HYDRA G l i t t e r .
g l a m o u r .
l i f e s t y l e
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N o b l e s s e
hydrazine.at
AUSTROFRED
Seine Wohnung. SeinE SCHUHE. Seine GROSSE Liebe.
ROLF RÜDIGER
DER NEUE TREND:
ANECKEN
SeinE ERFOLGE. SEINE SKANDALE. SEINE GROSSE LIEBE.
MEGATRENDS
WARUM ‘PESSIMIST’ DAS WORT DES JAHRES 2010 WERDEN WIRD.
AUSSERDEM
Im Bett mit Justus! Das groSSe Städtesterben. Unser Sexfitness-Guide. Promisupertrumpf. Die coolsten Styletipps.
CONTENT 08PRO & CONTRA 10DES KAISERS NEUE KLEIDER 12“Ich bin wie Jörg Haider”
Die Linse und was sie sonst so macht.
Der Megatrend für den Modefrühling.
Rolf Rüdiger plaudert über seine gröSSten Skandale und geheime Liebschaften.
16AUSTROFRED
Der Austrorockstar und seine Wohnung. Unsere groSSe Homestory.
18MEGATRENDS
Wer sie wann warum angesagt hat. Und warum die Krise doch kommen wird.
22Das Grosse Metropolensterben
Wie es sich in Berlin, Paris, München oder Lech am besten stirbt. Der HYDRA-Guide für den gepflegten Urban Death
28SINDIESTYLE
In den Proberäumen heimischer Popstars.
30im bett mit justus
Nicht alles was zählt ist Sex. Aber kann man darauf wirklich zählen?
32Promi Supertrumpf
Alle Promiasse auf einen Blick. Zum Ausschneiden und auch sonst.
34FANG DAS LICHT 36IF Looks Could Thrill ...
Der Mann, der die Stars zum Leuchten bringt.
Die ultimativen Tipps für den ultimativen Out-of-the-Laundry-Look-Look.
40Untragbare Zeitschriften! Welche Zeitschrift wen am vortrefflichsten schmückt.
44Black is oh, so beautiful 46Fick dich zur Idealfigur! Wie Du zur First Lady wirst. Unser Schminkspecial.
Das groSSe HYDRA-Workout für die schönsten Stunden zu zweit oder allein.
AUSSERDEM
15Die wirklich coolen Jobs 20Ex- & Hopptrends 2009 21Ihre Krise, meine Chance 21Feldmarshall Gadget 26Comme des garçons 33Was geschah mit ... 38Herr Hammer hilft 38One Night Stand 39Mensa Malossi 42Seeleneinklang 43Genderskop 48Reviews, total exklusiv 50Erlesenes & Unerhörtes 51Ecce Fritz 52Unser Handtaschen-Bausatz IMPRESSUM Herausgeberin: Kulturverein HYDRA Redaktionschef: Curt Cuisine Autor/innen: Axel Beer, Markus Egger (max), Konrad Gregor (grog), Matthias Garzon, Alice Gruber (alice), Christoph Hauzenberger, Johann Huber, Sebastian Klug, Heidi Pestal, Olga Pollok, Justus Ramm, Peter Rathmanner, Stefan Rathmanner, Maximilian Zirkowitsch (mazirki), Lilli Zirpel; Fotos: Stephan Kuss (Cover, ‘Garçons’), Markus Egger, Alice Gruber, Heidi Pestal, Peter Rathmanner, oder wie angegeben Illustration: Curt Cuisine, Matrattel, Lilly Zirpel Layout: Peter Rathmanner, Curt Cuisine Lektorat: Justus Ramm Besonderer Dank an: Charlie Bader, Bennie Buchegger, Sabine Karl, Sophie Lapierre, Gregor Lauss & die Gebrüder Moped Redaktionsanschrift: Knöllgasse 9/41, 1100 Wien e-mail: office@hydrazine.at Druckerei: Leo Druck, Deutschland Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1150, Wien. P.b.b. Homepage: www.hydrazine.at Anzeigenverkauf: office@hydrazine.at Nobler Verkaufspreis: EUR 2,-
CONTENT 08PRO & CONTRA 10DES KAISERS NEUE KLEIDER 12“Ich bin wie Jörg Haider”
Die Linse und was sie sonst so macht.
Der Megatrend für den Modefrühling.
Rolf Rüdiger plaudert über seine gröSSten Skandale und geheime Liebschaften.
16AUSTROFRED
Der Austrorockstar und seine Wohnung. Unsere groSSe Homestory.
18MEGATRENDS
Wer sie wann warum angesagt hat. Und warum die Krise doch kommen wird.
22Das Grosse Metropolensterben
Wie es sich in Berlin, Paris, München oder Lech am besten stirbt. Der HYDRA-Guide für den gepflegten Urban Death
28SINDIESTYLE
In den Proberäumen heimischer Popstars.
30im bett mit justus
Nicht alles was zählt ist Sex. Aber kann man darauf wirklich zählen?
32Promi Supertrumpf
Alle Promiasse auf einen Blick. Zum Ausschneiden und auch sonst.
34FANG DAS LICHT 36IF Looks Could Thrill ...
Der Mann, der die Stars zum Leuchten bringt.
Die ultimativen Tipps für den ultimativen Out-of-the-Laundry-Look-Look.
40Untragbare Zeitschriften! Welche Zeitschrift wen am vortrefflichsten schmückt.
44Black is oh, so beautiful 46Fick dich zur Idealfigur! Wie Du zur First Lady wirst. Unser Schminkspecial.
Das groSSe HYDRA-Workout für die schönsten Stunden zu zweit oder allein.
AUSSERDEM
15Die wirklich coolen Jobs 20Ex- & Hopptrends 2009 21Ihre Krise, meine Chance 21Feldmarshall Gadget 26Comme des garçons 33Was geschah mit ... 38Herr Hammer hilft 38One Night Stand 39Mensa Malossi 42Seeleneinklang 43Genderskop 48Reviews, total exklusiv 50Erlesenes & Unerhörtes 51Ecce Fritz 52Unser Handtaschen-Bausatz IMPRESSUM Herausgeberin: Kulturverein HYDRA Redaktionschef: Curt Cuisine Autor/innen: Axel Beer, Markus Egger (max), Konrad Gregor (grog), Matthias Garzon, Alice Gruber (alice), Christoph Hauzenberger, Johann Huber, Sebastian Klug, Heidi Pestal, Olga Pollok, Justus Ramm, Peter Rathmanner, Stefan Rathmanner, Maximilian Zirkowitsch (mazirki), Lilli Zirpel; Fotos: Stephan Kuss (Cover, ‘Garçons’), Markus Egger, Alice Gruber, Heidi Pestal, Peter Rathmanner, oder wie angegeben Illustration: Curt Cuisine, Matrattel, Lilly Zirpel Layout: Peter Rathmanner, Curt Cuisine Lektorat: Justus Ramm Besonderer Dank an: Charlie Bader, Bennie Buchegger, Sabine Karl, Sophie Lapierre, Gregor Lauss & die Gebrüder Moped Redaktionsanschrift: Knöllgasse 9/41, 1100 Wien e-mail: office@hydrazine.at Druckerei: Leo Druck, Deutschland Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1150, Wien. P.b.b. Homepage: www.hydrazine.at Anzeigenverkauf: office@hydrazine.at Nobler Verkaufspreis: EUR 2,-
EDITORIAL
E
Illustrationen: Matrattel, Lilli Zirpel, Fotos: sxc.hu (gute, crisderaud)
ndlich reich! Dank Euch! Hydra #4 war ein Riesenerfolg, die Startauflage war nach zwei Wochen bereits vergriffen. Wir würden es allerdings niemals zugeben, wenn es anders wäre, denn Lektion No. 1 in Sachen Lifestyle & Richesse lautet: Immer nur vom Erfolg reden, niemals den Hauch eines Makels erkennen lassen. Alles läuft stets hervorragend und geht bestens von der Hand ... und wenn die Krise partout nicht mehr wegzureden ist, dann immer davon sprechen, dass man fit, zuversichtlich und gut aufgestellt den stürmischen Zeiten entgegenblickt. Willkommen in der verlogenen Welt des Zasters und des schönen Scheins. In dieser HYDRA präsentieren wir unsere Version dieser blitzeblanken Welt, in der Trends und Mode alltäglicher Lebensinhalt sind, in der Reichtum und/oder Prominenz Freibriefe für lebenslängliche Indifferenz sind, und in der es immer himmelwärts geht, zumindest solange die Absatzzahlen und Renditen stimmen. Das klingt kleinlich, vielleicht sogar neidisch? Nicht doch. Wir lieben sie wirklich, diese hochglänzenden Magazine, die in den letzten Jahren wie Schwammerln aus dem Mediensumpf hochgeschossen sind. Eigentlich wollten wir uns sogar lossagen vom Teufel “Satire” und ein wirklich lupenreines Glamourmagazin hinzaubern. Aber wir haben es wieder nicht ganz geschafft. Wir konnten uns einfach nicht ernst dabei nehmen. Nur unser Layouter war nicht zu bremsen, aber das ist okay so, denn unser Motto für diese und eigentlich alle Ausgaben der HYDRA lautet: Wir können schon, wenn wir wollen. Aber warum sollten wir wollen? Gemeint ist damit natürlich, ein Magazin zu machen, das den üblichen Erwartungen entspricht. Bloß welche sind das bei einem Satiremagazin? Eine Reihe unserer LeserInnen erwarten sich etwa eine österreichische “Titanic” mit politischer Satire und beißender Kritik an den Reichen und Mächtigen. Andererseits: Ist es wirklich sinnvoll, in Zeiten sinkender Auflagezahlen ein nicht sonderlich innovatives Magazin zu machen, das noch dazu ein Thema beackert, das ohnehin durch Kabarett und ein endloses Angebot ironischer Politkommentare abgedeckt wird? Nein, da haben wir andere Pläne. Wir wollen ein Magazin machen, das in jeder Ausgabe einzigartig ist, das sich auch in seiner Erscheinungsform nicht ernst nimmt. Vielleicht kopieren wir die nächste HYDRA auf Schmierzettel oder wir meißeln den Text in einen Felsen am Kahlenberg. Warum nicht? Das glorreiche Zeitalter der Printmedien ist dank Internet am absteigenden Ast. Trotzdem aber gibt es die Lust auf das gute, alte haptische Feeling. Und es gibt die Lust, eine Zeitschrift zu erleben, sie jedes Mal aufs Neue zu erleben. Dieser Lust folgen wir. Dieses Mal in Hochglanz. Und thematisch umso passender zum Thema “Lifestyle”. Und nächstes Mal? Lassen Sie sich einfach überraschen ... In diesem Sinne,
Bezahlte Anzeigen
Curt Cuisine, Multimilliardär und Contentstylist
www.stauds.com
EDITORIAL
E
Illustrationen: Matrattel, Lilli Zirpel, Fotos: sxc.hu (gute, crisderaud)
ndlich reich! Dank Euch! Hydra #4 war ein Riesenerfolg, die Startauflage war nach zwei Wochen bereits vergriffen. Wir würden es allerdings niemals zugeben, wenn es anders wäre, denn Lektion No. 1 in Sachen Lifestyle & Richesse lautet: Immer nur vom Erfolg reden, niemals den Hauch eines Makels erkennen lassen. Alles läuft stets hervorragend und geht bestens von der Hand ... und wenn die Krise partout nicht mehr wegzureden ist, dann immer davon sprechen, dass man fit, zuversichtlich und gut aufgestellt den stürmischen Zeiten entgegenblickt. Willkommen in der verlogenen Welt des Zasters und des schönen Scheins. In dieser HYDRA präsentieren wir unsere Version dieser blitzeblanken Welt, in der Trends und Mode alltäglicher Lebensinhalt sind, in der Reichtum und/oder Prominenz Freibriefe für lebenslängliche Indifferenz sind, und in der es immer himmelwärts geht, zumindest solange die Absatzzahlen und Renditen stimmen. Das klingt kleinlich, vielleicht sogar neidisch? Nicht doch. Wir lieben sie wirklich, diese hochglänzenden Magazine, die in den letzten Jahren wie Schwammerln aus dem Mediensumpf hochgeschossen sind. Eigentlich wollten wir uns sogar lossagen vom Teufel “Satire” und ein wirklich lupenreines Glamourmagazin hinzaubern. Aber wir haben es wieder nicht ganz geschafft. Wir konnten uns einfach nicht ernst dabei nehmen. Nur unser Layouter war nicht zu bremsen, aber das ist okay so, denn unser Motto für diese und eigentlich alle Ausgaben der HYDRA lautet: Wir können schon, wenn wir wollen. Aber warum sollten wir wollen? Gemeint ist damit natürlich, ein Magazin zu machen, das den üblichen Erwartungen entspricht. Bloß welche sind das bei einem Satiremagazin? Eine Reihe unserer LeserInnen erwarten sich etwa eine österreichische “Titanic” mit politischer Satire und beißender Kritik an den Reichen und Mächtigen. Andererseits: Ist es wirklich sinnvoll, in Zeiten sinkender Auflagezahlen ein nicht sonderlich innovatives Magazin zu machen, das noch dazu ein Thema beackert, das ohnehin durch Kabarett und ein endloses Angebot ironischer Politkommentare abgedeckt wird? Nein, da haben wir andere Pläne. Wir wollen ein Magazin machen, das in jeder Ausgabe einzigartig ist, das sich auch in seiner Erscheinungsform nicht ernst nimmt. Vielleicht kopieren wir die nächste HYDRA auf Schmierzettel oder wir meißeln den Text in einen Felsen am Kahlenberg. Warum nicht? Das glorreiche Zeitalter der Printmedien ist dank Internet am absteigenden Ast. Trotzdem aber gibt es die Lust auf das gute, alte haptische Feeling. Und es gibt die Lust, eine Zeitschrift zu erleben, sie jedes Mal aufs Neue zu erleben. Dieser Lust folgen wir. Dieses Mal in Hochglanz. Und thematisch umso passender zum Thema “Lifestyle”. Und nächstes Mal? Lassen Sie sich einfach überraschen ... In diesem Sinne,
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Natürliche Passform
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Streckt und stimuliert die Muskulatur
Barfußgefühl
Vivo Barefoot erhältlich bei TERRAPLANA, Neubaugasse 12 - 14, 1070 Wien, T. 01 890 50 52
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&
PRO CONTRA
Von Genesis zu Phil Collins. Das beste Linsenrezept gegen ebendiesen lautet übrigens: Ein gut nussgroßes Stück warmer Linsenpaste in jedes Ohr, fertig! Sie werden rasch einsehen, dass die Linse ein wahrer Tausendsassa ist. Vergleichweise wenig bekannt dürfte sein, dass die vorzügliche Linse weltweit genossen wird. So haben beispielsweise die Inuit 38 Wörter für diese tolle Küchenfreundin. Wen wundert’s, waren doch viele im ewigen Eis gefundene Linsen noch nach 10.000 Jahren frisch und zum Verzehr geeignet (vgl. Tolstoi “Der Archipel Gulag”, 1. Kapitel). Und so manch heimischem Kellerbesitzer halfen in den Nachkriegsjahren die vor 1938 eingelagerten Linsen dabei, die ungustiösen Anschlussartischocken und die kulinarisch ähnlich verdarbten Bunkergurken zu vergessen, um nicht zu sagen zu verdrängen. Dass die Einschlagskrater im Karl-Marx-Hof von biederen Linsen stammen, vergisst man jedoch heute allzu gerne. Dieses traurige Kapitel unserer Geschichte weist immerhin auf den historisch mannigfaltigen Verwendungszweck für Linsen hin, denn von Gewehrkugeln bis zu Schrotkugeln mussten sie für beinahe alle Produkte des täglichen Lebens herhalten. Es wäre hochnot an der Zeit, der Linse dafür ein ganz großes Danke auszusprechen. Also: DANKE LIEBE LINSE! Trotz ihres Ruhmes ist die Linse eine einfache Hülsenfrucht ohne Starallüren geblieben. Bis auf ihr tägliches,
08
PRO LINSEN
CONTRA LINSEN
H
warmes Wasserbad (erst im Nachhinein gesalzen (!), sonst bleibt sie ganz hart) braucht sie wenig für ein zufriedenes Leben. So ist sie denn auch das Krisengrundnahrungsmittel schlechthin, geeignet für die Komposition der köstlichsten Krisenmahlzeiten: Linsen mit Investmentbanker und Majoran, Linsen mit Börsenfuzzi und Speck, Linsen mit Linsen an Linsen. Linsengerichte werden niemals langweilig! Schon gar nicht in der Justizanstalt Stein. Die vielen misslungenen Linsenkuren des Ottfried Fischer (vgl. Paris Hilton) zeigen ganz klar, wie unglaublich gut die Linse schmeckt. Immer wieder gerät die nichtsahnende, herzensgute Linse zum Objekt der böswilligen Kalkulationen irgendwelcher Wirtschaftsvolldeppen, die sich in ihrer Freizeit ausnahmslos immer nur dort aufhalten, wo ihre durch weitestgehende Verdrängung der Linse aus dem scheinbar elitären Speiseplan verursachte Kurzpimmeligkeit nicht auffällt, ja nachgerade erwünscht ist: Bei Muttern unterm Kleid, bei Muttern unter der Bettdecke usw. Eine Farce sondergleichen freilich ist, dass jene Ärsche nichts Besseres wissen als beispielsweise aus guten indischen Linsen Ökosprit machen zu lassen; da sei dieser
noch so schmackhaft! Wie können diese Saumkönige (vgl. Oskar Matzerath) nur ruhig schlafen, wenn sie ständig daran zu denken haben, dass das im Gegenzug nach Indien gelieferte Erdöl in der Pfanne eines Inders so richtig heiß wird und alle Küchen auf dem schönen Subkontinent binnen kürzester Zeit so aussehen lässt, als hätte der leibhaftige Ottfried Fischer des Nächtens drin gewütet, um seine gut versteckte eiserne Linsenreserve zu finden und endgültig anzuzapfen? Und was hatten die alten Griechen eigentlich zur Thematik Linse zu sagen? “toin de peymanai kláus pepeismenos topfgolatschis peithein ch·rain” Richtig! Denn: “Nach der Linse drängt, an der Linse hängt doch alles.” (Johann Wartgang von Joop)
Maximilian Zirkowitsch
ans Peter Heinzl fragte 1995: “Warum springen nicht die Linsen bei dem widerlichen Grinsen, warum zeigt die Glotze uns noch immer das Geschmeiß?” Zurecht natürlich. Reinhard Mey (frz. Frédérik) antwortete: “Ja, was passiert bei so einem Blitz? Na, etwa 20.000 Lux erhellen dein Gesicht, und wie in der Fabel vom Fuchs und vom Raben, der angeblich so schön singen konnte, geht’s weiter: Du bist der Schönste, sagt der Blitz, und noch viel gescheiter, zwei Meter fünfzig gross und wichtig und der Nabel der Welt, darum hat er dich ja grade aus der grauen Masse erhellt! Du schenkst ihm ein Lächeln, er fängt es ein und zieht ab mit seiner Beute, du stehst im Dunkeln, ein kleiner Wicht inmitten der ganzen grauen Meute, aber du möchtest gern wieder im Licht und zwei Meter fünfzig sein, da kommt die nächste Kamera, und da guckst du wieder rein.” Das war 2002. Ganz schön lang für eine Antwort. Dafür reimt sie sich. Jedenfalls sind Linsen nicht schön, sondern uncool. BrillenträgerInnen sind uncool. BrillenträgerInnen tragen Brillen. Brillen fassen Linsen. Und ich fasse nicht, wie propädeutisch dieses Argument daherkommt. Am Horizont sehe ich schon schöne, coole BrillenträgerInnen auf mich zukommen. Und die Claqueusen, die sich postieren. Aber das ist ein sinnloses Unterfangen, denn die Linse liegt immer im Auge des Betrachters (und verzerrt die Wahrnehmung). Hätten Sie gedacht, dass Ottfried Fischer und Paris Hilton ein und dieselbe Person sind? Ich nicht, aber diese Vieraugen bestimmt!
Foto rechts: sxc.hu (straymuse)
I
ch schau dir in den Linseneintopf, Kleines.” Humphrey Bogart wusste, wohin er als Bergman sehen musste, um sich ihr erfolgreich mitzuteilen. Ebenso wusste er, wo er keinesfalls hinsehen durfte: in die Sonne nämlich. Obwohl freilich auch jene die vollkommene, runde Form der Linse angenommen hat, um ihrer zu huldigen. Gleichwie alle betrachtenswerten (siehe “contra”) Himmelskörper unseres Universums aus diesem einen Grund rund sind. Der wunderbaren Linse wegen, der großartigsten Hülsenfrucht seit Menschengedenken. Hinweise in der Bibel finden wir zuhauf: das letzte Abendmahl war nämlich wirklich das LETZTE, denn es wurden keine (!) Linsen gereicht und der Frevel des Onan bestand in Wahrheit darin, dass er einen Teller Linsen zu Boden fallen ließ. Gott gefiel dies nicht und holte sich aus Frust einen runter, oder so ähnlich (teilweise Übersetzungsungenauigkeiten in der Genesis).
Sebastian Klug
eine Meinung. Wir haben eine Meinung. Der liebe Gott hat eine Meinung. Das ist gut so. Denn auf diese Weise füllt man Magazine, verkauft sie und wird reich. SIE HABEN
Wahr ist, was hilfreich, edel und gut, ergo göttlich ist. In der Bibel wird die Linse nicht ein einziges Mal erwähnt. Ehrlich! Ich hab’s gegoogelt. Sehr oft kommt allerdings “sehen” vor. ER sah ja, dass es gut war. Und dafür hat ER keine Linsen gebraucht. Linsen sind also gottlos. In New Orleans, dass mensch leichtfertig “the big easy” nennt, gab es ja unzählige OptikerInnen, die von Gott weggefegt wurden. Eigentlich könnte ich hier schon aufhören. Aber das giltet nicht (s. u.). Wo kommen denn noch Linsen vor? Im HubbardTeleskop. Über Scientology diskutiere ich aber nicht ein-
mal! Die sind ein Steuersparverein für reiche ExzentrikerInnen. Wo noch? In Zielfernrohren. Aha! Waidleute und Soldaten, die geborenen Menschenfreunde also, die auch noch zu blöd für Kimme und Korn sind. Korn! Das Einzige was mich mit Soldaten und Waidmännern verbindet, ist die Liebe zu schlechtem Alkohol. Bleiben noch die Mikroskope: Kleintierfolterwerkzeuge von SchülerInnen, die noch dazu so kompliziert sind, dass keiner versteht, wie sie funktionieren. Gut verstanden haben es die HolländerInnen, die das Fernrohr erfanden. Besser wusste es Galilei, der das Fernrohr vermarktete. Niemand mag Holland. Und die Kirche büßt seit Galilei an Einfluss ein, und hat es nun nötig, Wirbelstürme und Weihbischöfe auszuschicken. Finden Sie das gut? Wääääh! Seit es Fernrohre gibt, sind wir dem Mond näher. Das führt zu Selbstüberschätzung und die führt geradewegs nach New Orleans, will sagen fegefeuerwärts. Dass die Familie Swarovski (die ohnehin an allem schuld ist), dem auch noch mit der Massenproduktion (die sowieso an allem schuld ist) von optischen Linsen Vorschub leistet, sei nur am Rande erwähnt. Swarovski trägt Mitschuld an Fiona Pacifico-Griffini, geehel. Grasser, genn. Swarovski! Et vice versa. Denn es sind die Linsen, die den Promi (von lat. Promille od. Promiskuität) machen. Mir graut vor dem Aufstieg der Familie Hartlauer in den Rang der Lugners, Hiltons und Treichls. Wollen Sie Robert “Kopfnicken” Hartlauer im Dschungelcamp, beobachtet durch Linsen, sehen? Ich nicht. Es sei denn, eine Brillenschlange beißt ihn. Brillenschlangen gelten als unbeliebt. Das ist nur allzu verständlich. Die gemeine Brillenschlange liest nämlich alles und korrigiert dann ihre Umwelt. Eine Überlebensstrategie der Extrahärte. Mutter Natur ist grausam und hat seit der Aufklärung den lieben Gott abgelöst. Fragen wir also abschließend, ob Linsen etwas natürliches sind. Darauf gibt die griechische Antike Antwort: “toin de peymanai kláus pepeismenos topfgolatschis peithein ch·rain” Der Name Linse leitet sich übrigens von Linz ab. Kepler hatte dort ja zu tun. Und der wiederum mit Linsen. Checko?
09
&
PRO CONTRA
Von Genesis zu Phil Collins. Das beste Linsenrezept gegen ebendiesen lautet übrigens: Ein gut nussgroßes Stück warmer Linsenpaste in jedes Ohr, fertig! Sie werden rasch einsehen, dass die Linse ein wahrer Tausendsassa ist. Vergleichweise wenig bekannt dürfte sein, dass die vorzügliche Linse weltweit genossen wird. So haben beispielsweise die Inuit 38 Wörter für diese tolle Küchenfreundin. Wen wundert’s, waren doch viele im ewigen Eis gefundene Linsen noch nach 10.000 Jahren frisch und zum Verzehr geeignet (vgl. Tolstoi “Der Archipel Gulag”, 1. Kapitel). Und so manch heimischem Kellerbesitzer halfen in den Nachkriegsjahren die vor 1938 eingelagerten Linsen dabei, die ungustiösen Anschlussartischocken und die kulinarisch ähnlich verdarbten Bunkergurken zu vergessen, um nicht zu sagen zu verdrängen. Dass die Einschlagskrater im Karl-Marx-Hof von biederen Linsen stammen, vergisst man jedoch heute allzu gerne. Dieses traurige Kapitel unserer Geschichte weist immerhin auf den historisch mannigfaltigen Verwendungszweck für Linsen hin, denn von Gewehrkugeln bis zu Schrotkugeln mussten sie für beinahe alle Produkte des täglichen Lebens herhalten. Es wäre hochnot an der Zeit, der Linse dafür ein ganz großes Danke auszusprechen. Also: DANKE LIEBE LINSE! Trotz ihres Ruhmes ist die Linse eine einfache Hülsenfrucht ohne Starallüren geblieben. Bis auf ihr tägliches,
08
PRO LINSEN
CONTRA LINSEN
H
warmes Wasserbad (erst im Nachhinein gesalzen (!), sonst bleibt sie ganz hart) braucht sie wenig für ein zufriedenes Leben. So ist sie denn auch das Krisengrundnahrungsmittel schlechthin, geeignet für die Komposition der köstlichsten Krisenmahlzeiten: Linsen mit Investmentbanker und Majoran, Linsen mit Börsenfuzzi und Speck, Linsen mit Linsen an Linsen. Linsengerichte werden niemals langweilig! Schon gar nicht in der Justizanstalt Stein. Die vielen misslungenen Linsenkuren des Ottfried Fischer (vgl. Paris Hilton) zeigen ganz klar, wie unglaublich gut die Linse schmeckt. Immer wieder gerät die nichtsahnende, herzensgute Linse zum Objekt der böswilligen Kalkulationen irgendwelcher Wirtschaftsvolldeppen, die sich in ihrer Freizeit ausnahmslos immer nur dort aufhalten, wo ihre durch weitestgehende Verdrängung der Linse aus dem scheinbar elitären Speiseplan verursachte Kurzpimmeligkeit nicht auffällt, ja nachgerade erwünscht ist: Bei Muttern unterm Kleid, bei Muttern unter der Bettdecke usw. Eine Farce sondergleichen freilich ist, dass jene Ärsche nichts Besseres wissen als beispielsweise aus guten indischen Linsen Ökosprit machen zu lassen; da sei dieser
noch so schmackhaft! Wie können diese Saumkönige (vgl. Oskar Matzerath) nur ruhig schlafen, wenn sie ständig daran zu denken haben, dass das im Gegenzug nach Indien gelieferte Erdöl in der Pfanne eines Inders so richtig heiß wird und alle Küchen auf dem schönen Subkontinent binnen kürzester Zeit so aussehen lässt, als hätte der leibhaftige Ottfried Fischer des Nächtens drin gewütet, um seine gut versteckte eiserne Linsenreserve zu finden und endgültig anzuzapfen? Und was hatten die alten Griechen eigentlich zur Thematik Linse zu sagen? “toin de peymanai kláus pepeismenos topfgolatschis peithein ch·rain” Richtig! Denn: “Nach der Linse drängt, an der Linse hängt doch alles.” (Johann Wartgang von Joop)
Maximilian Zirkowitsch
ans Peter Heinzl fragte 1995: “Warum springen nicht die Linsen bei dem widerlichen Grinsen, warum zeigt die Glotze uns noch immer das Geschmeiß?” Zurecht natürlich. Reinhard Mey (frz. Frédérik) antwortete: “Ja, was passiert bei so einem Blitz? Na, etwa 20.000 Lux erhellen dein Gesicht, und wie in der Fabel vom Fuchs und vom Raben, der angeblich so schön singen konnte, geht’s weiter: Du bist der Schönste, sagt der Blitz, und noch viel gescheiter, zwei Meter fünfzig gross und wichtig und der Nabel der Welt, darum hat er dich ja grade aus der grauen Masse erhellt! Du schenkst ihm ein Lächeln, er fängt es ein und zieht ab mit seiner Beute, du stehst im Dunkeln, ein kleiner Wicht inmitten der ganzen grauen Meute, aber du möchtest gern wieder im Licht und zwei Meter fünfzig sein, da kommt die nächste Kamera, und da guckst du wieder rein.” Das war 2002. Ganz schön lang für eine Antwort. Dafür reimt sie sich. Jedenfalls sind Linsen nicht schön, sondern uncool. BrillenträgerInnen sind uncool. BrillenträgerInnen tragen Brillen. Brillen fassen Linsen. Und ich fasse nicht, wie propädeutisch dieses Argument daherkommt. Am Horizont sehe ich schon schöne, coole BrillenträgerInnen auf mich zukommen. Und die Claqueusen, die sich postieren. Aber das ist ein sinnloses Unterfangen, denn die Linse liegt immer im Auge des Betrachters (und verzerrt die Wahrnehmung). Hätten Sie gedacht, dass Ottfried Fischer und Paris Hilton ein und dieselbe Person sind? Ich nicht, aber diese Vieraugen bestimmt!
Foto rechts: sxc.hu (straymuse)
I
ch schau dir in den Linseneintopf, Kleines.” Humphrey Bogart wusste, wohin er als Bergman sehen musste, um sich ihr erfolgreich mitzuteilen. Ebenso wusste er, wo er keinesfalls hinsehen durfte: in die Sonne nämlich. Obwohl freilich auch jene die vollkommene, runde Form der Linse angenommen hat, um ihrer zu huldigen. Gleichwie alle betrachtenswerten (siehe “contra”) Himmelskörper unseres Universums aus diesem einen Grund rund sind. Der wunderbaren Linse wegen, der großartigsten Hülsenfrucht seit Menschengedenken. Hinweise in der Bibel finden wir zuhauf: das letzte Abendmahl war nämlich wirklich das LETZTE, denn es wurden keine (!) Linsen gereicht und der Frevel des Onan bestand in Wahrheit darin, dass er einen Teller Linsen zu Boden fallen ließ. Gott gefiel dies nicht und holte sich aus Frust einen runter, oder so ähnlich (teilweise Übersetzungsungenauigkeiten in der Genesis).
Sebastian Klug
eine Meinung. Wir haben eine Meinung. Der liebe Gott hat eine Meinung. Das ist gut so. Denn auf diese Weise füllt man Magazine, verkauft sie und wird reich. SIE HABEN
Wahr ist, was hilfreich, edel und gut, ergo göttlich ist. In der Bibel wird die Linse nicht ein einziges Mal erwähnt. Ehrlich! Ich hab’s gegoogelt. Sehr oft kommt allerdings “sehen” vor. ER sah ja, dass es gut war. Und dafür hat ER keine Linsen gebraucht. Linsen sind also gottlos. In New Orleans, dass mensch leichtfertig “the big easy” nennt, gab es ja unzählige OptikerInnen, die von Gott weggefegt wurden. Eigentlich könnte ich hier schon aufhören. Aber das giltet nicht (s. u.). Wo kommen denn noch Linsen vor? Im HubbardTeleskop. Über Scientology diskutiere ich aber nicht ein-
mal! Die sind ein Steuersparverein für reiche ExzentrikerInnen. Wo noch? In Zielfernrohren. Aha! Waidleute und Soldaten, die geborenen Menschenfreunde also, die auch noch zu blöd für Kimme und Korn sind. Korn! Das Einzige was mich mit Soldaten und Waidmännern verbindet, ist die Liebe zu schlechtem Alkohol. Bleiben noch die Mikroskope: Kleintierfolterwerkzeuge von SchülerInnen, die noch dazu so kompliziert sind, dass keiner versteht, wie sie funktionieren. Gut verstanden haben es die HolländerInnen, die das Fernrohr erfanden. Besser wusste es Galilei, der das Fernrohr vermarktete. Niemand mag Holland. Und die Kirche büßt seit Galilei an Einfluss ein, und hat es nun nötig, Wirbelstürme und Weihbischöfe auszuschicken. Finden Sie das gut? Wääääh! Seit es Fernrohre gibt, sind wir dem Mond näher. Das führt zu Selbstüberschätzung und die führt geradewegs nach New Orleans, will sagen fegefeuerwärts. Dass die Familie Swarovski (die ohnehin an allem schuld ist), dem auch noch mit der Massenproduktion (die sowieso an allem schuld ist) von optischen Linsen Vorschub leistet, sei nur am Rande erwähnt. Swarovski trägt Mitschuld an Fiona Pacifico-Griffini, geehel. Grasser, genn. Swarovski! Et vice versa. Denn es sind die Linsen, die den Promi (von lat. Promille od. Promiskuität) machen. Mir graut vor dem Aufstieg der Familie Hartlauer in den Rang der Lugners, Hiltons und Treichls. Wollen Sie Robert “Kopfnicken” Hartlauer im Dschungelcamp, beobachtet durch Linsen, sehen? Ich nicht. Es sei denn, eine Brillenschlange beißt ihn. Brillenschlangen gelten als unbeliebt. Das ist nur allzu verständlich. Die gemeine Brillenschlange liest nämlich alles und korrigiert dann ihre Umwelt. Eine Überlebensstrategie der Extrahärte. Mutter Natur ist grausam und hat seit der Aufklärung den lieben Gott abgelöst. Fragen wir also abschließend, ob Linsen etwas natürliches sind. Darauf gibt die griechische Antike Antwort: “toin de peymanai kláus pepeismenos topfgolatschis peithein ch·rain” Der Name Linse leitet sich übrigens von Linz ab. Kepler hatte dort ja zu tun. Und der wiederum mit Linsen. Checko?
09
INCROWDIBLE Der perfekte Look für Menschen mit natürlicher Gelassenheit. Wer selbst zickig und hektisch ist, kommt hierbei nicht ganz so gut zur Geltung. Sonnenbrille von Rodenwart, 90,- Euro, Trägertop von Wart-SaintLaurent, 500,- Euro
TURN TO
TARNMODE the max. And the moritz. Denn wer “Mode” sagt, muss nicht immer “Kleidung” sagen. REDUCED TO
Konrad Gregor
Kleidung ist out. Aber sowas von. Zu lange schon mussten wir unter dem Diktat von Baumwolle, Kattun, Filz, Seide, Sackleinen oder Kunstfaser leiden. Gut, Sackleinen geht ja noch, aber der Rest kratzt und schabt an unserer zarten Haut, verdeckt überdies schamgebremst, was wir an schamlos Knackigem zu bieten haben. Außerdem ist Kleidung stets zu billig. Jeder Notstandsempfänger kann sich heute elegant kleiden, während wahrhaft Modebewußte sich die Designersohlen auf der Suche nach neuen Flagshipstores schäbig laufen müssen. So kann es nicht, so darf es nicht weitergehen.
