DEZEmber 2009
Zukunft Internet Digitalisierung der Wirtschaft
IT-Systeme Vorteile des Cloud Computing Seite 4 E-Logistik Wenn der Kühlschrank Milch bestellt Seite 8 Sicherheit Viren, Trojaner, Datenklau Seite 10 gründer & ideen Entrepreneure im Netz Seite 14 Marketing Das Web 2.0 eröffnet neue Perspektiven Seite 17
»Zukunft Internet« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.
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V O RW O RT
Die Chancen des Internets nutzen Amazon, Ebay, Facebook, Google, MySpace, Twitter, YouTube: Diese Unternehmen wurden vor kurzem erst gegründet, und doch haben sie auf Basis des Internets etablierte Branchen revolutioniert oder ganz neue Wirtschaftszweige begründet. All diese Vorreiter der Internetwirtschaft kommen aus einem einzigen Land. In Deutschland geht eines der weltweit größten Versandhandelshäuser zu Grunde, während in den USA einige Garagenfirmen innerhalb weniger Jahre zu den international führenden Handelsunternehmen aufsteigen. Die weltweite Dominanz der Vereinigten Staaten im Internet der Zukunft ist beeindruckend, und wir können von ihr lernen. Deutschland verfügt über einige gute Voraussetzungen in der Internetökonomie: pfiffige Tüftler, eine einzigartige Forschungslandschaft, eine gute technologische Infrastruktur. Aber es mangelt an gut ausgebildeten Spezialisten, es mangelt an Kapital, an international erfolgreichen Flaggschiffen, zuweilen mangelt es auch an Ideen. Vom Katalogversender zum Online-Shop ist es nur ein kurzer Weg. Aber man muss ihn erkennen und man muss ihn gehen, als einer der ersten. Wer zu lange wartet, wird in der schnellen Internet-Ökonomie weggewischt. Schnelligkeit ist eines der wichtigsten Merkmale im Internet der Zukunft. Die Veränderungsgeschwindigkeit des Internets der Zukunft erfordert eine sehr offensive, stark nach vorne gewandte Strategie. Wir stecken noch zu viel Energie in rückwärtsgewandte Verteidigungsschlachten. Häufig
wird gefragt: Wie können Musik- und Zeitungsverlage, der Einzelhandel, die Apotheken oder die Filmindustrie vor der Internet-Bedrohung geschützt werden? Die eigentliche Frage aber lautet: Wo sind die Geschäftschancen im Internet, und wie können wir sie schneller und erfolgreicher nutzen als andere? Darauf sollten wir unsere Energie konzentrieren und dazu müssen wir die Wertschöpfungsketten schließen. Bildungswesen, Forschungslandschaft, Entwicklung, Produktion, Vertrieb müssen ineinandergreifen – durch regionale Cluster und eine strategisch angelegte Technologiepolitik. Sie muss Unternehmen dabei flankieren, die aus guten Ideen attraktive Produkte machen und diese international erfolgreich vermarkten wollen. Das semantische Web, das Internet der Dinge und der Dienste, die Technologieschnittstellen zwischen eher traditionellen Industrien und der IT-Branche - hier sind wir heute schon stark, und hier können wir in Zukunft noch stärker werden.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. BITKOM
I N H A LT
Cloud Computing Seite 3 – Erfolg in der virtuellen Welt Seite 4 – Handeln rund um die Uhr Seite 5 – Sicheres Bezahlen im Web Seite 6 – E-Logistik ist schneller Seite 7
Viren, Trojaner, Datenklau Seite 9 – E-Learning Seite 12 – IT-Schub für Deutschland Seite 13 Das postgeografische Büro Seite 13 – Mobilität von morgen Seite 14
Geldmaschine Internet Seite 14 – Marketing-Offensive Seite 15 – Vom Tresen an die Toolbar Seite 16 – Marketing im Web 2.0 Seite 17
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I mp r e s s u m
in|pact media GmbH Torstr. 227 D-10115 Berlin T +49 (0) 30 250 40 -830 F +49 (0) 30 250 40 -839 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com
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Public Relations Sepideh Cirak
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Illustration Christian Schneider
V.i.S.d.P. Mirko Heinemann
Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig
Geschäftsführung Sara Habibi Isfahani
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Zukunft ist eine Wolke Mit Cloud Computing verfügen Unternehmen über eine endlos erweiterbare IT-Struktur
von Christian Schillinger / Redaktion
Im Gegensatz zur Evolution des Menschen, schreitet die Entwicklung der Informationstechnologie rasend schnell voran. Während der Homo Sapiens Jahrtausende für den aufrechten Gang benötigte und erst seit wenigen Jahrzehnten eine Tastatur bedienen kann, hat sich die dahinterliegende Technologie innerhalb weniger Jahre neu erfunden. Nachdem sich zuerst der Computernutzer von seinem einst fest zugeteilten Arbeitsplatz entfernt und dank Laptop und Handy räumliche Unabhängigkeit erlangt hat, zieht der Computer nun nach und verlagert sein Innenleben in eine Wolke. Die Wolke bezeichnet dabei die abstrakte Zusammenfassung einer physikalischen IT-Infrastruktur, die über das Internet zugänglich gemacht wird und je nach Bedarf angemietet werden kann. Dies ist insbesondere für Unternehmen reizvoll, die auf hohe Investitions- und Wartungskosten für eigene Hardware verzichten oder sich nicht von vornherein auf eine Obergrenze für Rechenleistung und Speicherkapazität festlegen wollen. Auf diese Weise können auch Softwarelösungen in Echt-
zeit über das Internet bezogen werden, was Google mit seinen Office-Produkten begonnen hat und mit der Entwicklung seines Betriebssystems Chrome OS konsequent weiterführt. Sich weder mit Betriebs- noch mit anderen IT-Systemen herumschlagen zu müssen, sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, klingt sowohl für Privatanwender als auch Unternehmensvorstände ausgesprochen verheißungsvoll. Die IT könnte ihren Selbstzweck verlieren und endlich zu dem werden, was sie auch sein sollte: ein Werkzeug. Aber genauso wie der Mensch ein paar Versuche gebraucht hat, bis er auf zwei Beinen laufen konnte, gerät auch jede technologische Neuerung in ihrer Anfangsphase ins Stolpern. Die von den Computing-Cloud-Anbietern angepriesene Sicherheit, dass sich die in der Wolke hinterlegten Daten besonders leicht wiederherstellen lassen, falls das Endgerät einmal verloren oder kaputt gehen sollte, klingt verlockend. In der Praxis jedoch hat es bereits Probleme gegeben. Mitte Oktober waren in den
USA die Daten von Hunderttausenden Mobilfunk-Nutzern auf einem virtuellen Server abhanden gekommen. Unglücklicherweise war auch das Backup betroffen. Daher ein gut gemeinter Rat: Daten lokal sichern. Wer sich aber partout von dieser altmodischen Form der Datensicherung lösen möchte, dem sei das Multi-CloudPrinzip angeraten. Dabei werden die Daten parallel in den proprietären Wolken verschiedener Anbieter gespeichert. Dass sich wie an einem schönen Tag alle Wolken gleichzeitig verflüchtigen, gilt als ausgeschlossen. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Verwaltung verschiedener Cloud-Computing-Technologien nicht größer ist als die der ursprünglichen IT-Infrastruktur, da das Kind sonst ganz schnell mit dem Bade ausgeschüttet wird. Letztlich wird der evolutionäre Selektionsdruck des Marktes die unbrauchbaren Lösungen aussortieren und nur diejenigen begünstigen, die uns einen praktikablen Mehrwert liefern – schließlich ist der Mensch das Maß aller Dinge.
— Unternehmensbeitrag Microsoft —
Windows-Cloud-Services ermöglichen offene Lernplattform Unimall setzt mit Berry auf Microsofts Cloud-System Windows Azure und unterstützt damit interaktives Lernen, Kommunikation in sozialen Netzen und Integration externer Inhalte IT zählt heute zu einem Allgemeingut, das uns beinahe selbstverständlich in allen Situationen des beruflichen und privaten Lebens begleitet. Angesichts dieser Omnipräsenz verändert sich auch die geschäftlicher Sicht auf die Technologie: Erforderten IT-Anwendungen früher praktisch zwangsläufig umfangreiche Vorabinvestitionen in die Infrastruktur, so bietet heute das Internet ganz neue Möglichkeiten, um Dienste aller Art an jedem beliebigen Ort für die tägliche Arbeit zu nutzen. Anstelle großer lokaler Installationen tritt zunehmend das Modell der über das Internet bereitgestellten Dienste, die der Nutzer zum Beispiel nach der tatsächlich genutzten Rechenleistung und Speicherplatz bezahlt (pay per use). Der neue Modebegriff dafür lautet Cloud Computing. Microsoft hat im November den Startschuss für seine eigene Interpretation einer Cloud-Infrastuktur abgegeben. Unter dem Namen Windows Azure können Unternehmen und Softwareanbieter ihre Anwendungen und Dienste über das Web bereitstellen – gehostet in den neu aufgebauten, weltweit verteilten Rechenzentren von Microsoft. Azure bildet eine Betriebsplattform für Anwendungen aller Art, die sich darin bedarfsorientiert skalieren lassen. Für die Verwaltung der in den Anwendungen verarbeiten Daten steht die Cloud-Datenbank Microsoft SQL Azure zur Seite. Ein zentrales Element im Gesamtkonzept bildet die Einbindung von externen Diensten. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Funktions-
module unterschiedlicher Softwarelieferanten über das Web in eine Applikation integrieren. Microsoft unterstützt die kommerzielle Umsetzung in Form des ebenfalls neu geschaffenen Marktplatzes Pinpoint, der Anbietern den Vertrieb von Cloud-Diensten auf einfache Weise ermöglicht. Erste deutsche Referenzanwendungen Nachdem Microsoft bereits im November 2008 eine Vorabversion von Windows Azure veröffentlichte, stehen zum Start bereits eine Vielzahl von Referenzanwendungen weltweit zur Verfügung. Zu den Vorreitern in Deutschland zählt die Berliner Unimall GmbH. Der Anbieter für Bildungssoftware hat die Cloud-WindowsPlattform für den Aufbau einer sozialen Lernplattform genutzt und beschreitet damit Neuland auf dem Gebiet lernunterstützender IT-Lösungen. Berry – so der Name der Plattform – ist ein Website-System, das Schülern, Lehrern und Eltern den Austausch von Dokumenten und Lerninhalten ermöglicht und mit Hilfe verschiedener Kommunikationsfunktionen den Austausch untereinander erleichtert. Mit Berry können die beteiligen Nutzer ohne technisches Vorwissen persönliche und gemeinsame Webseiten aufbauen. Auf den persönlichen Seiten fließen neben den eigenen Dokumenten auch Daten von den unterschiedlichsten sozialen Netzen wie Facebook oder
Windows Live Spaces ein. Zusätzlich sind die Benutzer in der Lage, kollaborative Webseiten einzurichten, in denen sie untereinander gemeinsame Aufgaben erledigen. Offener Zugang für Inhalteanbieter Im Unterschied zu herkömmlichen lernunterstützenden Systemen, die abgeschottet als lokale Installationen betrieben werden, profitiert Berry von der offenen Cloud-Infrastruktur. Über Modulschnittstellen beispielsweise können sich Schulbuchverlage mit Inhaltsangeboten einklinken, Medienhäuser können hier pädagogischen Content beisteuern und auch Softwareanbietern eröffnet sich so ein Zugang für Lernsoftware. Unimall-Geschäftsführer Olaf Schmitz sieht die Vorteile von Berry vor allem in der besseren Zusammenarbeit von Schülern, Lehrern und Eltern: »Wir freuen uns heute schon über den Einsatz der Cloud-Anwendung in zahlreichen Schulen und erhalten hier viele Impulse für die Weiterentwicklung. Insbesondere die sichere Aufbewahrung der Nutzerdaten spricht aus unserer Sicht für den Einsatz von Windows Azure Cloud Services.«
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Erfolg in der virtuellen Welt Der Auftritt des Unternehmens im Internet entscheidet über den Erfolg
von Jürgen W. Heitmann / Redaktion
Auch wenn es im Zeitalter von Web 2.0 unglaubhaft erscheint: Es soll noch Unternehmen geben, die im Internet nicht oder nur mit einer Visitenkarte vertreten sind. Dazu zählen nicht nur Freiberufler, Handwerksbetriebe, Gaststätten, Hoteliers oder Kleinunternehmer – auch so mancher Mittelständler hat sich noch nicht überzeugen lassen, sein Unternehmen im Web angemessen zu repräsentieren. Doch selbst bei vielen Unternehmen, die bereits »Online« sind, herrscht noch Skepsis gegenüber der Auslagerung von elektronischen Geschäftsprozessen, beispielsweise in punkto Datensicherheit oder wegen juristischer Fragen. Ob als »E-Business«, der Auslagerung elektronischer Geschäftsprozesse, oder als »E-Commerce«, als OnlineHandel – der Zug ins Internet ist nicht aufzuhalten. Es wäre ein ökonomischer Fehler, Web-Content auch mittelfristig rein auf den Aspekt der Unternehmenswerbung zu reduzieren. Der Auftritt im Netz ist viel mehr als nur ein Hinweis auf die Dienstleistung oder ein Produkt: Er ist die Visitenkarte der Firma, er ist das Marketingbüro und die Verkaufsstelle. Ein Auftritt im Internet ist keine Anzeige, die man im Heimatblättchen schaltet, sondern eine weltweit zugängliche Repräsentanz, die bei Öffentlichkeit, Kunden und Institutionen den ersten Eindruck prägt. »Eine ansprechende Website sollte den Charakter einer Gesellschaft möglichst genau widerspiegeln. Das betrifft gleichermaßen die Unternehmenskultur als auch die angebotenen Dienstleistungen oder Produkte«, erläutert Anke Schröder, die mit ihrer Kreativagentur »Webkooperative Schroederkoehler« kleine und mittlere Unternehmen ins Netz bringt. Ob ein Unternehmen demnach auf Transparenz Wert legt, ob es nachhaltig agiert, ob es eine Aktiengesellschaft ist oder ein Familienunternehmen – solche Dinge gilt es möglichst präzise zu vermitteln, um dem potenziellen Kunden ein möglichst genaues Bild zu vermitteln. Eine Ergänzung bilden webbasierte Angebote, mit denen die Firmen ihre Angebote ins Netz auslagern kön-
nen: Plattformen, auf denen Kunden rund um die Uhr eine Bestellung aufgeben können oder wo sie per Download sogar das fertige Produkt erhalten. Anfrageformulare, die automatisch den richtigen Experten erreichen. Oder auch interaktive Datenbanken, die über die Verfügbarkeit bestimmter Produkte Auskunft geben. An erster Stelle der Prioritätenliste beim Auftritt im Web sollte die Auswahl des Domainnamens stehen, der immerhin über das Image der Firma im Netz entscheidet. Suchmaschinen müssen das Angebot finden, Werbemaßnahmen wie Newsletter, Verlinkungen oder Banner geplant werden. Auch rechtliche Fragen spielen eine wichtige Rolle. Viele Fragen des elektronischen Geschäftsverkehrs sind komplex, manche Probleme werden sich erst sukzessive lösen lassen. Gängiges Beispiel ist die Frage, ob und wann eine E-Mail einen unterschriebenen Vertrag ersetzen kann. In der Praxis wird das bereits locker gehandhabt: Bestellungen per E-Mail werden als gültig anerkannt, Zusicherungen seitens des Geschäftspartners als bindend akzeptiert. Doch die E-MailKommunikation beinhaltet rechtliche Fallen, in die viele Unternehmen zu tappen drohen. So ergab eine Befragung des »Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr«, dass etwa 30 Prozent der Unternehmen nicht auf eine rechtskonforme digitale E-Mail-Archivierung achten. Gut zu wissen: Seit 2007 müssen bestimmte Pflichtangaben, zum Beispiel die Rechtsform, den Sitz und die Registernummer, nicht nur im Impressum auf der Website, sondern auch in der E-Mail-Signatur aufgeführt werden. Da inzwischen die Firmenkorrespondenz meist über E-Mail abgewickelt wird, genießen externe ITLösungen zur Optimierung des E-Mail-Managements bereits seit einigen Jahren eine hohe Verbreitung. Die Installationen, Programme und Systeme eines E-MailCenters können einen wichtigen Erfolgsfaktor für eine gelungene Kundenkommunikation darstellen. Hierbei können Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM) eingesetzt werden. Sie unterstützen neben vielen
Der Auftritt im Netz ist die Visitenkarte der Firma.
