KUNST KULTUR STADTTEIL GSCHICHTN FREIZEIT Ausgabe
17 Sep. 2019
alte & neue G‘schichtn
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Ausgabe 17
INHALT 02/19
Liebe Freunde Münchens,
186.Münchner Oktoberfest
Vorgestellt
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Festring München e.V.
Werksviertel
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G‘schichtn aus dem Münchner Bratwurstherzl
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Straßen & Plätze
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vor 200 Jahren rettet die Stadt München die Wiesn und in diesem Jahr feiern wir das 186.Oktoberfest. Mit einer guten Mischung aus traditionellen und neuen Elementen ist die Wiesn jedes Jahr wieder ein Erlebnis für die ganze Familie. Die Kegelbahn auf der Oidn Wiesn, die an die Anfänge der „Volksbelustigungen“ aus dem Jahre 1818 erinnert zählt genauso dazu, wie die drei neuen Achterbahnen, die dieses Jahr erstmals auf dem Oktoberfest sind. Wir berichten ausführlich über das Werksviertel im Osten von München. Ein Riesenrad, das später einem Konzerthaus weichen wird, der höchste Wohnturm Münchens, weidende Schafe auf einem begrünten Dach, ein Kartoffelsilo-Hotel und dazwischen viel pulsierndes, kreatives Leben. Ein neuer Stadtteil entsteht, der aus dem Rahmen fällt. Dabei waren wir beim Münchner Brauertag auf dem Odeonsplatz. Der zentrale Bestandteil der Zeremonie ist ein klares Bekenntnis zum Münchner Reinheitsgebot von 1487 und die Freisprechung der Jungbrauer. Vorgestellt wird der Schichtl, Manfred Schauer, der seit 1985 die Tradition im Schichtl sehr erfolgreich weitergeführt hat.
Rezept
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Münchner Brauertag
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Impressum & Vorschau
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Die Themen in unserer Stadt sind unendlich und wir freuen uns immer wieder Ihnen Altes und Neues zu berichten. Viel Spaß beim Lesen und Blättern in unserem neuen Magazin „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“.
Herbert Liebhart
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Kultur
n e h c n ü M n i t s e f r 186. Oktobe Vor 200 Jahren: Die Stadt München rettet die Wiesn 1819 ging die Stadt München das unkalkulierbare Risiko ein, das Oktoberfest unter ihre Fittiche zu nehmen. Im Lauf von zwei Jahrhunderten ist es dem Veranstalter gelungen, daraus nicht nur das größte, sondern auch das erfolgreichste Volksfest der Welt zu machen. Zahlreiche Anekdoten pflastern den Weg dort hin.
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War der Ausbruch des Vulkanes Tambora in Indonesien im Jahr 1815 Schuld, dass dem Oktoberfest kein kurzes Leben beschieden war, sondern sich stattdessen in den letzten zwei Jahrhunderten zu einem überaus erfolgreichen Volksfest entwickelt hat? Nun, man könnte es aus den Ereignissen von damals durchaus ableiten.
Folge war 1816 in Nordamerika und in Europa das „Jahr ohne Sommer“, nachdem sich die Aschepartikel über diese Kontinente verbreitet hatten. Die Bauern erlitten totale Ernteausfälle und die Bevölkerung musste Hunger leiden. Bereits in den Anfangsjahren war das Oktoberfest immer wieder vom Aus bedroht, weil die Finanzierung sehr
Pferderennen auf der Oidn Wiesn Die ersten Feste nach dem Gründungsjahr 1810 wurden vom „Landwirtschaftlichen Verein in Bayern“, dem Vorläufer des heutigen Bauernverbandes, veranstaltet. Der wurde ebenfalls 1810 gegründet und ging mit 1.200 Mitgliedern an den Start. Im Jahr 1815 pustete dann der Vulkan im fernen Asien 140 Milliarden Tonnen Material in die Atmosphäre und verdunkelte die Sonne. Die
schwierig war. 1819 mussten die Landwirte als Veranstalter des Spektakels auf der Theresienwiese endgültig die Segel streichen. Die Mitgliederzahl des Landwirtschaftlichen Vereins war seit Gründung um 33 Prozent auf 800 eingebrochen. Der Verbandsvorsitzende, Staatsrat Joseph von Hazzi, führte in seinem Rechenschaftsbericht auf der Generalversammlung sinngemäß aus,
dass man zwar nicht pleite, aber ziemlich klamm sei. Stolze 17.000 Gulden betrugen die Außenstände der Mitgliedsbeiträge, die in den Krisenjahren nicht eingezahlt worden waren. Der massive Mitgliederschwund verschärfte zudem die Situation.
Stadt übernimmt trotz hoher Schuldenlast Das hieß im Klartext, man konnte sich das Fest nicht mehr leisten. Da fällte der Magistrat der Stadt München eine Entscheidung. „Den Oktoberfesten, welche schon in den verflossenen Jahren mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, droht heuer eine gänzliche Stockung. Man hat nach reiflicher Überlegung beschlossen, die allgemeine Leitung derselben zu übernehmen“, so begründete das Gremium im September 1819 die Entscheidung. Klingt kurzfristig, war es auch. Man fragte „wegen Dringenheit der Sache“ nicht mal mehr die 2. Kammer des Rates, die von den Bürgern gewählten Gemeindebevollmächtigten. Das kam bei den Münchnern nicht besonders gut an, hatten die Kommunen doch erst im Jahr davor mit dem Gemeindeedikt die Selbstverwaltung wieder übertragen bekommen. Nun sollte ohne Rücksicht auf den hohen Schuldenstand der Stadt dieses zusätzliche finanzielle Risiko eingegangen werden. Vorbehalte, die sich übrigens auch nach dem ▶▶
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Im Festzelt Tradition
Oktoberfest 1819 nicht in Luft auflösten. Die Rechnungslegung hatte ergeben, dass das Fest der Stadt 1.165 Gulden gekostet hatte, dem Einnahmen von lediglich 346 Gulden gegenüberstanden. Trotzdem: Aus heutiger Sicht hat es sich als Glücksfall erwiesen, dass die Stadt das Risiko eingegangen ist, das Fest weiterzuführen. Die „goldene Zeit“ der Landwirtschaft begann erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit der zunehmenden Mechanisierung der Feldarbeit. Bis dahin hätte es der Bauernverband nicht im Kreuz gehabt, jährlich das Oktoberfest auf die Beine zu stellen. Die Stadt konnte es sich zwar anfangs auch nicht leisten, aber ein knappes Jahrzehnt später war man bereits über den Berg. 1827 berichtet die Chronik von einer „... nie gesehenen Anzahl von Fremden aus dem In- und Ausland ...“.
Bürger auf Augenhöhe mit dem Königshaus Der Landwirtschaftliche Verein war aber auf der Theresienwiese nicht aus
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dem Spiel. Die Arbeitsteilung lautete ab 1819: Die Viehausstellung und -prämierung machen weiterhin die Bauern. Daraus entwickelte sich dann später das Zentral-Landwirtschaftsfest, das heute nur mehr alle vier Jahre stattfindet. Die Stadt übernahm als Veranstalter die „Volksbelustigungen“, wozu vor allem die Pferderennen und das Vogelschießen, aber auch die ersten Bierbuden sowie Schaukeln, Karussells und Kegelbuden gehörten. Sie waren bereits im Jahr davor erstmals vom Münchner Praterwirt Anton Gruber aufgebaut worden. Als äußerliches Zeichen, dass die Stadt jetzt das Sagen hat, sei an der Pferderennbahn gegenüber dem Königszelt eine städtische Tribüne aufgebaut worden, vermerkt Stadtführer Rudolf Hartbrunner in seinen „Münchner Zeitensprüngen“. Das Bürgertum signalisierte damit dem Herrscherhaus, dass man sozusagen auf gleicher Augenhöhe stehe, um das Festgeschehen zu beobachten. Ab 1819 bis zum Jahr 1880 kaufte dann die Stadt München
auch sämtliche Grundstücke auf der Theresienwiese auf, um den Betrieb des Oktoberfestes sicherzustellen. In den folgenden zwei Jahrhunderten hat der Magistrat beziehungsweise der Stadtrat immer wieder weitreichende Beschlüsse gefasst, die zur heutigen Ausformung des Festes geführt haben. 1868 wurde ein Tanzverbot ausgesprochen, das bis heute mit Ausnahme der Tanzflächen in den Zelten auf der Oidn Wiesn gilt. 1872 wurde der Beginn des Oktoberfestes nach vielen Schlechtwetterperioden einmalig in den September verlegt. Eine dauerhafte Regelung wurde der frühere Beginn aber erst 1904. Im Jahr 1930 wird der Wirtsbudenring aufgelöst. Die Bierzelte werden nicht mehr kreisförmig angeordnet, sondern stehen links und rechts entlang der Wirtsbudenstraße. 1950 hat Oberbürgermeister Thomas Wimmer erstmals mit dem Anzapfen im Schottenhamel Zelt das Oktoberfest eröffnet. Siebzehn Schläge benötigt er dafür. Seither ist es Tradition, dass der Münchner OB das Fest auf diese Art eröffnet. Wobei es die
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Münchner diesem offensichtlich übel nehmen, wenn dabei etwas gehörig schief geht. 1978 zapfte Erich Kiesl erstmals an und vergaß das obligatorische „O‘zapft is!“. 1981 sorgte er dann für Lacher, als er stattdessen „O‘batzt is!“ brüllte. Drei Jahre später wurde er abgewählt. Nun gut -ausschlaggebend waren die Pannen beim Anzapfen sicherlich nicht, sondern eine Bauland-Affäre, die ihm zum Verhängnis geworden war.
Oberbürgermeister Dieter Reiter beim Anzapfen
Nur Münchner Großbrauereien dürfen ausschenken 1952 trägt der Verein Münchner Brauereien das „Münchner Oktoberfestbier“ als geschütztes Warenzeichen beim Patentamt ein. In diesem Zusammenhang macht die Brauerlobby Druck auf die Stadt, dass nur noch Münchner Bier ausgeschenkt werden darf. Ab 1987 drängte Prinz Luitpold mit der Brauerei Kaltenberg auf die Wiesn, wurde aber, obwohl er in München eine kleine „mobile Braustätte“ errichtete, vom Landgericht München eingbremst. Die
Stadt München konkretisierte nach den Vorstößen des Wittelsbacher Prinzen die Betriebsvorschrift zum Thema Bierausschank: „Das Oktoberfest ist das traditionelle Münchner Volksfest mit Münchner Gastlichkeit und Münchner Bier .... An Wiesnbesucher darf deshalb nur Münchner Bier der leistungsfähigen und bewährten Münchner Traditionsbrauereien …. ausgeschenkt werden.“ Doch zurück ins Jahr 1952: Da durfte der Löwe, der seit zwei Jahren den Haupteingang des Löwenbräuzelts zierte, nicht mehr brüllen. Andere Wiesnwirte hatten sich aufgeregt, weil „akustische Brauerei-Reklame“ laut den Betriebsvorschriften nicht erlaubt
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war. Die Münchnerinnen und Münchner fanden das Brüllverbot aber gar nicht gut und liefen dagegen Sturm. Im Jahr darauf wurde das Verbot wieder aufgehoben und das „Löööwenbräuuu“ erschallte wieder in der Wirtsbudenstraße. Ein Plakat an der Fassade des Festzeltes verkündete die neue Freiheit des Löwen: „Ich brauch‘ nun nicht mehr zittern, befreit aus Kerkergittern, brüll‘ ich ins neue Jahr“. Das Original des Kult-Löwen ist inzwischen nach Regensburg umgezogen und grüßt am Eingang des 2018 eröffneten Haus der Geschichte in Regensburg die Besucher. Das vier Meter hohe Maskottchen des Zelts wurde durch eine jüngere Version ersetzt. 1973 gab es zwischen den Festwirten und der Stadt einen größeren Streit wegen der Pacht für den Standplatz. Die Stadt München führte die „Luftraumbesteuerung“ ein. Da in immer mehr Festzelten Balkone gebaut wurden, wollte der Veranstalter eine höhere Standplatzpacht. Die Wirte liefen naturgemäß Sturm gegen die höheren Kosten, weil sich die Balkone eh nicht rechnen würden. Die Frage, warum sie von ihnen dann aber gebaut wurden, wurde nicht beantwortet. ▶▶
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Im Festzelt Tradition, das den schmucken Bierzelten des vorigen Jahrhunderts nachempfunden ist, erlebt jung und alt, eine lebendige Tradition und bayerische Gemütlichkeit.
