Vorarlberg blüht auf

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Vorarlberg blüht auf Entdecken Sie mit der VN-Serie die besten Gartentipps.


Inhalt Teil 1

Nützlinge mögen es im Garten unordentlich

Teil 2

Totes Holz bringt neues Leben in den Garten

Teil 3

Grün statt Grau im Garten und am Dach

Teil 4

Blühtenpracht die nicht nur Blicke anzieht

Teil 5

Für alles ist ein Kraut gewachsen

Teil 6

So wird der Balkon zum Bienenparadies

Teil7

Geteiltes Gartenglück zum mieten

Teil 8

Das Gold der Gärtner selbstgemacht

Wie man den Garten ohne Chemie vor Schädlingen schützt

3

In jedem Garten fällt immer wieder Holz an woraus sich was sinnvolles machen lässt. 4 Welche Pflanzen sich als Alternative zur Versiegelung eignen Obstbäume und Sträucher und ihr Ökosystem

Tipps zu Duft-, Heil- und Gewürzkräuter von Ursula Kopf Biodiversität im kleinen und ein Buffet für Bienen Über den Selbsternte-Acker „Üsa bio“ Wichtige Tipps zum Thema Kompost

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A6 Vorarlberg

Samstag/

Nützlinge mögen es im Garten unordentlich Wie man den Garten ohne Chemie vor Schädlingen schützt.

FELDKIRCH Ein Garten darf ruhig ein bisschen unordentlich und nicht so sauber aufgeräumt sein. Warum das für den Kreislauf der Natur sogar wichtig ist, weiß Anja BurtscherMarte: „So kann man Nützlinge wie Wildbienen, Vögel und Florfliegen anlocken, die Schädlinge von Nutzund Zierpflanzen in Schach halten“ Die 39-Jährige, die beim Verband für Obst- und Gartenkultur Vorarlberg (OGV) aktiv ist, betreibt in Feldkirch-Tosters einen Naturgarten. Fehlen Nützlinge, vermehren

Johannes Huber

Schlimmer a Impfstoffman Der Aufruf von Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), sich für die Corona-Impfung anzumelden, mag diese Woche überrascht haben: Allgemeinwissen ist, dass es bisher zu wenig Impfstoff gibt; und dass vor allem Jüngere schon eine gefühlte Ewigkeit auf einen

„Keine 50 Prozent wollen sich impfen lassen. Das ist zu wenig für eine Herdenimmunität.“

Vorarlberg blüht auf

DIE VN-GARTENSERIE

sich Schädlinge. Fehlen jedoch auch Schädlinge, wandern auch die Nützlinge mangels Nahrung ab. So braucht es in naturnahen Gärten beides, erklärt Burtscher-Marte.

Heimische Pflanzen „Wichtig dabei ist, dass man einen strukturierten Garten mit einem vielseitigen Nahrungsangebot gestaltet, damit jeder Nützling einen Lebensraum findet“, erklärt Burtscher-Marte, die für den OGV als Natur-Beraterin tätig ist. Ein buntes Blütenangebot, etwa durch heimische Pflanzen wie Storchenschnabel, Johanniskraut oder Frauenmantel, locken Schwebfliegen und Bienen an. Heimische Obstbäume wie Apfelbäume oder Wildsträucher wie Holunder, Hasel oder Sanddorn können ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Auch Gehölze dienen Insekten und Vögel als Wohnraum und Futterquelle, Todholzhaufen und Laub bieten wertvollen Unterschlupf für Laufkäfer und Igel. Auch ein simpler Steinhaufen kann als Nützlingsunterkunft dienen, in dem sich Zauneidechsen, Molche und Spinnen wohl fühlen. Damit sich ein natürliches Gleichgewicht einstellt, ist etwas Geduld gefragt. Es sollte nicht zu sehr in den Kreislauf der Natur ein-

Anja Burtscher-Marte und ihre Töchter Mari Rosa und Seraphina setzen auf naturnahes Gärtnern. Dazu gehören heimische Pflanzen wie Beinwell (u.).

gegriffen werden. Nur wenn eine Population überhandnimmt, sind nü t z l i n gs s ch o n e n de Maßnahmen geboten, bei denen auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden sollte. Mit Brennnessel- und Knoblauchjauche lassen sich etwa Blattläuse dezimieren. Weitere Informationen auf der Website des Verbands für Obst- und Gartenkultur Vorarlberg unter www.ogv.at

DAMALS UND HEUTE. Die ehemalige Wälderbahntrasse zwischen Kennelbach und Doren (Teil 7)

1973

Kommentar

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Termin warten, ohne Aussicht auf einen solchen zu haben. Wallner spricht mit seinem Aufruf jedoch ein viel größeres Problem an: Es sind noch immer nicht genug Menschen bereit, sich impfen zu lassen. Damit es möglich werden könnte, ohne weitere Lockdowns mit Corona zu leben, müssten 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft werden. Dann könnte von einer Herdenimmunität gesprochen werden. Von einer solchen Rate ist Österreich jedoch weit entfernt: Selbst bei den Ältesten, den ab 85-Jährigen, ist erst zwei Dritteln zumindest eine Dosis verabreicht worden, wie der Datenseite des Gesundheitsministeriums zu entnehmen ist. Das Ziel ist also nicht einmal bei dieser priorisierten Gruppe erreicht. Und das hat wohl weniger mit fehlenden Angeboten als vielmehr mit fehlender Nachfrage zu tun. Dafür sprechen Ergebnisse von Erhebungen, die die Uni Wien im Rahmen des „Austrian Corona Panel Projects“ regelmäßig durchführt. Demnach haben bisher noch nie mehr als 47 Prozent der Befragten erklärt, sich fix oder eher möglichst bald impfen lassen zu wollen. Das ist nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung. Viele sind noch unschlüssig. 35 Prozent aber geben an, sich definitiv oder wahrscheinlich zu verweigern. Bleiben sie dabei, wird Österreich nie auf eine Durchimpfungsrate

von mehr als Das wäre e dem Ausnah 13 Monaten Dauerzustan tionswelle kö folgen, Locke schränkunge abwechseln, wie gefährlic Mutationen Das wird je eine Impfpfli eine indirekt Pass“ oder d vielmehr dar lich aufhören gegen Impfs dem sie unte laufe über ein „Basar“ (Zita Sebastian Ku die Europäis hörde EMA u drängt, bei d schneller vor sie einen Abs lassungsverf abwartet, so eigene Faust bezüglich „Sp zu kommen: zwar gelinge gel zu lindern schen Komm die Impfbere letztlich anko nicht erhöht Im Gegent litik im Spiel herein dazu a zu schüren. U noch Behörd werden, die W seriös prüfen dann dient d überhaupt n von Impfskep Dann ist das Knie.

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Montag, 19. April 2021 Vorarlberger Nachrichten

Totes Holz birgt neues Leben im Garten

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Montag, April 2021 Montag, 19.19. April 2021 Vorarlberger Nachrichten Vorarlberger Nachrichten

In jedem Garten fällt immer wieder Holz an. Daraus lässt sich etwas Sinnvolles machen.

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Durch Obstbaumschnitt oder andere Aufräumarbeiten fällt im Garten einiges an Holz an. Stärkere Durchmesser finden als Heizstoff Verwendung, feinere Äste sind allerdings oft lästig. Häckseln wäre eine Option, sie zur Grünmüllsammelstelle zu karren eine andere. Doch das sogenannte Totholz, also abgestorbenes Holz von Sträuchern und Bäumen, lässt sich noch anderweitig als belebendes Element nutzen. Naturgärtner schaffen mit Totholz einen neuen Lebensraum. „Ein Totholzhaufen sollte in keinem Garten fehlen“, weiß Caroline GÖTZIS

Vorarlberg blüht auf

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Über das Sandarium freuen sich Wildbienen, die überwiegend im Sand brüten.

