September 2009
ZUKUNFT Deutschland
Mobilität Das Auto der Zukunft Seite 4 – Sonnenstrom Reise nach Solarpolis Seite 8 – Interdisziplinarität Neue Wege in der Forschung Seite 10 – Mittelstand Interview: Perspektiven nach der Krise Seite 16 »Zukunft Deutschland« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.
in|pact media Verlag
V O RW O RT
Industrieland Deutschland stärken Mit den Finanzblasen zerplatzten Träume. So auch der Traum, in der reinen Dienstleistungsgesellschaft liege die Zukunft. Wer dieser Mode besonders erlag, steht nun in der Finanzkrise wie ein begossener Pudel da. Jetzt in der Krise wird händeringend nach neuen Wachstumschancen gesucht. Doch wo und wie entsteht Wachstum? Das Bruttoinlandsprodukt entsteht in drei Sektoren: Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen. Von allen bietet die Industrie im Verbund mit den industrienahen Dienstleistungen die größten Chancen auf Produktivitätssteigerungen, die unsere Wirtschaft auch künftig wachsen lassen. Die Industrie schafft echte Werte. Ein Auto, eine Maschine stellen einen echten Wert dar. Man kann sicher sein, dass das Produkt auch morgen noch existiert und sich nicht über Nacht in Luft aufgelöst hat. Antriebsmotor für die Steigerung der Produktivität der Industrie sind Innovationen – bei Prozessen und Produkten. Sie führen zu »Mehr« und »Besser«, vergrößern den Kuchen, der anschließend verteilt werden kann. Deutschland ist auch im Krisenjahr 2009 ein Industrieland: Vielen wissenschaftlichen Prognosen und Projektionen zum Trotz war und ist die deutsche Industrie das zentrale Fundament der deutschen Wirtschaft. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des strukturellen Wandels sind wesentlich moderater ausgefallen als noch vor wenigen Jahren vermutet. Hierzu haben die Industrieunternehmen selbst den wichtigsten Beitrag geleistet: Sie haben die Herausforderungen der Globalisierung offensiv ange-
nommen und sich fit für die Zukunft gemacht. Diese oft schmerzhaften Prozesse haben sich gelohnt: Die Bedeutung der Industrie hat sich in den vergangenen 15 Jahren kaum verändert. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die deutsche Industrie der Garant für Wachstum, Wohlstand, Innovation und technischen Fortschritt. Die Industrie ist die Konjunkturlokomotive. Von 1994 bis 2008 stieg die Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft preisbereinigt um 1,7 Prozent im Jahr. Die Industrie wuchs um 2,2 Prozent. Insbesondere die Boomphase vor der aktuellen Wirtschaftsund Finanzmarktkrise wurde von der Industrie angetrieben: In den vergangenen fünf Jahren nahm die Bruttowertschöpfung in der Industrie jedes Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent zu. Gesamtwirtschaftlich waren es gerade einmal 2,0 Prozent. Deutschland profitiert wie kaum ein anderes Land von seiner starken Industrie. Und für einen erfolgreichen Weg aus der Krise wird die Industrie der Motor sein, wenn Deutschland alles daran setzt, das Industrieland Deutschland zu stärken.
Dr. Werner Schnappauf, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
I N H A LT
PA RT N E R S C H A F T E N
Das Auto der Zukunft Seite 4 – Grüner rechnen Seite 5 – Wind bewegt die Wirtschaft Seite 6 – Reise nach Solarpolis Seite 8 Energie effizienter nutzen Seite 9 – Hochschulen im Umbruch Seite 10
Neue Wege in der Forschung Seite 10 – »Made in Germany« ist mehr Seite 13 Wohin gehen die Milliarden? Seite 16 – Perspektive Mittelstand Seite 16 – Zukunft Güter und Verkehre Seite 18 – Der Star ist die Mannschaft Seite 19
Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.
I m pr e ss u m in|pact media GmbH Torstr. 227 D-10115 Berlin T +49 (0) 30 250 40 -830 F +49 (0) 30 250 40 -839 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.de
Anregungen und Fragen? Kontakt: redaktion@inpactmedia.com
Chefredaktion Mirko Heinemann Art Direction / Layout Christian Schneider Projektleitung Edi Karayusuf edi.karayusuf@inpactmedia.com
Autoren Thorsten Brand, Angelika Friedl, Mirko Heinemann, Jürgen W. Heitmann, Lars Klaaßen, Gunnar Leue, Folker Lück, Falko Müller, Axel Novak, Christian Schillinger
Public Relations Katharina Daniels, Sepideh Cirak Illustration Christian Schneider Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig
Schwerpunkte & Entwicklung Christian Schillinger V.i.S.d.P: Mirko Heinemann Geschäftsführung Sara Habibi Isfahani
in|pact media Verlag
Seite 4
Das Auto der Zukunft Die angesagten Hybrid-Autos sind für deutsche Autohersteller ein alter Hut. Sie bauen bereits Elektromobile, Brennstoffzellen- und Ein-Liter-Autos.
von Thorsten Brand / Redaktion
Das erste Hybrid-Auto aus deutscher Produktion kann man schon längst kaufen. Allerdings nur gebraucht. Und nur dann, wenn man viel Glück hat. Denn die Produktion des Audi Duo endete bereits im Jahr 1998. Bei einem Preis von rund 60.000 Mark hatten sich zu wenige Käufer gefunden. Ein Jahr zuvor hatte Audi den Duo auf den Markt gebracht. Technisch basierte er auf dem Audi A4 Avant, allerdings wurde sein 90-PS-Dieselmotor bei Bedarf von einem 29 PS starken Elektromotor unterstützt. Damit bot der Duo schon alle Vorteile des Hybridkonzepts: Beim Bremsen löste sich die Bewegungsenergie nicht mehr einfach in Wärme auf, sondern wie bei einem Fahrrad-Dynamo wurde sie in Strom verwandelt. Der wiederum wurde in einer Batterie gespeichert. Beim nächsten Beschleunigen konnte so der Elektromotor den Diesel unterstützen und damit Kraftstoff sparen. Wie schon häufiger in der Technik-Geschichte war ein deutscher Hersteller damit seiner Zeit ein Stück zu weit voraus gewesen. Denn der erste Toyota Prius kam erst im Jahr 2000 nach Europa – und wurde wiederum erst Jahre später zum Verkaufserfolg, nachdem die Klimadebatte das Bewusstsein der Menschen für umweltbewusste Fortbewegung geschärft hatte. Chance verpasst, deutsche Autoindustrie? Auf keinen Fall. Denn inzwischen gibt es wieder Hybridfahrzeuge »Made in Germany« zu kaufen. Mercedes machte im Sommer den Anfang, mit dem S400 Blue Hybrid und in den Geländewagen-verliebten Vereinigten Staaten auch mit dem ML 450 Hybrid. Als Prototypen zeigt Mercedes auf der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt schon die nächste Generation von Hybridtechnik aus Deutschland: Der »Vision S 500 PlugIn« verfügt über Lithium-Ionen-Akkus, die sich einfach an der Steckdose zu Hause laden lassen. Fährt man mit vollen Batterien los, schafft die Staatskarosse die ersten 30 Kilometer lautlos und rein elektrisch. Auf den ersten 100 Kilometern soll der Benzinverbrauch dadurch nur bei knapp über drei Litern liegen – und das bei einem Wagen, der über zwei Tonnen wiegt. Auch BMW präsentiert auf der IAA in diesem Jahr die ersten zwei eigenen Hybrid-Modelle: Sowohl die 7er-Reihe als auch der Geländewagen X6 sollen zum Jahresende mit der Kombination aus Benzin- und Elektromotor ver-
fügbar sein und den schweren Wagen damit zu TraumVerbrauchswerten verhelfen. Und mit einer Studie zeigen die Bayern, was in Zukunft mit Hybridantrieb noch alles möglich sein könnte. Mit einem Wagen, der optisch an ein Rennauto erinnert und auch dessen Fahrleistungen erreichen soll: Gut 350 PS hat das Concept Car namens »Vision Z«, schafft den Sprint von null auf 100 Stundenkilometer in unter fünf Sekunden – und soll sich, Hybrid sei Dank, mit weniger als vier Litern Diesel auf 100 Kilometer begnügen. Der Lohn der Ingenieursarbeit: »Wenn wir die Neuzulassungen der ersten sieben Monate in die zehn FahrzeugSegmente – vom Kleinwagen bis zur Oberklasse – unterteilen, können wir feststellen, dass deutsche Konzernmarken in neun von zehn Segmenten niedrigere CO2-Werte haben als die Importeure«, beschreibt Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie. Und auf der IAA wird in diesem Jahr schon das zu sehen sein, was nach dem Hybrid-Antrieb kommen könnte: das Fahren ohne Verbrennungsmotor, mit reiner Elektrizität. Das Konzept hat vieles für sich: Elektroautos fahren praktisch lautlos. Sie stoßen keine Abgase mehr in den Städten aus. Außerdem bieten Elektromotoren bauartbedingt viele Vorteile: Sie beschleunigen stufenlos aus dem Stand, schwere Getriebe brauchen Elektro-Autos nicht. Außerdem liefern die Motoren viel Drehmoment – mit Strom betriebene Autos sind von Haus aus Beschleunigungswunder. Warum also gibt es solche Fahrzeuge nicht schon längst zu kaufen? Bisher waren die Batterien die Schwachstelle des Konzepts: Sie waren so schwer, groß und teuer, dass es unmöglich war, so viele von ihnen in einem Auto unterzubringen, damit ausreichend Energie für größere Entfernungen zur Verfügung stand. Doch auch hier zeichnet sich eine Lösung ab: Lithium-Ionen-Akkus, wie sie schon in Laptops oder Mobiltelefonen verwendet werden, sind leichter und stabiler als die in der Vergangenheit benutzten Blei-Akkus. Auf der IAA wird Mercedes bereits die zweite Generation des elektrisch betriebenen Smart Fortwo zeigen. Die Lithium-Ionen-Akkus für das Elektromobil kommen vom Elektro-Auto-Pionier Tesla, an dem sich der schwäbische Hersteller eine Beteiligung gesichert hat. Ab diesem Jahr bereits soll der Elektro-Smart bei ausgewählten Flot-
tenkunden erprobt werden. Wenn in zwei Jahren die letzten Kinderkrankheiten beseitigt sind, sollen auch private Käufer elektrisch im Smart unterwegs sein können. Auch BMW lässt bereits mit Strom betriebene Minis im Probebetrieb laufen, VW zeigt auf der Messe den kommenden Kleinwagen up! ebenfalls in einer elektrischen Version. Das erste Elektro-Mobil eines deutschen Herstellers wird man sogar schon Ende 2010 kaufen können: den Opel Ampera, eine ausgewachsene Familienlimousine. Ein so genannter »Range Extender«, also ein kleines Verbrennungsaggregat zur Stromerzeugung, soll den Rüsselsheimer fit für lange Strecken machen. Im US-Fahrversuch wurde für die ersten 100 Kilometer bereits ein Verbrauch von nur einem Liter Benzin ermittelt. Rückenwind erhalten die deutschen Hersteller bei ihrer Arbeit von der Politik. Auch die hat das erklärte Ziel, Deutschland zu einer führenden Nation in Sachen elektrisch angetriebener Mobilität zu machen: Rund 500 Millionen Euro sollen bis 2011 in den Ausbau der Technologie fließen. In diesen Tagen beginnt in acht Modellregionen die Arbeit, um für Fahrzeuge und Infrastruktur die optimalen Konzepte für das neue Zeitalter zu finden. Nicht zuletzt auch in Verbindung mit alternativen Energien: Denn wenn Elektroautos mit Strom aus Wind oder Sonne aufgeladen werden, dann ist wirklich CO2-freies Autofahren möglich. Deutsche Hersteller und Politik machen Druck in Sachen Elektro-Auto. Aber sie sind klug genug, auch die Alternativen im Blick zu behalten: So forscht Mercedes zum Beispiel weiter am Brennstoffzellen-Auto, bei dem Wasserstoff zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Und auch der Verbrennungsantrieb alter Schule ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt: VW zeigt auf der IAA den Prototypen eines Kleinwagens, der nur noch einen Liter Diesel auf 100 Kilometer verbrauchen soll – und zwar ohne Hybrid oder Elektromotor. Und schon sind in Deutschland von Mercedes und VW die ersten Dieselmodelle auf dem Markt, die durch spezielle Katalysatoren so sauber sind wie ein Kat-gereinigter Benziner. Wie werden wir also in Zukunft fahren? Die kommenden Jahre werden spannend und die Technik bietet viele Optionen. Und eins ist dabei sicher: Deutsche Ingenieurskunst wird auch weiter an der Spitze dabei sein, wenn es darum geht, sicher und sauber in die Zukunft zu fahren.
