november 2013
Auch als APP für Smartphones & Tablets
Der starke
Mittelstand Strategien & Lösungen
Finanzen Wachstum & Optimierung Seite 12
2.Edi
tion
mobilität Flotten & Flüge Seite 17 IT-Infrastruktur Cloud & Mobile Seite 22
»Der starke Mittelstand« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der Capital bei.
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in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Stellvertr. Chefredaktion Klaus Lüber Art Direction / Layout Denis Held PROJEKTLEITUNG / Anzeigenverkauf Jennifer An Autoren Marie Fink. Mirko Heinemann, Jürgen W. Heidtmann, Klaus Lüber, Imke Rosebrock, Anette Stein, Julia Thiem LEKTORAT Abby Weinz IllustrationEN Julia Körtge www.glotzkommode.de Fotos www.istock.com (S.5, 28) Druck Mohn Media Mohndruck GmbH hERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani
editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, wer hätte noch vor wenigen Jahren geglaubt, dass es Deutschland so gut gehen würde? Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter, die Quote betrug im September 6,6 Prozent. Das ist zwar kein neuer Tiefstand, doch der positive Gesamttrend ist ungebrochen. Die Stütze für diese Entwicklung ist der Mittelstand, Deutschlands großes Pfund. Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen sind in Familienhand. Sie sind organisch gewachsen und eng mit ihrem Umfeld verbunden. Verantwortung für die Mitarbeiter, Anbindung an lokale Strukturen und nachhaltiges Wirtschaften sind bei ihnen in der DNA verankert. Sie stellen fast zwei Drittel aller Arbeitsplätze. Umso wichtiger ist es, dass die Tradition dieser Unternehmenskultur nicht abreißt, sondern dass mittelständische Strukturen immer wieder neu entstehen. In diesem Zusammenhang ist der Bericht des IfM, wonach in Deutschland die Gründungstätigkeit nachlässt (Seite 26), keine gute Nachricht. Gegensteuern ist angezeigt. Dazu gehört die Stärkung des Einzelnen in der Ausbildung. Verbände fordern schon lange, dass die Gründungskultur stärker in den Schulen und Hochschulen Einzug halten soll. Natürlich ist Expertise wichtig: Schüler und Studenten sollen Inhalte lernen. Sie sollen aber auch lernen, wie man Eigeninitiative entwickelt und selbstbewusst seinen eigenen Standpunkt vertritt. Selbstverständlich ist und bleibt Gründergeist bis zu einem gewissen Punkt eine Charakterfrage: Eigenschaften wie unternehmerischer Mut lassen sich im Unterricht wohl kaum erlernen. Aber Lehrer können ihre Schüler durchaus ermutigen, eigene Wege zu gehen. Und sie darin bestärken, nicht aufzugeben. Auch und gerade, wenn es einmal nicht geklappt hat.
Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.
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eMagazine Mirko heinemann Chefredakteur
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Grußwort Den Wirtschaftsstandort Deutschland prägt der unternehmerische Mittelstand. Mit rund 3,6 Millionen kleinen und mittleren Betrieben bei nur etwa 4.400 Großunternehmen gehören 99,6 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen zum Mittelstand. Ohne den Mittelstand geht nichts in unserem Land: Er beschäftigt verlässlich mehr als 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer, bildet acht von zehn Lehrlingen aus, erwirtschaftet die Hälfte des Bruttosozialprodukts und tätigt 50 Prozent aller Bruttoinvestitionen. Und: er zahlt hierzulande Steuern. Innovativkraft und Flexibilität zeichnen den Mittelstand seit jeher aus. Diesen Eigenschaften ist es zu verdanken, dass unser Land gestärkt aus der Finanzkrise hervorgegangen ist. Sie sichern auch künftig die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Unternehmen des deutschen Mittelstands halten mit 500.000 Patenten mit Abstand die meisten in ganz Europa. Mehr als 1.300 Mittelständler aus Deutschland zählen mit ihren innovativen Produkten zu den Weltmarktführern. Die Klein- und Mittelbetriebe tragen 15 Prozent der Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung. Schon heute erwirtschaftet der Mittelstand ein Drittel seines Umsatzes im Ausland. Über 98 Prozent der rund 350.000 deutschen Exporteure sind mittelständische Betriebe. Auch im Export fungiert der Mittelstand als Trendsetter. Mit innovativen Erzeugnissen erschließen sich die Unternehmen die Märkte von morgen. Unser Verband unterstützt sie durch 30 Auslandsbüros in den weltweiten Wachstumsregionen. Der Mittelstand hat seine Hausaufgaben gemacht. Trotz Krise konnten die Klein- und Mittelbetriebe ihre Eigenkapitalquote auf rund 20 Prozent nahezu verdoppeln. Die Unternehmer könnten noch mehr leisten, wenn man sie nur ließe. Deshalb muss die neue Bundesregierung investitionsfreundliche(re) Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehört, dass die Unternehmen bei Steuern und Abgaben entlastet und nicht zusätzlich belastet werden. Dazu gehört auch, dass Energie sicher und bezahlbar bleibt.
Mario Ohoven Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und des europäischen Mittelstandsdachverbands (CEA-PME)
inh a l t
Seite 5 Aktuelles
Seite 17 Mittelstand auf Achse
Seite 27 Impulse
Fokus: Mittelstand
Mobilität und Sparen
Strategieforum
Seite 7 Erfolgsmodell Mittelstand
Seite 20 Grenzen überschreiten
Seite 28 Hidden Champions
Herausforderungen der Zukunft
Sicher im Ausland
Seite 12 Ruhig schlafen
Seite 22 Aufbruch ins Morgenland
Finanzplanung für KMU
Cloud und Mobility
Seite 14 Forum der Akteure
Seite 26 Themen & Trends
Stiftung Familienunternehmen Deutscher Mittelstandsbund BITKOM
News für Mittelständler
Bildergalerie
Seite 30 Kolumne Die geheime DNA
Seite 30 KMU-Planer 2013 Messetermine
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aktuelles
Fokus: Mittelstand
Nachhaltiges Wachstum
Umbruch im Mittelstand
Fachkräftemangel kostet Wachstum
Jubelstimmung konnte das jüngste Mittelstandsbarometer nicht vermelden. Nach vier Anstiegen in Folge gibt es im September keine weitere Aufhellung. Aber etwas, das womöglich noch besser, weil noch nachhaltiger ist: Der Geschäftsklimaindex für kleine und mittlere Unternehmen, der in Zusammenarbeit von KfW Bankengruppe und dem Münchner ifo Institut jeden Monat entwickelt wird, deutet auf einen nachhaltigen Wachstumstrend. „Unsere Erwartung einer vorankommenden Konjunkturerholung trübt diese leichte Stimmungskonsolidierung kaum“, so die Autoren der Studie. Der moderate Aufwärtstrend sei weiterhin intakt. „Zudem untermauern die Großunternehmen unsere Konjunkturhoffnungen.“ Denn im Unterschied zu den Mittelständlern habe sich das Geschäftsklima der großen Firmen im September weiter aufgehellt, vor allem, was die langfristigen Geschäftserwartungen betrifft. Auch die Beschäftigungserwartungen verzeichnen nach wie vor einen Aufwärtstrend.
Rund ein Viertel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland wird in den kommenden fünf Jahren in neue Hände übergehen. In den nächsten zehn Jahren betrifft das Thema Unternehmensnachfolge sogar über die Hälfte der Mittelständler. Über 90 Prozent geben als Grund an, dass die Eigner in den Ruhestand gingen. In einer repräsentativen Umfrage der GfK Enigma im Auftrag der DZ Bank wird ein Problem virulent: 40 Prozent der Befragten glauben, es sei ein Problem, einen Interessenten für ihr Unternehmen zu finden. Und sogar noch etwas mehr befürchten, dass der Nachfolgekandidat nicht ausreichend qualifiziert ist. Über die Hälfte der Mittelständler machen sich zudem Sorgen um ihre Belegschaft im Falle einer Unternehmensnachfolge. Besonders brisant ist dabei die Situation in der Agrarwirtschaft. Dort steht bei knapp 30 Prozent aller Unternehmen bereits in den kommenden drei Jahren eine Nachfolge an. Auch im Baugewerbe ist mit überdurchschnittlich vielen Unternehmensübergaben zu rechnen.
Der Fachkräftemangel im Mittelstand verschärft sich. „Viele Betriebe müssen aus diesem Grund sogar Aufträge ablehnen“, erklärte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, zum Arbeitsmarktgipfel der Bundeskanzlerin in Berlin. „Das kostet Wachstum in Deutschland.“ So würden fast drei Viertel der Unternehmen nur schwer geeignete Fachkräfte finden. Sie setzten verstärkt auf unternehmensinterne Ausbildung sowie die Gewinnung von Frauen und älteren Arbeitnehmern. „Die Politik sollte dies durch bessere steuerliche Rahmenbedingungen für die betriebliche Aus- und Weiterbildung unterstützen.“ Eine repräsentative Studie der Bitkom Research GmbH im Auftrag des Business-Netzwerks LinkedIn ergab, dass in der Folge immer mehr Unternehmen Fachkräfte im Ausland rekrutieren. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die sich aktuell mit der Rekrutierung ausländischer Experten beschäftigen, schauen nach Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland.
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Er gilt als leistungsf채higster und verl채sslichster Wirtschaftsmotor weltweit. Doch was macht den deutschen Mittelstand eigentlich so erfolgreich? Und welche Herausforderungen bringt die Zukunft?
