Ambrotos

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ambrotos





ambrotos Fotografien von Isabelle Grubert



«Ambrotos» ist griechisch und heißt «unsterblich». Mir kommt es vor, als würden sich viele Menschen ein unsterbliches Leben wünschen. Die Angst vor dem Tod wächst und das Thema „sterben“ wird verdrängt. Zu sterben ist natürlich und nur wer die Kraft hat es zuzulassen, wird die Möglichkeit haben würdevoll zu sterben. 90% aller Menschen sterben in Altersheimen oder Krankenhäuser, unter Bedingungen, die nicht unseren Wünschen entsprechen, die sie sich nicht selbst aussuchen können. Sie können nicht mehr selbst entscheiden, die Maschinerie der künstlichen Lebensverlängerung wird angeworfen, der Tod wird nicht erlaubt. Was für ein Leben lebt man, wenn alle Entscheidungen, die einen selbst betreffen, von anderen Menschen gefällt werden, wenn man auf Andere angewiesen ist und das eigene Leben nur noch aus dem besteht, was Andere einem geben oder bieten. Wie kann man loslassen, wenn alle um einen herum nur davon reden, dass es bald wieder besser geht und keiner das eine Thema, das allgegenwärtig ist, anspricht? Ein Altersheim ist die Endstation im Leben und vermittelt eine wartende Atmosphäre. Man wartet auf den Moment, in dem man geht. Es ist eine Art Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Meine Gedanken zu diesem Thema brachten mich in ein kleines, privates Altersheim im Allgäu, fern von städtischem Trubel. Ich durfte überall mit dabei sein, die Bewohner kennen lernen und ihren Alltag fotografisch dokumentieren. Auch wenn die Bewohner dieser Welt nicht mehr oder nur sehr wenig redeten, ihre Mimik und die mit Emotionen gefüllte Atmosphäre spricht für sie.


Frau Fellner, Heimleiterin, *1937 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 Ă— 18 cm 8



Frau Penirschka, *1929 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 Ă— 18 cm 10



Frau Küber, *1921 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 × 18 cm 12



Frau Netzer, *1931 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 Ă— 18 cm 14



Herr Wächs, *1928 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 × 18 cm 16



Herr Großmann, *1936 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 × 18 cm 18



Frau Schrodi, *1923 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 Ă— 18 cm 20



Frau Kraus, *1923 Ambrotypie auf schwarzem Glas, 13 Ă— 18 cm 22



Privates Alten- und Pflegeheim, Haus Fellner, Wuchzenhofen 24









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Ich danke all jenen, ohne die dieses Buch nicht entstanden wäre: Prof. Andreas Wendt Familie Fellner, allen Mitarbeitern und Bewohnern des Hauses Fellner: Michaela, Daniela, Sonja, Barbara, Martin, Frau Pfeffer, Frau Penirschka, Frau Küber, Frau Netzer, Herr Wächs, Herr Grossmann, Frau Jechle, Frau Schrodi, Frau Kraus Ganz besonderer Dank geht an meine Mama, die immer für mich da ist und sich alles anhört, was mir auf der Seele brennt, meinem Papa, der mit mir mitfiebert, sich Gedanken macht und die Entstehung meiner Arbeiten jedes Mal mit mir lebt, Ursula, die mir mit Rat und Tat und ihrer Herzlichkeit zur Seite steht und Tamino, der mich in all meinen Vorhaben unterstützt und die Themen, die mich beschäftigen mit mir teilt!



Bachelor Abschlußarbeit zur Erlangung des Bachelor of Arts, Kunstpädagogik außerschulisch, an der Universität Leipzig Betreuer: Prof. Andreas Wendt Altersheim: Haus Fellner, Wuchzenhofen Alle Bewohner des Hauses Fellner haben sich ihren Platz dort selbst ausgesucht und sich für dieses Heim entschieden, als sie noch selbst Entscheidungen treffen konnten. Sie werden mit bestem Gewissen versorgt und mit viel Liebe umsorgt.

© 2013 Isabelle Grubert Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche Arten der Vervielfältigung oder der Wiedergabe dieses Werkes sind ohne vorherige Zustimmung von Isabelle Grubert unzulässig und strafbar.






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