fashion 04 (DE)

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fashion 04 Das Magazin für Technologie in der Bekleidungsindustrie

Ausgereift Entwickeln, abstimmen, optimieren – 3D zahlt sich aus.

Innovationskurs Schnittdaten in der Fashion Cloud – so geht’s.

Best Practice Das macht die Branche mit den neuen Fashion-Technologien.


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Editorial „Mode ist eine Kunst, die man beherrschen muss, auch am Computer.“ Dieses Zitat stammt von einem unserer Kunden, den ich sehr schätze. Es verdeutlicht ganz wunderbar den Spagat zwischen wirtschaftlicher Produktentwicklung und emotionalem Lebensgefühl, den Sie wohl alle gut aus Ihrem eigenen Alltag kennen. Unsere Fashion-Technologie will Ihnen deshalb einerseits mehr Effizienz, aber andererseits auch mehr Flexibilität und Freiheit in Ihrer Arbeit ermöglichen. Gerade in den letzten beiden Jahren hat es hier einige grundlegende Fortschritte gegeben und viele Unternehmen haben strategische IT-Projekte aufgesetzt – zu 3D, Cloud, Passformoptimierung, durchgängigen Prozessen oder neuen Software-Funktionen. Aber was genau können diese Innovationen in der Praxis tatsächlich leisten? In dieser Ausgabe unseres fashionMagazins geht es genau darum. Wir stellen Ihnen die aktuell verfügbaren Innovationstechnologien vor und Unternehmen aus der Bekleidungsbranche berichten über deren Einsatz in der Praxis. Spannend sind alle diese Projekte, vom CAD-Upgrade bis hin zu SizeGERMANY-Büsten, von unternehmensweiter Prozessunterstützung durch PLM bis hin zum Einsatz von Vidya in der internationalen Kollektionsabstimmung. Die Folge dieser Innovationen sind Qualitätsverbesserungen genauso wie deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen. Aber die Zeit steht nicht still. Und deshalb arbeiten wir hart daran, immer wieder Maßstäbe zu setzen – in der technischen Innovation genauso wie in der Anwendbarkeit unserer Technologien. Auch in diesem Jahr können wir Ihnen einige spannende Neuerungen vorstellen: So wird unsere Fashion Cloud GoLive jetzt auch zum zentralen Knotenpunkt für CAD-Daten, 3D kommt im Kollektionsalltag vieler Unternehmen an und Passform gehört zu den zentralen Trends der Branche. Wir freuen uns, wenn Sie durch unser Magazin zu neuen Projekten inspiriert werden, die Ihr Unternehmen weiterbringen. Viel Spaß beim Lesen, Weiterdenken und Planen! Ihr Dr. Andreas Seidl CEO Human Solutions Gruppe

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Innovation 6 Die Schönheit von 3D. So haben Sie Simulationsqualität und Funktionstiefe von Vidya noch nicht gesehen. 14 Wirtschaftstrend: Zeiteinsparung mit 3D. Detlef Oesterreich, EDV-Leiter von Best Prac tice BRAX, über seine Erfahrungen mit Interview 3D in der Kollektionsentwicklung. 16 Der Look zum Nachmachen. Passend zu jedem Style und zu jeder Gelegenheit – die neuen Vidya-Funktionen.

NEU

19 3D-News. Das tut sich in der 3D-Welt.

Fokus 20 Hervorragender Spielmacher. Bei der Human Solutions Gruppe hat sich viel getan. Sehen Sie selbst!

Trend 26 Fashion-Trends. So bewährt sich Fashion-Technologie bei den aktuellen Themen wie Shapewear und Intelligentes Shrinking.

NEU

32 Wirtschaftstrend: Nachhaltigkeit. Daniel Krieger, Gründer von EARTHBACK, zeigt, wie Bes t Practice sein Unternehmen mit technischer Interview Innovation Ökologie und Geschäftserfolg verbindet.

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Inhalt Best Prac tice Fashion

Maßstab 34 Reine Datensache. Jetzt gibt es Schnittdaten aus Cad.Assyst zentral in der Cloud. Alles über den neuen Service.

NEU

39 Fashion Quest. Die erfolgreiche Modesaga geht weiter.

Perspektive 42 Fashion Camp: L’Isla de la Moda. Neun Kandidaten in einem knallharten Technologiewettbewerb auf der berüchtigtsten Insel der Modebranche.

Panorama 50 360° Praxiserfahrung. Halten die neuen Technologien, was sie versprochen haben? Diese Unternehmen zeigen, was man erreichen kann:

• HUGO BOSS: Wie sichern wir den laufenden Betrieb beim weltweiten CAD-Upgrade?

• Laurèl: Wie arbeiten Entwicklung und Produktion effektiv zusammen?

• navabi: Wie erhöhen wir die Passform im Distanzhandel?

• Peter Hahn: Wie sichern wir unsere PassformPhilosophie in der internationalen Produktentwicklung?

• Schnittbüro Linienführung: Wie können wir Schnittaufträge fundiert entwickeln und planen?

• Steiff: Wie arbeiten wir möglichst effizient auch mit ungewöhnlichen Stoffen?

• Susa: Wie können wir schnell liefern und optimal bevorraten?

• Takko: Wie schaffen wir eine einheitliche Passform für alle Modelle ohne zusätzlichen Aufwand?

• BRAX: Wie setzen wir 3D produktiv ein?

• CWS-boco: Welche Technologien unterstützen unser Full-Service-Konzept in der Berufsbekleidung am besten?

• Walbusch: Wie erreichen wir mehr Effizienz in der Beschaffung?

• Yamamay: Wie sieht perfekte Passform für körpernahe Produkte aus?

• EARTHBACK: Wie können wir schnell neue Zielgruppen und Märkte erschließen?

ion. der Traditne n o ti lu o v E ie D Die uen vationsbranche.

Inno e Fashion ist eine l. Wo werden Si d fast alle digita sin e in te ns le ei M 80 ansetzen? Seite

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Die Schönheit von 3D

Sie kennen 3D? Sie denken, Sie haben schon alles gesehen? Lassen Sie sich überraschen von unerreichter Simulationsqualität und einer wunderbaren Funktionstiefe für Ihre Kollektionen im Computer.

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Innovation

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Innovation

Realität im Computer Vidya bildet Schnitt, Material und Mensch mit hoher Präzision ab. Aktuelle Körpermaße und -formen gehören dazu, ebenso wie die direkte Übernahme der korrekten 2D-CAD-Schnitte und die Darstellung natürlicher Stoffeigenschaften. Das bedeutet eine hohe Simulationsqualität, die im Markt ihresgleichen sucht.

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Performance für Profis Mit einem konsequenten Innovationsplan stellt Vidya sicher, dass Schnittprofis immer schneller und besser arbeiten können. Neu sind zum Beispiel schnelleres Vernähen, höhere Rechengeschwindigkeit und die immer detailliertere Abbildung von Nähten, Farben, Stoffdicke und Stoffeffekten wie Glanz oder Knittern.

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Innovation

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Geschlossene Prozesskette bis zum Partner Vidya ist direkt an Cad.Assyst und iSize angebunden und optimal für die Kommunikation über Standorte hinweg oder mit Partnern geeignet. Die Folge: eine große Zeitersparnis in der Kommunikation und deutlich weniger Prototypen.

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Innovation

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Wirtschaftstrend:

Zeiteinsparung mit 3D BRAX ist eine etablierte Marke und auf Wachstumskurs. In den letzten Jahren hat das Unternehmen erfolgreich das Sortiment hin zur Lifestyle-Marke erweitert und die Vertikalisierung ist in vollem Gange. Heute entwickelt BRAX f端r den Handel, aber auch f端r 端ber 100 eigene Stores und Franchisenehmer. Seit einiger Zeit arbeitet BRAX im Bereich DOB-Blusen mit Vidya. Detlef Oesterreich leitet den Bereich EDV bei BRAX und verantwortet die Einf端hrung von 3D. fashion 04 hat mit ihm gesprochen.

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Innovation

fashion 04: Herr Oesterreich, wie passt 3D zu BRAX? Oesterreich: Es gibt zwei wichtige Punkte, die unseren Markterfolg stützen: erstens die Passform und zweitens die Pünktlichkeit unserer Lieferungen. Beides können wir durch den Einsatz von 3D in unseren Prozessen weiter ausbauen. fashion 04: Welche Vorteile sehen Sie beim Einsatz von Vidya?

davon. Für den Schnittmacher ändert sich viel. Aber das ist auch gut so, denn 3D wertet die Qualifikation unserer Fachkräfte hier in Deutschland deutlich auf. Schnitt erfordert immer hohe Kompetenz, auch in 3D. Doch 3D schlägt deutlich mehr Wellen im Prozess und wird dadurch umso wertvoller. Es trägt zur besseren Abstimmung bei und stellt frühzeitig Bildmaterial für Marketing und Vertrieb bei Geschäftskunden bereit. All diese Vorteile lassen sich letztlich auf den Schnittmacher und seine Fachkompetenz zurückführen.

Oesterreich: Wir bekommen mehr Entscheidungssicherheit in der Kollektion – vor allem weil die Simulationsqualität sehr hoch ist. Unsere Entwürfe bekommen eine höhere Trefferquote, wir können mehr Vielfalt wagen und wir gewinnen Zeit. Mit Vidya verringern wir die Anzahl der Prototypen und damit vor allem auch die Wartezeit darauf. Unser Model steht digital zur Verfügung – also müssen wir auch hier keine Leerlaufzeiten mehr hinnehmen. Und dann setzen wir die Simulation in Vidya auch in der Kommunikation mit unseren Partnern ein. Die verstehen dann deutlich schneller, was wir wollen. Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte.

fashion 04: Was muss die Technologie können?

fashion 04: Wie lässt sich das Arbeitsleben mit 3D an?

fashion 04: Und was kann man Ihrer Meinung nach noch verbessern?

Oesterreich: Ich denke, wie bei jeder vollständig neuen Technologie sind die Reaktionen gemischt. Die einen sind sofort dabei, die anderen brauchen etwas Zeit. Das ist bei jeder neuen Technologie so. Gute Kommunikation mit den Mitarbeitern bei der Einführung ist sehr, sehr wichtig. Jeder hängt an den bekannten Abläufen. 3D verändert da einiges. Aber die gewohnten Prozesse kosten Zeit, und Zeit ist ein wirklicher Luxus in unserer Branche. Unser Fazit: 3D bedeutet Umdenken, aber es lohnt sich.

Oesterreich: Natürlich muss die Simulationsqualität stimmen. Wenn man mit 3D produktiv in leistungsfähigen Prozessen arbeiten will, dann merkt man schnell, dass die Verwendung der realen Schnitte, Materialparameter und Körpermaße eine Grundvoraussetzung ist. Wir müssen die Daten im Prozess weiter nutzen können und brauchen also zum Beispiel die Möglichkeit, 3D über PLM zu managen. Die Strategie und Performance der Technologien der Human Solutions Gruppe gehen genau in diese Richtung, und deshalb gehen wir mit.

Oesterreich: Manche vermissen die Haptik und wir werden auch noch intensiv an der Farbechtheit bei Monitoren oder Druckern arbeiten müssen. Das ist allerdings ein vorgelagertes Thema aus dem Textil-/ Materialbereich und wir haben auch schon vielversprechende Lösungsansätze. Auch das Thema Haptik muss man meines Erachtens differenzierter sehen. Vor einigen Jahren haben viele gedacht, dass man Mode nicht im Internet verkaufen könnte. Und wie man sieht, geht es doch.

fashion 04: Was verändert sich für Ihre Mitarbeiter? Oesterreich: Designer und Produktmanager profitieren während der Kollektionsentwicklung am meisten

fashion 04: Herr Oesterreich, vielen Dank für das Gespräch und auch weiterhin viel Erfolg.

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Der Look

zum Nachmachen ➊ Sportliche Performance Wenn es um Leistung geht, punktet Vidya. Das Vernähen der Bekleidungsstücke wird schneller. Dazu kommt: Einzelne Bekleidungsteile können schneller verändert werden. Das bringt zwischen 30 Prozent und 40 Prozent mehr an Geschwindigkeit. Und das gilt auch für das Erstellen von Simulationswelten: Hintergrund, Zielgruppen-Avatar, Pose und Szene können einfach ausgewählt werden.

➋ Farbe mit Stil Mit Vidya können Sie es bunt treiben. Alle Texturen lassen sich mit Overlay-Colors einfärben, und zwar genau in dem Farbton, den Sie sich wünschen. Und wer es eilig hat (und wer hat das nicht?), importiert ganz schnell die Photoshop-Farbpaletten aus dem Designprogramm.

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Den kostenlosen Vidya-Viewer gibt es jetzt für Android-Handys. Download unter: www.vidya-software.de

DIE NEUE APP:

Innovation

IHR VIDYA-VIEWER AUF DEM HANDY

➌ Mode für jeden Im Avatarstudio können Sie genau die richtigen Modelle für Ihre Kollektionen entwickeln. Basis sind die realen Körpermaße und -formen aus iSize. Dabei wachsen auch 3D und 2D weiter zusammen, zum Beispiel beim 3D-Preview in 2D. Und auch die Animation in Vidya ist deutlich erweitert. Bewegungsabläufe können zum einen einfach zugeladen, zum anderen können Posen in einem Schritt angelegt werden.

➍ Liebe zum Detail Glanzstrukturen, partieller Glanz, Knittereffekte, Ton-in-Ton-Muster. Vidya lässt keinen Modetrend aus. Stoffe können schnell ausgewechselt und dabei immer mit den korrekten Materialeigenschaften simuliert werden. So sehen Sie bereits am digitalen Modell den Unterschied im Stofffall zwischen Cord, Jeans oder Jersey und können die Wirkung von besonderen Stoffeigenschaften abschätzen.

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Das neue Vidya-Portal gibt den optimalen Überblick zu allen Möglichkeiten mit 3D. Besuchen Sie uns auf: www.vidya-software.de

LUST AUF MEHR VIDYA?

➎ Lagenlook für jede Gelegenheit Ein Anzug mit Hemd hat viele verschiedene Lagen, und Vidya stellt sie alle dar: Hemd, Patte oder Revers, Oberstoff, Tasche, Taschenumschlag, Pads, Futterstoff. Bis zu 21 Lagen und 3 cm Stoffdicke sind möglich – das reicht dicke.

➏ Business Angel Durch 3D mit Vidya sparen Sie … viele, viele Prototypen und über kurz oder lang auch Zeit. Dazu trägt auch die Usability bei: Fehlerhinweise erleichtern das Arbeiten und beschleunigen die Simulation eines Modells mit hoher Qualität. Einzelne Elemente wie Kragen oder Kapuze lassen sich einfach positionieren. Je mehr Sie also mit Vidya arbeiten, desto rentabler wird es.

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3D-News Innovation

Simulate, Print & Go: ganz digital Stoff und Schnitt digital gestalten, virtuell anprobieren und direkt mit dem Digitaldrucker als Schnittbild produzieren. Das lohnt sich – vor allem bei teuren Stoffen und Serien bis zu 1.200 Meter Stoff. Bei Simulate, Print & Go geht es um Vorteile bei Zeit, Kosten und Qualität: Muster stimmen exakt überein, Stoff wird gespart (weil nur in Schnittteile gedruckt wird), langfristige Vorläufe bei Stoffbestellungen und Mindestabnahmen entfallen.

Die Deutschen im (Bekleidungs-)Finale SizeGERMANY ist angekommen. Die größte und präziseste 3D-Reihenmessung in Deutschland hat unser Verständnis für Körpermaße und Körperformen verändert. Inzwischen sind die Daten bereits bei vielen Bekleidungsherstellern in die Produktentwicklung eingeflossen – und das nicht zuletzt aufgrund der Human Solutions-Technologie, die durchgängig praktische Analysetools (iSize), CAD-Maßtabellen (Cad.Assyst) und 3D in Form von physischen Büsten oder Vidya-Avataren zur Verfügung stellt. Rund 200 Unternehmen arbeiten heute mit iSize und SizeGERMANY-Büsten.

3D beim Shopping: Bodyscanning wird massentauglich Virtuelle Anprobe und Größenzuordnung – die Innovationen der digitalen Welt eröffnen dem Bekleidungshandel enorme Chancen zur Absatzsteigerung, Kundenbindung und Profilschärfung. Mit dem neuen Bodyscanner von Human Solutions lassen sich diese Möglichkeiten jetzt optimal ausschöpfen. Erstmals setzen die Sizing & Fitting-Spezialisten aus Kaiserslautern 3D-Tiefensensorik für Bodyscanning auf Industrieniveau ein. Der Clou: Die bekannte Innovation aus dem Spielebereich wird mit bewährten Methoden, Fachwissen und Technologie für die Körpervermessung und der weltweit größten Datenbank für 3D-Körpermaße kombiniert. So entstehen funktionale Scanatare, die die Körpermaße und Körperformen einer Person realistisch wiedergeben und sich nahtlos in die industriellen Bekleidungsprozesse einbinden lassen. Eine technische Meisterleistung, die sich vor allem durch ihre ausgeklügelte Sensorschaltung und damit durch ihre Leistungsfähigkeit abhebt: 35 Körpermaße erfasst der neue 3DBodyscanner zielsicher in nur einer Sekunde. Dabei ist der Scanner in jeder Hinsicht für den Alltag im Geschäft geschaffen: Gewicht und Platzbedarf sind gering und sogar die Säulen sind für den besseren Transport klappbar. Fazit: Jetzt gibt es einen neuen, leistungsstarken 3D-Bodyscanner für Sizing & Fitting, der nicht nur durch seine verlässliche Maßabnahme überzeugt, sondern auch durch seinen Preis.