Einzigartig auf dem gesamten Oktoberfest: Im Festzelt Tradition wird der sagenhafte Augustiner Wiesn-Edelstoff aus dem Holzfass im Steinkrug ausgeschenkt.
Im Festzelt Tradition, das 5000 Sitzplätze innen und 3000 Sitzplätze im Biergarten bietet, wird ein täglich wechselndes Programm geboten. Trachtengruppen der Gauverbände, Volks- und Bürgertrachtengruppen, Goaßlschnalzer und Schuhplattler, dazu die Münchner Oktoberfestmusikanten unter der Leitung von Wolfgang Grünbauer und weitere Blasmusikkapellen bieten täglich ein abwechslungsreiches Programm. Gigi Pfundmair bereichert es mit Münchnern Liedern.
Eine reichhaltige Speisekarte mit vielen regionalen Produkten, Wiesnklassikern und so mach fast vergessener Münchner Spezialität, erwartet Sie. Bei aller Tradition werden auch vegane- und vegetarisch Speisen, Salate und Fische angeboten.
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Das Festzelt Tradition ist täglich geöffnet von 10 bis 22 Uhr. Die Hauskapelle spielt von 10 bis 21 Uhr 30. Ab 19 Uhr zeigen die Trachtengruppen des Isargaues bayerisches Brauchtum und die Tanzmeister laden zum Mittanzen auf dem Tanzboden ein. www.festzelt-tradition.de Musik: Die Münchner Oktoberfestmusikanten unter der Leitung von Wolfgang Grünbauer
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Kein Abbruch nach Oktoberfest-Attentat Das dunkelste Kapitel in der Geschichte des Oktoberfestes war das Attentat am 26. September 1980, bei dem zwölf Menschen getötet wurden und 213 zum Teil schwer verletzt. Der Rechtsextremist Gundolf Köhler ließ am Haupteingang eine Bombe explodieren. Die Stadtspitze musste entscheiden, ob die Wiesn abgebrochen wird oder nicht. Noch in der Nacht hat der damalige Oberbürgermeister Erich Kiesl entschieden, dass man das Fest lediglich an einem Trauertag geschlossen bleibt. Die Begründung war, dass man sich dem Terror nicht beugen dürfe. Am Dienstag, 30. September 1980 blieb
das Oktoberfest geschlossen. Einen Tag vor der Eröffnung im Jahr 1981 wurde am Haupteingang das Mahnmal für die Opfer des Bombenanschlags enthüllt. In jedem Jahr veranstaltet dort die Stadt während des Oktoberfestes eine
Gedenkveranstaltung. Die Macht, welche die Stadt als Veranstalter der Wiesn hat, bekam 1984 der Wirtesprecher Richard Süßmeier
hautnah zu spüren. Er machte sich über den damaligen Kreisverwaltungsreferenten Peter Gauweiler lustig. Ursprünglich ging es bei dem Streit um die Schankmoral. Im Armbrustschützenzelt ließ Süßmeier Plakate mit dem Konterfei Gauweilers und der Inschrift „Gauweiler ist watching you“ aufhängen. In einer Pressekonferenz präsentierte er als Gauweiler verkleidet, ein Hendl mit drei Haxn, das fachgerecht in drei Teile zerlegt wurde. Dazu sagte er: „ Der Süßmeier macht nur aus einer Mass drei Halbe, sondern auch aus einem Hendl drei halbe!“ Das fand der Chef der Ordnungsbehörde alles gar nicht lustig. Postwendend schickte Gauweiler seine Kontrolleure ins Zelt und wurde prompt fündig. Süßmeier hatte einige Hilfskräfte illegal beschäftigt. Der „Napoleon der Wirte“, wie er heute noch genannt wird, verlor daraufhin seine Konzession. Vom Vorwurf des Schankbetruges wurde er übrigens freigesprochen. ▶▶
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Keine gedeckelten Bierpreise Ab dem Jahr 2009 wurde in Absprache mit der Polizei die Sicherheit auf dem Oktoberfest schrittweise deutlich erhöht, nachdem in einem Video von Al Qaida Bilder vom Fest als mögliches Anschlagsziel zu sehen war. Umzäunung der Wiesn, wesentlich mehr Security-Personal an den Eingängen und in den Bierzelten oder Lautsprecher für Durchsagen auf dem ganzen Gelände – das führte zu erhöhten Kosten, die von den Wirten, Marktkaufleuten sowie Schaustellern und letztlich von deren Kunden getragen werden müssen. Da kam 2017 der damalige Wiesn-Chef Josef Schmid auf die Idee, eine „Bierpreisbremse“ einzuführen. Er wollte den Preis für die Maß Bier für zwei Jahre einfrieren und damit verhindern, dass die höheren Kosten direkt auf die Gäste umgelegt werden. Nach heftigen Diskussionen im Stadtrat wurde Schmids Vorschlag abgelehnt, den Bierpreis zu deckeln. Die Stadt führte für die Bierzelte eine Umsatzpacht ein, um die höheren Sicherheitskosten wieder herein zu bekommen. Diese umsatzabhängige Pacht wurde 2019 dem Wirt vom Löwenbräuzelt, Wiggerl Hagn, zum Verhängnis. Wegen eines gröberen Fehlers in der Abrechnung wurde ihm die Konzession als Wiesnwirt entzogen. Seine Tochter, Stephanie Spendler, betreibt nun das Zelt in alleiniger Verantwortung.
Ein Jubiläumsfest mit Folgen 2010 feierte das Oktoberfest 200-jähriges Jubiläum. Es ist vor allem dem inzwischen verstorbenen Ex-Stadtrat Hermann Memmel (SPD) zu verdanken, dass es ein unvergessliches Fest wurde. Er saß zwar zu dieser Zeit nicht mehr im Stadtrat, hatte aber als Oktoberfest-Ehrenrat noch großen Einfluss auf das Wiesn-Geschehen. Memmel startete eine Initiative für eine historische Wiesn im Süden der Theresienwiese mit
alten Fahrgeschäften und Verkaufsbuden sowie einer Pferderennbahn. Die historische Wiesn kam so gut an, dass Unterschriften für eine Fortsetzung als dauerhafte Einrichtung gesammelt wurden. Der damalige Wiesnchef Dieter Reiter und eine breite Mehrheit im Stadtrat haben das unterstützt –
die „Oide Wiesn“ war geboren. Sie findet seit 2011 regelmäßig statt, mit der Ausnahme alle vier Jahre, wenn im Südteil das Zentrallandwirtschaftsfest veranstaltet wird.
Clemens Baumgärtner ist neuer Wiesn-Chef Verantwortlich für das Oktoberfest ist bei der Stadt München das „Referat für Arbeit und Wirtschaft“. Dort gibt es einen Fachbereich „Veranstaltungen“. Er kümmert sich nicht nur um die Wiesn, sondern auch um die Auer Dulten, den Christkindlmarkt und das Stadtgründungsfestes. Die Mitarbeiter des Fachbereiches haben übrigens ihren Arbeitsplatz ganzjährig auf der Theresienwiese im Servicezentrum. In diesem Gebäude sind während des Oktoberfests auch die Wiesnwachen der Polizei und Feuerwehr, die Sanitätsstation und das Wiesn-Fundbüro untergebracht. Neuer Behördenchef des Wirtschaftsreferats und damit auch Wiesnchef ist seit diesem Jahr Clemens Baumgärtner. Er ist Nachfolger von Josef Schmid, der für die CSU in den Landtag eingezogen ist. Baumgärtner ist 1976 in München geboren, verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte in München Jura und arbeitete zuletzt als Rechtsanwalt in
einer Münchner Wirtschaftskanzlei. Seit 1996 sitzt er für die CSU im Bezirksausschuss 18 Untergiesing-Harlaching, dessen Vorsitz er 2012 übernommen hat und den er auch nach seiner Ernennung als „Stadtminister“ weiterhin ausübt.
Doppelt so viele Bewerber als Standplätze Auf Vorschlag des Wirtschaftsreferenten trifft der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats alle wichtigen Entscheidungen zum Oktoberfest. Rund 1.100 Bewerbungen von Schaustellern und Marktkaufleuten gehen jährlich ein und müssen bewertet werden. 2019 wurden 550 Bewerber zugelassen. Ausschlaggebend für die Zulassung sind 13 Bewertungskriterien, die 1980 eingeführt wurden. Dazu zählen unter anderem Volksfesterfahrung, Anziehungskraft, Ortsansässigkeit, technischer Standard oder Ökologie. Bei den Kriterien kann der Bewerber bis zu 11 Punkten erreichen, die mit Multiplikatoren versehen werden. Für die Bewerbungen um die großen Bierzelte kommen noch einige Kriterien hinzu. Allerdings vergibt die Stadt München nur die Plätze für die fünf brauereifreien Zelte. Das sind aktuell Käfer Wiesn-Schänke, Marstall, Fischer-Vroni, Schottenhamel Festhalle und das Weinzelt. Die restlichen Festhallen sind gesetzt. Bei den sieben Brauerzelten schlägt die Brauerei die Pächter vor, dazu kommen noch zwei Schützenzelte (Schützenzelt und Armbrustschützenzelt), bei denen die Pächter von den Schützenverbänden vorgeschlagen werden. Die letzte große Neuvergabe für ein großes Zelt war 2014. Nach dem Konzessionsentzug in Folge einer Verurteilung von Sepp Krätz wegen einem Steuervergehen hatten sich sieben Bewerber um einen Zuschlag für den Standplatz vom Hippodrom bemüht. Das Rennen machten Siegfried und Sabine Able, die an dieser Stelle das Marstall Festzelt realisiert haben. Robert Allmeier
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86. O Neu auf dem 1 Die wichtigsten Wiesn-Termine 2019: Samstag, 21.9.2019, 10.45 Uhr Einzug der Festwirte und Brauereien ..................................................... Samstag, 21.9.2019, 12.00 Uhr Anzapfen im Schottenhamel ..................................................... Sonntag, 22.9.2019, 10.00 Uhr Oktoberfest Trachten- und Schützenzug ..................................................... Dienstag, 24.9.2019, bis 19.00 Uhr Erster Familientag mit ermäßigten Fahr-, Eintritts- und Imbisspreisen ..................................................... Donnerstag, 26.9.2019, 9.30 Uhr Gedenken Jahrestag Oktoberfest Attentat am Denkmal Haupteingang ..................................................... Donnerstrag, 26.9.2019, 10.00 Uhr Traditioneller OktoberfestGottesdienst Marstall-Festzelt ..................................................... Sonntag, 29.9.2019, 11.00 Uhr Standkonzert der Oktoberfestkapellen an der Bavaria ..................................................... Dienstag, 1.10.2019, bis 19 Uhr Zweiter Familientag mit ermäßigten Fahr-, Eintritts- und Imbisspreisen ..................................................... Sonntag, 6.10.2019, 12.00 Uhr Böllerschießen am Fuße der Bavaria
ktoberfest
Drei neue Achterbahnen und eine Kegelbahn Die gute Mischung aus traditionellen und neuen Elementen ist sicherlich ein Grund dafür, dass die Wiesn so beliebt ist. Da dürfte die Kegelbahn auf der Oidn Wiesn, die an die Anfänge der „Volksbelustigungen“ aus dem Jahr 1818 erinnert, genau so dazu zählen, wie die drei neuen Achterbahnen, die heuer erstmals auf dem Oktoberfest sind. Auch auf dem Oktoberfest 2019 sind unter den 148 zugelassenen Schaustellerbetrieben wieder neue Attraktionen zu finden. Mit insgesamt fünf Achterbahnen sind auf der Wiesn so viele wie noch nie vertreten.
In München gebaut: Spinning Racer Neu ist ein echtes Münchner Kindl, der von der Maurer Rides in Freimann hergestellte „Spinning Racer“, ein Unikat, das von Angela Bruch präsentiert wird. Die Achterbahn verspricht mit den drehenden Chaisen innovativen Fahrspaß für die ganze Familie. In den acht viersitzigen Wagen, die rotierend durch ein 424 Meter langes Schienennetz fahren, sitzen die Passagiere „Rücken an Rücken“ in Schalensitzen. Besondere Effekte werden dadurch erzeugt, dass die Drehungen der Wagen nicht gesteuert werden, sondern einzig den Schwerkräften unterliegen. Ein „Immelmann Turn“, eine an ein Kunstflugmanöver angelehnte 180 Grad-Wende, erleben die Gäste in der Mitte der Bahn. Sie prägt auch die markante Optik dieser Achterbahn. Trotz rasanter Fahrt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70
Stundenkilometern und schnellen Richtungswechseln bleibt der „Spinning Racer“ ein sanftes Fahrgeschäft. Innovative LED-Lichttechnik mit dynamischen Lichtwechseln setzt den Coaster und seine Wagen spektakulär in Szene.
