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FEINSTE PRALINEN
ihren Münchner Wohnungen verdrängt wurden. Mit dem letzten Transport 1943 wurde ein Großteil der jüdischen Kinder, die aus einem anderen Heim hierher verlegt worden waren, nach Auschwitz verfrachtet und dort ermordet. Belegt ist dabei das Schicksal der fünfjährigen Gabriele Schwarz. Im Februar 1943 veranlasste SS-Hauptsturmführer Johann Pfeuffer die Einweisung der Fünfjährigen. Nach der Auflösung des Lagers vier Wochen später wurde das Mädchen nach der Verschleppung in Auschwitz getötet.
Das Gebäude an der Josephsburgstraße mit der Kirche erinnert heute noch an das ehemalige Jagdschloss. Kurz bevor die Hofmark aufgelöst wurde, kaufte der Orden der Englischen Fräulein das einstige Schloss, der dort ein Internat für Mädchen einrichtete. 1987 hat das Erzbistum die Gebäude übernommen und dort ist nun die katholische Maria-Ward-Realschule mit Tagesheim untergebracht. Daran angebaut ist die Kirche St. Mina. Sie wurde als Loretokirche errichtet und war die Klosterkirche der Englischen Fräulein. Seit 1996 nutzt die koptisch-othodoxe Gemeinde die Kirche. Die Kopten schmückten den Altarraum mit Ikonen, die ursprünglich aus dem ägyptischen Nonnenkloster St. Damiana stammen.
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Der Gasteig Hp8
Feiert Flower Power
DAS FLOWER POWER FESTIVAL 2023 VERSETZT
GANZ MÜNCHEN BIS ANFANG OKTOBER IN EINEN
BLÜTENRAUSCH: MEHR ALS 800 VERANSTALTUNGEN
THEMATISIEREN DIE NATUR IN DER STADT.
UND DAS FESTIVALZENTRUM IST DER GASTEIG HP8.
Schneider Bräuhaus mit kinderfreundlichem Biergarten
Auf dem Weg zum Zentrum des Stadtteils am Grünen Markt kommt man am Schneider Bräuhaus vorbei. Früher hieß es hier zum „Berger Weinbauern“. 1903 wurde dort die St. Michael-Brauerei gegründet. Neun Jahre später kaufte die Weißbierbrauerei Schneider & Söhne das Anwesen und der Brauerei wurde stillgelegt. Früher hat Schneider das historische Weiße Bräuhaus immer verpachtet. Jetzt betreibt sie es nach einer Generalsanierung seit 2015 selbst. Auf der Speisekarte stehen typische bayerische Schmankerl wie Bräuhaus-Braten-Gröstl oder zarte Ochsenbackerl. Highlight im Biergarten ist der Holzspielplatz für Kinder. Die Kleinen können Wasser aus einem Holzfass zapfen oder es sich im Innern eines großen Brauereifasses gemütlich machen. Im Sommer ist im Biergarten auch Livemusik zu hören.
Bürgerinitiative verhindert Bebauung des Behrparks
Der Maibaum weist den Weg in die Ortsmitte. Dort, wo ehemals die Endhaltestelle der Trambahn war, ist der zentrale Platz von Berg am Laim. Genannt wird er der „Grüne Markt“, weil hier auch die Wochenmärkte stattfinden. Daneben führt der Weg durch das geschmiedete Tor in den Behrpark. Die Villa am Ende des beliebten Parks wurde 1900 von der Familie des Brauereibesitzers Kreiller gebaut, nach der auch die gleichnamige Straße im Stadtbezirk benannt ist. Kreiller war Eigentümer der Maximiliansbrauerei in Haidhausen.
1917 hat die Unternehmerfamilie Behr das Anwesen und die Grünanlage übernommen. Daher stammt auch der Name des Parks. Jakob Behr hatte eine Maschinenfabrik im Zentrum von München. Seine Söhne verlegten das auf Großteilefertigung im Metallbau spezialisierte Unternehmen nach dem 2. Weltkrieg nach Berg am Laim. In den 1980er Jahren wollten die Unternehmer die grüne Oase mit Mietshäusern bebauen. Der Bürgerkreis Berg am Laim verhinderte das Vorhaben, die Stadt München kaufte das Parkgrundstück und machte es der Öffentlichkeit zugänglich. Heute ist der
Behrpark mit seinem alten Baumbestand und dem schönen Rosengarten ein gefragter Treffpunkt im Viertel.
Die blauflügelige Ödlandschrecke fühlt sich hier wohl
Ein neuer, in München einzigartiger Park, ist in Baumkirchen am Rande der Bahnlinie zu finden. Dort ist an der Hermann-Weinhauser-Straße das neue Stadtquartier mit 560 Wohnungen und
Dort, in der Halle E des Gasteig HP8, befindet sich die interaktive Videoinstallation „Florescent“. Über die gesamte Dauer des Festivals sind alle Besucher*innen eingeladen, durch Bewegungen eigene Muster in Blumenfarben zu gestalten. Ab Ende April installiert das interdisziplinäre Kulturprojekt „Die Städtischen“ auf dem Platz vor der Halle E zudem eine „Kulturinsel“: Bepflanzte Sitzgelegenheiten aus Holz sollen das asphaltierte Areal begrünen.