Funktionen des Kundenbeziehungsmanagements, wie die automatische Erfassung sämtlicher Kundenkontakte, auch das E-Mail-Management. Es gibt aber auch E-MailResponse-Systeme mit eigenschaftsbasiertem Routing, einer aktiven Unterstützung der Anwender sowie einem integrierten Wissensmanagement. Fertige E-BusinessLösungen für mittelständische Unternehmen bieten Softwarekonzerne wie SAP oder Oracle an. Die Auslagerung von Geschäftsprozessen ins Netz birgt also bereits eine Vielzahl von Herausforderungen. Wer aber als Unternehmer plant, in den Bereich des E-Commerce einzusteigen – ob als Ladenbesitzer oder als Kaufhaus – hat es mit einem völlig neuen Wirtschaftsraum zu tun. Die Chancen sind groß: Zweistellige Wachstumsraten der Umsätze im elektronischen Handel und weiter zunehmende Internet-Nutzerzahlen machen ein attraktives Internet-Angebot mit Online-Bestellmöglichkeit immer wichtiger. Wer die Potenziale des elektronischen Handels erfolgreich erschließen will, muss jedoch zahlreiche Herausforderungen meistern. Diese reichen von der Auswahl des Web-Shop-Systems über die rechtssichere Gestaltung des Angebots, die Festlegung der Zahlungskonditionen und die Formen der Kundenansprache bis hin zum Umgang mit offenen Forderungen. Es muss geregelt werden, wie die Buchhaltung abgewickelt wird, Begriffe wie Web-Controlling, Web-Marketing müssen in die Tat umgesetzt werden. Logistiker müssen beauftragt werden, im Falle internationaler Geschäfte die jeweiligen Rechtsvorschriften eingehalten werden. Hierbei leisten bundesweit 28 »Kompetenzzentren für Elektronischen Geschäftsverkehr« (www.kompec.de) Hilfestellung in Sachen E-Commerce und E-Business. Die Zentren werden vom Bundesministerium für Wirtschaft gefördert und geben Tipps, wie innerbetriebliche oder extern orientierte Geschäftsprozesse zu optimieren sind. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen werden über die Möglichkeiten und Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik bei der Gestaltung von Geschäftsprozessen informiert und bei der Realisierung unterstützt. Die Kompetenzzentren geben Leitfäden heraus und sind mit persönlichen Ansprechpartnern in den Regionen vertreten.
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— Unternehmensbeitrag T-SYSTEMS —
Cloud Computing liefert den Rohstoff der Zukunft Software, Speicher und Rechenkapazitäten aus dem Netz: Die IT wandelt sich zu einem Servicebetrieb, der Unternehmen genau das liefert, was sie gerade brauchen
Kosten und Energieverbrauch senken Die Anwender bezahlen neben einer Grundpauschale nur, was sie tatsächlich verbrauchen, und verwandeln somit Fixkosten in variable Ausgaben. Sie erzielen so im Einzelfall Einsparungen von bis zu 30 Prozent. Auch der Energiebedarf der Server sinkt. Für die gleiche Leistung ist im Cloud-Betrieb deutlich weniger Hardware erforderlich als bei dedizierten Hosting-Modellen, bei denen jeder Kunde eigene Rechner und Speichersysteme beansprucht. Ein Beispiel dafür, wie Unternehmen von Dynamic Services profitieren, liefert die Deutsche Telekom. T-Systems betreibt für den Mutterkonzern seit Mitte 2008 eines der weltweit größten SAP-Systeme nach diesem Modell. Rund 20.000 Mitarbeiter greifen auf die Lösung zu, davon bis zu 3.000 parallel. Die Nutzung rein nach Bedarf führte zu klaren Kostenersparnissen. Auch multinationale Konzerne wie Linde, Shell und Philips beziehen heute Anwendungen nach Bedarf von T-Systems.
Geschäft beschleunigen Bei Strom kennen wir es nichts anders: Ist der Lichtschalter aus, kostet es uns nichts. In der IT war es bisher anders. Selbst wenn Server nichts zu tun hatten, liefen die Kosten immer weiter. Für viele Unternehmen ein Problem, denn ohne IT funktioniert ihr Geschäft nicht mehr, aber ihre Hardware ruht die meiste Zeit. Bis zu 80 Prozent der vorhandenen Rechenkapazitäten nutzen sie nur an wenigen Tagen im Jahr – beim Monatsabschluss oder zu saisonalen Spitzenzeiten. Dennoch halten Firmen für solche Stoßzeiten Server auf Reserve vor. Sie binden damit Kapital, das für Investitionen ins Kerngeschäft fehlt. Und die starre Landschaft aus Informations- und Kommunikationstechnik (engl. kurz ICT) kann trotzdem oft nicht mit schnellen Änderungen der Geschäftsanforderungen mithalten. Mit den Dynamic Services von T-Systems wird ICT zum Rohstoff: Wie bei Strom lassen sich Ressourcen abhängig vom aktuellen Bedarf beziehen. Speicherplatz, Bandbreite sowie Rechner- und Applikationskapazitäten lassen sich kurzfristig ordern oder abbestellen. In eigene Infrastruktur und Anwendungen müssen die Nutzer nicht investieren. Hard- und Software stehen komplett im
Rechenzentrum des Providers. Die PCs an den Arbeitsplätzen des Kunden beziehen alle ICT-Leistungen über sichere Internetverbindungen und zu festen Servicekonditionen. Die Dynamic Services sind somit die zuverlässige Variante des Cloud Computing.
Interview mit Olaf Heyden
Wie sieht denn Sicherheit in den Rechenzentren von T-Systems aus? In unseren Rechenzentren hat Sicherheit immer oberste Priorität. So erhalten unsere Kunden beim Cloud Computing die gleiche Sicherheit wie beim klassischen Outsourcing. Der Unterschied ist nur, dass sich beim Cloud Computing Kunden Ressourcen teilen. Das heißt also: Wir halten Dienste aus der Wolke für absolut marktreif und empfehlen dringend, die Vorteile dieser Technologie zu nutzen. Trotzdem bieten wir nach wie vor klassische Outsourcing-Modelle an, die für bestimmte Anforderungen sinnvoll sein können. Aber auf lange Sicht wird deren Anteil deutlich zurückgehen. So setzen schon heute mehr als 300 Kunden auf Cloud-Computing-Services. Trotzdem wissen sie doch nicht, wo sich gerade die Daten ihrer Kunden genau befinden? Wir wissen genau, wo sich die Daten unserer Kunden befinden. Besonders die Großunternehmen unterliegen
Herr Heyden, Sicherheit und Cloud Computing passen nicht zusammen. Diese Meinung hält sich hartnäckig. Ist das berechtigt? Es wird bei dieser Diskussion zu wenig differenziert. Sie müssen unterscheiden zwischen dem Cloud Computing, das Anbieter für Internetservices nutzen, und dem Cloud Computing, das wir für unsere UnOlaf Heyden, Geschäftsführer ICT ternehmenskunden einsetzen. WähOperations bei T-Systems rend im öffentlichen Internet noch nicht alle Fragen zur Sicherheit gelöst sind, schirmen private Netze von Cloud-Providern in der Europäischen Union sensible Daten und Anwendungen zuverlässig ab. Die Datenhoheit liegt ausnahmslos bei den Firmenkunden.
Cloud Computing und darauf basierende Services sind auch laut Analysten ein Trend, der nicht mehr aufzuhalten ist. So prognostiziert das internationale Marktforschungsunternehmen Gartner, das etwa 80 Prozent der Fortune-100-Unternehmen in drei Jahren Cloud-Techniken nutzen wird. Dies hat einen guten Grund weiß Daryl C. Plummer, einer der führenden Gartner-Experten zum Thema Cloud Computing: »Derzeit ist das Geschäft in der Regel auf die Technologie konzentriert, statt auf das Ergebnis. Der Hauptvorteil von Cloud Computing ist, dass sich genau das ändert: Unternehmen sehen, was sie für ihr Geld bekommen, statt nur die Kosten für die IT zu betrachten. Das ist ein großer Gewinn.« Die Unternehmen sparen sich zudem Investitionen in Technologien, die nicht zu ihren Kernkompetenzen gehören und überlassen dies IT Spezialisten. Dadurch entstehen eine Reihe von ökonomischen Vorteilen, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Professor Stefan Tai von der Universität Karlsruhe. Dies seien nicht allein Kostenersparnisse: »Es geht auch um Themen wie die Beschleunigung von Innovationsprozessen oder Effizienz im Marktzugang.« Neue Geschäftsmodelle lassen sich so mit geringem Risiko schnell einführen.
in punkto Datenschutz sehr strengen Rechtsbestimmungen. So bleiben Daten europäischer Unternehmen auch in Europa. Das lässt sich auch im Cloud Computing wie wir es betreiben bis auf das Land und das Rechenzentrum herunter genau festlegen. Aber dann schöpfen sie doch nicht die Vorteile des Cloud Computing aus? Es geht beim Cloud Computing zuallererst darum, Rechen- und Speicherkapazitäten eines Server- und Storagepools möglichst optimal zu nutzen. Das kann innerhalb eines oder in Zusammenarbeit vieler Rechenzentren passieren. Heute ist es immer noch so, dass die Leistung vieler Server nur zu 20 bis 30 Prozent ausgeschöpft wird. Das ist eine gigantische Ressourcenverschwendung – sowohl von Energie als auch von Rechenkapazität. Wir schaffen es in unseren Top-Rechenzentren inzwischen, die Auslastungsrate auf mehr als 80 Prozent anzuheben. Dies bedeutet in der Regel eine Kostensenkung von etwa 30 Prozent für unsere Kunden.
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Handeln rund um die Uhr Die Handelsplattformen im Internet wachsen überproportional. Selbst Nischenanbieter verzeichnen Erfolge
von Elke Rekowski & Folker Lück / Redaktion
Das Internet hat sich für private Konsumenten und auch für viele Unternehmen als wichtige Alternative zum stationären Handel fest etabliert. »Eine E-Commerce Plattform ist vergleichbar mit einem Schaufenster im Internet. Der Interessent muss auf einen Blick erkennen, was ihn erwartet, um tiefer in den Shop einzusteigen«, erklärt Katja Laser von der Unternehmensberatung Laser E-Commerce. Dabei ist jedoch bei Weitem nicht jede Handelsplattform weltweit aufgestellt. Zahlreiche WebAnbieter konzentrieren sich auf einzelne Länder und Regionen – weil trotz Globalisierung noch längst nicht alle Märkte nach dem gleichen Muster funktionieren. Rund um den Erdball erfolgreich ist das Online-Auktionshaus eBay, das seit langem nicht mehr ausschließlich vom reinen Auktionsgeschäft lebt. In Deutschland ist eBay mit über 14,5 Millionen aktiven Mitgliedern und durchschnittlich 30 Millionen Artikeln im Angebot eine der beliebtesten Handelsplattformen. Der Konzern mit Hauptsitz im kalifornischen San Jose baut unter Hochdruck vor allem jene Bereiche aus, die mehr Festpreisangebote, Neuwaren und Platz für Profi-Verkäufer bieten. Damit soll der im letzten Quartal um rund 30 Prozent auf 350 Millionen Dollar eingebrochene Nettogewinn wieder steigen. Allein in Deutschland leben inzwischen zehntausende Menschen ganz oder zu einem beträchtlichen Teil von ihren eBay-Verkäufen. Produkt-Klassiker sind Elektronikartikel, Fahrzeugteile und Bekleidung, aber auch Exotisches wie Kamelmilch-Creme oder Marmelade aus grünen Tomaten findet seine Abnehmer. Deborah Davis, Vice President Customer Service bei ebay, sagt: »Deutschland ist der zweitgrößte Markt für eBay weltweit«. An den Start gegangen ist eBay 1995 unter dem Namen »Auction Web«. Im Februar 1996 wurde das Bewertungssystem eingeführt, mit dem sich Käufer und Verkäufer nach jedem Handel gegenseitig einschätzen – ein Kernelement des Social Commerce, bei dem die Interaktion zwischen Verkäufern und Käufern von Anfang an dazu gehört. 1997 erhält das Unternehmen den Namen eBay. Nur ein Jahr später geht eBay an die Börse – und ein Jahr darauf nach Deutschland. Zehn Jahre nach seiner Gründung gehört eBay im Ranking des Markenberatungsunternehmens Interbrand zu den 50 wertvollsten Marken der Welt. Die Faszination, die von diesem im Zeitraffertempo gewachsenen und globalisierten OnlineMarktplatz ausgeht, ist ungebrochen. Gute Geschäfte über das Internet macht auch der deutsche Versandhändler Otto. »Wir erzielen inzwischen mehr als jeden zweiten Euro im E-Commerce«, teilt Otto-Vorstandssprecher Dr. Rainer Hillebrand mit. Im Geschäftsjahr 2008/09 lag der E-Commerce-Umsatz von
Otto bei rund 850 Millionen Euro. Bereits 1995 startete der Versender seine Internet-Aktivitäten. Mehr als 20.000 Katalogartikel mit Abbildung und Beschreibung sowie 100.000 Artikel mit sofortiger Lieferauskunft werden im Online-Shop des Versandhändlers angepriesen. Eine ebenso beeindruckende Erfolgsgeschichte kann Amazon für sich verbuchen. Die US-amerikanische Mutterfirma Amazon.com wurde 1994 in Seattle von Jeff Bezos gegründet, der bis heute dem Unternehmen vorsteht. Das operative Online-Geschäft startete im Juli 1995 – damals mit einer Handvoll Kunden. Heute ist Amazon einer der bekanntesten Vertreter der New Economy mit rund 25 Millionen Kunden in 160 Ländern. 2008 machte der Online-Händler weltweit über 19 Milliarden US-Dollar Umsatz. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung Gfk zählt das Unternehmen allein in Deutschland 16,7 Millionen Kunden. Amazon.de öffnete seine virtuellen Tore im Oktober 1998. Sitz der deutschen Firmenzentrale ist München, das Distributionslager ist - nahe der geografischen Mitte Deutschlands gelegen - in Bad Hersfeld ansässig. Im August 2006 ging in Leipzig ein weiteres Versandlager mit rund 300 Arbeitsplätzen in Betrieb. Geöffnet hat sich die Plattform auch Drittanbietern: Privatpersonen und Firmen können hier neue oder gebrauchte Artikel anbieten. Wie es sein Unternehmen geschafft hat, zum König der Online-Händler zu werden, erklärt Firmengründer Bezos immer wieder gerne: »Amazon verdient kein Geld mit dem Verkauf von Produkten, sondern damit, Kunden zu helfen, Kaufentscheidungen zu treffen.« Chef des deutschen Online-Handelsunternehmens notebooksbilliger.de AG, Arnd von Wedemeyer, sieht das Geschäft im Web weniger mystisch: »Online funktioniert nicht viel anders als klassischer Einzelhandel. Kunden können nur einfacher kommen, aber auch einfacher gehen. Letztlich gilt es nur, gute alte Kaufmannsweisheiten zu beachten: Sinnvolles Sortiment, übersichtlich präsentiert, zu fairen Preisen«, sagt der Vorstandsvorsitzende. Das schlichte Rezept geht auf: 2008 erreichte das Unternehmen mit Sitz in Sarstedt einen Umsatz von 270,2 Mio. Euro und ist der Gfk zufolge Deutschlands größter Online-Shop für Notebooks. Während sich von Wedemeyers Unternehmen auf IT-Produkte konzentriert, fokussiert das im Jahr 2001 gründete Unternehmen vente-privee.com des Franzosen Jacques-Antoine Granjon den Vertrieb von Lager-
restbeständen – hauptsächlich hochwertige Mode, aber auch Haushaltswaren, Kinderspielzeug und Kosmetik. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich vente-privee.com mit seinem »B2B2C«-Geschäftsmodell als europäischer Marktführer in diesem Segment. Für Markenhersteller fungiert vente-privee.com als alternativer Vertriebskanal, um Restbestände diskret und extrem schnell zu verkaufen. Das als Club konzipierte Unternehmen (man erhält nur auf Empfehlung eines bestehenden Mitglieds Einlass) zählt neun Millionen Mitglieder und wird 2009 voraussichtlich einen Jahresumsatz von 680 Millionen Euro erreichen, was dann einer Steigerung von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als DaWanda, der Online-Marktplatz für Unikate und Selbstgemachtes, vor drei Jahren an den Start ging, hatte Basteln in Deutschland ein eher staubiges Image. Doch das Berliner Unternehmen mit derzeit 30 Mitarbeitern verzeichnet seit seiner Gründung alljährlich durchschnittlich dreistellige Wachstumsraten: 250 Prozent beim Handelsvolumen, 300 Prozent bei der Anzahl der verkauften Produkte und 350 Prozent beim Umsatz. Der Erfolg des Online-Marktplatzes ist ein guter Beleg dafür, dass heute »Marke Eigenbau« wieder im Trend liegt. Jede Minute wird über die Plattform ein Schmuckstück gekauft, alle drei Minuten eine Tasche – angefertigt von Kreativen aus ganz Deutschland. »Mittlerweile bieten 50.000 Hersteller 650.000 Produkte an. Wir verzeichnen über 420.000 Mitglieder und sechzig Millionen Page Impressions im Monat,« sagt Claudia Helming, Gründerin und Geschäftsführerin der DaWanda GmbH. Jetzt steht die Erschließung von weiteren Märkten an: Insbesondere soll die Präsenz auf dem französischen Markt ausgebaut werden. Doch nicht nur im B2C-, sondern auch im B2B-Bereich spielen Handelsplattformen eine zunehmend wichtige Rolle. So hat sich »Wer liefert was?« (www.wlw.de) mit mehr als 23 Millionen Visits 2008 als zentrale Anlaufstelle für Einkaufsentscheider in Firmen etabliert. Hier findet der Handwerker einen Lieferanten für Bogenklammerschrauben und der Bauherr den richtigen Zement. Das Wachstum des Online-Handel, so scheint es, ist nicht stoppen. Und er lässt keines der klassischen Handelssegmente aus. Das Schaufenster im Internet ist für den Händler heutzutage kein Mehrwert, sondern bildet die Basis eines erfolgreichen Geschäfts.
