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Lebenszyklus Sporthallenboden

UNTERSCHIEDLICHE FRAGEN ZU UNTERSCHIEDLICHEN ZEITEN

Autor und Fotos ISP GmbH, DE – 48167 Münster, www.isp-germany.com

Eines der wichtigsten Sportgeräte in einer Halle ist der Sportboden. Alle Sportlerinnen und Sportler haben mit ihm Kontakt und haben zumeist unterschiedliche Anforderungen an Performance, Sicherheit oder Aussehen. Doch wie schafft es der Betreiber, allen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht zu werden? Das Institut für Sportstättenprüfung (ISP) aus Münster bietet nun als erste unabhängige Stelle einen „Fullservice“ zum Sportbodenconsulting an.

Von der Bestandsanalyse, über die Beratung bei der Erstellung eines Leitungsverzeichnisses, der ganzheitlichen Bauüberwachung bis zur finalen Abnahme beraten die Mitarbeiter des ISP Städte, Kommunen und Vereine bei der Sanierung oder Neuplanung von Sportböden.

Die richtige Wahl Der Lebenszyklus eines Sporthallenbodens wirft unterschiedliche Fragen auf. Zu Anfang steht die Wahl eines geeigneten Sportbodensystems, die neben den vielfältigen sportfunktionellen Aspekten auch sportfremde Nutzung und äußerliche Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. Ein System, dass allen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird, gibt es nicht. Schulsporthallen unterscheiden sich in ihrem Nutzungskonzept deutlich zu großen Veranstaltungshallen, was sich auch in der Wahl des richtigen Sportbodensystems widerspiegeln muss. Neben hohen Belastungen bei Veranstaltungen müssen auch sport- und schutzfunktionelle Eigenschaften zu jedem Zeitpunkt erfüllt werden. Die Ausschreibung Ist die grundsätzliche Wahl getroffen, gilt es zwischen unterschiedlichen Anbietern zu wählen. Manche Systeme ähneln sich auf den ersten Blick und können sich doch in entscheidenden Details unterscheiden. In jedem Fall muss der Anbieter die Eignung gemäß geltender Regel der Technik durch einen Prüfbericht nachweisen können. Welche Anforderungen ein Sportboden erfüllen muss regelt in Deutschland unter anderem die DIN V 18032-2. Im Falle einer Sanierung muss auch der Ausbau des alten Sportbodens ausgeschrieben werden, hierbei muss zwingend die gesonderte Entsorgung beachtet werden.

Es geht los Die spannendste Phase ist die Bauphase. Der Bau eines Sportbodens setzt großes handwerkliches Geschick und höchste Präzision voraus. Ein Schwingbodensystem steht zum Beispiel auf Auflagepunkten, die oft in einem 50 cm Raster über die gesamte Sporthallenfläche verteilt sind.

Werden hier Fehler gemacht, hat das großen Einfluss auf die Sport- und Schutzfunktionalität und ist im weiteren Bauverlauf nicht mehr korrigierbar. Die gelieferten Materialen sollten in Umfang und Qualität mit denen aus der Eignungsprüfung übereinstimmen, um mögliche Mängel von vornherein zu vermeiden.

Kontrolle ist sinnvoll Sicherheit für beide Seiten bietet eine Abnahmeprüfung. Parameter wie Kraftabbau, vertikale Verformung oder Ballreflexion werden vor Ort am fertigen Sportboden geprüft und geben sowohl der ausführenden Firma als auch dem Bauherren die Gewissheit, dass das Sportbodensystem den zukünftigen Belastungen standhält und den Sporttreibenden den nötigen Schutz bietet.

Herausforderungen der Praxis Impfzentren, Notunterkünfte oder das örtliche Schützenfest stellen nochmals Herausforderungen dar, die nicht immer vorhersehbar sind. Neben Schutzabdeckungen sollte deshalb während des laufenden Betriebs eine ständige Pflege und Wartung erfolgen. Geeignete Reinigungsmittel sind ebenfalls nach einschlägigen Normen geprüft und verhindern zum Beispiel ein Glätten des Oberbelags. Zu hohes Staubaufkommen kann den Boden aufrauen und beschädigen, was insbesondere während Veranstaltungen oder anderer außersportlicher Nutzung eine große Gefahr darstellt. Eine Wartung kann zum Beispiel das regelmäßige Öffnen und Schließen aller Gerätedeckel beinhalten. Hierbei kann außerdem überprüft werden, ob alle Dichtungen intakt sind und ein Eintreten von Feuchtigkeit durch Wischwasser in die Unterkonstruktion verhindert wird.

Bestandsanalyse Doch wie steht es eigentlich um bestehende, ältere Sportböden? Viele Betreiber habe mehrere Sporthallen in ihrem Verantwortungsbereich, bei denen die Bewertung durch eine oberflächige Betrachtung kaum möglich ist. Während eine verschlissene Linierung oder eine Beschädigung im Oberbelag zwar für jeden sichtbar aber meistens nicht gefährlich sind, stellen Beschädigungen in der Unterkonstruktion eine Gefahrenquelle dar. Insbesondere stark bespielte Bereiche wie der Torraum oder die Korbzone werden mit den Jahren aufgrund der starken Belastung zu Weichstellen, die ein Fehltreten begünstigen können. Aber auch vor einer Sanierung kann eine Bestandsanalyse sinnvoll sein, denn oftmals ist die Unterkonstruktion noch völlig in Ordnung und es reicht aus, nur den Oberbelag zu tauschen. Die Prüfung von Altböden erfolgt auch nach der DIN V 18032-2, ist zerstörungsfrei und beeinträchtigt den laufenden Betrieb nicht.

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