Heidi – The Coster mit Katapult auf 13 Meter Höhe Ganz schön kurvig geht es auf 430 Metern Schienenlänge zu in dem neuen Spinning Coaster von Ewald und Christina Schneider. Die Schienenführung von „Heidi – The Coaster“, ansonsten baugleich mit anderen Dreh-Achterbahnen, wurde vom französischen Hersteller Reverchon um eine aufschwingende Kurve nach der ersten Abfahrt ergänzt. Sensoren an den Schienen gestatten der feschen Heidi die Fahrt akustisch zu „kommentieren“. Außergewöhnlich ist der Start: Mittels eines Booster Lifts werden die Gondeln den Aufzugshügel bis auf 13 Meter Höhe hinauf katapultiert. Trotz der rasanter Geschwindigkeit mit 58 km/h ist die Fahrt familientauglich. Nach der Fahrt hält die fesche Heidi für jeden Fahrgast ein Foto bereit.
Kinzlers Pirateninsel – Spaß für die kleinen Wiesn-Gäste Willy und Andrea Kinzler bescheren mit ihrem fabrikneuen Family Coaster „Kinzlers Pirateninsel“ Kindern ab sechs Jahren einen besonderen Spaß. Denn sie dürfen ab diesem Alter alleine mit dieser Achterbahn fahren. In Begleitung ihrer Eltern haben sogar noch jüngere Wiesn-Fans die Möglichkeit, an diesem besonderen Fahrerlebnis teilzunehmen. Wie in einem „echten“ Coaster für die großen Leute führt der Schienenweg auf einer Länge von 105 Metern in krasse Kurven und über zwei Etagen in Höhen und Tiefen. Die Familien-Achterbahn, ein Fabrikat der italienischen SBF VISA Rides, kommt im Piraten-Style auf das Oktoberfest. ▶▶
Münchner Weißbiergarten seit 2006 auf dem Münchner Oktoberfest Standort: Familienplatzl, Straße 3 Ost 14
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Lassen Sie sich mit unserer einmaligen familienfreundlichen Nostalgie Geisterbahn mit einem lebenden Geist und Scenarien ins Reich der Finsternis entführen Über 80 Jahre auch auf dem Münchner Oktoberfest
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„Poseidon - im Reich der Götter“
Zum ersten Mal auf dem Münchner Oktoberfest!! Viel Spaß wünscht Familie Heitmann
der Schneider-Heitmann OHG bringt dieses familientaugliche Fahrgeschäft in diesem Jahr erstmals auf das Oktoberfest. Die Fahrt in den 13 Booten im Holzstammdesign mit jeweils bis zu fünf Passagieren an Bord führt auf einer Länge von 320 Metern, davon 250 Meter im Wasser, durch eine griechische Tempelruine.
Münchner Ski Party – ein Laufgeschäft mit 400 Quadratmetern Sie finden uns in der Straße 3 Ost gegenüber dem Familienplatzl
Dr. Archibald- Master of Time – Virtual Reality hält Einzug Eine Mischung aus Laufgeschäft und Geisterbahn der nächsten Generation kommt mit „Dr. Archibald - Master of Time“ auf das Oktoberfest. Die Fahrt wird durch Virtual Reality-Technik unterstützt. Vor drei Jahren hatte Patrick Greier die Idee dazu. Erstmals wurde das neue Fahrgeschäft 2018 am Hamburger Dom vorstellt. Der Fahrgast wird Teil einer Geschichte: Im verfallenen Museum virtueller Welten macht er sich auf die Suche nach dem verschwundenen Dr. Archibald, einem Geschichtsprofessor, Hobbyarchäologen und Erfinder. Mit Hilfe einer hochauflösenden VR-Brille, dem Oculus Rift, taucht er in eine virtuelle 360 Grad-Welt ein, die er als real empfindet. So verwandelt sich der Fahrgast dank der vielen immersiv eingebauten Elemente zum Helden des Abenteuers: Auf einer Zeitreise begegnet er Dinosauriern, ergründet eine futuristische Stadt, staunt über das geheimnisvolle Atlantis und endet in der Zeit der Industrialisierung.
Bayern Tower – Beste Aussicht aus 90 Metern Höhe Ein überdimensionaler Maibaum ragt auf dem Münchner Oktoberfest neuerdings 90 Meter in den Himmel der
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Bayern. Nicht aus Holz, sondern aus Stahl. Am grünen Kranz am Gipfel dieses brandneuen Kettenfliegers „Bayern Tower“ hängen wie bunte Fähnchen 16 zweisitzige Gondeln für schwindelfreie Fahrgäste. Sie sind mit Bügelstangen und Automatikgurten doppelt gesichert. Mit bis zu zwei Metern pro Sekunde geht es hinauf an die Spitze des Turms. Beim Rundflug mit bis zu 65 km/h lässt sich die Aussicht bis weit in die Alpen genießen. Egon Kaiser ließ sich das transportable Hochfahrgeschäft heuer von der österreichischen Fahrzeugschmiede Funtime bauen und feiert damit stilgerecht auf der Wiesn Premiere. Sehenswert ist die Rückfront des Geschäfts mit allerlei bajuwarischen Reminiszenzen von der Bavaria bis zur Bräurosl, von Ludwig II bis zum Dienstmann Alois Hingerl, vom Münchner Rathaus bis zu Schloss Neuschwanstein.
Spritzige Fahrten mit der Poseidon Wildwasserbahn Eines der beliebtesten Fahrgeschäfte, die Wildwasserbahn von Meyer & Steiger, ist in diesem Jahr nicht mehr auf dem Oktoberfest vertreten. Sie wurde nach Saudi-Arabien verkauft, wo für 50 Millionen Euro ein neuer Vergnügungspark entsteht. Gleichwertiger Ersatz wird die Erlebnis-Wildwasserbahn „Poseidon. Im Reich der Götter“ sein, eine der größten mobilen Groß-Wildwasserbahnen. Markus Heitmann von
Gaudi nach bayerischer Lebensart verspricht Karl Häsler mit seinem neuen, kunterbunten Belustigungsgeschäft „Münchner Ski Party“. Auf 400 Quadratmetern Aktionsfläche können sich die Partygäste im drehbaren Glas-Irrgarten, auf Vibrations- und Klappböden, im Gummiseil Hindernisparcours, dem Springbrunnentunnel oder auf der Kippligen Brücke vergnügen. Natürlich sind die Rollende Tonne und ein Gang mit Zerrspiegeln vorhanden. Naturgemäß darf bei einer zünftigen Ski Party auch die Schneekanone nicht fehlen. Karl Häsler, der mit Sensorium, Psychodelic und Encounter im Bereich der Schau- und Belustigunsgeschäfte in den vergangenen Jahren auf dem Oktoberfest schon Akzente gesetzt hat, wird nach bewährter Manier seine „Münchner Ski Party“ zum Hingucker machen.
Wehende Dirndl im Fotostudio „Be Marilyn“ Wer kennt nicht das berühmte Foto aus dem Billy-Wilder- Film „Das verflixte 7. Jahr“, auf dem der weite weiße Plisseerock von Marilyn Monroe durch die Abluft des U Bahnschachts aufgewirbelt wird. Raoul Lechner bringt mit seinem professionellen Fotostudio „Be Marilyn“ Fotoeffekt und Volksfestgaudi zusammen und lädt vor allem die Dirndlträgerinnen zum Fotoshooting als „Volksfest-Marilyn“ ein. Die Damen, die sich für Aufwind entscheiden, erleben den
Thrill, wenn die mächtigen Windmaschinen anlaufen und die Röcke zum Fliegen bringen. Das Fotoshooting auf einer zwei Meter breiten Bühne im Innern des Fotostudios dauert je nach Lust und Laune der Teilnehmenden drei bis fünf Minuten. Professionelle Mitarbeiter betreuen dabei die „Models“ persönlich und berücksichtigen beim Shooting auch individuelle Ideen. Im Anschluss an die Fotosession lässt sich das Ergebnis an vier Auswahlstationen begutachten. Die Teilnahme am Shooting ist kostenlos und an keine Verpflichtung gebunden. Die Bilder können jedoch käuflich erworben werden. Neben Fotos in Marilyn-Posen können auch Familien, Gruppen, Paare und Kinder zum Shooting antreten.
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Promi-Treff – die neue Dimension im Pyramidenwerfen Nach der Premiere auf dem Frühlingsfest ist Günther Merkl mit Europas größtem Wurfgeschäft, dem „Promi-Treff“ auch auf dem Oktoberfest vertreten. Der zweistöckige Ballwurfwagen animiert mit seiner imposanten Aufmachung dazu, den Versuch zu wagen, die Büchsen mit drei Würfen abzuräumen. Die der Köpfe von Promis wie Elton John, Oliver Kahn, Mr. Bean oder Arnold Schwarzenegger grinsen von der großflächigen Fassade. Gezeichnet wurden sie vom Münchner Karikaturisten Bernhard Prinz. Große Plüschtiere wie die Relaxy Faultiere, Pandabären, Flamingos oder Elefanten hängen dicht gedrängt im 2. Stock des Spielgeschäftes. Doch wer es nicht schafft, einen Hauptgewinn zu ergattern, geht nicht mit leeren Händen weiter. „Jeder Kunde gewinnt“, das ist das Anliegen von Günther Merkl. Auch das Sammeln von
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Punkten ist möglich,um einen größeren Preis zu bekommen. Der Promi-Treff ist barrierefrei. Kunden mit Handicap spielen zum halben Preis.
Erstmals Schafkopf-Turnier im Armbrustschützenzelt. Eine Wirtshaustradition lässt das Armbrustschützenzelt auf der Wiesn aufleben. In diesem Jahr wird dort erstmals ein Schafkopf-Turnier ausgetragen. Am Donnerstag, 3. Oktober, 10.15 bis 15.30 Uhr stehen in der Boxe „Rehbock“ im Armbrustschützenzelt Spielplätze für 160 Personen bereit. Ab Anfang August
wird es auf der Website der Schafkopfschule (www.schafkopfschule.de) eine Anmeldefunktion geben, über die man sich einen Startplatz sichern kann. Die ersten drei Turniersieger bekommen jeweils einen Wiesn-Tisch mit Hendl und Bier. Unter allen Teilnehmern wird ein Platz auf dem Wagen des Armbrustschützenzelts beim Wirteeinzug 2020 verlost. Der Turniererlös durch das Startgeld von 20 Euro pro Person wird für Sozialprojekte gespendet. Wer sonst auf der Wiesn schafkopfen will, kann wie in der Vergangenheit auch jeweils montags und mittwochs von 10 bis 16 Uhr in der Boxe „Rehbock“ zu einer Runde zusammenkommen. ▶▶
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Neu auf der Oid
n Wiesn
Das Volkssänger-Zelt „Zur Schönheitskönigin“ wird größer. Im Biergarten haben mit 400 fast doppelt so viele Gäste Platz wie bisher und im Zelt stehen nun 1380 Plätze zur Verfügung. Die Gäste sitzen trotzdem nahe am Geschehen um die Bühne, denn diese wurde nicht an das Ende des Zeltes sondern nach vorne versetzt. Dahinter wurden einige Boxen geschaffen, die erhöht angeordnet sind. Neu ist auch ein Käsestand vor dem Zelt, der bisher auf der Oidn Wiesn gefehlt hat.
Jürgen Kirner präsentiert den offiziellen Oktoberfest-Maßkrug 2019 Er ist bekannt als Fernsehmoderator von den „Brettl-Spitzen“ im Bayerischen Fernsehen, als Volkssänger und Programmgestalter vom Festzeit „Zur Schönheitskönigin“ auf der Oidn Wiesn und als Autor von satirischen Texten, Szenen und Couplets: Jürgen Kirner. In diesem Jahr widmet sich der Kabarettist dem offiziellen Oktoberfest-Bierkrug, den er im Rahmen eines satirisch-bissigen Rundumschlags auf die Wiesn im Besonderen und im Allgemeinen vorstellt. Die gebürtige Münchnerin Mirjam Mößmer, Grafikdesignerin mit eigenem Büro in ihrer Heimatstadt, hat das preisgekrönte Wiesn-Plakatmotiv 2019 entworfen, das den diesjährigen offiziellen Oktoberfestkrug schmückt. Der aktuelle Serienmaßkrug .erweitert die 1978 begonnene Reihe von begehrten Sammlerkrügen mit hohem Sammlerwert. Seit 1987 gibt es zusätzlich zum einfachen Keferloher einen Zinndeckelkrug als Sammlerobjekt. Der handgearbeitete Zinndeckel zeigt in diesem Jahr ein Portrait des „Vogel-Jakobs“ Lorenz Tresenreiter. Dieses Motiv führt die 2011 begonnene Serie „Münchner Originale“ fort. Der Münchner Schaustelle‘r .Lorenz Tresenreiter war gelernter Kellner und arbeitete in den 1920er Jahren im Cafe Monachia nahe dem Karlstor.