DIE VN-GARTENSERIE VON MIRIJAM HALLER

Büsel (42). Geschichtete Äste und Zweige unterschiedlicher Stärke, die lose übereinandergelegt werden, fungieren als Tummelplatz für zahlreiche Tiere, erklärt die „Natur im Garten“-Beraterin vom Verband für Obst- und Gartenkultur (OGV): „Wer in seinem Garten zum Erhalt verschiedener Arten und zur Biodiversität beitragen möchte, ist mit einem Totholzhaufen genau richtig. Besonders Wildbienen, Käfer, Spinnen, Ameisen, Zitronenfalter oder Asseln fühlen sich hier wohl.“ Auch größere Nützlinge wie Igel, Erdkröten, Blindschleichen, Eidechsen und Singvögel nutzen diesen Lebensraum je nach Lebensweise als Winterquartier, Versteck, Nistplatz oder Brutstätte. In geräumigen Gärten finden sich nicht selten abgeschiedene, gerne auch schattig gelegene Bereiche, die ei-

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von Caroline Büsel und Tochter Anna-Sophia bietet Vögeln, Insekten undund Co.Co. Unterschlupf. von Caroline Büsel und Tochter Anna-Sophia bietet Vögeln, Insekten Unterschlupf.

che Tiere, die sich im Totholzhaufen ansiedeln, nicht bedroht sind, trage man trotzdem dazu bei, dass sich Insekten vermehren, erklärt Caroline Büsel.

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Benjeshecke Die Vorteile eines TodMit Ästen und Zweigen, die beim Heckenschnitt anfallen, lässt sich eine Benjeshecke gestalten. holzhaufens lassen sich in kleineren Gärten auch nem Asthaufen Platz bieten. Dort als Lebensraum geeignet und umso durch eine sogenannte Benjeshecke schichtet man Äste und Zweige mit mehr Nahrung ist für die Tiere zu erreichen. Caroline Büsel hat sich unterschiedlicher Stärke einfach finden. Selbst Baumstrünke, zum in ihrem eigenen Garten in Götzis lose übereinander. Dabei gilt: Je Beispiel von Obstbäumen, lassen eine solche eingerichtet. Dafür werdicker das Holz, umso besser ist es sich mit einbauen. Auch wenn man- den mehrere Holzpfeiler in zwei

und Herbst kann neues Schnittgut und Herbst kann neues Schnittgut nachgelegt werden. SoSo schafft man nachgelegt werden. schafft man einen artenreichen Lebensraum imim einen artenreichen Lebensraum Garten und spart sich Arbeit. DieDie Garten und spart sich Arbeit. Hecke kann anan GrundstücksgrenHecke kann Grundstücksgrenzen auch als Abgrenzung dienen. zen auch als Abgrenzung dienen. „Durch „Durchdiediebewusste bewussteGestaltung Gestaltung derder Benjeshecke wird diedie AkzepBenjeshecke wird Akzeptanz tanzderderNachbarschaft Nachbarschafterhöht“, erhöht“, wirbt diedie gelernte Landschaftsgärtwirbt gelernte Landschaftsgärtnerin und Lehrerin fürfür einen kreatinerin und Lehrerin einen kreativen Umgang mitmit derder Hecke. ven Umgang Hecke.

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VN/PAULITSCH VN/PAULITSCH

Markhaltige Sonnenblumenstiele in der Markhaltige Sonnenblumenstiele in der Benjeshecke dienen Bienen zum Nisten. Benjeshecke dienen Bienen zum Nisten.

Weitere Informationen zurzur Ge-GeWeitere Informationen staltung eines naturnahen Garstaltung eines naturnahen Gartens finden sich auf der Webiste tens finden sich auf der Webiste desdes Verbands für Obstundund Gartenkultur Verbands für ObstGartenkultur Vorarlberg www.ogv.at. Vorarlberg www.ogv.at.

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Immobilien-Transaktionen inin Vorarlberg Immobilien-Transaktionen Vorarlberg Verkaufte Grundstücke Verkaufte Grundstücke

Verkaufte Wohnungen Verkaufte Wohnungen MÄDER In Im Hau 6a 6a in Mäder wurde MÄDER In Im Hau in Mäder wurde eine Wohnung mitmit einer Nutzfläche vonvon eine Wohnung einer Nutzfläche 103,43 Quadratmetern umum 493.000 103,43 Quadratmetern 493.000 Euro verkauft. Käufer der Wohnung mitmit Euro verkauft. Käufer der Wohnung 136,2 Quadratmetern Garten undund 19,28 136,2 Quadratmetern Garten 19,28 Quadratmetern Terrasse sind mehrere Quadratmetern Terrasse sind mehrere Privatpersonen. Beim Verkäufer hanPrivatpersonen. Beim Verkäufer handeltdelt es sich umum eine Privatperson. DerDer es sich eine Privatperson. Quadratmeterpreis derder Wohnung beträgt Quadratmeterpreis Wohnung beträgt 4766,5 Euro. Dieser beinhaltet auch einen 4766,5 Euro. Dieser beinhaltet auch einen Pkw-Abstellplatz. Pkw-Abstellplatz.

ug am Arlberg, organisiert von der Kolpingfamilie. Derzeit genz, Dornbirn, Bludenz, Bezau, Altach und Götzis.

© LAND VORARLBERG: DATA.VORARLBERG.GV.AT, BEV (DKM); MAPS4NEWS © LAND VORARLBERG: DATA.VORARLBERG.GV.AT, BEV (DKM); MAPS4NEWS

Grundstück GrundstückininFeldkirch Feldkirch um um2,5 2,5Millionen MillionenEuro Euroverkauft verkauft Emil Kirner und Johannes von Leiß gründeten 1860 den Gesellenverein in Bregenz. 1926 erfolgte der Bau des Kolpinghauses, das zwischen 1950 und 1954 noch ausgebaut wurde.

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Das 1962 eröffnete Götzner Kolpinghaus beherbergte zuerst nur Lehrlinge und Arbeiter aus Innerösterreich. Seit 1997 ist es ein offenes Haus für alle, die Hilfe benötigen.

FELDKIRCH ImIm Bereich MutterstraFELDKIRCH Bereich Mutterstraßeße wurde einein Grund mit einer Gewurde Grund mit einer Gesamtfläche von 3017 Quadratmesamtfläche von 3017 Quadratmetern verkauft. Käufer des Bodens tern verkauft. Käufer des Bodens mit miteiner einerBaufläche-WohngebietBaufläche-Wohngebiet-

Widmung istist diedie wohn.wert ImmoWidmung wohn.wert Immobilien GmbH. Beim Verkäufer hanbilien GmbH. Beim Verkäufer handelt es sich um die Domus Wohnbau delt es sich um die Domus Wohnbau GmbH. Der Quadratmeterpreis des GmbH. Der Quadratmeterpreis des Bodens beträgt 828,63 Euro. Bodens beträgt 828,63 Euro.

RANKWEIL In der Vorderlandstraße 13 13 RANKWEIL In der Vorderlandstraße in Rankweil hathat eine 97,8 Quadratmeter in Rankweil eine 97,8 Quadratmeter große Wohnung für einen Quadratmegroße Wohnung für einen Quadratmeterpreis vonvon 5265,85 Euro denden Besitzer terpreis 5265,85 Euro Besitzer gewechselt. Käufer derder Wohnung mitmit gewechselt. Käufer Wohnung 103,86 Quadratmetern Garten undund 23,98 103,86 Quadratmetern Garten 23,98 Quadratmetern Terrasse sind mehrere Pri-PriQuadratmetern Terrasse sind mehrere vatpersonen. Beim Verkäufer handelt es vatpersonen. Beim Verkäufer handelt es sichsich umum diedie Nägele Wohnundund Projektbau Nägele WohnProjektbau GmbH. DerDer Kaufpreis liegt beibei 515.000 GmbH. Kaufpreis liegt 515.000 Euro. Euro. DORNBIRN In der Schloßgasse in DornDORNBIRN In der Schloßgasse in Dorn-

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Montag, 26. April 2021 Vorarlberger Nachrichten

Grün statt grau im Garten und am Dach

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Welche Pflanzen sich als Alternative zur Versiegelung eignen. Martin Bereuter gibt Tipps.