Auch viele einzelne Gasteig-Veranstaltungen stehen in diesem Sommer im Zeichen des Flower Power Festivals. Bei der „Langen Nacht der Musik“ am 6. Mai gibt es in diesem Jahr im Gasteig HP8 extra eine Flower-Power-Bühne: Bands spielen hier von der Hippie-Bewegung inspirierte Musik mit modernen eigenen Sounds und sorgen live für ein Blumenkinder-Feeling. Am 16. und 17. Mai präsentiert dann der italienische Tänzer und Choreograf Matteo Carvone eine florale Tanzperformance in der denkmalgeschützten Halle E: Bei seiner eigens für das Festival kreierten Performance „FLORA“ geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Natur.
Auch bei der großen Tanzparty „Tanz den Gasteig“ am 3. Juni liegt ein Fokus auf Flower Power: Getanzt wird wie immer auf dem gesamten Gelände des Gasteig HP8 und zu den unterschiedlichsten Musikstilen. Einer davon aber wird definitiv die Musik aus den 70er-Jahren sein.
Einen grotesk-verwunschenen Stadtgarten erzeugt der Münchner Künstler Martin Blumöhr am 26. und 27. Juni mit seinem Kunstprojekt „Hortusurbis“: Auf einzelnen Leinwänden, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen, gestaltet er live Kunstprojekte als städtischen Wildwuchs.
Und einer der Höhepunkte des Gasteig-Sommers wird dann am 29. Juli das Festival „Alpenrausch“: Neue Volksmusik versetzt den kompletten Gasteig HP8 in einen alpinen Rausch. Schöner kann man „Natur in der Stadt“ kaum feiern.
Mehr Informationen unter www.gasteig.de etwa 650 Arbeitsplätzen entstanden. Auf dem Gelände war früher das Bahnbetriebswerk München-Ost mit einer Reparaturhalle und einer Abstellanlage für die Bahnen, die auf den vom Ostbahnhof bedienten Strecken eingesetzt wurden. Rationalisierungsmaßnahmen reduzierten die Zahl der Betriebswerke, wovon auch das in Baumkirchen betroffen war. Es wurde 2012 abgerissen. Auf dem östlichen Teil wurde ein Wohn- und Gewerbegebiet gebaut und der westliche Teil wurde zum öffentlichen Park. Zu bestaunen gibt es hier einen naturnahen, wilden Lebensraum. Wer blauflügelige Ödlandschrecke, die blauflügelige Sandschrecke und die Zauneidechse entdecken will, ist im Landschaftspark Baumkirchen richtig.
Gleispark wird das Refugium auch genannt. Denn die alten Gleise, auf denen die Loks und Wagons früher abgestellt waren, liegen noch da. Sogar eine Lok-Drehscheibe ist hier zu finden, ebenso wie alte Weichen und Signalmasten. Die magere Vegetation und die lichten Birkenhaine lassen viel Sonne durch, wodurch sich auch Eidechsen hier wohl fühlen. Das Besondere:
Besucherinnen und Besucher sind in dem geschützten Biotop ausdrücklich erwünscht. Sie müssen aber eine Regel beachten: Zum Wohl der Tiere führt ein auf Gleisschwellen gelagerter Pfad aus Betonelementen auf einer Länge von 480 Metern über das Gelände. Der Weg darf nicht verlassen werden. Für die vorbildliche Gestaltung dieses Naturparks erhielten die Architekten „mahl gebhart konzepte“ den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2023.
Rückkehr des verschwundenen Bachs gefordert r
Eine weitere interessante Grünfläche befindet sich im Neubaugebiet Josephsburg. Am Michaeli Anger entlang der St. Michael-Straße ist ein brachliegendes Bachbett eingearbeitet worden. Es ist eine inzwischen zwei Jahrzehnte alte Forderung der Stadtteilbevölkerung, dass der Hachinger Bach auch auf den 3,8 Kilometern in Berg am Laim wieder oberirdisch fließen soll. Denn der Bach verschwindet plötzlich nach einer Hochwasser-Versickerungsanlage an der südlichen Bezirksgrenze.
Die Hallen werden für Konzerte und Theater genutzt und die Nächte werden in den Clubs und Bars belebt.
Das Free Arts of Movement Erlebniskraftwerk im Werk 5 im Werksviertel-Mitte ist Münchens erste gemeinnützige Trendsporthalle mit Parkour, Trampolin und mehr für alle Altersgruppen. Das Umadum-Riesenrad als Wahrzeichen ist immer noch an der Stelle, wo eigentlich ein Konzerthaus gebaut werden sollte.
