Leipziger Neustadt

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Dokumentation der Module 03-KUP-0212 K체nstlerische Arbeit mit modernen Medien im Kontext der Kunstp채dagogik und 03-KUP-0210 K체nstlerische Aktion und Interaktion von Isabelle Grubert


Impressionen



Die Farben der Neustadt









Fundst端ck


Geschichtenfindung, Recherche Definition: Ein Fisch (mhd. visch, ahd. fisk; vgl. lat. piscis = Fisch) ist ein im Wasser lebendes, durch Kiemen atmendes Wirbeltier mit einem von Schuppen bedeckten Körper und mit Flossen, mit deren Hilfe es sich fortbewegt. Ein Drittel der Fische lebt im Süßwasser, zwei Drittel leben im Meer. Interpretation: Der Fisch hat in vielen Kulturen eine symbolische Bedeutung und in den verschiedenen Religionen eine religiöse Funktion. Wegen der starken Vermehrung ist der Fisch in vielen Kulturen ein Fruchtbarkeitssymbol. Damit steht im Zusammenhang, dass Fische zu einem Sinnbild für phallische Zeugungskraft wurden. In manchen Ländern trägt man einen Fisch als Amulett zur Abwehr des bösen Blickes und als Schutzsymbol. In China wird das gleiche Schriftzeichen für Fisch und Überfluss benutzt und dort ist der Fisch ein Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte. Da große Fische, wie z. B. Haie und Wale die Menschen zu allen Zeiten sehr beeindruckten, wurden mythologische Vorstellungen von verschlingenden Ungeheuern auf sie projiziert. Die Symbolik der Fische wird auch benutzt, um menschliche Eigenschaften auszudrücken, wie z. B.“Sich wohl fühlen wie ein Fisch im Wasser“, „Wie ein Fisch in seinem Element sein“, „Munter wie ein Fisch“, „Ein großer Fisch sein“ (ein bedeutender oder wichtiger Mensch), „Stumm wie ein Fisch“, „Kalt wie ein Fisch“ (keine Gefühle zeigen). Die größte Bedeutung hat der Fisch als religiöses Symbol erhalten, was in christlichen Familien und bei vielen Menschen darin zum Ausdruck kommt, dass freitags Fisch gegessen wird. Bereits in der Zeit vor dem Christentum hatte der Fisch in den frühen Kulturen eine religiöse Bedeutung. In Ägypten war der Fisch dem Osiris heilig und in Syrien der Göttin Astargate. In Indien nimmt Wischnu gelegentlich Fischgestalt an. Seit dem frühen Christentum ist der Fisch ein Symbol für Christus und ein Sinnbild für die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde. Das griechische Wort für Fisch, Ichthys, lässt sich als Ideogramm als kurzes Glaubensbekenntnis ausdrücken: „Jesus Christus, Gottes Sohn, Heiland.“ Das gleiche Symbol wurde auch auf Haustüren, an Gräbern, Amuletten und Ringen angebracht. Durch die Gleichsetzung von Fisch mit Christus kam es auch zur Beziehung zur Eucharistie und zur Taufe, indem die Getauften „Fische“ (Pisces) genannt wurden. C. G. Jung hat in seiner Untersuchung zur Bedeutung des Fisches in der Alchimie entdeckt, dass der Fisch ein Archetypus selbst Selbst sein kann und darüber hinaus mit dem Lapis, dem Stein der Weisen in Beziehung stehe. Ferner werden die Fische als astrologisches Symbol verwendet. In den Märchen wird vielfach die Symbolik des Fisches reflektiert. Als Beispiel greifen wir den unersättlichen Wunschfisch heraus im Märchen: „Von dem Fischer und seiner Frau“. Das sogenannte Wunschdenken ist ein weitverbreitetes Märchenmotiv und findet sich in der Formel: „Zu der Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat.“ Mit dem


Fangen des Wunschfisches offenbart sich dem Fischer in der Fantasie die Möglichkeit, die im realen Leben niemals verwirklicht werden kann. Dennoch ist in dem Fisch die inspirierende und nährende Funktion des Unbewussten und die Erscheinungsform der Seele angedeutet. In den Imaginationen (Imagination) und Träumen (Traum) begegnet uns der Fisch als ein nährender Inhalt der Seele. Fischträume sind also von daher positiv, wo der Fisch als aus der Tiefe erworbene Speise, als tiefenseelischer Inhalt und als ein Ausdruck dessen psychischer Energie erscheint. (http://www.symbolonline.de/index.php?title=Fisch) In China galt der Fisch aufgrund einer Lautgleichheit als Symbol für Reichtum Die alten Ägypter sahen im Fisch das Symbol der Seele. Im Buddhismus gilt der Fisch als Zeichen für die geistige Macht. C. G. Jung sieht den Fisch als Sinnbild für das Selbst. Jung meint damit die Gesamtheit von Bewußt- und Unterbewußtsein. (pers.) Ein frei schwimmender Fisch steht für Macht und Reichtum, die Sie erlangen können, wenn es Ihnen gelingt, das Beste aus sich herauszuholen. (europ.) ein altes Symbol für Hoffnung und Aufschwung Tierkreiszeichen „Fische“ Das Symbol der Fische: Die zwei Schalen (Seelenprinzipien), die gegeneinander gestellt sind, symbolisieren die Doppelseele dieser Menschen. Die Schalen stehen gegeneinander, was die verschlossene Seite versinnbildlicht. Die eine Schale weiß oft nicht was die andere tut, so sind auch die inneren Rätsel, die dem Fisch eigen sind, dargestellt. Das Wankelmütige (Soll ich, soll ich nicht?) ist hier dargestellt. Wir sehen den zunehmenden Mond, der das Aufbauende und den abnehmenden Mond, der das Abbauende darstellt. Der Verbindungsstrich stellt die Zeit dar, auch Karmaverbindung kann darin gesehen werden. Das Vergangene muss abgebaut, das Neue aufgebaut werden. Tiefes Verständnis für psychische und seelische Werte resultiert daraus.