Jeder, der im Sommer schon einmal barfuß über von der Sonne erhitzten Asphalt gelaufen ist, weiß, dass es nur eine Rettung gibt: den Schritt ins angrenzende Gras. Dieses simple Beispiel zeigt, welchen Vorteil Pflanzen im Unterschied zu Stein und Asphalt haben. Der unversiegelte Boden filtert und speichert Wasser und hat eine klimatische Ausgleichsfunktion. Versiegelte Flächen hingegen können bei Starkregen kein Wasser zurückhalten. Übervolle Kanäle, Überschwemmungen und viel Geld, das in den Hochwasserschutz investiert werden muss, sind Folgen. Dass sich das Prinzip Pflanzen statt Stein und Beton im eigenen Garten vielfach umsetzen lässt,

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Die Fugen zwischen Steinplatten können ebenfalls bepflanzt werden.

DIE VN-GARTENSERIE VON MIRIJAM HALLER

zeigt Martin Bereuter. Der gelernte Landschaftsgärtner hat sich in Buch ein Refugium geschaffen, in dem er seine Vorstellungen von umweltfreundlichem Wirtschaften im kleinen Rahmen umsetzen kann.

Kräuter vom Dach Martin Bereuter betreibt neben einem kleinen Feldgemüsebau eine extensive, also eine naturnahe Dachbegrünung mit geringem Pflegebedarf: „Auf meinen Dächern darf wachsen, was will. Natürlich wird am Anfang mit Sedum, Hauswurz und speziell an diese Extremverhältnisse angepassten Saatgutmischungen nachgeholfen“, nennt der 42-jährige, der seit sieben Jahren Mitglied beim Obst- und Gartenbauverein ist, Beispiele für geeignete Pflanzenarten auf dem Dach. „Danach verhindern Trockenphasen, dass sich unerwünschte Pflan-

Martin Bereuter in seinem

Jeder unversiegelte Quadratmeter zählt: Martin Bereuter hat sein Dach begrünt.

zen wie Bäume oder Klee zu stark ausbreiten oder etablieren.“

Die Dachhaut wird für die Begrünung statt mit Kies mit einem

Dachsubstrat aus Erde, Blähton oder Bimsstein abgedeckt. Schon mit einer Substratstärke von fünf Zentimetern wurzeln Sedum-Arten oder Kräuterpflanzen wie Thymian oder Schnittlauch. Die bepflanzten Dächer speichern Niederschläge und geben Wasser zeitverzögert ab, wodurch das öffentliche Kanalsystem entlastet wird. „Wenn die Möglichkeit besteht, kann man mit einer höheren Dachsubstrat-Schüttung das Pflanzspektrum enorm erweitern. Selbst Gemüse und Beerensträu-

Frische Brötchen und Wertschätzung

Aktion Demenz belieferte pflegende Angehörige mit Sonntagsfrühstück.

WOLFURT Im Fenster taucht das Ge-

sicht von Wilhelm Dietrich (83) auf. Neugierig und vorsichtig zugleich beäugt der Senior die Besucher auf dem Vorplatz des Hauses. Dann öffnet sich die Türe und seine Frau Liliane (73), tritt heraus. „Mein Mann ist in sein Zimmer verschwunden“, erklärt sie mit nachsichtigem Lä-

Gartenparadies Gartenparadiesin inBuch. Buch.Eine Einenachhaltige nachhaltigeGartengestaltung Gartengestaltungkann kanndie dieAuswirkungen Auswirkungendes desKlimawandels Klimawandelsabmildern. abmildern.

cher cher gedeihen gedeihen mit mit richtiger richtiger Pflege Pflege auf auf den den Dächern Dächern dieser dieser Welt“, Welt“, ererklärt klärt Martin Martin Bereuter Bereuter das das Prinzip Prinzip Rooftop Rooftop Farming, Farming, das das in in vielen vielen Großstädten Großstädten bereits bereits Standard Standard ist. ist. Der Der Grundsatz Grundsatz Pflanzen Pflanzen statt statt Stein Stein

Pflanzmaterial“, Pflanzmaterial“, weiß weiß Bereuter, Bereuter, der der den den Großteil Großteil seiner seiner Freizeit Freizeit im im GarGar-

„Selbst „Selbst Gemüse Gemüse und und Beerensträucher Beerensträucher gedeigedeihen hen mit mit richtiger richtiger PflePflege ge auf auf Dächern.“ Dächern.“ Martin MartinBereuter Bereuter „Natur „Natur im im Garten“-Berater Garten“-Berater

lässt lässt sich sich im im Garten Garten aber aber auch auch ananderweitig derweitig umsetzen. umsetzen. „Für die Fugen zwischen Stein„Für die Fugen zwischen Steinplatten platten eignet eignet sich sich das das gleiche gleiche

Verschiedene VerschiedeneSedum-Arten Sedum-Artenfühlen fühlensich sich auf aufdem demDach Dachbesonders besonderswohl. wohl.

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Pflege von Menschen mit Demenz. Auch ihre eigene Mutter pflegte sie bis zu deren Tod: „Diese Erfahrungen helfen mir sehr.“ Ebenso freut sich Liliane über den Sonntagsgruß und spricht von einer sehr schönen Geste. Auf dem Tisch ist alles angerichtet für ein gemütliches Frühstück. Nur Wilhelm fehlt. „Der kommt schon wieder“, sagt Liliane Dietrich. Sie kennt ihren Wilhelm schließlich seit mehr als 50 Jahren.

Für Blumen, Sträucher und Bäume (1 l = 0,10)

Bewusstsein stärken Ehrenamtliche in Hard, Wolfurt,

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Einzulösen vom 26.04. – 30.04.2021 im BayWa Bau & Gartenmarkt in Lauterach, Rankweil und Bludenz. Pro Person und Einkauf max. 5 Säcke, Preis gilt pro Sack, solange der Vorrat reicht. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.

Material: Lärche mit Folie,

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alter Baumstamm dem naturnahen Garten dient Insektenhotel. EinEin alter Baumstamm in in dem naturnahen Garten dient alsals Insektenhotel.

Renate Moosbruggers Renate Moosbruggers

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Obstbäume sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch Nahrungsquelle Insekten und Vögel. Obstbäume sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch Nahrungsquelle fürfür Insekten und Vögel.

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AktiverSenior Senior Aktiver suchtneues neuesHeim Heim sucht DORNBIRN Figo (geb. 2008), DORNBIRN Figo (geb. 2008),

letzten Mal am März 1938. Georg letzten Mal am 11.11. März 1938. Georg Schelling,katholischer katholischerPfarrer Pfarrerund und Schelling, Chefredakteurdes desBlattes, Blattes,wurde wurde Chefredakteur verhaftetund undins insKZ KZDachau Dachauüberüberverhaftet stellt. stellt.

Veröffentlichungsverbot Veröffentlichungsverbot Auchnach nachder derWiederherstellung Wiederherstellung Auch derDemokratie Demokratieblieb bliebdie diePressePresseder freiheitein einheißes heißesEisen. Eisen.Das Daswiewiefreiheit dergegründete„Vorarlberger „VorarlbergerVolksVolksdergegründete blatt“wurde wurdevon vonden denAlliierten Alliiertenmit mit blatt“ einem vierwöchigen vierwöchigen VeröffentliVeröffentlieinem chungsverbotbelegt. belegt.Die DieMaßnahMaßnahchungsverbot mebegünstigte begünstigteden denAufstieg Aufstiegder der me VN,die dieseit seit1945 1945alsalsunabhängige unabhängige VN, Tageszeitung erschienen. Tageszeitung erschienen.

