AUSGABE 8 | September 2016

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KUNST KULTUR STADTTEIL GSCHICHTN FREIZEIT Ausgabe Ausgabe

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SEPT APRIL 2016 2014

alte & neue G‘schichtn

Die Wiesn

Das Zentral-Landwirtschaftsfest

Keferloher Montag

Der Vorläufer des Oktoberfestes



Ausgabe 8

INHALT 02/16

Liebe Freunde Münchens, ........zurück zu den Wurzeln des Oktoberfestes. Es ist den Landwirten zu verdanken, dass das Volksfest jährlich wiederholt wird. Aus den Pferderennen und Viehprämierungen ab 1811 entwickelte sich das Oktoberfest. In diesem Jahr findet wieder das Zentral-Landwirtschaftsfest statt und beschert uns etwas vom Flair der Oidn Wiesn. Seite 24

183. Wiesn

Rezept Dorade

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Wiesn

Plan

Jüdisches Museum

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G‘schichtn aus dem Münchner Bratwurstherzl

Loomit

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Die 183. Wiesn wird wie jedes Jahr viele Attraktionen im Schaustellerbereich wie auch in der Gastronomie bieten, es gibt einen neuen „Himmel der Bayern“, einen Showgrill, einen Kaffeetreff anstatt Geisterbahn. Wir waren in Keferloh beim Keferloher Montag, der von dem Verein der Keferloher Freunde seit gut zwei Jahrzehnten weiterlebt. Der Keferloher Montag , Pferde- und Viehmarkt,war schliesslich der Vorläufer der Wiesn. Ein sichtbares Erbe des Keferloher Montags sind der weltberühmte Bierkrug aus Steingut und der Strohhut mit Buschen. Im Jüdischen Museum erfuhren wir viel über jüdische Braugeschichten in der Ausstellung – Bier ist der Wein des Lebens. Vorstellen möchten wir Ihnen diesmal den Urban Art Künstler – Loomit, einen der bekanntesten Graffiti-Sprayer Münchens.

Keferloh

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Kulinarisch waren wir in der Manufaktur Münchner Kindl Senf unterwegs und das wollten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Straßen & Plätze

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Impressum

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Wir hoffen wir können Ihnen die Lust am Lesen wieder näher bringen und wünschen Ihnen viel Spaß bei unserer 8. Ausgabe MÜNCHEN alte & neue G’schichtn. Ihr Team MÜNCHEN alte & neue G’schichtn

Herbert Liebhart

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Kultur

n e h c n Ăź M n i t s e f r e b o t k O . 3 8 1 t s e f s t f a h c s t r i w d n a L l a r t n e Z . 6 2 1 ZurĂźck zu den Wurzeln des Oktoberfestes

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Es ist den Landwirten zu verdanken, dass das Volksfest anlässlich der Kronprinzen-Hochzeit von 1810 keine Eintagsfliege geblieben ist. Die Pferderennen und Viehprämierungen ab 1811 auf der Theresienwiese kamen so gut an, dass sie jährlich wiederholt wurden. Daraus entwickelte sich das Oktoberfest wie wir es heute kennen. Das Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) findet seit 1996 alle vier Jahre statt - so auch in diesem Jahr. Das beschert uns 2016 vom 17. September bis 3. Oktober eine sogenannte „kleine Wiesn“ mit der Gelegenheit, in der ersten Woche das Landleben auf dem südlichen Teil der Festwiese kennenzulernen. Das Festzelt Tradition und ein Marktplatz bringen zudem etwas vom Flair der Oidn Wiesn auf das ZLF. Der „Landwirtschaftliche Verein in Bayern“, ein Vorgänger des Bayerischen Bauernverbandes, hatte für das Jahr 1811 angeregt, die Pferderennen des Vorjahres zur Hochzeit von Kronprinz

Ludwig von Bayern zu wiederholen. Ergänzt werden sollte das zweitägige „Nationalfest“ um einen Viehmarkt und einer Viehprämierung. König Maximilian I. Joseph nickte zustimmend, war es doch eine gute Gelegenheit, seine Verbundenheit mit dem bis dato vernachlässigten Bauernstand zu demonstrieren. Passend dazu hatte er am 12. Oktober Namenstag. Damals wurden nicht wie heute die Geburtstage gefeiert, sondern die Namenstage. Also wurde das Fest rund um dieses Datum gelegt – das Oktoberfest war geboren. 1812 hieß es dann schon „Centrallandwirtschaftsfest“. 1813 musste das Fest abgesagt werden, da die Bayern im Befreiungskrieg mitmischten. 1814 weilte der König zur Neuverteilung der Macht in Europa in Wien. Das Pferderennen ließ man ausfallen, die Viehprämierung fand aber statt. Nach dem Sieg über Napoleon hat dann König Max 1815 ein

prunkvolles Königszelt in der Mitte der Arena errichten lassen und sich von der Bevölkerung umjubeln lassen. 1818 hat der Münchner Praterwirt Anton Gruber dann die erste Konzession zum Betreiben von Vergnügungseinrichtungen bekommen. Allerdings nicht unten auf der Theresienwiese, sondern oben auf der Schwanthaler Höhe – damals Sendlinger Höhe genannt – drehte sich das erste Pferdekarussell. Die Münchner Wirte hatten auch schon ein Geschäft gewittert und die ersten Bierbuden aufgestellt. Dem landwirtschaftlichen Verein ging aber finanziell schnell die Luft aus. Da die Durchführung des Festes gefährdet war, hat 1819 der Magistrat von München beschlossen, als Veranstalter einzuspringen. Die Landwirte konzentrierten sich fortan auf die Viehausstellung. Das ist bis heute so geblieben. Die Landeshauptstadt ist Ausrichter des inzwischen größten Volksfestes der Welt und der Bayerische Bauernverband führt das ZLF durch, seit 1996 im vierjährigen Turnus. ▶▶

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Original fränkische Bratwürste, täglich mehrmals frisch aus eigener Herstellung, Nürnberger, Rote und Käsekrainer, Steaksemmeln und vieles mehr.

Sie finden uns in der Schaustellerstraße gegenüber Skater

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Neu: Eine kleine „Oide Wiesn“ In diesem Jahr ist es wieder so weit. Da wird es für die Oktoberfest-Besucher eng, wenn sie sich auf den 26 Hektar der sogenannten „kleinen Wiesn“ drängen, da der Südteil der Theresienwiese als Ausstellungsfläche für das ZLF reserviert ist. Deswegen muss auch die beliebte Oide Wiesn aussetzen. Allerdings gibt es in diesem Jahr eine Neuerung: Eine Art „Kleine Oide Wiesn“. Auf dem Gelände des Landwirtschaftsfestes gibt es nämlich auch ein Bierzelt, das seit vielen Ausstellungsperioden von den Ratskeller-Wirten Winklhofer und Wieser betrieben wird. Diese haben vom Festring München seit Bestehen der Oidn Wiesn auch den Zuschlag für den Betrieb vom „Festzelt Tradition“. Dieses wird in diesem Jahr auch erstmals auf der Landwirtschaftsmesse stehen und während der ZLF-Woche auch abends sowie in der zweiten Oktoberfest-Woche ganztags bewirtschaftet. Zusätzlich ist davor ein Dorf-Marktplatz mit einer fränkischen Tanzlinde in der Mitte aufgebaut, der auch nach der Beendigung des ZLF zugänglich bleibt.

Schaubrauerei und Dorfladen Zu finden sind der Dorfplatz platz und das Festzelt Tradition mit Biergarten am östlichen Ende der Matthias-Pschorr-Straße neben dem Riesenrad. An der Linde auf dem Dorf-Marktplatz spielen Musik-

kapellen auf und Brauchtumsgruppen werden Volkstänze aufführen. An den Ständen und im Dorfladen bieten regionale Vermarkter saisonale Erzeugnisse an. Mit einer Schaubrauerei wird das Jubiläum „500 Jahre Bier-Reinheitsgebot“ gewürdigt. Die Attraktion für Kinder wird ein künstlicher Berg mit Ziegen sein. Im Festzelt Tradition spielen täglich ab 10 Uhr die Oktoberfestmusikanten mit Wolfgang Grünbauer. Gigi Pfundmair singt original Münchner Lieder und Couplets. Wie auf der Oidn Wiesn zeigen ab 18 Uhr Trachtengruppen des Isargaues bayerisches Brauchtum. An den Sonntagen findet ab 12 Uhr der Fernseh-Frühschoppen des Bayerischen Fernsehens im Festzelt statt. Dann präsentieren sich die Gebirgsschützenkompanien mit ihren Musikkapellen und jeweils eine Jugend-Kapelle des Musikbundes Ober- und Niederbayern. Organisiert wird das Rahmenprogramm im Bierzelt und Biergarten in bewährter Weise vom Festring München. Wiesnchef Bürgermeister Josef Schmid freut sich, dass das Konzept mit dem Traditionszelt und dem Dorfmarkt zustande gekommen ist: „Damit bietet der Bayerische Bauernverband den Freunden der Oidn Wiesn eine attraktive Alternative an. Es ist eine charmante Idee, die für beide Veranstaltungen schöne Perspektiven eröffnet.“ Bauernverbandspräsident Walter Heidl lädt die Münch-

Bretz Zum Gaumenschmaus

Oktoberfeststimmung im Postpalast 16. September bis 2. Oktober täglich von 18 bis 3 Uhr

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nerinnen und Münchner und die Gäste aus aller Welt ein: „Erleben Sie auf dem 126. Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest die heimische Land-, Forstund Ernährungswirtschaft und einzigartige Tiervorführungen im Großen Ring. Genießen Sie darüber hinaus einen Teil der Oidn Wiesn über die gesamte Oktoberfestzeit im Traditionszelt mit seinem unverwechselbaren Flair.“ Die Öffnungszeiten des Festzeltes Tradition sind täglich von 10 bis 22 Uhr. Während der Öffnungszeiten des ZLF in der Woche vom 17. bis 25. September von 9 bis 18 Uhr benötigt man ein Messeticket (Erwachsene 14,50 Euro), um in das Festzelt Tradition zu kommen. „Ab 18 Uhr beträgt der Eintritt zum Dorfplatz und ins Festzelt zwei Euro. Gäste mit Abendreservierung können aber schon ab 17 Uhr für diesen Eintrittspreis ins Zelt“, erläutert Festwirt Toni Winklhofer. Zwei Euro kostet es dann auch in der zweiten Woche, um den Dorfplatz und das Traditionszelt besuchen zu können. Den Reingewinn aus den Eintrittsgeldern

Sie finden uns in der Wirtsbudenstraße Ecke Mathias-Pschorr-Strasse

it Neuhe Nur bei uns: Die „Gaumenschmaussemmel“, Weißwurstleberkäs und viele Wurstspezialitäten

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Der neue gestaltete Löwenbräuturm des Löwenbräu-Festzeltes mit dem neuen Löwen

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Wir freuen uns über Ihren Besuch, Sie finden uns in der Schaustellerstraße

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will der Bayerische Bauernverband für soziale Projekte in der Stadt München spenden.