CHINA Entwicklung der extremen Armut Bei der Gründung der Volksrepublik China galt China als das Land der Hungersnöte. Dies hat sich seit Gründung der Volksrepublik China geändert. Die letzte große Hungersnot war 1959/60 beim „Großen Sprung nach vorn“. Trotzdem ist China nach wie vor ein Land, in dem ein großer Teil der Bevölkerung in Armut lebt. Jedoch lebten in der Volksrepublik China bereits im Jahr 2005 über 600 Millionen Menschen weniger in extremer Armut als noch im Jahr 1981.[28] Erdnussaufkäufer in Wuhan Der Erfolg im Kampf gegen die Armut begann mit den Wirtschaftsreformen im Jahr 1978 und zwischen 1981 und 2001 sank der Anteil der unter dem Existenzmini-


mum lebenden Bevölkerung von 53 Prozent auf 8 Prozent. Seit Anfang der 1980er hat es in China, trotz seiner hohen Bevölkerungsrate und seinen klimatisch kritischen Gebieten, keine Hungersnöte mehr gegeben.[29] Der Erfolg dieser Armutsbekämpfung war jedoch nicht gleichmäßig. Die erste Hälfte dieses Erfolges wurde bereits in der ersten Hälfte der 1980er Jahre erreicht. Das weitere Zurückgehen der Armut war nicht mehr kontinuierlich, sondern es gab Rückschläge, besonders im Jahr 1989 und im Jahr 2000. Als die Reformen begannen, wurde noch durch politische Vorgaben, die noch auf der „Kulturrevolution“ basierten, eine große Armut in der Bevölkerung geradezu provoziert. Allein durch die Aufhebung von Anordnungen wie der Kollektivierung der Landwirtschaft wurde in den Jahren von 1981 bis 1987 der Anteil der Bevölkerung in extremer Armut auf ein Drittel gesenkt. Zwischen 1987 und 2001 war es möglich, den Anteil der unter dem Existenzminimum lebenden Bevölkerung, mit einigen Rückschlägen, noch einmal zu halbieren.[30] Die Entwicklung des Anteils der Bevölkerung, der unter dem Existenzminimum lebte, zeigt die folgende Tabelle. Jahr 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 Bevölkerung in Prozent 52,8 30,4 17,6 16,8

23,4 22,2

20,0

14,7

9,3

7,6

8,0

Die Weltbank definiert das Existenzminimum in China mit einem Einkommen, das einem Jahreseinkommen von 850 Yuan für die Landbewohner und 1200 Yuan für die Stadtbewohner bei den Preisen von 2001 entspricht. Dies ergibt für 2007 ein Jahreseinkommen von ungefähr 95 Euro für die Landbevölkerung und 135 Euro für die Stadtbevölkerung. Dies ist weniger als die oft verwendete Grenze von einem Einkommen von einem Dollar pro Tag. Auffallend ist der Anstieg der Armut im Jahr 1989. Es lebte damals fast ein Viertel der Chinesen unter dem Existenzminimum. Dies war neben den Demokratiedefiziten ein Hauptgrund für die Unruhen in Peking, die mit dem Tian‘anmen-Massaker endeten. Diese durch Preisfreigaben erzeugte neue Armut konnte, wie die Tabelle zeigt, nur langsam wieder abgebaut werden. Noch 1994 lebten mit 17,0 Prozent der Bevölkerung, prozentual gerechnet, wieder mehr Menschen unter dem Existenzminimum als 1987 Die Auswanderung aus China wurde vom chinesischen Kaiserreich sanktioniert, da das Reich fürchtete, es könnten sich Widerstandsnester gegen die Herrschaft in der Fremde herausbilden. Diese Einschätzung war überwiegend richtig, da die Nationalbewegung aus den chinesischen Gemeinschaften aus Übersee finanzielle Hilfe für die politische Umgestaltung Chinas erhielt. Politische Wirren führten neben der Suche nach ökonomischen Vorteilen immer wieder zur Auswanderung. Die Herkunftsprovinzen sind oftmals die Küstenprovinzen Fujian und Guangdong. In Malaysia leben besonders viele Hakkas.


Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die chinesische Einwanderung nach Deutschland erneut, nun deutlich intensiver als zuvor. Ein Teil der chinesischen Einwanderer in Deutschland, ließ sich zunächst in anderen europäischen Ländern nieder (insbesondere in Großbritannien) und zog erst dann weiter nach Deutschland.[9] 1967 lebten knapp 2.500 chinesische und taiwanische Staatsbürger in Deutschland.[8] Ab den 1970er- und 1980er-Jahren intensivierte sich die chinesische Einwanderung nach Deutschland weiter. Auch in der DDR existierte ab den 1980er-Jahren eine kleine chinesische Gemeinde, da in geringem Umfang Vertragsarbeiter aus der Volksrepublik China angeworben wurden.


