Forschung an der HTW Berlin Vielfalt mit Profil
Die Forschungsprojekte der HTW Berlin finden Aufmerksamkeit. Hier erklärt Adam Stuchlik, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor für Thermo- und Fluiddynamik, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, das „Wunder“ der Kavitation. (Foto: Adina Herde)
Innovativ, praxisbezogen und profiliert: Forschung an der HTW Berlin Forschung ist für die HTW Berlin ein zentraler Erfolgs faktor. Die Hochschule fördert individuelle und team orientierte Forschungsaktivitäten mit einer ambitionierten Forschungsstrategie, Investitionen in die Infrastruktur und gezielten Anreizen. Beachtliche Erfolge bei der Einwerbung von Drittmitteln, vielfältige Forschungsaktivitäten sowie die stetige Zunahme von Projekten, Kooperationen und Veröffentlichungen bestätigen den eingeschlagenen Kurs. Die Forscherinnen und Forscher der HTW Berlin bringen ihre Ideen, Expertise und Kontakte in jährlich mehr als 150 thematisch weitgefächerte Drittmittelvorhaben ein, die in der Regel im Verbund mit Partnern aus der Wirtschaft durchgeführt werden. Viele Projekte sind konkret am Innovationsbedarf einzelner Betriebe und Branchen oder an den Entwicklungspotentialen des regionalen Umfeldes ausgerichtet. Auf der Agenda stehen auch Themen, für die verschiedene Fachkompetenzen gebündelt werden. Denn nur in interdisziplinären Teams können ganzheitliche Strategien zum Beispiel für die klimafreundliche Umgestaltung der Energieversorgung, eine bessere Gesundheitsversorgung, die Herausforderungen durch eine alternde Gesellschaft oder die Digitalisierung von Kultur und Gesellschaft entwickelt werden. Die Forschungsergebnisse fließen ein in betriebliche und technische Innovationen, neue Konzepte, Software- und Prototypentwicklungen. In jährlich ca. 500 wissenschaftlichen Publikationen, auf Messen, Ausstellungen und Konferenzen werden diese Ergebnisse der Fachwelt und interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Von Creative Computing bis Gamechanger, von Gesundheit bis Kultur Islam: die Forschungscluster der HTW Berlin auf einen Blick
Klimagerechte Energieversorgungssysteme und energieeffiziente Gebäude Das Forschungscluster Klimagerechte Energieversorgungssysteme und energieeffiziente Gebäude arbeitet an Ideen zur klimagerechten Umgestaltung unserer Energieversorgung. Der Energiebedarf bestehender Gebäude soll drastisch reduziert und zusätzlich die Energieversorgung auf geringwertige und regenerative Energiequellen umgestellt werden. Die Qualität des Innenraumklimas ist aufgrund seiner Bedeutung für Wohlergehen, Gesundheit und Leistungsfähigkeit ein weiteres wichtiges Forschungsfeld.
Das Skyradiometer auf dem Dach der Hochschule ermöglicht die Messung von räumlich und spektral aufgelöster Solarstrahlung.
Forschungsprojekte befassen sich mit Energieeffizienz systemen und dem klimagerechten Bauen. Es geht darum, regenerative Wärmeversorgungskonzepte für Gebäude zu entwickeln, die Wärmedämmung und Abdichtung der Gebäudehülle zu verbessern und die Anlagentechnik zur Beheizung, Kühlung und Belüftung zu optimieren.
(Foto: Rainer Meißle)
Gesundheit Im interdisziplinären Forschungscluster Gesundheit werden Produkte, Verfahren, Konzepte sowie Dienstleistungen für eine bessere Gesundheit entwickelt. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit liegen auf der Erforschung innovativer Diagnoseverfahren, der Identifizierung neuer Wirkstoffe für die Behandlung von Krebs und alterungs bedingten Krankheiten sowie der Entwicklung neuer Produktionsverfahren für Life-Science-Produkte.