Für dessen Realisierung wartet die Bayerische Staatsregierung aber immer noch auf den göttlichen Rat, überbracht von Engel Aloisius. Im Werk 1.4. entsteht momentan das modernste Gründerzentrum wurden und in denen früher die Telekom ihre Büros hatte. Nach dem Auszug des Telefonriesen wird dort nun umgestaltet. Es soll ein Quartier entstehen, in dem 5.000 Menschen arbeiten werden. Es wird in verschiedene große und kleine Einheiten unterteilt werden und der Raum um den Komplex soll mit Bäumen, Sitzstufen und Wasserspielen aufgehübscht werden. Auf den 10 Türmen wird eine Dachlandschaft entstehen.
Deutschlands mit 3.200 Quadratmeter Bürofläche für Startups. Das Werk 13 ist ebenfalls im Bau und schafft bald mehr Platz für Werkstätten, Büros und Ateliers.
Ein Objekt der anderen Art ist die ehemalige Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in der Neumarkter Straße. Vorher gehörte das Grundstück der Cognacfabrik Macholl. Einst setzte Karl Valentin dem Unternehmen ein Denkmal. In seinem Stück „Der Firmling“ verlangt der Vater im Gasthaus einen Macholl. Als er nur ein Gläschen bekommen soll, beschwert er sich beim Kellner: „A Flaschn möcht i. A Glasl is bei mir scho leer, wenn i‘s anschaugg.“ Die Macholl AG war Anfang des 20. Jahrhundert der Goldesel für die Gemeinde Berg am Laim, weil sie sehr viel Steuern in die Kasse brachte.
Die Macherei – das Gewerbequartier der Zukunft?
Ein moderner Gewerbeneubau ist an der Ecke Berg-am-Laim-Straße/ Weihenstephaner Straße entstanden. Auf dem ehemaligen Areal des Arzneimittelherstellers Temmler sind 75.000 Quadratmeter Nutzfläche mit Büros, Coworking-Spaces, Hotel, Discounter, Fitness-Center und Gastronomie entstanden. Davon misst allein die Fläche für die Dachterrassen 5.000 Quadratmeter. „Die Macherei“ heißt das Areal, in dem schon namhafte Mieter vertreten sind: Scandic Hotel, die Softwareschmiede für den Gesundheitsbereich Noventi, den Arzneimittelhersteller MSD Sharp & Dome, der Anbieter von KI-basierten Fitness-Coaching Freeletics und im Einzelhandel Aldi.
Die Schnapsbehörde hat sich selbst abgeschafft
Moderne Bürobauten sind an der Bahnlinie an der Berg-am-Laim-Straße zu finden. Architektonisch stechen vor allem das Technische Rathaus der Stadt München und die Ten-Towers ins Auge. Im Technischen Rathaus ist das Baureferat untergebracht. Auffallend ist der zwölf Meter hohe H-Darrieus-Rotor auf der Turmspitze, der eine Scheibe unten im öffentlich zugänglichen Hof antreibt, wenn der Wind weht. Markant sind die Ten Towers, die 2006 gebaut
Nach Macholl hat die „Monopolverwaltung für Branntwein“ das Firmengelände übernommen. Sie hat sich schließlich 2018 aufgelöst, weil das deutsche Branntweinmonopol auf Druck der EU abgeschafft worden war. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Stadt München möchte es gerne vom Bund erwerben, um hier eine Berufsschule zu etablieren. Das aktuelle Thema ist die Zwischennutzung des Geländes. Es sollte ein Ort für Sub- und Jugendkultur mit Probenräumen, E-Gaming Space und Rave-Area entstehen, so die Idee. Der Stadtrat ist dafür; jetzt geht es darum, wer den Zuschlag für erhält.
Die Entwicklung des Werksviertels haben wir bereits in unserer Ausgabe 17 ausführlich beleuchtet. Wer das nachlesen will, einfach QR-Code scannen und dann online im Magazin blättern: Die Cutlerei die Ziegelfassade im neuen Gewerbeensemble „Die Macherei“, wo sich einst eine Ziegelei befand.
Außerdem ist „Die Cutlerei“ im Jahr 2022 hier eingezogen, ein gehobenes Gastronomiekonzept im Loft-Ambiente mit Restaurant, Bar und Lounge in einem. Das absolute Highlight ist die gigantische, 14 Meter lange und sieben Meter hohe Bar, von der vom Barkeeper über Leitern die Spirituosen aus schwindelnder Höhe heruntergeholt werden. Geschäftsführer Sebastian Caputo, bekannt von der Bar am Seehaus und der Gartenbar in Kufflers Weinzelt auf dem Oktoberfest, will aus der Cutlerei einen “Place to be für Fine Dining, Kulturleben, und Barszene” machen. So ist auch schon mal Wasserbüffel aus Altötting oder österreichischer Kaviar auf der Karte zu finden. Im April startet der „Hangover Breakfast Club“, eine samstägliche Brunch-Veranstaltung mit DJ, Artisten und exklusiven Specials.
An der Macherei und der Cutlerei wird der Wandel in dem Stadtviertel besonders deutlich. In unmittelbarer Nachbarschaft geht man an den Pizza- und Dönerbuden mit den abgewetzten Resopaltischen und Plastikstühlen vorbei und steht ein paar Meter weiter plötzlich mitten in einer Schickimicki-Welt.