TRAINSPERENCE Dieses Ensemble kommt am besten in Metrostationen zur Geltung. Sie müssen aber nicht den ganzen Tag am Bahnsteig lungern, ein Besuch im Bistro kann ihrem Outfit eine durchaus nette Abwechslung gönnen. Sonnenbrille von Ray Wart, 290,Euro, Jacket von Lawartenur, 990,- Euro, Gürtel und Hose von Tommy Wartinger, 500,- Euro.
Aber Rettung naht. Pünktlich zum Frühlingsbeginn bringt die Tarnmode die Trendwende. Wer den neuen Chique wagt, für den wird “Transparenz” zum wichtigsten Stichwort. Ihr Outfit muss mit dem Hintergrund verschmelzen, egal wo sie sitzen, stehen oder outrieren. Eilende Passanten, schaukelnde Gondeln, ratternde U-Bahnzüge, all das wird zur mondänen Mustervielfalt ihres garantiert aufsehenerregenden Ensembles. Eine Wirkung, die praktisch garantiert ist. Denn gerade hier erzeugt Absenz Präsenz. Und auch der Markengedanke kommt keinesfalls zu kurz. Die berühmtesten Designer zeigen in ihren brandneuen Kollektionen einmal mehr, dass gerade das blanke Nichts den Unterschied macht.
VENETIAN BLIND Für leicht durchschaubare Romantiker. Wart Optics Sonnenbrille, 500,- Euro, Wartmani Krawatte, 90,- Euro, Gürtel von La Wart, 19.90 Euro, Schifferhose von Wartele, 100,- Euro.
INCROWDIBLE Der perfekte Look für Menschen mit natürlicher Gelassenheit. Wer selbst zickig und hektisch ist, kommt hierbei nicht ganz so gut zur Geltung. Sonnenbrille von Rodenwart, 90,- Euro, Trägertop von Wart-SaintLaurent, 500,- Euro
TURN TO
TARNMODE the max. And the moritz. Denn wer “Mode” sagt, muss nicht immer “Kleidung” sagen. REDUCED TO
Konrad Gregor
Kleidung ist out. Aber sowas von. Zu lange schon mussten wir unter dem Diktat von Baumwolle, Kattun, Filz, Seide, Sackleinen oder Kunstfaser leiden. Gut, Sackleinen geht ja noch, aber der Rest kratzt und schabt an unserer zarten Haut, verdeckt überdies schamgebremst, was wir an schamlos Knackigem zu bieten haben. Außerdem ist Kleidung stets zu billig. Jeder Notstandsempfänger kann sich heute elegant kleiden, während wahrhaft Modebewußte sich die Designersohlen auf der Suche nach neuen Flagshipstores schäbig laufen müssen. So kann es nicht, so darf es nicht weitergehen.
TRAINSPERENCE Dieses Ensemble kommt am besten in Metrostationen zur Geltung. Sie müssen aber nicht den ganzen Tag am Bahnsteig lungern, ein Besuch im Bistro kann ihrem Outfit eine durchaus nette Abwechslung gönnen. Sonnenbrille von Ray Wart, 290,Euro, Jacket von Lawartenur, 990,- Euro, Gürtel und Hose von Tommy Wartinger, 500,- Euro.
Aber Rettung naht. Pünktlich zum Frühlingsbeginn bringt die Tarnmode die Trendwende. Wer den neuen Chique wagt, für den wird “Transparenz” zum wichtigsten Stichwort. Ihr Outfit muss mit dem Hintergrund verschmelzen, egal wo sie sitzen, stehen oder outrieren. Eilende Passanten, schaukelnde Gondeln, ratternde U-Bahnzüge, all das wird zur mondänen Mustervielfalt ihres garantiert aufsehenerregenden Ensembles. Eine Wirkung, die praktisch garantiert ist. Denn gerade hier erzeugt Absenz Präsenz. Und auch der Markengedanke kommt keinesfalls zu kurz. Die berühmtesten Designer zeigen in ihren brandneuen Kollektionen einmal mehr, dass gerade das blanke Nichts den Unterschied macht.
VENETIAN BLIND Für leicht durchschaubare Romantiker. Wart Optics Sonnenbrille, 500,- Euro, Wartmani Krawatte, 90,- Euro, Gürtel von La Wart, 19.90 Euro, Schifferhose von Wartele, 100,- Euro.
Im Prinzip FUNKTIONIERE ich wie
Jörg Haider
ROLF RÜDIGER.
Ein verwunschener Prinz, der von Thomas Brezina geküsst und so zu einer Ratte wurde. Wir durften ihn im Café Alt Wien bei einem Topfenstrudel zum Gespräch bitten. 12
F
Peter & Stefan Rathmanner
ür viele war er der schillerndste Star aus Confetti-TiVi. Nur wenige kennen ihn nicht, noch weniger mögen ihn nicht. Rotzfrech, kinderkompatibel und dennoch auch ein Fall für das “erwachsene” Publikum. Wir trafen Rolf Rüdiger in der Wiener Innenstadt (und NUR ihn, denn, um Missverständnisse vorweg aus der Welt zu schaffen, er ist eine selbstständig überlebensfähige Ratte, die kürzlich erst in den Keller der ORF-Studios am Küniglberg gezogen ist). Wie entstand die Zusammenarbeit mit Confetti und wie war Eure Beziehung zueinander? Confetti entdeckte mich beim Müllausleeren in seiner Heimat, Blödelwedelhausen. Wir beschlossen, gemeinsam tv zu machen und wurden die dicksten Freunde. So zumindest die offizielle Variante. Immerhin
hat unsere gemeinsame Karriere 15 Jahre gedauert, was im Medienzeitalter eine halbe Ewigkeit ist. Aber wir waren ein perfektes Team. Confetti war für die kleinen, ich für die größeren Kinder da. Wir pickten aufeinander, sind uns oft am Arsch gegangen, es war wie eine Ehe. Bis Confetti schließlich so wurde, dass ich mir dachte: Oasch, bleda! So sahen wir das auch als Publikum. Rorü war immer der Coole, der nur als Sidekick gedacht war, dennoch der eigentliche Held. Ja, es war wie Stockinger und Moretti bei Kommissar Rex. Confetti hatte ein Anliegen. Er wollte etwas, die Welt verbessern. Ich wollte nix, ich war echt, authentisch. Mir war Essen und Spaß wichtig, und nicht, dass ich da im tv war. Ich bin dem ORF einfach passiert. Man kann sagen, neben dem Niavarani war ich der Einzige, der im ORF sagen konnte, was er will, ohne dass man mich rauswirft. Das habe ich genossen. Aber irgendwann wurde ich fürs Kinderprogramm zu lustig. Vielleicht konnten sich viele besser mit RoRü identifizieren, weil er gschert geredet hat. Ja, ich bin authentisch. Vielleicht kann man es mit den Resl Berghammers und Gustl Bayrhammers vergleichen, die waren Volksschauspieler und deshalb sehr beliebt. Vielleicht wäre das Dein nächstes, großes Ding? RoRü auf der Löwingerbühne oder im Simpl? Genau, ich bei Krawutzikaputzi! Das ist eh auch 100%ig, ohne, dass ich mitgewirkt habe. Ich frage mich selbst, wie das passieren konnte? Haha. Nein, ich würde da nicht reinpassen. Ich bin zu jung, noch aktiv und nicht abgehalftert. Naja, abgehalftert schon, aber ich hätte nicht in dieses Konzept gepasst. Was machst Du derzeit, um Dein teures Appartement am Küniglberg zu finanzieren? Derzeit habe ich gemeinsam mit Robert Steiner eine Sendung auf Radio Wien. Das ist das Erfolgreichste, was ich in 15 Jahren gemacht habe. Witzigerweise habe ich in den Medien überlebt. Normal ist man nach zwei Monaten vergessen, wenn man nicht regelmäßig seine Nase aus dem Fernseher hängen lässt. Aber ich bin dennoch da wie nie zuvor. Trotzdem warte ich immer noch auf die große Nummer … aber darauf wartet wohl jeder. Robert Steiner sieht seit Ewigkeiten gleich jung aus. Das stimmt. Offenbar hält ihn das viele Lachen jung. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem er morgens aufwacht und er ist komplett verfallen. Dann sieht er über Nacht aus wie Dagmar Koller. Haha. RoRü durfte sich immer weit aus dem Fenster lehnen. Gab es Situationen, in denen Dir der ORF auf die Finger klopfte?
Jaja, die gab’s zu Hauf. Einmal im Jahr saß ich in der Hauptabteilungsleitung und hab‘ anständig eine auf den Deckel bekommen. Wäre ich Chef, hätte ich mich allerdings auch nicht gern als Angestellten gehabt. Da gab es etwa das Samstagspiel mit Edith Rolles. Kurz zuvor wurde Tony Wegas eingesperrt, weil er alte Damen niedergeschlagen hatte. Irgendwann, spontan wie ich meist in dieser Sendung war, habe ich gesagt, wir lassen alle grüßen, die im Gefängnis sitzen. Besonders den Tony Wegas. Ediths Kinnlade klappte nach unten. Zwei Tage darauf erhielt ich einen Brief von der H.A.-Leitung, in der ich darauf hingewiesen wurde, dass Live-Einstiege mit mir überdacht werden müssen, sollte Ähnliches wieder vorkommen. Ein halbes Jahr später, wieder Samstagspiel, Thema Film und Fernsehen. Edith spielte eine Szene, ich musste raten, wer sie ist. Ich sagte: ‚Ausschaun tuast wie die Vera Russwurm, wenns am Klo sitzt.’ Ich fand es witzig, einen Tag darauf saß ich in der H.A.-Leitung. Ich dachte, jetzt ist‘s vorbei. Aber ich hatte nochmal Glück.
“Der Confetti kann nicht kommen, der hat sich angschissen.” Gab es noch andere “Skandale”? Ja, da fällt mir eine Geschichte ein. Es war 1. April und Kathi Bellowitsch sollte in den April geschickt werden. Die Sendung hatte drei Live-Einstiege, dazwischen Comics. Nach dem ersten Live-Einstieg ging ich zum Regisseur und sagte ihm, er soll die Uhr, die die 20 Minuten zum nächsten Einstieg runter zählt, auf 15 Minuten einstellen. Kathi, die sich nach einem harmlosen, ‚öffentlich-rechtlichen’ Aprilscherz schon in Sicherheit wiegte, moderierte den letzten Einstieg an, als wären wir ‚on air’. Tatsächlich aber hatten wir noch 5 Minuten Zeit. Ich kam alleine, ohne Confetti ins Bild, Kathi fragte, wo er denn sei. Ich antwortete: ‚Der kann nicht kommen, der hat sich angeschissen.’ Ihr war das furchtbar peinlich, ermahnte mich, ich solle nicht so schirch reden. ‚Aber wenn er sich doch angschissen hat!’ Sie versank im Erdboden. Dann kam Confetti. Kathi fragte ihn, wo er war und Confetti entgegnete ‚Hat Rolf Rüdiger doch gerade gesagt. Ich war scheissen!’ Dann dämmerte es ihr, dass sie uns auf den Leim gegangen war. Darauf folgte der eigentliche Live-Einstieg. Ich kam alleine, um sie weiter zu sekkieren und fragte: ‚Na, liebe Kathi-Maus, du willst sicher wissen, wo der Confetti ist?’
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Im Prinzip FUNKTIONIERE ich wie
Jörg Haider
ROLF RÜDIGER.
Ein verwunschener Prinz, der von Thomas Brezina geküsst und so zu einer Ratte wurde. Wir durften ihn im Café Alt Wien bei einem Topfenstrudel zum Gespräch bitten. 12
F
Peter & Stefan Rathmanner
ür viele war er der schillerndste Star aus Confetti-TiVi. Nur wenige kennen ihn nicht, noch weniger mögen ihn nicht. Rotzfrech, kinderkompatibel und dennoch auch ein Fall für das “erwachsene” Publikum. Wir trafen Rolf Rüdiger in der Wiener Innenstadt (und NUR ihn, denn, um Missverständnisse vorweg aus der Welt zu schaffen, er ist eine selbstständig überlebensfähige Ratte, die kürzlich erst in den Keller der ORF-Studios am Küniglberg gezogen ist). Wie entstand die Zusammenarbeit mit Confetti und wie war Eure Beziehung zueinander? Confetti entdeckte mich beim Müllausleeren in seiner Heimat, Blödelwedelhausen. Wir beschlossen, gemeinsam tv zu machen und wurden die dicksten Freunde. So zumindest die offizielle Variante. Immerhin
hat unsere gemeinsame Karriere 15 Jahre gedauert, was im Medienzeitalter eine halbe Ewigkeit ist. Aber wir waren ein perfektes Team. Confetti war für die kleinen, ich für die größeren Kinder da. Wir pickten aufeinander, sind uns oft am Arsch gegangen, es war wie eine Ehe. Bis Confetti schließlich so wurde, dass ich mir dachte: Oasch, bleda! So sahen wir das auch als Publikum. Rorü war immer der Coole, der nur als Sidekick gedacht war, dennoch der eigentliche Held. Ja, es war wie Stockinger und Moretti bei Kommissar Rex. Confetti hatte ein Anliegen. Er wollte etwas, die Welt verbessern. Ich wollte nix, ich war echt, authentisch. Mir war Essen und Spaß wichtig, und nicht, dass ich da im tv war. Ich bin dem ORF einfach passiert. Man kann sagen, neben dem Niavarani war ich der Einzige, der im ORF sagen konnte, was er will, ohne dass man mich rauswirft. Das habe ich genossen. Aber irgendwann wurde ich fürs Kinderprogramm zu lustig. Vielleicht konnten sich viele besser mit RoRü identifizieren, weil er gschert geredet hat. Ja, ich bin authentisch. Vielleicht kann man es mit den Resl Berghammers und Gustl Bayrhammers vergleichen, die waren Volksschauspieler und deshalb sehr beliebt. Vielleicht wäre das Dein nächstes, großes Ding? RoRü auf der Löwingerbühne oder im Simpl? Genau, ich bei Krawutzikaputzi! Das ist eh auch 100%ig, ohne, dass ich mitgewirkt habe. Ich frage mich selbst, wie das passieren konnte? Haha. Nein, ich würde da nicht reinpassen. Ich bin zu jung, noch aktiv und nicht abgehalftert. Naja, abgehalftert schon, aber ich hätte nicht in dieses Konzept gepasst. Was machst Du derzeit, um Dein teures Appartement am Küniglberg zu finanzieren? Derzeit habe ich gemeinsam mit Robert Steiner eine Sendung auf Radio Wien. Das ist das Erfolgreichste, was ich in 15 Jahren gemacht habe. Witzigerweise habe ich in den Medien überlebt. Normal ist man nach zwei Monaten vergessen, wenn man nicht regelmäßig seine Nase aus dem Fernseher hängen lässt. Aber ich bin dennoch da wie nie zuvor. Trotzdem warte ich immer noch auf die große Nummer … aber darauf wartet wohl jeder. Robert Steiner sieht seit Ewigkeiten gleich jung aus. Das stimmt. Offenbar hält ihn das viele Lachen jung. Irgendwann wird der Tag kommen, an dem er morgens aufwacht und er ist komplett verfallen. Dann sieht er über Nacht aus wie Dagmar Koller. Haha. RoRü durfte sich immer weit aus dem Fenster lehnen. Gab es Situationen, in denen Dir der ORF auf die Finger klopfte?
Jaja, die gab’s zu Hauf. Einmal im Jahr saß ich in der Hauptabteilungsleitung und hab‘ anständig eine auf den Deckel bekommen. Wäre ich Chef, hätte ich mich allerdings auch nicht gern als Angestellten gehabt. Da gab es etwa das Samstagspiel mit Edith Rolles. Kurz zuvor wurde Tony Wegas eingesperrt, weil er alte Damen niedergeschlagen hatte. Irgendwann, spontan wie ich meist in dieser Sendung war, habe ich gesagt, wir lassen alle grüßen, die im Gefängnis sitzen. Besonders den Tony Wegas. Ediths Kinnlade klappte nach unten. Zwei Tage darauf erhielt ich einen Brief von der H.A.-Leitung, in der ich darauf hingewiesen wurde, dass Live-Einstiege mit mir überdacht werden müssen, sollte Ähnliches wieder vorkommen. Ein halbes Jahr später, wieder Samstagspiel, Thema Film und Fernsehen. Edith spielte eine Szene, ich musste raten, wer sie ist. Ich sagte: ‚Ausschaun tuast wie die Vera Russwurm, wenns am Klo sitzt.’ Ich fand es witzig, einen Tag darauf saß ich in der H.A.-Leitung. Ich dachte, jetzt ist‘s vorbei. Aber ich hatte nochmal Glück.
“Der Confetti kann nicht kommen, der hat sich angschissen.” Gab es noch andere “Skandale”? Ja, da fällt mir eine Geschichte ein. Es war 1. April und Kathi Bellowitsch sollte in den April geschickt werden. Die Sendung hatte drei Live-Einstiege, dazwischen Comics. Nach dem ersten Live-Einstieg ging ich zum Regisseur und sagte ihm, er soll die Uhr, die die 20 Minuten zum nächsten Einstieg runter zählt, auf 15 Minuten einstellen. Kathi, die sich nach einem harmlosen, ‚öffentlich-rechtlichen’ Aprilscherz schon in Sicherheit wiegte, moderierte den letzten Einstieg an, als wären wir ‚on air’. Tatsächlich aber hatten wir noch 5 Minuten Zeit. Ich kam alleine, ohne Confetti ins Bild, Kathi fragte, wo er denn sei. Ich antwortete: ‚Der kann nicht kommen, der hat sich angeschissen.’ Ihr war das furchtbar peinlich, ermahnte mich, ich solle nicht so schirch reden. ‚Aber wenn er sich doch angschissen hat!’ Sie versank im Erdboden. Dann kam Confetti. Kathi fragte ihn, wo er war und Confetti entgegnete ‚Hat Rolf Rüdiger doch gerade gesagt. Ich war scheissen!’ Dann dämmerte es ihr, dass sie uns auf den Leim gegangen war. Darauf folgte der eigentliche Live-Einstieg. Ich kam alleine, um sie weiter zu sekkieren und fragte: ‚Na, liebe Kathi-Maus, du willst sicher wissen, wo der Confetti ist?’
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DIE WIRKLICH
GUTEN
haben sich gemeldet, sie hätten mich irgendwo gesehen. Viele dachten, das sei nur eine inszenierte PR-Kampagne, aber ich war wirklich weg. Als diese Sache vorbei war, wurde ich von Robert Hochner in der ZIB zurückgemeldet, in die Sendung durfte ich aber nicht, das war ihnen zu kindisch. Es wurde eine lächerliche Geschichte erfunden, dass ich auf irgendeinem Berg herumgeklettert bin oder so ein Blödsinn. Und wie ging die Geschichte tatsächlich aus? Darüber darf ich nicht sprechen. Haha. Rolf Rüdiger, bist Du in irgendeiner Weise politisch? Nein, eigentlich nicht. Aber ich habe vor ein paar Jahren mit Erschrecken festgestellt, dass Jörg Haider und ich ähnlich funktionieren. Das Anpissen der Obrigkeit, um von der Meute geliebt zu werden. Der Unterschied ist nur, ob du Kinderprogramm-Faxen machst oder Politik. Also ist RoRü eine Art Populist? Nein. Ich habe es nie darauf angelegt. Dazu müsste ich etwas wollen. Aber geliebt werden wollte ich schon. Was macht Confetti eigentlich heute? Er sitzt im Badner Künstlerheim und nervt dort Lotte Tobisch. Hahaha.
JOBS... ...gibt es im Ministerium oder bei einer Bank.
Das glauben Sie nicht? Wir präsentieren erneut einen Insiderbericht in bester Günther Wallraff-Tradition. Olga Pollok *
M
ein erster Vollzeitjob war ein Berufspraktikum in einem Bundesministerium. Dafür musste ich ein dreistufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Zunächst ein zweistündiges Bewerbungsgespräch, danach waren zwei Skripten unter Zeitdruck zu einem Artikel zusammenzufassen. Schließlich folgte eine Hausarbeit zum Thema Medien als vierte Staatsgewalt.
WOW - Die Radio Wien Rätsel Show mit Rolf Rüdiger und Rober Steiner - zu hören jeden Sonntag von 8-10 Uhr auf Radio Wien.
“So hohe Anforderungen”, dachte ich, und war entsprechend nervös. Aber ich erhielt die Zusage und ging mit frischem Elan ans Werk. Bloß, es gab kein Werk. Ich hatte während meines Praktikums nichts, wirklich gar nichts zu tun. Einige Male durfte ich für die Freundin meines Chefs diverse, ähem, Lernbehelfe anfertigen, die restliche Arbeitszeit ging mit Surfen im Internet und dem Bemühen, so zu tun, als hätte ich etwas zu tun, dahin. Oft kamen “wichtige” Personen aus dem Ministerium vorbei, um mir irgendwelche, noch wichtigeren Dinge zu erzählen (sprich: sie hatten selbst keine Arbeit). Das wurde mit der Zeit so enervierend, dass es eigentlich schon Arbeit war, das überhaupt auszuhalten. Dem Nichts die Krone setzten allerdings die ministeriellen Besuche auf. Bei diesen Gelegenheiten musste ich über meine tollen Aufgaben und Leistungen referieren. Meine Erfahrung fürs Leben daraus: Es gibt mehr Dampfplauderer, als es die Welt verträgt. Okay, dachte ich mir, ein Job in einem Ministerium scheint eine angesehene Sache zu sein, aber ob es das ist, was ich unter “Arbeit” verstehe, sei dahin gestellt. Nicht jeder Beruf muss eine Berufung sein, aber wenigstens irgendetwas Sinnvolles dabei zu tun schadet dem eigenen Selbstwertgefühl keineswegs. Also ging ich zu einer Bank.
Illustration: Lilli Zirpel
Worauf sie mir mit den Worten ‚Nein, will ich nicht!’ eine g’scheite Watsch’n angedeihen ließ. Im „Samstag-Spiel“ konntest Du dein Potential voll ausschöpfen? Haha, ja. Das wollte ich nie so machen. Ich wollte nicht jeden Samstag so früh aufstehen müssen, das ist mir schon seit der Schule am Arsch gegangen. Man hat mir das so verklickert, dass jeden Samstag jemand anderer diese Sendung moderiert, einmal Enrico, dann die Gans Mimi, etc. Dann war einmal die Mimi, das war aber so fad, dass beschlossen wurde, das nur noch ich mit Edith den Laden schmeißen durfte. Die Sendung war eine win-win-win-winSituation. Wir waren ein Quotenknaller. Da niemand um 6 Uhr früh auf den Küniglberg tingeln wollte, wurden immer die Techniker eingeteilt, die unter der Woche schlimm waren. Aber schließlich kamen viele sogar freiwillig und setzten sich in den Regieplatz, nur um zuzusehen – und obwohl sie gar nicht dafür bezahlt wurden. Und ist da mit Mimi etwas gelaufen? Na schon, bei den Proben ist immer was gelaufen, haha. Gott sei Dank wurde das nie gesendet! Ja, wir hatten es immer lustig. Du warst auch kürzlich für Radio Wien mit Robert Steiner am Opernball. Im Frack, ja. Ich war extrem beliebt dort. Unglaublich viele High-Society-Größen haben mich erkannt und angesprochen, wollten ein Foto. Für jeden Schnappschuss mit mir einen Euro und wir hätten gewaltig abgesahnt. Eigenartig ist auch, wie unterschiedlich die Menschen mit mir reden. Irgendwie ist es so, als stünde man dem Nikolaus gegenüber. Der Bundespräsident Heinz Fischer war echt cool drauf, irrsinnig sympathisch. Es war ihm nicht peinlich, er wurde nicht kindisch, er hat ganz normal mit mir geredet. Viele, z.B. die Jazz Gitti, die tappen in die Falle, als würden sie mit einem blöden kleinen Kind reden, à la: “Na du bist aber lieb, blabla!” Gab es auch mal gefährliche Situationen? Als Promi ist man doch in gewisser Weise gefährdet ... Einmal, nach den Dreharbeiten, habe ich im Studio übernachtet … und wurde entführt. Einen Monat lang war ich deshalb nicht im Fernsehen. Eine Medienkampagne wurde gestartet, dass ich abgehauen sei. Ich wurde auf Ö3 und in den Zeitungen gesucht, ich solle zurückkommen, Kinder
Welche, ist ganz unerheblich, ebenso wie der Umstand, dass ich diesen Job nur über Kontakte bekommen habe. Nichts desto trotz musste ich zwei Vorstellungsgespräche absolvieren, bei denen ich mit großen Erwartungen für meine zukünftige Tätigkeit erfüllt wurde. Kein Wunder, es ging um eine Bank. Da wird wirklich gearbeitet, da herrscht Verantwortung, da geht es ums Geld! Die Weltfinanzkrise war da noch kein großes Thema, muss ich auch dazu sagen.
*Name von der Redaktion geändert. Und dann auch noch von der Autorin selbst.
Ich wurde also in die schöne Arbeitswelt der Banker gestoßen, allerdings nicht in der Sparte, in der ich mich beworben hatte, und angestellt wurde ich bei einer Verleihfirma. Das auch erst nach zwei Monaten. Anfangs jobbte ich “schwarz”, denn die Personalabteilung sollte und durfte nichts von meiner “Anstellung” wissen. So eine Praxis hätte ich eher vom Installateur nebenan erwartet. Und es hatte praktische Auswirkungen. Zur Kantine war ich nicht zugelassen, auch bei vielen anderen Anlässen blieb ich ein Fremdkörper, so dass mich meine “Kollegen” nur als Praktikantin betrachteten - und entsprechend behandelten. Eine Abteilungsleiterin wollte überhaupt nicht mit mir kommunizieren, sondern verlangte nur meinen “Chef”. Und der, ja, der war ein eigenes Kapitel. Von “Mitarbeitermotivation” dürfte er noch nie gehört haben, auch Kommunikation war nicht so sein Ding. Wenn er in einen seiner wochenlangen Urlaube aufbrach, ging er offenbar von einer stillschweigenden Übereinkunft aus, dass sich seine Arbeit von selbst erledigen würde. Nun, so schlimm war das nicht (von seiner Rückgratlosigkeit mal abgesehen), denn das Arbeitspensum war überraschenderweise niedrig. Die stressigen Tage konnte ich nach fast eineinhalb Jahren an meinen beiden Händen abzählen. Ausgerechnet hier bewies mein “Chef” wahre Qualität, denn er schaffte es stets, allen anderen Abteilungen glaubhaft zu verkaufen, welchen Stress und wie viel Arbeit wir nicht zu erledigen hätten. Und die Wahrheit? Er machte nie weniger als eineinhalb Stunden Mittagspause (eine halbe Stunde ist vorgesehen), telefonierte unentwegt (auf Firmenkosten klarerweise) mit Handwerkern oder seiner Hausverwaltung. Und mit Vorliebe suchte er günstige Angebote bei Diskontern. Absolutes Highlight: Ein Angebot für Batterien um 50 Cent (Hofer!) druckte er sich in Farbe aus ... Wenig überraschend wurde mein Vertrag schließlich nicht verlängert. Ich erfuhr von meinem Chef in einem Dreizeilengespräch am Kopierer davon. Eigentlich dachte ich erst, er mache eine Anmerkung über das Wetter, aber es war meine Kündigung. Auch gut, dachte ich, kann ich mir nun endlich einen wirklichen Job suchen. Irgendwo müssen Menschen ja richtig arbeiten. Vermutlich dort, wo es nicht um Geld oder Politik geht ...
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DIE WIRKLICH
GUTEN
haben sich gemeldet, sie hätten mich irgendwo gesehen. Viele dachten, das sei nur eine inszenierte PR-Kampagne, aber ich war wirklich weg. Als diese Sache vorbei war, wurde ich von Robert Hochner in der ZIB zurückgemeldet, in die Sendung durfte ich aber nicht, das war ihnen zu kindisch. Es wurde eine lächerliche Geschichte erfunden, dass ich auf irgendeinem Berg herumgeklettert bin oder so ein Blödsinn. Und wie ging die Geschichte tatsächlich aus? Darüber darf ich nicht sprechen. Haha. Rolf Rüdiger, bist Du in irgendeiner Weise politisch? Nein, eigentlich nicht. Aber ich habe vor ein paar Jahren mit Erschrecken festgestellt, dass Jörg Haider und ich ähnlich funktionieren. Das Anpissen der Obrigkeit, um von der Meute geliebt zu werden. Der Unterschied ist nur, ob du Kinderprogramm-Faxen machst oder Politik. Also ist RoRü eine Art Populist? Nein. Ich habe es nie darauf angelegt. Dazu müsste ich etwas wollen. Aber geliebt werden wollte ich schon. Was macht Confetti eigentlich heute? Er sitzt im Badner Künstlerheim und nervt dort Lotte Tobisch. Hahaha.
JOBS... ...gibt es im Ministerium oder bei einer Bank.
Das glauben Sie nicht? Wir präsentieren erneut einen Insiderbericht in bester Günther Wallraff-Tradition. Olga Pollok *
M
ein erster Vollzeitjob war ein Berufspraktikum in einem Bundesministerium. Dafür musste ich ein dreistufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Zunächst ein zweistündiges Bewerbungsgespräch, danach waren zwei Skripten unter Zeitdruck zu einem Artikel zusammenzufassen. Schließlich folgte eine Hausarbeit zum Thema Medien als vierte Staatsgewalt.
WOW - Die Radio Wien Rätsel Show mit Rolf Rüdiger und Rober Steiner - zu hören jeden Sonntag von 8-10 Uhr auf Radio Wien.
“So hohe Anforderungen”, dachte ich, und war entsprechend nervös. Aber ich erhielt die Zusage und ging mit frischem Elan ans Werk. Bloß, es gab kein Werk. Ich hatte während meines Praktikums nichts, wirklich gar nichts zu tun. Einige Male durfte ich für die Freundin meines Chefs diverse, ähem, Lernbehelfe anfertigen, die restliche Arbeitszeit ging mit Surfen im Internet und dem Bemühen, so zu tun, als hätte ich etwas zu tun, dahin. Oft kamen “wichtige” Personen aus dem Ministerium vorbei, um mir irgendwelche, noch wichtigeren Dinge zu erzählen (sprich: sie hatten selbst keine Arbeit). Das wurde mit der Zeit so enervierend, dass es eigentlich schon Arbeit war, das überhaupt auszuhalten. Dem Nichts die Krone setzten allerdings die ministeriellen Besuche auf. Bei diesen Gelegenheiten musste ich über meine tollen Aufgaben und Leistungen referieren. Meine Erfahrung fürs Leben daraus: Es gibt mehr Dampfplauderer, als es die Welt verträgt. Okay, dachte ich mir, ein Job in einem Ministerium scheint eine angesehene Sache zu sein, aber ob es das ist, was ich unter “Arbeit” verstehe, sei dahin gestellt. Nicht jeder Beruf muss eine Berufung sein, aber wenigstens irgendetwas Sinnvolles dabei zu tun schadet dem eigenen Selbstwertgefühl keineswegs. Also ging ich zu einer Bank.
Illustration: Lilli Zirpel
Worauf sie mir mit den Worten ‚Nein, will ich nicht!’ eine g’scheite Watsch’n angedeihen ließ. Im „Samstag-Spiel“ konntest Du dein Potential voll ausschöpfen? Haha, ja. Das wollte ich nie so machen. Ich wollte nicht jeden Samstag so früh aufstehen müssen, das ist mir schon seit der Schule am Arsch gegangen. Man hat mir das so verklickert, dass jeden Samstag jemand anderer diese Sendung moderiert, einmal Enrico, dann die Gans Mimi, etc. Dann war einmal die Mimi, das war aber so fad, dass beschlossen wurde, das nur noch ich mit Edith den Laden schmeißen durfte. Die Sendung war eine win-win-win-winSituation. Wir waren ein Quotenknaller. Da niemand um 6 Uhr früh auf den Küniglberg tingeln wollte, wurden immer die Techniker eingeteilt, die unter der Woche schlimm waren. Aber schließlich kamen viele sogar freiwillig und setzten sich in den Regieplatz, nur um zuzusehen – und obwohl sie gar nicht dafür bezahlt wurden. Und ist da mit Mimi etwas gelaufen? Na schon, bei den Proben ist immer was gelaufen, haha. Gott sei Dank wurde das nie gesendet! Ja, wir hatten es immer lustig. Du warst auch kürzlich für Radio Wien mit Robert Steiner am Opernball. Im Frack, ja. Ich war extrem beliebt dort. Unglaublich viele High-Society-Größen haben mich erkannt und angesprochen, wollten ein Foto. Für jeden Schnappschuss mit mir einen Euro und wir hätten gewaltig abgesahnt. Eigenartig ist auch, wie unterschiedlich die Menschen mit mir reden. Irgendwie ist es so, als stünde man dem Nikolaus gegenüber. Der Bundespräsident Heinz Fischer war echt cool drauf, irrsinnig sympathisch. Es war ihm nicht peinlich, er wurde nicht kindisch, er hat ganz normal mit mir geredet. Viele, z.B. die Jazz Gitti, die tappen in die Falle, als würden sie mit einem blöden kleinen Kind reden, à la: “Na du bist aber lieb, blabla!” Gab es auch mal gefährliche Situationen? Als Promi ist man doch in gewisser Weise gefährdet ... Einmal, nach den Dreharbeiten, habe ich im Studio übernachtet … und wurde entführt. Einen Monat lang war ich deshalb nicht im Fernsehen. Eine Medienkampagne wurde gestartet, dass ich abgehauen sei. Ich wurde auf Ö3 und in den Zeitungen gesucht, ich solle zurückkommen, Kinder
Welche, ist ganz unerheblich, ebenso wie der Umstand, dass ich diesen Job nur über Kontakte bekommen habe. Nichts desto trotz musste ich zwei Vorstellungsgespräche absolvieren, bei denen ich mit großen Erwartungen für meine zukünftige Tätigkeit erfüllt wurde. Kein Wunder, es ging um eine Bank. Da wird wirklich gearbeitet, da herrscht Verantwortung, da geht es ums Geld! Die Weltfinanzkrise war da noch kein großes Thema, muss ich auch dazu sagen.
*Name von der Redaktion geändert. Und dann auch noch von der Autorin selbst.
Ich wurde also in die schöne Arbeitswelt der Banker gestoßen, allerdings nicht in der Sparte, in der ich mich beworben hatte, und angestellt wurde ich bei einer Verleihfirma. Das auch erst nach zwei Monaten. Anfangs jobbte ich “schwarz”, denn die Personalabteilung sollte und durfte nichts von meiner “Anstellung” wissen. So eine Praxis hätte ich eher vom Installateur nebenan erwartet. Und es hatte praktische Auswirkungen. Zur Kantine war ich nicht zugelassen, auch bei vielen anderen Anlässen blieb ich ein Fremdkörper, so dass mich meine “Kollegen” nur als Praktikantin betrachteten - und entsprechend behandelten. Eine Abteilungsleiterin wollte überhaupt nicht mit mir kommunizieren, sondern verlangte nur meinen “Chef”. Und der, ja, der war ein eigenes Kapitel. Von “Mitarbeitermotivation” dürfte er noch nie gehört haben, auch Kommunikation war nicht so sein Ding. Wenn er in einen seiner wochenlangen Urlaube aufbrach, ging er offenbar von einer stillschweigenden Übereinkunft aus, dass sich seine Arbeit von selbst erledigen würde. Nun, so schlimm war das nicht (von seiner Rückgratlosigkeit mal abgesehen), denn das Arbeitspensum war überraschenderweise niedrig. Die stressigen Tage konnte ich nach fast eineinhalb Jahren an meinen beiden Händen abzählen. Ausgerechnet hier bewies mein “Chef” wahre Qualität, denn er schaffte es stets, allen anderen Abteilungen glaubhaft zu verkaufen, welchen Stress und wie viel Arbeit wir nicht zu erledigen hätten. Und die Wahrheit? Er machte nie weniger als eineinhalb Stunden Mittagspause (eine halbe Stunde ist vorgesehen), telefonierte unentwegt (auf Firmenkosten klarerweise) mit Handwerkern oder seiner Hausverwaltung. Und mit Vorliebe suchte er günstige Angebote bei Diskontern. Absolutes Highlight: Ein Angebot für Batterien um 50 Cent (Hofer!) druckte er sich in Farbe aus ... Wenig überraschend wurde mein Vertrag schließlich nicht verlängert. Ich erfuhr von meinem Chef in einem Dreizeilengespräch am Kopierer davon. Eigentlich dachte ich erst, er mache eine Anmerkung über das Wetter, aber es war meine Kündigung. Auch gut, dachte ich, kann ich mir nun endlich einen wirklichen Job suchen. Irgendwo müssen Menschen ja richtig arbeiten. Vermutlich dort, wo es nicht um Geld oder Politik geht ...