in|pact media Verlag
Seite 5
— Unternehmensbeitrag RWE —
»Beste Voraussetzungen, Energieeffizienz-Weltmeister zu werden« Interview mit Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH
Momentan hört man oft das Wort Energieeffizienz – selbst im Kanzlerduell fiel es. Warum ist das Thema so aktuell? Energieeffizienz ist ein wichtiger Baustein für einen effektiven Klimaschutz. Wir alle müssen so sparsam wie möglich mit Energie umgehen, um die internationalen Klimaziele zu erreichen. Hier entsteht gerade ein riesiger Wachstumsmarkt. Wir Deutschen stehen weltweit im Ruf, in allem was wir tun, besonders effizient zu sein. Gepaart mit unserem Know-how in Umwelttechnologien hat Deutschland beste Voraussetzungen, EnergieeffizienzWeltmeister zu werden. RWE verdient mit Strom Geld. Warum machen Sie sich nun fürs Energiesparen stark? RWE ist mehr als ein Strom- und Gasverkäufer – wir sind Dienstleister rund um das Thema Energie. Dazu gehört auch, dass wir unsere Kunden beraten, wie sie weniger Strom, Gas und Wärme verbrauchen. Das spart Geld und schont die Umwelt. Und wir wollen natürlich im Markt für energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen vorweg gehen. Welche Produkte sind das konkret? Momentan zeigen wir auf der IAA unsere Tankstelle der Zukunft. Elektroautos sind deutlich klimafreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Unser Ziel ist es, die Erneuerbaren Energien auf die Straße zu bringen. Doch schon beim heutigen Strommix in Deutschland stoßen
Elektroautos 30 Prozent weniger CO2 aus als herkömmliche Fahrzeuge. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass Elektroautos bald überall Strom tanken können. In unserem Berliner Pilotprojekt errichten wir bis Ende des Jahres 500 Autostrom-Ladepunkte und auch in anderen Ballungsräumen haben wir schon die ersten Ladesäulen aufgestellt. Wie lässt sich noch Energie sparen? Gerade haben wir unser neues Energieeffizienz-Portal www.energiewelt.de gestartet. Dort finden Privatkunden Informationen, Tipps und Tools rund ums energieeffiziente Bauen, Sanieren und Leben. Zum Beispiel können die Nutzer anhand weniger Daten Energiesparpotenziale in ihrem Haus oder ihrer Wohnung ermitteln. RWE hat auch einen intelligenten Stromzähler entwickelt, der ständig umfassende Daten zum Stromverbrauch liefert. So wissen die Bewohner immer, wie es um ihren Stromverbrauch steht und wo sie sparen können. 100.000 solcher Zähler installieren und testen wir gerade in Mülheim an der Ruhr. Außerdem haben wir ein Computersystem zur Steuerung der Haustechnik entwickelt. Das sagt der Heizung zum Beispiel, dass sie eine Pause machen soll, wenn das Fenster offen ist. RWE ersetzt auch alte, stromfressende Straßenlaternen durch moderne, energieeffiziente. Diese Beispiele lassen sich noch weiter ergänzen – unser Ziel ist es, alle wirtschaftlichen Effizienz-potentiale zu erschließen.
Auch Erneuerbare Energien sind gut fürs Klima. Was machen Sie in diesem Bereich? Unser Schwestergesellschaft RWE Innogy investiert jährlich 1 Milliarde Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien – in Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Geothermie und Biomassekraftwerke. Spätestens ab 2013 will RWE damit rund 4 Millionen Haushalte versorgen. Dafür planen unsere Kollegen zum Beispiel gerade auf der Nordsee 40 Kilometer vor Juist einen riesigen Windpark. Mit knapp 1.000 Megawatt soll dort die Kraft des Windes in Strom umgewandelt werden.
Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH
in|pact media Verlag
Seite 6
Wind bewegt die Wirtschaft Die Windenergie ist eine beständige deutsche Wachstumsindustrie. Jetzt zieht der Export wieder an – und vor deutschen Küsten sind zahlreiche Windparks geplant.
von Falko Müller / Redaktion
Der Blick aus der oberen Luke reicht weit über grüne Felder und blühende Bäume. Links liegt die Oder, dahinter Polen. Rechts stehen sieben andere Windenergieanlagen. Wir befinden uns mitten im Windpark Sembten in Brandenburg. In Sachen Windkraft ist das strukturschwache Bundesland mit Niedersachsen und SachsenAnhalt Spitze. Die Windräder benötigen ebenes Gelände – und das gibt es in Brandenburg mehr als ausreichend. So wie Brandenburg für Deutschland eines der wichtigsten Windländer ist, ist Deutschland für die Windwelt ein Vorreiter. Windenergie ist eine Erfolgsgeschichte – nicht nur eine brandenburgische, sondern eine gesamtdeutsche. Der Bundesverband Windenergie geht von bundesweit 90.000 Arbeitsplätzen aus, welche die Windindustrie in Deutschland bereits geschaffen hat. Die bundesweite Wertschöpfung wird 2008 auf insgesamt 9,7 Milliarden Euro geschätzt, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 28 Prozent. Im Jahr 2020 könnte die Windenergie laut Bundesverband Windenergie zwischen 200.000 und 250.000 Menschen beschäftigen. Das sind Zahlen, die in Zeiten der Wirtschaftskrise gute Laune machen. 2009, so konstatiert der Bundesverband, werde sich die deutsche Windindustrie zumindest auf hohem Niveau stabilisieren. Auslöser des Wind-Booms der letzten Jahre ist das am 1. April 2000 in Kraft getretene Erneuerbare Energie Gesetz EEG, das die Förderung von alternativen Energien regelt. Dadurch lohnte sich für die Windunternehmen nicht nur das massenhafte Aufstellen von Windenergieanlagen, auch Forschung und Technik erfuhren einen wesentlichen Auftrieb. Das Ergebnis: Deutsche Technik gilt, gemeinsam mit dänischer, als die weltweit fortschrittlichste. Noch vor zwei Jahren war die internationale Nachfrage so groß, dass die deutschen Produzenten mit dem Produzieren kaum mehr nachkamen. Und nicht nur die Technik wird exportiert, sondern auch die Gesetzgebung: Einspeisegesetze nach dem Vorbild des deutschen EEG gelten mittlerweile weltweit in über 40 Ländern – unter anderem in China, Spanien, den Niederlanden, Griechenland und einigen Staaten der USA. Die Exportquote der deutschen Windindustrie beträgt derweil über 80 Prozent – Deutschland ist auch hier Exportweltmeister. Die großen deutschen Hersteller wissen offensichtlich, woher in den nächsten Jahren der Wind weht: Gerade bauen die deutschen Unternehmen Nordex
und Repower Werke in den USA, Enercon fertigt bald in der kanadischen Provinz Québec, genau wie heute schon in Indien. China ist ebenfalls ein großer Markt, auch wenn sich dort, wie auch in vielen anderen Ländern, heimische Anbieter etablieren. Für die deutschen Hersteller bedeutet dies einen zunehmenden Konkurrenzkampf auf den boomenden Märkten. Alles scheint möglich, wenn auch unter größerem internationalem Wettbewerb und damit mehr Konkurrenzkampf. »Der deutsche Maschinenbau ist mit seiner hohen Präzision international nach wie vor sehr gefragt«, heißt es beim Bundesverband Windenergie. »Die deutschen Anlagen sind besonders ausgereift, weil hier eine besonders innovative Technik dank des EEG im Inland nachgefragt wird – das sorgt für einen hohen Innovationsdruck bei den Herstellern.« Ein gutes Beispiel hierfür ist der Aufbau von OffshoreAnlagen, also Windenergieanlagen, die vor der Küste im Wasser aufgebaut werden. Während in den meisten anderen Ländern direkt an der Küste im flachen Wasser gebaut werden kann, verhindert dies vor Deutschlands Küsten der Meeresschutz. Die Windräder müssen deshalb in großen Wassertiefen aufgestellt werden. Hier betritt die deutsche Windindustrie gezwungenermaßen ingenieurtechnisches Neuland. Deutsche Offshoretechnologie kann in der Zukunft dadurch zum Exportschlager werden. Vor wenigen Wochen erst hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Baustelle des ersten deutschen Offshore-Windparks Alpha Ventus besucht – und zeigte sich beeindruckt von den riesigen Windrädern, die 45 Kilometer vor Borkum bei einer Wassertiefe von 30 Metern aufgestellt werden. Die ersten fünf davon speisen bereits Strom ins deutsche Netz ein – und noch dieses Jahr sollen sieben weitere folgen, die dann bereits genug Strom für den Verbrauch von 50.000 Haushalten liefern werden. Hat der Export die letzten Jahre noch den Löwenanteil des Umsatzes
der deutschen Windenergieunternehmen ausgemacht, zieht pünktlich zur Krise der Binnenmarkt wieder an. Im Bereich Offshore investieren und bauen deutsche Unternehmen nach Jahren des Abwartens endlich, und auch das Repowering, das heißt das Austauschen kleiner Windräder durch größere und ertragreichere moderner Bauart, kommt langsam in Fahrt. Die Novelle des EEG zu Jahresbeginn gibt dem Repowering einen zusätzlichen gesetzlichen Anreiz. Viel diskutiert wurde in den letzten Monaten, ob nicht auch in den südlichen Bundesländern neue Flächen erschlossen werden können. Die waren bis vor kurzem noch nicht ertragreich, weil dort der Wind in geringer Höhe nicht stark genug weht. Mit der neuen, höheren Generation von Windkrafträdern können die Windbauer nun aber auch diese Flächen effektiv nutzen – und wenn die Politik mitspielt, wird der Nachholbedarf der letzten Jahre den Herstellern auch durch neue Flächen im Süden volle Auftragsbücher einbringen. Ein weiterer Ausbau der Windenergie in Deutschland ist aber auch aus politischen Gründen zu erwarten: Bis 2025 soll der Wind nach dem Willen der Bundesregierung bereits ein Viertel des deutschen Stromverbrauchs decken. Um den derzeitigen Anteil von 6,6 Prozent am Bruttostromverbrauch bis in 16 Jahren entsprechend zu steigern, wird es wohl noch einiger Innovationen bedürfen, genau wie den Aufbau neuer Windfelder auf Land und im Wasser. Besonders der Offshore-Markt wird blühen: Allein 15 Prozent des Stromverbrauchs sollen mit Strom, der vor der Küste Deutschlands erzeugt wird, gedeckt werden. Umweltminister Gabriel rechnet im Umfeld des Baus von Offshore-Windkraftwerken in den nächsten Jahren mit Investitionen von 100 Milliarden Euro und 30.000 neuen Arbeitsplätzen. Das ist gut für die Umwelt, die heimische Windindustrie und damit auch für den Export deutscher Ingenieurskunst.
Bis 2025 soll der Wind nach dem Willen der Bundesregierung bereits ein Viertel des deutschen Strombedarfs decken.
in|pact media Verlag
Seite 7
— Unternehmensbeitrag SIEMENS —
Wachstum mit Klimaschutz von Peter Löscher
Mit der Lehman-Brothers-Pleite und dem Wanken des weltweiten Finanzsystems war auf drastische Weise klar, dass auch die Realwirtschaft die Folgen zu tragen haben würde. Inzwischen gibt es nach rasanter Talfahrt zunehmend Signale einer Bodenbildung. Für Entwarnung ist es dennoch zu früh. Aber was sind die Erfahrungen und was lernen wir aus der Krise? Eines ist klar: Eine starke industrielle Basis ist ein Stabilitätsanker für jede Volkswirtschaft. Hierauf wird in Zukunft wieder stärker zu achten sein. Wir in Deutschland stehen hier so schlecht nicht da. In den vergangenen Monaten fand auch in Ländern ein Umdenken statt, deren Bruttoinlandsprodukt übermäßig von Finanzdienstleistungen abhing. ReIndustrialisierung ist das Stichwort, etwa in den USA. Für Deutschland ist dies in vielerlei Hinsicht Bestätigung unseres Weges. In den vergangenen zehn Jahren ist es mit verschiedenen Reformen gelungen, das Land als Industriestandort zu sichern und seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zum anderen haben wir früh und entschlossener als viele andere auf die Wachstumspotenziale grüner Technologien gesetzt. Inzwischen reift auch anderswo die Erkenntnis, dass nachhaltiges Handeln in der Wirtschaft nicht nur dem Umweltschutz dient, sondern auch den Umsatz und den Ertrag steigert. Ein verbindliches Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase auf der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember kann dieser Entwicklung noch mehr Dynamik verleihen. Umwelttechnik hat das Potenzial zur neuen Leitindustrie im 21. Jahrhundert. Deutsche Unternehmen sind weltweit führend bei Klimaschutztechnologien: Während der deutsche Weltmarktanteil beim Export insgesamt zehn Prozent beträgt, liegt er bei umweltfreundlichen Produkten bei 16 Prozent. Diesen Vorsprung müssen wir nutzen und immer wieder erneuern. Wir müssen mit exzellenter Forschung und Entwicklung neue Innovationen schaffen.