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derlebenserfahrene lebenserfahreneBelgiBelgider scheSchäferhund, Schäferhund,hat hatein ein sche ruhigesFür-immer-ZuhauFür-immer-Zuhauruhiges verdient.Der DerSenior Senioristist seseverdient. nochsehr sehraktiv aktivund undhat hatei-einoch nenguten gutenGrundgehorsam. Grundgehorsam. nen Seine neuen Besitzer sollten Seine neuen Besitzer sollten über Hundeerfahrung verfüüber Hundeerfahrung verfügen.Der Derfreundliche freundlicheCaneCanegen. Corso-RüdeLegolas Legolas(geb. (geb. Corso-Rüde 2020)braucht brauchtaufgrund aufgrundseisei2020) nerimposanten imposantenGröße Größeein ein ner Zuhause mit mit ausreichend ausreichend Zuhause Platz. Idealerweise ein Haus Platz. Idealerweise ein Haus miteinem einemgut guteingezäuneingezäunmit ten Garten. Garten. Der Der schlaue schlaue ten

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Montag, Mai 2021 Montag, 3. 3. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten Vorarlberger Nachrichten

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Montag, 10. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten

Kommentar

Wolfgang Burtscher

Neue Freiheit Die konservative Präsidentin der Region Madrid hat soeben einen haushohen Wahlsieg gelandet. Sie verdankt ihn einem einfachen Rezept, nämlich möglichst wenig Einschränkungen in der Pandemie. Was hat das mit uns zu tun? Dieses Wahlergebnis zeigt, dass die Poli-

„Wenn Politiker gegen den Rat der Experten den Lockdown zurücknehmen, gehen sie ein hohes Risiko ein.“ Über 300 verschiedene Kräuter gedeihen bei Ursula Kopf. Zu jeder Pflanze gibt es eine ausführliche Beschreibung.

Für alles ist ein Kraut gewachsen

VN/PAULITSCH

Über 300 verschiedene Gewürz-, Duft- und Heilkräuter gibt es in der Gärtnerei Augarten Kopf. Chefin Ursula Kopf hat Tipps parat. FRASTANZ Sie verwandeln Garten und Räume in eine Duftoase, sie sind gesund, bieten Bienen Nahrung und verfeinern mit ihrem Aroma jedes Gericht: Die Rede ist von Kräutern. In der Gärtnerei Augarten Kopf in Nenzing gibt es davon jede Menge zu entdecken. Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum kennt fast jeder. Aber haben Sie schon mal etwas von der Schokoladenblume, Colakraut oder Jiaogulan, der Pflanze des ewigen Lebens, gehört? Diese und 300 weitere Duft-, Gewürzund Heilkräuter aus aller Welt geBlüten sind nicht nur wunderschön, sondern entfalten bei Kräuterdeihen auf 1500 pflanzen auch ein feines Aroma. Quadratmetern in der Gärtnerei von Familie Kopf zwihebt die Expertin ziellen Kräutern aufpeppen wollen. schen Nenzing und hervor. Sie sollten Anders verhält es sich bei KüchenFrastanz. „Kräuter allerdings mög- kräutern, die lieber im Halbschatten kommen in der lichst schonend ge- oder Schatten wachsen. Sie benötiklassischen Kräutrocknet und nicht gen meist mehr Wasser und Nährterspirale, im Kräudirekt nach der stoffe. Manche Kräuter, wie etwa terbeet, im Kübel Ernte zerkleinert Basilikum, brauchen Temperaturen Der Duft der Schokoladenblume oder Kasten auf werden. wird ihrem Namen gerecht. der Terrasse gut zuPflanzen fühlen recht“, weiß Ursula sich immer dann Kopf (33), die 2019 den elterlichen besonders wohl, wenn sie einen Betrieb übernommen hat. Standort haben, der ihrem natürliKräuter sind so wertvoll wie Blu- chen Lebensraum ähnlich ist. Das DIE VN-GARTENSERIE men im Garten und ein gut durch- gilt auch für Kräuter. Kräuter, die VON MIRIJAM HALLER dachtes Beet macht auch optisch viel Sonne mögen, bevorzugen in

Vorarlberg blüht auf

viel her. „Viele Menschen wissen gar nicht, welche Schätze sich in den Kräutern verbergen“, sagt Kopf. Gegen alles ist ein Kraut gewachsen, wusste der Volksmund schon immer. Fast jedes Kraut, wenn man es regelmäßig zu sich nimmt, hat einen gesundheitlichen Nutzen,

der Regel trockene und nährstoffarme Böden. „Aromatische Kräuter lieben die Sonne. Je mehr sie davon bekommen, desto stärker ist der Duft“, erklärt die Gärtnerin, zu der nicht nur Kräuterpädagogen kommen, sondern auch zahlreiche Köche, die ihre Speisekarte mit spe-

ab zwölf Grad. „Auf der sicheren Seite ist man erst ab den Eisheiligen. Stecklingsvermehrte Pflanzen sind robuster als die samenvermehrten, da sie unterhalb schneller verholzen“, betont die Expertin. Auch wenn Kräuter als anpassungsfähig gelten, sollte auf das Gießen nicht vergessen werden. „Generell gilt: Man sollte nicht zu viel gießen, aber auch nicht zu wenig“, empfiehlt Ursula Kopf. KRÄUTER-STANDORTE

In der sogenannten Wochenstation züchtet Gärtnerin Ursula Kopf die Pflanzen, bevor sie zum Verkauf angeboten werden.

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SONNE Schafgarbe, Dill, Estragon, Borretsch, Ringelblume, Fenchel, Ysop, Lorbeer, Lavendel, Liebstöckel, Andorn, Knoblauch, Oregano, Koriander, Basilikum, Majoran, Rosmarin, Salbei, Myrte, Brunnenkresse, Bohnenkraut, Schachtelhalm HALBSCHATTEN Engelwurz, Kerbel, Kamille, Melisse, Minze, Petersilie, Sauerampfer, Beinwell, Frauenmantel, Himbeere, Wacholder, Sonnenhut, Brennnessel SCHATTEN Johanniskraut, Nachtkerze, Lungenkraut, Baldrian, Duftveilchen

tik beinahe gezwungen ist, auf die Pandemiemüdigkeit der Bevölkerung zu reagieren. Am Anfang der Krise haben Politiker gepunktet, denen man zugetraut hat, mit drastischen Maßnahmen erfolgreich zu sein. Siehe die Umfragewerte für Kurz, die vor einem Jahr geradezu durch die Decke gegangen sind. Das hat sich dramatisch geändert, bei Kurz sicher auch aus anderen Gründen. Oder der deutsche Gesundheitsminister Spahn: Zunächst mit tollen Werten - nach dem Desaster bei der Impfstoffbestellung plötzlich als rücktrittsreif befunden. Jetzt punkten jene, die den Leuten Freiheit zurückgeben. Wer nur auf den Rat von Ärzten und Virologen hört und zu stark bremst, verscherzt es sich mit des Volkes Sympathie. In Österreich war Vorarlberg der Lockdown-Brecher, begünstigt durch damals niedrige Inzidenzzahlen, argwöhnisch beäugt von den anderen Ländern. Sebastian Kurz, mit dem ihm eigenen Gespür für des Volkes Wille, hat im April Öffnungsschritte für die Zeit ab dem 17. Mai angekündigt und die Öffnung in Vorarlberg trotz steigender Zahl an Infizierten mitgetragen. Fast gleichzeitig ist der burgenländische Landeshauptmann Doskozil vorgeprescht und aus dem Lockdown der Ostregion ausgestiegen. Mit scharfer Kritik seiner Parteivorsitzenden Rendi-Wagner, der Doskozil nichts schuldig geblieben ist. Zitat: „Die Verantwortung für den Kurs der Bundespartei trägst Du, liebe Pamela“. Und siehe da, auch Wien hat jetzt eine Öffnung angekündigt. Mit dem Ergebnis, dass in den ersten offenen Tagen viele Restaurants zwei Wochen vorher schon ausgebucht sind. Auch bei SPÖ und Neos, die noch vor einem

