Web-TV-Anbieter einen Programm-Guide zu konsultieren oder, während der Krimi auf dem grossen Flachbildschirm läuft, mit einem Auge auf dem Tablet noch die spannendsten Szenen eines Fussballmatchs zu verfolgen. |

DIE VIER FÜHRENDEN WEB-TV-ANBIETER IM LEISTUNGSVERGLEICH Anbieter Geräte und Apps

Swisscom PC, iOS, Android, Windows Phone

Gratisangebot

Wilmaa PC, iOS, Android

TV Air easy: 80+ TV-Sender, 50+ Radiosender, zusätzliche Werbung

Teleboy PC, iOS, Android, Symbian (Nokia), Smart TV (Samsung) Teleboy Basic: 96 Sender, 2 Stunden Speicherplatz, zusätzliche Werbung

Wilmaa: 72 Sender, 40+ Radiosender, zusätzliche Werbung

Zattoo PC, iOS, Android, Windows Phone und 8, Smart TV (LG, Samsung, VideoWeb), Xbox 360 Zattoo: 130+ Sender, Speicher für 20 Sendungen, zusätzliche Werbung

TV Air: Fr. 9.–/Monat2 80+ Sender (-) 30 Stunden (für 70 Sender) 2500 Filme und Live-Sportevents ja

Teleboy plus: Fr. 8.50/Monat 106 (10) 7 Tage 20 Stunden ja geplant -

Wilmaa Premium: Fr. 8.80/Monat 80 (8) 7 Tage (nur im Browser) mehrere Hundert Filme ja (nur im Browser)

Zattoo HiQ: Fr. 8.–/Monat 130 Sender (30) 7 Tage für 250 Sendungen -

PREMIUMDIENSTE Abonnement1 TV-Sender (davon in HD) Replay-Funktion Online-Speicherplatz Download Video-on Demand Live-Pause 1 2

Bei Abos über eine längere Laufzeit sind die Preise bei einigen Anbietern tiefer. Für Kunden mit einem Handy-Abo bei Swisscom ist das im Mobilfunknetz anfallende Datenvolumen im Preis inbegriffen.

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Smart Entertainment [ NEUHEITEN ]

Airfoil

WINDOWS & AIRPLAY Rogueamoeba hat seine AirplaySoftware namens Airfoil aktualisiert und unterstützt nun auch die neuste Windows-Version 8. Der 25 Dollar teure Helfer leitet sämtlichen AudioOutput von einem Windows-PC auf ein beliebiges Airplay-Gerät um. Egal ob man am PC Musik via Mediaplayer, Spotify-Programm oder im Browser (Internetradio, Musikmietdienste) konsumiert, Airfoil spielt die Musik auf beliebigen AirplayGeräten (Sounddocks, drahtlosen Lautsprechern, AV-Receivern) ab. Am PC angeschlossene Lautsprecher kann man wahlweise ebenfalls nutzen oder stumm schalten. Airfoil bespielt auf Wunsch sogar mehrere Räume mit identischem Sound. Dank der Zusatzfunktion „Airfoil Speaker“ können PC und Mac sowie iOS- und Android-Geräte selber zu Airplay-Lautsprechern werden. Installiert man auf einem AndroidSmartphone die kostenlose App Airfoil Speakers, kann man im Garten mit den Smartphone-Ohrstöpseln zu Musik vom PC rasenmähen. Airfoil ist für Windows, Mac OS und als Testversion verfügbar. // kh http://rogueamoeba.com/airfoil

Hama

Acer

STAB STATT MAUS

GÜNSTIGER WANDLER

Die neue Air Mouse von Hama ist laut Hersteller die ideale „Fernbedienung“ für Smart TV, PC, Gaming-Konsolen, Multimediaplayer, Internet-TV-Boxen und ähnliche Geräte. Ähnlich wie moderne Controller von Spielkonsolen umklammert man die Maus einfach mit der Hand. Bewegungssensoren erfassen dann in drei Ebenen jede Bewegung und setzen diese um. Mit der Maus in der Hand zeigt man also auf verschiedene Orte auf dem Bildschirm und bewegt so den Zeiger. Die Tasten lassen sich individuell belegen. Für mehrere Geräte kann man komplette Eingabeprofile anlegen. Die Maus wird auch als Ergänzung zur neuen Internet-TVBox III von Hama empfohlen, die zur IFA vorgestellt wird. Damit die Nutzung nicht ermüdet, wurde sie ergonomisch designt und die Oberfläche mit griffigem Material versehen. Eine Filterfunktion blendet Handzittern aus und macht die Bedienung noch einfacher. Die Air Mouse „Smart Definition“ Funk wird im September erhältlich und kostet rund 60 Franken. // kh

Mit dem Aspire P3 hat Acer eine günstige Kombination aus Ultrabook und Tablet entwickelt. Als sogenannter Convertible mit Windows 8 lässt er sich wahlweise als Tablet oder als richtiges Notebook nutzen. Die von Acer als FineTip-Keyboard bezeichnete Tastatur verwandelt das P3 in ein richtiges Notebook mit Touchdisplay. Die Tastatur dient nebenbei als Schutzhülle oder lässt sich komplett entfernen. Dann hat man ein sehr leichtes Tablet für das Websurfen oder den gemütlichen Medienkonsum. Ohne Tastaturcover wiegt das P3 800 Gramm, als Ultrabook mit Tastatur bringt es 1,4 Kilogramm auf die Waage. Das Einstiegsmodell hat einen gemächlichen Prozessor (Core i3-3329Y) und bescheidenen Speicherplatz (60 GB SSD, 2 GB RAM). Der 11,6 Zoll grosse Bildschirm löst 1366 x 768 Bildpunkte auf. Acer verspricht eine Akku-Laufzeit von 6 Stunden. Mit einem USB-3-Anschluss, WLAN (802.11n), Bluetooth und HDMI-Dose erfüllt das P3 die Erwartungen. Aussergewöhnlich ist allerdings sein tiefer Preis von 750 Franken. // kh

www.hama.de

LG

STARKER ANDROIDE Leistungsstark und ein neuartiges Bedienungskonzept – das sind die Merkmale des Oberklassen-Smartphones G2 des südkoreanischen Herstellers LG. Mit einer Grösse von 5,2 Zoll soll der Touch-Bildschirm gerade noch einhändig bedienbar sein. Er glänzt mit einer Pixeldichte von 443 ppi (wie Sony Xperia Z und Samsung Galaxy S4; iPhone 5: 326 ppi). Pixel oder Treppeneffekte sollten damit nicht mehr erkennbar sein. Für Musikfreunde erfreulich: LG hat angeblich einen Digital-Analog-Konverter von Wolfson verbaut, mit dem das G2 auch Musik in 24 bit/ 192 kHz-Auflösung abspielen kann. Aufgrund der Gehäusebreite von 7 cm befinden sich beim G2 alle physischen Tasten (Einschaltknopf, Lautstärke, Kameraauslöser) an der Rückseite. „Indem die Knöpfe nun auf der Rückseite des Telefons angebracht werden, lassen sie sich leicht mit dem Zeigefinger bedienen“, heisst es in der Mitteilung. Weiteres: schneller Vierkernprozessor, 16/32 GB interner Speicher, 13 MPx-Kamera, Bildstabilisator, Fotolicht, 2,1-MPx-Frontkamera, UMTS/LTE. Der Androide LG G2 ist demnächst für etwa 650 Franken erhältlich. // rf

www.acer.com/aspirep3/de_CH

www.lg.com/ch

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TV & Heimkino [ RATGEBER - SAT-TV ]

SMARTER SATELLITENEMPFANG // Kurt Haupt

Eine halbe Million Haushalte empfangen in der Schweiz Satelliten-Fernsehen in bester Qualität. Neue Sat-Lösungen sind komfortabler, smarter und verteilen Fernsehen im heimischen Netzwerk.

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er Fernsehen in bester Qualität und grösster Vielfalt geniessen will, kommt an der Satelliten-Technik nicht vorbei. Denn die Sender am Himmel verfügen über die höchste Bandbreite und liefern deshalb ein verlustfreies Signal mit meist perfektem Digitalton. Auch in Sachen Sendervielfalt ist die Sat-Technik unübertroffen. Während die Kabelversorger zwischen 50 und 150 Sender im Angebot haben, lassen sich über einen Parabolspiegel mehrere Tausend Sender empfangen. Vieles davon ist für die Mehrheit der Zuschauer zwar uninteressant und besteht nur aus sprachlich Unverständlichem, Dauerwerbung, dubiosen Telefon-Hotlines und Billig-Sex-Anmache. Doch es finden sich auch Perlen im Sat-Angebot, wie ausländische Spartensender und unzensierte Informationen aus der ganzen Welt. Ebenso riesig ist das Angebot von Radiosendern via Sat. Radio via Satellit liefert meist viel bessere Qualität als die Internet-Pendants und glänzt teilweise mit audiophilem Mehrkanalton.

SMARTE FERNSEHGERÄTE Moderne Smart-TV verfügen bereits über einen integrierten Sat-Tuner. Meist können sie auch Satelliten-Sendungen direkt auf angeschlossene USB-Festplatten speichern. Mit einem solchen Speichermedium beherrschen Smart-TV dann das praktische Time-Shift: Drückt man auf die Pausentaste an der Fernbedienung, stoppt die Sendung und lässt sich später unterbruchsfrei fortsetzen. Die smarten Fernseher haben auch Schwächen. Im Gerät befindet sich nur ein einzelner Sat-Empfänger. Man kann deshalb nicht gleichzeitig eine Sendung betrachten und eine andere aufzeichnen. Geräte mit doppeltem Tuner wie Samsungs UE55F8090 oder die neuen Viera-Modelle von Panasonic sind die Ausnahme und die Modelle von Loewe und Metz recht teuer. Seite 30

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Für Radio-Freunde: Das Megasat HD Klangwunder hat Stereolautsprecher. In der Schweiz wird der Sat-Receiver von Belsat vertrieben.

Smarte Fernseher schwächeln zudem bei den Programminformationen (EPG). Die Geräte verlassen sich auf die vom Sender ausgestrahlten EPG-Infos, die bestenfalls wenige Tage in die Zukunft reichen. Und wer seine aufgenommenen Sendungen für längere Zeit archivieren will, stolpert beim Smart-TV in die Verschlüsselungsfalle. Praktisch alle Hersteller sind dazu übergegangen, die Aufnahmen mittels Verschlüsselung fix an den Fernseher zu koppeln. Ist dieser defekt oder wird ersetzt, sind die Aufnahmen verloren.

SMARTERE SAT-RECEIVER Es gibt also noch immer sehr gute Gründe, einen speziellen Satelliten-Empfänger via HDMI an seinen Fernseher anzuschliessen. Gute Sat-Receiver haben eine integrierte Festplatte und können dank Multituner Sendungen empfangen und gleichzeitig aufzeichnen. Clevere Software ermöglicht sogar die Aufnahme einer Fernsehserie ohne die Wiederholungen. Bei Edelmodellen kann man zudem via Netzwerk auf die Aufnahmen zugreifen und diese beispielsweise nachträglich schneiden und so von lästiger Werbung befreien. Sat-Boxen bieten auch bei der digitalen Programmzeitschrift (EPG) mehr. Sie wird meist redaktionell betreut und mit zusätzlichen Programminfos angereichert. Via Internet gelangen die Infos dann auf die Box. Meist beherrschen die Sat-Boxen auch die übrigen smarten Tricks: Dank Internetanschluss können sie direkt auf Youtube-Videos, On-Demand-Portale und auf die Mediatheken der Sendeanstalten zugreifen. Im Nebenjob werkelt der Sat-Receiver noch als Medienserver. Werden auf ihm Musik, Filme oder Fotos gespeichert, kann er dank DLNA-Technik (Digital Living Network Alliance) die Inhalte nicht nur am Fernseher Home electronics

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Der Technisat-Digicorder Isio S/S1 ist ein Sat-Receiver der Edelklasse mit Apps und HbbTV (oben). Demnächst erstellt er Aufnahmen nach persönlichen Interessen.

Der günstige Smart Mirage CX05 kann laufendes TV-Programm dank Sat-IP direkt ins Heimnetzwerk streamen.

abspielen, sondern die Unterhaltung auch an PC, Stereoanlagen, Tablets und Smartphones liefern und dort wiedergeben lassen. Die Preisspanne von Sat-Receivern reicht von rund 100 bis gegen 700 Franken. Hierzulande stehen vor allem die Marken Beldigital, Dreambox, Humax, Kathrein, Technisat, Topfield, Vantage und VU+ für ausgereifte und längerfristig unterstützte Geräte. So glänzt beispielsweise die Isio-Reihe von Technisat mit umfangreichen Internetdiensten und Apps und bietet mit dem EPG „SiehfernInfo“ umfangreiche Infos zu Sendungen. Zur

IFA hat Technisat eine spannende Neuerung angekündigt: Die Funktion Watchmi kann Aufnahmen automatisch aufgrund der persönlichen Interessen programmieren und „lernt“ dabei fortwährend mit. Selbstverständlich lässt sich der Isio via Tablet steuern und auch aus der Ferne programmieren. Humax glänzt bei seinem Icord Mini mit zusätzlichen Informationen des Programmdienstes TVTV und beherrscht ebenso die Vernetzung. Ein zweiter günstiger Receiver kann auf die Aufnahmen des Icord zugreifen und diese in einem anderen Raum abspielen.

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TV & Heimkino [ RATGEBER - SAT-TV ]

HbbTV am besten via Sat Die Verschmelzung von Internet und TV, das sogenannte Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV), funktioniert am besten via Satellitenempfang. Dank HbbTV kann man bei jeder Sendung auf Knopfdruck zusätzliche Informationen und ergänzende Videos abrufen. Inzwischen nutzen gegen 40 deutschsprachige Sender HbbTV, das Schweizer Fernsehen hat den Feldtest auf dem französischsprachigen Kanal (RTS) gestartet. Viele Kabelanbieter übertragen HbbTV, bei UPC kann man es an Smart-TV mit DVB-C-Tuner nutzen. Die Empfangsboxen von UPC Cablecom und Swisscom versagen aber bei HbbTV und können es auch nicht an den Smart-TV weiterreichen.

Noch mehr Vernetzung beherrscht der Duo2

von VU+. Hier können Live-TV und Aufzeichnungen sogar mit Tablets oder Smartphones (Android/iOS) betrachtet werden. Nötigenfalls sorgt der Prozessor des Sat-Receivers sogar für die Umcodierung des Videos in Echtzeit. Das integrierte drahtlose Netzwerk sorgt mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde (802.11n) für ausreichendes Tempo. Wer über eine schnelle Internetverbindung verfügt, kann die Videoströme sogar weltweit übertragen.

SAT-IP: TV ÜBERALL Wer nicht nur in der Stube fernsehen will, kann mit dem neuen Standard Sat-over-IPTechnik (Sat-IP) sein Fernsehsignal einfach im ganzen Heimnetz verteilen. Der Sat-Empfänger werkelt hierbei als Sat-IP-Server und gibt das Fernsehsignal im vorhandenen Netzwerk (Ethernet, PLC, WLAN) an PC, Notebooks, Smartphones und Tablets aus. Mittels entsprechenden Programmen und Apps wird das Signal zu Bild und Ton – und die Rechner mutieren zum Fernseher. Seite 32

Der Humax iCord Mini ist für HD+ zertifiziert. Damit lassen sich mit der nur inoffiziell erhältlichen Schlüsselkarte auch die deutschen Privatsender in HD empfangen.

Der in der Schweiz entwickelte Beldigital HD-7200S verfügt über Doppeltuner, CI-PlusSchnittstellen und zeichnet wahlweise auf interne oder externe Festplatten auf.

Übliche Fernseher beherrschen (noch) kein Sat-IP. Man muss am HDMI-Eingang eine Zusatzbox installieren. Diese kümmert sich um die Kommunikation mit dem Sat-Server (Senderwahl) und um die Aufbereitung der Bildund Tonsignale. Technische Hintergründe zu dieser neuen Technik können Sie auf Seite 11 unter „Kurz erklärt“ nachlesen. Ein komplettes Sorglospaket für Sat-IP liefert Devolo mit dem Dlan TV Sat Multituner Starterkit. Den Kurztest dazu finden Sie auf Seite 16.

SAT-RECEIVER MIT ANDROID Eine neue spannende Produktekategorie stellen Sat-Receiver mit Android dar. Diese haben eine vorinstallierte Sat-TV-App und warten nur auf weitere Applikationen. Die via Satellit empfangenen Sender lassen sich einfach mit Apps von Zattoo, Wilma oder Teleboy mit lokalen und zusätzlichen Sendern ergänzen. Selbstverständlich stehen auf der AndroidBox auch Videomietdienste zur Verfügung. Der App-Store von Google stellt Hunderttau-

sende weitere Apps bereit. Um diese auf dem Fernseher vernünftig zu bedienen, braucht es aber eine drahtlose Tastatur und ein Mauspad für die Touch-Funktionen. Erstaunlich bei den Android-Sat-Empfängern ist ihr tiefer Preis. Modelle wie Xoro HST 500S oder die Fernsehfee sind bereits für unter 200 Franken erhältlich. Via USB-Festplatten bieten sie sogar eine Aufnahmefunktion. Mangels CI-Steckkartenplatz für die Entschlüsselung können sie aber kein Schweizer Fernsehen via Satellit empfangen. Wer bereit ist, die Komplexität von verschiedenen Apps zu meistern, erhält dank Android eine universelle Lösung.