Neuheiten auf der Wiesn Insgesamt sind auf dem Oktoberfest 2016 524 Betriebe zugelassen, darunter 127 aus der Gastronomie, 115 Schaustellergeschäfte, 249 Marktkaufleute sowie mehrere Servicebetriebe. In den 14 großen Festhallen haben 98.000 Gäste Platz. Dazu kommt das Festzelt Tradition auf dem ZLF, mit 5.600 Plätzen drinnen und im Biergarten sowie das Platzangebot bei den sogenannten „kleinen Wiesnwirten“.

Sie finden uns in der Straße 3

Wir freuen uns über Ihren Besuch

Familie Ehrhardt

Wer neue Attraktionen im Schaustellerbereich erwartet, muss in diesem Jahr enttäuscht werden. Ein Fahrgeschäft, das sonst auf der Oidn Wiesn steht, ist auf das Oktoberfest umgezogen. So kann man auch heuer im ältesten Fahrgeschäft des Oktoberfestes, dem Kettenflieger der Familie Kalb aus dem Jahr 1919, seine Runden drehen. Auch das Laufgeschäft Amazonas von Angelo Agtsch, das bereits 2010 seine Wiesn-Premiere hatte, ist nach einer Pause wieder zugelassen worden. Bei den Gastronomiebetrieben hat sich aber einiges getan: Das Hackerzelt wurde neu gebaut, die Hühner- und Entenbraterei Poschner hat aufgemöbelt und in der Mitte der Schaustellerstraße laden zwei neue Standl zum Genuss ein.

Nagelneuer Himmel der Bayern

Wir freuen uns auf Ihren Besuch, Sie finden uns in der Straße 4

Weißbier Alm H. Haas

Standort: Straße 2 Ost

Der Neubau des Hacker-Festzeltes bringt zahlreiche Verbesserungen für die Besucher sowie für das Servicpersonal.

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Wiesn-Kalender 2016 Das 183. Oktoberfest in München vom Samstag, 17. September, bis Sonntag, 3. Oktober 2016, bietet viel mehr als nur Bierzelte, Imbissbuden und Fahrgeschäfte.

Die wichtigsten Wiesn-Termine Samstag, 17.9.16, 10.45 Uhr Einzug der Wiesn-Wirte Samstag, 17.9.16, 12 Uhr

Anzapfen OB Dieter Reiter, Schottenhamel-Festzelt

Sonntag, 18.9.16, 10 Uhr

Oktoberfest Trachten- und Schützenzug

Dienstag, 20.9.16, bis 19 Uhr Erster Familientag, ermäßigte Preise Donnerstag, 22.9.16, 10 Uhr Traditioneller Oktoberfest-Gottesdienst im Marstall-Festzelt Sonntag, 25.9.16, 10 Uhr

Standkonzert der Wiesn-Kapellen am Fuße der Bavaria

Montag, 26.9.16, 9.30 Uhr

Gedenken Oktoberfest-Attentat, Haupteingang

Dienstag, 27.9.16, bis 19 Uhr Zweiter Familientag, ermäßigte Preise Montag, 3.10.16, 12 Uhr

Böllerschießen am Fuße der Bavaria

Zentral- Landwirtschaftsfest Die Programm-Highlights Täglich Nachmittag Täglich Nachmittag

Parade Tiervorführungen und Schaunummern, Großer Pferderennen, Großer Ring

Samstag, 17.9.16, 16 Uhr

Finale Hütewettbewerb, Großer Ring

Sonntag, 18.9.16, 17 Uhr

ZLF-Landpartie, Ball der Landjugend

Freitag, 23.9.16, 14.30 Uhr

Pferdezug mit historischen Gespannen

Samstag, 24.9.16, 13 Uhr

Mounted Games, Pferde-Staffelrennen

Samstag, 24.9.16, 18 Uhr

Großer ZLF-Ball

Sonntag, 25.9.16, 9.30 Uhr

Ökumenischer Erntedank-Gottesdienst

Sonntag, 25.9.16, 14 Uhr

Großes Finale, Großer Ring

Alle Programmpunkte im Internet unter www.zlf.de

DER OFFIZIELLE OKTOBERFESTKRUG 2016 Bereits Ende Januar wurde das neue Oktoberfestplakat und somit auch das offizielle Motiv für den Wiesnkrug präsentiert. Wie jedes Jahr wurde das Plakatmotiv auch heuer in einem Design-Wettbewerb durch eine Fachjury ermittelt. Gewonnen hat das Mädel-Duo Susanna Schneider und Linda Sophia Schultheis, die an der Designschule München Kommunikationsdesign studieren, haben das preisgekrönte Wiesn-Plakatmotiv entworfen, das den offiziellen Oktoberfestkrug 2016 schmückt. die mit ihrer rosaroten Interpretation die „weibliche Seite der Wiesn“ offenbaren. Rosa Hintergrund, rosarotes Riesenrad und im Vordergrund zwei glückliche Besucher, die freudentrunken drei schwebenden Ballons in Mass-, Brezn- und Herz-Form hinterherschauen. Der aktuelle Serienmaßkrug erweitert die 1978 begonnene Reihe von begehrten Sammlerkrügen mit hohem Sammlerwert. Seit 1987 gibt es zusätzlich zum einfachen Keferloher einen Zinndeckelkrug als Sammlerobjekt. Der handgearbeitete Zinndeckel zeigt in diesem Jahr ein Bildnis des Schauunternehmers Carl Gabriel (1857-1931). Dieses Motiv führt die 2011 begonnene Serie „Münchner Originale“ fort. Carl Gabriel ist eine Oktoberfest-Legende. Dem Engagement, der Kreativität und dem Unternehmergeist des „Gross-Schauunternehmers“, wie auf seinem Grabstein im Münchner Ostfriedhof zu lesen ist, verdankt die Wiesn viel. Der offizielle Bierkrug 2016 kostet heuer ohne Deckel wieder 16,- Euro. Und mit (graviertem) Zinndeckel gibt es ihn für 32,- Euro.

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Dafür wurde ein neues Fundament mit 2.000 Quadratmetern Beton gegossen. Die Zeltbaufirma Deuter hat 70.000 Kilogramm Stahl, 40.000 Holzschrauben und 44.000 Fußbodenbretter verbaut. Bei der Neukonzeption wurde Wert darauf gelegt, dass das Bierzelt den typischen Charakter als „Himmel der Bayern“ mit dem berühmten Sternenhimmel behält. Zusätzlicher Hingucker wird das 2.000 Quadratmeter große Monumentalgemälde im Innenraum sein, das der Dekorationsmaler Rudi Reinstadler gestaltet hat. Es zeigt typische Münchner Szenen wie die Surfer am Eisbach oder ein Picknick an der Isar. Die Boxen sind höher und wirken dadurch luftiger. Der neue 50 Meter lange und überdachte Südbalkon bietet 560 Gästen Platz. Ein neues Satteldach mit Belüftungsbalken verbessert auch bei Regen die Be- und Entlüftung. Auf der Galerie sind neue Schänken eingerichtet worden, damit die Gäste ihr Bier zügiger bekommen. Auch die Speisen landen schneller auf dem Tisch, denn die Bedienungen kommen über die neuen Versorgungswege schneller zur Essensausgabe in der Küche. Bequemer zu erreichen sind in Zukunft die 198 Toiletten, die jetzt an

beiden Seiten der Festhalle angeordnet sind. Insgesamt ist die Zahl der Sitzplätze gleich geblieben: 6.830 im Innenraum sowie 2.520 im Biergarten und auf dem neuen Balkon.

Showgrill beim Poschner Runderneuert präsentiert sich auch die Hühner- und Entenbraterei Poschner. Schon die Fassade ist sehenswert. Die Malerin Tita E. Gronemeyer hat hier die 80-jährige Oktoberfest-Tradition der Poschners verbunden mit Wiesnoriginalen verewigt. Zu sehen sind unter anderem der Künstler Ludwig Schwanthaler, wie er seine Idee von der Kolossalstatue Bavaria dem Erzgießer Ferdinand von Miller nahe bringt. Oder der „Bayerische Herkules“ und Wiesn-Wirt Steyrer Hans, wie er mit zwei Fingern ein volles Bierfass lupft. Der Innenraum wurde mit Massivholzmöbeln aus heimischer Rotbuche und einer Bestuhlung mit Rückenlehnen ausgestattet. Neu sind auch die Schänke und ein Showgrill im Bratraum. Das neue Cabriodach lässt sich öffnen und sorgt so für eine gute Belüftung. Das komplette Zelt und auch der Straßenverkauf sind jetzt

am Oktoberfest Standort: Straße 1a, Theresienwiese

Deftige hausgemachte Suppen und bayerische Bratwürste schmecken traditionell am besten bei Schöniger´s Schmankerl Treff. Entdecken Sie zehn verschiedene Bratwurstsorten und stärken Sie sich an den Stehtischen bei uns im Anbau für Ihre nächsten Runden auf der Wies`n. Schöniger´s Schmankerl Treff liegt direkt am Eingang neben der U-Bahnhaltestelle U5/U4 Theresienwiese.

www.festhalle-bayernland.de

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Besuchen Sie auch unsere Homepage:


barrierefrei. Für Familien stehen Wickeltisch und Parkplätze für Kinderwagen bereit. Als einziger Gastrobetrieb auf der Wiesn schenkt Poschner übrigens das ursprüngliche Wiesn-Märzenbier aus dem Holzfass aus.

Kalorien statt Horror Vergeblich sucht der Wiesnbesucher in diesem Jahr Edmund Eckls Geisterbahn Shocker. Der „Geister-Edi“ hat umgesattelt und setzt jetzt auf Kalorien statt auf Horror. Schon von weitem ist in der Mitte der Schaustellerstraße das schneeweiße Spitzdach von Edi’s Kaffeetreff zu erkennen, das nachts in zarten Pastelltönen leuchtet. Darunter thront eine imposante Kaffeetheke im Retroschick der 60er Jahre. Angeboten werden stylisch im Glas servierte Kuchen wie Schoko-Kirsch, Marmor und Apfelstrudel. Passend zur Kaffeestunde kann man aber auch den klassischen Streuselkuchen vom Blech wählen. An anderer Stelle der Schaustellerstraße gibt es in der Jagdhütte „Beim Biermann“ Hochprozentiges. Wobei die Damen wohl eher dem Hirschkuss aus Lenggries zugeneigt sein werden,

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DAS

GANZ

GROSSE

WIESN GEFÜHL!


während sich die Herren einen PrinzSchnaps vom Holzfass zapfen lassen. Übrigens: Die Familie Biermann ist schon seit sechs Generationen auf der Wiesn vertreten. 1882 mit einem Riesenrad und in den 1950er Jahren mit dem Calypso, das sich im nächsten Jahr wieder auf der Oidn Wiesn drehen wird. Für Gesundheitsbewusste gibt es zwei neue Angebote auf der Wiesn 2016. Frisch gepresste Powerdrinks bietet Michael Töpper an der Saftbar an. Cocktails, Smoothies und Salate aus Früchten der Saison und täglich mehrmals frisch gerührter Früchtequark ohne Konservierungsstoffe runden das Angebot ab. „Jo Kurt“ kennen die Volksfestbesucher schon vom Frühlingsfest. Jetzt ist der Joghurt-Stand auch auf dem Oktoberfest vertreten. Der fettarme Joghurt aus regionalen Molkereien wird cremig aufgeschlagen und mit frischen Früchten der Saison nach Wahl serviert. Für Veganer ist der „Frozen Yoghurt“ auch aus Sojamilch zubereitet vorrätig. Wer es gehaltvoller will, kann Nüsse oder Schokosplitter auf den Portionen streuen.