Dress for success: Vidya Award auf dem Fashion Forum 2014 Der Vidya Award geht in die dritte Runde. Der Preis zur Nachwuchsförderung wird auf dem Fashion Forum 2014 in München verliehen. In diesem Jahr bieten bereits drei Hochschulen ihren Studenten die Teilnahme an: die Hochschule Reutlingen, die Kerschensteiner Schule sowie die Modefachschule Sigmaringen. 2014 entwerfen die Studenten aus Textil- und Bekleidungstechnik eine DOB-Bluse oder ein HAKA-Hemd. Der 2D-Schnitt wird dann in einem frühen Stadium in Vidya simuliert und laufend aktualisiert. Anschließend wird das Modell genäht. Maßgrundlage sind die Größen 38 bzw. 50 der SizeGERMANY-Reihenmessung. Bewertet werden die Kreativität des Entwurfs, die Qualität von Schnitt und Simulation sowie die einheitliche Passform am Büsten-Scanatar in Vidya und an der physischen SizeGERMANY-Büste. Der Vidya Award ist mit 1.000 Euro für den ersten Platz sowie 500 Euro für den zweiten Platz dotiert. Mehr zur Preisverleihung und den Gewinnern 2014 auf: www.vidya-software.de

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en uns Wir freu ste Saison n채ch auf die Ihnen. mit

Hervorragender

Spielmacher

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Fokus

Die Human Solutions Gruppe hat sich in den vergangenen fünf Jahren in der Fashion League gut geschlagen – national und international. Der Umsatz steigt, Innovationen greifen, neue Produkte sind in der Pipeline. Das liegt nicht zuletzt an der konsequenten strategischen Ausrichtung in Richtung Triple, pardon, Zukunftstechnologien in drei Bereichen: 3D, Cloud und One Process – Prozessdurchgängigkeit. Und auch in allen anderen Bereichen ist das Team gut aufgestellt. Die nächste Saison kann kommen. Ziel erreicht: Wachstum gegen den Markttrend • 10 % mehr Umsatz in 2013 • 80 % mehr EBIT • 25 % mehr Systemverkäufe • Steigende Werte bei Consulting-Leistungen

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Die Elf des Jahres: Konsolidierung gelungen • Fünf Unternehmen – 200 Mitarbeiter – eine Einheit: Human Solutions GmbH, Assyst GmbH, Sistemi Assyst s.l.r., Human Solutions of North America, AVM Solutions GmbH • Wartungsverträge und Support: einheitliche Supportstrukturen für alle Kunden innerhalb der Human Solutions Gruppe • Produktübergreifende Entwicklung: Interdisziplinäre Entwicklerteams erhöhen die Innovation unserer Produkte und ermöglichen viele Synergieeffekte.

Highlights der Saison: die Erfolge unserer Torjäger Ganz offensichtlich treffen die Produkte der Human Solutions Gruppe ins Schwarze. Das liegt auch daran, dass wir die richtigen Themen ansprechen und vorantreiben, zum Beispiel: • Unsere Kunden konstruieren mit Cad.Assyst um 20 Prozent schneller. Ein Großteil wechselt auf die aktuellen Releases. • Wir bieten das einzige PLM-System mit einem Fashion-Referenzprozess. • In unserer Cloud werden über zwei Millionen Legeaufträge in Automarker gelegt und PLM GoLive hat sich im Internet bewährt. • Wir haben die größte deutsche Reihenmessung mit über 13.000 Frauen, Männern und Kindern durchgeführt. Jetzt folgt Italien mit der SizeITALY. • Mit Vidya können bereits über zwei Drittel aller Bekleidungsmodelle simuliert werden.

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Fokus

Mit Pure Play zum World Cup Der World Cup ehrt den besten Fußballclub der Welt. Unsere Strategie, um zu einem vergleichbaren Ergebnis im Fashion-Markt zu gelangen, ist die Fokussierung auf Software. Das erhöht die Qualität unserer Produkte und erlaubt uns, alle gängigen Plotter oder Cutter zu unterstützen. Diese Offenheit passt gut in unsere Strategie, aber auch in die unserer Kunden. Denn Ziel jeder unserer Technologien muss es sein, das Geschäft der Bekleidungsindustrie voranzubringen. „Your business first“ ist deshalb eine wichtige Leitlinie bei der Weiterentwicklung unserer Produkte. Gemeinsam mit Unternehmen haben wir zentrale Herausforderungen im Bekleidungsmarkt gelöst, damit sie rentabel kunden- und marktgerechte Produkte entwickeln können. Dafür haben wir besondere Kompetenzen, zum Beispiel für Sizing & Fitting, Prozessgestaltung, Datenmanagement, Virtualisierung, Simulation oder Automatisierung. All das verbinden wir zu einem durchgängigen Angebot an Best-in-Class-Technologien und -Services aus einer Hand und decken heute mit CAD, PLM, ERP & Co. fast den gesamten Fashion-Prozess vom ersten Entwurf bis zum Point of Sale ab.

Weltmeisterschaft: präsent in zentralen Hersteller- und Zuliefermärkten Unsere Kunden können sich auf ein leistungsfähiges, internationales Partnernetz mit einheitlichen Supportstandards verlassen. Gemeinsam mit starken Herstellern bauen wir diese Strukturen entlang internationaler Zulieferwege weiter aus.

Asien • China: Vor-Ort-Support an sechs Standorten • China und Indien: Unterstützung von Herstellern und Lieferanten bei Kompetenzausbau und Qualitätssicherung • Indonesien: Ausbau der Lieferantenanbindung • Vietnam und Kambodscha: in Planung

Russland, Osteuropa • Feste Partnerstrukturen • Betreuung von Niederlassungen und Lieferanten vor Ort • In Planung: starker Ausbau in Osteuropa, zum Beispiel in Polen

Afrika • Südafrika: starke Präsenz • Nordafrika: Ausbau in Planung

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Gruppentaktik „Tiki-Taka“ – One Process: Technologie, Organisation, Infrastruktur Durchgängige Prozesse erfordern Technologien, die nahtlos ineinandergreifen. Integration ist eine zentrale Leitlinie bei der Weiterentwicklung unserer Produkte. Viele Programme sind bereits eng integriert, der Rest wird Stück für Stück folgen. Aber Technologie allein ist nicht genug. Wir bieten unseren Kunden auch die organisatorische Unterstützung, zum Beispiel durch fundierten Support vor Ort, damit die eigene Prozesskette bis in die Produktionsländer reichen kann. Und das betrifft ebenso das Thema Infrastruktur. Um flexibel zu bleiben, wertvolle Partner einfach anzubinden und Innovationen schnell zu nutzen, ist die Cloud das beste Mittel. Und auch hier ist Human Solutions Vorreiter.

„Die durchgängige (aber kontrollierte) Anbindung der eigenen Standorte und zentralen Partner ist nicht nur bequem, sie bedeutet unschätzbare Wettbewerbsvorteile.“

Gruppentaktik „Schneller Konter“ – 3D: Visualisierung, Simulation, Prozesseinbindung 3D wächst, weil es Zeit sparen kann. Nicht nur in der Entwicklung, sondern entlang der gesamten Prozesskette bis hin zu Marketing und Vertrieb. Human Solutions bietet die richtige Basis für den profitablen Einsatz von 3D: Qualität in der Visualisierung, hochwertige Simulation aufgrund der enormen Datenqualität und eines fundierten Wissenshintergrunds im Bereich Sizing & Fitting, Prozess-Know-how und Technologien aus einer Hand, die eine durchgängige Einbindung der 3D-Daten in die Fashion-Prozesse möglich machen.

„Je intensiver 3D-Daten genutzt werden, desto größer sind die Vorteile bei Zeit, Kosten und Qualität.“

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Fokus

Der zwölfte Mann: La Ola für unsere Kunden In den vergangenen Jahren hat die Gruppe bedeutsame Kunden weltweit gewonnen. Dazu gehören internationale Konzerne genauso wie Familienunternehmen und Nischenanbieter. Im Fokus steht dabei die enge Zusammenarbeit bei strategischen Fragestellungen nicht nur mit Kunden, sondern mit der gesamten Branche. Zum Beispiel bietet ein professionelles Workshop-Angebot allen Interessierten einen Einblick in wichtige Themen wie Automatisierung, Sizing & Fitting oder Managementsysteme.

Gruppentaktik „Powerplay“ – Fashion Cloud: Datenzugriff, Synchronisation, Funktionalität Nicht nur die Datenmengen nehmen zu, sondern auch die Komplexität der Datenverwaltung. Mit herkömmlichen Netzwerken wird es immer schwieriger, Daten optimal bereitzustellen. Die Fashion Cloud von Human Solutions ermöglicht genau das. Sie bietet Zugriff auf immer aktuelle Daten und eine optimale Infrastruktur, die sich schnell und flexibel anpassen lässt. So folgt die Human Solutions Cloud genau den Anforderungen der Bekleidungsbranche an Schnelligkeit, Kosten und Qualität. Und sie wird sukzessive weiter wachsen.

„Keine Industrie ist so international ausgerichtet wie Fashion. Die Cloud ist damit über kurz oder lang erste Wahl. Aber sie muss den Anforderungen der Branche entsprechen.“

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Fashion-Trends Nein, noch kommt der Safari-Style nicht zurück. Aber im Dickicht der Möglichkeiten haben wir für Sie spannende Trendthemen ausgewählt. Und die Technologien, mit denen Sie dabei auf Ihre Kosten kommen, gibt es gleich dazu.

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NO.

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SHAPEWEAR

Trend

In der Haute Couture geht nichts ohne sie: Shapewear. Jetzt kommt der Trend auch in unsere Kleiderschränke. Figurformende Wäsche, Leggings und Strumpfhosen sind „in“ wie nie zuvor. Na gut, ganz weg waren Korsetts und Miederhosen nie. Doch heute wollen Frauen gut aussehen, aber nicht auf Komfort verzichten: Shapewear soll bequem sein und trotzdem ihren Zweck erfüllen. Durch die figurformenden Leggings wird zum Beispiel der Bauch flacher und der Po angehoben. Das ist gut für die Trägerin. Bei den Bekleidungsherstellern wirft das jedoch reichlich Fragen zur Passform auf. Durch diverse Reihenmessungen weiß man, wie die eigenen Kundinnen aussehen – ohne formende Wäsche. Aber wie sieht eine Frau mit Shapewear in der neuen Kollektion aus? Die Antwort auf diese Frage stand noch aus. Bis jetzt. Im Rahmen der SizeITALY-Reihenmessung scannte man zunächst Frauen mit und ohne die figurformenden Leggings einer italienischen Marke. Danach erfasste man ihre Körpermaße und simulierte sie in iSize als 3D-Modell. Mit Vidya wurden zuletzt die verschiedenen elastischen Materialien simuliert und den 3D-Modellen der gescannten Frauen angezogen. Das Ergebnis: Der Taillenumfang mit den figurformenden Leggings verringert sich deutlich.

NO.

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INTELLIGENTE GRÖSSENEMPFEHLUNG IM VERSANDHANDEL

Jetzt wird Online-Shopping wirklich aufregend. Es gibt eine Lösung, wie Kunden die richtige Größe bekommen, selbst wenn unterschiedliche Größensysteme im Einsatz sind. Bisher war man (oder frau) beim Paketöffnen häufig von der unterschiedlichen Größeninterpretation verschiedener Marken überrascht. Die Maßtabellen zur Größenempfehlung in Katalogen und Online-Shops helfen da auch nicht weiter. So manche Bestellung tritt deswegen aus Passformgründen gleich wieder den Rückweg an. Nicht im Sinne der Händler. Aber eine spannende Lösung ist in Sicht. Gemeinsam mit Retail-Kunden arbeitet die Human Solutions Gruppe an einer Standardisierung (ohne die Größensysteme der Hersteller zu verändern). Wer also in Zukunft Bekleidung verschiedener Marken bestellt, bekommt mit wenigen Grundwerten und ohne komplexe Selbst-Vermessung eine Größe empfohlen, die wirklich passt. Erste Tests sind so vielversprechend, dass sich der Arbeitskreis Retail schon Gedanken über zusätzliche Funktionen macht: Das System kann nämlich bei jedem passenden Einkauf oder bei jeder zusätzlichen Maßangabe dazulernen, sodass die Empfehlung noch exakter wird. Geplant ist auch eine Sofort-Visualisierung der eigenen Figur in 3D mit Anprobe.

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NO.

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GROSSE GRÖSSEN

Längst sind sie keine Randgruppe mehr: Frauen und Männer nördlich der klassischen Standard-Konfektionsgrößen. Gerade Frauen wollen sich auch ab Größe 44 schick anziehen. Wer hier als Hersteller rechtzeitig einsteigt, hat einen attraktiven Markt vor sich – vor allem wenn die Zielgruppe und ihre Passformanforderungen klar geregelt sind. Dabei geht es zunächst um das Verständnis der Körperform mit zunehmender Konfektionsgröße und zunehmendem Alter. Denn bei den Gradiersprüngen ab Größe 42 sind die Veränderungen ganz andere als für die Größen 36 bis 40. Bei den Großen Größen erfolgt die Maßzunahme nicht gleichmäßig über den ganzen Körper, sondern nur bei einzelnen Körperpartien. Dadurch verändern sich die Proportionen deutlich. Das hat nicht nur Einfluss auf die Passform, sondern auch auf den Style, zum Beispiel auf die Anordnung von Applikationen, Mustern, Abnähern oder Farbflächen. Als Bekleidungshersteller mit einem breiten Größenportfolio lohnt es sich also, die eigene Zielgruppe auf Basis aktueller Passformdaten zu analysieren und die Marktanteile jeder Größe genau anzusehen. Vielleicht zahlt sich die Erweiterung auf ein oder zwei Größen nach oben aus. Bei der Übertragung der bisherigen Styles auf Große Größen kann man dann leicht die in iSize erkannten Gesetzmäßigkeiten einhalten, um auch die Kundinnen im oberen Größensegment zu überzeugen.

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NO.

04

INTELLIGENTES SHRINKING

Trend

Nach dem Waschen ist vor dem Waschen! Das gilt leider nicht immer. Dass Stoffe, allen voran Stretch, sich beim Waschen zusammenziehen, ist kein Geheimnis. Wie Sie Ihren Schnitt anpassen müssen, damit Sie das Einlaufverhalten des Stoffes von vornherein gleich mitberücksichtigen schon eher. Mit Smart.Pattern lässt sich der Überraschungseffekt schon beim ersten Prototypen auf ein Minimum reduzieren. Per Makro überträgt das Cad.Assyst-Modul die Einlaufwerte auf den Schnitt. Wie das geht, zeigt dieses Beispiel: Die Einlaufwerte durch das Waschen des Stoffes ermitteln oder Erfahrungswerte eingeben. Mit dem Smart.Pattern-Makro werden nur die Schnittelemente gestreckt, die vom Einlaufen des Stoffes betroffen sind. Während das Makro abläuft, können Sie jederzeit eingreifen. Mit drei Streckvorgängen – horizontal (x-Achse), vertikal (y-Achse) und Taille – berechnet das Makro den Schnitt inklusive Einlaufwerten automatisch. Das Ergebnis kann dann auf alle Größen übertragen werden. Das intelligente Shrinking-Makro von Smart.Pattern spart enorm viel Zeit und hilft, Erfahrungen mit Stoffen zu konservieren und unternehmensweit jederzeit wieder abzurufen. Und das gilt nicht nur für das Thema Shrinking, sondern für alle Routineaufgaben von Fadenlauf, Knopfleisten bis Paspeltasche, Reverskragen oder Futterstoff.

DAS (NOCH UNVERÄNDERTE) HOSENMUSTER AUS UNSEREM BEISPIEL – HIER ZUR BESSEREN ANSICHT IN VIDYA SIMULIERT. LINKS VOR DEM WASCHEN. RECHTS NACH DEM WASCHEN.

EINE DEUTLICHE VERÄNDERUNG: DER AN DIE EINLAUFWERTE ANGEPASSTE SCHNITT.

Jetzt neu – große

Online-Hilfe

Fit werden für Automatisierung Setzen Sie fertige Makros auf Knopfdruck aus einer Bibliothek mit über 250 vorkonfigurierten Makros ein oder entwickeln Sie selbst Automatisierung für individuelle Routineaufgaben. Assyst bietet Ihnen viele Seminare und Schulungen für den Umgang mit Makros und die Kreation Ihrer eigenen Smart.Pattern-Bibliothek. Mehr Infos: www.human-solutions.com

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NO.

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INTERNATIONALE PASSFORM

Wie sieht mein Kunde aus? Die SizeITALY-Reihenmessung beantwortet diese Frage für den viertgrößten Markt Europas und damit auch stellvertretend für die südeuropäischen Märkte. Die Passforminformationen von über 6.000 Italienern ergänzen die vorhandenen Daten aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden sowie aus Korea, Japan, China und den USA auf iSize.com Und was zeichnet gute Passform in Italien aus? Italiener tragen ihre Mode gerne mit durchschnittlicher Passform – also weder besonders eng noch besonders locker. Dennoch haben – wie in den meisten Ländern – auch hier gut drei Viertel der Bevölkerung Schwierigkeiten, passende Kleidung zu finden. 60 Prozent benötigen Änderungen, zumeist muss gekürzt werden. Wie in Deutschland lässt sich auch in Italien feststellen: Die jüngeren Italiener sind etwas größer als die älteren Generationen. Interessant ist die relativ breite Größenverteilung innerhalb der Bevölkerung. Und genauso wie in anderen Regionen haben auch Brust-, Taillen- und Hüftumfang zugenommen. Ein Trend, der sich mit zunehmendem Alter noch deutlich verstärkt. Alle Daten lassen sich wie gewohnt in iSize auswerten – auch nach spezifischen Zielgruppen. Gut beraten ist hier, wer eine Jugendmarke oder Mode für ältere Menschen über die eigenen Landesgrenzen hinweg anbieten will. iSize erlaubt die Analyse für mehrere Märkte im Vergleich.