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Klaus Lüber / Redaktion
D
ie größte Turmuhr der Welt thront auf einem Einkaufszentrum im saudi-arabischen Mekka. Das Ziffernblatt misst 43 Meter im Durchschnitt, Stunden und Minutenzeiger sind an die 20 Meter lang, jedes Teil wiegt sieben Tonnen. Gebaut hat sie die Firma Perrot Turmuhren, ein kleines mittelständisches Familienunternehmen aus dem Nordschwarzwald. Mit-Inhaber Johannes Perrot erinnert sich noch gut an die anfängliche Skepsis der Bauherren. „Die konnten sich einfach nicht vorstellen, dass wir das stemmen können.“ Um das Know-How seiner Firma unter Beweis zu stellen, steckte sich Perrot kurzerhand den 50 Zentimeter langen Stundenzeiger einer Turmuhr an den Finger, um die Herausforderungen an das Design großer Uhrwerke zu verdeutlichen. „Ich wollte einfach zeigen, dass wir unser Fach beherrschen, dass wir über 150 Jahren Erfahrung versagt auch DIHK-Präsident Eric Schweitzer, sei keine Frafügen, dass wir das Wesen solcher Maschinen im Kleinen ge der Größe, sondern der Geisteshaltung. „Dahinter steht: wie im Großen vollkommen erfasst haben.“ Die Kunden Verlässlichkeit, Innovationskraft und Flexibilität.“ waren begeistert. Hinzu kommt, so das IfM weiter, dass viele UnternehDer deutsche Mittelstand ist berühmt für Unternehmen men in Deutschland – teilweise seit Generationen – einer wie Perrot. Hidden Champions werden die oft kleinen FaFamilie gehören, die aktiv auch die Geschäfte unmittelbar milienunternehmen genannt, die es mit höchsten Qualitätsverantwortet und das unternehmeansprüchen zu einer Weltmarktführerrische Risiko trägt. Diese so genannte schaft in ihrer Branche gebracht haben. „Einheit von Eigentum und Leitung“ Oft steht die langfristige Bewahrung führt dazu, dass neben kleinen Unterund Verfeinerung von Know-How im nehmen, wie Dienstleister, FreiberufZentrum der Firmenstrategie. ler, Handwerker sowie Produzenten Nun handelt es sich beim Turmuhvon Gütern hoher Qualität oder renbau um einen denkbar kleinen NiSpezialserien, auch die so genannten schenmarkt mit wahrscheinlich nur „Großen Familienunternehmen“, zum begrenzter Aussagekraft. Die Unabdeutschen Mittelstand zählen. Auch hängigkeit und langfristige Planung, Eric Schweitzer, Chef des 9.000 Mitarvon der Johannes Perrot spricht, scheibeiter starken Familienunternehmens nen dagegen tatsächlich unternehmeAlba Group, zählt sich „mit ganzem rische Charakteristika zu sein, die fast Birgit Felden Herzen“ zum Mittelstand, wie er neuüberall in der deutschen Wirtschaft Professorin am Institut für Entrepreneurship, Mittelstand und Familienunternehmen lich in einem Interview mit der Welt anzutreffen sind. Und die im Kern das der Berliner Hochschule für betonte. ausmachen, was wir unter „Deutschem Wirtschaft und Recht Auch für Birgit Felden, Professorin Mittelstand“ verstehen. am Institut für Entrepreneurship, Mit„Qualitative Merkmale“ nennt das telstand und Familienunternehmen der Berliner HochschuInstitut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) diese Eile für Wirtschaft und Recht ist die Einheit von Eigentum genschaften – in Abgrenzung zu rein statistischen Größen und Leitung eines der herausstechendsten Merkmale des wie Mitarbeiterzahl oder Umsatz. Deutschland, so das IfM, deutschen Mittelstandes, oder „German Mittelstand“, wie sei eigentlich das einzige Land, in dem der Mittelstand eier im Ausland respektvoll genannt wird. „Deutsche Mittelgentlich nicht nach Zahlen, sondern nach einer bestimmten ständler haben einfach die ideale Größe und Struktur, um Unternehmenskultur definiert wird. Mittelständler zu sein,
»Deutsche Mittelständler haben einfach die ideale Größe und Struktur, um langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein.«
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langfristig und nachhaltig erfolgreich zu sein. Und damit genau die strategischen Kompetenzen, die man bei budgetgetrieben Großkonzernen vermisst.” Diese sind, was die absolute Menge an Unternehmen angeht, ohnehin in der krassen Minderheit. Im Grunde zählen so gut wie alle Unternehmen in Deutschland, nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums über 99 Prozent, zum „German Mittelstand“. Rückrat der deutschen Wirtschaft wird er zurecht oft genannt, eine weltweit geschätzte Quelle von Innovation und Know-How. Ein Motor für Beschäftigung und Produktivität. Und, vor allem: ein Garant für Stabilität auch in ökonomisch schwierigen Zeiten. Die Tatsache, das Deutschland weit weniger hart von der Finanzkrise getroffen wurde als andere Länder, hat es besonders seinem „German Mittelstand“ zu verdanken. Im Ausland staunt man über das deutsche Erfolgsmodell. Die Wirtschaft wächst und steht robust da. Die Beschäftigung ist auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit gering, der Haushalt fast im Plus, die Steuertöpfe quellen über. Den mei-
sten Menschen geht es wirtschaftlich gut. Sie sind zufrieden mit dem ökonomischen Kurs der Politik, was sich auch im Ergebnis der aktuellen Bundestagswahl widerspiegelt. Doch läuft wirklich alles so gut, wie es von außen scheint? Ist der Wirtschaftsmotor Mittelstand auch in Zukunft ein Garant für Wohlstand in Deutschland? Birgit Felden meldet Zweifel an. Neben ihrer Lehrtätigkeit sitzt sie im Vorstand der tms Unternehmensberatung AG, einer Kölner Consulting-Firma, die sich auf die Belange des Mittelstandes spezialisiert hat. „Ich habe in unserem Kundenkreis im Augenblick das Gefühl, dass niemand so recht an das Positive glaubt.” Zwar seien die Zahlen aktuell sehr gut. Trotzdem beobachte man, so Felden, eine relativ geringe Investitionsneigung. „Die Schuldenkrise im europäischen Ausland, die unsichere konjunkturelle Entwicklungen im internationalen Bereich, der drohende Fachkräftemangel – all das lässt bei unseren Mittelständlern die Fragezeichen im Kopf aufleuchten.“ Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft ►
Beitrag BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH
Nachfolgeplanung für KMU Ein Wechsel in der Unternehmensführung ist gerade für den Mittelstand oftmals nicht unproblematisch. Warum eigentlich?
Wir haben es ja in der Regel mit inhaber- und familiengeführten Unternehmen zu tun. Und hier sind die Nachfolgeregelungen immer relativ komplex. Neben der fachlichen Kompetenz des designierten Nachfolgers spielen auch gesellschaftsvertragliche Aspekte eine entscheidende Rolle, oder zum Beispiel Fragen des Erbrechts oder des Steuerrechts. Und nicht zuletzt sollte der Nachfolger auch von seiner Persönlichkeit her zum Unternehmen passen.
Kandidaten zu finden. Natürlich haben eigentümergeführte Unternehmen eine besondere Unternehmenskultur. Werte wie Verantwortung, Dauerhaftigkeit und Sorge um die Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Dennoch sollte man den Status „Familienunternehmen“ auch nicht überbewerten. Am Ende zählt der ökonomische Erfolg. Gerade wird viel über Steuererhöhungen diskutiert. Welche Bedeutung hat dieses Thema für den Bereich Unternehmensnachfolge?
Eine sehr große. Die Frage nach der Besteuerung ist zentral für einen Generationswechsel. Neben der Höhe der Steuerbelastung spielen Planbarkeit und Rechtssicherheit in der steuerlichen Behandlung eine entscheidende Rolle.
Wie reagiert der Mittelstand auf diese Anforderungen?
Mit einer zunehmenden Professionalisierung. Die Kandidaten, auch gerade wenn sie aus der eigenen Familie kommen, werden immer genauer unter die Lupe genommen. Das mag unter anderem damit zusammenhängen, dass das Modell des Alleineigentümers an der Spitze eines Unternehmens zusehends der Vergangenheit angehört. Heute haben in der Regel mehrere Gesellschafter Entscheidungsgewalt darüber, wer am besten für eine Nachfolge geeignet ist.
Was hat man von einer Unternehmensnachfolge, wenn das Finanzamt so drastisch zuschlägt, dass man die Firma verkaufen muss?
Wie groß ist die Gefahr, durch einen externen Nachfolger die Unabhängigkeit als Familienunternehmen aufzugeben?
Zwar sind die steuerlichen Rahmenbedingungen im Augenblick so gut wie noch nie zuvor. Doch es ist davon auszugehen, dass die kommende Bundesregierung die Beträge nach oben korrigieren wird. Man kann nur hoffen, dass dies moderat geschieht. Höhere Steuern bremsen die unternehmerische Initiative. Und die brauchen wir in Deutschland gerade dringend.
Ich würde einen externen Nachfolger nicht als Gefahr sehen. Letztendlich geht es ja immer darum, den bestmöglichen
www.beitenburkhardt.com
Dr. Lucas van Randenborgh Partner, Düsseldorf
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Köln (IW Köln). Beim Unternehmerforum der Welt-Gruppe Anfang September sprach er von einer „gefährlichen Investitionsschwäche“, die unter der Oberfläche des deutschen Erfolgs lauere. 2012 seien die Investitionen um fast fünf Prozent zurückgegangen. Dieses Jahr werde am Ende des Jahres wohl ein Minus von drei Prozent stehen. Ist es Zukunftsangst, die den erfolgsverwöhnten deutschen Mittelstand lähmt? Und wenn ja, mit welchen Ängsten, mit welchen Herausforderungen haben es kleine und mittlere Firmen zu tun? „Was dem Mittelstand sicher gerade besonders zu schaffen macht, ist der Druck einer zunehmenden Internationalisierung”, so Birgit Felden. „Die meisten Märkte sind verteilt, der weltweite Wettbewerb wird intensiver. Es wird immer wichtiger, nicht nur im technologischen, sondern auch im ökonomischen Bereich auf höchstem Niveau zu agieren.“ Wie hart dieser Wandel den Mittelstand treffen kann, zeigt die Insolvenz der fränkischen Traditionsfirma Loewe. Das ehemalige Vorzeigeunternehmen der deutschen Elektronikbranche hatte mit seinen Premium-Produkten zu lange auf Qualität und Design gesetzt, statt sich der hohen Innovationsgeschwindigkeit asiatischer Konzerne wirklich zu stellen. „Strategische Entscheidungen haben zu einem Preis geführt,
den der Markt nicht mehr akzeptiert hat“, so kommentiert das Stuttgarter Designbüro Phoenix Design, seit 25 Jahren Loewe-Partner, die Firmenpleite. Es ist nun nicht so, dass diese Schwierigkeit erst seit kurzem bekannt wäre. Und viele Mittelständler, das bestätigt auch Birgit Felden, seien auf einem guten Weg, sich entsprechend zu professionalisieren. Doch hierzu benötige man entsprechend hochausgebildetes Personal. Und gerade hier lauert das nächste Problem. „Eine der größten Barrieren für die Zukunft wird sein, geeignete Führungskräfte zu rekrutieren“, so Brun-Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. Schon jetzt macht der Fachkräftemangel dem Mittelstand schwer zu schaffen. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young glauben über die Hälfte der befragten Unternehmen, dass sie durch den Fachkräftemangel künftig Umsatzeinbußen zu verkraften haben. Dabei sind die Aussichten im Kampf um die Talente
Beitrag BRAINFORCE gmbh
Manager auf Zeit Herr Schneider, wie passt das Thema Interimsmanagement zum Mittelstand?
Martin Schneider CEO BRAINFORCE Gruppe
Manager auf Zeit sind in vielen Situationen die optimale Lösung für den Mittelstand. Anders als bei großen Konzernen gibt es im Mittelstand kaum Personalreserven. Wenn dann der Aufbau eines neuen Marktes ansteht oder der Weggang einer Führungskraft überbrückt werden muss, sind Interimsmanager die beste und effizienteste Lösung.
Dennoch ist Interimsmanagement nach wie vor eine Nische.
In den Niederlanden oder Großbritannien sind Interimsmanager bereits selbstverständlich. Im deutschsprachigen Raum ist man verhaltener. Familienunternehmen meistern Höhen und Tiefen aus eigener Kraft. Da wird externe Hilfe erst einmal skeptisch gesehen. Dennoch kommen mittlerweile etwa 80 Prozent unserer Mandate aus dem Mittelstand. Und unsere Kunden sind regelmäßig überrascht, wie groß Know-how-Transfer und Mehrwert eines externen Managers sind.
Was macht einen guten Interimsmanager aus?
Es sind besondere Charaktere. Sie schätzen die Herausforderung, können sich schnell in neuen Situationen einfinden und verfügen über Erfahrung, Branchenkenntnis und gute Kontakte. Dennoch ist es wichtig, hier die Spreu vom Weizen zu trennen. Viele Führungskräfte wollen das wachsende Interesse nutzen, haben aber keine Erfahrung im Interimsmanagement und suchen eigentlich eine Festanstellung. Wir gehen deshalb sehr selektiv vor. Nur 20 Prozent der Bewerber schaffen es in unseren Pool. Nachfolgeregelungen sind eine große Herausforderung für den Mittelstand. Kann Interimsmanagement hier eine Lösung sein?