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Das „Festzelt Tradition“ belebt den legendären Maurer-Montag als Handwerker-Montag. Ob Zimmerer, Maurer, Köche, Gärtner oder Bäcker, am zweiten Wiesn-Montag, 30. September, werden Gäste, die in ihrer Berufsbekleidung ins Zelt kommen, zwischen 10 und 12 Uhr auf zwei Weißwürste und eine kleine Brezn einladen. Jeden Mittwoch zwischen 10 und 12 Uhr laden die Wirtefamilien jeweils 300 Kinder aus Münchner Kindergärten zu einem Treffen mit dem Münchner Kindl ein. Alle Kinder können sich gratis am Limobrunnen bedienen und bekommen einen wiederverwendbaren Becher geschenkt. Anmeldungen unter: Reservierung@Oktoberfestzelt-tradition.de Das Museumszelt präsentiert die Sonderausstellung „Das Deutsche Schaustellermuseum“. Das Großdiorama einer Kirmes wurde vom Schausteller Franz Lambrecht (1923-1984) nach originalen Vorbildern im Maßstab 1:10 oder kleiner gebaut. Detailgetreu sind ein Glücksrad, Wurf- und Losbuden und verschiedene Fahrgeschäfte auf dem kleinen Volksfest zu bewundern. Die Hauptattraktion ist ein zweigeschossiges Pferdekarussell. Lambrecht überließ der Historischen Gesellschaft Bayerischer Schausteller e.V. den Nachlass seiner Eltern mit dem Wunsch, dass die Stücke gepflegt und wieder ausgestellt werden. Ebenfalls im Museumszelt ist die „Bonbon-Manufaktur“ erstmals zu finden. Im Verkaufswagen, Baujahr 1938, hat die Besitzerfamilie Hingerl die Holzeinbauten und Glasscheiben der Innenausstattung im Originalzustand belassen. Mit der rund 100 Jahre alten Bonbonwalze und Lutschermaschine fabrizieren die Bonbonmacher im Museumszelt süße Versuchungen in Kirsch-, Eukalyptus- und Honiggeschmack. Außerdem wird es diesmal vor dem Museumszelt eine Kegelbahn geben. In Erinnerung an den Praterwirt Anton Gruber, der 1818 erstmals und als einziger Betrieb „Volksbelustigungen“ präsentieren durfte: Schaukeln, Karussells mit hölzernen Pferden und Kegelbuden. Nun – 201 Jahre später, können die Gäste auf der neuen klassischen Kegelbahn vor dem Museumszelt wieder alle Neune abräumen. Die Geschosse werden im Zielraum mit einem Seilzugmechanismus aufgestellt, der nach historischen Vorlagen gebaut wurde. Robert Allmeier
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Mit dem Einzug der Wiesnwirte und dem Trachten- und Schützenzug startet die Wiesn Doch welcher Münchner weiß es, wer steckt dahinter, wer organisiert den Einzug der Wiesnwirte und den Trachten- und Schützenzug jedes Jahr aufs neue, es ist der Festring München e.V. Der Trachten- und Schützenzug, der im Jahre 1835 zum ersten Mal zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern und dem 25-jährigen Bestehen des Oktoberfestes stattfand, ist heute einer der Höhepunkte des Oktoberfestes. Die Wichtigkeit des Festzuges zeigt die live-Übertragung in der ARD, bei welcher alljährlich über eine Million Zuschauer weltweit das farbenfrohe Ereignis am Fernseher verfolgen.
Der Zug wird traditionell hoch zu Ross vom Münchner Kindl angeführt. Dieses Ehrenamt führt seit dem letzten Jahr Viktoria Ostler aus. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, sowie der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder nehmen in ihren Festkutschen am Trachten- und Schützenzug teil.
Einzug der Wiesnwirte Samstag, 21. September 10:45 Uhr Start Josephspitalstraße Trachten- und Schützenzug Sonntag, 22. September 10:00 Uhr – 12.00 Uhr Start ab Maximilianstraße
Zwei prächtige Reitergruppen sind heuer mit dabei: Der Reitercorps der Sankt Sebastiani Bruderschaft Ratingen reist mit 28 Pferden und Reitern aus Nordrhein-Westfalen an. Die Stadtgarde zu Pferd „Königsdragoner“ kommt aus Ochsenhausen in Baden-Württemberg mit 18 Pferden und Reitern. Der Gebirgstrachtenerhaltungsverein Hochries-Samerberg, einer der ältesten Trachtenvereine, kommt zusammen mit der Musikkapelle Samerberg. Kroatien wird farbenfroh präsentiert durch die Klapa Croatia, einer Kroatische Katholische Mission München und dem KUD Posavina München e.V., einem kroatischer Folkloreverein. Der historische Verein Herzogstadt Burghausen stellt das historische Leben zurzeit „Herzog Wilhelm IV“ detailgetreu nach. Stark vertreten ist Südtirol mit dem Südtiroler Schützenbund. Eine Besonderheit sind 2019 sicher auch die beiden historischen Walldürner Postkutschen. Die Fahnenschwinger-Vereinigung Luzern und Umgebung aus der Schweiz. Aus Axams in Tirol kommt die historische Postkutschenlinie Tyroll, eine originale Nobel Mail Couch (Royals of Coach). Der Vorarlberger Landestrachtenverband spiegelt die Trachtenvielfalt Vorarlbergs wieder.
Rund 9.000 Mitwirkende, gegliedert in 60 Zugnummern, ziehen vom Max II Monument durch die Münchner Innenstadt zur Theresienwiese und präsentieren die Vielfalt von Trachten, Musiken,Brauchtum und Volkstanz. Viele deutsche Bundesländer sind mit Trachten- und Musikgruppen vertreten und nehmen ebenso wie 2018 Gäste aus Österreich, Südtirol, Italien, der Schweiz, Polen, Serbien, Litauen und Bosnien und Herzegowina am sieben Kilometer langen Umzug teil. i In bunter Folge wechseln sich festlich gekleidete Trachtler mit Musikkapellen, historischen Trachtengruppen, Sport- und Gebirgsschützen, Spielmanns- und Fanfarenzügen und bunten Fahnenschwingern ab. Eine große Abordnung der Bayerschen Gebirgsschützen und der Bayerische Jagdverband mit Jagdhunden und Greifvögeln sind ebenso dabei. Der Bayerische Trachtenverband begleitet traditionell den Zug mit einer Abordnung der 22 Gauverbände und deren Gaustandarten. Die Prachtgespanne der Münchner Brauereien, geschmückte Festkutschen und nicht zu vergessen eine Vielzahl geschmückter Festwägen mit Handwerks- und Brauchtumsdarstellungen runden das Bild dieses einzigartigen und weltberühmten Trachten- und Schützenzuges ab.
Wie in jedem Jahr gibt es auch 2019 wieder einige Besonderheiten:
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Kultur So war der Maibock 2019 Starkbier, Politik und Satire – der traditionelle Maibockanstich im Hofbräuhaus am Platzl ist stets einer der Höhepunkte des Bierjahres. Hofbräuhaus-Wirt Karl Mittermüller führte ihn 1910 als „Veranstaltung für die Großkopferten“ ein.
Gschichten aus dem Hofbräuhaus
Und auch heute kommt alles, was in München und Bayern Rang und Namen hat, wenn der bayerische Finanzminister und der Brauereidirektor von Hofbräu München zum Maibockanstich in den Hofbräuhaus Festsaal einladen. Am Mittwoch, 03.04.2019 um 18:00 Uhr, war es wieder soweit: Über 600 Gäste füllten den feierlich geschmückten Festsaal – einen der schönsten Säle Münchens. Unter Ihnen Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Prinz Leopold von Bayern, Jutta Speidel, Senta Auth, Paul Breitner, Timothy Peach, Lola Paltinger, und viele mehr. Gastgeber und bayerischer Finanzminister Albert Füracker zapfte gekonnt mit nur zwei Schlägen das Maibockfass an. Der Maibock sei in diesem Jahr besonders gut gelungen, so die Meinung von Brauereidirektor Dr. Michael Möller. Immerhin hat die Brauerei seit 1614 Erfahrung damit, denn der Hofbräu Maibock ist das älteste Bockbier Münchens. Für das „Derblecken“, also die politische Satire auf die anwesenden Politiker, ist bei Hofbräu München seit 12 Jahren der bayerisch-türkische Kabarettist Ugur Bagislayici verantwortlich, besser bekannt als „Django Asül“. Sein Rundumschlag in alle politischen Richtungen überzeugte mit subtilem Witz und offenem Tadel auf höchstem kabarettistischem Niveau. Und dann floss der Maibock bis in die späten Abendstunden. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte die Küche des Hofbräuhauses.
1. Brunnenfest mit 1600 eisgekühlten Flaschen Vollbier für nur 3.– € der Erlös geht an die „Bunten Münchner Kindl“ von Petra Reiter
Wolfgang u. Barbara Sperger, Petra Reiter und Hofbräu Brauereidirektor Dr. Michael Möller
Dr. Michael Möller, Albert Füracker, Django Asül, Dr. Markus Söder
Hofbräuhaus • Platzl 9 • 80331 München • www.hofbraeuhaus.de Tel (089) 29 01 36-100 • Fax (089) 29 01 36-129 hbteam@hofbraeuhaus.de • Öffnungszeiten: 9.00 Uhr bis 23.30 Uhr
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G´schichtn
aus dem Münchner Bratwurstherzl
BWH-BLITZLICHTER
Zugunsten des Ambulanten Kinderhospizes München, veranstaltete das Münchner Bratwurstherzl in diesem Jahr wieder das 10. Sommerfest am Dreifaltigkeitsplatz, zugleich feierte das AKM ihr 15 Jähriges bestehen. Glück hatte das diesjährige Sommerfest, dass der Petrus ein Einsehen hatte und erst gegen Ende des Festes der Regen kam. Viele ehrenamtliche Helfer und das Personal vom Bratwurstherzl, Künstler der der „FabulousFour“ meisterten für fast 800 Besucherinnen- und Besucher den Service hervorragend. Mit dabei das Glücksrad ,Klinik Cown Lui, Polizei, Aicher Rettungssanitäter, Fotobox, Karikaturist Franz Eder, Eis und Zuckerwatte, Bricking Bavaria, Bücherstand der Familie Lang, 3D Papierkunst, Pop a la Pap Karten, Lodenfrey, Lions Club Schleißheim, Wild West Girls e. V., FC Bayern Basketball, große Tombola, Stelzenläufer aus Landsberg, Sax Quartett Saxolution, der Band Shivering Fit. Für Groß und Klein, jede Menge Freude und Spaß. Großer Dank auch an die Kuchenspender und die vielen anderen spontanen Spender. Alle gespendeten Erlöse der Stände gingen an das AKM.
Anschließend an die Pfarrfronleichnam von St. Peter wurde mit dem Stadtpfarrer Hans Georg Platscheck, der Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen und vielen Gästen ordentlich gefeiert.
Pater Bücker aus Berlin durfte in Ermangelung eines Taktstockes mit einem Rosenstil die Musikanten dirigieren.
AKM Spendenkonto Liga Bank München
Die Wirtin Hertha Uhl bekam von der Pfarrei einen Blumenstrauß und eine Plastik des Hl. Petrus überreicht.