SIZEITALY IM ÜBERBLICK 6.064 Frauen und Männer (18–84 Jahre) sowie Kinder (6–17 Jahre) Über 24.000 Scans 9 Altersgruppen 30 soziodemographische Fragen für Fashion 2 Regionen – Nord- und Süditalien 44 Körpermaße (8 Primärmaße, 35 Sekundärmaße, Gewicht) Konformität mit ISO 8559, ISO 7250

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NO.

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RENTABLE KREATIVITÄT = KREATIVE RENTABILITÄT

Trend

Was muss vorher da sein, der Preis oder das Modell? Das ist die zentrale „Henne-oder-Ei-Frage“ der Kollektionsplanung. Wenn die Ideen sprudeln sollen, scheint Planung eher einzuengen. Anders gesehen muss die gute Idee aber auch zur Marke und ihrem Preisniveau passen. Was also tun? Software gibt die Antwort. Gute Werkzeuge können helfen, den Spagat zwischen freier Kreativität und sachlicher Marktplanung einfacher zu bewerkstelligen. Zum Beispiel, wenn sich die Planung entsprechend dem Kollektionsstatus mitentwickelt und die benötigten Zahlen bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen. Das geht, wenn sich PLM, Auftragsoptimierung und ERP flexibel ergänzen und Kostenübersicht für jede Prozessphase ermöglichen.

PLM GOLIVE – VORKALKULATION VON ENTWURF BIS PROTOTYP: Gute Planung ist wie ein roter Faden in der Kollektionsentwicklung. Der umfassende Kollektionsrahmenplan in PLM GoLive ist die Basis für die Kostenkalkulation vom ersten Entwurf bis zum fertigen Modell. Dabei bietet das Programm von Assyst enorme Flexibilität – die Vorgehensweise in unserem Beispiel ist nur eine von vielen Möglichkeiten: Zunächst geht es um das Gesamtbild der neuen Kollektion (Drill-Down). Hier lassen sich die Elemente der Kollektion planen und gleichzeitig die angestrebten Zielpreise für den Handel vorgeben. Zum Beispiel: T-Shirt (29,90 Euro) oder Anzug (679,00 Euro). Die späteren Produktionskosten festigen sich zunehmend mit dem Vervollständigen der Materialstückliste (Drill-Up). Und das Management kann aufgrund der Transparenz jederzeit entscheiden, was angepasst werden soll, das Modell oder der Preis. Dazu fehlt aber noch Information … aus Autocost.

AUTOCOST – AUFTRAGSOPTIMIERUNG MIT ALLEN DETAILS: Wie teuer kommt die Produktion? Schon wenn das Produkt grob definiert ist, lässt sich in Autocost der Materialverbrauch genau ermitteln und optimieren – und zwar für alle geplanten Größen. Dabei werden auch die Fertigungsmengen und der Aufwand (Lohn/Zeit) einbezogen. Bei Veränderungen von Schnitt, Stoff oder Lieferant zeigen sich hier sofort die Auswirkungen auf die Kosten. Das ermöglicht auch das Ausprobieren verschiedener Szenarien, um die Kosten zu senken. Grundlage sind idealerweise aktuell gelegte Schnittbilder in Automarker.

ERP BOS – VOLLSTÄNDIGE KOSTENTRANSPARENZ FÜR JEDES PRODUKT: Ab dem Model Freeze geht es um Kostenkontrolle. Jetzt sind die Bestellmengen bekannt, alle Schätzwerte lassen sich aufgrund der finalen Kostenkalkulation konkretisieren. Direkt aus PLM GoLive übernimmt ERP BOS alle Produktdaten und führt Stücklisten weiter. Das AVM-System zeigt die aktuellen Bestellungen für beliebige Zeiträume, die entsprechenden Produktions-, Liefer- und Lagerkosten sowie alle Begleitkosten für Etikettenerstellung oder Verpackung.

KOSTENTRANSPARENZ DURCH Kollektionsrahmenplan mit Zielpreis (PLM GoLive) Materialstückliste (PLM GoLive/ERP BOS) Detaillierte Auftragsoptimierung mit Größengewichtung und Aufwand für Material, Rüstzeit, Zuschnittzeit (manuell/Cutter), Lohnkosten (Autocost) Vielfältige Auswertungsmöglichkeiten, z. B. nach Auftrag, Material, Styles, Durchschnittsverbrauch nach Produktgruppen (Autocost) Bestellmengen und Produktionskosten (ERP BOS) Kosten für Dokumentation/Lagerhaltung (ERP BOS) Vorjahreswerte (PLM GoLive/ERP BOS)

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Wirtschaftstrend:

Nachhaltigkeit Ein junges Unternehmen will alles richtig machen und bietet Mode, inspiriert von umweltbewusster Wertschöpfung und alternativen Finanzierungsformen wie Crowdfunding. Das Schöne daran: Es klappt. Und so wird EARTHBACK zum Vorbild für die etablierte Industrie, mit konsequentem Geschäftsmodell und hoher Professionalität, die sich auch auf Technologie von Human Solutions stützt. fashion 04 spricht mit Michael Krieger, einem der Geschäftsführer und Gründer von EARTHBACK.

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Trend

fashion 04: Herr Krieger, Sie haben EARTHBACK gegründet mit einem anspruchsvollen Ziel … Krieger: Eigentlich ist es ganz einfach: Wir machen schöne Dinge zum Anziehen. Allerdings hat EARTHBACK nicht nur eines, sondern eine ganze Reihe von Geschäftszielen. Es geht natürlich um wirtschaftlichen Gewinn wie bei jeder Unternehmung. Gleichzeitig wollen wir aber auch beweisen, dass Nachhaltigkeit und Erfolg sich nicht widersprechen, sondern sogar Hand in Hand gehen können. fashion 04: Wie sieht das genau aus? Krieger: EARTHBACK will genau das halten, was der Name einfordert. Dahinter steckt „Ich will meine Erde zurück“ genauso wie „Ich gebe der Erde etwas zurück“. Unter dieser Prämisse fördern wir junge Designer. Wir unterstützen sie bei der Vermarktung und der industriellen Produktion ihrer Entwürfe und geben ihnen damit einen Professionalitätsvorsprung von einigen Jahren. Dabei achten wir auf eine nachhaltige, umweltzertifizierte Wertschöpfungskette bis zum fertigen Produkt. Sogar der Kunde ist an diesem Geschäftsmodell beteiligt. Bevor wir in die Produktion gehen, stellen wir sicher, dass es einen Markt gibt. Der Kunde bestellt also, bevor produziert wird, und wird so zum Prosumenten, der mitbestimmt, was hergestellt wird. Das klingt für die Bekleidungsbranche erst einmal ungewöhnlich, ist aber in anderen Industrien gang und gäbe, zum Beispiel beim Auto- oder Möbelkauf.

fashion 04: Warum ausgerechnet Bekleidung? Krieger: Bei sieben Milliarden Menschen, die alle etwas anziehen müssen, hat es durchaus Einfluss auf unsere Umwelt, wie diese Kleidung produziert wird. Und natürlich stammt das Kernteam von EARTHBACK aus der Bekleidungsindustrie. fashion 04: Wie ist iSize in Ihr Geschäftsmodell eingebunden? Krieger: Wir stehen noch am Anfang und wollen uns einen guten Ruf aufbauen, was Qualität angeht. Ein zentrales Thema dabei ist die Passform. Was nützt mir eine nachhaltig hergestellte Jacke, wenn sie nicht passt? Passform ist also ein ganz wichtiges Thema, wenn wir die Designentwürfe zur industriellen Serienreife bringen. Das wird noch erschwert dadurch, dass wir mit unserem Geschäftsmodell ganz unterschiedliche Zielgruppen bedienen – zumindest jetzt in der Anfangsphase. Heute Frauen bis 35 Jahre mit einem Kleid, morgen vielleicht eher Jugendliche mit Streetwear. Und immer soll die Passform optimal sein, damit die Kunden wieder bei uns kaufen und uns weiterempfehlen. Die Analyse und Datenqualität in iSize ist für uns dabei sehr wertvoll. fashion 04: Herr Krieger, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Team viel Erfolg mit EARTHBACK.

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Reine Datensache Die Fashion Cloud GoLive ist um einen weiteren Service reicher: Data in the Cloud. Ab sofort gibt es Ihre Schnittdaten aus Cad.Assyst zentral in der Cloud und damit auch auf jedem Computer oder Laptop, auf dem Sie sie benötigen – immer automatisch aktualisiert.

Die Services der Fashion Cloud GoLive Software in the Cloud Automarker: automatisiertes, strukturiertes Legen, Konvertierung und Auftragskommunikation Autocost: Auftragsplanung und -optimierung

NEU

Data in the Cloud Cad.Assyst: Datensharing und -update weltweit inklusive Versionsverwaltung

Die Cloud – Vertrauenssache Ihre Daten sind immer gut aufgehoben. In der Fashion Cloud GoLive hosten wir sie nach strengen Qualitäts- und Sicherheitskriterien. Unsere „Software in the Cloud“, Automarker und Autocost, ist so gut wie zu 100 Prozent verfügbar. Die gehosteten Daten sind durch strenge Benutzerrechte und Security-Maßnahmen gesichert. Das gilt im gleichen Maße für „Data in the Cloud“. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Ihre Daten selbst zu hosten – in einer Fashion Private Cloud GoLive.

Auf die Plätze, fertig, Cloud Die Cloud-Funktion „Data in the Cloud“ ist ab sofort für alle Cad.Assyst-Anwender verfügbar. Mehr Information unter: +49 89 90505-0 oder contact@assyst.de

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MaĂ&#x;stab

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Arbeiten auf Wolke Fashion Der neue Service der Fashion Cloud GoLive bewährt sich schnell im Alltag, denn er spart viel Zeit bei der Zusammenarbeit und Datenübermittlung. Data Storage

07.06.2014 15:49

New York

Hong Kong

Data Storage

Data Storage

Szenario 1: Von Standort zu Standort Zum Beispiel von der Zentrale in New York zum Büro in Hongkong Die Cloud macht es möglich: Ein und dieselbe Datei kann an mehreren Orten gleichzeitig sein. In der Zentrale hat jeder Mitarbeiter Zugriff auf die aktuellen Schnittdaten eines Modells. Rund 30 Arbeitsplätze sind angebunden. Es könnten auch viel mehr oder nur ein einziger sein – für die leistungsfähige Fashion Cloud GoLive macht das keinen Unterschied. Aber auch einer oder mehrere andere Standorte lassen sich sofort direkt über die Cloud vernetzen. Auch dort hat man jetzt immer Zugriff auf genau dieselbe aktuelle Cad.Assyst-Datei. Die Vorteile: Große E-Mails und unkontrollierbare Datenspeicherung fallen weg. Auch bleiben die Daten immer intakt und sicher, denn jeder Standort oder Benutzer kann mit spezifischen Rechten ausgestattet werden, sodass die Kommunikation entweder nur in eine Richtung läuft oder auch Änderungen zurückfließen können.

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Maßstab

Szenario 2: Von Unternehmen zu Unternehmen Zum Beispiel Anbindung von Partnern oder freien Mitarbeitern Genauso wie in Szenario 1 beschrieben, können auch freie Mitarbeiter oder Partner direkt angebunden werden. Gerade in Regionen, in denen die Internetanbindung nicht konstant ist, ist die Datenübermittlung via Cloud optimal. Denn die Daten sind offline verfügbar und Änderungen werden schnell aktualisiert, ohne dass immer wieder neue E-Mails mit enorm großem Datenanhang verschickt werden müssen. Der Zugriff erfolgt immer entsprechend der definierten Benutzerrechte.

Data Storage

07.06.2014 15:49

New York

Hong Kong

Data Storage

Data Storage

Szenario 3: Auf Geschäftsreisen Zum Beispiel vom Büro in New York nach Hongkong Sie reisen mit einem Laptop. Die aktuellen Daten müssen Sie nicht mitnehmen. Sie sind schon da. Kaum im Büro in Hongkong angekommen, benötigen Sie nur einen Internetzugang und alle Daten werden aktualisiert. Das geht deutlich schneller und einfacher als per E-Mail. Denn selbst große Datenmengen können so optimal übermittelt werden. Ist einer der Standorte offline, ist das kein Problem. Sobald der Internetzugang wiederhergestellt ist, werden die Änderungen abgeglichen.

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Das 1x1 der Fashion Cloud Datensharing und -synchronisierung: Die Cloud-Funktionalität in Cad.Assyst wird einmalig für Sie freigeschaltet. Jetzt ist das Cloud-Menü in Cad.Assyst für jeden gewünschten Anwender aktiv. Dateien, die für die Cloud bestimmt sind, müssen nur noch im festgelegten Laufwerk oder Ordnersystem abgelegt werden. Von da an werden sie auf jedem Computer mit Berechtigung synchronisiert und aktualisiert. Die CAD-Dateien sind also mehrfach gespeichert: zentral in der Cloud und an den verschiedenen, zugeschalteten Computern oder Laptops. So kann auch offline auf die Daten zugegriffen werden. Allerdings bei voller Kontrolle: Entfernt man die Datei aus der Cloud, wird sie auch aus den lokalen Verzeichnissen gelöscht.

Versionsverwaltung: Cad.Assyst-Daten in der Fashion Cloud bringen noch einen weiteren Vorteil mit sich: Wird eine Datei aus Versehen lokal verändert, überschrieben, gelöscht oder geht verloren, steht sie dennoch zur Verfügung. Nicht nur aktuell in der Cloud, sondern auch in den verschiedenen Versionen der vergangenen Wochen. Das gibt zusätzliche Sicherheit.

So funktioniert „Data in the Cloud“ Die Cloud in Cad.Assyst Die Benutzung der Cloud-Funktionalität in Cad.Assyst ist denkbar einfach. Einmal im Cloud-Bereich abgelegt, werden die Daten automatisch auf jedes festgelegte Endgerät übertragen. Aktualisiert wird immer im Hintergrund. Das Cloud-Menü steht direkt beim Arbeiten in Cad.Assyst zur Verfügung.

In Cad.Assyst sehen Sie das GoLive-Menü mit folgenden Funktionen: - Stopp der Datenübertragung in die Cloud - Überblick über Aktualisierungshistorie und Versionsverwaltung - Im Offline-Modus: Dateien für spätere Synchronisierung

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MaĂ&#x;stab

Fashion Quest STAFFEL 2 der erfolgreichen Modesaga

Unsere Programme als Soap-Stars

Neue Wege zum Erfolg 39


Windows CAD sonnt sich im Erfolg. Seit er den Familienbetrieb Fashion Quest leitet, läuft das Geschäft. Seine Kollektionen werden bereits als neue Klassiker gefeiert. Fachleute lieben seine Passform und Präzision. Doch es ziehen dunkle Wolken auf. Unerwartet drängen Konkurrenten aus dem Ausland auf den Markt und setzen Fashion Quest unter Druck. Folge 1: Harte Marktgesetze Im noblen Restaurant „Golden Design“ feiert CAD gemeinsam mit Vidya und seinen Managern PLM und ERP die Erfolge seiner neuen Kollektionen. DOB, HAKA, KIKO – alles, was Fashion Quest anfängt, scheint zu gelingen. Die Banken jubeln. An neuen Ideen mangelt es nicht. Der Champagner fließt in Strömen. Am Computer lassen sie alle Modelle der Kollektion Revue passieren. Doch die Idylle wird jäh gestört. Eine Gruppe angetrunkener Geschäftsleute zieht mit aufgeputzten Models pöbelnd am Fashion-Quest-Séparée vorbei. Jäh erkennt CAD: Die Models tragen genau die Trends, die er für die nächste Saison geplant hat. Und noch eine böse Überraschung erwartet den Firmenchef – sein Lieblingsmodel Wonda Shape ist unter den feiernden Ladys. Hat sie Geheimnisse verraten? Folge 2: Alles oder nichts CAD ist schon ziemlich angetrunken. Am Nebentisch hört er, wie sich die Mode-CEOs gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Er trinkt immer mehr. Schließlich überreden ihn PLM und ERP, nach Hause zu gehen. Doch daraus wird nichts. Die dubiose Geschäftsfrau Consolidad del Marketo fordert Firmenchef CAD direkt heraus: Niemals wird Fashion Quest schneller liefern können als sie. CAD hält dagegen und lässt sich zu einer Wette provozieren. Wer im Kollektionswettlauf zur nächsten Fashion Show die Nase vorn hat, gewinnt die Firma des anderen. Zu spät erfährt CAD, dass Consolidad schon viele andere Unternehmen geschluckt hat, und außerdem ist die Finanzierung seiner Kollektion noch offen. Ist Fashion Quest verloren? Folge 3: Kommunikation ist Trumpf Noch in derselben Nacht macht sich CAD mit Vidya an die Arbeit für eine neue Trendkollektion. Die Entwürfe sind dank der durchgängigen Fashion-Quest-Prozesse schnell entwickelt. Obwohl es fast Mitternacht ist, kümmern sich die beiden Mitarbeiter Automarker und Autocost sofort um die Produktion. Rund um die Uhr tauschen sie sich intensiv mit dem Produktionspartner in China aus – genauso, als wären sie vor Ort. Trotz schlechten Wetters klappt die Datenübermittlung über ihre neue Erfindung, die Fashion Cloud. Vidya schickt eine Videobotschaft und ihre kostenlose Viewer-Software. Die Lieferfirma versteht sofort, wie die neue Fashion-Quest-Mode aussehen soll. In letzter Minute müssen in China noch Änderungen am Schnitt vorgenommen werden. Doch die Daten liegen nicht vor und das Wetter schlägt um.