Die Geschichte des Glücksfisches In China wird das gleiche Schriftzeichen für Fisch und Überfluss benutzt. Der Fisch ist hier ein Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte. Dieser kleine Glücksfisch hat einen erstaunlichen Weg von China bis in die Leipziger Neustadt zurückgelegt. Durch die Aufhebung von Anordnungen wie der Kollektivierung der Landwirtschaft, lebte in den Jahren von 1981 bis 1987 ein Großteil Chinas Bevölkerung in extremer Armut. Zu diesen am Existenzminimum lebenden Menschen zählte auch Su. Sie hatte sich verliebt, doch leider wenig Hoffnung, dass Tin, ihr Geliebter, jemals genug Geld aufbringen konnte, um mit ihr eine eigene Familie gründen zu können. Eines Tages kehrte ihr Vater mit einem kleinen Geschenk für sie nach Hause. Es war eine Kette mit einem Fisch daran, die er auf dem Weg zur Arbeit am Wegrand gefunden hatte. Er sollte ihr Glück und Reichtum bescheren. Su trug den Anhänger von nun an jeden Tag und es dauerte keinen Monat, da geschah etwas Unbegreifliches. Tin kam zu ihnen nach Hause und wollte mit ihr auswandern. Er hatte eine Möglichkeit gefunden als Vertragsarbeiter nach Deutschland, genauer in die DDR, zu gelangen. Und für sie, Su, gab es ebenfalls die Möglichkeit dort in einer Baumwollspinnerei zu arbeiten. Die Verträge waren auf 5 Jahre befristet, es durfte keine Integrationsabsicht bestehen und es durften keine Familienangehörigen mitreisen. Da Su und er nicht verheiratet waren und sich beide sehr geschickt anstellten, gelang es ihnen gemeinsam von Leipzig abgeworben zu werden. Sie konnten es sich nicht erklären, doch ohne Nachzudenken ergriffen sie diese Chance aus den Nöten zu entkommen voller Hoffnung auf ein besseres und gemeinsames Leben. Es kam erstmal anders. Sie wurden gertrennt voneinander in Arbeiterwohnheime gesteckt, die streng kontrolliert wurden. Eine Schwangerschaft wäre ein Grund zur Ausweisung gewesen. Doch nur ein Jahre später half der Fisch erneut: die Wende kam. Su und Tin gelang es eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen und fanden, wie viele Migranten dieser Zeit, eine Wohnung im Stadtviertel Neustadt. Sie konnten endlich heiraten, Kinder kriegen und eine Familie sein. Gut 20 Jahre später fand Su beim Aufräumen eine kleine Schachtel, in die fein säuberlich eingebettet der Fisch lag, der ihr und ihrer Familie einst so viel Glück bescherte. Für sie hatte er seine Arbeit getan und somit beschloss sie ihn weiterschwimmen zu lassen. Sie lief ein paar Schritte bis zum Rabet und suchte sich eine ruhige Stelle. Sie nahm den kleinen Fisch und warf ihn mit geschlossenen Augen über ihre Schulter, bedankte sich bei ihm und wünschte dem nächsten Finder genauso viel Glück. http://de.wikipedia.org/wiki/Vertragsarbeiter http://www.symbolonline.de/index.php?title=Fisch


2. Variante In China wird das gleiche Schriftzeichen für Fisch und Überfluss verwendet. Der Fisch ist hier ein Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte. Dieser kleine Glücksfisch hat einen erstaunlichen Weg von China bis in die Leipziger Neustadt zurückgelegt. Vom Fenster aus konnte man den Weg gerade noch sehen, auf dem Su‘s Vater jeden Tag von der Arbeit nach Hause kehrte. Fenster, ein zu schöner Begriff für ein Loch in der Wand. Seit Tagen regnete es, die Pfützen füllten sich und quollen über bis sich der Weg langsam in einen See verwandelte. Die kleine Hütte, in der Su mit ihren Eltern lebte, hielt gerade so zusammen und wurde täglich maroder. Die Schwüle sammelte sich in den morschen Balken und es roch nach Schweiß und Unrat. Su stand am Fenster und wartete auf den schemenhaften Umriss, der sich durch den Matsch und den See vor ihrer Haustüre kämpfte. Sie wartete auf ihren Vater. Seine ledrige Haut, das unrasierte, furchige Gesicht und die Zähne, die aussahen wie vergilbte Klaviertasten erzählten von harten Arbeitstagen, die seine Lebensgeschichte um zehn Jahre verlängerten als sie war. Doch sobald er Su an der Tür erblickte, strahlten seine müden Augen. Seine Liebe, Kleine. Ihre Aussichten auf ein erfolgreiches Leben waren so gering, dass es ihn noch schwermütiger machte, wenn er daran dachte. Heute aber strahlte er besonders. Er hielt etwas zwischen seinen Fingern, das kurz aufblitzte. Es war so klein, dass er es auf dem Weg nach Hause fest umschlossen gehalten hatte aus Angst es zu verlieren. Behutsam ließ er es in Su‘s Hände gleiten. Sie wollte etwas sagen, doch sie krächzte nur blechern. „Bei dem vielen Regen ist er mir in die Hände geschwommen. Bewahre ihn gut auf. Es ist ein Glücksfisch, er soll Dir Reichtum bescheren.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sich alles ändern würde. Sie hoffte es, aber sie wusste es nicht; dass sie China durchqueren würde und sich in einem Land aufhalten würde, von dem sie noch nie gehört hatte und mit ihrem Chen zusammen leben würde, mit dem eine Zukunft bisher undenkbar war. Eines Abends lief ein zweiter Schatten neben dem ihres Vaters auf dem Weg. Vielleicht war es nur die mangelnde Trägheit in der Art wie er ging, die sie aufhorchen ließ. Chen? Ja, sie war sich sicher, er musste es sein. Kaum hatten sie die Hütte erreicht musste alles schnell gehen. Letzte Chance ... jetzt sofort ... Vertragsarbeit ... DDR ... für fünf Jahre befristet. „Komm, wir müssen los.“ Was erzählte ihr Chen da nur? Während Vater und Mutter um sie herum wuselten und für sie ihr weniges Hab und Gut zusammenpackten, griff sie instinktiv zu dem kleinen Anhänger, den sie seither um ihren Hals trug. Es musste gut sein. Chen nahm ihre Hand und lächelte sie hoffnungsvoll an. Sein Lächeln war das einzige Gepäckstück, das er bei sich hatte und das Su überzeugen konnte. Der Regen hörte auf, Chen und Su verschwanden in der Nacht. Drei Tage später standen sie in einer anderen Welt, im angekündigten fernen „Bruderland“. Musik schwang durch die Luft, eine offizielle Begrüßung und überall frem-


