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Der Gebetsteppich
Ein Gebetsteppich, der im Arabischen als „Sajjada“ und im Persischen als „Namazlik“ bezeichnet wird, stellt ein unverzichtbares Utensil für betende Personen dar. Er wird in der Regel aus weichen Materialien wie Wolle oder Baumwolle hergestellt und dient nicht nur als Gebets-, sondern auch als hygienische Unterlage. Charakteristische Ornamente und geometrische Muster verleihen ihm eine besondere Ästhetik. Die Masse variieren in der Breite von 650 bis 750 mm und in der Länge von 110 bis 115 mm. Im Allgemeinen unterscheidet sich ein Gebetsteppich von herkömmlichen Teppichen durch das Vorhandensein von einem vorderen und einem hinteren Teil. Der Teppich hat eine eindeutige obere und untere bzw. vordere und hintere Kante, wird jedoch als symmetrisch wahrgenommen, da die vertikale Mittelachse dominant ist und die rechte und linke Seite streng symmetrisch sind. Dies dient dem Zweck, der betenden Person zu zeigen, wie er oder sie den Teppich korrekt ausrichten und die Stirn beim Niederwerfen platzieren soll.
Bei der Gestaltung von Gebetsteppichen werden oft geometrische Muster und arabeske, pflanzenähnliche Ornamente bevorzugt, während Abbildungen von Menschen und Tieren im religiösen Kontext vermieden werden. Der Grund dafür liegt darin, dass die Betenden nicht vom eigentlichen Gebetsritual abgelenkt werden sollen und ein möglicher Bezug zu Götzendienst vermieden werden sollte, was als Apostasie verurteilt werden könnte. Bei der Gestaltung von Gebetsteppichen spielen jedoch auch regionale und kulturelle Faktoren eine wichtige Rolle. So können Gebetsteppiche aus der Türkei beispielsweise andere Farben und Muster aufweisen als solche aus Marokko oder aus dem Iran. In vielen Fällen zeigt sich jedoch eine bogenförmige Grundgeometrie, die an die Gebetsnische „Mihrab“ einer Moschee erinnert. Beliebt sind auch Abbildungen der «Kaaba», des Felsendoms oder einer Moschee.
Es sei darauf hingewiesen, dass die meisten Moscheen weltweit bereits mit grossen Gebetsteppichen ausgestattet sind, die es den Betenden ermöglichen, ihre Gebete ohne persönlichen Teppich abzuhalten. Diese grossen Gebetsteppiche sind bereits entsprechend ausgerichtet und ermöglichen eine klare Orientierung, um die korrekte Position der Füsse beim Beten zu finden.
Die Bekdemir-Moschee im Stadtteil Kavak von Samsun, die 1596 ohne Nägel erbaut wurde, ist eines der originellsten Beispiele für die Holzarchitektur in Anatolien. Bemerkenswert sind die Feinen Verzierungen aus Wurzelfarbe in der Moschee, die in der Blockbau Technik gebaut wurde, bei der das gesamte Holz ineinander verschachtelt ist.