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Maßstab

Folge 4: Ein Sturm zieht auf Am nächsten Tag stellt CAD seiner Investorenrunde die neuen Kollektionsentwürfe vor. Alle sind begeistert, doch einer der Geschäftsleute kennt Consolidad und ihre Marktmacht. Er war bei CADs großspurigem Auftritt im „Golden Design“ zugegen und bezweifelt, dass Fashion Quest rechtzeitig liefern wird. CAD gehen die Nerven durch. Er hat alles auf eine Karte gesetzt. In letzter Minute gelingt es PLM und ERP mit hiebund stichfesten Fakten, die Wogen zu glätten. Fashion Quest bekommt noch eine Chance. Doch die nächste Hiobsbotschaft wartet schon: Automarker und Autocost können nur Schnittbilder, aber nicht die aktuellen Schnittdaten übermitteln. Zudem wütet ein Taifun über dem Pazifik und große Datenmengen können nicht gesendet werden. Bald könnte die Lieferfirma ganz von der Außenwelt abgeschnitten sein. Folge 5: Showdown in der Cloud In seinem Luxus-Penthouse-Büro gießt CAD sich einen Drink ein, kapselt sich aus dem Firmennetzwerk ab und starrt wütend in den blauen Himmel. Wieso klappt die Datenübermittlung ins Ausland nicht, wenn am Firmenstandort in San Modino alles so gut funktioniert? Das ganze Team von Entwurf bis Versand findet sich ein. Keiner kann helfen. Nur Automarker und Autocost arbeiten gemeinsam mit der unscheinbaren Netzwerkexpertin Cloudia fieberhaft an einer Lösung. Und sie haben eine Idee. Zu CADs Erstaunen steckt in Cloudia viel mehr, als er denkt. Sie hat zusammen mit Automarker und Autocost heimlich die Fashion Cloud ausgebaut. Auch die Schnittdaten werden jetzt zentral gehostet und sofort aktualisiert. Der chinesische Partner muss sich nur noch einloggen. Es klappt. Aus der vermeintlichen Niederlage wird ein überragender Sieg. Die Kollektion geht sofort in Produktion. Folge 6: Wer zuletzt lacht Der große Tag ist gekommen. Alle Unternehmen stellen ihre Kollektionen vor. Die Überraschung ist groß, als Fashion Quest als erstes Label mit überragenden Modellen auftrumpft. PLM und ERP gliedern sofort die Firma der Verliererin in das Fashion-Quest-Imperium ein. Neue Investoren drängen sich geradezu auf. Hausmodell Wonda Shape kehrt reumütig zurück. Aber die große Heldin des Tages ist Cloudia. Ihr exzellentes Datenmanagement wird zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil für Fashion Quest. Automarker und Autocost haben ihr viel beigebracht. CAD und Cloudia haben eine große Zukunft vor sich. Läuten am Ende sogar die Hochzeitsglocken?

Die Saga geht weiter. Freuen Sie sich auf den Fashion-Quest-Clan in Staffel III. 41


Das Fashion Camp: „L’Isla de la Moda“ Der knallharte Technologiewettbewerb um Schnelligkeit, Kosten und Qualität Konzentriert, leistungsstark und zielbewusst. Neun Produktstars zeigen auf der „L’Isla de la Moda“, was sie können, und stellen sich den zentralen Herausforderungen in der Bekleidungsindustrie. Die harten Bedingungen auf der berüchtigten Modeinsel haben schon so manches Produkt gebrochen. Nur die Besten halten durch. Die Superpromis Automarker, Autocost, PLM GoLive, ERP BOS, Vidya, Cad.Assyst, iSize, SizeGERMANY-Büsten und Bodyscanner kämpfen sich alleine und im Team durch den Modedschungel auf Fashion Island und haben bereits harte Prüfungen bestanden. Jetzt gipfeln alle ihre Leistungen im finalen Fashion-Parcours – einem gewaltigen Kraftakt in der Kollektionsentwicklung, den nur wirklich starke Technologien meistern. Am Ende entscheiden Sie. Wer ist Ihr Favorit in Sachen Durchlaufzeit, Kosteneffizienz und Ergebnisqualität? Wem verleihen Sie die Fashion-Krone?

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Perspektive

Die ultimative Aufgabe: der Fashion-Parcours Model Freeze Point

Order & Storage Marsh Land

L’Isla de la Moda

Quality Forest

SizeGERMANY Manikins ERP BOS

Mount Process

Calculation Plane

Sample Quick Sands

Lake Workflow

Autocost

PLM GoLive

Marker Bay

Vidya

Automarker

Design Beach

Cad.Assyst Cut Reef

iSize Cloud Harbor

Material Reef To Partner

Bodyscanner Fit Island

Body Reef

Fashion Markets

Die Moderatoren und die Jury: Fachkompetenz entscheidet Begleitet bei ihren Aufgaben werden die PromiTechnologien von Assyst, Human Solutions und AVM. Sie unterstützen ein professionelles Fachpublikum aus Textil und Fashion bei der Entscheidung für die Fashion-Krone.

Die Kandidaten: neun Star-Technologien Vereint in einem durchgängigen Prozess gehen die Fashion-Technologien der Human Solutions Gruppe an den Start:

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„Helden aus Bits & Bytes“ Die Kandidaten im Fashion Camp:

Der starke Schnitt-Profi Name: Cad.Assyst

Aufgabe: 2D-Schnittentwicklung Bekannt für: Zeitersparnis Leidenschaft: Automatisierung und Effizienzgewinne Heimatort: Kollektionsentwicklung Beste Eigenschaft: optimale Datenverwaltung, perfekte Werkzeuge für Qualitätskonstruktion und Zeitersparnis Schlechteste Eigenschaft: macht süchtig nach Automatisierung Teamfähigkeit: steht im Zentrum eines Teams aus Vidya, Automarker und PLM GoLive

Neues

Release

Wichtigste Funktionen: in 2014 • Smart.Guide: bis zu 20 Prozent effizienter konstruieren • Smart.Pattern: Zeiteinsparungen durch die Automatisierung von Routineaufgaben • Smart.Label: Ausgangsbasis für intelligente Schnitte, bereits realisiert mit dynamischen Maßtabellen • Datenbank: Verwaltung aller Schnittdateien und Grundschnitte im CAD • CAD in der Cloud: Schnittdaten teilen und konvertieren • Neu: CAD wird bunt. Die Funktion jpeg-request macht den Look von Stoff beim Schnittbildlegen sichtbar. • Neu: Rapport oder Fotodruck im Schnittbild anzeigen und die Anforderungen für den Stoffhersteller ändern

Der hocheffiziente Lege-Meister Name: Automarker

Aufgabe: Marker Making Bekannt für: optimalen Materialeinsatz, Formatkonvertierung und Auftragsübermittlung im Internet Leidenschaft: strukturiertes, automatisiertes Legen 24 Stunden am Tag Heimatort: Vorproduktion/Manufacturing Beste Eigenschaft: immer gleich exakt Schlechteste Eigenschaft: hat kaum Humor Teamfähigkeit: mag eigentlich jeden, aber besonders Autocost und Cad.Assyst Wichtigste Funktionen: • Kommunikation mit Partnern • Konvertierung von Schnittbildern • HAKA: Nadeltisch, Schrittkeilabtrennung • Komplexer Rapport • Qualitätszonen und Überlappungsmarkierungen • Auflockerung und Commonlining • TaketheBest

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Perspektive

Der konsequente Sparer Name: Autocost

Aufgabe: Cut Order Planning Bekannt für: Vorkalkulation mit allen Raffinessen Leidenschaft: Material- und Kosteneinsparung Heimatort: Vorproduktion/Manufacturing Beste Eigenschaft: Kostentransparenz und Forecast Schlechteste Eigenschaft: Workaholic Teamfähigkeit: arbeitet eng mit Automarker, Cad.Assyst und ERP BOS Wichtigste Funktionen: • Einbeziehung aller Ausgaben und Parameter: Material, Rüstzeit, Zuschnittzeit, Lohnkosten, Größenaufteilung, Lagen, Cutterbreite • Detaillierte Auftragsgliederung • Umfassende Auswertungsmöglichkeiten • Legeszenarien im Vergleich • Erstellen von Restaufträgen • Zentrale Datenhaltung

Der flexible Alleswisser Name: PLM GoLive

Aufgabe: Managementsystem Bekannt für: automatisierte Workflows, durchgängige Datenflüsse Leidenschaft: Planung, Workflows, Datenqualität Heimatort: Kollektionsentwicklung Beste Eigenschaft: Top-Datenverfügbarkeit und Funktionalität auch im Internet Schlechteste Eigenschaft: harmoniesüchtig Teamfähigkeit: jeder kennt ihn, jeder mag ihn: Designprogramme, Cad.Assyst, Vidya, ERP BOS Wichtigste Funktionen: • Kollektionsrahmenplan und Kalkulation • Verwaltung aller Produktdaten • Automatisierte Workflows • Vollständiger Fashion-Referenzprozess • Abbildung der gesamten Kollektionswelt • Management aller Geschäftsmodelle: Vollkauf, PLV, DOB, HAKA, KIKO

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Der nachhaltige Optimierer Name: ERP BOS

Aufgabe: Managementsystem Bekannt für: flexible Organisationsstrukturen, durchgängige Datenflüsse Leidenschaft: Datenqualität und kürzere Durchlaufzeiten Heimatort: Einkauf, Produktion, Bestell- und Lagerwesen Beste Eigenschaft: flexibler Perfektionist Schlechteste Eigenschaft: charmanter Prozess-Pedant Teamfähigkeit: SAM und Herzensfreund von PLM GoLive Wichtigste Funktionen: • Flexible Abbildung: Konzernstrukturen, PLV, Vollkauf • Unterstützung verschiedener Fertigungsarten • Einkauf- und Lagercontrolling • Stammdaten: Kunden, Aufträge, Produkte, Material • Planung, Belegung, Steuerung und Controlling in der Produktion • Kommissionierung/Kommissionswegeoptimierung • Retourenverwaltung

Die simulationsstarke 3D-Diva Name: Vidya

Aufgabe: Top-3D-Visualisierung und -Simulation von Mensch, Schnitt und Material Bekannt für: 3D-Passformkontrolle und Visualisierung des Stofffalls Leidenschaft: Einsparung physischer Prototypen Heimatort: Kollektionsentwicklung Beste Eigenschaft: kann alles tragen Schlechteste Eigenschaft: unbändiger Ehrgeiz Teamfähigkeit: tiefe Freundschaft mit Cad.Assyst, iSize, SizeGERMANY-Büsten, PLM GoLive Wichtigste Funktionen: • Realistischer Faltenwurf • Overlay-Colour • 3D-Preview im 2D-CAD • Kostenloser Viewer • Model-Posen • Avatar-Studio: umfassende Population aus Scanataren und Büsten mit realen Körpermaßen • Präzise Darstellung des Stofffalls mit passendem Körperabstand und detaillierten Materialeigenschaften

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Die zielstrebige Passform-Queen Name: iSize

Aufgabe: Online-Portal zur Analyse von Körpermaßen Bekannt für: optimale Passform und einfache Bedienung Leidenschaft: 3D-Körpermaße und -Körperformen in Tabelle und Modell Heimatort: Kollektionsentwicklung Beste Eigenschaft: hoch motiviert Schlechteste Eigenschaft: sammelt Daten wie andere Frauen Schuhe Teamfähigkeit: Teil der Developer-Gang: Vidya, Cad.Assyst, SizeGERMANY-Büsten Wichtigste Funktionen: • Markt- und Zielgruppenselektion • Umfassende, repräsentative Datenbasis von über 100.000 Frauen, Männern und Kindern • 44 Körpermaße isokonform • Scanatare und digitale SizeGERMANY-Figuren zum Download • Interaktive Anpassung der eigenen Größentabelle • Überprüfung der Gradiersprünge

Die repräsentativen Fitting-Fans Bekannt für: perfektes Körpergefühl in allen Größen Name: SizeGERMANY-Büsten Leidenschaft: reale Körpermaße, SizeGERMANY Aufgabe: Musteranprobe Heimatort: Kollektionsentwicklung/Qualitätssicherung Beste Eigenschaft: Anprobe-Profis Schlechteste Eigenschaft: wollen alles, können alles – DOB, HAKA, KIKO Teamfähigkeit: Teil der Developer-Gang: iSize, Vidya, Cad.Assyst Wichtigste Funktionen: • Umfassendes Größensortiment: DOB, HAKA, KIKO • Komprimierbare Körperbereiche • Optimale Oberflächeneigenschaften für Stofffall • Variable Befestigung • Verschiedene Modelle im Baukastensystem • Aufgenähte Maßlinien

Die maßgebenden Vermesser

Bekannt für: 3D-Maßabnahme von Kopf bis Fuß, Name: Bodyscanner Datenbereitstellung für Fashion-Prozesse Aufgabe: Vermessung Leidenschaft: Innovation beim Einkauf Heimatort: Kollektionsentwicklung, Point of Sale Beste Eigenschaft: schnell, präzise, professionell Schlechteste Eigenschaft: prahlen gern (mit ihren Messerfolgen) Teamfähigkeit: iSize Wichtigste Funktionen: • Messprinzip: Laser oder 3D-Tiefensensoren • Automatische Vermessung, Größenzuordnung und Scanatarberechnung • Exakte 3D-Abbildung des menschlichen Körpers • Kurze Scanzeiten • Leichte Handhabung

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Perspektive


Herausforderung Fashion-Parcours:

„Die Kunst ist, wenn es leicht aussieht“ Bisher haben die Kandidaten alle Prüfungen bestanden und sich beharrlich jeder Herausforderung gestellt. Jetzt kommt die finale Entscheidung. In Teams treten die Produkte gegeneinander an: im Fashion-Parcours auf der gefürchteten „L’Isla de la Moda“, der ultimativen Modewelt, in der alle Workflows perfekt sein müssen. Wer trägt am meisten zu Ihrem Entwicklungsprozess bei im Hinblick auf Zeit, Kosten und Qualität? Sie entscheiden!

Team 1

Team 2

Die Managementsysteme PLM GoLive und ERP BOS Die Aufgabe: „Daten von Entwurf bis Produktion ohne Unterbrechung, auch wenn sich Workflows oder Firmenstrukturen ändern.“

Die Passform-Spezialisten: iSize, SizeGERMANY und Bodyscanner Die Aufgabe: „Daten zu Körperform und Körpervolumen überall bereitstellen, wo sie benötigt werden.“

Das Ergebnis: PLM GoLive und ERP BOS sind ebenbürtige Partner. PLM GoLive bringt fundierte InternetErfahrung mit. ERP BOS setzt auf EDI und klassische Partneranbindung. Selten hat man so viel Effizienz gesehen: Statt 23 Mal müssen die beiden eine ProduktID nur einmal eingeben. Deadlines sind klar. Stücklisten vollständig. Daten immer aktuell. Besonders elegant: Order- und Lagerwege-Verkürzung von ERP BOS.

Das Ergebnis: Hand-in-Hand-Arbeiten ist das Erfolgsgeheimnis der Sizing & Fitting-Technologien von Human Solutions. Bodyscanner vermessen in Sekundenschnelle, iSize stellt alle Daten, umfassende Analyseergebnisse und Maßtabellen zur Verfügung. Die SizeGERMANYBüsten sind der ruhende Pol bei Anprobe und Qualitätssicherung. So verteilt sich das Passform-Team über die gesamte Kollektionsentwicklung. Respekt ringt uns die einheitliche Verwendung gleicher 3D-Körpermaße in iSize und den SizeGERMANY-Büsten ab.

Team 3

Team 4

Schnittentwicklung – Cad.Assyst und Vidya Die Aufgabe: „So schnell wie möglich zum Model Freeze – mit so wenig Prototypen wie möglich.“

Vorproduktion – Automarker und Autocost Die Aufgabe: „Material einsparen, Schnittbildvorgaben machen und so schnell wie möglich an den Produktionspartner schicken.“

Das Ergebnis: Cad.Assyst und Vidya sind ein eingespieltes Team. Gekonnt werfen sie sich die Entwurfs„Bälle“ zu. So entsteht ein Modell nach dem anderen. Cad.Assyst ist hocheffizient. Aber die meiste Zeitersparnis ermöglichen die digitalen Prototypen der CAD-Schnitte an den Vidya-Modellen. Passformprobleme, Farbvarianten, Positionierung von Aufdrucken, Gradiersprünge – alles lässt sich digital überprüfen, weil Schnittdaten, Materialparameter und Körper in CAD wie 3D real und einheitlich sind. Kein Wunder, dass das Team deutlich früher beim Model Freeze ankommt als im Markt üblich.

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Das Ergebnis: Den Materialeinsatz optimieren – das muss man Automarker und Autocost nicht zweimal sagen. Die Brüder im Geiste berechnen innerhalb kürzester Zeit den notwendigen Materialverbrauch und die Auftragskosten. Dabei bleibt sogar noch Zeit, um verschiedene Szenarien zum Beispiel bei der Größenaufteilung oder der Schnittbildbreite zu vergleichen. Automarker punktet mit automatisierten Schnittbildern, die sogar intuitive Aspekte des manuellen Legens berücksichtigen. Autocost greift die Schnittbilder sofort auf, ergänzt wichtige Zahlen und präsentiert ein Gesamtergebnis. Über die Cloud steht der Auftrag für den Partner sofort und vollständig bereit.