Monat eine rasche Rückkehr zu den Grundrechten für Geimpfte und Genesene im Bundesrat blockiert hatten, ist plötzlich Einsicht eingekehrt. Sie haben, spät aber doch, den Weg für Erleichterungen für vollständig Geimpfte freigemacht. Eine Woche früher, bevor diese Erleichterungen ohnehin in Kraft getreten wären. Jetzt sind, unter dem wachsenden Druck der Bevölkerung, soeben die ja nimmer weniger plausiblen Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte und Genesene sogar in Deutschland gefallen, das Einschränkungen schon bei wesentlich niedrigeren Inzidenzzahlen als Österreich verfügt hat. Wenn Politiker gegen den Rat der Experten den Lockdown zurücknehmen, gehen sie ein hohes Risiko ein. Ob ihre Entscheidung richtig war, werden wir wie so vieles in der Pandemie erst später beurteilen können. Wehe, wenn die Sache schiefläuft! Dann werden jene, die die Öffnungen gerade noch bejubelt haben, sagen, sie hätten es doch gleich gewusst, dass das nicht gut gehen kann. Der burgenländische Landeshauptmann kann darauf verweisen, dass sein Land die niedrigsten Inzidenzzahlen hat und plötzlich auf „orange“ herabgestuft worden ist. Vorarlberg, das wegen der zahlreichen lokalen Cluster viel Häme einstecken musste, hat mit regional differenzierten Maßnahmen, etwa lokaler Ausreisetestpflicht, die Sache möglicherweise in den Griff bekommen. Für die damit verbundenen täglichen Staus dürfen sich die Autofahrer bei jenen bedanken, die in Scharen privat gefeiert haben. Die heimische Zwischenbilanz lautet: Gestiegene Corona-Fälle (aber ohne Überlastung der Intensivstationen) versus mehr Freiheit und gestiegenes Lebensgefühl, sowie mehr Besuche in Seniorenheimen und Aufatmen der Wirtschaft. Gibt es also einen dritten Weg zwischen Zusperren und totaler Freiheit, aber mit hohem Gesundheitsrisiko? Bald werden wir es wissen. WOLFGANG BURTSCHER wolfgang.burtscher@vn.at Wolfgang Burtscher, Journalist und ehemaliger ORF-Landesdirektor, lebt in Feldkirch.

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Montag, 17. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten

Kommentar

Harald Walser

Orbánistan ante portas? Früher einmal waren die „Schwarzen“ eine Partei, die sich mit dem Attribut „bürgerlich“ schmückte. „Bürgerlich“ im Sinne von Besonnenheit im Auftreten, Respekt vor den Institutionen des Staates, Fleiß und Bildung und nicht zuletzt: Manieren.

„Aus der ÖVP gab es immerhin eine − eine (!) − Stimme, die das Problem auf den Punkt gebracht hat.“ Mit der richtigen Pflanzenauswahl kann auch auf kleiner Fläche ein Lebensraum für Nützlinge gestaltet werden.

So wird der Balkon zum Bienenparadies

VN/HALLER

Biodiversität lässt sich auch auf kleinem Raum fördern. Die VN zeigen, mit welchen Pflanzen das Buffet für Bienen eröffnet wird. FELDKIRCH Wild- und Honigbienen sind die wichtigsten Bestäuber auf unserem Planeten. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsproduktion hängt direkt oder indirekt von der Arbeit der Bienen ab. In den vergangenen Jahrzehnten nahm die Population weltweit aber rapide ab. Wenn Bienen als Bestäuber fehlen, fehlt uns die Nahrungsgrundlage und die Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht der Erde sind immens. Um Bienen und andere Insekten zu fördern, braucht es nicht immer einen großen Garten. Auch auf enBei der Kübelbepflanzung sollte nährstoffreiche Erde verwendet gem Raum können und nicht zu eng bepflanzt werden. dringend benötigte NahrungsWildbienenarten gend Nährstoffe enthält“, rät Ursula quellen für die fliegen nur be- Kopf von der Gärtnerei Augarten fleißigen Insekten stimmte Pflanzen Kopf in Frastanz zum Beispiel zur geboten werden. an. Es gilt daher: Vorarlberger Gärtner-Erde. Häufig verwendeAls bienenfreundliche PflanzenJe vielfältiger das te Balkonpflanzen Pflanzenangebot komposition empfiehlt die Gärtwie Geranien oder ist, desto besser nerin etwa Ziersalbei, Lavendel, Petunien sind zwar Der angenehm duftende Bienenfür die Bienen. dekorativ, allersalbei ist die Blume des Jahres. Drittens sollten dings für Bienen früh- und spätblünutzlos, da deren Blüten kaum Nektar oder Pollen hende Pflanzen – am besten mehrbieten. Wer den Balkon bienen- jährige – kombiniert werden, damit freundlich gestalten möchte, sollte die schwarz-gelben Tierchen das DIE VN-GARTENSERIE auf drei Regeln achten: Erstens soll- ganze Jahr über Nahrung finden. VON MIRIJAM HALLER Neben den klassischen Balkonten vor allem Pflanzen verwendet

Vorarlberg blüht auf

werden, deren Blüten nicht gefüllt sind.

Vielfalt statt Monotonie Zweitens sollte auf Sortenvielfalt geachtet werden, um Blütenbesuchern eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsquellen zu bieten. Viele

kästen eigenen sich auch verschieden große Gefäße, die als „Biodiversitäts-Topf “ individuell gestaltet werden können. Je größer das Volumen des Gefäßes, desto besser für Wurzelwachstum und Nährstoffversorgung. „Bei der Erde sollte darauf geachtet werden, dass sie genü-

Bienensalbei kombiniert mit Rotblättrigem Gelben Klee und Peruanischem Sauerklee. „Die Kleesorten mit ihren Blüten sind nicht nur für Bienen ein gefundenes Fressen, sondern verfeinern auch Salate, Saucen oder Süßspeisen“, weiß Kopf. Andere Kräuter wie Thymian, Schnittlauch oder Minze blühen reich und locken viele Nützlinge an. Der Bienensalbei, die Blume des Jahres 2021, ist für Menschen zwar nicht essbar, besticht aber durch eine satte Farbe und lockt, wie der Name bereits verrät, mit seinem herrlichen Duft Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge magnetisch an.

