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alma UNIVERSITÄT

Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen

# 1 / 2018


SOCIETY 4.0 BUILDING THE ECONOMY OF OUR FUTURE

9. INTERNATIONALE

HSG ALUMNI KONFERENZ 30.8.–1.9.2018 CAMPUS DER HSG, ST.GALLEN

PAUL ACHLEITNER

MIRIAM MECKEL

AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DEUTSCHE BANK

HERAUSGEBERIN WIRTSCHAFTSWOCHE

RICHARD DAVID PRECHT

MARK SCHNEIDER CEO NESTLÉ

PHILOSOPH UND PUBLIZIST

AHMED AMER

KARL-ERIVAN HAUB

TILL REUTER

CEO ALLIANZ RE

INHABER TENGELMANN-GRUPPE

CEO KUKA

FILIP SCHWARZ

CHRISTIAN STAUB

CEO IFOLOR

LEITER DACH BLACKROCK

VALENTIN VOGT

OMID ASCHARI

PRÄSIDENT SCHWEIZERISCHER

VERWALTUNGSRÄTIN ROCHE & CLARIANT

MANAGING DIRECTOR SIM-HSG

ARBEITGEBERVERBAND

ADRIAN LOCHER

THOMAS BIEGER

GRÜNDER MERANTIX

REKTOR UNIVERSITÄT ST.GALLEN

CLAUDIA SÜSSMUTH DYCKERHOFF

ISABELLE WILDHABER HSG-PROFESSORIN FÜR PRIVATUND WIRTSCHAFTSRECHT

ROGER WÜTHRICHHASENBÖHLER CHIEF DIGITAL BUSINESS SWISSCOM

SICHERE DIR DEINEN PLATZ ZUM EARLY-BIRD-RABATT alumnikonferenz.ch


Editorial

Inhalt

Universität

Dossier

06 Das HSG Learning Center wird ein Nukleus für das neue Lernen 10 Zu zweit akademische Karriere machen

06

11 Freier Austausch von Wissen beflügelt die Forschung Netzwerk

16 Ein Alumnus mit grossen Meriten 17 Inspirierende Kontakte für SpeedNetzwerker 18 HSG-Alumna on Tour

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Chapters & Clubs

20 9th International Presidents’ Meeting 21 HSG Alumni Zürich Flagship Event 22 Women’s Chapter-Event «Traumfänger» 24 HSG Alumni Club Frankfurt RheinMain

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Nun, inzwischen wird die HSG längst im Kreis der Schweizer Universitäten als vollwertig wahrgenommen, es präsidierten schon HSG-Rektoren die Universitätsrektorenkonferenz, und auch sogenannte «Voll-Universitäten» können heute nicht mehr in allen Disziplinen «alles» Wissen vermitteln und «alle» Fragen erforschen. Geblieben ist allen – auch der HSG – der Anspruch, ihre Studierenden zu befähigen, das erworbene Wissen in der Praxis sinnvoll anzuwenden und sich selbst in dieser Praxis weiterzuentwickeln.

27 NZZ-Preis für EMBA-Masterarbeit Rubriken

28 Publikationen 29 HSG in den Medien Universität

31 «Ritterschlag» für HSG-Doppelprogramm

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Impressum Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980, 15. Jahrgang, Nr. 1/2018 (Dezember 2017) Auflage: 27 000 Exemplare, erscheint alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni Verlagsleitung: Stefano Alghisi Chefredaktion: Roger Tinner Projektleitung/Redaktion: alea iacta ag, St.Gallen Gestaltung: Schalter&Walter GmbH, St.Gallen Druck: Stämpfli AG, Bern

Ursprünglich meint der Begriff «Universität» die Gemeinschaft der Lehrenden und Studierenden. Erst viel später wurde es im Sinn von Humboldt als «Gesamtheit aller Wissenschaften» interpretiert. Und mit diesem Ansatz schlug der ursprünglich als «Handelsakademie», später zur «Handelshochschule» und zur «Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften» gewordenen HSG bis in die 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts Skepsis von anderen Universitäten entgegen – etwa in der Frage, ob sie einen eigenständigen juristischen Lehrgang mit entsprechenden Abschlüssen einführen dürfe.

Beiträge: Céline Bleiker, Roman Bolli, Florian Brodersen, Daniela Decurtins, Marco Gerster, Marius Hasenböhler-Backes, Amanda Kayne, Roland Köcher, Fiammetta Kym, Urs Landolf, Markus Müller-Chen, Vito Roberto, Lailah Rottinger, Thomas Rudolph, Ulrich Schmid, Dominik Schwyter, Adrian Stübi, Katja Tinner, Roger Tinner, Daniela Wyss. Redaktion: alma, alea iacta ag, Rosenbergstrasse 85, CH-9001 St.Gallen, T +41 71 244 66 00, alma@alea-iacta.ch Anzeigen: print-ad kretz gmbh, Tramstrasse 11, Postfach, 8708 Männedorf, T +41 44 924 20 70, info@kretzgmbh.ch Adressänderungen: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen, T +41 71 224 30 10, alumni@unisg.ch

Projekte wie das HSG Learning Center, das auf dem Campus entstehen soll, zeigen, dass das Studium vermehrt «studentenzentriert» erfolgen wird, dass also der bisher vor allem (via Vorlesungen und Bücher und E-Learning) «empfangende» Teil der Universitäts-Community in Zukunft noch mehr selbst beitragen und aktiver in die Wissensvermittlung einbezogen werden wird. Denn das meint «Universität» in der ursprünglichen ganz bestimmt: Es gibt nicht jene, die alles wissen, und andere, die nichts wissen, sondern jeder und jede kann einen Beitrag dazu leisten, dass Wissen vermehrt, Neues entdeckt und Lösungen gefunden werden: Gerade das «unwissende» Fragen und Nachfragen von Studierenden kann Lehrende dazu bringen, Erkenntnisse spannend weiterzugeben. Roger Tinner, Chefredaktor Zum Titelbild: Von der griechischen Antike bis zur HSG im 21. Jahrhundert: Das Bild der Universität hat sich in vielem gewandelt. (Illustration: Florian Brunner)

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Nachrichten

HSG Learning Center: Wettbewerb läuft Die HSG Stiftung möchte für die Universität St.Gallen mit Schenk­ungen ein Learning Center auf dem Rosenberg realisieren – wir haben in der letzten «alma»-Ausgabe darüber berichtet. Inzwischen wurde der Architekturwettbewerb für das Learning Center gestartet und das Interesse daran ist gross. Diverse internationale und nationale Architekten sowie Nachwuchsbüros von St.Gallen bis Tokio möchten das Projekt umsetzen. Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die Qualität der Universität und ihrer Lehre weiter zu stärken, wird auf dem Rosenberg ein Learning Center entstehen. Diese Denk- und Arbeitsstätte ermöglicht innovative Arten des Lernens und der Interaktion, um Studierende im digitalen Zeitalter bestmöglich für die Arbeitswelt vorzubereiten. In Gruppenarbeitsräumen und Arenen werden die Studentinnen und Studenten mit komplexen und bedeutsamen Problemstellungen konfrontiert und treten mit inspirierenden Persönlichkeiten in Kontakt. Die HSG Stiftung beabsichtigt, die Finanzierung vollumfänglich über Schenkungen zu erzielen. Für die Erstellung, Ausstattung und Inbetriebnahme sind Gesamtkosten von rund 50 Millionen Franken veranschlagt. Für den benötigten Grundstücksanteil will der Kanton St.Gallen der HSG Stiftung ein Baurecht gewähren.

Thomas Geiser wird emeritiert

Der Vorhang fällt Als Rechtswissenschaftler hat Thomas Geiser die HSG geprägt, als Bundesrichter und Kunstliebhaber die Gesellschaft gestaltet. Nun fällt für ihn an der Universität St.Gallen ein letztes Mal der Vorhang. Von der Bühne tritt er jedoch noch lange nicht ab. Ein Auszug aus der Würdigung in «HSG Focus» von Vito Roberto. Über Thomas Geiser zu schreiben, ist keine leichte Aufgabe. Zu vielfältig sind seine Aktivitäten in Forschung, Lehre und Gesellschaft: Er ist Rechtswissenschaftler, Bundesrichter, Kunstsammler, Filmförderer, Militärdienstverweigerer, Sozialdemokrat und Pendler zwischen seinen Wohnorten in St.Gallen, Bern und am Lago Maggiore. 1952 in Basel geboren, studierte er dort von 1972 bis 1976 Rechtswissenschaften. Knapp vier Jahre später folgte die Promotion an seiner Heimuniversität. 1990 verlieh ihm die Universität Basel die Lehrberechtigung für Privatrecht. 1992 wurde Geiser dort Assistenzprofessor. In die Ostschweiz kam Thomas Geiser 1995, als er an der HSG die Stelle als ordentlicher Professor für Privat- und Handelsrecht antrat. Von Beginn an war Geiser Direktor des Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitswelten. Sodann war er akademischer Leiter des juristischen Programms,Vorstand der rechtswissenschaftlichen Abteilung und Prorektor. Daneben war er in mehreren Kommissionen engagiert, darunter in der Re-

Jurierung Ende Januar 2018 Der Architekturwettbewerb hat ein erfreuliches Interesse bei Architekturbüros von St.Gallen bis Tokio ausgelöst. Folgende acht Büros wurden zum Wettbewerb eingeladen: Grafton Architects, Dublin; Sou Fuji Moto Architects, Tokio; Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal Architectes, Paris; Peter Märkli, Zürich; Christ & Gantenbein, Basel; EM2N Architekten, Zürich; Made in, Genf und Zürich sowie Barao-Hutter GmbH, St.Gallen. Die Kommunikation des Siegerprojektes ist auf Mitte/Ende Februar 2018 geplant. Der Baubeginn sollte 2019/20 stattfinden, damit das HSG Learning Center ab Frühlingssemester 2022 wirken (oder in Betrieb genommen werden) kann.

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Thomas Geiser.

(Foto pd)

kurs-, der Gleichstellungs- und der Kunstkommission, und vertrat die Arbeitnehmer der Universität in der Pensionskasse. Neben seinen universitären Pflichten ist Geiser auch in der Wirtschafts- und der Kunstwelt verwurzelt. Er ist Stiftungsrat der Kuoni und Hugentobler-Stiftung sowie Verwaltungsrat bei Kuoni und Aldi Suisse, Positionen, welche die Medien schreiben liessen: «Thomas Geiser ist ein Linker, der in Unternehmen zum Rechten schaut.» Zudem sitzt er im Vorstand der Solothurner Filmtage, ist Geschäftsleiter der Stiftung Weiterbildung Film und Audiovision FOCAL und war Mitglied der Eidgenössischen Filmkommission. Neben seinen vielfältigen Tätigkeiten hat Thomas Geiser auch die rechtswissenschaftliche Forschung und Lehre auf seinen Gebieten massgeblich vorangetrieben. Das Verzeichnis seiner Veröffentlichungen umfasst weit mehr als 400 Einträge. Publiziert hat er vor allem im Arbeits-, Familien- und Erbrecht. Beschäftigt haben ihn aber auch das Sozialversicherungsrecht und das Wirtschaftsrecht. Doch auch seine umfassenderen Werke haben in der Schweizer Rechtswissenschaft grosse Bedeutung erlangt. Zu nennen sind etwa die Basler Kommentare zum Zivilgesetzbuch, die Geiser mitherausgibt, die Berner Kommentare zu den Wirkungen der Ehe und zum Güterrecht, die Beiträge in den Handbüchern für die Anwaltspraxis sowie seine Lehrbücher zum Arbeits- und Familienrecht, die sich zu Standardwerken entwickelt haben. Seit 1995 wirkt er ausserdem als nebenamtlicher Bundesrichter an der Rechtsfortbildung mit. Thomas Geiser verabschiedete sich bereits vor zwei Jahren von den Studierenden, ist der Universität aber in dieser Zeit erhalten geblieben als Direktor seines Instituts, Referent an Weiterbildungsveranstaltungen, Gutachter und publizierender Forscher. Einen Teil dieser Funktionen wird er auch nach der Emeritierung beibehalten. Und so fällt für ihn mit der Abschiedsvorlesung zwar ein letztes Mal der Vorhang. Die Universität und die rechtswissenschaftliche Gemeinschaft dürfen sich jedoch auf eine fulminante Zugabe freuen.


Nachrichten

Erste HSG FinTech Challenge

Renato Martinoni wird emeritiert

Il Cavaliere Renato Martinoni, Ordinarius für Italienische Sprache und Literatur, tritt nach langjähriger Tätigkeit an der HSG zurück. Ein Auszug aus der Würdigung in «HSG Focus» von Ulrich Schmid. Renato Martinoni ist mein einziger Kollege, der nicht gern Ferien macht. Im Sommer verbringt er murrend zwei Wochen am Strand, seiner Familie zuliebe. Richtig wohl ist ihm nur an seinem Schreibtisch, wenn er sich der Literatur widmet. Er ist allerdings kein traditioneller Literaturwissenschaftler. Natürlich legt er auch Interpretationen und Analysen literarischer Werke vor. Aber seine besondere Aufmerksamkeit gilt aufwändig kommentierten Editionen italienischsprachiger Lyriker und sorgfältig komponierten Romanen, in denen er seine eigene Familiengeschichte verarbeitet. Renato Martinoni stammt aus einer alteingesessenen Tessiner Familie in Minusio bei Locarno. Im Tessin ist Renato Martinoni als einer der führenden Intellektuellen bekannt. Er äussert sich oft auf RSI über das kulturelle Geschehen im Südkanton. Im Gratisblatt Il Caffè kommentiert er in einer wöchentlichen Kolumne scharfsinnig und mit feiner Ironie das Weltgeschehen. Umgekehrt engagiert er sich aber auch für die Vermittlung der ostschweizerischen Kultur im italienischsprachigen Raum. In seinem schönen Buch «L’Italia in Svizzera», das 2010 bei Marsilio in Venedig erschienen ist, gibt es ein ganzes Kapitel über das Thema «St.Gallen in der italienischen Literatur».

auch mit Kollegen aus anderen Schools. Zu den Besonderheiten seiner Lehre gehört die Tatsache, dass er seine Seminare bisweilen auf Französisch hält. Seine öffentlichen Vorlesungen über die italienische Literatur ziehen ein Stammpublikum an. Überhaupt liegt eines der wichtigsten Verdienste von Renato Martinoni darin, dass er an der HSG kulturwissenschaftliche Theorieangebote aus dem Bereich der lateinischen Sprachen verfügbar macht. Damit trägt er entscheidend zur Diversität des wissenschaftlichen Diskurses an der HSG bei. Legendär sind auch die «cenette per gli italofoni», die Renato Martinoni einmal pro Semester für die italienischsprachigen Universitätskolleginnen und -kollegen im «Wienerberg» organisiert. Renato Martinoni ist in vielen Kulturbereichen zuhause. Er ist ein eingefleischter Fan des «Progressive Rock» und sammelt gleichzeitig Gemälde von Renaissance- und Barockmalern. Neben seiner Tätigkeit an der HSG war er lange Jahre als Visiting Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Venedig tätig. Seine Aktivitäten in Italien strahlen bis in den Quirinal aus. Im Jahr 2011 wurde Renato Martinoni mit dem Verdienstorden der Republik «Il Cavaliere» ausgezeichnet. Darin unterscheidet er sich von einem anderen Cavaliere – Silvio Berlusconi wurde 1977 zum «Cavaliere del lavoro» ernannt. Wir sind stolz darauf, mit Renato Martinoni einen Ritter der italienischen Kultur unter uns zu haben.