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”Ich tät’ sie gerne mal auf einen Kaffee einladen, aber dann krieg ich sie gar nicht mehr an.” lernt. Und so schmeckt das Glas Leitungswasser aus den Händen eines Entertainers um einige Nuancen besser, als das aus der heimeligen Studentenbude. Während der Star noch via Handy Interviews fürs Seitenblicke-Magazin, Woman, Österreich und die Lagerhauszeitung geben muss, blättere ich im Wachtturm, der vor mir auf dem Couchtisch liegt. “Den hat mir halt eine Frau von den Zeugen Jehovas, die da öfter anläutet, vorbeigebracht. Seitdem kommt sie jede Woche vorbei und fragt, ob ich ihn schon gelesen hab’. Da geht es darum, wo unsere Welt hinsteuert, thematisch eh auch worum es in meinem Buch geht, aber wir haben da andere Lösungsvorschläge”, erklärt er mir seine etwas eigenwillige Lektüre. “Normalerweise heißt es ja, man soll sie verjagen, aber das sind so nette Damen, ich tät’ sie gerne mal auf einen Kaffee einladen, aber dann krieg ich sie gar nicht mehr an. Die sind auch gegen Fortpflanzung, na ja, nicht ganz, aber es darf dabei keinen Spass machen”, so der Champion weiter.
DAHAM BEIM
Champion
von Freddy Mercury lud uns zu einer exklusiven Audienz in seine heiligen Hallen. Markus Egger erfuhr, wo Austrofred komponiert, welche Platten in seiner Sammlung ganz oben liegen und warum er den Zeugen Jehovas die Tür öffnet. DIE REINKARNATION
Markus Egger
E
twas eingeschüchtert klingle ich an der Glocke der komfortablen Altbauwohnung in Wien Meidling. Schließlich hat man als Nachwuchsreserve von Dominik Heinzl nicht jeden Tag die Möglichkeit, einen Top Star der heimischen Rockszene vor das Mikro zu bekommen. Sein Buch “Ich rechne noch in Schilling” war an der Spitze der heimischen Belletristik-Charts und seine Kabarett-Rock-Show “Learning English with Austrofred” lockte nicht nur FM4-HörerInnen an. Da konnte es auch vorkommen, dass der echte Dominik Heinzl im Publikum saß oder ein gewisser Ingenieur Lugner als mehr oder wenig freiwilliger Englischschüler die Bühne betrat.
Umso erstaunter bin ich, als der Champion in bester Laune und mit freundlicher Begrüßung die Tür zu seinem Kompetenzzentrum öffnet. Freundlich wird mir ein Glas Wasser oder ein Kaffee angeboten und ich werde auf die Couch, die auch schon mal bessere Tage gesehen hat, verfrachtet. Gleich ein wenig verwundert bin ich allerdings, dass so ein Rockstar keinerlei Dienstboten hat. Aber der Fred, der ja vom Brotberuf gelernter Speditionskaufmann ist, hat den Zugang auch zu kleinen Leuten wie mich nicht ganz ver-
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5x Austrofred zu gewinnen! Lob und Dank sei Austrofred (und dem Czerninverlag)! wir verlosen fünf Bücher von Austrofred, wenn ihr uns schreibt, welche Frage Austrofred im Starportrait offensichtlich falsch beantwortet hat. Einfach eine Mail an office@hydrazine.at schicken, schon gehört Euch das feine Teil.
Außergewöhnlich an der Wohnung des Champions ist die Schlichtheit der Ausstattung. Etwa die mit einfachem und wenigem, aber wichtigem Equipment ausgestattete Küche (wie z.B. dem Schnitzelhammer, siehe Starportrait). Das Wohnzimmer wiederum ist gleichzeitig ein Arbeitsraum (mit Keyboard, Computer und Schreibtisch), ebenso das Schlafzimmer, wo ein kleiner Kompositionstisch steht. Das Highlight des Austrofredschen “Kompetenzzentrums” bildet aber mit Sicherheit der gleich einem Geheimversteck begehbare Schrank, in dem sich Tausende Paare Jogging Highs, sowie die Platten, Bücher, DVD´s, Posters und sonstige Merchandiseprodukte befinden. Mein persönliches Highlight ist die Plattensammlung, die sowohl Autropop-Schmankerl wie Falcos “Data de Groove” als auch internationale Pop-Perlen wie den Soundtrack zum Adriano Celentano-Film “Bingo Bongo” enthält. Seine umfassende Kenntnis der Popkultur spielt auch in seinem neuen Programm “Learning English with Austrofred”, die er als “autoritäre Lernshow” bezeichnet, eine große Rolle. Hier kommt es neben der Performance nämlich auch aufs Outfit an: “Denn es macht ja auch keinen Sinn, dass das Publikum nicht unterscheiden kann, ist das jetzt der Kabelziaga (Kabelzieher, Anm. d. Red.) oder der Radiohead-Sänger auf der Bühne.” Kinder, wie die Zeit vergeht! Nach zwei knappen Stunden mit Führung, Interview, Fotos und Wachtturm-Rezension wird der Champion nervös. Er hat die Zeit übersehen und muss bald zur nächsten Show in den Rabenhof. Während er sich mit der einen Hand rasiert, stopft er mir mit der anderen fünf seiner Bücher in die Tasche, die wir an unsere treuen LeserInnen verlosen dürfen. Und dann manövriert er mich sanft mit einem Spitz aus seiner Wohnung hinaus!
Austrofred
im Starportrait
Sternzeichen: Krebs Lieblingsteil: Jogging High oder Schnitzelhammer? Schuhe und Küchengeräte sind zwei völlig unterschiedliche Genussmittelkategorien. Ich sehe da jetzt keinen Sinn, dass ich mich entscheide. SchnitzelPRACKER heißt das übrigens. Lieblingplatte: Bingo Bongo oder Data de Groove? In dem Fall: Bingo Bongo. Aber knapp. Lieblingsschnitzelwirt? Die zwei Lieserln in der Burggasse. Lieblingssender: ORF ODER ATV? Was ist die nächste Frage: Pest oder Cholera? Hämorrhoiden oder ein Schlag auf den Hinterkopf? Lugner oder Heinzl? Nein, natürlich: WachTturm oder Hydra? Wachtturm. Schilling oder Euro? Schilling. Aber alles besser als kein Geld. Lieblingsbiersorte? Zipfer. Und zwar aus einer Familientradition heraus. Schnauzer oder Vollbad? Beides. Wels oder Wales? Wales, das hat nicht so ein gestörtes Einbahnsystem. Andererseits fahren sie dort auf der falschen Seite. Von dem her doch wieder Wels. Die Queen Mom oder Prinz Charles? Prinz Charles.
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”Ich tät’ sie gerne mal auf einen Kaffee einladen, aber dann krieg ich sie gar nicht mehr an.” lernt. Und so schmeckt das Glas Leitungswasser aus den Händen eines Entertainers um einige Nuancen besser, als das aus der heimeligen Studentenbude. Während der Star noch via Handy Interviews fürs Seitenblicke-Magazin, Woman, Österreich und die Lagerhauszeitung geben muss, blättere ich im Wachtturm, der vor mir auf dem Couchtisch liegt. “Den hat mir halt eine Frau von den Zeugen Jehovas, die da öfter anläutet, vorbeigebracht. Seitdem kommt sie jede Woche vorbei und fragt, ob ich ihn schon gelesen hab’. Da geht es darum, wo unsere Welt hinsteuert, thematisch eh auch worum es in meinem Buch geht, aber wir haben da andere Lösungsvorschläge”, erklärt er mir seine etwas eigenwillige Lektüre. “Normalerweise heißt es ja, man soll sie verjagen, aber das sind so nette Damen, ich tät’ sie gerne mal auf einen Kaffee einladen, aber dann krieg ich sie gar nicht mehr an. Die sind auch gegen Fortpflanzung, na ja, nicht ganz, aber es darf dabei keinen Spass machen”, so der Champion weiter.
DAHAM BEIM
Champion
von Freddy Mercury lud uns zu einer exklusiven Audienz in seine heiligen Hallen. Markus Egger erfuhr, wo Austrofred komponiert, welche Platten in seiner Sammlung ganz oben liegen und warum er den Zeugen Jehovas die Tür öffnet. DIE REINKARNATION
Markus Egger
E
twas eingeschüchtert klingle ich an der Glocke der komfortablen Altbauwohnung in Wien Meidling. Schließlich hat man als Nachwuchsreserve von Dominik Heinzl nicht jeden Tag die Möglichkeit, einen Top Star der heimischen Rockszene vor das Mikro zu bekommen. Sein Buch “Ich rechne noch in Schilling” war an der Spitze der heimischen Belletristik-Charts und seine Kabarett-Rock-Show “Learning English with Austrofred” lockte nicht nur FM4-HörerInnen an. Da konnte es auch vorkommen, dass der echte Dominik Heinzl im Publikum saß oder ein gewisser Ingenieur Lugner als mehr oder wenig freiwilliger Englischschüler die Bühne betrat.
Umso erstaunter bin ich, als der Champion in bester Laune und mit freundlicher Begrüßung die Tür zu seinem Kompetenzzentrum öffnet. Freundlich wird mir ein Glas Wasser oder ein Kaffee angeboten und ich werde auf die Couch, die auch schon mal bessere Tage gesehen hat, verfrachtet. Gleich ein wenig verwundert bin ich allerdings, dass so ein Rockstar keinerlei Dienstboten hat. Aber der Fred, der ja vom Brotberuf gelernter Speditionskaufmann ist, hat den Zugang auch zu kleinen Leuten wie mich nicht ganz ver-
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5x Austrofred zu gewinnen! Lob und Dank sei Austrofred (und dem Czerninverlag)! wir verlosen fünf Bücher von Austrofred, wenn ihr uns schreibt, welche Frage Austrofred im Starportrait offensichtlich falsch beantwortet hat. Einfach eine Mail an office@hydrazine.at schicken, schon gehört Euch das feine Teil.
Außergewöhnlich an der Wohnung des Champions ist die Schlichtheit der Ausstattung. Etwa die mit einfachem und wenigem, aber wichtigem Equipment ausgestattete Küche (wie z.B. dem Schnitzelhammer, siehe Starportrait). Das Wohnzimmer wiederum ist gleichzeitig ein Arbeitsraum (mit Keyboard, Computer und Schreibtisch), ebenso das Schlafzimmer, wo ein kleiner Kompositionstisch steht. Das Highlight des Austrofredschen “Kompetenzzentrums” bildet aber mit Sicherheit der gleich einem Geheimversteck begehbare Schrank, in dem sich Tausende Paare Jogging Highs, sowie die Platten, Bücher, DVD´s, Posters und sonstige Merchandiseprodukte befinden. Mein persönliches Highlight ist die Plattensammlung, die sowohl Autropop-Schmankerl wie Falcos “Data de Groove” als auch internationale Pop-Perlen wie den Soundtrack zum Adriano Celentano-Film “Bingo Bongo” enthält. Seine umfassende Kenntnis der Popkultur spielt auch in seinem neuen Programm “Learning English with Austrofred”, die er als “autoritäre Lernshow” bezeichnet, eine große Rolle. Hier kommt es neben der Performance nämlich auch aufs Outfit an: “Denn es macht ja auch keinen Sinn, dass das Publikum nicht unterscheiden kann, ist das jetzt der Kabelziaga (Kabelzieher, Anm. d. Red.) oder der Radiohead-Sänger auf der Bühne.” Kinder, wie die Zeit vergeht! Nach zwei knappen Stunden mit Führung, Interview, Fotos und Wachtturm-Rezension wird der Champion nervös. Er hat die Zeit übersehen und muss bald zur nächsten Show in den Rabenhof. Während er sich mit der einen Hand rasiert, stopft er mir mit der anderen fünf seiner Bücher in die Tasche, die wir an unsere treuen LeserInnen verlosen dürfen. Und dann manövriert er mich sanft mit einem Spitz aus seiner Wohnung hinaus!
Austrofred
im Starportrait
Sternzeichen: Krebs Lieblingsteil: Jogging High oder Schnitzelhammer? Schuhe und Küchengeräte sind zwei völlig unterschiedliche Genussmittelkategorien. Ich sehe da jetzt keinen Sinn, dass ich mich entscheide. SchnitzelPRACKER heißt das übrigens. Lieblingplatte: Bingo Bongo oder Data de Groove? In dem Fall: Bingo Bongo. Aber knapp. Lieblingsschnitzelwirt? Die zwei Lieserln in der Burggasse. Lieblingssender: ORF ODER ATV? Was ist die nächste Frage: Pest oder Cholera? Hämorrhoiden oder ein Schlag auf den Hinterkopf? Lugner oder Heinzl? Nein, natürlich: WachTturm oder Hydra? Wachtturm. Schilling oder Euro? Schilling. Aber alles besser als kein Geld. Lieblingsbiersorte? Zipfer. Und zwar aus einer Familientradition heraus. Schnauzer oder Vollbad? Beides. Wels oder Wales? Wales, das hat nicht so ein gestörtes Einbahnsystem. Andererseits fahren sie dort auf der falschen Seite. Von dem her doch wieder Wels. Die Queen Mom oder Prinz Charles? Prinz Charles.
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MEGATRENDS für das nächste Jahrzehnt
VIERTER MEGATREND.
Der Kommunismus kehrt zurück.
A
nicht alles schlechter werden. Aber doch das Meiste. HYDRA präsentiert die spannendsten Trends der nächsten Jahre, ohne dabei auf die Sorgenfalten unserer Inseratkunden zu achten.
ES WIRD
zweiter MEGATREND.
Das groSSe Sensationssterben.
D
ie Zukunft wird so langweilig, dass “Gähnen” spätestens 2014 zum Wort des Jahres avancieren wird. Im Zuge dessen werden sämtliche Boulevard- und Gratiszeitungen ihre Auflagen drastisch reduzieren. Ein neuer Siegeszug sachlicher, unaufgeregt präsentierter Information steht bevor. Voll im Trend liegen dementsprechend trockene Fachzeitschriften und unlesbare Bedienungsanleitungen. Absehbar ist überdies eine große Renaissance der Theorie. Philosophen werden 2016 zu den bestbezahltesten Mind-Entrepreneuren zählen. Von heute 500.000 Paparazzi weltweit werden in wenigen Jahren 90% arbeitslos sein oder als Taxifahrer in Entwicklungsländern eine Anstellung finden. Wie Britney Spears & Co. damit umgehen werden, lässt sich allerdings kaum prognostizieren.
Konrad Gregor
ls neokapitalistische Praxis allerdings. Umgesetzt von Top-Managern, die bei Marx endlich jene Aussagen gefunden haben, die sich hervorragend für eine Ethik der sanften Unterwerfung eignen. ArbeitnehmerInnen aller Welt werden darum in Zukunft mehr denn je der Ansicht sein, sie hätten den neuen Kodex vorauseilender Arbeitsmoral selbst entworfen, was nichts weiter als eine Folge subtiler Wortjonglierereien in bahnbrechenden Ethikprogrammen diverser multinationaler Konzerne sein wird. Der Arbeitnehmer der Zukunft wird alle Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens weiterhin auf seinen eigenen Schulter tragen, während die EntscheiderInnen sich auf die bescheidene Dienstleistung des Einkassierens von Top-Gehältern beschränken werden.
FÜNFTER MEGATREND.
ARMUT WIRD SEXY.
S
chweren Herzens wird die superreiche Oberschicht (ohnehin nur ein Prozent der Weltbevölkerung) diesen Imageverlust hinnehmen und sich in den nächsten Jahrzehnten als uncool und abgehoben dissen lassen. Sozialhilfeprogramme für globale Besserverdiener werden diesen Imageverlust abfangen, während die nahezu Besitzlosen dieser Welt (immerhin ca. 70% der Weltbevölkerung) den neuen Chique aus vollen Zügen genießen dürfen.
DRITTer MEGATREND.
ERSTER MEGATREND.
ALLES WIRD SCHLECHTER.
A
ls mehr oder weniger direkte Folge der “NEWS”-Aktion “Alles wird gut” lassen sich immer mehr namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Politik von der “Kopf im Sand”-Mentalität des allgegenwärtigen Zwecksoptimismus anstecken. Das wiederum wird, wie sämtliche Trendforscher des Landes einstimmig prognostizieren, zu einer Reihe von eklatanten Fehlentscheidungen führen, die sich desaströs auf die Wirtschaft des Landes auswirken werden. In diesem Sinne ist folgende Prognose zu machen: 2010 wird bitter. 2011 unerträglich. 2012 jagt man nicht einmal mehr den eigenen Hund vor die Tür. Dezente Wolken der Entspannung stellen Meinungsforscher für 2013 in Aussicht. Die internationale Verschuldung wird in diesem Jahr so absurde Ausmaße angenommen haben, dass sich ähnlich wie beim berühmten “Stockholm-Syndrom” irrationale Glücksgefühle in weiten Teilen der Bevölkerung einstellen werden. Die rastlose Fahrt in den Abgrund wird das jedoch nicht verhindern.
18
Fotos: sxc.hu (Jwilsher, koosswans, dobaye, homeworks, brokenarts, JR3, malina, tijmen, zbyszek80, dmitrynm, ilco)
Die Wissenschaft wird auf der Stelle treten.
A
bsolut keine bahnbrechenden Neuentdeckungen sind für die nächsten Jahre in Aussicht. Pharmafirmen werden weiterhin Krebs-, Alzheimer- und Aids-Patienten mit gezielten Falschmeldungen vor sich herjagen, während Entwicklungshilfen in großem Ausmaß direkt auf die Konten internationaler Pharmafirmen umgeleitet werden, da das Geld ohnehin früher oder später dort gelandet wäre. Bis 2022 wird es keine neue technologischen Innovationen geben, weder wird HDTV durch ein neues Format ersetzt, noch MP4, BlueRay oder USB. Web 2.0 wird auf Jahre hinaus State of the Art bleiben.
SECHSTER MEGATREND.
REGENDERING.
D
er Macho und die Hausfrau kehren zurück. Sie waren ja nie wirklich weg, sie wurden bloß medial krank geschrieben. Ab 2012 sind sie aber zurücker als Arnie in Terminator 2. Schwangerschaft und Aufzucht verwöhnter Gören gilt wieder wie eh und je als Freizeitvergnügen entnervter Mütter, während die Reduktion von Frauenkörpern auf primäre Sexualmerkmale einen neuen Höhepunkt erreichen wird. Cowboyhüte werden ab 2013 in, Homosexualität wird kein Thema mehr sein, weil es ganz einfach kein ernstzunehmendes Thema ist.
MEGATRENDS für das nächste Jahrzehnt
VIERTER MEGATREND.
Der Kommunismus kehrt zurück.
A
nicht alles schlechter werden. Aber doch das Meiste. HYDRA präsentiert die spannendsten Trends der nächsten Jahre, ohne dabei auf die Sorgenfalten unserer Inseratkunden zu achten.
ES WIRD
zweiter MEGATREND.
Das groSSe Sensationssterben.
D
ie Zukunft wird so langweilig, dass “Gähnen” spätestens 2014 zum Wort des Jahres avancieren wird. Im Zuge dessen werden sämtliche Boulevard- und Gratiszeitungen ihre Auflagen drastisch reduzieren. Ein neuer Siegeszug sachlicher, unaufgeregt präsentierter Information steht bevor. Voll im Trend liegen dementsprechend trockene Fachzeitschriften und unlesbare Bedienungsanleitungen. Absehbar ist überdies eine große Renaissance der Theorie. Philosophen werden 2016 zu den bestbezahltesten Mind-Entrepreneuren zählen. Von heute 500.000 Paparazzi weltweit werden in wenigen Jahren 90% arbeitslos sein oder als Taxifahrer in Entwicklungsländern eine Anstellung finden. Wie Britney Spears & Co. damit umgehen werden, lässt sich allerdings kaum prognostizieren.
Konrad Gregor
ls neokapitalistische Praxis allerdings. Umgesetzt von Top-Managern, die bei Marx endlich jene Aussagen gefunden haben, die sich hervorragend für eine Ethik der sanften Unterwerfung eignen. ArbeitnehmerInnen aller Welt werden darum in Zukunft mehr denn je der Ansicht sein, sie hätten den neuen Kodex vorauseilender Arbeitsmoral selbst entworfen, was nichts weiter als eine Folge subtiler Wortjonglierereien in bahnbrechenden Ethikprogrammen diverser multinationaler Konzerne sein wird. Der Arbeitnehmer der Zukunft wird alle Verantwortung für Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens weiterhin auf seinen eigenen Schulter tragen, während die EntscheiderInnen sich auf die bescheidene Dienstleistung des Einkassierens von Top-Gehältern beschränken werden.
FÜNFTER MEGATREND.
ARMUT WIRD SEXY.
S
chweren Herzens wird die superreiche Oberschicht (ohnehin nur ein Prozent der Weltbevölkerung) diesen Imageverlust hinnehmen und sich in den nächsten Jahrzehnten als uncool und abgehoben dissen lassen. Sozialhilfeprogramme für globale Besserverdiener werden diesen Imageverlust abfangen, während die nahezu Besitzlosen dieser Welt (immerhin ca. 70% der Weltbevölkerung) den neuen Chique aus vollen Zügen genießen dürfen.
DRITTer MEGATREND.
ERSTER MEGATREND.
ALLES WIRD SCHLECHTER.
A
ls mehr oder weniger direkte Folge der “NEWS”-Aktion “Alles wird gut” lassen sich immer mehr namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Politik von der “Kopf im Sand”-Mentalität des allgegenwärtigen Zwecksoptimismus anstecken. Das wiederum wird, wie sämtliche Trendforscher des Landes einstimmig prognostizieren, zu einer Reihe von eklatanten Fehlentscheidungen führen, die sich desaströs auf die Wirtschaft des Landes auswirken werden. In diesem Sinne ist folgende Prognose zu machen: 2010 wird bitter. 2011 unerträglich. 2012 jagt man nicht einmal mehr den eigenen Hund vor die Tür. Dezente Wolken der Entspannung stellen Meinungsforscher für 2013 in Aussicht. Die internationale Verschuldung wird in diesem Jahr so absurde Ausmaße angenommen haben, dass sich ähnlich wie beim berühmten “Stockholm-Syndrom” irrationale Glücksgefühle in weiten Teilen der Bevölkerung einstellen werden. Die rastlose Fahrt in den Abgrund wird das jedoch nicht verhindern.
18
Fotos: sxc.hu (Jwilsher, koosswans, dobaye, homeworks, brokenarts, JR3, malina, tijmen, zbyszek80, dmitrynm, ilco)
Die Wissenschaft wird auf der Stelle treten.
A
bsolut keine bahnbrechenden Neuentdeckungen sind für die nächsten Jahre in Aussicht. Pharmafirmen werden weiterhin Krebs-, Alzheimer- und Aids-Patienten mit gezielten Falschmeldungen vor sich herjagen, während Entwicklungshilfen in großem Ausmaß direkt auf die Konten internationaler Pharmafirmen umgeleitet werden, da das Geld ohnehin früher oder später dort gelandet wäre. Bis 2022 wird es keine neue technologischen Innovationen geben, weder wird HDTV durch ein neues Format ersetzt, noch MP4, BlueRay oder USB. Web 2.0 wird auf Jahre hinaus State of the Art bleiben.
SECHSTER MEGATREND.
REGENDERING.
D
er Macho und die Hausfrau kehren zurück. Sie waren ja nie wirklich weg, sie wurden bloß medial krank geschrieben. Ab 2012 sind sie aber zurücker als Arnie in Terminator 2. Schwangerschaft und Aufzucht verwöhnter Gören gilt wieder wie eh und je als Freizeitvergnügen entnervter Mütter, während die Reduktion von Frauenkörpern auf primäre Sexualmerkmale einen neuen Höhepunkt erreichen wird. Cowboyhüte werden ab 2013 in, Homosexualität wird kein Thema mehr sein, weil es ganz einfach kein ernstzunehmendes Thema ist.
Ihre
Krise meine GADGET CHANCE
SIEBENTER MEGATREND.
G
DINGE die wir haben wollen sollen
TRASHFOOD.
müssen sonst uncool. Ungefragt gefunden von Konrad Gregor.
elangweilt von Jamie Olivier und international erfolgreichen Haubenköchen? Kein Problem! Die Trenddoktoren versprechen, dass schlechte Ernährung ein glanzvolles Comeback feiern wird. In der Tat war dieses Phänomen nie vom Tisch, zumindest nicht von jenen Tischen, auf denen weder Markenporzellan noch Essbesteck aus Edelmetall zu finden ist. Die Welt wird in den nächsten Jahren aus Überzeugung und mangels Alternativen schlechter denn je essen, dennoch wird dieser Dreck besser denn je schmecken. Lob und Preis der modernen Gentechnik!
ACHTER MEGATREND.
O
Der digitale Exodus.
bwohl unzählige ExpertInnen längst vor den mannigfaltigen Bedrohungen durch Videospiele und diverse andere Entertainmentangebote aus dem Netz warnen, wird sich kein Schwein ernsthaft darum kümmern, gibt es doch übermächtige Konzerninteressen, die an der Eskalation des virtuell Bösen interessiert sind. Ab 2014 werden die ersten Jugendlichen per Datenhelm vollzeitvernetzt sein, nur wenige Jahre später werden die Metropolen dieser Welt zu Geisterstädten werden, da sich alles Erlebenswerte ausschließlich virtuell abspielt. 2022 wird die Weltwirtschaft endgültig einbrechen, 2034 rottet sich die Menschheit in Höhlen am Lagerfeuer zusammen.
WIE BEWÄLTIGEN wir die Krise?
“Kein Problem”, meint die erfahrene Psychotherapeutin Nora Bates. Exklusiv für HYDRA verrät sie, wie wir den Katzenjammer überstehen.
Ex und hopp TRENDS 2009 blue werden und dabei trotzdem cool bleiben. WIE WIR
I
Foto rechts: sxc.hu (straymuse)
Feldmarschall
09
m Ansatz: Schnell und hastig, am besten mit einem Zug entleeren, nie zögern. Farben: Klar! Wenn geht ausschließlich. Gelb ist erlaubt (Bier), Wein nur rot, Londdrinks nur wenn vor Ort gemixt und unerschwinglich. Deko: Ist eher gleich, gekippt und vernichtet wird 2009 in praktisch jedem Ambiente. Schuhe & Kleidung: Winter wie Sommer, bei jeder Temperatur: Warme Kleidung und festes Schuhwerk! Denn einem gestandenen Säufer friert immer. Schmuck: Braucht nur die Dame, der Herr findet es maximal schmuck, wenn er nicht alleine seine Trübsal ertränkt. Haare: Kurz, damit sie nicht ins Glas hängen. No-Gos: Ungepflegte Trinkergurke, den Barkeeper anschnorren, Rausch nach Hause tragen, sich nüchtern saufen (hat noch nie funktioniert), sich für den eigenen Zustand entschuldigen (sieht ohnehin jeder).
Hydra: Die Weltfinanzkrise verunsichert und macht Angst. So werden ein paar lumpige Milliarden, die den Bach runtergehen, schnell zur psychischen Belastung. Wie kann man dem entgegensteuern? Bates: Wichtig ist vor allem genau hinzuschauen, also erst mal zum Optiker gehen. Dann kann man sich auch abgrenzen: Inwiefern trifft mich die Krise tatsächlich, wo nur meinen Nachbarn, der soll ruhig verhungern. Wichtig ist: Manche Ängste spielen sich nur im Kopf ab, andere im Magen, an der Kopfhaut oder überhaupt außerhalb des eigenen Körpers, die kann man ruhig vernachlässigen. Hydra: Oft ist es schwer, sich die eigenen Ängste einzugestehen. Bates: Leider, denn eigentlich ist das ja eine Stärke, so erkennt man Probleme und kann sie auch lösen. Wie üblich muss ich aber darauf hinweisen, dass man das nicht ohne fachliche Beratung tun sollte. Für jedes Problem, und sei es noch so nichtig, etwa das Anschalten des Lichts im Wohnzimmer, sollte man sich beraten lassen. Wie sonst sollen die Sozialberufe endlich ernst genommen werden und die Fachverbandsvertretungen ihre wohlverdienten Milliardengehälter kassieren? Hydra: Droht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine allgemeine Depression? Bates: Schlechte Stimmung ist ansteckend. Ich würde folgendes raten: Haben Sie in ihrer Firma einen griesgrämig dreinblickenden Mitarbeiter, zögern Sie nicht ihn zu kündigen. Wer heute schon grantig dreinschaut, ist nicht nur ein Hypochonder, er macht die ganze Belegschaft irre. Morgen schon wollen sich ganze Etagen aus dem Fenster stürzen. Haben Sie also keine Skrupel Leute zu entlassen, die nicht vor Zweckoptimismus platzen, Sie retten viele andere Arbeitsplätze damit. Außerdem müssen Sie sowieso bald massig Leute entlassen. Hydra: Könnte man einem depressiv gewordenen Angestellten nicht doch unter die Arme greifen? Bates: Ja, wenn er in Kauf nimmt, dass er durch die Therapie erst recht Pleite geht. Aber im Ernst: Angst erzeugt eine negative Gedankenspirale, die erst Starre und schließlich völlige Handlungsunfähigkeit erzeugt. Man erkennt die Opfer der Wirtschaftskrise meist daran, dass sie verkrampft, oft sogar in Leichenstarre über ihrem Arbeitsplatz gebückt verharren. Man darf sie bloß nicht mit Beamten verwechseln, bei denen sieht das ähnlich aus, ist aber Alltag. Hydra: Wie findet man wieder zu positiven Gedanken? Bates: Auf ebay werden derzeit einige versteigert. Manchmal genügen auch ein paar Ohrfeigen, aber im Grunde sollten Sie das einfach mir und meinen Kolleginnen überlassen. Wir werden das Kind schon schaukeln, sofern die Bezahlung stimmt. Sie sehen, jede Krise ist auch eine Chance. (cc)
FEUERZEUGHANDY Der letzte Schrei in jeder Hinsicht! Das kann jeder bestätigen, der dieses i-zippo schon mal ans Ohr hielt, um damit zu telefonieren. Nicht nur dass die Haare abgefackelt werden, die Stichflamme frisst sich auch bis ins Innenohr. Wir garantieren: Das war Ihr letztes Telefonat für sehr, sehr lange Zeit. Die HNO-Innung findet es super, wir sagen: Nicht unbedingt ein must have. Aber zum Herzeigen in illustrer Männerrunde sicher nicht schlecht. www.izippo.com
KINDLE, KINDLE Echt und ohne Scheiß! Das elektronische Buch ist Realität und nun in zweiter, ipodianischer Variante zu haben. Samt säuselnder, computergenerierter Stimme, die den Buchtext auf Wunsch auch vorliest. Papier ist endgültig das schneebedeckte Holz von Gestern, die Weltrevolution der Screens hat gesiegt. Unsere Augen finden es nicht wunderbar, aber wie gesagt, sie können sich ja “Schneetittchen und die sieben Schergen” auch vorlesen lassen. 1500 Bücher fasst “Kindle 2”, das reicht wohl für jeden Literaturoverkill. www.wartazone.com
ARMBANDESPRESSOMASCHINE “Was könnten wir den Menschen noch verkaufen, das zwar völlig sinnlos ist, aber dennoch jeder haben will?”, fragte sich Neswart Vorstandsdirektor Hermit Derkole. Die Antwort lag auf der Hand, brühwarm, versteht sich. Hier ist die erste Espressomaschine, nicht größer als eine Armbanduhr und praktischer Weise umschnallbar. Schlürfen Sie zwischendurch einen Mocca oder einen Cafe Latte von Ihrem Handgelenk, in der U-Bahn, im Aufzug, wo auch immer. Tun Sie es, weil Sie endlich die Freiheit haben, es zu tun. www.pizzicafe.com 21
Ihre
Krise meine GADGET CHANCE
SIEBENTER MEGATREND.
G
DINGE die wir haben wollen sollen
TRASHFOOD.
müssen sonst uncool. Ungefragt gefunden von Konrad Gregor.
elangweilt von Jamie Olivier und international erfolgreichen Haubenköchen? Kein Problem! Die Trenddoktoren versprechen, dass schlechte Ernährung ein glanzvolles Comeback feiern wird. In der Tat war dieses Phänomen nie vom Tisch, zumindest nicht von jenen Tischen, auf denen weder Markenporzellan noch Essbesteck aus Edelmetall zu finden ist. Die Welt wird in den nächsten Jahren aus Überzeugung und mangels Alternativen schlechter denn je essen, dennoch wird dieser Dreck besser denn je schmecken. Lob und Preis der modernen Gentechnik!
ACHTER MEGATREND.
O
Der digitale Exodus.
bwohl unzählige ExpertInnen längst vor den mannigfaltigen Bedrohungen durch Videospiele und diverse andere Entertainmentangebote aus dem Netz warnen, wird sich kein Schwein ernsthaft darum kümmern, gibt es doch übermächtige Konzerninteressen, die an der Eskalation des virtuell Bösen interessiert sind. Ab 2014 werden die ersten Jugendlichen per Datenhelm vollzeitvernetzt sein, nur wenige Jahre später werden die Metropolen dieser Welt zu Geisterstädten werden, da sich alles Erlebenswerte ausschließlich virtuell abspielt. 2022 wird die Weltwirtschaft endgültig einbrechen, 2034 rottet sich die Menschheit in Höhlen am Lagerfeuer zusammen.
WIE BEWÄLTIGEN wir die Krise?
“Kein Problem”, meint die erfahrene Psychotherapeutin Nora Bates. Exklusiv für HYDRA verrät sie, wie wir den Katzenjammer überstehen.
Ex und hopp TRENDS 2009 blue werden und dabei trotzdem cool bleiben. WIE WIR
I
Foto rechts: sxc.hu (straymuse)
Feldmarschall
09
m Ansatz: Schnell und hastig, am besten mit einem Zug entleeren, nie zögern. Farben: Klar! Wenn geht ausschließlich. Gelb ist erlaubt (Bier), Wein nur rot, Londdrinks nur wenn vor Ort gemixt und unerschwinglich. Deko: Ist eher gleich, gekippt und vernichtet wird 2009 in praktisch jedem Ambiente. Schuhe & Kleidung: Winter wie Sommer, bei jeder Temperatur: Warme Kleidung und festes Schuhwerk! Denn einem gestandenen Säufer friert immer. Schmuck: Braucht nur die Dame, der Herr findet es maximal schmuck, wenn er nicht alleine seine Trübsal ertränkt. Haare: Kurz, damit sie nicht ins Glas hängen. No-Gos: Ungepflegte Trinkergurke, den Barkeeper anschnorren, Rausch nach Hause tragen, sich nüchtern saufen (hat noch nie funktioniert), sich für den eigenen Zustand entschuldigen (sieht ohnehin jeder).