Offener Plakatwettbewerb für das Oktoberfest 2017 Nach der Wiesn ist vor der Wiesn. Daher hier der Ausblick auf eine neue Aktion der Festleitung: Jeder kann sich für 2017 an dem Designwettbewerb zur Gestaltung des Wiesnplakates beteiligen. Ab dem 17. September, zum

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Beginn des 183. Oktoberfestes, ist es möglich, eigene Entwürfe für das künftige Wiesn-Plakat online über die Internet-Website www.oktoberfest.eu einzureichen. Bisher gab es einen geschlossenen Wettbewerb der Stadt, bei dem Künstler, Grafiker und Designstu-

telt. Die endgültige Entscheidung über das Wiesnplakat 2017 trifft dann wie bisher eine Jury aus Sach- und Fachpreisrichtern. Das preisgekrönte Plakatmotiv erscheint auf 10.000 Plakaten und ziert unter anderem den offiziellen Wiesn-Festkrug. Robert Allmeier

Bürgermeister Josef Schmid und Dr. Lajos Csery bei der Vorstellung des Online-Wettbewerbes denten aufgefordert waren, ein Plakatmotiv zu entwerfen. Jedoch hat sich die Jury in den letzten Jahren immer wieder schwer getan, wirklich zündende Ideen zu entdecken und zu prämieren. WiesnChef Bürgermeister Josef Schmid dazu: „Ab diesem Jahr können sich Kreative aus der ganzen Welt bewerben und ihre Arbeiten ins Netz stellen. Durch den Online-Wettbewerb können die WiesnFans dann auch über ihr Lieblingsmotiv mitbestimmen. Ich bin schon gespannt, wie die Wiesn 2017 grafisch interpretiert werden wird.“ Im Januar 2017 wird durch Online-Publikumsvoting eine Vorauswahl aus 30 Motiven ermit-


Schlemmer-Haus Dräger - Kübler München - Trudering

Die besondere Wurstbraterei auf der Wiesn 2016 mit barrierefreien Zugang sowie Bayerischen Wurstspezialitäten und Bio Schmankerl. Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder auf ihren Besuch, Sie finden uns in der Schaustellerstraße gegenüber dem kleinen Riesenrad

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REFREIE

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Münchner Weißbiergarten

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s i n h c i e z r e v t Standor

Wiesn 2016

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Heckl´s Rollende Metzgerei Schaustellerstraße

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Aigner Parkour Schaustellerstraße

Schöniger Schmankerl Treff Straße 1 A,

Kinzler OMNI Straße 1

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Ehrhardt Süssigkeiten Straße 4

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Radlingers Weißbiergarten Straße 3 Ost

Monika & Norbert Lange Schaustellerstraße

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Hofbräu-Festhalle in der Wirtsbudenstraße

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in der Wirtsbudenstraße

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Bertis Schokoladenfabrik Matthias-Pschorr-Straße

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Riesenrad Matthias-Pschorr-Straße

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Kübler & Dräger Schaustellerstraße

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Lange Marina Schaustellerstraße

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Haas Weißbiergarten Schaustellerstraße

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Michis Kaffeemühle Schaustellerstraße

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Münch Wilde Maus Straße 2 Ost

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Krug Glasierte Früchte Straße 3

Eckl´s Nostalgiegeisterbahn Straße 3


 U4 / U5 Theresienwiese

€/$

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Fischer-Vroni

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€/$

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TAXI Schwanthalerstraße

Marsstall Straße 1

3 U U4 / U5 Schwanthalerhöhe Bus 134

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Armbrust-Schützen Festzelt

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Ochsenbraterei

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Hofbräu Festzelt

AugustinerbräuFesthalle

Theresienhöhe

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Theresienwiese mit Festleitung, Polizei, BRK, Fundbüro, Kreisverwaltungsreferat, Station für verlorene Kinder, Security Point

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Schottenhammel Festhalle

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Familienplatzl

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Straße 4

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TAXI

HerzogHeinrich Straße

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Pschorrbräu Festhalle „Bräurosl“

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➞ SBavariaring

Servicezentrum

Schaustellerstraße

Hackerbräu Festzelt

Wirtsbudenstraße

€/$

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LöwenbräuFestzelt

Schützen-Festhalle

U3 / U6 Goetheplatz

Matthias-Pschorr-Straße

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7 Kuflers Weinzelt

Käfers Wiesn-Schänke

Festzelt Tradition

Hans-Fischer-Straße

TAXI

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U3 / U6 Poccistraße Bus 131 / 132

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Kultur

126. Bayerisches Zentral-Landwirtschaftsfest Feiern Erleben Genießen Feiern auf der Wiesn Vom 17. bis zum 25. September 2016 findet in München das 126. Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest statt – ein riesiges Spektakel für Land und Leute. Direkt neben der Theresienwiese auf dem Oktoberfest können Besucher die aktuellen Trends aus der Land- und Forstwirtschaft, aber auch aus den Themenwelten Landleben und Ernährung entdecken.

Auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern werden eine Vielfalt an Produkten und Informationen geboten. Bei faszinierenden Schaunummern, verschiedenen Wettbewerben, sehenswerten Lehr- und Sonderschauen, aktuellen Diskussionen und Verlosungen kommt jeder auf seine Kosten. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Landwirt-schaf(f)t Heimat“. Tiere auf dem ZLF

Premiere: Kuhstall auf der Theresienwiese Erstmals präsentiert der Bayerische Bauernverband in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und verschiedenen Firmen beim ZentralLandwirtschaftsfest einen Milchviehstall im laufenden Betrieb. 20 Kühe werden in einem neu entwickelten Modulstall gezeigt. Dieser Stall ist ausgestattet mit automatischer Fütterung, einem automatischen Melksystem und einer automatischen Entmistung.

Pferdefreunde aufgepasst! Araber, Haflinger, Kaltblüter, Ponys – Besucher können 90 verschiedene Pferde bestaunen. Im Großen Ring gibt’s wieder die traditionellen Pferderennen und das spektakuläre Schaureiten. Streicheln erlaubt! Für die Kleinsten erhebt sich ein Ziegenfelsen im Mittelpunkt des Festgeländes. Die Vierbeiner dürfen gestreichelt werden – ebenso übrigens wie die Kleintiere im Streichelzoo, zu finden im Tierzelt.

„Im „Großen Ring“ locken spektakuläre Tiervorführungen, Pferderennen und Schaureiten begeistern große und kleine Besucher gleichermaßen. Circa 800 Tiere finden auf dem Festgelände eine Heimat auf Zeit – darunter Rinder, Pferde, Schweine, Schafe, Ziegen, Wirtschafts- und Rassegeflügel, sowie ein Bienenvolk und Lamas.

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… bis der Tanzboden kracht! ZLF-Landpartie am 18. September 2016 von 17 bis 23 Uhr Die beste Party der Stadt machen wir vom Land! Unter diesem Motto steigt die ZLF-Landpartie am Sonntag, 18. September 2016, für alle Landjugendlichen. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Partyband „Loops“. ZLF-Ball am 24. September 2016 von 18 bis 23 Uhr Auch dieses Mal findet wieder eine Tanzveranstaltung auf dem Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfest statt: Der große ZLFBall. Die Kapelle Josef Menzl lädt am Samstag, 24. September 2016 im Festzelt Tradition zu Musik und Tanz, Gemütlichkeit und Frohsinn ein.

Geschichte des ZLF – Wichtigste Meilensteine

1934 – 1948 Der Landwirtschaftliche Verein wird dem Reichsnährstand einverleibt. Für das Zentral-Landwirtschaftsfest ist dies das vorläufige Aus. 1949 Das erste ZLF nach Gründung der BRD findet unter neuer Schirmherrschaft statt. Organisator ist der 1945 gegründete Bayerische Bauernverband. ab 1950 Das ZLF wird stetig um eine Attraktion bereichert. Beispielsweise um einen auf der Theresienwiese errichteten Modellbauernhof, eine „stilechte“ oberbayerische Alm oder einen fränkischen Weinberg mit Ruine und Fachwerkdorf. 1978 Die Besucherzahl des ZLF übersteigt erstmals die Halb-Millionen-Grenze. 1996 Der vierjährige Turnus wird eingeführt. 2000 Auf rund 80.000 Quadratmetern präsentieren 650 Aussteller die Vielfalt bäuerlicher Landwirtschaft. Im Zentrum des ZLF steht der Nachbau der Kirchenburg Mönchsondheim. 2004 Das ZLF widmet sich dem Zukunftsthema „Erneuerbare Energien“. Im Energieturm wird rund um Biomasse, Solar und vieles mehr informiert. 2008 Das Motto des 124. Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) 2008 ist „Landwirtschaft voller Energie und Leben“ vom 20. bis 28. September 2008 in München. 2012 Das 125. Jubiläums-ZLF trägt das Motto „LebensMittelPunkt Landwirtschaft“ 2016 Das 126. ZFL trägt das Motto „Landwirt-schaf(f)t Heimat“.

1913 Mit einer Traubenweinkosthalle, einer Molkereikosthalle und einer Obstausstellung gesellen sich neue Ausstellungseinheiten zu den schon bekannten.