de Menschen. Das war zu viel. Su‘s Gedanken schwirrten wie ein Tischventilator. Ein schmaler, in Khaki gekleideter Mann, kam auf sie zu und forderte ihre Pässe. Er winkte sie mit seiner knochigen Hand in den Bus ein paar Meter weiter und ignorierte die Frage „Wohin?“, die in Sus Augen Platz einnahm. Ratternd setzte sich der vollgestopfte Bus in Bewegung und hielt erst wieder vor einem riesigen Betonklotz. Winzige Zimmer, Regeln über Regeln und harte, monotone Arbeit warteten auf sie und bestimmten die nächsten Wochen in der neuen Heimat. Es war schon dunkel, aber noch vor Ablauf der Ausgangssperre, als sich Su und Chen heimlich aufs Dach des Wohnheimes schlichen. Es war ihr geheimer Ort, an dem sie sein konnten, wer sie wirklich waren, an dem sie Mut fassten und glücklich waren sich zu haben. Sie blickten einander an. Hatten aufgehört zu denken. Zerschlagene Lächeln lagen vor ihnen. War alles ein schrecklicher Fehler gewesen, eine Falle der Regierung? Su schlief, den Glücksfisch fest in ihrer Hand umklammert, als sie Wortfetzen, die durchs Radio bellten wahrnahm und aufwachte: „Tritt das in Kraft? … meiner Kenntnis… sofort, unverzüglich ... Grenzöffnung“. Es schien so absurd. Sie musste sofort zu Chen und kaum öffnete sie die Tür sah sie ihn schon im Gang auf sie zulaufen. Sein Lächeln, da war es wieder. Chen gelang es für sie beide eine Aufenthaltsbewilligung zu bekommen und suchte mit vielen anderen eine Bleibe in der Stadt, zentrumsnah. Die Neustadt lag in aller Munde, es war günstig und man fand Gleichgesinnte. Sie fanden eine kleine Wohnung. Erhellt wurde der Raum nur durch das Licht, das durch die verklebten Fliegennetze der Fenster drang und einen Balken staubigen Sonnenlichts hinterließ. Der Geruch nach Essig stach ihnen in die Nase, doch all das konnte sie nicht betrüben: Jetzt fing das Leben an. Für Su und Chen erfüllte sich ein Traum, sie waren endlich eine richtige Familie. Gut 20 Jahre später fand Su beim Aufräumen eine kleine Schachtel. Fein säuberlich eingebettet lag der Fisch, der ihr und ihrer Familie einst so viel Glück bescherte. Für sie hatte er seine Arbeit getan. Kurzentschlossen griff sie in die Schachtel, lief ein paar Schritte die Eisenbahnstrasse hinunter bis zum Rabet. Es hatte geregnet. Eine kleine Mulde bildete einen Pfütze und ließ sie an den Tag erinnern, an dem sich ihr Vater mit dem Geschenk durch den Regen gekämpft hatte. Hier war die richtige Stelle. Sie nahm den kleinen Fisch und warf ihn mit geschlossenen Augen über ihre Schulter. „Vielen Dank für Dein Glück. Schwimm weiter und gib Dein Glück dem nächsten Finder“, dachte und hoffe sie, wusste es aber nicht. Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Vertragsarbeiter http://www.symbolonline.de/index.php?title=Fisch http://www.berliner-zeitung.de/archiv/eine-beruehrende-ausstellung-erzaehlt-die-geschichte-der-vertragsarbeiter-in-der-ddr-beim-reden-nicht-so-viellaecheln,10810590,10601860.html




Poster


chinesisches Schriftzeichen für „Fisch“

chinesisches Schriftzeichen für „Glück“



Schriftart, Größe (groß und präsent!), Farbe, Position frei wählbar (Stand waagerecht, in Ausnahmefäkken auch senkrecht möglich Form und Größe des grafischen Elements nicht verändern. Farbe und Position frei wählbar.

Für Plakat zum hängen in der Neustadt (Werbung) QR-Code und seine Position feststehend (QR-Code ist eingebettet). Text: Position und Farbe feststehend Für Plakatheft/Plakat in Ausstellung QR-Code und Text weglassen (Position der anderen Elemente optimieren)





Objektbeschriftung und Katalogseiten

10 mm

10 mm

Objektbeschriftung 140 x 90 mm

10 mm

Chinesischer Glücksfisch

Futura bold 12 p

8 x 10 x 1 mm Kupfer versilbert Fundort: Parkplatz Eisenbahnstr. gefunden am 15. April 2012

Futura book 10 p

In China wird das gleiche Schriftzeichen für Fisch und Überfluss verwendet. Der Fisch ist hier ein Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte. Dieser kleine Glücksfisch hat einen erstaunlichen Weg von China bis in die Leipziger Neustadt zurückgelegt.

Futura book 12 p

Die Objektbeschriftung wird auf einheitlichen Karton im Institut ausgedruckt. Tipp: Probeausdruck zur Rechtschreibkontrolle und zum Testen des QR-Codes. Bitte mit einer anderen Objektbeschriftung vor dem Ausdruck auf ein Blatt A4 in InDesign setzen.