Mit dem Multichannel-Arm ist ein automatisiertes, paralleles Pipettieren im Mikroliterbereich möglich. (Foto: Rainer Meißle)
Weitere Projekte befassen sich mit der Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit neuer Medizin- und Pharmaprodukte. Außerdem werden Wege aufgezeigt, wie Prozesse in der medizinischen Versorgung effizienter gestaltet w erden können. Auch die Herausforderungen des demografischen Wandels sind Gegenstand der Forschungsaktivitäten. In Forschungsvorhaben werden u.a. Modelle für eine bessere Versorgung und Pflege im Alter konzipiert und mit Praxispartnern erprobt. Schließlich setzen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und den wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine moderne Gesundheitsversorgung auseinander.
Gamechanger Mit digitalen Spielen und Spielsystemen befasst sich das Forschungscluster Gamechanger. Das Team konzentriert sich auf die Bereiche Ästhetik des Spiels, Game System Design, Game Studies, Game Technology, Gamification und Qualifizierung im Bereich der Spielentwicklung. Erforscht wird auch der innovative Transfer von Methoden und Techniken der digitalen Spiele in andere Wissensund Anwendungsbereiche, wie z. B. Gesundheit, Archäologie, Bildung und Wirtschaft.
Das Forschungscluster Gamechanger beschäftigt sich auch mit dem Einsatz von digitalen Medien in anderen Wissens- und Anwendungsbereichen, bspw. in der Gesundheitswirtschaft. (Foto: Thomas Bremer)
Kultur Islam Das Forschungscluster Kultur Islam (Schutz, Erhalt und Management des kulturellen Erbes der islamischen Welt) unterstützt die Bewahrung und den Wiederaufbau des kulturellen Erbes der islamischen Welt. Diese wertvollen Bestandteile des Weltkulturerbes sind durch gesellschaftliche Umbrüche und gewaltsame Konflikte in einigen Regionen stark gefährdet und bedürfen eines effizienten Schutzes.
Vermessung der Architektur der Zitadelle von Aleppo mit einem Laser-Scanner. (Foto: Christoph Eckelt)
Das Forscherteam bündelt unterschiedliche Fachkompetenzen, um ein möglichst breites Spektrum von Maßnahmen zum Schutz, Erhalt und Management der Kulturgüter entwickeln und bereitstellen zu können. Die Arbeiten erstrecken sich von der Notfallprävention und dem Risikomanagement über die Konservierung und Restaurierung der beschädigten und gefährdeten Kulturschätze bis hin zu deren Inventarisierung und Dokumentation mit Hilfe modernster digitaler Methoden. Die Zusammenarbeit beim Schutz der Kulturgüter wird in der Regel von Einrichtungen in den betroffenen Regionen initiiert, mit denen die HTW Berlin aufgrund langjähriger Forschungskooperationen eng verbunden ist.
Creative Computing Die Generierung, Bearbeitung und Analyse von Bildern steht im Mittelpunkt des Forschungsclusters Creative Computing. Das Team beschäftigt sich mit dem Einsatz von Computertechnologien zur Simulation von virtuellen Welten und der konzeptionellen und gestalterischen Entwicklung von Mensch-Maschine-Schnittstellen. Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung des Nutzererlebnisses; deshalb werden auch Erkenntnisse der Designforschung integriert, insbesondere in Verbindung mit der Markt- und Gebrauchstauglichkeitsforschung.
Prof. Kai-Uwe Barthel erläutert die Möglichkeiten des von ihm entwickelten Imagesorters. (Foto: Gregor Strutz)
Kultur und Informatik Die Nutzungsmöglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik für die Kultur- und Kreativwirtschaft stehen im Fokus des Forschungsclusters Kultur und Informatik. Das Forscherteam entwickelt und erprobt neue technische und konzeptionelle Lösungen für die Erzeugung, Sammlung, Archivierung, Erhaltung, Pflege und Bereitstellung kultureller Artefakte. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt hierbei auf der Aufarbeitung und Bewahrung des regionalen Industriekulturerbes und dessen touristischer Erschließung.