Eindeutig ja. Ein Interimsmanager kann zum Beispiel temporär die Führung übernehmen und parallel den Nachwuchs aufbauen. Denkbar wäre auch, dass sich ein Interimsmanager nach einer gewissen Zeit, während der sich die Familie von seinen Fähigkeiten überzeugen kann, an der Firma beteiligt und im Anschluss längerfristig die Verantwortung übernimmt. In jedem Fall kann ein Manager auf Zeit einen wichtigen Beitrag leisten, einen solchen Transformationsprozess in Gang zu bringen. BRAINFORCE (DEUTSCHLAND) GMBH Bavariaring 43, 80336 München, Telefon +49 89 33 03 86 60 www.brainforce-gmbh.de
Beitrag NRW.BANK
gar nicht so schlecht. „Familienunternehmen können einen klaren Vorteil ausspielen“, so Hennerkes von der Stiftung Familienunternehmen. „Anders als manche Großkonzerne gelten familiengeführte Unternehmen als verlässlich, glaubwürdig und berechenbar. Sie sind Sympathieträger.“ Eine Bedingung hierfür allerdings ist eine intakte Führungsstruktur. Und das für zu einer weiteren Schwierigkeit. In vielen Familienunternehmen steht ein Generationswechsel in der Geschäftsführung bevor. Und immer mehr Firmen werden sich, allein aufgrund des demografischen Wandels, für einen externen Geschäftsführer entscheiden müssen. „Das Modell der familieninternen Nachfolge wird stärker auf dem Prüfstand stehen“, so Birigt Felden. „Plötzlich steht man vor der Situation, die eigenen Kinder wie Fremde beurteilen zu müssen.” Bliebe, zuletzt, die Frage nach der Finanzierung. Aufgrund knapperer Ressourcen steht mittelständischen Unternehmen deutlich weniger Investitionskapital als größeren Firmen zur Verfügung. Traditionell wird dieser Engpass durch Eigenkapital oder Bankkredite überbrückt. Viele Mittelständler nutzen aber auch die Möglichkeit, durch die private Platzierung von Anleihen Gelder zu akquirieren. Seit kurzem werden diese Anleihen auch öffentlich an den Börsen gehandelt. Wer dagegen den direkten Einfluss von Investoren scheut, aber dennoch seinen finanziellen Handlungsrahmen vergrößern will, kann auch auf sogenanntes Mezzanin-Kapital zurückgreifen: eine „Mischfinanzierung“, die zwar auf Fremdkapital zurückgreift, dieses in der Bilanz aber als Eigenkapital verbuchen lässt. So verbessert man die Kreditoptionen, ohne dem Kapitalgeber Stimmrechte gewähren zu müssen. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen spielen hierbei natürlich eine Rolle. Besonders für die mittelständisch geprägte Maschinenbau-Industrie seien entsprechend günstige Rahmenbedingungen überlebenswichtig, werden industrienahe Verbände nicht müde zu betonen. Mit einem Industrieanteil von 22,3 Prozent der Bruttowertschöpfung steht Deutschland in internationalen Vergleich auf dem Spitzenplatz. Steuererhöhungen, so Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Hermann Hesse gegenüber dem Online-Portal wirtschaftsforum.de, wären „Gift für diese Entwicklung und damit auch Gift für die Entwicklung der Arbeitsplätze.“ Auch das kleine Maschinenbau-Unternehmen Perrot aus dem Schwarzwald hat vor kurzem investiert. In eine größere Werkshalle. Und in erneuerbare Energien. „Wir heizen mittlerweile unser gesamtes Gebäude mit Geothermie. Teilweise nutzen wir die Erdwärme sogar in der Fertigung“, so Johannes Perrot. Die aktuelle Diskussion um möglichen Steuererhöhungen beobachtet er mit Sorge. „Für mich sind das Unwägbarkeiten, die mir ehrlich gesagt schwer zu schaffen machen.” ■
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Neue EU-Gelder für den deutschen Mittelstand Die Mittelstandsförderung ist eines der Kernthemen der NRW.BANK. Damit das so bleibt, bietet sie den Unternehmen ein großes Spektrum an Förderprodukten an. Neu im Portfolio: Die Beteiligung am MDD. Der MDD, der Mezzanin-Dachfonds für Deutschland, beteiligt sich an privaten Mezzanin-Fonds, die sich auf die Finanzierung des Mittelstands in Deutschland spezialisiert haben. Ziel ist es, das Angebot an Mezzanin-Finanzierungen für bestehende mittelständische Unternehmen zu erweitern. NRW.BANK und LfA Förderbank Bayern investieren je 16,67 Millionen Euro, das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) 66,66 Millionen Euro. Der Europäische Investitionsfonds (EIF) verdoppelt das gemeinsame Investment der deutschen Co-Investoren. Damit gehen insgesamt 200 Millionen Euro an EU-, Bundes- und Landesmitteln in die deutsche Mittelstandsförderung. Als Hauptinvestor hat der EIF die Managementverantwortung für den MDD übernommen. Durch die Kooperation hat der MDD einen deutlichen Hebeleffekt. Für jeden von den deutschen Institutionen investierten Euro werden voraussichtlich mindestens zwei Euro nach Deutschland fließen.
www.nrwbank.de
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Mirko Heinemann / Redaktion
A
ls Start-up hat man es heute nicht leicht, an frisches Geld zu kommen. Das musste auch die junge Berliner Firma E-Tuktuk erfahren. Der Amerikaner Adam Rice betreibt gemeinsam mit seinem Partner Wolfgang Knoerr eine kleine Flotte von dreirädrigen Elektrotaxis, die in Asien TukTuks genannt werden. Hauptzielgruppe sind Touristen. Adam Rice und Wolfgang Knoerr wollen expandieren. Die dafür nötige Anschubfinanzierung – eine Viertelmillion Euro – warben sie kürzlich auf der Crowd-Investing-Plattform Seedmatch ein. Bei Crowd-Investing können Investoren sich bereits mit geringen Beträgen am Unternehmen beteiligen. „Es eine gute Finanzierungsform“, findet Wolfgang Knoerr, „weil man sich nicht ins Unternehmen hineinreden lassen muss, aber trotzdem Investoren die Möglichkeit geben kann, sich aktiv am Gewinn zu beteiligen.“ Neben Start-ups klagen vor allem kleine Unternehmen häufiger über Finanzierungsschwierigkeiten. Laut DIHK sehen 18 Prozent der Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern Finanzierungsengpässe
Ruhig schlafen... Für Gründer, Kleinunternehmer und Mittelständler ist die Finanzplanung ein schwieriges und oft schmerzliches Thema.
als Risiko an. Gerade bei kleinvolumigen Krediten winken viele Banken ab. Für sie lohnen die Aufwendungen das Ergebnis nicht. Am Horizont dräuen nun mit „Basel III“ auch die neuen Refinanzierungsregeln für Banken, die 2014 in Kraft treten sollen. Viele Unternehmer fürchten schärfere Prüfungsregeln für Kredite und damit eine erneute Kreditklemme. Je stärker sich die Banken zurückziehen, desto wichtiger werden private Investoren – auch im Mittelstand. Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften BVK verzeichnete in den vergangenen Jahren vor allem im Fundraising, beim Einsammeln von Fondskapital, ein steigendes Interesse. Eine weitere Möglichkeit zur Finanzierung sind Mittelstandsanleihen, die jedoch hoch verzinst werden müssen. Für Investoren ist die hohe Verzinsung attraktiv, zumal Konzernanleihen oftmals nur ein bis zwei
Prozent Rendite bringen. Dafür ist das Ausfallrisiko bei einem kleinen Unternehmen entsprechend höher. Durch die Insolvenz mehrerer Unternehmen, die Mittelstandanleihen ausgegeben haben, hat der Ruf dieser Finanzierungsform in der Öffentlichkeit gelitten. Eine sehr flexible Finanzierungsform ist die Mezzanine-Finanzierung: Laufzeit, Preis, Kündigungs- und Tilgungsmöglichkeiten sind variabel; es gibt nur wenige gesetzliche Vorgaben, was einen großen Spielraum eröffnet. Mezzanine-Geber sind oftmals Private Equity-Gesellschaften, Banken oder spezielle Fonds. Die Kapitalgeber haben keine Mitspracherechte, sondern agieren als stille Steilhaber. Für Mittelständler ist das Factoring eine gute Absicherung gegen Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle. Seit 2009 unterliegen Factoring-Dienstleister einer eingeschränkten Kreditaufsicht durch die Finanzaufsicht BAFin. Der Forderungsverkauf an ein Factoring-Unternehmen kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: Entweder verpflichtet sich das Factoring-Unternehmen, alle Forderungen abzukaufen oder es werden nur bestimmte Forderungen ausgewählter Kunden abgetreten. Auch Leasing befindet sich im Aufwind. Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen BDL werden gut die Hälfte aller außenfinanzierten Investitionen und knapp ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen über Leasing verwirklicht. Damit, so der BDL, sei Leasing die Investitionsalternative Nr. 1 und in allen Zweigen der Wirtschaft, vor allem jedoch beim Mittelstand, weit verbreitet. ■
Beitrag BMW BANK
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Businessleasing – maßgeschneidert für den Mittelstand Die BMW Bank bietet ein professionelles Management für den Fuhrpark, das speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstandes zugeschnitten ist. Mobilität ist für viele Unternehmen ein zentraler Faktor. Zum einen hängt der wirtschaftliche Erfolg einer Firma oftmals von der Mobilität der Mitarbeiter ab. Zum anderen dient ein Firmenwagen nach wie vor zur Mitarbeitermotivation. Voraussetzung, dass eine Fahrduelles Servicepaket zusammenstellen. Neben Wartung zeugflotte nicht zu einer finanziellen und Reparatur können Kunden etwa ein Reifenpaket wähBelastung wird, ist eine umsichtige len, das für die richtige Bereifung zu jeder Jahreszeit sorgt – Thomas Seuling Leiter Finanzierung und effiziente Verwaltung. Mit diesem selbstverständlich mit Premiumprodukten. Bei Bedarf wird Marken BMW Group Hintergrundwissen bieten die Finanzein kostenfreier Service-Ersatzwagen für zwei Tage pro dienstleister der großen AutomobilJahr zur Verfügung gestellt. hersteller professionelle Hilfe bereits für kleine Fuhrparks Was Unternehmen außerdem nicht unterschätzen an. Mit dem Businessleasing der BMW Bank beispielsweisollten, ist der administrative Aufwand, der mit der Verse können Unternehmen schon ab einem Fuhrpark von drei waltung von Fahrzeugflotten einhergehen kann. Hier bieFahrzeugen in den Genuss maßgeschneiderter Lösungen ten Leasinggesellschaften ebenfalls Entlastung. „Das so kommen. genannte Full-Service-Leasing, also ein Angebot, bei dem die administrativen Tätigkeiten komplett an die Leasing„Der große Vorteil von Leasing für mittelständische Ungesellschaft ausgelagert werden, erfreut sich gerade im ternehmen liegt auf der Hand“, sagt Thomas Seuling, Leiter Mittelstand größter Beliebtheit“, weiß Thomas Seuling. Finanzierung Marken BMW Group. „Eine geleaste Fahrzeug„Bei kleineren Flotten mit nur wenigen Fahrzeugen macht flotte bindet kein Eigenkapital. So wird die Bilanz des Unteres oftmals keinen Sinn, einen eigenen Fuhrparkmanager nehmens entlastet und gleichzeitig der Cashflow optimiert.“ im Unternehmen zu beschäftigen und nur selten ist diese Thomas Seuling macht aber auch klar, dass GeschäftsExpertise im Hause vorhanden.“ Dakunden vielschichtige und hohe Anforher sei es nur logisch, derartige Tätigderungen stellen: Neben der Betreuung keiten auszulagern, so Thomas Seuling. aus einer Hand steht bei den FirmenServicebausteine „Als Leasinggesellschaft können wir kunden vor allem die KostentranspaDie BMW Bank weiß, worauf es Businessso einen entscheidenden Mehrwert renz und -kontrolle, das Serviceangekunden ankommt. Flexibilität ist gerade für unsere Kunden liefern. Wer sich bot sowie die Mehrmarkenfähigkeit für kleinere Unternehmen wichtig. für das Full-Service-Leasing entscheiim Fokus. Aus diesem Grund hat die Deshalb können sie bei BMW ihre det, gibt bewusst alle operativen VerBMW Bank ein eigenes KompetenzServicebausteine auch selbst zusamwaltungsaufgaben, wie beispielsweizentrum speziell für die Bedürfnisse menstellen. Hierzu gehören: se Rundfunkbeitrag, Tankkarte und der Businesskunden aufgebaut. DarüWartungs- und Reparaturpaket Kfz-Steuer, an die Leasinggesellschaft ber hinaus unterstützen Key Account Kfz-Versicherung inklusive ab. Dies schafft zusätzlichen Raum, Manager die BMW- und MINI-Händler Schadenabwicklung sich voll auf seinen eigenen unternehvor Ort, den Kunden geeignete LeasingTankkartenmanagement merischen Erfolg zu konzentrieren – pakete anzubieten. Reifenservice ganz so, wie es sein soll.“ Außerdem wichtig: eine maßge(Sommer-/ Winterräder) schneiderte Mobilität. Deshalb können Rundfunkbeiträge Kunden der BMW Bank aus umfangAbwicklung der Kfz-Steuer reichen Leistungsbausteinen ihr indiviwww.bmwbank.de
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forum der akteure
Den Mittelstand stärken Die Redaktion befragt Akteure zu aktuellen Herausforderungen für KMU. Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-Hagen Hennerkes Vorstand der Stiftung Familienunternehmen
Marc S. Tenbieg Geschäftsführender Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)
Prof. Dieter Kempf Präsident des Hightech-Verbands BITKOM
»Erbschaftssteuer trifft nur die Familienunternehmen.«
»Die Stärkung des Mittelstandes muss mehr Aufmerksamkeit erfahren.«
»Unternehmen sollten regelmäßig ihre Sicherheitsarchitektur überprüfen.«
Die meisten Familienunternehmen setzen auf die familieninterne Nachfolge. Sie ist der wichtigste Garant für Kontinuität über die Generationen. Auch die Bereitschaft der Unternehmerkinder ist groß, sich zu engagieren: 60 Prozent von ihnen planen, den elterlichen Betrieb zu übernehmen oder haben dies bereits getan, belegt die Studie zu „Deutsch-lands nächster Unternehmergeneration“. Mit der Erbschaftsteuerreform 2009 wurden wirksame Verschonungsregeln für betriebliches Vermögen eingeführt, damit Unternehmen beim Generationenübergang nicht zerschlagen werden müssen, um Zahlungen an den Fiskus zu finanzieren. Vergangenes Jahr haben die Richter des Bundesfinanzhofs Zweifel an diesem Gesetzeswerk geäußert und es dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorgelegt. Damit ist eine Rechtsunsicherheit entstanden. Sie belastet die Nachfolge in Familienunternehmen. Volkswirtschaftlich ist das Thema von größter Bedeutung: Die Erbschaftsteuer trifft nur die Familienunternehmen, die 90 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland stellen, nicht aber die Konzerne im Streubesitz.