FAZIT Die Technik für den Satellitenempfang hat sich in den letzten zwei Jahren rasant entwickelt. Die in Smart-TV integrierten Tuner nutzen nur einen Teil davon. Richtige Sat-Receiver bieten mehr Komfort und bessere Vernetzung. Als zukunftsträchtig und für das „Tablet-Zeitalter“ bestens gerüstet ist der neue Standard Sat-IP. Home electronics

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SCHWEIZER TV NUR MIT (NEUER) SCHLÜSSELKARTE Wer das Schweizer Fernsehen via Satellit empfangen will, muss sich mit Verschlüsselung und Karten herumplagen. Zwölf nationale Kanäle (drei Landessprachen mit je zwei Kanälen in HD- und SD-Auflösung) sind permanent verschlüsselt. Lediglich der Nachrichtenkanal SF Info kommt meist unverschlüsselt vom Himmel. Auch der neu via Satellit ausgestrahlte Privatsender 3+ ist verschlüsselt, lässt sich aber mit neueren Schlüsselkarten des Schweizer Fernsehens freischalten. Verschlüsselt wird mit der Technik namens Viaccess. Die Schlüsselkarten sehen wie eine Kreditkarte mit Chip aus. Der Sat-Empfänger muss also entweder über einen Schlitz (Viaccess-Slot) für Viaccess-Karten verfügen oder mit einen Viaccess-Kartenleser (CAM) aufgerüstet werden. In dieses Conditional Access Module steckt man dann die Viaccess-Schlüsselkarte.

FILMINDUSTRIE ZWINGT Der Grund für die lästige Verschlüsselung liegt bei der Filmindustrie. Weil die über Satellit ausgestrahlten Signale in halb Europa zu empfangen sind, muss das Schweizer Fernsehen für die eingekauften Beiträge (Filme, Serien, Sportsendungen) entweder höhere Lizenzbeiträge entrichten oder sicherstellen, dass sie sich nur in der Schweiz oder durch Auslandsschweizer empfangen lassen. Das gleiche Ärgernis plagt übrigens auch die Österreicher beim via Satellit ebenfalls verschlüsselten ORF. Die meisten anderen nationalen Sender strahlen ohne Verschlüsselung aus. Glücklicherweise verwendet das Schweizer Fernsehen für die Verschlüsselung nicht das HD+-Verfahren. Bei dieser Technik lassen sich die Aufnahmen teilweise nicht speichern und die Werbung nicht überspulen. Das in Deutschland von Privatsendern genutzte HD+ zerstört sogar manche Aufnahmen nach wenigen Tagen. Wer in der Schweiz im Fachhandel einen Sat-Receiver kauft, kann auch gleich die Schlüsselkarte beim Händler erwerben. Diese muss dann innert 30 Tagen unter www.broadcast.ch/kartenregistrierung mit den persönlichen Angaben registriert werden. Jeder in der Schweiz Wohnhafte kann maximal zwei Karten zu je 60 Franken auch direkt bei www.broadcast.ch bestellen.

500 000 KARTEN TAUSCHEN Laut SRG befinden sich zurzeit eine halbe Million Schlüsselkarten im Umlauf. Weil die Verschlüsselung immer wieder geknackt wird und sogenannte Emulatoren den Empfang auch ohne Karte ermöglichen, sieht sich die SRG zum regelmässigen Kartentausch gezwungen. Zurzeit erhalten deshalb jeden Monat rund 15 000 Sat-Seher einen Brief von der SRG. Für 20 Franken muss man dann eine neue Karte anfordern. Merkwürdigerweise wird der Brief nicht zusammen mit einem üblichen Einzahlungsschein verschickt. Stattdessen muss man sich auf der Internetseite mit persönlichen Daten registrieren. Erst dann Home electronics

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Die alte Schlüsselkarte (oben) für den Satellitenempfang von SRF wird kontinuierlich durch die neue (unten) ausgetauscht.

kann man via Kreditkarte bezahlen oder sich Rechnung und Einzahlungsschein als PDF-Datei per E-Mail schicken lassen. Wem das zu umständlich ist, der kann per E-Mail an card@broadcast.ch einfach einen Einzahlungsschein bestellen. Hilfe bietet auch das Hotline-Telefon unter 0848 868 969. Wer dieses von einem Handy aus anruft, zahlt aber für die Beratung bis zu 90 Rappen pro Minute. Laut SRG muss das Tauschprozedere alle fünf Jahre erneut durchgeführt werden. Wer 3+ empfangen will und noch eine Karte der Version 2.6 oder 3.0 (auf der Rückseite ist entweder nichts oder 3.0 aufgedruckt) hat, kann den Austausch per E-Mail an obige Adresse auch selber organisieren. Der Kartentausch enthält allerdings ein technisches Risiko: Wer ein sehr altes Viaccess-CAM-Modul besitzt, muss dieses möglicherweise nach dem Kartentausch ebenfalls ersetzen. |

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TV & Heimkino [ PRAXISTEST – HEIMKINO-KOMPLETTSYSTEM ]

ALL INCLUSIVE // Christopher und Lothar Brandt

Mit dem BDS 877 verspricht Harman Kardon ein Rundum-Sorglos-Paket für Filmfans, Gamer, Fern-Seher und Musikhörer. Wir haben es einmal aufgeschnürt.

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enn ein Heimkino-Komplettset mehr als 2000 Franken kostet, sollte es schon einiges zu bieten haben. Und das hat Harman Kardons derzeitiges Topmodell der Blu-ray-Anlagen. Das BDS 877 übt zwar äusserlich vornehme Zurückhaltung – blinkende LämpchenShows à la Schanghai bei Nacht oder Knöpfchen-Orgien nach dem Motto „Wer bietet mehr“ sind im wahrsten Sinne des Wortes Fehlanzeige. Doch technisch hat das Set aus Blu-ray-Player-Verstärker und 5.1-Boxenset eine Menge Finessen auf Lager. Das fängt an mit dem drahtlos angesteuerten Subwoofer. Ob im Jugendzimmer oder in der guten Stube – der etwa 36 x 27 x 27 Zentimeter messende Quader kann da versteckt werden, wo er am wenigsten stört. Die Ansteuerung übernimmt eine Funk-Sendeeinheit, die ihren Job tadellos macht. Und der Subwoofer kann wirklich nahezu überall seinen Platz finden. Denn die Einmessautomatik bekommt lästiges Dröhnen oder schwammig-unpräzise Bässe erstaunlich gut in den Griff.

SCHNELL GEHT ES LOS Überhaupt ist die Anlage schnell aufgebaut und kalibriert. Die farblich markierten Kabel können nur Böswillige oder Farbenblinde verwech-

seln – jeder der baugleichen Front- und Surround-Lautsprecher sowie der wichtige Center sind flott angestöpselt und platziert. Mikrofon und vorinstallierte Software übernehmen dann für etwa fünf Minuten das Einstellkommando – und es kann losgehen. Die zahlreichen Schnittstellen dürften sogar hartgesottene MultiMedien-Nutzer zufrieden stellen. Selbst die Apple-Fraktion kann ihre Musiksammlung von iPod und Konsorten per Airplay in den BDS hineinstreamen, der Rest macht das via Bluetooth. Aus dem Netzwerk saugt der Receiver, was immer kommt, per DLNA über seine USBSchnittstelle auch von Sticks und ähnlichen Datenträgern. Wichtiger für Feierabend-Zocker und Filmfreunde: Drei HDMI-Schnittstellen und ein Komponenten-Eingang geben allen möglichen Quellen und Spielekonsolen auch in Zukunft ein Zuhause. Weil noch drei digitale und zwei analoge Einfallstore für Audiosignale offen stehen, suchen wir weitgehend vergeblich nach Komplettanlagen, die hinsichtlich Schnittstellen mehr zu bieten haben.

FEINES BILD Gar nicht vergeblich gerät die Suche nach richtigen Einstellungen und Quellen. Das Onscreen-Menü mit seiner tatsächlich übersichtlichen Gestaltung hilft gemeinsam mit der satt in der Hand oder sicher auf der Couch liegenden Fernbedienung beim Suchen. Bei der Fernbedienung hätte sich der Designer eventuell eine bessere Lösung für die beiden recht ähnlichen Steuerkreuze ausdenken können. Da zuckt dann am Anfang öfter der Finger, wenn aus Versehen statt im Menü herunterzunavigieren die Lautstärke jenseits der Flüsterschwelle gestellt wird. Doch das Onscreen-Display gibt wirklich ein feines Bild ab, und wir vergeben dafür ohne mit der Wimper zu zucken eine Bestnote. Und ein feines Bild gab auch der Player/Verstärker an das angeschlossene Display weiter. Erstaunlich detailreich und flimmerfrei strömte der Bilderfluss aus nahezu jeder Videoquelle. Ein wenig schien sich die vornehme Zurückhaltung im Äusseren auch auf die Bildwiedergabe zu übertragen – andere tragen die Farben auch schon mal dicker auf. Was aber ohnehin eher am Display liegt – wir hatten unsere helle Freude vor allem am Blu-ray-Bild.

STARKER TON Die Blaustrahlscheiben entlockten dem 5.1-System sein volles Potenzial. Der Sound ist für ein System dieser Grösse und Preisklasse schlicht überragend und vermittelt mit druck- und detailreich unterlegten Actionszenen wirkliches Filmgefühl. Und weil die Sprachverständlichkeit weit über dem Durchschnitt, die maximal erzielbare unverzerrte Lautstärke ebenfalls sehr ordentlich ist, empfiehlt sich das BDS 877 auch für anspruchsvolle Ohren. Ladys, denen jeder Schallwandler grösser als ein Äpfelchen schon ein Dorn im Auge ist, sollten sich mit den knapp 30 Zentimetern der Lautsprecher versuchen anzufreunden. Denn auch bei grossen Displays bleibt der Ton so in den Dimensionen des Bildes. Selbst bei normalem Fernsehton gab es nichts zu meckern, das Hörprotokoll verzeichnet klare Ansagen und satte BassAkzente. Da juchzen auch die Gamer. Durch die Möglichkeit, beim Spielen zwischen dem originalen Surround-Sound und dem 877er-5.1-Sound zu wählen, hatte man vor allem bei neueren Action- oder Rollenspielen wie „Cysis 3“ oder „Assasins Creed 3“ das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Bei älteren Spielen tun sich die Harman-Helfer schwer Home electronics

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TV & Heimkino [ PRAXISTEST – HEIMKINO-KOMPLETTSYSTEM ]

mit dem Aufmotzen des Soundbildes, doch zufrieden stellte die

Klangkulisse allemal. Ein wenig länger dürften manche Musikfreunde brauchen, bis sie rundum zufrieden sind. Je nach Musik muss man etwas mit den Einstellungen spielen, um das optimale Klangerlebnis zu bekommen. Manche Rock- und Techno-Songs kamen mit der Dolby-ProLogic-Music-IISchaltung sehr manierlich rüber, feiner ziselierte Singer-Songwriter verwischten so allerdings ein wenig, während sie im puren StereoModus etwas abgemagert tönten. Doch das alles blieb im grünen Bereich, richtige Kritik wurde nie laut. Vor allem auch, weil die meisten Klangchecks im akustisch nun wirklich nicht unproblematischen Dachschrägen-Zimmer des Familiennachwuchses abliefen. Und dort schlug sich das Harman-Häuflein wirklich mächtig gut.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis info

DATEN & FAKTEN Abmessungen Front-/Rear-Lautsprecher Gewicht Front-/Rear-Lautsprecher Bauart Front-/Rear-Lautsprecher Abmessungen Center Gewicht Center Bauart Center Abmessungen Subwoofer/Sendemodul Gewicht Subwoofer/Sendemodul Bauart Subwoofer Abmessungen BD-Player/Verstärker Gewicht BD-Player/Verstärker

FAZIT

FUNKTIONEN

Zurückhaltender Auftritt, erstklassige Leistung: Da steht mit dem Harman Kardon BDS 877 ein Komplettsystem bereit, das überall eine gute Figur macht. In der Stube, wo das durchdachte Bedienkonzept die Generationen-Frage schlicht auflöst. Nach kurzer Eingewöhnung müssten auch technikskeptische Best Ager bestens klarkommen. Und feines Bild zum starken Ton lässt sich ohne Altersbeschränkung geniessen. Deshalb gibt es auch für die Empfehlung für die unterhaltungsfrohe Jugend. |

BDAV/BDMV/BD 3D/AVCHD BD-Live/Youtube/Picasa Internetradio DVD-Audio/SACD/Audio-CD MKV/AVI/TS/MPG/WMV/MP4/MOV H.264/VC-1/DivX/XviD/MPEG-2 Medienwiedergabe über USB/SD/UpnP MP3/AAC/WMA/WAV/FLAC AVCHD/AVCHD 3D/M2TS/VOB/MPO/JPG 2D zu 3D Farbübertragung wählbar Anzeige von ID-Tag (MP3), Albumcover Einmessautomatik Fernbedienung App für iPhone/iPad/Android

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WERTUNG MAGAZIN

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exzellenter Filmton effektvoller Bass und saubere Höhen hochwertige Bildwiedergabe aus allen Quellen gute Einmessautomatik leichte Installation, leichte Bedienbarkeit gute Ausstattung Bedienung am Gerät sehr schlecht möglich lange Einlesezeit für Blu rays Verwechslungsmöglichkeiten Lautstärke und Menünavigation

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Harman Kardon BDS 877 2200 Franken ch.harmankardon.com 11 x 30 x 9 cm 1,6 kg 2-Wege 28 x 11 x 9 cm 1,5 kg 2-Wege 27 x 36 x 27 cm / 4 x 13 x 9 cm 9,0 kg/0,12 kg geschlossen, Downfiring 40 x 8 x 29 cm 3,6 kg •/•/•/• •/•/• • –/–/• •/•/–/•/–/•/• •/•/•/•/• •/–/• (DLNA) •/•/•/•/• •/–/•/•/–/• – YCbCr, RGB •/• • • •/•/•

ANSCHLÜSSE Eingang HDMI/Komponente/Video Eingang Ton digital Cinch/optisch Toneingang analog Ausgang HDMI/Komponente/Video LAN/WLAN/USB/SD Sonstige Besonderheit

3/1/– 1/2 2 •/–/– •/–/1/– Airplay, Bluetooth Funk-Subwoofer

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Herkömmliche Spiegelreflexkameras (DSLR) gehören der Vergangenheit an! Wer die aktuelle Ausgabe der deutschen Stiftung Warentest («Test», Ausgabe 03/2013) liest, erfährt: Rein digitale und spiegellose Wechselobjektiv-Systeme (DSLM) sind die Zukunft. Der Testsieger heisst LUMIX DMC-GH3A, den geteilten 2. Platz belegt die ebenfalls spiegellose DMC-G5K von Panasonic. Die folgenden sieben Gründe erklären, warum an der spiegellosen Kameratechnik kein Weg mehr vorbei führt.

TESTSIEGER GUT (1,8)

GUT (2,0)

Im Test: 18 Systemkameras

Im Test: 18 Systemkameras

Ausgabe 3/2013 www.test.de

Ausgabe 3/2013 www.test.de

DMC-G5K

1. Bildqualität auf höchstem Niveau Der Test beweist: Die Bildqualität der LUMIX G Kameras befindet sich auf dem Niveau von Spiegelreflexkameras. Sie liefern brillante Aufnahmen und eine exakte Farbwiedergabe selbst bei wenig Licht. Verantwortlich dafür ist die perfekte Abstimmung von Sensor, Prozessor und Optik.

2. Autofokus – präziser und schneller Der Kontrast-Autofokus einer LUMIX G erreicht eine überragende Trefferquote scharfer Fotos – wie führende unabhängige Testlabors bestätigen (u. a. Image Engineering 01 / 12). Sie fokussieren rasant und sind insbesondere über den Monitor wesentlich schneller als Spiegelreflexkameras.

3. Bahnbrechender Echtzeit-Sucher Die LUMIX G zeigt 100 % Bildfeld. Sie sehen Ihr vollständiges Motiv und das Bild, wie es tatsächlich aussehen wird. Ohne Beschnitt an den Rändern wie bei den meisten Spiegelreflexkameras. Das Bild des Suchers kommt direkt vom Sensor. So können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren, Ihre Einstellungen direkt überprüfen oder das aufgenommene Foto im Sucher kontrollieren.

DMC-GH3A 5. Überlegener Bedienkomfort Auf Wunsch erkennen die LUMIX G Kameras nicht nur Gesichter im Bild, sondern wählen auch automatisch das passende Motivprogramm aus. Ein weiteres Highlight ist die einfache und intuitive Bedienung über das Touchscreen Display. Dies lässt sich vertikal und horizontal schwenken, sodass eine flexible Positionierung bei der Aufnahme möglich wird.

6. Unübertroffene Handlichkeit Der platzraubende Spiegelreflexsucher aus analogen Zeiten ist bei DSLMKameras überflüssig und entfällt. Somit sind spiegellose WechselobjektivKameras kompakter, haben weniger Gewicht und lassen sich bequem in Hand- oder Jackentasche verstauen. Dadurch verpassen Sie keinen entscheidenden Moment.

7. Grenzenlose Objektiv-Auswahl Ob Makro, Weitwinkel oder Fisheye: Insgesamt 18 LUMIX G Objektive eröffnen einen fantastischen Spielraum. Ohne dabei viel Platz zu beanspruchen. Zudem lassen sich zahlreiche Objektive anderer Hersteller direkt oder über Adapter verwenden.

4. Videodreh – Hollywood reif Beim Videodreh kommen Spiegelreflexkameras endgültig nicht mehr mit. Nur die LUMIX GH3A erreicht im Test die Note «sehr gut». Die Videos drehen sich fast wie von selbst, denn der Autofokus sorgt für eine dauerhaft scharfe Verfolgung des Motivs. Wer oscarverdächtig filmen will, kommt an der LUMIX G nicht vorbei.

Weitere Informationen unter www.panasonic.ch/lumixg

FAZIT «Wer mit dem technischen Fortschritt gehen will, dem ist

zu einer spiegellosen Systemkamera zu raten,» empfiehlt die Stiftung Warentest. Als Wegbereiter der spiegellosen DSLM-Technologie bieten die LUMIX G Modelle bei gleicher Bildqualität das beste Gesamtpaket aus Foto, Video und Bedienkomfort. Wer sich heute für eine spiegellose Wechselobjektiv-Kamera von Panasonic entscheidet, wählt überlegene Technologie von morgen.