In einem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt sich Martinoni mit der faszinierenden Gestalt des autodidaktischen Künstlers Antonio Ligabue (1899-1965). Renato Martinoni gehört zu den ersten Forschern, die in der Schweiz den Spuren Ligabues nachspüren. Es liegt nahe, dass Ligabue mit dem prominenten Tigermotiv in seinen Bildern Traumata aus seiner schwierigen Kindheit verarbeitet hat. Renato Martinoni setzt sich in seinen Veranstaltungen an der HSG mit Themen wie Tourismus, Mafia, Faschismus oder Nationsbildung auseinander. Dabei unterrichtet er oft

FinTech gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sogar die etablierten Finanzinstitute und Grossbanken sind inzwischen auf diesen Trend aufmerksam geworden. Dadurch zieht die FinTech-Branche Investoren und Kapital an. Auch in der Schweiz startet die FinTech-Szene durch. Die Universität St.Gallen hat deshalb die erste «HSG FinTech Challenge» ins Leben gerufen. Die Jury aus Unternehmensvertretern, Wissenschaftlern, Investoren und Gründern hatte vier Teams auserkoren, die ihre Geschäftsidee am Finale der HSG FinTech Challenge 2017 in Kurzpräsentationen vorstellten. Professor Dr. Florian Weigert, Executive Director MBF-HSG, sprach in seiner Begrüssung den rasanten Wandel in der Finanztechnologie an. Das habe die Universität St.Gallen dazu bewogen, den Trend auch bei den Studierenden zu thematisieren. Die erste HSG FinTech Challenge war vom Assessment-Jahr bis zur Promotion für alle HSG-Studierenden offen. Sechs Teams haben laut Lea Bühler, Programmkoordinatorin des MBF-Programms, eine Geschäftsidee zur Beurteilung eingereicht. «Die Beteiligung war klein, aber fein. Alle eingereichten Arbeiten hatten Potenzial», erklärte sie. Fast gleichzeitig mit der FinTech Challenge startete das neue Vorlesungsseminar der School of Finance in «Financial Technology». Der 4-ECTS-Kurs, der für MBFStudenten offen ist und von Assistenzprofessor Christoph Aymanns geleitet wird, zielt darauf ab, Studenten Technologien und Methoden vorzustellen, die Innovation in verschiedenen Bereichen der FinTech antreiben. Beispiele dafür sind Online-Kredite, Robo-Berater, Kryptowährungen und intelligente Verträge. Die Sieger der ersten HSG FinTech Challenge 2017 sind die Teams «TWHIZ» und «Treashare». Sie reisen nun nach Frankfurt und stellen ihre Geschäftsidee bei der etablierten Veranstaltung «Between the Towers» vor.

Renato Martinoni.

(Foto pd)

mbf.unisg.ch

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President’s Corner

Nachrichten

Alfred Koller wird emeritiert

Urgestein der HSG

Liebe Alumnae, liebe Alumni Ohne die Universität gäbe es auch keine Alumnae und Alumni. Das tönt banal, zeigt aber, wie lebenswichtig für uns Ehemalige die «alma mater» ist. Das Bild der Mutter Universität, die ihre studentischen Kinder nährt, mag uns nicht mehr so nahliegen wie den Studenten im Mittelalter. Es hat seine symbolische Bedeutung aber keineswegs eingebüsst. Denn ganz ähnlich wie in unserer eigenen Familie geht es darum, als Alumna oder Alumnus immer wieder dorthin zurückzukehren, wo man/frau einen entscheidenden Lebensabschnitt verbracht hat. Das kann eine tatsächliche Rückkehr sein für einen Anlass, ein Referat oder eine Weiterbildung an der Executive School der HSG, aber auch eine gedanklich-idelle. Seine eigenen Wurzeln, auch jene der Aus- und Weiterbildung, nicht zu vergessen, ist sinnstiftend für jeden Menschen. «Dankbarkeit» ist ein grosses und wichtiges Wort in unserem familiären Umfeld, und genauso wie dort nehmen wir an der Universität doch vieles einfach als selbstverständlich hin, und so sind wir zu oft nur an Jubiläumsanlässen in der Lage, Dankbarkeit auch in Worte zu fassen. Wäre das nicht ein Vorsatz für 2018, unsere Dankbarkeit der HSG gegenüber auch konkret zu zeigen, indem wir uns als Mentorin oder Mentor für Studierende engagieren, indem wir Einladungen zu Anlässen von HSG Alumni als Chance für persönliche Begegnungen sehen und indem wir uns mit angemessenen Spenden fürs HSG Learning Center engagieren? Herzlichst, Euer

Urs Landolf, Präsident HSG Alumni

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Mit Alfred Koller verlässt ein Urgestein die HSG. Der Ausserschwyzer wurde 1987 an die damalige Hochschule St.Gallen gewählt und ist ihr – trotz eines Rufes an die Universität Zürich (2006) – immer treu geblieben. Ein Auszug aus der Würdigung in «HSG Focus» von Markus Müller-Chen. Alfred Koller hat in Freiburg i.Ue. studiert, promoviert und schliesslich 1985 mit der heute noch viel beachteten und häufig zitierten Schrift «Der gute und der böse Glaube im allgemeinen Schuldrecht» habilitiert. Vor seiner Berufung an die HSG arbeitete er nicht nur als wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg i.Ue., sondern auch als Anwalt und von 1984 bis 1987 als Gerichtssekretär an der II. öffentlichrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts. Diese Verbindung von Wissenschaft und Praxis («From insight to impact») setzte sich auch nach seiner Wahl an die Universität St.Gallen fort. Während langer Jahre war er in den St.Galler Anwaltskanzleien Steiner Koller und Möhr sowie Rohner Thurnherr Wiget & Koller tätig. Er amtete als ordentliches Mitglied des St.Galler Kassationsgerichts, wirkte in der eidgenössischen Kommission für die Gesamtrevision des Haftpflichtrechts mit, gründete und leitete die Forschungsstelle für Haftpflicht- und Versicherungsrecht am hiesigen Institut für Versicherungswirtschaft, war in der Weiterbildung aktiv und gründete und leitete die Vereinigung für Baurecht. Als Ordinarius für Privat- und Handelsrecht lag sein Schwerpunkt in der Lehre im Obligationen- und Sachenrecht, daneben pflegte er auch das Haftpflicht- und Privatversicherungsrecht, in früheren Zeiten kam sogar noch das Arbeitsrecht hinzu. Während seiner 30 Jahre war Alfred Koller auch sehr aktiv in der Selbstverwaltung der Abteilung und der Universität: Er bekleidete das Amt des Abteilungsvorstands, war Mitglied und Vorsitzender der Programmkommission für das juristische Doktoratsprogramm, Präsident der Rekurskommission und Mitglied der Forschungskommission.

Alfred Koller war bekannt dafür (und bei manchen Studierenden auch berüchtigt), in Lehre und Forschung einem kompromisslosen Qualitätsmassstab verpflichtet zu sein. Davon zeugen insbesondere auch seine Lehrbücher zum Allgemeinen und Besonderen Obligationenrecht, die Generationen von angehenden und gestandenen Juristinnen und Juristen auch Antworten auf Fragen liefern, die sie sich selbst noch gar nicht gestellt haben. Dabei hat er sich auch nie davor gescheut, die Rechtsprechung des Bundesgerichts zu sezieren und nötigenfalls pointiert zu kritisieren. Ein Blick auf die Umschlagsseite seiner beiden Lehrbücher offenbart eine andere Facette des Menschen Koller: Er ist ein passionierter Anhänger des Schwingsports. Wer Alfred Koller kennt, den verwundert diese Verbundenheit mit einer urschweizerischen Institution nicht. Er hat sich nie in der universitären Schreibstube versteckt, sondern war den Menschen immer nahe. Generationen von Studierenden, Doktorierenden und Assistierenden haben ihm wissenschaftlich und persönlich viel zu verdanken. Die Rechtswissenschaftliche Abteilung ist Alfred Koller für alle seine Dienste in Lehre, Forschung und Selbstverwaltung zu grossem Dank verpflichtet. Wir wünschen ihm eine in jeder Hinsicht schöne und erfüllende Zeit jenseits der Emeritierung.

Neues Kunstwerk auf dem Campus Vor kurzem wurde die «Transparency Grenade» an der HSG eingeweiht. Mit diesem Kunstwerk von Julian Oliver wird uns die Diskussion um den «gläsernen Bürger» ganz konkret vor Augen geführt. Die «Granate» wird im Zusammenhang mit dem Auftakt der Awareness-Kampagne zur Digitalisierung an der HSG eingeweiht und zuerst vor dem Eingang der Mensa installiert.


Start-up HSG-Student Fabian Graf erfindet «HeatsBox»

Faitron verspricht «warmes Essen ohne Mikrowelle» «Plastikboxen und kalte Mittagessen sollten verboten werden» – aus diesem Gedanken heraus entstand das Startup-Unternehmen «Faitron». Die Gründer – darunter HSG-Student Fabian Graf – kreierten die «HeatsBox», mit der man/frau den Lunch ohne zusätzliche Hilfe aufwärmen kann. Das spart Zeit, das umständliche Suchen nach einer Mikrowelle und sagt kaltem Essen den Kampf an. Katja Tinner Nie wieder kaltes oder lauwarmes Essen? Das wünscht sich doch (fast) jede/r. In gewissen Schulen und Universitäten sind Mikrowellen gar nicht erlaubt, was das Aufwärmen des eigenen Lunchs erschwert. Faitron hat mit der «HeatsBox» eine Lösung für dieses Problem gefunden – denn diese lässt sich per Knopfdruck heizen und garantiert damit das ersehnte warme Essen. Weichen an der HSG gestellt Fabian Graf, BWL-Student an der Universität St.Gallen, ist einer der Gründer von Faitron. Für ihn war seit dem Gymnasium klar, dass er an der HSG Betriebswirtschaft studieren würde: «Ein zusätzlicher Grund, der für die HSG sprach, war, dass mein Vater bereits selbst seine Ausbildung an der Universität St.Gallen abgeschlossen hatte», sagt Graf. Und die Uni scheint ihn nicht enttäuscht zu haben, denn er schätzte vor allem den Bereich der konkreten Start-up-Unterstützung, der «bereits sehr gut aufgestellt» sei. Als sehr gewinnbringend empfand er auch die Wahlkurse zu den verschiedenen Formen des Unternehmertums. «Viele Start-ups sind aus Initiativen wie Intrapreneurship und Digital Entrepreneurship hervorgegangen», schwärmt Graf. Verbotene Mikrowellen und beheizbare Lunchboxen Die Idee einer beheizbaren Lunchbox entstand bereits im Gymnasium, da es dort in der Schule verboten war, den Schülern Mikrowellen zur Verfügung zu stellen. Die Schüler mussten ihr Essen in einer Plastikbox mit-

Aron Kenessy (links) und Fabian Graf gründeten Faitron gemeinsam.

nehmen und kalt geniessen. Für Graf unvorstellbar: «Es kann doch nicht sein, dass unser Lunch immer kalt gegessen werden muss!» Der Co-Founder wirkte während seines Studiums bei einem Finanzdienstleister, bevor er und sein Mitgründer Aron Kenessey die Möglichkeit bekamen, Vollzeit an ihrer Produktidee zu arbeiten. 2016 konnten sie – dank gefundenen Investoren – «endlich» Faitron gründen und ihre Idee umsetzen. Angefangen hat Faitron mit der HeatsBox, einer beheizbaren Lunchbox für unterwegs oder im Büro. Dank der Steuerung über eine App kann das passende Aufwärm-Programm ausgewählt und eingestellt werden. So wird das Essen auf einen selbst bestimmten Zeitpunkt auf die richtige Temperatur aufgeheizt. Die Box besteht aus Aluminium, hat verschiedene Fächer und kann aufheizen, kochen oder toasten. Laut Graf ist die HeatsBox «die weltweit schnellste beheizbare Lunchbox». Nach dem Launch ihres ersten Produktes starteten die beiden Gründer bereits mit dem zweiten: «Babynahrung oder Muttermilch unterwegs aufzuwärmen ist für Eltern sehr schwierig», meint Graf. Um auch Eltern das Leben zu erleichtern, kreierten sie «BabyBoo» – «die weltweit erste elektrische Babyfla-

(Foto pd)

sche». Auch diese wird direkt über eine App gesteuert und kann entsprechend auf die richtige Temperatur eingestellt werden. Achterbahnfahrt in Extremform Bei der Gründung von Faitron konnte Graf wiederum von der Universität St.Gallen profitieren: «An der HSG wird konzeptionelles und systematisches Denken gelehrt – die Herausforderungen, die die Gründung eines Unternehmens mit sich bringt, konnte ich so auf strukturierte Weise bewältigen.» Welche Prozesse nötig sind, um ein haptisches Produkt für den Massenmarkt bereitzustellen, haben die Gründer unterschätzt – «entsprechend ging die Entwicklungszeit auch länger als geplant», sagt Graf. «Die Gründung eines Startups ist eine wahre Achterbahnfahrt, die einen extrem herausfordert.» Er schätze diese Herausforderung und die mit ihr verbundene «Lernkurve» aber sehr, zieht er eine positive persönliche Bilanz. faitron.com

Dieses und weitere interessante Start-ups findest du unter: hsgalumni.ch/startup

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Dossier Im Gespräch mit HSG-Rektor Thomas Bieger

«Das HSG Learning Center wird ein Nukleus für das neue Lernen» «Eine Universität ist ein Ort des Erkenntnisgewinns durch Forschung und forschungsbasierte Lehre. Und das neue HSG Learning Center wird ein Nukleus für das neue Lernen im digitalen Zeitalter sein»: Das sagt HSG-Rektor Thomas Bieger im Gespräch mit «alma». alma: Thomas Bieger, Ihre Ausbildung haben Sie an der Universität Basel, der ältesten Schweizer Hochschule, absolviert. Wie unterscheidet sich die Universität St.Gallen, die Sie heute als Rektor führen, von einer solchen klassischen Universität, einmal abgesehen vom Fächerkanon? Die Universität St.Gallen ist eine von zehn kantonalen Universitäten. Sie ist die Universität des Kantons St.Gallen und die einzige in der Ostschweiz. Sie ist zudem in der Schweiz die einzige Vertreterin des dritten Uni-Typus neben Volluniversitäten und den technisch ausgerichteten ETHs: Eine Universität für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften. Mit der Entwicklung des Welthandels entstand dieser Typus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als «Handels-Hochschulen». Weil Stadt, Kanton und Kaufmännisches Direktorium diese Einrichtung gemeinsam gründeten, hatte die HSG früh einen hohen Grad an Autonomie und eine unternehmerische Orientierung. Beide Komponenten prägen die HSG bis heute. Der fachliche Fokus hat aus meiner Sicht zwei wesentliche Vorteile gegenüber anderen Universitäten: Auch als relativ kleine Universitäten kann man in seinen Fachbereichen hohe Qualität liefern und globale Ausstrahlung anstreben. Zweitens gibt es bei uns keine eigenständigen Fakultäten mit je eigenen Prüfungsprozessen, sondern viel durchlässigere «Schools», die einfacher und rascher interdisziplinär miteinander arbeiten und damit den für die HSG wichtigen integrativen Ansatz bieten. Was ist aus Ihrer Sicht die Aufgabe einer Universität, wie kann eine Bildungsinstitution der Bezeichnung «Universität» gerecht werden?

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HSG-Rektor Thomas Bieger studierte selbst an der Universität Basel, kam 1996 als Professor an die Universität St.Gallen, die er seit 2011 führt.

Eine Universität ist ein Ort des Erkenntnisgewinns durch Forschung und forschungsbasierte Lehre. Sie ist damit immer auch ein Ort des Austauschs in einer Gemeinschaft von Forschenden, Lehrenden und Studierenden mit der Wirtschaft und Gesellschaft. Drei Elemente sind für die Funktion von Universitäten entscheidend. Erstens ihre internationale Ausrichtung: Der Austausch auf Ebene der Faculty wie der Studierenden ist seit der Gründung der ersten Universitäten in der Antike wichtig. Zum zweiten hat eine Universität eine «Universalität», eine gewisse Breite an Disziplinen. Und drittens ist sie auf langfristig wirksame Grundlagenforschung ausgerichtet. Sie muss weiterschauen als nur auf kurzfristig anwendungsorientierte Fragestellungen, sich über aktuelle Modeströmungen hinaus um mehrjährige Forschungsthemen kümmern. Grundlage für all das ist ihre Autonomie und sind ihre akademischen Freiheiten.