Viele sprechen immer wieder vom Mittelstand als Motor der deutschen Wirtschaft. Schaut man sich die Rahmenbedingungen genauer an, so muss man feststellen, dass der unternehmerische Mittelstand in Deutschland stärker denn je kämpfen muss, um sich den immer neuen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich stellen zu können. Derzeit erleben wir eine Vielzahl an politischen Diskussionen. Von flächendeckendem Mindestlohn, Substanzbesteuerung, autobahnunabhängiger LKW-Maut, höheren Steuern bis hin zur Einführung einer Bürgerversicherung ist alles drin und das Spektrum sehr breit. Hinzu kommen Wettbewerbsdruck, eine schwierige Wachstumsfinanzierung und das Dauerthema einer ungeklärten Unternehmensnachfolge. Die Stärkung und nicht die Belastung des Mittelstandes muss mehr Aufmerksamkeit erfahren, denn unser Wohlstand basiert zu großen Teilen auf den Familienunternehmen, die eine enge Verbundenheit mit der jeweiligen Wirtschaftsregion pflegen und Beschäftigte als Teammitglieder sehen.
Das Thema IT-Sicherheit wird von den Folgen der NSA-Affäre überschattet. Was wir früher als abstrakte Gefahr beschrieben haben, ist heute Gewissheit: Unternehmen müssen sich nicht nur gegen Cyber-Kriminelle wehren, sondern auch gegen die Ausspähung durch Geheimdienste anderer Staaten. Dabei spielt es letztlich keine Rolle, von wem oder woher die Cyberangriffe stammen. Unternehmen müssen ihre eigenen Daten, die Daten ihrer Mitarbeiter und die Daten ihrer Kunden bestmöglich schützen. Unternehmen sollten daher regelmäßig ihre Sicherheitsarchitektur überprüfen. Denn in der Praxis werden die meisten Vorfälle durch technische oder organisatorische Sicherheitsmängel verursacht. Wir empfehlen den IT-Anwendern, verschiedene Optionen zu prüfen, darunter geeignete Cloud-Services. Diese bieten in der Regel ein höheres Sicherheitsniveau als „handgestrickte“ Einzellösungen. Allerdings sollten Anwender den Cloud-Dienstleister sorgfältig auswählen und unter anderem klären, wo der Anbieter die Daten verarbeitet und mit welchen konkreten Maßnahmen er Datensicherheit und Datenschutz gewährleistet.
www.familienunternehmen.de
www.mittelstandsbund.de
www.bitkom.org
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Beitrag LEG THÜRINGEN
Überzeugende Argumente für den Thüringer Mittelstand Hand aufs Herz: Wie häufig denken Sie über Ihre Schnürsenkel, das Projektionsglas Ihres Autoscheinwerfers oder die Sockelleisten in Ihrem Büro nach? Produkte wie diese sind einfach da, sie bestechen durch ihre Funktionalität, in der Regel bedarf es keines weiteren Nachsinnens über sie. Dass dem so ist, liegt meist an findigen Tüftlern, die mit ihren Ideen und dem nötigen unternehmerischen Gespür Produkte entwickeln, die weltweit gefragt sind. Es sind Unternehmen wie Flechttechnik aus Erfurt, Doctor Optics oder Döllken, die als kleine oder mittelständische Unternehmen diese Mittelstandsunternehmen mit und andere Produkte fertigen und für weltweit führenden ihre Entwicklungen geschätzt werProdukten setzen auf Thüringen – den. Neben Global Playern wie Jenso die Automotive optik, Carl Zeiss, Daimler, Rolls RoyLightning, Hersteller von Haupt- und Nece oder Opel bilden sie das Rückgrat belscheinwerfern der Thüringer Wirtschaft. Dank ihrer für Automobile. hohen Flexibilität, ihrer Innovationskraft sowie ihres Tatendrangs haben sie Thüringen zu dem gemacht, was es heute ist: ein dynamischer Wirtschaftsund Technologiestandort, an dem man Ideen entwickeln und erfolgreich verwirklichen kann. Dass dem so ist, liegt auch an der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen). Mit einem breiten Unterstützungsangebot befördert die 100-prozentige Tochter des Freistaats Wachstums- und Innovationspotenziale von Unternehmen. Das Angebot umfasst unter anderem eine integrierte Standortentwicklung, die sich passgenau an den Bedürfnissen mittelständischer Ideengeber orientiert. 2007 siedelte sich Horsch in Ronneburg auf einer modernen Industriefläche von mehr als zehn Hektar an. Als das Werk aufgrund der rasanten Entwicklung des Spezialisten für Landmaschinen an seine Kapazitätsgrenzen stieß, half die LEG Thüringen bei der Umsetzung der Erweiterung; Horsch investierte rund 20 Millionen Euro und verdoppelte seine Produktionsfläche in Ronneburg. „Als Wirtschaftsfördergesellschaft unterstützen wir außerdem die Unternehmen in den Bereichen Internationalisierung, Clustermanagement, Fachkräftesicherung sowie bei Fragen der Energieeffizienz. Weil in Firmen häufig die
Kapazitäten für die Bearbeitung dieser Felder fehlt, setzt der Mittelstand auf kompetente Unterstützung“, so LEG-Geschäftsführer Andreas Krey. Das LEG-Außenwirtschaftsteam Thüringen International hilft mittelständischen Unternehmen bei der erfolgreichen Internationalisierung. Mit fundierten Informationen, Fachtagungen, Messeteilnahmen sowie Delegationsreisen werden Mittelständler bei ihrem Schritt auf internationale Wachstumsmärkte begleitet. So konnte das Jungunternehmen Iosono im Juni 2013 dank Unterstützung der LEG Thüringen den Verkauf seiner 3-D-Soundsysteme in Asien weiter vorantreiben. Ähnlich erfolgreich verlief Anfang 2013 der Besuch der Glatt Ingenieurtechnik oder der Jena-Optronik
in Russland: In Begleitung von Thüringen International, der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sowie Wirtschaftsminister Matthias Machnig wurden Verträge in mehrstelliger Millionenhöhe unterzeichnet. In Zeiten zunehmender Globalisierung entscheidet mehr und mehr die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen über Erfolg oder Misserfolg. Das Thüringer ClusterManagement, das ebenfalls bei der LEG Thüringen angesiedelt ist, befördert die strategische Vernetzung des Thüringer Mittelstands. Mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) hält die Landesgesellschaft zudem einen weiteren Aktivposten für den Thüringer Mittelstand bereit: Als Kompetenz- und Informationszentrum unterstützt die ThEGA Unternehmen auf ihrem Weg zur ökologischen Modernisierung. So begleitet die ThEGA im Rahmen des Energie-Effizienz-Netzwerkes Thüringen den Mittelstand bei der Einführung eines professionellen Energiemanagementsystems, mit dessen Hilfe energetische Einsparpotenziale erkannt und gehoben werden können.
www.leg-thueringen.de
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Beitrag euroShell Deutschland
Tankkarten – die kleinen Alleskönner Seit fast 25 Jahren bietet die Shell-Tochter euroShell Deutschland bargeldloses Bezahlen über Tankkarten. Inzwischen sind die Karten Teil eines umfangreichen Servicepaketes. Spätestens bei der Abrechnung auch an weiteren 2.800 Partnerstationen ist es ein Graus für jeden Unterneherhältlich. Und das allein in Deutschland. mer: Zig Tankbelege von verschieMit der euroShell Multi Card steht den den Tankstellen wollen sortiert und Kunden zusätzlich ein Netz von 22.000 analysiert werden, um Einnahmen Stationen europaweit zur Verfügung. und Ausgaben im Blick zu behalten. Darüber hinaus bietet das Kartensystem Dabei gibt es eine einfache und vor eine 24-Stunden Kontoverwaltung, diffeallem zeitsparende Lösung für dierenzierte Rabattgruppen und eine indises Problem, wie Grischa Sauerviduelle Kontrolle über die Nutzung. Ein euroShell Deutschland feiert in diesem Jahr den 25. Geburtstag. Fast genauso berg, Geschäftsführer von euroShell individueller PIN-Code sorgt für einen lange profitieren Kunden nun schon Deutschland, weiß. Gerade kleine, hohen Sicherheitsstandard. vom euroShell Tankkartensystem. mittelständische und auch große Doch auch nach nunmehr 25 Jahren Kunden bestätigen dem Manager am Markt will sich euroShell DeutschVorzüge im Überblick immer wieder, welch große Entlasland nicht ausruhen und tüftelt gerade tung Tankkarten insbesondere in fleißig an innovativen Serviceerweiteindividuelle Karte für jeden Fahrer der Verwaltung bringen. „Tankkarten rungen für die Tankkarten-Nutzer. „Wir oder jedes Fahrzeug sind für unsere Kunden so viel mehr überarbeiten unseren Online-Bereich europaweite Akzeptanz mit als nur Bargeldersatz an der Tankkomplett und werden hier künftig viele rd. 22.000 Stationen in 36 Ländern, davon 5.000 in Deutschland stelle“, erklärt Sauerberg. „Sie reneue Funktionen anbieten können. AuPIN-Code Sicherheitssystem duzieren den Verwaltungsaufwand, ßerdem sollen unsere Kunden bald helfen den Unternehmen, ihre Fuhrmit einer eigenen App ihre Tankkarten gebührenfreie Kartensperrung und Ersatz parkkosten im Blick zu behalten und noch flexibler verwalten können“, nennt 24-Stunden Kontoverwaltung schaffen Planungssicherheit.“ Grischa Sauerberg nur einige der NeuMit Planungssicherheit ist zum erungen für das kommende Jahr. leicht ins Netzwerk integrierbar Beispiel das innovative Konzept Die Shell Card Online App wird es der Wochen-Listenpreise von euroShell gemeint. Bislang Nutzern ermöglichen, ihre Transaktionen mit voreingestellnur für Kunden aus dem LKW-Segment erhältlich, macht ten Reports nach verschiedenen Kriterien auszuwerten, es euroShell als erster Anbieter am Markt nun auch den Berichte zu erstellen oder nationale Rechnungen online zu PKW-Flottenkunden zugänglich. Die Wochen-Listenpreise verwalten. „Mobilität ist in der heutigen Geschäftswelt ein werden im Voraus kommuniziert und gelten dann bei allen entscheidendes Kriterium und unsere Services sollen uninländischen Diesel FuelSave Tankungen mit der euroShell sere Kunden dabei unterstützen“, sagt Sauerberg. Card. „Mit dem Listenpreis bieten wir eine stabile KalkulaAußerdem wird die Sicherheit der Karten ständig weitionsgrundlage und faire Nettopreise. Außerdem können terentwickelt. So ist etwa ein Tool in Planung, mit dem Schwankungen im Wochenverlauf und sogar PreisunterTransaktionen in Echtzeit verfolgt werden können. Ein solschiede zwischen verschiedenen Regionen ausgeglichen ches Instrument vereinfacht natürlich auch das Reporting werden. Ziel ist es, Stabilität zwischen allen Tankstellen der Kunden. Und je weniger Zeit sie hierfür aufwenden über einen möglichst langen Zeitraum zu erzielen“, erklärt müssen, desto stärker können sie sich auf ihr Kerngeschäft Sauerberg das Konzept hinter den Wochen-Listenpreisen. konzentrieren. Was die Nutzer der euroShell Card außerdem schätzen, ist das flächendeckende Tankstellennetz. Neben den 2.200 Shell Stationen sind die vielen Vorteile der euroShell Card www.euroshell.de
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Mittelstand auf Achse Mittelständische Unternehmen werden immer mobiler. Die Einsparmöglichkeiten beim Reisen sind vielfältig.