Eine E-Commerce Plattform ist vergleichbar mit einem Schaufenster im Internet.
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Sicher bezahlen im Internet Ein Patentrezept gibt es nicht, doch einige Modelle weisen den Weg
von Greta Wonneberger / Redaktion
Über 14 Millionen Deutsche wollen in diesem Jahr laut einer forsa-Umfrage Weihnachtsgeschenke im Internet kaufen. Die Scheu vor dem Shopping im Netz wird kleiner, gleichzeitig verunsichern Meldungen von Datenklau und Zahlungsausfällen Käufer und Verkäufer. Spezielle, für den Internethandel entwickelte Bezahlsysteme sollen Abhilfe leisten: Neben traditionellen Formen wie der Bezahlung per Nachnahme, Rechnungsstellung, per Lastschrift oder per Kreditkarte gibt es immer mehr so genannte »E-Payment«-Modelle, etwa Click & Buy oder Paypal. Doch das einheitliche, sichere Verfahren, das sich für alle Online-Händler und ihre Kunden eignet, gibt es noch nicht. Stattdessen gerät der Händler bei der Suche nach dem für ihn optimalen Bezahlverfahren in ein Dilemma: Je mehr Zahlungsoptionen er anbietet, desto größer wird sein Kundenkreis. Gleichzeitig erhöht er aber das Risiko von Zahlungsausfällen. So gehört beispielsweise das Lastschriftverfahren zwar laut einer Umfrage der Universität Karlsruhe bei den deutschen Verbrauchern zu den be-
liebten Zahlungsarten mit dem Vorteil geringer Transaktionskosten. Doch dem Käufer eröffnet es die Möglichkeit, die Abbuchung innerhalb einer bestimmten Frist zu widerrufen – unter Umständen auf Kosten des Händlers. Die beliebteste Zahlungsart laut der Karlsruher Studie ist die Kreditkartenzahlung, bei der allerdings sensible Daten über das Internet übermittelt werden müssen. Damit die Kreditkartendaten nicht in die falschen Hände geraten, gibt das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) den Verbrauchern Tipps, wie sie seriöse Online-Shops erkennen können. Die Website des Online-Shops sollte zum Beispiel über eine zeitgemäße Verschlüsselungstechnik bei der Datenübertragung verfügen. Die Internetverbindung ist dann sicher, wenn die Buchstaben »https://« vor der Internetadresse erscheinen. Auch Händler können sich bei einer Kreditkartenzahlung absichern. Beim 3-D-Secure-Verfahren von MasterCard und Visa weist sich der Käufer im Internet durch ein Passwort bei seiner Bank als Karteninhaber aus. Im Fall eines Zahlungsausfalls haftet die Bank.
Beim »E-Payment«-Verfahren Paypal des Internetauktionshauses eBay sind die Konto- oder Kreditkartendaten des Käufers wie in einem Schließfach hinterlegt. Beim Einkauf gibt er nur noch seine E-Mail-Adresse und ein Passwort ein. Paypal überweist den Kaufpreis sofort auf das Paypal-Konto des Verkäufers und bucht ihn dann erst vom echten Konto des Käufers ab. Der genießt beim eBay-Einkauf besonderen Schutz: Wenn die Ware nicht geliefert wird, überweist Paypal den Betrag zurück. Völlige Anonymität für den Käufer, geringe Transaktionskosten und Unwiderrufbarkeit der Zahlung bietet bis heute nur das gute alte Bargeld. Deshalb fordert der Bundesverband der Dienstleister für Online-Anbieter e.V. (BDOA) langfristig die Einführung von digitalem Bargeld durch die Europäische Zentralbank. Wie dieses genau aussehen könnte, beschäftigt Forscher auf der ganzen Welt. Statt der Geldbörse könnte man zum Beispiel eine Chipkarte oder einen kleinen Organizer bei sich tragen, auf dem die digitalen Geldeinheiten mit einer jeweils einmaligen Signatur gespeichert sind.
— Unternehmensbeitrag DHL Paket Deutschland —
Einfach und jederzeit verfügbar: DHL Paket ist längst in der Zukunft angekommen Interview mit Dr. Andrej Busch, Marketingvorstand DHL Paket Deutschland
Die Deutsche Post DHL hat sich auf die Anforderungen des Internet-Zeitalters eingestellt. Ob Brief- oder Paketgeschäft, für Kunden sind viele Services sowie der Empfang und Versand von Waren rund um die Uhr möglich. DHL Paket ist dabei der Partner des eCommerce. Der Handel per Internet erweist sich als Handel der Zukunft. Was bedeutet das für die Logistik? eCommerce nimmt weiter stark zu, und zwar im nationalen Geschäft, aber mehr und mehr auch im grenzüberschreitenden Handel. Für uns als Paketdienstleister gilt es, das Wertversprechen des Internets abzubilden. Einfach, Immer, Überall ist deshalb nicht nur die Devise des Online-Handels: DHL Paket macht das für die Kunden tatsächlich erlebbar. Wir haben uns frühzeitig auf die Zukunft des Handels eingestellt und haben den Wandel vom klassischen Versandhandel zum eCommerce von Anfang an begleitet. Worauf kommt es an? Für Versender und Empfänger zählt maximale Convenience. Nur einen Klick entfernt von Bestellung und Versand. Auf Knopfdruck gibt es die Frankierung, den Versandschein und die Abholung. Ähnlich ist es bei der Retoure: DHL Paket ist der erste Anbieter, der eine
Online-Retoure anbietet. Das Retourenlabel wird online erstellt, und für den Versender werden automatisch alle notwendigen Informationen bereit gestellt. Komfort zählt auch beim Empfang und Versand von Waren. Unser bundesweites Netz von 2.500 Packstationen ist ein absolutes Plus für alle Empfänger. Wer sich seine Bestellungen an eine Packstation schicken lässt, der kann sich sein Paket rund um die Uhr dort abholen, ohne sich an irgend-welche Öffnungszeiten halten zu müssen. Ebenso kann er Päckchen und Pakete über eine Packstation oder über eine der 1.000 Paketboxen versenden. Unter www. dhl.de findet man nicht nur alle Standorte dieser Automaten, sondern kann die Sendung dort auch direkt online frankieren und den Versandstatus verfolgen. Wie wird sich der Onlinehandel weiter entwickeln? Zum einen werden Einkaufs-Plattformen immer wich-tiger. Unser Preisvergleichsportal www.meinpaket. de etwa zeigt nicht nur den günstigsten Anbieter für einen gesuchten Artikel, sondern garantiert gleichzeitig den Versand per DHL und, falls gewünscht, an eine Packstation. Außerdem gewinnt der grenzüberschreitende Internethandel an Bedeutung, und zwar nicht nur innerhalb der EU. Beispielsweise unsere Kooperation mit der Firma Borderlinx, die den Online-Einkauf in den
USA erheblich erleichtert. Viele Online-Händler liefern nur an Adressen im eigenen Land. Mit der Anmeldung unter www.dhl.de/borderlinx erhalten die Nutzer eine Liefer-anschrift in den USA. Diese Adresse geben sie bei ihrem Online-Einkauf an, um den Rest kümmern sich Borderlinx und DHL. So werden Waren aus Übersee auf einfachem Wege direkt nach Hause oder an eine Packstation in Deutschland geliefert.
Dr. Andrej Busch, Marketingvorstand DHL Paket Deutschland
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Im Rausch der Geschwindigkeit E-Logistik muss schnell sein, intelligent und nachvollziehbar
von Axel Novak / Redaktion
Kein Blinken, Piepen oder Schnarren: Wenn der Kühlschrank feststellt, dass die Milch schlecht wird, bestellt er einfach neue, still und unauffällig. Das ist die Zukunft – und der letzte Schrei auf den Elektronikmessen weltweit. Möglich machen’s das Internet und die Elektronik. Denn ein so genannter RFID-Chip auf der Milchpackung gibt dem Kühlschrank per Funk Bescheid, dass sein Trägerkarton soeben die Haltbarkeitsgrenze überschritten hat. Was für Verbraucher aber noch eine küchenelektronische Vision ist, ist in der Industrie Gang und Gäbe. E-Logistik ist zum Schlüssel für eine schnelle, günstige Produktion geworden. Denn neue Trends setzten die Hersteller unter Druck, ständig neu zu designen, zu ordern und mit den Zulieferer neu zu verhandeln. Modefirmen, Handyhersteller oder Autobauer – wer immer irgendwo in der Welt Waren herstellt und dafür globale Zulieferketten aufbaut, muss die Logistik elektronisch begleiten. »Der Logistiker von morgen ist Informationslogistiker«, sagte Dr. Keith Ulrich, zuständig für Neuerungen bei der Deutschen Post, kürzlich in einem Interview. Industrie und Handel setzen schon längst auf digitale Services. So kaufen viele Hersteller elektronisch ein: Ausschreibungen erfolgen im Internet, interessierte Zulieferer geben auf den Webseiten der Auftraggeber ihre
Angebote ab. E-Procurement nennt sich das und senkt Kosten, weil Firmen so ganz einfach auf anderen Kontinenten einkaufen können. RFID-Chips und ein geschicktes Software-Zusammenspiel sorgen anschließend dafür, dass Fabriken genau dann beliefert werden, wenn die Mitarbeiter an den Montagebändern neues Material benötigen. Das spart Lagerkosten und funktioniert sogar über große Entfernungen und Ländergrenzen, wenn zum Beispiel die Eisenbahn Autofabriken in Russland, Ungarn, Spanien oder Deutschland miteinander verbindet. Daten zu einer Ware finden sich in RFID-Chips, die auf der Verpackung kleben. So gelangen alle wichtigen Informationen von einer Fabrik in die nächste oder zum Kunden. Gleichzeitig rüsten Spediteure sogar ihre Container mit GPS-Geräten und Sensoren aus. So wissen Hersteller, Transporteure und Händler nicht nur, wo sich die Ware befindet, sondern auch, in welchem Zustand. Werbekampagnen werden nur noch dann geschaltet, wenn die Ware auf den Markt geworfen werden kann. Wenn Güter schneller und intelligenter transportiert werden, können Hersteller und Handel auf teuren Lagerplatz für Autos, Handys oder Computerspielzeuge verzichten. Gleichzeitig hat die digitale Logistik einen weiteren Vorteil: »Der gezielte, erhöhte Einsatz intel-
ligenter Informations- und Kommunikationstechnik kostet zwar Energie, aber er hilft gleichzeitig, ein Mehrfaches an Energie zu sparen«, sagt Prof. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Branchenverbands Bitkom. Laut einer Studie, die Industrie und Berater Anfang Dezember in Stuttgart beim Nationalen IT-Gipfel vorstellten, könnte intelligente, durch Software unterstützte Logistik allein in Deutschland den Ausstoß von Kohlendioxid um 85 Millionen Tonnen senken. Theoretisch. Und einfach dadurch, dass Fahrzeuge besser ausgelastet sind, Routen besser geplant werden oder Trucker und Lokführer im Simulator lernen, wird Energie eingespart. Auch Verbraucher und Konsumenten sind elektronisch unterwegs. E-Commerce ist alltäglich geworden. 32,5 Millionen Deutsche haben 2009 für rund 22 Milliarden Euro im Internet eingekauft. »Die Deutschen geben in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie im Internet aus«, sagt Dieter Junghans vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels. Doch weil die Güter ja irgendwie zum Kunden müssen, ändert sich an einem nichts: an den weltweiten LkwHeeren, an den Eisenbahnkolonnen und der Armada der Containerschiffe. Das ist beim Kühlschrank nicht anders. Er kann die neue Milch nur bestellen. Die alte Milch muss der Eigentümer schon selbst rausnehmen.
