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Blick auf die Amtswege

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Sterbefälle

Sterbefälle

Die Gemeinde sammelte bereits vor Einführung des Meldewesens Informationen über ihrer Gerichtsbarkeit unterstehende „Bürger“ und „Inwohner“. Ein Beispiel: Das hier abgebildete „Bürgerbuch“ von 1600, welches neben rechtlichen Bestimmungen auch Bürgerlisten enthielt. Die Bürgerbücher zählen zu den wertvollsten Beständen des Stadtarchivs.

Von der Wiege bis zur Bahre ...

... dienen Formulare als wichtige Hilfsmittel, bürgerliche Rechte wie Pflichten zu begründen.

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM

Mit der Einrichtung des Zentralen Melderegisters 2002 auf Basis des Meldegesetzes von 1991 liegt die Erfassung der Meldedaten bei den Gemeinden . Bereits jetzt kann so mancher Weg zum Meldeamt, Standesamt oder ins Bürgerservice mittels Bürgerkarte und Handysignatur online erledigt werden . Behördenwege begleiten uns unser ganzes Leben . Einer der ersten Wege kurz nach unserer Geburt wird noch für uns erledigt, meist durch ein Elternteil, und zwar aufs Standesamt oder online via Babypoint . Unserer Geburtsanzeige folgt die Ausstellung einer Geburtsurkunde, dabei kann auch gleichzeitig ein Staatsbürgerschaftsnachweis beantragt und unser erster Wohnsitz gemeldet werden . Diese drei amtlichen Belege Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis und Meldezettel dienen als Basis für viele weitere Dokumente, wie zum Beispiel die Ausstellung unseres Reisepasses . Da sind wir meist das erste Mal gefordert persönlich bei einer Behörde – zur Identitätsfeststellung – zu erscheinen . Dieser Pass öffnet uns die Tür für Reisen in die weite Welt, dient aber auch im Inland als häufig genutzter Identitätsnachweis und er muss immer wieder aktualisiert beziehungsweise erneuert werden .

Digitales Leben

Mit der offiziellen Geburtsanzeige beginnt aber auch unser „digitales“ Leben . Unsere Daten machen sich zum Teil anonymisiert, zum Teil aber auch namentlich konkret für uns auf den Weg, immer mit dem Ziel, unser Leben zu erleichtern . So können beispielsweise kommunale Geburtenzahlen wichtige Quellen für die Planung von Kinderbetreuungs- und Ausbildungseinrichtungen sein . Die automatisierte Weitergabe von Meldedaten über das zentrale Melderegister an Behörden, wie etwa zur Anmeldung bei der Sozialversicherung oder zur Registrierung im Wählerverzeichnis, spart uns und den jeweiligen Behörden Mühe und Zeit .

Schöne wie traurige Meilensteine

Der Führerschein, das erste Auto, die erste eigene Wohnung, Studienabschluss, Hochzeit, Familiengründung, der Umzug in eine größere Wohnung, ja sogar der Einzug eines Familienhundes oder möglicherweise die Eröffnung eines Geschäfts, aber auch eine Trennung, ein Sterbefall im engsten Familienkreis – fast alle wichtigen Meilensteine unseres Lebens werden amtlich dokumentiert . Die Daten dienen als Entscheidungsgrundlage . Sowohl individuell, wenn wir etwa als BürgerInnen unsere Stimmen bei demokratischen Wahlen abgeben dürfen, einen Kindergartenplatz für unser Kind bekommen, eine städtische Wohnung beziehen oder ein Gewerbe anmelden möchten . Aber auch als gemeinschaftliche Entscheidungsgrundlage, wenn es darum geht, städtische Projekte nachhaltig zu planen . Sie begründen Rechte und Pflichten, von uns BürgerInnen, aber auch der Behörden .

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