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Mit dem Einzug der Wiesnwirte und dem Trachten- und Schützenzug startet die Wiesn Doch welcher Münchner weiß es, wer steckt dahinter, wer organisiert den Einzug der Wiesnwirte und den Trachten- und Schützenzug jedes Jahr aufs neue, es ist der Festring München e.V.. Der Trachten- und Schützenzug, der im Jahre 1835 zum ersten Mal zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern und dem 25-jährigen Bestehen des Oktoberfestes stattfand, ist heute einer der Höhepunkte des Oktoberfestes. Die Wichtigkeit des Festzuges zeigt die live-Übertragung in der ARD, bei welcher alljährlich über eine Million Zuschauer weltweit das farbenfrohe Ereignis am Fernseher verfolgen. Einzug der Wiesnwirte Samstag, 17. September 10:45 Uhr Start Josephspitalstraße Trachten- und Schützenzug Sonntag, 20. September 10:00 Uhr – 12.00 Uhr Start ab Maximilianstraße Rund 9.000 Mitwirkende, gegliedert in 60 Zugnummern, ziehen vom Max II Monument durch die Münchner Innenstadt zur Oktoberfestwiese und präsentieren die Vielfalt von Trachten, Brauchtum und Volkstanz. Viele deutsche Bundesländer sind mit Trachten- und Musikgruppen vertreten und nehmen ebenso wie die Gäste 2016 aus Österreich, Südtirol, Italien, Ungarn, der Ukraine, Slowenien, Bosnien und Herzegowina am sieben Kilometer langen Umzug teil. Der Zug wird traditionell hoch zu Ross vom Münchner Kindl angeführt. Dieses Ehrenamt führt seit diesem Jahr neu Vikto-

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ria Ostler aus. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, sowie der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer nehmen in ihren Festkutschen am Trachten- und Schützenzug teil. Wie in jedem Jahr gibt es auch 2016 wieder einige Besonderheiten: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr München – 150 Mann FFW beim Trachten- und Schützenzug 2016. Die Freiwillige Feuerwehr München ist zwar regelmäßiger Teilnehmer beim Trachten- und Schützenzug, aber in diesem Jahr zu ihrem 150-jährigem Jubiläum in einer Kompaniestärke von 150 Mann, 16 Fahnen und einem speziell gerichteten Motivwagen. Schirmherr des Jubiläumsjahres ist Oberbürgermeister Dieter Reiter (Zug-Nr. 8). Mit 15 Haflingern in Anspannung ist der Oberallgäuer Haflingerzug deutschlandweit der größte Zug in dieser 3erAnspannung. Der Kutscher Fritz Zint aus Rettenberg ist seit 30 Jahren regelmäßig, meist zum ZLF, mit seinem Haflingerzug beim Trachten- und Schützenzug dabei. Das prachtvolle Geschirr für die Pferde wurde von Fritz Zint in der eigenen Sattlerei selbst hergestellt (Zug-Nr. 19). Mit 3 Trachtengruppen (Schömberg, Altburg und Würzbach) reist der Trachtengau Schwarzwald aus dem Nordschwarzwald an.


Das neue Münchner Kin dl Viktoria Ostler Die Trachtengruppe des Würzbacher Bauerntheaters zeigt, gekleidet in der Tracht des oberen Calwer Waldes (Nordschwarzwald) Anfang bis Mitte 19. Jahrhundert, einen Hochzeitszug. Frauen: Unverheiratet mit Blumenkränzen, Braut mit Schappel, verheiratet mit Bändelhaube. Männer: Hirsch-Lederhose, verheiratet mit Dreispitz, ledig runder Hut, Großvater Zipfelmütze. Ihm folgt die Schwarzwälder Trachtengruppe Schömberg e.V. (gegründet 1955), die traditionell einen Taufzug aus dem Nordschwarzwald darstellt. Gemäß der Tradition kommt dieser nach dem Hochzeitszug: Zuerst die Hochzeit, dann die Kinder. Es scheint als wäre die Welt im Nordschwarzwald noch in Ordnung. Mit dabei ist die der Feierlichkeit beiwohnende Verwandtschaft, dargestellt von der Trachtengruppe Altburg (gegründet 1954). Die Trachtengruppen Schömberg, Altburg und Würzbach verbindet eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit. Alle 3 Gruppen sind dem Trachtengebiet „Oberer Calwer Wald“ zuzuordnen (Zug-Nr. 20). Mit 39 Pferden, Rittern in echten Ritterrüstungen und Gefolge nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal der Fürstenzug zu Dresden teil. 2003 wurde die Idee geboren, mit der Nachgestaltung des Dresdner Fürstenzuges ein Stück sächsischer Geschichte lebendig werden zu lassen. Nicht nur die detailgetreue Garderobe von mehr als 45 Spielleuten, Herolden und Bannerträgern und die prunkvollen Gewänder der Markgrafen, Kurfürsten und Könige bringen die Zuschauer immer wieder zum Staunen. Das Beiwerk „Rund um das Pferd“ wurde ebenfalls in Handarbeit hergestellt, dazu kommen handgestickte Fahnen u.v.a. Der „Fürstenzug zu Dresden“ soll nun anno 2016 zum Oktoberfest in München als Botschafter für Sachsen werben. Wie geht das besser als mit lebendig gewordener Geschichte… (Zug-Nr. 38). Die Musega da Vich kommt aus dem ladinischen Fassatal, welches im Herzen der Alpen liegt und von den berühmten Bergen, den Dolomiten, umgeben ist: Rosengarten, Latemar, die Sella Gruppe, Langkofelgruppe. Die Musikanten (ca. 70 Personen) sind in den traditionellen, mehr als 195 Jahren

alten Farben und Kostümen des ladinischen Volkes gekleidet. Die Ladiner sind heute eine ethnische Minderheit, deren Kultur, Sprache und Traditionen geachtet und geschätzt werden. Die Musikkapelle feierte 2015 ihr 195. Jubiläum (Zug-Nr. 40). In der Tracht von Bisiacaria aus dem 19. Jahrhundert nimmt die Gruppo Costumi Tradizionali Bisiachi (Trachtengruppe Bisiachi) aus dem Gebiet Bisiacaria in der Provinz von Goerz in Friaul Julisch Venetien/Italien am Trachten- und Schützenzug teil. Die Trachtengruppe ist ein Chor und wird mit Musik begleitet: Zwei Akkordeons, zwei Gitarren, eine Mandoline. Sie war schon zweimal beim Trachten-und Schützenzug im Jahre 2004 und 2007 dabei. Gegründet 2000 (Zug-Nr. 40). Aus Hinterskirchen, einem 300 Einwohner-Dorf in Niederbayern reist der Trachtenverein Hinterskirchen an. Mit ca. 260 aktiven Erwachsenen in der Holzlandtracht und etwa 60 Kindern, mehreren Musik- und Gesangsgruppen, einem Männerdreigesang, einer Schnalzergruppe, einer Kindertanzgruppe und 3 Erwachsenentanzgruppen ist er einer der größten Trachtenvereine in ganz Bayern. Die getragene, sog. Hinterskirchener Holzlandtracht hat in diesem Jahr das Prädikat zur „Tracht des Jahres“ verliehen bekommen hat. Eine besondere Auszeichnung, da es nach der Miesbacher Tracht (2008) erst die zweite gekürte Tracht aus Bayern ist (Zug-Nr. 45). KUD Lola aus Sarajevo, Bosnien & Herzegowina ist zum ersten Mal beim Trachten- und Schützenzug dabei. Die Trachtengruppe wurde 1946 gegründet und ist die älteste Trachtengruppe in Bosnien und Herzegowina. Sie repräsentiert die Trachten der 3 Bevölkerungsgruppen in Bosnien: Kroaten, Bosnier und Serben (Zug-Nr. 52). Busfahren anno dazumal… Mit einem Doppelstockpferdeomnibus aus dem Jahre 1880. Rittergutsbesitzer Sven Bothe aus Nossen in Sachsen präsentiert mit seinem Kutschfahrdienst einen original historischen Doppelstockpferdeomnibus anno 1880 aus London. Er lässt längst vergessene Zeiten aufleben und verzaubert mit Nostalgie und Charme www.festring.de

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Kultur

Wiesnbierprobe innere Ruhe durch den Hopfen

Einige Tage vor der Wiesn lädt der „Verein Münchener Brauereien e.V.“ mit ihrem ersten Vorsitzenden, Paulaner-Boss Andreas Steinfatt, zur Oktoberfest Bierprobe in das Bier- und Oktoberfestmuseum in München ein, so auch im September 2015. Empfangen wurden die Gäste vom Münchner Kindl und den 4 Hinterberger Musikanten. Serviert wurden dann den BrauereiBossen in der Gotischen Stube Dr. Martin Leibhard (Augustiner), Bernhard Klier (Spaten), Katrin Schilz Löwenbräu, Dr. Michael Möller (Hofbräu), Heiner Müller (Paulaner) und Andreas Steinfatt (Hacker-Pschorr) sowie den Wiesn-Wirten, Vertretern des Münchner Stadtrates und der Presse die Oktoberfestbiere der sechs Münchner Traditionsbrauereien: Augustiner-Bräu, Hacker-Pschorr Bräu, Löwenbräu, Paulanerbräu, Spatenbräu und dem Staatlichen Hofbräuhaus. Wie sang schon früher der Roider Jackl (Jakob Roider, Bayerischer Volkssänger) :„Gebts mir oan halberten Eimer gutes g‘süffiges Bayerisches Bier“. Das Bier wurde natürlich nicht aus Eimern, sondern aus Gläsern, passend zu den Bieren, getrunken.

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Fachmännisch und witzig haben die Braumeister der sechs Münchner Brauereien ihre Biere vorgestellt. Andreas Steinfatt überreichte Bürgermeister Josef Schmid eine gelbe und eine rote

braut und muss die dafür klar festgelegten Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel muss das Bier mindestens 13,5 % Stammwürze haben und ausschließlich auf Münchner Boden gebraut sein. Nur Bier, welches aus einer dieser Brauereien stammt, darf auf dem Oktoberfest ausgeschenkt werden. Jeder gastronomische Betrieb, der „Oktoberfest-Bier“ von einer der Münchener Mitgliedsbrauereien ausschenken und mit „Oktoberfest-Bier“ bewerben möchte, muss den Namen der entsprechenden Mitgliedsbrauerei eindeutig und unverwechselbar mit angeben.

Karte mit der Bitte, er solle doch auf die Einhaltung der Zeitvorgaben achten. Im Vorfeld habe man sich geeinigt, dass das Wiesnbier zwar gelobt werden soll, aber bitte nicht zu lange.

Selbstverständlich wird dieses Bier aus reinen Naturprodukten hergestellt und entspricht dem Münchner Reinheitsgebot von 1487. Nach dem Reinheitsgebot sind Wasser, Malz, Hopfen und Hefe die einzigen Rohstoffe, die für die Bierherstellung in Bayern verwendet werden dürfen. Das Reinheitsgebot schrieb zunächst ausdrücklich Gerste vor, da der wertvollere Weizen oder Roggen den Bäckern vorbehalten war. Später wurde das Reinheitsgebot erweitert und die Brauer durften Weizen und Roggen wieder verwenden.

Der Begriff „Oktoberfestbier“ ist als Marke geschützt (Register-Nummer 1040818). Diese Marke darf ausschließlich von den 6 Münchner Traditionsbrauereien genutzt werden. Bier der Marke „Oktoberfest-Bier“ wird speziell zum Münchner Oktoberfest ge-


an Art im Münchner Das Buch Graffiti und Urb hauser Hefte“ ist im Osten aus der Reihe „Haid ältlich Haidhausen Museum erh

Dieses Buch erschien zur gleichnamigen Ausstellung im „Einstein Kultur“ Edition Haidhausen / Haidhauser Hefte, herausgegeben von Hermann Wilhelm, München 2016 Bestellungen unter 089 - 480 17 77 oder Hermann Wilhelm, 81675 München, Max-Planck-Straße 7, oder hermannwilhelmmuenchen@t-online.de

Auch wir möchten dem Münchner Maler Josef Wahl zu seinem 80. Geburtstag...

...und zu einer gelungenen Geburtstagsparty mit vielen Ehrengästen noch herzlich gratulieren. Auch Hertha Uhl, Wirtin vom Münchner Bratwurstherzl gehörte zu den Gratulanten.