Perspektive

Model Freeze Point

Order & Storage Marsh Land

L’Isla de la Moda

Quality Forest

SizeGERMANY Manikins ERP BOS

Mount Process

Calculation Plane

Sample Quick Sands

Lake Workflow

Autocost

PLM GoLive

Marker Bay

Vidya Design Beach

Cad.Assyst

Automarker

Cut Reef

iSize Cloud Harbor

Material Reef To Partner

Bodyscanner Fit Island

Body Reef

Wählen Sie – was ist Ihnen am wichtigsten? Wer ist Ihr Favorit und bekommt die Fashion-Krone? Telefon +49 631 343 593 00 oder contact@human-solutions.com Es fallen die normalen Telefongebühren für Festnetz oder Handy an. Wir rufen Sie auch gern zurück!

Fashion Markets 49


Panorama

360°Praxiserfahrung Halten die neuen Technologien, was sie versprochen haben? Diese Unternehmen haben die Software-Neuerungen in strategischen Projekten auf den Prüfstand gestellt. Sie zeigen, was sich im Fashion-Alltag mit technischen Innovationen erreichen lässt. Ihre Fragestellungen und Lösungsansätze finden Sie hier – im Panorama.

Vidya bei BRAX

Automarker, Autocost, Cad.Assyst und PLM GoLive bei CWS-boco

iSize bei EARTHBACK

Vidya bei Esquel

Cad.Assyst bei HUGO BOSS

PLM GoLive bei Laurèl

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iSize bei navabi

SizeGERMANY-B端sten bei Peter Hahn

Automarker, Autocost und Cad.Assyst beim Schnittb端ro Linienf端hrung

Automarker und Cad.Assyst bei Steiff

ERP BOS bei Susa

SizeGERMANY-B端sten bei Takko

PLM GoLive bei Walbusch

iSize bei Yamamay

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CASE STUDY

Wie setzen wir

3D produktiv ein?

Mit einem digitalen Hausmodell in Vidya startet BRAX in die erste Saison mit 3D. Die wichtigsten Ziele: schneller entwickeln und möglichst viel Nutzen aus den 3D-Daten von Entwurf bis Vertrieb ziehen. BRAX ist im deutschen Markt ein Begriff, früher als Hosenspezialist, heute als Lifestyle-Unternehmen. Mit neuen Produktsegmenten und eigenen Stores hat sich das Familienunternehmen längst als Premium-CasualAnbieter mit breitem Sortiment etabliert. Geblieben sind gute Margen und gute Qualität – nicht zuletzt bei der Passform. Aus diesen Gründen lieben nicht nur Verbraucher die Marke aus Ost-Westfalen, auch der Handel ist auf BRAX eingeschworen. So weit alles gut. Aber in Herford denkt man an die Zukunft, und die sieht man ganz klar bei neuen Technologien. 3D-Simulation ist dabei ein wichtiger Aspekt. BRAX wählt Vidya von Assyst und setzt als eines der ersten Unternehmen in Deutschland 3D in der Kollektionsentwicklung ein.

3D simuliert. BRAX ist gespannt. Was kann die neue Technologie und wo liegen derzeit ihre Grenzen? Das Ergebnis überzeugt. Anhand der Pilotsimulationen lässt sich bereits erkennen, dass BRAX die Anzahl seiner physischen Prototypen deutlich reduzieren und gleichzeitig mehr Varianten entwickeln kann. Ein wichtiger Zeitgewinn. Konsequent geht BRAX den nächsten Schritt und führt Vidya im Produktsegment DOB-Blusen ein. „Vidya hat die Qualität, um die Wettbewerbsvorteile zu erzielen, die wir uns wünschen. Wir waren sehr beeindruckt von der Darstellung unserer Designs am eigenen Hausmodell.“ Detlef Oesterreich, Leiter EDV, BRAX

Test der Leistungsfähigkeit Seit gut zwei Jahren hat BRAX konkrete 3D-Pläne. Erster Schritt war dabei ein intensiver Test der Leistungsfähigkeit von Vidya. Gemeinsam mit den Experten der Human Solutions Gruppe werden ausgewählte Blusenmodelle aus den bestehenden 2D-Schnitten in

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Ziele mit 3D-Simulation Die wichtigste Bedeutung misst BRAX dem Zeitfaktor bei. Bekannt für Zuverlässigkeit bei der Lieferung, geht es dem Familienunternehmen vor allem um den


Panorama

Zeitgewinn durch 3D. Durch die Simulation in Vidya steigt die Trefferquote bei den Entwürfen deutlich an. Weniger physische Prototypen sind notwendig, sodass unnötige Wartezeiten vermieden werden. „Wir haben unsere Termine bisher auch immer eingehalten, aber von 3D versprechen wir uns einen noch größeren Zeitgewinn und damit die schnelle Reaktion auf Markttrends, die für uns als vertikales Unternehmen noch an Bedeutung gewonnen haben.“ Detlef Oesterreich, Leiter EDV, BRAX

Der Einsatz der korrekten Körpermaße passend zur eigenen Maßtabelle hat ebenfalls eine große Bedeutung für BRAX. Abstriche will man in Herford nicht machen, und das muss man auch nicht. Die Scanatare in Vidya simulieren Mensch, Schnitt und Materialeigenschaften mit großer Präzision. Das Hausmodell wird virtuell BRAX arbeitet im Bereich Blusen mit einem festen Hausmodell zusammen und auch in der digitalen Welt soll das so bleiben. Via Bodyscanner wird das Modell erfasst und als Scanatar mit den exakten Maßen und der Körperform der realen Person wiedergegeben. Hautbeschaffenheit und weichere Körperbereiche reagieren entsprechend der realen Welt. Das ist wichtig für den späteren Stofffall und damit für die realistische Passform des digitalen Bekleidungsstücks.

3D in der Kollektionsentwicklung Noch steht bei BRAX alles auf Anfang: Nach dem erfolgreichen Start mit Blusen versucht man sich jetzt an weiteren Konstruktionen wie Hemden und Jacken. Man löst zusätzlich noch schwierige Fragen wie zum Beispiel Farbdarstellung an verschiedenen Ausgabegeräten. Gleichzeitig geht man daran, 3D in die eigenen Prozesse zu integrieren. Das bedeutet noch viel Arbeit, aber der Anfang ist bereits sehr vielversprechend. „3D ist nicht ‚Plug and Play‘ wie eine Software, die jeder schon seit vielen Jahren im Einsatz hat. Wer das erwartet, kann allerdings auch keine Markterfolge erzielen. Es erfordert die Bereitschaft zur Innovation, zu neuen Prozessen und zur Mitgestaltung. Für BRAX genau das Richtige.“ Detlef Oesterreich, Leiter EDV, BRAX

BRAX setzt 3D ein, um Zeit und Kosten in der Kollektionsentwicklung zu sparen.

Best Pract ice Fashion

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CASE STUDY

Welche Technologien unterstützen unser Full-Service-Konzept in der Berufsbekleidung am besten? Die CWS-boco Supply Chain Management GmbH, kurz CWS-boco SCM, verwaltet ihre Workflows in Produktmanagement, Entwicklung und Auftragsoptimierung mit durchgängigen Technologien aus der Human Solutions Gruppe.

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Service ist der zentrale Leitgedanke bei CWS-boco SCM, der Einkaufsgesellschaft von CWS-boco. CWS-boco bietet Kunden aus Industrie, Handwerk und dem Dienstleistungssektor umfassende, Lösungen im Bereich Berufskleidung, von der individuellen Anpassung der Kollektionen bis hin zum Leasing der Kleidungsstücke.

„Wir profitieren von der Durchgängigkeit der Produkte aus der Human Solutions Gruppe. Das erleichtert unseren Arbeitsalltag sehr und ist die Grundlage für unsere effizienten Workflows.“

Für das CWS-boco SCM-Team bedeutet das zum Beispiel ein Portfolio mit über 3.000 aktiven Artikeln, oft bis zu 2.500 Einzelteile bei Sondergrößen, die speziell angepasst werden, die intensive Zusammenarbeit mit Kunden bei der Entwicklung der Bekleidung und die Fertigung in sieben Betrieben in vier Ländern. Kommunikation ist dabei ein zentraler Punkt, genauso wie der Überblick über das eigene Portfolio sowie die Schnitte und Aufträge. CWS-boco SCM setzt dafür auf Automarker, Autocost, Cad.Assyst und PLM GoLive von Assyst.

Datenverwaltung in PLM und CAD CWS-boco SCM entwickelt für Kunden ein individuelles Bekleidungsangebot. Geht eine Anfrage ein, wird eine Präsentation erstellt, die genau den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Dabei greift man auf die umfassende vorhandene Produktpalette zurück, passt Modelle an oder entwickelt bei Bedarf auch neue Teile mit Cad.Assyst. Die Verwaltung der Grundschnitte im CAD ist besonders wichtig, denn es gibt unzählige Varianten. Darüber hinaus fertigt man auf Wunsch

Angel-Luis Merino, Produktionsleiter, CWS-boco Supply Chain Management GmbH


Panorama

CWS-boco Supply Chain Management GmbH

viele Sondergrößen, teilweise in Losgröße 1, für die die Schnitte erneut individuell angepasst werden. Ist die Präsentation erfolgreich, folgen Prototypen und aufwändige Tragetests vor Ort beim Kunden. Häufig werden dabei die Modelle noch weiter angepasst. Bessere Kommunikation in der Entwicklung In einem so komplexen Entwicklungsprozess ist das Produktdatenmanagement in PLM GoLive Gold wert. Es hilft, den Überblick zu bewahren, führt die Informationen aus verschiedenen Bereichen und von verschiedenen Ansprechpartnern zentral zusammen und ermöglicht auch den Zugriff auf die CAD-Schnittdaten aus Cad.Assyst. Mit PLM GoLive steuert CWS-boco SCM zudem die Abläufe von der ersten Präsentation bis hin zur Auslieferung. „Wir arbeiten intensiv mit unseren Kunden an neuen Kollektionen oder an der Anpassung bestehender Produkte. Dabei hilft uns PLM GoLive, weil hier alle Informationen, der Status quo und die anstehenden Aufgaben sofort zur Verfügung stehen.“

der Bekleidung profitieren also beide Seiten. Neben der selbstverständlichen Einhaltung von ISO-Normen und Sicherheitsvorgaben ist dies ein weiterer Grund für CWS-boco SCM auf absolute Qualität bei Material und Verarbeitung zu setzen. Dafür legt man alle Schnittbilder in Automarker und optimiert darüber hinaus mit Autocost den Materialverbrauch für den Gesamtauftrag. Zwischen 85 und 88 Prozent Materialeinsatz ohne Abstriche bei der Qualität erreicht man inzwischen und liegt damit im Branchenvergleich vorne. Der Einsatz der Cloud in der Produktionsvorbereitung hat aber noch einen Vorteil: Die Produktionspartner und Werke im Ausland erhalten alle Auftragsdaten über Automarker und damit direkt aus dem Internet. Und so sinkt der Kommunikationsaufwand noch weiter. „Da wir an verschiedenen Standorten zusammenarbeiten, sind die Cloud-Lösungen der Human Solutions Gruppe für uns sehr interessant.“ Angel-Luis Merino, Produktionsleiter, CWS-boco Supply Chain Management GmbH

Angel-Luis Merino, Produktionsleiter, CWS-boco Supply Chain Management GmbH

Produktionsvorbereitung in der Cloud Ist die Kollektion abgestimmt, geht es um die Optimierung des Materialverbrauchs. Dabei kommen Automarker und Autocost zum Einsatz. Viele Kunden nutzen den Service von CWS-boco SCM und leasen ihre Berufsbekleidung, anstatt sie zu kaufen. Von der Haltbarkeit

CWS-boco gewinnt mit Best Pract den durchgängigen Techice nologien der Human F a shion Solutions Gruppe in seinem intensiven, komplexen Entwicklungsprozess deutlich an Effizienz.

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CASE STUDY

Wie können wir schnell neue Zielgruppen und Märkte

erschließen?

EARTHBACK nutzt iSize, um die Wirtschaftlichkeit und die Passform seiner nachhaltigen Bekleidungsprodukte zu sichern. Schöne Mode von jungen Designern nachhaltig produziert – das ist das Geschäftsmodell von EARTHBACK. Nach der Kreativphase setzt das junge Berliner Unternehmen an, nimmt das Design in Lizenz, entwickelt ein serienreifes Produkt und vermarktet es. Ein anspruchsvolles Geschäftsmodell, denn Marktsegment und Zielgruppe werden bei jedem Projekt neu festgelegt. Deshalb sichert man die notwendigen wirtschaftlichen und bekleidungstechnischen Entscheidungen mit iSize ab. Erstes Projekt: die EARTHBACK-Tasche An den Start ging EARTHBACK mit der Multifunktionstasche Earthbag, die als Tasche, Umhängetasche, Strandtasche und Rucksack getragen werden kann. Finanziert wird über Stylefunding – die EARTHBACKVersion des Crowdfundings. Interessierte können kleine Beträge (gegen ein EARTHBACK-Geschenk) spenden, die Tasche vorbestellen oder sogar ihre eigene Tasche in Berlin mitproduzieren. Werbung für EARTHBACK findet in der Presse, in sozialen Netzwerken und auf

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der Straße statt. Das Konzept greift. Inzwischen ist die erste Earthbag-Generation erfolgreich ausgeliefert. Nachdem der Grundstock des Produktsortiments steht, geht man an Bekleidungsprojekte und baut das Geschäft aktiv aus. „Wir machen keine klassische Kollektionsentwicklung für feste Kunden, sondern starten laufend mit neuen Produkten in neuen Marktsegmenten. Mit iSize erreichen wir dabei immer eine optimale Passform.“ Michael Krieger, Geschäftsführer, EARTHBACK

iSize zur Markt- und Zielgruppenanalyse Zug um Zug will man jetzt die Schlagzahl der EARTHBACK-Projekte erhöhen und drei bis vier Produkte parallel umsetzen. Das Team um Michael Krieger und Bastian Baumann weiß, mit jedem Projekt wächst die Bekanntheit und festigt sich das Image von EARTHBACK. Um eine hochwertige Unternehmens-


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marke aufzubauen, Kunden zu binden und Retouren möglichst einzuschränken, sind Qualität und vor allem optimale Passform wichtig. Deshalb nutzt EARTHBACK alle Bereiche von iSize: die Zielgruppenanalyse mit soziodemographischen Daten, die Berechnung der potenziellen Marktanteile pro Größe, die passenden Körpermaßdaten sowie die entsprechenden Fertigmaße für die verschiedenen Konfektionsgrößen. Die hohe Datenqualität schafft Transparenz bei der Produktentwicklung und senkt das Marktrisiko. Damit ist jedes Produkt von EARTHBACK nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig. „Gerade jungen Designern fehlt oft das ProduktionsKnow-how. Wir haben es, aber mit Technologien wie iSize erreichen wir unsere hohen Qualitätsstandards deutlich einfacher.“

festgelegt. Derzeit läuft die Stylefunding-Phase. Im Herbst soll ausgeliefert werden – rechtzeitig zum Start des Oktoberfests in München. Auch das nächste Projekt läuft schon an. Es wird ein Streetwear-Label für junge BMXer/Skater sein – also eine ganz andere Zielgruppe. Und natürlich sollen auch diese Modelle möglichst vielen Kunden passen. Deshalb kommt iSize ganz selbstverständlich wieder zum Einsatz. „Mit iSize haben wir einen großen Erfahrungsvorsprung bei Körper- und Fertigmaßen für die Bekleidungstechnik. So können wir individuelle Schnitte schnell auf das notwendige Niveau für die industrielle Fertigung bringen“, erklärt Diana Bauer, die sich im Rahmen ihrer Bachelor-Thesis als angehende Ingenieurin der Bekleidungstechnik bei EARTHBACK mit iSize beschäftigt.

Bastian Baumann, Geschäftsführer, EARTHBACK

Produkte von Dirndl bis Streetwear Das aktuelle EARTHBACK-Projekt ist ein Dirndl aus recycelten Jeans. Gemeinsam mit den jungen Designerinnen aus Magdeburg und Halle entwickelt das EARTHBACK-Team aus dem innovativen Entwurf ein serienreifes Produkt. Zielgruppe sind Frauen im Alter von 18–35 Jahren. Die iSize-Körpermaße fließen in die Schnittentwicklung durch die EARTHBACK-Bekleidungstechniker ein. Die individuellen Größenmodelle werden

Mit iSize sichert Best Pract EARTHBACK den wirtice schaftlichen Erfolg seiner F a shion Produkte ab: zum Beispiel durch Marktpotenzial, Maße der Zielgruppe und soziodemographische Informationen.

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CASE STUDY

Wie sichern wir

den laufenden Betrieb beim weltweiten CAD-Upgrade?

Hinter den Erfolgsmarken BOSS, BOSS Orange, BOSS Green und HUGO steht ein eng vernetztes Team mit Standorten in verschiedenen Ländern. Der Systemwechsel von Unix- auf Windows-CAD ist dabei eine große Herausforderung.

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Gerade im intensiven Tagesgeschäft des führenden Bekleidungsherstellers ist das CAD-System allgegenwärtig. Cad.Assyst ist perfekt in die IT-Landschaft eingebunden. Weit über 200 Anwender arbeiten mit dem System und entwickeln vier Kollektionen pro Jahr. Dazu kommen zahlreiche Produktionsstandorte weltweit, die zum Teil mehrmals täglich Daten von HUGO BOSS erhalten. Einfach abschalten, neue Software aufspielen, intensiv testen und dann live schalten ist keine Option. Gemeinsam mit Assyst entwickelt HUGO BOSS einen ausgeklügelten Projektplan und setzt ihn mit Bravour um.