QR-Code 25 x 25 mm (Farbfläche löschen!) 10 mm


Chinesischer Glücksfisch 8 × 10 × 1 mm Kupfer versilbert Fundort: Parkplatz Eisenbahnstraße gefunden am: 15.04.2012

In China wird das gleiche Schriftzeichen für Fisch und Überfluss benutzt. Der Fisch ist hier ein Symbol für Glück, Reichtum und gute Ernte. Dieser kleine Glücksfisch hat einen erstaunlichen Weg von China bis in die Neustadt zurückgelegt.


Der lange Weg des chinesischen Glücksfisches Durch die Aufhebung von Anordnungen wie der Kollektivierung der Landwirtschaft, lebte in den Jahren von 1981 bis 1987 ein Großteil Chinas Bevölkerung in extremer Armut. Zu diesen am Existenzminimum lebenden Menschen zählte auch Su. Sie hatte sich verliebt, doch leider wenig Hoffnung, dass Tin, ihr Geliebter, jemals genug Geld aufbringen konnte, um mit ihr eine eigene Familie gründen zu können. Eines Tages kehrte ihr Vater mit einem kleinen Geschenk für sie nach Hause. Es war eine Kette mit einem Fisch daran, die er auf dem Weg zur Arbeit am Wegrand gefunden hatte. Er sollte ihr Glück und Reichtum bescheren. Su trug den Anhänger von nun an jeden Tag und es dauerte keinen Monat, da geschah etwas Unbegreifliches. Tin kam zu ihnen nach Hause und wollte mit ihr auswandern. Er hatte eine Möglichkeit gefunden als Vertragsarbeiter nach Deutschland, genauer in die DDR, zu gelangen. Und für sie, Su, gab es ebenfalls die Möglichkeit dort in einer Baumwollspinnerei zu arbeiten. Die Verträge waren auf 5 Jahre befristet, es durfte keine Integrationsabsicht bestehen und es durften keine Familienangehörigen mitreisen. Da Su und er nicht verheiratet waren und sich beide sehr geschickt anstellten, gelang es ihnen gemeinsam von Leipzig abgeworben zu werden. Sie konnten es sich nicht erklären, doch ohne Nachzudenken ergriffen sie diese Chance aus den Nöten zu entkommen voller Hoffnung auf ein besseres und gemeinsames Leben. Es kam erstmal anders. Sie wurden gertrennt voneinander in Arbeiterwohnheime gesteckt, die streng kontrolliert wurden. Eine Schwangerschaft wäre ein Grund zur Ausweisung gewesen. Doch nur ein Jahre später half der Fisch erneut: die Wende kam. Su und Tin gelang es eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen und fanden, wie viele Migranten dieser Zeit, eine Wohnung im Stadtviertel Neustadt. Sie konnten endlich heiraten, Kinder kriegen und eine Familie sein. Gut 20 Jahre später fand Su beim Aufräumen eine kleine Schachtel, in die fein säuberlich eingebettet der Fisch lag, der ihr und ihrer Familie einst so viel Glück bescherte. Für sie hatte er seine Arbeit getan und somit beschloss sie ihn weiterschwimmen zu lassen. Sie lief ein paar Schritte bis zum Rabet und suchte sich eine ruhige Stelle. Sie nahm den kleinen Fisch und warf ihn mit geschlossenen Augen über ihre Schulter, bedankte sich bei ihm und wünschte dem nächsten Finder genauso viel Glück.

Autor Isabelle Grubert Links http://de.wikipedia.org/wiki/Vertragsarbeiter http://www.symbolonline.de/index.php?title=Fisch Foto Isabelle Grubert


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Ausstellung



Kunst am Markt


Adressen / Mögliche Kooperationspartner Thorsten Hinz (ASW) Büro: Neustädter Markt e.V. Schulze-Delitzsch-Str. 19 04315 Leipzig Tel./Fax: 0341-6 81 19 44 bv-neustadt@gmx.de www.buergerverein-neustaedter-markt.de Pöge-Haus (EG und 1. OG) - Hedwigstr. 20 Bürgergarten Ecke Neustädter Markt / Meißner Str. 42-46 Ladenlokale in der Hedwigstr. 6 und der Schulze-Delitzsch-Str. 16 Storchennest im Hinterhof des Hauses Schulze-Delitzsch-Str. 19 (Zur Tenne) Kunstgarten – Ludwigstraße Kinder&JugendKulturWerkstatt Ute Eidson / Leiterin Riebeckstr. 51a 04317 Leipzig Tel.: 0341/8775507 Fax: 0341/8607248 kontakt@jukuwe-leipzig.de <mailto:kontakt@jukuwe-leipzig.de> www.jukuwe-leipzig.de <http://www.jukuwe-leipzig.de> Wilhelm-Wander-Schule Integrierte Gesamtschule Schulze-Delitzsch-Straße 23 04315 Leipzig 0341 600165-0 www.sn.schule.de Ansprechpartnerin: Frau Patitz (Klassenlehrerin) Buchkinder Schulze-Delitsch-Str. info@buchkinder.de Tante Hedwig Kinder- und Jugendtreff, Hedwigstraße 7, 04315 Leipzig 0341 6884696 OFT “Rabet” Leiter: Reinhard Grütmacker Eisenbahnstraße 54