Und heute? Der Untersuchungsausschuss hat penibel aufgedeckt, wie die türkise Günstlingswirtschaft in den letzten Jahren funktioniert hat, welch schmutzige Deals mit dem früheren Koalitionspartner ausgeheckt und zum Schaden der Republik durchgezogen wurden. Achtung vor dem Rechtsstaat? Mitnichten. Bislang war es unverstellbar, dass sich ein österreichischer Bundeskanzler vor Gericht verantworten muss. Doch Sebastian Kurz geht gleich einen Schritt weiter: Nicht einmal in einer Verurteilung − so der junge Kanzler im ZiB2-Interview mit Armin Wolf − sähe er einen Grund zum Rücktritt. Peinliche Reaktionen Die ÖVP-Landeshauptleute haben ihren Bundesparteiobmann vor vier Jahren mit fast unbeschränkter Allmacht ausgestattet. Folgerichtig hört man von ihnen jetzt nur peinliche Ergebenheitsadressen: Sebastian forever, was immer da kommen möge, was immer er angestellt habe. Die mit viel Steuergeld gefütterten Wiener Boulevard-Medien legen noch eins drauf. Negativer Höhepunkt in der „Kronenzeitung“: Sebastian Kurz werde „nicht zurücktreten. Weil er dieses sein Land liebt. Und zu seiner Verantwortung steht.“ Trifft das eine Stimmung im Land? Es ist zu befürchten, dass nicht wenige der von Kurz

geschickt gestrickten Erzählung folgen, er sei ein „Opfer“. Ein Opfer der Opposition − er nennt nur SPÖ und Neos und nicht die FPÖ −, ein Opfer der Medien. Fehlt nur noch Tal Silberstein in der Aufzählung. Klarsichtiger das Ausland Unaufgeregter reagierten naturgemäß die Medien im Ausland. In der „Süddeutsche Zeitung“ war zu lesen, „der Feldzug der ÖVP, ihre Missachtung von Institutionen und ihre Selbstermächtigung im Umgang mit dem Gesetz zeitigt Folgen. Kurz hat seine Partei entkernt, entmachtet, zur Claque degradiert.“ Die konservativ-liberale „Neue Zürcher Zeitung“ schrieb, es handle sich bei der Vorgangsweise des Bundeskanzlers um einen „Politikstil mit Verfallsdatum“, er habe „Mitstreiter um sich geschart, die … einen eher zwielichtigen Eindruck“ machten. Und selbst die durch und durch konservative „Frankfurter Allgemein Zeitung“ findet, dass Kurz speziell in dieser Krise nicht mehr „überzeugt“. Aus der ÖVP gab es immerhin eine − eine (!) − Stimme, die das Problem auf den Punkt gebracht hat. Ex-Parteiobmann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner meinte: Es fehle Kurz „an Respekt gegenüber demokratischen und rechtlichen Institutionen“. Er empfiehlt ihm, das Amt ruhen zu lassen. Mitterlehner meint es gut mit der ÖVP und mit Österreich, denn der von Kurz eingeschlagene Weg gleicht dem seines ungarischen Freundes. Und „Orbánistan“ sollte eigentlich eine Warnung für alle Demokratinnen und Demokraten sein. HARALD WALSER harald.walser@vn.at Harald Walser ist Historiker, ehemaliger Abgeordneter zum Nationalrat und AHS-Direktor.

IHRE MEINUNG IST GEFRAGT! Vorarlbergs meistgelesenes Diskussionsforum. leserbriefe@vn.at

Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet. Antoine de Saint-Exupéry

BIENENFREUNDLICHE BALKONPFLANZEN Lavendel, Margerite, Vanilleblume, Clematis, Glockenblume, Verbene, Klee, Bidens, Mehlsalbei, Bienensalbei, Küchenkräuter (Rosmarin, Salbei, Kapuzinerkresse, Minze, …), Schneeheide, Löwenmäulchen, Portulakröschen, Astern, Rittersporn.

Mehlsalbei, Lavendel, Peruanischer Klee und Rotblättriger Klee locken Bienen an.

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Montag, 31. Mai 2021 Vorarlberger Nachrichten

Kommentar

Wolfgang Burtscher

Ein garstig Lied „Ein garstig Lied. Pfui, ein politisch Lied“, singen die Studenten in Auerbachs Keller in Goethes Faust. Mehr als 200 Jahre später ist das Lied in Österreich aktueller denn je. Eigentlich hätten wir die größte Krise seit 1945 zu bewältigen. Niemand weiß,

Sonne im Gesicht, Lächeln auf den Lippen, Hände in der Erde: Ackern macht Initiator Arnold Feuerstein glücklich.

VN/PAULITSCH

Geteiltes Gartenglück zum mieten

Auf dem Selbsternte-Acker „Üsa bio“ in Rankweil können Hobbygärtner eine Saison lang ihren eigenen Acker bewirtschaften. RANKWEIL Ein Acker, eingerahmt vom Panorama der HoherKasten-Bergkette und grünen Wiesen, abseits von viel befahrenen Straßen. Hier an diesem idyllischen Plätzchen in Brederis, wo nun Salatköpfe, Kartoffeln, Kohlrabi, Radieschen und viele weitere Gemüsesorten aus dem Boden sprießen, war bis im Vorjahr noch eine ungenutzte Wiese. Die Gemeinde Rankweil suchte Pächter für den Grund. „Damit es nicht nur eine Monokultur gibt, kam die Idee eines Selbsternte-Ackers auf “, Der „Üsa Bio“-Acker in Rankweil mit den vermiteteten Parzellen, erklärt Arnold ringsum die Kartoffel- und Kürbis-Felder vom Sunnahof. Feuerstein, der das Projekt „Üsa seiner Pension ein 18 Meter tiefer Brunnen zum Bio“ initiiert hat. Obmann der Vor- Grundwasser geschlagen. Die Idee dahinter: arlberger LandIm Vordergrund stehen dabei Auf den biologisch genossen war. Sie nicht zuletzt auch das Miteinander bewirtschafteten sind seither für und der Austausch mit GleichgeFlächen können Bepflanzung, Pfle- sinnten. „Mittlerweile sind es insNutzerinnen und Bald kann das frische Gemüse ge und Ernte auf gesamt sieben Nationen, darunter Nutzer eine Gargeerntet werden. ihrem Gartenstück eine iranische und eine ungarische tensaison lang eine zuständig. Dem zugewiesene Gemüseparzelle, bewirtschaften und 73-Jährigen war es ein Anliegen, erleben. „Wenn die Nahrung aus dass mit dem Feld, das von der dem eigenen Garten kommt, gibt Marktgemeinde vorerst für eine das nicht nur eine enorme Wert- Dauer von zehn Jahren gepachtet schätzung für das, was auf dem wurde, etwas Sinnvolles gemacht DIE VN-GARTENSERIE Teller landet, sondern auch eine wird. 20 Parzellen mit einer Fläche VON MIRIJAM HALLER unglaubliche Zufriedenheit“, ist von entweder 30 (für eine Saison

Vorarlberg blüht auf

Feuerstein überzeugt.

Naturerlebnis und Gemeinschaft „Die Selbsternterinnen und Selbsternter übernahmen Ende April das von Ludwig Nachbaur und anderen Biobauern vorbereitete Parzellenstück“, erklärt Feuerstein, der vor

190 Euro) oder 60 Quadratmetern (für eine Saison 340 Euro) wurden angeboten, die für diese Saison bereits restlos vergeben wurden. Bodenbearbeitung, Düngung, Einteilung und die Vorbereitung der Wasserversorgung ist Sache des Betreibers. Für Letzteres wurde eigens

Das Gießen, Hegen und Pflegen und natürlich das Ernten der grünen Schützlinge übernehmen die Hobbygärtner selbst.