Durchdachte Vorgehensweise für reibungslosen Ablauf Das Projekt läuft gut zwei Jahre. Die meiste Zeit fließt in Planung und Tests. Dabei geht es nicht allein um Software, sondern vor allem um die nachhaltige Unter­ stützung der Prozesse und die Migration der gigantischen Datenmengen. HUGO BOSS und Assyst bilden ein gemein­sames Projektteam mit knapp 20 festen Mitgliedern. In diesem Team wird das Projekt minutiös geplant und jeder Einzelschritt mit den verschiedenen Abteilungen und den Spezialisten der Fachbereiche abgestimmt.

HUGO BOSS: „Uns war klar, dass Unix ein Auslaufmodell ist. Die Hardware ist auf lange Sicht zu teuer und neue Technologien werden kaum unterstützt. Zudem reizen uns natürlich die neuen Funktionen von Cad.Assyst auf Windows-Basis.“

Das Migrationsprojekt beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme an jedem Standort. Das Ergebnis ist eine präzise Landkarte aller Systemvernetzungen, Vorgehensweisen und Prozesse in jedem einzelnen Bereich an jedem Standort. So lassen sich Showstopper identifizieren, die die Migration auf das neue System


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verhindern könnten, genauso wie wichtige Funktionen, die nicht fehlen dürfen. Und dabei geht es nicht um die Relevanz aus IT-Sicht, sondern allein darum, dass das Tagesgeschäft optimal unterstützt wird. So bekommen zum Beispiel das Ausdrucken der Schnittübersicht oder das Zusammenspiel von CAD mit Barcode-Scannern, mit der Lagenplanung oder den Management-Reports eine höhere Priorität, als das in IT-Projekten normalerweise üblich ist. Auch für die Migration der Daten werden verschiedene Szenarien durchdacht. Anfangs wird eine neue, leere Datenbank favorisiert, die von den Anwendern selbst Stück für Stück wieder gefüllt wird. Doch dies hätte für die Anwender viel Aufwand bedeutet. Positiver Nebeneffekt: bessere Datenqualität Im zweiten großen Projektschritt geht es deshalb um die Datenqualität. Die bestehende Datenbank wird bereinigt. Nur aktive Daten werden auf das neue System übertragen. Zum Einsatz kommt hier der Consistency Checker, ein Assyst-Tool, das fehlerhafte Daten und Dateileichen eliminiert. Damit werden umfangreiche Speicherkapazitäten freigesetzt. Parallel dazu werden bereits alle Anwender auf Cad.Assyst geschult, damit die Umstellung auf das neue System so leicht wie möglich fällt. HUGO BOSS: „Ein CAD-Systemwechsel ist für ein Bekleidungsunternehmen wie eine Operation am offenen Herzen. Deshalb hat das gesamte Projektteam penibel dafür gesorgt, dass nichts schiefgehen kann.“

Das Tagesgeschäft geht immer vor Tatsächlich migriert wird dann nach Benutzergruppen Hemden, DOB und HAKA im Monatsrhythmus. Die Umstellung erfolgt jeweils in einem kleinen Zeitfenster – ab Freitag 12:00 Uhr. Montag um 9:00 Uhr ist alles fertig. Mitarbeiter, die in mehreren Produktgruppen tätig sind, arbeiten eine Zeit lang parallel. Die Migration verläuft wie geplant. Die aufwändige Vorbereitung der Teams hat sich ausgezahlt. Aber das Wichtigste: Cad.Assyst kommt bei den HUGO BOSS-Anwendern gut an. Und damit hat sich der Wechsel von Unix zu Windows nicht nur aus IT-Sicht gelohnt. HUGO BOSS: „Assyst hat ein hohes technisches Niveau auch in der Projektbegleitung. Aber besonders zeichnet die CAD-Experten das Verständnis für unsere Arbeitsweise aus. Ich denke, nicht zuletzt deshalb ist das Projekt so reibungslos verlaufen.“

Mit der Unterstützung von Best Pract Assyst stellt HUGO BOSS ice seine Produktentwicklung F a shion von Unix- auf WindowsCAD um, ohne dass das Tagesgeschäft beeinträchtigt wird.

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CASE STUDY

Entwicklung und Produktion

Wie arbeiten

effektiv zusammen?

Die internationale Premiummarke Laurèl arbeitet mit PLM GoLive und schafft damit sukzessive einen durchgängig digitalen Prozess.

Die Laurèl Kollektion setzt sich aus zwei Kollektionen, Herbst/Winter und Frühjahr/Sommer zusammen. Pro Saison werden circa 500 Teile kreiert. Laurèl steht für eine souveräne Weiblichkeit und verspricht Klasse, die durch Leichtigkeit und Hochwertigkeit fasziniert. Hinter dieser erfolgreichen Markenwelt stehen ausgeklügelte Prozesse. Dafür sind effektive Managementsysteme wie PLM GoLive wichtig, vor allem um Daten und Workflows vom ersten Entwurf bis zur Produktion durchgängig verfügbar zu machen. „Die Prozesse unserer Kollektionsentwicklung sind genauso anspruchsvoll wie unsere Produkte. Ein PLMSystem muss uns dabei optimal unterstützen.“ Roland Werfs, Head of IT, Laurèl

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Produktdatenmanagement für das gesamte Sortiment Die aktuelle Frühjahr-/Sommerkollektion 2015 ist die Premiere für PLM GoLive. Das System aus der Human Solutions Gruppe löst das veraltete PLM-System ab. Ein Vorteil bei der Planung, denn durch das Bestandssystem sind Prozesse und Workflows gut dokumentiert. Darüber hinaus umfasst PLM GoLive einen Referenzprozess auf Basis von Best Practices in der Branche, sodass gut die Hälfte der Prozesse übernommen werden können. Das verkürzt die Konzeptionsphase. Im Design wird von der ersten Skizze an jedes Produkt – von Bekleidung bis Accessoires – in PLM GoLive mit ersten Grundinformationen, zum Beispiel zu Stoff oder Grundschnitt, angelegt. Stück für Stück wächst im Laufe des Prozesses


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Die enge Anbindung der beiden Systeme wird durch die offene Schnittstelle von PLM GoLive ermöglicht. Dabei sind die Verantwortlichkeiten klar verteilt: PLM GoLive dokumentiert zum Beispiel alle Produktstammdaten, die im ERP-System zwar gesichtet, aber nicht verändert werden können. Die Produktdaten stehen so frühzeitig für die Kalkulation in der Produktion zur Verfügung. Umgekehrt sind auch ERP-Daten, wie Lieferantenstammdaten, im PLM-System sichtbar. die Detailtiefe. In der weiteren Entwicklung werden Schnitt, Maßtabelle und Modellbeschreibung erarbeitet und im PLM-System einheitlich dokumentiert. Das Gleiche gilt für Prototypphase, Vervielfältigung, Größensatz und Produktion. Jede Abteilung arbeitet dabei mit dem gleichen Datenstamm, kann sofort auf aktuelle Informationen zurückgreifen und effektiv arbeiten – dank automatisierter Workflows, die sich je nach Produkt anpassen lassen. „Wir gehen mit einem guten Gefühl in die erste Saison mit unserem PLM GoLive und sind gespannt auf die ersten Praxiserfahrungen, die wir auch zum Feintuning unserer Workflows nutzen können.“ Klaudia Wirtz, CAD & PLM Systemleitung, Laurèl

Durchgängige IT-Landschaft als Ziel Laurèl arbeitet auch mit Automarker und Cad.Assyst. Mitte des Jahres steht das CAD-Upgrade auf Windows an, dann werden auch die CAD-Daten und Schnittbilder direkt in PLM GoLive eingebunden sein. Auch Techniker im Ausland und Fertigungsstätten in der Türkei oder Asien sollen in Zukunft auf PLM GoLive zugreifen können. Damit kommt Laurèl seiner Vorstellung von einem durchgängig digitalen Prozess noch näher. „Die optimale Datenverfügbarkeit und Workflow-Unterstützung ist für unsere Mitarbeiter eine wertvolle Hilfe. Zug um Zug wollen wir deshalb die Systemanbindung mit Assyst ausbauen.“ Roland Werfs, Head of IT, Laurèl

Entwicklung und Produktion arbeiten eng zusammen Das Besondere am Laurèl-Prozess sind der frühzeitige und intensive Datenaustausch mit ERP und damit die enge Zusammenarbeit zwischen Produktentwicklung und Produktion. Sobald bestimmte Schlüsseldaten wie die Modellnummer im PLM-System angelegt sind, lässt sich das Produkt manuell für den Abgleich mit dem ERP-System freigeben.

Mit PLM GoLive und der direkten Anbindung an ERP schafft Laurèl einen durchgängigen Prozess vom ersten Entwurf bis zur Produktion.

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CASE STUDY

die Passform im Distanzhandel? Wie erhöhen wir

Mit topaktuellen 3D-Körpermaßen und passenden Büsten schafft der Premium-Online-Store navabi Wettbewerbsvorteile im Markt für Große Größen. navabi zieht starke Frauen gut an. Der Aachener Online-Handel bietet ein umfangreiches Portfolio aus Premium-Designermode von Größe 42–58. Das reicht navabi aber nicht. Das Unternehmen bestärkt seine Kundinnen zu mehr Mut in der Mode und unterstützt sie mit umfassender Beratung zu Stil, Farbe und Passform. Keine leichte Aufgabe, wenn man mit über 120 Designermarken aus ganz Europa zusammenarbeitet. Gemeinsam mit Human Solutions startet navabi deshalb ein spannendes Passform-Projekt. „Durch die iSize-Daten haben wir viel über unser bestehendes Größensystem gelernt. Aber das Beste ist, wir haben neue Wege gefunden, um die Passformberatung bei navabi im Markt zum Alleinstellungsfaktor zu machen.“ Matthieu Paulsen, Senior Operations Manager, navabi

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Wissen ist Passform Am Anfang steht die Analyse der bestehenden navabiGrößentabelle in iSize. Kern sind die SizeGERMANYDaten für Frauen mit Größe 42–58. Das Ergebnis: Die bestehende Tabelle rechnet mit etwas zu großen Maßen. Das kostet Marktanteile. Auch bei den Gradiersprüngen gibt es interessante Änderungen. navabi lernt und optimiert seine Größentabelle im Einklang mit seinem Zielmarkt. Doch nicht nur die Analyse ist spannend. Denn schnell erkennt man in Aachen das Potenzial, das im neuen navabiWissen liegt. Intensiv wird gemeinsam mit den Human SolutionsExperten daran gearbeitet, die Ergebnisse in den Geschäftsprozess einzubinden. Und so ist dieser erste Projektschritt die Ausgangsbasis für eine neue Form der Passformberatung im Online-Handel.


Panorama

Neu: die navabi-Größe Das iSize-Projekt ergänzt die bestehende Passformberatung im Internet. Durch die iSize-Analyse hat navabi eine verlässliche Datengrundlage für die Größenbestimmung gewonnen. Das Projektteam stimmt diese Ergebnisse mit dem bisher verwendeten Größenschlüssel und einer umfassenden Kundenbefragung ab und entwickelt mit Human Solutions eine neue navabiTabelle. Diese wird aktiv genutzt: Im Internet steht heute neben der Angabe des Herstellers auch die entsprechende navabi-Größe als zuverlässiger einheitlicher Richtwert. Die navabi-Kundin kann damit bereits selbst einschätzen, ob ein Modell kleiner oder größer ausfällt. Sie wird aber online und bei der Telefonbestellung noch weiter unterstützt.

Büsten anprobiert und fotografiert. Der Unterschied der verschiedenen Marken ist jetzt physisch sichtbar. Informationen und Bild gehen direkt an die Mitarbeiter in Online-Redaktion und Support, die jetzt optimal zum Sitz eines Modells und zur passenden Größe beraten können.

„Die navabi-Größe auf Basis von iSize macht für unsere Kundin das Einkaufen leicht. Wir bauen damit eine Brücke zwischen dem Größenverständnis der verschiedenen Marken.“

„Human Solutions macht Passform lebendig: Die Kombination aus Daten in iSize und Werkzeugen wie 3D-Avataren und physischen Büsten ist einzigartig und hat uns sofort überzeugt.“

Matthieu Paulsen, Senior Operations Manager, navabi

Passform-Check mit SizeGERMANY-Büsten Durch die Referenzgröße liegen die Unterschiede zu den Größentabellen der einzelnen Hersteller klar auf der Hand. Doch entscheidend ist, es bleibt nicht bei nüchternen Zahlen: SizeGERMANY-Büsten in den entsprechenden Größen 42, 44 und 52 erleichtern den Einsatz der neuen Größentabelle. In der Qualitätssicherung werden die angelieferten Produkte an den

Zukunftsmodell Die iSize-Daten haben navabi deutlich weitergebracht und sind noch lange nicht ausgeschöpft. Sie können zum Beispiel bei der Kommunikation mit Herstellern oder bei der Erschließung neuer Märkte eingesetzt werden. Doch zunächst denkt navabi über weitere Möglichkeiten für die Passform-Beratung nach und ist dafür bestens gerüstet.

Bahman Nedaei, Chief Executive Officer, navabi

Mit iSize-Daten und Best Pract SizeGERMANY-Büsten ice schafft navabi Mehrwert F a shion für seine Kundinnen: eine einheitliche Referenzgröße und genaue Passformangaben zu den Modellen der Hersteller.

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CASE STUDY

Wie sichern wir unsere

Passform-Philosophie in der internationalen Produktentwicklung? Peter Hahn setzt Daten aus iSize und SizeGERMANY-Büsten ein und bewirkt damit ein einheitliches Passform-Verständnis in Deutschland und Asien. Wer bei Peter Hahn kauft, erwartet Qualität und die bekommt er auch. Rund 8.500 Artikel gehörten im Herbst/Winter 2013 zum Sortiment, das generell schwerpunktmäßig aus DOB besteht, aber auch HAKA, Wäsche, Schuhe, Accessoires und Heimtextilien umfasst. Regelmäßig bestätigen Kundenbefragungen das hohe Niveau bei Verarbeitung, Material und Passform. Kein Wunder, dass der Versender aus Winterbach bei Stuttgart zu den erfolgreichsten Multichannel-Unternehmen in Deutschland gehört. Diese Premium-Stellung will gehalten werden. Peter Hahn setzt deshalb zum Beispiel beim Thema Passform neue Maßstäbe an und realisiert sie konsequent mit SizeGERMANY-Büsten und dem Körpermaßportal iSize. Erfolgreiche Eigenmarken-Strategie Peter Hahn ist SizeGERMANY-Partner der ersten Stunde und weiß daher viel über die eigenen Marktanteile und die veränderten Maße seiner Zielgruppen. Dieses Wissen hat man in Winterbach vor allem auch bei

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der Entwicklung der hauseigenen Marken genutzt. Zielgruppe im DOB-Bereich sind Frauen von 45 bis 75 Jahren. Das Besondere dabei: Die Eigenmarken folgen einem abgestimmten Konzept und begleiten die PeterHahn-Kundin sukzessive in jeder Altersstufe mit dem passenden Style. Auch die Passform-Philosophie ist bei jeder Marke ähnlich, folgt aber den veränderten Körpermaßen mit fortschreitendem Alter. Bei der Kollektionsentwicklung der verschiedenen Eigenmarken gibt Peter Hahn seinen internationalen Partnern neben den Modellvorstellungen deshalb auch verständliche Passformvorgaben anhand der entsprechenden Maßtabelle und Passform-Philosophie vor. „Unsere Eigenmarken-Strategie basiert auf einer klaren Passformvorstellung. SizeGERMANY und iSize bringen dabei enormen Mehrwert.“ Jörg H. Mahncke, Bereichsleiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, Peter Hahn


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Einfachere Abstimmung in der Kollektionsentwicklung Die geforderte Passform kontrolliert der Versender unter anderem mit Büsten von SizeGERMANY. Peter Hahn hat einen fast vollständigen Satz der Büsten mit den Größen 36, 38, 42, 46, 50 und 54 bei DOB sowie 50 und 54 bei HAKA – in Winterbach, Hongkong und Bangkok. Dabei schätzt man vor allem die Einheitlichkeit der Größen bei Maßtabelle und Büsten. In den Beschaffungsbüros in Hongkong und Bangkok werden in Abstimmung mit der Zentrale von Peter Hahn in Winterbach Musterteile/Größensatzmuster in Bezug auf Verarbeitung und Passform einer Vorprüfung unterzogen. Die Anprobe an den einheitlichen SizeGERMANYBüsten dient als objektive Kommunikationsgrundlage. In der Qualitätsentwicklung in Winterbach geht man nach der Anlieferung der Musterteile/Größensatzmuster noch einen Schritt weiter: Hier werden Passform und Verarbeitung der gelieferten Produkte durch Anproben an Life-Models und die Qualität unter anderem anhand von Waschproben noch umfassender bewertet. Erst dann erfolgt die Produktionsfreigabe. „Wir wollen die SizeGERMANY-Büsten heute nicht mehr missen. Wir können deutlich schneller und effektiver kommunizieren, weil alle Gesprächspartner vor Ort und in Asien aufgrund gleicher SizeGERMANY-Büsten auf dieselben Körperformen zurückgreifen.“ Ingrid Baden, Abteilungsleiterin Qualitätsentwicklung, Peter Hahn

Aktuelle Körpermaße als strategischer Faktor Neben den Büsten schätzt man in Winterbach die Auswertungsmöglichkeiten im iSize-Portal, zum Beispiel für Kurz- oder Langgrößen. Aber auch die Entwicklung der Körpermaße in den verschiedenen Altersgruppen hat das Passform-Verständnis des Peter-Hahn-Teams positiv verändert. „Mit iSize können wir unsere Marktanteile analysieren und die Passform Schritt für Schritt so anpassen, dass unser Marktpotenzial steigt. Das ist wichtig für unsere strategische Ausrichtung.“ Jörg H. Mahncke, Bereichsleiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit, Peter Hahn

Bereits heute liefert Peter Hahn in zehn europäische Länder – darunter auch England, Frankreich und Skandinavien. Und mit iSize könnten auch hier neue Marktpotenziale erschlossen werden.