Hydra: Die Weltfinanzkrise verunsichert und macht Angst. So werden ein paar lumpige Milliarden, die den Bach runtergehen, schnell zur psychischen Belastung. Wie kann man dem entgegensteuern? Bates: Wichtig ist vor allem genau hinzuschauen, also erst mal zum Optiker gehen. Dann kann man sich auch abgrenzen: Inwiefern trifft mich die Krise tatsächlich, wo nur meinen Nachbarn, der soll ruhig verhungern. Wichtig ist: Manche Ängste spielen sich nur im Kopf ab, andere im Magen, an der Kopfhaut oder überhaupt außerhalb des eigenen Körpers, die kann man ruhig vernachlässigen. Hydra: Oft ist es schwer, sich die eigenen Ängste einzugestehen. Bates: Leider, denn eigentlich ist das ja eine Stärke, so erkennt man Probleme und kann sie auch lösen. Wie üblich muss ich aber darauf hinweisen, dass man das nicht ohne fachliche Beratung tun sollte. Für jedes Problem, und sei es noch so nichtig, etwa das Anschalten des Lichts im Wohnzimmer, sollte man sich beraten lassen. Wie sonst sollen die Sozialberufe endlich ernst genommen werden und die Fachverbandsvertretungen ihre wohlverdienten Milliardengehälter kassieren? Hydra: Droht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine allgemeine Depression? Bates: Schlechte Stimmung ist ansteckend. Ich würde folgendes raten: Haben Sie in ihrer Firma einen griesgrämig dreinblickenden Mitarbeiter, zögern Sie nicht ihn zu kündigen. Wer heute schon grantig dreinschaut, ist nicht nur ein Hypochonder, er macht die ganze Belegschaft irre. Morgen schon wollen sich ganze Etagen aus dem Fenster stürzen. Haben Sie also keine Skrupel Leute zu entlassen, die nicht vor Zweckoptimismus platzen, Sie retten viele andere Arbeitsplätze damit. Außerdem müssen Sie sowieso bald massig Leute entlassen. Hydra: Könnte man einem depressiv gewordenen Angestellten nicht doch unter die Arme greifen? Bates: Ja, wenn er in Kauf nimmt, dass er durch die Therapie erst recht Pleite geht. Aber im Ernst: Angst erzeugt eine negative Gedankenspirale, die erst Starre und schließlich völlige Handlungsunfähigkeit erzeugt. Man erkennt die Opfer der Wirtschaftskrise meist daran, dass sie verkrampft, oft sogar in Leichenstarre über ihrem Arbeitsplatz gebückt verharren. Man darf sie bloß nicht mit Beamten verwechseln, bei denen sieht das ähnlich aus, ist aber Alltag. Hydra: Wie findet man wieder zu positiven Gedanken? Bates: Auf ebay werden derzeit einige versteigert. Manchmal genügen auch ein paar Ohrfeigen, aber im Grunde sollten Sie das einfach mir und meinen Kolleginnen überlassen. Wir werden das Kind schon schaukeln, sofern die Bezahlung stimmt. Sie sehen, jede Krise ist auch eine Chance. (cc)
FEUERZEUGHANDY Der letzte Schrei in jeder Hinsicht! Das kann jeder bestätigen, der dieses i-zippo schon mal ans Ohr hielt, um damit zu telefonieren. Nicht nur dass die Haare abgefackelt werden, die Stichflamme frisst sich auch bis ins Innenohr. Wir garantieren: Das war Ihr letztes Telefonat für sehr, sehr lange Zeit. Die HNO-Innung findet es super, wir sagen: Nicht unbedingt ein must have. Aber zum Herzeigen in illustrer Männerrunde sicher nicht schlecht. www.izippo.com
KINDLE, KINDLE Echt und ohne Scheiß! Das elektronische Buch ist Realität und nun in zweiter, ipodianischer Variante zu haben. Samt säuselnder, computergenerierter Stimme, die den Buchtext auf Wunsch auch vorliest. Papier ist endgültig das schneebedeckte Holz von Gestern, die Weltrevolution der Screens hat gesiegt. Unsere Augen finden es nicht wunderbar, aber wie gesagt, sie können sich ja “Schneetittchen und die sieben Schergen” auch vorlesen lassen. 1500 Bücher fasst “Kindle 2”, das reicht wohl für jeden Literaturoverkill. www.wartazone.com
ARMBANDESPRESSOMASCHINE “Was könnten wir den Menschen noch verkaufen, das zwar völlig sinnlos ist, aber dennoch jeder haben will?”, fragte sich Neswart Vorstandsdirektor Hermit Derkole. Die Antwort lag auf der Hand, brühwarm, versteht sich. Hier ist die erste Espressomaschine, nicht größer als eine Armbanduhr und praktischer Weise umschnallbar. Schlürfen Sie zwischendurch einen Mocca oder einen Cafe Latte von Ihrem Handgelenk, in der U-Bahn, im Aufzug, wo auch immer. Tun Sie es, weil Sie endlich die Freiheit haben, es zu tun. www.pizzicafe.com 21
DAS GROSSE
STÄDTE STERBEN
W
PARIS
P
ährend andere Großstädte mit morbider Schönheit geizen, winkt in Berlin der Mann mit der Sense freundlich einladend. Auf 3,4 Mio Einwohner kommen knapp 10 Mio Ratten, die, wenn Sie könnten, in noch viel höheren Tönen von der Mannigfaltigkeit ewiger Erlösung singen würden. Was gibt es Schöneres als den Nachruf: “Er lebte nicht nur schön, er starb auch schön - in Berlin!” Hier ein Auszug der fulminantesten und atemberaubendsten Möglichkeiten in Berlin arm zu leben, aber reich und sexy zu sterben.
aris gilt nicht umsonst als die romantischste aller Städte. Eine Vielzahl an Orten ist hier zu entdecken, um stilvoll das Zeitliche zu segnen. Vom Tour de Montparnasse über den Jardin du Plantes bis hin zum Dôme des Invalides. Da schlägt nicht nur das Herz morbider Seelen höher, auch als Politiker kann man sich ein derartiges Ambiente für das eigene Staatsbegräbnis nicht besser erträumen. Hier fünf exklusive Orte, um dort den letzten Atemzug zu tätigen, oder, wie man so schön vor Ort sagt: Donnez-moi une Parisienne.
1. Nadel, nicht Naddel: Christiane F. hat mit ihren “Kindern vom Bahnhof Zoo” einen hervorragenden Wegweiser zum Einstieg in den letzten Zug geschrieben. Für die Leute mit Hang zum Masochismus ein idealer Ort, um beim Spaziergang unter der Bahnhofsbrücke auszurutschen und sich eine der vielen beschaulichen Nadeln samt Kolben in die Extremitäten zu rammen. Mindestens 10 verschiedene Infektionsherde geben ein sicheres Gefühl von Dazugehörigkeit. Eine Hommage an die Kinder, die sich das reguläre Ticket bis zur Endstation schenken.
1. DOA: Schon bei der Anreise kann es sich als äußerst angebracht erweisen, auf der gediegenen Toilette des TGV bei 320km/h die Notbremse zu ziehen. Neben unserer Bewunderung wäre Ihnen ein Eintrag ins formidable Guiness Book of Records gewiss. (Die französische Ausgabe natürlich!)
2. Attention-Jeeper: Übernachtungsmöglichkeit gesucht? Hier unser Tipp: Im Park Inn Hotel am Alexanderplatz, dem Zentrum Ost in Berlin. Im 39. Stock (ca. 125 Meter Höhe) wird nach dem Frühstück auf der Terrasse die Teilnahme am witzigen HouseRunning angeboten. Vertikal läuft man an den Fensterscheiben des Hotels in Richtung staunender Touristenmenge. Ein inbrünstiger Ausruf, sie seien König der Welt, und ein kurzer Griff an den Karabinerhaken, verschaffen mehr als nur den Adrenalinstoß eines ca. 10 sekündigen Falls. Sie sind auch Gesprächsthema des Tages. Ein tiefgründiger Tod. 3. Die Mitbewohner: Wir bleiben wo wir sind. Sie schlafen jedoch nicht im Hotel, sondern auf der Wiese unterm Fernsehturm. Neben ihnen wissen auch rund 70% der Rattenpopulation Berlins, dass der Blick entlang des Fernsehturmes in den Sternen endet und wunderschön ist. Genießen sie zarte 200 nagende Rattenzähnchen an ihrem Körper und die Morgensonne wird sie nicht mehr blenden. 4. Magnifique Marzahn: Architektonische Schönheit bietet der Bezirk Marzahn und sein Meer aus grauweißen, postmodernen Plattenbauten. Insider meinen, früher lebten dort die Schönen und Reichen des Sozialismus’. Heute erleben Sie am selben Ort, was Neonazis unter Lokalherrschaft verstehen: Schläge und Tritte in die Fresse. Wer ein feines Gespür für Morbidität mitbringt, erhält eine Behandlung mit dem Baseballschläger gratis dazu. Letzte Ölung für sinnliche Architekturliebhaber. 5. Vereintes Berlin? Alle Teile der Berliner Mauer hat die Wiedervereinigung am 09. November 1989 nicht stürzen können. Wahrer Einsatz für Integration und Grenzenlosigkeit hieße: “Nieder mit der Mauer!” Die noch stehenden Abschnitte können mit entsprechender Motivation, Willensstärke und Fertigkeit durch rhythmisches Gegenrennen (auch Headbanging genannt) abgetragen werden. Wie sagt man doch? Der stumpfe Schädel höhlt den Stein. Gestorben in Berlin, exklusiv für Hydra, ist Justus Ramm.
Foto: sxc.hu (franco99, casanna1)
sehen und sterben. Vielleicht darf es auch Paris oder München sein? Gar Lech am Arlberg? Unsere Lifestyle-Spione haben sich nach den schönsten Orten in Europa umgesehen, um stilvoll das Zeitliche zu segnen. Unser exklusiver Morbiditätstest. BERLIN
BERLIN
LECH
L
ech bietet Ihnen und Ihrer Familie durchaus individuelle Wege zu einem gehaltvollen Abgang. Anders als in weniger gut ausgestatteten Skigebieten, ist der Tod in Lech nicht nur auf die Skipiste oder andere sportliche Aktivitäten beschränkt. Der idyllische Wintersportort auf dem Kunstschneeziegeldach Österreichs ist schon seit Jahren Anlaufstelle für Selbstmörder, die sich nicht mit dem Naheliegenden oder gar Gewöhnlichen zufrieden geben. Man sagt nicht umsonst: Ein Suizidversuch in Lech ist wie dero drei in Kitzbühel. Die Stadt Lech trägt im Übrigen das ihre dazu bei, diesen Ruf zu zementieren und eine stattliche Selbstmordrate von 46,4% zu gewährleisten. Dank einer nachbarschaftlichen Quotenregelung samt Abschlagszahlung gehen nicht registrierte Selbstmorde in die Zürser Todesstatistik ein. Denn wo exklusiv geurlaubt wird, da will auch exklusiv gestorben werden.
2. Dans le Grande Arche: Sie demonstrieren Ihre Liebe zu großer Architektur am besten, wenn Sie im Hochwinter unter dem edlen weißen Zeltdach des Grande Arche so lange campieren, bis Ihnen das Gas ausgeht. Und danach auch noch. Der echte Genussmensch wird außerdem jede Hilfe des Campingplatzaufsehers in den besonders eisigen Wind schlagen.
1. Tod auf der Piste. Der Klassiker. Und auch die Ortsspezialität. Der Tourismusmanager von Lech, Albert Wartinger, war europaweit einer der ersten, der dieses neue Marktsegment zu nutzen verstand: “Wir bieten ein reichhaltiges Angebot an Sterbehilfen, wie ich es gerne nenne: Vom perfekt inszenierten Heliskiing-Hubschrauberabsturz bis zum Harakiri durch Skistock in rustikalem Ambiente. Ein Happy-End ist dabei natürlich nicht immer garantiert.”
3. Babette avec Baguette: Im royalen Jardin du Luxembourg lässt es sich auf den bekannten grünen Sesseln gut sitzen und anderen Menschen zusehen. Richten Sie Ihren Kennerblick auf den knackfrischen Baguettehintern einer Tennisspielerin. Mit dem Schlag ihrer mörderischen Vorhand wird sie Ihnen nuancenhaft die aufbrausende Facette der BewohnerInnen dieser Weltstadt näherbringen. Das Jenseits gibt es als kokettes Accessoire gratis dazu! Fantastique.
2. Glatteis in Slow Motion. Für Unentschlossene und Zauderer bietet Lech ein besonderes Feature: Dank einem wahren Überangebot an noblen Limousinen, vom königlichen Rolls-Royce bis zur Oligarchenkutsche, lauert der Tod unter voluminösen Blechtonnen praktisch an jedem beliebigen Straßenübergang. Dank Glatteis genügen auch geringe Geschwindigkeiten, was den Abgang sogar in Zeitlupe ermöglicht. Für einen ausgiebigen Genuß der letzten Sekunden.
4. Monsieur 500.000 Lignes: Lesen Sie am Friedhof Père Lachaise vor einem Grabstein Ihrer Wahl solange einen selbstverfassten 500 000 Zeiler, bis dieser Stein vor Sehnsucht birst und Sie mit seinen Trümmern warm umfasst, sprich begräbt. Werden Sie Eins mit der unglaublichen Aura dieses Ortes.
3. Kollektiver Deathhype. Alljährlich mindestens einmal bietet Lech eine Gemeinschaftserfahrung der anderen Art. Eingeschlossen von Schneemassen darf man hungernd und frierend dem kollektiven Untergang entgegensehen. Dank voller Speisekeller wurde dieses Angebot bislang leider nur vereinzelt genutzt. Zudem: Hier stirbt man eben doch lieber individuell.
5. Les Flaneurs du Fromage: Flanieren Sie zur Notre-Dame de Paris. Lassen Sie sich exakt unter einem der zahlreichen gotischen Wasserspeier nieder und warten Sie, bis dieser abbricht. Extra Tipp: Um die eventuell längere Wartezeit zu überbrücken, genug Weichkäse und Wein mitnehmen! Bon appetit!
4. SCHLawineR. So mancher Lechgeher fand sein höchstes, morbides Glück bei einer einsamen Bergtour. Bei exzellenter Fernsicht und ganz auf sich gestellt von einer fetten Lawine niedergebrettert werden: Das ist ein Tod für wahre Genießer und Exzentriker!
Gestorben in Paris, exklusiv für Hydra, ist Sebastian Klug.
Gestorben in Lech, exklusiv für Hydra, ist Matthias Pathe.
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DAS GROSSE
STÄDTE STERBEN
W
PARIS
P
ährend andere Großstädte mit morbider Schönheit geizen, winkt in Berlin der Mann mit der Sense freundlich einladend. Auf 3,4 Mio Einwohner kommen knapp 10 Mio Ratten, die, wenn Sie könnten, in noch viel höheren Tönen von der Mannigfaltigkeit ewiger Erlösung singen würden. Was gibt es Schöneres als den Nachruf: “Er lebte nicht nur schön, er starb auch schön - in Berlin!” Hier ein Auszug der fulminantesten und atemberaubendsten Möglichkeiten in Berlin arm zu leben, aber reich und sexy zu sterben.
aris gilt nicht umsonst als die romantischste aller Städte. Eine Vielzahl an Orten ist hier zu entdecken, um stilvoll das Zeitliche zu segnen. Vom Tour de Montparnasse über den Jardin du Plantes bis hin zum Dôme des Invalides. Da schlägt nicht nur das Herz morbider Seelen höher, auch als Politiker kann man sich ein derartiges Ambiente für das eigene Staatsbegräbnis nicht besser erträumen. Hier fünf exklusive Orte, um dort den letzten Atemzug zu tätigen, oder, wie man so schön vor Ort sagt: Donnez-moi une Parisienne.
1. Nadel, nicht Naddel: Christiane F. hat mit ihren “Kindern vom Bahnhof Zoo” einen hervorragenden Wegweiser zum Einstieg in den letzten Zug geschrieben. Für die Leute mit Hang zum Masochismus ein idealer Ort, um beim Spaziergang unter der Bahnhofsbrücke auszurutschen und sich eine der vielen beschaulichen Nadeln samt Kolben in die Extremitäten zu rammen. Mindestens 10 verschiedene Infektionsherde geben ein sicheres Gefühl von Dazugehörigkeit. Eine Hommage an die Kinder, die sich das reguläre Ticket bis zur Endstation schenken.
1. DOA: Schon bei der Anreise kann es sich als äußerst angebracht erweisen, auf der gediegenen Toilette des TGV bei 320km/h die Notbremse zu ziehen. Neben unserer Bewunderung wäre Ihnen ein Eintrag ins formidable Guiness Book of Records gewiss. (Die französische Ausgabe natürlich!)
2. Attention-Jeeper: Übernachtungsmöglichkeit gesucht? Hier unser Tipp: Im Park Inn Hotel am Alexanderplatz, dem Zentrum Ost in Berlin. Im 39. Stock (ca. 125 Meter Höhe) wird nach dem Frühstück auf der Terrasse die Teilnahme am witzigen HouseRunning angeboten. Vertikal läuft man an den Fensterscheiben des Hotels in Richtung staunender Touristenmenge. Ein inbrünstiger Ausruf, sie seien König der Welt, und ein kurzer Griff an den Karabinerhaken, verschaffen mehr als nur den Adrenalinstoß eines ca. 10 sekündigen Falls. Sie sind auch Gesprächsthema des Tages. Ein tiefgründiger Tod. 3. Die Mitbewohner: Wir bleiben wo wir sind. Sie schlafen jedoch nicht im Hotel, sondern auf der Wiese unterm Fernsehturm. Neben ihnen wissen auch rund 70% der Rattenpopulation Berlins, dass der Blick entlang des Fernsehturmes in den Sternen endet und wunderschön ist. Genießen sie zarte 200 nagende Rattenzähnchen an ihrem Körper und die Morgensonne wird sie nicht mehr blenden. 4. Magnifique Marzahn: Architektonische Schönheit bietet der Bezirk Marzahn und sein Meer aus grauweißen, postmodernen Plattenbauten. Insider meinen, früher lebten dort die Schönen und Reichen des Sozialismus’. Heute erleben Sie am selben Ort, was Neonazis unter Lokalherrschaft verstehen: Schläge und Tritte in die Fresse. Wer ein feines Gespür für Morbidität mitbringt, erhält eine Behandlung mit dem Baseballschläger gratis dazu. Letzte Ölung für sinnliche Architekturliebhaber. 5. Vereintes Berlin? Alle Teile der Berliner Mauer hat die Wiedervereinigung am 09. November 1989 nicht stürzen können. Wahrer Einsatz für Integration und Grenzenlosigkeit hieße: “Nieder mit der Mauer!” Die noch stehenden Abschnitte können mit entsprechender Motivation, Willensstärke und Fertigkeit durch rhythmisches Gegenrennen (auch Headbanging genannt) abgetragen werden. Wie sagt man doch? Der stumpfe Schädel höhlt den Stein. Gestorben in Berlin, exklusiv für Hydra, ist Justus Ramm.
Foto: sxc.hu (franco99, casanna1)
sehen und sterben. Vielleicht darf es auch Paris oder München sein? Gar Lech am Arlberg? Unsere Lifestyle-Spione haben sich nach den schönsten Orten in Europa umgesehen, um stilvoll das Zeitliche zu segnen. Unser exklusiver Morbiditätstest. BERLIN
BERLIN
LECH
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ech bietet Ihnen und Ihrer Familie durchaus individuelle Wege zu einem gehaltvollen Abgang. Anders als in weniger gut ausgestatteten Skigebieten, ist der Tod in Lech nicht nur auf die Skipiste oder andere sportliche Aktivitäten beschränkt. Der idyllische Wintersportort auf dem Kunstschneeziegeldach Österreichs ist schon seit Jahren Anlaufstelle für Selbstmörder, die sich nicht mit dem Naheliegenden oder gar Gewöhnlichen zufrieden geben. Man sagt nicht umsonst: Ein Suizidversuch in Lech ist wie dero drei in Kitzbühel. Die Stadt Lech trägt im Übrigen das ihre dazu bei, diesen Ruf zu zementieren und eine stattliche Selbstmordrate von 46,4% zu gewährleisten. Dank einer nachbarschaftlichen Quotenregelung samt Abschlagszahlung gehen nicht registrierte Selbstmorde in die Zürser Todesstatistik ein. Denn wo exklusiv geurlaubt wird, da will auch exklusiv gestorben werden.
2. Dans le Grande Arche: Sie demonstrieren Ihre Liebe zu großer Architektur am besten, wenn Sie im Hochwinter unter dem edlen weißen Zeltdach des Grande Arche so lange campieren, bis Ihnen das Gas ausgeht. Und danach auch noch. Der echte Genussmensch wird außerdem jede Hilfe des Campingplatzaufsehers in den besonders eisigen Wind schlagen.
1. Tod auf der Piste. Der Klassiker. Und auch die Ortsspezialität. Der Tourismusmanager von Lech, Albert Wartinger, war europaweit einer der ersten, der dieses neue Marktsegment zu nutzen verstand: “Wir bieten ein reichhaltiges Angebot an Sterbehilfen, wie ich es gerne nenne: Vom perfekt inszenierten Heliskiing-Hubschrauberabsturz bis zum Harakiri durch Skistock in rustikalem Ambiente. Ein Happy-End ist dabei natürlich nicht immer garantiert.”
3. Babette avec Baguette: Im royalen Jardin du Luxembourg lässt es sich auf den bekannten grünen Sesseln gut sitzen und anderen Menschen zusehen. Richten Sie Ihren Kennerblick auf den knackfrischen Baguettehintern einer Tennisspielerin. Mit dem Schlag ihrer mörderischen Vorhand wird sie Ihnen nuancenhaft die aufbrausende Facette der BewohnerInnen dieser Weltstadt näherbringen. Das Jenseits gibt es als kokettes Accessoire gratis dazu! Fantastique.
2. Glatteis in Slow Motion. Für Unentschlossene und Zauderer bietet Lech ein besonderes Feature: Dank einem wahren Überangebot an noblen Limousinen, vom königlichen Rolls-Royce bis zur Oligarchenkutsche, lauert der Tod unter voluminösen Blechtonnen praktisch an jedem beliebigen Straßenübergang. Dank Glatteis genügen auch geringe Geschwindigkeiten, was den Abgang sogar in Zeitlupe ermöglicht. Für einen ausgiebigen Genuß der letzten Sekunden.
4. Monsieur 500.000 Lignes: Lesen Sie am Friedhof Père Lachaise vor einem Grabstein Ihrer Wahl solange einen selbstverfassten 500 000 Zeiler, bis dieser Stein vor Sehnsucht birst und Sie mit seinen Trümmern warm umfasst, sprich begräbt. Werden Sie Eins mit der unglaublichen Aura dieses Ortes.
3. Kollektiver Deathhype. Alljährlich mindestens einmal bietet Lech eine Gemeinschaftserfahrung der anderen Art. Eingeschlossen von Schneemassen darf man hungernd und frierend dem kollektiven Untergang entgegensehen. Dank voller Speisekeller wurde dieses Angebot bislang leider nur vereinzelt genutzt. Zudem: Hier stirbt man eben doch lieber individuell.
5. Les Flaneurs du Fromage: Flanieren Sie zur Notre-Dame de Paris. Lassen Sie sich exakt unter einem der zahlreichen gotischen Wasserspeier nieder und warten Sie, bis dieser abbricht. Extra Tipp: Um die eventuell längere Wartezeit zu überbrücken, genug Weichkäse und Wein mitnehmen! Bon appetit!
4. SCHLawineR. So mancher Lechgeher fand sein höchstes, morbides Glück bei einer einsamen Bergtour. Bei exzellenter Fernsicht und ganz auf sich gestellt von einer fetten Lawine niedergebrettert werden: Das ist ein Tod für wahre Genießer und Exzentriker!
Gestorben in Paris, exklusiv für Hydra, ist Sebastian Klug.
Gestorben in Lech, exklusiv für Hydra, ist Matthias Pathe.
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MÜNCHEN
M
ünchens Himmel gilt im Volksmund als der am wenigsten von homosexuellen Engeln bevölkerte, darum stirbt es sich hier für Heteros jeder Altersstufe schöner als sonstwo. Ob allein oder gemeinsam, ob durch den Genuss köstlicher Produkte, plattgemacht oder durchgedreht – in München ist für Alle was dabei!
1. Der gelbe Tod: Nirgendwo sonst auf der Welt findet man in wirklich jedem gut sortierten Getränkemarkt eine solch unverschämt hochwertige Auswahl an verschiedensten Bieren wie in München. Für Fans des gelben Todes der perfekte Ort, um sich gepflegt den Rest zu geben. Das Frönen des Genusses kann sich ruhig ein paar Stunden hinziehen und hat auch einen guten Zweck. Eine vor Ort verendete Leber dient automatisch als kostenlose Organspende für Einheimische. 2. Roth-Händle: Auch dieses feine Produkt ist nichts für schwache Flammen. Toll daran ist, dass man hier bequem im Kollektiv sterben kann, selbst wenn Nichtraucher unter den Todeslustigen sind. Schon ein Päckchen kann passiv inhaliert zum Tode führen. Geschulte Rauchende sollten vorsichtshalber ein zweites in der Tasche haben. Zwischen den einzelnen Lungentorpedos sollte jedoch keine längere Pause als 3 Minuten eingelegt werden. 3. Ei, die Polizei: Wer durch ständig anfallende Verkehrsstrafen in den finanziellen Ruin getrieben wurde und darum gar kein Geld mehr für Bier und Zigaretten hat, der wendet sich an die Polizei. In München ein Kinderspiel, denn wo sonst auf der Welt ist jeder zweite Bürger Polizist? Einfach auf eine beliebige Straße stellen, die Polizeiautos kommen im Zweisekundentakt. Da in jedem Münchner Polizeirevier Bier- statt Wasserautomaten stehen, muss auch nicht mit spontanen Bremsreaktionen gerechnet werden. Ein schneller, praktisch amtlicher Tod.
5. Das Glockenspiel: Ein Genickbruch am Marienplatz ist kurz und schmerzlos, und wird darüber hinaus mit dem süßen Klang der Münchner Rathausglocken begleitet (gratis!). Einfach pünktlich zur vollen Stunde am Fuße des Rathauses einfinden und den Kopf so weit es geht nach hinten neigen. Mit einem saftigen Ruck die Nase kräftig gen Himmel gezogen – und mit etwas Glück gilt der letzte Blick der Spitze des Alten Peters. Und während die Glocken in den Ohren klingen ist zack – alles vorbei! Gestorben in München, exklusiv für Hydra, ist Lilli Zirpel.
Hier könnte Ihr Inserat stehen! Hier wäre aber auch Platz für Uschi Fellner, um ihr Gehirn zu parken.
Bezahlte Anzeigen
Foto: sxc.hu (teambo)
4. Schleusenschleuder: Schwindelfreie Wasserratten mit Hang zum Abdrehen kommen bei der Variante “feuchter Tod” voll auf ihre Kosten. Entlang der seit 5 Jahren wieder beschwimmbaren Isar stoßen sie, nach kurzem Spaziergang, garantiert auf eine der zahlreichen Schleusen. Ein beherzter Sprung ins kühle Nass garantiert Schleuderspaß bis hinab auf den steinigen Grund. Gschamige können die Klamotten getrost anlassen.
MÜNCHEN
M
ünchens Himmel gilt im Volksmund als der am wenigsten von homosexuellen Engeln bevölkerte, darum stirbt es sich hier für Heteros jeder Altersstufe schöner als sonstwo. Ob allein oder gemeinsam, ob durch den Genuss köstlicher Produkte, plattgemacht oder durchgedreht – in München ist für Alle was dabei!
1. Der gelbe Tod: Nirgendwo sonst auf der Welt findet man in wirklich jedem gut sortierten Getränkemarkt eine solch unverschämt hochwertige Auswahl an verschiedensten Bieren wie in München. Für Fans des gelben Todes der perfekte Ort, um sich gepflegt den Rest zu geben. Das Frönen des Genusses kann sich ruhig ein paar Stunden hinziehen und hat auch einen guten Zweck. Eine vor Ort verendete Leber dient automatisch als kostenlose Organspende für Einheimische. 2. Roth-Händle: Auch dieses feine Produkt ist nichts für schwache Flammen. Toll daran ist, dass man hier bequem im Kollektiv sterben kann, selbst wenn Nichtraucher unter den Todeslustigen sind. Schon ein Päckchen kann passiv inhaliert zum Tode führen. Geschulte Rauchende sollten vorsichtshalber ein zweites in der Tasche haben. Zwischen den einzelnen Lungentorpedos sollte jedoch keine längere Pause als 3 Minuten eingelegt werden. 3. Ei, die Polizei: Wer durch ständig anfallende Verkehrsstrafen in den finanziellen Ruin getrieben wurde und darum gar kein Geld mehr für Bier und Zigaretten hat, der wendet sich an die Polizei. In München ein Kinderspiel, denn wo sonst auf der Welt ist jeder zweite Bürger Polizist? Einfach auf eine beliebige Straße stellen, die Polizeiautos kommen im Zweisekundentakt. Da in jedem Münchner Polizeirevier Bier- statt Wasserautomaten stehen, muss auch nicht mit spontanen Bremsreaktionen gerechnet werden. Ein schneller, praktisch amtlicher Tod.
5. Das Glockenspiel: Ein Genickbruch am Marienplatz ist kurz und schmerzlos, und wird darüber hinaus mit dem süßen Klang der Münchner Rathausglocken begleitet (gratis!). Einfach pünktlich zur vollen Stunde am Fuße des Rathauses einfinden und den Kopf so weit es geht nach hinten neigen. Mit einem saftigen Ruck die Nase kräftig gen Himmel gezogen – und mit etwas Glück gilt der letzte Blick der Spitze des Alten Peters. Und während die Glocken in den Ohren klingen ist zack – alles vorbei! Gestorben in München, exklusiv für Hydra, ist Lilli Zirpel.
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4. Schleusenschleuder: Schwindelfreie Wasserratten mit Hang zum Abdrehen kommen bei der Variante “feuchter Tod” voll auf ihre Kosten. Entlang der seit 5 Jahren wieder beschwimmbaren Isar stoßen sie, nach kurzem Spaziergang, garantiert auf eine der zahlreichen Schleusen. Ein beherzter Sprung ins kühle Nass garantiert Schleuderspaß bis hinab auf den steinigen Grund. Gschamige können die Klamotten getrost anlassen.
COMME DES
garçons elf Wiener Typen im Kino De France zu unseren Abonnenten gemacht haben und warum Sie wahrscheinlich nie einer von ihnen sein wollen. WIE WIR
Josef T (15) Hietzing
BERTRAM K (30) Leopoldstadt
STRIZZI (39) Bratislava/Mariahilf
Lebt noch, kann auch lachen.
Nickname: 5UCKMYD1CK
Er kennt jeden.
Wir danken dem Kino De France für die freundliche Unterstützung. Konstantin maria m (22) Purkersdorf
Gloria (Alfred) (47) Josefstadt Schüchtern & großes Mundwerk.
Hat alle Karten in Gold.
RALF L BAcC. (24) Innere Stadt
Lenny O (33) Simmering
Ist und wird immer angepisst.
Echte Brusthaare, kriegt Jede.
JUSTUS R (35) Ottakring
PETER R (23) Hernals
GILLAUME L (32) Floridsdorf
Max V (19) Wieden
Raucht filterlos, spielt Akkordeon.
Hat eine Katze.
Mag. Philosophie, guckt gern Sport.
Kind eines Kindes der 68er, chillt im Kino.
COMME DES
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Josef T (15) Hietzing
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STRIZZI (39) Bratislava/Mariahilf
Lebt noch, kann auch lachen.
Nickname: 5UCKMYD1CK
Er kennt jeden.
Wir danken dem Kino De France für die freundliche Unterstützung. Konstantin maria m (22) Purkersdorf
Gloria (Alfred) (47) Josefstadt Schüchtern & großes Mundwerk.
Hat alle Karten in Gold.
RALF L BAcC. (24) Innere Stadt
Lenny O (33) Simmering
Ist und wird immer angepisst.
Echte Brusthaare, kriegt Jede.
JUSTUS R (35) Ottakring
PETER R (23) Hernals
GILLAUME L (32) Floridsdorf
Max V (19) Wieden
Raucht filterlos, spielt Akkordeon.
Hat eine Katze.
Mag. Philosophie, guckt gern Sport.
Kind eines Kindes der 68er, chillt im Kino.
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1 denn, dass Lifestyle nur am Laufsteg oder in der Designervilla stattfindet? HYDRA wirft einen exklusiven Blick in heimische Proberäume und enthüllt den Sindiestyle der Popstars. WER SAGT
Curt Cuisine
Nehmen wir etwa “Killed By 9 Volt Batteries”, die sympathische Neopunkband aus Graz. “Nach einem Live-Gig haben wir schon oft von den Leuten gehört: Ihr habt ja noch nie einen Proberaum von innen gesehen”, so Drummer Wolfgang Möstl. Und gibt zu, dass sie tatsächlich eher faul beim Proben sind. “Aber das kommt in Phasen, derzeit spielen wir vor allem um in Form zu bleiben.” Der frühere Proberaum der “Batts” war lumpige 9,8 qm groß, aber dafür beinahe heimelig. Möstl berichtet von Übernachtungen im Bierdunst und miesen CDs, die vor Live-Auftritten demonstrativ zerstört wurden. (“Keine Ahnung warum, eigentlich …”) Die Styleklassiker zum Proberaum der “Batts” lauten natürlich “Eierschachteln” und “Ordnung”. Letzteres ist den Batts nie geglückt, aber das wäre bei “Punkrockern” auch eine Überraschung. Allerdings ziehen die Batts gerade in einen neuen Proberaum mitten in Graz um. Eine coole Sache, wie Möstl meint, denn der neue Proberaum ist absolut schalldicht,
28
und soll demnächst sogar zu einem Studio umgebaut werden. Ob diese Übersiedlung Auswirkungen auf Musik haben wird, glaubt Möstl nicht. “Wir sind im Geiste wilde Punker, da werden bald wieder Bierdosen herumstehen.” Also wundert es nicht, wenn Möstl zum Thema Proberaum spontan Wörter wie “ranzig, saufen, grindig, klaustrophobisch, guliguli” oder gar “Battlefield Earth” einfallen. Möstl: “Da kann man nicht mehr dazu sagen.” Weniger punkig, mehr in Richtung Indie geht die Wiener Band “Kevin Goes To Edinburgh”. Der “fleißige Ansatz” ist auch diesen Burschen eher fremd, ihr Probealltag ist aber vor allem vom allzu bekannten Umstand geprägt, dass sie ihren Proberaum mit drei anderen Bands teilen müssen. “Darum können wir ihn nicht wirklich als Party- bzw. Lebensraum nutzen, aber das schließt Alkoholkonsum natürlich nicht aus”, erzählt Sänger Matthias Garzon. Sehr wichtig dürfte den Kevins Gemütlichkeit sein. Garzon: “Wir rollen immer einen großen roten Perser aus, wenn wir kommen, auf dem halten wir uns dann die meiste Zeit auf, musikmachend oder nicht. Die nächste Anschaffung wird ein Flocatti mit ziemlich ziemlich ziemlich langen Flusen!” Man hat es also gerne kuschelig und heimelig bei den Kevins, überraschend, dass ihre Musik dann doch mit ein paar attraktiven Ecken und Kanten glänzt. Spontan fallen Garzon die Begriffe “Stockbetten, New York Classic, Flaschenpfand” oder “Hasenkostüme” zu den musikalischen vier Wänden ein. Das klingt eher
Fotos: 1 Batts, 2 & 5 Garzon, 3 & 6 Katharina Kessler, 4 Florian Wieser , 7 VAL
D
er Proberaum ist ein Ort der Extreme. Schweiß und Bier, Lärm und Konzentration, Plektrum und Sticks sagen sich hier Gute Nacht und meinen meist Guten Morgen damit. Es ist der Ort, an dem Musik gemacht, ergo Lifestyle gelebt wird. Dennoch gilt der Proberaum als innenarchitektonische Null: Kein Lobgesang und keine Hommage wurde ihm je gewidmet.