Eine durch Gesten gesteuerte Kooperationstetris entstand im Teilprojekt Creative Media. (Foto: Christoph Eckelt)
Softwaresysteme und Informatikmethoden für eine Nachhaltige Entwicklung (SOFTINE)
Ein Eyetracking-Scan-Path hilft, betriebliche Umweltinformationssysteme auf ihre Nutzerfreundlichkeit hin zu überprüfen. (Foto: Reiner Meißle)
Betriebliche Produktionsprozesse werden zunehmend mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik unterstützt. Das Forschungscluster SOFTINE arbeitet daran, dass hierbei die Umwelt geschont wird und Ressourcen effizient eingesetzt werden. Dabei verfolgt das Team zwei Ansätze: Zum einen nutzt es systematisch die Möglichkeiten moderner Software und Informationstechnik zur Sicherung der Nachhaltigkeit in verschiedensten betrieblichen Anwendungsbereichen (Green By IT). Zum anderen arbeitet es daran, die Herstellung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien energie- und ressourceneffizient zu gestalten. Umweltanforderungen werden systematisch integriert (Green IT). Die Simulation betrieblicher Stoffströme spielt in beiden Ansätzen eine wichtige Rolle.
Money, Finance, Trade and Development
Ökonomische Krisen und die weltwirtschaftliche Stabilität zählen zu
Mit den Ursachen der Finanzkrise, geeigneten Wegen zur Wiederherstellung des makroökonomischen Gleichgewichts sowie den Herausforderungen für die Weltwirtschaft durch den Aufstieg der so genannten „Emerging Markets“ befasst sich das Forschungscluster Money, Finance, Trade and Development. Das Interesse der Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gilt der Vorbeugung und Bekämpfung von ökonomischen Krisen und der Sicherung der weltwirtschaftlichen Stabilität. In ihre Untersuchungen beziehen sie die EU-Mitgliedstaaten und OECD-Länder ebenso ein wie die Entwicklungs- und Schwellenländer. Mit seinen Forschungsergebnissen beteiligt sich das Wissenschaftlerteam an der weltweiten Diskussion über eine bessere Strukturierung und Regulierung des Finanzmarktes sowie eine veränderte Aufgabenverteilung zwischen Markt und Staat.
den Spezialgebieten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungscluster Money, Finance, Trade and Development. (Foto: Axel Völcker und Gregor Strutz)
Leitmotiv ist die Suche nach geeigneten Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzsysteme, zur Förderung von stabilem Wachstum und für eine größere Nachhaltigkeit in entwickelten wie in den sogenannten Entwicklungsländern.
Technologies and Solutions for Industrial and Demographic Change (IDC) Die Herausforderungen des industriellen und demografischen Wandels bilden den großen thematischen Rahmen für das interdisziplinäre Forschungscluster IDC an der HTW Berlin.
Über die Herausforderungen des industriellen und demografischen Wandels wird regelmäßig auf Tagungen und Veranstaltungen an der HTW Berlin diskutiert. (Foto: Richard Kurc und Björn Schumann)
Hochtechnologie-Regionen müssen, um sich im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb langfristig behaupten zu können, ihr Know-how einsetzen, eine höhere Automatisierung anstreben und an der intelligenten, effizienten und flexiblen Vernetzung ihrer Produktionssysteme, Produktionsmittel und Produktionsgebäude arbeiten. Die durch ihre alternde Bevölkerung gekennzeichnete Industriegesellschaft muss gleichzeitig ihre Produktionsund Arbeitsmarktstrukturen umgestalten und integrierte Konzepte und Lösungen für Dienstleistungen, Versorgungsund Konsumangebote entwickeln. Ausgehend von einer regionalen Potentialanalyse können die laufenden Forschungsaktivitäten unterschiedliche Lösungsansätze zur komplexen Problematik beitragen.