Konto Nr. 2400103 BLZ 750 903 00 IBAN DE59 7509 0300 0002 4001 03 BIC GENODEF1M05
Unser Motto:
Bratwurstherzl am Viktualienmarkt
„Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“
Hl. Theresia von Avila Ihre Mannschaft vom
“
rzl „Münchner Bratwursthe
Hertha Uhl Betriebs GmbH - Dreifaltigkeitsplatz 1 - 803331 München - Tel.: 089-29 51 13 - Fax: 089-29 16 37 51 bratwurstherzl@t-online.de - www.bratwurstherzl.de 25
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AKM Spendenkonto Liga Bank München Konto Nr. 2400103 BLZ 750 903 00 IBAN DE59 7509 0300 0002 4001 03 BIC GENODEF1M05
Sommerfest Impressionen 2019
Hertha Uhl Betriebs GmbH - Dreifaltigkeitsplatz 1 - 803331 MĂźnchen - Tel.: 089-29 51 13 - Fax: 089-29 16 37 51 bratwurstherzl@t-online.de - www.bratwurstherzl.de 27
Vorgestellt
blick Stadtschreibers Seiten
Manfred Schauer Auf geht´s beim Schichtl
Denn jenes „Auf geht´s beim Schichtl“ ist weit mehr, als einer rekommandierenden Verlockung ins Varieté-Theater zu folgen, einer illustren Enthauptung, nach ein paar Hoibe Bier, beizuwohnen. „Auf geht´s beim Schichtl“ gehört mittlerweile seit 150 Jahr´ zum Münchner Sprachgebrauch, gehört zum Volksmund wie: „Oans, zwoa – gsuffa“/ dem Prosit der Gemütlichkeit. Beide Kundmachungen stammen aus dem Ende des 19. Jahrhundert; in Notzeiten entstanden, und seitdem unsterblich als bayerische Volkskultur verankert. Es sagt soviel über München und seine Münchner aus, dieses „Auf geht´s beim Schichtl“. Es sagt: Auf geht’s, wenn´s auch manchmal abwärts geht! Du verlierst beim Schichtl zwar dein Schädl, aber nie deine Lebenslust, oder wie es beim Schichtl heißt: „Nix was der Mensch braucht, aber alles was Freud macht“. Um diese Freude gewährleisten zu können, mögen noch mindestens weitere 150 Jahre Schichtl folgen; das Fallbeil dem Oktoberfest-Besucher, begleitet von boarischer Frotzelei, ins Gnack fallen. Das wünschen sich die Münchner, und das wünscht sich auch der Stadtschreiber. Er traf sich Wiesn-sehnsüchtig mit Manfred Schauer, dem Schichtl-Impresario und „Homo Bavaricus“ in Person auf einen Seitenblick.
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Wenn man die „richtige“ Wiesn, die mit Tradi tion und nicht die Szene-Aufläufe, einem Fremden beschreiben möch te, fällt einem sofort, neben dem Bier, die Krinoline, das Teufelsrad und der Schichtl ein. Wobei es die Krinoline seit 1925 gibt, das Teufe lsrad seit 1910, aber den Schichtl, sage und schreibe, seit 1869! Wie fühlt man sich so mit 150 Jahr´, als Erbe von Papa (Johann) Schic htl? Geerbt hab´ ich 1985 eine große Trad ition und viel Verantwortung, als ich den SCHICHTL dam als übernahm; was mir erst gar nicht so bewusst war. Am Anfang wollte ich mir sogar einen Vollbart wachsen lassen, damit mich keiner erkennt, sollte es nicht funktioni eren - mit mir und dem SCHICHTL. Schließlich war ich ja eher ein Kind der Großmarkthalle und habe unter dem Mott o: „Keine Trauer ohne Schauer“ Kränze und zu Weihnach ten Christbäume verkauft. Bei meinem ersten Auftritt als Rekommandeur kam mir eine gewisse Schauspielerfahru ng aus der Waldwirtschaft beim Sepp Krätz zugute; da stand ich für einen Schwank mit Christine Neubauer auf der Bühne. Letztendlich, wenn man von der Großmarkthall e kommt, besitzt du Erfahrung, was den Umgang mit die Leut ´ betrifft. So richtig bewusst, dass der SCHICHTL Tradition und Institution ist, wurd´s mir erst, als mich am 01.Oktob er 1985 Thomas Gottschalk in den BR eingeladen hat! Seitdem freue ich mich am letzten Wiesntag schon auf den Ersten im nächsten Jahr. Und ehrlich gsagt: Außer mein er Geburt hat nix mehr Bedeutung für mich, wia da SCH ICHTL, es wurde mein Lebenswerk.
Text: Stadtschreiber W.A. Riegerhof
Es gibt drei Konstanten, die das Münchner Oktoberfest einzigartig machen: Das Münchner Bier, aus boarischer Quelle. Die Theresienwiesn unter der Bavaria, - „die Wiesn“. Und allen Hinrichtungen zur Ehre, der SCHICHTL!
Wir leben ja bekanntlich in einer ziemlich kopfl osen Zeit. Ist da der Schichtl und seine Guillotine überhaupt noch vonnöten? Was ist überhaupt vonnöten? Mag sein, dass der SCHICHTL aus der Zeit gefallen ist. Auch die Eilig keit der Gäste ist erstaunlich. Früher hat man Luftballon s in der Hand gehalten und sich gfreut, heute schaut man grantig auf sei Handy. Das Handy ist der Kompass der neue n Zeit! Überhaupt, alles wurde lauter; die Gäste wurden lauter, damit wurde auch die Musik lauter, damit geht viel an Wiesn-Fla ir verloren. Es wurde auch alles EU- genormter. Ich warte nur noch drauf, dass man beim SCHICHTL nicht mehr köpfen darf, sondern nur noch Haare schneiden; immerhin wird beim SCHICHTL seit 1872 geköpft! Alte, ehrwürdige Traditionsgeschäfte lande n, um nicht in Vergessenheit zu geraten, auf der „Oidn Wiesn“. Besitzt der Schichtl mit seine 150 Lenze noch genügend Galgenhumor, um auf der „richtigen“ Wiesn überleben zu können? Was ist die „richtige Wiesn“, wo ist die „richtige Wiesn“, gibt es die überhaupt noch? Es stimmt, das klassische SCHICHTL-Publikum geht mittlerweile auf die „Oide Wiesn, und die Generation, die ihren Enkerln vom „Russenradl“ und vom SCHICHTL erzählen kann, stirbt langsam aus. Aber es ist für mich eine Herausforderung, der Tradition verbunden zu bleiben, aber der Zeit verpflichtet. Deshalb arbeite ich heuer das erste Mal mit einem Regisseu r (Detlef Winterberg) zusammen. Man wird mit der Zeit halt doch ein bisserl betriebsblind, da tut frischer Anstrich ganz gut. Zudem wird es zum 150-Jahre-Jubiläum ein neues SCH ICHTL-Lied von mir geben. Nach dem Gründervater Papa (Johann) Schic htl nahmen Franziska Eichelsdörfer und Friedrich Huber die Guillo tine in die Hand, ab 1985 veredelte Manfred Schauer das Varieté-Theater mit seinen Sprüchen. Alles Urviecher, wia da Bayer sagt. Gibt es so Charaktere überhaupt noch, die irgendwann mal das Zeug dazu hätte n, um den Schichtl in diesem Sinne weiterzuführen? Die Typen, die dafür in Frage kämen, sitzen alle im Irrenhaus! Spaß beiseite, den SCHICHTL gibt es heuer 150 Jahr´, ganze vier Generationen haben ihn geführt, blieben ihm eine lange Zeit verbunden. Dass sollte sich mein Nachfolger sicher einmal vor Auge führen. So etwas mac hst du nicht nebenbei, da steckst dein ganzes Leben rein. Zwis chen 30 und 40 wäre vom Alter her richtig, wie es bei mir der Fall war. Letztendlich muss jeder seinen eigenen Stiefel mac hen, mich zu kopieren, wäre nur zum Scheitern verurteilt, das geht nicht! Ich bin ja auch ins kalte Wasser gesprungen und hab´ keinen meiner Vorgänger kopiert. Ob es a Manderl oder Weiberl, ob Bi oder Trisexuell, ist mir gleich. Es geht aber nicht nur um mich, um meine Person, es geht um das ganze SCHICHTL-Team, vom legendären Ringo / der Schreckliche, bis zur Dicken; diese Mannschaft ist der Wahnsinn, denen bin ich zu großem Dank verpflichtet! Und ich hoffe natürlich, dass wir noch lange zsamm bleiben. Bzw., ich sage ihnen immer ganz deutlich: „Wenn einer stirbt, wär´s Vertragsbruch . – Des traut sich keiner“!
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Im Werksviertel schlägt das kreative Herz Münchens Ein Riesenrad, das später einem Konzerthaus weichen muss, der höchste Wohnturm Münchens, weidende Schafe auf einem begrünten Dach, ein Kartoffelsilo-Hotel und dazwischen viel pulsierendes Leben – im Münchner Osten entsteht mit dem Werksviertel ein neuer Stadtteil, der total aus dem Rahmen fällt. Der Idee, mit abgepacktem Kartoffelpulver den Hausfrauen das Leben zu erleichtern, ist es mit zu verdanken, dass im Münchner Osten momentan ein neues, lebendiges Stadtquartier entsteht. Aus dem Kartoffelmehl konnten zeitsparend Puffer oder Knödel bereitet werden. Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1949, stellte das Familienunternehmen Eckart auf der süddeutschen Gastromesse die Kartoffelpuffer erstmals vor. Der küchenfertige Knödel feierte dann im Jahr darauf Premiere. Mit dem Kartoffelbrei, der 1959 auf dem Markt kam, war dann die Erfolgsgeschichte von Pfanni komplett. So entstand in Berg am Laim beim Ostbahnhof in München ein ausgedehntes Werksgelände. Mitte der 1960er Jahren rollten die Kartoffelbauern jährlich drei Millionen Zentner Kartoffel an, die hier zu Fertigprodukten verarbeitet wurden. Anfang der 1990er Jahre schrumpften dann allerdings die Marktanteile und die Familie sah eine Chance für das Fortbestehen der Marke nur, wenn man das Unternehmen an einen größeren Player im Markt verkauft. Pfanni wurde an Knorr-Maizena veräußert, die dann spä-
ter wiederum vom Großkonzern Unilever geschluckt wurden. Die Produktion wurde 1996 nach Stavenhagen in Ostdeutschland verlagert. Das 90.000 Quadratmeter große Fabrikgelände, das im Besitz der Familie des Pfanni-Gründers Otto Eckart blieb, drohte zu verwaisen. Da die städtebauliche Entwicklung eines so großen Areals ein nervenaufreibender, langwieriger Prozess ist, hat man sich erst einmal zu einer Zwischennutzung entschlossen.
Vom Knödel-Areal zu Europas größten Feiermeile Der umtriebige Münchner Hallenmogul Wolfgang Nöth hatte mit der Belebung von leer stehenden Gebäuden am aufgelassenen Flughafen in Riem reichlich Erfahrung sammeln können. Nachdem die Bebauung der neuen Messestadt anstand, war er auf der Suche nach einer Alternative. Er pachtete das Pfanni-Areal und bastelte daraus im vorhandenen Baubestand ein Vergnügungsgebiet mit kulturellem Touch. Der „Kunstpark Ost“ war geboren und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Publikumsmagneten. 30 Diskotheken, Clubs, Restaurants und Bars lockten im Monat bis zu einer viertel Million feierwütige Partygänger an. Außerdem ließen sich auf dem Gelände 60 Künstlerateliers und 30 kleinere Unternehmen nieder. Anfang 2003 wurde der Pachtvertrag nicht mehr verlängert und Nöth zog in die benachbarten Optimolwerke um. Die Grundstückseigner haben dann das Kunstpark-Partyareal mit einem ähnlichen Konzept selbst als „Kultfabrik“ fortgeführt - allerdings mit einem stärkeren Fokus auf kulturelle Angebote.
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Im Werk 3 wurde auf 1.000 Quadratmetern die Kunsthalle „whiteBOX“ eröffnet. Die Tonhalle war für Konzerte und größere Events bestens geeignet. Im ehemaligen Pfanni-Heizkraftwerk zog das Erlebniskraftwerk Kulti-Kids ein. Bildende Künstler bekamen ebenso eine neue Heimat wie Bands, für die Probenräume geschaffen wurden. Für Schauspieler und Bühnenkünstler standen in der Halle 7 feste Bühnen zur Verfügung. Münchens größte Halloween-Party wurde in der aufwändig dekorierten Kultfabrik ausgiebig gefeiert. Legendär waren auch die Super Bowl Sonntage in der Nachtkantine oder später in der Tonhalle. Die Zwischennutzung des Geländes hat sich lange gehalten und ist erst nach zwei Jahrzehnten endgültig ausgelaufen. In der Kultfabrik sind nach der Silvesterparty im Jahr 2015 für immer die Lichter ausgegangen. Würde man der Denkweise der Städteplanung und von Immobilienentwicklern folgen, wäre die Geschichte mit dem Ende von Europas größter Partymeile erzählt. Demnach würden jetzt die Abrissbirnen anrücken und die alten Industriegebäude dem Erdboden gleich machen. Anschließend würde ein neues Stadtviertel gebaut, in dem entweder lieblos aneinander gereihte Wohnblöcke oder die monotonen Fassaden von Bürogebäuden das Bild bestimmen. Wäre da nicht Werner Eckart, der Sohn des Pfanni-Gründers und Grundstückseigentümer des ehemaligen Werksgeländes, mit konkreten Visionen für das neue Werksviertel-Mitte.