TV & Heimkino [ FILMTIPPS ]

GANZ ALLEIN // Dani Maurer, outnow.ch

Immer mal wieder vernichtet sich die Menschheit selber, sei es durch Atombomben und Weltkriege, oder dann kommen die bösen Aliens. Aber zum Glück überleben wahre Helden jede Apokalypse. Titel: Oblivion Jahr: 2013 Regie: Joseph Kosinski Schauspieler: Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko Hersteller/Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

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Titel: Wall-E Jahr: 2008 Regie: Andrew Stanton Schauspieler: Stimmen von Ben Burtt, Sigourney Weaver, Kathy Najimy Hersteller/Vertrieb: Walt Disney Home Entertainment

Titel: The Book of Eli Jahr: 2010 Regie: Albert und Allen Hughes Schauspieler: Denzel Washington, Gary Oldman, Mila Kunis Hersteller/Vertrieb: Elite Film

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ir schreiben das Jahr 2077. Auf der Erde leben ausserirdische Kreaturen in Höhlen und in zerstörten Metropolen. Menschen existieren nur noch wenige in einer schwebenden Stadt, die mit Überwachungsdrohnen vor den Ausserirdischen geschützt wird. Der Drohnenmonteur Jack muss daher immer wieder ausrücken, wenn Tiere oder Aliens die fliegenden Wächter angreifen und zum Absturz bringen. Bei einem seiner Einsätze entdeckt er ein Raumschiff und macht dabei die Bekanntschaft einer attraktiven Frau. Dabei erhält er Antworten auf Fragen, die er sich eigentlich gar nicht hätte stellen dürfen. Superstar Tom Cruise steigt in Oblivion in den hautengen Raumanzug. Anscheinend will er beweisen, dass er trotz seinen 51 Jahren noch immer fit ist. Da dürfen die HalbnacktBadeszenen sowie das ergiebig zur Schau gestellte Muskeltraining natürlich nicht fehlen. Der Science-Fiction-Film basiert auf einem postapokalyptischen Comicroman. Der Regisseur durfte mit einem Budget von geschätzten 150 Millionen Dollar arbeiten. Herausgekommen ist eine visuell ansprechende Geschichte, die dramaturgisch zwar etwas zäh, inhaltlich aber dennoch packend daherkommt. Auch wenn weitere bekannte Schauspieler wie Morgan Freeman auftreten, so bleibt Tom Cruise der Chef im Ring – und das ist für den Film nicht immer von Vorteil. Immerhin wird viel fürs Auge geboten. Ganz andere Wege gingen 2008 die Animationskünstler von Pixar. Sie erschufen einen Aufräumroboter namens Wall-E, liessen bei ihm ein paar Schaltkreise vor Liebe durchbrennen und präsentierten eine der schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten. Der kleine Roboter muss die Erde aufräumen, nachdem die Menschheit sich abgesetzt

hat. Als plötzlich eine weisse Flugdrohne namens Eve auftaucht, fängt der Kleine an, Gefühle zu entwickeln. Gemeinsam sind sie nun darum besorgt, ein Pflänzchen zu pflegen, das den Menschen wieder eine Zukunft auf der Erde bescheren soll. In Wall-E wird nicht viel gesprochen, der Film ist aber umso fantastischer animiert. Die niedlichen Blechbüchsen schliesst man schnell ins Herz, und sie sorgen für beste Unterhaltung – ein echter Klassiker des modernen Zeichentricks.

ZURÜCK ZUM ECHTEN BUCH Ein weiterer Superstar, der allein auf der (fast) verlassenen Erde wandelt, ist Denzel Washington in Book of Eli (2010). Washington spielt den mysteriösen Eli mit einem Buch (kein E-Book), das jeder haben will, das aber von Eli heroisch verteidigt wird. Als er in eine kleine, halb zerfallene Wüstenstadt gelangt, sieht der dortige Despot Carnegie seine Chance, ans Buch zu gelangen, und lässt nichts unversucht, den dicken Schinken auch in seine Hände zu kriegen. Dass Eli auch mit allen Mitteln, Tricks und Fiesheiten nicht totzukriegen ist, macht die Sache geheimnisvoller. Ist der Typ am Ende gar kein Mensch? Und was ist das für ein Buch, um das so ein fürchterliches Theater gemacht wird? Book of Eli spielt mit dem Zuschauer und lässt diesen lange im Ungewissen. Denzel Washington zeigt sich währenddessen von seiner Action-Seite: Er darf prügeln, schiessen und kämpfen, wobei er sehr stylisch in Szene gesetzt wird. Der Kameramann hat also beste Arbeit abgeliefert. Mit Nebendarstellern wie Gary Oldman oder Mila Kunis erhält der Film dazu die schauspielerische Qualität, die es braucht, um eine verworrene Geschichte noch fesselnder zu machen. | Home electronics

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TV & Heimkino [ NEUHEITEN ]

Sony

TECHNOLOGIE-TRÄGER Sony wird wieder einige TV-Highlights an der Internationalen Funkausstellung (IFA) vorstellen. Im Rahmen des IFA Innovations Media Briefing gab Sony bereits einen Vorgeschmack. Technologien wie das ultrahochauflösende 4K (Ultra-HD), die Near Field Communication (NFC) zwischen netzwerkfähigen Geräten oder die Triluminos-Bildschirmtechnik zur besseren Farbdarstellung sind selbstverständlich an Bord der neuen TV-Generation. So etwa im neuen Bravia-X9-4K-Ultra-HD-Fernseher KD-55X9005A. Gemäss Hersteller sorgen die auf der Seite integrierten Ferrofluid-Lautsprecher zusätzlich für klaren Sound und ein authentisches Kinoerlebnis. Der leistungsstarke 4K-X-Reality-PRO-Bildprozessor ist fähig, nahezu alles auf 4K-Auflösung hochzurechnen – einschliesslich Filme auf Blu-ray-Disc, TV-Sendungen oder Web-Videos. Die neuen Polarisations-3D-Brillen sollen noch bessere und realitätsnähere dreidimensionale Bilder transportieren. Der 55-Zoll-TV kostet ab 5500 Franken im einschlägigen Fachhandel. // cla

Quadral

BenQ

PEGELFESTER SOUNDBAR

GROSSES KINO

Quadral möchte dem Fernsehton zu „Magique“ verhelfen. Um den meist mässigen Sound von Flachbildschirmen mit eingebauten Lautsprechern aufzupeppen, sind Soundbars ein probates Mittel. Doch die Hannoveraner Lautsprecher-Bauer bemängeln dadurch einen oft volumenarmen Klang. Mit zwei Seidenkalotten-Hochtönern, vier 65-MillimeterMitteltönern und zwei 150-Millimeter-Tieftönern soll der Magique nun für kräftiges Bassfundament, exzellente Sprachverständlichkeit und fein aufgelöste Brillanz im TV-Ton sorgen. In seinem 60 x 37 x 11 Zentimeter messenden Gehäuse stecken dazu vier Verstärker mit jeweils 20 Watt Sinusleistung zur kraftvollen Ansteuerung. Damit Lautstärkespitzen nicht zu unangenehmen Verzerrungen führen, drosselt eine interne Begrenzer-Schalung (Limiter) zu viel Power. Der fernbedienbare, mit Bluetooth und Digital-Toneingängen gerüstete TV-Lautsprecher soll 40 Kilogramm tragen können – das dürfte reichen für einen normalen 60-Zöller. In der Schweiz wird der Magique voraussichtlich 750 Franken kosten. // lbr

Der chinesische Projektoren-Produzent BenQ stellt an der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin ein neues Heimkino-Modell vor. Der W1080ST ist laut Hersteller der weltweit erste Full-HD-Kurzdistanzprojektor. Bereits aus nur 1,5 Metern Entfernung zur Projektionsfläche soll er eine Bildbreite von 2 Metern bzw. eine 98-Zoll-Bilddiagonale darstellen. Mit dem aktuellen DLP-Chip von Texas Instruments verfügt der Heimkinoprojektor über eine TripleFlash-Funktionalität, die mit 144 Hz bei 3D-Wiedergabe zum Einsatz kommt. Diese verhindert mit einer Verdreifachung der Bildwiederholungsrate das Flimmern. Ebenfalls versprechen die Hersteller eine besonders gute Bilddarstellung, die keinen Schatten auf der Projektionsfläche entstehen lässt. Das macht den Beamer beispielweise zum idealen Partner für Konsolenspiele mit Bewegungssteuerung. Den Kurzdistanzler für Home-EntertainmentAnwendungen gibt es in der Schweiz ab sofort für 1350 Franken. // cla

www.quadral.com; www.sacom.ch

www.sony.ch Anzeige

FORM FOLLOWS FUNCTION SHAPE MAGIC - HIGH SPEED HDMI®-KABEL MIT ETHERNET • Der Problemlöser für Flachbildfernseher mit seitlich angeordneten HDMI®-Buchsen • 40° abgewinkelte und extrem flache HDMI®-Stecker

Vertrieb in der Schweiz und in Liechtenstein:

Alto HiFi AG, 8852 Altendorf / www. alto-hifi.ch

REL

KABELLOSE TIEFBÄSSE Der britische Subwoofer-Spezialist REL bringt mit dem Habitat-1 einen Tieftöner, der sich höchst unauffällig ins Heimkino (oder auch in die Stereoanlage) integrieren lässt. Denn zum einen lässt er sich kabellos ansteueren – als Sender dient ein weisses Kästlein. Wer dem Funk nicht traut, kann ihn natürlich auch per Kabel andocken. Zum anderen eignet sich der Habitat-1 mit gerade einmal 17 Zentimetern Bautiefe und einer entsprechenden Vorrichtung auf der Rückseite bestens zur Wandmontage, er muss also nicht im Raum herumstehen. Wobei der in Weiss Hochglanz gelieferte Quader mit dem Frontmass 41 x 64 Zentimeter auch eine gute Figur machen würde. Hinter der – abnehmbaren – Frontbespannung stecken zwei aktive 15-Zentimeter-Chassis, die eine nach hinten strahlende, passive 26-Zentimeter-Membran unterstützt. Pegel, Phase und Übernahmefrequenz lassen sich mit Reglern einstellen. Der REL Habitat-1 kostet 2000 Franken – inklusive der Dreijahresgarantie des Schweizer Importeurs Dynavox. // lbr www.dynavox.ch

www.benq.ch


ZEIT, ZU REIFEN //Martin Freund

Die CM-Serie von Bowers & Wilkins ist ein allzu seltenes Beispiel dafür, dass sich ein Hersteller reichlich Zeit für die Entwicklung guter Produkte nimmt: Die Anfänge der CM-Baureihe reichen ins Jahr 2006 zurück. 2009 kam die CM9 auf den Markt, 2011 die CM8. Diese beiden toppen die Briten nun im wahrsten Sinn des Wortes: Das Spitzenmodell CM10 unterscheidet sich durch seinen aufgesetzten, neu entwickelten Hochtöner. Aber nicht nur dank diesem katapultiert sich die Standbox in eine andere Hörklasse.

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egenüber der CM9 verfügt die CM10 über einen dritten Tieftöner, was besseren Tiefgang und satteres Bassfundament verspricht. Aber natürlich wurde auch das Gehäusevolumen vergrössert: Knapp 80 Liter sind ein stattlicher Wert, den man der schlanken Standbox allerdings kaum ansieht. Irgendwie haben es die Designer geschafft, die CM10 zierlicher erscheinen zu lassen, als sie nominell daherkommt. Insbesondere die Versionen in Satinweiss oder hochglänzendem Schwarz dürften hohe Wohnraumakzeptanz – durchaus auch von weiblicher

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Seite – erfahren. Liebhaber klassischer „Holzboxen“ können zwischen rötlichem Nussbaum und Wenge wählen.

KOMPROMISSLOS AUFGEBAUT Die Basschassis kommen zusammen auf eine Membranfläche, die beinahe derjenigen eines stattlichen 12-Zoll-Tieftöners entspricht. Allerdings versprechen drei Antriebe in Kombination mit den kleineren, besser kontrollierbaren Einzelmembranen – bei vergleichbarem MaxiHome electronics

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Audio [ TEST - HIGHEND-LAUTSPRECHER ]

Der neue, speziell für die CM10 entwickelte On-TopHochtöner sorgt für enorme Feinzeichnung ohne jegliche artifizielle Übertreibung. Auch die räumliche Abbildung profitiert enorm von dieser Konstruktionsweise.

malpegel – ein überlegenes Impulsverhalten. Da die gut 34 Zentimeter tiefe Box in vielen Fällen relativ nahe an einer Rückwand stehen dürfte, hat B&W zwei verschiedene Bedämpfungsmöglichkeiten für den rückwärtigen Bassreflexkanal vorgesehen. So kann man wahlweise mittels durchgehender oder ringförmiger Schaumstoffeinsätze den TieftonIndirektschall an die jeweilige Wohnraumakustik anpassen. Fast schon ein B&W-Markenzeichen ist der „sickenlose“ Kevlarmitteltöner, dessen klangliches Auflösungsvermögen sogar für die exklusive 800er-Serie ausreicht. Ähnlich wie bei dieser (und im Unterschied zum Einsatz in der CM9) ist der Chassiskorb ohne Verschraubung, über einen hoch dämpfenden Dichtring entkoppelt, auf der Schallwand fixiert. Dies ist ein recht aufwendiges Unterfangen, denn der Korb muss mittels einer durchgehenden Gewindestange von der Rückwand aus angepresst werden. Davon versprechen sich die Briten weniger Resonanzen aus dem Wechselspiel von Gehäuse und Mitteltöner. Ähnlich positiv wirkt sich die relativ harte Membranaufhängung über einen schmalen Ring aus geschäumtem Polymer aus. Zwar kann die Kevlarmembrane dadurch nur geringe Auslenkungen machen. Laut Bowers & Wilkins spricht sie schneller auf Impulse an, als wenn sie in einer nachgiebigen Gummisicke aufgehängt wäre. Zudem wird weniger unerwünschte Bewegungsenergie von der Sicke auf die Membrane zurückgeworfen. Der Mitteltöner findet in der CM10 im Übrigen fast ideale Arbeitsbedingungen vor, denn die schmale und fast unmittelbar über dem Chassis endende Schallwand setzt der Abstrahlung weder seitlich noch nach oben hin nennenswerte Hindernisse entgegen.

VISUELLES UND TECHNISCHES HIGHLIGHT „Tweeter on Top“ war eine Erfindung der Briten in den späten 70erJahren, mit der sich dann auch die allererste B&W 801 (1979) von der Highend-Konkurrenz abhob. Damals schon erkannte man, dass ein aufgesetzter Hochtöner Vorteile bei der seitlichen Schallausbreitung mit sich bringt. Denn damit wird verhindert, dass Hochtonanteile entlang der Schallwand bis zu den Gehäusekanten laufen und dort durch scharfe Gehäusekanten gebrochen werden. Solcher Indirektschall kommt dann verzögert beim Hörer an und kann zu einem diffusen Klangbild führen. Darüber hinaus lässt sich die Impulsantwort des aufgesetzten Hochtöners perfekt an die des Mitteltöners anpassen, indem man Ersteren so positioniert, dass er im Übergangsbereich zeitgleich mit Letzterem abstrahlt. Eine solche Auslegung muss natürlich die Frequenzweiche Home electronics

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miteinbeziehen, denn deren Bauteile (Kondensatoren und Spulen) führen zu Phasendrehungen des Musiksignals. Bereits mit der aktuellen 800er-Serie hat B&W jedoch eine Kehrtwendung hin zu möglichst einfachen Filtern mit flacher 6-dB-Wirkung vollzogen, mit denen ein gutes Impulsverhalten des Lautsprechers problemlos zu verwirklichen ist. Voraussetzung bildet freilich, dass die verwendeten Treiber von Hause aus bereits über ideale Wiedergabeeigenschaften verfügen, die kaum korrigiert werden müssen. Bei der CM10 kommt ein neu entwickelter Hochtöner zum Einsatz. Bereits bei der kompakten Designbox PM1 (Test HE 9/2011) wurden Merkmale der berühmten Diamantkalotte (wie deren hohe Resonanzfreiheit) in bezahlbare Regionen herunter transferiert. Auch beim Hochtöner der CM10 ging es darum, den Frequenzbereich, wo die Membrane in Partialschwingungen aufbricht, möglichst weit über den hörbaren Bereich hinaus zu verlagern. Dazu kreierte B&W eine doppelschichtige Aluminiumkalotte, deren innere Kuppel im Zentrum ausgeschnitten ist. Das stabilisiert die Membran, ohne allzu viel an bewegter Masse zuzulegen. B&W spezifiziert eine lineare Wiedergabe bis zu 28 kHz, Materialresonanzen sollen erst ab 39 kHz auftreten. Wer dies als höchstens Fledermaus-relevant abtut, verkennt die Tatsache, dass modernes High-Resolution-Musikmaterial de facto diesen Frequenzbereich abdeckt, sowie den Umstand, dass sich das supersonische Wiedergabeverhalten auch auf den hörbaren Bereich auswirkt.