So helfen wir nicht nur dem Klima, sondern sichern auch unseren Wohlstand und schaffen grüne Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektive. Bei Siemens zeigt sich das deutlich. Unser Umweltportfolio ist ein Stabilitätsfaktor in der allgemeinen Wirtschaftskrise und ein Wachstumsmotor für die Zukunft. Schon heute sind wir der weltweit größten Anbieter grüner Produkte und Lösungen. Mit unserem Umweltportfolio haben wir im vergangenen Geschäftsjahr 19 Mrd. Euro umgesetzt, etwa ein Viertel unseres Gesamtumsatzes. Rund 100.000 unserer Mit- Der Offshore-Windpark Lillgrund im Öresund zwischen Malmö und Kopenhagen hat 48 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 110 Megawatt. Er liefert Strom für 60.000 Haushalte. Siemens bietet Windturbinen und die Infraarbeiter arbeiten in grünen struktur für die Anbindung ans Stromnetz aus einer Hand an. Jobs, und es werden immer sind, dass sie das Zeug zum Exportschlager haben und dass mehr. Wir haben die effizienteste Gasturbine, Windräder, nachhaltiges Wirtschaften in der Tat dreifachen Gewinn die selbst härtesten Bedingungen auf hoher See standhalhervorbringt: für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. ten, oder auch den schnellsten Serienzug der Welt, der umAuch hier ist Siemens führend: Erst jüngst sind wir zum gerechnet pro Person nur ein Drittel Liter Benzin auf 100 zehnten Mal in Folge im renommierten NachhaltigkeitsKilometer braucht. Kein anderes Unternehmen ist heute in Ranking Dow Jones Sustainability World Index (DJSI) der Konzentration auf grüne Produkte und Lösungen so aufgenommen worden. Im Sektor der Mischkonzerne bekonsequent und translegen wir 2009 den ersten Platz. In der Bewertungskategoparent wie Siemens. Mit rie »Compliance« haben wir erneut die Höchstpunktzahl unseren Innovationen erhalten. Und bei »Umwelt« und »Gesellschaft« verbestragen wir intensiv zu serten wir uns nochmals deutlich gegenüber dem Vorjahr. einer grünen Zukunft Von Nachhaltigkeit als wesentlichem Bestandteil der bei. Beispiele sind OffUnternehmensstrategie profitieren unsere Kunden unmitShore-Windanlagen, telbar. Sie haben im Jahr 2008 mit Produkten aus unserem energieeffiziente StromUmweltportfolio 148 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das übertragung und SolarEnergietechnik. Auf diesen Märkten entstehen Arbeitsplätentspricht dem jährlichen Gesamtausstoß der Städte New ze – und zwar solche, die auch langfristig Bestand haben. York, Tokio und Hongkong. Bis 2011 Bei Siemens Wind Power etwa stieg die Zahl der Beschäfwollen wir die Einsparung auf 275 tigten von rund 800 in 2004 auf inzwischen mehr als 5.500. Millionen Tonnen steigern und mit Daher ist es gerade jetzt richtig, ein Projekt wie Desertec unseren grünen Technologien 25 Milauf den Weg zu bringen. Es zeigt, dass Strom im Allgemeiliarden Euro umsetzen. Diese Stratenen und die erneuerbaren Energien Sonne und Wind als gie zeigt: Verantwortungsvolles HanEnergieträger künftig eine wesentlich größere Rolle spielen deln und nachhaltiges Wirtschaften werden. Wir stehen vor einem neuen Energiezeitalter, für trägt bei zu schwarzen Bilanzen, das alle Basistechnologien bereits heute vorhanden sind. einem grünen Planeten und einer geWir müssen sie nur umfassender einsetzen und weiter opsicherten Zukunft für nachfolgende Peter Löscher, timieren. Das wird zeigen, wie effizient diese Technologien Generationen. CEO Siemens AG
Was lernen wir aus der Krise? Eine auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Ökonomie funktioniert nicht.
Grüner rechnen
Unternehmen müssen jedes Jahr die Kapazitäten ihrer Server erhöhen. Als Folge steigt der Stromverbrauch massiv. Sieben Tipps, wie mit Hilfe von »Green IT« gegengesteuert werden kann.
von Lars KlaaSSen / Redaktion
Der Energieverbrauch von handelsüblichen Computern sinkt stetig. Die neuesten Rechner liefern aus einem Kilowatt Energie ungefähr doppelt soviel Rechenleistung wie noch vor einem Jahr. Doch die Datenflut steigt viel schneller, als die stromsparenden Rechner wettmachen können. Vor allem Unternehmen, die Server betreiben, kennen das Problem: Die Betriebskosten sprengen jeden Rahmen. Die Bundesregierung fördert deshalb mit über 400 Millionen Euro eine Reihe von Green IT-Programmen und -Projekten. Neben »Best-Practice-Beispielen« und der Bildung von »Kompetenzzentren« können Betreiber von Rechenzentren sich über Energie-Einsparpotenziale informieren. Das Bundesumweltministerium gibt sieben Tipps, wie Server energieeffizienter gemacht werden können: 1. Daten und Applikationen: Bis zu einem Drittel werden nicht mehr benötigt, befinden sich aber trotzdem auf Servern, die dafür Energie benötigen. 2. Virtualisierte Umgebungen steigern die Auslastung der Server von fünf bis 15 Prozent auf 60 bis 85 Prozent: Statt beispielsweise 100 Server zu betreiben, die nur zu je 20 Prozent ausgelastet sind (und trotzdem die gleiche Menge Strom verbrauchen), wird ein leistungsfähiger Rechner zugeschaltet. Dieser simuliert die Arbeit der Server. Deren Zahl kann so auf 25 reduziert werden. Dadurch werden rund 50 Prozent weniger Strom verbraucht.
3. IT-Hardware: Beim Serverkauf sollte neben den üblichen Anforderungen auch die Energieeffizienz berücksichtigt werden. 4. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) garantiert den Betrieb bei kurzen Stromausfällen, meist batteriebetrieben. USV sollte einen Wirkungsgrad von mindestens 90 Prozent haben und nicht überdimensioniert sein. Es gibt Fälle, in denen eine »vorsichtige« Überdimensionierung jährlich unnötige Stromkosten in Höhe von 2.000 Euro verursachte – mehr, als eine neue USV der richtigen Leistungsstufe gekostet hätte. 5. Kühlung: Bei älteren Rechenzentren kann der Energieaufwand dafür in derselben Höhe liegen wie der Verbrauch der IT-Hardware. Moderne Kältemaschinen verfügen über getrennte Kalt-/Warmgänge und garantieren verlustfreie Luftführung. 6. Gebäudeplanung und Wärmenutzung: Die Abwärme – auch von höheren Temperaturen im Rechenzentrum – ist zur Beheizung von Büroflächen geeignet. Auch wichtig: Beschattung der Fassade durch Bäume und ein möglichst kühler und schattiger Platz für Rückkühler. 7. Bezug von Ökostrom kann die aus dem Betrieb eines Rechenzentrums resultierenden CO2-Emissionen kalkulatorisch ebenfalls senken. Finanzielle Vorteile bringt das für den Betreiber in der Regel aber nicht.
in|pact media Verlag
Seite 8
Reise nach Solarpolis Das Konsortium Desertec plant riesige Solarkraftwerke in der Sahara. Auch in Deutschland wird immer mehr Sonnenstrom produziert.
von Mirko Heinemann / Redaktion
Was heute noch klingt wie aus einem Science-FictionRoman, soll bereits in wenigen Jahren Realität sein: Vor wenigen Wochen hat ein Firmenkonsortium beschlossen, Energie aus der Wüstensonne zu gewinnen und nach Europa zu leiten. Das Konsortium besteht aus zwölf europäischen und algerischen Unternehmen und plant den Bau riesiger Photovoltaik-Anlagen in der Sahara. Die dort gewonnene Energie soll mittels Hochspannungsleitungen nach Europa transportiert und hier ins Stromnetz eingespeist werden. So sollen bis zu 15 Prozent des europäischen Strombedarfs abgedeckt werden. Dazu komme ein »erheblicher Anteil« des Strombedarfs für die Erzeugerländer. Unrealistisch ist das nicht: Nach einer Berechnung von Siemens würden Solarkraftwerke auf einer Fläche von 300 mal 300 Kilometer in der Sahara ausreichen, um den gesamten weltweiten Energiebedarf zu decken. Noch im Oktober soll eine Planungsgesellschaft unter dem Namen Desertec Industrial Initiative (DII) gegründet werden. Die Planungsgesellschaft soll als GmbH nach deutschem Recht gegründet werden und offen für den Beitritt weiterer Unternehmen bleiben. Die DII will die wirtschaftlichen, politischen, technischen und ökologischen Rahmenbedingungen für das Projekt analysieren. Deutsche Unternehmen sind stark vertreten: ABB, Abengoa Solar, Cevital, Deutsche Bank, E.ON, HSH Nordbank, MAN Solar Millennium, Münchener Rück, M+W Zander, RWE, Schott Solar und Siemens. Seit der Mondlandung hat wohl kein Zukunftsprojekt derart emotionale Debatten provoziert wie das Projekt »Desertec«. Von manchen Experten muss sich das Konsortium Phantasterei vorwerfen lassen. So erklärte Hermann Scheer, Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar), Desertec zu einer »Investitionsruine«. Und Frank Asbeck, Gründer und Chef der Solarworld AG, der größten börsennotierten Solarfirma in Deutschland, mäkelte, dass man »durch den Bau solcher Anlagen in politisch instabilen Ländern die Ölabhängigkeit in Elektrizitätsabhängigkeit tauscht«. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Initiative Desertec Foundation, Gerhard Knies, wies die Einwände gegen das Wüstenstrom-Projekt zurück. So sagte Knies etwa dem Radiosender MDR, die geplanten Investitionen von 400 Milliarden Euro bezögen sich auf einen Zeitraum von 40 Jahren. Pro Jahr gehe es also um zehn Milliarden Euro.
Die sei im Vergleich zu dem, was im Energiebereich sonst investiert werde, eine »kleine Summe«. Knies wies außerdem das Argument zurück, Europa würde sich mit dem Projekt von problematischen Staaten abhängig machen. »Bei der Öl- und Gasversorgung sind wir schon jetzt sowohl von Libyen und Algerien sehr abhängig – und das klappt hervorragend.« Mit Jordanien, Ägypten, Tunesien oder Marokko stünden weitere »recht stabile und zuverlässige« Länder als mögliche Partner bereit. Zudem würden diese Staaten zusätzlich stabilisiert, wenn sie eine Industrie zum Bau der Kollektoren entwickelten und dann den Stromverkauf als Einnahmequelle hätten. Es ist natürlich auch ein politischer Kampf, der da tobt. Einheimische Hersteller von Solarzellen etwa, die davon leben, dass Bauherrn sich Photovoltaik-Anlagen auf ihr Hausdach montieren, können ein Projekt nicht gutheißen, das Sonnenenergie aus dem Ausland importieren will. Gleichzeitig ist die emotionale Debatte um Desertec ein Symptom dafür, dass in der Energiebranche eine neue Zeit angebrochen ist. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Solar-Branche vor einem neuen, unaufhaltsamen Boom steht. Dabei sah es noch zu Beginn der Finanzkrise so aus, als ob bei den Solarfirmen eine gigantische Blase geplatzt sei. Die Aktienkurse der deutschen Solarunternehmen gerieten unter Druck: Solon, Q-Cells & Co verloren bis zu 90 Prozent ihres Börsenwertes. Die Preise für Solarmodule fielen ins Bodenlose. Doch genau das ist der Grund, warum derzeit die Nachfrage nach Solarzellen in Deutschland anzieht. Zwar kostet Sonnenstrom bisher rund acht Mal so viel wie der aus Kohle- oder Atomkraftwerken. Und auch mengenmäßig spielt er kaum eine Rolle – die Sonne deckt gerade einmal 0,5 Prozent des deutschen Elektrizitätsbedarfs ab. Doch Hausbesitzer, die sich eine Solaranlage auf das heimische Dach bauen, erhalten für die Einspeisung des Stroms ins örtliche Netz 43,01 Cent pro Kilowattstunde. Der Fördersatz ist doppelt so hoch wie der derzeitige durchschnittliche Strompreis. Und: Die
Vergütung ist 20 Jahre lang staatlich garantiert. Neu ist zudem die Förderung für selbst verbrauchten Strom. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, bekommt seit diesem Jahr 25,01 Cent pro Kilowattstunde. Zusammen mit dem Vorteil, Strom nicht mehr kaufen zu müssen, ist die Variante so lukrativ wie die Einspeisung. Je weiter der Strompreis steigt, desto attraktiver. Die Förderbank der KfW fördert den Bau von Solaranlagen durch die Vergabe günstiger Darlehen. Banken und Sparkassen haben das neue Betätigungsfeld längst entdeckt. So bieten viele Institute bereits unter Stichworten wie »Photovoltaik-Kredit« oder »SolarAktiv« SonnenstromFinanzierungen für private und gewerbliche Kunden an. Die Zeitschrift »Finanztest« riet ihren Lesern jüngst sogar ausdrücklich zum Einbau einer heimischen PhotovoltaikAnlage. Eine Solaranlage auf dem Dach sei so lukrativ wie nie zuvor, so »Finanztest«. Grund seien die niedrigen Preise für Solarmodule, die gegenüber Ende 2008 um zehn bis 20 Prozent gefallen seien. Zwar lässt sich in Deutschland Solarstrom im Durchschnitt nur rund drei Stunden am Tag voll nutzen. Um ein Megawatt Atomstrom zu ersetzen, brauche man deshalb eine Solaranlage mit acht Megawatt. Die Solarbranche rechnet dennoch damit, dass der Sonnenstrom bis 2013 mindestens zwei Kernkraftwerke ersetzen könnte. Einziger Wermutstropfen: Asien ist längst auf den Solar-Zug aufgesprungen. Chinesische, japanische und taiwanische Hersteller überfluten den Markt mit günstigen Produkten. Die deutschen Unternehmen sind gefordert, den Kampfpreisen aus Asien etwas entgegen zu halten. Ansonsten, unkten Analysten, drohe hierzulande eine Pleitewelle. Inzwischen scheinen sich die Modulpreise zu stabilisieren, die deutschen Solarfirmen geben sich optimistisch. Die Solarfirma Q-Cells präsentierte kürzlich Industriemodule mit einem verbesserten Wirkungsgrad. Dies zeigt, dass sich die deutschen Solarfirmen ihre Technologieführerschaft nicht so leicht abnehmen lassen werden.
Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Solarbranche vor einem neuen, unaufhaltsamen Boom steht.
in|pact media Verlag
Seite 9
Energie effizienter nutzen »Intelligente Netzwerke« sollen Stromausfälle vermeiden und Energieflüsse optimieren helfen.
von Christian Schillinger / Redaktion
Dunkelheit. Im Nordosten der USA gingen 2003 sämtliche Lichter aus, da sich innerhalb von 30 Minuten 256 Kraftwerke abgeschaltet hatten. Das Wegbrechen von insgesamt 60 Gigawatt, über die Hälfte der gesamtdeutschen Kraftwerkskapazität, führte zu Chaos auf den Straßen, Problemen mit der Wasserversorgung sowie zu Stillstand in Industrie und Wirtschaft. Unbarmherzig und schlagartig wurde der Welt vor Augen geführt, wie sehr unsere Gesellschaft auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen ist. Je größer der technologische Fortschritt, desto wichtiger die permanente Verfügbarkeit des elektrischen Lebenssaftes, der unsere Zivilisation, wie wir sie kennen, am Leben hält. Das Herz der deutschen Infrastruktur ist vor einem solchen Infarkt sicher, da das entsprechende Versorgungsnetz viel engmaschiger aufgebaut und somit robuster ist. Neben der physikalischen Netzstruktur gibt es darüber hinaus zwei weitere Faktoren, die für eine reibungslose Energieversorgung kritisch sind: Verbrauch und Erzeugung.
Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, müssen sich Stromeinspeisung und Entnahme im Gleichgewicht befinden. Die eigentliche Intelligenz der Energieversorgung manifestiert sich deshalb an den Ein- und Austrittsstellen des Netzes. Weitsichtiger politischer Gestaltungswille wird dieser Tatsache gerecht und setzt ab 2010 mit sogenannten »Smart Gateways« einen neuen Standard, der in Neubauten vorgeschrieben sein wird. In einem Pilotprojekt stellt Siemens die entsprechende Technik dem Konsortium E-DeMa zur Verfügung, das zu den Gewinnern des Technologiewettbewerbs E-Energy zählt und von der Bundesregierung bei der Entwicklung intelligenter Energieversorgungssysteme gefördert wird. Die zukunftsweisende Technik AMIS (Automated Metering and Information System) ist dabei der Schlüssel für die Strominfrastruktur der nächsten Generation. Über dynamische Interaktionen kann beispielsweise der Betrieb von zeittoleranten Geräten, wie Kühlgeräte oder Warmwasserspeicher, kostengünstig zu Zeiten mit günstigen
Strompreisen erfolgen oder spannungsausgleichend in Phasen mit Spannungsspitzen. Des Weiteren ermöglicht dieselbe Technik ebenso die intelligente Anbindung der Erzeugerseite. Die Stromgenerierung durch dezentrale, wetterunabhängige MiniKraftwerke kann minutengenau gesteuert werden und genau dann erfolgen, wenn ein Spannungsabfall ausgeglichen werden muss, wie er durch den umweltbedingten Betrieb von Photovoltaikanlagen oder Windrädern auftreten kann. Eine Allianz aus Volkswagen und Lichtblick möchte in den nächsten Jahren 100.000 Miniatur-Blockheizkraftwerke in Wohnhäuser installieren, die der Leistung von zwei Atomkraftwerken entsprechen. Insbesondere Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit lassen sich mit diesem Konzept beträchtlich steigern, da diese Anlagen einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent besitzen, während Atom- oder Kohlekraftwerke maximal 40 Prozent erreichen.
lebenslange qualität? mit aleo werte schaffen!
Die Gesamtkomposition muss stimmen: Unsere Solarmodule sind ertragsstark, langlebig und sicher. Das wird durch die hervorragende Performance unserer Solaranlagen belegt – und durch unsere überzeugten Kunden. Mehr Infos: T +49 (0) 441 219 88 0 oder www.aleo-solar.de
in|pact media Verlag
Seite 10
Hochschulen im Umbruch In der Lehre sind neue Wege gefragt. BDI, Kulturministerkonferenz und der Stifterverband weisen die Richtung.
von Lars KlaaSSen / Redaktion
In der deutschen Hochschullehre gibt es einiges zu tun, wenn die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden sollen. So steht an erster Stelle häufig die schlechte Betreuung der Studierenden in der Kritik. Nicht zuletzt bewirken solche Mängel, dass die Abbrecherquote in einigen Fächern auf bis zu 46 Prozent angestiegen ist. Dabei stehen die quantitativen Herausforderungen erst bevor: Der Deutsche Hochschulverband (DHV) rechnet mit einem Anstieg der Studierendenzahlen von 2 auf 2,7 Millionen. Vor allem für die Jahre 2012 bis 2014 wird ein deutlicher Anstieg erwartet. »Die Größe und Komplexität der Herausforderungen machen es unumgänglich, grundsätzliche und mutige Veränderungen anzugehen«, mahnt Peter Strohschneider, Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Im Rahmen des Bologna-Prozesses, der einen einheitlichen Europäischen Bildungsraum als Ziel gesetzt hat, wurde bereits begonnen, die Lehre auf neue Füße zu stellen: Alle Abschlüsse sollen bis 2010 auf Bachelor-/Master-Struktur umgestellt sein. Doch bei der Einführung zeichnet sich bereits ab, dass die Lehre in vielen Bereichen betreuungsintensiver wird.
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI), der an qualifizierten Akademikern stark interessiert ist, fordert deshalb: »Die Finanzierung der Hochschulen muss so umgestellt werden, dass die Qualität des Studiums verbessert und ein Ausbau von Studienplätzen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses erreicht wird.« Es fehle ein finanzieller Anreiz für die Hochschulen, Studienabläufe zu optimieren und die Interessen der Studierenden angemessen zu berücksichtigen. Entscheidender Baustein einer entsprechenden Reform ist laut BDI die »vollständige Autonomie der Hochschulen«. Sie soll ermöglichen, dass die Universitäten als normale Vertragspartner der Unternehmen in Forschung und Lehre auftreten und die erforderliche Flexibilität in der Wissensgesellschaft entwickeln können, etwa über Stipendienverträge mit Studierenden, Hochschulen und Unternehmen in einem Dreiecksverhältnis. Um die Lehre bereits unter den gegebenen Bedingungen zu stärken, haben die Kultusministerkonferenz der Länder und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gemeinsam den »Wettbewerb exzellente Lehre«
initiiert: Gesucht sind strategische Konzepte, die Ziele für Studium und Lehre definieren. Die Hochschulen sollen darlegen, wie sie ihre Attraktivität als Ausbildungsstätte – insbesondere für grundständige Studiengänge – maßgeblich steigern wollen. »Der Wettbewerb hat eine Aufbruchstimmung an den Hochschulen erzeugt«, meint der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter. »In den Konzepten stecken tolle Ideen.« So soll es mehr Foren des Austauschs zwischen Studenten und Dozenten geben. Viele Hochschulen wollen auch mehr Austausch unter Professoren und Dozenten über gute Lehre anregen, zum Beispiel durch gegenseitige Hospitationen oder Coaching für neu berufene Professoren. Andere Konzepte zielen darauf, die Studenten früher an die Forschung heranzuführen, dafür wollen einzelne Hochschulen Ressourcen für studentische Lehr-Lernprojekte bereitstellen. 60 Prozent aller Universitäten und 40 Prozent aller Fachhochschulen hatten sich an diesem Wettbewerb beteiligt. Die Preisträger werden im Dezember benannt. Infos: www.exzellente-lehre.de
Neue Wege in der Forschung Das Spezialistentum könnte ein Auslaufmodell werden. Forscher erhoffen sich durch Interdisziplinarität eine stärkere Innovationskraft.
von Christian Schillinger / Redaktion
»Das ist die wichtigste und außergewöhnlichste Karte, die je von Menschenhand erstellt worden ist. Die Menschheit ist kurz davor, neue Wege des Heilens zu erschließen«, so die Worte des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton zu der Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Die daraus resultierende Genkarte, die es Forschern ermöglicht krankheitsverursachende Gene aufzufinden, wurde dabei erst durch die Fusion von Biologie und Informatik zur Bioinformatik, einer jungen interdisziplinären Wissenschaft, ermöglicht. Diese beispielhafte Erfolgsgeschichte macht deutlich, wie ein interdisziplinärer Ansatz einen ganzen Forschungsbereich revolutionieren kann. Deshalb ist leicht nachvollziehbar, weshalb der Ruf nach Interdisziplinarität heutzutage allenthalben durch die Flure von exzellenten Universitäten hallt. Große Forschungsprojekte in Deutschland wollen nun durch interdisziplinäre Zusammenarbeit ihre Innovationskraft erhöhen und setzen verstärkt auf einen holistischen Ansatz, der von vielen verschiedenen Wissensdisziplinen profitiert. Das Prinzip der Interdisziplinarität ist dabei aber keineswegs ein Produkt der Moderne. Seit dem späten Mittel-
alter bezeichnet der Begriff des Universalgelehrten eine Person, die außergewöhnlich vielfältige Kenntnisse besitzt und breites Wissen verschiedener Disziplinen in sich vereint. Der berühmteste Vertreter ist wohl Leonardo da Vinci. Als Maler, Bildhauer, Ingenieur, Anatom und Mathematiker erstreckte sich seine Schaffens- und Schöpfungskraft deutlich über ein einziges wissenschaftliches Gebiet hinaus. Eine retrospektive Betrachtung der Menschheitsgeschichte zeigt, dass Universalgenies eher selten in Erscheinung treten. Glücklicherweise ist unser aller Fortkommen nicht auf diese intellektuelle Elite angewiesen, da die Menschheit über die wertvolle Fähigkeit der Kommunikation verfügt. Neben dem spezifischen Fachwissen aus unterschiedlichen Wissensgebieten, ist vor allem der Austausch zwischen den Disziplinen von nicht zu unterschätzender Bedeutung für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Auf diese Weise kann der Universalgelehrte von damals durch ein Netzwerk von Spezialisten ersetzt werden. Der Trend zum Spezialistentum ist ein typisches Merkmal unserer Gesellschaft. Wirtschaftlich ausgerichtete Staaten favorisieren den möglichst gut ausgebildeten Facharbeiter, da die Wertabschöpfung seiner Tätigkeit um so
in|pact media Verlag
besser funktioniert, je effizienter er diese ausführen kann. Möglichst großer Arbeitseinsatz bei möglichst geringer Fehlerquote – für Unternehmen bedeutet dies eine umsatzstarke Produktion und somit mehr Gewinn bei fixen Arbeitskosten. Insbesondere in der Wissenschaft existiert eine ausgeprägte Spezialisierung, da Bedeutung und Anzahl der Publikationen die wesentlichen Triebfedern für eine Karriere sind. Es gilt: Je spezieller das Wissen, desto größer der Vorsprung und desto einfacher eine Publikation. Das Spezialistentum wird zusätzlich von dem menschlichen Bedürfnis nach Kategorisierung und Reduktion begünstigt, um Dinge greifbar und verständlich zu machen. Auch die Wissenschaft basiert auf dem per Definition unvollständigen Modell der Wirklichkeit, das seine Klarheit erst durch die notwendige Komplexitätsreduktion erhält. Die Abbildung der Realität auf Wissensinseln verschiedener Fachgebiete kann somit nur zu einem einseitigen Bild des Ganzen führen. So lassen sich fachspezifische Frage-
Seite 11
stellungen aus beispielsweise der Biologie oder Informatik zwar noch im Rahmen ihrer jeweiligen Disziplin beantworten. Fachübergreifende Probleme stoßen jedoch schnell an ihre Grenzen. Hilfreich bei dem Weg aus der Isolation sind interdisziplinäre Wissenszentren, die den Brückenkopf in neue Forschungsgebiete bilden und somit für eine zukunftssichere Forschungslandschaft direkt mitverantwortlich sind. Entscheidend dabei ist, dass sich die Interdisziplinarität nicht in der Aneinanderreihung separat erarbeiteter Teillösungen erschöpft, sondern durch einen gemeinschaftlichen Schaffungsprozess ihren Ausdruck findet. Bestes Beispiel hierfür ist das Auftauchen neuer Disziplinen wie Bioinformatik, Mechatronik oder molekulare Medizin, die über das einfache Zusammenführen von Biologie und Informatik, Mechanik und Elektronik oder Biochemie und Medizin hinausgehen. Dabei werden die neuen Disziplinen mit ihren übersummativen Eigenschaften und Methoden der Suche nach Antworten auf komplexere Fra-
gestellungen gerecht, die einem sukzessive tiefer reichenden Verständnis unserer Welt entspringen. Interdisziplinarität ist folglich die logische Konsequenz einer nach Wissen strebenden Gesellschaft und somit zugleich Kondensationskeim zukünftiger Forschungsbereiche. Deutschland hat beste Voraussetzungen langfristig bei der interdisziplinären Spitzenforschung dabei zu bleiben. Die breite Bildungsschicht der Bevölkerung ist das Fundament für diese Bestrebung und ein fruchtbarer Boden für die aus der Interdisziplinarität knospenden Innovationen, aus deren Früchten sich die Wirtschaftskraft unseres Landes nährt. Im Gegensatz zu den USA oder der Schweiz kann sich Deutschland nicht auf einen steten Zufluss an immigrierenden High-Potentials verlassen und ist daher angewiesen diese selbst auszubilden. Investitionen in Bildung müssten demzufolge noch höhere Priorität genießen, um Deutschlands Rolle in Wissenschaft und Forschung zu festigen und den damit korrelierenden Wohlstand zu bewahren.
— Unternehmensbeitrag Sanofi-Aventis —
Arzneimittelindustrie stärkt den Standort Deutschland Im Gespräch: Dr. Martin Siewert ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und zugleich im Konzern weltweit für die Fertigung steriler und inhalierbarer Arzneimittel verantwortlich. Beim Ausbau der Kapazitäten für die Herstellung von Insulinpens hat der approbierte Apotheker auf den Standort Deutschland gesetzt.