Eine Vision wird Wirklichkeit Eckart hat schon vor vielen Jahren, als in der Kultfabrik noch Hochbetrieb war,
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mit leuchtenden Augen erzählt, wie er sich seinen Stadtteil künftig vorstellt. Vor allem sollten die alten Werkgebäude, möglichst erhalten und neuen Nutzungen zugeführt werden. Gar nicht so einfach. Bei dem Gespräch mit ihm damals war im Hintergrund der Rohbau vom Werk 3 zu sehen, in dem früher Knödel und Püree hergestellt wurden. Es ist fast ein kompletter Neubau, denn die Substanz war zu marode, um das Gebäude sanieren zu können. Nur die Rampe erinnert noch an die Zeit, auf der hier früher die Paletten mit Knödel- und Pufferteig in die Lastwagen verladen worden sind. Heute, wo das Werk 3 voll in Betrieb ist, erkennt man den Plan, der hinter Eckarts Idee steckte. Der Fabrikcharakter des 22.000 Quadratmeter großen Gebäudes blieb erhalten, wurde aber mit modernem Design verbunden. Trotz Nachfrage wurde das Gebäude nicht durch einen großen gewerblichen Mieter belegt, stattdessen belebt dieses Kreativquartier ein Mix aus vielen unterschiedlichen Nutzern: Start-Up-Firmen in den Loft-Büros, Künstler in Ateliers, spezialisierter Einzelhandel, Gastronomie für verschiedene Zielgruppen oder eine Almschule mit Schafen auf dem begrünten Dach. Im Werk 3, dem Herzstück des Werksviertels-Mitte, gibt es vieles zu entdecken. Kunst wird in der whiteBOX gelebt. Mehr als 30 Künstler haben hier ihre Ateliers und sie können ihre Werke auch gleich in dem 300 Quadratmeter großer Ausstellungsraum nebenan präsentieren. Für den kleinen und großen Hunger gibt es viele Imbisse und Restaurants: Extrafeine Currywurst gibt es in der WERKSwurst, frische Aloha Poke Bowls mit Fisch erinnern an Urlaub in Hawaii, im Aleppo Grill werden arabi-
sche Spezialitäten serviert, das Khanittha ist ein neuer, beliebter Thailänder im Münchner Osten und im Augustiner Wirtshaus „Zum Riederstein“ ist der Münchner Charme zu Hause.
Wiesn-Wirtin realisiert inklusives Restaurant Ein ganz besonderes Restaurant im Werk 3 ist die „Kunst-Werk-Küche“. Wiesn-Wirtin Katharina Inselkammer (Armbrustschützenzelt) hat sich hier einen lang gehegten Wunsch erfüllt. „Durch meine langjährige Erfahrung in der Gastronomie entstand die Idee, ein inklusives Projekt aufzubauen, in dem Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen, arbeiten und gemeinsam etwas schaffen“, erzählt sie. In dem von 7 bis 17 Uhr geöffneten Tagesrestaurant und Feinkost-Laden sowie in der Kochschule und dem Catering Service beschäftigt sie Mitarbeiter ohne und mit Behinderung. Die frisch zubereiteten Mittagsmenüs kosten unter 10 Euro. In der Kochschule können gleichzeitig bis zu 20 Personen ihre Küchenkünste erweitern. Es werden drei verschiedene Kochkurse (3,5 Std., 5 Std. und 8 Std.) angeboten. Kursthemen sind unter anderem „Bayern-Abend“, „Für die ganze Familie“ oder „1001 Nacht“. Die Kosten für die Kurse beginnen bei 89.- Euro pro Person. Als besonderen Cateringservice für die Beschäftigten im Werksviertel hat sich Katharina Inselkammer einen Bauchladen-Lieferservice ausgedacht, aus dem Snacks und Brotzeiten angeboten werden. Nicht fehlen dürfen natürlich im Werk 3 die Clubs und Bars für das Partyvolk am Freitag und Samstag. DJ-Power ist im
„Americanos“ angesagt, „La Rumba“ ist ein feuriger Latino Club und „Eddy‘s Rock und Livebühne Bar“ ein kleiner und gemütlicher Rockclub. Eine außergewöhnliche Eventfläche ist im Dachgeschoss des Kopfbaues mit einem phantastischen Blick über die Stadt München zu finden. „München Hoch 5“ hat eine Gesamtfläche von über 1.000 Quadratmetern und erstreckt sich über drei Ebenen. Der Freiraum im Loft-Charakter über zwei Stockwerke eignet sich für große Firmenevents, die Rooftop-Bar im 6. Stock für Tagungen, Partys und Hochzeiten. Das Dachland mit Bar, Poolterrasse und beleuchteter Wasserfläche im 7. Stock lädt zum Entspannen ein. Allerdings ist die Dachterrasse für die Allgemeinheit nur bei öffentlichen Events zugänglich. So zum Beispiel, wenn ein Gastronom die Fläche anmietet und eine Bewirtung einrichtet. Das macht seit letztem Jahr im August für zwei Wochen das „Kull Buffet“. Dieses schließt dann in der Marienstraße und verlegt das Restaurant und die Bar kurzerhand als „Rooftop Pop Up“ in die luftige Höhe auf dem Dach von Werk 3. Wer dort oben den Blick von der Frauenkirche bis zu den Alpen mit dem Cocktail in der Hand ge-
nießen will, sollte sich rechtzeitig in den sozialen Medien auf Facebook unter www.facebook.com/MuenchenHoch5/ informieren.
Eine Schafherde und eine Almschule auf dem Dach Die Terrasse gibt aber auch noch einen anderen, völlig überraschenden Blick frei. Denn auf der Dachfläche davor erstreckt sich eine 2.500 Quadratmeter große Wiese mit Blumen und Wildkräutern, auf der 60 Meter über der Isar echte Schafe grasen. Die Herde besteht aus vier erwachsenen Schafen sowie drei Lämmern. Die Drillinge wurden hier im Februar 2019 geboren. Auf dem Dachgarten gibt es auch Hochbeete, einen Hühnerstall, Vogelnistkästen, einen Bienenstock und ein Ameisenhotel. Das grüne Dach ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts in dem neuen Stadtquartier.
„Unser Ziel ist es, hier aufzuzeigen, wie unsere Städte in Zukunft ressourcenschonender und grüner funktionieren können,“ erklärt dazu Nikolas Fricke, Beauftragter für Ökologie und Umweltbildung im Werksviertel-Mitte. Vor allem Kinder sollen mit einer Bildungsoffensive dafür sensibilisiert werden. In der neu gegründeten Almschule sollen sie in Mitmach-Workshops an die Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, Umweltschutz und Wertschätzung der Natur herangeführt werden. Die Initiative ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Otto Eckart und der Baywa-Stiftung. Die Stiftung hat auch das Kartoffelmuseum ins Leben gerufen. Hier erfährt man etwas über die Geschichte der Knolle auf dem Weg vom Inka-Gold zum Volksnahrungsmittel der Deutschen, über das Thema Anbau und Ernte sowie vom Multitalent Kartoffel, die in Gummibärchen ebenso wie im Tesafilm zu finden ist. Es ist weltweit das einzige Kartoffelmuseum, das sich dem Thema in einer kunsthistorischen Sichtweise nähert. Wegen Umbau ist das Museum vorübergehend geschlossen. Aber seit 2006 gibt es eine weitere
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Abteilung - das Pfanni-Museum . Hier wird die Geschichte des Markenartikels Pfanni von 1949 bis 1999 dargestellt, zur Zeit als Ersatzmuseum im Durchgang von WERK3.
Container-Chaos mit Methode Vor dem Werk 3 erstreckt sich der Knödelplatz, auf den man vom Ostbahnhof kommend über die Friedenstraße am neuen Eingang in das Quartier gelangt. Um auf den Platz zu kommen, muss man erst durch ein Labyrinth einer kleinen Container-Stadt gehen, die auf den ersten Blick etwas chaotisch wirkt. Doch auch hier werden die Leitlinien von Werner Eckart versinnbildlicht. Seine Philosophie ist, dass Leben und Veränderung Kreativität fördert. Durch Zusammenleben, zusammen arbeiten und voneinander lernen, könnten neue Horizonte erreicht werden, ist er überzeugt. So lautet das Motto in der Pop Up-City auf 500 Quadratmetern unter dem Namen „Container Collective“ schlicht: „Wir basteln uns eine eigene Stadt aus Containern und leben unsere kreative Ader voll aus.“ In den 27 ausgemusterten Übersee-Containern sind auf kleinstem Raum Handel, Services, Handwerk, Food, Drinks und Events zu finden. So unter anderem der kleine Club „Gincity“, in dem kein Tropfen Bier, dafür aber 107 Sorten Gin ausgschenkt werden – pur oder als Longdrink. Eine Gin-Brennerei gibt es hier nebenan übrigens auch. Die Brände dürfen sich sogar mit einer Goldmedaille schmücken. Wer mehr auf Gerstensaft steht, der wird im ersten Stock in der Kölsch Bar fündig. Aber auch der Verein „Ein
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Herz für Rentner e.V. ist hier in einem Container zu finden, der sich zur Aufgabe gemacht hat, verarmte Rentner zu unterstützen. Wer morgens unterwegs ist, sollte unbedingt den Kaffee in der „Kaserne de Janeiro“ trinken, dazu gibt es Zimtschnecken und einen frisch gepressten Orangensaft. Doch nun endlich weiter zum Knödelplatz. Auf dieser Piazza können auf 6.000 Quadratmeter Open Air-Events mit bis zu 3.000 Personen stattfinden. „AAHHH“, „OH“ und „PUH“ steht in übergroßen Lettern auf der Fassade von Werk 12, das an den Platz angrenzt. Da ist naheliegend, dass sich sich dahinter ein Fitness & Wellnesscenter über drei Stockwerke erstreckt, das seit Mai 2019 in Betrieb ist.
Kleines, aber feines Musical-Theater Spaziert man weiter, dann kommt die frühere Kartoffelhalle – das Werk 7 – in Sichtweite. Sie hat übrigens eine doppelte Wand, die der Belüftung und Kühlung der Erdäpfel diente. Heute ist hier das Musical-Theater von Stage Entertainment untergebracht. Man darf sich das nicht so pompös vorstellen wie in Hamburg, wo der „König der Löwen“ vor großem Publikum als Dauerbrenner in der Endlosschleife läuft. Das erste Musical nach der Eröffnung der Bühne im Werksviertel, „Fack ju Göhte“, floppte nach einigen Monaten bereits. Das aktuelle Musical „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist noch bis Ende Oktober 2019 im Programm. Wie es mit dem Musical-Theater weitergeht, ist noch ungewiss. Zu einer Nachfolgeproduktion
gibt es von Stage Entertainment bislang keine Aussagen. Dabei hat das Theater eine besondere Note: Die Zuschauerränge umschließen die Bühne und ist hautnah dabei, wenn Amélie ihre kleinen Abenteuer erlebt. Die Gäste in der ersten Reihe sitzen an Bistro-Tischen,die nahtlos in das Bühnenbild eines Pariser Cafés übergehen. „Wir sind mit 700 Sitzplätzen dann Münchens größtes Café. Unsere Zuschauer sollen Teil der Inszenierung sein und Amélie mit allen Sinnen erleben, dicht bei den Darstellern.“, so das Konzept von Regisseur Christoph Drewitz. Im gleichen Gebäude, in dem das Musical-Theater seine Heimat hat, ist auch das Technikum zu finden. Das war früher die Ideenwerkstatt von Pfanni mit einem Labor, in dem neue Produktideen kreiert wurden. Zu Zeiten der Kultfabrik residierte hier dann die Musikhalle Metropolis. Heute finden hier Livekonzerte, Kabarettprogramme und Tanzabende mit einer Kapazität von bis zu 760 Personen statt. Jedes Monat lockt hier auch Münchens größter Nachtflohmarkt die Schnäppchenjäger an. Gleich gegenüber ist die Tonhalle - ebenfalls ein ehemaliger Kartoffelspeicher. Hier ist Platz für 2.400 Zuschauer und es finden regelmäßig Konzerte statt.
