Berliner Schlaglochphantasien bei www.artflakes.de Spätesten seit ein UFO in den 50er Jahren in den USA (Area 51) gelandet ist, wissen wir, das uns extra-terristische Wesen besuchen. Sie bestehen jedoch aus schwarzer Materie und sind deshalb nur schwer zu erkennen. Außerdem haben sie sich bei ihren langen Reisen durch die Unendlichkeit des Alls so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie auf der Erde das Sonnenlicht, ja sogar den Vollmond meiden. Nur bei Neumond kann das geschulte Auge sie erkennen, wie sie durch die Straßen wuseln, alles vermessen, inventarisieren und kategorisieren. Schlafenden Menschen und Tieren messen sie den Puls, zeichnen die Träume der Schnecken auf und tun alles, was auch ein irdischer Wissenschaftler auf einem fremden Planeten tun würde. Besonders angetan sind sie von den „Verzierungen“ auf unseren Straßen, die sich unregelmäßig über unsere Verkehrswege verteilen. Die filigranen Linien im Asphalt, die brutalen Löcher und auch die aus Kombinationen aus beidem entzücken unsere außerirdischen Gäste. Natürlich käme keiner von ihnen auf die Idee, das diese Kunstwerke zufällig, durch das beständige Hämmern von Millionen Fahrzeugen, Achsen und Rädern im Alltag entstehen. Auch kennen sie nicht die Legende von Sysiphos, der von den Göttern verurteilt wurde, bis ans Ende der Zeit Straßen zu reparieren, die dann sofort wieder der zerstörerischen Wut des Automobils ausgeliefert werden. Nein, die Außerirdischen sehen in Schlaglöchern einen Ausdruck der schöpferischen Kraft von uns Erdbewohnern. Sie erinnern sie an eine Kunstrichtung, die vor langer, langer Zeit auf ihrem Heimatplaneten sehr viele Anhänger hatte. Damals, kurz vor der großen Hitze, die sie zum Verlassen Ihres Sonnensystems zwang, stand die “Asphaltkunst“ in ihrer höchsten Blüte. Asphaltkünstler genossen großen Ruhm, ungeteilte Anerkennung und alle möglichen Privilegien. Auch gab es damals Gerüchte, das andere Außerirdische ihren Planeten besuchen würden. Außer-Außerirdische sozusagen. Es hieß, sie würden nachts durch die Straßen wuseln, alles vermessen, inventarisieren und kategorisieren. Außerdem würden sie die Temperatur der Atmosphäre so hoch regeln, dass sie es mollig warm hätten, aber kein normaler Außerirdischer auf seinem Heimatplaneten überleben könnte. Das ist nun alles sehr lange her. Es erklärt aber, warum man in dunklen, berliner Neumondnächten verzückte Figuren auf den Straßen sehen kann. Gedankenverloren schauen sie auf Schlaglöcher in unterschiedlichsten Phasen ihrer Entfaltung und Vertiefung. Sie träumen von der schönen, längst vergangen Zeit auf ihrem Planeten, zu dem sie nie mehr zurückkehren können. Die Ausstellung Berliner Schlaglochphantasien zeigt erstmals, wie sie unsere Schlaglöcher sehen. Herbert Rücke hat die Schlaglöcher photographiert und mit dem Programm GIMP an die Sichtweise der Aliens angepasst. Die so entstandenen Kunstwerke sind von außerirdischer Schönheit. Die Titel der Werke entsprechen den Assoziationen des Photografen. Was den Außerirdischen dazu einfällt wird, wohl immer ihr Geheimnis bleiben.
Sunset
Stardust
Explosion
Balett
Outer Space
Red Entry
4 UFOs
Alien Walker
Tree
Shoe
Sky Tore
Elephant’s Head
Big Nose
Brown Sky
Green Block
Blue Mountains
Transparent UFO
Weitere Bilder von Herbert Rücke im Internet Allgemeine Bildersammlung https://www.flickr.com/photos/herbert-uganda/albums Erste Ausstellung von 2006 https://www.flickr.com/photos/berlinercollagen/ Ausstellungskataloge und andere Veröffentlichungen https://issuu.com/humberto3015 „Schlagloch Phantasien“ Digitale Fotografie https://www.artflakes.com/de/shop/humberto-roque