G´schichtn

aus dem Münchner Bratwurstherzl

BWH-BLITZLICHTER

Das 6. Sommerfest, wieder veranstaltet vom Münchner Bratwurstherzl zugunsten des Ambulanten Kinderhospiz München. Mit Live-Musik, der Tombola wie immer mit tollen Preisen, Loden Frey mit Stoffmalaktionen, der Polizei, der Bergwacht, den Zuckerdirndln, dem Clown, den Stelzern, der Rokokogruppe aus Schleißheim, TSV 1860 München, FC Bayern München Basketball, Kinderschminken und vielen weiteren Attraktionen. Die Bewirtung wurde durch das Personal und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern hervorragend gemeistert. Nicht zu vergessen die kulinarischen Spezialitäten, gezaubert vom Küchenchef Rainer Maier und seinen Mitarbeitern. Dank gebührt auch den Spendern für das Kuchenbuffet.

Bei schönsten Maiwetter wurde in St. Michael ein Frühlings- und Familienfest im Innenhof gefeiert. Den Verkaufserlös (Essen und Getränke) teilen sich der Jesuiten-Flüchtlingsdienst und St. Michael. Pater Kern begrüßte die Gäste und eröffnete das Muttertagsfest

Die TV Moderatorin und Schauspielerin Uschi Dämmrich von Luttiz mit Pater Kern und Designerin Ingeborg Bergmann

Großer Andrang beim Sommerfest

weit angereist Helden für Herzen

Die Gäste liesen sich das reichhaltige Bayerische Buffet vom Münchner Bratwurstherzl schmecken

Elektrisch

Begeisterung beim offenen Singen im wunderschön begrünten Innenhof des Jesuitengartens

TSV 1860 Müchen


Die Rokkokogruppe aus Schleißheim

Frau Lang mit Bernie

Die Zuckerdirndl mit Bernie

Bayerische Bergwa cht

FC Bayern Basketball

FC Bayern Basketball

Blumen gab es für Frau Bronner

Heinz Schneider bei der Scheckübergabe an Frau Bronner vom AKM

Unser Motto:

TSV 1860 Müchen

Bratwurstherzl am Viktualienmarkt

„Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“

Hl. Theresia von Avila Ihre Mannschaft vom rzl“

„Münchner Bratwursthe

Hertha Uhl Betriebs GmbH - Dreifaltigkeitsplatz 1 - 803331 München - Tel.: 089-29 51 13 - Fax: 089-29 16 37 51 bratwurstherzl@t-online.de - www.bratwurstherzl.de 25


Rezept

en: Wir empfehlen ihn

Dorade mit Ofengemüse Zutaten: 500g Kartoffeln 2 Doraden, 1 Zucchini, 1 Lauch, 1 rote Paprika, Vier Knoblauchzehen, 200g Cocktailtomaten, 100g Gemüsebrühe, 5 Zweige Rosmarin, 5 Zweige Thymian, 1 Peperoni, 2 Zitronen

Ein Rezept und Foto von Lisana Hartl Manufaktur „Münchner Kindl Senf“

Kartoffeln in kochendem Wasser etwa 15 Minuten vorgaren. Restliches Gemüse und Kartoffeln grob würfeln und mit 4 Scheiben Peperoni mit Olivenöl in eine Reine geben. Einen Zweig Thymian und Rosmarin dazulegen und mit Salz, Pfeffer würzen. Das Gemüse bei 180°C 25-30 Minuten garen. Dabei immer wieder wenden und nach und nach die Brühe zufügen. In der Zwischenzeit die Fische von innen salzen und mit je 2 Scheiben Zitrone, 2 Knoblauchzehen, 2 Peperoni scheiben, 1 Zweig Rosmarin und 1 Zweig Thymian füllen. Fisch salzen und Pfeffern und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl von jeder Seite 2 Minuten anbraten. Anschließend den Fisch die letzten 10 Minuten zum Gemüse in den Ofen auf ein Backblech geben. Zum Fisch wird die Münchner Kindl Dipponnaise als Dip gereicht. Tipp: verfeinern sie unsere Dipponnaise mit Knoblauch und Petersilie.

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Viel Engagement für München Ob Hausaufgabenhilfe, Unterstützung bei Bewerbungen, Jugend- und Nachbarschaftstreff oder gezielte psychosoziale Unterstützung für Menschen jeden Alters – mit oder ohne Migrationshintergrund: „`s Münchner Herz“ hilft, damit unsere Münchner Mitmenschen Kraft bekommen, um sich selbst zu helfen. Die Stiftung „`s Münchner Herz“ ist ein echtes Münchner Kindl. Seine „Eltern“ sind das Wirte-Ehepaar Margot und Günter Steinberg, die `s Münchner Herz 2010 ins Leben riefen. „Was wir machen? Wir leben mit unserer Stiftung einen lange gehegten Wunsch - direkt hier in unserer schönen Stadt zu helfen. Und zwar denjenigen, die verschuldet oder unverschuldet in einem sozial schwachen Umfeld leben müssen.“ Sie engagieren sich mit Herzblut für alle derzeitigen und kommenden Projekte, sind ständig auf der Suche nach Unterstützern und begeistern mit ihren sozialen Ideen. Dank vieler Spenden und Zustiftungen großzügiger und großherziger Freunde und Unterstützer ist es nun möglich, benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene hier in München unter die Arme zu greifen, sie auf den Weg des Lebens zu bringen oder darauf vorzubereiten. Dabei ist die Motivation der Stiftung die Nächstenliebe, also die Liebe zum Nächsten. Und was kann schon näher sein, als die Menschen, die direkt neben uns hier in München leben?

Spendenkonto `s Münchner Herz-Stiftung Sparkasse Fürstenfeldbruck Girokonto 31 44 07 53 BLZ 700 530 70 IBAN: DE48 7005 3070 0031 4407 53 BIC: BYLADEM1FFB

Zwei Münchner Viertel bekommen schon einige Zeit Hilfe vom „Münchner Herz“: „Na klar“ in Kleinhadern steht für 3800 Anwohner zur Verfügung, Hauptziel ist die Kinderförderung, 35 Kinder bekommen hier Einzelnachhilfe. 2013 eröffnete das „Perlacher Herz“ und zählt jetzt schon 700 Kontakte pro Monat. Die Stiftung unterstützt auch den Bayrischen Blindenbund e.V und den CVJM. Auch in diesem Jahr findet am 12. Oktober um 20 Uhr wieder der Charity-Abend „Stars im Prinze“ statt. Von Klassik bis Swing - Ein Abend voller Höhepunkte! Die Eintrittsgelder von diesem Abend fließen ohne Umwege in die Arbeit der Stiftung. Tickets unter www.smuenchnerherz.de Nicht irgendwo, sondern direkt hier in unserer Stadt. Für Menschen in München, mit denen es das Schicksal nicht so gut meint. Ehrenamtliche Helfer sind jederzeit herzlich willkommen. Kontaktaufnahme: info@sMuenchnerHerz.de

Ihre Spende. Ob klein oder groß ist wertvoll für „`s Münchner Herz“. Es wird ständig Unterstützung benötigt für wichtige Anschaffungen wie Möbel, Sportgeräte, Nachhilfelehrer, Mahlzeiten, Lehr- und Lernmaterial und vieles, vieles mehr. Gutes tun ist leichter, wenn viele helfen! Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien, die auf die Hilfe angewiesen sind.

V. li.: Stiftungsvorstand Bernd Kritzler, Günter und Margot Steinberg und Vorstand Bernd Kleber.

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Museum

Das Jüdische Museum Bier ist der Wein dieses Landes.

Diesmal besuchten wir für unsere Leser das Jüdische Museum am Jakobsplatz. Im Untergeschoss befindet sich eine interessante Dauerausstellung über Jüdisches Leben, die Wechselausstellung in Ausstellungsebene 1 und 2 die Ausstellung „BIER IST DER WEIN DIESES LANDES. JÜDISCHE BRAUGESCHICHTEN“

elle Handlungen verwendet werden darf. Wenn Bier statt Wein das Hauptgetränk ist, dann, so legt der Talmud fest, „ist das Bier der Wein dieses Landes“ und darf verwendet werden.

Hopfen, Wasser, Hefe und Malz; das sind die vier Zutaten, mit denen in Bayern traditionell Bier gebraut wird. Das in die Liste des immateriellen Weltkulturerbe aufgenommene Bayerische Reinheitsgebot feiert 2016 seinen 500. Geburtstag. Das Jüdische Museum München nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, erstmals in einer Ausstellung Geschichte und Gegenwart des Bieres in der jüdischen Tradition und Kultur zu beleuchten.

Der Frage, was der Brauerstern und seine oberpfälzische Ausprägung, der „Zoigl“, mit dem Davidstern zu tun haben, widmet sich ein weiterer Bereich der Ausstellung. Anschaulich wird auch die Geschichte des Hopfenhandels erzählt, der in Süddeutschland über lange Zeit von jüdischen Händlern maßgeblich geprägt war. Außerdem wird nachgewiesen, dass das „Bierkrugveredelungsgewerbe“, also die Bemalung von Krügen sowie die Herstellung und Montage der Zinndeckel, ein maßgeblich von jüdischen Münchnern entwickeltes und betriebenes Gewerbe war.

Im Alten Ägypten wurde Bier zum Volksgetränk und dort lernten es auch die Israeliten kennen. Für sie stellte sich die Frage, ob Bier koscher sein muss und ob es wie Wein für ritu-

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die jüdischen Brauherren in München und Umgebung. Die freiherrliche Familie von Hirsch errichtete 1836 in Planegg „auf der grünen

Bierbrauen in Ägypten 28


Wiese“ eine der ersten modernen, industriell ausgestatteten Brauereien Bayerns, die in den knapp 100 Jahren ihres Bestehens zum Vorbild anderer moderner Brauanlagen wurde. In München gründete 1895 der aus einer kleinen Landjudengemeinde in Mittelfranken stammende Josef Schülein die Unionsbrauerei Schülein & Cie, die rasch zur zweitgrößten Brauerei Münchens wurde. Er und sein Sohn Hermann fusionierten sie 1921 mit der Löwenbräu AG. Während sich Josef Schülein in die Schlossbrauerei Kaltenberg zurückzog, wurde Löwenbräu unter Hermann Schülein als Generaldirektor zu bedeutendsten exportorientierte Brauerei Münchens. Nach seinem von den Nationalsozialisten erzwungenen Rücktritt emigrierte er in die USA, wo er die Liebmann Brewery in New York mit ihrer Biermarke„Rheingold“ zu einer der größten Brauereien der USA machte. Seine innovativen Werbemethoden wie die jährliche Wahl der „Miss Rheingold“ oder der Werbeeinsatz von Stars wie Louis Armstrong, Nat King Cole, Marlene Dietrich, Ella Fitzgerald oder John Wayne gelten in den USA noch heute im Bereich der Markenbildung und -pflege als vorbildhaft. Abschließend widmet sich die Ausstellung der Bierkultur im heutigen Israel, die zum einen stark von der deutschen Brautradition und deutschen Bierstilen geprägt ist und andererseits durch eine junge und vielfältige Craftbeer-Szene überrascht. Aus Anlass der Ausstellung werden erstmals Craft Breweries aus Deutschland und Israel – die CREW Republic aus München und der Herzl Beer Workshop aus Jerusalem gemeinsam ein Bier, einen „Collaboration Brew“ brauen, der im Café des Jüdischen Museums München verkostet werden kann.