Der Standort Deutschland ist für Sanofi-Aventis eng mit der Geschichte der Insulinherstellung verknüpft, die in Höchst schon im Jahr 1923 begann. Heute wird das lebenswichtige Hormon mit Hilfe von Coli-Bakterien in modernen biotechnologischen Anlagen produziert.
Herr Dr. Siewert, welche Rolle spielt die Pharmaindustrie für die Zukunft Deutschlands? Die Pharmaindustrie hat in zweierlei Hinsicht eine ganz wesentliche Bedeutung für die Zukunft Deutschlands: volkswirtschaftlich und für die Gesundheit der Bevölkerung. Unsere Branche leistet mit mehr als 110 000 Arbeitsplätzen und einem Jahresumsatz von mehr als 30 Milliarden Euro einen wesentlichen Beitrag zur deutschen Volkswirtschaft. Allein Sanofi-Aventis trägt mit 10 000 Mitarbeiten und 4 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland dazu bei. Ebenso wichtig ist aber der Aspekt Gesundheit und Arbeitskraft der Bevölkerung, der sich im globalen Konkurrenzkampf mit den jungen und vitalen Marktwirtschaften Asiens oder Lateinamerikas zu einem maßgeblichen Wettbewerbsfaktor entwickelt. Auch in dieser Hinsicht ist Deutschland wie kaum ein anderes Land in Zukunft auf eine leistungsstarke pharmazeutische Industrie angewiesen, die für eine älter werdende Bevölkerung neue Medikamente erforscht, entwickelt und herstellt. Welchen Beitrag leistet Sanofi-Aventis dazu? Unsere modernen Insuline beispielsweise sind echte Innovationen »made in Germany«, von der Forschung angefangen, über die biotechnologische Produktion und die pharmazeutische Fertigung bis hin zu den Medizinprodukten, den Pens, die ebenfalls in Frankfurt entwickelt und hergestellt werden. Ein Drittel unserer 10 000 Beschäftigten in Deutschland ist heute in diesem Hochtechnologiebereich tätig – einem Kompetenzzentrum für Diabetes und Insuline, das in der Welt seinesgleichen sucht. Von Deutschland aus versorgen
wir die Welt mit Exporten in mehr als 100 Länder. Vom medizinischen Nutzen der modernen Insuline profitieren die Patienten ganz erheblich und der Wirtschaftsstandort Deutschland wird gestärkt. Wird Sanofi-Aventis seine Aktivitäten hierzulande beibehalten oder gar ausbauen? Wir blicken in Deutschland stolz auf eine 140jährige Unternehmensgeschichte zurück. In jüngster Vergangenheit haben wir in unser Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionszentrum mehr investiert als jemals zuvor. Seit dem Jahr 2000 sind rund 1,7 Milliarden Euro vor allem in den Ausbau von Schlüsseltechnologien wie der Biotechnologie und in die Fertigung von Medizinprodukten geflossen. Wie es weitergeht, ist von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen abhängig. Wie nachdrücklich fühlen Sie sich von der Politik unterstützt? Der Kostendruck im Gesundheitswesen ist enorm, nicht zuletzt durch die demographische Entwicklung. Das darf aber nicht zu Kostendämpfung um jeden Preis führen, was letztlich irreversibel der Volkswirtschaft und der Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland schadet. Daher ist eine intensive und zugleich sensible Vernetzung von Forschungs-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik in Deutschland gefragt. Für die Zukunft wird es entscheidend sein, dass Arzneimittelfortschritt wieder angemessen anerkannt und honoriert wird. Wir haben unser Bekenntnis zum Pharmastandort Deutschland immer wieder erneuert. Jetzt vertrauen wir darauf, dass die Politik die Weichen so stellt, dass Deutschland vom wirtschaftlichen ebenso wie vom medizinischen Potenzial dieser Industrie auch zukünftig profitieren kann.
Gesundheit im Fokus Der Pharmakonzern Sanofi-Aventis beschäftigt weltweit 100 000 Mitarbeiter. Etwa jeder Zehnte davon arbeitet in Deutschland, der größten Landesorganisation des Unternehmens außerhalb Frankreichs. Das heutige Kerngeschäft sind innovative verschreibungspflichtige Medikamente und Medizinprodukte für die Therapie und Vorsorge weit verbreiteter Krankheiten. Sanofi-Aventis entwickelt sich zum breit aufgestellten Gesundheitskonzern. Bereits heute verfügt das Unternehmen in seinem balancierten Portfolio über Generika, frei verkäufliche Arzneimittel, Impfstoffe und Produkte für die Tiergesundheit.
In seinem neuen Werk für Medizinprodukte fertigt Sanofi-Aventis täglich bis zu einer Million Insulin-Pens. 150 Millionen Euro wurden dafür in Deutschland investiert.
Dr. Martin Siewert Vorsitzender der Geschäftsführung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Sanofi-Aventis ist das einzige der zehn größten Pharmaunternehmen weltweit, das in Deutschland in großem Umfang Forschung & Entwicklung betreibt und zugleich auf allen Stufen der pharmazeutischen Wertschöpfungskette breit vertreten ist – im Industriepark Frankfurt-Höchst mit rund 8 000 Mitarbeitern, sowie durch die Marketingund Vertriebszentrale mit Sitz in der Hauptstadt Berlin.
in|pact media Verlag
Seite 12
— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE BANK —
Blick voraus: Zukunftsmacher für Deutschland
Dieses Innovationspotenzial erlebt die Deutsche Bank täglich, besonders in Gesprächen mit ihren mittelständischen Kunden. Mit zukunftsweisenden Ideen und gut durchdachter Unternehmensführung erobern sie von Deutschland aus den Weltmarkt – zum Beispiel im Bereich Umwelttechnik. Das Erkennen solch innovativer Technologien und die Investition in zukunftsweisende Projekte sind erfolgsentscheidend. Die Deutsche Bank berät und unterstützt die Unternehmen bei ihren Vorhaben. Gerade in der Krise können Investitionen in effiziente Maßnahmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Der Mittelstand bildet dabei das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und wird auch Motor des kommenden Aufschwungs sein. Deshalb hat die Deutsche Bank – trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds – die Kreditvergabe an mittelständische Kunden in den letzten 12 Monaten konstant gehalten und hält derzeit erhebliche ungenutzte Kreditlinien für ihre Firmenkunden bereit. Denn nach wie vor geht Deutschlands Exportstärke von kleinen und mittelgroßen Firmen aus: So lag der Warenexport im ersten Halbjahr dieses Jahres bei 521,6 Milliarden Dollar – und damit nur knapp hinter dem Spitzenreiter China.
von Jürgen Fitschen
Deutschland braucht Menschen, die kreativ und flexibel agieren. Durch ihren Mut und Unternehmergeist tragen sie entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes bei und prägen das Bild vom »Land der Ideen«.
Foto: Senior Experten Service GmbH (SES) / www.ses-bonn.de
Deutschland – Land der Ideen
Foto: ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG
Foto: imcube Media
sichtbar. Unter dem Dach der Standortinitiative »Deutschland – Land der Ideen« von Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft ermöglicht die Deutsche Bank bereits im fünften Jahr den Wettbewerb. Als exklusiver Partner dieser größten Veranstaltungsreihe der Welt zeichnet sie unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler seit 2006 täglich Innovationen »Made in Germany« in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Soziales und Bildung aus. Dabei präsentiert ein »Ausgewählter Ort« mit einer eigenen Veranstaltung seine Idee der breiten Öffentlichkeit. So machen die Preisträger die Gestaltungskraft unseres Landes im Großen wie im Kleinen erlebbar. Im vergangenen Jahr ernannte eine fachkundige Jury aus mehr als 2.000 Bewerbungen die besten 365 zu »Ausgewählten Orten im Land der Ideen«. Insgesamt sind seit Beginn des Wettbewerbs rund 1.300 Preisträger ausgezeichnet worden. Die ständig steigende Bewerberzahl zeigt, dass es noch viele innovative und zukunftsweisende Ideen in Deutschland gibt. All jene, die mit Know-how, Engagement und Leidenschaft neue Wege gehen und dadurch andere inspirieren, rückt die Deutsche Bank auch im kommenden Jahr ins Rampenlicht und verleiht ihnen die Auszeichnung »Ausgewählter Ort im Land der Ideen«. Damit ermöglicht sie ein einzigartiges Netzwerk aus engagierten Bürgern, Vertretern der Politik, innovativen Wissenschaftlern und beherzten Unternehmern, das täglich wächst. Foto: Bosch Rexroth AG - Hydraulics
Foto: CIPSM am Helmholtz Zentrum München
Deutschlands Ruf als Wirtschaftsstandort ist hervorragend: »Made in Germany« steht im In- und Ausland für Qualität und Präzision, visionäres Denken sowie durchdachte Produkte. Dies zeigt auch der Nation Brands Index: Deutschland hat weltweit das beste Image – noch vor Japan und den USA. Damit unser Land wettbewerbsfähig bleibt, sind gerade in der Krise Engagement und Unternehmergeist gefragt. Die Voraussetzungen hierfür sind gut: Deutschland zählt zu den am höchsten entwickelten Industrienationen und den innovativsten Volkswirtschaften. Sein Ausbildungssystem ist eines der besten der Welt und die Qualifikation seiner Fachkräfte international hoch angesehen. Die auch in der Krise relativ stabil bleibenden Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowohl von staatlicher wie von privatwirtschaftlicher Seite unterstreichen die Bedeutung von Innovationen für den Wirtschaftsstandort. Sie bilden die Grundlage für Beschäftigung, Produktivität und Wohlfahrt, wie eine aktuelle Studie von Deutsche Bank Research belegt. Das gilt insbesondere für das rohstoffarme Deutschland, dessen Ressourcen in kapital- und wissensintensiven Bereichen liegen. Deshalb muss sich Deutschland auf das besinnen, was es besonders gut kann: neue Ideen entwickeln und erfolgreich umsetzen. Das Potenzial, das in Deutschland steckt, macht die Deutsche Bank mit dem bundesweiten Innovationswettbewerb »365 Orte im Land der Ideen«
Deutschland ist nicht nur eine Exportnation, sondern auch ein Land der Ideengeber und Erfinder. 2008 stammte die zweithöchste Anzahl an europäischen Patentanmeldungen aus Deutschland – mit insgesamt 26.653 Erfindungen. Dies entsprach einem Wachstum von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das gesellschaftliche Innovationsklima ist hierfür mitentscheidend: Denn Wissen und Entschlossenheit setzen das Potenzial einer Volkswirtschaft frei. In einer Gesellschaft mit aufgeschlossenen Menschen treffen Neuerungen auf mehr Akzeptanz. Dies stärkt den Wirtschaftsstandort, an dem auch die Deutsche Bank ihre Wurzeln hat. Deshalb engagiert sie sich aktiv für ihren Heimatmarkt: Durch den Wettbewerb »365 Orte im Land der Ideen« trägt sie zur aktiven Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur bei. Dieses Netzwerk gilt es zu nutzen und auszubauen – damit »Made in Germany« ein weltbekanntes Markenzeichen und Gütesiegel bleibt. Gerade in der Krise steckt die Chance, Gewohntes zu überdenken und neue Wege einzuschlagen. Das zeigen die vielen Innovationstreiber in Deutschland, die jetzt handeln, um gestärkt aus dieser schwierigen Zeit zu gehen. Sie haben Vorbildcharakter und stehen exemplarisch für die Ideenvielfalt, die Deutschland fit für die Zukunft macht. Diese Menschen unterstützt die Deutsche Bank. Im kommenden Jahr werden weitere Jürgen Fitschen, Deutschlandchef und 365 Zukunftsmacher hinzukommen – Mitglied des Vorstands Willkommen im Land der Ideen! der Deutschen Bank
Ideen für Deutschland. Jetzt noch bewerben für 2010! Die Deutsche Bank führt bereits seit 2006 gemeinsam mit der Initiative »Deutschland - Land der Ideen« unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler den Wettbewerb »365 Orte im Land der Ideen« durch und sucht auch für 2010 die besten Ideen für Deutschland. Alle Ideenträger, die mit Knowhow und Leidenschaft beweisen, dass in Deutschland Zukunft gemacht wird, können sich noch bis zum 3. Oktober um den Titel »Ausgewählter Ort 2010« bewerben: www.365-orte.land-der-ideen.de.