Eine Kantine für Nachtschwärmer Um zur Tonhalle zu gelangen, umrunden die Gäste die Nachtkantine, das legendäre Restaurant, in dem man auch noch mitten in der Nacht etwas zu Essen bekommt. Bis 1996 war war hier die Kantine von Pfanni, wo tägliche
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Auf über 800 Quadratmetern warten jede Menge Spaß für Kinder und Erwachsene. Darunter auch die Indoorund Outdoor-Spielplätze mit Hüpfen, Klettern, Spielen, Toben oder Rutschen. Der Verein FAM, der mit den MultiKids kooperiert, wurde schon 2008 gegründet, um eine Plattform für verschiedene Erlebnissportarten zu schaffen, die vor allem bei Jugendlichen sehr attraktiv sind. Hier werden regelmäßige Trainings, Workshops oder auch Personal Training angeboten.
400 Mitarbeiter verköstigt wurden. Die Statistik aus dem Jahr 1975 belegt, dass 73.000 Essen ausgegeben wurden, wobei 20.000 Knödel als Beilage gereicht wurden. 16.000 Weißwürste mit 750 Kilogramn wurden verdrückt. In der Kantine wurden in jenem Jahr auch 130.000 Flaschen Bier geleert, was bedeutet dass jeder Kantinengast zu jedem Essen durchschnittlich zwei Bier getrunken hat, was heute undenkbar wäre. Seit den Zeiten der Zwischennutzung des Geländes ist dieses Spätrestaurant mit Livebühne und Biergarten beliebte Anlaufstelle für Partygänger und Musikliebhaber.
Hi-Sky Riesenrad – ein neues Wahrzeichen für München
Ganz hinten auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände im ErlebnisKraftwerk sind die KultiKids zu Hause. Bis September 2019 wurde das Werk 5 kräftig umgebaut. Dann können sich im neuen „Free Arts of Movement ErlebnisKraftwerk“ nicht nur die Kids, sondern auch alle anderen Altersgruppen bei den Trendsportarten Parkour, Trampolin, Akrobatik und Erlebnisturnen austoben.
Fährt man abends aus Salzburg auf der Autobahn nach München, dann grüßt schon von Weitem ein großes, beleuchtetes Riesenrad. „Ja, ist den schon wieder Wiesn“, denkt man dann unwillkürlich. Weit gefehlt, denn dieses Riesenrad dreht sich nicht auf der Theresienwiese sondern, im Werksviertel. Es ist auch eine Zwischennutzung, wenn auch eine sehr spektakuläre. An dieser
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München
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werksvier tel-mit te.de
Stelle soll später das neue Konzerthaus entstehen. Bis zum Baubeginn in zirka zwei Jahren leuchtet nun seit April 2019 das HiSky als weithin sichtbares neues Wahrzeichen im Münchner Osten. Es wartet gleich mit mehreren Superlativen auf. Es ist mit einer Höhe von 78 Metern Deutschlands größtes Riesenrad und laut Guinness Buch der Rekorde sogar das größte mobile Riesenrad der Welt. Denn es ist nicht fest am Boden verankert, sondern steht bei Wind und Wetter dank seines Gewichts von etwa 1.500 Tonnen stabil am Boden. In 76 Schiffscontainer verpackt, könnte es von einem Ort zum anderen transportiert werden. Das Rad vom Typ R80 X ist übrigens ein echtes „Münchner Kindl“, das vom Maschinen- und Stahlbauunternehmen Maurer in Freimann gebaut wurde. Betrieben wird es von dem Erlebnisevent-Spezialisten Motorworld aus Baden-Württemberg. Während eine Runde im Riesenrad auf dem Oktoberfest nur wenige Minuten dauert, ist man damit im Werksviertel
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Geländes, das der Telekom gehörte, für sich entschieden. Weitere Wohnungen werden auf dem ehemaligen Gelände des Zündapp-Werkes gebaut. Insgesamt sollen künftig 3.000 Neubürger im Viertel wohnen. Alle Wohnhäuser sind rund um den zentralen Quartierpark angeordnet. Verschiedene Wohnformen sollen so gemischt werden, dass ein Miteinander verschiedener Generation möglich sein wird. 30 Minuten unterwegs, was auch einer Fahrt entspricht. Die 27 klimatisierten Gondeln fassen jeweils 16 Personen. Im Normalbetrieb könnten knapp 850 Fahrgäste pro Stunde die grandiose Aussicht über München genießen. Bis zum Juli hatten sich das bereits 40.000 Fahrgäste gegönnt. Klingt viel, sind aber gerade einmal etwa 450 pro Tag. Trotzdem sind die Betreiber zufrieden. „Das Riesenrad hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer neuen Münchner Attraktion entwickelt. Auch unsere Pakete, mit denen wir die Fahrten um ein besonderes Erlebnis bereichern, erfreuen sich wachsender Beliebtheit.“, erklärt Arantxa Dörrié, Geschäftsführerin von Hi-Sky.
Kartoffelsilo wird zum Hotel Gleich neben dem Riesenrad entsteht im ehemaligen Kartoffelsilo (Werk 4) ebenfalls ein spektakuläres Gebäude. Der Silo wird nicht nur in das Gebäude integriert, sondern zusätzlich auf 86 Meter aufgestockt. Während in den oberen Etagen ein hochwertiges Hotel mit 234 Studios und Apartments für die zahlungskräftige Klientel eröffnen wird, entsteht in den unteren Geschossen ein preisgünstiges Hostel mit insgesamt 500 Betten, das auch für Rucksacktouristen erschwinglich sein soll. Der Kartoffelsilo wird weiterhin von der IG Klettern München & Südbayern e.V. als Kletterhalle „Heavens Gate genutzt“, jedoch zusätzlich um einen großen Kletterbereich, eine große Boulderhalle und um eine Kletterwand im Außenbereich erweitert, der die sportliche Nutzung des Objekts schon von weitem sichtbar macht.
Neue Heimat für die Klassik-Liebhaber Ein besonderer Coup ist dem Initiator des neuen Stadtviertels, Werner Eckart, gelungen, indem er den Freistaat Bayern überzeugen konnte, dass
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hier der richtige Standort für das neue Konzerthaus als neue Heimat für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ist. Dort, wo momentan das Riesenrad steht, wird es auf einer Fläche von 5.300 Quadratmetern neu gebaut werden und den Stadteil spürbar aufwerten. Geplant sind ein großer Saal mit 1.800 Plätzen, ein kleiner Saal mit 600 Plätzen und eine Werkstatt mit 200 Plätzen als Stützpunkt für die Hochschule für Musik und Theater. Der Entwurf von Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT aus Bregenz wurde im Planungswettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Form des Baukörpers erinnert an ein Speichergebäude; der Klangspeicher soll mit seinen Impulsen weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus strahlen. Die Außenhülle wird aus Glas bestehen und sowohl filigran als auch festlich wirken. Die Geometrie des großen Orchestersaales ist so bemessen, dass die Musiker vom Publikum nicht weiter als 32 Meter entfernt sind. Das Büro ARUP, London/Berlin, wurde mit der Planung der Raumakustik für alle Säle beauftragt. Der Projektleiter, Tateo Nakajiama hat unter anderem an der Umsetzung des Akustikkonzepts der Konzerthäuser in Montreal und Breslau mitgewirkt.
Münchens höchstes Wohnhaus Das Werksviertel wird nicht nur Gewerbe und Unterhaltung beherbergen. Es soll Arbeiten, Leben und Wohnen verbinden, so die Vision der Initiatoren. Hier sollen in den nächsten Jahren 1.150 Wohnungen entstehen, davon 340 im geförderten Wohnungsbau. Auch hier geht es natürlich nicht ohne Superlativen ab. Mit dem 20- geschossigen „One Rock“ entsteht das höchste Wohnhaus Münchens mit 300 Mietwohnungen direkt im Anschluss an das Konzerthaus. Der Immobilien-Projektentwickler Rock Capital Group aus Grünwald hat das Bieterverfahren, des
Keine Party mehr in den Optimolwerken Das Werksviertel-Mitte auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände bildet zwar den Kern des neuen Stadtteiles. Er ist aber insgesamt wesentlich größer. Begrenzt wird er im Westen von der Friedenstraße, im Süden von der Rosenheimer Straße, im Osten von der Ampfingstraße und im Norden von der Mühldorfstraße im Stadtbezirk Berg-am-Laim. Mehrere Grundstückseigentümer planen hier gemeinsam. So zum Beispiel auf dem ehemaligen Gelände der Optimol-Ölwerke, wo die Clubs und Kneipen inzwischen dem Erdboden gleich gemacht wurden. 2022 soll dann hier das Büro- und Geschäftshaus „Optineo“ entstehen. Grüne Dachterrassen, offene Kommunikationsflächen und eine Fassade mit fließenden Formen - die von den spanischen Architekten Nieto Sobejano Arquitectos entworfene Immobilie will die Trends der Zukunft in ein Gebäude transformieren. Highlight werden hier bestimmt die Dachterrassen sein. Angeordnet auf verschiedenen Ebenen sollen die Gärten als Orte der Verbindung dienen, vorzugsweise mit Südausrichtung. Im Dachgeschoss des Turms wird sich eine Sky Lounge mit großer Terrasse befinden, von der der Blick über die Stadt und auf die Alpen genossen werden kann. Auch die bereits vor einigen Jahren realisierte Medienbrücke ist ein besonderes Schmankerl im neuen Stadtteil. Das vom Münchner Büro Steidle Architekten entworfene Gebäude mit Loft-Büros und einer Event- und Konferenzfläche steht auf einer sehr beengten Grundstücksfläche als ein für München typologisch neues Bauwerk. Der 90 x 23 Meter große Baukörper scheint über den umliegenden Bestandsbauten zu schweben. Mieter sind vor allem Medien-Unternehmen. Auf den beiden oberen Ebenen in 45 Metern Höhe
Der neue Stadtteil in Zahlen: Gesamtfläche: 390.000 Quadratmeter Nettobauland: 293.000 Qudaratmeter Freiflächen: 38.400 Quadratmeter Werksviertel-Park: 20.000 Quadratmeter Verkehrsflächen: 51.000 Quadratmeter Neue Arbeitsplätze: 7.000 Neue Wohnungen: 1.150 Neubürger: 3.000
befindet sich die außergewöhnliche Event-Location „Upside East“. Spektakulär ist dabei die 150 Quadratmeter große Dachterrasse im 10. Stock.
Und noch ein paar Hotels für den Münchner Osten An der Grafinger Straße realisiert das Immobilienmanagement des Elektronikkonzerns Rhode & Schwarz (R&S) das „Plaza“ mit einem Nahversorgungszentrum, in dem Lidl und Rewe zu finden sein werden. Außerdem entstehen hier Büroflächen, die beiden Hotels
Residence und Moxy, eine Kletterhalle und Fitness-Center. Weiter vorne an der Friedenstraße realisiert R&S den Bürokomplex ICampus. Bemerkenswert ist hier, dass die denkmalgeschützte Rhenania-Villa, das ehemalige Verwaltungsgebäude der gleichnamigen Transportfirma, von Grund auf saniert wird und von sieben modernen Bürogebäuden umrahmt werden wird. 7.000 neue Arbeitsplätze entstehen insgesamt in dem neuen Stadtteil. Da kommt es gerade recht, dass die Deutsche Bahn die 2. Stammstrecke der S-Bahn umgeplant hat. Denn statt unter dem
Orleansplatz wird der Bahnhof direkt an der Friedensstraße realisiert werden. Das hat für die Beschäftigten und Bewohner im Werksviertel mehrere Vorteile. Die Wege zur S-Bahn werden kürzer und es kommt am Ostbahnhof endlich der Durchbruch des südlichen Fußgängertunnels bis zur Friedensstaße. Die Verlegung der Trasse der 2. Stammstrecke war möglich, weil dort seit 2016 keine Autozüge mehr abgefertigt werden und das Areal für diesen Zweck frei wurde. Robert Allmeier
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ene Spiel den Gasteig
inder und Erwachs Mitmachprojekt für K
Mehr Infos unter www.gasteig.de.