Hopfensäcke in der Ausstellung

Noch bis 08. Januar 2017 kann die Wechselaustellung über Jüdische Brauereigeschichten besucht werden.

www.juedisches-museum.de Jüdisches Museum München St.-Jakobs-Platz 16 80331 München Telefon +49-89-233-96096 Fax +49-89-288 5164 30 Öffnungszeiten Dienstag-Sonntag: 10-18 Uhr

Werbung der Brauerei Rheingold in Amerika 29


Kulinarisches

Münchner Kindl Senf Feine Kost ... vom Korn zum Kunden Für unsere Leser besuchten wir den Familenbetrieb Münchner Kindl Senf Manufaktur in Fürstenfeldbruck. Der umtriebige Firmenchef Theo Hartl erzählte von der 100jährigen Geschichte der Manufaktur, erklärte uns die Produktion und bei all dem war seine Begeisterung zu spüren. Der Visionär, früher als Frontmann einer Band, später wurden von Theo Hartl Passiv Häuser entworfen und gebaut, setzt sich heute mit seiner Familie und mit Leidenschaft für seine über 25 Senf- und Feinkostdelikatessen ein. Seine Produkte sind mehrfach zertifiziert, mit dem EU-BioSiegel und dem Bioland-Siegel versehen. Die Rohstoffe stammen -wenn möglich- aus regionalen Betrieben und haben keine langen Transportwege hinter sich. Aus guten Produkten den bestmöglichen Geschmack zu erschaffen und dabei die Ursprünglichkeit aller Zutaten erhalten, ist der Anspruch der Münchner Kindl Senf Manufaktur.

Die ausgefallensten Senfsorten wie Maulbeer-Senf, Mango-Senf, Orangen-Senf, Bauern-Senf, süßer Senf und viele mehr wie auch Grillsaucen und Dips gehören zum Sortiment. Selbstverständlich zu erwähnen ist die weltbeste BBQ-Sauce aus der Dirty Harry Reihe, die 2012 Worldchampionship in Kansas gewann und 2014 als Best Product auf der Biofach ausgezeichnet wurde. Wo genau die Senf- und Feinkostprodukte von Lübeck bis Garmisch erhältlich sind, finden Sie auf der Münchner Kindl Landkarte im Netz. Rezept Tipps gibt es dort übrigens persönlich von Junior-Chefin Lisana Hartl wie auch das hauseigene Kochmagazin – www.muenchner-kindl-senf.com

Unsere Empfehlung – einfach mal beim Senfladen auf dem Münchner Viktualienmarkt vorbeischauen und probieren ! Da ist für jeden Geschmack was dabei !

! m a o h a D a m m a s Da

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09.08.16 16:32


In der Produktion

Theo Hartl mit Auszeichnungen

Verkauf am Viktualienmarkt

Verkaufsstandl am MĂźnchner Viktualienmarkt

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Vorgestellt

LOOMIT ein Urban Art Künstler

1. Sie leben und arbeiten in München, Was lieben Sie an unserer Stadt?

Durch das Projekt „Graffiti im Münchner Osten“ lernten wir den sympathischen Graffiti-Sprayer kennen. Gemeinsam mit weiteren internationalen Künstlern, gestaltete er eine Betonwand an der Tassilowiese in der Au.

Offenheit, Humor und das es beim Rade ln durch die Stadt nie langweilig wird.

Wir möchten Ihnen LOOMIT gerne hier vorstellen:

2. Hat München Sie bei Ihrem künstlerischen Schaffen beeinflusst?

Loomit, geboren als Mathias Köhler im Allgäu begann mit 15 Jahren schon und bemalte mit Spraydosen den Wasserturm in Buchloe. Inzwischen sind seine Kunstwerke in vielen europäischen Städten verewigt, aber auch in Asien, Australien und Amerika. Die Bronx in New York ist beinahe sein zweites Zuhause. Gleich nach dem Abitur ist Loomit dorthin geflogen. Vorort hat er von dem bekannten Kollegen „Seen“ viel gelernt. Künstlerische Grenzen gibt es für Loomit nicht. Loomit bemalte mit 7 anderen Sprayern den „Geltendorfer Zug“, den ersten „whole train“, wird dadurch zur Legende, denn Züge gelten zur Königsdisziplin unter den Sprayern. 1997 kommt das erste eigene Studio im Kunstpark Ost, dessen zahlreiche Außenwände über die Jahre mit vielen internationalen Gästen gestaltet wurden.

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Bei so vielen Museen und Sehenswürdigkeiten war das unumgänglich. 3. Wo ist Ihr persönlicher Lieblingsort in München? Die Au.

Kontakt loomit@loomit.de

Objekt Schallschutzmauer an der Tassilowiese gestaltet von Loomit und Swet


Geschichten aus dem Hofbräuhaus - alle 14 Tage neu!

Reinhören und Gewinnen

5 Bierzeichen vom berühmtesten Wirtshaus der Welt zu gewinnen. Und so einfach geht es: Den preisgekrönten Hofbräuhaus-Podcast anklicken, anhören, die richtige Antwort eingeben und gewinnen.

... aus dem Hofbräuhaus Zu Ehren des St. Patrick erstrahlte auch das Münchner Hofbräuhaus am 17. März.

Zum großer Abschied von Hugo Strasser sind rund 700 Menschen in den großen Festsaal des Muenchner Hofbraeuhauses gekommen, um der Swinglegende Hugo Strasser zu gedenken

Podcast: www.meinwirtshaus.de

Hofbräuhaus • Platzl 9 • 80331 München • www.hofbraeuhaus.de Tel (089) 29 01 36-100 • Fax (089) 29 01 36-129 hbteam@hofbraeuhaus.de • Öffnungszeiten: 9.00 Uhr bis 23.30 Uhr

Matinee im Gasteig

Zu Gast die Salonboarischen aus dem Rupertiwinkl mit „Ois Chicago“

Orgel & Tuba Friedemann Winklhofer und Andreas Martin Hofmeir spielen am 9. Oktober in der Philharmonie Werke von Vivaldi, Schostakowitsch und anderen. Mit 6.000 Pfeifen ist die Orgel in der Philharmonie die größte Konzertsaal-Orgel Münchens. Um sie ins rechte Licht zu rücken, präsentiert der Gasteig ein neues und ausgefallenes Klangerlebnis: Friedemann Winklhofer, Organist und Kustos der Orgel, spielt gemeinsam mit Andreas Martin Hofmeir, Tubist und Echo KlassickGewinner 2013. Bekannt wurde Hofmeir als Mitglied der bayerischen KultBand »LaBrassBanda. Kaum ein Musiker entlockt der Tuba so feine, virtuose Klänge wie er. In der Philharmonie präsentieren Winklhofer und Hofmeir Werke von Reger, Vivaldi und Schostakowitsch, aber auch von unbekannteren Komponisten. Damit möglichst viele Musikfans das Duo Winklhofer & Hofmeir erleben können, hat der Gasteig die Eintrittspreise bewusst günstig gehalten. Das Ticket gibt es für 15 Euro (ermäßigt 10 Euro). Neu ist das Gasteig-Angebot „Ein Herz für Eltern“: Kinder bis 14 Jahre, die ein Kinder-Ticket kaufen, bekommen ein Erwachsenen-Ticket gratis dazu. Mehr Kultur unter: www.gasteig.de

Der Maibock-Anstich im Hofbräuhaus mit dem Bayerischen Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Dr. Markus Söder MdL, dem Direktor des Staatlichen Hofbräuhauses in München Dr. Michael Möller. Hofbräuhaus • Platzl 9 80331 München www.hofbraeuhaus.de Tel (089) 29 01 36-100 Fax (089) 29 01 36-129 hbteam@hofbraeuhaus.de Öffnungszeiten: 9.00 Uhr bis 23.30 Uhr

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Münchner Vorort

Keferloh Der Keferloher

Der Maßkrug machte Keferloh weltberühmt Einst war der Keferloher Montag in Grasbrunn im östlichen Landkreis München das größte Volksfest mit dem beliebtesten Pferde- und Viehmarkt in Bayern.

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Die Tradition dieses Bauern-Feiertages reicht inzwischen 1.061 Jahre zurück. Das Oktoberfest in München hat ihm dann aber den Rang abgelaufen. Seit gut zwei Jahrzehnten kümmert sich der Verein der Keferloher Freunde darum, dass diese Traditionsveranstaltung weiterlebt. Sichtbares Erbe des Keferloher Montags sind der weltberühmte Bierkrug aus Steingut und der Strohhut mit Buschen. Man vermutet einen besonderen Ort, wenn im 17. und 18. Jahrhundert 30.000 Menschen dorthin zu einem Jahrmarkt gepilgert sind und damit für die größte Menschenansammlung in Bayern sorgten. Wo die Bauern mit ihrem Vieh Fußmärsche bis zu acht Tagen auf sich genommen haben, um es dort zu verkaufen. Aber eigentlich war er nur ein verschlafener Weiler mit zwei Bauernhöfen und einer Kirche. An einem Tag im Jahr verwandelte er sich dann in einen regelrechten Hexenkessel. Die Erfolgsgeschichte des Keferloher Marktes hat zwei Ursachen: Der gute Ruf als Viehmarkt bei den Bauern und die Beliebtheit des Festes bei der Münchner Stadtbevölkerung. Der Markt für Pferde und Schweine entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zum Feiertag der Landwirte. Es galt als Ehre, in Keferloh dabei zu sein. Seinen Ursprung hat er bereits im Jahre 955. Graf Eberhard von Ebersberg war es, der nach der Schlacht auf dem Lechfeld zwei seiner Hauptleuten gestattete, die erbeuteten Pferde der besiegten Ungarn zusammenzutreiben und zu verkaufen.

Über 17.000 Tiere sollen das der Überlieferung nach gewesen sein. Wie ein Magnet zog der Markt in den nächsten vier Jahrhunderten immer mehr Händler an. Im 12. Jahrhundert wurde dann aus dem Viehmarkt ein Volksfest. Dabei spielte eine Kirchweih eine entscheidende Rolle. 1158 schlägt Bischof Otto von Freising den Weiler Keferloh dem Kloster Schäftlarn zu. Er lag an einer wichtigen Straßenkreuzung – an der Straße vom Süden in Schäftlarn der alten Isarparallele entlang bis zum Bischofssitz nach Freising; vom Osten auf der Salzstraße von Wasserburg in Richtung „Munichen“ - einer neuen Verbindung, seit es die Isarbrücke in Föhring nicht mehr gab. Der Schäftlarner Probst errichtete nun hier eine spätromanische Kirche mit dem Patrozinium zum hl. Aegidius. Deshalb weihte man die Kirche am Namenstag des Heiligen am 1. September 1173 mit einem großen Fest. Später hat sich dann eingebürgert, dass der Festtag für das Kirchweihfest immer am ersten Montag nach Ägidius stattfindet.