— Unternehmensbeitrag SOFTWARE AG —
Evolution zur Exzellenz: Die Prozess-Spirale Innovative Firmen sammeln heute über partizipative Internettechnik Ideen von Kunden und externen Experten ein. Der Erfolg einer Erfindung hängt aber von der Exzellenz der Prozesse ab
Was tun gegen einen Geniestreich der Konkurrenz? Google reagierte auf Apples iPhone mit einer Ausschreibung im Internet – die offene Entwicklergemeinde besorgte dem Suchmaschinenkonzern eine schnelle Produktantwort. Genau diese Beweglichkeit zählt: Lego verwandelt per Web seine Kunden in Konstruktionsdesigner, BASF schreibt Innovationsziele auf der offenen Forschungsplattform Innocentive aus, Mitarbeiter teilen Wissen über interne wie externe Diskussionsforen. Auch der Betriebsalltag gehorcht dem Primat der Flexibilität: Fertigungen werden verlagert, Prozesse ausgelagert und
Lieferanten ausgetauscht – alles getragen vom Medium Internet. Wenn sich alles bewegt, droht die Gefahr des Zerfließens. Das ist Top-Performern bewusst, und sie agieren von einer sicheren Bastion: Sie pflegen Prozessexzellenz. Fundament bleibt die in betriebswirtschaftlicher Standardsoftware digitalisierte Business-Logik – sie beliefert Geschäftsführung, Vertrieb, Marketing und Fertigung mit Kennzahlen. Abhängig ist die Wertschöpfung einer Firma aber von der Gestaltung ihrer Prozessketten. Wo sich dieses Denken durchgesetzt hat, verständigt sich das interne Kompetenzteam auf die Organisation von Abläufen – ausgerichtet an der Strategie der Geschäftsführung. Hier wird Automatisierung angestoßen, kommt Neues in Gang. Informationstechnik die Agilität: Integrationstechnik verknüpft prozessgerecht die Business Software, technische Ressourcen lassen sich bedarfsaktuell Anwendungen zuschlagen und Services zu neuen Prozessen orchestrieren. Es ist also kein Hexenwerk mehr, die Lieferkette umzustricken oder eine vertriebliche Initiative schnell umzusetzen.
Doch erst ein auf Optimierung abzielender Kreislauf verleiht Prozessen Exzellenzcharakter. Die von Mitarbeitern aus den Geschäftsbereichen mit informatischen Werkzeugen modellierten Soll-Prozesse werden programmiert, technisch ausgeführt und der permanenten Leistungskontrolle unterworfen. Damit ergänzt eine Rückkoppelung aus den operativen Prozessen die klassischen Finanzdaten zur Beurteilung des Geschäfts – das Monitoring verrät präzise Ansatzpunkte für Korrekturen. Prozesse modellieren, messen, managen und wieder neu modellieren – künftig entsteht Prozessexzellenz in einem digitalen Kreislauf.
Dr. Peter Kürpick, Produktvorstand Software AG
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— Unternehmensbeitrag Cliplister —
Produktvideos beflügeln den E-Commerce Wenn Hersteller und Händler heute auf Online-Videos zur Produktpräsentation setzen, nutzen sie dazu die Distributionsplattform von Cliplister
Video ist bei vielen Konsumenten bereits die beliebteste Form, in der sie Produktinformationen im Internet beziehen. Im Idealfall stützt das Produktvideo die Kaufentscheidung. Durch ein Video kann der Online-Händler das Produkt im Einsatz zeigen, einen Vorgeschmack auf den Nutzen geben und Transparenz und Sicherheit bei der Auswahl vermitteln. Zudem wirkt ein Video inspirierend und vermittelt emotionale Markenwerte. Die zwei zentralen Voraussetzungen: der Hersteller hat zu seinem Produkt ein Video erstellt und es ist für den Betreiber des Online-Shops leicht und rechtssicher zugänglich. Als die Cliplister GmbH aus Kiel Mitte 2007 entstand, hat sie sich genau an dieser Schnittstelle positioniert. Heute ist die Cliplister Plattform im deutschsprachigen Raum faktisch konkurrenzlos. Die Verteilungsplattform versorgt nahezu alle wichtigen Händler und Portale mit Videos zu über 100.000 Produkten in verschiedenen Kategorien von circa 1.400 verschiedenen Marken – das sind mehr als 90 Prozent der Marken, die Videos haben. Cliplister liefert ein Codeschnipsel, das der Online-Händler auf seiner Seite einbaut, fertig. Ein neues Video der Marke wird anhand der Artikelnummer des Shops vollautomatisch zugeordnet und sofort auf allen angebundenen Online-Shops
aktiviert. Klickt dann der Besucher auf »Play«, liefert Cliplister das Video direkt an den Browser des Users aus. Bis zur Kaufentscheidung ist es dann oft nicht mehr weit. Für beide, Marken und Händler, entwickeln sich Videos zu einem entscheidenden Instrument der Online-Kommunikation. Nahezu jeder, der Videos in seinen Onlineshop integriert, bestätigt die messbaren Effekte: mehr Konversion, mehr relevanter Traffic, weniger Retouren. Händler können mit Produktvideos ihre Konversionsraten oft im zweistelligen Prozentbereich verbessern. Das ist nicht überraschend: die Videos, die beispielsweise von der Produktseite aus aufgerufen werden, erreichen genau die Besucher, die bereits das maximale Interesse an dem Produkt mitbringen. Auf fruchtbareren Boden kann eine Videobotschaft gar nicht fallen. Ein weiterer wichtiger Vorzug des Video-Content ist sein Effekt für die Search Engine Optimization. Produktvideos werden von Suchmaschinen wie Google als sehr relevante Inhalte betrachtet und führen darum zu einem besseren Ranking in den Ergebnislisten: So kommt mehr Traffic auf die Produktseite. Die Cliplister Plattform verdankt ihren Erfolg nicht nur der durchdachten und reibungslosen Distributions-Technologie, sondern auch dem erfolgsabhängigen Preismo-
dell. Der amerikanische Markt, in dem sich etliche teure Anbieter die Distribution aufteilen, zeigt, wie man es nicht machen sollte. Im Idealfall nutzen nämlich alle OnlineHändler und Marken-Hersteller dieselbe Distributionsplattform: nur so wird der logistische Aufwand minimiert und die nötige Sortimentsabdeckung erreicht. Das ist es, was Cliplister mit seiner Plattform leistet. Das Online-Marketingtool Produktvideo boomt – und Cliplister mit ihm. Infos: www.cliplister.com
— Unternehmensbeitrag TÜV SÜD —
Online-Shops – Vertrauen und Sicherheit führen zum Erfolg Neben großen Online-Plattformen wie Amazon oder Expedia, existieren zahlreiche Shops, die Nischenmärkte bedienen. Doch nicht jede gute Idee führt zum Erfolg, da Anbieter bei der Konzeption und im Betrieb von Online-Shops viele Fehler machen
Fast zwei Drittel aller deutschen Erwachsenen sind online und bestellen Produkte und Dienstleistungen über das Internet. Allein im Jahr 2008 konnte der Online-Handel mit Produkten einen Umsatz von 13,4 Milliarden Euro verbuchen und für die nächsten Jahre werden Wachstumsraten in zweistelliger Höhe vorRainer Seidlitz, Leiter Strategische Gehergesagt. Daher versuchen viele schäftseinheit IT & Internet Anbieter ihr Glück im Internet. bei TÜV SÜD Aber auch für bestehende Versandhäuser ist der Online-Verkauf zu einer tragenden und notwendigen Geschäftssäule geworden. Damit das Konzept »Online-Shop« erfolgreich ist, müssen jedoch viele Dinge beachtet werden, denn Kunden wünschen eine seriöse Abwicklung und haben hohe Qualitätsanforderungen. Projektmanagement, Datenschutz und -sicherheit, Inhalt der Website und Prozessabwicklung müssen daher ineinander integriert werden und ein Gesamtkonzept ergeben. In puncto Projektmanagement ist es vor allem wichtig, dass ein Qualitätsstandard vereinbart und auch gelebt wird. Auch externe Dienstleister wie Web-Agen-
turen oder Fullfillment-Anbieter müssen diese Qualitätsansprüche erfüllen. Denn oft sind die einzelnen Verzweigungen und damit mögliche Fehlerquellen nicht bekannt. Auch Zuständigkeiten und Verantwortungen werden nicht klar definiert. Zum Beispiel muss ab einer Unternehmensgröße von zehn Personen ein Datenschutzbeauftragter bestimmt werden, der regelmäßig in Online-Projekte involviert wird – dies ist oft nicht der Fall. Das Projektmanagement muss daher für jeden Beteiligten transparent und die Aufgaben klar ableitbar sein. Datenschutz und ‑sicherheit haben sich zu sensiblen Themen entwickelt und sollten deshalb auch verschiedene Standards erfüllen. Die Übermittlung von sensiblen Daten darf ausschließlich verschlüsselt erfolgen. Besonders bei Daten zu Zahlungen und bei Kreditkartendaten ist erhöhte Vorsicht geboten. Zudem müssen eine Datenschutzunterrichtung und die AGB dem Kunden auf eine leicht zugängliche Weise zur Verfügung gestellt werden. Der Kunde hat ein Recht darauf, zu erfahren, was mit seinen Daten geschieht. Inhaltlich muss die Website gut verständlich aufgebaut und bedienbar sein. Anbieterkennung und Impressum müssen vollständig sein und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Nutzer möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben und wo sie im Notfall Hilfe finden.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können Zertifikate, wie das s@fer-shopping Siegel von TÜV SÜD, das Vertrauen beim Kunden stärken und die Qualität langfristig sichern. Sie zeigen, dass der Anbieter aktuelle Standards erfüllt und seriös mit den Themen Datenschutz und -sicherheit umgeht, auch wenn eine 100-prozentige Sicherheit beim Onlinekauf nie gewährleistet werden kann. Infos: www.safer-shopping.de
Seit dem Jahr 2000 ist Seidlitz im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz bei TÜV SÜD aktiv. In dieser Zeit hat er einige hundert Websites auf Ihre Sicherheit hin überprüft. Als Physiker sind seine Stärken das analytische Vorgehen bei der Überprüfung von Datensicherheit. Täglich überprüft er Online-Shops in den Bereichen Handel, Touristik und Versicherungen und kennt so alle Lücken und Schwachstellen, die Systeme aufweisen können – und weiß natürlich auch, wie man diese Sicherheitslücken schließt.
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Viren, Trojaner, Datenklau Mit einem guten Risikomanagement lassen sich Sicherheitsprobleme vermeiden
von Christian Schillinger / Redaktion
»17 Millionen Kundenstammdaten verschwunden«, »Totalausfall des Computer-Handels der Deutschen Börse«, »Daten-GAU: Passwort-Diebstahl bei StudiVZ« - Schlagzeilen wie diese entblößen unbarmherzig die Gefahren, die mit der Digitalisierung der Information einhergehen und in unseren IT-Systemen verborgen liegen. Aber deswegen auf den technologischen Fortschritt verzichten? Keineswegs, denn wie mit jeder Erfindung oder Entwicklung ergibt sich die Verlässlichkeit einer Sache nicht aus ihr selbst, sondern erst durch einen verantwortungsvollen Umgang. Erst das aktive Handeln wandelt eine Gefahr, der man passiv unterliegt, in ein Risiko, das zu Gunsten eines erwarteten Nutzens eingegangen wird. Die feine, aber wichtige Unterscheidung zwischen Gefahr, die man nicht abwenden kann, und Risiko, das aktiv steuerbar ist, bedeutet für Unternehmen einen strategischen Vorteil. Das Management dieser Risiken trägt wesentlich zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolges bei. Doch das Risikomanagement im Internet ist anspruchsvoll und umfassend. Während es für standardisierte IT-Systeme und Applikationen bereits vorgefertigte Empfehlungen gibt, sind es vor allem kleine, als unbedeutend wahrgenommene, individuelle Änderungen, welche die Tür einen Spalt zu weit öffnen und das Unheil hinein lassen. Eines der wohl bekanntesten Risiken des Informationszeitalters sind die digitalen Schädlinge, deren biologische Verwandten auch uns das Leben schwer machen. Viren und Würmer sind fester Bestandteil der unkontrollierbaren Tiefen des Internets und daraus auch in Zukunft nicht wegzudenken. Glücklicherweise wurde dieser Umstand bereits als eigenständiger Markt entdeckt, so dass es bereits für einen geringen Obolus entsprechende Sicherheitslösungen gibt wie Virenschutzprogramme oder Firewalls, die Internet und E-Business-Applikationen wie durch eine Festungsmauer voneinander abgrenzen. Aber ein gutes Risikomanagement hört an dieser Stelle
nicht auf, selbst wenn das subjektive Risikoempfinden dies suggerieren mag. Das Bekämpfen der Schadprogramme ist lediglich ein erster Schritt. Während Antivirenprogramme auf das Entdecken von elektronischem Ungeziefer beschränkt sind, drohen an anderer Stelle viel größere Gefahren, denen proaktiv entgegen getreten werden muss. Um den Kern des E-Business, die Information, zu schützen, muss ein entsprechendes Sicherheitskonzept drei Prinzipien gewährleisten: Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität. Das Prinzip Vertraulichkeit bedeutet, dass Information nur berechtigten Personen oder Programmen zugänglich gemacht wird. Leichter gesagt als getan bei der Vielzahl an Applikationen, Zugangsberechtigungen und heterogenen IT-Landschaften in einem durchschnittlichen Unternehmen. Selbst beim Einsatz eines standardisierten SAP-Systems, das theoretisch die Geheimhaltung von Information gemäß vorgegebener Richtlinien gewährleistet, kann es in der Praxis ganz anders aussehen. Eine falsche Konfiguration, das Verwenden ungeeigneter Passwörter oder die unsaubere Trennung von Berechtigungsrollen hebeln das in der Theorie sichere System aus seinen Angeln, wodurch Millionen von Datensätzen verschwinden können. Gerne werden auch existierende Konzepte übernommen, ohne sie konsequent zu Ende zu denken. So speicherte StudiVZ in strafbar fahrlässiger Weise die Passwörter seiner Mitglieder im Klartext in der Datenbank. Als diese gestohlen wurden, hatte der Dieb sofort leichten Zugang zu allen Konten. Vorfälle dieser Art können mit geringem Aufwand verhindert werden, indem man die Passwörter nicht im Klartext, sondern nur deren Hashwert speichert. Ein Hashwert ist die von einem Eingabetext abhängige, durch ein Verschlüsselungsprogramm erzeugte Zeichenkette, von der keinerlei Rückschlüsse auf die ursprüngliche Eingabe gezogen werden können. Bei jeder Passwortabfrage wird dann nicht das eingegebene Passwort für den Abgleich mit der in der Daten-
Das Bekämpfen der Schadprogramme ist lediglich ein erster Schritt.