3
4 5
nach Bühnenarchiv, aber ob man der Info trauen kann, dass die Kevins bei den Proben die Kleidung am Eingang abgeben, da “die kreativen Säfte nackt viel besser fließen”, sei dahin gestellt.
aus Akkordeon, Cello, Kofferschlagzeug (“nicht so laut”) oder Toypiano zusammensetzt. “Und weil die Nachbarn nett sind”, wie Mika sagt, die übrigens bei den meisten Proben ohne Mikro und Verstärker singt.
Weitaus “rockiger” leben und geben sich die sieben Burschen von Vienna Art Lab. Laut eigenen Angaben “ein Mythos der urbanen Untergrundkultur, alt bekannte Underdogs und ein Szene-Geheimtipp, deren Auftritte pulsierende Feste der Lebensfreude sind”. Das klingt hervorragend, nur, wie halten es die Burschen mit dem Proben und dem Raum dazu? “Was proben?”, meint Bandmitglied Christoph (Künstlername “sowaXx”) schonungslos ehrlich und schildert den üblichen Verlauf einer VAL-Probe folgendermaßen: “19.00 Uhr Probebeginn, keiner da. 20:00 Uhr: 3 Leute da (mindestens einer hat mit der Band nichts zu tun). 20:30 Uhr: Hat wer ‘nen Zettel für die Setlist? Pizzakarton? Geht auch! 1., 2., 3. kennen wir eh schon, also: 20.32 Uhr: Free Style!”
Also fast schon Kammermusik, nur eben doch mit Popappeal. Folgerichtig befindet sich das Probewohnzimmer in einem Altbau im 7. Bezirk, wo man sich erst in Ruhe zusammensetzt und einen Kaffee trinkt, bevor die Einrichtung zur Seite geschoben wird. “Ich finde es angenehm, dass man da Zeit und Ruhe hat, sich auch zurücklehnen und auf die anderen hören kann”, erzählt Mika. “Gemütlichkeit und Intimität” fällt ihr spontan dazu ein. Das trifft wohl auch ihre Musik ganz gut, allerdings, gesteht Mika, “wollte ich ursprünglich mit meinen Cousins eine Heavy Metal Band gründen.” Aber das ist schon einige Jährchen her und trotz eines mittlerweile eingeprobten AC/DC-Covers fällt Mika zu anderen Proberäumen vor allem “diese grausliche, grindige Bierkistenatmosphäre” ein. “Wenn ich daran denke, habe ich gleich einen leichten Modergeruch in der Nase.” Aber dass das Eine typisch männlich, das Andere typisch weiblich sei, findet Mika nicht. Es kommt wohl eher auf die Art der Musik an. In diesem Sinne: “Zeig mir Deinen Proberaum, und ich sag’ Dir wie Du lärmst.”
Hier wird HipHop gemacht, aber Rock ‘n’ Roll gelebt, was offensichtlich dasselbe ist oder allenfalls ein lästiges Bezeichnungsproblem. “Junkfood, Chillen, Eistee, Tschicken & Alkohol” sind darum Christophs spontane Assoziationen. Und auf die Frage, wie es mit dem Innenleben ihres Proberaums aussieht, kommt eine Antwort, die keine weiteren Fragen mehr offen lässt: “Wir ‚pflegen’ unseren Überlebensraum mit selbstgebastelten Postern, Flyern und vor allem groß-flächig tapezierten Tüchern zu drapieren, nicht zuletzt um diesen verfickten, impertinenten Schimmel zu kaschieren.” So sind die Männer. Sind so auch die Frauen? Mika Vember ist die einzige Frau in dieser illustren Runde, und sie macht nicht nur weitaus sanftere Musik (die sie selbst als “Crossover-Folkpop-Humppa” bezeichnet), ihr Proberaum ist auch das Wohnzimmer einer Freundin. Das geht lautstärkenmäßig insofern, als sich die Besetzung u. a.
1&4 2&5 3&6 7
Killed By 9 Volt BatterieS, mit ausnahmsweise aufgeräumten Proberaum Kevin Goes To Edinburgh, jung, talentiert & ein viel zu sauberer Proberaum Mika Vember samt Akustikband, im Probewohnzimmer Vienna Art Lab, auf der Stiege, weil der Proberaum zu schimmlig ist www.myspace.com/killedby9vbatteries www.myspace.com/kevingoestoedinburgh www.myspace.com/mikavember www.myspace.com/sowaXx bzw. /inslicht
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1 denn, dass Lifestyle nur am Laufsteg oder in der Designervilla stattfindet? HYDRA wirft einen exklusiven Blick in heimische Proberäume und enthüllt den Sindiestyle der Popstars. WER SAGT
Curt Cuisine
Nehmen wir etwa “Killed By 9 Volt Batteries”, die sympathische Neopunkband aus Graz. “Nach einem Live-Gig haben wir schon oft von den Leuten gehört: Ihr habt ja noch nie einen Proberaum von innen gesehen”, so Drummer Wolfgang Möstl. Und gibt zu, dass sie tatsächlich eher faul beim Proben sind. “Aber das kommt in Phasen, derzeit spielen wir vor allem um in Form zu bleiben.” Der frühere Proberaum der “Batts” war lumpige 9,8 qm groß, aber dafür beinahe heimelig. Möstl berichtet von Übernachtungen im Bierdunst und miesen CDs, die vor Live-Auftritten demonstrativ zerstört wurden. (“Keine Ahnung warum, eigentlich …”) Die Styleklassiker zum Proberaum der “Batts” lauten natürlich “Eierschachteln” und “Ordnung”. Letzteres ist den Batts nie geglückt, aber das wäre bei “Punkrockern” auch eine Überraschung. Allerdings ziehen die Batts gerade in einen neuen Proberaum mitten in Graz um. Eine coole Sache, wie Möstl meint, denn der neue Proberaum ist absolut schalldicht,
28
und soll demnächst sogar zu einem Studio umgebaut werden. Ob diese Übersiedlung Auswirkungen auf Musik haben wird, glaubt Möstl nicht. “Wir sind im Geiste wilde Punker, da werden bald wieder Bierdosen herumstehen.” Also wundert es nicht, wenn Möstl zum Thema Proberaum spontan Wörter wie “ranzig, saufen, grindig, klaustrophobisch, guliguli” oder gar “Battlefield Earth” einfallen. Möstl: “Da kann man nicht mehr dazu sagen.” Weniger punkig, mehr in Richtung Indie geht die Wiener Band “Kevin Goes To Edinburgh”. Der “fleißige Ansatz” ist auch diesen Burschen eher fremd, ihr Probealltag ist aber vor allem vom allzu bekannten Umstand geprägt, dass sie ihren Proberaum mit drei anderen Bands teilen müssen. “Darum können wir ihn nicht wirklich als Party- bzw. Lebensraum nutzen, aber das schließt Alkoholkonsum natürlich nicht aus”, erzählt Sänger Matthias Garzon. Sehr wichtig dürfte den Kevins Gemütlichkeit sein. Garzon: “Wir rollen immer einen großen roten Perser aus, wenn wir kommen, auf dem halten wir uns dann die meiste Zeit auf, musikmachend oder nicht. Die nächste Anschaffung wird ein Flocatti mit ziemlich ziemlich ziemlich langen Flusen!” Man hat es also gerne kuschelig und heimelig bei den Kevins, überraschend, dass ihre Musik dann doch mit ein paar attraktiven Ecken und Kanten glänzt. Spontan fallen Garzon die Begriffe “Stockbetten, New York Classic, Flaschenpfand” oder “Hasenkostüme” zu den musikalischen vier Wänden ein. Das klingt eher
Fotos: 1 Batts, 2 & 5 Garzon, 3 & 6 Katharina Kessler, 4 Florian Wieser , 7 VAL
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er Proberaum ist ein Ort der Extreme. Schweiß und Bier, Lärm und Konzentration, Plektrum und Sticks sagen sich hier Gute Nacht und meinen meist Guten Morgen damit. Es ist der Ort, an dem Musik gemacht, ergo Lifestyle gelebt wird. Dennoch gilt der Proberaum als innenarchitektonische Null: Kein Lobgesang und keine Hommage wurde ihm je gewidmet.
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nach Bühnenarchiv, aber ob man der Info trauen kann, dass die Kevins bei den Proben die Kleidung am Eingang abgeben, da “die kreativen Säfte nackt viel besser fließen”, sei dahin gestellt.
aus Akkordeon, Cello, Kofferschlagzeug (“nicht so laut”) oder Toypiano zusammensetzt. “Und weil die Nachbarn nett sind”, wie Mika sagt, die übrigens bei den meisten Proben ohne Mikro und Verstärker singt.
Weitaus “rockiger” leben und geben sich die sieben Burschen von Vienna Art Lab. Laut eigenen Angaben “ein Mythos der urbanen Untergrundkultur, alt bekannte Underdogs und ein Szene-Geheimtipp, deren Auftritte pulsierende Feste der Lebensfreude sind”. Das klingt hervorragend, nur, wie halten es die Burschen mit dem Proben und dem Raum dazu? “Was proben?”, meint Bandmitglied Christoph (Künstlername “sowaXx”) schonungslos ehrlich und schildert den üblichen Verlauf einer VAL-Probe folgendermaßen: “19.00 Uhr Probebeginn, keiner da. 20:00 Uhr: 3 Leute da (mindestens einer hat mit der Band nichts zu tun). 20:30 Uhr: Hat wer ‘nen Zettel für die Setlist? Pizzakarton? Geht auch! 1., 2., 3. kennen wir eh schon, also: 20.32 Uhr: Free Style!”
Also fast schon Kammermusik, nur eben doch mit Popappeal. Folgerichtig befindet sich das Probewohnzimmer in einem Altbau im 7. Bezirk, wo man sich erst in Ruhe zusammensetzt und einen Kaffee trinkt, bevor die Einrichtung zur Seite geschoben wird. “Ich finde es angenehm, dass man da Zeit und Ruhe hat, sich auch zurücklehnen und auf die anderen hören kann”, erzählt Mika. “Gemütlichkeit und Intimität” fällt ihr spontan dazu ein. Das trifft wohl auch ihre Musik ganz gut, allerdings, gesteht Mika, “wollte ich ursprünglich mit meinen Cousins eine Heavy Metal Band gründen.” Aber das ist schon einige Jährchen her und trotz eines mittlerweile eingeprobten AC/DC-Covers fällt Mika zu anderen Proberäumen vor allem “diese grausliche, grindige Bierkistenatmosphäre” ein. “Wenn ich daran denke, habe ich gleich einen leichten Modergeruch in der Nase.” Aber dass das Eine typisch männlich, das Andere typisch weiblich sei, findet Mika nicht. Es kommt wohl eher auf die Art der Musik an. In diesem Sinne: “Zeig mir Deinen Proberaum, und ich sag’ Dir wie Du lärmst.”
Hier wird HipHop gemacht, aber Rock ‘n’ Roll gelebt, was offensichtlich dasselbe ist oder allenfalls ein lästiges Bezeichnungsproblem. “Junkfood, Chillen, Eistee, Tschicken & Alkohol” sind darum Christophs spontane Assoziationen. Und auf die Frage, wie es mit dem Innenleben ihres Proberaums aussieht, kommt eine Antwort, die keine weiteren Fragen mehr offen lässt: “Wir ‚pflegen’ unseren Überlebensraum mit selbstgebastelten Postern, Flyern und vor allem groß-flächig tapezierten Tüchern zu drapieren, nicht zuletzt um diesen verfickten, impertinenten Schimmel zu kaschieren.” So sind die Männer. Sind so auch die Frauen? Mika Vember ist die einzige Frau in dieser illustren Runde, und sie macht nicht nur weitaus sanftere Musik (die sie selbst als “Crossover-Folkpop-Humppa” bezeichnet), ihr Proberaum ist auch das Wohnzimmer einer Freundin. Das geht lautstärkenmäßig insofern, als sich die Besetzung u. a.
1&4 2&5 3&6 7
Killed By 9 Volt BatterieS, mit ausnahmsweise aufgeräumten Proberaum Kevin Goes To Edinburgh, jung, talentiert & ein viel zu sauberer Proberaum Mika Vember samt Akustikband, im Probewohnzimmer Vienna Art Lab, auf der Stiege, weil der Proberaum zu schimmlig ist www.myspace.com/killedby9vbatteries www.myspace.com/kevingoestoedinburgh www.myspace.com/mikavember www.myspace.com/sowaXx bzw. /inslicht
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“Wir können die Frage, ob Frauen einen Sex-Guide bräuchten, klar beantworten: Vielleicht.” SEX – Warum immer ich? Wenn Du auf die Frage “Sex?” antwortest: “Warum immer ich?”, Du auch mit dem Paar Jolie/Pitt bereits im Bett warst, Masturbation für Zeitverschwendung hältst, überdies ein wahrer “Satisfier” (Zufriedenmacher) bist und Liebe sich für Dich durch Gefühle definiert ... ... dann bleib’ so wie Du bist und vermehre Dich. Du als “Satisfier” hast enorme Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Von allen Seiten wird Befriedigung gefordert und schnell fühlst Du Dich benutzt oder verbraucht. Unser Tipp: Durchhalten. Irgendwann hattest Du alle im Bett und bekommst auch Liebe zurück. Aber beachte: Keinen Sex mit Verwandten, das führt zu Streitigkeiten. (Wer hingegen als Bittsteller auf einen “Satisfier” trifft, sollte Rücksicht nehmen und sich darüber im Klaren sein, dass Alle einmal dran kommen wollen. “Satisfier” leiden unter Erwartungshaltungen und verstärktem Gefühl von Anonymität und Bindungslosigkeit.)
SEX als eine Möglichkeit
ALLES INS BETT ?! WIE KRIEGE ICH EINFACH
ihn regelmäßig und doch unbefriedigend. Was uns alle verbindet, uns ein Gefühl von Glück gibt, das sollte doch jeder in jedem Maße haben. Unser Oster-Sex-Guide sagt Dir, wie Du einfach alles ins Bett kriegst, was nicht bei “Drei” in einem anderen Bett ist. VIELE HABEN
Justus Ramm (Prof.)
Das Hydra-Ressort “Sex, Satisfaction & Secrets” hat nachgefragt und auf der StraSSe mit 1.000 Leuten (Stichprobe) geschlafen. Das Ergebnis ist erschreckend: 98% hätten gern mehr Sex, mit ihrem/r PartNer/In Und auch mit sich selbst. Hier die Ergebnisse im Detail, passend zu Deinem Typ.
30
Wenn Du in Männerrunden beim Witzeln über “5 gegen 1” genervt auf den Boden schaust, Du Deine Freundinnen bei Lästertiraden über ihr letztes Erlebnis auf Peinlichkeiten hinweist, Du Dir Sex mit anderen Menschen nur “vorstellen” kannst oder es gar Wichtigeres als Sex für Dich gibt ... ... dann frage Dich, warum Du noch nie um Sex gefragt wurdest. Du bist selbst für Dein Glück verantwortlich. Wenn Du nicht kriegst, was Du willst, ist das Dein Fehler, Du EgoistIn.
Akademischer Sex Du verbuchst anonymen Sex mit flüchtigem Partnerwechsel als etwas Erbärmliches, Dümmliches, Falsches, Allzuschlichtes? Je mehr Sex die Menschen haben, desto ärmer seien sie an “höheren” Lebensinhalten? ... dann lass Dir gesagt sein: Die Redewendung “dumm fickt gut” wurde durch unsere Stichprobenuntersuchung eindeutig relativiert: Einige AkademikerInnen waren auch nicht schlecht. Denn Intellektuelle haben Ängste und handeln nach Gesellschaftslügen (Sex bräuchte Vertrauen oder Kenntnis des Namens vor dem Sex, etc). Falls Du es allerdings nicht schaffst, Intellektuelle ins Bett zu kriegen, hier unser Tipp: Mit einem Prolog über Wahrheit und uneingeschränkte Offenlegung Deiner intimsten Wünsche hebst Du die Beischlaffrage auf eine existenziell-philosophische Ebene. Sex als diskursiver Paradigmenwechsel.
SEX & Coca Cola Du findest Schlüsselreize wie Schweiß, Unterwäsche oder Kinderwagen sexy? Auch bestimmte Jobs (wie “HydraRedakteur”) entzünden bei Dir ein Hormonfeuerwerk ... ... dann verraten wir Dir, wie Du so sexy wie der Coca Cola Mann oder Penélope Cruz wirst: 1. Starke Transpiration (Ganzkörperinkontinenz) lässt sich durch einen Wasserzerstäuber oder Sonnenblumenöl substituieren. 2. Halte stets den Mund ca. fingerbreit offen und befeuchte Deine Lippen alle 10 Sekunden mit der Zunge. Wirkt überdies dümmlich und unbeholfen. 3. Lange Haare mit dem richtigen Fettgehalt verkörpern immer etwas Animalisches. Streife einmal pro Minute mit der Hand durch die Löwenmähne und lass zufällig wieder ein paar Strähnen ins Gesicht fallen. Add on’s wie ein verschmitztes Grinsen und das Berühren deiner Brustwarzen verhelfen ebenfalls zu schnellem Sex.
Sex & Bier (inkl. Flasche) Du trinkst selbstverständlich auch als Frau gerne Bier, zumindest um seine Fahne nicht zu riechen... ... dann verraten wir Dir, worum es eigentlich im ewigen Streit um die Bierästhetik beim Sex geht. Wir haben herausgefunden, dass sowohl Sexspielzeuge, als auch die Toleranz gegenüber dem Trinken während der Kopulation einer verzerrten Wahrnehmung unterliegen. Nur einer von zehn Männern bemerkt den Unterschied zwischen der Bierflasche und den herkömmlichen Dinge(r)n. Genauso bei Frauen. Um das Bier ins Bett zu kriegen raten wir: Bierflasche im Bett verschütten, so stinkt wenigstens alles und die Flasche kann schneller weiterverwendet werden.
Sex mit Bewusstlosen Du stehst auf Sex mit Bewusstlosen, was natürlich ethisch nicht vertretbar und mitunter kräftezehrend ist ... ... dann müssen wir Dir wohl nicht erst erklären, wie man Bewusstlose ins Bett lockt. In unserem Untersuchungsdesign waren 90 Versuche mit einem bewusstlosen HYDRA-Redakteur angesetzt. Alle 90 Versuchspersonen konnten erstmals in ihrem Leben äußern, was sie wollten. Das bestätigt unsere These, dass Fetische nach wie vor nicht akzeptiert sind, obwohl jeder einen hat. Unser Tipp: Stellvertretersex. Nimm zwei Handpuppen und spiele genau das vor, was Du Dir wünschst (bei Bewusstsein natürlich).
Sex mit Bill von Tokio Hotel Du kannst Dich in die Welt eines Emos versetzen und trauerst stets mit, worüber auch immer man als Emo trauert?! Wenn sich der Emo ritzt, empfindest Du Erlösung und Befriedigung? Du weinst zur äh, Musik von Tokio Hotel ... ... dann bringst Du beste Voraussetzungen mit, um Bill ins Bett zu kriegen. Wenn Du nicht schon vorher durch seinen Monsun musst, erzähl’, dass Dich die Welt erdrückt, Du das Schwarze Deiner Seele spürst und Dein Sex mehr Blut als sein Armeritzen bringt. Da Du einen Emo nicht mit nach Hause zu Deiner Mama nehmen willst, sage, dass Dein Lieblingshotel das RITZ ist.
Sex, wann ich Lust habe Du bist eine Frau ... ... dann können wir auf die Frage, ob Frauen einen SexGuide bräuchten, klar antworten: Vielleicht. Unsere Untersuchung zeigte, dass es Männern mehr Mühen kostet, das “Ja, sehr gern” auf die zuneigungsbekundende Frage nach dem Beischlaf zu erhalten. Vielleicht auch, weil viele Frauen nicht fragen, sondern sich selbstverständlich nehmen, was sie wollen. Soweit auch in Ordnung, oder kennst Du einen Mann, der über sein Dasein als Nutztier jammert? Unsere Testreihe mit der homosexuellen Kontrollgruppe zeigte, dass sich Homosexuelle nicht in bestimmten Klubs treffen, weil sie sich als Menschen so sehr mögen oder alle gern Schach spielen, sondern weil sie Sex haben wollen. Also kein Unterschied zu heterosexuellen Personen. Wir schließen daraus eine gesunde Einstellung zum Anbieten und angeboten werden von Sex. Es wird allerdings einige Epochen Zeit kosten, ehe auch die Heteros sich unbekannterweise in den Schritt greifen können, ohne dass das als Belästigung verurteilt wird.
AbschlieSSend ein ergänzender Tipp für alle Typen: Wie Du einfach alles ins Bett kriegst? Indem Du es schaffst, dem Objekt Deiner Begierde zu zeigen, dass Du eine aufrichtige, vertrauenswürdige und anziehende Person bist und Sex (z.B. anstelle eines kleinen Small Talks) die deutlich bessere Aufwand/Nutzen-Rechnung aufweist. Nun gehe hin und paare Dich! 31
“Wir können die Frage, ob Frauen einen Sex-Guide bräuchten, klar beantworten: Vielleicht.” SEX – Warum immer ich? Wenn Du auf die Frage “Sex?” antwortest: “Warum immer ich?”, Du auch mit dem Paar Jolie/Pitt bereits im Bett warst, Masturbation für Zeitverschwendung hältst, überdies ein wahrer “Satisfier” (Zufriedenmacher) bist und Liebe sich für Dich durch Gefühle definiert ... ... dann bleib’ so wie Du bist und vermehre Dich. Du als “Satisfier” hast enorme Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Von allen Seiten wird Befriedigung gefordert und schnell fühlst Du Dich benutzt oder verbraucht. Unser Tipp: Durchhalten. Irgendwann hattest Du alle im Bett und bekommst auch Liebe zurück. Aber beachte: Keinen Sex mit Verwandten, das führt zu Streitigkeiten. (Wer hingegen als Bittsteller auf einen “Satisfier” trifft, sollte Rücksicht nehmen und sich darüber im Klaren sein, dass Alle einmal dran kommen wollen. “Satisfier” leiden unter Erwartungshaltungen und verstärktem Gefühl von Anonymität und Bindungslosigkeit.)
SEX als eine Möglichkeit
ALLES INS BETT ?! WIE KRIEGE ICH EINFACH
ihn regelmäßig und doch unbefriedigend. Was uns alle verbindet, uns ein Gefühl von Glück gibt, das sollte doch jeder in jedem Maße haben. Unser Oster-Sex-Guide sagt Dir, wie Du einfach alles ins Bett kriegst, was nicht bei “Drei” in einem anderen Bett ist. VIELE HABEN
Justus Ramm (Prof.)
Das Hydra-Ressort “Sex, Satisfaction & Secrets” hat nachgefragt und auf der StraSSe mit 1.000 Leuten (Stichprobe) geschlafen. Das Ergebnis ist erschreckend: 98% hätten gern mehr Sex, mit ihrem/r PartNer/In Und auch mit sich selbst. Hier die Ergebnisse im Detail, passend zu Deinem Typ.
30
Wenn Du in Männerrunden beim Witzeln über “5 gegen 1” genervt auf den Boden schaust, Du Deine Freundinnen bei Lästertiraden über ihr letztes Erlebnis auf Peinlichkeiten hinweist, Du Dir Sex mit anderen Menschen nur “vorstellen” kannst oder es gar Wichtigeres als Sex für Dich gibt ... ... dann frage Dich, warum Du noch nie um Sex gefragt wurdest. Du bist selbst für Dein Glück verantwortlich. Wenn Du nicht kriegst, was Du willst, ist das Dein Fehler, Du EgoistIn.
Akademischer Sex Du verbuchst anonymen Sex mit flüchtigem Partnerwechsel als etwas Erbärmliches, Dümmliches, Falsches, Allzuschlichtes? Je mehr Sex die Menschen haben, desto ärmer seien sie an “höheren” Lebensinhalten? ... dann lass Dir gesagt sein: Die Redewendung “dumm fickt gut” wurde durch unsere Stichprobenuntersuchung eindeutig relativiert: Einige AkademikerInnen waren auch nicht schlecht. Denn Intellektuelle haben Ängste und handeln nach Gesellschaftslügen (Sex bräuchte Vertrauen oder Kenntnis des Namens vor dem Sex, etc). Falls Du es allerdings nicht schaffst, Intellektuelle ins Bett zu kriegen, hier unser Tipp: Mit einem Prolog über Wahrheit und uneingeschränkte Offenlegung Deiner intimsten Wünsche hebst Du die Beischlaffrage auf eine existenziell-philosophische Ebene. Sex als diskursiver Paradigmenwechsel.
SEX & Coca Cola Du findest Schlüsselreize wie Schweiß, Unterwäsche oder Kinderwagen sexy? Auch bestimmte Jobs (wie “HydraRedakteur”) entzünden bei Dir ein Hormonfeuerwerk ... ... dann verraten wir Dir, wie Du so sexy wie der Coca Cola Mann oder Penélope Cruz wirst: 1. Starke Transpiration (Ganzkörperinkontinenz) lässt sich durch einen Wasserzerstäuber oder Sonnenblumenöl substituieren. 2. Halte stets den Mund ca. fingerbreit offen und befeuchte Deine Lippen alle 10 Sekunden mit der Zunge. Wirkt überdies dümmlich und unbeholfen. 3. Lange Haare mit dem richtigen Fettgehalt verkörpern immer etwas Animalisches. Streife einmal pro Minute mit der Hand durch die Löwenmähne und lass zufällig wieder ein paar Strähnen ins Gesicht fallen. Add on’s wie ein verschmitztes Grinsen und das Berühren deiner Brustwarzen verhelfen ebenfalls zu schnellem Sex.
Sex & Bier (inkl. Flasche) Du trinkst selbstverständlich auch als Frau gerne Bier, zumindest um seine Fahne nicht zu riechen... ... dann verraten wir Dir, worum es eigentlich im ewigen Streit um die Bierästhetik beim Sex geht. Wir haben herausgefunden, dass sowohl Sexspielzeuge, als auch die Toleranz gegenüber dem Trinken während der Kopulation einer verzerrten Wahrnehmung unterliegen. Nur einer von zehn Männern bemerkt den Unterschied zwischen der Bierflasche und den herkömmlichen Dinge(r)n. Genauso bei Frauen. Um das Bier ins Bett zu kriegen raten wir: Bierflasche im Bett verschütten, so stinkt wenigstens alles und die Flasche kann schneller weiterverwendet werden.
Sex mit Bewusstlosen Du stehst auf Sex mit Bewusstlosen, was natürlich ethisch nicht vertretbar und mitunter kräftezehrend ist ... ... dann müssen wir Dir wohl nicht erst erklären, wie man Bewusstlose ins Bett lockt. In unserem Untersuchungsdesign waren 90 Versuche mit einem bewusstlosen HYDRA-Redakteur angesetzt. Alle 90 Versuchspersonen konnten erstmals in ihrem Leben äußern, was sie wollten. Das bestätigt unsere These, dass Fetische nach wie vor nicht akzeptiert sind, obwohl jeder einen hat. Unser Tipp: Stellvertretersex. Nimm zwei Handpuppen und spiele genau das vor, was Du Dir wünschst (bei Bewusstsein natürlich).
Sex mit Bill von Tokio Hotel Du kannst Dich in die Welt eines Emos versetzen und trauerst stets mit, worüber auch immer man als Emo trauert?! Wenn sich der Emo ritzt, empfindest Du Erlösung und Befriedigung? Du weinst zur äh, Musik von Tokio Hotel ... ... dann bringst Du beste Voraussetzungen mit, um Bill ins Bett zu kriegen. Wenn Du nicht schon vorher durch seinen Monsun musst, erzähl’, dass Dich die Welt erdrückt, Du das Schwarze Deiner Seele spürst und Dein Sex mehr Blut als sein Armeritzen bringt. Da Du einen Emo nicht mit nach Hause zu Deiner Mama nehmen willst, sage, dass Dein Lieblingshotel das RITZ ist.
Sex, wann ich Lust habe Du bist eine Frau ... ... dann können wir auf die Frage, ob Frauen einen SexGuide bräuchten, klar antworten: Vielleicht. Unsere Untersuchung zeigte, dass es Männern mehr Mühen kostet, das “Ja, sehr gern” auf die zuneigungsbekundende Frage nach dem Beischlaf zu erhalten. Vielleicht auch, weil viele Frauen nicht fragen, sondern sich selbstverständlich nehmen, was sie wollen. Soweit auch in Ordnung, oder kennst Du einen Mann, der über sein Dasein als Nutztier jammert? Unsere Testreihe mit der homosexuellen Kontrollgruppe zeigte, dass sich Homosexuelle nicht in bestimmten Klubs treffen, weil sie sich als Menschen so sehr mögen oder alle gern Schach spielen, sondern weil sie Sex haben wollen. Also kein Unterschied zu heterosexuellen Personen. Wir schließen daraus eine gesunde Einstellung zum Anbieten und angeboten werden von Sex. Es wird allerdings einige Epochen Zeit kosten, ehe auch die Heteros sich unbekannterweise in den Schritt greifen können, ohne dass das als Belästigung verurteilt wird.
AbschlieSSend ein ergänzender Tipp für alle Typen: Wie Du einfach alles ins Bett kriegst? Indem Du es schaffst, dem Objekt Deiner Begierde zu zeigen, dass Du eine aufrichtige, vertrauenswürdige und anziehende Person bist und Sex (z.B. anstelle eines kleinen Small Talks) die deutlich bessere Aufwand/Nutzen-Rechnung aufweist. Nun gehe hin und paare Dich! 31
aus der Redaktionssitzung. Der Chefredakteur: “Burschen, wir brauchen noch einen Untertitel für die Geschichte!” Max: “Ich habe mir was überlegt mit ‘Ober sticht Unter’ oder so.” Sebastian: “Ich habe mir ‘Superzumpf’ überlegt.” Well, well ... WIR ZITIEREN
PROMI
SUPERTRUMPF
1
Was wurde eigentlich aus …
ADOLFHITLER DER 70ER Jahre Popbarde verschwand in der Versenkung
und lebte zuletzt als Hundezüchter in Berlin.
2 1 Ein später, gemeinsamer Benefizauftritt. 2 Die LHH auf dem Gipfel des Erfolgs. 3 Sein letzter Wohnort in Berlin.
3
A
ufgewachsen in wohlbehüteten Verhältnissen macht der kaum 19-jährige Hitler bereits 1970 mit seinem Song “If I’d care about the world” auf sich aufmerksam. Die gefühlvolle Ballade läuft von Mai bis September auf diversen Radiosendern im Vereinigten Königreich und erreicht immerhin Platz 41 der Charts. Der herbeigesehnte große Durchbruch bleibt jedoch vorerst aus. Als jedoch 1971 sein erstes Studioalbum herauskommt (“Me and all these people”) überschlägt sich die Fachpresse vor nicht enden wollender Begeisterung und ernennt Hitler zum nächsten Pop-Messias. Ganze fünf Singleauskopplungen aus dem Album erreichen 1971 die Top Ten der britischen und deutschen Charts. Es dauert nicht lange bis die Les Humphries Singers auf ihn aufmerksam werden und ihn zu einer ihrer Proben einladen. Hitler schlägt bei den Les Humphries ein wie eine Bombe und ist von November 1973 an nicht mehr aus der Truppe wegzudenken. Seine Vielseitigkeit (Triangel, Laute und Gesang) macht ihn zum Dreh- und Triangelpunkt der so erfolgreichen multiethnischen Band; seine legendäre Performance bei LiveActs soll in Europa jahrelang unübertroffen bleiben. Insbesondere was das Miteinbeziehen des Publikums betrifft, ist Hitler seiner Zeit weit voraus: Er setzte sich immer wieder für seltsam anmutende kreuzförmige Bühnen inmitten der Tausenden Fans ein, um Selbigen ein hautnahes Miterleben ihrer Lieblinge zu ermöglichen. Doch nach dem bombastischen Studioalbum von 1973 (“The Golden Les Humphries Hitlers”) zieht seine beständig zunehmende Introvertiertheit zusammen mit einer gewissen esoterischen Unnahbarkeit das Unverständnis der anderen Les Humphries Hitlers auf sich. Der Wille, seine exorbitanten Bühnenvisionen umzusetzen, lässt nach (lies nach “Der Niedergang der LHHs”; Übelkräuterverlag, Bernhard Fuchsmann, 1997). Hitler wird nicht mehr gehört. Dazu kommt, dass der anvisierte Erfolg in den USA und Russland noch immer nicht eingetreten ist. Sein Wille, sich zu einem global erfolgreichen Künstler zu entwickeln, stößt an seine Grenzen. Nach einigen wenig erfolgreichen Tourneen im Jahre 1975 kommt es im Jahr darauf zum endgültigen Bruch mit der Band. Seine sofort danach gestartete Solokarriere verläuft jedoch nicht nur mangels Geld im Sand. Hitler ist künstlerisch ausgelaugt, er verfällt zunehmend dem Drogenkonsum und der Sodomie mit Schäferhunden. Als er im Februar 1979 nach Polen einreist, wird er wegen grob unzüchtigen Verhaltens sofort festgenommen. Es folgen die drei bittersten Jahre Haft in seinem Leben. Im März 1982 kehrt er nach Berlin - die Stadt seiner Kindheit - zurück und wagt einen Neuanfang als Hundezüchter. Er lebt ein unaufmerksames Leben in der Stadt an der Spree und gelangt ein letztes Mal 1999 in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, als die Les Humphries Hitlers in Hamburg zugunsten “Licht für Dunkle” gemeinsam auftreten. Als Hitler die Bühne verlässt weint er wie ein kleines Kind und muss getröstet werden. Im Dezember 1999 wird Hitler wegen eines dreifachen Darmverschlusses ins Krankenhaus Rostock eingeliefert. Im darauffolgenden Jahr versucht er sich während eines Kuraufenthaltes in Altausee mit einer Zyankalikapsel in den Kopf zu schießen. Hitler überlebt, doch der Schock sitzt tief (“Peng!”). Seither ist er bettlägrig. Gelegentlich erhält er noch Besuch von Journalisten und verwirrten alten Schäferhunden. Sebastian Klug ist Popbiograph und Verfasser des Buches “From Fashion to Fascism: George Michael & die Folgen”
33 PS: Wir lassen es Euch wissen, wenn unser Promiquartett in Serie geht. (Piatnik hat vorerst mal abgelehnt.)
aus der Redaktionssitzung. Der Chefredakteur: “Burschen, wir brauchen noch einen Untertitel für die Geschichte!” Max: “Ich habe mir was überlegt mit ‘Ober sticht Unter’ oder so.” Sebastian: “Ich habe mir ‘Superzumpf’ überlegt.” Well, well ... WIR ZITIEREN
PROMI
SUPERTRUMPF
1
Was wurde eigentlich aus …
ADOLFHITLER DER 70ER Jahre Popbarde verschwand in der Versenkung
und lebte zuletzt als Hundezüchter in Berlin.
2 1 Ein später, gemeinsamer Benefizauftritt. 2 Die LHH auf dem Gipfel des Erfolgs. 3 Sein letzter Wohnort in Berlin.