SOUVERÄNE KLANGPRACHT Als passender Spielpartner zur CM10 kam der ebenfalls brandneue Vollverstärker RA-1570 von Rotel zum Einsatz, der mit sattem Netzteil und hohem Dämpfungsfaktor selbst schwierige Boxen in den Griff bekommt. So auch den stellenweise recht niederohmigen Bassbereich der CM10 (3,1 Ohm), der hohe Anforderungen an die Stromlieferfähigkeit des Verstärkers stellt. Der RA-1570 hatte damit keine Probleme und erfreut dank integriertem USB-DAC mit der Wiedergabe von HighResolution-Musiktiteln mit bis zu 192 kHz Samplingfrequenz. Zunächst durfte sich die Standbox aber gebührend lange einlaufen, bevor sie im Hörraum zur Probe gestellt wurde. Danach erfüllte sie mühelos die hoch gesteckten Erwartungen und offenbarte sehr schnell, dass sie ein anderes Kaliber darstellt als die ebenfalls famose CM9. Gegenüber dieser legt sie in allen Frequenzbereichen noch einen Zacken zu: Bei ähnlich hoher Basspräzision entfaltete sie mehr Druck in tieferen Regionen und zeigte schon bei moderatem Pegel eine vitale, pulsie-

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Audio [ TEST - HIGHEND-LAUTSPRECHER ]

Neben Satinweiss kommt Schwarz Hochglanz bei den Kunden zurzeit am besten an. Die CM10 lässt sich auf Wunsch auch ohne Bodenplatte aufstellen. Dann wirkt sie noch schlanker.

rende Darbietung. Auch die Mitten scheinen durch die spezielle Aufhängung des FST-Mitteltöners punkto Durchzeichnung gewonnen zu haben. Diese zwar deutlichen, aber noch nicht frappierenden Vorteile gegenüber der CM9 toppt die CM10 jedoch durch eine absolut souveräne Hochtonwiedergabe, der man punkto Feinzeichnung und unaufdringlicher Transparenz ruhig ein Kränzchen winden kann. Hier haben die B&W-Ingenieure ganze Arbeit geleistet, und der preisbewusste Musikliebhaber stellt erfreut fest: Es muss nicht unbedingt eine sündhaft teure Diamantkalotte sein, um in audiophile Gefilde entschweben zu können.

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis bei Test (pro Paar) Info www.

Bowers & Wilkins CM10 4400 Franken bwgroup.ch

AUSSTATTUNG Abmessungen (B x H x T) System Hochtöner Mitteltöner Tieftöner Übergangsfrequenzen Empfindlichkeit (dB/1 W/1 m) Impedanz Empfohlene Verstärkerleistung Bi-Wiring Besonderheiten Ausführungen

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WERTUNG MAGAZIN

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schlanke, elegante Erscheinung feinste Hochtonzeichnung aussergewöhnliche räumliche Transparenz klingt unangestrengt und doch dynamisch enorme Pegelreserven benötigt stromstabilen Verstärker

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20 x 108,7 x 36,4 cm 3-Weg-Bassreflex 2,5-cm-Aluminiumkalotte 15-cm-FST-Kevlar 3 x 16,5-cm-Kevlar/Papier 350 / 4000 Hz 90 dB 8 Ohm (Minimum 3,1 Ohm) 30–300 Watt ja abnehmbarer Sockel (36,6 x 41,4 cm) Nussbaum Rot, Wenge, Schwarz Hochglanz, Satinweiss

Der aufgesetzte Hochtöner setzt der CM10 tatsächlich die Krone auf. Dennoch „sticht“ er keineswegs aus der insgesamt souveränen Darbietung der CM10 heraus. Im Gegenteil: Diese klingt wie aus einem Guss und hinterlässt tatsächlich den Eindruck, dass alle drei Frequenzbereiche – Tiefen, Mitten und Höhen – auf vergleichbar hohem Niveau liegen. Damit gelingen ihr auch schwierige Aufgaben wie die Wiedergabe komplexer, grossorchestraler Musikpassagen ganz mühelos. Sie verliert im Orchestergetümmel nie die Übersicht und zeigt eine weit gefächerte stereofone Abbildung mit aussergewöhnlich guter Tiefenstaffelung.

TRAUMHAFT SCHÖN MIT HIGH-RES-TITELN Ihre Vorzüge kann die CM10 insbesondere mit High-Resolution-Files voll ausspielen. So erklang Schumanns Klavierkonzert G-Dur mit Paolo Giacometti (Download über Channel Classics) pulsierend und dramatisch mit aussergewöhnlich fein differenziertem Hochtonbereich. Bei aller Detailfreude wirkte das Klangspektakel nie aufgesetzt oder gar artifiziell, sondern in allen Belangen ausgewogen und im Lot. Bei kleineren Ensembles – egal ob Klassik oder Folk – punktet die Box mit wunderbaren Klangfarben und sehr hoher Verfärbungsfreiheit. Auch hier hat man den Eindruck, dass der Aufnahmeraum regelrecht ausgeleuchtet wird, so plastisch werden Stimmen oder Einzelinstrumente vor den Hörer projiziert. Sara K.s „If I Could Sing Your Blues“ ab dem Album „No Cover“ (erhältlich über HDtracks) schüttelte die CM10 traumhaft relaxed und ansatzlos dynamisch aus dem Ärmel. Auch hier zeigte sie eine von der Box losgelöste Wiedergabe, wie man sie sonst fast nur von audiophilen Kleinlautsprechern her kennt. Bei Mark Knopflers „Boom, Like That“ ab dem Album „Shangri La“ (verfügbar als 24/96-Download auf HDtracks) bewies die Standbox Stehvermögen und agierte selbst bei sehr hohem Abhörpegel niemals unsauber oder gar gestresst. Gerne nimmt man zur Kenntnis, dass der Bass dabei staubtrocken und perfekt konturiert bleibt.

FAZIT Tatsächlich ist Bowers & Wilkins mit der CM10 wieder mal ein grosser Wurf gelungen. Dabei klingt die schlanke Standbox mit ihrem neuen „On-Top“-Hochtöner weniger spektulär als vielmehr in allen Bereichen auf einem so ausgewogen hohen Niveau wie wohl nur wenige Lautsprecher in ihrer Preisklasse. Und mit ihrem nicht übertriebenen, per Schaumstoffstöpsel anpassbaren Tieftonbereich eignet sie sich durchaus auch für kleinere bis mittelgrosse Räume. | Home electronics

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Einfach schön. Revox Joy Schön einfach.

Revox Joy Maximal multimedial. Der Revox Joy Audio Netzwerk-Receiver ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Tausendsassa: Ein Multitalent hinsichtlich der Vielzahl von anwählbaren Quellen und Funktionen, in Bezug auf die Bedienmöglichkeiten und natürlich auch, wenn es um die Audioqualitäten geht. Zeitloses Design, wertige Materialien wie Echtglas und Aluminium und exzellenter Klang, gebündelt in einem Kompaktsystem - der ultimative audiophile Netzwerk-Receiver für Musikliebhaber, die keine Kompromisse eingehen wollen. Eine brillante Performance, die kraftvoll genug ist, um allerhöchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Aber gleichzeitig so dezent, dass Sie auch die leisen Töne geniessen können.

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Audio [ TEST - STREAMER-VOLLVERSTÄRKER ]

DER LINN FÜRS WESENTLICHE // Joachim Pfeiffer

Auf dem Weg zum Hifi-Gipfel klaffen gemeinhin finanzieller Aufwand und akustischer Ertrag zunehmend auseinander. Dass es auch anders geht, will Linn mit dem Sneaky DSM beweisen.

A

kustische Fortschritte sind in der Regel in ambitionierten Highend-Anlagen teuer zu erkaufen. Da reichen mitunter 2000 Franken kaum aus, einen richtigen Sprung nach vorn zu schaffen. Die Rede ist von einem Weit-Sprung, der die vielleicht schon etwas ermattete Hifi-Leidenschaft wieder voll entfesselt und so einen wahrhaft neuen, ungetrübten Blick auf das Wesentliche – das ist und

bleibt die Musik – erlaubt. Der fasziniert – einen selbst, aber auch andere –, ohne argumentiert werden zu müssen. Wenn das heimische Paket aus fundamentalen Bausteinen – edle Boxen, feine Elektronik und stabil-filigrane Mechanik – schon recht stimmig ist, wird’s halt schwierig, mit einem Budget um 2000 Franken einen Akustik-Coup zu landen. Einen echten, der dahin

katapultiert, wo die Begeisterung für Musik und deren Wiedergabe einstmals begann. Und dann geschah genau das:

DER SPÜR-LINN Über „Linn Records“, das hauseigene CD-, Platten- und Download-Portal der schottischen Highend-Manufaktur, hatten die Tester das aktuelle Album „GRRR!“ von den Rolling Stones geladen. Bewahre, nicht als MP-3-File und ebenso nicht in der normalen CD-Auflösung mit 16 Bit/44,1 kHz, sondern als StudioMaster mit einer digitalen Wortbreite von üppigen 24 Bit und einer Samplingrate von 88,2 kHz (siehe auch Seite 48). Innehalten, was war denn das? Immer wieder lauschte die Test-Crew auch den frühen, ursprünglich analog produzierten Songs der rollenden Steine und verglich sie mit den sich im Laufe der Jahrzehnte gesammelten Tonträgern, ob auf CD oder dickem Vinyl gepresst. Ein berauschendes, betörendes, in seiner Klarheit einzigartiges analoges Musik-Erleben: „Time Is on My Side“ ertönte – war man jemals zuvor so nah dran? Eine neue Erfahrung: Wir sassen nicht „nur“ vorm Test-Equipment, wir beamten uns direkt ins Aufnahmestudio. Da vorne stand doch Mick, daneben der noch frische Keith und – es wurde einem warm ums Herz – so (!) brachte sich also Brian Jones zu Lebzeiten tatsächlich in die Band ein. „You Can’t Always Get What You Want“ – oder vielleicht doch? Nicht nur die Instru-

Minimal: Der Linn Sneaky DSM verzichtet vollständig auf Schalter, Knöpfe und ein Display auf seiner schnörkellosen Frontpartie – er benötigt sie nicht.

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mente wirkten ungewohnt dreidimensional, die gesamte Atmosphäre im Hörraum wandelte sich in wundersamer Weise: So muss es sich angefühlt haben, damals im November 1968, in den Olympic Studios zu London. Das kann keine CD mit ihrer bescheidenen Auflösung von 16 Bit/44,1 kHz, in welchem Edel-Player sie auch rotieren mag. In dieser Selbstverständlichkeit schafft das annähernd noch ein auf den Punkt justierter ReferenzPlattenspieler der Traumklasse, vorausgesetzt, darauf dreht eine frisch gewaschene audiophile Pressung.

DER SECHSTE LINN Das musikalische Vollbad ermöglicht hatte eine unscheinbar wirkende und gleichwohl universell einsetzbare Komponente: Mit dem Sneaky DSM ergänzt Linn das Portfolio an audiophilen Netzwerk-Playern mit einer Variante für 2200 Franken – mittlerweile der sechste Linn für Streaming-Fans. Unterhalb des DSM rangiert übrigens noch das Modell DS, das hinsichtlich Konstruktion und Performance durchaus vergleichbar ist, aber auf HDMI-Schnittstellen (um beispielsweise darüber einen Blu-ray-Player anzudocken) verzichtet. So schauen sie also aus, die angesagten HifiGeräte von morgen, die es bei Linn heute schon zu kaufen gibt: kein Display, keine satt rastenden Potis, keine Ansammlung von Knöpfchen und Schaltern, keine gedruckte

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Bedienungsanleitung und eigentlich auch keine Fernbedienung. Der Sneaky DSM verzichtet – bis auf einen zum Lieferumfang gehörenden Infrarot-Geber – auf all diese Features und physischen Beigaben. Und auch die hauseigene Fernbedienung dürfte getrost fehlen – genutzt haben die Tester sie kein einziges Mal. Man benötigt sie einfach nicht.

MIT LINN UND VERSTAND Was man hingegen braucht, dürfte in jedem Schweizer Haushalt zum Standard gehören. Einen Rechner – ob PC oder Mac ist einerlei – sowie ein Smartphone oder Tablet-PC. Den Rechner zum Speichern, das iOS- oder Android-Device zum Steuern. Hört sich simpel an, ist es nach getaner Konfiguration auch – aber der Weg dahin ist nicht frei von Stolpersteinen. Den dicksten Brocken beschert Linn: Deren im Netz veröffentlichter Leitfaden wirkt denn eher wie ein Leidfaden – im Prinzip recht einfache Installationsschritte sind viel zu kompliziert und verschachtelt beschrieben. Andererseits: Software-Programme schreiben, das können die Entwicklungs-Ingenieure aus Glasgow hervorragend. Die für den Betrieb des Sneaky stammen sämtlich aus „eigener Feder“, sind also – ganz im Gegensatz zum Gros des Mitbewerbs – keine zugekauften, abgeschriebenen oder nur im „Look and Feel“ angepassten Applikationen. Schade, dass sich keiner der Linn-Spezialisten an eine intuitiv zu

verstehende, voraussetzungsarme Bedienungsanleitung machte. Gute Beispiele gibt’s von A bis Z: Apple, Bose . . . Okay, viel mehr sind es leider tatsächlich nicht.

DAS MACHT LINN Der zierliche Sneaky, was verbirgt sich nun unter seinem wahlweise schwarzen, silberfarbenen oder modisch weissen Blechkleid? Zum einen handelt es sich um einen mit digitaler Power arbeitenden Vollverstärker, des Weiteren um einen stereophonen Verwalter audiound videophiler Quellen und vor allem ist er ein formidabler Empfänger und Aufbereiter gestreamter Daten. Somit sind auch die Einsatz-Optionen des Sneaky mannigfaltig: ob im Duett mit zwei nicht allzu Wirkungsgrad-armen Lautsprechern als minimalistische Hifi-Anlage bis hin zur Schnittstelle zwischen Rechner und erlesenem Stereo-Inventar. Um darüber beispielsweise die via iTunes gesammelten AudioDateien auch übers grosse Highend-System abzuspielen. Wie bitte? Datenreduzierte MP3-Files oder bestenfalls AAC-codierte Schmalspur-Kost mit 16 Bit und 256 kbps (iTunesStandard) bescheren echten Highendern keine Gänsehaut, sondern verursachen eher fassungsloses Frösteln. Skeptiker dürften aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen, wenn sie mit dem Sneaky die Probe aufs Exempel machen: Denn das, was der Schotte aus vermeintlich

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Audio [ TEST - STREAMER-VOLLVERSTÄRKER ]

Welcher Sneaky passt zu wem? Knapp über 21 000 Franken verlangt Linn mittlerweile für den unumstrittenen König unter allen Netzwerk-Playern, den Klimax DSM. Schön, dass die Top-Komponente ihre Gene an die preislich moderateren DS-Produkte weiterreichte. Den Einstieg markiert der Linn Sneaky DS zum aktuellen Kurs von etwas über 1800 Franken. Das vermeintlich spartanisch ausgestattete Gerät hat es faustdick unter der Haube: Darunter arbeitet nicht nur die Streaming-Abteilung, sondern auch eine komplette mit digitalen Bausteinen realisierte Verstärkersektion: Wer mag, kann direkt ein Paar Boxen an den DS andocken. Dieses Feature bietet auch der DSM, allerdings mit etwas höherer Kraftausbeute. Die Unterschiede zwischen beiden Modellen liegen nicht nur im Detail, sie sprechen durchaus unterschiedliche Käufer an. So verzichtet der DS auf jegliches Management weiterer externer Quellen. Zudem offeriert er – im Gegensatz zum DSM – zwei digitale Outputs, um darüber beispielsweise einen Digital-/Analogwandler der Spitzenklasse anzuschliessen. Der sollte aber schon in der obersten Liga mitspielen, denn der integrierte Konverter des DS erreicht schon TopNiveau. Der Sneaky DS, der wahlweise hochkant oder waagerecht aufzustellen ist, empfiehlt sich insbesondere für Besitzer reinrassiger Stereoanlagen. Mit drei HDMI-Eingängen und zwei DigitalInputs (S/PDIF und Toslink) spricht der DSM auch Nutzer mit multimedialen Geräteparks an. Aufs Akustische reduziert, gefiel der DS im unmittelbaren Vergleich zum DSM um den Hauch einer Winzigkeit besser – wohl der Preis der opulenten Zusatz-Features im DSM.

minderwertiger Software zauberte, grenzte subjektiv an ein Wunder – und lässt sich doch objektiv erklären: Eine der für dieses Klangmysterium verantwortlichen Ursachen ist zweifelsfrei die ausgeklügelte Digital-Verarbeitung. Statt nun die gestreamten Signale direkt zu wandeln (wie zum Beispiel die AirPort Express von Apple) und an die – vorzügliche – analoge Ausgangsstufe weiterzureichen, wandern sie zunächst in einen Zwischenspei-

cher und werden dort erst einmal von Grund auf neu getaktet. Mit diesem Kniff wird der sogenannte Jitter, eine Art digitale Gleichlaufschwankung, weitestgehend beseitigt. Kann man das hören? Unmittelbar – wie auf dem Silbertablett serviert. Das erfuhr ein Kollege, der sich neugierig zu einem der Hörtests hinzugesellte. „Still Got the Blues“ in der akustischen Version von Eric Clapton füllte den Raum: Herrlich, dieser Mix

aus Bass, Hammond-Orgel, dem mit dem Besen gerührten Schlagzeug und dieser plastischen, sich völlig von den Boxen lösenden Gitarre im Intro. Der Kollege schaut auf Sneaky und unsere Notizen: Hörtest ALAC 96 kHz / 24 Bit, 4608 kbps. versus AAC 44,1 kHz, 256 kbps. „Wahnsinn, das klingt ja wirklich grossartig, könnt ihr mir jetzt zum Vergleich die iTunesVariante vorspielen?“ Sorry, werter Kollege, genau die hast du gerade gehört. Doch was geschah nun zwischen den Boxen, davor und dahinter, wenn eben Aufnahmen in Studio-Master-Qualität auf dem Programm standen? Bitten wir nochmals Clapton und seine musikalischen Mitstreiter auf die Bühne. Greifen wir nur zwei Details heraus: Der Bass wirkte nun fester, stabiler und deutlich nuancierter, er gab dem Blues-Klassiker ein solideres Fundament. Das vermag man übrigens nicht „hochzurechnen“, das funktioniert – bei Nicht-Profi-Musikern – nur, wenn es zu Gehör gebracht wird. Und diese verrücktverstaubte Hammond? Viel gewitzter gespielt, wer traut sich denn so etwas anno 2013? Ach so, Steve Winwood greift da in die Tasten.