bank hinterlegten Zeichenkette verwendet, sondern der aus der Eingabe berechnete Hashwert. Damit sind die geklauten verschlüsselten Passwörter nutzlos, da diese bei einer Eingabe erneut umgewandelt werden und folglich nicht mit dem nur einmal verschlüsselten Passwort übereinstimmen. Der Nutzer merkt von alledem nichts, und sein Passwort ist sicher. Neben der Geheimhaltung von Information ist die Verfügbarkeit ebenfalls von höchster Priorität, denn was nützt Information, wenn diese nicht verfügbar ist? Dies musste auch schmerzhaft die Deutsche Börse erfahren, als das elektronische Handelsystem ausgefallen war. Die Verfügbarkeit von Information oder IT-Systemen im Allgemeinen kann durch Software- oder Hardwarefehler, aber auch durch externe Einflüsse wie Hochwasser oder Feuer im Datenzentrum beeinträchtigt werden. Ein gutes Sicherheitskonzept sollte daher sowohl proaktive Anstrengungen enthalten, um Ausfälle abzuwenden, als auch dem Schadensfall nachgelagerte Maßnahmen, um die Verfügbarkeit der IT-Systeme im Falle einer Unterbrechung möglichst schnell wiederherzustellen. Dieser als IT-Continuity bezeichnete Aspekt umfasst auf verschiedenen Szenarien basierende Notfallpläne, die sich an den individuellen Bedürfnissen, Finanzen und Risikoakzeptanzen orientieren. Eine fundierte Risikoanalyse des Geschäftsfeldes definiert dabei den abzudeckenden Rahmen. Information hat naturgemäß nur einen Wert, wenn sie auch integer, also vollständig und unverfälscht ist. Um diese Schutzforderungen zu erfüllen, muss neben einer regelmäßigen Datensicherung auch Sorge getragen werden, dass die Information konsistent bleibt und weder mutwillig noch fahrlässig geändert wird. Wer einmal in der Datenbank gespeicherte Information frei von Anomalien halten möchte, dem sei dringend angeraten, sein relationales Datenbankschema gemäß den geläufigen Normalformen zu normalisieren. Da es stets leichter ist eine Sicherheitslücke zu beweisen, als die vollständige Sicherheit eines Systems, sind die besten Schlagzeilen, die ein gutes Risikomanagement stets anstrebt, diejenigen, die ausbleiben.
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— Unternehmensbeitrag ClickandBuy —
Paid Content wird immer beliebter – iPhone zeigt den Weg Interview mit Charles Fränkl, CEO ClickandBuy Weltweit diskutieren die großen Verlage intensiv, wie sie die »Kostenlos-Kultur des Internets« beenden können. Eine Abrechnung einzelner Beiträge hat sich aber bislang nicht durchgesetzt. Könnten Sie sich vorstellen, für Medienunternehmen oder die gesamte Verlagsbranche entsprechende Lösungen anzubieten? Charles Fränkl, CEO ClickandBuy Natürlich, genau das ist es, was ClickandBuy groß gemacht hat. Wir haben schon vor zehn Jahren als erste in Deutschland mit der Monetarisie-
rung von Paid Content angefangen: ClickandBuy und kein anderes Unternehmen hat Paid Content erst »salonfähig« gemacht. Ob Stiftung Warentest, Spiegel Online, faz.net, Hörzu oder Bild.de, nur um einige der Großen zu nennen – die führenden Medienhäuser rechnen seit Jahren ihren Content mit ClickandBuy ab, ob einzelne Artikel, Test-abos oder Jahresabonnements. Wir führen im Augenblick sehr spannende Gespräche mit großen Verlagen, wie wir gemeinsam den nächsten zukunftsweisenden Schritt beim Thema Paid Content gestalten. Und mit dem sich abzeichnenden Durchbruch von M-Commerce, dem Apple iPhone sei Dank, mit iTunes erzielen wir bereits jetzt schon europaweit erhebliche Einnahmen, wird die
Kostenlos-Kultur sich langsam dem Ende zuneigen. Das AppStore-Geschäftsmodell könnte auch für Verlage eine interessante Lösung sein. Die Menschen genießen den Spaß und Komfort auf Smart- und Netbooks und geben für Entertainment, Information und Shopping jeden Monat richtig gut Geld aus – Tendenz stark steigend. Davon profitiert ein E-Payment-Anbieter wie ClickandBuy natürlich.
Infos: www.clickandbuy.com
— Unternehmensbeitrag DATSEC —
IT-Sicherheit im Mittelstand: Jetzt handeln! Interview mit Maik Wetzel, Vertriebsleiter für ESET-Produkte bei DATSEC Warum empfehlen Sie, gerade jetzt in IT-Security zu investieren? Nie war die Bedrohung durch Malware, Hacker oder Datenspione größer als heute. Gleichzeitig lässt die Wirtschaftskrise die Preise von Sicherheitssoftware purzeln – obwohl deren Qualität und Leistung permanent ansteigt. Dafür sorgen innovative Hersteller wie ESET, die mit proaktiven Erkennungsmethoden jetzt auch unbekannte Schädlinge beseitigen. Kurzum: Im Moment erhält man zukunftssicheren Schutz für wenig Geld. Worauf sollte man bei der Anschaffung einer Sicherheitslösung achten? Aus technischer Sicht sollte man auf Softwareprodukte mit modernen Erkennungstechnologien wie ThreatSense von ESET setzen. Diese bestechen durch eine hohe Erkennungsleistung und einen geringen Verbrauch an Systemressourcen. Das ist auf den Servern und an
jedem einzelnen Arbeitsplatzrechner spürbar und erhöht die Produktivität. Hersteller mit einer breiten Produktpalette besitzen einen entscheidenden Vorteil: Sie bieten umfassende, aufeinander abgestimmte Sicherheitslösungen an! Diese können Betriebssystem übergreifend – von Symbian über Windows bis Mac OS X – schützen und eine leichte Administrierbarkeit garantieren. Dies ist in (wachsenden) Netzwerken mit ihren individuellen Schutzanforderungen von Servern, Clients, mobilen Geräten und Wechseldatenträgern enorm wichtig. Und minimiert die Betriebskosten. Unsere Experten empfehlen generell eine betriebswirtschaftliche Betrachtung aller potenziellen Kosten. Denn die vermeintlich günstigste Lösung entpuppt sich schnell als teures Unterfangen, wenn beispielsweise die notwendige Anschaffung neuer Client-/Server-Hard-
ware, Ausfallzeiten durch Störungen oder der wahre Administrationsaufwand nicht genügend berücksichtigt wurden. Welche Rolle spielen Fachhändler bei der Produktauswahl? Eine gute Betreuung durch Fachhändler ist Gold wert. Sie beraten umfassend, entwerfen Sicherheitskonzepte und unterstützen das Unternehmen in der täglichen Sicherheitsarbeit. Idealerweise sind Fachhändler ortsansässig und somit schnell erreichbar. Dies ist besonders im Ernstfall ein entscheidender Vorteil. Infos: www.eset.de Maik Wetzel, Vertriebsleiter DATSEC in Deutschland
— Unternehmensbeitrag TREND MICRO —
Sicher ist sicher – sicher? Sicherheit wird neu definiert – Ein Kommentar von Frank Schwittay, Regional Director Central Europe, Trend Micro Seit dem Abebben der Conficker-Welle scheint es ruhiger geworden zu sein um das Thema Online-Sicherheit. Sicher, da und dort hört man von Gefahren in sozialen Netzwerken, werden Betrugsfälle im Online-Banking bekannt, kommt es leider immer wieder zu spektakulären Datenverlusten. Das alles scheint aber Frank Schwittay, Regional Director Central eher Privatleute zu treffen, weniEurope, Trend Micro ger die Unternehmen. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn es ist das erklärte Ziel und Erfolgsrezept der professionellen Cyberkriminellen, unentdeckt zu bleiben. Nur so konnte sich die
Untergrundökonomie im Internet zu einem riesigen Wirtschaftszweig entwickeln, dessen Umsätze mit rund einer Billion US-Dollar mittlerweile die Einkünfte aus dem Drogenhandel übersteigen. Stell Dir vor, es ist Krieg, und keiner merkt’s Und was noch schlimmer ist: selbst die IT-Profis in den Unternehmen haben immer größere Mühe, infizierte Rechner, Server und Netzwerke zu entdecken. Vor allem deshalb werden Unternehmen zunehmend Opfer von Wirtschaftsspionage im Cyberraum. Jahr für Jahr erleiden sie einen milliardenschweren Verlust an intellektuellem Eigentum, indem Handelsgeheimnisse illegal kopiert und auf dem Schwarzmarkt an Wettbewerber
verkauft oder zu erpresserischen Zwecken verwendet werden. Im Internet tobt die wohl bizarrste Art von Krieg, ein Krieg, den man als Opfer in der Regel erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist. Es kommt also heute mehr denn je darauf an, die Gefahren aus dem Internet abzuwehren, noch bevor sie eine Chance haben, die Unternehmensnetze und ITRessourcen zu befallen. Aber genau in diesem Punkt versagen die gängigen Sicherheitskonzepte in den meisten angebotenen Sicherheitslösungen für Unternehmen. Welches Sicherheitskonzept greift auch morgen? Trend Micro hat deshalb schon vor mehreren Jahren die eingetretenen Pfade verlassen und eine völlig neue Sicherheitsarchitektur aufgebaut, mit der sich die Gefahren bereits dort abwehren lassen, wo sie entstehen: im Internet. Prävention statt Reparatur, Verteidigung statt Schadensbehebung, das ist das richtige Rezept gegen die Bedrohungen von heute und morgen. Wenn Sie nicht absolut sicher sind, dass Ihr Sicherheitsanbieter dieses Rezept beherrscht, sollten Sie sich Gedanken machen: um Ihrer Sicherheit willen. Infos: www.trendmicro.de
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— Unternehmensbeitrag BITDEFENDER —
Angriffe von Cyberkriminellen werden immer intelligenter Interview mit Lothar Symanofsky, Vertriebsdirektor BitDefender GmbH
Wo sieht BitDefender derzeit die größten Defizite beim Mittelstand hinsichtlich IT-Sicherheit? Viele Unternehmen gehen allzu sorglos mit ihrer IT-Sicherheit um, was auch die jüngsten Umfrageergebnisse bestätigen. Doch selbst dann, wenn die IT-Sicherheit als Top-Thema von den Inhabern und Geschäftsführern betrachtet wird, scheitern diese bei der Umsetzung eines unternehmensweiten Sicherheitskonzepts für ihre Firmen. Dies ist auf fehlende personelle Ressourcen, den Mangel an hochkarätigen IT-Sicherheitsexperten und limitierten Budgets zurückzuführen. Deshalb benötigen sie einen erfahrenen Partner, der über das notwendige Experten-Know-how, die erforderliche Sicherheitssoftware sowie Beratungspartner (die sich direkt vor Ort befinden) verfügt und einen umfangreichen Support-Service aus einer Hand offerieren kann. Das alles zu Konditionen, die dem Mittelstand ein attraktives PreisLeistungs-Verhältnis bieten. Auf welche zukünftigen Gefahren müssen sich die Unternehmen einstellen? Neben der zunehmenden Komplexität der InternetAttacken wird auch deren Zahl drastisch zunehmen. Damit wird die Netzwerksicherheit einen zentralen Punkt
einnehmen. Botnetze werden sich weiterentwickeln und nur noch schwer aufzuspüren sein. SPAM- und PhishingAngriffe werden zunehmend intelligenter programmiert. Wichtigstes Mittel dagegen sind heuristische Techniken wie BitDefender B-HAVE, die Bedrohungen mit neuen und unbekannten Signaturen aufspüren und neutralisieren. Produkte aus dem Hause BitDefender bieten bereits heute Erkennungsraten, die weit über denen vergleichbarer Produkte liegen. Um auch auf zukünftige Bedrohungen optimal reagieren zu können, wird in unseren rumänischen Entwicklungslaboren permanent an neuen Technologien für den Kampf gegen Malware geforscht. Welche Auswirkungen hat die Wirtschaftskrise auf die IT-Sicherheit? In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen bleibt der finanzielle Aspekt beim Schutz vor Cyberkriminalität nicht außen vor. Eine Security-Suite soll nicht nur effektiv sein, sie soll gleichzeitig die Kosten für die Netzwerkverwaltung möglichst gering halten. Hier sind Unternehmen deutlich preissensitiver geworden und fordern einen größtmöglichen Schutz bei geringst möglichem Total Cost of Ownership. Außerdem ermöglicht ein zentrales Management-System, das in guten Security-Suiten heut-
zutage enthalten sein muss, durch verringerte Administrationskosten einen hohen Return-on-Investment. Durch den Einsatz einer Security Suite, wie beispielsweise der BitDefender Client Security, werden die Kosten für das Sicherheitsmanagement und die Beseitigung von Malware-Schäden für Unternehmen effizient gesenkt. Die Sicherheitslösungen von BitDefender bieten neben der zentralen Administration außerdem eine automatische Kontrolle des gesamten Unternehmensnetzwerkes. Infos: www.bitdefender.de/mittelstand
Lothar Symanofsky, Vertriebsdirektor BitDefender GmbH
Weiterbilden in der Krise E-Learning wird vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise verstärkt nachgefragt. Wichtiger Baustein: persönliche Betreuung
von Lars KlaaSSen / Redaktion
Anfang Dezember tagte die größte internationale E-Learning-Konferenz für Unternehmen, den Bildungsbereich und den öffentlichen Sektor: die Online Educa. 2078 Teilnehmer zählten die Veranstalter, Experten aus 92 Ländern informierten sich in Berlin über aktuelle Entwicklungen beim technologiegestützten Lernen. Wichtigstes Thema: die Wirtschaftskrise. Denn die sorgt für Wachstum in der Branche. Schon im März konstatierte der Deutsche Bildungsserver, ein Gemeinschaftsservice von Bund und Ländern: »Das Weiterbildungsinteresse in Deutschland ist seit Jahresbeginn deutlich angestiegen.« Mit Bekanntwerden des Ausmaßes der Wirtschaftskrise im September 2008 zeigte der Verlauf des Indizes zunächst einen starken Rückgang des Weiterbildungsinteresses bis zum Jahresende 2008. Parallel zur Zunahme
der über Kurzarbeit von der Arbeit freigestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - deren Anzahl stieg laut Bundesagentur für Arbeit von rund 290.000 im Januar auf etwa 700.000 im Februar - und den Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung der Weiterbildung bei Kurzarbeit stieg das Weiterbildungsinteresse seit Jahresbeginn bis Februar 2009 gegenüber Dezember 2008 um 63 Prozent an. Zahlreiche Sessions auf der Online Educa befassten sich damit, wie neue Lösungen effizient in die alltägliche Arbeit integriert werden können. Ein wichtiger Aspekt dabei: positive Effekte auf der Kostenseite. Doch Unternehmen, die auf E-Learning setzen, haben nicht nur den Sparkurs im Visier, sondern auch Qualitätssicherung vor dem Hintergrund zunehmenden Konkurrenzdrucks. Wer sich der neuesten technischen Möglichkeiten bedient, um Mitarbeiter fortzubilden, gewinnt nicht nur Know-how, sondern verbessert ganz nebenbei auch das Betriebsklima. Diese Erfahrung hat man unter anderem in der DIS AG gemacht, einem der führenden Anbieter von Personaldienstleistungen in Deutschland und Arbeitgeber von rund 10.000 Beschäftigten. Das Unternehmen setzt zur Qualifikation der Beschäftigten
auch auf E-Learning: »Dies gilt für alle Mitarbeiter, also auch für unsere Beschäftigten in Elternzeit«, so Raymond Opszalski, Director Human Resources der DIS AG. Alle Beschäftigten in Elternzeit haben uneingeschränkten Zugang zum Intranet und damit auch Zugriff auf rund 3.000 E-Learning-Programme der hauseigenen ‚e-Academy‘ sowie auf etwa 250 E-Books und alle sonstigen Informationen zu aktuellen Geschehnissen im Unternehmen. Hierbei stehe eine individuelle Lösung für den Einzelnen immer im Vordergrund, so Opszalski. Wie wichtig persönliche Betreuung beim E-Learning ist, hat die Europäische Fernhochschule Hamburg erkannt. Sie stellt jedem Studierenden einen persönlichen Studienbetreuer zur Seite, der ihn schon zum Studienbeginn anruft. Zusätzlich wurde nun ein MentoringProgramm eingeführt, in dem erfahrene Studenten und Absolventen die Studienanfänger an der Euro-FH unterstützen. Dieses Programm wurde jetzt für den Studienpreis DistancE-Learning 2010 in der Kategorie »Service des Jahres« nominiert, mit dem der Fachverband Forum DistancE-Learning jährlich herausragende Serviceleistungen von Distance-Learning-Anbietern auszeichnet.