Sie sind seit über 20 Jahren an der HSG. Was hat sich an dieser Institution seither am stärksten verändert? Mit der Globalisierung und Digitalisierung haben sich nicht nur Forschungsthemen und Lerninhalte, sondern auch die Prozesse der Forschung und des Lernens verändert. Beim Berufsbild Professor zum Beispiel haben Globalisierung und Digitalisierung ähnlich wie bei anderen Berufen auch «eingeschlagen»: Die Humboldtsche Universität war geprägt durch unabhängige, mehr oder weniger hierarchisch geprägte Lehrstühle. Heute dominieren offenere Arbeitsstrukturen, Doktorierende und Assistenzprofessorinnen und –professoren bewegen sich weitgehend selbständig in Scientific Communities, Forschung und Lehre geschieht in grösseren Einheiten von Departments oder Instituten respektive Programmen, kollaboratives Forschen und Lernen steht im Vordergrund. Forschungs- und Lehr-/Lernme-


Dossier

thoden verändern sich. Data Analytics ermöglichen neue Formen der Empirie, «flipped classroom» schaffen mit dem Einsatz von digitalen Hilfsmitteln einen Mehrwert im persönlichen Unterricht auf dem Campus. Wie in allen anderen Bereichen ist auch die Leistung von Unis transparenter und damit bewertbarer geworden. Der Leistungsdruck hat durch die Vergleichbarkeit auf Ebene Professor, Programm und Institution beispielsweise durch Rankings zugenommen. An der HSG versuchen wir trotz dieser Veränderungen traditionelle Stärken wie die kollegiale Kultur, den unternehmerischen Ansatz und die liberale Haltung, die Initiativen zulässt, zu bewahren. Wir sind aber bestimmt internationaler geworden und die neuen Medien haben das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden verändert: Es gibt einen direkteren Zugang und Studierende erwarten «on demand»-Antworten vom Professor. Wenn Sie sich die nächsten 20 Jahre für die HSG vorstellen – wo wird sie 2037 stehen? Gibt es dann noch einen Campus oder kann man dann an der HSG via E-Learning von der ganzen Welt aus studieren, ohne je nach St.Gallen zu kommen? Der Standort Schweiz ist als Hochkostenland mit gleichzeitig einem beschränkten Heimmarkt nicht geeignet für eine reine Online-Universität. Unser Erfolgsvorteil kann bei hohen «Produktionskosten» also nur darin liegen, über das, was überall auf der Welt quasi aus dem Internet oder mit Artificial Intelligence gemacht werden kann, Mehrwert durch persönliche Begegnung zu schöpfen. Bei der persönlichen Begegnung entstehen spannende Fragestellungen, synergetisches Wissen und Kreativität. Dafür braucht es aber spezifische Arbeitstechniken. Die HSG soll der Ort sein, in dem sol-

«Wir müssen in einzelnen Bereichen globale Standards setzen, um wahrgenommen zu werden.» che Arbeitstechniken in der Begegnung von Studierenden, Forschenden, Praxis und Alumni praktiziert werden. Wir bauen damit auf unseren Stärken auf und überführen sie

ins digitale Zeitalter. Ein wichtiges Element dafür wird unser Learning Center sein, das Studierenden nicht nur Begegnung mit Wissen, sondern Austausch und die Einübung dieser neuen Arbeitsformen erlaubt. Es soll ein Nukleus für das neue Lernen von Studierenden und uns allen Universitätsangehörigen im digitalen Zeitalter sein. Was bedeutet die Bezeichnung «Universität» für die Strategie? Als Ort der Begegnung, als «Marktplatz» der Ideen, Meinungen und Erkenntnisse müssen wir die Diversität in Faculty und bei den Studierenden nutzen und aus­bauen. Dazu müssen wir uns noch stärker in internationale Netzwerke einbringen. Und wir müssen – gemäss unserer Vision 2025 – in einzelnen Bereichen globale Standards setzen, um wahrgenommen zu werden. Gleichzeitig sind wir als kantonale Universität und eine Universität, die Mehrwert durch Begegnung und Austausch schaffen will, auf eine Verankerung in der Region angewiesen. Wir müssen für Studierende und Forschende einen Mehrwert bieten durch ein inspirierendes Lern, Forschungs-, aber auch Lebensumfeld. In einer Zeit, die durch Spezialisierung und Regulierung geprägt ist, müssen wir laufend neue Ansätze für die Sicherung unseres integrativen Ansatzes finden, der Kultur- und Sozialwissenschaften, politische Wissenschaften, Recht und Wirtschaft verbindet. Und wir müssen Unternehmertum nicht nur erforschen und lehren, sondern aktiv leben. Und selbstverständlich müssen wir in einer Welt mit grossen gesellschaftlichen Herausforderungen Verantwortlichkeit als Wert leben und vermitteln. Was heisst das für die Zukunft der HSG? Wichtig sind dafür Investitionen in Digitalisierung, beispielsweise der jetzt erfolgende Aufbau eines Department for Information Science, sowie in Innovation der Lehre, aber auch in unseren Campus. Das Campuserweiterungsprojekt ist für eine Campusuniversität nicht nur ein Infrastruktur-, sondern ein eigentliches Entwicklungsprojekt. Mit dem zweiten Standort Platztor können wir unsere Kapazitätsprobleme lösen, im Moment haben wir einen Campus für 5 000, tatsächlich eingeschrieben sind rund 8 600 Studierende. Mit dem neuen Learning Center auf dem Rosenberg, das als qualitativer Ausbau durch die HSG Stiftung finanziert werden soll, können wir wie erwähnt Standards in neuen kollaborativen Lern- und Arbeitsformen bieten.

Was bedeutet der globale Trend der Digitalisierung für die HSG? Es gibt Stimmen, die sagen, dass die «weichen» Qualifikationen immer wichtiger werden, weil sich das Inhalts­wissen sowieso im Schnell­zugstempo verändert. Braucht es neue Lehrin­ halte und Lehrformen? Die Maschinen sind schon hier, Roboter sind da, und die werden auch hierbleiben. Wo die Berufsfelder im Kontext der neuen Realitäten liegen, beantwortet aus meiner Sicht am besten das Buch von «Only Humans Need Apply» von Thomas Davenport und Julia Kirby, die verschiedene Strategien beim Umgang mit den neuen Technologien vorschlagen. Bei allen geht es letztlich um zwei Grundfertigkeiten, nämlich eine Art «Zusammenarbeitskompetenz» zwischen Menschen, aber auch Menschen und Maschinen. Es braucht somit beides, auch in Zukunft Soft Skills, aber auch vermehrt wieder Hard Skills. Beides kommt in allen Zukunftstätigkeiten, einfach in unterschiedlicher Ausprägung, vor. Zu einer Universität gehören ja nun ganz viele Anspruchsgruppen: Öffentlichkeit, Studierende, Forschende, Lehrende,Verwaltungsmitar­beitende, Wirt­schaftspartner, der Staat. Und natürlich die Alumnae und Alumni. Wie schätzen Sie deren Bedeutung ein? Da ist eine gegenseitige Bindung: Alumnae und Alumni sind froh, wenn ihre Universität in Rankings gut ist, wenn sie international bekannt ist. Und wir sind dankbar, wenn wir auf die Wirkung und die Leistung unserer Alumni hinweisen können, wenn sie Firmen gründen und führen oder in Politik und Verwaltung wichtige Funktionen übernehmen. Die Qualität der Zusammenarbeit mit Alumni sehen wir als wesentliche strategische Erfolgsposition und Entwicklungspfeiler: Feedback der Alumni, konkrete inhaltliche Beiträge wie Vorträge, Mentoring oder Coaching, aber auch das Netzwerk an sich und natürlich auch Schenkungen werden immer wichtiger, auch für uns. Gerade in der FundraisingKampagne für das Learning Center sind wir in dieser Hinsicht stark auf die Unterstützung der Alumnae und Alumni angewiesen.

Interview: Roger Tinner

Ein Video-Interview mit Thomas Bieger findest du unter: hsgalumni.ch/video

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Dossier

Ehemalige im Porträt: Sascha Spoun – vom HSG-Studentenschaftspräsidenten zum Präsidenten der Leuphana Universität

«Alle begegnen sich auf Augenhöhe» Sascha Spoun studierte in den Neunziger Jahren an der HSG und war dort unter anderem auch Präsident der Studentenschaft. Inzwischen führt er seit einem Dutzend Jahren die Leuphana Universität in Lüneburg als Präsident. Ein «alma»-Gespräch über seinen Werdegang, seine Arbeit an der Leuphana und seine nach wie vor enge Beziehung zur Universität St.Gallen. Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus, wieso hast du für die Ausbildung die HSG ausgewählt? Sascha Spoun: An der HSG wurde unternehmerisches Denken und Handeln schon immer als Teil eines grösseren Ganzen und mit Bezug auf die Gesellschaft gesehen. So verstanden konnte ich mich für Wirtschaft begeistern. Das entspricht auch meiner heutigen Lebensphilosophie: Neue Wege zu suchen, die für die Menschen langfristig einen positiven Unterschied machen können. In meinem beruflichen Werdegang konnte ich genau dies umsetzen. Zuerst als Nachwuchsdozent für Betriebswirtschaftslehre und Leiter der Neukonzeption der Lehre von 1999 bis 2006 für die HSG selbst und seit meiner Wahl zum Präsidenten der Leuphana Universität Lüneburg im Jahr 2005. Die HSG hat mir die Chance geboten, früh Verantwortung zu übernehmen. Was ist dir von der HSG besonders gut in Erinnerung geblieben? Was weniger? Wie beurteilst du in der Rückschau den Praxisbezug der HSG? Der Spirit, den die Menschen ausstrahlen und der inspirierend und in guten Teilen unverändert ist. Die Studierenden sind neugierig, interessiert, lebensbejahend, viele sind weltgewandt und engagiert. Alle, vom Rektor bis zum Hausdienst, kennen sich und begegnen sich auf Augenhöhe. Sie verbindet der Wille, ihren Beitrag zum Erfolg zu leisten auf dem Campus. Im Weiteren schätze ich die grosse Selbständigkeit und Freiheit der Institute, die es sonst wohl kaum an einer Universität gibt und die eines der Erfolgsgeheimnisse für die Dynamik und Aktualität der HSG darstellen. Erfreulicherweise sind die verschiedenen Praxen ausserhalb in der Hochschule häufig präsent, gerne Ausgangs-

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Prof. Dr. Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität Lüneburg.

punkt für Fragen und Anwendungsgegenstand in Forschung und Lehre, ohne aber einem flachen Praxisbezug zu verfallen. Welche Erkenntnisse/Inhalte des Studiums konntest du besonders gut im beruflichen Alltag brauchen? Leicht erkennbar in den Ergebnissen meiner Arbeit, das systemorientierte Denken und entsprechende Modellbildung. So entstand das «3 Stufen-3 Säulenmodell» für die Neukonzeption der Lehre an der HSG oder eben das neue Universitäts- und Studienmodell der Leuphana, die erstmals als öffentliche Universität in den deutschsprachigen Ländern College, Graduate und Professional School eingeführt hat. Wie bist du zu deiner heutigen Aufgabe gekommen? Hätte man dir während des Studiums vorausgesagt, dass das später deine Funktion sein würde, wie hättest du (wohl) reagiert? Zu meiner Aufgabe als Präsident der Leuphana Universität bin ich durch Wahl und Wiederwahl gekommen. Die Findungskommission, der Senat und der Universitätsrat, der dort auch Stiftungsrat ist, wählten mich im Jahr 2005 einstimmig. Damals war ich der jüngste

(Foto pd)

Rektor bzw. Präsident einer öffentlichen Uni in Deutschland und der Schweiz und das für weitere vier Jahre. Schon daran erkennt man, dass dies jenseits aller denkbaren Ideen oder Ziele während des Studiums lag. Auch Lüneburg und Norddeutschland waren weit weg. Was genau ist dein heutiges Job-Profil, was sind deine Aktivitäten? Mein Job ist durch Gesetz und Statut sowie Beschlüsse der Gremien der Universität festgelegt. Zusammen mit 150 Professoren, über 1 000 Mitarbeitenden und rund 10 000 Studierenden kann ich die Zukunft in einer Zeit, die von vielen als unsicher empfunden wird, mitgestalten. Die zentralen Aktivitäten sind entsprechend die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie für die Forschung, die Studierenden und ihre künftigen intellektuellen, persönlichen und beruflichen Tätigkeiten sowie die Mitarbeitenden und ihre wissenschaftliche wie berufliche Entwicklung. Da jede Uni nur so gut sein kann wie ihre Mitglieder, unterstütze ich vor allem bei der Gewinnung von Professorinnen und Professoren, die kreativ und interessant sind. Die vielfältigen regionalen und internationalen Vernetzungen prägen meinen Arbeitsalltag.


Dossier / Aktuelles

Was sind deine konkreten Aufgaben in der Organisation? Was konntest du als Präsident der Leuphana schon umsetzen und wo geht es in Zukunft hin? Innerhalb der Universität und ausserhalb, vor allem bei Unterstützern und in der Politik, muss rechtzeitig und frühzeitig erkannt werden, was wir gemeinsam und jeder einzeln tun könnten, um die langfristigen Ziele der Universität zu erreichen, sie weiterzuentwickeln und zu überraschen. Diesen Prozess unterstütze ich durch meine Tätigkeit. Lass mich vier Herausforderungen und Ergebnisse skizzieren, die wir gemeinsam an der Leuphana in den letzten Jahren erreicht haben: 1. Die Entwicklung des Selbstverständnisses der Universität als Ort für die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts, der zu Freiheit und Verantwortung beitragen will. Hier war z.B. der von der EU finanzierte Innovationsinkubator mit rund 100 Mio. € besonders sichtbar; 2. Drei Themen: Nachhaltigkeit, wo heute rund 25 Professuren und 200 Wissenschafter/innen aktiv sind; Digitalität, mit ihrem Forschungszentrum, der DFG Kollegforschergruppe, dem Graduiertenkolleg und den Studienprogrammen; Entrepreneurship, wofür die Leuphana mehrfach als führend unter allen mittelgrossen Hochschulen in Deutschland ausgezeichnet wurde; 3. Das Studienmodell; 4. Die Campusentwicklung mit dem neuen Zentralgebäude, das der New Yorker Architekt Daniel Libeskind als Professor zusammen mit Studierenden entworfen hat. Nächster Schritt sind neben Sanierungen der Bau einer neuen Sporthalle. Wo siehst du die Aufgabe einer Universität in der heutigen Zeit und wo wird sie sich in Zukunft hinbewegen müssen? Wie siehst du Einfluss und Wirkung der Digitalisierung? Die Aufgaben einer Universität sind vielfältig, weil sie nicht nur für Erkenntnis, Reflexion und Bildung heute steht und künftig selbständig und aktiv stehen muss, sondern in besonderen Masse auch für Innovationen in einer Gesellschaft und in ihrer Region. Stanford im «Silicon Valley» auf der Halbinsel südlich San Francisco und die EPFL für den Genferseebogen sind da starke Beispiele. Die Digitalisierung, vielmehr die Digitalität, denn wir sind schon in der post-revolutionären Phase, kann kaum überschätzt werden. Sie transformiert nicht nur, sie substituiert auf unerwartete Weise (Uber als Ta-

xiunternehmen ohne eigene Flotte, Airbnb als Übernachtungsanbieter ohne eigene Gebäude, Ebay als Händler ohne Lager und Geschäfte, etc.), sie verbindet fast ohne Kosten und sie macht neben Arbeit, Boden und Kapital, die Daten (und deren Eigentümer) zu dem neuen Produktionsfaktor. Herausfordernde Zeiten mit Chancen und Risiken stehen bevor. Was ist das Spannendste an deiner Funktion? Dass ich jeden Tag viel lernen kann und darf. Wie ist dein heutiger Bezug zur HSG? 12 Jahre lang habe ich auf der AssessmentStufe mitgewirkt für LWA (Lernen und Wissenschaftliches Arbeiten) und IPL (Interdisziplinäres Problemlösen) und zwar so, dass jeder dazu eine Haltung entwickeln konnte, in jedem Fall aber den Unterschied von Schule und Universität in all seiner Komplexität erkennen konnte und keiner «Wahrheit» mehr einfach traut. Heute lehre ich auf Bachelor- und Master-Stufe, vor allem im Kontextstudium, das ich ja mit aufbauen durfte. In den letzten 2 Jahren moderierte ich einen umfassenden Prozess für die Neugestaltung des Masters in Business Innovation (MBI), die einstimmig im Senat verabschiedet wurde. Im Herbst 2018 geht es dann damit voll los. Erste Innovationen probieren wir schon aus. Und in der Weiterbildung gehöre ich seit 15 Jahren der Kommission des trikontinentalen EMBL an.