Anette Stein / Redaktion
S
ei es zur Förderung von Geschäftsabschlüssen, zur Kontaktpflege oder zum Aufbau von Netzwerken – nicht nur im Inland, sondern auch international sind Führungskräfte und Mitarbeiter zunehmend unterwegs. Die Ausgaben dafür sind hoch. Neben den Kosten für Unterkünfte schlagen die Transportkosten am stärksten zu Buche. Insgesamt gaben deutsche Unternehmen der VDR-Geschäftsreiseanalyse zufolge im Jahr 2012 für Geschäftsreisen 46,7 Milliarden Euro aus. Während ein Viertel davon für die Unterbringung anfiel, wurde das zweite Viertel für Flüge ausgegeben. Knapp ein Fünftel betrug das Budget für Bahnfahrten, Mietwagen machten acht Prozent der Kosten aus. Grund genug, Einsparpotentiale auszuloten, vor allem auch im Hinblick auf die stetig steigenden Energiepreise. ►
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Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren, liegen für Unternehmen zum einen darin, im Hinblick auf das Reisevolumen mit Anbietern Sonderkonditionen auszuhandeln oder solche durch die Kooperation mit einem Geschäftsreisebüro in Anspruch zu nehmen. Mit speziellen Rabatt- oder Partnerverträgen konkurrieren Fluglinien wie die Lufthansa und Reisebüros um die Reiseetats der Firmen. Auch die großen Autovermieter bieten Pkw- und Lkw-Programme, um insbesondere kleine und mittlere Unternehmen an sich zu binden. Darüber hinaus lassen sich Reisekosten auch dauerhaft verringern, wenn nicht jeder Mitarbeiter reist, wie er möchte, sondern entsprechend der im Unternehmen geltenden Reiserichtlinien. Diese enthalten Vorgaben wie beispielsweise bei welchen Fluglinien oder Hotels und ab wie vielen Flugstunden Business Class gebucht werden darf oder in welcher Bahn-Klasse Mitarbeiter fahren sollen. Stehen Firmenwagen für Geschäftsreisen sowie sonstige Fahrten zur Verfügung und verursachen aufgrund ihrer Anzahl einen erheblichen Arbeitsanfall für Verwaltung und Service, können Unternehmen Einsparungen über ein gezieltes Flottenmanagement erreichen. Sowohl beim Einkauf als auch bei der Finanzierung, der Wartung und dem Abschluss von Versicherungen sind dadurch – auch bei kleineren Bestellmengen – Kostenvorteile möglich. Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die Fuhrparkverwaltung nicht nebenbei mit erledigt wird, sondern in der Hand eines firmeninternen Management-Spezialisten liegt. Alternativ übernehmen externe Dienstleister diese Aufgaben für Firmen. Anbieter sind Autohersteller sowie große Leasingfirmen, aber auch Ableger großer Autovermieter oder von Unternehmen für Kfz-Untersuchungen. Bei der Entscheidung, ob es vorteilhafter ist, Autos für den Fuhrpark zu kaufen oder zu leasen, sollten Mittelständler nicht nur einen Blick auf die Anschaffungskosten, sondern vor allem auf die Gesamtbetriebskosten werfen. Ebenso gilt es, die Regelungen des Leasingvertrags zum Restwert oder der Kilometerleistung genauesten zu prüfen. Benötigen Mitarbeiter Firmenwagen nur für eine begrenzte Zeit, kommen auch Langzeitmietverträge in Betracht, die inzwischen Bestandteil des Serviceangebotes vieler Leasinggesellschaften sind. ■
»Über ein gezieltes Flottenmanagement lassen sich Kosten einsparen.«
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Beitrag Lufthansa ag
Benefits für den Mittelstand Ein neues Programm der Lufthansa richtet sich speziell an Mittelständler. Ein Interview mit Uwe Müller, Vice President Sales Austria, Germany, Switzerland, Deutsche Lufthansa AG.
uwe Müller Vice President Sales Austria, Germany, Switzerland; Deutsche Lufthansa AG
Herr Müller, Sie sind seit 20 Jahren weltweit im Lufthansa-Vertrieb tätig. Nach vielen Stationen in der ganzen Welt sind Sie seit zwei Jahren für die Heimatmärkte der Lufthansa verantwortlich. Was fasziniert Sie besonders an Ihrem jetzigen Aufgabengebiet?
Wir haben bei Lufthansa unseren Vertrieb in Deutschland reorganisiert und haben uns neu fokussiert. Insbesondere haben wir eine eigenständige Abteilung für den SME-Bereich geschaffen, die es vorher nicht gab. Das Kürzel steht für Small und Medium Enterprises. Die Lufthansa war im Firmenkundenbereich schon immer sehr gut aufgestellt, aber was uns fehlte, war ein starker Fokus auf die kleinen und mittleren Unternehmen. Hier verstärken wir unsere Aktivitäten und das Team ist direkter Ansprechpartner für den Mittelstand.
Wie muss man sich das vorstellen?
Wir haben hierfür 16 Stellen geschaffen, die zentral in Frankfurt angesiedelt sind. Unsere Mitarbeiter sind Account Manager mit analytischen Fähigkeiten, die ihre Beratung mit der Lufthansaüblichen Seriosität durchführen. Wir werden also keinem etwas aufschwatzen, was er nicht braucht. Wer sind Ihre SME Kunden?
Das sind Mittelständler, die öfter mit dem Flugzeug unterwegs sind. Ab einem Volumen von fünf bis zehn Flügen kommt unser spezielles Angebot PartnerPlusBenefit infrage.
das ist PartnerPlusBenefit für die Firma. Der Beitritt ist gratis und die Firma sammelt Punkte für jeden Flug ihrer Mitarbeiter. Diese Punkte können in Freiflüge, Upgrades oder Sachprämien eingetauscht werden. Oder man lässt sie sich sogar in Cash auszahlen. Die Mitarbeiter können natürlich weiterhin parallel ihre Meilen für Miles&More sammeln. Welche Fragen haben SME Kunden, die sich an Sie wenden?
Neben Fragen zu den Prämien haben viele Kunden spezielle Bedürfnisse. Beispiel: Jemand hat ständig großes Übergepäck, weil er mit schwerem Arbeitsgerät fliegt. Ein anderer muss 20 Mal nach New York und PartnerPlusBenefit fragt nach Sonderkonditionen. Solche Fragen könBereits die erste Geschäftsreise als nen jetzt effizient und komPartnerPlusBenefit Teilnehmer lohnt petent bearbeitet werden. sich. Beispiel: Zwei Mitarbeiter fliegen Welche Vorteile haben Mittelständler bei der Lufthansa, die an PartnerPlusBenefit teilnehmen?
Jede Firma, die für PartnerPlusBenefit eingeschrieben ist, erhält einen persönlichen Ansprechpartner. Wir sind die einzigen in unserer Branche, die einen derartigen Service für den Mittelstand bieten.
5 innerdeutsche Freiflüge (Oneway) Upgrade von Economy in die Business Class 5 Extra-Gepäckstücke à 23 kg in der Business Class auf innerdeutschem Flug Auszahlung von 241 EUR Zahlreiche Benefit Worldshop Prämien Ein Mariott European Premier Hotelgutschein Email: smebusiness@dlh.de Benefit Hotline:069/2554-761
Was bietet das Programm PartnerPlusBenefit?
Was Miles & More für den Privatkunden ist,
mit Lufthansa oder einer der sieben Benefit Partner Airlines in der Business Class von Frankfurt nach Shanghai und zurück. Dafür werden 21.200 BenefitPunkte gutgeschrieben. Mögliche Prämien für diese Punktzahl:
www.partnerplusbenefit.com
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Gegen viele Risiken ist Absicherung möglich. Vor allem im Ausland ergeben sich manchmal ungeahnte Gefährdungslagen.
Grenzen überschreiten Imke Rosebrock / Redaktion
W
eltweit produzieren und vertreiben mittelständische Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen – und unterliegen mit ihrem Handeln damit auch dem Recht anderer Staaten. „Ein Schaden, den zum Beispiel ein fehlerhaftes Bauteil in den USA anrichtet, wird auch nach den dortigen Regelungen entschädigt – mit häufig sehr viel höheren Schadenersatzsummen als hierzulande üblich“, sagt Florian Karle, Geschäftsführer der Südvers-Gruppe, die als international agierender Industrie-Versicherungsmakler Mittelständler in ihrem Auslandsgeschäft betreut. Auch im Ausland gehören vor allem Versicherungen, die Sach- und Haftpflichtschäden abdecken, zum unverzichtbaren Standard, wenn man sein Unternehmen vor existenziellen Risiken schützen will. „Dabei gilt es, die zum Teil sehr unterschiedlichen gesetzlichen Bedingungen und lokale Besonderheiten in den Ländern zu beachten“, sagt Alexandra Ganz-Cosby, die bei der Versicherungsmaklergruppe Artus für internationale Absicherungen zuständig ist. „In Deutschland etwa ist die Haftpflicht des Arbeitgebers in der Betriebshaftpflicht enthalten, Unfälle am Arbeitsplatz sind durch die Unfallkassen der Berufsgenossenschaften abgesichert“, sagt die Expertin. „In den USA oder auch Großbritannien hingegen
werden sowohl der Unfallschutz als auch die Haftpflicht des Arbeitgebers in einer Versicherung, deren Abschluss verpflichtend ist, zusammengefasst.“ Mit Policen aus Deutschland die Firmenaktivitäten in Übersee abzusichern, sei oftmals nicht möglich, so Ganz-Cosby. „Die rechtlichen Regelungen vieler Staaten geben vor, dass ausländische Niederlassungen über lokale Deckungen vor Ort abgesichert werden müssen.“ Zudem sei es ratsam, dass Makler in den jeweiligen Ländern Partner vor Ort haben, wenn sie die Interessen der Auslandsniederlassungen ihrer Kunden sinnvoll vertreten wollten. Sogenannte internationale Versicherungsprogramme sollen helfen, die Versicherungsbedarfe der global verstreuten Bereiche eines Unternehmens miteinander abzustimmen und zu steuern. „Durch lokale Policen lassen sich dabei die gesetzlichen und steuer- sowie aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in den einzelnen Ländern einhalten“, sagt Florian Karle und beschreibt eine mögliche Variante eines solchen Programms, nach der „zugleich ein Mastervertrag in Deutschland einspringen kann, wenn die versicherbaren Bedingungen oder Summen einer lokalen Police nicht ausreichen sollten, um einen Schaden zu begleichen.“ Doch manche Länder, darunter auch Brasilien, Russland, Indien, China oder die Schweiz, erlaubten ein solches Vorgehen nicht, warnt Karle, hier müsse die Deckung der lokalen Versicherungen ausreichend hoch sein. Nicht nur die rechtlichen Grundlagen unterscheiden sich von Land zu Land, auch das Risiko von Naturkatastrophen, politischen Unruhen oder auch terroristischen Anschlägen und Entführungen muss in manchen Regionen besonders beachtet werden. „Um Mitarbeiter, Eigentum und das laufende Geschäft umfassend und doch wirtschaftlich tragbar abzusichern“, sagt Alexandra Ganz-Cosby, „ist eine individuelle und umfassende Beratung unerlässlich.“ ■
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Beitrag hdi-gerling
Mittelstand im Visier von Cyber-Attacken Cyber-Angriffen vorbeugen und Risiken absichern.