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Schub für den Standort Deutschland IT-Technologie soll die heimische Wirtschaft beflügeln
von Jürgen W. Heitmann / Redaktion
Als Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang Dezember ankündigte, den Ausbau der deutschen Breitband-Infrastruktur forcieren zu wollen, ging ein Aufatmen durch die Branche. Denn ihr Vorstoß auf dem Vierten Nationalen IT-Gipfel in Stuttgart legt den Finger in die Wunden deutscher IT-Infrastruktur: Laut aktuellem »Monitoring-Report Deutschland Digital« liegt der Standort Deutschland nämlich nur im Mittelfeld der weltweit 15 führenden Nationen im Informations- und Kommunikationstechniksektor. An der Spitze stehen die USA. Der »Monitoring-Report« hat 21 so genannte »Kernindikatoren« analysiert. Ergebnis: Nur auf einem Gebiet liegt Deutschland an der Spitze, nämlich im »E-Procurement«, also im Segment der Einkäufe von Unternehmen über das Internet. Defizite werden bei der Verfügbarkeit von E-Government-Diensten bei Behörden bemängelt. Der Rückstand in Sachen Infrastruktur betrifft vor allem dünn besiedelte Regionen, die oft nur über ein lückenhaftes Breitbandnetz verfügen. Gerade in solchen Räumen, in denen die Einwohner oftmals sowieso schon
mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, eröffnet ein DSL-Anschluss neue Möglichkeiten. Der ländliche Raum könnte zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort werden. Der frisch gekürte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sieht in der IT-Branche sogar einen Jobmotor, der die infolge der Wirtschaftskrise drohenden Arbeitsplatzverluste anderer Industriezweige »mehr als wettmachen« könnte. »Wir brauchen gerade jetzt den Erfolg der Branche, um erfolgreich zu sein.« Vor allem auf dem Weltmarkt sieht Brüderle für die deutschen IT-Firmen großes Potenzial. Die Firmen müssten ihre Produkte und Innovationen international besser platzieren, sagte er. 500 Millionen Euro liegen bereit, um unter Führung des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik gezielt in Wachstumsbereiche der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) investiert zu werden. Gleichzeitig heißt es in dem Abschlussdokument des IT-Gipfels, der so genannten »Stuttgarter Erklärung«: »Die großen Herausforderungen wie Klimaschutz und
Energieeffizienz, Mobilität, Gesundheit und demografischer Wandel, aber auch Sicherheit sind ohne IKT nicht zu lösen.« Dies bestätigen auch die Ergebnisse der Studie »Smart 2020 Deutschland«. Danach könnte die deutsche Industrie bis 2020 rund ein Viertel ihres CO2-Ausstoßes mithilfe intelligenter Software einsparen. Das wären 207 Millionen Tonnen weniger als noch in diesem Jahr. Der IT-Sektor sei nur zu einem geringen Teil an den Emissionen des klimaschädlichen CO2 beteiligt, könne aber anderen Industriezweigen wie der Verkehrs-, Logistik- und Energiebranche beim Klimaschutz helfen. Allerdings sind bis dahin für die Bunderegierung noch profanere Aufgaben zu lösen. Zum Beispiel die Einrichtung der bundeseinheitlichen Behördennummer 115, unter der Bürgerinnen und Bürger einen direkten telefonischen Draht in die Verwaltung haben sollen. Die wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem IT-Gipfel zwar öffentlichkeitswirksam angewählt. Doch bis sie in ganz Deutschland funktioniert, werden wohl noch Jahre vergehen.
Das postgeografische Büro Mobile Computing macht es möglich: Arbeiten, wo immer man will
von Mirko Heinemann / Redaktion
Sein jüngstes Buch hat Markus Albers auf Reisen geschrieben: an Asiens Stränden und in Hotels europäischer Großstädte. Mit seiner Arbeitsweise sieht sich der Arbeitsökonom als Vorreiter einer Bewegung der freien Arbeitnehmer, die nicht das hedonistische Vergnügen predigen, sondern die effizientere Arbeit mit Spaß an der Sache. Das Verständnis vom Arbeitsplatz, so Albers in seinem Buch »Morgen komm ich später rein«, werde sich grundlegend ändern. Das Büro sei heute nicht mehr das Maß aller Dinge. Vielmehr sei ein selbstbestimmtes Zeitmanagement und individuelle Freiheit die Zukunft der Arbeit. Möglich macht diese Revolution vor allem das »Mobile Computing«. Heutzutage kann man an jedem Ort dieser Erde per Organizer oder Laptop und UMTSKarte erreichbar sein, kann kommunizieren und im unternehmenseigenen Netzwerk arbeiten.
Auch Festangestellte werden in Zukunft öfter den Vorzug genießen, selbst entscheiden zu können, wo und wie sie arbeiten. Der etwas verstaubte Begriff der »Telearbeit«, der seit Aufkommen der modernen Kommunikation immer wieder durch die Debatte geistert, trifft den Kern nicht mehr. Vielmehr werden flexible, auf die Bedürfnisse der Angestellten zugeschnittene Arbeitsmodelle entwickelt, die Produktivität und Kreativität der Mitarbeiter steigern. Erste Ansätze dazu gibt es bereits, vor allem in den USA sind freie Angestellenverhältnisse bereits weit verbreitet. So bei dem US-Telefonkonzern AT&T, wo angeblich 41 Prozent der Manager reguläre freie Beschäftigte sind und ein bis zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Die Hälfte der Belegschaft von Sun Microystems arbeitet bereits im »postgeografischen Büro«, das heißt, wo immer sie will. Der Konzern spare dadurch 300 Millionen Euro im Jahr an Immobilienkosten, heißt es. Ein anderes Beispiel ist die amerikanische Elektronikmarktkette Best Buy. Hier wurde das Projekt »Results Only Work Environment« entwickelt, übersetzt eine Arbeitsumgebung, in der allein das Ergebnis zählt. Das
Unternehmen hat für seine 4.000 Mitarbeiter in der Zentrale die Anwesenheitspflicht abgeschafft. Die meisten kommen einige Stunden am Tag ins Büro, aber sie entscheiden selbst, wann. Stattdessen werden Vorgaben für Arbeitsziele gemacht, die jeder in eigener Verantwortung erreichen kann. Philosophie: »Arbeit ist etwas, das man tut, nicht ein Ort, an den man geht.« Auch in Deutschland, bei der Deutschen Bank und bei Firmen wie SAP oder IBM, wird maximale zeitliche und räumliche Mobilität für die Angestellten möglich gemacht. Markus Albers plädiert für eine »Easy Economy«, die auf allen Hierarchieebenen und in allen Branchen möglich sein soll. Elektronische Arbeitsumgebungen auf einem USB-Stick bilden ein Büro in der Hosentasche, das an jedem Rechner angeschlossen werden kann. Fahrten ins Büro sollen eingeschränkt werden – gut für die Umwelt und für das eigene Zeitmanagement. Die Umsetzung solcher Szenarien ist kein technisches Problem mehr, sondern in erster Linie eine kulturelle Frage. Hierarchien in den Betrieben werden sich abflachen, Vertrauen wird in Zukunft das Arbeitsklima prägen müssen.
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Mobilität von morgen Eine virtuelle Mitfahrzentrale könnte mit Hilfe von IT-Lösungen das Reisen mit dem Auto revolutionieren
von Jürgen W. Heitmann / Redaktion
Für den Studenten Frank Mustermann könnte eine Reise von Berlin nach Köln in naher Zukunft so aussehen: In seinem Organizer, PDA oder iPhone ruft er die Website der Mobilen Mitfahrzentrale auf. Dort gibt er seine aktuelle Aufenthaltsadresse an sowie das Reiseziel. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird seine Anfrage in die Systeme der angemeldeten Fahrer weitergeleitet. Die Fahrer sind über ihr UMTS-basiertes Navigationsgerät ständig Online, ihr derzeitiger Aufenthaltsort wie auch ihr Zielort ist bekannt. Die Mitfahrzentrale ruft die Daten ab, vergleicht sie mit der Anfrage von Frank Mustermann und sendet den infrage kommenden Fahrern die Anfrage, die sie bestätigen oder ablehnen können. In wenigen Augenblicken erhält Frank Mustermann
mehrere Angebote von Fahrern, die zum Beispiel so aussehen könnten: »Heiner Müller fährt in etwa zehn Minuten an der nächsten Straßenecke vorbei, er kann Sie dort auflesen. Er will zwar eigentlich in die Barbarossastraße nach Köln, ist aber bereit, einen Umweg von maximal zehn Minuten in Kauf zu nehmen. Er würde Sie also an ihre Zieladresse bringen. Die Fahrtkostenbeteiligung beträgt 35 Euro.« Bestätigt Frank Mustermann das Angebot, ist er dabei. Das System names OpenRide, ausgedacht von Forschern am Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS, könnte den Autoverkehr revolutionieren. »OpenRide verknüpft mobile Endgeräte, Navigations- und Routenplanungssoftware, um automatisiert Mitfahrgelegenheiten zu vermitteln«, erklärt Dr. Matthias Flügge, Projektleiter bei FOKUS. OpenRide setzt auf ein bislang nur rudimentär genutztes Marktsegment: Handelsreisende und Pendler sitzen oftmals allein im Auto und fahren lange Strecken, während ihre Energiekosten immer weiter steigen.
Das System ist endlos flexibel. Es funktioniert nämlich auf Kurzstrecken in der Stadt genauso wie auf Fernstrecken. Vor allem Fahrzeuge im Großstadtverkehr sind meist nur von einer Person besetzt – und das, obwohl die Fahrtkosten kontinuierlich steigen. Bisher basieren Mitfahrzentralen im Internet meist auf einem klassischen System: Fahrer tragen ihre Fahrt auf eine Seite ein oder schauen nach Anfragen von Mitfahrern. Dann werden mittels Telefon die Mitfahrer organisiert und zu einem bestimmten Treffpunkt gebeten. Das System funktioniert, wenn große Städte als Zielorte eingetragen werden oder der Fahrer gezielt auch Zwischenhalte am Weg berücksichtigt. Aber für beide Seiten kann viel Frust dabei sein: Man braucht einen gewissen zeitlichen Vorlauf, die Seiten werden oftmals nicht oder nur unzureichend aktualisiert, Alternativen, zum Beispiel Fahrten in Orte, die dem Zielort womöglich nahe liegen, müssen aufwändig recherchiert werden. Ein mobiles IT-System könnte all diese Fragen berücksichtigen und in die Datenbasis einfließen lassen.
Geldmaschine Internet Online-Kredite liegen im Trend – bei Banken, aber auch bei Online-Kreditvermittlern
von Mirko Heinemann / Redaktion
Ein neues Auto? Eine Reise? Gar ein Haus? Und gerade nicht flüssig? Ein paar Klicks, so suggeriert die Werbung, und das Objekt der Begierde gehört Ihnen. Einfach ins Internet gehen, den Kredit abschließen, und schon ist das Geld unterwegs. Online-Kredite bei Banken sind im Trend. Anonym, ohne das lästige Gespräch mit einem Bankberater, kann der klamme Kunde auf einen Schlag über 500 bis 50.000 Euro verfügen. Zudem fallen seit Herbst 2008 die Zinsen, kreditfinanzierte Anschaffungen werden immer attraktiver. Für Angestellte sind die schnellen Kredite im Netz leicht zu erhalten, Freiberufler und Selbstständige aber fallen durch das Raster. Daher weichen sie zusehends auf Online-Kreditvermittler aus, die Darlehen im Rahmen von Online-Marktplätzen vergeben - von Kunden zu Kunden. Anbieter wie smava.de oder auxmoney.com funktionieren ähnlich wie der Online-Marktplatz eBay. Potenzielle Kreditnehmer schildern ihr Vorhaben und geben die Höhe des benötigten Darlehens an. Andere Kunden
können sich als Kreditgeber an der Finanzierung beteiligen oder sie gar ganz übernehmen. Die Zinskonditionen liegen zwischen vier und 14 Prozent und damit etwa in dem Rahmen, den Banken für Privatkredite oder Kontoüberziehungen verlangen. Vermittelt werden Darlehen von bis zu 25.000 Euro. Die Bonität wird etwa bei smava über den »Scorewert« der Schufa ermittelt, der veröffentlicht wird. Der Wert »A« bedeutet beste Bonität, nach Berechnungen der Schufa liegt das Risiko eines Kreditausfalls bei 1,38 Prozent. Der schlechteste Wert, den Kreditsuchende bei smava haben dürfen, ist »H«. Hier glaubt die Schufa, dass 15 Prozent der Kredite platzen. Sollten tatsächlich Schuldner ausfallen, werden sie zweimal gemahnt und bekommen einen negativen Schufa-Eintrag. Der Kredit wird anschließend an eine Inkassofirma verkauft, die den ausstehenden Betrag gerichtlich eintreibt. Um die Ausfallrisiken zu senken, bemühen sich die Online-Kreditvermittler verstärkt um Sicherheit für die
Kreditgeber. Zum Schutz des Kapitaleinsatzes gibt es Anleger-Pools, die als gemeinschaftliche Absicherung gegen Kreditausfall funktionieren. Wenn etwa in einem Pool von 100 Anlegern der Kredit eines Anlegers ausfällt, wird der Verlust von den restlichen 99 mitgetragen. Das System funktioniert natürlich nur so lange, wie die Ausfallquoten sich im Rahmen halten. Der Kreditvermittler selbst lebt von einer Provision in Höhe von zwei bis 2,5 Prozent des finanzierten Kreditbetrages, je nach Laufzeit; für Anleger ist der Dienst kostenfrei. Die klassischen Banken sind nicht gut auf die OnlineKreditvermittler zu sprechen. »Diese Anbieter hebeln wichtige Bankfunktionen aus«, erläutert Axel Grote vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Insbesondere hapere es bei den Online-Kreditvermittlern an der Beratung. Die Sparkassen hingegen sind bestrebt, den Kreditnehmer nicht allein zu lassen, sondern gemeinsam mit ihm ein langfristiges, tragfähiges Finanzierungskonzept aufzustellen.