Mensch und Maschine verbinden sich Beim Stichwort «Verkehr» denken die meisten Menschen an Lärm, Umweltverschmutzung, Hektik und Stress. Bis zum Jahr 2040 wird sich nicht nur unser Verhältnis zum Verkehr, sondern auch der Verkehr an sich grundlegend verändern. Das zeigt eine neue Studie des Center for Aviation Competence (CFAC) der Universität St.Gallen im Rahmen eines Projektes des «SBB Lab-HSG». Durch die Digitalisierung verändern sich etablierte Arbeits- und Lebensformen. Das wirkt sich mit weitreichenden Folgen auch auf die Mobilität aus. Neue Produkte und Dienstleistungen entstehen und verändern die Haltung gegenüber der Mobilität. Die Kundschaft möchte zukünftig hundertprozentige Sicherheit, Pünktlichkeit und Planbarkeit im Verkehr. Dabei sollen die Angebote umweltfreundlich bzw. emissionsfrei und klimafreundlich sein sowie zeitungebunden. Die Mobilitätsbranche wird dynamischer und komplexer. Verkehrssysteme sind besser vernetzt und Sharing-Plattformen fördern ein neues Verhältnis zum Verkehr.

Was wolltest du noch gefragt werden? Wem ich danken möchte. Ich danke allen an der HSG, die mich über Jahre hinweg ermutigt und bestärkt haben, aber auch durch Kritik bereicherten, und die sich mindestens so sehr wie ich für diese tolle Universität engagiert haben.

Automatisierter, sicherer, individueller und grüner Neue Fahrzeugtypen werden in der Zukunft (vollständig) automatisiert sein. Damit, sagen die Forschenden, muss das Verkehrssystem zukünftig anderen Ansprüchen genügen. Es muss sich durch neue Technologien mit seinen Subsystemen vernetzen. Auch Mensch und Maschinen verbinden sich. Dadurch wird der «human factor» minimiert, wodurch sich Verkehrsunfälle und somit Kosten der Mobilität reduzieren. Die Sicherheit der Mobilität – eines der wichtigsten Kriterien aus Kundenperspektive – erhöht sich folglich. «Mobility on demand» wird wünschenswerter, erläutern die Forschenden in ihrer Studie. Für den Kunden vereinfacht sich das Suchen, Buchen und Durchführen von Reisen durch «one-stop shops» und die flexible Kombination von Angeboten. «Peak car-use» und der Verlust der Bedeutung des Besitzes eines Fahrzeugs als Statussymbol führen zudem zu einer Mentalität des «Nutzens statt Besitzens».

Und zu HSG Alumni? HSG Alumni bin ich ebenfalls verbunden, entstand doch deren Professionalisierung mit dem ersten Geschäftsführer Peter Hogenkamp aus der Studentenschaft, dann Johannes Kiess und im Verbund mit der Neukonzeption der Lehre ebenfalls um die Jahrtausendwende. Und natürlich bin ich als ehemaliger Präsident der SHSG von 1992 bis 1994 bei den Alumni der SHSG, der Studentenschaft, dabei, denn für die Studierenden tun wir dies ja alles.

Interview: Roger Tinner

imp-sbb-lab.unisg.ch

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Dossier

Doppelkarriere-Paare werden von der Universität unterstützt

Zu zweit akademische Karriere machen An der HSG kümmert sich neu ein eigenes Team um die professionelle Berufung neuer Professorinnen und Professoren. Mit der Unterstützung von «Doppelkarriere-Paaren» erhofft sich die Universität Vorteile im Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Denn: Immer mehr akademisch Ausgebildete legen Wert darauf, dass auch ihr Partner oder ihre Partnerin vor Ort ihr/e Karriereperspektiven hat. Thomas Rudolph Früher war die Rollenverteilung klar: Der Akademiker in der Familie war in den meisten Fällen der Mann. Erhielt er eine Berufung an eine Universität fern der Heimat, folgte ihm seine Frau und kümmerte sich um Haushalt und Kinder. Dual Career Couples (der gebräuchlichere englische Begriff für Doppelkarriere-Paare) brechen mit ihrem Lebensmodell die traditionelle Rollenverteilung auf und tragen damit zu einer Modernisierung gesellschaftlicher Strukturen bei. «In einer Dual-Career-Partnerschaft möchten beide Partner eine ambitionierte und eigenständige Berufslaufbahn mit einem erfüllten Privatleben mit oder ohne Familie verbinden», betont Monika Kurath, Direktorin «Forschung & Faculty» an der HSG. Grosse Herausforderung für Paare Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den vielseitigen Arbeits- und Lebensbereichen zu schaffen, ist für die Paare allerdings eine Herausforderung. Verfolgen beide eine wissenschaftliche Laufbahn, bedeutete dies bisher oftmals getrennte Wohnorte, weites Pendeln für die Wochenend-Beziehung und schlechte Bedingungen für ein Familienleben. «Die Betreuung von Kindern oder Angehörigen wird dadurch zur Herausforderung», erklärt Monika Kurath. «Da es in den jeweiligen Fachbereichen an den Universitäten jeweils nur wenige Forschungsstellen gibt, erfordert eine akademische Laufbahn ein hohes Mass an örtlicher Flexibilität und die Bereitschaft, den Wohnort im Fall eines Stellenangebots allenfalls auch international zu wechseln. Dies ist allein schon für eine

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Einzelperson eine Herausforderung; im Fall von zwei akademisch ambitionierten Lebenspartnern ist es ohne die Mithilfe der Universitäten kaum zu schaffen.» Im internationalen Wettbewerb um hochqualifizierte Mitarbeitende werde diese Unterstützung durch die Universitäten deshalb zu einem wichtigen Kriterium. Die habilitierte Wissenschafts- und Techniksoziologin erinnert daran, dass die HSG erst kürzlich ihr Prorektorat «Forschung & Faculty» neu aufgestellt hat, um den heutigen Anforderungen an die Forschung gerecht zu werden. «Die Universität St.Gallen will neben Lehre und Weiterbildung auch in der Forschung als eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas wahrgenommen werden. In ausgewählten Gebieten will sie zur globalen Forschungsspitze gehören.» Dazu aber brauche es beste Rahmenbedingungen, um die gewünschten Spitzenleute gewinnen zu können. Auf allen Stufen gehe es darum, Unterstützung bei der beruflichen Integration der Partnerin oder des Partners zu leisten. Im Idealfall sei dies eine Stelle an der eigenen oder an einer der geographisch nahegelegenen Partner­ universitäten zu vermitteln. Zurzeit entsteht im Prorektorat «Forschung & Faculty» ein eigenes Team, das sich um die professionelle Berufung neuer Professorinnen und Professoren kümmert und den neu gewonnenen internationalen Mitgliedern des Lehrkörpers das Einleben in der Schweiz und in St.Gallen erleichtert. Den Anteil der Frauen erhöhen Bedingt durch die steigende Zahl der Frauen mit hohen Bildungsabschlüssen und den Ambitionen, eigene berufliche Karrieren zu verfolgen, wird die Anzahl der Dual Career Couples kontinuierlich zunehmen. Serviceleistungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf tragen daher dazu bei, die Zahl der Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen zu erhöhen und steigern zugleich die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten. «Wir an der HSG sind bestrebt, den Anteil von Frauen und internationalen Biographien in Lehre

und Forschung zu erhöhen und so ein ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter und der Internationalität zu erreichen. Gerade in der Wissenschaft ist es aber durch den hohen Konkurrenzdruck nicht einfach, beruflichen Erfolg, eine glückliche Partnerschaft und die familiären Aufgaben im Bereich Kindererziehung oder Angehörigenbetreuung reibungsfrei zu kombinieren», betont Monika Kurath. Um Doppelkarriere-Paare zu unterstützen, braucht es deshalb die unterschiedlichsten Angebote. Zum einen ist ein gutes Netzwerk zu Unternehmen, Behörden und anderen Universitäten, also potenziellen Arbeitgebern in der Region, wichtig. Im Rahmen dieses Netzwerkes können den Partnerinnen und Partnern der neuen HSG-Mitarbeitenden direkte Jobkontakte und Ansprechpersonen angeboten werden. Zudem geht es um Hilfestellung bei zahlreichen Fragen rund um die Wohnungssuche, zum Kinderbetreuungsangebot und Schulen sowie zu Behördengängen oder allgemein zum Leben und zur sozialen Integration am neuen Wohnort. «Eine gute Kinderbetreuung ist eine wichtige Voraussetzung für alle Eltern, die eine eigene berufliche Karriere verfolgen möchten», sagt die Direktorin «Forschung & Faculty». Auch flexible Arbeitszeiten seien für Dual Career Couples mit Nachwuchs sehr gefragt. Gemeinsam ankommen, erfolgreich durchstarten Monika Kurath ist überzeugt, dass den Doppelkarriere-Paaren aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung eine wichtige Vorbildfunktion zukommt. «Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Mitarbeitende eine höhere Leistungsbereitschaft und Arbeitszufriedenheit haben, wenn privates und berufliches Umfeld stimmen.» Doppelkarriere-Paare seien somit ein wichtiges Thema für die Zukunft und zwar nicht nur an Universitäten. Sie könnten mithelfen, die Bilder und Diskurse über den Wert der Familie in einem modernen Sinne zu beeinflussen und Vorbildwirkung für künftige Generationen haben.


Dossier

Was die Forschungsplattform Alexandria bietet

«Freier Austausch von Wissen beflügelt die Forschung» Eine Universität produziert vor allem eines: Wissen. Wie wird der Zugang zu diesem Wissen geregelt? Ein Gespräch mit Ruedi Lindegger, Verantwortlicher für die Forschungsplattform Alexandria an der Universität St.Gallen, über Open Access und Umbrüche in der Forschungslandschaft.

Lizenzen für Zeitschriften von grossen Verlagen kaufen. Dieses Konsortium soll künftig mit den Verlagen auch darüber verhandeln, dass mehr und mehr Open Access publiziert wird. Wie positioniert sich die HSG zu Open Access? Eine Open Access Policy gibt es an der HSG seit 2007, ein Reglement seit 2008. Die Forschungsplattform Alexandria gibt es sogar schon seit 2005. Ursprünglich haben sie Doktoranden des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement programmiert, seit letztem Jahr haben wir eine neue Software. Auf Alexandria waren 2016 gegen 40 000 Publikationen abrufbar, etwa 30 Prozent davon sind frei verfügbar. Das heisst, diese Publikationen sind Open Access und können im Volltext direkt auf der Plattform gelesen werden.

Herr Lindegger, jedes Unternehmen hütet Betriebsgeheimnisse. Warum soll das nicht auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelten? Ruedi Lindegger: Die meisten Hochschulen sind öffentliche Einrichtungen, die staatlich finanziert oder zumindest teilfinanziert werden. Viele Studien werden also über Steuergelder ermöglicht, sind aber nicht frei verfügbar. Sie müssen beispielsweise eine Zeitschrift kostenpflichtig abonnieren, um einen Artikel zu lesen. Was von der Öffentlichkeit finanziert wurde, sollte aber auch öffentlich zugänglich sein – das ist die Idee von Open Access. Interessiert sich denn die breite Öffentlichkeit etwa für Fachpublikationen aus dem Bereich Kernphysik oder Molekularbiologie? Die Adressaten sind in der Regel ja keine Laien. Bei Open Access geht es nicht nur um die lokale Legitimation von Steuermitteln. Der freie Zugang und Austausch von Wissen auf internationaler Ebene beflügelt die Forschung insgesamt. Open-Access-Publikationen werden leichter gefunden und werden deshalb auch mehr rezipiert. In der Schweiz haben Universitäten in der Regel die finanziellen Mittel, um die wichtigsten Zeitschriften zu abonnieren und den Forschenden zur Verfügung zu stellen. In ärmeren Ländern ist das deutlich schwieriger. Wer als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler in einem Entwicklungsland von den aktuellen Forschungsergebnissen abgeschnitten ist, kann selbst auch keine gute Forschung betreiben. Die Verlage stehen Open Access vermutlich kritisch gegenüber. Verlage können selbst entscheiden, ob sie mit frei zugänglichen Inhalten oder mit Bezahl­ abonnements arbeiten. Für frei zugängliche

Ruedi Lindegger, Verantwortlicher für die Forschungsplattform Alexandria.

Artikel erhalten sie von Universitäten soge­ nannte «Article Processing Charges», um die Kosten von Lektorat, Satz oder vom PeerReview-Prozess zu decken. Hier dreht sich leider das Problem in ärmeren Ländern um: Forschende können dann zwar frei zugängliche Artikel lesen, aber ihre Universitäten haben oft nicht genügend Geld, um ihre Forschung Open Access zu veröffentlichen. Wie steht die Schweiz zu Open Access? Die Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen «Swissuniversities» hat sich Anfang dieses Jahres auf eine nationale Open Access-Strategie verständigt. Bis 2024 sollen alle mit öffentlichen Mitteln finan­ zierten Publikationen öffentlich zugänglich sein. Viele Förderinstitutionen wie der SNF knüpfen Fördermassnahmen schon an Open Access-Bedingungen. Dem können sich auch Verlage zukünftig kaum verweigern.

Ist die Initiative Open Access abgeschlossen, wenn 2024 alle Forschungsresultate frei verfügbar sind? Ein nächster Schritt wird die Idee von «Open Data» sein. Insbesondere in den Naturwissenschaften fallen grosse Datenmengen an. Da ist es natürlich nicht unwichtig zu wissen, mit welchen Daten und welchen Methoden man zu den entsprechenden Ergebnissen gelangt ist. Durch diese Dokumentation lässt sich nachvollziehen, ob die Ergebnisse auch stimmen. Das wird die breite Öffentlichkeit zwar kaum machen, aber für die jeweilige Forschungsgemeinschaft ist das von grossem Interesse. Interview: Marco Gerster alexandria-unisg.ch

Wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Es gibt schon jetzt ein Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken, die

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Dossier

Im Gespräch mit Michael Hengartner, Präsident von Swissuniversities

«Die Universität ist ein Erfolgsmodell» Die Schweizer Universitäten stehen in Lehre und Forschung an der Weltspitze und haben gute Voraussetzungen im harten internationalen Wettbewerb. Doch es gibt auch Baustellen: Sei es bei der Doktorandenbetreuung oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Interview mit Michael Hengartner, Präsident von Swissuniversities. Herr Hengartner, die ersten Universitäten wurden im frühen Mittelalter gegründet. Warum sind sie auch für eine Gesellschaft im 21. Jahrhundert noch relevant? Michael Hengartner: Wenn es die Universität nicht gäbe, man müsste sie erfinden. Die Universität ist ein Erfolgsmodell. Rund um den Globus sind Universitäten Brutstätten von Ideen, Treiber von technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und zugleich auch Orte, wo diese Entwicklungen beobachtet und reflektiert werden. Das Prinzip, jungen Menschen im Kontakt mit der Spitzenforschung Bildung auf höchstem Niveau zu vermitteln, hat sich bewährt. Die Digitalisierung verändert natürlich vieles. Das Lernen und Lehren wird in vielen Aspekten zeit- und ortsunabhängiger. Aber die direkte Beziehung von Lehrenden und Lernenden, wie sie Universitäten ermöglichen, ist durch nichts zu ersetzen. Welche Massnahmen, Ressourcen und Reformen braucht es, um auch künftig im internationalen Bildungswettbewerb zu bestehen? Die Schweizer Universitäten gehören zu den internationalsten überhaupt, zugleich arbeiten sie vor Ort intensiv mit gesellschaftlichen Institutionen und der Wirtschaft zusammen. Diese anspruchsvolle Doppelstrategie von lokaler Verwurzelung und globaler Offenheit sollten wir weiterverfolgen, sie ist die Grundlage unseres Erfolgs. Die Schweizer Universitäten müssen lokal und international kooperieren, müssen ihre Netzwerke in der Schweiz, in Europa und der ganzen Welt weiter verstärken und zugleich für die Wahrung der Autonomie von Lehre und Forschung kämpfen. Keine andere Volkswirtschaft der Welt ist derart wissensbasiert wie die Schweiz, HightechProdukte machen die Hälfte unserer Exporte aus. Den meisten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftliche Akteuren ist bewusst,

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dass die Studiengebühren moderat bleiben sollen. Die öffentliche Hand scheint weiterhin bereit zu sein, das Gros der Ausbildung zu finanzieren.