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ufgewachsen in wohlbehüteten Verhältnissen macht der kaum 19-jährige Hitler bereits 1970 mit seinem Song “If I’d care about the world” auf sich aufmerksam. Die gefühlvolle Ballade läuft von Mai bis September auf diversen Radiosendern im Vereinigten Königreich und erreicht immerhin Platz 41 der Charts. Der herbeigesehnte große Durchbruch bleibt jedoch vorerst aus. Als jedoch 1971 sein erstes Studioalbum herauskommt (“Me and all these people”) überschlägt sich die Fachpresse vor nicht enden wollender Begeisterung und ernennt Hitler zum nächsten Pop-Messias. Ganze fünf Singleauskopplungen aus dem Album erreichen 1971 die Top Ten der britischen und deutschen Charts. Es dauert nicht lange bis die Les Humphries Singers auf ihn aufmerksam werden und ihn zu einer ihrer Proben einladen. Hitler schlägt bei den Les Humphries ein wie eine Bombe und ist von November 1973 an nicht mehr aus der Truppe wegzudenken. Seine Vielseitigkeit (Triangel, Laute und Gesang) macht ihn zum Dreh- und Triangelpunkt der so erfolgreichen multiethnischen Band; seine legendäre Performance bei LiveActs soll in Europa jahrelang unübertroffen bleiben. Insbesondere was das Miteinbeziehen des Publikums betrifft, ist Hitler seiner Zeit weit voraus: Er setzte sich immer wieder für seltsam anmutende kreuzförmige Bühnen inmitten der Tausenden Fans ein, um Selbigen ein hautnahes Miterleben ihrer Lieblinge zu ermöglichen. Doch nach dem bombastischen Studioalbum von 1973 (“The Golden Les Humphries Hitlers”) zieht seine beständig zunehmende Introvertiertheit zusammen mit einer gewissen esoterischen Unnahbarkeit das Unverständnis der anderen Les Humphries Hitlers auf sich. Der Wille, seine exorbitanten Bühnenvisionen umzusetzen, lässt nach (lies nach “Der Niedergang der LHHs”; Übelkräuterverlag, Bernhard Fuchsmann, 1997). Hitler wird nicht mehr gehört. Dazu kommt, dass der anvisierte Erfolg in den USA und Russland noch immer nicht eingetreten ist. Sein Wille, sich zu einem global erfolgreichen Künstler zu entwickeln, stößt an seine Grenzen. Nach einigen wenig erfolgreichen Tourneen im Jahre 1975 kommt es im Jahr darauf zum endgültigen Bruch mit der Band. Seine sofort danach gestartete Solokarriere verläuft jedoch nicht nur mangels Geld im Sand. Hitler ist künstlerisch ausgelaugt, er verfällt zunehmend dem Drogenkonsum und der Sodomie mit Schäferhunden. Als er im Februar 1979 nach Polen einreist, wird er wegen grob unzüchtigen Verhaltens sofort festgenommen. Es folgen die drei bittersten Jahre Haft in seinem Leben. Im März 1982 kehrt er nach Berlin - die Stadt seiner Kindheit - zurück und wagt einen Neuanfang als Hundezüchter. Er lebt ein unaufmerksames Leben in der Stadt an der Spree und gelangt ein letztes Mal 1999 in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, als die Les Humphries Hitlers in Hamburg zugunsten “Licht für Dunkle” gemeinsam auftreten. Als Hitler die Bühne verlässt weint er wie ein kleines Kind und muss getröstet werden. Im Dezember 1999 wird Hitler wegen eines dreifachen Darmverschlusses ins Krankenhaus Rostock eingeliefert. Im darauffolgenden Jahr versucht er sich während eines Kuraufenthaltes in Altausee mit einer Zyankalikapsel in den Kopf zu schießen. Hitler überlebt, doch der Schock sitzt tief (“Peng!”). Seither ist er bettlägrig. Gelegentlich erhält er noch Besuch von Journalisten und verwirrten alten Schäferhunden. Sebastian Klug ist Popbiograph und Verfasser des Buches “From Fashion to Fascism: George Michael & die Folgen”
33 PS: Wir lassen es Euch wissen, wenn unser Promiquartett in Serie geht. (Piatnik hat vorerst mal abgelehnt.)
keine Beleuchter sind, und nicht nur Frauen schöner scheinen können als sie sind, das weiß nun Alice. Der dritte Teil unserer Serie “Menschen aus der zweiten Reihe”. DASS LICHTLER
FANG
DAS
Alice Gruber
D
er Herr ist lange im Geschäft und agiert nicht nur auf diversen Riggs (so nennt man die Gerüste, auf denen oben die Lampen hängen, gell) behende, sondern auch im Ausweichen auf allzu direkte Fragen nach Events und Firmen. Mit gutem Grund: Verhauen will man sich´s mit niemandem, und letztendlich zählt die eigene Kunst mehr. Mit “Deep Blue” konzipiert Stephan Kugler Anlagen und Lösungen, mit der “Groove Bagasch” macht er Breakbeat, Acid und Dub Partys und für den P.A. Verleih “Audiorama” ist er seit mehr als einem Jahrzehnt tätig. Wie wurdest du Lichtler? Ich habe eine Lehre bei der Bahn gemacht, als Elektromechaniker für Maschinenbau. Das war der helle Wahnsinn, dort haben alle auf die Pension gewartet. Dann begann ich selbst aufzulegen und dazu das Licht zu machen, vor 15 Jahren ging das noch. Später hab’ ich mich mehr aufs Licht konzentriert. Beim Holler (Chef von “Audiorama”) hab ich dann eine Lichtanlage gekauft. Er hat gemerkt, dass ich schnell im Begreifen bin und mich angeworben. So bin ich schnell zu den tollen Jobs gekommen. Welche da wären? Events, Clubbings, Discos, der Life-Ball, Firmensachen, Modeschauen, viele Konzerte. Hältst du dich bei Gigs an die Lichtangaben auf den Ridern? Ja, wenn es welche gibt. Die haben sich ja was überlegt
12
dabei und mein Part bei Konzerten ist es, die Künstler in ihrem Ding zu unterstützen. Andere sagen eh einfach: “Du kennst dich aus, mach!” Ich bin beim Soundcheck und überleg mir Farben je nach Stil und leuchte ein. Man sollte ja alle Mitglieder der Band sehen, auch eine Grundmusikalität sollte man dafür haben. Wie finster muss es im Publikum sein? Je finsterer desto besser! Jedes andere Licht im Raum, das ich nicht vom Mischpult aus steuern kann, ist mein Feind! Ein blöder Kühlschrank mit neonbeleuchteter Reklame kann ein ganzes Konzert zusammenhaun! Du drehst das Licht aus und es ist genauso hell wie vorher! Fürchterlich! Auf ein Event gehört überhaupt kein Licht, außer der Techniker bedient es! Ich sah mal einer deiner Partys in der Arena, wo so ziemlich alles leuchtete, was das Lager der Audiorama hergibt. Da hatte ich Platz, mich zu verwirklichen. Wenn das Finanzielle ausgeschaltet ist, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Ich sehe mich mehr als Künstler, denn als Techniker oder gar Beleuchter. Der körperliche Aspekt ist aber auch nicht ohne. Man muss klettern können und lang aufbleiben. 24 Stunden Jobs sind keine Seltenheit. In der Nacht arbeiten ist verdammt anstrengend. Bist du gesichert beim Turnen? Ja. Und das ist gut und richtig. Immer ist es eh nicht drin-
Foto links: sxc.hu (martwork)
LICHT
nen, aber mit Erfahrung weiß man, wann man sich anhängt. Ich hab’ meine Kletterausrüstung immer dabei und lasse auch sonst niemanden rauf. Wie wird aus einer faden Halle ein cooles Event? Du ladest den LKW voll und fährst hin. Dann versuchst du dir ein Bild zu machen, wo die Bühne stehen könnte, was sich die Leute dachten, die den Plan gezeichnet haben. Danach streichst du alles durch und fängst von vorne an, weil sich grad wieder alles geändert hat. Weil Do& Co etwas anderes gekocht haben, steht jetzt die Bühne woanders. Oder so. Das wird stressig, wenn 30 Leute darauf warten, dass du ihnen sagst, was sie tun sollen. Werdet Ihr gut versorgt? Nein, schlecht, und es wird immer schlechter. Für die Gäste wird ein 17. Gang überlegt, aber dass die Techniker, die eine Woche schon aufbauen, vor dem Event auch mal pissen müssen, daran denkt niemand. Stattdessen müssen sich die Leute das Essen vom Billa holen. Sind die Auftraggeber manchmal zickig? Sehr. Werbeagenturen etwa haben selten eine Ahnung von Technik. Die wollen einen Raum mit Nebel füllen und eine Minute später dort eine Ansprache halten. Oder einem Caterer ist nur wichtig, dass das Essen beleuchtet ist. Nebelmaschinen sind ja mein Feind. Die Musik beim Gig wird leise, eine feine Nummer erklingt und plötzlich: “Pfffffffft!” Von rechts unten schießt der Nebel ein und es stinkt nach Autoduftbäumen. Ja, da gibt es verschiedene Duftrichtungen. Vanille ist grauslich, aber wir haben schon verschiedene Fluids getestet, Tequilla zum Beispiel. Ihr schmeißt Alkohol in Nebelmaschinen? Man könnte so einiges reintun. Stell dir vor: Poppers! Damit machst Du innerhalb einer Minute einen Saal dicht. (lacht) Aber das passiert natürlich nicht! Grundsätzlich ist der Nebel unser Freund, weil du Projektionen oder Laser nur mit Nebel siehst. Besser ist nur noch Schnee. Das ist wunderschön, das Licht kommt irre, du siehst es ewig weit. In welchem Licht schauen Menschen schön aus? Das ist wie beim Essen: Kerzenlicht. Warme Töne. Amber, Magenta. Es gibt ja Künstler, die sagen: “Mach mich schön!” Dann kommt das warme Licht. Vor allem Frauen mögen das. So gesehen wären Kerzen die idealste Beleuchtung? Ja. Nur kannst Du am Laufsteg schwer 5.000 Kerzen positionieren. Vor allem müsstest du zu jeder Kerze einen Feuerwehrmann stellen. Undurchführbar. Veranstaltungsgesetz. Bei Modeschauen kommt ’s außerdem auf die Farbwiedergabe an, das ist oft schwierig, etwa wenn auch Kameralicht da sein soll oder es Showteile gibt. Einen Schatten auf der Bühne sieht man hundertmal, weil jedes Model hundertmal durchrennt. Schattenkanten bei einer Show sind was Fürchterliches. Sollte ich zuhause auch Schattenkanten verhindern? Wenn du genügend Budget für Technik und Strom hast. Aber gemütlich ist das nicht. Was ist der Profitipp für das Licht zuhause? Viele kleine Bereiche schaffen, einzelne Systeme für Arbeitsbereich, Schlafbereich, Auflegebereich, einfach verschiedene Stationen. Indirektes Licht verwenden. Mit diesen nervigen summenden Dimmern. Ja, die summen, aber es gibt eine Möglichkeit: Schwächere Lampen und wenig Dimmen. Wenn die Lampe voll brennt, brummt ´s gar nicht. Würdest Du auch Privatmenschen coachen, lichtmäßig? Nein, das ist nicht meins. Da müsstest Du dich selber verkaufen und ein Produkt dazu. Nö.
Kann Licht meine Seele beeinflussen? Es kann schon viel, aber das nicht. Da wird schon sehr viel Gigi betrieben. Du kannst das Grundbefinden beeinflussen, mehr nicht. Dass die Leute beim Stroboskoplicht mehr Speiben, zum Beispiel? Zumindest die Stimmung wird aggressiver, die Leute werden unruhiger. Kurzfristig kann das ok sein, langfristig musst Du sie halt wieder ruhiger werden lassen. Musst du selber well dressed sein bei Events? Wir werden manchmal eingekleidet, bei Chanel in der Secession hatten wir schwarzen Standard, also schwarze Hose und Jackett. Mit dem kann man aber schlecht klettern? Da zieht man sich dann um. Aber es gibt die Anforderung, mit Anzug und Krawatte zu erscheinen. Businesstypen können nur damit. Im Anzug sagt mir keiner: “Hearst, trag den Tisch da rüber!” Ein absolutes NoNo? Grün beleuchten. Kann als Effekt gut sein, aber Menschen grün beleuchten ist gemein. Du hast deine Surefire mit, aber gar kein Gaffa drum. Steckst du die nicht in den Mund wie der Tonmensch? Nö. Aber wie tust du, wenn du Licht brauchst? Ich bin ein Lichtler. Wenn ich Licht zum Arbeiten brauch, dann mach ich mir eins!
”Es gibt ja Künstler, die sagen: Mach mich schön! Dann kommt das warme Licht.”
keine Beleuchter sind, und nicht nur Frauen schöner scheinen können als sie sind, das weiß nun Alice. Der dritte Teil unserer Serie “Menschen aus der zweiten Reihe”. DASS LICHTLER
FANG
DAS
Alice Gruber
D
er Herr ist lange im Geschäft und agiert nicht nur auf diversen Riggs (so nennt man die Gerüste, auf denen oben die Lampen hängen, gell) behende, sondern auch im Ausweichen auf allzu direkte Fragen nach Events und Firmen. Mit gutem Grund: Verhauen will man sich´s mit niemandem, und letztendlich zählt die eigene Kunst mehr. Mit “Deep Blue” konzipiert Stephan Kugler Anlagen und Lösungen, mit der “Groove Bagasch” macht er Breakbeat, Acid und Dub Partys und für den P.A. Verleih “Audiorama” ist er seit mehr als einem Jahrzehnt tätig. Wie wurdest du Lichtler? Ich habe eine Lehre bei der Bahn gemacht, als Elektromechaniker für Maschinenbau. Das war der helle Wahnsinn, dort haben alle auf die Pension gewartet. Dann begann ich selbst aufzulegen und dazu das Licht zu machen, vor 15 Jahren ging das noch. Später hab’ ich mich mehr aufs Licht konzentriert. Beim Holler (Chef von “Audiorama”) hab ich dann eine Lichtanlage gekauft. Er hat gemerkt, dass ich schnell im Begreifen bin und mich angeworben. So bin ich schnell zu den tollen Jobs gekommen. Welche da wären? Events, Clubbings, Discos, der Life-Ball, Firmensachen, Modeschauen, viele Konzerte. Hältst du dich bei Gigs an die Lichtangaben auf den Ridern? Ja, wenn es welche gibt. Die haben sich ja was überlegt
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dabei und mein Part bei Konzerten ist es, die Künstler in ihrem Ding zu unterstützen. Andere sagen eh einfach: “Du kennst dich aus, mach!” Ich bin beim Soundcheck und überleg mir Farben je nach Stil und leuchte ein. Man sollte ja alle Mitglieder der Band sehen, auch eine Grundmusikalität sollte man dafür haben. Wie finster muss es im Publikum sein? Je finsterer desto besser! Jedes andere Licht im Raum, das ich nicht vom Mischpult aus steuern kann, ist mein Feind! Ein blöder Kühlschrank mit neonbeleuchteter Reklame kann ein ganzes Konzert zusammenhaun! Du drehst das Licht aus und es ist genauso hell wie vorher! Fürchterlich! Auf ein Event gehört überhaupt kein Licht, außer der Techniker bedient es! Ich sah mal einer deiner Partys in der Arena, wo so ziemlich alles leuchtete, was das Lager der Audiorama hergibt. Da hatte ich Platz, mich zu verwirklichen. Wenn das Finanzielle ausgeschaltet ist, trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Ich sehe mich mehr als Künstler, denn als Techniker oder gar Beleuchter. Der körperliche Aspekt ist aber auch nicht ohne. Man muss klettern können und lang aufbleiben. 24 Stunden Jobs sind keine Seltenheit. In der Nacht arbeiten ist verdammt anstrengend. Bist du gesichert beim Turnen? Ja. Und das ist gut und richtig. Immer ist es eh nicht drin-
Foto links: sxc.hu (martwork)
LICHT
nen, aber mit Erfahrung weiß man, wann man sich anhängt. Ich hab’ meine Kletterausrüstung immer dabei und lasse auch sonst niemanden rauf. Wie wird aus einer faden Halle ein cooles Event? Du ladest den LKW voll und fährst hin. Dann versuchst du dir ein Bild zu machen, wo die Bühne stehen könnte, was sich die Leute dachten, die den Plan gezeichnet haben. Danach streichst du alles durch und fängst von vorne an, weil sich grad wieder alles geändert hat. Weil Do& Co etwas anderes gekocht haben, steht jetzt die Bühne woanders. Oder so. Das wird stressig, wenn 30 Leute darauf warten, dass du ihnen sagst, was sie tun sollen. Werdet Ihr gut versorgt? Nein, schlecht, und es wird immer schlechter. Für die Gäste wird ein 17. Gang überlegt, aber dass die Techniker, die eine Woche schon aufbauen, vor dem Event auch mal pissen müssen, daran denkt niemand. Stattdessen müssen sich die Leute das Essen vom Billa holen. Sind die Auftraggeber manchmal zickig? Sehr. Werbeagenturen etwa haben selten eine Ahnung von Technik. Die wollen einen Raum mit Nebel füllen und eine Minute später dort eine Ansprache halten. Oder einem Caterer ist nur wichtig, dass das Essen beleuchtet ist. Nebelmaschinen sind ja mein Feind. Die Musik beim Gig wird leise, eine feine Nummer erklingt und plötzlich: “Pfffffffft!” Von rechts unten schießt der Nebel ein und es stinkt nach Autoduftbäumen. Ja, da gibt es verschiedene Duftrichtungen. Vanille ist grauslich, aber wir haben schon verschiedene Fluids getestet, Tequilla zum Beispiel. Ihr schmeißt Alkohol in Nebelmaschinen? Man könnte so einiges reintun. Stell dir vor: Poppers! Damit machst Du innerhalb einer Minute einen Saal dicht. (lacht) Aber das passiert natürlich nicht! Grundsätzlich ist der Nebel unser Freund, weil du Projektionen oder Laser nur mit Nebel siehst. Besser ist nur noch Schnee. Das ist wunderschön, das Licht kommt irre, du siehst es ewig weit. In welchem Licht schauen Menschen schön aus? Das ist wie beim Essen: Kerzenlicht. Warme Töne. Amber, Magenta. Es gibt ja Künstler, die sagen: “Mach mich schön!” Dann kommt das warme Licht. Vor allem Frauen mögen das. So gesehen wären Kerzen die idealste Beleuchtung? Ja. Nur kannst Du am Laufsteg schwer 5.000 Kerzen positionieren. Vor allem müsstest du zu jeder Kerze einen Feuerwehrmann stellen. Undurchführbar. Veranstaltungsgesetz. Bei Modeschauen kommt ’s außerdem auf die Farbwiedergabe an, das ist oft schwierig, etwa wenn auch Kameralicht da sein soll oder es Showteile gibt. Einen Schatten auf der Bühne sieht man hundertmal, weil jedes Model hundertmal durchrennt. Schattenkanten bei einer Show sind was Fürchterliches. Sollte ich zuhause auch Schattenkanten verhindern? Wenn du genügend Budget für Technik und Strom hast. Aber gemütlich ist das nicht. Was ist der Profitipp für das Licht zuhause? Viele kleine Bereiche schaffen, einzelne Systeme für Arbeitsbereich, Schlafbereich, Auflegebereich, einfach verschiedene Stationen. Indirektes Licht verwenden. Mit diesen nervigen summenden Dimmern. Ja, die summen, aber es gibt eine Möglichkeit: Schwächere Lampen und wenig Dimmen. Wenn die Lampe voll brennt, brummt ´s gar nicht. Würdest Du auch Privatmenschen coachen, lichtmäßig? Nein, das ist nicht meins. Da müsstest Du dich selber verkaufen und ein Produkt dazu. Nö.
Kann Licht meine Seele beeinflussen? Es kann schon viel, aber das nicht. Da wird schon sehr viel Gigi betrieben. Du kannst das Grundbefinden beeinflussen, mehr nicht. Dass die Leute beim Stroboskoplicht mehr Speiben, zum Beispiel? Zumindest die Stimmung wird aggressiver, die Leute werden unruhiger. Kurzfristig kann das ok sein, langfristig musst Du sie halt wieder ruhiger werden lassen. Musst du selber well dressed sein bei Events? Wir werden manchmal eingekleidet, bei Chanel in der Secession hatten wir schwarzen Standard, also schwarze Hose und Jackett. Mit dem kann man aber schlecht klettern? Da zieht man sich dann um. Aber es gibt die Anforderung, mit Anzug und Krawatte zu erscheinen. Businesstypen können nur damit. Im Anzug sagt mir keiner: “Hearst, trag den Tisch da rüber!” Ein absolutes NoNo? Grün beleuchten. Kann als Effekt gut sein, aber Menschen grün beleuchten ist gemein. Du hast deine Surefire mit, aber gar kein Gaffa drum. Steckst du die nicht in den Mund wie der Tonmensch? Nö. Aber wie tust du, wenn du Licht brauchst? Ich bin ein Lichtler. Wenn ich Licht zum Arbeiten brauch, dann mach ich mir eins!
”Es gibt ja Künstler, die sagen: Mach mich schön! Dann kommt das warme Licht.”
gut aussehen will, muss auch entsprechend aus der Wäsche schauen. WER
IF LOOKS
Konrad Gregor
COULD THRILL NOSE GLAMOUR.
BOREDOM RULES.
ANGRY RICHESSE.
SMILE OF A WINNER.
Hier kommt der wahre Glamour. Kleidung ist nicht das Wichtigste, man muss sie auch entsprechend zu präsentieren wissen. Wer heute im Arwarti-hemd und Tommy Wartinger Bagpipetrousers durch Snobciety-Parties stolpert, dabei aber outriert, als würde er/sie unter Fonds nur Käse am Spieß verstehen, hat schon verloren. Der Untergang will mit Fassung getragen werden, wertkonservative Streetcats sprechen auch von “Coolness”.
Fast so provokant wie der Finger an der Nase ist die demonstrative Langeweilerpose. Wer diesen Look wagt, muss in jeder Hinsicht sattelfest sein, denn ein gelangweilter Blick kann leicht überheblich wirken. Oder, was noch viel schlimmer ist, als Antriebslosigkeit oder Indifferenz ausgelegt werden.
Zorn ist schick, Zorn ist trendy, Zorn ist stylish. Denn Zorn zeugt von Engagement und Durchschlagskraft. Und Zorn ist vor allem durch und durch jugendlich. Aus diesem Grund harmoniert der zornige Blick vor allem mit jungen, dynamischen Modemarken. Carwart, Wart Jacobs oder Calvin Wart bieten sich unter anderem als passendes Outragefit an.
Der Klassiker: Lächeln. Und zwar: Immer lächeln. Unverbindlich lächeln. Unverwüstlich lächeln. Erfreut lächeln. Unerschütterlich lächeln. Unentwegt lächeln. Bescheiden lächeln. Zwischendurch aus vollem Hals lachen. Dann wieder dezent und wissend lächeln. Wenn es die Situation erfordert, auch mal abschätzig grinsen, aber wie stets gilt: Je unschuldiger das Flair, desto gewinnbringender die Gesamtperformance.
Laszives Nasenbohren ist dabei das vielleicht gewagteste Styleacting, allerdings vor allem, weil es nicht jedem gut zu Gesichte steht. Wer den Finger im Zinken versenkt wie den Diamantbohrer im Ölloch, hat nichts verstanden. Nasebohren ist nur mit dezenter Unschuldskokettiere dressworthy, darum auch meist das Privileg der Frauen und für diese eine attraktive Alternative zum ewigen Schmachten und Anhimmeln (das natürlich nach wie vor nichts von seinem Charme verloren hat).
Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Langeweile zugleich für alle unterhaltsam ist. Der beste Tipp: Ihre aufgesetzte Langeweilermiene sollte charmant und beschwingt sein, eine Aufforderung für alle Partygäste, mit Ihnen ein Pläuschchen zu machen, Sie auf andere Gedanken zu lenken. So wirken Sie nicht nur unverbindlich und angenehm für alle Anwesenden, Sie schleppen auch gleich die blonde Sekretärin des Vorstandsdirektors ab, was wieder Ihrer nächsten Investition zu Gute kommt. Langeweile trägt sich übrigens am besten zu Klaus Wartfeld und Wartel.
Wer es gerne etwas moderater mag, oder vom ewigen Stirnrunzeln leicht Migräne bekommt, für den gibt es auch moderatere Varianten. Looks nach dem Motto “Gerade verpuffter Zorn” oder “Post-Zorn-Depression” passen ideal zu Dessous von Awartell oder Wartford. Schöner Nebeneffekt übrigens: Viele hippe Zornträger berichten davon, dass dieser Look ihnen eine Ahnung davon gibt, wie es sein könnte, hätten sie jemals in ihrem Leben wirkliche Geldsorgen gehabt. (Was, Daddy sei Dank, aber nie wirklich ein Thema war.)
Denn wie wir alle wissen: Dem Lachenden gehört die Welt. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn das Konto ebenfalls vor Lachen fast platzt. Aber selbst wenn es nicht so sein sollte: Es gibt keine gähnende Leere auf dem Konto, die man nicht durch ein gewinnbringendes Lächeln kaschieren könnte. Darum: Gehen Sie nie aus, ohne auf Ihr bezauberndes Lächeln zu vergessen. Denn dem Lächelnden gehört die Welt. Und die Welt gehört der Großfinanz. Und die kann derzeit gar nicht anders, als aus vollem Hals zu lachen.
gut aussehen will, muss auch entsprechend aus der Wäsche schauen. WER
IF LOOKS
Konrad Gregor
COULD THRILL NOSE GLAMOUR.
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ANGRY RICHESSE.
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Hier kommt der wahre Glamour. Kleidung ist nicht das Wichtigste, man muss sie auch entsprechend zu präsentieren wissen. Wer heute im Arwarti-hemd und Tommy Wartinger Bagpipetrousers durch Snobciety-Parties stolpert, dabei aber outriert, als würde er/sie unter Fonds nur Käse am Spieß verstehen, hat schon verloren. Der Untergang will mit Fassung getragen werden, wertkonservative Streetcats sprechen auch von “Coolness”.
Fast so provokant wie der Finger an der Nase ist die demonstrative Langeweilerpose. Wer diesen Look wagt, muss in jeder Hinsicht sattelfest sein, denn ein gelangweilter Blick kann leicht überheblich wirken. Oder, was noch viel schlimmer ist, als Antriebslosigkeit oder Indifferenz ausgelegt werden.
Zorn ist schick, Zorn ist trendy, Zorn ist stylish. Denn Zorn zeugt von Engagement und Durchschlagskraft. Und Zorn ist vor allem durch und durch jugendlich. Aus diesem Grund harmoniert der zornige Blick vor allem mit jungen, dynamischen Modemarken. Carwart, Wart Jacobs oder Calvin Wart bieten sich unter anderem als passendes Outragefit an.
Der Klassiker: Lächeln. Und zwar: Immer lächeln. Unverbindlich lächeln. Unverwüstlich lächeln. Erfreut lächeln. Unerschütterlich lächeln. Unentwegt lächeln. Bescheiden lächeln. Zwischendurch aus vollem Hals lachen. Dann wieder dezent und wissend lächeln. Wenn es die Situation erfordert, auch mal abschätzig grinsen, aber wie stets gilt: Je unschuldiger das Flair, desto gewinnbringender die Gesamtperformance.
Laszives Nasenbohren ist dabei das vielleicht gewagteste Styleacting, allerdings vor allem, weil es nicht jedem gut zu Gesichte steht. Wer den Finger im Zinken versenkt wie den Diamantbohrer im Ölloch, hat nichts verstanden. Nasebohren ist nur mit dezenter Unschuldskokettiere dressworthy, darum auch meist das Privileg der Frauen und für diese eine attraktive Alternative zum ewigen Schmachten und Anhimmeln (das natürlich nach wie vor nichts von seinem Charme verloren hat).
Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Langeweile zugleich für alle unterhaltsam ist. Der beste Tipp: Ihre aufgesetzte Langeweilermiene sollte charmant und beschwingt sein, eine Aufforderung für alle Partygäste, mit Ihnen ein Pläuschchen zu machen, Sie auf andere Gedanken zu lenken. So wirken Sie nicht nur unverbindlich und angenehm für alle Anwesenden, Sie schleppen auch gleich die blonde Sekretärin des Vorstandsdirektors ab, was wieder Ihrer nächsten Investition zu Gute kommt. Langeweile trägt sich übrigens am besten zu Klaus Wartfeld und Wartel.
Wer es gerne etwas moderater mag, oder vom ewigen Stirnrunzeln leicht Migräne bekommt, für den gibt es auch moderatere Varianten. Looks nach dem Motto “Gerade verpuffter Zorn” oder “Post-Zorn-Depression” passen ideal zu Dessous von Awartell oder Wartford. Schöner Nebeneffekt übrigens: Viele hippe Zornträger berichten davon, dass dieser Look ihnen eine Ahnung davon gibt, wie es sein könnte, hätten sie jemals in ihrem Leben wirkliche Geldsorgen gehabt. (Was, Daddy sei Dank, aber nie wirklich ein Thema war.)
Denn wie wir alle wissen: Dem Lachenden gehört die Welt. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn das Konto ebenfalls vor Lachen fast platzt. Aber selbst wenn es nicht so sein sollte: Es gibt keine gähnende Leere auf dem Konto, die man nicht durch ein gewinnbringendes Lächeln kaschieren könnte. Darum: Gehen Sie nie aus, ohne auf Ihr bezauberndes Lächeln zu vergessen. Denn dem Lächelnden gehört die Welt. Und die Welt gehört der Großfinanz. Und die kann derzeit gar nicht anders, als aus vollem Hals zu lachen.
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Foto: sxc.hu (keb)
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ICH SAG’S IHNEN GLEICH:
Na, jedenfalls bin ich eingladen, schau pünktlich um acht rüber zu ihm und staun’ nicht schlecht: Hat der Bursch doch wirklich ein erstklassiges Chili con Carne gezaubert! Kein Vergleich zu dem Dosenzeug, das ich sonst immer runterwürgen muss. Seit meine Frau mich verlassen hat, ist es um die Kochkünste im Haushalt mager bestellt. Obwohl, Mageres hab’ ich schon lang nimmer gegessen ... Wurscht, ich genieß’ also mein Chili und das Bier, das ich als kleines Dankeschön mitgebracht hab. Bitte, er hat’s mir von selber angeboten! Dann passiert’s. Die Überdosis Bohnen macht sich bei uns beiden beinahe zeitgleich bemerkbar. Als Gentleman der alten Schule lass’ ich ihm natürlich den Vortritt beim Austritt. Auf einmal fangt er am heißen Stuhl zum Lachen und zum Fluchen an. Hat der Kerl doch grad’ nach dem Chili kein Häuslpapier im Haus. Und jetzt kommt der Bär ins Spiel. Ich geh rüber zu mir, schnapp mir die letzte Rolle und fang an, die vier Lagen auseinander zu fitzeln. Zwei Lagen für jeden, weil der Arsch ist ja doch nicht so wählerisch wie man glaubt. Vor allem in einer Notsituation wie dieser. Und da schau her, fünf Minuten später halt ich zwei Rollen Klopapier in der Hand. Ich sag’s Ihnen, an dem Abend hab’ sogar ich was dazugelernt: Luxus ist, wenn eine Rolle Klopapier für zwei Häusln reicht.
Herzlichst, Herr Hammer
MALOSSI
hilfreiche Essensratgeber der Gebrüder Moped. DER äusserst
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HILFT Apropos Luxus: Kennen Sie dieses neue Häuslpapier mit dem fetten Bären? Das blaue, vierlagige? Eine Wohltat, sag’ ich ihnen! Luxus fürs Popscherl. Man gönnt sich ja sonst nix, sag’ ich immer. Grad’ in Zeiten wie diesen.
MENSA
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HERR HAMMER
Ich mag keine Menschen. Aber helfen tu ich ihnen gern. Also, mein junger Nachbar, der wird mir immer sympathischer. Neulich hat er mich zum Essen eingeladen. Nix aufwendiges hat er g’meint, er ist ja noch Student. Da wär Essen an und für sich schon Luxus für ihn, meint er.
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ONE NIGHTOUT Wenn die Temperaturen steigen, wollen wir uns abends freier bewegen, und verzichten gerne auf die großen Bags. Erfreulich, dass es für wallende Gefühle und heiße One Night Stands jetzt auch alles gibt, was locker luftig in eine knallenge Fivepocket paßt. Verführerisches Rot und trendiges Lila machen dieses Ensemble perfekt. Ausgehen im Mai nie ohne!
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Der leichte Butterfly mit praktischer Fernbedienung. ER muß ja nicht wissen, wer die gerade hat. Direkt statt Slip, immer ein wonniges Gefühl. ab 69,- Euro, www.liebenswart.at Stramme Begleiter, glatt und natürlich, machen zu jeder Zeit autark. Und sicher. Einfach einzustecken, multifunktional, ob gegen den Belästiger auf der Straße oder den Volltrunkenen im Bett. ab 29,Euro, www.liebenswart.at
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Nicht nur in der chinesischen Medizin bewährt: Beruhigende Kugeln, die IHN nicht ängstigen aber auch den Faustschlag zur Not verstärken. ab 49,- Euro, www.liebenswart.at Eine edle Brille im angesagten Ganzgesichtslook verdeckt verheulte Augen und vertränte Säcke. Schonende Verdunkelung garantiert. ab 29,- Euro, www.swiss-wart.com Keine Jeans ohne Gürtel! Dieser lässt sich fesselnd winden, und macht IHN fertig. ab 29,- Euro, www.guertelmeister.at Strohhalme, kess in die Haare gesteckt, geben Sicherheit bei bolivianischen oder gar kolumbianischen Tänzen. Reih um den Schein gehen lässt nur noch, wer von gestern ist. ab 0,99 Euro, www.freebolivia.at
kann kommen. Und wir mit ihm. Sagt Alice. DER FRÜHLING
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Die Zahnbürste dient nicht nur zur Massage des Zahnfleisches. Damit frau auch morgen noch kräftig zubeißen kann. ab 2,99 Euro, www.kukiwart.at Bargeld ist von gestern, wenn schon zahlen, dann stilecht. Jetzt besser: Widerstandsfähiges Hartplastik erhöht die Schneidefähigkeit. je nach Kontostand, www.masterwart.at Nie ohne Gummi, denn nicht immer läuft alles wie geschmiert. ER findet´s doof? Umdrehen, den Mann! ab 2,99 Euro, www.wartex.at Die Spange war zu Großmutterszeiten noch verhasst, jetzt aber voll im Trend. Ein extra strenger Haarclip erzeugt nicht nur am Kopf ein feines Ziehen. ab 2,99 Euro, www.spangerl.at
E
ssen ist im Grunde total scheiße. Essen hat uns aus dem Paradies vertrieben, es unterbricht laufend den täglichen Flow, kostet Geld und verursacht Televisionen wie Alex und Andi. Der Zwiebel provoziert Tränen, die Bohne Pupse und KakerlakenCurry Mundgeruch. Was soll daran gut sein? Essen ist im Grunde ein soziales Konstrukt. Wir sind konditioniert zu essen, haben es nicht anders gelernt. Niemand isst von Natur aus gerne. Essen ist vielmehr ein kognitiver Griff in den Gatsch. Unsere Eltern mahlen aus ihren Lieblingsgerichten breiartiges Püree (das finden sie Hipp), um es uns im Babyalter mit hinterhältigen Tricks in den Mund zu stopfen: Einen für die Mama, einen für den Papa. Mehr können Sie für Ihr vorgestriges Familienbild nicht tun! Frau Wallecek will uns im Privatfernsehen nicht nur weis machen, dass angeblich auch Mädchen “Sasha” heißen können (Und unsere Freundinnen heißen Peter und Paul, gelt?), sondern auch, dass wir fünfmal (!) am Tag etwas essen sollen. Fünfmal am Tag? Die Apotheose der Völlerei als MüsliRiegel vor den Toren der AsketInnen? Was hat die Frau an der Waffel? Wie kommen eigentlich Moslems dazu, dann auch fünfmal am Tag für uns Ungläubige beten zu müssen? Und: Nichts, was so oft gemacht wird, kann wirklich gut sein. Zu langweilig! Ganz abgesehen von der öden, zeitraubenden Kocherei. DemagogInnen kochen ihr Süppchen auf der brodelnden Volksseele. Wollen wir doch nicht, oder? Die Konklusio: Hören Sie auf damit! Lieber am Strand braten, als zu Hause kochen. Das Essen verweigern? Komplett? Das geht natürlich nicht. Das ist selbst uns - dem Brüderpaar mit dem kalorienfreien Namen - klar. Die Mensenmafia, die Ingwerindustrie, die weltweiten Gurkerl-Cluster, sie alle haben die Welt im Würgegriff. Sie halten uns auf Denk-Diät wie einst unsere Eltern. Also werden wir wohl weiter essen. Sorry. Um Ihnen diese Resignation doch wenigstens ein bisschen lustvoll zu gestalten, eröffnen wir die Mensa Malossi. Ein ernährungstechnisches Aufklärungswerk der Gebrüder Moped. Lernen Sie, wie Sie aus einem Inzersdorfer Dosengulasch einen leckeren Schweine-Cocktail kreieren, wie Sie EinkaufsterroristInnen der Sorte “Zweite Kassa, bitte!!!!” gewaltfrei KO schlagen oder warum faschierter Hausverstand am besten in der Teekanne gesotten wird. Denn wie klagte einst Eva vor dem ersten vegetarischen Imbiss-Stand: “Die Schlange hat mich verführt, da habe ich gegessen!” Gebrüder Moped. Kabarett aus Wien & Überzeugung. Aktuelles Programm: GAGA 17.04.09 - Wien/Kabarett Niedermair 16.05.09 - Wien/Kulisse www.gebruedermoped.com
Zuviel geschluckt? Dieses altbewährte Hausmittel hilft immer. ab 2,99 Euro, www.dieteekannemachtindentee.at Verweht die Fahne und schont das Personal. Empfehlung: Beim Akt diskret hinters Ohr. Seines natürlich. ab 0,99 Euro, www.juicywart.at Gegen unschönes Übergeben im Taxi noch immer das Beste. Sprudelt sauber, sprudelt frisch. ab 2,99 Euro, www.alko.at
Tierversuche beweisen: Essen macht dick, zuckerkrank und versaut die Gesellschaft.