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Familie, die bei dem SelbsternteProjekt verschiedene Gemüsearten, Kräuter, Obst und Beeren anbauen. Es ist spannend zu sehen, welche unterschiedlichen Gartenkulturen hier betrieben werden“, erzählt Feuerstein. Alle Sämlinge und Jungpflanzen des Ackers müssen aus kontrolliert biologischem Anbau sein. Zwischen den Äckern wurde Grünfläche gelassen, auf der Bienen und andere Insekten Nahrung finden. Und für die Hobby-Gärtner wurden Obstbäume und Beerensträucher gepflanzt, die als Naschgarten dienen. Ein Sitzplatz für die Rast zwischendurch und Werkzeug zum Ausleihen stehen zu Verfügung. Auch der Sunnahof sowie ein Gärtner-Lehrgang vom BSBZ Hohenems nutzen einen Teil des Feldes. „Es ist toll, was hier für Synergien entstehen“, freut sich Arnold Feuerstein. Weitere Informationen zu dem Selbst-Ernte-Acker auf der Webseite www.üsabio.at/bioselbsternte-acker/

„Eine angeschlagene ÖVP wird zu viel mehr Zugeständnissen bereit sein (müssen) als bisher.“ woher wir die Milliarden hernehmen werden, um die Ausgaben der Pandemie zurückzuzahlen. Aber statt einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Regierung, Opposition, Ländern und Sozialpartnern liefert die Bundespolitik ein Trauerspiel ersten Ranges. Wenn ÖVP-Ministerin Köstinger den Ibiza-Ausschuss als Löwingerbühne bezeichnet, muss man sie korrigieren. Alle Parteien sind Protagonisten eines politischen Tiefpunkts. Bei Löwinger konnte man wenigstens noch lachen. Die ÖVP: Abgesehen von realitätsfernen Versprechen („Licht am Ende des Tunnels“) und nicht eingehaltenen Ankündigungen beim Impf-Tempo, ohne jede politische Vision, mit ihrem SMS-Desaster und Attacken gegen die Justiz beschäftigt. Die Grünen: Haben das Impf-Fiasko und eine überbordende Bürokratie zu verantworten, da sie ressortzuständig sind. SPÖ und FPÖ sind vorwiegend mit sich selbst beschäftigt. Wenn SPÖ-Chefin Rendi-Wagner, in der ZiB 2 auf den kommenden Wahl-Parteitag angesprochen, die Latte für ihre Wahl mit 71 Prozent beziffert, zeugt das von mangelndem Selbstbewusstsein ersten Ranges und von Führungsschwäche. Da sind Parteichefs schon bei besseren Ergebnissen zurückgetreten. Die FPÖ ist vorsichtshalber gegen alles und jede vernünftige Corona-Maßnahme und bietet auf offener Bühne einen Streit. Wenn Clubobmann Kickl die völlig unrealistische Variante einer Koalition aller Parteien außerhalb der ÖVP ventiliert, wird er prompt von Parteiobmann Hofer zurückgepfiffen („Wenn die Katz´ aus dem Haus ist, haben die Mäuse Kirtag“). Kickl antwortet mit Tom und Jerry, und das sei für die Katze wenig schmeichelhaft. Löwinger in Reinkultur. Schließlich die Neos, die lieber zum Kadi

rennen als durch Ideen zur Krisenbewältigung zu glänzen. Stellen sich die Parteien eigentlich die Frage, ob sie denn nicht an der Interessenslage der Bevölkerung vorbei agieren? Ob die Leute denn nicht das Ausschuss-Hickhack und personelle Intrigen satthaben? Vielleicht wollen sie lieber wissen, wie denn der Sommer wird, wie sie wieder Jobs bekommen, wie man die Klimakrise bewältigt, wie die corona-bedingten Defizite der Schüler behoben werden? Die von Medien immer häufiger lancierten Neuwahl-Gerüchte gehören jedenfalls nicht dazu. Eigentlich haben wir in dieser Krise Neuwahlen so nötig wie einen Kropf. Der Politologe Peter Filzmaier rechnet vor: Nur mehr knapp ein Drittel vertraut den Parteien, nur mehr 38 Prozent vertrauen der Regierung. Laut APA/OGM-Vertrauensindex haben zu Jahresbeginn alle (!) Politiker aus Regierung oder Opposition ein Minus aufgewiesen. Kurz hat deutlich schlechtere Vertrauenswerte als noch im vergangenen Sommer, aber Kogler, Rendi-Wagner, Hofer und Meinl-Reisinger sind noch schlechter dran. Möglicherweise schlägt jetzt die Stunde der Grünen. Wenn sie, der Not gehorchend, der Regierung die Stange halten, gegen die Meinung der Basis und mancher Altvorderer möglicherweise, und so Neuwahlen verhindern (die sie selbst überhaupt nicht brauchen können), können sie plötzlich einige Ziele des Regierungsprogramms durchbringen. Von einer ökosozialen Steuerreform bis zu Mehrwegflaschen und Plastikpfand. Da kann die Wirtschaftskammer noch so reflexartig aufschreien. Eine angeschlagene ÖVP wird zu viel mehr Zugeständnissen bereit sein (müssen) als bisher. Vorausgesetzt, Kurz kann über seinen Schatten springen und den Grünen, wie man bei uns sagt, „s` Mul gunna“. Wie heißt es bei Goethe weiter: „Ein leidig Lied!“ Unsere Parteien sollten das Leiden beenden, und zwar rasch.

WOLFGANG BURTSCHER wolfgang.burtscher@vn.at Wolfgang Burtscher, Journalist und ehemaliger ORF-Landesdirektor, lebt in Feldkirch.

DAMALS

Diese Woche vor . . .

wurden die „Vorarlberger Nachrichten“ beim Weltkongress der Zeitungen in Moskau zur „Zeitung des Jahres“ gewählt. Die Preisverleihung fand vor 1700 Verlegern und Chefredakteuren aus aller Welt statt. Maßgebend für die Preiszuerkennung waren die Innovationskraft und die Bürgerbeteiligungsmodelle der VN.

. . . 15 JAHREN

. . . 20 JAHREN starb mit der Haupt-

schullehrerin i. R. Elfriede Blaickner eine der ersten Frauen in Vorarlberger Landtag. Sie wurde 97 Jahre alt und gehörte von 1959 bis 1974 dem Landesparlament an. Ihr wurde u. a. auch der Ehrenring der Stadt Feldkirch verliehen. Sie setzte

sich für sozial Bedürftige, Frauen und die schulische Jugend ein. . . . 60 JAHREN kam es zum „Wiener Gipfel“, einem Treffen zwischen US-Präsident John F. Kennedy und dem sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow in der Bundeshauptstadt. Die Gespräche sollten dazu dienen, aktuelle Spannungen zwischen den beiden einander im Kalten Krieg gegenüberstehenden Supermächten zu verringern. Der Gipfel blieb weitgehend erfolglos. Noch im gleichen Jahr kam es zur Errichtung der „Berliner Mauer“. ernestf.enzelsberger@vn.at, Recherchiert von Prof. Ernest F. Enzelsberger


A6 Vorarlberg

Montag, 14. Juni 2021 Vorarlberger Nachrichten

Kommentar

Wolfgang Burtscher

Der Pragmatiker

Kompost kann nicht nur düngen. Er sorgt auch für ein besseres Wasserhaltevermögen und Luftaustausch im Boden.

VN/PAULITSCH

Das Gold der Gärtner selbstgemacht

Kompost dient nicht nur der Entsorgung von pflanzlichen Abfällen, sondern produziert auch wertvollen Dünger für den Garten. DORNBIRN Zweige und Äste, Rückschnitt vom Staudenbeet, Laub, Unkraut, Wiesen- und Rasenschnitt oder Gemüseabfälle: Im Garten fällt ständig Material an. Was tun damit? Am besten kompostieren, rät Bernhard Huchler vom Obst- und Gartenbauverein Vorarlberg: „Denn dabei verwandeln sich Abfälle in wertvollen Dünger“, weiß der 65-Jährige. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit dem richtigen Kompostieren im naturnahen Garten. Dabei sollten ein paar grundlegende Regeln beachtet werden. Als erste Regel gilt es, die verschiedenen Materialien vor Regen geschützt zu sammeln. „Nur vernünftig gemischt wird aus dem Grünabfall auch hochwertige Komposterde“, erklärt Huchler. Nasses Material wie Rasenschnitt muss getrocknet werden, sonst fault es.