Center for Integrated Protein Science, München www.cipsm.de
Bosch Rexroth, Elchingen www.boschrexroth.de
ebm papst, Mulfingen www.ebmpapst.com
imcube Media, Berlin www.imcube.de
Zum 20-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung werden darüber hinaus solche Ideen mit einem Sonderpreis ausgezeichnet, die für das Zusammenwachsen Deutschlands stehen.
in|pact media Verlag
Seite 13
Qualität, Schönheit, Innovation »Made in Germany« ist heute viel mehr als ein Qualitätsmerkmal.
von Jürgen W. Heitmann / Redaktion
Es ist Tag zwei auf der IFA, der weltgrößten Messe für Unterhaltungselektronik. Und es ist Frieder C. Löhrers Auftritt. Im blendend weißen Ambiente, Markenzeichen der Firma Loewe, tritt Löhrer neben seinen TechnikVorstand. Er verkündet, dass Loewe den Ausbau seiner »Galerien« vorantreiben werde, der Premium-Boutiquen in den Metropolen, in denen ausschließlich Loewe-Geräte verkauft werden. Bis Ende des Jahres sollen knapp 250 jener exklusiven Verkaufsstellen entstehen. »Investitionen in schwierigen Zeiten zahlen sich aus«, erklärt Löhrer. Ein Aufschwungsignal – mitten in der Wirtschaftskrise. Auf derselben IFA erklärt der Geschäftsführer des deutschen TV-Gerätebauers Metz, Norbert Kotzbauer, dass ein steter Preisverfall die Branche bedrohe. Ein »Werteverfall« sei das, sagt Kotzbauer. Schwierigkeiten sieht der Geschäftsführer dennoch nicht. Man werde damit zurechtkommen, erklärt er. In Deutschland wurde die »Braunsche« Kathodenstrahlröhre erfunden, Grundlage für den ersten Fernseher. Doch die Produktion von Fernsehern ist lange keine deutsche Domäne mehr. Japanische und koreanische
Hersteller geben hier den Ton an. Die technische Entwicklung ist rasant, der Preiskrieg mörderisch. Von einstmals vielen haben nur drei deutsche Unternehmen ihn überlebt: Metz, TechniSat – und Loewe. Die Journalisten sind verblüfft. Sie wollen verstehen, warum die Deutschen so erfolgreich sind. Des Rätsels Lösung: Sie setzen nicht auf Preisdumping, sondern auf technische Innovationen, auf Qualität, auf Design – und auf Exklusivität. In dieser hart umkämpften Sphäre wird deutlich, was »Made in Germany« eigentlich ausmacht. Es ist längst nicht mehr nur ein Qualitätssiegel. »Made in Germany« ist eine Marke, ein Image. Es besagt: Hier wird nicht nur Qualität produziert, sondern vorausgedacht. Ausgeklügelte Technik, Innovationen und neue Strategien – das alles klingt mit in »Made in Germany«. Und ein starkes Industriedesign: In dieser Hinsicht haben deutsche Produkte den besten Ruf. Loewe, Metz und TechniSat haben einen ausgezeichneten technischen Ruf, doch sie sind vor allem auch Designmarken. Deutsche Autos gelten zwar als zuverlässig, aber vor allem als traumhaft schöne Produkte. Wie die Leica-Kamera. Die
Schuhe von Adidas und Puma. Die Türklinken von FSB, die Armaturen von Dornbracht oder Grohe, die medizinischen Geräte der B.Braun Melsungen AG, die Brillen von Rodenstock oder die Werkzeuge und pneumatischen Komponenten von Festo. Oder die Entwürfe des Designers Hartmut Esslinger für Apple, der die Gestaltung der Computer-Hardware revolutionierte. Im Messesaal auf der IFA schütteln die Journalisten nach der Loewe-Pressekonferenz mit den Köpfen. »Wie haben die das geschafft?«, flüstert einer seinen Nachbarn zu. Vor vier Jahren war Loewe beinahe weg vom Fenster. Das Traditionsunternehmen, das 1931 den ersten elektronischen Fernseher erfand, war so gut wie pleite. Statt aufzugeben, entwickelten Vorstand und Betriebsrat einen massiven Sparplan. Die Arbeitnehmer verzichteten auf Gehalt. In den heimischen Labors wurde eine neue elektronische Steuerung entwickelt. Sie gewinnt Preise, jedes Jahr wieder. Loewe hat nicht noch einmal den Fernseher erfunden. Das Unternehmen hat sich selbst neu erfunden. Auch dies ist eine Kompetenz »Made in Germany«.
— Unternehmensbeitrag LAMY —
Spitzenqualität und hervorragendes Industriedesign Der Premium-Schreibgerätehersteller Lamy designt und fertigt ausschließlich in Deutschland. Geschäftsführer Bernhard Rösner erklärt im Interview, warum es funktioniert. Herr Rösner, wer kauft im Zeitalter der Laptops Füllfederhalter? Mehr Menschen, als gemeinhin vermutet wird. Schreiben mit der Hand ist eine ganz besondere Ausdrucksform,
seine Persönlichkeit darzustellen. Das Schreibgerät ist außerdem ein Accessoire, vor allem für den Mann. Sie designen und fertigen alle Schreibgeräte am Standort Heidelberg. Wie schaffen Sie das angesichts des Preisdrucks? Spitzenqualität und ein hervorragendes Industriedesign – dies sind unsere großen Stärken. Wir designen und fertigen mit deutschen Löhnen, also müssen unsere Produkte das rechtfertigen. Ich bin überzeugt, dass ein Lamy in Lamy-Qualität nicht im Ausland hergestellt werden kann. Wir sind nicht im Niedrigpreissegment vertreten. Wir wollen auch nicht in dieses Umfeld, weil wir dann mit »Made in Germany« nicht wettbewerbsfähig wären. Wie sehr leiden Sie unter der Wirtschaftskrise? Gar nicht. Wir haben alleine in Deutschland 6.000 Schreibwarenfachhändler und zusätzlich ein interessantes Industriegeschäft. Mit dem europäischen Ausland und den Märkten Amerika, Südamerika und Asien haben wir ein
weiteres sicheres Standbein. Ich bin sehr zufrieden mit dem Abverkauf unserer Produkte, auch in der Krise. Welche Rolle spielt es für den Erfolg, dass Lamy ein Familienunternehmen ist? Die klare Eigentümerstruktur und ein solider, verantwortungsvoller Umgang mit den Finanzen erlauben uns, unsere Philosophie der Unabhängigkeit zu leben. Wir sind ein mittelständisches Familienunternehmen mit einer Unternehmensbilanz, die ohne Bankverbindlichkeiten auskommt.
in|pact media Verlag
Seite 14
— Unternehmensbeitrag SALZGITTER AG —
Neues Gießverfahren für Leichtbaustahl Die Salzgitter AG baut mit dem Investitionsprogramm »Salzgitter Stahl 2012« ihre Position als Hersteller hochwertiger Stahlprodukte weiter aus.
Die Salzgitter AG investiert in eine weltweit einzigartige Technologie zum Gießen von Stählen. Die Vorteile der Bandgießtechnologie – BCT® – Belt Casting Technology – sind erhebliche Energie- und CO2-Einsparungen im Vergleich zur konventionellen Stahlherstellung. Dieser wichtige Entwicklungsschritt ist Teil des strategischen Investitionsprogramms »Salzgitter Stahl 2012«. Hiermit baut der Stahl- und Technologie-Konzern seine Position als Nischenanbieter mit Premiumprodukten weiter aus. »Dieses anspruchsvolle Vorhaben von 1,7 Mrd. Euro ist auf das übergeordnete Konzernziel ausgerichtet: Sicherung der unternehmerischen Eigenständigkeit durch Profitabilität und Wachstum«, erklärt Hans Fischer, Vorstand Stahl der Salzgitter AG. Der Konzern wird mit diesen Investitionen seine Offensive in hochwertige Stahlprodukte vorantreiben. Aufgegliedert ist das Gesamtprogramm in mehrere Teilprojekte der Gesellschaften Salzgitter Flachstahl, Peiner Träger und Ilsenburger Grobblech sowie der Realisierung von HSDStählen durch die »BCT«-Bandgießtechnologie. Die Entwicklung dieser neuartigen HSD®-Stahlgüten (High Strength and Ductility) wurde von der Forderung nach immer leichteren, besser zu verarbeitenden und ressourcenschonend zu produzierenden Werkstoffen vorangetrieben. Sie werden in Kooperation mit Corus entwickelt. Aufgrund ihrer Legierungszusammensetzung können HSD®-Stähle nicht über das konventionelle Brammen-
stranggussverfahren hergestellt werden. Der Einsatz von HSD®-Stahlblechen im Automobil trägt zur Ressourcenschonung bei: Es können leichtere, Kraftstoff sparende Fahrzeuge konstruiert werden. Diese Stähle vereinen die Vorteile von sehr hoher Festigkeit und exzellenter Umformbarkeit und haben gegenüber konventionellen Stählen eine 5 % niedrigere Dichte. Das Projekt zur weltweit erstmaligen Realisierung dieser Anlagentechnologie im Industriemaßstab umfasst den Bau der Bandgießanlage. Mit dieser Technologie wird der Stahl aus dem Peiner Stahlwerk zu 15 mm dicken Blechen produziert. Zur Weiterverarbeitung am Standort Salzgitter wird ein vorhandenes Walzgerüst modifiziert. Die primären Umwelteffekte ergeben sich durch die Herstellung des Stahles in der geringen Dicke, welche die zum Walzen erforderliche Energie deutlich reduziert. Das Vorhaben wurde unter anderem mit der TU Clausthal entwickelt und wird nun mit dem Kooperationspartner SMS Siemag AG realisiert. Es wird aufgrund der Umwelteffekte mit einem Investitionszuschuss von rund 19 Mio. Euro im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt. Die Anlage soll 2011 in die Heißinbetriebnahmephase gehen.
Gut verformbar und doch besonders fest: HSD-Stahl
— Unternehmensbeitrag Günzburger Steigtechnik —
Mit Steigtechnik »Made in Germany« auf dem Höhenflug Innovativ, erfolgreich und ausgezeichnet: Günzburger Steigtechnik erhält Großen Preis des Mittelstandes – Sonderkonstruktionen international sehr gefragt.
Günzburg (jm) »Made in Germany!« Das ist für die Günz-
burger Steigtechnik GmbH keine Floskel aus der Vergangenheit, sondern die Formel für eine erfolgreiche Zukunft. Das Unternehmen, das seine hochwertigen Steigtechniklösungen seit 110 Jahren ausschließlich am Firmensitz in Günzburg (Bayern) fertigt, steigerte zuletzt nicht nur kontinuierlich die Zahl der Mitarbeiter, sondern auch Produktionsfläche, Exportanteil und Jahresumsatz. »Qualität aus Deutschland kommt an. Auch in Zukunft!«, sagt Ferdinand Munk, der Geschäftsführer des Unternehmens, und verweist auf die jüngsten Erfolge. Mit einem Rekordumsatz von über 28 Millionen Euro war das Geschäftsjahr 2008 das erfolgreichste Jahr aller Zeiten für den innovativen Steigtechnikspezialisten, der damit seinen Gesamtumsatz innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelte, und sich ganz aktuell über eine besondere Ehrung freuen darf: Die Günzburger Steigtechnik ist einer von vier Preisträgern aus Bayern, die im September mit dem Großen Preis des Mittelstandes 2009 ausgezeichnet wurden. Die Gründe für den Erfolg sieht Ferdinand Munk unter anderem im Know-how der in Deutschland ausgebildeten Mitarbeiter. »Diese sind der Garant für laufende Innovationen, höchste Qualität bei den Produkten und unseren hervorragenden Service.« Nicht umsonst heben sich die Qualitätsprodukte der Günzburger Steigtechnik GmbH vom
Massenmarkt ab. »Wir bieten unseren Kunden immer einen Mehrwert«, sagt Munk und fügt als Beispiel den rutschsicheren Leiternschuh »nivello« an. Dieser sorgt über ein flexibles Gelenk dafür, dass die Leiter stets mit der vollen Auflagefläche auf dem Untergrund aufsteht. Für seine clevere Innovation, die höchste Standsicherheit garantiert, ist der Steigtechnikspezialist bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Im Jahr 2009 brachte die Günzburger Steigtechnik gleich zwei Innovationen auf den Markt: Zum einen die ergonomische Griffzone »ergo-pad« für Stufenleitern, die dem Anwender ein besonders Rücken schonendes Mit Sonderkonstruktionen wie dieser Dockanlage für die Flugzeugwartung ist die Günzburger Tragen ermöglicht. Zum anderen die clevere Steigtechnik GmbH international sehr erfolgreich. »roll-bar«-Traverse für Sprossenleitern. Diese erhöht nicht nur die Standfestigkeit, sondern in erster Linie Roll- oder Klappgerüsten sowie Podeste und Sonderkonden Komfort beim Standortwechsel, weil der Anwender die struktionen für industrielle Anwendungen. Mit DockanlaSteighilfe schnell, Kraft sparend und Rücken schonend von gen und speziellen Bühnen für die Wartung von Flugzeugen A nach B rollen kann. Alle Steigtechniklösungen aus Günzsowie Nutz- und Schienenfahrzeugen ist das Unternehmen burg tragen das GS-Gütesiegel für Geprüfte Sicherheit und in ganz Europa erfolgreich. Der Produktbereich der Sonderverfügen über 15 Jahre Qualitätsgarantie. Produkte der konstruktionen boomt regelrecht. Zum Erfolg tragen auch Günzburger Steigtechnik GmbH sind Leitern für den gedie jüngst neu entwickelten Betankungsleitern bei, die künfwerblichen und privaten Gebrauch, aber auch alle Arten von tig weltweit auf fast allen Flughäfen zum Einsatz kommen.
in|pact media Verlag
Seite 15
— Unternehmensbeitrag DUISBURGER HAFEN AG —
»Wir sind mit unserer Dienstleistung dort, wo man uns braucht« Der Duisburger Hafen (duisport) als eine der führenden Logistik-Drehscheiben Europas setzt Zeichen für eine starke »Zukunft Deutschland«. Der Vorstandsvorsitzende Erich Staake im Gespräch.