Mit den SizeGERMANYBüsten setzt Peter Hahn ein einheitliches Passformverständnis bei der Kollektionsentwicklung in Deutschland und Asien um.

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CASE STUDY

Wie können wir

Schnittaufträge

fundiert entwickeln und planen?

Das Schnittbüro Linienführung setzt mit Cad.Assyst, Automarker und Autocost die technische Kollektionsentwicklung bis zum Produktionsauftrag um. Anja Schauflinger ist bei der Schnittkonstruktion eine Größe für sich – speziell wenn es um die Gradierung und die Passform von Hosen geht. Schon früh hat sich die gelernte Modedesignerin auf die Technik konzentriert. Heute betreut ihr Büro Linienführung einige bekannte Modemarken bei der Entwicklung eines Modells oder einer ganzen Produktlinie. Manchmal ist sie sogar die Hauptansprechpartnerin für das gesamte Produktsegment: Vom Erstschnitt über Gradierung, Verdopplung, Einläufe bis hin zur Produktion begleitet sie jedes Produkt. Unterstützt wird sie dabei von Assyst mit durchgängigen Tools bei Konstruktion, Legen und Auftragsoptimierung. Ein Modell, viele Schnitte Die Schnittkonstruktion hat es in sich. Denn die Maße sind nicht nur abhängig von der Zielgruppe, auch der

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Stoff beeinflusst den späteren Schnitt: Je elastischer das Material, desto enger kann es sitzen. In Cad.Assyst passt Frau Schauflinger den Schnitt deshalb immer wieder an jeden eingeteilten Stoff an. Das Gleiche geschieht nach dem Waschen. Geht der Stoff zum Beispiel um 16 Prozent ein, muss der eigentliche Hosenschnitt gleich vier Größen größer gemacht werden. Sind es in der Länge 2 Prozent in der Breite 5 Prozent muss der Schnitt entsprechend individuell in Länge und Breite angepasst werden. Mit Cad.Assyst hat Frau Schauflinger das gut im Griff, zum Beispiel weil sich bestimmte Stoffparameter leicht einstellen lassen. Immer wieder wird der Schnitt überprüft, denn selbst beim Nähen kann sich der Stoff noch so stark verändern, dass Anpassungen notwendig sind. Bei so vielen Varianten ist die Schnittverwaltung mit Cad.Assyst sehr wertvoll.


Panorama

„Ich arbeite schon sehr lange mit Cad.Assyst und kenne mich in der Software aus wie in meiner Westentasche. Ein Wechsel käme für mich nicht infrage.“ Anja Schauflinger, Inhaberin, Linienführung

Schnittbilder und Auftragsoptimierung in der Cloud Die Komplexität der Schnitte zeigt sich auch beim Schnittbildlegen. Alle Teile müssen entsprechend korrekt zum Fadenlauf platziert werden. Für den Bund gilt das ohnehin, denn er läuft aufgrund der verschiedenen Stofflagen immer anders. Anja Schauflinger arbeitet mit Automarker. Dabei überzeugt sie zum einen die Durchgängigkeit mit Cad.Assyst sowie die Qualität des automatischen Legens. Alle Bereiche eines Schnitts können genau definiert werden. Für das Büro Linienführung hat die Assyst-Software aber noch einen weiteren Vorteil: die Cloud. Der Service im Internet wird on demand abgerechnet. Das erleichterte Anja Schauflinger vor Jahren den Einstieg. Heute ist sie mit rund 140.000 gelegten Schnittteilen pro Jahr dabei. „Automarker und Autocost haben für mich einen großen Vorteil: Anders als bei einer stationären Software sind alle Aktualisierungen sofort online verfügbar.“ Anja Schauflinger, Inhaberin, Linienführung

Das Schnittbüro LinienBest Pract führung setzt Automarker, ice Autocost und Cad.Assyst Fashion für durchgängige Services ein und gewinnt durch die Cloud zusätzlich an Flexibilität.

Doch mit einfachen Schnittbildern ist es nicht getan. Die Einlaufwerte gelten pro Stoffballen. Also werden die Schnitte wieder angepasst: 1.500 Teile, verteilt auf drei Partien Stoff, bedeuten auch wieder drei Schnittvarianten. Hier wird erneut deutlich, wie wichtig das Zusammenspiel von Cad.Assyst mit Automarker ist, aber auch mit Autocost. Ebenfalls im Internet berechnet Frau Schauflinger, wie ein Auftrag optimal abgewickelt werden soll. Dabei kann sie mit Autocost auch die verschiedenen Stoffballen, die Stoffbreite, die Lagenhöhe (Cutter-abhängig) und die Anzahl der Größen pro Lagenbild berücksichtigen – und natürlich immer wieder die Schnittanpassungen. Gut, dass man die Automarker-Schnittbilder automatisch neu legen kann, ohne dass Mehrkosten entstehen. „Mit Automarker und Autocost lassen sich Produktionsaufträge optimal planen und in verschiedenen Sprachen erstellen. Das ist im hektischen Kollektionsalltag sehr hilfreich.“ Anja Schauflinger, Inhaberin, Linienführung

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Wie arbeiten wir

möglichst effizient

auch mit ungewöhnlichen Stoffen? Das Traditionsunternehmen Steiff verwaltet mit Cad.Assyst sein umfassendes aktuelles Grundschnitt-Archiv und setzt problemlos komplexe Materialmixe in der Produktentwicklung ein. Steiff kennt jeder – aber die wenigsten wissen, wie eine hochwertige Stofftier-Kollektion entsteht. Die Teddys und Tiere aus dem schwäbischen Giengen sind immer gefragt, aber vor Weihnachten und im Februar zur wichtigsten deutschen Spielzeugmesse haben sie Hochkonjunktur. Dann gelangen die beiden Steiff Kollektionen mit jeweils 100–120 neuen Artikeln in den Verkauf. Das Sortiment reicht vom klassischen Teddybären für Kinder bis zum aufwändig gestalteten und hochpreisigen Sammlerstück für Erwachsene. Der Termindruck ist hoch, Effizienz ist wichtig. Von Hand arbeitet man deshalb nur noch im Design, die weitere Produktentwicklung und Produktionsvorbereitung erfolgt mit Cad.Assyst. Besondere Konstruktionsvorgaben und komplexe Materialien Die Steiff Designer skizzieren ihre Modelle und fertigen ihre Prototypen von Hand. Ist der Entwurf zu aller

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Zufriedenheit entwickelt, geht es in die Konstruktion. Die Komplexität der Modelle variiert vom Bären mit nur wenigen Schnittteilen bis hin zu Tieren mit 30–40 Einzelteilen. Im Sammlersegment können es deutlich mehr Schnittteile werden, da die Modelle komplexer sind. Dabei kommen oft mehrere verschiedene Materialien zum Einsatz, für die jeweils ein separates Schnittlagenbild erstellt werden muss. Wandelt Steiff ein Modell nur leicht ab, arbeitet man gleich im CAD. Ein wichtiger Teil der Serienreife ist die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen. Schon zu Beginn der Verarbeitung wird sichergestellt, dass Nähte lang genug und effektiv gesetzt sind oder dass Verstärkungsbänder eingefügt werden, damit keine Einzelteile abgerissen werden können. Dementsprechend notwendige Schnittkorrekturen werden sofort im CAD umgesetzt. Berücksichtigt werden müssen auch das Material und seine besonderen Eigenschaften. Steiff setzt unter


Panorama

anderem Flachgewebe, Gewirke und Filze ein, hauptsächlich aber Plüsche mit Flor von zwei Millimetern bis zu mehreren Zentimetern Höhe. „Dank der Durchgängigkeit von Konstruktion in Cad.Assyst, Schnittbildlegen mit Lay.Assyst/Automarker und dem Zuschnitt im Lasercutter sparen wir viel Zeit in der Entwicklung und in der Produktion.“

Besonderheiten wie dem Buckel am oberen Rücken, an dem man den klassischen Steiff Teddybären erkennt. „Mit CAD.Assyst binden wir unsere umfassende Grundschnittbibliothek und vordefinierten Standards direkt in die Konstruktion ein und können leicht auf bestehende Modelle aufbauen.“ Ralf Cierpka, Leitung Entwicklung, Steiff

Ralf Cierpka, Leitung Entwicklung, Steiff

Auch die Dehnbarkeit von Plüschen und Stoffen aus Natur- oder Kunstfasern kann sehr unterschiedlich sein. In Cad.Assyst ist das zum Beispiel relevant, wenn es um die Positionierung der Augen geht: Bei Stretch werden kleinere Löcher benötigt als bei einem nicht dehnbaren Baumwollgewebe. Steiff hat hier im CADSystem Standards definiert, die je nach Materialeigenschaft zum Einsatz kommen. „Steiff hat in Bezug auf Material- und Produkteigenschaften besonders hohe Qualitätsansprüche definiert, und Cad.Assyst unterstützt uns dabei, diese Qualitätsstandards einzuhalten.“ Ralf Cierpka, Leitung Entwicklung, Steiff

Modelle zwischen Trend und Tradition Bei der Steiff Kinderbekleidung, die in Lizenz produziert wird, legt man Wert darauf, dass sie Elemente aufgreift, die sich auch bei den Stofftieren wiederfinden, wie Logos, Applikationen und Materialien. Auch Stofftiere und Teddys unterliegen Modetrends. Die Grundschnittverwaltung für die Steiff Produkte übernimmt Cad.Assyst. Das spart Zeit und sichert eine einheitliche Designsprache zum Beispiel bei der Einhaltung von

Digitaler Prozess von Konstruktion bis Zuschnitt Die Produktionsvorbereitung beginnt mit dem Schnittbildlegen in Lay.Assyst und Automarker. Das ist komplexer, als es zunächst den Anschein hat. Hier kommt der Flor des Materials besonders zum Tragen. Alle Schnittteile müssen in die vorgegebene Strichrichtung gelegt werden, damit „das Fell“ später echt wirkt. Auch kritische Rapportanforderungen gibt es, zum Beispiel bei Tigerstreifen, die oben am Rücken korrekt zusammenlaufen müssen. Das finale Schnittbild geht direkt in den Lasercutter und wird automatisch zugeschnitten. Die weiteren Fertigungsschritte wie Nähen, Füllen, Garnieren oder Malen werden von Hand ausgeführt, um die hohe Steiff Qualität auch bei der Verarbeitung sicherzustellen.

Mit Cad.Assyst sichert Steiff die Kontinuität und Qualität bei der Entwicklung immer neuer Stofftier-Generationen.

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CASE STUDY

Wie können wir

schnell liefern und optimal bevorraten? Miederwarenhersteller Susa verwaltet seine Prozesse von Einkauf und Bestellung bis zur Auslieferung mit ERP BOS und bindet zudem seinen Außendienst mobil an. Susa ist einer der ältesten Hersteller für Miederwaren und Bademoden in Europa. Seit über 150 Jahren ist Qualität untrennbar mit der deutschen Marke aus Heubach bei Stuttgart verbunden. Susa ist auf BHs ohne Bügel, Dirndl-BHs und Bademoden spezialisiert. Zusätzlich wird die Lizenzmarke Dita Von Teese vertrieben. Um als Familienbetrieb im internationalen Wettbewerb zu bestehen, hat Susa eine hoch entwickelte Ablauforganisation und setzt dafür ERP BOS aus der Human Solutions Gruppe ein. „Unser Geschäftserfolg basiert vor allem auf Qualität bei der Ware und beim Service gegenüber unseren Kunden. ERP spielt hier eine wichtige Rolle.“ Andreas Höschele, Geschäftsführer, Susa

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Transparenz bei NOS-Produktion an verschiedenen Standorten Rund 1,1 Millionen Teile fertigt Susa pro Jahr. Erstmuster, Vertretermuster oder Erstausstattungen für Versender kommen aus Deutschland direkt von der Firmenzentrale in Heubach. Der Hauptteil der Kollektionen wird im Ausland, zum Beispiel in der Ukraine, gefertigt. Das ERPSystem von Susa muss dabei neben Firmenstruktur und Prozessen auch eine große Sortimentstiefe von 70A bis 120G abbilden und verwalten können. Die meisten Produkte sind NOS-Artikel, die laufend von Partnern an verschiedenen Standorten nachproduziert werden. Das will gut koordiniert sein. Die Geschäftsführung erkennt auf Basis der Verkaufszahlen des Vorjahres Trends bei Produkt, Größe oder Farbe und bestimmt so die Produktionsmengen.


Panorama

„Wir haben viele Größen vorrätig, um schnell liefern zu können. Effiziente Prozesse in der Bevorratung sind für unsere Rentabilität sehr wichtig.“ Andreas Höschele, Geschäftsführer, Susa

Zeitersparnis durch Wegeoptimierung im Lager Das Susa-Lager ist hochmodern und umfasst mehrere Stockwerke. Bei dieser Größe bedeutet die Lagerwegeoptimierung mit ERP BOS eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis. Das System fasst verschiedene Bestellungen zusammen und stellt den Susa-Mitarbeitern eine Tour durchs Lager zusammen. Das kann im Vergleich zur Bearbeitung jeder einzelnen Bestellung bis zu einige Stunden am Tag einsparen. „Wir haben eine unglaubliche Qualität in unserer Ablauforganisation und müssen selbst den Vergleich mit Konzernen nicht scheuen. Das erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich.“

Laufzettel oder Etiketten werden zum Beispiel gleich in der korrekten Sprache ausgegeben. Bis zu zwölf Sprachen – darunter auch Hebräisch und Japanisch – gehören zum Repertoire des Susa-ERPs. Auch bei der Order selbst ist der Datenfluss gut organisiert. Großkunden bestellen direkt via EDI-Anbindung, andere Händler profitieren seit gut einem Jahr vom eng vernetzten Susa-Außendienst. Durch SAM, die mobile Auftragserfassung von ERP BOS, wird der Vertrieb beim Kunden deutlich handlungsfähiger: Neben allen aktuellen Informationen haben die Mitarbeiter unterwegs jetzt auch Bilder von allen Produkten dabei und können tagesaktuell die Lagerverfügbarkeit und mögliche Liefertermine einsehen. Das beschleunigt die Verkaufsabschlüsse deutlich und spart Susa Zeit, weil keine aufwändige Kommunikation und Dokumentation mehr stattfinden muss. Und weil das Geschäft niemals stillsteht, will Susa sein ERP-System mit der Zeit noch weiter ausbauen, zum Beispiel um noch mehr vom wachsenden OnlineGeschäft zu profitieren.

Andreas Höschele, Geschäftsführer, Susa

Effizienz im Bestellwesen Der Hang zur Effizienz und Transparenz setzt sich auch bei der Bestellorganisation fort. Susa bedient neben den deutschsprachigen Märkten die Beneluxländer, Spanien, Griechenland und Japan. Und schöpft auch hier die Automatisierung von Teilprozessen mit ERP BOS aus.

ERP BOS ermöglicht Susa einen hohen Transparenzund Effizienzgrad bei der Bestellabwicklung und in der Lagerhaltung.

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CASE STUDY

Wie schaffen wir eine

einheitliche Passform

für alle Modelle ohne zusätzlichen Aufwand? Takko Fashion ist eine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen hat sich vom Discounter zum Value-Fashion-Anbieter entwickelt und will weiter wachsen. Ein wichtiger Punkt, um noch mehr Kunden zu überzeugen, ist die Passform. Heute spricht Takko vor allem junge und modebewusste Familien im Value-Marktsegment an und vertreibt seine Bekleidung in 1.750 Filialen in Europa. Für die Produktentwicklung ist das eine weitaus größere Herausforderung, denn die neuen Takko-Kunden erwarten gute Produkte zu guten Preisen. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Passform. Takko will deshalb die Passform seiner Bekleidung verbessern und für alle Modelle einer Konfektionsgröße vereinheitlichen. Gleichzeitig sollen aber auch Zeit und Kosten in der Entwicklung eingespart werden. Gemeinsam mit Human Solutions findet man die optimale Lösung. Büsten mit realen Körperformen Voraussetzung für jede Passformoptimierung sind aktuelle, realistische Körpermaße. Als SizeGERMANYPartner der ersten Stunde ist Takko mit den veränderten Körpermaßen und Körperformen der Bevölkerung

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bestens vertraut. Um auch mit den korrekten Maßen seiner Kunden zu entwickeln und zu produzieren, setzt das Unternehmen bereits seit einiger Zeit auf die SizeGERMANY-Büsten. Mit den vorhandenen Schneiderbüsten war eine Passformkontrolle aufgrund der idealisierten Körperform kaum möglich. Schon frühzeitig im Entwicklungsprozess musste das Takko-Team deshalb Prototypen am lebendigen Modell anprobieren. Bei den SizeGERMANYBüsten sieht das ganz anders aus. Passformbewertung an der Büste Mit Büsten für DOB in Größe 38 und HAKA in Größe 50 an zwei Standorten startet Takko: In der Schnittabteilung werden die Büsten zunächst zur Anprobe der ersten Prototypen bei der Erstellung eines neuen Grundschnitts genutzt. Dann werden im Verlauf des Prozesses alle Lieferantenmuster an den SizeGERMANY-


Panorama

Büsten probiert – sowohl in der Quality Assurance (QA) in Friedrichsdorf/Taunus als auch im Produktmanagement (PMT) in Telgte – und immer weiter optimiert. Das Ergebnis überzeugt alle: Die Büsten geben genügend Hinweise auf bestehende Schwierigkeiten bezügliche der Balance des Schnittes. Immer mehr Anproben von Prototypen können an den SizeGERMANY-Büsten stattfinden. Die meisten Passformschwierigkeiten lassen sich also bereits direkt an der Büste erkennen und korrekt beurteilen. Das liegt in den korrekten Maßen und Körperformen begründet, aber auch in der optimalen Funktionalität der Büsten. Selbst besonders enge Hosen können auf den SizeGERMANY-Büsten gut anprobiert werden. Durch die Weichteilpartie am Bauch ist leicht ersichtlich, ob der Bund zu eng ist. Dank der abnehmbaren Arme und Schulterstücke können auch geschlossene Oberteile ohne Probleme anprobiert werden. Vorteile bei Passformqualität und Effizienz Inzwischen sind die SizeGERMANY-Büsten für Takko zur Referenzfigur in der DOB- und HAKA-Produktentwicklung geworden. Erst wenn ein Prototyp weit gediehen ist, werden Bewegungsfreiheit und Tragekomfort am

physischen Modell geprüft. Das spart Zeit und Kosten. Durch den Einsatz der realen Körperformen hat sich auch der Tragekomfort der Modelle verbessert. Und noch etwas hat sich verändert: Da Quality Assurance und Produktmanagement an verschiedenen Standorten untergebracht sind, fällt die Abstimmung im Entwicklungsprozess durch die einheitlich korrekte Passform der Büsten leichter als am einzelnen realen Modell. Jetzt denkt man bei Takko über die Anschaffung weiterer Büsten mit anderen Konfektionsgrößen oder mit zielgruppenspezifischen Körpermaßen und -formen nach. Und auch die ersten Lieferanten werden hellhörig und überlegen, ihre Schnitte ebenfalls direkt an den SizeGERMANY-Büsten zu probieren und so bessere Passform von Anfang an zu liefern.