04315 Leipzig Tel.: 0341 / 699 5598 Fax: 0341 / 681 3079 Mobil: 0177 / 688 4096 Email: oft-rabet@web.de http://www.oft-rabet.de/ Rabet Internationaler Frauengarten / Stattgarten – Ludwigstraße Der „Stattgarten“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins Internationale Frauen e.V., des OFT Rabet und des Stadtteils. Ansprechpartner ist Frau Köhler, OFT Rabet Kreativstube des Naomi e.V. www.naomi-leipzig.de Zollikoferstraße 23-25 04315 Leipzig (Volkmarsdorf) 0341 9610975 Wächterhaus Eisenbahnstraße 109 Mit dem Abschluss der „Gestattungsvereinbarung Haus“ im Januar 2007 ist es gelungen, das erste Wächterhaus im Leipziger Osten zu initiieren. Das Haus ist ein markantes Eckhaus mit Turm an der Kreuzung Idastraße/Eisenbahnstraße, das seit ca. fünf Jahren leer stand. Seit Frühjahr 2007 sind verschiedene Nutzer am Werkeln und Bauen. Zu ihnen gehören z.B. das Sozialwerk, eine Galerie für Computerkunst und Computerinstallationen sowie bildende und darstellende Künstler.Die Nutzergemeinschaft beteiligt sich von Anfang an rege an den Veranstaltungen im Stadtteil. ResozialisierungsHilfe e.V. Idastraße 37 04315 Leipzig 0341 / 6994215 wirhelfen@web.de www.sozialwarenhaus.de Die Nutzer: Vorratskammer: jeden Donnerstag 20.oo Uhr „Küche für alle“ Café und Ausstellungsraum Doppelplusgut: http://doppelplusgut.blogsport.de gal.lery für digitale Kultur e.V. Verein zur Stärkung einer guten Sache e.V. DSP Sozialwerk Wächterhaus Ludwigstr.99 wöchentlich montags Kino, 20:00 Uhr http://lu99-cinema@gmx.de <http://lu99-cinema@gmx.de>


Tatuet www.tatuet.co tatuet.com ist ein kleines design und grafik studio tatuet / konradstrasse 55 / ecke elisabethstrasse / 04315 leipzig 2011 – 06 – 17 — Lower East Side / FELIX SCHNEEWEIß & FLORIAN SEIDEL / ausstellung Forum Leipziger Osten Ansprechpartner: Koordinator Wirtschaft Dr. Michael Behling über IC-E, Eisenbahnstr. 49, 04315 Leipzig michael.behling@leipziger-osten.de Tel. (0341) 6 81 00 8-0 Fax (0341) 6 81 00 8-19http://www.leipziger-osten.de IC-E Infocenter Eisenbahnstraße Eisenbahnstraße 49 04315 Leipzig DAA – KompetenzWerkStadt Dialog Torgauer Platz 1-3, „Spitzenhaus“, 3. Etage 04315 Leipzig Tel. (0341) 5 66 45 16 Fax (0341) 5 66 45 23 kompetenzwerkstadt@ostwerkstadt.de Projektleiter: Dr.oec. Michael Behling info@ostwerkstadt.de unternehmenswerkstadt@ostwerkstadt.de Tel. (0341) 6 81 00 80 Fax (0341) 6 81 00 819 Thomas Donath Offener Jugendtreff Lukaskirch-Gemeinde Juliusstr. 5 04315 Leipzig 0173-6983915 Stephan Lübke (Heilig-Kreuz-Kirche / Naomi e.V.) Tel. 0341-2 28 75 80 Cell: 0179 7 31 58 99 stluebke@gmx.net


O.S.K.A.R. (Angela Jonas, Leiterin Frau Heising) Gabelsberger Straß�e 30 04317 Leipzig Telefon: 6865680 http://www.oskarinleipzig.de Streetwork – Team O.S.T. Eisenbahnstr. 11 04315 Leipzig Tel.: 0341 68 88 189 Bertram Weisshaar Spaziergangsforscher Lutherstr. 7 04315 Leipzig Tel.: 0341-6 99 39 21 Cell: 0179 5 43 60 91 b.weisshaar@atelier-latent.de bw@promenadologie http://www.sozialestadt.de/ Abteilungsleiter Herr Stefan Geiss Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) Prager Straße 26 04103 Leipzig Telefon: +49 (0)341/123–5441 Telefax: +49 (0)341/123–5416 E-mail: stefan.geiss@leipzig.de