Prof. Dr. Michael Hengartner ist Präsident von Swissuniversities, der Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen. Er ist zudem Rektor der Universität Zürich und Professor für Molekulare Biologie.

wie stark wirtschaftliche und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit in der Schweiz voneinander abhängen, und von welch fundamentaler Bedeutung Lehr- und Forschungsfreiheit sowie internationale Offenheit für den Hochschulplatz Schweiz sind. Wenn es den Universitäten gelingt, dieses Vertrauen zu erhalten, haben sie beste Voraussetzungen, auch in Zukunft im harten internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die hiesigen Universitäten bieten eine Top-Ausbildung zu preiswerten, bei weitem nicht kostendeckenden Studiengebühren an. Werden sie diesen Kurs auch in Zukunft halten können? Die Höhe der Studiengebühren beziehungsweise die Aufteilung der Kosten zwischen Studierenden und Gesellschaft ist eine politische Frage. Das sieht man ganz schön, wenn man vergleicht, wie sich die Situation im Vereinigten Königreich und in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. Die Entwicklung verlief gegensätzlich: Im Vereinigten Königreich schnellten die Studiengebühren massiv in die Höhe, während sie in Deutschland komplett abgeschafft wurden. Wie es in der Schweiz weitergeht, ist schwer abzuschätzen. Meiner Einschätzung nach gibt es aber weiterhin einen relativ starken politischen Konsens,

Die Berufswelt scheint heute für viele attraktiver als eine akademische Karriere. Was unternehmen die Universitäten und Hochschulen, um den akademischen Weg wieder attraktiver zu machen? Meine Beobachtung ist, dass für talentierte, aufgeschlossene und neugierige Menschen eine akademische Laufbahn nach wie vor ausserordentlich attraktiv ist. Die Universitäten haben meist keine Mühe Nachwuchskräfte zu finden, im Gegenteil: sie können aussuchen. Trotzdem bin ich für die Verbesserungen der Rahmenbedingungen. Ich finde es zum Beispiel richtig, dass viele Universitäten in der Schweiz den Ausbau strukturierter Doktoratsprogramme vorantreiben, in denen die Promovenden mehrere Ansprechpersonen haben und nicht mehr nur von einem einzigen Professor, einer einzigen Professorin abhängig sind. Und wir müssen weiter an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf arbeiten. Wir verlieren immer noch zu viele begabte Leute – in erster Linie begabte Frauen –, weil sie Kinder­ erziehung nur schwer mit den hohen Anforderungen einer akademischen Laufbahn in Einklang bringen können. Was wird an Schweizer Universitäten im Jahr 2030 noch genau wie heute und was völlig anders sein? Grundsätzliches wird sich kaum ändern. Die Legi gibt es möglicherweise nicht mehr in Form einer Plastikkarte, sondern nur noch als ID auf dem Smartphone, und der Transfer zwischen verschiedenen Universitätsstandorten wird mit fahrerlosen Trams und Elektrobussen stattfinden. Der TechnologieEinsatz wird viel intensiver sein als heute, nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre. Unverändert aber wird der direkte, unmittelbare Austausch zwischen Studierenden, Dozierenden und Forschenden im Mittelpunkt stehen. Es werden weiterhin die Menschen sein, die eine Universität ausmachen.

Interview: Marius Hasenböhler-Backes


Dossier

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4/2017

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Wissen & Karriere

next Marcel Walker lic.oec.HSG ’98 & Dr.oec.HSG ’04

Wittwer zum Tages-Anzeiger zurück, wo sie zunächst die Stabsstelle der Chefredaktion leitete und als Nachrichtenchefin arbeitete. Seit 2015 ist sie Mitglied der gemeinsamen Chefredaktion von Tages-Anzeiger und Sonntagszeitung. Judith Wittwer hat an der Universität St.Gallen Internationale Beziehungen studiert. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt in Zürich.

Matthias Schmid-Huberty E.M.B.L.-HSG ’12

Sabina Furler lic.oec.HSG & CEMS MIM ’94

Die Ostschweizer Beteiligungsgesellschaft Fortyone AG ernennt Marcel Walker zum neuen Geschäftsführer. Dabei wird er sich primär um das Aufspüren neuer Beteiligungsmöglichkeiten und um die Pflege getätigter Investments kümmern. Marcel Walker bringt reichlich Erfahrung als Unternehmer mit: In seiner Laufbahn gründete und führte er die Werbeagentur Sag’s GmbH, das Restaurant Lagerhaus sowie die Künstleragentur Bretterwelt GmbH. An der Universität St.Gallen schloss er das Lizenziat mit KMU-Fokus sowie das Doktorat der Wirtschaftswissenschaften ab. «Mit meiner Ausbildung und meinen positiven Erfahrungen als Gründer und Unternehmer ist es mir eine Freude, die Herausforderung dieses Rollenwechsels anzunehmen. Mich reizt dabei das Begleiten von KMUs in ihrer Transformation gleichermassen wie das Unterstützen von Start-ups in ihrer frühen Phase.»

Sabina Furler wird per Anfang 2018 CEO von Walde & Partner Immobilien. Damit schliesst die 53-Jährige an eine langjährige Karriere in leitenden Positionen u.a. bei McKinsey, Swissair, Kuoni Italien, IWC Schaffhausen und Beldona an, wo sie zuletzt neun Jahre lang das Amt des CEO bekleidete. Auch sitzt sie weiterhin im Beirat des deutschen Mode- und Lifestyle-Unternehmens Breuninger. Sabina Furler hat an der HSG das Lizenziat in Finanz- und Rechnungswesen sowie den CEMS Master in International Management abgeschlossen.

B.A. HSG ’06 & M.A. HSG ’10

lic.oec.HSG ’90 & Dr.oec.HSG ’94

lic.rer.publ.HSG ’02

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Anton Stadelmann

Sandro Principe

Judith Wittwer

Judith Wittwer wird per Januar 2018 Chefredaktorin des Tages-Anzeigers. Die Journalistin ist bereits heute Mitglied der Chefredaktion. Sie stiess 2002 zum TagesAnzeiger, zuerst als Volontärin, danach als Wirtschaftsredaktorin, bevor sie 2011 zur Handelszeitung wechselte. 2014 kehrte

Matthias Schmid-Huberty tritt in die Geschäftsleitung des Schweizerischen Tropenund Public Health-Instituts (Swiss TPH) in Basel ein, wo er per 1. Januar 2018 die Funktion des Verwaltungsdirektors übernimmt. Mit der mpacts GmbH hat der 41-jährige in den vergangenen fünf Jahren verschiedenste internationale Non-Profit-Organisationen in den Bereichen Governance, Compliance, Anti-Korruption und Fraudprevention beraten. Zuvor leitete er während über acht Jahren für das IKRK in verschiedenen Ländern und Operationen die Verwaltungen der Hilfs­ organisation. Zusammen mit Patrizia Köbeli präsidiert er den Club Executive M.B.L. HSG Alumni.

Als erster Chief Transformation Officer (CTO) von Wincasa übernimmt Sandro Principe per Anfang 2018 den neu geschaffenen Bereich «Transformation». Der 52-Jährige verfügt über eine langjährige, internationale Berufskarriere in Beratungsfirmen und grossen Schweizer ICT-Unternehmen, zuletzt als Head Global & Sourcing Sales und Marketingleiter bei Swisscom. Zudem bringt er viel Erfahrung in den Bereichen Start-up und Digitalisierung mit. Sandro Principe ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler der Universität St.Gallen.

Die Mobile-Payment Firma TWINT AG erhält mit Anton Stadelmann per 1. Januar einen ersten CFO. Seit 2011 arbeitet er in verschiedenen Funktionen bei UBS in London und Zürich, zuletzt als Head of Finance & Advisory UBS Asset Management. Zuvor war er Mitgründer eines erfolgreichen Start-ups im Finanzbereich und hat die Gründung der TWINT AG ebenfalls direkt mitverantwortet. Anton Stadelmann verfügt sowohl über einen BWL-Bachelor als auch einen Master in Banking und Finance der Universität St.Gallen.

Hast du eine neue Stelle, ein neues Amt oder eine neue Aufgabe übernommen? Melde uns deinen Sesselwechsel an alumni@unisg.ch.


Wissen & Karriere

Sicherstellung wirksamer Compliance als strategische Führungsaufgabe

ability, spatial flexibility, and referencability. Scholars can utilize the framework to develop hypotheses or as a coding scheme.

Prof. Dr. Roland Müller, Dr. Daniel L. Bühr, Dr. Roland Maurhofer

Kontakt: elitsa.alexander@unisg.ch

Der Verwaltungsrat ist für die Einhaltung der Regeln und Verpflichtungen (Compliance) verantwortlich, was ein ComplianceManagementsystem (CMS) idealerweise nach internationalem Standard erfordert. Ein wirksames CMS ist mit dem Risikomanagement und adäquaten Kontrollmassnahmen abgestimmt, was als Basis für umfassendes internes Kontrollsystem (IKS) dient. Durch die «Internal Audit»-Funktion lässt der Verwaltungsrat die Wirksamkeit des CMS prüfen. Zentrale Elemente eines CMS z.B. nach ISO Standard 19 600 sind: Gute Führungs- und Compliance-Kultur; Umsetzung der Prinzipien der «Good Governance»; vom VR genehmigte Compliance-Strategie; definierte ComplianceOrganisation und -Verantwortlichkeiten; definierte Compliance-Prozesse. Kontakt: roland.mueller@unisg.ch

Innovating team communi­ cation through interactive visualization Dr. Elitsa Alexander, Prof. Dr. Sabrina Bresciani, Prof. Dr. Martin J. Eppler Interactive visualization has the potential to innovate team communication. Discussants utilize interactive visuals to document and direct their communication exchanges. Recent technological developments allow anyone to facilitate team communication with visualizations, such as mind maps or diagrams, by using visual software. Researchers have not yet analyzed the specific features of interactive visuals. These features may range from flexible to restrictive. Flexibility can be useful for creativity tasks; however, team communication needs to be restrictive enough in order to facilitate coordination. Through an extensive analysis of the literature, we have identified 113 relevant articles. The resulting knowledge is crystallized into a framework which has six representational dimensions: manipulability, categorizability, focusability, customiz-

Bauchentscheidungen und Pfadabhängigkeit in der Energiepolitik Adrian Rinscheid, Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen

lab Wer forscht woran? Aktuelle Forschungsund Praxisprojekte der Universität St.Gallen

Wie die Diskussionen um Kohle- und Atomausstieg in Deutschland und der Schweiz zeigen, ist die Überwindung der Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Welche Rolle spielen Kopf und Bauch bei solchen Desinvestitionsentscheidungen? In einer Panel-Studie mit über 1 000 Wählerinnen und Wählern im Umfeld der Atomausstiegsinitiative zeigen wir auf, wie kognitive und affektive Faktoren bei der Meinungsbildung zusammenspielen. Im konkreten Fall veränderte sich innerhalb weniger Wochen die Wahrnehmung von Risiken und Kosten der Kernenergie bei einem grossen Teil der Stimmbürger, was wiederum auf die emotionale Beurteilung der Technologie zurückgeführt werden konnte. Je besser die Befragten hingegen über Energiethemen Bescheid wussten, desto höher war ihre Zustimmung zur Desinvestition.

bilitätskunden und deren 22 Nutzentreiber als zentral identifiziert und in den beiden Szenarien mit Experten in einem neuartigen Studiendesign überprüft. Es konnte herausgefunden werden, dass die Mobilitätskunden 2040 im Vergleich zu heute noch heterogener werden und ihr Informations- und Mobilitätsverhalten verändern werden. Sie passen das Mobilitätsverhalten dabei stark an die Lebens- und Arbeitsbedingungen an. Der Mobilitätskunde wünscht sich in Zukunft hundertprozentige Sicherheit, Pünktlichkeit und Planbarkeit sowie emissionsfreie, klimafreundliche, multimodale und zeitungebundene Angebote.

Kontakt: adrian.rinscheid@unisg.ch

Kontakt: andreas.wittmer@unisg.ch

Zukünftige Bedürfnisse der Mobilitätskunden im Jahr 2040 in der Schweiz Dr. Andreas Wittmer, Erik Linden Mobilität wird durch Trends immer komplexer und für Mobilitätsanbieter schwieriger planbar. Um dieser Komplexität Rechnung zu tragen wurden durch das Center for Aviation Competence der HSG zentrale Trends der Mobilität identifiziert, Mobilitätskriterien gebildet und hiervon zwei Mobilitätsszenarien für die Zukunft der Mobilität im Jahr 2040 abgeleitet – die disruptive Digitalisierung und die konservative Demokratie. In der Folge wurden acht Bedürfnisse von Mo-

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Netzwerk Im Gedenken an Dr. Heinz Rudolf Wuffli, ehemaliger Präsident des St.Galler Hochschulvereins

Ein Alumnus mit grossen Meriten Der St.Galler Hochschulverein war die Vorgänger-Organisation von HSG Alumni. Heinz Rudolf Wuffli, von dem wir in diesem Jahr Abschied nehmen mussten, war 13 Jahre dessen Präsident und ein Pionier auch in Sachen Fundraising für die HSG. Seine Verdienste als Alumnus sind beispielhaft und hochzuschätzen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

gen einiger seiner Untergebenen in der Niederlassung Chiasso erlitt die Bank einen Milliardenverlust. Heinz übernahm die formale Verantwortung und trat im Sommer 1977 von seinen Funktionen zurück. Dieser jähe Fall war hart und damals noch einzigartig. Heinz Wuffli hat mit dieser Zäsur seiner erfolgreichen Bankkarriere lange kämpfen müssen.

Urs Landolf Heinz Wuffli, 1927 geboren, wuchs in Teufenthal und Aarau auf, wo er auch die Kantonsschule besuchte und Mitglied der Mittelschulverbindung Industria wurde. Nach bestandener Matura nahm Heinz das Studium der Wirtschaft auf, zunächst für ein Semester an der Universität Genf, dann an der Handelshochschule St.Gallen (heute HSG bzw. Universität St.Gallen). Neben dem Studium gründete er mit einer Reihe von Studienkollegen den «Braintrust», eine Vereinigung zum Zweck der Freundschaftspflege, die noch immer besteht, und die für ihn während seines langen Lebens eine wichtige Quelle dauerhafter Freundschaften war. Damit nahm Heinz Wuffli etwas vorweg, was HSG Alumni heute umfassend pflegt: Das studentische Netzwerk wird zu einer lebenslangen Community. Der HSG verbunden geblieben Er blieb der HSG auch nach dem Studium und seiner Assistentenzeit bei Professor Adolf Jöhr intensiv verbunden: Zunächst nahm er einen Lehrauftrag wahr. Von 1969 bis 1982 wirkte er dann als Präsident des St. Galler Hochschulvereins (HSV), der Vorgänger-Organisation von HSG Alumni. Seine Tischreden am jährlichen Hochschultag waren wegen ihrer Originalität, ihrem Humor, ihrem Scharfsinn und ihrem konstruktiv-kritischen Geist damals legendär. Sein Sohn, Peter A. Wuffli, selbst ebenfalls HSG-Absolvent, erinnert sich: «Für mich als Jugendlichen blieben sie vor allem deshalb in Erinnerung, weil man meinen Vater jeweils an den zwei Wochenenden vorher nicht stören durfte, wenn er diese Reden komponierte.»

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Heinz Rudolf Wuffli, 1927–2017.