DER LINN DES BEBENS Mit moderaten, jedoch nicht allzu geringen Pegeln fallen die Unterschiede zwischen hochauflösendem ALAC (Apple Lossless Audio Codec) und datenreduziertem AAC (Advan-

Maximal: Mit fünf digitalen Eingängen sowie einem analogen Input bietet sich der DSM als universeller Spiel-Partner in Stereo- und AV-Systemen an.

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ced Audio Coding) via Linn Sneaky DSM – nüchtern betrachtet – auf den ersten OhrenSchein erstaunlich wenig ins Gewicht. Ganz anders verhält es sich in den Grenzbereichen, also knapp oberhalb der Hörschwelle oder mit Lautstärken, die selbst gutmütige Nachbarn als Geräuschbelästigung empfinden. Check im Ultra-Leise-Modus: „Hörst du die HammondOrgel mit Daten-kastriertem AAC?“ Gerade noch, äussert sich der Gefragte – aber punktuell könnte es sich auch um Messtöne handeln. Mit Aufnahmen in Studio-Master-Qualität geschieht derlei nicht. Über die gesamte Spannbreite von „gerade noch vernehmbar“ bis hin zu „fahren wir doch mal Verstärker an ihre Leistungs- und Boxen an die Belastungsgrenzen“ blieben dank dem wundervollen Sneaky DSM Klangfarben authentisch und die Interpreten auf ihren Plätzen.

Optional: Den Sneaky DSM gibt es wahlweise und ohne Aufpreis in Schwarz, Silber und Weiss.

Es geschehen Dinge, von denen jeder Highender träumt: Dass sich partiell oder besser noch über längere Passagen Tonkonserven tatsächlich in imaginäre Live-Ereignisse wandeln. Mit „Honky Tonk Women“ von den Stones gelang eine nahezu vollkommene Illusion: Jeder weiss, wie knochentrocken, schlackefrei, druckvoll und impulsgenau ein richtiges Schlagzeug eigentlich klingt – und er weiss leider auch, dass Hifi diesen Originalsound nur begrenzt darzustellen vermag. Wenn Verstärker und Lautsprecher „mitmachten“, der Pegel stimmte und sich der Linn Sneaky des Studio-Masters annahm – ja, da gab kein Geringerer als Charlie Watts ein absolut authentisches Gastspiel im Hörraum. Es haute einen um.

FAZIT Da war es wieder, dieses schöne, fast vergessene Gefühl, mit einer überschaubaren Investition Leidenschaft zu wecken – und einen grossen Schritt nach vorn zu schaffen. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis Info www.

Linn Sneaky DSM 2200 Franken Linn.macrec.ch

DATEN UND FAKTEN Abmessungen (B x H x T) 35 x 5,5 x 21,5 cm Gewicht 2,3 kg Anschlüsse 1 x Ethernet 3 x HDMI (In) 1 x HDM (Out) 1 x Cinch (Out) 1 x Cinch (In) 2 x Digital (Out) 1 x Neutrik SpeakOn (Lautsprecher) Oberflächen/Farben Metall, Schwarz, Weiss, Silber

TECHNIK Funktionen Steuerung Formate

Netzwerk-Player, integrierter Vollverstärker mit Class-D-Endstufen über App ( iOS und Android) FLAC, WAV, Apple Lossless (ALAC), MP3, WMA (ausser Lossless), AIFF, AAC und OGG. Bis 24 Bit / 192 kHz Samplingrate

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WERTUNG MAGAZIN

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mit unkomprimierter Musik herausragend klingend erstaunliche Klangqualität mit datenreduzierter Musik intuitive Bedienung über kostenlose Linn-Kinsky-App benötigt festen LAN-Anschluss

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INS BLAUE // Lothar Brandt

Ein neues Format gewinnt an Format: Pure-Audio-Blu-ray-Discs werben mit Superklang und exzellenter Musik um die audiophile Klientel. Wir hörten nach.

E

s begann als sehr, sehr zartes Pflänzlein: Tonaufnahmen in hoher Auflösung auf Blu-ray-Discs. Diese BDs nutzen die ursprünglich für HD-Bildqualität vorgesehene Speicherkapazität von 25 (Single Layer) beziehungsweise 50 Gigabyte (Dual Layer) der Blau-Laser-Scheiben ausschliesslich für Audiodaten ohne Bewegtbild. Deshalb tragen solche BDs auch den Zusatz „audio only“ oder „pure audio“ (Pure-Audio-Bluray-Disc, PABD). Sie fassen problemlos sechs oder mehr Kanäle mit 24 Bit/192 kHz Auflösung. Wer also nicht in diesen Dimensionen streamen will oder kann, hat hier die physisch „greifbare“ Alternative. Einer der Vorreiter war das norwegische Label 2L. Dessen Eigner, Produzent und Tontechniker Morten Lindberg, kämpft an vorderster Front, wo highendig aufgelöste digitale Musikkonserven unter das audiophile Volk gebracht werden. Streams oder Downloads unter www.2L.no darf man selbstverständlich geniessen, doch der Idealist aus dem Norden hat auch ein Herz für „altmodische“ Klang-Freaks. Wer sonst würde wohl in eine Packung sowohl eine Hybrid-SACD (SuperAudio-CD mit zweitem Layer für normale CD-Player) als auch eine "Audio Only"-BD stecken? So etwa bei der wunderschönen ChormusikScheibe Hymn to the Virgin. Dank der implementierten „mShuttle“Technik können netzwerkaffine und mobile Musikfans digitale Kopien in CD-Qualität brennen oder MP3-Dateien für unterwegs ziehen. Für den ultimativen Klanggenuss zu Hause bietet die Disc einen Mehrkanal-Mix (5.0) im Format DTS-HD Master (24/192) oder die Stereo-Lösung (2.0) im Format LPCM mit gleichfalls 24/192 Auflösung. Doch diese technischen Daten lösen sich buchstäblich in nichts auf, wenn man den betörend gesungenen und perfekt produzierten Klängen von Benjamin Britten, Anton Bruckner, Arvo Pärt und vielen anderen Komponisten gelauscht hat, die diese der heiligen Jungfrau gewidmet haben. Man muss wirklich kein gläubiger Katholik sein, um hier in Seite 48

den ultimativen Klanghimmel aufzusteigen. Nur ein Faible für edelste Kammerchor-Weisen sollte man mitbringen – und Lautsprecher, die jene unfassbar fein ziselierten Klänge nicht vergröbern.

WACHSENDES ANGEBOT Neben dem norwegischen Pionier greifen auch andere Plattenfirmen für klassische Musik zum neuen Nobel-Format. Bei Farao Classics erschien im Sommer eine hochauflösende Mehrkanalproduktion der Bruckner-Sinfonien Nr. 4, 7 und 8 unter Kent Nagano. Empfehlenswert. Das Stuttgarter Edel-Label Tacet kündigte für Herbst gleich 20 BDs im exzellenten „Tacet Real Surround Sound“ an. Auch das sogenannte Major-Label Deutsche Grammophon wertet bereits den wertvollen Back-Katalog entsprechend aus: Die nach wie vor unübertroffene Einspielung der Beethoven-Sinfonien Nr. 5 und 7 mit Carlos Kleiber kam ebenso in Pure Audio heraus wie Dvorˇáks Sinfonie Aus der Neuen Welt unter Rafael Kubelik oder Beethovens Neunte unter Herbert von Karajan. Aktuelle Klassik-Stars wie der Tenor Jonas Kaufmann, die Geigerin Anne-Sophie Mutter, der Tenor Orlando Villazón oder die Pianistin Hélène Grimaud rotieren gleichfalls schon unter dem blauen Laser. Dazu kommt inzwischen vor allem im Pop- und Rockbereich auch ältere, noch in analogem Stereo produzierte Musik im blauen Format. Die Greatest-Hits-Sammlung der Rolling Stones Grrr! reicht naturgemäss in die Tonband-Ära zurück, genau wie Stevie Wonders geniale Doppel-LP Songs in the Key of Life oder Bob Marleys Legend. Für den Video- oder Hifi-Fan gibt es ja nun mehrere Möglichkeiten, den Blu-ray-Spieler anzuschliessen. Die meisten Heimkinofreunde dürften ihn per HDMI-Kabel am AV-Receiver eingestöpselt haben. Die notwendige Digital-Analog-Wandlung erledigen also die Chips im Receiver, die Verstärkung dessen Vor- und Endstufen. Wenn nun der Home electronics

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Audio [ TREND-REPORT ]

sogenannte Digital Signal Processor (DSP) immer und unabschaltbar im Signalweg liegt, muss das der audiophilen Qualität nicht unbedingt zuträglich sein. Moderne, grosse AV-Verstärker sind aber entsprechend gerüstet und bieten durchaus auch feinen Klang. Highender mit einer feinen Stereoanlage werden indes die – an den meisten Blu-ray-Playern vorhandenen – optischen oder koaxialen digitalen Audioausgänge nutzen. Über die sogenannte S/PDIF-Schnittstelle gelangen die Daten in voller Bandbreite in einen DA-Wandler, der, so er technisch mit den entsprechenden Chips gewappnet ist, wiederum die Stereosignale analog in die Verstärker schickt. Home Electronics hat sich unter anderem die legendären Kleiber-Einspielungen angehört. Für die Beethoven-Aufnahmen von 1975 (Sinfonie Nr. 5) und 1976 (Nr. 7) lagen zum Vergleich die CD-Fassung aus der Serie „The Originals“ sowie erstklassige Pressungen der zeitgenössischen Langspielplatten vor. Obwohl die BD von einem Panasonic-BD-Spieler der 400-Franken-Klasse in einem 800-Franken-DAWandler eingespeist wurde, hängte sie die von einem recht teuren Player abgespielte CD glatt ab. Die analogen Stereoproduktionen gewannen endlich den kraftvollen Grundton, den seidigen Hochtonglanz und fein ausgeleuchteten Raum zurück, den ihnen die LP schon immer gewährt hatte. Der Autor

ist bekennender Vinyl-Fan – doch ähnlich wie bei HD-Audio-Streams und -Downloads muss er hier die erstaunlichen, wahrhaft audiophilen Fähigkeiten der Digitaltechnik einfach anerkennen. Jüngere Produktionen, von vornherein als Hochbit-Masters angelegt und fürs CD-Format „heruntergerechnet“, liessen die Unterschiede etwas zusammenschnurren. Doch der Unterschied blieb selbst für ungeübte Ohren hörbar. Auch als die Songs in the Key of Life liefen, zollten alle Hörer Respekt – hochkarätiger Pop aus grosser Zeit revanchiert sich nach der Blau-Kur gleichfalls mit Klanggewinn. Nur: Den bieten ja auch High-Definition-Streams beziehungsweise -Downloads. Wer also braucht PABD? Die frühere Annahme, Videound Audio-Fans würden durch ein Format wie die DVD endlich über eine gemeinsame Anlage konsumieren, hat sich bekanntlich zumeist als Irrtum erwiesen. Ambitionierte Heimelektroniker trennen nach wie vor Bild- und Tonwiedergabe. Und der Blu-ray-Player findet definitiv als Bilderquelle in den meisten Stuben Anschluss. Einen zweiten Player „nur“ für die zwischen 25 und 30 Franken teuren neuen Audioquellen für den Hifi-Raum dürften wohl nur wenige anschaffen wollen. Andererseits zeigt die vielbeschworene Vinyl-Renaissance auch, dass „habhafte“ Tonträger wieder en vogue sind. Jene Zielgruppe, vereint mit musikaffinen, fürs Heimkino mit guten Lautsprechern ausstaffierte Videonutzer sowie Highender, die empfindlichen Festplatten als Tonträgern noch immer misstrauen: Sie alle kommen als Käufer für PABD infrage. Ob das ausreicht, einem weiteren Format zum Durchbruch zu verhelfen? Auch wenn einige Fragen offenbleiben: Die audiophilen Weihen bringt sie mit, ob "Pure Audio" oder "Audio Only" BD. |

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FRISCH AUFGELEGT // Attila Csampai

Für neues Vinyl graben viele Firmen alte Schätze aus. Home Electronics fand etliche audiophile Perlen.

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lte Liebe rostet nicht. Nach einem Vierteljahrhundert der Schattenexistenz als reines „Museumsformat“ gewinnt Vinyl auch ausserhalb der eingefleischten Analogfraktion wieder an Bedeutung: Die absoluten Verkaufszahlen bewegen sich zwar noch unter zwei Prozent des Gesamtvolumens an Tonträgerverkäufen, aber immer mehr Labels erkennen die Extravaganz, die besondere Haptik und vor allem die für viele Fans gültige akustische Überlegenheit der schwarzen Scheibe und positionieren sie als high-endiges Aushängeschild über ihrem breitgefächerten Angebot an Digitalformaten. Selbst die sogenannten Major Companies und die tonangebenden Independents haben da längst alle Vorbehalte gegen solche „Nischenprodukte“ abgelegt: „Lasst viele Blumen blühen“ lautet auch hier die neue alte Devise.

ARCHIV ENTSTAUBT Zum 66. Geburtstag ihres Vorzeigelabels für historische Aufführungspraxis, der legendären „Archiv-Produktion“, hat Universal die neue Strategie eindrucksvoll umgesetzt: Neben der offiziellen Jubiläumsbox, die die gesamte „Archiv“-Geschichte von 1947 bis heute auf 55 CDs dokumentiert, gibt es eine (nur) fünf LPs umfassende limitierte AnalogEdition mit herausragenden Stereoaufnahmen aus der Vinyl-Ära 1956– 1982. Den Anfang macht Organisten-Ikone Helmut Walcha, der erste „Archiv“-Künstler überhaupt, mit bekannten Orgelwerken Bachs, die er 1956 in Alkmaar einspielte und die mit der eher trocken und kernigwarm klingenden Schnitger-Orgel einen erstaunlich modernen und audiophilen Sound anbieten. Höchste, rauschfreie Pressqualität erlebt man auch auf der LP mit zwei Bach-Kantaten (BWV 51 und 202), die Karl Richter 1959 im Rahmen seines gefeierten Kantaten-Zyklus in München einspielte: Hier Seite 50

besticht vor allem der glasklare, helle, präzis-bewegliche Sopran der Schweizer Operndiva Maria Stader, die Bachs komplexes Figurenwerk mit lupenreiner Intonation und mozartischer Anmut meistert. Österreichs Originalklang-Pionier Nikolaus Harnoncourt ist mit einer spektakulären Auswahl von höfischen Konzerten der beiden österreichischen Barockmeister Georg Muffat und Heinrich Ignaz Franz Biber vertreten, aufgenommen 1965, während die wirklich bahnbrechende, wunderbar leichtfüssige Einspielung der Concerti grossi op. 6 von Georg Friedrich Händel durch Trevor Pinnock und sein English Concert 1982 bereits in Digitaltechnik erfolgte und schon damals für die Schallplatte re-analogisiert werden musste. Reinhard Goebels Musica Antiqua Köln, ein weiteres VorzeigeEnsemble der „Archiv-Produktion“, brilliert mit einer virtuosen Auswahl französischer Gambenmusik von Marais, Rebel und Couperin, die 1978 unter dem Titel „Le Parnasse français“ erschien und herausragende Kritiken erhielt. Ein kostenloser Download aller fünf LPs ist in der Box inbegriffen. Bleibt zu hoffen, dass Universal es nicht bei dieser einen Vinyl-Aktion belässt, sondern noch weitere Titel aus dem riesigen Fundus der „Archiv“-Produktion auf LPs presst.

AUS ALT MACHT NEU Noch immer dominieren im Klassik-Segment hochwertige Wiederauflagen von alten LP-Titeln das aktuelle Vinyl-Angebot. Zu diesen „Reissue“Spezialisten zählt auch das englische Label Hi-Q Records, das sich vor allem aus dem EMI-Katalog bedient und seine 180-g-Scheiben dann auch direkt in den Abbey-Road-Studios neu überspielen lässt. Von den vier zuletzt erschienenen Alben ist die älteste Aufnahme zugleich die Home electronics

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Audio [ MUSIK AUDIOPHIL ]

beste: 1955 liess Starproduzent Walter Legge mit dem Philharmonia Orchestra und dem polnisch-schweizerischen Dirigenten Paul Kletzki eine unglaublich dichte, enigmatisch-dunkle Einspielung von Sibelius’ 2. Symphonie aufnehmen, die bis heute Referenzstatus für sich beanspruchen kann, auch wenn sie Jahrzehnte im Archiv schlummerte. Hier kann man auch die exzellente Aufnahmequalität der frühen von Legge betreuten EMI-Aufnahmen geniessen. Ähnliche Orchesterkultur, aber einen noch plakativeren Sound erlebt man auch auf Herbert von Karajans brillanter Einspielung der beiden „Arlésienne“-Suiten und der ersten „Carmen“-Suite. Auch hier spielt das Philharmonia Orchestra unter Legges Aufsicht in Topform. Drei Jahre danach, 1961, dirigierte der junge, damals erst 33-jährige Colin Davis in der Abbey Road seine erste EMI-Produktion mit fünf Ouvertüren Rossinis und befeuerte das Royal Philharmonic zu quirliger „italianità“. Auch hier spürt man die Aufbruchsstimmung jener Jahre. 16 Jahre später, 1976, war die Stereotechnik offenbar schon Routine geworden. Leonard Bernsteins Pariser Aufnahme von Berlioz’ Bratschenkonzert „Harold en Italie“ mit dem Solisten Donald McInnes kann indes nur interpretatorisch überzeugen: Das mulmige bis knallige, grundtonarme Klangbild fällt deutlich ab gegenüber den älteren Aufnahmen. Schade.