Die Mischung macht‘s Ist Material für etwa einen Kubikmeter vorhanden, beginnt das Aufschichten. Dazu wählt man einen erdigen Untergrund. „Darauf schichtet man nun abwechselnd feuchtes Material wie Küchenabfälle, frisches Fallobst oder frischen Rasenschnitt mit trockenen Materialien wie Laub, Heu oder Einstreu aus Kleintierställen“, erklärt der Dornbirner, der gemeinsam mit dem OGV eine eigene „Kompostfibel“ zum Thema herausgebracht hat. Dazwischen ergänzt man jeweils eine dünne Schicht Erde oder eine

Die Wurmkompostierung dient als Ergänzung zur normalen Bioabfallsammlung. Die Würmer wandeln Küchenabfälle in nährstoffreichen Dünger um.

Handvoll Gesteinsmehl. Auch kohlenstoffhaltiges Material wie gehäckselter Hecken- oder Strauchschnitt, Laub oder Stroh sollte beigefügt werden. Die trockeneren Materialien verhindern ein Vernässen des Kompostes. „Impft man das ganze Gemenge mit etwas altem Kompost, liefern wir gleich die richtigen Mikroorganismen für die Zersetzung der Materialien. Diese verarbeiten die pflanzlichen Teile und vermengen sie mit Erde und Gesteinsmehl.“

Umschaufeln In der Mitte des Haufens entsteht so Wärme, die Schadstoffe bindet. Temperaturen bis zu 70 Grad Celsius können bei dem Prozess der Hygienisierung entstehen. „Wichtig ist es, den Haufen in den ersten zwei

Bernhard Huchler empfiehlt für den Kompost ein gutes Verhältnis zwischen stickstoffhaltigem (Grünabfälle) und kohlenstoffhaltigem Material wie Laub oder Strauchschnitt.

Wochen täglich umzuschaufeln. So kommt Äußeres in die warme Mitte des Haufens und wird dort hygienisiert“, erläutert der Experte. Für den Umsetzungsprozess ist Feuchtigkeit notwendig. „Drückt man eine Handvoll Kompost zu-

Vorarlberg blüht auf

DIE VN-GARTENSERIE VON MIRIJAM HALLER

sammen, sollen weder Tropfen aus dem Gemenge rinnen, noch soll das Material trocken auseinanderfallen“, nennt Huchler eine Faustregel. Um den Kompost vor Vernässung zu schützen, reicht ein Abdecken mit Vlies. Nach vierzehn Tagen reicht es, wöchentlich einbis zweimal umzuschaufeln, empfiehlt Bernhard Huchler. In etwa zwei Monaten wandeln sich die Gartenabfälle in wertvollen Dünger mit vielen Spurenelementen und Nährstoffen. Dieser lässt sich für alle Gartenpflanzen verwenden oder bis zu einer späteren Nutzung trocken lagern. Der Kompostiervorgang im Silo dauert um einiges länger. Auch die gewünschten Temperaturen für die Hygienisierung werden nicht erreicht, wodurch die Kompostmieten idealer sind.

Wenn ein Parteichef nach 24 Jahren geht, ist das einer Nachbetrachtung wert. Die Arbeit von Johannes Rauch zu rühmen, überlasse ich den bei Abschieden auftretenden Jubelpersern aus den eigenen Reihen. Doch auf einige Fakten in der Karriere eines der erfolgreichsten grünen Politiker Österreichs sei hingewiesen. Etwa, dass Rauch 1997 nur Vorstandssprecher der Grünen wurde, weil er sich in einer Kampfabstimmung gegen das Urgestein Kaspanaze Simma durchsetzen konnte. Jene Galionsfigur, der die Grünen 1984 den ersten Einzug in einen Landtag verdankt hatten und der einen Bekanntheitsgrad weit über das Land hinaus erreicht hatte, mit dem ZiB1-Interview im Kuhstall und ohne Schuhe im Landtagsplenum protestierend. Damals hatten die konservativen „Vereinten Grünen“ und die Grünalternativen gemeinsam den Einzug in den Landtag geschafft und sich nach fünf Jahren wieder getrennt. Bei den übrig gebliebenen Grünalternativen (später „Die Grünen“) herrschten strenge Sitten. Nach kurzer Zeit im Landtag, wenn man gerade eingearbeitet war, wurde man wieder hinausrotiert. Ämterkumulierung war verpönt, und als Simma Vorstandssprecher und Abgeordneter sein wollte, Rauch aber listig für eine Ämtertrennung eintrat, wurde er der oberste Grüne. Zunächst hatte Rauch 1999 eine krachende Wahl-Niederlage hinzunehmen, bei der die Grünen mit zwei Mandaten gerade noch im Landtag blieben und Rauch sein Mandat verfehlte. Rauch gelang es, die verschiedenen Strömungen zu einen und geschickt grüne Themen in der Öffentlichkeit zu setzen. Fünf Jahre später, nach einem Wahlerfolg mit Verdoppelung der Mandate, war alles anders. Rauch wurde Sprecher und Klubobmann. Vorbei die Zeiten des Rotierens und der verbotenen Ämterkumulierung. Nicht nur Rauch, auch die Partei hatte umgedacht. Dieser Pragmatismus ist ihm bis heute erhalten geblieben. 2004 und 2009 blieben Gespräche mit der ÖVP für eine grüne Regierungsbeteiligung noch im Ansatz stecken. Als die ÖVP aber 2014 ordentlich

Rauch war am Ziel. Er hatte die Grünen von einer eher links stehenden Protestpartei zu einer gestaltungswilligen, bürgerlichen und kompromissbereiten Partei umgebaut, in die Landesregierung geführt und ihr zudem bei Europa- oder Gemeindewahlen Ergebnisse oft jenseits der 20 Prozent beschert. Sein Pragmatismus hat sich auch auf Bundesebene gezeigt, als er einer der wesentlichen Befürworter der grünen Regierungsbeteiligung war. Motto: „Lieber als Juniorpartner in einer Regierung grüne Ziele erreichen als in der Opposition nichts bewirken“. Nachfolger und Nachfolgerin werden es nicht leicht haben. Diese sind, wenn nicht alles täuscht, längst bestimmt, wobei Rauch wesentlich mitgemischt hat. Die Partei wird das in Feldkirch abnicken. Die Basisdemokratie, für die sich die Grünen einst gerühmt haben (und die ihnen manchen Kummer bereitet hat) steht eher nur auf dem Papier. Wenn sich Frau Baerbock und Herr Habeck die Frage der Spitzenkandidatur im stillen Kämmerlein ausschnapsen, werden das wohl auch die Vorarlberger Grünen dürfen. Der Blick auf die deutschen Grünen gemahnt aber zur Vorsicht. Auch wenn Rauchs Nachfolger am Anfang mit Lob überhäuft werden: Die Halbwertszeit politischer Entscheidungsträger wird immer kürzer. Das sieht man am steilen Fall von Annalena Baerbock binnen weniger Wochen. Die 24 Jahre von Johannes Rauch werden sowieso von niemandem mehr erreicht werden. WOLFGANG BURTSCHER wolfgang.burtscher@vn.at Wolfgang Burtscher, Journalist und ehemaliger ORF-Landesdirektor, lebt in Feldkirch.

Guter Stil Guter Deal

Weitere Informationen zum Thema Kompostieren und Düngen finden sich auf der Website des Verbands für Obst- und Gartenkultur Vorarlberg www.ogv.at.

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Federn lassen und einen Partner suchen musste, nutzte Rauch die Gunst der Stunde. Er wusste, dass er Kompromisse eingehen musste, und akzeptierte die Feldkircher Südumfahrung. Bis dato ein No-Go für seine Partei und für die Feldkircher Parteifreunde ein Schlag ins Gesicht. Dafür gab es die schwarze Zustimmung zur gemeinsamen Schule der Zehnbis Vierzehnjährigen.

09.06.21 19:40


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