Fundraising für die Universität 1972 organisierte er eine der ersten Sam­ melaktionen des Hochschulvereins: Über 400 000 Franken kamen so für den Erwerb des ersten Kleincomputers der HSG zusammen. Bereits 1956 war er nach der Promotion an der HSG als Praktikant zur SKA (heute Credit Suisse) gekommen und wirkte bei der Erarbeitung einer Festschrift mit, feierte die SKA doch in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Diese Aufgabe war der Startpunkt für eine gut zwanzigjährige Karriere bei dieser Bank, für die er bereits kurze Zeit später für ein Jahr nach New York ging. Nach der Rückkehr in die Schweiz ging es mit der beruflichen Laufbahn von Heinz Wuffli schnell aufwärts. Er war bei Firmenkunden hoch geschätzt als Ratgeber und Bankier klassischer Prägung. Er erhielt zunehmend grössere Verantwortungen, auch im Ausland. Nach zehn Jahren wurde er Direktor, und kurz darauf, im Jahr 1967, wurde er mit erst vierzig Jahren das damals in der Geschichte der Bank jüngste Mitglied der Generaldirektion. Er galt zunehmend als prägender Kopf der SKA und wurde 1977 zum Präsidenten der Generaldirektion ernannt. Freundschaft und Unterstützung erfahren Kurz nach seiner Beförderung zum operativen Chef wurde der «Fall Chiasso» der SKA aufgedeckt: Aufgrund krimineller Handlun-

In dieser Zeit war er für die Freundschaft und die Unterstützung des Rotary Clubs Zürich und des St. Galler Braintrusts ganz besonders dankbar. Heinz schrieb zwei Bücher und war als Kolumnist für die Weltwoche, sowie als Leitartikel-Autor für die Finanzund Wirtschaft tätig. Er wirkte in der Steuerrekurskommission des Kantons Zürich mit und nahm Einsitz in einer Reihe von Verwaltungsräten. So präsidierte er die Elvia Versicherung, die Calanda Holding und die Fischer Drahtwerke, und er wirkte unter anderem in den Verwaltungsräten der Vetropack Gruppe, der Firma Karl Steiner und der Bank Leu mit. Er hat sich konsequent an die von ihm oft vertretene Alterslimite gehalten, ist mit siebzig Jahren aus allen Verwaltungsräten ausgetreten und stellte auch seine publizistischen Aktivitäten ein. Persönlichkeit mit Ecken und Kanten Heinz Wuffli war eine prägende, starke Persönlichkeit mit Ausstrahlung und hoher Gestaltungskraft. Seine rasche Auffassungsgabe, seine breiten Erfahrungen und sein umfassendes Wissen, sein Ideenreichtum und sein kritischer, scharfsinniger Geist machten ihn bis ins hohe Alter zum interessanten und wertvollen Gesprächspartner. Er war ein Mann mit Ecken und Kanten. In seinem Denken und Handeln bewies er hohes Verantwortungsbewusstsein und kompromisslose Integrität. Sein Charakter war tief in unumstösslichen Werthaltungen verankert: Freiheit, Selbstverantwortung, Treue und Loyalität gehörten dazu. Vier Monate nach dem Hinschied seiner Gattin, mit der er seit 1956 verheiratet war, ist Heinz Wuffli friedlich eingeschlafen. HSG und HSG Alumni haben damit einen lebenslangen Freund und Förderer verloren, dem wir zu grossem Dank für sein Engagement als Alumnus und HSV-Präsident verpflichtet sind.


Netzwerk

Rückblick connexHR-Event

Inspirierende Kontakte für Speed-Netzwerker First HSG Alumni Club London Golf Day HSG Alumni London recently organised the first Golf Day. Many alumnæ and alumni played on a golf course for the first time and quickly established new contacts. The HSG Alumni Club London is one of biggest HSG Alumni clubs outside Switzerland. All new alumnæ and alumni are warmly invited to register with the club. See you soon for the next tee time! Drei Alumni der HSG unter sich (v.l.n.r.): Ariel Hugentobler (Leiter Career Services HSG Alumni), Amanda Ammann (Programm-Managerin beim EDA) und Daniela Wyss (Präsidentin connexHR)

HR stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Aus diesem Grund lud der HSG-Fachclub connexHR zum Finest Networking mit HSG-Alumna und Ex-Miss Schweiz Amanda Ammann ins Hotel Park Hyatt ein. Daniela Wyss & Roland Köcher Für einmal standen nicht Fachreferate oder Podiumsdiskussionen im Zentrum, sondern möglichst viele, neue, spannende und ganz bestimmt auch inspirierende menschliche Begegnungen. Nach dem Blitzvortrag von HSG-Alumna und Ex-Miss Schweiz Amanda Ammann zum kontroversen Thema «Arbeitsfrust und Arbeitslust» stürzten sich die knapp 80 connexHRler, HSG-Alumni und ausgewählten Gäste mutig und beherzt ins Speed Networking. Eingangs hatte der connexHR-Vorstand die Teilnehmer erfolgreich angeregt, aktiv und spielerisch aufeinander zuzugehen und damit vielfältige Verbindungen und neue Brücken zwischen Branchen, Generationen, Fachbereichen oder auch Alumni Chapters und Clubs zu wagen. So konnte man von einem Humanmediziner mit HSG EMBA mehr über Persönlichkeitsmuster erfahren oder einen HR-Strategieberater mit weite-

ren Netzwerkern zusammenführen und ihn so bei der Suche nach einem ad interim HR Manager für ein KMU in Transition unterstützen. Unvergesslich bleibt auch der Austausch mit der «Grande Dame» der Frauenförderung und Pionierin im Netzwerken, Petra Rohner, die als erfahrene Coacherin vielversprechende Ansätze gegen die stetig weiter sinkende Altersguillotine im Arbeitsmarkt aufzeigte. Einige Speed-Netzwerker fanden an diesem Abend nicht nur inspirierende Kontakte oder Geschäftsideen, sondern sogar potenzielle Geschäftspartner oder neue Mitarbeiter. Diverse Teilnehmer dieses innovativenVeranstaltungsformats lobten die regen sozialen Interaktionen sowie die damit verbundenen unmittelbaren und vielfältigen Kontaktmöglichkeiten. Alles in allem ein gelungener Abend dank ganz persönlichen Begegnungen.

Nach dem Event haben wir Amanda Amman für ein Gespräch nach St.Gallen eingeladen. Im Video-Interview spricht sie über die Rolle ihrer Miss Schweiz-Wahl heute, Idealismus bei der Arbeit und ihre Erinnerungen an die HSG. Das Video ist auf hsgalumni.ch/video zu finden.

You find a video interview of our London club president Marko Kusigerski on our YouTube channel at hsgalumni.ch/video.

Executive M.B.L.-HSG Event

Industry 4.0 Executive M.B.L.-HSG Alumni Board During the Zurich module, alumni met with the current class at the uniTurm in Zurich. Although everybody enjoyed a relaxing evening with a splendid view over the city, the highlight was the inspiring presentation by Markus Koch, partner at Deloitte. Being a thought leader on Industry 4.0, digitalization and growth topic, he shared his extensive knowledge and engaged the participants in a lively discussion on the field’s challenges and opportunities.

mbl.unisg.ch/alumni/alumni

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Netzwerk

HSG-Alumna on Tour

Fremde Freunde in der ganzen Welt

Lailah (rechts) mit HSG-Alumna Nina Kaspar in Singapur.

«Heimat» bekommt nach Monaten unterwegs eine völlig andere Bedeutung – das HSG Alumni-Netzwerk bietet mir ein Stück Zuhause auf meiner Reise. Lailah Rottinger Peking, Ho Chi Minh City, Bangkok, über Singapur nach Melbourne bis Auckland – die ersten vier Monate sind wie im Flug vergangen. Die Idee von Heimat hat sich in dieser Zeit für mich gewandelt.

Video-Interviews aus der ganzen Welt Unter hsgalumni.ch/video findest du alle von Lailah durchgeführten Video-Interviews. Auf ihrem Blog purpletimes.net oder Instagram purpletimes_ahead veröffentlichen Lailah und Annina regelmässig Beiträge und Fotos.

Das Netzwerk von HSG Alumni hat mir die Möglichkeit eröffnet, neben unbekannten Kulturen, atemberaubender Natur und der völligen Abwesenheit von «Zivilisation» ein Zuhause ausserhalb geografischer Massstäbe zu finden. Alumnae und Alumni der HSG in aller Welt haben mich mit offenen Armen empfangen und mir ihren Teil der Welt vertraut gemacht. Sei es Hans, der mir das vietnamesische Bildungssystem aus Expertensicht erklärt hat. Christophe, der mit mir ins Nachtleben von Bangkok eingetaucht ist, oder Nina und Roman, mit denen ich nach einer Velotour in Singapur die beste Chili Crab gegessen habe. Die HSG verbindet ungeachtet von Alter, Lebenssituation oder Job – die Zeit in St.Gallen macht Fremde innerhalb von kürzester Zeit zu Freunden. Neben all den Alumni, die ich bisher persönlich treffen durfte, war ich auch überwältigt von der Reaktion aus dem weiteren HSGUmfeld. Selbst entfernte Studienkollegen waren begeistert von meiner Reise um die Welt und haben mich eingeladen, bei ihnen vorbei zu kommen, oder verweisen mich an andere HSGler, die aus der Schweiz in die Welt gezogen sind. Nach dem Motto von William Butler Yeats: «There are no strangers; only friends that

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Lailah mit HSG-Alumnus Christophe Stern in Bangkok.

haven’t met yet» bin ich sehr gespannt, welche HSG-Alumni mir noch in den Interviews mit einem Lächeln von ihren schönsten Erinnerungen aus St.Gallen berichten werden. Von WG-Parties, kreativen Prüfungsvorbereitungen oder Ausflügen mit der Studentenschaft. Persönlich macht mir die Interviewreihe meine eigenen schönen Jahre an der HSG wieder bewusst und bietet eine tolle Gelegenheit, das diverse und aktive HSG Alumni-Netzwerk weltweit zu erleben. Ich bin weiterhin gespannt, wohin mich meine Reise persönlich wie auch beruflich führt. Spontan, überraschend und grossartig wird es auf jeden Fall weiterhin.


Netzwerk

HSG Ball: It’s Time to celebrate

HSG liess das Tanzbein schwingen «It’s Time to celebrate». Treu dem diesjährigen HSG-Ball-Motto fanden sich 1500 Studierende, Alumnae und Alumni und Mitarbeitende der Universität sowie tanzfreudige St.Gallerinnen und St.Galler auf dem festlich dekorierten Campus ein. Tamara Köhler Stand zu Beginn des Ballabends vor allem die Kulinarik mit zwei Galadinnern im Vor­ dergrund, wurde zu späterer Stunde zu Klängen des Uniorchesters, dem Pepe Lienhard Orchester und der A-Capella-Band Invivas munter das Tanzbein geschwungen. Auf dem gesamten Ballgelände hatten die Gäste die Möglichkeit, die einzigartige Vereinskultur der Universität in einer von insgesamt sieben Lounges zu erleben. Zusätzlich zu den Vereinslounges gab es auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, einen exquisiten Whisky oder ei-

(Bild: Eleonora Cassano)

ne gute Zigarre in der Genusslounge zu geniessen. Und mit etwas Glück gewann man bei der Tombola einen der begehrten Hauptpreise oder konnte gleich mit einem der tollen Sofortpreise von dannen ziehen. Der HSG Ball wird alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen, HSG Alumni und der Studentenschaft durchgeführt.

Weitere Bilder unter hsg-ball.ch

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Chapters & Clubs Review: 9th International Presidents’ Meeting

Welcome back to St.Gallen HSG Alumni had the honour to welcome 35 of our dedicated presidents in St.Gallen for the 9th International Presidents’ Meeting. Céline Bleiker Counting more than 27 000 HSG Alumni worldwide, our community was represented by 35 club presidents coming from Bangkok, Helsinki, India, London, Luxembourg, Oslo, and Vienna in addition to an array of Clubs and Chapters active in Switzerland, Germany, and Liechtenstein. Taking place every second year at the Alma Mater, the Presidents’ Meeting encourages the exchange of ideas and best practices within the HSG Alumni community. Therefore, University President Thomas Bieger gave an overview of the strategy and priorities of the University and how the alumni are and further can be involved in these processes. After a 60-seconds Presidents’ pitch, the attraction of young members was discussed in detail. The Saturday morning was devoted to executive education at the HSG. In the evening, some of our presidents also seized the opportunity to shake a leg at the HSG Ball.

Stefanie Maurer, HSG Alumni Weinverein.

Arve Solheim, HSG Alumni Club Norge.

You find various video interviews of our presidents on our YouTube channel at hsgalumni.ch/video.

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Anschluss an 9. Schuljahr: Breites Fächerangebot, internationale Sprachzertifikate, fundierte Vorbereitung auf Gymnasium/weiterführende Schulen.

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Chapters & Clubs

11. HSG Alumni Zürich Flagship Event

Ein spektakulärer Abend zur Entertainment-Gesellschaft Bereits zum elften Mal fand das HSG Alumni Zürich Flagship Event statt. Rund 400 Alumnae und Alumni fanden dieses Jahr den Weg in die Emil Frey Garage Zürich Nord, um sich mit dem Thema «Entertainment-Gesellschaft – brauchen wir immer (mehr) Spektakel?» auseinanderzusetzen. Roman Bolli

Viel mehr als nur eine Bühne für grosse Ideen, bot der Abend ein freundschaftliches Beisammensein zwischen gestandenen Ehemaligen der HSG und Jung-Alumni, Serienteilnehmern und neuen Gesichtern. Begleitet von Apéro und Abendessen wurde bis in die späten Abendstunden genetzwerkt, diskutiert und gelacht. Fazit: Das Event hat sich das Prädikat «spektakulär» eindeutig verdient.

«Ernsthaftigkeit ist die Grundlage der Demokratie – und mit Spektakel wird der Demokratie die Ernsthaftigkeit entzogen» – Katja Gentinetta, politische Philosophin und Moderatorin, setzte mit spannenden Thesen zu aktuellen Brennpunktthemen, wie den Einfluss sozialer Medien in der Politik, den Startschuss zu einem genussvoll unterhaltsamen Abend. Das Panel liess punkto Diversität und Klasse nichts zu wünschen übrig: Petra Gössi (Präsidentin FDP Schweiz), Viktor Giacobbo (Kabarettist) und Bernhard Burgener (Medien­unternehmer) teilten ihre Ansichten zur Zukunft der Unterhaltungswelt, staatliche Kulturförderung und den Platz, den Spektakel in der Politik einnehmen sollte. Während Petra Gössi die Wichtigkeit her­vorhob, Sachpolitik stets vor Unterhaltung zu setzen, meinte Viktor Giacobbo seinem Metier gerecht, dass der Politik «ohne Humor die Füsse einschlafen».

Weitere Bilder unter flickr.com/photos/hsgalumniofficial

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Women’s Chapter-Event «Traumfänger»

Manche träumen nur. Andere leben ihren Traum. Für die Premiere der neuen AccentureEventreihe «Traumfänger» konnten der Lebenskünstler Bruno Hansen sowie die Autorin Meral Kureyshi als Speaker gewonnen werden. In Kooperation mit dem HSG Alumni Women’s Chapter feierte Accenture den gelungenen Auftakt des neuen Formates. Die beeindruckenden Lebenswege und Erzählungen der Referenten lockten 85 Frauen und Männer an das Ufer der Limmat. Fiammetta Kym Der erste «Traumfänger-Abend» begann bei einem gemütlichen Apéro mit geselligen Austausch von HSG-Alumnae und Accenture-Teilnehmenden. Mit der Begrüssungsrede durch Edith Infanger, Infanger Consulting AG, – Präsidentin des HSG Alumni Women’s Chapters – wurden die Besucher auf das Motto des Abends «Träume verfolgen» einge­ stimmt. Infanger sprach über die Erfüllung von Lebenswünschen und davon, wie diese bereits in der Kindheit entstehen können – sei es durch «Einflüsterer» oder eindrückliche persönliche Erlebnisse. «Ein Leben auf zwei Welten» Begrüsst wurde als erste Gastreferentin Meral Kureyshi. Als Angehörige der muslimisch-türkischen Minderheit im Kosovo floh sie mit ihrer Familie vor dem Jugoslawienkrieg in die Schweiz. Um mit der neuen Umgebung und Kultur sowie der schwierigen Situation – ihre Eltern durften nicht arbeiten und die Familie hatte nur sehr wenig Geld – zurecht zu kommen, begann Kureyshi Tagebücher zu schreiben. Nach einem Studium am Literaturinstitut in Biel entstand schliesslich ihr Debütroman «Elefanten im Garten», der unverhofft für den Schweizer Literaturpreis nominiert wurde. Der Roman berichtet über ein von der Migration geprägtes Leben, über Herkunft,Verlust und Entfremdung aber auch über Hoffnung, Befreiung und Neubeginn. Am «Traumfänger-Event» konnten die Teilnehmenden eine kurze Lesung aus dem Erfolgsroman geniessen. Während Kureyshi vorlas, bekam man als Zuhörer einen Ein-

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Das neue Format «Traumfänger» begeisterte zahlreiche HSG-Alumnae und Accenture-Teilnehmende.

druck davon, wie ein junges Mädchen eine neue und fremde Lebensweise Stück für Stück kennenlernt und beginnt, sich in dieser zurecht zu finden. Nach der Lesung sprach Kureyshi über den Roman und ihr Leben und verdeutlichte: «Elefanten im Garten ist ein autobiographisch inspirierter Roman, aber erfunden. Ich startete beim Schreiben stets bei eigenen Erinnerungen, liess dann aber bewusst Raum für Ent­wicklungen. Ich wollte mich nicht langweilen, sondern mich immer selbst überraschen.» «Um Glück fühlen zu können, muss man auch die Trauer kennen.» Besonders gerührt war das Publikum vom Lebensweg des zweiten Referenten des Abends. Bruno Hansens eindrückliche Geschichte vermag zu demonstrieren, dass das Leben auch nach den schwersten Schicksalsschlägen weitergeht. Geboren in Rhodesien – dem heutigen Simbabwe – begann Hansens Liebe für das Wasser am Karibasee. Als seine Familie mit ihm nach Südafrika zog, lebte er ein Leben im und am Meer. Als Sur­ fer, Fischer und Segler zog es ihn um die Welt – bis er im Alter von 25 Jahren bei einer Autoentführung in Südafrika querschnittgelähmt wurde. An den Rollstuhl gebunden durchlebte Hansen die fünf dunkelsten Jahre seines Lebens.