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Konzeptkunst


Seminarkonzept Der heute umstrittene Begriff »Concept Art« wurde im New York der 1960er Jahre durch Künstler wie Sol LeWitt, Joseph Kosuth oder Laurence Weiner geprägt. Zu Beginn des Seminars wird anhand von Beispielen aus der Kunst sowie Künstlerschriften die Relevanz konzeptueller Ansätze für heutige künstlerische Intentionen diskutiert. Im weiteren Verlauf werden aktuelle Praktiken fokussiert, die an die Konzeptkunst anknüpfen: kontextuelle, gesellschaftskritische und partizipatorische Projekte als Schnittstelle zwischen künstlerischer Praxis und Kunstvermittlung. Ziel des Seminars ist das Entwickeln eigener Konzepte und die Beteiligung an der Ausstellung (voraussichtl. im Pöge–Haus) im Rahmen der Kunstwoche Neustädter Markt, die vom 7. bis zum 15. Juli 2012 stattfinden wird. Während in der Ausstellung im Jahr 2009 die Spuren vergangener Nutzungen des Pöge–Hauses und im Jahr 2010 der gegenwärtige Zustand des Stadtviertels ausschlaggebend für die Ideenfindung waren, so wurde für das Seminar 2011 die Zukunft des Pöge–Hauses als Kunsthaus zur Projektionsfläche. Positive wie negative Visionen der Auswirkungen auf den Stadtteil, die mit dem Einzug von Kunst verbunden sein könnten, wurden unter dem Titel »Gentrification – oder Stadtentwicklung für Alle?« beleuchtet. An diese Thematik anknüpfend werden in diesem Jahr die aktuellen Entwicklungen im Stadtteil Neustadt im Zentrum stehen. Durch die derzeit entstehenden Kunstprojekte, Hausprojekte, Wächterhäuser, Genossenschaften etc. ist bereits ein Aufwertungsprozess der Stadtviertel Neustadt–Neuschönefeld, Volkmarsdorf und Bülowviertel im Gange. Begriffe wie Partizipation und Integration, die in der Sprache von Stadtentwicklungsplänen, aber auch in aktuellen Diskursen von Vermittlungskunst und Kunstvermittlung oftmals überstrapaziert werden, werfen Fragen auf: Welche Rolle spielen Kulturschaffende, bürgerliches Engagement, Subkultur bzw. Jugendkulturen in den Veränderungen eines Stadtteils? Wie reagieren die unterschiedlichen hier lebenden Bevölkerungsgruppen, junge und alte Menschen, Migrant/innen und alteingesessene Neustädter, studentisches Milieu und Hartz-IV-Empfänger/innen darauf? Wie stark ist die Identifikation der Bewohner/innen mit ihrer Neustadt? Welche Situationen lassen sich beobachten, künstlerisch erforschen und visualisieren und welche Situationen können künstlerische Eingriffe erst herstellen? Der Arbeitstitel für das diesjährige Ausstellungsprojekt lautet: NEU — STADT — TEIL — SEIN Eine Auseinandersetzung mit der NEUSTADT, mit dem NEUartigen und dem NEU– SEIN im STADTTEIL, mit dem Bedürfnis nach kultureller TEILhabe und dem TEIL–SEIN im Sinne einer lebendigen und lebenswerten STADT soll den Nährboden bilden für individuelle konzept-künstlerische bzw. kontextbezogene Arbeiten! Frei gestellt sei, ob die Umsetzung in eine bildnerische oder installative Arbeit im Pögehaus mündet oder ob eine Intervention im Stadtteil realisiert und dokumentiert wird. Vermittlungsprojekte können Teil der Arbeit sein oder (im Seminar MKP) an eigene sowie andere Arbeiten anknüpfen.


Prüfungsleistung: künstlerische Studienarbeit Die realisierten Projekte werden inklusive der Vorarbeiten (schriftliche Konzepte, Skizzen/Entwürfe/Isometrien, Collagen/Fotomontagen und Modelle) präsentiert. Lawrence Weiner (* 1940), Statements (on Conceptual Art), 1969

Statement 1, in: Ausstellungskatalog January 5–31 1969, Seth Siegelaub, New York, 1996. Statement 2, in: Ausstellungskatalog documenta 5: Befragung der Realität. Bildwelten heute, Museum Fridericianum, Kassel, 1972 Partizipation [participium, eine Substantivierung zu particeps: Anteil habend, beteiligt sein an, zu pars für Teil und capere nehmen, ergreifen] Die erste Frage, wenn es um Partizipation geht, muss in jedem Fall danach gestellt werden, wer von wo aus, mit welchem Interesse spricht. Es scheint stets, als würde sich das Sprechen über Partizipationsprojekte selbst zu einem aussergewöhnlich widerstreitsfrohen Raum entwickeln, in dem jede und jeder etwas zu sagen hat, sich das Teilnehmen am Sprechen als performativer Rezeptionsprozess fortsetzt.


Zum Beispiel hier: Der Kunsthistoriker Christian Kravagna definiert: »Differenzierung zwischen Produzierenden und Rezipierenden aus [...], ist an der Beteiligung letzterer interessiert und überantwortet ihnen einen wesentlichen Anteil entweder schon an der Konzeption oder am weiteren Verlauf der Arbeit« Oder hier: Die Kunstkritikerin und Kuratorin Stella Rollig meint: Partizipationsprojekte in der Kunst werden immer entwickelt, wenn Unzufriedenheit mit dem Status Quo in der Kunst vorliegt. „Womit die KünstlerInnen unzufrieden sind, daraus folgert der Charakter der angebotenen Partizipation und das Ausmass an Selbstbestimmung, das den Teilnehmenden ermöglicht wird. Partizipation kann von gleichberechtigten und gleichkompetenten PartnerInnen ausgehen, kann im Sinn einer Zuwendung soziales Kapital (Wissen, Fähigkeiten) an wirklich oder vermeintlich Unterprivilegierte verteilen. Oder animieren...“ Nicht immer, so betont sie, hat in der Geschichte der Kunst der Begriff Partizipation auch die Öffnung eines sozialen Raumes gemeint. (...) Von Eva Sturm http://aha-projekte.de/sturm_partizipation.html