Die Gefahr von Cyber-Angriffen hat den Mittel+ Gezieltes Hacking von Webservern, um Schadsoftware zu platzieren oder angestand längst erreicht. Waren bisher größtenteils schlossene Netzwerke und Datenbanken Großunternehmen im Visier der Täter, werden auszuspionieren. inzwischen auch mittelständische Unternehmen + Breitflächige Infiltration von Rechnern wähdurch Cyber-Kriminalität bedroht. Angriffsflärend des Internet-Surfens, etwa durch schädchen bieten sich überall dort, wo elektronische liche Werbebanner mit dem Ziel, die KontrolInformationstechnologien betriebliche Abläufe le des Rechners zu übernehmen. bestimmen – dies gilt sowohl für interne Produk+ Malware-Infiltration über E-Mail und Social tions-, Verwaltungs- und KommunikationsproEngineering zur Spionage. zesse als auch gegenüber Geschäftspartnern Philipp Lienau + Cyber-Attacken mittels Botnetzen, um die und Kunden. Wie groß das Risikopotenzial ist, Leiter Vermögensschadenhaftpflicht, HDI-Gerling Industrie Erreichbarkeit von Webservern oder die verdeutlichen die folgenden Beispiele: Funktionsfähigkeit der betreffenden Netzan+ Ein mittelständisches Unternehmen, welches bindung zu stören. seit einigen Jahren erfolgreich auf Online-Shopping gesetzt hat, wird bereits seit Monaten gehackt. Der CyberAngriff wird jedoch erst bemerkt, als ein KreditkartenAbsicherung gegen Schäden empfehlenswert unternehmen auf unautorisierte Buchungen bei einer Vielzahl von Kunden aufmerksam macht. Die Folge: ein Mittelständische Unternehmen sind solchen Cyber-Aterheblicher Imageschaden, der zu massiven Umsatzeintacken jedoch nicht schutzlos ausgeliefert. Eine wirksame brüchen führt. Die Aufwendungen für das Auffinden und Prävention beinhaltet einerseits die Umsetzung von techSchließen der IT-Sicherheitslücke sind beträchtlich. nischen und organisatorischen Maßnahmen. So sollte bei+ Ein Hersteller wird mit einem Stillstand seiner voll ausspielsweise eine Sicherheitskultur im Unternehmen etagelasteten Maschinen konfrontiert. Ein Hacker-Angriff bliert sein, Verhaltensgrundsätze für Mitarbeiter bestehen auf die Steuerungssoftware der Produktionsanlage hat und IT-Schutzmaßnahmen umgesetzt sein. Andererseits die Fertigung lahmgelegt. Auch hier sind ein wesentlassen sich die nur schwer kalkulierbaren Folgen durch licher Umsatzausfall durch die Betriebsunterbrechung, eine Cyber-Versicherung absichern. Umsatzverluste sowie hohe Kosten durch die WiederMit der neuen modular aufgebauten Versicherung „Cyinbetriebnahme die Folge. ber+“ bietet HDI-Gerling eine ganzheitliche und überspartliche Absicherung gegen Eigen- und Drittschäden. Hohe Dunkelziffer bei Schadenfällen Der Industrieversicherer unterstützt auch bei der Analyse der IT-Sicherheit des Betriebes. Zudem kann den zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeiten der UnternehmensDas Bundeskriminalamt hat im vergangenen Jahr rund leiter Rechnung getragen werden. Der Geschäftsalltag 64.000 Fälle von Cybercrime registriert. Das entspricht zeigt, warum dies für Unternehmen besonders wichtig einer Steigerung von rund acht Prozent gegenüber dem ist: Sie können nicht nur selbst Opfer von Computer-KriVorjahr. Die hierdurch entstandenen Schäden werden auf minalität werden. Ebenso laufen sie Gefahr, von Kunden, über 42 Millionen Euro beziffert. Allerdings bleiben viele Dienstleistern oder sonstigen Dritten für Schäden haftbar dieser Straftaten unerkannt oder werden aus der Befürchgemacht zu werden, die durch einen Cyber-Angriff enttung, Reputationsschäden zu erleiden, nicht angezeigt. standen sind. Nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sind unter anderem folgende Angriffsformen stark verbreitet: www.hdi-gerling.de
Aufbruch Morgenland Investitionen in Cloud- und Mobility-LĂśsungen werden immer wichtiger fĂźr den Mittelstand.
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ins
Klaus Lüber / Redaktion
E
s ist noch nicht lange her, da veröffentlichte das Handelsblatt eine irritierende Zahl. Laut einer Studie des Instituts für Marketing und Kommunikation und des Internetvermarkters Winlocal sind bislang nur 60 Prozent der deutschen Mittelstandes mit einer eigenen Internetseite vertreten. Fragte man bei Experten nach, kamen gleich noch mehr irritierende Statistiken zum Vorschein: Immer noch 80 Prozent der KMU kommunizieren per Fax, die Wenigsten nutzten das Internet mobil, und auch die Cloud spielt immer noch nur bei einer Minderheit wirklich eine Rolle. Während Groß- und Endkunden technologisch längst perfekt aufgestellt sind, läuft der Mittelstand Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten. Inzwischen scheint aber die Digitalisierung auch beim sogenannten „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ langsam an Fahrt aufzunehmen. Zumindest der Wille zur Veränderung ist immer deutlicher zu spüren. So ergab eine aktuelle Studie des IT-Analysten Techconsult, dass über 60 Prozent der befragten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten Cloud-Services in ihren Unternehmen einsetzen möchten. Das ist auch deshalb erstaunlich, weil man aufgrund des NSA-Abhörskandals eigentlich mit einer Beeinträchtigung des Cloud-Marktes rechnen muss. „Einige Kunden haben tatsächlich ein ungutes Gefühl, wenn es darum geht, Daten in die Cloud zu verlagern”, so Bitkom-Sprecher Maurice Shahd. Laut IT-Branchenverband müsse man damit rechnen, dass das Vertrauen von Privatnutzer und auch Unternehmen beschädigt wurde. ►
Beitrag SAP AG
»Wissen, wo ein mittelständisches Unternehmen steht« SAP hat den Business Performance Index BPI mitentwickelt. Wie kann der Mittelstand davon profitieren?
Christian Ecks Head of SAP Business One Middle & Eastern Europe, Ecosystem & Channels
Mittelständler kennen die Stärken und Schwächen ihres Unternehmens sehr genau. Sie wissen aber nicht, wo sie im Vergleich zu ihrem Wettbewerb stehen. Hier unterstützt der BPI als Messinstrument, mit dessen Hilfe Mittelständler sich einordnen können. Dazu ist auf einer Website einen Fragebogen zu beantworten, das Ergebnis zeigt dann die eigene Business Performance im Vergleich zu anderen Unternehmen einer Branche.
Die IT ist ein wichtiger Faktor für die Business Performance. Aktuell heißt der Trend „Cloud Computing“. Auch bei SAP ein Thema?
Eines, das dynamisch zunimmt. Die Lebenszyklen von Soft- und Hardware verkürzen sich zusehends; häufigere Neuinvestitionen sind die Folge. Via Cloud Computing bleiben Unternehmen leichter und vor allem günstiger technisch auf dem neuesten Stand. Zudem lässt sich so auch dem IT-Fachkräftemangel begegnen, denn Wartung und Weiterentwicklung liegen beim Cloud-Anbieter. Ein wichtiger
Punkt bei Cloud Computing ist zudem Sicherheit. Man sollte ausschließlich Firmen beauftragen, die ein Höchstmaß an Sicherheit garantieren können – ähnlich wie bei Banken. Welche neuen Technologien sind für mittelständische Unternehmen relevant?
Lösungen für Big Data und für mobile Szenarien gewinnen an Bedeutung. Zahlen sichtbar machen, Analysen durchführen, Aufträge erfassen, kommunizieren: Das findet immer häufiger auch unterwegs statt. Über die App unserer Mittelstands-Software „SAP Business One“ lassen sich mobile Geräte in die Firmen-IT einbinden. Welche Big-Data-Lösungen bietet die Mittelstands-Software „SAP Business One“?
Unsere Technologien für große Unternehmen bieten wir natürlich auch Mittelständlern an. Über eine In-Memory Datenbank lassen sich zum Beispiel große Datenmengen in kurzer Zeit auswerten. „SAP Business One“ bietet zudem die Funktion „Enterprise Search“, die Artikel, Rechnungen oder Buchhaltungsdaten nach Datenfragmenten durchsucht – egal, wie viele Dokumente im System liegen. www.sap.de/businessone www.business-performance-index.de
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Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Denn Cloud-Computing, so Shahd, habe ja gerade unter Sicherheitsaspekten enorme Vorteile. „Die wenigsten Unternehmen können Daten so gut sichern wie ein spezialisierter Cloud-Anbieter.“ Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch die Experten von Techconsult. Die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Chancen der Technologie, so heißt es in der Studie, habe zu einer höheren Nutzen-Einschätzung geführt, und somit sei auch die Bereitschaft zum Einsatz von Cloud-Services gestiegen. Dies gilt auch für das Thema Mobility, dem laut Studie 55 Prozent der Firmen größte Aufmerksamkeit schenken. „Wir haben mit mobilen Devices mittlerweile ein technisches Niveau erreicht, das es möglich macht, vollkommen neue Businessmodelle zu entwickeln“, so Norbert Kettner, Vorsitzender der Geschäftsführung des Beratungsunternehmens Infosys Lodestone Deutschland. Man könne das, so Kettner, beispielsweise an modernen Carsharing-Angeboten beobachten: „Hier ist eine intelligente Dienstleistung aus dem Produkt Auto und den Beförderungsmöglichkeiten Taxi und Leihwagen entstanden, die einen völlig neuartigen Mobilitätsservice darstellt, der Raum und Zeit ungebunden ist.“ Neben Cloud Computing und Mobility haben die Analysten von Techconsult noch einen vierten Trend im Blick: Bring Your Own Device. Da die mobilen Geräte im Consumerbereich immer leistungsstärker werden, wollen viele Mitarbeiter auch im Job nicht mehr auf den hohen technischen Standard ihrer privaten Smartphones verzichten. Für Unternehmen bedeutet dies, für die Zukunft entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, private Geräte auch für die berufliche Kommunikation nutzbar zu machen. ■ Beitrag Deutsche Telekom
Cloud-Baukasten für den Mittelstand Herr Backofen, im Mittelstand steigen Wettbewerbsdruck und Kundenanforderungen: Wie kann die IT dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen?
Es ist wichtig, immer mit den Kunden verbunden zu sein. Unternehmen sollten ihre IT auf diese neuen Anforderungen einstellen, indem sie ihre Arbeitsplätze modernisieren. Dazu Dirk Backofen benötigen sie GeschäftsanwenLeiter Marketing Geschäftskunden, dungen, die rund um die Uhr bereit Telekom Deutschland stehen. Das alles gibt es in der Cloud, GmbH ohne dass Firmen in eigene Server, Speicherplatz und Software investieren müssen. Stattdessen mieten sie die Services flexibel nach Bedarf. Der Dienstleister kümmert sich um Wartung und Updates und entlastet so den Kunden. Wie sieht die Cloud-Strategie der Telekom für den Mittelstand aus?
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihr Geschäft und ihre Prozesse professioneller zu gestalten, Investitionskosten zu reduzieren und gleichzeitig die Betriebskosten im Griff zu behalten. Dazu haben wir erst kürzlich unser Produkt DeutschlandLAN erweitert. Jeder Nutzer stellt sich hier seine Kommunikationslösung aus der Cloud nach dem Bau-
kastenprinzip zusammen. Unternehmen erhalten einen Internetanschluss plus iMeet. Mit der Anwendung iMeet treffen sie sich zu Videokonferenzen in der Cloud und bearbeiten etwa Dokumente. Kombiniert wird das Paket mit Lösungen wie eine Telefonanlage aus dem Netz zum Besipiel von Swyx. Welche Vorteile bietet eine virtuelle Telefonanlage gegenüber einer Anlage, die ich selbst vor Ort betreibe?