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— Unternehmensbeitrag DEUTSCHE POST —
Der Brief kommt ins Internet Die Deutsche Post bringt den klassischen Brief ins Internet. Dr. Johannes Helbig, CIO und Mitglied des Bereichsvorstands der Deutschen Post, über den neuen elektronischen Brief
Die Deutsche Post will den Brief ins Internet bringen. Was bedeutet das genau? Der klassische Brief ist seit über 500 Jahren erfolgreich und wegen seiner Wertversprechen auch heute noch unersetzbar. Er ist verbindlich, vertraulich und verlässlich. Der Onlinebrief – das ist unser Arbeitstitel – bietet gleichfalls diese Johannes Helbig, CIO und Mitglied des Wertversprechen. Dabei lässt er sich Bereichsvorstands der genauso einfach und schnell wie Deutschen Post eine E-Mail verschicken. Er kombiniert also die Vorteile zweier Medien in einem Produkt. Worin liegen die Unterschiede zwischen dem Brief im Internet und einer E-Mail? In den bereits genannten Wertversprechen. Erstens: Der Brief im Internet ist verbindlich. Absender und Empfänger wissen bestimmt, mit wem sie kommunizieren. Um diesen Grad der Verbindlichkeit zu erreichen, wird die Identität aller Kunden bei der ErstRegistrierung überprüft. Die Deutsche Post will bewusst keine anonymen Onlinebriefkonten anbieten. Zweitens: Der Brief im Internet ist vertraulich, weil der elektronische Brief vom Sender bis zum Empfänger verschlüsselt übermittelt wird. Jeder kann sicher sein, dass der Schriftwechsel nicht von unbefugten Dritten eingesehen oder verändert wird. Drittens: Der Brief im Internet wird verlässlich zugestellt. Er erreicht seinen Empfänger auch dann, wenn dieser kein Onlinebriefkonto hat. In diesem Fall druckt die Deutsche Post den Onlinebrief aus, kuvertiert ihn und stellt ihn postalisch, also physisch zu. Welche Vorteile bringt der Brief im Internet seinen Nutzern? Unsere Geschäftskunden profitieren von den Verbindlichkeits- und Vertraulichkeitsstandards. Sie erzielen zudem Kosteneinsparungen beim Versand, da Druck und Kuvertierung wegfallen. Und der Endkunde erhält das Dokument auf jeden Fall – entweder als elektronischen oder als papierbasierten Brief. Der elektronische
Eingang von Briefen – konventionell eingehende Sendungen werden per Scan digitalisiert – ermöglicht dem Geschäftskunden eine einheitliche elektronische Bearbeitung seines kompletten Posteingangs. Der Onlinebrief ist damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Digitalisierung der Kommunikationsprozesse. Und durch die Integration von Mehrwertdiensten können Geschäftskunden – bei gleichzeitiger Senkung der Prozesskosten – ihren Kundenservice optimieren. Welche Mehrwertdienste sind das? Etwa One-Click-Payment oder Formularmanagement. Beispielsweise lassen sich Angebote mit einer integrierten Bestell- und Bezahlfunktion versenden. Der Empfänger löst bequem mit einem Mausklick die Bestellung und Bezahlung aus. Eine solche Bezahlfunktion kann auch in Rechnungen integriert werden. Durch elektronische Formulare mit integrierten Prüffunktionen erhöht sich die Datenqualität in der Geschäfts- und Behördenkommunikation erheblich. Auch der Empfänger profitiert von vorausgefüllten Formularen, weil er persönliche Daten nicht neu eingeben muss. Wie kann man sich den Anschluss des elektronischen Briefs an die Kommunikationssysteme von Wirtschaft und Verwaltung konkret vorstellen? Für Firmen und Behörden ist die reibungslose Integration des Briefes in ihre IT ein wichtiges Kriterium. Daher bietet die Deutsche Post ihren Geschäftskunden ein »Großkunden-Gateway« an, das den Onlinebrief mit den firmeneigenen Mail-, Print- und Workflowsystemen verbindet. Für Ämter und Behörden wurde das Konzept einer elektronischen Poststelle entwickelt, das die einschlägigen E-Government-Standards, wie beispielsweise XÖV oder DOMEA sowie die besonderen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung berücksichtigt. 30 Prozent der Deutschen haben noch keinen OnlineAnschluss. Eignet sich der Onlinebrief also nur für Branchen mit besonders internetaffinen Zielgruppen? Es wird immer Menschen geben, die ihre Post auch weiterhin in Papierform haben wollen, und es wird auch immer Dokumente geben, die als klassischer Brief in Papierform versendet werden. Daher wird die Zukunft
des Briefes nicht elektronisch, sondern hybrid sein. Die Post stellt sicher, dass der Onlinebrief seinen Adressaten erreicht – ob elektronisch oder in seiner bewährten Papierform. Mit dem hybriden Onlinebrief und dem Scan-Service der Deutschen Post kann ein Unternehmen seine Prozesse und Systeme in einem Schritt und vollständig auf die elektronische Kommunikation umstellen, ohne sich darum zu kümmern, ob seine Kunden bereits ein Onlinebriefkonto haben oder nicht. Insofern eignet sich der Onlinebrief für alle Branchen. Ist das Nebeneinander von mehreren elektronischen Versandarten für den Nutzer nicht verwirrend? Das Portal bietet alle Basis-Funktionen auf einer übersichtlichen Oberfläche, die auf jedem handelsüblichen Internetbrowser bedient werden kann. Dort lassen sich auch normale E-Mail-Accounts einbinden. Damit kann der Anwender alle Kanäle für seine Schriftkommunikation – den verbindlichen Onlinebrief mit seiner Hybrid-funktion, das Fax und die E-Mail – in einem System bündeln. Die Bereitstellung dieser Dienste in einem Internet-Portal stellt sicher, dass ein Onlinebriefkunde von jedem Internetzugang auf sein Postfach zugreifen kann. Wann wird es den Brief im Internet geben? Zurzeit läuft noch ein interner Pilot mit über 5.000 Anwendern, den wir sorgfältig auswerten wollen, bevor wir voraussichtlich Mitte 2010 in den Markt gehen. Wandelt sich die Post damit vom Logistiker zum ITDienstleister? Die Entwicklung integrierter Lösungen ist kein neues Feld für die Post: Als Informationslogistiker hat sie bereits zahlreiche innovative Online-Applikationen, elektronische Signaturdienste oder onlinebasierte Dialogmarketinglösungen im Angebot. Der Onlinebrief bietet alles, was für einen technisch-organisatorischen Umstieg auf schriftliche Onlinekommunikation erforderlich ist. Deshalb ist die Deutsche Post vom Erfolg überzeugt. Das Internet ist aus Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Die Etablierung des Briefs im Internet ist für uns sowohl ein geschäftspolitisch konsequenter Schritt als auch Verpflichtung im Sinne unserer traditionsreichen Geschichte.
Die nahtlose Verbindung der physischen und elektronischen Schriftkommunikation.
Druck, Kuvertierung
elektronischer Versand Unternehmen, Behörde
elektronische Zustellung
elektronische Zustellung physische Zustellung
physische Zustellung
elektronischer Versand Druck, Kuvertierung
Der Brief im Internet
Kunde, Bürger
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Marketing-Offensive Nur wer die gesamte Klaviatur des Online-Marketings beherrscht, erzielt einen Mehrwert
von Folker Lück / Redaktion
Knapp dahinter folgt E-Mail-Marketing (68 Prozent), und auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) setzen immerhin 66 Prozent der Firmen. In Bannerwerbung investieren 65 Prozent der Businessanwender, während Affiliate-Marketing, also die Vermarktung über Partner oder Partner-Netzwerke, nur bei 47 Prozent auf Gegenliebe stößt. Auf welche Instrumente ein Mittelständler mit begrenztem Budget setzen sollte, weiß Marjan Kovac, Berater des Online-Marketingunternehmens Webvalue: »Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat in Zeiten der Wirtschaftskrise viel Rückenwind bekommen. Basierend auf Erfahrung und Know-How realisiert SEO Geschäftsführern eindeutig validierbare Kosten-Nutzen Vorteile. Isoliert können die verschiedenen Online-Marketing Instrumente allerdings keine Wunder vollbringen. Die Grundsteine um Besucher in Kunden zu verwandeln und somit ein erfolgreiches Onlinebusiness aufzubauen, sind ein intuitives Userinterface, Fokus auf einen guten Kundenservice und fortlaufende Optimierung des Kun-
dennutzens.« Sozusagen das Fundament jeglicher Online-Marketingaktivitäten ist aber nach wie vor eine gut gemachte Unternehmens-Webseite: »Sie ist die erste Anlaufstelle für alle Informationssuchenden – das gilt auch für B-to-B-Anbieter«, ergänzt Dr. Thorsten Schwarz, Buchautor (»Leitfaden E-Mail Marketing 2.0«) und Geschäftsführer des Internet-Beratungsunternehmens Absolit Dr. Schwarz Consulting. Egal, ob Mittelständler noch vorsichtig in Sachen Online-Marketing unterwegs sind, oder nicht: Klassische Print-Werbung einfach durch Bannerwerbung zu ersetzen, geht vielfach nicht auf. Insbesondere Firmen, die eher erklärungsbedürftige Produkte oder Dienstleistungen anbieten, sollten ihr Geld besser in andere Online-Werbeformen investieren: Gerade einmal 1,5 Sekunden verharrt das Auge des durchschnittlichen Internet-Nutzers auf Banner-Werbung, und weniger als ein Prozent der Nutzer klickt eine solche »Anzeige« auch an, warnt der Ratgeber »Online-Marketing« der Lieferantensuchmaschine »Wer liefert was?« (www.wlw.de).
Erfolgreich online werben!
Mittelständische Unternehmen sind keine InternetMuffel: Bereits vor zwei Jahren ermittelte die Marktstudie Online- und Affilitate-Marketing unter knapp 400 kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, dass 46 Prozent der Firmen ihre Produkte über das Internet vertreiben. Im Dienstleistungsbereich setzen gar 66 Prozent der Anbieter auf das Internet als Plattform. Mehr als ein Drittel der befragten Firmen muss dabei mit einem jährlichen Marketing-Budget von unter 100.000 Euro auskommen – über große Budgets von fünf Millionen Euro und mehr verfügten nur vier Prozent der Befragten. Echte InternetNeulinge sind inzwischen eine Rarität: Knapp die Hälfte der Firmen nutzt das Internet seit ein bis fünf Jahren, mehr als zehn Jahre nutzen nur sieben Prozent der interviewten Firmen das Web. Als Lieblings-Instrument der Werbetreibenden erwies sich bei der Untersuchung das Suchmaschinenmarketing (Search Engine Marketing, kurz: SEM). 71 Prozent der Firmen nutzen diese Form des Online-Marketings.
Socialnomics
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Vom Tresen an die Toolbar Netzwerke im Internet ergänzen zunehmend das Sozialleben. Auch immer mehr Unternehmen nutzen die neuen Wege
von Lars KlaaSSen / Redaktion
»Vitamin B« ist ein altes Mittel, um im Leben voran zu kommen – B wie Beziehungen. 2004 stellten Wissenschaftler der Universität Stirling in Schottland fest, dass Menschen, die mit ihren Arbeitskollegen »moderat, aber regelmäßig« trinken, im Schnitt 17 Prozent mehr verdienen als Abstinenzler. Der gemeinsame Gang in die Kneipe fördere nämlich Vertrauen und Kameradschaft. Mag sein, dass dem oft auch heute noch so ist. Aber die Zeiten ändern sich: Seit einigen Jahren werden Kontakte von immer mehr Menschen auf völlig neuen Wegen gepflegt: Wer lieber am Computer statt in der Bar sitzt, nutzt heute die Toolbar. Das Web 2.0 macht’s möglich, mit Hilfe unterschiedlicher sozialer Netzwerke. Und auch dort verbinden sich für den »Content generierenden User« die privaten Interessen mit beruflichen Vorteilen. Während ein Portal wie Xing auf die Verknüpfung geschäftlicher Kontakte ausgelegt ist, mischen sich andernorts die private und die berufliche Sphäre. MySpace etwa nutzen viele Musiker, um sich mittels eines großen »Freundeskreises« bekannt zu machen. Wer bei StudiVZ ehemalige Kommilitonen ausfindig macht, wird sich nicht ausschließlich über Freunde und Familie austauschen, sondern eventuell auch berufliche Überschneidungen entdecken, die sich nutzen lassen. In welcher Hinsicht Nutzer solcher sozialer Netzwerke von den neuen Möglichkeiten profitieren, lässt sich nicht immer trennscharf benennen. Klar ist aber, dass solche Werkzeuge den Kontaktradius erweitern. Auch Unternehmen versuchen deshalb verstärkt, sich über soziale Netzwerke als Arbeitgeber zu vermarkten. Eine Erhebung des Instituts für Organisationskommunikation (Ifok) ergab, dass knapp 60 Prozent der dort aktiven Unternehmen auf diesem Weg ihre Bekanntheit als Arbeitgeber steigern wollen. 54 Prozent setzten ihre Mitarbeiter als Botschafter ein, 39 Prozent wollten sich ein glaubwürdiges Image aufbauen und 34 Prozent ihre Personalauswahl verbessern. Das geschieht in der Regel über Fanseiten von Unternehmen und Videoclips. »Allein auf der Videoplattform JobTV24 haben fast 600 Unternehmen Videos hochgeladen, um Bewerber anzu-
locken«, berichtete das Magazin »Wirtschaftswoche« im November. »Hatten Ende 2008 gerade einmal fünf der 30 Dax-Konzerne eine an Bewerber gerichtete Fanseite bei Facebook, so sind es inzwischen schon 17.« Inzwischen sind 52 Prozent der deutschen Unternehmen in sozialen Medien präsent. Das ergab eine Erhebung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft. Tendenz: stark steigend. Diese Entwicklung basiert vor allem auf einer Erkenntnis: Die Masse macht’s! So hat allein Facebook in Deutschland über 5,6 Millionen Nutzer. Die VZ-Portale, zu denen unter anderem StudiVZ gehört, umfassen an die 15 Millionen Profilseiten. Die Schlussfolgerung vieler Personaler: Wenn Studenten und Berufseinsteiger im Netz kommunizieren, sollten Unternehmen auch genau dort auf sie zugehen. Dabei können zwei Methoden angewandt werden: Klassische Marketingbotschaften lassen sich in den sozialen Netzwerken online platzieren. Im Kern bleibt dabei alles wie gehabt, die alte Musik spielt lediglich auf neuen Kanälen. Wirklich ausgeschöpft werden die neuen Möglichkeiten aber erst, wenn man die Kommunikation auch personalisiert. Der Mensch steht schließlich immer noch im Mittelpunkt. Doch genau aus diesem Grund sind den Möglichkeiten auch Grenzen gesetzt – nur allzu menschliche. Der britische Psychologe Robin Dunbar stellte zu Beginn der 1990er Jahre fest, dass die maximale Größe eines sozialen Netzwerks durch die Kapazität des menschlichen Gehirns begrenzt ist. Er schätzte die maximale Anzahl Personen, mit denen jemand eine Beziehung mit relativ umfassendem Wissen unterhalten kann, auf 150. »Diese Zahl lässt sich nicht zuletzt dank der neuen technischen Möglichkeiten deutlich erweitern«, betont Hartmut Wandtke, Professor für Psychologie an der Berliner Humboldt-Univeristät. »Allerdings geht die zunehmende Breite der Vernetzung auf Kosten der Tiefe des Kontakts, der zu einzelnen gepflegt wird.«
Die vom US-amerikanischen Psychologen Stanley Milgram in den 1960ern postulierte Gesetzmäßigkeit, dass jeder Mensch zu jedem anderen über durchschnittlich sechs Ecken in Verbindung steht, nutzt also den Onlinern nur begrenzt. 20.000 Web-»Freunde« wiegen nicht unbedingt fünf alte Kumpel auf. Doch auch oberflächliche Kontakte eröffnen Chancen. Der Wert des persönlichen Netzwerks hängt in erster Linie von der Qualität der einzelnen Kontakte ab – vor allem jener ersten und zweiten Grades. Wer zwar weniger Verbindungen pflegt, die aber wertvoll sind, profitiert stärker davon, als jemand mit vielen Kontakten, die weniger ergiebig sind. Ein Haken der sozialen Netze im Internets besteht darin, dass sie anonymisiert sind: Falsche Identitäten oder Geister-Profile verringern den potenziellen Nutzen eines Netzwerks. Neben intensiverem Austausch mit ohnehin bereits bekannten Personen ermöglichen die neuen Werkzeuge dennoch vielen Menschen, eine wesentlich größere Zahl an peripheren Nischenbekanntschaften zu verwalten. Dunbars Zahl von 150 Personen ist dehnbar geworden, wenn auch mit Einschränkungen bei der Intensität und Qualität der Kontakte. Dass die Nutzer der Netzwerke sich weitgehend auch der Risiken bewusst sind, die solche Kontakte mit sich bringen können, hat die Wirtschaftswissenschaftlerin Hanna Krasnova in einer Studie über Transparenz und Vertrauen in Online-Netzwerken festgestellt: »Die Teilnehmer legen überwiegend auf eine gute Selbstdarstellung Wert und möchten auf keinen Fall von anderen im Netz schlecht dargestellt oder lächerlich gemacht werden.« Drei Risiken gilt es dabei abzuschätzen: Wie viel muss ich preisgeben, um Kontakte zu knüpfen; wie sicher ist das vom Provider gestellte Umfeld; wie vertrauenswürdig mein Gegenüber? Wer hier soziale Kompetenz beweist, profitiert. Das Feierabendbier ist deshalb übrigens nicht ausgeschlossen.