SCHWEIZER LEGENDEN Beim Konkurrenten Decca legte man schon in den 1950er-Jahren grossen Wert auf audiophile Klangqualität und entwickelte den berühmten, sinnlich-warmen, grundtonreichen „Decca“-Sound: Der deutsche Vinyl-Spezialist Speakers Corner Records hat jetzt ein weiteres Highlight der Schweizer Dirigenten-Ikone Ernest Ansermet in schwerer 180-g-Qualität wiederaufgelegt: 1960 produzierte er in der akustisch exzellenten Genfer Victoria Hall mit seinem Orchestre de la Suisse Romande ein russisches Programm mit kürzeren Stücken von Mikhail Glinka und Alexander Borodin und der genialischen „Symphonie Classique“ des jungen Sergej Prokofjew. Diese Aufnahme ist ein Musterbeispiel für die Vorzüge des geradezu haptischen Decca-Klangbildes und zugleich ein besonderes Dokument der künstlerischen Reife und Souveränität des damals 77 Jahre alten Ansermet: Er nimmt in den ersten beiden Sätzen der „Classique“ zwar geradezu gemütliche Tempi, unterstreicht so aber den zutiefst ironischen Charakter dieser modernen Metamorphose einer klassischen Haydn-Symphonie. Beim kalifornischen Reissue-Label ORG ist die Philosophie des audiophilen Remasterings alter Analog-Bänder auf die Spitze getrieben: Auch auf seinem neuesten Doppelalbum hat Remastering-Guru Bernie Grundman das ursprüngliche Programm einer LP auf nunmehr zwei Scheiben neu geschnitten und dazu die Umdrehungszahl auf 45 rpm erhöht: So kann man jetzt Zubin Mehtas Decca-Produktion der „Planeten“-Suite Gustav Holsts aus dem Jahr 1970 in einer zuvor nie gehörten Klangqualität geniessen, in einer Räumlichkeit, Natürlichkeit, Feinauflösung und Präsenz, die hier erneut klar die Grenzen der Digitaltechnik aufzeigt: Mehr Hifi geht nicht. Grundman, ein Exponent moderner Digitaltechnik, outet sich hier als überzeugter Analog-Freak.

COOL IN MONO Auch an Jazzfreunde richtet sich diese neue hochwertige Nischenkultur: Beim amerikanischen Remastering-Label MFSL gibt es jetzt sogar Home electronics

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Kultalben aus der Mono-Ära in hochwertigen Half-Speed-Umschnitten im eigenen „Gain 2 Ultra Analog System“. Zuletzt erschien das Durchbruchsalbum des jungen Miles Davis Quintet aus dem Jahr 1956 im „360* Hemispheric Mono Sound“ und gleichfalls in Mono bei den Reissue-Experten von Music On Vinyl. Insgesamt sechs LP-Versionen kursieren zurzeit von „’Round About Midnight“. Im Titelsong lieferte der 30-jährige Davis auf seiner gedämpften Trompete nicht nur die coolste Version des Thelonious-Monk-Klassikers, sondern lieferte sich mit dem legendären Saxofonisten John Coltrane auch in den anderen fünf Nummern sensationelle Postbop-Duelle. |

Klassiker neu auf Vinyl Archiv-Produktion - Classic Recordings 1956–1982: 5 Original-LPs mit Helmut Walcha, Karl Richter, Nikolaus Harnoncourt, Concerto Köln und The English Concert Universal 479 1407 (5 LPs – stereo) Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-dur (1955) Philharmonia Orchestra, Paul Kletzki Hi-Q Records HIQLP026

Georges Bizet: Arlésienne-Suiten, Carmen-Suite Nr. 1 (1958) Philharmonia Orchestra, Herbert von Karajan Hi-Q Records HIQLP027 Gioacchino Rossini: Ouvertüren (1961) Royal Philharmonic Orchestra, Colin Davis Hi-Q Records HIQLP029

Hector Berlioz: Harold en Italie (1976) Orchestre National de France, Leonard Bernstein Hi-Q Records HIQLP028

Sergej Prokofjew: Symphonie Classique (+ Glinka und Borodin) Orchestre de la Suisse Romande, Ernest Ansermet (1960) SCR/Decca 2292 Gustav Holst: The Planets (1970) Los Angeles Philharmonic Orchestra, Zubin Mehta ORG 122/ London CS 6734 (2 LPs)

Miles Davis: ‘Round about Midnight (1956) Miles Davis (tp); John Coltrane (ts); Red Garland (p) Paul Chambers (b); Philly Joe Jones (dr) MFSL LMF373/Columbia (mono)

www.fenn-music.de www.speakerscorner.de www.sieveking-sound.de

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Audio [ MUSIKTIPPS ]

HERZFLIMMERN AUS BAYREUTH // Christoph Vratz

Wagner, zum Dritten: Komische Oper? Die „Meistersinger“ scheinen in diese Richtung zu laufen, doch „Tristan“ und „Parsifal“ rücken wieder ins Tragische oder Religiöse.

W

er ist der beste Sänger im ganzen Land? Dieser Frage war Richard Wagner bereits im „Tannhäuser“ nachgegangen. In seinen 1868 uraufgeführten „Die Meistersinger von Nürnberg“ ist sie wieder akut. Rund um den Dichter und Schustermeister Hans Sachs entwickelt sich ein doppelbödiges Spiel um Handwerk und Kunst, um Gesellschaft und Establishment, um Ideale und künstlerische Freiheit. Teils sind die „Meistersinger“ politisch missbraucht oder von Regisseuren provokativ genutzt worden. Bei der Wahl der besten Aufnahme gehen Kritiker immer wieder in die Knie. Die vollkommene Aufnahme gibt es nicht, aber viele gute. Karajans Dresdner Dokument (EMI 1970) ist famos kammermusikalisch, sein Bayreuther Mitschnitt von 1951 ungeheuer lebendig (Naxos). Rafael Kubeliks München-Einspielung von 1967 steht in der Favoritenliste ganz weit oben, mit Thomas Stewart als Sachs, Gundula Janowitz als Eva und Sándor Kónya als Stolzing, der ein selten stürmisches Preislied schmettert (Arts). Am ausgewogensten, am wenigsten pathetisch und somit von allem grossdeutschen Dünkel am weitesten entfernt ist Rudolf Kempes Deutung von 1956 mit den Berliner Philharmonikern und dem Herren-Ensemble Frantz-SchockFrick-Unger-Kusche sowie Elisabeth Grümmer als Eva.

Bei Carlos Kleiber schnalzen Orchesterliebhaber zu Recht mit der Zunge, und Kurt Moll ist unbestritten ein Klasse-König Marke, nur das Liebespaar Kollo-Price hängt seltsam in der Luft, auch weil die Stimmen teilweise nachträglich einmontiert wurden (DG). Eine sichere Bank ist natürlich Wilhelm Furtwängler, trotz teilweise eigenwilligen Tempi. Seine Londoner Aufnahme von 1952 mit Ludwig Suthaus und Kirsten Flagstad wurde seit je als Massstab gehandelt (EMI) – die vielleicht geschlossenste Aufnahme. Dennoch fehlt ihr ein wenig das Flimmern einer Live-Produktion. Das hat Karl Böhm mit seinem Bayreuther „Tristan“ von 1966 zu bieten, mit dem ThrillerLiebespaar Birgit Nilsson und Wolfgang Windgassen. Hier besteht für den Hörer Herzstillstandgefahr, auch weil Böhm hier sein ganzes Dirigentenherz ausschüttet. Mit „Parsifal“ hat Wagner sich von der Opernbühne verabschiedet – seine letzte grosse Oper, eigens konzipiert für das Festspielhaus in Bayreuth. Eine entsprechende

Herausforderung für jeden Dirigenten ist die Umsetzung des von Wagner intendierten Mischklangs im Orchestergraben. Hans Knappertsbuschs Mitschnitt von 1951 ist ein Dokument der ersten Stunde Neu-Bayreuths, eine getragene Deutung mit viel Weihe, aber kaum vernebelndem Weihrauch. Eine Deutung, die lange Zeit als Messlatte gegolten hat – bis mit Herbert Kegel 1975 eine Alternative erschien und Karajan das Werk als Dokument der VorDebussy-Zeit gedeutet hat. Den Gegenpol zu Knappertsbusch bildet Pierre Boulez, der das Werk auffallend zügig (an Wagners Vorstellungen entlang), auffallend hell und transparent gedeutet hat (DG). Gerade in jüngster Vergangenheit hat es mehrere beachtliche „Parsifal“-Einspielungen gegeben, aus Berlin mit Marek Janowski (PentaTone), mit Valery Gergiev und einem grossartigen René Pape (Mariinsky) und die luzide Interpretation durch Jaap van Zweden mit Klaus Florian Vogt in der Titelrolle und einem wunderbar liedhaften Robert Holl als Amfortas (Challenge). |

TRISTAN: GESCHMACKSFRAGE Kann man sich bei den „Meistersingern“ auf Kubelik und Kempe sicherlich gütlich einigen, so ist die Aufnahmegeschichte von „Tristan und Isolde“ immer wieder stark von persönlichen Geschmäcken geprägt gewesen. Lauritz Melchior in einem seiner Tristan-Mitschnitte ist ein Muss für jeden Plattenschrank (Naxos). Seite 52

Die Meistersinger von Nürnberg 1956: Frantz, Kusche, Schick, Frick, Grümmer, Berliner Philharmoniker, Kempe; EMI (Magdalen)

Tristan und Isolde 1966: Windgassen, Nilsson, Ludwig, Talvela, Wächter, Bayreuther Festspiele, Böhm; DG

Parsifal 1951: Windgassen, Mödl, Weber, London, Uhde, Bayreuther Festspiele, Knappertsbusch; Naxos

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Audio [ NEUHEITEN ]

Noveltech

GEHEIMTIPP Das neue Hifi-Audio-System namens Cocktail Audio X10 gilt noch als Geheimtipp, soll aber schon bald den Markt stürmen. Der deutsche Audiogerätehersteller Noveltech produzierte ein Hifi-Audio-System, das den direkten Zugriff auf die Online-Musikdatenbank von simfy.de ermöglicht. Gemäss dem Hersteller soll der Cocktail Audio X10 klangtechnisch mit führenden HifiGeräten mitziehen können. Er kann dank dem

Netzwerkanschluss ohne weitere Probleme Internetradio empfangen und das Laufwerk liest zudem CDs und DVDs mit diversen Dateiformaten ein. Das Gerät lässt sich bequem vom Sofa aus mit der Fernbedienung oder dem Smartphone steuern. Cocktail Audio X10 lässt sich im Netzwerk mit sämtlichen WLAN-fähigen Endgeräten verbinden. Es dient als Linux-basierende NAS und ermöglicht so mit dem Smartphone den vollen Zugriff auf die Musikdatenbank. Der Cocktail Audio X10 ist für etwa 350 Franken erhältlich. // cla www.cocktailaudio.de

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PIEGA OPEN DAYS 2013 JVC

NEUE SOUNDMASCHINE Der japanische Elektronikhersteller JVC entwickelte einen Nachfolger für den tragbaren Radiorekorder BoomBlaster. Mit den Modellen RV-S1B (in Schwarz) und RV-S1W (in Weiss) kommen auch iPhone-4- und iPhone-5-Nutzer auf ihre Kosten. Die Soundmaschine fungiert zum Beispiel als Dockingstation für das iPhone 4, welches elegant hinter einer verschliessbaren Schutzklappe untergebracht werden kann. Gleichzeitig verbirgt sich darin eine Ladestation. Das Gerät versteht sich auch mit dem iPhone 5, wenn es an einem der beiden USB-Hosts angeschlossen ist. Die röhrenförmige Bauform vermeidet unerwünschte Resonanzen und stehende Wellen im Gehäuse. Zusätzlich verleihen zwei weitere Bassreflex-Röhren dem Bass noch mehr Kraft und Tiefe. Der neue BoomBlaster verfügt über einen Equalizer mit vier Voreinstellungen zur individuellen Anpassung des Klangs. Ab sofort ist auch das Modell RV-S5B erhältlich, welches über kabellose Datenübertragung via DLNA und Airplay verfügt. Für die Schweiz gibt es die Ausführung RV-S3B mit DAB+. Der BoomBlaster kostet um die 450 Franken. // cla www.jvc.ch Home electronics

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Seien Sie Teil einer exklusiven Weltpremiere und lassen Sie sich von unserer Master Line Source in neue akustische Dimensionen entführen! Wann: Sa 21. - Mo 23. September 10.00 Uhr bis 17.30 Uhr Wo: PIEGA SA Bahnhofstrasse 29 8810 Horgen www.piega.ch +41 (0)44 725 90 42 mail@piega.ch

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Foto & Video [ TEST - SYSTEMKAMERAS ]

KONTAKTER // Annette Kniffler

Samsungs NX300 und Panasonics Lumix GF6 und G6 sollen die kabellose Kommunikation mit Smartphone, Tablet und Internet virtuos beherrschen, zugleich mit weiterentwickelten Sensoren und Prozessoren bei Bildqualität und Leistung punkten.

Autofokus bietet. Als Besonderheit kann die NX300 in Kombination mit der neuen Festbrennweite 45 mm f1,8 3D dreidimensionale Bilder (Auflösung auf 4 Megapixel beschränkt) und Full-HD-Videos aufnehmen. Alternativ wird es das 45er auch als 2D-Variante geben. Insgesamt ist das NX-System damit auf 12 Objektive angewachsen. Für G6 und GF6 gibt es dennoch deutlich mehr Auswahl, da sich Panasonic an den herstellerübergreifenden Micro-Four-Thirds-Standard hält und dadurch auch Olympus-Pen- und andere MFT-Objektive passen. Allerdings sind die Sensoren gemäss Micro-Four-Thirds kleiner als bei APS-C und haben 17,3 x 13,0 mm Fläche, auf der Panasonic 16 Megapixel unterbringt.

AUSSTATTUNG

B

ei Samsung gehört das WLAN-Modul seit der letzten NX-Generation zur Grundausstattung. Mit der neuen spiegellosen NX300 bringen die Südkoreaner nun die zweite Version ihrer kommunikativen Smart Camera auf den Markt. Derweil steigt auch Panasonic elanvoll ein und stattet GF6 und G6 mit WLANFunktionalität aus – mehr dazu im ausführlichen „Connectivity“-Test ab Seite 56. Als neues Top-Modell des NX-Systems kostet die NX300 mit Standard-Zoom 980 Franken, ein gutes Stück mehr als Panasonics Einsteiger-Systemkamera GF6 (750 Franken) und Seite 54

ein wenig mehr als die G6 (900 Franken), die zur Mittelklasse der Panasonic-G-Baureihe gehört. Und nur die G6 bietet einen eingebauten Sucher. Dafür liegt der NX300 eine Vollversion des RAW-Konverters Adobe Photoshop Lightroom auf CD inklusive Seriennummer im Wert von etwa 145 Franken bei – was übrigens künftig für alle NX-Kameras gelten soll. Zwar arbeitet die NX300 unverändert mit 20 Megapixeln, trotzdem handelt es sich um einen weiterentwickelten APS-C-Sensor, der zusätzliche Pixel zur Phasenerkennung und damit die Grundlage für einen Hybrid-

Während die NX300 im Magnesiumgehäuse einen besonders positiven Eindruck hinterlässt, bestehen die günstigeren Panasonics vorwiegend aus Kunststoff. Auch das im Kit mit der Samsung verkaufte Standardzoom 3,5– 5,6/18–55 mm OIS wirkt mit Metall- statt Kunststoffbajonett solider. Einen grosszügig ausladenden Griff bietet neben der NX300 auch die G6, die als einzige Testkandidatin mit Vollausstattung inklusive Sucher und SLRähnlichem Design daherkommt. Die deutlich kompaktere, 324 g leichte GF6 hat dagegen nur eine relativ kleine Auswölbung an der Front und liegt daher weniger stabil in der Hand. Home electronics

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Alle drei getesteten Kameras haben einen verstellbar gelagerten Touchscreen. Am besten wirkt die Anzeige des grossen 3,3-Zoll-Displays der NX300, dafür lässt die G6 mit ihrem um 180 Grad seitlich ausklappbaren und um 270 Grad drehbaren 3-Zoll-Monitor den grössten Spielraum für besondere Perspektiven, für Selbstporträts und bodennahe Aufnahmen. Zum Vergleich: Bei der NX300 kann man das Display um 90 Grad nach oben und um 45 Grad nach unten klappen – das reicht nicht, um das Bild auch vor der Kamera stehend noch im Blick zu behalten.

AUFNAHMEFUNKTIONEN

Im Gegensatz zu NX300 und GF6 bringt die G6 einen OLED-Sucher mit. Er deckt 100 Prozent des Bildfelds ab und zeigt mit effektiv 0,7-facher Vergrösserung ein gutes, farblich ausgeglichenes Bild. Er reagiert schnell genug, um auch bei Kameraschwenks keine Trägheit erkennen zu lassen, und wird automatisch aktiv, sobald sich das Auge nähert.

Zur Belichtungsmessung nutzt die NX300 ein TTL-System mit 221 Feldern, die beiden G-Modelle eines mit 1728 Zonen. Neben (teils) manuellen Modi, der Programm- und Vollautomatik gehören auch eine Reihe von Motivprogrammen und Effekten zum Funktionsspektrum. Darüber hinaus erstellen die Kameras auf Wunsch HDR-Bilder aus drei Einzelaufnahmen und Panoramen per horizontalem oder vertikalem Schwenk. Praktisch: Die G6 löst so gut wie geräuschlos aus, wenn man im Menü den elektronischen Verschluss aktiviert und „Laut. Piepton“ sowie „Auslöseton“ ausschaltet. Die Videoaufnahme lässt sich über einen separaten Auslöser aus dem Fotomodus heraus starten. Allerdings bleiben dann nur bei der Samsung manuelle Blenden- und Verschlusszeiteinstellungen aktiv, bei Panasonic muss man dazu in einen speziellen Videomodus wechseln. Die G6 begrenzt die Aufnahme auf 70 Minuten bei 1920 x 1080 Pixeln und 50 B/s, die anderen machen nach 30 Minuten Schluss. Was die Filmqualität betrifft, setzt sich die G6 mit gut durchzeichneten Schatten, natürlicher Farbwiedergabe und ordentlicher Schärfe knapp gegen die Samsung durch. Deren Videos überzeugen ebenfalls durch ihre Schärfe, doch fehlt ihnen die Feinzeichnung. Bei der GF6 stören Bildfehler in Schattenbereichen. Die kontinuierliche Schärfenachführung ist mittlerweile in dieser Kameraklasse obligatorisch und funktioniert bei der Panasonic G6 und der Samsung NX300 gut.