Der Einsatz einer virtuellen Telefonanlage macht Firmen flexibler, ermöglicht die Nutzung neuer Funktionen und reduziert Kosten. Ein wichtiger Treiber für den Einsatz ist die zunehmende Nutzung von Mobilgeräten. Viele Mitarbeiter arbeiten beim Kunden vor Ort oder von zu Hause. Eine Anlage aus der Cloud verbessert die Erreichbarkeit. Denn Mitarbeiter sind über ihr Festnetztelefon und auf dem Handy unter einer Nummer erreichbar. Anrufe gehen nicht ins Leere, Anfragen werden schneller bearbeitet. Zweiter Vorteil ist die Möglichkeit, intelligente Routing-Mechanismen zu integrieren, um so die Erreichbarkeit der Anlage im Netz weiter zu erhöhen. Darüber hinaus steigt die Flexibilität. Denn die Größe der Anlage lässt sich an den Geschäftsverlauf anpassen. www.telekom.de/cloud www.telekom.de/geschaeftskunden
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Beitrag yourfone GmbH
Bring Your Own Device Mobile Erreichbarkeit ist eines der wichtigsten Merkmale der Geschäftswelt von morgen. Darauf müssen sich Nutzer, aber auch Mobilfunkanbieter, einstellen. Ein Interview mit Hartmut Herrmann, Geschäftsführer yourfone GmbH. Immer mehr Menschen wollen Privatgeräte auch beruflich nutzen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Hartmut Herrmann Geschäftsführer yourfone GmbH
Ich beurteile das absolut positiv. Die private und die berufliche Welt vermischen sich immer mehr. Und das hat sowohl für die Unternehmen als auch für die Mitarbeiter sehr viele Vorteile. Früher hatten nur die Top-Manager mit ihren teuren Blackberrys die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Heute ist das, dank Smartphones, schon fast zum Standard geworden.
Was bedeutet das für das Thema mobile Sicherheit?
Natürlich birgt es ein gewisses Risiko, sensible geschäftliche Daten über ein Gerät zu kommunizieren, das auch privat genutzt wird. Da ist es zunächst Aufgabe der Unternehmen, hier Richtlinien zu formulieren, um solche Informationen zu schützen. Zum einen über einen gewissen Verhaltenskodex, zum anderen über die Ausstattung der Geräte mit entsprechender Schutz-Software. Wie müssen sich Mobilfunkanbieter an die veränderten Bedürfnisse anpassen?
gesunken ist. Man sollte also keine Angst haben, sich mit einem der schon heute sehr günstigen Tarife auch schlechte Qualität eingekauft zu haben. Denn was die Leistung des Netzes angeht, gibt es eigentlich kaum noch Unterschiede zwischen den Anbietern. Allerdings sollte man immer sehr genau prüfen, welche Services in den jeweiligen Paketen enthalten sind. Nicht alles, was sich eine Allnet Flat nennt, ist wirklich eine – im Sinne eines Festnetztarifs in alle Telefonnetze. Hinzu kommt natürlich auch noch das Problem der mobilen Datennutzung.
Richtig. Es ist ja so, dass das Datenaufkommen mit den immer leistungsfähigeren Geräten sehr schnell ansteigt. Da ein Vertrag in der Regel über 24 Monate abgeschlossen wird, sollte man darauf achten, dass der Tarif auch ein entsprechend günstiges Aufstocken des Übertragungsvolumens beinhaltet. Es lohnt sich also, immer genau zu prüfen, wie viel Megabyte Datennutzung die einzelnen Pakte beinhalten. Welche Trends erwarten Sie in Bezug auf mobile Erreichbarkeit für die Zukunft?
Ich bin insgesamt sehr optimistisch. So wie es im Augenblick aussieht, werden wir es schaffen, auf immer mehr menschliche Bedürfnisse einzugehen, ohne dabei die Risiken aus dem Blick zu verlieren. Denken Sie nur an die Möglichkeiten einer modernen Reiseplanung. Noch vor wenigen Jahren war man auf Geheimtipps von Freunden angewiesen, wollte man die In-Locations einer fremden Großstadt aufspüren. Mittlerweile kann man auf den Rat der gesamten Netz-Community zurückgreifen.
Ich glaube, wir werden schon bald eine dramatische Ausweitung des Produktportfolios erleben. Es wird immer mehr Anbieter geben, die sich einen Nischenmarkt vornehmen, je nach den entsprechenden Kundenbedürfnissen. Die persönlichen Vorlieben werden sich immer weiter ausdifferenzieren und damit auch die Nutzungsanwendungen. Der große Trend im Augenblick ist sicher die mobile Erreichbarkeit zu Die Allnet Flat festgelegten Kosten. Zum Beispiel im Rahmen einer Allnet Flat, wie auch wir Die „weltentspannteste Allnet Flat“, wie yourfone sein Produkt nennt, umfasst eine sie anbieten. Telefonflat in alle deutschen Festnetze und Handynetze sowie eine mobile Internetflat Die meisten Mobilfunkunternehmen bieten mittlerweile solche Tarife an. Worauf sollte man als Nutzer achten?
Zunächst gilt es festzuhalten, dass das Preisniveau generell dramatisch
mit Highspeed Datenvolumen von 500 MB pro Monat fürs Handy. Auf Wunsch kann auf 1 GB, 2 GB oder 5 GB gegen Aufpreis upgegraded werden. Weitere Optionen wie Security und Music Flat sind optional buchbar. Eine SMS Flat gibt es für 5 Euro optional, für Studenten ist sie kostenlos. Monatlicher Preis: 19,90 Euro www.yourfone.de
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Themen & Trends Jürgen W. Heidtmann / Redaktion
Bevölkerung steht zu Erneuerbaren Energien Mehr als neun von zehn Deutschen befürworten nach wie vor den Ausbau Erneuerbarer Energien. So lautet eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen Meinungsumfrage von TNS Emnid, welche die Initiative Erneuerbare Energiewende Jetzt! im September 2013 durchführen ließ. „Der Vergleich aller relevanten Meinungsumfragen der jüngsten Zeit zeigt, dass die Energiewende kontinuierlich auf hohe Akzeptanz bei den Menschen in Deutschland stößt“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Trotz der in allen Medien geführten Kostendebatte sind die Bürgerinnen und Bürger nach wie vor von den Vorteilen einer zunehmend erneuerbaren Energieversorgung überzeugt und leisten auch bereitwillig einen finanziellen Beitrag für die Energiewende.“ Zahl der Gründer sinkt Das Institut für Mittelstandsforschung – IfM Bonn hat aktuelle Zahlen zum Gründungsverhalten und zu den Unternehmensschließungen vorgelegt. Danach ist die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen in Deutschland im 1. Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent zurückgegangen. Allerdings sank auch der Anteil der Unternehmensschließungen um 3,9 Prozent. Die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen lag bei 174.000, die der Unternehmensschließungen bei rund 180.000. „Wir gehen davon aus, dass sich die seit 2005 zu beobachtende rückläufige Entwicklung bei den gewerblichen Existenzgründungen bis Jahresende 2013 fortsetzt“, erklärte IfM-Präsidentin Friederike Welter. Trotz der zurückgehenden Schließungszahlen sei damit der Gründungssaldo erneut negativ. Der Ausländeranteil bei den Existenzgründungen von Einzelunternehmen liegt inzwischen bei 45,3 Prozent. Mittelstand fordert dezentrale Energieversorgung Vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags hat der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft Mario Ohoven eine Senkung der Stromsteuer gefordert. „Allein die Mehreinnahmen durch die Doppel-
besteuerung der Energie belaufen sich auf etwa 1,4 Milliarden Euro in diesem Jahr. Es ist also genug Spielraum für eine Senkung der Stromsteuer vorhanden“, so Ohoven. Außerdem plädierte er für eine dezentralere Energieversorgung. Dies mache einen weitaus geringeren Ausbau der Mittel- und Hochspannungsnetze erforderlich. „Die Energiewende wird unbezahlbar ohne eine Forcierung neuer Energie-Speichertechnologien. Eine solche Speicheroffensive gehört in die Hände des Mittelstands.“ Stimmen für den Mittelstand Der Deutsche Mittelstands-Bund DMB hat die Initiative „Stimmen für den Mittelstand“ ins Leben gerufen. Auf der Website www.mittelstandsbund.de erklären Unternehmer, was für sie unternehmerische Verantwortung bedeutet und warum der Mittelstand für Deutschland wichtig ist. Mit ihrem persönlichen Statement und einem Foto zeigen sie, wer hinter dem deutschen Mittelstand steht. „Mit unserer neuen Mittelstandsinitiative möchten wir die vielen engagierten Menschen zeigen, die Tag für Tag ihre ganze Arbeitskraft in ihre Unternehmen stecken und somit ein wichtiger Motor für die deutsche Wirtschaft sind“, so DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg. Ziel ist es, die Zahl der Stimmen für den Mittelstand kontinuierlich zu erweitern. Mitmachen können alle Unternehmerinnen und Unternehmer. Eine Verbandsmitgliedschaft wird nicht vorausgesetzt. Deutsche Bank nimmt Mittelstand in den Fokus Laut Medienberichten will die Deutsche Bank bis 2015 zusätzlich zehn Milliarden Euro an Krediten vergeben. Im Fokus sind mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 2,5 und 250 Millionen Euro. Im Rahmen des selbst verordneten Kulturwandels will die Bank zudem ihre Standorte im Firmenkundengeschäft auf 250 erweitern, um die regionale Anbindung zu stärken. „Wir wollen vor Ort präsenter sein“, erklärte Vorstandschef Jürgen Fitschen in einer firmeneigenen Publikation: „Deshalb stärken wir die Filialbank.“ Die Betreuung der Geschäfts- und Firmenkunden soll in einem Bereich zusammengefasst werden.
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s t r a t e gi e f o r u m
Impulse
Welche Lösungen braucht der Mittelstand? Christian Ecks Head of SAP Business One Middle & Eastern Europe (MEE), Ecosystem & Channels
Für Software-Lösungen im Mittelstand gelten höchste Ansprüche. Sie müssen einerseits schnell einzuführen sein, andererseits aber mittelstandsgerecht bezahlbar bleiben. Zudem sollten sie sich flexibel an ein Geschäftsmodell anpassen lassen und Branchenanforderungen genau abdecken.
Hartmut Herrmann Geschäftsführer, yourfone GmbH
Der deutsche Mittelstand steht vor der Herausforderung, sich zunehmend international orientieren zu müssen. Diese Entwicklung birgt große ökonomische Potenziale. Besonders für diejenigen Unternehmen, die ihre Scheu verlieren, neue Technologien effektiv einzusetzen. Über sogenanntes Crowdsourcing ist es möglich, schnell und unkompliziert auf internationale Kompetenz zurückzugreifen. Und auch die Möglichkeiten, gute Geschäftsideen in erfolgreiche Firmengründungen umzusetzen, werden immer vielfältiger.
Uwe Müller Vice President Sales Austria, Germany, Switzerland; Deutsche Lufthansa AG
Mittelständler fühlen sich von externen Dienstleistern oft als Kunden zweiter Klasse behandelt. Deshalb haben wir ein speziell auf den Mittelstand zugeschnittenes Angebot entwickelt und stellen überdies jedem Unternehmen einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite. Dieser direkte Kontakt zum Kunden schafft Vertrauen und damit Sicherheit.
Petri Pennanen Geschäftsführer, WCF-Finetrading GmbH
Im Zuge von Basel III wird die bankengestützte Finanzierung für viele Mittelständler 2014 zunehmend schwieriger und tendenziell teurer. Vermutlich werden die Laufzeiten für Kredite kürzer, die Ratings immer wichtiger. Gut aufgestellt sind mittelständische Unternehmen deshalb mit einem Finanzierungsmix, der sich auch flexiblen Alternativen wie Factoring oder Finetrading bedient. So können sie sich schnell und flexibel Liquidität sichern, sind unabhängiger vom Kreditmarkt und können sogar Rating und Verhandlungsposition bei anstehenden Bankenverhandlungen stärken.
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Galerie
Reinhausen GmbH, Regensburg
Perrot Turmuhrenbau, Calw
AutoGyro, Hildesheim
Der Weltmarktführer bei Stufenschaltern für Regeltransformatoren beschäftigt 2.200 Mitarbeiter in Deutschland. Das Unternehmen überzeugte die Jury des Mittelstandspreis „Hidden Champion 2013“ neben der Marktführerschaft auch mit seinem gesellschaftlichem Engagement. Die unternehmenseigene Scheubeck-Jansen Stiftung fördert Auszubildende, Studenten und Schulen.
