Altes MV

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In den letzten 25 Jahren stellte der demografische Wandel Mecklenburg-Vorpommern auf eine Probe. Die Bevölkerung altert zunehmend. Sinkende Einwohnerzahlen entstehen dadurch, dass mehr Menschen sterben, als geboren werden. Dies stellt MV vor eine Herausforderung und lässt die Politik kreativ werden. Es wurden Konzepte entwickelt, wie das Land seine Einwohner behält und neue, junge Familien lockt. Alternde Bevölkerung Geringe Geburtenzahlen, eine steigende Lebenserwartung und die Abwanderungen von, vor allem jüngeren Menschen, verändert die Altersstruktur in MV. Bis 2030 wird die Anzahl der über 70-jährigen Menschen ansteigen. Im Gegenzug geht die Zahl der Erwerbsfähigen zurück. Im Jahr 2030 wird jeder Vierte über 70 Jahre alt sein. (siehe Infografik) Laut einer Veröffentlichung der OZ vom 1.10.2015 leben aktuell rund 300 Senioren, die über 100 Jahre und älter sind im Land. Diese aktuellen Zahlen belegen die steigende Lebenserwartung der Einwohner.

Häufiger verlassen junge Frauen das Land. Dies führt zu einer Verschiebung der Sexualproportion. Besonders Frauen, im Alter von 19 -21 Jahren, bildeten den Hauptanteil derer, welche aus MV fortziehen. Mittlerweile hat sich die Zahl zwischen Männern und Frauen weitgehend angeglichen. in den Jahren 1991-2012 sind rund 686.000 Menschen nach MV gezogen. Zur gleichen Zeit haben rund 830.000 Bewohner das Land verlassen. (siehe Infografik) Insgesamt hat MV seit der Wiedervereinigung ca. 300.000 Einwohner verloren. Im Jahr 1990 lebten rund 1,9 Millionen Menschen hier im Land. Zehn Jahre später wanderten mehr Menschen aus und so sank die Einwohnerzahl auf 1,7 Millionen. Allerdings wanderten in den letzten 15 Jahren nicht mehr so viele Einwohner aus.Voraussichtlich wird bis 2030 die Einwohnerzahl auf 1,4 Millionen sinken. (siehe Infografik) Das liegt unteranderem am Gestorbenenüberschuss. Das heißt, dass mehr Menschen sterben, als das neue geboren werden.

Nach aktuellen Zahlen der „deutsche Rentenversicherung“ leben insgesamt 466.261 Rentner in MV. In den letzten 25 Jahren nahm die Anzahl der Bevölkerung in den oberen Altersgruppen deutlich zu. Am ältesten wird die Bevölkerung in den Kreisfreien Städten Wismar, Schwerin, Stralsund und Rostock. Am jüngsten in den Landkreisen Bad Doberan und Nordwestmecklenburg. Gründe und Auswirkungen der Abwanderung Es gibt seit der Wiedervereinigung noch große Probleme im Land. Der wirtschaftliche Aufholprozess ist noch immer nicht abgeschlossen. Das Land MV muss sich im Standortwettbewerb in vielen Feldern weiterhin verbessern. Zudem sind die Arbeitslosenzahlen im Vergleich mit anderen Bundesländern weiterhin zu hoch. Denn laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für arbeit liegt MV auf Platz 16 mit 11,2% arbeitslosen Bürgern. Die Ausbildungsvergütungen und Löhne einiger Branchen liegen unter denen anderer Bundesländer. Die schlechte Arbeitsmarktsituation bewirkt, dass immer mehr Menschen aus MV abwandern. Deshalb sind seit der Wende vor allem junge, gut qualifizierte Menschen aus dem Land abgewandert.