Grosse Unterschiede gibt es auch bei der Akkulaufzeit: Die NX300 hielt bemerkenswert lang ohne Nachladen durch, die GF6 ärgerlich kurz. Ausserdem verbaut Panasonic einen Ausklappblitz mit Leitzahl 6 (G6) und Leitzahl 4 (GF6). Samsung legt stattdessen einen Aufsteckblitz mit Leitzahl 6 bei. Der wurde von unserem Testgerät nicht immer sofort erkannt – ein Problem, das sich mit einem FirmwareUpdate von 1.0 auf 1.10 beheben liess. Panasonic G6 Die G6 kommt wie ihre Vorgängerin G5 mit Vollausstattung, hat einen Ausklappblitz mit Leitzahl 6 ➊, einen ordentlichen OLED-Sucher ➋ und einen Zubehörschuh ➌. Die Anordnung der Tasten und Drehräder bleibt gegenüber der G5 nahezu unverändert. Auch der verstellbar gelagerte Touchscreen ist wieder mit an Bord.

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MONITOR UND SUCHER

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Foto & Video [ TEST - SYSTEMKAMERAS ] ➌ ➊

Panasonic GF6 Sie ist die kleinste, mit 324 g die leichteste und mit rund 750 Franken Startpreis die günstigste Kandidatin in diesem Test. Allerdings verzichtet sie auf den Sucher und auf den Zubehörschuh. ➊ Der eingebaute Blitz erreicht Leitzahl 4. ➋ Um den Auslöser befindet sich ein Drehschalter, mit dem man u. a. die Belichtungskorrektur vornehmen kann. ➌ Die Touch-Funktionalität lässt sich deaktivieren.

AUTOFOKUS UND PERFORMANCE Das AF-System der NX300 koppelt eine 247-Punkt-Kontrastmessung mit einer Phasenerkennung auf 105 Feldern in der Mitte des Aufnahmesensors. Dieser Hybrid-Autofokus bringt der NX300 zwar eine gegenüber den Vorgängermodellen geringfügig kürzere Auslöseverzögerung ein (0,31 bis 0,38 s), ist aber anscheinend noch nicht ganz ausgereift: Bei schwachem Umgebungslicht fand die NX300 im Test nur selten die richtige Schärfe. Der 23-Punkt-Kontrastautofokus von G6 und GF6 arbeitet wesentlich treffsicherer, ausserdem schneller. So braucht die G6 nur 0,22 bis 0,26 s (1000/30 Lux) zum Fokussieren und Auslösen, die GF6 zwischen 0,3 und 0,34 s. Im Serienbetrieb nimmt die Samsung bis zu 13 Bilder in Folge mit 7,7 B/s auf. Die G6 kann 100 Bilder pro Serie mit 6,7 B/s verarbeiten, die GF6 immerhin 48 Bilder mit 3,8 B/s.

BEDIENUNG

Samsung NX300 ➊ Anders als Panasonic verbaut Samsung den Blitz nicht im Gehäuse, sondern legt ihn als separates Zubehör bei. Er lässt sich über den Zubehörschuh anschliessen. ➋ Rechts davon befinden sich die Direct-Link-Taste zum Starten oder Beenden der drahtlosen Kommunikation und das komfortable Drehrädchen, das im manuellen Modus zum Einstellen der Verschlusszeit und Blende dient. ➌ Für Letzteres muss der Anwender zusätzlich die Belichtungskorrekturtaste auf der Kamerarückseite gedrückt halten.

NX300, G6 und GF6 fahren beim Bedienkonzept zweigleisig, ermöglichen Einstellungen sowohl über traditionelle Tasten und Drehräder als auch über den Touchscreen, der zügig und verlässlich reagiert – vor allem bei Panasonic. Oft führen mehrere Wege zum Ziel, wodurch sich einzelne Arbeitsschritte noch effizienter gestalten lassen. Zweifellos praktisch ist beispielsweise die Touch-AF-Funktion, über die man das Autofokusmessfeld einfach durch Antippen der entsprechenden Stelle am Display positioniert. G6 und GF6 können diese Funktion zudem mit einer Belichtungsanpassung koppeln. Wer sichergehen will, dass sich die Kamera nicht durch zufälliges Berühren des Touchscreens verselbstständigt, hat bei G6 und

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GF6 die Möglichkeit, die Touch-Funktionalität zu deaktivieren – dies fehlt bei der NX300. Alle drei Kandidatinnen besitzen ein Modusrad. Bei der GF6 kommt ein neuer Funktionsring um den Auslöser hinzu, der vor allem für die Belichtungskorrektur und die Lupenansicht im Wiedergabemodus dient. Die NX300 hat ein Drehrad, das sich ausgesprochen gut anfühlt und unter anderem das Navigieren im Menü erleichtert. Ausserdem stellt man damit bequem die Verschlusszeit oder bei gedrückter Belichtungskorrekturtaste die Blende ein. Das Drehrad der G6 konnte nicht überzeugen; es wechselt auf Druck die Funktionalität, was wegen des grossen Drehwiderstands leicht versehentlich passiert. An der GF6 bieten die Tasten keinen klaren Druckpunkt, insbesondere der Videoauslöser. Die Menüstruktur erscheint sinnvoll. Mit einigen Funktionsbezeichnungen dürfte die NX300 allerdings verwirren. So wird etwa unter „AF-Anzeige“ das penetrant grüne Autofokushilfslicht ausgeschaltet und „Führungsmodus Display“ steht für die Belichtungsvorschau am Live-View-Bild.

BILDQUALITÄT Trotz 4 Megapixeln mehr auf dem Sensor liegt die Samsung NX300 in Sachen Grenzauflösung hinter G6 und GF6. Zwar erreicht sie bei ISO 100 knapp über 1700 LP/BH und damit das Niveau der Konkurrenz, doch sinkt der Wert mit steigender Empfindlichkeit schneller ab. Ungeachtet dessen liefert die Samsung zwischen ISO 100 und 800 die beste Bildqualität in diesem Test, was sie vor allem den hohen Farbkontrasten (DL bis 1513 LP/BH), der überdurchschnittlichen Dynamik (bis 13 Blenden)

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und dem moderaten Rauschen (0,5 bis 0,8 VN) verdankt. Allerdings schärft die Samsung über einen vergleichsweise breiten Frequenzbereich massiv nach, was an scharfen Kanten zu Artefakten und insgesamt zu einem beinahe unnatürlich knackigen Bildeindruck führt. Platz zwei geht an die Panasonic G6. Zwar kommt sie in puncto Grenzauflösung (bis 1688 LP/BH) und Dead Leaves (bis 1213 LP/BH) nicht ganz an die GF6 heran, gleicht dies aber

mit schwächerem Rauschen aus (0,5 bis 1,2 VN). Bei beiden Panasonic-Kameras traten ausgeprägte Moiré-Effekte auf.

FAZIT Die Samsung NX300 geht mit besserer Haptik, ausgereifter Connectivity-Funktionalität und überlegener Bildqualität bei niedrigen ISOZahlen in Führung – trotz dem unzuverlässigen Autofokus, dem fehlenden Sucher und der

für unseren Geschmack zu starken Nachschärfung. Mit den Panasonic-Kameras funktionierte die drahtlose Datenübertragung im Test weit weniger zuverlässig. Dafür punktet die G6 mit einem ordentlichen Sucher, dem schnellsten Autofokus und der besten Videoqualität. Für die GF6 sprechen das kompakte, leichte Gehäuse und der faire Preis. Allerdings nimmt sie einen stärkeren Visual Noise und kurze Akkulaufzeiten in Kauf. |

STECKBRIEF

Hersteller Modell Preis mit Standardzoom Info www. Abmessungen (B x H x T), Gewicht mit Akku

Panasonic Lumix DMC-GF6 750 Franken panasonic.ch 114 x 65 x 38 mm, 324 g

Panasonic Lumix DMC-G6 900 Franken panasonic.ch 121 x 85 x 62 mm, 390 g

Samsung NX300 980 Franken samsung.ch 126 x 67 x 42 mm, 333 g

16 Mega, Four Thirds (4:3) 4592 x 3448 Pixel 3,8 µm/f6,2 17,3 x 13,0 mm/2,0-fach CMOS/•/– JPEG, RAW, RAW + JPEG

16 Mega, Four Thirds (4:3) 4608 x 3456 Pixel 3,8 µm/f6,2 17,3 x 13,0 mm/2,0-fach CMOS/•/– JPEG, RAW, RAW + JPEG

20 Mega, APS-C (3:2) 5472 x 3648 Pixel 4,3 µm/ f7 23,5 x 15,7 mm/1,5-fach CMOS/•/– JPEG, RAW, RAW + JPEG

Kontrast-AF: 23 Felder/• 1/4000–60 s/Blitz 1/160 s/• mittenbetont, Spot, Matrix (1728 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±2 Blenden •/– einstellbar/200–25 600/–

Kontrast-AF: 23 Felder/• 1/4000–60 s/Blitz 1/160 s/• mittenbetont, Spot, Matrix P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±5 Blenden, ±3 Blenden •/– einstellbar/200–25 600/–

Hybrid-AF (Kontrast/Phasen): 21 Felder/• 1/6000–30 s/Blitz 1/180 s/• mittenbetont, Spot, Matrix (221 Felder) P (mit P-Shift), Av, Tv, M ±3 Blenden, ±2 Blenden •/– einstellbar/200–25 600/–

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

–/• (1,44 Mio. Subpixel, 100% Abbildung) 3,0 Zoll/1 036 000 Subpixel/ Touchscreen, verstellbar Live View, Lupe, Histogramm, –, – Histogramm, Lichterwarnung

–/– 3,0 Zoll/1 152 000 Subpixel/ Touchscreen, verstellbar Live View, Lupe, Histogramm, –, – Histogramm

Micro Four Thirds, SDHC/SDXC, Li-Ion •/– USB 2.0, WLAN, HDMI MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 60 Halbbilder/s, 30 min, AF

Micro Four Thirds, SDHC/SDXC, Li-Ion •/Blitzschuh USB 2.0, WLAN, HDMI MTS (AVCHD), 1920 x 1080 Px, 50 Vollbilder/s, 70 min, AF

Samsung NX, SDHC/SDXC, Li-Ion •/Blitzschuh USB 2.0, WLAN, HDMI MP4 (H.264), 1920 x 1080 Px, 50 Vollbilder/s, 30 min, AF

+ preiswerte Einsteigerkamera + Bildqualität + schneller Autofokus - schwächelnder Akku

+ Bildqualität + schneller Autofokus + liegt gut in der Hand - Gehäuse aus Kunststoff

+ Bildqualität + einfache WLAN-Einbindung + solides Magnesium-Gehäuse - kein Sucher

BILDSENSOR/DATEI Pixelklasse, Format (Seitenverhältnis) Auflösung (nicht interpoliert) Pixelgrösse (Pixelpitch)/förderliche Blende Sensorgrösse/Bildwinkelfaktor Sensortyp/Sensorreinigung/Bildstabilisator Dateiformat

AUFNAHMESTEUERUNG Fokussierung Aufnahmesensor/MF (Live View) Verschlusszeiten/kürzeste Blitzsync./Bulb Belichtungsmessung Belichtungsprogramme Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorr. Belichtungsreihe/Blitzbelichtungsreihe Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel/manuell/Reihe Weissabgleich Steuerbare Grundeinstellungen

SUCHER/MONITOR/DISPLAY Sucher: optisch/elektronisch (RGB-Auflösung) –/– Bildmonitor: Grösse/RGB-Auflösung/Extras 3,0 Zoll/1 040 000 Subpixel/ Touchscreen, verstellbar Monitorfunktionen bei Aufnahme Live View, Lupe, Histogramm, –, – Einblendungen bei Bildwiedergabe Histogramm, Lichterwarnung

DIVERSES Bajonett/Speichermedien/Akkutyp interner Blitz/Anschluss externer Blitz Schnittstellen Video: Format/max. Auflösung, Bildfrequenzen, max. Länge/AF-Funktion

TESTERGEBNISSE Bildqualität bei ISO 100 bis 400 Bildqualität bei ISO 800 bis 1600 Bildqualität bei ISO 3200 bis 6400 Ausstattung/Leistung +

WERTUNG MAGAZIN

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Foto & Video [ PRAXISTEST - WLAN BEI SYSTEMKAMERAS ]

DRAHTLOSE LIAISON // Annette Kniffler

Connectivity heisst das Schlagwort bei den neusten Systemkameras. Wie zuverlässig sich die Samsung NX300, Panasonic GF6 und G6 mit Smartphone, Tablet und PC austauschen, zeigt der Praxistest.

I

mmer mehr Nutzer laden ihre Bilder und Videos in soziale Netzwerke oder in OnlineSpeicher hoch, verschicken sie per E-Mail oder präsentieren sie an ihrem schicken Flachbildfernseher. Die drei neuen Systemkameras Samsung NX300, Panasonic GF6 und G6 wollen genau diese Vorgänge erleichtern. Als wichtigste Grundvoraussetzung dafür bringen sie WLAN-Module zur drahtlosen Kommunikation nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n mit. Bei der NX300 handelt es sich um eine Lösung mit spezieller DualAntenne, die bei passender Gegenstelle im Zweikanalbetrieb über das 2,4- und das 5-GHzBand ein höheres Übertragungstempo und mehr Stabilität bringen kann. Für GF6 und G6 lobt der Hersteller dagegen keine Zweikanalunterstützung aus. Wenn sich Kamera und Smartphone in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, könSeite 58

nen sie auch über NFC (Near Field Communication) ohne aufwendige Verbindungsprozeduren miteinander kommunizieren. Die Reichweite beträgt dabei allerdings nur wenige Zentimeter. Zudem wird NFC lediglich von Smartphones mit Android ab Version 2.3 und nicht von iOS-Geräten unterstützt. Der Datentransfer zum kompatiblen TV-Gerät erfolgt mittels Wi-Fi Direct und DLNA (Digital Living Network Alliance).

Beispielsweise lassen sich mit der NX300 E-Mails samt Bild- und Videoanhang verschicken und Daten ohne Umwege auf einen Online-Speicherplatz kopieren („Allshare Play“). Auch ein Zugang zu Cloud-, Social-Network- und Sharing-Diensten, etwa zu Facebook, Picasa, Youtube und Skydrive, ist vorgesehen und im WLAN-Menü der NX300 voreingestellt.

UNTERSCHIEDLICHE KONZEPTE

Die Connectivity-Funktionen, die keinen Vermittler wie das Smartphone voraussetzen, sind in der NX300 so benutzerfreundlich umgesetzt, dass selbst weniger versierte Anwender meist ohne Handbuch zurechtkommen: einfach über das Wahlrad den „Wi-Fi“-Modus öffnen und die gewünschte Funktion wählen, etwa „E-Mail“, „Soziale Netzwerke und Cloud“ oder „Allshare Play“. Daraufhin sucht die

Zwar setzen sich Samsung und Panasonic in puncto Connectivity ähnliche Ziele, doch könnte die Umsetzung kaum unterschiedlicher sein: Panasonic baut fest auf einen Kommunikationspartner, vor allem das Smartphone oder Tablet. Die Samsung NX300 kann dagegen einiges ohne fremde Hilfe erledigen – ein verfügbares WLAN-Netz vorausgesetzt.

VERBINDUNG OHNE SMARTPHONE

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Kamera nach WLAN-Netzen und fragt gegebenenfalls nach dem Zugangsschlüssel, den man mittels einer virtuellen Tastatur am Touchscreen eingibt. Steht die Verbindung, zeigt sie beispielsweise zum Verschicken einer E-Mail Eingabefelder für die Empfängeradresse und den Absender, wobei hier camera@ samsungcamera.com voreingestellt ist. Im nächsten Schritt wählt der Anwender aus einer Übersicht mit Miniaturansichten Bilder und Videos für den Anhang aus, schreibt einen Kommentar und bestätigt mit „Senden“. Ähnlich leicht zu handhaben ist das Hochladen von Daten auf Web-Portale. Im Test traten dabei keine Probleme auf.

Kontakt zum Smartphone ➊ Im Samsung-NX300-Menü lässt sich ein Touch-Icon für die Auto-Share-Funktion am Monitor einblenden. Ist Auto Share aktiviert, überträgt die Kamera automatisch aufgenommene Bilder zum verbundenen Smartphone ➋ Nach dem Öffnen findet die Samsung Smart Camera App des Smartphones recht schnell die NX300 in Reichweite. ➌ Über „Mobile Link“ kann man daraufhin Bilder und Videos manuell von der Kamera zum Smartphone oder zurück übertragen. ➍ Wer bei der Panasonic GF6 eine Verbindung zum Smartphone herstellen will, muss sich durch mehrere Menü-Ebenen arbeiten. ➎ Die Panasonic Image App konnte die Kamera GF6 in unmittelbarer Nähe lokalisieren. ➏ Wenn das Smartphone Geodaten erfasst, schreibt die Image App diese Infos in die Exif-Daten der Bilder.