Unternehmen versuchen verstärkt, sich über soziale Netzwerke als Arbeitgeber zu vermarkten.
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Zuhören und mitmachen Am Web 2.0 kommen Marketing und moderne Unternehmenskommunikation nicht mehr vorbei. Interview mit dem Marketing-Experten Wolfgang Hünnekens
von Mirko Heinemann / Redaktion
Twitter, Weblogs, Facebook, Xing, StudiVZ – Sie schreiben, dass Sie an das Marketingpotenzial des Web 2.0 anfangs nicht geglaubt haben. Was hat Sie bewogen, Ihre Meinung zu ändern? Das tägliche Erleben. Natürlich hatte ich mich schon interessehalber bei Twitter, Facebook, XING und Co. angemeldet. So konnte ich die steigenden Mitgliederund Zugriffszahlen live mitverfolgen. Auch der Content ist immer besser geworden, und heutzutage kommt man an Social Media nicht mehr vorbei – und das nicht nur, wenn man eine jüngere Zielgruppe ansprechen möchte. Auch die Vertreter meiner Generation sind dort schon erstaunlich gut vertreten.
zu agieren und sich nicht der »Gefahr« auszusetzen, dass der Angesprochene gleich antwortet. Zumal man nicht immer abschätzen kann, ob es eine Antwort ist, die man auch hören möchte. Hier müssen Unternehmen von ihrem hohen Ross herunterkommen, zuhören lernen und dann sehr feinfühlig mit ihren Kunden kommunizieren. Die Chefs dieser Unternehmen müssen zudem Ihren Mitarbeitern noch mehr vertrauen, da diese nun ja in einem direkten Dialog mit den Kunden treten.
Unternehmen haben die Chance, mit Social Media eine neue Qualität der Kommunikation zu erreichen.
Welche Potenziale für Unternehmen stecken in den Social Media? Unternehmen haben die Chance, mit Social Media eine neue Qualität der Kommunikation zu erreichen. Sie kann direkter und unmittelbarer sein. Mit ihrer Hilfe kommen Unternehmen in einen direkten Dialog mit ihren Kunden. Sie werden Ich-Sender. Das bedeutet, Unternehmen werden via Social Media leichter und direkter mit Kundengruppen interagieren. Sie haben herausgefunden, dass Unternehmen in interaktiven Foren gar nicht oder kaum präsent sind. Warum ist das so? Dahinter steckt meiner Meinung nach noch die Scheu vieler Unternehmen vor einer kommunikativen Auseinandersetzung mit dem Kunden. Es ist ja auch vermeintlich leichter, nur in Richtung zum Kunden hin
Um als Unternehmen erfolgreich in den »Social Media« mitzumischen, ist ein enormer Personalaufwand nötig. Lohnt er sich denn? Der Aufwand ist gar nicht so groß, wie man denkt. Der Personaleinsatz hängt davon ab, was man erreichen möchte. Wichtig ist, erst einmal anzufangen und das Begonnene auch konsequent fortzuführen. Das kann ein engagierter Mitarbeiter mit einer Affinität zu Social Media sein. Es gibt aber auch Spezialagenturen, die einem bei den ersten Schritten helfen können. Die Kosten dafür können bestimmt beim klassischen Werbeetat eingespart werden. So kostet diese Initiative nicht mal mehr als so schon geplant. Muss man denn wirklich in allen »Social Media«-Netzwerken mitmischen? Nein, man kann auch nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Auch hier gilt, wie bei allen Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen: Man muss sich vorher im Klaren sein, wen und vor allem was man erreichen möchte. Wichtig ist, überhaupt anzufangen. Suchen Sie sich einen Bereich heraus und fangen Sie einfach an. Danach können Sie die Maßnahmen ausweiten. Also erst twittern und
dann bei XING einsteigen oder erst einen Facebook-Account anlegen und dann mal sehen, was sich auf den für Sie relevanten Kundenforen so tut. Man kommt relativ schnell ins Thema und merkt, was für das Unternehmen gut ist. Deshalb nicht gleich mit dem Holzhammer beginnen, sondern zuhören und mitmachen. Welche Mitarbeiter sind für die Darstellung eines Unternehmens im Web 2.0 geeignet? Hier sind Mitarbeiter gefragt, die zuhören, aber auch die richtigen Antworten auf die entstehenden Fragen und Themen geben können und die sich vor allem auf die Menschen einlassen, die da mit der Firma kommunizieren. Eine gewisse Affinität zu neuen Medien versteht sich von selbst. Und sie sollten konsequent am Ball bleiben. Notorische Besserwisser und Egomanen sind in diesem Bereich eine echte Fehlbesetzung. Der Marketing-Experte Wolfgang Hünnekens hat die Werbeagentur Publicis Berlin gegründet und ist Autor des Buches »Die Ich-Sender. Das Social Media-Prinzip.« Business Village Verlag 2009
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— Unternehmensbeitrag OPTIVO —
Mit E-Mail-Marketing effektiv werben Ulf Richter vom Dienstleister optivo fasst die Vorteile zusammen In Zeiten kleinerer Marketingbudgets kann das Medium E-Mail seine Stärken ausspielen. Im Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln bietet keine andere digitale Werbeform vergleichbar große und messbare Erfolge. Der optivo Geschäftsführer Ulf Richter fasst zusammen, welche Faktoren besonders für E-Mail-Marketing sprechen. Erwünschte Information: E-Mails verursachen kaum Streuverluste. Informationen werden nur mit Einwilligung der Empfänger versendet. Wer sich für Ihre E-Mails anmeldet, ist praktisch immer an Ihrer Marke und Ihren Angeboten interessiert. Individuelle Ansprache: Die Möglichkeiten der Zielgruppenauswahl und Bereitstellung individueller Inhalte sind einzigartig. Neben einer persönlichen Anrede können Sie auch nach Kriterien wie Geschlecht und Postleitzahl segmentieren. Mit dieser inhaltlichen Variabilität können TV-Spots und Produktbroschüre nicht mithalten.
Klare Kostenvorteile: Ihr Aufwand ist im Vergleich zu klassischen Werbemaßnahmen deutlich geringer. So können Sie mit dem Budget für eine einzige ganzseitige Anzeige in einem größeren Magazin ein ganzes Jahr kontinuierlich und zielgenau Mailings versenden. Einheitliches Look & Feel: E-Mails basieren auf vordefinierten Inhaltsvorlagen und garantieren ein durchgängig einheitliches Design. Für jede neue E-Mail werden Texte per Copy & Paste eingegeben und die gewünschten Bilder hochgeladen. Detaillierte Erfolgskontrolle: Ihnen stehen in Echtzeit sowohl Responsedaten wie Öffnungs- und Klickraten als auch Umsatzinformationen auf Produktbasis zur Verfügung. Mehr Performance durch Tests: Sie senden zu Testzwecken zwei oder mehrere Mailingvarianten an Untergruppen Ihres Gesamtverteilers. Die erfolgreichste Vari-
ante senden Sie anschließend an alle übrigen Empfänger. Informationen via Social Media verbreiten lassen: E-Mail-Marketing lässt sich hervorragend mit Social Media kombinieren. Sie können die in E-Mails veröffentlichten Informationen problemlos zur persönlichen Weiterempfehlung auf Plattformen wie Facebook oder Twitter anbieten. Infos: www.optivo.de
Ulf Richter, optivo Geschäftsführer
— Unternehmensbeitrag JARON — Unternehmen, die beim Thema Social-Media-Marketing nur ängstlich an Kontrollverlust über das eigene Markenimage denken, springen zu kurz. Dass Kunden beim Aufbau der eigenen Markenwahrnehmung inzwischen ein erhebliches Wörtchen mitzureden haben, ist natürlich eine Tatsache, der sich Marketingverantwortliche Burkhard Köpper, Geschäftsführer mit geschickten Strategien stellen jaron GmbH müssen. Auf der anderen Seite ist Social-Media-Marketing auch eine große und vorher noch nie da gewesene Chance für Unternehmen, an vielerlei Stellen im Internet die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Wer auf Twitter, in Blogs, auf Youtube oder in Foren Präsenz zeigt, kann auf diese Weise zum einen völlig neue Kundenschichten ansprechen, zum anderen aber auch mehr Informationen ins Netz streuen. Und das nicht nur innerhalb einer extrem Community-affinen und daher vielleicht eher kleinen Zielgruppe, sondern bei Millionen von Internet-Nutzern, die täglich auf Google oder bei anderen Suchmaschinen nach interessanten Informationen recherchieren. Unternehmen, die zu relevanten Keywords auf allen möglichen Kanälen kontinu-
Social-Media-Marketing Mehr Sichtbarkeit im Netz ierlich aktuelle digitale Inhalte wie Texte, Bilder oder Videos streuen und auf virale Weiterverbreitung setzen, werden mit diesen Informationen nämlich auch bei Google & Co. besser gefunden und können sich so als Experten in diesem Bereich positionieren. Insofern leistet eine durchdachte Social-Media-Marketing-Strategie auch einen hervorragenden Beitrag für die eigene Suchmaschinenoptimierung und somit auch für den eigenen Umsatz. Denn ein hoher Bekanntheitsgrad und ein gutes Image verkaufen praktisch von selbst. Voraussetzung für eine sinnvolle Interaktion im Web 2.0 ist allerdings, dass das Unternehmen im Vorfeld klar die eigenen Kommunikationsziele definiert und den Aufwand einer solchen Kampagne vorab sorgfältig plant. Auch sollte vor der eigenen Publikation erst einmal analysiert werden, was die Web-2.0-Gemeinde bislang
über das eigene Unternehmen spricht. Bei allen eigenen Postings gilt: Kommunizieren Sie mit offenem Visier. Anonyme Beiträge in Form von Kommentaren, Produktbewertungen und dergleichen schaden einem Unternehmen unter Umständen sehr. Durch einen strukturierten Prozess werden hochwirksame Synergien bei der Position in Suchmaschinen und somit viel besserer Sichtbarkeit im Netz möglich. Die Auswahl und die Umsetzung einer solchen Stratgie nimmt allerdings viel Zeit und Expertise in Anspruch. jaron betreibt digitales Marketing und Vertrieb seit 1996. Wir erarbeiten für Sie spezielle Konzepte – damit Sie Ihren Wettbewerb im Internet verdrängen und Online noch mehr neue Kunden gewinnen. Infos: www.jaron.de/smm-social-media-marketing
— Unternehmensbeitrag e-pro solutions —
Informationen und Erlebniswelten Kanäle optimal bedienen, wo immer der Kunde sie benötigt Für eine steigende Anzahl von Unternehmen sind Produktinformationen Umsatz- und Differenzierungsfaktor, nicht mehr nur reine Produktbeschreibungen. Qualitätsgesicherte Produktinformationen haben das Potential deutlich mehr Umsätze zu generieren, weil sie dem Kunden Produktvergleiche und markenkonforme Einkaufserlebnisse bieten oder die Beratungskompetenz und -qualität des Vertriebs steigern. Erfolgsentscheidend ist allerdings nicht nur die Qualität von Produktinformationen, sondern vor allem auch deren schnelle Verfügbarkeit für E-Commerce, Twitter, den klassischen Vertrieb oder im Unternehmen selbst. Der Markt ruft nach einer schnellen Einführung von Produktneuheiten und einer aktuellen Produktkommunikation. Unternehmen müssen mit einer beschleunigten, günstigeren und effizienteren Markteinführung antwor-
ten. Aktuelle, unternehmensweit und über alle Kanäle hinweg verfügbare Produktinformationen sind hierbei essenziell. Eine intelligente Multikanal-Commerce Strategie verspricht, die Komplexität unterschiedlichster Kanäle sowie regionale und globale Marktanforderungen zu reduzieren. Unabhängig, über welche Kanäle Kunden sich informieren, über das Internet, Twitter, Katalog, Flyer, am POS oder die Beratung durch den Vertrieb – die Präsentation der Produkte muss konsistent und markenkonform sein. Immer mehr Unternehmen und Händler setzen auf eine zentrale Verwaltung und Verfügbarkeit ihrer Produktdaten mit Hilfe eines Produkt-Informationsmanagement-Systems (PIM-Systems). Sie sichern sich gerade im globalen Kontext echte Wettbewerbsvorteile durch Zeit-, Kosten- und Ressourcenersparnisse. Infos: www.e-pro.de
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