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hilfreiche Essensratgeber der Gebrüder Moped. DER äusserst
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HILFT Apropos Luxus: Kennen Sie dieses neue Häuslpapier mit dem fetten Bären? Das blaue, vierlagige? Eine Wohltat, sag’ ich ihnen! Luxus fürs Popscherl. Man gönnt sich ja sonst nix, sag’ ich immer. Grad’ in Zeiten wie diesen.
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Ich mag keine Menschen. Aber helfen tu ich ihnen gern. Also, mein junger Nachbar, der wird mir immer sympathischer. Neulich hat er mich zum Essen eingeladen. Nix aufwendiges hat er g’meint, er ist ja noch Student. Da wär Essen an und für sich schon Luxus für ihn, meint er.
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ONE NIGHTOUT Wenn die Temperaturen steigen, wollen wir uns abends freier bewegen, und verzichten gerne auf die großen Bags. Erfreulich, dass es für wallende Gefühle und heiße One Night Stands jetzt auch alles gibt, was locker luftig in eine knallenge Fivepocket paßt. Verführerisches Rot und trendiges Lila machen dieses Ensemble perfekt. Ausgehen im Mai nie ohne!
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Der leichte Butterfly mit praktischer Fernbedienung. ER muß ja nicht wissen, wer die gerade hat. Direkt statt Slip, immer ein wonniges Gefühl. ab 69,- Euro, www.liebenswart.at Stramme Begleiter, glatt und natürlich, machen zu jeder Zeit autark. Und sicher. Einfach einzustecken, multifunktional, ob gegen den Belästiger auf der Straße oder den Volltrunkenen im Bett. ab 29,Euro, www.liebenswart.at
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Nicht nur in der chinesischen Medizin bewährt: Beruhigende Kugeln, die IHN nicht ängstigen aber auch den Faustschlag zur Not verstärken. ab 49,- Euro, www.liebenswart.at Eine edle Brille im angesagten Ganzgesichtslook verdeckt verheulte Augen und vertränte Säcke. Schonende Verdunkelung garantiert. ab 29,- Euro, www.swiss-wart.com Keine Jeans ohne Gürtel! Dieser lässt sich fesselnd winden, und macht IHN fertig. ab 29,- Euro, www.guertelmeister.at Strohhalme, kess in die Haare gesteckt, geben Sicherheit bei bolivianischen oder gar kolumbianischen Tänzen. Reih um den Schein gehen lässt nur noch, wer von gestern ist. ab 0,99 Euro, www.freebolivia.at
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ssen ist im Grunde total scheiße. Essen hat uns aus dem Paradies vertrieben, es unterbricht laufend den täglichen Flow, kostet Geld und verursacht Televisionen wie Alex und Andi. Der Zwiebel provoziert Tränen, die Bohne Pupse und KakerlakenCurry Mundgeruch. Was soll daran gut sein? Essen ist im Grunde ein soziales Konstrukt. Wir sind konditioniert zu essen, haben es nicht anders gelernt. Niemand isst von Natur aus gerne. Essen ist vielmehr ein kognitiver Griff in den Gatsch. Unsere Eltern mahlen aus ihren Lieblingsgerichten breiartiges Püree (das finden sie Hipp), um es uns im Babyalter mit hinterhältigen Tricks in den Mund zu stopfen: Einen für die Mama, einen für den Papa. Mehr können Sie für Ihr vorgestriges Familienbild nicht tun! Frau Wallecek will uns im Privatfernsehen nicht nur weis machen, dass angeblich auch Mädchen “Sasha” heißen können (Und unsere Freundinnen heißen Peter und Paul, gelt?), sondern auch, dass wir fünfmal (!) am Tag etwas essen sollen. Fünfmal am Tag? Die Apotheose der Völlerei als MüsliRiegel vor den Toren der AsketInnen? Was hat die Frau an der Waffel? Wie kommen eigentlich Moslems dazu, dann auch fünfmal am Tag für uns Ungläubige beten zu müssen? Und: Nichts, was so oft gemacht wird, kann wirklich gut sein. Zu langweilig! Ganz abgesehen von der öden, zeitraubenden Kocherei. DemagogInnen kochen ihr Süppchen auf der brodelnden Volksseele. Wollen wir doch nicht, oder? Die Konklusio: Hören Sie auf damit! Lieber am Strand braten, als zu Hause kochen. Das Essen verweigern? Komplett? Das geht natürlich nicht. Das ist selbst uns - dem Brüderpaar mit dem kalorienfreien Namen - klar. Die Mensenmafia, die Ingwerindustrie, die weltweiten Gurkerl-Cluster, sie alle haben die Welt im Würgegriff. Sie halten uns auf Denk-Diät wie einst unsere Eltern. Also werden wir wohl weiter essen. Sorry. Um Ihnen diese Resignation doch wenigstens ein bisschen lustvoll zu gestalten, eröffnen wir die Mensa Malossi. Ein ernährungstechnisches Aufklärungswerk der Gebrüder Moped. Lernen Sie, wie Sie aus einem Inzersdorfer Dosengulasch einen leckeren Schweine-Cocktail kreieren, wie Sie EinkaufsterroristInnen der Sorte “Zweite Kassa, bitte!!!!” gewaltfrei KO schlagen oder warum faschierter Hausverstand am besten in der Teekanne gesotten wird. Denn wie klagte einst Eva vor dem ersten vegetarischen Imbiss-Stand: “Die Schlange hat mich verführt, da habe ich gegessen!” Gebrüder Moped. Kabarett aus Wien & Überzeugung. Aktuelles Programm: GAGA 17.04.09 - Wien/Kabarett Niedermair 16.05.09 - Wien/Kulisse www.gebruedermoped.com
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liest, ist selbst schuld. Eine gute Zeitung muss zuallererst getragen werden. Denn Lesen ist schlecht für die Augen und macht außerdem Falten. Bloß, welche Zeitung passt zu welchem Look am besten? Der Hydra-Test für den Paperboy und das Papergirl. WER ZEITUNGEN
Maximilian Zirkowitsch & Sebastian Klug
UNTRAGBARE
BLATTER Krone: auftragsgemäße 1,77
Denken Sie an Ihren Jogger! Nein, nicht der knackige Mann, der immer morgens an ihrem Fenster ... Der Jogginganzug, Sie Ferkel! Genau! Und dazu kombiniert der moderne Mann die Krone. Das ist voll okay für den Freizeitsport, aber auch für daheim. Die obligorischen Flecken stören auch niemanden. Ansonsten geht die Krone aber gar nicht! Meistens liegt sie nämlich. Am Esstisch, im Kaffeehaus, in der Kantine. Die krachtrockenen Trends der 60er, 70er, 80er und (ach weh!) 90er riecht man gute sechs Jahre gegen den Wind. Die Krone, ein Mode-Quickie ohne Folgen. “Hearst, Willie! Schau in die Krone! Oba ziag den OaschTschogga aus!“ (Roland Düringer, Superbolic, 1995)
Profil: unerträgliche 4,7 Mit Staunen reagieren wir immer noch auf die krude Auswahl besonders garstiger Testimonials (Chris Rainer, Hasi Hoffmann-Ostenhof und P.M. “die nicht so interessante Meinung” Lingens). Machte sich das “Profil” früher noch ganz gut vor dem Spiegel (“Hoho!”), ist es heute eher die Ausgeburt einer billigen Hurerei mit dem Kapital. Was sich als Flirt anbahnte, endete als Gangbang (vgl. Wikipedia “Gruppenzwang”). Profil ist rot und dick ... wer denkt da an Penisse? Wir denken an leckere Koteletts am Grill. Mmmh, der Sommer kann kommen! (siehe Grillspecial in Hydra #6). Als modisches Gimmick heutzutage einfach nicht mehr trashig genug. “Mit viel Majoran würzen! Das täuscht über den Verwesungsgeruch hinweg.” (Jamie Oliver, 2007)
Die Presse: einträgliche 2,09 Der Presseträger führt sein Blatt mit nicht geringem Stolz am Revers. Sie ist ihren Ständen verpflichtet. “Die Presse trägt sich leicht und schmückt in jeder Situation. Das ist
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ihr Erfolgsrezept!”, führt Alt-1848er Andreas Unterberger aus, und die Genugtuung funkelt in seinen Augen. Dem können wir im Wesentlichen nur beipflichten. Frei seit über 160 Jahren kann sie sowohl mit Abendgarderobe als auch dem ganz gewöhnlichen Burberry Coat kombiniert werden. Außerdem schützt sie vor verderblichen Einflüssen der feindlichen Umwelt. Optische Umbrüche und Überraschungen darf man freilich keine erwarten. “Burberry fields forever” (The Beatles, 1967)
Die Furche: abträgliche 3,1 (Amen) Wem die Furche auf dem Weg zur Kommunion versehentlich aus der Kutte fällt, bekommt im Pfarrhaus eine doppelte Portion (lecker!) und auch einen Schluck Lacrima Christi nach dem Hochamt. Damit ist klar, wo Du die Furche tragen sollst! Und auch wie. Nämlich im Namen des einen Gottes Israels, der dich aus der babylonischen Gefangenschaft und ägyptischer Sklaverei befreit hat. Mach dir kein Abbild von ihm! Nur Herr Jesus Christus trug sein Kreuz mit mehr Würde und Anmut als wir die Furche. Und wenn sie einmal nach Fisch stinkt, einfach kurz im Schonwaschgang bei 180° behandeln. “Mit der Furche sind Sie auf der richtigen, weil rechten Seite Gottes. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.” (Die Bibel, Vatikanisches Konzil, 325 n. Chr.)
Der Standard: abgetragene 3,3 Der Standard wird seit jeher auf dem Weg zur Börse unter der linken Schulter (rechts der Regenschirm) getragen, fügt er sich doch farblich problemlos in Nadelstreif und Paisley ein. Früher noch getragen zum Behufe intellektueller Distinguiertheit, heute mehr um intellektuell gleichzuschalten. “Der Standard” ist in der Formgebung konservativer als man auf den ersten Bick zu erkennen
“Österreich trägt man nicht einfach so. Österreich trägt vielmehr einfach auf.” vermeint. Müssten wir ein Auto dazu empfehlen, wär’s schwer. Gut, dass wir das nicht müssen! Sportlich-elegant, zeitlos, klassisch … alles Begriffe, die sowohl den Standard-Träger als auch die Nackedei auf Seite Drei in so manchem Boulevardblatt trefflich beschreiben. “Ich heiße superfantastisch, ich trag’ den Standard mit Lachsfisch.” (Franz Ferdinand, 2004)
Österreich: auftragende 4,19 Sie müssen nicht ReinHARD FendRICH sein, um ÖsterREICH gut zu finden. Sie müssen auch nicht österREICH sein, um ÖsterREICH zu tragen. “Creative Mind” Wolfgang Fellner hat den “casual friday” zum Prinzip erhoben: “Ich will die Zeitung, die jeder so mag. Ich hab’ an etwas Leichtes gedacht, das zugleich irgendwie schwer ist, vom Gedanken her, mein’ ich.”. Nur allzu verständlich! Österreich trägt man nicht einfach so. Österreich wird nicht einfach so getragen. Österreich trägt vielmehr einfach auf. So! Zwar zu hässlich für die ATV High Society und zu jung für die ORF Seitenblicke, ist das “Blatt” allemal ein tauglicher Begleiter für den kurzen Weg in die Arbeit oder ins liderliche Nageldesignstudio. “Sicher nicht DAS superfreshe Label. Aber, hey, wir sind hier nicht in Paris, Dirk.” (Tocotronic, 1995)
News: untragbare 4,2 Hier kommt Rene! Er trägt sein “News” heute auf dem Weg in die gemischte Clubsauna “Golden Velvet”, denn das sympathische Skandalblatt – gleichsam die Skandelnudel der Wochenmagazine – hat bequem in der Bademanteltasche Platz (ca. 350 mm x 220 mm). Vergangenes Wochenende war Rene im Swingerclub “Rudely Fucking Simmering”. Sein “News” war mit dabei und das Einzige, das er an diesem Abend nicht getauscht hat. Rene selbst dazu: “Nix passt besser zu mein’ Schnauzer und betont
dabei mei Goidketterl so gut!” Tja, nichts betont einen Schnauzbart besser und passt so gut zu einem Goldketterl wie News. “DIE Eintrittskarte in jedes Etablissement ab 18. It’s Hardcore, Baby!” (Helge Schneider, 1993)
Kurier: träge 3,8 Unauffällig wie eine Yves Saint Laurent-Robe am Opernball passt sich der Kurier dem Tageslook geschmeidig an. Kaum noch zu erkennen, ob wir ihn oder er uns trägt. Harmlos, wie ein Kuss, auf dem Weg zur Raika ein Muss. (Oh, ein Reim!) Wer nicht aneckt und kein “Profil” hat, wer die Mitte will und die Mitte lebt, der trägt Kurier. Außerdem: Auch in der Freizeit gibt es Kurier. Besonders häufig wird er übrigens immer noch im Regierungsviertel von St.Pölten getragen, wo er als modisches Must fungiert und Türen auf allen Ebenen im nicht allzu hohen ORF Landesstudio öffnet. “Dieser Kurier ist nicht mehr des Zaren.” (Curd Jürgens, 1966)
Der Falter: tragische 1,78 Wer mit dem Rad durch Neubau flitzt, schnell mal Oliven am Naschmarkt um ein Geld kauft, von dem eine Floridsdorfer Mindestpensionistin zwei Wochen vom Hofersortiment lebt, wer Robert Misik zuwinkt und nicht davor scheut, seine Gesinnung am fair gehandelten Label-Leiberl (“Schöört”) zu tragen, der trägt auch stets den “Falter” mit sich. Nämlich rum, nichts anders. “Fuck me, i’m soon to be famous. Or already?” strahlt der Träger aus und repräsentiert selbstverliebte Reflektiertheit der breiten, postmodernen Beliebigkeit redaktioneller Façon: “Garçon, une Bionade s.v.p.!” “Armin Thurnherr war es dreimal nicht.” (Thomas Bernhard, Alte Meister, 1985)
41
liest, ist selbst schuld. Eine gute Zeitung muss zuallererst getragen werden. Denn Lesen ist schlecht für die Augen und macht außerdem Falten. Bloß, welche Zeitung passt zu welchem Look am besten? Der Hydra-Test für den Paperboy und das Papergirl. WER ZEITUNGEN
Maximilian Zirkowitsch & Sebastian Klug
UNTRAGBARE
BLATTER Krone: auftragsgemäße 1,77
Denken Sie an Ihren Jogger! Nein, nicht der knackige Mann, der immer morgens an ihrem Fenster ... Der Jogginganzug, Sie Ferkel! Genau! Und dazu kombiniert der moderne Mann die Krone. Das ist voll okay für den Freizeitsport, aber auch für daheim. Die obligorischen Flecken stören auch niemanden. Ansonsten geht die Krone aber gar nicht! Meistens liegt sie nämlich. Am Esstisch, im Kaffeehaus, in der Kantine. Die krachtrockenen Trends der 60er, 70er, 80er und (ach weh!) 90er riecht man gute sechs Jahre gegen den Wind. Die Krone, ein Mode-Quickie ohne Folgen. “Hearst, Willie! Schau in die Krone! Oba ziag den OaschTschogga aus!“ (Roland Düringer, Superbolic, 1995)
Profil: unerträgliche 4,7 Mit Staunen reagieren wir immer noch auf die krude Auswahl besonders garstiger Testimonials (Chris Rainer, Hasi Hoffmann-Ostenhof und P.M. “die nicht so interessante Meinung” Lingens). Machte sich das “Profil” früher noch ganz gut vor dem Spiegel (“Hoho!”), ist es heute eher die Ausgeburt einer billigen Hurerei mit dem Kapital. Was sich als Flirt anbahnte, endete als Gangbang (vgl. Wikipedia “Gruppenzwang”). Profil ist rot und dick ... wer denkt da an Penisse? Wir denken an leckere Koteletts am Grill. Mmmh, der Sommer kann kommen! (siehe Grillspecial in Hydra #6). Als modisches Gimmick heutzutage einfach nicht mehr trashig genug. “Mit viel Majoran würzen! Das täuscht über den Verwesungsgeruch hinweg.” (Jamie Oliver, 2007)
Die Presse: einträgliche 2,09 Der Presseträger führt sein Blatt mit nicht geringem Stolz am Revers. Sie ist ihren Ständen verpflichtet. “Die Presse trägt sich leicht und schmückt in jeder Situation. Das ist
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ihr Erfolgsrezept!”, führt Alt-1848er Andreas Unterberger aus, und die Genugtuung funkelt in seinen Augen. Dem können wir im Wesentlichen nur beipflichten. Frei seit über 160 Jahren kann sie sowohl mit Abendgarderobe als auch dem ganz gewöhnlichen Burberry Coat kombiniert werden. Außerdem schützt sie vor verderblichen Einflüssen der feindlichen Umwelt. Optische Umbrüche und Überraschungen darf man freilich keine erwarten. “Burberry fields forever” (The Beatles, 1967)
Die Furche: abträgliche 3,1 (Amen) Wem die Furche auf dem Weg zur Kommunion versehentlich aus der Kutte fällt, bekommt im Pfarrhaus eine doppelte Portion (lecker!) und auch einen Schluck Lacrima Christi nach dem Hochamt. Damit ist klar, wo Du die Furche tragen sollst! Und auch wie. Nämlich im Namen des einen Gottes Israels, der dich aus der babylonischen Gefangenschaft und ägyptischer Sklaverei befreit hat. Mach dir kein Abbild von ihm! Nur Herr Jesus Christus trug sein Kreuz mit mehr Würde und Anmut als wir die Furche. Und wenn sie einmal nach Fisch stinkt, einfach kurz im Schonwaschgang bei 180° behandeln. “Mit der Furche sind Sie auf der richtigen, weil rechten Seite Gottes. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.” (Die Bibel, Vatikanisches Konzil, 325 n. Chr.)
Der Standard: abgetragene 3,3 Der Standard wird seit jeher auf dem Weg zur Börse unter der linken Schulter (rechts der Regenschirm) getragen, fügt er sich doch farblich problemlos in Nadelstreif und Paisley ein. Früher noch getragen zum Behufe intellektueller Distinguiertheit, heute mehr um intellektuell gleichzuschalten. “Der Standard” ist in der Formgebung konservativer als man auf den ersten Bick zu erkennen
“Österreich trägt man nicht einfach so. Österreich trägt vielmehr einfach auf.” vermeint. Müssten wir ein Auto dazu empfehlen, wär’s schwer. Gut, dass wir das nicht müssen! Sportlich-elegant, zeitlos, klassisch … alles Begriffe, die sowohl den Standard-Träger als auch die Nackedei auf Seite Drei in so manchem Boulevardblatt trefflich beschreiben. “Ich heiße superfantastisch, ich trag’ den Standard mit Lachsfisch.” (Franz Ferdinand, 2004)
Österreich: auftragende 4,19 Sie müssen nicht ReinHARD FendRICH sein, um ÖsterREICH gut zu finden. Sie müssen auch nicht österREICH sein, um ÖsterREICH zu tragen. “Creative Mind” Wolfgang Fellner hat den “casual friday” zum Prinzip erhoben: “Ich will die Zeitung, die jeder so mag. Ich hab’ an etwas Leichtes gedacht, das zugleich irgendwie schwer ist, vom Gedanken her, mein’ ich.”. Nur allzu verständlich! Österreich trägt man nicht einfach so. Österreich wird nicht einfach so getragen. Österreich trägt vielmehr einfach auf. So! Zwar zu hässlich für die ATV High Society und zu jung für die ORF Seitenblicke, ist das “Blatt” allemal ein tauglicher Begleiter für den kurzen Weg in die Arbeit oder ins liderliche Nageldesignstudio. “Sicher nicht DAS superfreshe Label. Aber, hey, wir sind hier nicht in Paris, Dirk.” (Tocotronic, 1995)
News: untragbare 4,2 Hier kommt Rene! Er trägt sein “News” heute auf dem Weg in die gemischte Clubsauna “Golden Velvet”, denn das sympathische Skandalblatt – gleichsam die Skandelnudel der Wochenmagazine – hat bequem in der Bademanteltasche Platz (ca. 350 mm x 220 mm). Vergangenes Wochenende war Rene im Swingerclub “Rudely Fucking Simmering”. Sein “News” war mit dabei und das Einzige, das er an diesem Abend nicht getauscht hat. Rene selbst dazu: “Nix passt besser zu mein’ Schnauzer und betont
dabei mei Goidketterl so gut!” Tja, nichts betont einen Schnauzbart besser und passt so gut zu einem Goldketterl wie News. “DIE Eintrittskarte in jedes Etablissement ab 18. It’s Hardcore, Baby!” (Helge Schneider, 1993)
Kurier: träge 3,8 Unauffällig wie eine Yves Saint Laurent-Robe am Opernball passt sich der Kurier dem Tageslook geschmeidig an. Kaum noch zu erkennen, ob wir ihn oder er uns trägt. Harmlos, wie ein Kuss, auf dem Weg zur Raika ein Muss. (Oh, ein Reim!) Wer nicht aneckt und kein “Profil” hat, wer die Mitte will und die Mitte lebt, der trägt Kurier. Außerdem: Auch in der Freizeit gibt es Kurier. Besonders häufig wird er übrigens immer noch im Regierungsviertel von St.Pölten getragen, wo er als modisches Must fungiert und Türen auf allen Ebenen im nicht allzu hohen ORF Landesstudio öffnet. “Dieser Kurier ist nicht mehr des Zaren.” (Curd Jürgens, 1966)
Der Falter: tragische 1,78 Wer mit dem Rad durch Neubau flitzt, schnell mal Oliven am Naschmarkt um ein Geld kauft, von dem eine Floridsdorfer Mindestpensionistin zwei Wochen vom Hofersortiment lebt, wer Robert Misik zuwinkt und nicht davor scheut, seine Gesinnung am fair gehandelten Label-Leiberl (“Schöört”) zu tragen, der trägt auch stets den “Falter” mit sich. Nämlich rum, nichts anders. “Fuck me, i’m soon to be famous. Or already?” strahlt der Träger aus und repräsentiert selbstverliebte Reflektiertheit der breiten, postmodernen Beliebigkeit redaktioneller Façon: “Garçon, une Bionade s.v.p.!” “Armin Thurnherr war es dreimal nicht.” (Thomas Bernhard, Alte Meister, 1985)
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GENDERSKOP
IM EINKLANG MIT DER ... ÄH ...
SEELE
von unserer Sternen- und Herzensexpertin Helga Sri Seitan. ERSTELLT
WIDDER/MUTTERSCHAF
GUTER RAT ist teuer.
21. März bis 20. April Sie haben große Liebeschancen in den nächsten Wochen. Sprechen Sie eineN Zwilling an und scheuen Sie nicht vor gewagten Angeboten. Es wird sich lohnen. Hauptsache, Sie bekommen ihn/sie/es ins Bett.
Trotzdem antwortet unsere Lebens- und Bewußtseinsexpertin Helga Sri Seitan auf die Fragen unserer LeserInnen.
STIER/KUH
Heidi Pestal
21. April bis 20. Mai Eine unerwartete Herausforderung werden Sie nur mit der nötigen Souveränität meistern. Aber Vorsicht: EinE KonkurentÖse möchte Ihnen den Platz streitig machen. Es gibt nur eine Lösung: Sex mit dem Feind, egal in welcher Form.
itan! e S i r S ng Frau e erlegu b e i er Üb it meinen h L c li d grün en, m sich
35kg Knoblauch, 27kg frischen Ingwer, 40kg Walnüsse und 1 Fremdwörterbuch (Jg. 1968). Die Nüsse müssen sie trocken rösten, den Knoblauch klein hacken, in etwas Olivenöl anschmurgeln und mit den Nüssen vermengen. Den Ingwer in Scheiben schneiden und für 12 Stunden in Wasser einlegen. Mindestens zwei Wochen lang ernähren Sie sich dann ausschließlich von Knoblauchnüssen mit Ingwerwasser. Zwischen den Mahlzeiten lernen Sie das Fremdwörterbuch auswendig. Nach dieser Behandlung wird sich ihnen aus olfaktorischen Gründen keiner mehr nähern. Vereinsamung aber ist der beste Nährboden für meditative Versenkung und kosmische Weitsicht. So werden sie im Handumdrehen intellektuell, ganzheitlich und Eins mit dem Universum. Da dieses aber in ihrem Fall nur aus Knoblauch besteht, sollten Sie auch die andere Option bedenken, sich eben ganz einfach mit ihrer Verblödung abzufinden. 42
21. Mai bis 21.Juni Kehren Sie zurück zum/zur Wesentlichen. Lassen Sie sich nicht ablenken. Alles andere ist jetzt nicht so wichtig. Jetzt sind Sie fruchtbar. Ihr Fokus sollte einzig und allein dem/der Einen gelten. So - und nur so - könnten Sie bald einen neuen Trend setten. Und danach auch sitten.
KREBS/KRABBE 22. Juni bis 22. Juli Saturn bringt heteronormative Beziehungsmuster in Gefahr. Ihre Zwangsehe ist ohnehin zum Scheitern verurteilt. Für die hetero Sie: Idealer Zeitpunkt für einen ersten homoerotischen Ausflug in unbekannte Berge und Täler. Aber Finger weg von Straßengräben.
ad L
Konr
Wer mittels Leserbrief höhere Stadien der Weisheit erlangen will, ist ja ohnehin ein hoffnungsloser Fall. Zumal Sie offensichtlich am berüchtigten Weleda-Syndrom leiden, welches Sie glauben lässt, dass es für jeden Schwachsinn ein pastellfarbenes Wundermittel gibt, das von Rummy spielenden Urstrumpftanten im Permakulturvorgarten angepflanzt wird. Aber glauben Sie mir, es gibt auf dieser großen weiten Welt kein Allheilmittel, das nicht nach Knoblauch stinkt (oder schlimmer noch). Ich wünsche Ihnen bei diesem Vorhaben viel Glück, einen langen Atem (nur mit Mundschutz) und vor allem Einsicht in meine unermessliche Weisheit. Ihre Helga Sri Seitan, dipl. High-Heal Coach PS. Mein Honorar wird Ihnen von meinen Rechtsanwälten per Vollstreckungsbescheid zugestellt. Mehr Tipps für Ihre Seele und mein Portemonnaie gibt’s unter www.helgasriseitanisterleuchtet.org
Illustration: Lilli Zirpel
Sehr geehrter Herr Lurchtaler! Aus ihrem niveaulosen Schreibstil und ihrer demonstrativ würdelosen Selbstkritik lässt sich leicht schließen, dass Sie an fortgeschrittener Stumpfsinnigkeit und Stillosigkeit leiden. Um diese Bürde loszuwerden, müssten sie schon an Freitod und darauf folgende Wiedergeburt denken, was Ihnen auf Grund von Feigheit und Furcht eher schwer fallen wird. Daher rate ich Ihnen zu einer radikalen, oftmals bewährten Methode. Sie benötigen dazu:
ZWILLING/ZWILLIN
r und entschied s handelt be lange Nach h mich nun kommen. E lem. Ich ha r b u be ic o z a r e n P b ne ha es gsam en. mmer n zu Ih g, lan Frage etwas schli efürchtun t zu verlier B t ? um ein die große ekt komple aufhalten h ll c e n li t s In s ur in den e n näm z e o r in me en P ann sicher n ich dies der M m die . sehen m bereit, u an n s k u a ie t u W e ämpfe ll g k a e in e zu ub Ich bin Jahren und tlosigkeit z ich mich hr n ss beste nde Bewu her, wie se us diesem r A ic se ße . s h n t c n h a ka w it gro mir nic Sie, m lassen Ich bin f mich ver ich nun an l, au m rmitte e ich noch wend in Wunde d n u Gr uf e ung a Hoffn svoll, htung c a taler h c Ho urch
SCHÜTZE/AMAZONE 24. Oktober bis 22. November Sie sind sehr böse gewesen. Das war nicht in Ordnung, was Sie da getan haben. Sie sollten sich schämen. Sowas tut man/frau wirklich nicht. Suchen Sie sich einen Beichtstuhl, möglichst vor dem nächsten Vollmond. Oralverkehr ist Ihre einzige Rettung vor der sicheren Hölle.
SKORPION/SKORPINE 23. November bis 21. Dezember An Montagen und Mittwochen sollten Sie sich vor StrassenbahnkontrolleurInnen in Acht nehmen. Besonders vor dezembergeborenen StrassenbahnkontrolleurInnen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen, kaufen Sie sich eine Jahreskarte. (Sponsored by Warter Linien, Anm. d. Red.)
LÖWE/LÖWIN
STEINBOCK/STEINGEISS
23. Juli bis 23. August Sie müssen jetzt ganz stark sein. Sie werden von allen Seiten diskriminiert. Reagieren Sie am besten mit kühler, überheblicher Ignoranz und verführen Sie die/den Diskriminierende/n schamlos. Wofür sonst wurden Sie denn diskriminiert?
22. Dezember bis 20. Jänner Jetzt ist der richtige Moment für Sie, sich von einer alten oder sogar sehr alten Sucht zu befreien. Mars wird Ihnen einen guten Ersatz dafür bringen. Aber Vorsicht: Kann Spuren von Nüssen enthalten.
JUNGFRAU/JUNGMANN
WASSERMANN/NIXE
24. August bis 23. September Aufmerksamkeit und Konzentration sind gefragt. Venus trifft Oktobergeborene jetzt beim Einparken besonders hart. Sie sollten sich überlegen, auf ein anderes Fortbewegungsmittel umzusteigen, oder einfach zu masturbieren/ onanieren. Das schärft den Orientierungssinn
21.Jänner bis 19. Februar Ihre Sprunghaftigkeit wird Ihnen endlich zum Verhängnis. Die Sterne zwingen Sie zu einer klaren Selbstdeklarierung. Outen Sie sich! Jetzt! Auf www.genderskop.com finden Sie eine/n geeignete/n Freund/in zum Auskundschaften.
WAAGE/BALANCE
FISCH/ROGNER
24. September bis 23. Oktober Jemand, den Sie für einen Freund gehalten haben, ist in Wirklichkeit eine Freundin. Machen Sie sich nichts daraus. Saturn hilft Ihnen, in diesen Dingen nicht zu penibel zu sein. Geben Sie ihm/ihr eine Chance. Außer er/sie trägt nicht die richtige Unterwäsche.
20. Februar bis 20. März Sie werden innerhalb der nächsten fünf bis zehn Tage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sterben. Bleiben Sie besser zu Hause! Das wird Sie allerdings auch nicht retten. Machen Sie am besten schnell Ihr Testament! Das hilft.
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GENDERSKOP
IM EINKLANG MIT DER ... ÄH ...
SEELE
von unserer Sternen- und Herzensexpertin Helga Sri Seitan. ERSTELLT
WIDDER/MUTTERSCHAF
GUTER RAT ist teuer.
21. März bis 20. April Sie haben große Liebeschancen in den nächsten Wochen. Sprechen Sie eineN Zwilling an und scheuen Sie nicht vor gewagten Angeboten. Es wird sich lohnen. Hauptsache, Sie bekommen ihn/sie/es ins Bett.
Trotzdem antwortet unsere Lebens- und Bewußtseinsexpertin Helga Sri Seitan auf die Fragen unserer LeserInnen.
STIER/KUH
Heidi Pestal
21. April bis 20. Mai Eine unerwartete Herausforderung werden Sie nur mit der nötigen Souveränität meistern. Aber Vorsicht: EinE KonkurentÖse möchte Ihnen den Platz streitig machen. Es gibt nur eine Lösung: Sex mit dem Feind, egal in welcher Form.
itan! e S i r S ng Frau e erlegu b e i er Üb it meinen h L c li d grün en, m sich
35kg Knoblauch, 27kg frischen Ingwer, 40kg Walnüsse und 1 Fremdwörterbuch (Jg. 1968). Die Nüsse müssen sie trocken rösten, den Knoblauch klein hacken, in etwas Olivenöl anschmurgeln und mit den Nüssen vermengen. Den Ingwer in Scheiben schneiden und für 12 Stunden in Wasser einlegen. Mindestens zwei Wochen lang ernähren Sie sich dann ausschließlich von Knoblauchnüssen mit Ingwerwasser. Zwischen den Mahlzeiten lernen Sie das Fremdwörterbuch auswendig. Nach dieser Behandlung wird sich ihnen aus olfaktorischen Gründen keiner mehr nähern. Vereinsamung aber ist der beste Nährboden für meditative Versenkung und kosmische Weitsicht. So werden sie im Handumdrehen intellektuell, ganzheitlich und Eins mit dem Universum. Da dieses aber in ihrem Fall nur aus Knoblauch besteht, sollten Sie auch die andere Option bedenken, sich eben ganz einfach mit ihrer Verblödung abzufinden. 42
21. Mai bis 21.Juni Kehren Sie zurück zum/zur Wesentlichen. Lassen Sie sich nicht ablenken. Alles andere ist jetzt nicht so wichtig. Jetzt sind Sie fruchtbar. Ihr Fokus sollte einzig und allein dem/der Einen gelten. So - und nur so - könnten Sie bald einen neuen Trend setten. Und danach auch sitten.
