Innsbruck informiert (März 2020)

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Stadtleben

Menschen, Macht und Rätselhaftes

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icht ganz geheuer ist es mitunter an Schottlands Küsten. Im Winter 1900 hatte die „Hesperius“ auf einer Routinefahrt zu den äußeren Hebriden mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen. Als das Versorgungsschiff die Flannan-Inseln erreichte, fehlte von der dreiköpfigen Leuchtturmbesatzung jede Spur, sie war einfach verschwunden. Bis heute sind die Umstände des Verschwindens mysteriös. In der Kammeroper „Der Leuchtturm“ von Peter Maxwell Davies werden die Ereignisse aufgegriffen und vertont. So entsteht ein regelrechter musikalischer Thriller, der an die Abgründe der menschlichen Psyche führt.

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Kleinere und größere Schicksalsschläge, rätselhafte Ereignisse und ein abwechslungsreiches Musikprogramm: All das und noch mehr wartet im März auf Theater- und MusikliebhaberInnen im Tiroler Landestheater.

Auf einer wahren Begebenheit beruhend feiert die Kammeroper „Der Leuchtturm“ am 28. März um 19.30 Uhr in den Kammerspielen ihre Premiere.

Menschliche Zerwürfnisse Im Schauspiel „Vögel“ verknüpft Wajdi Mouawad eine komplexe Familiengeschichte voller Schuld und Lüge mit dem Nahostkonflikt. Eitan verliebt sich Hals über Kopf in Wahida. Nach zwei Jahren voller Glück will er die Angebetete seinen Eltern vorstellen. Die sind aber entsetzt: Wie kann er als Jude eine Araberin lieben? Vor allem Eitans Vater David kann das nicht akzeptieren und es kommt zum Bruch. In der Auseinandersetzung stößt Eitan auf ein großes Familiengeheimnis, und die Geschichte nimmt einen überraschenden Verlauf. Zum ersten Mal in Innsbruck zu erleben ist die Oper „Katja Kabanowa“ von Leoš

Janáček. Die Titelfigur ist gefangen in einer Ehe mit einem schwachen Mann, der unter dem Einfluss seiner despotischen Mutter steht und Katja tyrannisiert. Katja flüchtet sich in eine leidenschaftliche Affäre, kann das Glück jedoch nicht genießen. Gequält von Schuldgefühlen gesteht sie den Ehebruch und sieht als ihren einzigen Ausweg den Freitod. Ebenfalls mit tyrannischen Auswüchsen beschäftigt sich Elfriede Jelinek. In ihrem sprachgewaltigen Stück „Am Königsweg“ geht sie der Frage nach, wie es sein konnte, dass ein skrupelloser Geschäftsmann und Aufpeitscher der Menschenmassen zum amerikanischen Präsidenten gewählt wurde. Jelineks Diagnose ist tiefgreifend und zeitaktuell.

Klang der Ferne

FLOTTEN BESUCH

DIE K.(U.)K. MARINE ZU GAST IM KAISERJÄGERMUSEUM innsbruck-informiert-119x60.indd 1

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INNSBRUCK INFORMIERT

AB 6. MÄRZ AM BERGISEL tiroler-landesmuseen.at 12.02.2020 15:32:40

Unter dem Motto „Klang der Ferne“ steht das 5. Symphoniekonzert. Der musikalische Bogen spannt sich von Igor Strawinski über Erich Wolfgang Korngold hin zu Sergej Rachmaninov. Düstere Klänge bei Strawinski, die sich als wahre Klangschönheit entpuppen, wechseln mit HollywoodNostalgie bei Korngold und dem letzten Orchesterwerk von Rachmaninov, der in den „Sinfonischen Tänzen“ Rückschau auf sein bewegtes Komponistenleben hält. Alle Termine und Aufführungen finden Sie im Veranstaltungskalender in der Heftmitte und unter www.landestheater.at. RK


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