Der Vorläufer des Oktoberfestes Der zweite Grund für den Erfolg des Jahrmarktes war, dass ihn in der frühen Neuzeit immer mehr Städter entdeckten. Keferloh hatte für die Stadtleute damals die Anziehungskraft wie heute das Oktoberfest. „Wollt ihr jedoch des Münchener Volkes Lusttreiben im Großen sehen, so müßt ihr an einem

ersten Montag im September auf den Keferloher Markt eilen. Zu jenem Markte strömen jung und alt, hoch und niedrig, arm und reich, als wären alle verzaubert“ , ist in dem Buch „Charakterbilder deutschen Landes und Lebens“ zu lesen. Endlose Karawanen mit Kutschen, Fuhrwerken und Menschen zu Fuß machten sich über Haidhausen, Berg am Laim, Trudering und Haar auf den dreistündigen Weg nach Keferloh. Dort ist das Bier dann in Strömen geflossen, es wurden Kesselfleisch und Würste verzehrt, Musikkapellen spielten auf, es wurde getanzt, gelacht und gerne auch gerauft. „Bevor

Der Pferdemarkt 1891, Gemälde von Chr. Speyer

man doch den Markt beschaut, besucht man die Bierschenken, läßt sich Wurst und Kraut, Da geben ohn‘ Bedenken“ reimt etwas holprig ein zeitgenössischer Dichter. Und weiter: „Ein blaues Aug, ein lahmer Fuß, Das sind so Kleinigkeiten, Die hie und da zum Schluß, Die Fahrt nachhaus begleiten. Doch ist man im belobten Ort, am ersten Montag wieder dort.“

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Antikmarkt

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im Festzelt

Es gab auch Wettbewerbe wie Leistungspflügen oder das Schätzen von gewichtigen Bullen. Zudem wurden in einer Ausstellung die neuesten Errungenschaften präsentiert, die dem Landwirt das Leben erleichtern sollten.

Die Wiesn war der Tod des Keferloher Montags 1852 schreibt der Volksbote, dass in diesem Jahr der Markt weniger „keferloherisch“ ausgefallen sei wie früher, denn „vermutlich haben sich die Herren Raufer und Prügellustigen doch etwas vor den 50 Mann Militär geniert“. Die waren extra aus München angerückt, um den Mob besser im Zaun zu halten. Doch Keferloh bedeutete nicht nur Essen, Saufen und Raufen..

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Einen drastischen Einschnitt gab es dann 1810. Bei der Vermählung von Kronprinz Ludwig mit Therese fand auf der späteren Theresienwiese ein großes Pferderennen statt. Das Fest war so gut beim Volk angekommen, dass es in Verbindung mit einem Landwirtschaftsfest jährlich wiederholt wurde. Das Oktoberfest war geboren. Die Bauern

richteten ihr Augenmerk immer mehr auf die Viehausstellung und -prämierung, die dort geboten wurde. Die Aussteller reagierten mit ihrem Produktangebot auf die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft, was ebenfalls auf großes Interesse gestoßen ist. Dazu kam, dass immer mehr Bauern ihr Vieh nicht mehr selbst auf die Märkte trieben, sondern diese Aufgabe von Viehhändlern übernommen wurde. Die Städter hatten nun ihr Volksfest praktisch vor der Haustüre und mussten nicht mehr den beschwerlichen Weg zu dem entlegenen Weiler vor München auf sich nehmen. Zwar blieb der Markt noch bis zum zweiten Weltkrieg einer der größten Viehmärkte im Deutschen Reich. Die weitere Technisierung der Landar-


beit und der Wandel von Bayern vom Agrarstaat zum Industriestaat trugen dazu bei, dass die Veranstaltung immer bedeutungsloser wurde. In den 1990er-Jahren war der Keferloher Montag komplett in einen Dornröschenschlaf versunken. Acht engagierte Bürger haben sich dann 1994 im Verein „Keferloher Freunde e.V.“ zusammengefunden, um die Traditionsveranstaltung wieder zu beleben. Treibende Kraft war das heutige Ehrenmitglied, Anton Reichlmaier. Ein Bierzelt wurde aufgestellt, als Redner prominente Politiker eingeladen, ein kleiner Markt aufgebaut und Landwirtschaftsmaschinen ausgestellt. Auch die historischen Wettbewerbe wie Bullenschätzen und Wettpflügen wurden wieder eingeführt. In den ersten Jahren haben die Wirte

des Gasthofs auch das Festzelt am Keferloher Montag betrieben. Doch nach einer Pleite im Jahr 2013 wollte der Insolvenzverwalter das finanzielle Risiko einer Großveranstaltung nicht tragen. Deshalb ist der Verein der Freunde eingesprungen und hat sich jeweils einen erfahrenen Festwirt für die Gastronomie gesucht. 2013 hat das Wiesnwirt Lorenz Stiftl übernommen, in den beiden darauffolgenden Jahren dann Edmund Radlinger, der Betreiber des Weißbiergartens auf dem Oktoberfest. Da die Kosten für ein Bierzelt, das nur für einen Tag aufgebaut wird, in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen, wurden die Festtage auf das Wochenende vor dem Montag ausgeweitet. Mit bekannten Künstlern, wie dem Kabarettisten Christian Springer, den Jetzendorfer Hinterhof-

musikanten, Partys für die Jugend und Frühschoppen mit Wirtshausmusik in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk konnten neue Gäste angelockt werden.

Ex-Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber häufigster Festredner Im Zentrum steht am Keferloher Montag ein Festredner aus der Politik. 2009 konnte sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel gewonnen werden, die 10.000 Besucher anlockten konnte. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat bereits zweimal gesprochen. Spitzenreiter ist Ex-Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der bereits dreimal aufgetreten ist. ▶▶

Keferloh Der Weiler Keferloh ist ein Ortsteil von Grasbrunn im östlichen Landkreis München (Oberbayern). Er liegt an der historischen Salzstraße von Salzburg nach Augsburg und ist wegen des Keferloher Montags, seinen ehemals überregional bedeutenden Viehhandelstags am Montag nach dem Ägidiustag Anfang September bekannt Der Gemeindeteil Keferloh wird ab 1140 urkundlich als Eigentum der Grafen von Wolfratshausen und Dachau und dem Bischof von Freising genannt. 1155 regelte Bischof Ott von Freising den Besitz neu zu Gunsten des Klosters Schäftlarn und diese gründeten einen Weiler. Die heute noch in Keferloh stehenden Kirche St. Aegidius ist eine geschichtliche Besonderheit. Diese Kirche sollte um 1156 mit der Errichtung des Baues begonnen worden sein, verbrieft ist die Weihe am 1. September 1173. Diese Kirche ist uns heute aus dieser frühen Zeit noch weitgehend im Original erhalten, Fresken aus dieser Zeit sind zu sehen. Nach zehnjähriger Renovierung, initiiert durch den 2003 gegründeten Förderverein Kirche St. Aegidius Keferloh e. V., wurde die Kirche am 31. August 2013 feierlich eröffnet. Am 1. September 2013 fand das 840-jährige Weihejubiläum und Altarweihe mit Erzbischof zu München und Freising Reinhard Kardinal Marx statt. Für den altbayerischen Raum ist diese Kirche die wohl einzige aus dieser frühen Zeit des 12. Jahrhunderts.

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Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wagte in seiner Rede gar einen Vergleich zwischen dem Steinkrug und seinen politischen Gegnern: „Viel Schaum, wenig Bier und keiner merkt’s“. Nun – es war sein erster und letzter Auftritt, die Gründe dafür lagen aber bekanntlich nicht an dem Zitat.

Trautmann, gibt einen Ausblick auf den nächsten Keferloher Montag am 4. September 2017. Der Gasthof, welcher der INKA-Gruppe der Augustiner Bräu-Anteilseignerfamilie Inselkammer gehört, wird im Herbst 2016 mit einem neuen Pächter wiedereröffnet. Die Betreiber

2016 konzentrierte man sich wieder auf den Montag, weil bei den Keferloher-Freunden „nix z’amganga is“ (nichts zusammengegangen ist), wie es Vereinschef Klaus Rieger formuliert. Festwirt Edmund Radlinger war abgesprungen, da sich das Aufstellen des Bierzeltes für einen Tag nicht lohnte. So ist Lorenz Stiftl wieder eingesprungen, der dieses Risiko auf sich genomEx-Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber men hat. Festredner war in diesem Jahr der Bayerische Heimatminister Dr. Markus Söder, im Rahmenprogramm des Biergartens Marina und Amer waren wieder Bullenschätzen, LandmaCulesker übernehmen dann auch den schinenschau und eine Greifvogelschau Gasthof Gut Keferloh. Culesker war hier geboten. bereits 10 Jahre Küchenchef und ist Betreiber des Antik- und Raritätenmarktes in Keferloh. Er kennt also das Haus und 2017 wieder drei Tage das Umfeld wie aus der Westentasche. Volksfest In Absprache mit den Eigentümern und dem Wirt soll 2017 wieder ein mehrtägiges Fest auf die Beine gestellt werden. Im nächsten Jahr soll aber wieder so „Wir wollen dann wieder wie bereits vor richtig durchgestartet werden. Das drei Jahren zusammen mit dem BayeVorstandsmitglied im Verein, Carl

rischen Rundfunk eine Wirtshausmusik Veranstaltung auf die Beine stellen,“ verrät Schriftführer Carl Trautmann. Ob der neue Pächter den Bierzelt-Betrieb selbst übernimmt oder ob man sich wieder einen Festwirt sucht, lassen die Keferloher Freunde noch offen. Der Verein kümmert sich aber nicht nur um die Organisation des Montags. Er legt auch viel Wert darauf, dass altes Brauchtum nicht in Vergessenheit gerät. So haben sie den Keferloher Urkrug als nummerierten Sammlerkrug wieder herstellen lassen und sie tragen auch alle den Keferloher Strohhut mit dem „Buschen“ d‘rauf, der früher als Abzeichen das Volksfest in ganz Bayern so bekannt machte.