KREBS/KRABBE 22. Juni bis 22. Juli Saturn bringt heteronormative Beziehungsmuster in Gefahr. Ihre Zwangsehe ist ohnehin zum Scheitern verurteilt. Für die hetero Sie: Idealer Zeitpunkt für einen ersten homoerotischen Ausflug in unbekannte Berge und Täler. Aber Finger weg von Straßengräben.
ad L
Konr
Wer mittels Leserbrief höhere Stadien der Weisheit erlangen will, ist ja ohnehin ein hoffnungsloser Fall. Zumal Sie offensichtlich am berüchtigten Weleda-Syndrom leiden, welches Sie glauben lässt, dass es für jeden Schwachsinn ein pastellfarbenes Wundermittel gibt, das von Rummy spielenden Urstrumpftanten im Permakulturvorgarten angepflanzt wird. Aber glauben Sie mir, es gibt auf dieser großen weiten Welt kein Allheilmittel, das nicht nach Knoblauch stinkt (oder schlimmer noch). Ich wünsche Ihnen bei diesem Vorhaben viel Glück, einen langen Atem (nur mit Mundschutz) und vor allem Einsicht in meine unermessliche Weisheit. Ihre Helga Sri Seitan, dipl. High-Heal Coach PS. Mein Honorar wird Ihnen von meinen Rechtsanwälten per Vollstreckungsbescheid zugestellt. Mehr Tipps für Ihre Seele und mein Portemonnaie gibt’s unter www.helgasriseitanisterleuchtet.org
Illustration: Lilli Zirpel
Sehr geehrter Herr Lurchtaler! Aus ihrem niveaulosen Schreibstil und ihrer demonstrativ würdelosen Selbstkritik lässt sich leicht schließen, dass Sie an fortgeschrittener Stumpfsinnigkeit und Stillosigkeit leiden. Um diese Bürde loszuwerden, müssten sie schon an Freitod und darauf folgende Wiedergeburt denken, was Ihnen auf Grund von Feigheit und Furcht eher schwer fallen wird. Daher rate ich Ihnen zu einer radikalen, oftmals bewährten Methode. Sie benötigen dazu:
ZWILLING/ZWILLIN
r und entschied s handelt be lange Nach h mich nun kommen. E lem. Ich ha r b u be ic o z a r e n P b ne ha es gsam en. mmer n zu Ih g, lan Frage etwas schli efürchtun t zu verlier B t ? um ein die große ekt komple aufhalten h ll c e n li t s In s ur in den e n näm z e o r in me en P ann sicher n ich dies der M m die . sehen m bereit, u an n s k u a ie t u W e ämpfe ll g k a e in e zu ub Ich bin Jahren und tlosigkeit z ich mich hr n ss beste nde Bewu her, wie se us diesem r A ic se ße . s h n t c n h a ka w it gro mir nic Sie, m lassen Ich bin f mich ver ich nun an l, au m rmitte e ich noch wend in Wunde d n u Gr uf e ung a Hoffn svoll, htung c a taler h c Ho urch
SCHÜTZE/AMAZONE 24. Oktober bis 22. November Sie sind sehr böse gewesen. Das war nicht in Ordnung, was Sie da getan haben. Sie sollten sich schämen. Sowas tut man/frau wirklich nicht. Suchen Sie sich einen Beichtstuhl, möglichst vor dem nächsten Vollmond. Oralverkehr ist Ihre einzige Rettung vor der sicheren Hölle.
SKORPION/SKORPINE 23. November bis 21. Dezember An Montagen und Mittwochen sollten Sie sich vor StrassenbahnkontrolleurInnen in Acht nehmen. Besonders vor dezembergeborenen StrassenbahnkontrolleurInnen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen, kaufen Sie sich eine Jahreskarte. (Sponsored by Warter Linien, Anm. d. Red.)
LÖWE/LÖWIN
STEINBOCK/STEINGEISS
23. Juli bis 23. August Sie müssen jetzt ganz stark sein. Sie werden von allen Seiten diskriminiert. Reagieren Sie am besten mit kühler, überheblicher Ignoranz und verführen Sie die/den Diskriminierende/n schamlos. Wofür sonst wurden Sie denn diskriminiert?
22. Dezember bis 20. Jänner Jetzt ist der richtige Moment für Sie, sich von einer alten oder sogar sehr alten Sucht zu befreien. Mars wird Ihnen einen guten Ersatz dafür bringen. Aber Vorsicht: Kann Spuren von Nüssen enthalten.
JUNGFRAU/JUNGMANN
WASSERMANN/NIXE
24. August bis 23. September Aufmerksamkeit und Konzentration sind gefragt. Venus trifft Oktobergeborene jetzt beim Einparken besonders hart. Sie sollten sich überlegen, auf ein anderes Fortbewegungsmittel umzusteigen, oder einfach zu masturbieren/ onanieren. Das schärft den Orientierungssinn
21.Jänner bis 19. Februar Ihre Sprunghaftigkeit wird Ihnen endlich zum Verhängnis. Die Sterne zwingen Sie zu einer klaren Selbstdeklarierung. Outen Sie sich! Jetzt! Auf www.genderskop.com finden Sie eine/n geeignete/n Freund/in zum Auskundschaften.
WAAGE/BALANCE
FISCH/ROGNER
24. September bis 23. Oktober Jemand, den Sie für einen Freund gehalten haben, ist in Wirklichkeit eine Freundin. Machen Sie sich nichts daraus. Saturn hilft Ihnen, in diesen Dingen nicht zu penibel zu sein. Geben Sie ihm/ihr eine Chance. Außer er/sie trägt nicht die richtige Unterwäsche.
20. Februar bis 20. März Sie werden innerhalb der nächsten fünf bis zehn Tage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sterben. Bleiben Sie besser zu Hause! Das wird Sie allerdings auch nicht retten. Machen Sie am besten schnell Ihr Testament! Das hilft.
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BLACK IS BEAUTIFUL OH SO
das neue Weiß. Vorbei die Zeiten, wo arische Blässe angesagt war. Wer Hoffnung und Aufbruch verkörpern will, trägt deep american black. HYDRA verrät Dir, wie Du zur First Lady wirst. SCHWARZ IST
1. Grundlagen-Arbeit Wie stets gilt: Die richtige Make-up-Wahl zu treffen kann durchaus komplizierter sein als die Suche nach dem ultimativem Lippenstift. In diesem Fall ist gereinigte, haararme und basisdemokratische Haut die perfekte Make-upBasis. Für einen ebenmäßigen Teint werden Rötungen, Krisenherde und sonstige ekelerregende Unreinheiten mit Tipex Sensitive ausgeglichen. Bei Mischhaut glückt Makellosigkeit nur mit ölfreier Foundation, bei trockener Haut braucht man ein sahnigeres Produkt. In jedem Fall gilt: Sparen Sie nicht mit der Grundierung, sie ist der erste Schritt zum Wandel. Manchmal müssen die Dinge 44
erst tiefweiß werden, bis sie an der Oberfläche endlich schwarz sind.
2. First Layer Wählen Sie die Farbe der Schuh- und Lederpflegecreme ganz nach Ihrem Geschmack. Soll der Look natürlich aussehen, empfehlen wir kastanienbraun. Aber Achtung: Rabenschwarz macht sich schlecht im Rampenlicht und ist überdies nicht sonderlich fotogen. Die Grundierung nun von der Gesichtsmitte in kleinen, kreisenden Bewegungen nach außen auftragen. Besonders deckend wird es mit einem Schwämmchen.
Heidi Pestal
3. Lippenbekenntnis
5. On the stage
Wesentlich für Ihr authentisches Auftreten ist nun die Mundhaltung inklusive akkurater Konturen. Erste Entscheidung: Gloss oder Lippenstift. Zweite Entscheidung: unschuldig-naiv oder bravurös-aufdringlich. Je nach (in diesem Fall) undemokratisch getroffenem Urteil tragen Sie heller oder dunkler auf.
Nun kann er kommen, der Election Day. Und sie spielen auf jeden Fall die Hauptrolle: Als Frau mit klaren Konturen und fest entschlossenem Stil, der nicht nur für sich spricht, sondern ebenso mit dem Geist der Zeit sein buntes Spiel treibt. Sagen Sie es laut: I’m black and i’m proud. (Yes, you can!)
4. Fein-Retusche
Und mit diesen Produkten gelingt’s:
Der Feinschliff ist besonders wichtig. Ohne diesen könnte Ihr brandneuer First-Lady-Look vielleicht ein Spürchen unnatürlich wirken. Nehmen Sie also frischen Ruß aus ihrem Rußcase und pudern Sie energisch, aber behutsam. Eine Anschaffung fürs Leben: ein breiter Puderpinsel, mit dem man das Puder über das fertige Make-up stäubt.
Multidevastating mit Puder-Finish von L’Warteal (für Mischhaut), 18,- Euro, Superfit, die ölfreie Foundation von Wartique, 26,- Euro, Basicpinsel “Buffer Brush” von Faber Wartell, 32,- Euro, Russo, Schuh- und Taintcreme von Wartal, 2,- Euro, Eyeliner “Black Natural” von Wartera, 9,- Euro, Lash Queen, Mascara von Helena Wartinstein, 19,- Euro; 45
BLACK IS BEAUTIFUL OH SO
das neue Weiß. Vorbei die Zeiten, wo arische Blässe angesagt war. Wer Hoffnung und Aufbruch verkörpern will, trägt deep american black. HYDRA verrät Dir, wie Du zur First Lady wirst. SCHWARZ IST
1. Grundlagen-Arbeit Wie stets gilt: Die richtige Make-up-Wahl zu treffen kann durchaus komplizierter sein als die Suche nach dem ultimativem Lippenstift. In diesem Fall ist gereinigte, haararme und basisdemokratische Haut die perfekte Make-upBasis. Für einen ebenmäßigen Teint werden Rötungen, Krisenherde und sonstige ekelerregende Unreinheiten mit Tipex Sensitive ausgeglichen. Bei Mischhaut glückt Makellosigkeit nur mit ölfreier Foundation, bei trockener Haut braucht man ein sahnigeres Produkt. In jedem Fall gilt: Sparen Sie nicht mit der Grundierung, sie ist der erste Schritt zum Wandel. Manchmal müssen die Dinge 44
erst tiefweiß werden, bis sie an der Oberfläche endlich schwarz sind.
2. First Layer Wählen Sie die Farbe der Schuh- und Lederpflegecreme ganz nach Ihrem Geschmack. Soll der Look natürlich aussehen, empfehlen wir kastanienbraun. Aber Achtung: Rabenschwarz macht sich schlecht im Rampenlicht und ist überdies nicht sonderlich fotogen. Die Grundierung nun von der Gesichtsmitte in kleinen, kreisenden Bewegungen nach außen auftragen. Besonders deckend wird es mit einem Schwämmchen.
Heidi Pestal
3. Lippenbekenntnis
5. On the stage
Wesentlich für Ihr authentisches Auftreten ist nun die Mundhaltung inklusive akkurater Konturen. Erste Entscheidung: Gloss oder Lippenstift. Zweite Entscheidung: unschuldig-naiv oder bravurös-aufdringlich. Je nach (in diesem Fall) undemokratisch getroffenem Urteil tragen Sie heller oder dunkler auf.
Nun kann er kommen, der Election Day. Und sie spielen auf jeden Fall die Hauptrolle: Als Frau mit klaren Konturen und fest entschlossenem Stil, der nicht nur für sich spricht, sondern ebenso mit dem Geist der Zeit sein buntes Spiel treibt. Sagen Sie es laut: I’m black and i’m proud. (Yes, you can!)
4. Fein-Retusche
Und mit diesen Produkten gelingt’s:
Der Feinschliff ist besonders wichtig. Ohne diesen könnte Ihr brandneuer First-Lady-Look vielleicht ein Spürchen unnatürlich wirken. Nehmen Sie also frischen Ruß aus ihrem Rußcase und pudern Sie energisch, aber behutsam. Eine Anschaffung fürs Leben: ein breiter Puderpinsel, mit dem man das Puder über das fertige Make-up stäubt.
Multidevastating mit Puder-Finish von L’Warteal (für Mischhaut), 18,- Euro, Superfit, die ölfreie Foundation von Wartique, 26,- Euro, Basicpinsel “Buffer Brush” von Faber Wartell, 32,- Euro, Russo, Schuh- und Taintcreme von Wartal, 2,- Euro, Eyeliner “Black Natural” von Wartera, 9,- Euro, Lash Queen, Mascara von Helena Wartinstein, 19,- Euro; 45
FICK DICH zur Idealfigur
ren Spazie em kurz a in h e , it n e m tärk ies ist keit zu s r h ih lorien. D c a li d K g ir e 0 w w 15 ungen die Be 0 und b u Ü 10 z r a n d ie ie e S v h h c r n u is oc llt. Mit n . Beachte rennt zw en und n Sex verb lern erste Glück und Erfolg rbraucht als ufzuwert a rt S o E it p e IN Z -S E x e , e e s ALLGEM leichbar. Um die n mit namhaften S ehr Zufriedenheit nt mehr Energie v rg ingspla 0 Proze mt. Für m gang ve rt) um 5 sen Train ster Zeit getrim a ie P d e ir d n w ben kürze etriere nerhalb (der pen Körper in dass Sex aktiv h, bitte auc iv. s s a p Sex
EPUNKT
DER HÖH
ren-, Obe nnung. iert Wad a h in p ic a s rs tr e n t e u rp n rt Kö rworko Sie leh Stichwo nzkörpe kulatur. ition a s s u G o P m te n e h e c in k e c Dieses e - und Rü nd und nehmen ich auf l-, Gesäß Wa er setzt s ie n d rt a schenke n P a en r n tuhl. Ih Rücke wegung f einem S Auf- und Ab-Be mit dem u ie a S ie n S te n h äße h seine cht. Ac ein, als s el – ed. Durc eanspru k li b s G r u h s m e e h rt m c r e n Bau Ihr erigie keln imm bezahlt espannte Ihre Mus ns auf g er Sauna re d e werden li in u k h ja c u E s s e e B d n hste während eim näc d sich b dies wir machen!
Wer kennt sie nicht, die Fitnessübungen am
Arbeitsplatz? Doch in unserer schnelllebigen Zeit findet kaum noch jemand Zeit zum Training. Damit der Sport nicht auf der Strecke bleibt – hier der optimale Trainingsplan für Übungen während des Geschlechtsaktes. Johann Huber
lter: lter: A : e m a N r: A Partne
t: Gewich t: Gewich
uf den erbreit a lt u h c n s e . Strecke Ihre Füß st stehen it llen Sie fe m te ie r S S e . n s g s n rt u m Pa ich, da dage-Üb ern Sie s h von Ihre , Schränken s ic is s Die Bon w n e e s rg s galen nd ve und la Boden u streckt ln (an Re ie Höhe rme in d em fesse d fest ge A h in c s li re n n Ih h te Ä ie ä S it er ürteln od ität). Ihre Extrem Seilen, G len. Ihr ativ en. k re c K a N ie S efert füh im n li e e n g e ig s h e u sen z ie a – in Z ttene las ie sich spüren e , dass S ken (Fortgeschri del h n ic und Sie a s h h ie sern S u span d im Fac is z in w t s e h e s!“ rg ic s a e le d ie V Sie imm en – d beginnt dabei „N ll bewerf r a e b in ld Partner iz a d b e nd so einem M ältlich) u g. sich mit Euro erh ie nächste Übun 0 2 b a d r fü it bereits ere ind Sie b schreit, s
L
SPIE DAS VOR
HSPIEL
DAS NAC
sich im Au stellen s ) ie n S e . h n e e g x um Rela rden Sie z ü g w n u e ls b a tr ü s , ungs orne ausge Die Dehn (ein Bein nach v ch unten eran. Sie a n re Ih tt t sich h fallsschri artner. Er nimm sam an n an P iese lang l und ein Drücke d rt h vor Ihren fü d e ren, n rt ü u ü p s e rg e rs ckten Arm Ziehen im Schult den Ihres Partne se D in hen. ie Ho spüren e . Sobald Sie die e wegge ch rn a o n v je h c s l a u wieder n anzig Ma ihrem An w d z n u is b n ehn zähle Sie fünfz bis Fünf derholen ie w g n u . Üb ers res Partn Potenz Ih
PTAKT
DER HAU
etre Beine en sie Ih e ll te rm S A . e mod en, die eine Kom st auf den Bod im r g e n b u ü n h n a n sic er fe e Sp Sie lege cht soll kein useinand beanspru . rätscht a ängen lassen. Es rs e d n o s was geg äß h e s n b e G te – n s u a in ach n und d nden se e a k c on rh locker n ü v o v R ie untere rtner S Rücken rt Ihr Pa ung der oberen b ie Ü tr e r n e s e die nd p den wird mit verharre Sie mit Stellung die g indem In dieser n n a u b e Ü d o itern die r Komm e e d rw hinten. h e c li e hritten en seit Fortgesc ei Wasserflasch w z n e d Hän ren. heranfüh Schultern
46
G
LE-ÜBUN
plattetdating ie Intern d dann , d n n e u b a den sein nden h n fu a e stelrh g a o g v n e er der Yo passend in Partn eine r Familie B e d Sollte ke r Wahl) keinen ie s d u , a n re Übung nomme e g te nde h ä tz ic H form (Ih la le P llt. Die h diese m Stuhl den geste n und beim o bietet sic Es wird auf eine B n e d tme n. reit auf Tief eina lungen a e Glied chulterb chränkt. as eigen iter als s rs d e e v w is f s b p a , o n e K etw Bauch g u m e e im b d h hinter ll es auc ch vorne o a s n i f e ckens p b werden ü a m mten R kann. D n den Ru werden des gesa er Würgeret s g Ausatme s n a u rf n e h ird d Lippen zur De Zudem w wohl auf Geist mit den sätzlich werden. n, da zu so e rt h ie ie ie d in z , a g t leich aktiv tr e Übun ln in e E k s t. k u c m h rdrü die Bauc ehr unte Oralverk r wirkt. flex beim f Körper Wunde u a h c u a als
DIE SING
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FICK DICH zur Idealfigur
ren Spazie em kurz a in h e , it n e m tärk ies ist keit zu s r h ih lorien. D c a li d K g ir e 0 w w 15 ungen die Be 0 und b u Ü 10 z r a n d ie ie e S v h h c r n u is oc llt. Mit n . Beachte rennt zw en und n Sex verb lern erste Glück und Erfolg rbraucht als ufzuwert a rt S o E it p e IN Z -S E x e , e e s ALLGEM leichbar. Um die n mit namhaften S ehr Zufriedenheit nt mehr Energie v rg ingspla 0 Proze mt. Für m gang ve rt) um 5 sen Train ster Zeit getrim a ie P d e ir d n w ben kürze etriere nerhalb (der pen Körper in dass Sex aktiv h, bitte auc iv. s s a p Sex
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DER HAU
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LE-ÜBUN
plattetdating ie Intern d dann , d n n e u b a den sein nden h n fu a e stelrh g a o g v n e er der Yo passend in Partn eine r Familie B e d Sollte ke r Wahl) keinen ie s d u , a n re Übung nomme e g te nde h ä tz ic H form (Ih la le P llt. Die h diese m Stuhl den geste n und beim o bietet sic Es wird auf eine B n e d tme n. reit auf Tief eina lungen a e Glied chulterb chränkt. as eigen iter als s rs d e e v w is f s b p a , o n e K etw Bauch g u m e e im b d h hinter ll es auc ch vorne o a s n i f e ckens p b werden ü a m mten R kann. D n den Ru werden des gesa er Würgeret s g Ausatme s n a u rf n e h ird d Lippen zur De Zudem w wohl auf Geist mit den sätzlich werden. n, da zu so e rt h ie ie ie d in z , a g t leich aktiv tr e Übun ln in e E k s t. k u c m h rdrü die Bauc ehr unte Oralverk r wirkt. flex beim f Körper Wunde u a h c u a als
DIE SING
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Papperlapapp! Wer shoppen kann, kann sich auch das leisten. Acht Tipps für absolut Erlesenes. Nicht leistbar?
MONTREAL CANADIENS
Ich werde mir demnächst Montreal kaufen. Das könnte man locker zu einem New York für die oberen 9.000 machen. Warum nicht 10.000? Ich will doch nicht jeden Dahergelaufenen in meine Stadt lassen! Okay, bleiben wir realistisch: Ich will die “Montreal Canadiens”. Ein Sportteam, wer wünscht sich das nicht? Mateschitz hat sogar mehrere davon, so teuer können die also gar nicht sein. Ich hab’ mich sogar schon ein bisserl erkundigt. 334 Millionen USDollar war das traditionsreichste Eishockeyteam der Welt im Herbst 2008 wert. Bei dem Dollarkurs ja eigentlich eine Einladung. Zumal Sportteams der Wirtschaftskrise offenbar eh ordentlich trotzen. Vor acht Jahren waren die Canadiens noch 150 Mille billiger. Aber wer wird denn so kleinlich sein bei einer Investition aus Liebe zum Sport ... Ich freu mich schon auf den Blick vom guten Herrn Mateschitz, wenn ich ihn in die Ehrenloge einlade. Und dann erst dieser Herr Strohsa ... , nein, Stronach, dieser austroahornblättrige Rennbahnbesitzer. Herr Stronach, was ist bitte kanadischer als Eishockey, der Kanadier Heiligstes überhaupt? Und Ätsch, bald gehört es mir! Ha! Bitte, wo muss ich unterschreiben? Stefan R. www.montrealcanadiens.ca
ECOMMENDED
V
ALBERT EINSTEIN HIRNAKTIEN
er Flugzeugträger an sich bezieht seine Daseinsberechtigung aus purer Formschönheit. Unten schmal, oben breit. Niemand versteht, warum er nicht umkippt. Es müssen gute Menschen sein, die solche Dinge kreieren, denn nur Gott kann ihnen helfen, dass sie nicht umkippen. Aber Flugzeugträger sind nicht nur formschön, sondern auch höchst funktional. Sie tragen Flugzeuge und Menschen, das ist einiges! Sie erledigen ihre Aufgabe gut und gründlich. Denn wann hört man schon, dass ein Flugzeugträger gefeuert worden wäre? Flugzeugträger sind die edelsten und loyalsten Schiffe, sagt man. Ich denke, dass das stimmt. Und oft male ich mir aus, wie schön die Welt wäre, wenn jeder einen Flugzeugträger sein Eigen nennen dürfte. Die Gründe einen SUV (groß, protzig) zu kaufen, dürften sich ziemlich mit den Gründen einen Flugzeugträger (groß, protzig) zu kaufen decken. Also warum nicht mal in der Früh mit der USS Enterprise zum Greißler schunkeln? Auch der Flugzeugträger erlaubt das konsequente und völlige Ignorieren der Fußgänger tadellos, was eingefleischten SUV-Verfechtern besonders wichtig sein dürfte. Ich jedoch wünsche mir einen Flugzeugträger ausschließlich der Ästhetik wegen. Freilich, wenn sich jemand mit einem Ferrari Testarossa anschicken sollte mich zu überholen, würde ich im rechten Moment den Anker werfen. Größe verpflichtet. Sebastian K. www.ussenterprise.at
M LEBEN
it einem van Gogh oder einer USS-Enterprise sind vielleicht die Grundbedürfnisse (Gesetzlosigkeit, Luxus, Wasser) weitestgehend befriedigt. Das alles nutzt jedoch nichts, wenn die Waffen der Zeit zuschlagen und man sich eher Sorgen über das Testament, als über bescheidene Bedürfnisse machen muss. Seien Sie ehrlich: Auch Anti-Aging Produkte bringen nichts, sogar Mel Gibson stirbt in “Forever Young”. Aber alles lässt sich ändern! Bisher haben lästige Wartelisten für z.B. neue Haut, neue Beine oder schönere Augen das Leben der besseren Menschen erschwert. Mit dem richtigen Herzen hingegen können Sie so viel infarkten wie Sie wollen. Mit der richtigen Lunge so viel Habanas rauchen wie Sie wollen. Einfach grenzenlos. Gönnen Sie sich was und kaufen Sie sich Leben. Über Jahre bin ich nun treuer Kunde von „OrgansOnly-For-You“ und ich kann Ihnen sagen, es lohnt sich schon als Basiskunde. Wenn Sie alle Vorzüge gegenüber anderen Menschen nutzen wollen, bestellen Sie hingegen das PremiumAbo, das garantiert 1000 Spender mehr pro Organ (und keine Dritte-Welt-Ausschussware)! Die praktische Organtasche wird portofrei zugeliefert. Justus R. Basiskunde: € 1.234.599.235, Bessermensch: € 5.234.534.234 Premium-Abo: auf Anfrage, www.lifeinallitsforms.com 48
S
PERSONAL NOVA ROCK MEMORIES
G
Reisethron
old ist das neue Schwarz! Braun ist das neue Blau! Vintage ist das neue Neu! Praktisch ist das neue Understatement! Womit also besser Understatement zur Schau tragen als mit diesem zeitlosen Klassiker aus dem Hause HaLo (Habsburg-Lothringen). Unsere Altvorderen wussten, dass man so liegt, wie man sich bettet. Reisen Sie mit ihm, denn wie man sitzt, so setzt man sich. Der Thron besticht durch klare Formgebung und setzt minimalistische Akzente, wo es notwenig ist, ohne auf den benötigten Komfort, wie er Prinz und Prinzessin zu Gesicht steht, zu verzichten. Mit wenigen Handgriffen aufgestellt, zaubert er romantischroyalistische Atmosphäre in die kleinste Stube und bereitet Freude durch innovativen Look, egal ob mit Husse (heuer top-modern: Florales, egal ob viktorianisch oder hippieesk) oder ohne. Dieser edle Begleiter für Toskana und City-Blitz-Trip vereint hochkarätiges Design, das Sie mit heimischen Qualitätsansprüchen verzaubern wird. Der Sitzgelegenheitshit mit den Abmessungen 90 x 87 x 117 x 12 x 65 ist im Hofmobliendepot, 7., Andreasgasse 7, zu erstehen bzw. zu ersitzen. Ab 12.500,- Maximilian Z. www.hofmobiliendepot.at
E
YVES KLEIN: ‘BLAU’
in einfaches, blaues Bild von Yves Klein ist einfach ein “must have” für ÖsterreicherInnen, die Wert auf ein freiheitliches Lebensgefühl legen. Für alle Fans unter 18, welche sich keines der hochkarätigen Originale leisten können, ein Tipp: Ist auch im Kinderzimmer leicht selbst herzustellen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass jeder Yves Klein (original oder nicht) mit Anbringen eines orangefarbenen Rahmens seinen Wert verliert. Am besten passt braunes Holz aus heimischen Wäldern. Genau das Richtige fürs populäre Österreich des Jahres 2009. Jennifer Z. www.justblue.com
Fotos: sxc.hu (scol22, obscenity)
D
USS-ENTERPRISE
iel zu lange ist es her und viel zu kurz hat er gelebt, der einzige und einzig wahre Quantenphysiker Albert Einstein. Nun ist es endlich soweit. Sein Gehirn wurde freigestellt und kann nun in Form von Aktienanteilen um 23.500,- pro Quadratzentimeter erworben werden. Gibt es irgendwen, der es nicht nötig hätte, sich schnell seinen Einstein-Hirnanteil, und somit ein Quantum Intellekt, zu sichern? Eben. Denn wie Einstein schon sagte: “Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind: das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei, beim Universum bin ich mir nicht so sicher.” In diesem Sinne: Go, get a part of brain! Heidi P. www.einsteinforsale.at
ie haben ihre Punkrockphase (“Ich scheiße auf Alles!”) nie ausgelebt und wünschen sich, Sie hätten die eine oder andere Geschichte zu Würstel und Sekt am Opernball über Ihre wilde Jugend zu erzählen? Dann sind diese Erinnerungen genau das richtige für Sie! Sechs Tage Musik, Alkohol, Frauen und andere Drogen werden ihren Erinnerungen beigefügt. Erleben sie grandiose Konzerte von mehr als 30 Bands (u.a.: SOAD, DÄ, Green Day, RBF, INC) als wären Sie live dabei gewesen. Hinzu kommt an jedem Tag ein gelungener Cocktail aus Alkohol und bewusstseinserweiternden Substanzen ohne auch nur einmal zu kotzen. Ebenso sind Bruchteile sexueller Handlungen mit mindestens drei verschiedenen, bildhübschen Frauen im Paket inbegriffen. Weitere Höhepunkte: Eine gelungene Stromaggregatsschmuggelaktion bei Nacht & Nebel, Bier trinken mit Bela B., das “Zelt-in-der-Nacht-endlichwiedergefunden” Gefühl und die Erkenntnis, dass sich der menschliche Körper sechs Tage lang von einer Packung Zini Minis & einer Dose Ravioli ernähren kann. Das Beste daran: Sie wissen, es hat teils auch geregnet und war mehr als nur kalt, aber sie haben sich ihren eigenen Arsch nie abgefroren! Ein wahres Must have! Christoph H. www.memoriesforsale.at
VAN GOGH: DIVERSE
Sie haben keinen? Sie brauchen einen! Nein, ich spreche nicht von einem Druck oder einer Lithographie, ich spreche von einem Original. Mal ehrlich, kann es denn weniger, darf es denn weniger sein? Ein paar bunte Wände hat man schnell mal, auch eine begnadete Innenarchitektin kann sich heute schon fast jeder leisten. Überhaupt ist viel zu viel Geld im Umlauf, Reichtum hat längst an Exklusivität eingebüßt. Mit einem echten Van Gogh hingegen sieht das gleich ganz anders aus. Jeder einzelne Pinselstrich kostet um die 10.000,- Euro. Wer könnte da widerstehen und nicht sagen: „Ach, Du und Deine Villa! Das sind drei Quadratzentimeter an meiner Wand.“ Ja, so macht Kunst wirklich Spaß. Curt C. www.vangoghblogh.com
Papperlapapp! Wer shoppen kann, kann sich auch das leisten. Acht Tipps für absolut Erlesenes. Nicht leistbar?
MONTREAL CANADIENS
Ich werde mir demnächst Montreal kaufen. Das könnte man locker zu einem New York für die oberen 9.000 machen. Warum nicht 10.000? Ich will doch nicht jeden Dahergelaufenen in meine Stadt lassen! Okay, bleiben wir realistisch: Ich will die “Montreal Canadiens”. Ein Sportteam, wer wünscht sich das nicht? Mateschitz hat sogar mehrere davon, so teuer können die also gar nicht sein. Ich hab’ mich sogar schon ein bisserl erkundigt. 334 Millionen USDollar war das traditionsreichste Eishockeyteam der Welt im Herbst 2008 wert. Bei dem Dollarkurs ja eigentlich eine Einladung. Zumal Sportteams der Wirtschaftskrise offenbar eh ordentlich trotzen. Vor acht Jahren waren die Canadiens noch 150 Mille billiger. Aber wer wird denn so kleinlich sein bei einer Investition aus Liebe zum Sport ... Ich freu mich schon auf den Blick vom guten Herrn Mateschitz, wenn ich ihn in die Ehrenloge einlade. Und dann erst dieser Herr Strohsa ... , nein, Stronach, dieser austroahornblättrige Rennbahnbesitzer. Herr Stronach, was ist bitte kanadischer als Eishockey, der Kanadier Heiligstes überhaupt? Und Ätsch, bald gehört es mir! Ha! Bitte, wo muss ich unterschreiben? Stefan R. www.montrealcanadiens.ca
ECOMMENDED
V
ALBERT EINSTEIN HIRNAKTIEN
er Flugzeugträger an sich bezieht seine Daseinsberechtigung aus purer Formschönheit. Unten schmal, oben breit. Niemand versteht, warum er nicht umkippt. Es müssen gute Menschen sein, die solche Dinge kreieren, denn nur Gott kann ihnen helfen, dass sie nicht umkippen. Aber Flugzeugträger sind nicht nur formschön, sondern auch höchst funktional. Sie tragen Flugzeuge und Menschen, das ist einiges! Sie erledigen ihre Aufgabe gut und gründlich. Denn wann hört man schon, dass ein Flugzeugträger gefeuert worden wäre? Flugzeugträger sind die edelsten und loyalsten Schiffe, sagt man. Ich denke, dass das stimmt. Und oft male ich mir aus, wie schön die Welt wäre, wenn jeder einen Flugzeugträger sein Eigen nennen dürfte. Die Gründe einen SUV (groß, protzig) zu kaufen, dürften sich ziemlich mit den Gründen einen Flugzeugträger (groß, protzig) zu kaufen decken. Also warum nicht mal in der Früh mit der USS Enterprise zum Greißler schunkeln? Auch der Flugzeugträger erlaubt das konsequente und völlige Ignorieren der Fußgänger tadellos, was eingefleischten SUV-Verfechtern besonders wichtig sein dürfte. Ich jedoch wünsche mir einen Flugzeugträger ausschließlich der Ästhetik wegen. Freilich, wenn sich jemand mit einem Ferrari Testarossa anschicken sollte mich zu überholen, würde ich im rechten Moment den Anker werfen. Größe verpflichtet. Sebastian K. www.ussenterprise.at
M LEBEN
it einem van Gogh oder einer USS-Enterprise sind vielleicht die Grundbedürfnisse (Gesetzlosigkeit, Luxus, Wasser) weitestgehend befriedigt. Das alles nutzt jedoch nichts, wenn die Waffen der Zeit zuschlagen und man sich eher Sorgen über das Testament, als über bescheidene Bedürfnisse machen muss. Seien Sie ehrlich: Auch Anti-Aging Produkte bringen nichts, sogar Mel Gibson stirbt in “Forever Young”. Aber alles lässt sich ändern! Bisher haben lästige Wartelisten für z.B. neue Haut, neue Beine oder schönere Augen das Leben der besseren Menschen erschwert. Mit dem richtigen Herzen hingegen können Sie so viel infarkten wie Sie wollen. Mit der richtigen Lunge so viel Habanas rauchen wie Sie wollen. Einfach grenzenlos. Gönnen Sie sich was und kaufen Sie sich Leben. Über Jahre bin ich nun treuer Kunde von „OrgansOnly-For-You“ und ich kann Ihnen sagen, es lohnt sich schon als Basiskunde. Wenn Sie alle Vorzüge gegenüber anderen Menschen nutzen wollen, bestellen Sie hingegen das PremiumAbo, das garantiert 1000 Spender mehr pro Organ (und keine Dritte-Welt-Ausschussware)! Die praktische Organtasche wird portofrei zugeliefert. Justus R. Basiskunde: € 1.234.599.235, Bessermensch: € 5.234.534.234 Premium-Abo: auf Anfrage, www.lifeinallitsforms.com 48
S
PERSONAL NOVA ROCK MEMORIES
G
Reisethron
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E
YVES KLEIN: ‘BLAU’
in einfaches, blaues Bild von Yves Klein ist einfach ein “must have” für ÖsterreicherInnen, die Wert auf ein freiheitliches Lebensgefühl legen. Für alle Fans unter 18, welche sich keines der hochkarätigen Originale leisten können, ein Tipp: Ist auch im Kinderzimmer leicht selbst herzustellen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass jeder Yves Klein (original oder nicht) mit Anbringen eines orangefarbenen Rahmens seinen Wert verliert. Am besten passt braunes Holz aus heimischen Wäldern. Genau das Richtige fürs populäre Österreich des Jahres 2009. Jennifer Z. www.justblue.com
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D
USS-ENTERPRISE
iel zu lange ist es her und viel zu kurz hat er gelebt, der einzige und einzig wahre Quantenphysiker Albert Einstein. Nun ist es endlich soweit. Sein Gehirn wurde freigestellt und kann nun in Form von Aktienanteilen um 23.500,- pro Quadratzentimeter erworben werden. Gibt es irgendwen, der es nicht nötig hätte, sich schnell seinen Einstein-Hirnanteil, und somit ein Quantum Intellekt, zu sichern? Eben. Denn wie Einstein schon sagte: “Es gibt zwei Dinge, die unendlich sind: das Universum und die menschliche Dummheit. Wobei, beim Universum bin ich mir nicht so sicher.” In diesem Sinne: Go, get a part of brain! Heidi P. www.einsteinforsale.at
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VAN GOGH: DIVERSE
Sie haben keinen? Sie brauchen einen! Nein, ich spreche nicht von einem Druck oder einer Lithographie, ich spreche von einem Original. Mal ehrlich, kann es denn weniger, darf es denn weniger sein? Ein paar bunte Wände hat man schnell mal, auch eine begnadete Innenarchitektin kann sich heute schon fast jeder leisten. Überhaupt ist viel zu viel Geld im Umlauf, Reichtum hat längst an Exklusivität eingebüßt. Mit einem echten Van Gogh hingegen sieht das gleich ganz anders aus. Jeder einzelne Pinselstrich kostet um die 10.000,- Euro. Wer könnte da widerstehen und nicht sagen: „Ach, Du und Deine Villa! Das sind drei Quadratzentimeter an meiner Wand.“ Ja, so macht Kunst wirklich Spaß. Curt C. www.vangoghblogh.com
ERLESENES
unerhรถrtes
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