«Ich war verzweifelt. Ich wollte Suizid begehen. Bleich und dünn wie ich war – ich sah aus wie Gollum aus «Der Herr der Ringe» – paddelte ich auf einem Surfboard raus aufs Meer. Ich wollte mich ertränken. Doch ich sank einfach nicht. Stattdessen erfasste mich eine Welle und liess mich zum Strand zurück surfen. Und da war da plötzlich dieses Gefühl, dass ich solange nicht mehr gefühlt hatte. Glück. Ich war glücklich.» Dies war der Beginn seines neuen Lebens – ein Leben voller Erfahrungen und Lektionen, von Welle zu Welle. Heute sagt Hansen: «Wenn Gott jetzt zu mir runterkommen würde und mir meine Beine im Austausch für alles, was ich in den letzten 13 Jahren gelernt habe, zurückgeben würde, würde ich sagen: behalte deine Beine.» Den Zuhörenden gab Hansen folgende Ratschläge: «Angst sollte in Antriebsenergie umgewandelt werden. Es ist schön, grosse Träume zu haben. Dennoch sollte man immer realistisch bleiben und den Rest einfach dem Leben überlassen. Um Glück fühlen zu können, muss man auch die Trauer kennen.»

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Women’s Chapter event “It’s all about digital, stupid!”

Jobs of the future will be more interesting Digitisation will relieve us of the repetitive work at the same time creating new exciting opportunities. In an exclusive debate in front of a delegation of the HSG Women’s Alumni, Patrick Warnking, Country Director Google Switzerland, and Nic Dreckmann, COO at Bank Julius Baer, joined forces to walk the audience through what they are experiencing in their respective industries when it comes to digitisation. Amanda Kayne Julius Baer hosted the HSG Alumni Women’s Chapter event,“It’s all about digital, stupid!”, at Kaufleuten in Zurich. Amanda Kayne, News Anchor at CNNMoney Switzerland, took the stage to initiate dialogue between Patrick Warnking, Country Director Google Switzerland, and Nic Dreckmann, COO at Bank Julius Baer. The purpose? To understand more about our digital future. Just 40 per cent of industries are digitised.“We are not nearly there. That’s why it is so important for companies to try out new things. At Google, in some areas close to 50 per cent of innovation projects fail. That’s ok,”says Patrick Warnking. “It’s necessary to branch out into new fields. Google started as a search engine and then added on different services.” Talking about the digitisation potential, Nic Dreckmann is convinced that there will be a shift in job to more interesting work in future since monotonous/repetitive work will be done by robots.“In our business we are finding that jobs previously outsourced are being insourced again with thanks to digitisation,” says Nic. “While it is true, a lot of our efforts have been undertaken to digitise the frontend so managing money is made more convenient for our clients, also a major part of digitisation is taking place in our back offices to reduce repetitive work.”

competitive advantage then we need more computer scientists,” explains Patrick. “Not only but we as individuals and managers are responsible for lifelong learning to be able to adapt as new technologies continue to change the way we work.” “Private banking will become more complex every day with ever more regulations,” says Nic.“What we expect is not our clients to one day be speaking to robots but rather a smart system that supports our relationship managers to match suitable products to our clients based on their personal wealth situation, domicile and risk appetite.” When asked if Google is a likely contender as a future bank, Patrick says: “It is very unlikely. Google is a virtual platform.”

Nic Dreckmann, COO at Bank Julius Baer, Amanda Kayne, News Anchor at CNNMoney Switzerland, and Patrick Warnking, Country Director Google Switzerland (fltr).

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Event-Rückblick des HSG Alumni Club Frankfurt Rhein-Main

«Innovation Tour» bei Zühlke Die Alumni des Frankfurter Clubs besuchten den «Innovation Campus» der Firma Zühlke. Als «Partner für Business-Innovationen» entwickelt das 1968 in der Schweiz gegründete Unternehmen Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für Kunden aus dem Energiesektor, der biotechnologischen und pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und der Logistik. Mit mittlerweile über 800 Mitarbeitern – davon 140 in Rhein-Main – ist Zühlke an diversen Standorten in Europa präsent. In diesem Jahr erfolgte zudem der Sprung nach Singapur. Florian Brodersen Unter dem Stichwort des «Innovator’s Dilemma» wurde den 25 Teilnehmenden anhand prominenter Beispiele erklärt, warum (disruptive) Innovation etablierten Unter-

nehmen so schwerfällt; geht sie doch regel­ mässig mit der Kannibalisierung des bestehenden Geschäfts einher. Wie man es richtig macht, zeigten dann Philipp Haarschar und Dr. Moritz Gomm anhand einiger Erfolgsbeispiele aus der eigenen Arbeit. Das Spektrum reicht von der Entwicklung eines teilauto­ matischen Underwritingprozesses für eine Versicherung, über ein digitales Sparschwein für die schweizerische Bank Credit Suisse,

das Kinder zum Sparen animiert, bis zur Hololens für den Gabelstaplerhersteller Jungheinrich – einer Augmented-RealityBrille, mit der Servicetechniker mittels 3DEinblendung von Anleitungen bei Reparatur und Wartungen unterstützt werden. Bei der anschliessenden Tour durch das Gebäude wurde den HSG-Alumni gezeigt, was Zühlke am Standort Eschborn tut,

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Chapters & Clubs

um seinen Mitarbeitern die Arbeit so angenehm wie möglich zu machen: seien es Kicker und Playstation, eine Kantine, die sich in ihrem Angebot und Ambiente mit manchem Designrestaurant messen lassen kann, oder Mooswände, die ein angenehmes Raumklima schaffen – alles scheint be- und durchdacht. Genauso wie die Tatsache, dass den Mitarbeitern der Weg zur Kaffeebar im Erdgeschoss nicht erspart bleibt – ganz mit

Absicht. Man möchte schliesslich, dass die Kolleginnen und Kollegen über die Abteilungen hinweg miteinander ins Gespräch kommen. Auf der Dachterrasse nahm der Abend bei allerlei Köstlichkeiten seinen Ausklang, mit einem fantastischen Blick auf die Kulisse von Frankfurt und des Flughafens.

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch! Nadja Barthel M.A., Programmleiterin Tel. +41 (0)71 224 7501, Email: unternehmerschule@unisg.ch

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True & Fair View Vortrags-Event mit Thomas Borer

Europa und die Schweiz Welche Herausforderungen stellen sich der Schweiz im Zusammenhang mit den Beziehungen zu Europa? Wie gehen wir mit den vielen verfügbaren Informationen zu Konflikten und Krisen weltweit um? Der ehemalige Schweizer Botschafter in Berlin, Dr. Thomas Borer, war beim HSG Alumni Club True & Fair View zu Gast und diskutierte mit uns unter dem Titel «Europa & die Schweiz: Herausforderungen und Chancen».

modus. Ein weiterer Brennpunkt, der im Vortrag thematisiert wurde, ist das Streben nach Autonomie, die man zurzeit in Katalonien und Brexit erkennen kann, die aber auch im Kontext einer Gegenreaktion zur zentralistischen Organisation der EU und gewissen Mitgliedsländern zu verstehen ist. Dabei erklärte Thomas Borer, dass er den Brexit für die Schweiz durchaus als Chance sieht, da nun ein weiteres, starkes Land in der gleichen Situation wie die Schweiz ist.

Dominik Schwyter und Adrian Stübi

Die gegenwärtig grösste Herausforderung, vor der Europa steht, sieht Thomas Borer in den verstärkten Migrationsströmen, ausgelöst durch Armut und Krisen in Afrika und dem Nahen Osten. Diese haben potentiell die grösste Sprengkraft, falls es Europa nicht gelingt, neue Lösungswege wie z.B. sichere Zonen vor Ort, Investitionen in Arbeitsplätze in Ländern Nordafrikas sowie eine Abkehr vom Agrarprotektionismus zu finden.

Zu Beginn erläuterte Thomas Borer seine Sicht auf die Herausforderungen, denen die EU und Europa momentan gegenüberstehen. Diese beinhalten Polarisierung und Populismus, die von Verlierern und Gewinnern der Globalisierung genährt werden, aber auch die momentane Krise des Wohlfahrtstaates und des «gefühlten» andauernden Krisen-

Dr. Thomas Borer bei seinem Referat.

8. St. Galler Leadership-Tag mit Nacht

Speed: Leadership zwischen Hochleistung und Agilität 14./15. März 2018 Weiterbildungszentrum der Universität St. Gallen Unter anderem mit folgenden Referenten:

Prof. Dr. Heike Bruch Direktorin des I.FPM

Dr. Thomas Bösch Personalchef Schweiz Novartis

Philipp Depiereux Gründer Etventure

Florian Klages Leiter Corporate HR Axel Springer SE

Prof. Dr. Gunther Olesch Geschäftsführer Phoenix Contact

Dr. Frank-Steffen Walliser Leiter Porsche Motorsport GT

I.FPM-HSG | Dufourstrasse 40a | 9000 St. Gallen | +41 71 224 23 70 | contactifpm@unisg.ch | www.leadership-tag.ch

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NZZ-Preis für EMBA-Masterarbeit

Zwischen zentraler Führung und lokalem Unternehmertum Internationale Konzerne mit starker lokaler Verankerung sind schwer zu steuern. Doch wie lässt sich das verbessern? Richard Anrig entwickelte in seiner mit dem NZZ-Preis ausgezeichneten Masterarbeit spannende Lösungsansätze für den Traditions­ konzern Miele. Daniela Decurtins Die deutsche Haushaltsgerätefirma Miele ist ein Traditionskonzern mit über 100-jähriger Geschichte und rund 18 000 Mitarbeitenden weltweit. Sie produziert, vertreibt und unterhält Haushaltsgeräte. Die Palette reicht hier von der Waschmaschine bis hin zu Kälte- und Wärmegeräten. Richard Anrig, Director Finance bei Miele Schweiz, zeigt in seiner Masterarbeit im Rahmen seines Managementstudiums (EMBA) in General Management auf, worin die Herausforderungen in der Steuerung liegen. Er untersuchte dabei mit Miele Professional eine Einheit, deren Absatz über die letzten Jahre stagnierte, jedoch im Konzern strategischen Fokus geniesst. «Die verschiedenen Kundensegmente mit unterschiedlichen Erwartungen und produktgruppenübergreifenden Interessen sind eine grosse Herausforderung.» Verbunden mit teilweise diffizilen Produktanforderungen und Serviceprozessen sowie Interventions­zeiten würden sie sehr hohe Anforderungen an eine lokale Organisation stellen. Diesen ist nicht jede Vertriebsgesellschaft in gleichem Ausmass gewachsen», hält der 42-jährige eidg. dipl. Betriebsökonom FH fest. Sein erstes Studium hatte er an der ZHAW in Winterthur absolviert. Empfehlungen derzeit in Umsetzung Der Miele-Konzern gewährte Anrig in besonderem Masse Einblick für seine Arbeit, die er mittels quantitativer Analysen und Befragungen durchführte. «Die Handlungsempfehlungen sind derzeit in Umsetzung», hält Anrig fest. Der theoretische Rahmen bietet spannende Denkanstösse für all diejenigen, die in international tätigen Unternehmen unterwegs

Richard Anrig erhält die Auszeichnung von EMBA-Direktor Wolfgang Jenewein.

sind. Die Untersuchung basiert auf dem Modell von Bartlett & Goshal (1989). Sie stellten dabei drei verschiedene Typen von Unternehmen fest, die sich durch bestimmte Fähigkeiten auszeichnen: Reaktionsfähigkeit, Effizienz oder Wissenstransfer. Dies schlägt sich in der Organisationsstruktur nieder, wie diese Unternehmen gesteuert werden. Da sind zum einen lose föderierte nationale Unternehmen, straff zentralisierte Unternehmen oder Mischformen dazwischen. Gleichzeitig stellten die Ökonomen fest, dass derartige Unternehmen den Anforderungen des Marktes nicht mehr gerecht werden. Sie sehen die Lösung anstelle eines Zentrums oder föde­ raler Kleinzentren in einem Netzwerk, das die Vorteile beider Strukturen in sich vereinigt. Ausgewogenes Führungsmodell Anrig hat darauf aufbauend ein Führungsmodell für «Miele Professional» entwickelt, in der er eine vereinfachte und nachhaltige Steuerung der einzelnen Landesgesell­ schaften vorschlägt. Dabei werden etwa die Märkte institutionalisiert in die strategische

Produktplanung und die Weiterentwicklung einbe­zogen. Dieses Potenzial wurde bislang noch zu wenig genutzt. Die Vertriebsgesellschaften konzentrieren sich derweil darauf, Kompetenzen aufzubauen und das zentrale Nutzenversprechen einzuhalten. Das bringt es mit sich, dass sich die Gesellschaften in kleineren Märkten auf das Basissortiment fokussieren. Gleichzeitig werden dadurch die Prozesse effizienter, die Absatzmengen gesteigert und die Herstellungskosten gesenkt. «Der daraus resultierende Margengewinn kann zur Quersubventionierung von komplexeren Produkt­gruppen verwendet werden», hält Anrig fest. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessert. Der Fokus des Modells von Bartlett & Goshal liegt klar auf Produktionsunternehmen. Die Leistung von Anrig besteht neben den konkreten Handlungsempfehlungen für Miele insbesondere in der Erweiterung um Dimensionen wie die Unternehmenskultur. Erst so wird es für weltweit agierende Handelsunternehmen auch richtig anwendbar.