Der Keferloher – ein Einwegkrug Noch heute sagt man zum Steinkrug „Keferloher“. Obwohl der graue Krug eigentlich gar nichts mit dem Urkrug gemein hat. Doch wie war dieser beschaffen, wo doch kein einziges Exemplar im Original erhalten geblieben ist? „Man musste für große Menschenmengen auf den Bierfesten Krüge schnell und preiswert herstellen. Die Lösung waren

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Einwegkrüge - einmalig gebrannte Gefäße als Massenware, welche die Hafner aus dem Ton der Region herstellten“, berichtet der ehemalige stellvertretende Leiter des Münchner Stadtmuseums, Dr. Florian Dering. „Die Krüge waren sehr dünnwandig und sind sehr leicht gebrochen. Ein zünftiges Raufen hat zu Keferloh gehört. Wenn man den Krug jemand auf den Schädel gehauen hat, ist eigentlich nichts passiert.“, ergänzt Drei Keferloher Freunde der Vorstand der Keferloher Freunde, Klaus Rieger. Der Maßkrugforscher Siegfried Rübensaal machte sich Ende der 1980er Jahre auf die Spurensuche nach dem Urvater des Maßkruges. In Keferloh wurde er fündig. Zusammen mit einem Archäologenteam aus Berlin wurden im Jahr 2000 Ausgrabungen auf den „Bierschlachtfeldern“ von einst in Angriff genommen. Der ehemalige Kultusminister Hans Zehtmair hat das Projekt finanziell unterstützt. Die Standorte der Bierschankhütten waren im Keferloher Kataster überliefert. 1.900 Scherben

des Urkruges der Bayern wurden ans Tageslicht befördert. Mit den gefundenen Bruchstücken konnte der Keferloher Krug rekonstruiert werden. Einige der Tonscherben sind im Bier- und Ok-

toberfestmuseum in München oder auf der Landesausstellung „Bier in Bayern“ in Aldersbach zu sehen. Der Ur-Keferloher ist konisch geformt und nur innen und am oberen äußeren Rand mit einer Glasur versehen. „Das hat den Vorteil, dass die Feuchtigkeit nach außen dringen kann und die Verdunstungskälte das Bier kühl hält. „Wir haben das mal gemessen. Zehn Minuten nach dem Einschenken war das Bier im Keferloher Krug noch vier Grad kälter als das im grauen Steinzeug-Krug“, so Rieger.

Der Keferloher hatte 1.069 Milliliter Inhalt. „Es war ein Preuße, nämlich Reichskanzler Bismarck, der den Bayern einen Schluck aus ihrem Maßkrug nahm, als er nach der deutschen Reichsgründung im Königreich Bayern 1872 die bayrische Maß abschaffte und den preußischen Liter mit 1.000 Milliliter einführte“, bedauert Vereinsvorsitzender Rieger. Die Keferloher Freunde haben den rekonstruierten Krug nachmachen lassen und ihn am Keferloher Montag im Festzelt verkauft. Jeder ist ein handgefertigtes, nummeriertes Unikat und wird mit einem Zertifikat ausgeliefert. Die erste Auflage ist inzwischen komplett vergriffen. Der Verein sucht noch Sponsoren für eine weitere Charge, da der handwerklich gefertigte Krug in der Herstellung sehr teuer ist. Vereinsvorstand Rieger hofft, den Original Keferloher im Jahr 2017 wieder anbieten zu können.

Keferloher Strohhut mit Buschen Den „Buschen“ auf dem Strohhut würde man heute als gelungene Marketingmaßnahme bezeichnen. Denn er war es, der den Keferloher Montag in ganz Bayern so bekannt gemacht hat. Der Buschen ist die älteste Tradition aller Abzeichen. Das ist ein gebundener Strauß aus verschiedenen, teils bunt gefärbten Grashalmen. Im Sommer trugen die Bauern Strohhüte, die sie mit dem Buschen schmückten, den sie in Keferloh als Festabzeichen erstanden hatten. Da es für sie eine besondere Ehre war, dabei gewesen zu sein, behielten sie die Hüte auf, wenn sie ins Wirtshaus gingen. Heute verkaufen die Keferloher Freunde einen typischen Strohhut mit einem liebevoll gebundenen Buschen an die Festgäste. Auch die Politiker bei der Kundgebung am Montag erhalten den Keferloher Hut, bevor sie mit ihrer Festansprache beginnen. Alle bisherigen Redner haben ihn auch aufgesetzt und stolz getragen. Lediglich die Bundeskanzlerin verweigerte sich. Sie begründete das mit der Ausrede, sie habe am Abend noch einen Fernsehauftritt und sie wolle damit die Frisur nicht in Unordnung bringen. Robert Allmeier

St. Aegidius 39


Stadtteil

Münchner

Straßen und Plätze Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht, oder es standen die Berühmtheiten unterschiedlichster Epochen Pate. Lohstraße bis Lothstraße

Lohstraße, Giesing‚ 1814: Lohe ist der Name eines Dorfes, das 1814 mit Giesing (dem heutigen Untergiesing) vereinigt wurde; das Wort Loh deutet darauf hin, dass der Ort am Rand der sumpfigen Isarauen lag.

Lorenz-Hagen-Weg, Neuperlach‚

Loisachstraße, Mittersendling-Waldfriedhof‚ 1904: Nach der Loisach, einem linken Nebenfluss der Isar (entspringt im Lermooser Becken am Fuße des Wettersteingebirges in Tirol, fließt durch den Kochelsee und mündet bei Wolfratshausen in die Isar).

Lorenz-Huber-Weg, Neuperlach ‚

Lomeweg, Trudering‚ 1933: Nach

Lome (franz. Lome), der Hauptstadt des einstigen deutschen Schutzgebietes (1884-1914) und heute unabhängigen Staates Togo in Westafrika.

Longinusstraße, Obermenzing‚ 1947:

Nach dem Ferdinand Prinz von Bayern (1859-1949), Sohn von Prinz ) hl. Longinus, dessen Lanzenspitze in der Dorfkirche von Obermenzing verwahrt wird.

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1975: Lorenz Hagen (1885-1965) war ab 1947 Präsident des Bayerischen Gewerkschaftsbundes und ab 1955 Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Landesbezirk Bayern. 1981: Lorenz Huber (1862-1910) war Präses in der katholischen Arbeiterbewegung und gab die entscheidende Anregung zur Errichtung des ersten Arbeitsamtes in München.

Lorenzstraße, Perlach‚ 1930: Lorenz Huber (1863-1919) war Landwirt in Perlach, der nach örtlichem Sprachgebrauch nur mit dem Vornamen Lorenz angeredet wurde. Lorettoplatz, Waldfriedhof‚1962: Nach den großen Soldatenfriedhöfen aus dem Ersten Weltkrieg um die Lorettohöhe, einer Anhöhe etwa 12 Kilometer nördlich von Arras in Nordfrankreich.

Loristraße, Maxvorstadt‚ 1877: Johann Georg von Lori (1723-1786), Jurist und Staatsmann; lehrte in Ingolstadt Kriminalrecht und Rechtsgeschichte, bekam als Anhänger der Philosophie der Aufklärung Schwierigkeiten mit den Jesuitenprofessoren; 1752 Versetzung ans Münz- und Bergkollegium-in München; gründete 1759 die Bayerische Akademie der Wissenschaften; diplomatische Tätigkeit für Bayern: 1762/63 bei den Friedensverhandlungen mit Preußen; 1776 Condirektor der Universität Ingolstadt; 1777 fiel er wegen seines Widerstandes gegen die Tauschpläne von Kurfürst Karl Theodor (Bayern gegen Holland) in Ungnade, 1779 Verbannung nach Neuburg a. d. Donau, wo er seine letzten Lebensjahre-vergebens auf Rehabilitierung wartete. Lorschstraße, Neuhausen‚ 1929: In

der ehemaligen Benediktinerabtei zu Lorsch, an der Bergstraße in Hessen gelegen, ist nach dem Nibelungenlied Königin Ute begraben, die Mutter der Burgunder.


Loristraße - St.Benno

Die St.-Benno-Kirche zählt neben der Pfarrkirche St. Anna im Lehel zu den überzeugendsten neoromanischen Sakralbauten des 19. Jahrhunderts.

Vor der Kirche steht die Aluminiumskulptur Fisch mit Schlüssel von Iskender Yediler. Nach der Legende fand Bischof Benno den Schlüssel des Meißner Doms, den er auf der Flucht in die Elbe geworfen hatte, nach seiner Rückkehr im Bauch eines frisch gefangenen Fisches wieder.

Lortzingstraße, Pasing‚ 1957: Albert Lortzing (1801-1851), Komponist; war von 1833 bis 1844 Schauspieler und Tenorbuffo, dann Kapellmeister in Leipzig und Wien sowie in Berlin (1849-1851); er erneuerte die deutsche romantische Oper; seine Opern („Zar und Zimmermann«, 1837; „Der Wildschütz«, 1842; „Undine«, 1845 und „Der Waffenschmied«, 1846) sind volkstümlich, voller Humor, auch zum Teil biedermeierlich-sentimental.

französischen Krieg von 1870/71; Lothringen fiel nach dem Friedensschluss an das neugegründete deutsche Kaiserreich (seit 1919 wieder französisch).

Lothstraße, Maxvorstadt/Schwa-

bing-West/Neuhausen, 1887: Johann Ulrich Loth (um 1600-1662), Maler; war von 1615 bis 1626 im Dienste von Herzog Maximilian I. von Bayern, schuf ein Altarbild für die Frauenkirche, 1644 ein Abendmahl für St. Peter und ein Hochaltarbild für die Heilig-Geist-Kirche in München Lothringer Straße, Haidhausen‚ (weitere Werke in Schleißheim, Augs1872: Nach Lothringen (franz. Lorraiburg, Wasserburg, Weilheim, Traunne), dem Land von der Champagne bis stein, Bamberg, Burghausen, Landshut, zum Westrand der Vogesen; die BeReichenhall, Rothenburg und Tuntennennung dieser und der umliegenden Straßen erfolgte nach Liebfrauenstraße dem deutschmithausen).

Blick auf den Dom

Lothringer Straße -Lothringer 13

Die Lothringer13 Halle ist eine Kunsthalle der Stadt München für internationale Gegenwartskunst. Als unkommerzielle und städtische Einrichtung mit freiem Eintritt, möchte die Institution aktuelle Kunst einem großen Publikum vermitteln. In wechselnden Gruppenausstellungen zu gesellschaftlichen Themen und Diskursen, werden Werke von jungen und bereits etablierten Künstler in einen Dialog gesetzt und in einem abwechslungsreichem Rahmenprogramm tiefergehend behandelt.

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Die 9. Ausgabe „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ erscheint November 2016. Die aktuelle Ausgabe auch online unter: www.muenchen-gschichtn.de

Im nächsten Heft:

IMPRESSUM

Herausgeber-Verlag-Redaktion: Studio Liebhart Herbert Liebhart Breisacher Str. 3 81667 München Tel. 0 89-4 59 94 38-19 Fax 0 89-4 59 94 38-50 mail@fotostudioliebhart.de www.fotostudioliebhart.de www.muenchen-gschichtn.de

Grafik: Susanne Well Herbert Liebhart

t k r a m s t h c a n ih e W Haidhauser Brauereien & Bierkeller in Haidhausen ichtn “ „MÜNCHEN alte & neue G‘sch auch auf Facebook

Fotos und Text: Herbert Liebhart Philipp Liebhart Landeshauptstadt München Münchner Straßen, Hans Dollinger Robert Allmeier, M24 Lisana Hartl BBV

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Hier liegt „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ auf, solange vorhanden: - Rathaus Information im Münchner Rathaus - Info-Point im Alten Hof - LAB 2000 in der Breisacher Straße 3 - Münchner Bratwurstherzl, am Dreifaltigkeitsplatz - Gasteig


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