„Spiel den Gasteig!“ lädt kleine und große Pianisten zum kostenlosen Klavierspiel ein. Noch bis Mitte September steht auf dem Celibidacheforum des Gasteig ein exklusiver, vom bekannten Münchner Tape-Künstler Felix Rodewaldt gestalteter Yamaha-Flügel und wartet darauf, bespielt zu werden. Der Gasteig und die künstlerische Leiterin Isabel Melendez Alba, die bereits die Münchner Ausgabe des stadtweiten Projekts „Play me, I’m yours“ ins Leben rief, wollen Profis und Laien, Alt und Jung zum aktiven und zwanglosen Musizieren motivieren. Danach zieht das „Straßenklavier“ nach kurzer Pause in das Foyer des Kleinen Konzertsaals um: Vom 30. September bis 6. Oktober können Gasteig-Besucher nicht nur auf dem Flügel spielen, sondern auch ein abwechslungsreiches, musikalisches Programm in Anspruch nehmen. Das kostenlose Angebot von Gasteig und dem Verein „Musik mit Kindern, München e. V.“ richtet sich vor allem an Kindergärten, Schulen und Familien und reicht von Märchenkonzerten wie „Peter und der Wolf“ und „Der Nussknacker“ bis zu Schnupperstunden am Flügel. Das komplette Programm unter www.gasteig.de. Anmeldungen für Märchenkonzerte und Schnupperunterricht bitte bis 23.9.19 unter iva@gasteig.de.
Stadtteil
Münchner
Straßen und Plätze Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht, oder es standen die Berühmtheiten unterschiedlichster Epochen Pate. Mariathalstraße - Markgrafenstraße Mariathalstraße, Ramersdorf‚1934: Nach dem Mariathal, einem der schönsten Täler im Sonnwendgebirge östlich des Achensees und der Rofanspitze (2260 m) bei Kramsach/Österreich. Maria-Theresia-Straße, Haidhausen/ Bogenhausen‚ um 1880: Königin Maria Theresia Henriette Dorothea von Bayern (1849-1919), geborene Erzherzogin von Osterreich-Este, Prinzessin von Ungarn und Böhmen, seit 1868 Gemahlin des Prinzen Ludwig von Bayern, später König Ludwig III.
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Maria-Ward-Straße, Nymphenburg, *1927: Maria (Mary) Ward (1585-1645), Gründerin des Ordens der Englischen Fräulein; die gebürtige Engländerin errichtete 1627 auch in München ein Katholisches Institut der seligen Jungfrau Maria zu Erziehung und Unterricht der weiblichen Jugend (Englische Fräulein); Neubegründung des Erziehungsinstituts 1835 in Nymphenburg; der Orden umfasst heute 152 Häuser in ganz Europa. Marieluise-Fleißer-Bogen, Neuperlach, *1993: Marieluise Fleißer (1901-1974),
Schriftstellerin; sie zeichnete in Dramen und Erzählungen volkstümlich, aber sozialkritisch die kleinstädtische Gesellschaft; sie schrieb u. a. die Stücke „Fegefeuer in Ingolstadt“ (1926), „Pioniere in Ingolstadt“ (1928), „Der starke Stammt“ (1950).
Marienbader Straße, Am Hart, *1934:
Nach Marienbad, dem berühmten Badeort in der Tschechischen Republik mit 40 verschiedenen Heilquellen; 1797 und 1812 als Gemeinde konstituiert; wurde im Jahre 1818 zum Kurort erklärt und danach planmäßig zur Stadt (1865) ausgebaut.
Marienburger Straße, Denning Englschalking (13), *1930: Nach Marienburg (poln. Malbork), der Stadt in Ostpreußen mit gleichnamiger Burg, die von 1309 bis 1457 Hauptsitz des Deutschen Ordens war; die Siedlung entstand im Schutz der Burg und erhielt 1276 Stadtrecht; 1945 kam Marienburg unter polnische Verwaltung; die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Burg wurde wieder aufgebaut.
Marienstraße
Marienklausenbrücke, Thalkirchen,
*um 1865: Nach der Marienklause am Isarhang, die der Schleusenwärter Martin Achleitner 1865/66 in Erfüllung eines Gelübdes erbaute. In Harlaching gibt es auch die nach dem Schleusenwärter benannte Achleitnerstraße.
Marienplatz (1158 bis 1854 Markt; Teilbezeichnungen für einzelne Abschnitte des Marktes: vor 1253 und nach 1391. Bei den Watmangern (Tuchmachern), um 1295 Fischmarkt, vor 1296 bis nach 1759 Kornmarkt, vor 1310 bis nach 1460. Unter den Kramen, Kramzeil, um 1370 Unter den Fragnern (Krämern), um 1383 bis 1395. Unter den Schustern, um 1449 Bauernmarkt, vor 1572 bis nach 1833 Eiermarkt, vor 1581 bis nach 1804 Vogelmarkt, vor 1782 Unter den Bögen, im 18. Jahrhundert bis 1854 Schrannenplatz), Altstadt, ‘1854: Nach der auf diesem Platz stehenden Mariensäule, die Kurfürst Maximilian I. 1637 bis 1639 zum Dank für die Verschonung vor der Zerstörung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg errichten ließ. Marienstraße (früher Mariengässchen),
Vindelikerhaus, mit der Abbildung des Turms „Lueg ins Land“
Maria-Theresia-Straße
Altstadt‚ vor 1818: Benannt wahrscheinlich nach der Marienkirche, zu deren Pfarrei die Bewohner dieser Straße gehörten; die nördliche Häuserreihe des Tals war die Pfarreigrenze, die in Tal Maria und Tal Petri (Pfarrei SI. Peter) aufgeteilt war (1730 in Akten als Gasse „an der Stadtmauer im Tal Mariä« genannt; daraus entstand wohl verkürzt die frühere Bezeichnung „Mariengässchen«).
Marienwerderstraße, Denning, 1932: Nach Marienwerder (poln. Kwidzyn), Stadt mit Dom und Schloss an der Liebe in Westpreußen, östlich der Weichsel in der Woiwodschaft Elblag (Elbing); 1236 Stadtrecht. Markgrafenstraße, Gartenstadt Trudering, 1962: Nach den Markgrafen der bayerischen Ostmark, die um 900 die Hauptlast bei der Abwehr der Ungarneinfälle trugen.
Marienklausenbrücke
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Rezept Rezept und Foto von Lisana Hartl „Münchner Kindl Senf“
: n e n h i n e l h e f p Wir em Bayerischer Brezensalat
Der Bayerische Brezensalat ist ein tolles Zero Waste Rezept gegen Lebensmittelverschwendung, da hier Brezen vom Vortrag verarbeitet werden. Perfekt für die Mitnahme in den Biergarten oder für die bayerische Brotzeit. 4-6 Personen | 30 Minuten Zubereitungszeit Zutaten 1 rote Zwiebel 5 EL Kräuteressig 3-4 Brezen (vom Vortag) 250g Bergkäse 10 Radieschen 1 Salatgurke ½ Bund Schnittlauch 50g Butter 100ml Gemüsebrühe 1 EL Mittelscharfer Senf 3 EL Pflanzenöl (Sonnenblumen oder Olivenöl) Salz Pfeffer Zubereitung: Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Streifen/ Halbringe schneiden. Mindestens 5 Minuten in 5 EL Kräuteressig marinieren. Brezen in 1-2 cm breite Scheiben schneiden, Bergkäse würfeln, Radieschen in dünne Scheiben schneiden, Salatgurke in dünne Scheiben schneiden. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Brezen in der Butter in einer Pfanne goldbraun rösten. In einem Schraubglas die Gemüsebrühe, den Senf, den Essig von den Zwiebeln, das Pflanzenöl und die Hälfte des Schnittlauchs geben. Dann daraus ein Dressing schütteln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Radieschen, Zwiebeln, Gurken, Bergkäse und Brezen in eine große Salatschüssel geben, das Dressing darüber geben und alles gut unterheben. Zum Schluss nochmal abschmecken und dann die restlichen Schnittlauchröllchen darüber streuen.
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BRAUERTAG RAUERTAG 2019
Der „Preueid“
Festtag der Münchner Braukunst: Münchner Brauertag auf dem Odeonsplatz Eingeleitet wird die feierliche Freisprechung gegen 10.30 Uhr vor der Feldherrnhalle mit dem traditionellen Tanz der Schäffler und dem Prolog des Münchner Kindl. „Mittels Ferula“ – dem historischen Erkennungszeichen der Brauerzunft – schlägt der Oberbürgermeister jeden einzelnen der Jungbrauerinnen und -brauer im Namen der Stadt frei und RA Manfred Newrzella überreicht ihnen gemeinsam mit Andreas Steinfatt, dem Vorsitzenden des Vereins Münchner Brauereien, eine Silbermedaille, die Herzog Albrecht IV. als Vater des Münchner Reinheitsgebotes zeigt und den für das Münchner Brauhandwerk so wichtigen „Preueid“ nochmals zitiert. Den Preueid von 1487 erneuern die Brauerinnen und Brauer wie immer gemeinsam. Der Brauertag ist tief in der Münchner Brau- und Stadtgeschichte verankert. Er ist die Fortsetzung der Tradition des Gewerbefesttages, den die
Münchner Brauer seit dem Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert feierten. Nachdem zwei Weltkriege und die wechselvolle Zwischenkriegszeit diese Tradition unterbrochen hatten, wird sie seit 1962 durch den Verein Münchener Brauereien fortgeführt. Der Brauertag ist jedoch weit mehr als bloßes Brauchtum. Die Erneuerung des „Preueides“ als zentraler Bestandteil der Zeremonie ist ein klares Bekenntnis zum Münchner Reinheitsgebot von 1487 und die Besinnung auf eine bewährte Errungenschaft traditionsreicher Braukunst als wesentliche Grundlage der Erfolgsgeschichte des Münchener Bieres. Die Freisprechung durch den Oberbürgermeister verdeutlicht zudem die enge Beziehung zwischen Stadt und Brauwesen und den hohen Stellenwert, welchen München der lokalen Braukunst und ihren Protagonisten beimisst.
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Text: Christoph Bohning
Am 29 Juni 2019 fand der 29. Münchner Brauertag statt. 36 Jungbrauerinnen und -brauer versammelten sich an diesem Tag auf dem Odeonsplatz. Dort nehmen Oberbürgermeister Dieter Reiter und der Vorsitzende des Vereins Münchener Brauereien e.V. Andreas Steinfatt jener alten Münchner Stadttradition folgend Ehrung und „Freischlagung“ der ausgelernten Brauerinnen und Brauer vor und erneuern feierlich den „Preueid“, mit welchem sich die Brauer auf das Münchner Reinheitsgebot von 1487 verpflichten. Der Brauertag ist ein Festtag für die Münchner Braukunst und ein Ehrentag für die Nachwuchsbrauerinnen und -brauer, die auf ihre erfolgreich bestandene Lehrzeit zurückblicken, die Traditionen ihres Handwerks und vor allem das mehr als 530 Jahre alte Münchner Reinheitsgebot feiern. Entstprechend festlich und traditionsbewusst wird dieser Tag begangen: Bereits am Morgen werden die Zunfteigentümer auf dem Marienplatz ausgestellt, bevor um 9.00 Uhr in St. Peter ein Gottesdienst stattfindet. Ein Festzug, bestehend aus den Mitarbeitern der Münchener Brauereien, führte ab etwa 10.00 Uhr über Rindermarkt und Marienplatz durch die Residenzstraße zum Odeonsplatz. Dort sammeln sich Zuschauer, Gäste und Ehrengäste, um das Münchener Brauerhandwerk und seine jüngsten Vertreter nach bestandener Lehrzeit bei Freibier gebührend zu ehren und zu feiern.
Die 18. Ausgabe „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ erscheint Ende November 2019. Die aktuelle Ausgabe auch online unter: www.muenchen-gschichtn.de
Im nächsten Heft: Stadtteil Haidhausen
IMPRESSUM
Herausgeber-Verlag-Redaktion: Studio Liebhart Herbert Liebhart Breisacher Str. 3 81667 München Tel. 0 89-4 59 94 38-19 Fax 0 89-4 59 94 38-50 mail@fotostudioliebhart.de www.fotostudioliebhart.de www.muenchen-gschichtn.de
Grafik: Susanne Well Herbert Liebhart
Fotos und Text: Herbert Liebhart Philipp Liebhart Landeshauptstadt München Münchner Straßen, Hans Dollinger Robert Allmeier, M24 W.A.Riegerhof Gasteig-Kulturzentrum, Isabella Mair Hendryk Bilske
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Haidhauser t k r a m s t h c a n Weih ichtn “ „MÜNCHEN alte & neue G‘sch ram auch auf Facebook und Instag folgt uns auch auf Instagram @muenchengschichtn Hier liegt „MÜNCHEN alte & neue G‘schichtn“ auf, solange vorhanden: - Rathaus Information im Münchner Rathaus - Info-Point im Alten Hof - LAB 2000 in der Breisacher Straße 3 - Münchner Bratwurstherzl, am Dreifaltigkeitsplatz - Gasteig
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