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Publikationen

Praxishandbuch Legal Operations Management Roman P. Falta, Christian Dueblin

work on this crucial but under-researched der Schweiz. Mit solchen Zahlen verbinden subject. As well as rich empirical evidence sich auch zahlreiche Fragen an die Wissenfrom several groundbreaking studies, it in- schaft, denen letztere sich nur erfolgreich stelSpringer cludes conceptual and methodological tools len kann, wenn sie den Schritt über diszipliand policy recommendations to help re- näre und andere Grenzen wagt. Dies – und Dieses Praxishand- searchers and policy-makers understand in- mehr – will die Taskforce mit den Denkanbuch basiert auf dem novation in the informal economy. stössen verdeutlichen: So nehmen diese im Erfahrungsschatz von ersten Teil die Schweizer Perspektive ein, öffüber 40 Persönlichkeinen dann aber den Blick auf die Erfahrungen ten aus Universitäten, Ethik von Banken und Finanzen in Europa und den USA. Immer gilt es, gänder Öffentlichen Ver- Manfred Stüttgen gige Denkmuster zu hinterfragen; im dritten waltung und der Theologischer Verlag Teil werden denn auch herkömmliche ZuPrivatwirtschaft. Mit schreibungen zerpflückt. Und spätestens, seinem Querschnitt In der Finanzindustrie wenn sich der letzte Abschnitt der biblischen durch wichtige praxiszeichnen sich neue Erzählungen von Flucht und Migration zurelevante Aspekte von Legal Operations Spielregeln ab. Neben fi- wendet, wird es offenkundig: MigrationsgeManagement richtet sich das Werk nicht nur nanzieller Rendite ge- schichte ist Menschheitsgeschichte. an Legal und General Counsels, sondern winnen nicht-ökonomiauch an Aufsichtsräte, CEOs, CFOs und sche Motive an Bedeuweitere Führungskräfte von KMU, Grosstung: Anleger fordern Der Bauherr unternehmen und multinationaler Konzernachhaltige Investments, Dieter Pfister ne sowie an Behörden und AnwaltskanzBanken positionieren gesowip leien. Es richtet sich an diejenigen Personen, sich als sozial und umdie sich bei ihrer Arbeit vertieft mit der weltbewusst und Kapitalmarktakteure müssen Der Bauherr ist nicht nur LetztverantwortliFunktion des Rechts, dem Aufbau, der Or- die Verteilung von gesellschaftlichem Risiko ganisation von Rechtsabteilungen und de- und privatem Gewinn als fair legitimieren. cher dafür, dass ein Bauwerk gebrauchsren Optimierung auseinandersetzen wollen. Dieser transdisziplinäre Sammelband vereinigt Forschungsresultate, kritische Reflexiofunktionalen, ökonominen und Denkanstösse führender Expertinschen und ökologiThe Informal Economy in Developing nen und Experten aus den Bereichen Investschen Vorgaben und Anforderungen entNations ment, Bankmanagement, Finanzethik und Erika Kraemer-Mbula, Moraltheologie aus der Schweiz, Deutschland, spricht, sondern auch, Sacha Wunsch-Vincent Österreich, Kanada und den USA. dass sich Menschen darin wohlfühlen, dass es stimmig wirkt in Bezug Cambridge auf Eignerpersönlichkeit, Nutzende sowie The informal economy Denkanstösse – Perspektiven auf Umfeld und deren sozialen und kulturellen represents a significant Flucht und Migration Ansprüchen. Doch wie kann er diese nicht leichte Aufgabe meistern, welche Vorgaben share of output and Claudia Franziska Brühwiler und employment in many weitere muss er gerade bei emotionalen und kultureldeveloping countries. Taskforce Migration len Aspekten definieren, um nachhaltig Erfolg zu haben? Yet little is known about this hidden engine of Vom regionalpolitisch innovation. This piound -historisch kundineering study addressgen Blick eines ehemaes some crucial quesligen Universitätsrates tions, including: what is the role of the inforüber völker- und euromal sector in economic development? How parechtliche Auseinandoes innovation occur in the informal econdersetzungen bis zur omy? How does it spread, who are the key medienkritischen Biactors and what impacts does it have? How lanz eines Mediendo inventors and entrepreneurs in the inforschaffenden versammal economy reap benefits from their inno- melt die Broschüre Denkanstösse. «Perspekvations? What stops informal sector innova- tiven auf Flucht und Migration» zeigt eine Gerne platzieren wir hier oder auf der tion from scaling up? How can informal sec- Vielfalt von Perspektiven und Positionen zu Website hsgalumni.ch/buecher einen tor innovation in developing countries be einem Themenkreis, der uns so schnell nicht Hinweis zu Publikationen von Mitgliemeasured? And what policies might support loslassen wird: Gemäss Staatssekretariat für dern. Rezensionsexemplar bitte an die informal sector innovation and improve its Migration wurden 1,3 Millionen Asylanträge Redaktion (Adresse vgl. Impressum). impacts? This book will stimulate further allein 2016 in Europa gestellt, 27 207 davon in

Publikationen

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Presse

HSG in den Medien SRF, 9. Oktober 2017

Mehr Experimente an der HSG Die HSG hat ein neues Labor für die Ver­ haltensforschung eingerichtet. Eines der neuen Forschungsinstrumente ist der sogenannte «Eyetracker». Dieser analysiert, was eine Testperson auf einer Verpackung liest und was eben nicht: «Das ist ein wichtiges Mittel, um zu genauen, realitätsnahen Erkenntnissen zu kommen», erklärt Labinot Demaj, der Leiter des Labors für Verhaltensforschung an der HSG. Für Kuno Schedler, den Prorektor der HSG, ist dieses neue Labor von zentraler Bedeutung: «Speziell an diesem neuen Labor für Verhaltensforschung ist ausserdem, dass es allen Fakultäten innerhalb der Universität St.Gallen und auch Forschenden von anderen Universitäten offensteht.» Derzeit wird das neue HSG-Labor vor allem von den Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre und Marketing genutzt. Und das Interesse an der Ver­ haltensforschung an der Universität St.Gallen sei immens, sagt Labinot Demaj weiter, bereits gebe es Wartelisten für interessierte Forschende.

St.Galler Tagblatt, 2. November 2017

In St.Gallen sollen Ärzte und Pflegefachleute gemeinsam lernen Der geplante Medical Master in St.Gallen soll schweizweit einzigartig werden. Die

Medizinstudierenden sollen ab 2020 nicht nur Kurse in medizinischer Grundversorgung am Kantonsspital St.Gallen be­ legen, sondern auch an der Universität St.Gallen (HSG) und an der Fachhochschule St.Gallen (FHS). An der HSG werden die angehenden Mediziner in Management & Governance unterrichtet, an der FHS in interprofessioneller Zusammenarbeit. Aussergewöhnlich an den Kursen der FHS: Die Medizinstudenten werden diese gemeinsam mit Studierenden der Pflege belegen. Zu den wichtigsten Zielen gehören laut Birgit Vosseler, Fachbereichsleiterin Gesundheit und Prorektorin an der FHS, Medizin und Pflege näher zusammenzurücken und die Hierarchie zwischen diesen Fachbereichen aufzubrechen. Dies sei notwendig, weil sich die gesellschaftlichen Anforderungen veränderten, die Menschen älter und die Krankheiten komplexer werden. Auch die Gesundheitskosten würden weiter massiv steigen, wenn es künftig kein gemeinsames System Medizin-Pflege gebe. Über 80 Studienanwärterinnen und -anwärter hat dieses neue Konzept überzeugt: Sie alle meldeten sich in diesem Frühjahr für ein Medizinstudium im sogenannten «St.Galler Track» an. 41 Studierende haben einen Platz bekommen und bereits in diesem Herbstsemester ihr Bachelorstudium an der Universität Zürich begonnen. In drei Jahren werden sie dann für den Master nach St.Gallen wechseln.

St.Galler Tagblatt, 3. November 2017

Das Smartphone ist der grösste Freiheitskiller für Kinder Intelligenz ist das eine, aber es gibt noch eine Voraussetzung dafür, wie ein erfolg­ reiches Leben gelingen kann. Das sagt Manfred Spitzer, der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm. Er spricht von Willenskraft und Selbstkontrolle. Und daran könne der Mensch selbst arbeiten. Der Mensch hat die Möglichkeit, autonom zu sein, seine Willenskraft zu stärken und Selbstkontrolle zu fördern. «Und wenn ein Kind das gut kann, kann es das vierzig Jahre später immer noch», sagt Spitzer. Kinder müssten in dieser Hinsicht gefördert werden. «Wer als Kind konzentriert sein kann, sich gut im Griff hat und über Selbstkontrolle verfügt, hat später viele Vorteile», sagte der Hirnforscher diese Woche im Rahmen einer Unicef-Tagung im Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen zum Thema «Kinderfreundliche Lebensräume». Kinder müssten nach draussen. «Viele unterschätzen die positive Wirkung von Naturberührung. Im Freien, nicht digital.» Doch dagegen wirke der grösste Freiheitskiller für Kinder, den es heute gebe: das Smartphone. «In jedem Alter des Kindes erzeugt dieses Gerät Störungen.» Den Kleinen mache es Schlafstörungen, den Älteren raube es die Wörter aus dem Gehirn.

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Kreuzworträtsel

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Vertikal   1. Standseilbahn in St.Gallen (…bahn)   3. Einkaufskomplex nahe Bahnhof St.Gallen   5. Master in Unternehmensführung (Abk.)   6. Kirche in St.Galler Altstadt (Sankt…)   7. Herausgeber HSG Alumni-Kreditkarte   9. Essaywettbewerb am St.Gallen Symposium (Wings of…) 11. US Elite-Universität 12. Schweizer Landwirtschaftsmesse 13. Architekturstil der HSG

Lösungswort online unter www.hsgalumni.ch/alma einreichen, oder per E-Mail an alumni@unisg.ch senden. Bitte gib deine Adresse und den Betreff: «Kreuzworträtsellösung alma» an. Viel Glück! Einsendeschluss: Freitag, 9. Februar 2018

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Horizontal   2. Kürzlich verstorbener Ex HSG Alumni-Präsident (Nachname)   4. Endstation der Strassenbahn S21 ab St.Gallen   7. Transnationale Hochschulreform 1999 (…-Prozess)   8. Beste europäische Universität nach Shanghai-Ranking 10. Studentenschaft der HSG (Abk.) 14. Regionalbank in St.Gallen, Schwyz und Zürich 15. Ex-Miss Schweiz und HSG-Alumna (Nachname) 16. Vorlesungsreihe an der HSG (500 Jahre …) 17. Technologische Finanzinnovation 18. Alt-Bundesrätin, gebürtige St.Gallerin (Nachname) 19. Europäisches Austauschprogramm

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Universität Nach zehnjähriger Zusammenarbeit wird erfolgreiche Kooperation deutlich ausgebaut

«Ritterschlag» für HSG-Doppelprogramm mit Fletcher School Boston Seit zehn Jahren bietet die HSG für Studierende des «Master of International Affairs (MIA)» ein Dual Degree Programm mit der weltweit bekannten und renommierten Fletcher School in Boston an. Zum 10-Jahr-Jubiläum dieser Kooperation wurde die Uni­ versität nun zum privilegierten Partner und kann damit jährlich bis zu 20 Studierende global und direkt für den Dual Degree rekrutieren. Roger Tinner «Das ist so etwas wie ein Ritterschlag für unser MIA-Programm und für die Universität St.Gallen», freut sich Professor Christoph Frei, der die Kooperation auf Seiten der HSG zusammen mit Dirk Lehmkuhl und Daniela Engelmann betreut. Er spricht von einem «strategischen Mehrwert», denn tatsächlich erfährt die langjährige Kooperation damit nicht nur eine quantitative Ausweitung, sondern auch eine qualitative Aufwertung: Bisher konnte die HSG jährlich zwei bis drei Studierende für das Dual Degree-Programm auswählen. Neu werden weltweit, direkt und in Zusammenarbeit mit der Fletcher School jedes Jahr 15 bis 20 Studierende rekrutiert.

Privilegierter Partner Das Format gemeinsamer, direkter Rekrutierung hat sich im Dual Degree zwischen MIA und Sciences Po Paris bereits bewährt. Durch den Entscheid der Fletcher School, dem eine unabhängige Evaluation voranging, erfährt der Master of International Affairs an der HSG eine weitere Aufwertung: Er wird so aus der ganzen Welt Studierende anziehen, denen ein weltweit anerkanntes Qualitätsstudium angeboten wird. Das beeinflusst Anzahl wie Qualität der MIA-Studierenden. Die Kooperation mit dem «Marktleader» Fletcher School bietet den Absolventinnen und Absolventen schliesslich auch Zugang zum weltbesten Alumni-Netzwerk im Bereich Diplomatie/Public Policy. Die Fletcher School ist nämlich, so Christoph Frei, «der weltweit tonangebende Benchmark, gemessen an den Kriterien Impact und Placement Record».

Stategische Bedeutung Die Kooperation mit der Fletcher School hat auch eine wichtige Vorgeschichte: Als 2001 die Studienreform vorbereitet wurde, wollten die Gründerväter des Programms «International Affairs», Heinz Hauser und Roland Kley, dem von Bologna ausgehenden, disziplinären Charakter von Studiengängen bewusst einen Studiengang für flexible Generalisten entgegenstellen. Denn Multidisziplinarität war und ist zusammen mit der Praxisnähe eine prägende Tradition der HSG: Denn, so wieder Christoph Frei: «Die Praxis kümmert sich nie um disziplinäre Abgrenzungen.» Bereits früh habe man Recht eingeführt, um den Studierenden genügend Rechtskenntnisse für den Handelsverkehr mitzugeben. Zweites Anliegen neben der Multidiszplinarität war Internationalität (Heinz Hauser war damals Delegierter des Rektors für internationale Austauschprogramme), nachdem der Lehrgang Staatswissenschaften vorher während Jahrzehnten stärker auf die Schweiz und deren öffentliche Verwaltung ausgerichtet gewesen war. So suchte man damals strategisch wichtige Partner mit hoher Glaubwürdigkeit und fand sie in der Fletcher School in Boston (Teil der Tufts University), und in der Sciences Po in Paris – und schuf mit beiden jeweils ein Doppeldiplom-Programm. Dass es zu diesen Partnerschaften kommen konnte, war der damals schon international beachtlichen Positionierung der Universität St.Gallen als Business School zu verdanken, die auch in den USA zur Kentnis genommen wurde. So sahen die Amerikaner, dass sich mit einem Doppelabschluss für ihre Absolvent(inn)en auch in Europa Türen öffneten.

Unterstützung aus der Praxis Neben Heinz Hauser ist die Partnerschaft vor allem Wolfgang Schürer zu verdanken, der als «Türöffner» die konkreten Kontakte zum Dean der Fletcher School, Steven Bosworth, vermittelte. Dazu kommen Thomas Schmidheiny und Ulrich Grete von der Stiftung «Ecoscientia», die über Jahre ein gemeinsames, einwöchiges Seminar mit hochkarätigen Referenten für die beiden

Faculties und die Studierenden finanzierte, das den Dual Degree ergänzte und im European Center der Tufts University bis heute stattfindet. Und schliesslich ist der Ausbau der Kooperation auch der personellen Kontinuität auf beiden Seiten zu verdanken.

unisg.ch/mia

Stimmen von Absolvent(inn)en Tilmann Morata Liebert (2008/2009 im Doppeldiplomprogramm, heute Policy Officer bei der Europäischen Kommission): «Dieses Programm war ohne zu übertreiben entscheidend für meine Karrierelaufbahn: Nach dem Studium legte ich verschiedene Stationen ein, bis ich meinen Traum verwirklichte, für die Europäische Kommission internationale Klimaverhandlungen zu führen. Mit MIA und MALD in der Tasche habe ich die hierfür erforderliche globale und interdisziplinäre Perspektive mitgebracht und, mindestens so wichtig, die Fähigkeit, immer weiter dazuzulernen. Ich bin davon überzeugt, dass beim Studium der Internationalen Beziehungen die Kunst darin besteht, zu reflektieren, was man wirklich für sich will, um dann den eigenen Weg dorthin zu gehen – das DDP bietet hierfür den optimalen Rahmen.» Helen Pittam (2015 Doppeldiplomprogramm begonnen, schliesst derzeit den Master ab): «I chose the St.Gallen / Fletcher dual degree because I wanted the challenge of experiencing two different countries and education systems. At Fletcher I focused on human security, while at St.Gallen I was able to develop my research and quantitative skills. This has enabled me not only to better understand humanitarian work, but also to contribute with a specific skillset. I am know working as a Junior Assessment Officer for REACH Initiative in South Sudan, combining what I learned at Fletcher and St.Gallen to provide analysis of humanitarian needs in difficult-to-reach areas.»

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agenda Schweiz 29. Dezember 2017 HSG Alumni Club Engadin St. Moritz Apéro & Dinner 19 bis 22 Uhr Chesa al Parc (Kulm Hotel), St. Moritz – Dorf olga.valek@mccov.ch 25. Januar 2018 HSG Alumni Zentralschweiz Lunch + Referat: Claudius Gutemann, Rianta Capital 12 bis 14.15 Uhr Restaurant Aklin, Zug sn@familyofficecircle.ch 25. Januar 2018 HSG Alumni Industrial Club HAIC: Acutronic Event: Produktion, Nachfolgeplanung, Apéro 17.30 bis 21 Uhr Acutronic Switzerland, Bubikon enzowaelchli@gmail.com

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27. Januar 2018 HSG Alumni Women’s Chapter Ladies Saturday Brunch im Bebek 10.30 bis 13 Uhr Restaurant Bebek, Zürich alessia.oertig@unisg.ch

7. März 2018 HSG Alumni Zentralschweiz Bundeshausbesuch mit Thomas Aeschi 16.20 bis 22 Uhr Bern ivana.meyer@axonxperts.ch

27. Januar bis 4. Februar 2018 EMBE HSG Alumni EMBE Studytour 2018 Singapur und Ho Chi Minh City rudolf.bruehwiler@swissonline.ch

17. Mai 2018 HSG Alumni HSG Alumni Forum 2018: Zukunft des Handels 9 bis 16 Uhr Olma Messen, St.Gallen alumni@unisg.ch

29. Januar 2018 HSG Alumni Career Services Mein Ziel – Unternehmer /-in 18 bis 22 Uhr Rackspace International, Zürich ariel.hugentobler@unisg.ch 27. Februar 2018 HSG Alumni Industrial Club Pricing in der Industrie am Beispiel Zehnder 18.15 bis 21.30 Uhr Zehnder Group AG, Gränichen enzowaelchli@gmail.com

30. August bis 1. September 2018 HSG Alumni 9. Internationale HSG Alumni Konferenz: Society 4.0 Campus der HSG, St.Gallen alumni@unisg.ch


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