Jobmaschine duisport, was verbirgt sich dahinter? In den vergangenen zehn Jahren konnten wir die Zahl der direkt und indirekt vom Hafen abhängigen Arbeitsplätze von 20.000 auf über 36.000 steigern. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise zeigt sich nun die Qualität des Standortes, so dass es in punkto Erich Staake, Arbeitsplätzen bisher zu keinen VerVorstandsvorsitzender duisport werfungen gekommen ist. »Von der Straße auf die Schiene« – für duisport keine Floskel. Pro Jahr verlagern wir über 80.000 LKW-Bewegungen auf die Schiene. Mit unserer Tochter duisport rail stärken wir besonders den regionalen Güterverkehr. Gerade Konzerne wie Bayer, Metro oder Lanxess nutzen unsere Shuttleverbindungen in der Rhein-Ruhr Region bis hinein ins östliche Westfalen. Ihre Kundenorientierung gilt besonders dem Mittelstand. Ein Großteil unserer Kunden besteht aus mittelständischen Unternehmen. Hier steht besonders der partnerschaftliche Umgang im Vordergrund. Wir unterstützen deshalb die Unternehmen gezielt mit unserem breiten Dienstleistungsangebot. So etwa im Bereich Verpackungslogistik, wo wir zurzeit eine der modernsten Verpackungs-
anlagen und Schwergut-Umschlagplätze Europas bei uns im Hafen errichten. Stärkung der Region und internationale Drehscheibe – Ihnen gelingt beides. Im zurückliegenden Jahr haben wir zusammen mit der Immobilientochter der RAG das Joint Venture logport ruhr gegründet. Hier treiben wir die Umwandlung ehemaliger Bergwerksareale in Wertschöpfende Logistikzentren voran. Darüber hinaus forcieren wir auch unsere internationale Ausrichtung und gehen dort hin, wo der Kunde uns braucht. So haben wir im vergangenen Jahr eine Dependance in Shanghai gegründet, nicht zuletzt, weil sich dort in den letzten Jahren viele deutsche Maschinen- und Anlagebauer angesiedelt haben. Umgekehrt ist es natürlich auch unser Bestreben, möglichst viele internationale Warenströme nach Duisburg zu ziehen. Ihr jüngster Coup feiert demnächst Richtfest … Evian und Volvic werden künftig direkt von der Quelle zum Hafen gebracht, natürlich auf der Schiene. Auf unserem logport-Areal wird auf über 70.000 m² ein Logistikzentrum für Danone Waters errichtet. Gerade haben wir Richtfest gefeiert, Anfang kommenden Jahres wird der Betrieb aufgenommen und so werden weitere 60 Arbeitsplätze entstehen.
— Unternehmensbeitrag FUJITSU —
Industrie im Wandel: Die Vordenker der Green IT Green IT – nicht nur eine Frage der Technik Was bedeutet Green IT für Sie? Die aktuelle Diskussion geht vor allem darum, wie der Energieverbrauch in der IT gesenkt werden kann. Green IT reicht aber viel weiter. Der wichtigste – und zukunftsweisendste – Aspekt von Green IT ist wohl, wie durch den Einsatz von IT-Lösungen in anderen Sektoren Energie eingespart werden kann. Dabei denke ich an Gebäudetechnikoder Videokonferenzlösungen. Hier lässt sich nicht nur der Energieverbrauch reduzieren, hier lohnt es sich, komplette Prozesse neu zu denken – in Richtung »Dematerialisierung« von bislang nötigen Ressourcen vor Ort, zum Beispiel. Sind energieeffiziente Lösungen wirklich schon marktreif? Die Entwicklung geht mit großen Schritten voran. Wir sehen CPUs, die immer mehr Leistung bei immer weniger Energieverbrauch liefern – moderne Server benötigen da-
her unter Volllast weniger Strom als alte »im Leerlauf«. Wir selbst haben PCs und Monitore entwickelt, die im RuheModus keinerlei Strom mehr verbrauchen. Ab wann lohnt sich die Investition in energieeffiziente Lösungen für ein Unternehmen? Green IT-Konzepte helfen nicht nur unserer Umwelt, sondern lösen auch handfeste Kostenprobleme. Server verursachen heute mehr Energie als Investitionskosten, und ältere Systeme müssten bei einer Gesamtkostenbetrachtung sofort abgeschaltet und ausgetauscht werden. Neue Infrastruktur kann in vielen Fällen komplett aus den eingesparten Energiekosten finanziert werden – und das gilt durchaus auch für kleine und mittlere Unternehmen. Wie steht es mit der Nachfrage? In Großunternehmen, aber auch in der öffentlichen Ver-
waltung steht das Thema längst auf der Agenda – und ist deutlich in Ausschreibungen gefordert. Allerdings gibt es bei mittelständischen Unternehmen immer noch Aufklärungsbedarf. Hier muss sich erst die Erkenntnis durchsetzen, dass Green IT nicht eine Spinnerei für Umweltaktivisten ist, sondern – neben dem wichtigen Umwelteffekt – auch einen klaren Geschäftsnutzen bringt, etwa durch Kostenersparnis auf der Energierechnung. Eine zunehmend strengere EU-Gesetzgebung wird sicher dazu beitragen, die Nachfrage noch weiter zu erhöhen. Dr. Bernd Kosch, Head of Environmental Technologies bei Fujitsu
Gerecht aus der Krise. Die Steuerzahler entlasten. Verantwortungslose Spekulanten haben durch ihre Gier unsere Wirtschaft an den Abgrund getrieben. Die Politik musste mit vielen hundert Milliarden Euro eingreifen, um die Ersparnisse der Bürger zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern. Das konnte nur der Staat. Das war notwendig, aber teuer. Jetzt stellt sich die Frage, wer zahlt die Zeche? Es ist nur gerecht, wenn die Kosten der Krise auch von denjenigen bezahlt werden, die sie verursacht haben. Um die Spekulanten zur Kasse zu bitten und die Steuerzahler zu entlasten, müssen Geldgeschäfte mit einer Finanzmarktsteuer in Zukunft besteuert werden. So viel Gerechtigkeit muss sein! Deutschland braucht eine Regierung, die die Finanzmärkte energisch zügelt, Managereinkommen begrenzt und Steueroasen hart bekämpft. Wir müssen dafür sorgen, dass Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein belohnt und egoistische Gier geächtet werden. So viel Klarheit muss sein! Zügellose Märkte haben diese Krise verursacht und beschwören die nächste herauf. Sicheren Wohlstand gibt es nur im Gleichgewicht von Markt und Staat. Wir bauen ein starkes und solidarisches Deutschland. So viel Sicherheit muss sein!
Am 27. Septemb
er
SPD wählen!
Unser Land kann mehr. Frank-Walter Steinmeier muss Kanzler werden. Impressum: SPD-Parteivorstand, Wilhelmstr. 141, 10963 Berlin
in|pact media Verlag
Seite 16
Wohin gehen die Milliarden? Mit dem Konjunkturpaket II fließen zehn Milliarden Euro in die deutsche Infrastruktur. Die Hälfte der Gelder ist bereits verplant.
von Angelika Friedl / Redaktion
Ein Hoch auf die amerikanischen Pleitebanken! Das meinen zumindest Lehrer und Schüler der Wald-Oberschule in Berlin-Charlottenburg. Denn chemische und physikalische Experimente mussten sie bislang in einem alten Schuppen abhalten. Vor kurzem wurde das Dauer-Provisorium, das nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schnell errichtet wurde, endlich abgerissen. Die Bauarbeiter werkeln bereits an dem neuen Haus für die Naturwissenschaften. Zwei Millionen Euro wird es kosten, das Geld stammt aus dem Konjunkturpaket II. Schulen und Hochschulen sind die Hauptnutznießer des staatlichen Geldregens. Entweder um neue Gebäude zu errichten oder um ältere Bauten zu sanieren. Vor allem soll – so steht es im »Zukunftsinvestitionsgesetz« – die energetische
Gebäudesanierung vorangetrieben werden. Auch reparaturbedürftige Kitas und Krankenhäuser kommen in den Genuss der Förderung. Es können aber auch Lärmschutzmauern gebaut werden, die den Lärm von Schnellstraßen und Autobahnen reduzieren. Ein kleinerer Teil aus dem Fördertopf ist zudem für Bildungs-Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen – wie zum Beispiel neue Laptops für Schulen. Bislang jedoch schien das Konjunkturprogramm seine Wirkungen nicht richtig zu entfalten. Einzelne Länder wie Thüringen oder Schleswig-Holstein, das mehr als 430 Millionen Euro investieren will, haben angeblich noch überhaupt keine Bundesmittel beantragt. Uwe Zimmermann vom Deutschen Städte- und Gemeindebund hält entsprechende Zeitungsberichte für übertrieben. »Die sind zum Teil falsch«, erklärt er. Etwa die Hälfte der zur Verfügung stehenden zehn Milliarden Euro sei bereits verplant. Der Grund für den schleppenden Gang ist simpel: Der Abruf der Gelder aus Berlin ist nur das letzte Glied in einer langen Kette. »Thüringen zahlt erst einmal Abschlagszahlungen an die Firmen, sammelt Rechnungen und holt
sich dann in fünf bis sechs großen Tranchen das Geld beim Bund«, sagt Bernd Edelmann vom Thüringer Innenministerium. Die ersten Millionen seien außerdem vor kurzem abgerufen worden. Bislang wurden im Freistaat schon über 2.000 Projekte genehmigt mit einem Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro. Die meisten Bauarbeiten starteten allerdings erst in den vergangenen Wochen. Schließlich müssen die Richtlinien des Vergabeverfahrens eingehalten werden. Teilweise erst im Frühjahr wurden die Listen der Förderprojekte zusammengestellt. Dann müssen die Bauämter die Maßnahmen genehmigen, die Leistungen werden ausgeschrieben und anschließend vergeben. Erst dann können die Firmen mit den Bauarbeiten beginnen. So erklärt es sich, dass zum Beispiel Berlin – ausgestattet mit 411 Millionen – Mitte Juni erst eine Million Euro aus dem Staatssäckel beantragt hat. Mitte September sei man aber schon bei 12,6 Millionen Euro angekommen, wie ein Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen erklärt. Im Herbst wird es also richtig losgehen – und bis Ende 2010 ist der Griff in den Fördertopf noch möglich.
»Besser jetzt gesund schrumpfen« Wie schnell wird der Mittelstand aus der Krise kommen? Interview mit Prof. Dr. Frank Wallau, kommissarischer Geschäftsführer des Instituts für Mittelstandsforschung IfM Bonn
Interview Folker Lück / Redaktion
Ein Ende der Wirtschaftskrise deutet sich an. Wird der deutsche Mittelstand Zugpferd oder Nachzügler in der nächsten Aufschwungphase sein? In der Summe ist der deutsche Mittelstand eher ein Konjunkturnachzügler. Dennoch werden wir in nächster Zeit sicherlich quer durch alle Branchen Firmen sehen, die sehr zügig wieder aufholen, etwa die exportorientierten Mittelständler. Andere Unternehmen, die eher binnennachfrageorientiert aufgestellt sind, haben bisher nicht so stark unter der Wirtschaftskrise gelitten. Hier kann es aber noch zu Problemen kommen, wenn die vielen Kurzarbeits-Vereinbarungen auslaufen und die Arbeitslosenzahlen dann – wie kürzlich prognostiziert – auf 4,1 Millionen ansteigen. Arbeitslosigkeit wirkt sich massiv negativ auf die Inlandsnachfrage aus. Innovationen erfordern Entwicklungsinvestitionen. Hat der Mittelstand noch Geld für Forschung und Entwicklung? Der Mittelstand hat im Zuge der Wirtschaftskrise auf die Investitionsbremse getreten, zwei Drittel der Unternehmen haben Investitionen zurück gestellt. Das war durchaus notwendig, da es galt, liquide zu bleiben. In nächster Zeit wird sich zeigen, wer in der letzten Auf-
schwunghase etwas Speck ansetzen konnte. Denn wer jetzt einen halbwegs günstigen Investitionskredit bekommen will, sollte über eine möglichst hohe Eigenkapitalquote und ausreichende Sicherheiten verfügen. Bei zu wenig Eigenkapital wird es schwieriger, Kredite zu erhalten. Profitiert der Mittelstand von den beschlossenen Konjunkturhilfen, oder gehen die Maßnahmen an ihm vorbei? Insgesamt profitiert der Mittelstand durchaus von den beschlossenen Hilfen, selbst von der umstrittenen Abwrackprämie. Auch von den Bürgschaftsprogrammen ist Geld an den Mittelstand geflossen. Bei den beschlossenen Infrastrukturmaßnahmen erleben wir derzeit, dass einige Kommunen schon fleißig investieren, während andere noch immer planen. Aber auch hier sehe ich positive Effekte, insbesondere für die Bauwirtschaft. Wie könnte der Mittelstand stärker gestützt werden? Aus dem Mittelstand werden – nicht erst seit gestern – drei Forderungen genannt: Bürokratieabbau, eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine bessere Aus- und Weiterbildung. Der Mittelstand bringt beispielsweise jedes Jahr rund 47 Millionen Euro für unentgeltliche Leistungen auf, um tausende bürokratische Vorschriften
und Informationspflichten gegenüber dem Staat zu erfüllen und einzuhalten. Hierzu hat die Bundesregierung zwar ein Abbauziel formuliert, aber die eingeleiteten Maßnahmen sind für viele Mittelständler noch nicht spürbar. Im Bereich der Ausbildung stehen die Unternehmen vor dem Problem, dass immer höhere Anforderungen zu erfüllen sind, während Jugendliche, die von der Schule kommen, bestenfalls das gleiche Niveau wie vor zehn oder zwanzig Jahren erreichen. 2010 wird den meisten Prognosen zufolge die Wirtschaft wieder leicht wachsen. Die Arbeitslosenzahlen dürften aber ebenfalls steigen. Ist der Mittelstand ein stabilisierender Faktor für den Arbeitsmarkt? Der Mittelstand fungierte in der Vergangenheit immer als Puffer. Dies bedeutet jedoch nicht, dass in der letzten Krise im Jahr 2002/03 genauso wie heute Arbeitsplätze im Mittelstand abgebaut werden. Dennoch ist es heute in den meisten Fällen nach wie vor so, dass mittelständische Unternehmer nicht mit der Sense durch die Abteilungen gehen und Kahlschlag betreiben. Infos: www.ifm-bonn.org
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.