Samsung NX300

Panasonic GF6

KONTAKT ZUM SMARTPHONE Wer auf dem Smartphone oder Tablet die passende App installiert, kann das Gerät zum Fernsteuern der Kamera einsetzen oder eine automatische bzw. manuelle Datenübertragung zwischen Kamera und Smartphone anstossen. Die App von Panasonic schreibt gegebenenfalls auch die vom GPS-Modul des Smartphones erfasste Position in die ExifDaten der Bilder. Samsung splittet die Funktionalität in zwei Anwendungen, die Smart Camera App für den Datentransfer und die Remote Viewfinder App für die Live-Streaming-Vorschau samt Kamerafernbedienungsoption. Beide Apps stehen wie die multifunktionale Panasonic Image App kostenlos in Google Play und Apple Store zur Installation auf Android- bzw. iOS-Systemen bereit. Bei Samsung klappte die Installation ohne Zwischenfälle, bei Panasonic Home electronics

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Foto & Video [ PRAXISTEST - WLAN BEI SYSTEMKAMERAS ]

stiessen wir schon hier an Grenzen: Denn

die zum Zeitpunkt des Tests aktuelle Version der Image App unterstützt zwar die GF6, aber nicht die grössere Schwester G6. Damit fiel Letztere für diesen Vergleich aus. Wie uns Panasonic jedoch versicherte, wird sich die G6 in Sachen WLAN-Funktionalität nicht von der hier getesteten GF6 unterscheiden.

VERBINDUNGSAUFBAU Samsung gelingt ein erheblich aufgeräumteres, übersichtlicheres Bedienkonzept als Panasonic. Letztlich braucht der Anwender hier zunächst nur die gewünschte Connectivity-Funktion zu wählen. Wenn die Kamera Bilder (keine Videos) automatisch nach der Aufnahme zum

Smartphone übertragen soll, drückt er beispielsweise einfach die Direct-Link-Taste der NX300. Oder er startet im Menü die Funktion zum manuellen Datentransfer „Mobile Link“ (Bilder und Videos). Danach gibt er, falls nötig, den Schlüssel für das gewählte Funknetz ein und öffnet am Smart phone die Samsung Camera App. Die erkennt die NX300 schon nach relativ kurzer Zeit und fordert einmalig von der neuen Gesprächspartnerin eine Bestätigung. Sobald die per Kamera-Touchscreen erteilt wurde, steht der Kontakt. Angesichts dessen erscheint das Vorgehen bei Panasonic absurd unübersichtlich: Nach Betätigen der Wi-Fi-Taste muss sich der Nutzer teils durch fünf Menü-Ebenen klicken, bis die

Kamera endlich nach einem erreichbaren Smartphone oder Funknetz sucht. Dabei fällt es dem einen oder anderen womöglich schwer, sich beispielsweise zwischen „WPS (Tastendruck)“, „WPS (PIN-Code)“ oder „Manuelle Verbindung“ zu entscheiden. Ärgerlich auch, dass bei der Kommunikation über ein geschütztes Funknetz die Länge des Passworts so beschränkt ist, dass sich zwar 64-Bit-, nicht aber 128-Bit-HEX-Schlüssel eintragen lassen. Und selbst wenn man alles richtig macht, klappt die Verbindung nur mit etwas Glück und viel Geduld – denn die Sanduhr dreht sich oft minutenlang. Hat man es trotz allem geschafft, reisst die Verbindung während der Arbeit womöglich wie in unserem Test immer wieder ab. Spass macht das nicht.

FERNBEDIENUNG PER APP CONNECTIVITY WLAN-Standard NFC-Kommunikation über kurze Distanzen Direktverbindung zu WLAN-Geräten (ohne Access Point) Von der Kamera angebotene Funktionen zum direkten Datenaustausch ohne Smartphone, Tablet oder PC (über Access Point)

Samsung NX300 IEEE 802.11b/g/n, unterstützt Dual Channel (2,4/5 GHz) NFC-Tag an der Kameraoberseite Wi-Fi Direct

Panasonic GF6/G6 IEEE 802.11b/g/n, Wi-Fi/WPA/WPA2 NFC-Tag an der Kameraseite Wi-Fi Direct

Versenden von E-Mails mit Foto/Video- – Anhang, Daten von der Kamera in einen Online-Speicher hochladen (Allshare Play); Nutzen von Cloud-Diensten bzw. Foto- und Videosharing-Websites (soziale Netzwerke und Cloud)

KOMMUNIKATION MIT DEM SMARTPHONE/TABLET Auf dem Smartphone/Tablet installieren

aktuelle Version der App (Juli 2013) zu beziehen über Die wichtigsten Funktionen der App

Samsung Smart Camera App und Remote Viewfinder App - kostenlos 1.0.2 (Android), 1.0.4 (iOS) Google Play Store oder Apple App Store Bilder automatisch auf dem Smartphone speichern (Auto Share); Fotos und Videos an ein Smartphone senden (Mobile Link); Verwenden eines Smartphones als Fernbedienung für den Auslöser inkl. Live-Streaming (Remote Viewfinder)

Panasonic Image App - kostenlos

i-Launcher und PC Auto Backup - kostenlos Windows XP SP2, Vista, 7 und 8 oder für Mac OS 10.5 oder höher (Ausnahme: Power PC) mitgeliefert auf CD Auto-Backup; Wiedergabe von Dateien mit Multimedia Viewer

Photo Fun Studio 9.2 - kostenlos

Android (ab 2.2) und iOS (ab 4.3) Google Play Store oder Apple App Store Daten zum Smartphone übertragen bzw. dort speichern; vom Smartphone erfasste GPS-Daten in die Exif-Daten der Bilder schreiben; Verwenden eines Smartphones als Kamerafernbedienung; Fotos und Videos während der Aufnahme am Smartphone betrachten (Live-Streaming)

KOMMUNIKATION MIT DEM PC Auf dem Computer installieren Anforderungen

zu beziehen über Die wichtigsten Connectivity-Funktionen der Anwendung

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Windows XP SP3, Vista, 7 und 8

mitgeliefert auf CD Auto-Backup; Nutzen von Cloud-Diensten bzw. Foto- und Videosharing-Websites; E-Mails mit Foto/Video-Anhang verschicken

Was die Fernbedienung der Kamera per Smartphone betrifft, ist die Panasonic Image App bemerkenswert vielseitig. Sie liefert eine Live-Streaming-Vorschau, auf der sich durch Berühren das AF-Messfeld positionieren und auslösen lässt. Im Quickmenü der App kann der Anwender Parameter wie Bildstil, Blitzlicht, Qualität und Messmethode einstellen, über weitere Icons u. a. Weissabgleich, ISO und Belichtungskorrektur ändern. Die Benutzeroberfläche ist mit Grafiken ansprechend aufbereitet. Da kommt die Samsung Remote Viewfinder App weder funktional noch optisch mit.

AUTOMATISCHES BACKUP AM PC Das Backup am PC über einen Wireless Access Point (Router) funktioniert denkbar einfach. Allerdings müssen dazu am Rechner Programme installiert sein, die der Kamera auf CD beiliegen, genauer gesagt: i-Launcher und PC Auto Backup für die NX300 und Panasonic Photo Fun Studio für die GF6. Wenn der entsprechend vorbereitete PC läuft, lässt sich an der NX300 das „Auto Backup“ einfach im WLAN-Menü starten. An der GF6 betätigt man dazu die WLAN-Taste, stellt idealerweise über „Wählen Sie einen Zielort aus dem Verlauf“ eine Verbindung via Funknetz ohne weitere Eingaben her, entscheidet sich für einen Zielordner und wählt zwischen Einzel- und Multi-Auswahl, markiert die Datei(en) und stösst dann deren Transfer an. Praktisch: Die Panasonic gibt zunächst die voraussichtliche Übertragungszeit bekannt. Falls nötig, kann der Anwender den Vorgang an dieser Stelle abbrechen. Home electronics

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Samsung NX300 ➊

Panasonic GF6 ➋

Auch schwarz eloxiert erhältlich.

Fernsteuerung und PC-Backup ➊ Wer mit dem Smartphone die Kamera fernsteuern will, hat bei der Samsung Remote Viewfinder App nur wenige Möglichkeiten. ➋ Das Pendant von Panasonic (Image App) ist in dieser Hinsicht deutlich vielseitiger. ➌ Das automatische Backup am PC funktioniert bei Samsung und Panasonic problemlos. ➍ Die Image App gibt, bevor sie startet, die voraussichtliche Übertragungsdauer an. Wer will, kann den Prozess an dieser Stelle abbrechen.

FAZIT Wer auf die drahtlose Kommunikation zwischen Smartphone, Tablet und Kamera oder auf das Verschicken der Bilder per E-Mail Wert legt, ist mit der NX300 gut beraten. Hier finden sich auch ungeübte WLAN-Anwender leicht zurecht. Mit der GF6 ist die Fernbedienungsoption per Smartphone ausgefeilt, die Verbindung aber oft instabil und die Benutzerführung verwirrend. | Home electronics

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Foto & Video [ NEUHEITEN ]

Panasonic

MIT SUCHER Mit der Lumix GX7 stellt Panasonic erstmals eine Systemkamera für Micro-Four-Thirds-Objektive vor, die mit einem Schwenksucher und Wackelsensor ausgestattet ist. Der elektronische Schwenksucher (LVF, Live View Finder) erreicht eine Auflösung von rekordverdächtigen 2,76 Millionen Bildpunkten und lässt sich bis 90 Grad nach oben klappen. Aufnahmen aus tieferen Perspektiven wie der Brusthöhe oder von einem tief gesetzten Stativ werden erleichtert. Auch das berührungsempfindliche 3-Zoll-Display mit 1,04 Millionen Bildpunkten ist klappbar – sowohl nach unten wie nach oben. Gegen verwackelte Bilder hilft der optische Bildstabilisator mit sogenanntem Sensor-Shift. Der Sensor ist wie bei gewissen Spiegelreflexkameras beweglich aufgehängt. Vorteile: An der GX7 können Four-ThirdsObjektive ohne eigenen Bildstabilisator verwendet werden, via Adapter auch Objektive von Fremdherstellern. Weiteres: Live-MOS-Sensor mit 16 Megapixel Auflösung, sehr kurze Verschlusszeiten bis 1/8000 Sek., Full-HD-Videos (AVCHD, MP4), WLAN/NFC. Die Panasonic Lumix GX7 mit 14–42-mm-Objektiv kostet 1400 Franken. // rf

Magix

Canon

FOTOS SCHÖNEN

MIT WLAN

Magix hat ihr einfaches WindowsProgramm „Foto & Grafik Designer“ als Version 9 veröffentlicht. Nutzer sollen damit nun noch kreativer gestalten und effizienter arbeiten können. Ein neuer Reparaturpinsel ermöglicht das schnelle Entfernen von störenden Bildelementen, und mit der Hintergrund-Entfernung lassen sich jetzt Objekte in wenigen Schritten freistellen. Darüber hinaus wurden die bisherigen Fotoeffekte um einige neue Filter, wie zum Beispiel HDR, Bleistiftzeichnung und Farbtropfen, erweitert. Ebenfalls neu ist das Formerstellwerkzeug, das im Bereich der Grafikerstellung das Freihandzeichnen von Grafiken und das Gestalten von Logos ermöglicht. Zudem erzeugt das 3D-Werkzeug bei Bedarf Raumwirkung bei Logos, Schriftzügen und Schmuckelementen. Der Magix Foto & Grafik Designer 9 ist für 89.90 Franken im Thali.ch-Webshop und im Handel erhältlich. Gratis dazu gibts die Magix Slideshow Maker 2 zum Erstellen von Diashows sowie Magix Foto Manager 12 zum Ordnen, Organisieren und Archivieren von Bildern. // rf www.thali.ch

Sony

NOCH BESSER Bereits die vor einem Jahr eingeführte Sony RX100 gilt als eine der besten heute erhältlichen Kompaktkameras. Dank ihrem grossen Sensor im 1-Zoll-Format erreichen die Bilder in den ISO-Bereichen 100–800 eine Qualität, die sich mit DSLR-Aufnahmen messen lassen kann. Das neue Schwestermodell RX100 II wartet nun mit einem überarbeiteten 1-ZollSensor auf. Dieser soll bei schlechten Lichtverhältnissen in den ISOBereichen 1600–3200 deutlich bessere Bilder liefern. Die Auflösung von 20.2 Megapixel bleibt unverändert, wie auch die Brennweite 28 bis 100 mm (KB) mit f/1,8 beziehungsweise f/4,9. Neu sind der hoch-/runterklappbare 3-Zoll-Display (1,23 Millionen Bildpunkte) und der Blitzschuh. Über den lassen sich externe Blitzgeräte, ein Mikrofon oder auch ein elektronischer Sucher anschliessen. Sony hat zudem WLAN und NFC spendiert. So lassen sich Fotos und Videos übertragen, ohne dass die Speicherkarte entnommen oder die Kamera per Kabel an den Rechner angesteckt werden muss. Die Qualität hat ihren Preis: Die Sony RX100 II kostet 850 Franken. // rf

Erstmals stattet Canon bei ihrer neuen EOS 70D eine APS-C-Spiegelreflexkamera serienmässig mit WLAN aus. Dies war bisher nur der vollformatigen EOS 6D vorbehalten. Über Funk lassen sich die Bilddaten zum PC übertragen, die Kamera kann per EOS-Remote-App ferngesteuert und das Livebild angeschaut werden. Gegenüber der Vorgängerin EOS 60D hat Canon die Auflösung bei der 70D moderat von 18 Megapixel auf 20,2 erhöht. Neu ist die sogenannte Dual-Pixel-AF-Technik, die bei Videoaufnahmen und im LiveView-Modus einen schnelleren Autofokus erlauben soll. Dabei wurde der Phasenautofokus erweitert: er bietet nun 19 statt 9 Kreuzsensoren und soll präziser arbeiten. Die maximale Lichtempfindlichkeit wurde um eine Stufe auf ISO 12 800 erhöht. Im erweiterten Modus erreicht die 70D sogar ISO 25 600. Die kürzeste Belichtungszeit beträgt nach wie vor 1/8000 Sekunde. Neu ist das 3-Zoll-Display, das sich per Touch-Gesten bedienen lässt. Weitere Neuerungen sind eine schnellere und leisere Serienbildfunktion sowie Aufnahme-Modi. Das Gehäuse kostet 1350 Franken. // rf www.canon.ch

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Magazin [ VORSCHAU/IMPRESSUM ]

17. Jahrgang 2013

VORSCHAU #10/2013

Impressum VERLEGER Dr. Daniel Kaczynski GESCHÄFTSFÜHRER/VERLAGSLEITER Dominik Achermann Telefon 044 245 45 10 dominik.achermann@home-electronics.ch

AUSGABE 10/2013 ERSCHEINT AM 23. SEPTEMBER AM KIOSK.

CHEFREDAKTOR Lothar Brandt (lbr); Leitung Audio, TV & Heimkino

Bild: High End Society

REDAKTION Rolf Frank (rf); stellvertretender Chefredaktor, Leitung Multimedia & Netz, Foto & Video Kurt Haupt (kh); Multimedia & Netz, Leitung HE Online Clarissa Lack (cla); Praktikantin

DOSSIER: AUDIO Im Mittelpunkt zahlreicher Ratgeber steht diesmal der gute Ton. Wie Sie zu einer hochwertigen Streaming-Anlage kommen, wie Sie Vinyl neu geniessen können, welche Lautsprecher unter 1000 Franken wir empfehlen: Willkommen in der wundervollen Welt des Hörens.

REDAKTIONELLE MITARBEITER IN DIESER AUSGABE Christopher Brandt, Attila Csampai, Martin Freund, Albrecht Gasteiner, Annette Kniffler, Dani Maurer, Joachim Pfeiffer, Claude Settele, Volker Strassburg (vs), Wolfgang Tunze, Christoph Vratz, Dusan Zivadinovic (dz) ANZEIGENVERKAUF Fernando Palencias, Telefon 079 332 82 65 palencias@home-electronics.ch Telefax 044 245 45 00 REDAKTIONS- UND VERLAGSANSCHRIFT Home Electronics p.a.media ag Hottingerstrasse 12, 8032 Zürich Telefon 044 245 45 46, Telefax 044 245 45 00 redaktion@home-electronics.ch AUFLAGE Durchschnittliche Druckauflage 2011: 8200 Exemplare ABONNENTEN-SERVICE AVD Goldach AG Abonnenten-Service Home Electronics Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Telefon 071 844 91 54

TV & Heimkino DIE X-KLASSE Mit dem AVR X4000 schickte Denon das Flaggschiff seiner neuen X-Serie von AV-Verstärkern in die Redaktion. So viel vorweg: ein Klangkünstler.

ERSCHEINUNGSWEISE 11-mal pro Jahr auf Monatsende (Doppelnummer: Juli/August) PREISE Einzelpreis: 9.50 Fr. 1-Jahres-Abonnement: 78 Fr. 2-Jahres-Abonnement: 140 Fr. (Abopreise verstehen sich inkl. Porto/Versandkosten, inkl. MwSt) Ausland: auf Anfrage GESTALTUNGSKONZEPT Small-Stories, Zürich, www.small-stories.net ART DIRECTION/LAYOUT Daniel Bischof AVD Goldach AG, www.avd.ch

Foto & Video KLEINE, GANZ GROSS

KORREKTORAT Stefan Gass, Eva Koenig, Barbara Stuppia

Die leistungsstarke Kompaktkamera Sony RX 100 II soll sich durch einen verbesserten 1-Zoll-Sensor auszeichnen und bietet neu WLAN/NFC. Im Test.

DRUCK UND VERSAND AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10–12, 9403 Goldach Folgende Beiträge wurden übernommen und den schweizerischen Marktverhältnissen angepasst: c’t: 18; ColorFoto: 54–57; 58–61. BILDQUELLEN & AGENTURMELDUNGEN Falls nichts anderes vermerkt, stammen die Bilder aus dem Archiv der Zeitschrift Home Electronics oder von den Herstellern der abgebildeten Produkte. Home Electronics verwendet Agenturmeldungen von Pressetext (pte).

Ausserdem: Viele weitere Themen aus den Bereichen Audio, TV und Foto bis hin zur Vernetzung.

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