Demnach werden dem Land weiter finanzielle Mittelzuweisungen gekürzt. Dieser Prozess wird in den nächsten Jahrzehnten nicht veränderbar sein, da die Menschen fehlen, die nach 1990 nicht geboren wurden. Dadurch sind alle Bereiche in MV betroffen: Wirtschaft, Finanzen, Bildung, Wissenschaft, Soziales, Polizei und Verwaltung. Das heißt, es werden dringend neue Fachkräfte gebraucht und Stellen ausgeschrieben, die nicht belegt werden können. Politik klärt auf Diese Faktoren stellen MV vor Herausforderungen und bedeuten Veränderungen. Daher ist es Aufgabe der Politik, den Bürgern, im Wandel Sicherheit und Orientierung zu geben. Sie müssen Einwohner Orientierung geben, wie sie in Zukunft leben, arbeiten und wirtschaften sollten. Außerdem muss die Politik die Bevölkerung über die geringere Finanzausstattung aufklären. Durch den demografischen Wandel wird das Land weniger Geld durch den Länderfinanzierungsausgleich erhalten. Der Ausgleich hängt mit der Zahl der Einwohner zusammen. Hinzu kommt, dass eine Verständigung über Grundfragen des Lebens notwendig wird. Es geht darum, wie die zukünftigen Generationen miteinander leben. Chancengerechtigkeit im Allgemeinen und besonders zwischen den Geschlechtern organisiert werden. So wirbt das Land für sich

Bis auf die Hansestadt Rostock werden die Einwohnerzahlen weiter sinken, lautet eine Prognose der Obersten Landesbehörde MV von 2013. In einigen Regionen sogar sehr stark, zum Beispiel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte um 20 Prozent. Die Folge: Die Bevölkerung nimmt weiter ab und altert. Jedoch werden wir nicht nur weniger und älter, sondern verteilt sich die Bevölkerung auch anders, als früher. Das kommt davon, dass eher die mittleren und östlichen Landesteile von der Abwanderung betroffen sind. Folgen stetiger Abwanderungen bekommt vor allem die Industrie zu spüren. Da die Bevölkerungsdichte gerade in den ländlichen Regionen weiter abnehmen wird und das Erwerbsfähigenpotential sich verringert werden Arbeitskräfte in allen Bereichen fehlen.

Um MV attraktiver für junge Menschen zu machen, laufen schon einige Pilotprojekte. Eins davon verspricht Rabatte beim Hausbau. Der NDR stelle am 27.07.2015 einen Bericht auf die eigene Homepage. Darin heißt es, dass das Land mit vergünstigten Baukonditionen lockt. Im Landkreis Ludwigslust , bekommen junge Familien mit einem Kind, unter 14 Jahren, beim Kauf eines Baugrundstückes 20 Prozent Rabatt erstattet. Bei zwei Kindern sind es sogar 25 Prozent, die erstattet werden. Auch Schwerin und Greifswald wollen sich beteiligen. So sollen ab 2016 in Greifswald Baugrundstücke subventioniert werden. Die Stadt möchte dafür 150.000 Euro zur Verfügung stellen. Antragsteller dürfen höhstens 45 jahre alt sein und pro Kind erhalten sie einen Nachlass von fünf Prozent. In Schwerin prüfen zuständige Behörden, ob Baugrundstücke wieder wie 1998 nach einem Punktsystem vergeben werden. Damals ging es auch hier nach dem Kriterum, ob die Familien Kinder haben. Das Land Mecklenburg-Vorpommern hofft, dass dieses und weitere Projekte so bald, wie möglich Wirkung zeigen.

Quellen: Max-Planck-Institut für demografische Forschung Rostock StatA MV, Statistische Hefte, 2/2010 szentrale für politische Bildung, 2014, www.bpb.de Deutsche Rentenversicherung: www.deutsche-rentenversicherung.de www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/MV-aktuell/Politik www.demografie-mv.de Staatskanzlei MV „Den demografischen Wandel gestalten.“ www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern.html Oberste Landesplanungsbehörde, Schwerin 01/2013


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