43 Meter im Durchmesser hat das Zifferblatt der größten Turmuhr der Welt in Mekka. Gebaut hat sie die Firma Perrot aus Calw. Der Uhren-Spezialist ist weltweit führender Hersteller von Turmuhren, elektrischen Glockenläuteanlagen, Glockenspielen und Spezialuhren. Das Unternehmen besteht seit 1860 und wird heute in der fünften Generation geführt. Die Fabrik hat über 40 Vertretungen weltweit.
Ein Beispiel für hochwertige Ingenieurkunst Made in Germany ist die AutoGyro GmbH, Weltmarktführer in der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb von Tragschraubern. Die Firma stellt in Eigenarbeit verschiedene Modelle von Tragschraubern her. Dabei kommt es auf exakte Bearbeitung und Feinarbeit an. Eine kostengünstige Alternative zum Kleinflugzeug oder Hubschrauber.
Recaro Aircraft Seating, Schwäbisch Hall
M+C Schiffer, Neustadt
Poly Clip, Hattersheim
Der Lieferant für Premium-Flugzeugsitze hat Standorte in Deutschland, Polen, Südafrika, den USA und China. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.600 Mitarbeiter, davon rund 850 in Deutschland. Für seine nachhaltige Entwicklung, Forschung und Produktion wurde das Unternehmen mit dem Preis „Hidden Champion 2013“ ausgezeichnet. Die Airlines sparten durch die leichten Recaro-Sitze Kosten ein, CO2-Ausstoß werde vermieden.
Über 100 Jahre Erfahrung und stetige Weiterentwicklung, Familientradition und Innovationskraft haben M+C Schiffer, das die bekannte Marke Dr. Best entwickelt hat, zu einem der führenden Zahnbürstenhersteller weltweit gemacht. M+C Schiffer ist zwar in der Produktion global vertreten, setzt aber laut Eigenbeschreibung weiter auf den Standort Deutschland. Hier werden neue Produkte entwickelt und anspruchsvolle Zahnbürsten hergestellt.
Das Unternehmen aus Hessen ist der weltweit größte Anbieter von Clipverschluss-Systemen, etwa für Wurstpellen. Nach eigenen Angaben hält das Unternehmen mehr als 800 Patente, dazu zählen Erfindungen wie das FüllClip-Prinzip, das Doppel-Clip-Verfahren, der Transfer-Siegel-Automat TSA, der Iris-Verdränger, die pneumatische Darmbremse, der Kunststoff-Clip, der bakteriendichte Clip. 80 Prozent der Produktion gehen ins Ausland.
Fotos: ods/Reinhausen, Lufthansa, Hersteller, Markopoulos.
Hidden Champions
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Beitrag Onlineprinters GmbH
Onlinedruck für den Mittelstand Über diedruckerei.de werden die Vorzüge des Internets mit höchster Druckqualität kombiniert. Ein mittelständisches Unternehmen bereitet sich auf einen wichtigen Messetermin vor. Das neue Produkt ist innovativ und technisch ausgereift. Jetzt gilt es, sich potentiellen Kunden und Partnern bestmöglich zu präsentieren. Das visuelle Konzept muss perfekt sein. Für die verwendeten Werbemittel wie Broschüren, Flyer oder Walter Meyer Visitenkarten, aber auch für große Geschäftsführer Banner und Rollups, die den MesseOnlineprinters GmbH stand für Besucher in Szene setzen, heißt das: Der Auftritt muss Qualität ausstrahlen. Aufgaben wie diese sind eine der Spezialitäten der Firma Onlineprinters. Mit einer Gesamtauflage von 2,5 Milliarden Druckprodukten und 800.000 Aussendungen im Jahr gehört das fränkische Unternehmen zu den fünf größten Onlinedruckereien in Europa. Kunden wählen auf diedruckerei.de das Druckprodukt ihrer Wahl und bestellen dieses online – in höchster Qualität und zu einem sehr günstigen Preis. Das Erfolgsrezept
die punktgenaue Steuerung der Produktion möglich, was eine ideale Maschinenauslastung gewährleistet. „So können wir die hochwertigsten am Markt verfügbaren Druckmaschinen nutzen und dennoch günstiger produzieren als viele Mitbewerber.“ Zum Einsatz kommen Maschinen der Firmen HP und Heidelberger. Die Produktion ist „ProzessStandard Offset“-zertifiziert. Dies gewährleistet zum einen die höchstmögliche Sicherheit über das Farbergebnis des Druckes, zum anderen eine konstante, hohe Druckqualität. Schnelligkeit und Klimaneutralität Wenn es besonders eilt, bietet Onlineprinters die Option „Blitzdruck“ an. Mit dieser ist garantiert, dass das Wunsch-Produkt noch am selben Tag produziert wird und in den Versand geht. Für Agenturen und Mittelständler ist interessant, dass auch klimaneutral produziert werden kann: Im Bestellvorgang können mit einem Klick und für lediglich durchschnittlich 0,7 Prozent Mehrkosten Treibhausgase ausgeglichen werden, die durch die Produktion entstehen. Der freiwillige Betrag wird dann in ein Klimaschutzprojekt investiert, welches der Kunde auswählen kann. Für jeden Auftrag wird automatisch ein PDF-Zertifikat sowie ein Logo mit QR-Code erstellt, mit dem das Produkt als klimaneutral ausgewiesen wird. Vor dem Hochladen der Druckdaten kann dieses sogar noch in die Druckdaten integriert werden. „Unter ComplianceGesichtspunkten ist dies für viele Firmen mittlerweile ein Muss“, so Geschäftsführer Meyer. Und dieses Angebot nutzen nicht nur Kunden: „Auch unsere interne Mitarbeiterzeitung drucken wir klimaneutral.“
Doch wie ist das möglich? Wie kann man höchste Qualität gewährleisten und trotzdem sehr günstig produzieren? „Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass mit einer Kostenreduzierung auch immer automatisch die Qualität leiden muss“, so Onlineprinters Geschäftsführer Walter Meyer. „In unserem Fall ist es genau umgekehrt. Gerade weil wir hochprofessionell arbeiten, können wir unseren Kunden sehr gute Preiskonditionen bieten.“ Möglich macht dies ein stark IT-gestützter Produktionsprozess und der sogenannte „Sammeldruck“. Das heißt, www.diedruckerei.de dass Onlineprinters zum Beispiel Flyer mehrerer Kunden auf einen Onlineprinters GmbH Papierbogen gemeinsam druckt. Diese werden dann im Nachhinein Firmensitz: Neustadt an der Aisch zugeschnitten. „Wir nutzen den Mitarbeiter: 430 Beschäftigte in Produktion und Vertrieb Papierbogen somit fast zu 100 ProMarktposition: eine der TOP-5 Onlinedruckereien in Europa Kunden: 250.000 Kunden in 30 Ländern Europas zent aus – das ist gut für die Umwelt Zertifizierungen: TÜV-SÜD s@fer-shopping, EHI Euro-Label, Trusted Shops, ProzessStandard Offset und natürlich auch für den Preis“, Produkte: über 1.400 Produkte in 10 Millionen Varianten – vom Flyer bis zum Messestand erklärt Meyer. Durch eine selbst entSpezialitäten: Blitzdruck, Klimaneutraler Druck wickelte Spezialsoftware ist zudem
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KOLUMNE
Die geheime DNA Unsere Autorin Marie Fink ist dem Erfolgsrezept der Familienunternehmen auf der Spur. Die Erfolgsbilanz familiengeführter mittelständischer Unternehmen ist überdurchschnittlich hoch. Oft bestehen diese Unternehmen seit mehreren Generationen. Wenn mal eines total zusammenbricht, tut es richtig weh. Ob Grundig, Quelle oder in jüngster Zeit Schlecker – wir nehmen sehr großen Anteil daran. In einer aktuellen Studie mit über 100 führenden Familienunternehmen im deutschsprachigen Raum stellte sich nämlich heraus, dass die meisten inhabergeführten Firmen über Jahrzehnte, teilweise über Jahrhunderte auch auf internationalen Märkten äußerst gewinnbringend agieren. Was kann man denn aus der DNA eines erfolgreichen mittelständischen Familienunternehmens lernen? Was haben die, was andere nicht haben? Womöglich eine Prioritätenliste. Der Kampf um kluge Köpfe steht ganz oben auf der Agenda. Man hat erkannt, dass Karriere und Familie unter einen Hut gebracht werden müssen – mit flexiblen Arbeitszeiten und Förderungen am Standort. Die Programme lesen sich wie ein Paradies für Angestellte: Bonussysteme, Erfolgsbeteiligungen und Weiterbildungsangebote für Auszubildende bis hin zu Führungskräften – teilweise in eigenen Akademien. Das schon fast überstrapazierte Wort Nachhaltigkeit ist bei vielen Unternehmen in Familienhand ein ehernes Grundgesetz. Eigentlich kann man es sich richtig gut vorstellen, wie der Firmenchef den Sohn herbeirufen und ihm eine Erfahrung mitteilen kann oder der Junior seinem Vater auf ebenso kurzem Wege eine intuitive Idee aufzuzeigen weiß. Interessant ist, dass diese Unternehmen ein bemerkenswertes ökologisches Bewusstsein haben. Sie stehen „blühend“ da – mit eigens höher angelegten Umweltstandards. Die DNA von Familienunternehmen ist also entschlüsselt. Ein Geheimnis war sie aber nicht. Eine gelebte, auf definierten Werten basierende Unternehmenskultur ist nachweislich ein Wettbewerbsvorteil. Werte wie Verlässlichkeit, Engagement und Loyalität sind Träger einer Erbinformation, die für eine gesunde Wirtschaftszukunft von Bedeutung sind. Eigentlich die guten, alten Kaufmannsregeln, die schon immer gültig waren.
K MU - P l a n e r 2 0 1 3
Messetermine
Deutsche Gründer- und Unternehmertage
25. bis 26. Oktober, Berlin Die deGUT ist eine der wichtigsten Messen rund um das Thema Existenzgründung und Unternehmertum in Deutschland. Neben zahlreichen Ausstellern und erfolgreichen Unternehmern gibt es ein umfangreiches Seminarprogramm mit Experten, Beratern, Banken, Wirtschaftsverbänden. www.degut.de
Internationale Gesundheitsmesse
25. bis 27. Oktober, Augsburg Die Intersana in Augsburg zählt zu den größten internationalen Gesundheitsmessen hierzulande mit einem Spektrum, das von der Schulmedizin bis zu anerkannten Naturheilverfahren reicht. Auch die Themenbereiche Schönheit und Wellness werden abgedeckt. Dazu kommt ein vielfältiges Vortragsprogramm. www.intersana.de Baumesse Haus+Heim
1. bis 3. November, Ulm Die Messe für alle, die bauen, umbauen, sanieren oder modernisieren wollen. Mittelständler präsentieren Lösungen rund um Energieeffizienz und energetische Gebäudedämmung, Solarthermie, Photovoltaik und Windkraft. Fachvorträge rund um Bauthemen machen die Messe zu einer wichtigen Informationsplattform. www.uag.de Zuliefermesse für Luft- und Raumfahrt
5. bis 7. November, Frankfurt/Main Die Airtec Frankfurt zählt zu den größten Messen der Zulieferindustrie für Luft- und Raumfahrt. In diesem Jahr findet im Rahmen Messe zum ersten Mal die UAV World statt, auf der unbemannte Fluggeräte (Drohnen) für alle möglichen Einsatzzwecke präsentiert werden. Fachredner werden über branchenkritischen Fragestellungen referieren und diskutieren. www.airtec.aero
Fachmessen für Blechbearbeitung und Fügetechnologie, 5. bis 8. November, Stuttgart Zeitgleich finden in Stuttgart die Blechexpo für Blechbearbeitung und die Internationale Fachmesse für Fügetechnik „Schweisstec“ statt. Neben innovativen Laserbearbeitungs- und Fügetechniken werden neue IT-Technologien, Geräte, Maschinen, Robotik, Werkzeuge, Materialien und Betriebsmittel gezeigt. www.blechexpo-messe.de / www.schweisstec-messe.de
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Bernd Thielepape, Geschäftsführer der Firma Komptech, und seine „Mustang“. Mit Maschinen wie dieser wächst der Recyclingmarkt und auch das Unternehmen. Die ganze Erfolgsstory lesen Sie auf www.nrwbank.de/willenskraft
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