Monatliche Gesamtausgabe Nr. 07-2022

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-9Im Sommer soll laut Müller überdies ein neues „Regelenergieprodukt“ vorgestellt werden, das im Rahmen einer permanenten Versteigerung erlauben wird, Gas, das die Industrie nicht benötigt, zu Marktpreisen anzubieten. Das Auktionsmodell sei als „letztes Mittel“ gedacht, um einen Gas-Blackout der Industrie in Deutschland so lange wie möglich hinauszuzögern. Nähere Details wurden nicht genannt.

Zusammenfassung Die Lage ist angespannt. Bundesregierung und Bundesnetzagentur stellen sich darauf ein, dass Russland Mitte/Ende Juli die Gaslieferungen an Deutschland komplett für unbestimmte Zeit einstellen könnte. Es gibt für diesen Fall bei der Gaszuteilung keine generelle Priorisierung der Lebensmittelindustrie. Alle Betriebe müssen sich im ersten Schritt auf eine von Region zu Region unterschiedliche prozentuale Kürzung der Gaslieferungen einstellen. Grundsätzlich sollte sich daher jedes Unternehmen weiter intensiv auf eine auch kurzfristige Gasrationierung vorbereiten. Umstellungen der Brennstoffversorgung, weitere Einsparungen und die Anpassung der Produktionsplanungen für den Fall einer reduzierten Gasversorgung sind dabei zentrale Bausteine. Die tägliche Auseinandersetzung mit den Lageberichten der Bundesnetzagentur ist zu empfehlen. Die Website www.bundesnetzagentur.de enthält zahlreiche Dokumente und FAQ für Unternehmen. Spezifische Problemstellungen der Lebensmittel-/Getränkeindustrie sollen an das BMEL berichtet werden.

Die Verwendung des Futtermittelkatalogs ist freiwillig, bietet jedoch den Vorteil von Erleichterungen gegenüber den Vorschriften der EU-Futtermittelverordnung (Verordnung (EG) Nr. 767/2009). Wichtig für die Brauwirtschaft: Die Einträge von Biertreber und Maischefiltertreber blieben bis auf eine redaktionelle Anpassung unverändert. Für Erzeugnisse und Co-Produkte, die durch Fermentation mit Mikroorganismen gewonnen werden, wie etwa Hefe, wird nun allgemein bestimmt, dass diese bis zu 0,3 % Schaumverhüter, 1,5 % Filtrier-/Klärhilfsstoffe und 2,9 % Propionsäure enthalten können. Außerdem sind alle für die Fermentation verwendeten Mikroorganismen zu inaktivieren, sodass in den Einzelfuttermitteln keine lebensfähigen Mikroorganismen mehr vorhanden sind. Entsprechend ändert sich auch die Bezeichnung von Eintrag 12.1.5 von bisher „Hefen und Teile der Hefen [Bierhefe] [Hefeprodukt]“ in „Hefen, inaktiviert [gegebenenfalls Bierhefe, inaktiviert]“. Innerhalb des Eintrags selbst wurden die Bezeichnungen der Hefen angepasst. Neu ist, dass der Gehalt an Propionsäure gekennzeichnet werden muss, sofern er einen Anteil von 0,5 % übersteigt. Die Verordnung zum EU-Katalog der Einzelfuttermittel kann in der Verbandsgeschäftsstelle abgerufen werden. (E-Mail: empfang@bayerisches-bier.de; Sammelbestellung). Beilage: Sammelbestellung

Hauptansprechpartner bleibt aber die Bundesnetzagentur und aus Unternehmenssicht in der jetzigen Phase der regionale Energieversorger. Der Deutsche Brauer-Bund wird die weitere Entwicklung intensiv verfolgen und sie weiterhin mit der neu eingerichteten Task-Force begleiten. Das Dokument der Bundesnetzagentur „Lastverteilung Gas“ vom 17.05.2022 kann in der Verbandsgeschäftsstelle abgerufen werden. (E-Mail: empfang@bayerisches-bier.de; Sammelbestellung). Beilage: Sammelbestellung

Task-Force Energie am 13. Juli 2022 – Zusammenfassung zentraler Themen Der Deutsche Brauer-Bund hatte bereits über die Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) sowie den drohenden Gaslieferstopp durch Russland informiert und möchte nachfolgend die wichtigsten Themen aus der Videokonferenz der DBB-Task-Force vom 13. Juli 2022 zusammenfassen. Die Präsentationen des Meetings sowie weitere Unterlagen des BMWK finden Sie in der Anlage.

EU-Katalog der Einzelfuttermittel veröffentlicht Früher als erwartet wurde am 1. Juli 2022 der neue EUKatalog der Einzelfuttermittel (Verordnung (EU) 2022/1104) veröffentlicht, der den bisherigen Katalog (Anhang der Verordnung (EU) Nr. 68/2013) ersetzt.

• Aktuelle Lage Die Situation bei der Gasversorgung in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Seit vergangenem Montag wird wie erwartet kein Gas mehr durch die Pipeline „Nord Stream 1“ an Deutschland geliefert. Die Bundesregierung ist skeptisch, dass am 21. Juli, dem Tag, an


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