Sorgt für umfassenden Service von der Idee bis zur Verwertung: das Team im Kooperationszentrum Wissenschaft-Praxis. (Foto: Gregor Strutz)
Service rund um Forschung und Technologietransfer: das Kooperationszentrum Wissenschaft-Praxis Gute Forschung erfordert umfassenden Service von der Idee bis zur Verwertung. Der beste Weg zur Zusammen arbeit: der persönliche Kontakt. Im Vorfeld einer Kooperation planen die beteiligten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam ihre Ziele, Arbeitsschritte, Ressourcen sowie die Finanzierung. Frühzeitig werden Aufgaben und Rechte der P artner geklärt und eine Strategie für die Verbreitung und Verwertung der Ergebnisse vereinbart. Um das Projekt zum Erfolg zu führen, ist neben der Forschungsexpertise auch professionelles Projektmanagement gefragt. Im Kooperationszentrum Wissenschaft-Praxis (KONTAKT) der HTW Berlin finden Forschende der Hochschule und ihre Kooperationspartner sämtliche Service- und Beratungs angebote unter einem Dach:
Ihre Ansprechpartnerin: Bärbel Sulzbacher (Leiterin) Kooperationszentrum Wissenschaft-Praxis (KONTAKT) HTW Berlin Treskowallee 8 10318 Berlin Telefon: (030) 5019-2526 Fax: (030) 5019-2545 E-Mail: baerbel.sulzbacher@htw-berlin.de Web: www.htw-berlin.de/hochschulstruktur/
· Kontakte zu Expertinnen und Experten der Hochschule · Mess- und Prüfleistungen, Marktrecherchen · Auftragsforschungen und Forschungskooperationen · Information und Beratung zu öffentlichen Fördermöglichkeiten für gemeinsame Vorhaben · Kooperationsverträge und Forschungsverbundprojekte · Vorbereitung, Beantragung, Begleitung von Forschungsvorhaben · Forschungsmarketing und F orschungsevaluation · Patent- und Erfinderberatung ·Kompetenzzentrum für angewandte Informatik des Berliner Instituts für angewandte Forschung (IFAF)
zentrale-referate/kooperationszentrum- wissenschaft-praxis
Der Online-Forschungskatalog
»Wir freuen uns, wenn aus einer Idee ein
gibt schnelle Auskunft und einen guten Überblick über alle Forschenden der HTW Berlin mit ihrem persönlichen Profil und ihren Aktivitäten:
Projekt wird, das in der Praxis erkennbaren Nutzen entfaltet. Diesen Prozess unterstützen wir in allen Phasen. An der HTW Berlin haben wir das große Glück, dass sich in der angewandten Forschung Know-how aus Technik, Informatik, Wirtschaft, Kultur und Gestaltung in immer neuen Konstellationen verbindet. Das macht unsere Arbeit span-
· Projekte, Publikationen, Vorträge, Veranstaltungen · Forschungscluster der HTW Berlin · Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für spezifische Fach- und Themengebiete sowie Wirtschaftsbranchen und Anwendungsfelder
nend und kreativ.«
Bärbel Sulzbacher
www.htw-berlin.de/forschung/online-forschungskatalog
Forschungslandschaft der HTW Berlin
Forschungsprojekt der HTW Berlin Forschungscluster der HTW Berlin Forschungsschwerpunkt der HTW Berlin in der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Schwerpunkte, Cluster und Einzelprojekte: Forschung an der HTW Berlin Forschung ist für die HTW Berlin Kernaufgabe und Schlüsselfaktor für den Erfolg. Forschungsaktivitäten verbinden die Hochschule mit der Fachwelt, wissenschaftlichen Netzwerken und Unternehmen und garantieren gleichzeitig eine hohe Qualität in Studium und Lehre. Das Profil der HTW Berlin prägen drei Forschungsschwerpunkte: Kultur und Kreativwirtschaft - Digitale Wirtschaft Im Mittelpunkt steht die Entwicklung neuer Anwendungen und Produkte im Feld von Kultur, Kommunikation, Design, Medien und Informatik sowie interaktive Lernkulturen. Gesundheitsforschung Ziel ist die Entwicklung innovativer und umweltfreundlicher Produkte, Dienstleistungen und Verfahren und ihre Einbettung in das Wirtschaftsumfeld Gesundheit. Regenerative Energien – Energieeffizienz Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Schwerpunkt w idmen sich der nachhaltigen und klimagerechten Energieversorgung.
Impressum Herausgeber
HTW Berlin, Prof. Dr. Matthias Knaut, Vizepräsident für Forschung Grafik Cathleen Isenheim Layout & Satz Melanie Twele, Dennis Meier Konzept & Text Kooperationszentrum Wissenschaft – Praxis, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Fotos HTW-Archiv, Friederike Coenen, Alexander Rentsch, Gregor Strutz, Axel Völcker Redaktionsschluss Januar 2014
Darüber hinaus haben sich interdisziplinäre Forschungs cluster herausgebildet, in denen s pezifische Arbeits programme umgesetzt werden. Das S pektrum der Cluster reicht von Creative Computing über Kultur Islam bis zu Money, Finance, Trade & Development.