Innsbruck informiert (März 2020)

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© SWAROVSKI CORPORATE ARCHIVE

Stadtgeschichte

Der erste Sanitätskraftwagen der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck vor der Rettungsstation im Rathaus. Auf der Aufnahme sind die Adaptierungen der Rettungsabteilung zu sehen: Außenbatterie, elektrische Scheinwerfer und eine anders gestaltete Hupe.

Ein Auto für die Rettung Seit ihrer Gründung im Jahre 1907 transportierte die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck acht Jahre lang Patienten ausschließlich in Pferdegespannen. Ab 1915 kamen dann auch Kraftfahrzeuge zum Einsatz. Die notwendigen Aufbauten nahmen bisweilen heimische Unternehmen vor. von Ernst Pavelka

A

ls die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck 1907 den öffentlichen Rettungsdienst aufnahm, besaß sie ein von der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft übernommenes Fuhrwerk. 1893 hatte diese in Innsbruck ihre siebente Filiale errichtet, war aber bereits ein Jahr später aus Mangel an geschultem Personal gescheitert. Ein Teil der rund 5.000 Gulden teuren Ausrüstung ging später an die Sanitätsabteilung der Feuerwehr, darunter ein bei der Firma Lohner & Co. in Wien

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INNSBRUCK INFORMIERT

aufgebauter, mit zwei Tragen ausgestatteter Rettungswagen in sogenannter Landauer-Bauart. Diese offene Kutsche mit Klappverdeck wurde meist von zwei Pferden gezogen.

Kutschen für den Rettungseinsatz 1908 bestellte die Rettungsabteilung bei Johann Häusler in München einen weiteren Landauer. Der Wagen besaß Trage und Tragstuhl sowie Vollgummireifen, elektrische Beleuchtung und Heizung. Die Kos-

ten für die Anschaffung in Höhe von 3.920 Kronen konnten durch eine Zuwendung des Landes- und Frauenhilfsvereins vom Roten Kreuz in Tirol über 3.000 sowie eine Spende der Innsbrucker Sparkasse über 1.000 Kronen gedeckt werden. Die schon zuvor erworbene LandauerKutsche wurde nach dem Vorbild des neuen Wagens vom Innsbrucker Wagenbauer Johann Lischka (Fischergasse 12, heute: Franz-Fischer-Straße) um 1.269 Kronen adaptiert. Dabei wurde auch die Spurbreite verringert, um den Wagen


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