Und was treibt Sie an? Teilen Sie es mit und erleben Sie in Filmen und vielen Extras, was andere Menschen antreibt.
was-uns-antreibt.de
D i e Vo l k s b a n k e n R a i f f e i s e n b a n k e n a r b e i t e n i m F i n a n z Ve r b u n d m i t D Z B A N K , W G Z B A N K , B a u s p a r k a s s e S c h w 채 b i s c h H a l l , D G H Y P D e u t s c h e G e n o s s e n s c h a f t s - H y p o t h e k e n b a n k , e a s y C r e d i t , M 체 n c h e n e r H y p o t h e k e n b a n k , R + V Ve r s i c h e r u n g , U n i o n I n v e s t m e n t , V R L E A S I N G , W L B A N K .
BVR_Handelsbl_249x371 4c.indd 1
21.09.2009 10:51:57 Uhr
in|pact media Verlag
Seite 18
Die Zukunft der Güter und Verkehre »Grüne Logistik« soll Transporte umweltfreundlicher machen.
von Axel Novak / Redaktion
Der Wirtschaftskrise sei Dank: Deutschlands Dauerstaus haben sich gelockert, die Hafenstädte bieten wieder gute Seeluft, und die Anrainer von Rhein und Main können ruhiger schlafen, seitdem die Güterzüge seltener vorbeirumpeln. Doch die Idylle trügt. Denn mit dem Wirtschaftsaufschwung geht es auch mit den Transporten wieder los, die Waren aus aller Welt nach Deutschland, aus Deutschland heraus oder einfach durch das Land bringen. Düstere Prognosen also für die Umwelt? Nicht unbedingt. Denn Klimawandel und steigende Ölpreise haben zum Umdenken geführt. Die großen Unternehmen aus Transport und Logistik haben in Deutschland Umweltinitiativen und -programme gestartet. Immerhin 13 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursachen Autos, Schiffe, Züge und Flugzeuge, so die Experten vom Internationalen Klimarat IPCC. Die Deutsche Post DHL will mit ihrer Initiative »GoGreen« den Ausstoß von Kohlendioxid kräftig senken. Hohe Emissionen beim Transport mit dem Flugzeug oder
dem Lastwagen sollen kompensiert werden, indem Geld in Klimaschutzprojekte fließt. Die Deutsche Bahn hat in den vergangenen Jahren den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Loks stark verringert und will weltweit nun bis 2020 ein Fünftel weniger Kohlendioxid als 2006 ausstoßen. Auch andere Logistiker setzten schlichtere Lösungen um, die umweltfreundlich und trotzdem bezahlbar sind. Denn es ist schon mit einfachen Mitteln möglich, den Ausstoß von CO2 zu verringern. Die Betreiber von Logistikzentren – dort werden Waren in Empfang genommen, umgeladen und neu versendet – senken den Energieverbrauch, indem sie Solaranlagen auf die Dächer setzen und Gabelstapler mit Strom fahren lassen. Intelligente Verkehrsplanung und Verkehrsinfosysteme verringern Staus und senken so den Spritverbrauch. Speditionen schulen ihre Fahrer in energiesparender Fahrweise, die Bahntochter Schenker hat damit die Spritrechnung um bis zu einem Fünftel gesenkt. Piloten lassen ihre Frachtmaschinen gemächlicher landen und schalten am Boden die Mo-
toren früher aus. Die Deutsche Bahn wiederum, die dank elektrischer Güterzüge als besonders umweltfreundlich gilt, bietet gegen einen geringen Aufschlag Züge an, deren CO2-Ausstoß gleich Null ist. Ökologie und Ökonomie schließen sich heute nicht mehr aus. »Grüne Logistik« ist daher zum Schlagwort geworden, mit dem Firmen ihr Image verbessern. Der Einzelhandelsgigant Metro Group veröffentlichte vor einem Jahr erstmals, wie viel des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid das Unternehmen ausstößt. Diesen Wert will die Metro nun senken, indem sie ihre Waren öfter mit der Bahn statt mit dem Laster fahren lässt. Noch geschickter macht es Tchibo: Der Handelskonzern will den CO2Ausstoß beim Transport der Waren bis 2015 um rund 30 Prozent reduzieren. Das Rezept dafür ist simpel: Tchibos Waren werden meist mit Schiffen transportiert. Sie fahren nun mit halber Kraft um die Welt. Das verbraucht weniger Schweröl und verringert die CO2-Emissionen. Und senkt nebenbei die Treibstoffrechnung.
— Beitrag der CDU Deutschlands —
Gestärkt aus der Krise – neue Wege gehen! »Deutschland soll gestärkt aus der Krise hervorgehen« – das ist das Ziel von Bundeskanzlerin Angela Merkel für die kommende Legislaturperiode.
Um die Folgen der internationalen Krise zu bewältigen, braucht unser Land nachhaltiges Wachstum. Dazu gelte es, den Haushalt zu konsolidieren, Investitionen zu fördern sowie die Menschen zu entlasten. Nachhaltiges Wachstum wollen wir durch sechs Zukunftsprojekte ermöglichen, die die Union am 28. Juni in ihrem Regierungsprogramm definiert hat. »Wir wollen, dass innovative Ideen hier bei uns im Lande entstehen und umgesetzt werden«, so die Kanzlerin. Bei Umwelttechnologien, Elektroautos und neuen Werkstoffen könne Deutschland weltweit Zeichen setzen für die Vereinbarkeit von Umwelt- und Klimaschutz mit Wohlstand, Fortschritt und Mobilität. Auch den vielfältigen Aspekten des »Dienst am Menschen«, dem Forschungspotenzial im Bereich Gesundheit sowie der Aufwertung von bürgerschaftlichem Engagement widmet die Union Zukunftsprojekte. »Es gilt insgesamt neue Wege zu gehen, um Chancen nutzen zu können«, so Merkel. Neue Wege müssten auch in Bezug auf die internationale Finanzmarkt- und Wirtschaftsordnung eingeschlagen werden. »Die Welt muss zeigen, dass sie ihre Lektion gelernt hat«, so die Kanzlerin. Die Krise lasse sich im Kern auf das Fehlen eines soliden weltweiten Ordnungsrahmens und auf individuelle Verantwortungslosigkeit zurückführen. Deshalb setzt Angela Merkel dieser Tage auf dem G20-Gipfel ihre Bemühungen für einen internationalen Regulierungsrahmen für den Finanzsektor fort. Sie will
die erfolgreichen Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft international verankern. Wesentliche Voraussetzung für einen »Export« der Sozialen Marktwirtschaft sei ihr nachhaltiger Erfolg in Deutschland: »Dieser Erfolg und die Zukunft Deutschlands hängt von gemeinsamen Handeln, individueller Verantwortung und freiem Unternehmertum – kurz der richtigen Balance zwischen Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit – ab«, sagte Merkel. Sie lobte den Mittelstand wegen seiner unternehmerischen Verantwortungskultur, in der die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft vorgelebt würden. Er sei »wirtschaftliches Rückgrat im Hinblick auf Beschäftigung, Ausbildung, Investition und technischen Fortschritt«. Ebenso wichtig sei auch die Tarifautonomie. Nicht zur Verstaatlichung der Lohnfindung, sondern zur Sicherung eines funktionierenden und fairen Wettbewerbs sei der Staat gefragt. Hier würden Leistung belohnt, Arbeitsplätze geschaffen, Effizienz gefördert und die wirtschaftliche Grundlage für die finanzielle Dimension der Solidarität gelegt. Nur so könnten die Ideen entstehen, die Wohlstand durch Innovation auch in Zukunft sichern können. Für die notwendigen Weichenstellungen will die Union in der kommenden Legislaturperiode eine Regierung mit der FDP bilden. »An diesem Sonntag«, so der Appell der Bundeskanzlerin, »haben Sie die Möglichkeit darüber und damit über die Zukunft Deutschlands zu entscheiden.
in|pact media Verlag
Seite 19
Der Star ist die Mannschaft Der deutsche Fußball ist nicht besonders schön, aber sehr erfolgreich. Größte Stärke: Teamgeist
von Gunnar Leue / Redaktion
In Abwandlung der alten Stürmerweisheit vom Müllergerd könnte man sagen »Wenn’s träumst, hast eh verlor’n«. Das gilt natürlich nicht für die Fans. Die deutschen Fans träumen davon, dass die DFB-Auswahl mal wieder einen Titel holt, möglichst bei der Weltmeisterschaft in Südafrika im nächsten Jahr. Nicht wenige glauben sogar daran. Schließlich erreichte die deutsche Nationalmannschaft selbst dann oft Endspiele, wenn es ihr niemand zugetraut oder sie es aus aller anderen Sicht nicht verdient hatte – so wie auch bei der jüngsten WM. Woran aber liegt es, dass die Deutschen vielleicht nicht brillant, aber dennoch erfolgreich spielen? Bundestrainer Joachim Löw hat noch vor kurzem die titelsüchtigen Fußballfreunde am Abheben in die allzu schöne Fantasiewelt gehindert. »Trotz der Erfolge der vergangenen Jahre können wir nicht behaupten, dass wir über eine goldene Generation von Talenten verfügen wie einst die Franzosen oder die Portugiesen«, sagte er. »Wir sind in diesem Sinne auch keine Fußballmacht, die andere stark dominiert.« Interessant ist der Einschub »in diesem Sinne«. In einem anderen Sinne ist Deutschland nach Auffassung des Trainers nämlich sehr wohl eine Fußballmacht. »Die Nationalmannschaft funktioniert aus der Stärke des Teamgeists. Davon leben wir, und das müssen wir immer wieder einbringen, wenn wir Erfolge haben wollen.« Der heilige Teamgeist
steht seit vielen Jahrzehnten im Mittelpunkt der teutonischen Fußballreligion, nur wurde er immer mal anders beschrieben. Zum Beispiel »Elf Freunde sollt ihr sein« (1954er Weltmeistertrainer Sepp Herberger) oder »Der Star ist die Mannschaft« (1996er Europameistertrainer Hubert Vogts). Selbst als aus Freunden schlicht Mitspieler und aus denen egoistische Teamkollegen wurden, konnten die Deutschen noch Erfolge wie den Vizeweltmeistertitel 1986 feiern, weil sie immerhin ein kollektiver Siegeswille verband. Jene berühmt-berüchtigte Tugend, die bei Kontrahenten zu regelrechten Komplexen führte und vom niederländischen Nationalspieler Roland Koeman auf den Nenner gebracht
wurde: »Die Deutschen hören erst dann auf zu kämpfen, wenn sie im Bus sitzen.« Uneingeschränkten Respekt für ihr Spiel bekamen sie selten, vor allem nach der EM 1972, auch bei der WM 2006. Schon zwei Jahre später bei der Euro 08 galten die DFB-Kicker wieder als erfolgreiche Durchwurschtler. Der positiv-mythologische Ausdruck dafür lautet »Turniermannschaft«. Nach 13 Jahren ohne Titelgewinn und einigen Turnierpleiten ist die Lieblingsvokabel der Fußballstammtischweisen freilich zum Futter fürs Phrasenschwein geworden. So viel Traditionspflege darf ruhig sein, zumal der deutsche Fußball Anlass zum Optimismus nicht mehr aus der Rückschau ziehen muss. Die vom DFB neu strukturierte Nachwuchsförderung nach der peinlichen Vorstellung bei der EM 2004 bringt positive Ergebnisse. Die Europameistertitel der U17-, U19- und U21-Auswahl in diesem Jahr garantieren zwar keine künftigen Siege der A-Nationalmannschaft, schüren aber begründete Zukunftshoffnung. Und dass verstärkt Nachwuchskicker mit allerlei Migrationshintergründen in die deutsche Nationalelf streben, eröffnet weitere Perspektiven: Wenn die Verbindung von neuen Spielertypen und alten Tugenden in einer Mannschaft gelingt, dann klappt’s bestimmt auch mit der langfristigen Integration sportlicher Erfolge.
Sind Grünanlagen alles, was man für eine grüne Stadt braucht?
Unsere Infrastrukturlösungen sorgen für eine umweltverträgliche und nachhaltige Stadtentwicklung. Und somit für grünere Städte. siemens.com/answers
RZ: J:Böhme, Siemens, 1-2 Seite Anzeige TZ, D, Motiv: Urb_Dev_Lake, Format: 249x185 mm, Titel: Handelsblatt, 4c, SSP, SIM=CC 9/10/75
Anzeige – Handelsblatt – LDI Phase 1, 2010 – 249 x 371 mm – 10.09.2009, 17:31 Uhr
. er! nd b la kto ch O t s 3. eu is rD nb fü e n rb ee e Id bew t tz Je
Und mit welcher Idee begeistern Sie Deutschland? Der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ geht ins fünfte Jahr – bewerben Sie sich jetzt! Die Deutsche Bank und die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ suchen wieder die besten 365 Erfolgsgeschichten, die unser Land nach vorne bringen – für jeden Tag des Jahres 2010 eine. Bewerben Sie sich als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und beweisen Sie: Bei uns in Deutschland wird Zukunft gemacht! Dabei sein können alle Unternehmen und Schulen, Forschungsinstitute und sozialen Projekte, Universitäten, Kunst- und Kultureinrichtungen, die mit Know-how und Leidenschaft Deutschland durch Innovationsgeist voranbringen. Erstmals wird es jetzt einen Sonderpreis geben, der anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung zwölf Ideen prämiert, die Einheit zeigen und für das Zusammenwachsen unseres Landes stehen. Bewerben Sie sich jetzt unter: www.365-orte.land-der-ideen.de In Kooperation mit
249x371_LDI_Phase1_0909_Habla.indd 1
Medienpartner
11.09.2009 11:10:27 Uhr