Durch die SizeGERMANYBüsten kann Takko die neuen Körpermaße und -formen effizient in die eigenen Prozesse einbinden.

Best Pract ice Fashion

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CASE STUDY

Wie erreichen wir

mehr Effizienz

in der Beschaffung?

Mit durchgängiger Information, automatisierten Workflows und jeder Menge Praxisbezug setzt Walbusch sein gesamtes Supply Chain Management neu auf. Technische Basis ist PLM GoLive. Im Markt für Best Ager ist Walbusch eine Größe für sich. Pro Jahr werden knapp sechs Millionen Warenstücke und 25.000 Aufträge an 200 Lieferanten weltweit abgewickelt. Qualität ist dabei wichtig, genauso aber die Effizienz und Flexibilität. Das eigenentwickelte ERPSystem stößt bei diesen Anforderungen der Produktentwicklung und Beschaffung an seine Grenzen. Walbusch sieht sich um und findet eine Lösung mit Assyst.

Es verfügt zudem über die klassischen PLM-Funktionen im Produktbereich. „Unser Supply-Chain-Management-System von Assyst ist das Rückgrat unserer optimierten Beschaffungsprozesse. Alle Walbusch-Einkaufsbereiche arbeiten jetzt auf einer zentralen Informationsplattform. Das ist ein großer Schritt zu mehr Effizienz.“ Hartwig Bohnenkamp, Leiter Qualitätsplanung, Walbusch

Zentrale Beschaffungsplattform Heute greifen bis zu 80 Mitarbeiter auf eine gemeinsame Plattform für die Produkt-, Auftrags- und Lieferinformationen zu und arbeiten mit einheitlichen Workflows. Das neue Walbusch-SCM-System vernetzt den gesamten Einkauf mit Qualitätssicherung, Disposition, Auftragsvergabe, Lieferantenmanagement, Import, Export und bald auch mit Lieferanten sowie Agenturen.

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Gute technische Ausgangsbasis für PLM/SCM Supply Chain Management hat für Walbusch eine große strategische Bedeutung: PLM GoLive bietet dafür eine optimale Ausgangssituation. Die Produktionsfreigaben und weitere Referenzprozesse des Systems sind bereits sehr ausgefeilt und lassen sich gut an den spezifischen Bedarf des Multichannel-Unternehmens anpassen.


Panorama

Walbusch nutzt die Systemeinführung für die umfassende Optimierung und Vereinheitlichung seiner Abläufe. Gemeinsam geht das Walbusch-Assyst-Team an die Konzeption und Adaption der Software. Dann beginnt in ausgewählten Abteilungen die Testphase mit Echtdaten: Die neue Plattform greift direkt auf die Stamm- und Lagerhaltungsdaten des Walbusch-ERP-Systems zu, Informationen aus Excel- und Word-Dokumenten werden einmalig eingepflegt. Praxisorientiertes Aufgabenmanagement Die kontinuierliche Unterstützung im Saisonverlauf ist für Walbusch besonders wichtig. Gut 300 verschiedene Aufgaben wurden nach Beschaffungsarten wie EU- und Fernost-Einkauf oder nach Produktgruppen gruppiert. Jeder Anwender verfügt über ein individuelles Dashboard, in dem alle relevanten Aufgaben übersichtlich dargestellt sind. So ist von Anfang an allen Beteiligten klar, was sie zu tun haben und welche Aufgaben noch offen oder bereits erledigt sind. Im Management wird das Dashboard zum Führungsinstrument, das schnell Handlungsbedarf, Belastungsspitzen oder Verspätungen in der Prozesskette anzeigt. Alle Workflows lassen sich bei Bedarf im Unternehmen selbst abändern. Im Laufe der Testphase kann das Walbusch-Projektteam so seine Workflow-Konzeption problemlos verschlanken und noch mehr an der Praxis ausrichten. Nach bestandener Feuerprobe wird die Plattform Stück für Stück im gesamten Unternehmen eingeführt.

Mit einem umfassenden SCM-System auf Basis von PLM GoLive verkürzt Walbusch seine Beschaffungsprozesse und stellt Information zielgenau bereit.

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„PLM GoLive kommt unserer Anforderung nach Flexibilität sehr entgegen. So können wir die Workflows in unserem SCM-System einfach an unseren tatsächlichen Bedarf im Alltag anpassen.“ Hartwig Bohnenkamp, Leiter Qualitätsplanung, Walbusch

Weltweite Vernetzung als Ziel SCM/PLM von Assyst funktioniert gut für Walbusch und trägt bereits kurz nach der Einführung deutlich zur Produktivität in der Beschaffung bei. Das wird auch in Zukunft so bleiben, denn Walbusch plant bereits den Ausbau des Systems entlang seiner weltweiten Wertschöpfungskette. Zwei Partner in Deutschland und Fernost sind bereits – via SCM-Webclient – angebunden. Und mehr sollen schon 2014 folgen. „Die Informationsverfügbarkeit und unsere Abläufe haben sich durch das neue Beschaffungsmanagement mit Assyst deutlich verbessert.“ Hartwig Bohnenkamp, Leiter Qualitätsplanung, Walbusch

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CASE STUDY

Wie sieht

perfekte Passform

für körpernahe Produkte aus?

Die italienische Wäschemarke Yamamay nimmt enge Kundenbindung ernst. Dazu gehört auch die Einbindung präziser Passformdaten ihrer Märkte in die eigene Produktentwicklung. Yamamay ist in Italien ein Begriff für hochwertige Lingerie, Nachtwäsche, Bademode, Trikotage und Beauty. Kern der Marke ist der enge Kontakt zur YamamayKundin, verdichtet im Firmenmotto: „To enter the heart of every Yamamay woman.“ In der Warenpräsentation bietet Yamamay dafür mit über 650 Geschäften in Italien, Griechenland und Spanien ein emotionales und mitreißendes Ambiente. Für die Entwicklung heißt das: Die Produkte der Mailänder Marke sollen nicht nur beim Style „unter die Haut gehen“, sie sollen auch optimal am Körper anliegen. Und das geht nur, wenn die Passform perfekt ist. Daran arbeitet Yamamay intensiv. Durch den engen Kontakt mit der eigenen Zielgruppe hat man in Mailand erkannt, dass die verfügbaren Körpermaße der Yamamay-Frau von heute nicht mehr gerecht werden. Das Unternehmen ist deshalb SizeITALY-Partner der ersten Stunde und hat im Rahmen der Reihenmessung eine zusätzliche Studie speziell für Shapewear in Auftrag gegeben. Auch der Zugang

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zu internationalen Passformdaten ist wichtig, denn Yamamay plant den Ausbau seiner Geschäfte vor allem in Asien. „Die Partnerschaft bei SizeITALY war für uns eine strategisch wichtige Entscheidung. Wir arbeiten kontinuierlich an der Passform unserer Produkte und die Ergebnisse der Reihenmessungen geben uns wertvolle Hinweise über die Körpermaße und -formen unserer Kunden – im In- und Ausland.“ Barbara Cimmino, Marketingleitung Produkte, Inticom S.p.A. Yamamay

Neues Wissen für die Entwicklung Im Bereich Wäsche und Lingerie gibt es bei der Passform kaum Spielraum. Der Schnitt und die zugrundeliegende Maßtabelle wirken sich dabei schon auf die Auswahl von Stoffen und Materialien aus, zum Beispiel


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bei der Dehnbarkeit. Änderungen bei den Tabellen haben also weitreichende Folgen. Umso genauer müssen die Yamamay-Designer und -Schnittmacher den Körperbau ihrer Kundinnen kennen und sich auf sichere Daten verlassen können. Bei der SizeITALY findet Yamamay seine Anforderungen an Präzision und Professionalität genau erfüllt. „Die Zusammenarbeit mit dem internationalen Human Solutions-Team war sehr gut. Das Projekt und die Beratung bei der Ergebnisanalyse haben uns wichtige Impulse für die zukünftige Produktentwicklung gegeben.“ Barbara Cimmino, Marketingleitung Produkte, Inticom S.p.A. Yamamay

Die SizeITALY-Ergebnisse und weitere Analysen bestätigen Yamamays eigene Untersuchungen. Mit den neu gewonnenen Informationen kann das Unternehmen jetzt seine Zielgruppensegmente überprüfen, die Maßtabellen anpassen und bei Bedarf Größen und Produktangebote neu organisieren. Shapewear hautnah Zusätzlich zur SizeITALY führt Yamamay zusammen mit Human Solutions eine eigene Studie durch. Sie soll die objektiven Auswirkungen von Shapewear auf die Körpermaße und Körperform feststellen und wertvolle Erkenntnisse für die Produktentwicklung ergeben. Gemeinsam mit dem Human Solutions-Team in Italien

und Deutschland legt man Zielgruppe und Produkt fest. Die Probanden werden mit und ohne Yamamay-Shapewear mit 3D-Bodyscannern vermessen – wie bei der SizeITALY. Die Wirkung der Shapewear vor allem bei Taille, Bauch, Beinen und Po lässt sich statistisch klar nachweisen und sogar beziffern. Durch die 3D-Visualisierung der genauen Körpermaße und -formen sind die Unterschiede auf einen Blick sichtbar. Das YamamayTeam ist begeistert von der Ergebnisqualität und der Funktionalität der Human Solutions-Technologie. „Wir waren erstaunt, welche Analyse- und Simulationsmöglichkeiten heute durch den Einsatz realer Körpermaße und professioneller 3D-Technologie möglich sind, und wir werden auf jeden Fall in diese Richtung weiterdenken.“ Barbara Cimmino, Marketingleitung Produkte, Inticom S.p.A. Yamamay

Mit einer Sizing & Best Pract Fitting-Studie und den ice technischen MöglichkeiF a shion ten von iSize optimiert Yamamay die Passform seiner Produkte und bereitet den internationalen Geschäftsausbau vor.

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Die Evolution der

Tradition

Erst Handarbeit, dann Mechanik, jetzt Software. Die Bekleidungsindustrie hat sich schon immer neu erfunden, um ihren Märkten zu genügen. Heute sind die großen Innovationsbereiche in der Fashion-Branche alle digital: Menschen entscheiden und führen ihre Ideen mit Computern aus. Dafür muss die IT Bekleidungsprodukte, Rohstoffe, Kunden, vorhandene Unternehmensstrukturen und Kommunikationswege digital abbilden können, und zwar genau richtig für die Fashion-Branche. Dafür sind Innovationen in vielen Unternehmen notwendig und die Human Solutions Gruppe hat hier Beachtliches geleistet. Hier finden Sie unsere Meilensteine bei Fashion-Innovationen: Innovation: Visualisierung und Simulation Der digitale Kunde in der Entwicklung: Das beste Modell für Ihre Kollektion gibt es im Computer. Wer Passform für möglichst umfassende Zielgruppen möchte, entwickelt am gemittelten Scanatar aus der größten Körpermaßdatenbank der Welt. Der Scanatar wird geboren: Mittels 3D-Bodyscannern gelingt es erstmals, den Menschen im Computer maßgetreu abzubilden und aktiv bei der Schnittanprobe einzusetzen – völlig automatisch. Realität statt Bild: Als erstes Unternehmen visualisiert Human Solutions Kollektionen mit den realen Schnittdaten. Damit wird 3D Teil der Prozesskette von Entwurf bis Sales. Digitale Unternehmensrealität: Keine Kompromisse mehr. Die Managementsysteme der Human Solutions Gruppe können exakt mit den vorhandenen Organisationsstrukturen arbeiten und dabei verschiedene Marken, Firmen, Standorte oder anderes flexibel abbilden.

Innovation: Prozessdurchgängigkeit Entwicklung, Produktionsvorbereitung und Produktion direkt vernetzen: Besonders wichtig! iSize, Vidya, Cad.Assyst, Automarker, PLM GoLive, Autocost, ERP BOS können Daten nahtlos austauschen. Profitables Teamwork von 3D und 2D: Was in 2D die Maßtabelle, ist in 3D der Scanatar. Immer enger wachsen Cad.Assyst und Vidya zusammen, sodass die 3D-Daten direkt im Entwicklungsprozess weiterverwendet werden können. Sofort-PLM mit Referenzprozess: Als erstes PLM-System besteht PLM GoLive aus Modulen, die sich zu einem bewährten Fashion-Prozess zusammenfügen. Angepasst muss eigentlich nur werden, was individuelle Wettbewerbsvorteile verspricht (oder zur lieben Gewohnheit geworden ist).

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Meilensteine

Innovation: Datenverfügbarkeit Aufträge sofort kommunizieren: Dank Automarker lassen sich Aufträge direkt online rund um Schnittbilder erstellen, in vielen Sprachen und Formaten. Heute werden Tausende von Aufträgen pro Jahr kommuniziert und zwei Millionen Schnittbilder gelegt. Alle Daten vor Ort in der Cloud: Die neue Fashion Cloud erlaubt Zugriff auf alle Daten, die benötigt werden, sie kennt keine Fixkosten und spart Aufwand im Betrieb. Die Kostenersparnis im Vergleich zur Festinstallation kann bis zu einer Vollzeitkraft reichen. Schnittdaten austauschen: Das kann kaum jemand. CAD-Dateien austauschen – sodass Parameter und Einstellungen korrekt erhalten bleiben. Danke an viele unserer Kunden für die enge Zusammenarbeit dabei.

Innovation: Automatisierung Automatisch legen wie von Hand: Augenmaß und Intuition machen einen guten Schnittbildleger aus. Automarker hat das in intensiven Gesprächen mit Anwendern gelernt. Heute gibt es kaum noch Herausforderungen in Schnittbildern, die sich nicht automatisch lösen lassen. Makros in der Schnittkonstruktion: Als erstes Programm übernimmt Cad.Assyst mit dem Modul Smart.Pattern die Ausführung von Routineaufgaben bei der Anpassung von Schnitten – immer gleich schnell, immer gleich exakt. Workflows in Entwicklung und Produktion: Mit PLM GoLive und ERP BOS werden Abläufe entlang der gesamten Prozesskette vereinheitlicht und sind einfach zu überblicken. Aufgaben, Projektstatus und Stammdaten werden automatisch angezeigt und vervollständigt.

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Meilensteine

Und Sie? Wie steht es mit Ihnen? Welche Meilensteine nutzen Sie schon? Wo steht Ihr Unternehmen im Markt? Von welcher Innovation könnten Sie am meisten profitieren? Was bringt Ihnen am meisten Mehrwert?

Schneller entwickeln Trends sofort aufgreifen International einfacher abstimmen Effizienter kommunizieren Daten durchgängig nutzen Redundante Dateneingabe vermeiden Passform optimieren Zielgruppen und Märkte besser kennen Einheitliche Standards und Methoden anwenden Strukturen, Prozesse und Daten flexibler anpassen

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Impressum Danksagung: Viele Kunden und Partner haben uns tatkräftig mit Interviews, Informationen und Bildern unterstützt. Vielen herzlichen Dank! Herausgeber: Assyst GmbH Max-Planck-Str. 3 D-85609 Aschheim-Dornach Tel.: +49 (0)89 90505 0 Fax: +49 (0)89 90505 271 www.assyst.de Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Alexandra Seidl, Human Solutions GmbH Redaktion und Layout: Marketing Essentials (Angelika Methner, Annegret Schall-Ceppa, Claudia Collin, Andrea Landgraf) www.marketing-essentials.de © Copyright 2014 für alle Beiträge und Bilder bei der Assyst GmbH und der Human Solutions GmbH – sofern nicht anders gekennzeichnet. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet und Verviel­fältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vor­heriger schriftlicher Zustimmung durch die Assyst GmbH oder die Human Solutions GmbH.

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