Begriffsdefinitionen: Konstruktivismus, konzeptuelle und kontextuelle Kunst Konstruktivismus Um 1913/14 in Russland entstandene Richtung der modernen Kunst, die auf dem Bekenntnis zur modernen Technik und der Beschränkung auf einfache geometrische Formen beruht. Formale Voraussetzungen lagen im Kubismus, Futurismus und Kubofutorismus. Initiatoren waren Wladimir Tatlin, Aleksandr Rodschenko, El Lissitzky. Aus: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Suprematismus Durch die Oktoberrevolution verstärkte sich ein Gegensatz, der von Anfang an im Konstruktivismus angelegt war: Während Tatlin und andere die Kunst für Architektur, Design, Typografie, Bühnenbilder und Mode nutzen wollten, entzog sich Kasimir Malewitsch mit seinem Suprematismus der gesellschaftlichen Funktionalisierung von Kunst zu Gunsten ihrer reinen Formbestimmung. In der Definition von Malewitsch ist Suprematismus eine elementare Reduktion der abstrakten, konstruktivistischen Kunst auf die Grundelemente Quadrat und Kreis als Formwerte, die Äquivalente der »reinen Empfindung« des Künstlers darstellen. (»Suprematistisches Manifest«, 1915) Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Konkrete Kunst Französisch: Art concret, von Theo van Doesburg vorgeschlagener Name für eine ungegenständliche Richtung der modernen Kunst, v. a. der Malerei. Die Bezeichnung soll hervorheben, dass die Gestaltung hier nicht von einem Abstraktionsvorgang ausgeht, sondern Linie, Farbe, Fläche, Raum ohne jede Assoziation als autonome künstlerische Mittel eingesetzt werden. Die bildnerischen Elemente basieren meistens auf einem mathematisch kalkulierten geometrischen Formenrepertoire. Historische Voraussetzungen lieferten das Bauhaus und die Stijl-Gruppe. 1930 gründete van Doesburg die Künstlergruppe und gleichnamige Zeitschrift »Art Concret«. Besondere Bedeutung gewannen die Pariser Künstlervereinigung »Abstraction Création« und die »Zürcher Konkreten« um Max Bill. Sie wirkte anregend auf Kunstströmungen wie Color-Field-Painting, Hard-Edge-Painting und Op-Art und fand bis heute zahlreiche Vertreter. Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Color-Field-Painting (Farbfeldmalerei) / Hard-Edge-Painting (Hard-Edge-Malerei) Eine Ende der 1950er Jahre in den USA als Gegenreaktion auf den abstrakten Expressionismus entstandene Richtung der konkreten Kunst, deren Malerei sich auf reine Farbflächen beschränkt und auf raumillusionistische Wirkungen verzichtet. Vertreter: Helen Frankenthaler, Morris Louis, Marc Rothko, Barnett Newman, Kenneth Noland, Ad Reinhardt und Frank Stella und Ellsworth Kelly Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003


Minimal Art, Primary Structures Kunstrichtung, die sich seit den 1960er Jahren v. a. in den USA entwickelte. Benannt wurde sie nach der ersten zusammenfassenden Ausstellung, die 1966 im Jewish Museum New York stattfand. Die Minimalart entstand als Gegenbewegung auf den abstrakten Expressionismus: Einfachste geometrische Formen oder Ordnungen werden ohne eigene kompositionelle Differenzierung in den Raum gestellt oder zu kalkulierten Systemen (z.B. Platten auf dem Boden) gereiht. Ziel ist die absolute Identität der Form mit sich selbst ohne jede illusionistische Zutat. Vertreter sind Donald Judd, Robert Morris (beide auch wichtige Theoretiker), Carl Andre, Sol Le Witt, Tony Smith und Dan Flavin. Parallelen finden sich im Color-Field-Painting. Die Minimal Art wirkte auch auf Conceptart und Land-Art; ihr verwandt ist die Arte povera in Italien. Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Aleatorik Die Aleatorik (von lat. Alea, der Würfel) bezeichnet in Musik, Kunst und Literatur das Hervorbringen künstlerischer Strukturen mittels improvisatorischer oder kombinatorischer Zufallsoperationen. Der Begriff aleatorisch ist dabei nicht gleichzusetzen mit ‚beliebig‘ oder ‚willkürlich‘. Aleatorik beschreibt vielmehr eine bestimmte, nicht absichtsvoll gestaltete Erscheinungsform eines künstlerischen Werkes. Der Begriff Aleatorik wird zum ersten Mal 1954 von Werner Meyer-Eppler verwendet. Aleatorische Musik bekommt in der Musik des 20. Jahrhunderts gegen Ende der 50er Jahre eine große Bedeutung und steht im Zusammenhang mit der Fluxus-Bewegung. Ein hervorragender Exponent aleatorischer Werke ist John Cage. (Wikipedia) In der Bildenden Kunst setzten u. a. François Morellet und Ellsworth Kelly aleatorische Verfahren ein, um den Einfluss individueller Gestaltungsmittel zu eliminieren. Quelle: Wikipedia Analytische Malerei Die Analytische Malerei (auch geplante Malerei) ist eine zeitgenössische Kunstrichtung der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Sie ist eine Kunstrichtung, die die Grundlagen und Möglichkeiten der Malerei mit malerischen Mitteln analysiert; sie entstand Ende der 60er-Jahre, ausgelöst durch die analytischen Untersuchungen der Concept Art. Unter Verwendung von Weiß als Grundfarbe, versuchen Künstler (z. B. Daniel Buren, Niele Toroni, Raimund Girke oder Robert Ryman) mit einfachen Streifen oder monochromen Auftrag die Qualität des Malauftrages und des Bildträgers (Leinwand, Pappe, Metall, Kunststoff) für sich wirken zu lassen. Quelle: Wikipedia Conceptart, Conceptual Art, Konzeptkunst Kunstrichtung, die sich ab Mitte der 1960er Jahre unter dem Einfluss von Sol Le


Witt aus der Minimalart entwickelte. Losgelöst von dem materiellen Kunstwerk steht die Idee der rein geistigen Konzeption im Mittelpunkt. Sie wird (nur noch) durch schriftliche Aufzeichnungen, Fotos, Diagramme und Berechnungen dokumentiert und erst durch gedankliche assoziative Prozesse im Betrachter existent. Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Zu den bedeutendsten Künstlern der Concept Art zählen Laurence Weiner, Douglas Huebner und Josef Kosuth, dessen One and Three Chairs von 1965 prägnantes Beispiel für diese Kunstauffassung bleibt. Ein realer Stuhl steht neben der Fotografie desselben Stuhls und einer Lexikoninformation zum »Phänomen Stuhl«. In diesen Bereich gehören auch Aktionen, die Verhaltens- und Aktionsmuster thematisieren, wie von Klaus Rinke, Dennis Oppenheim, Bazon Brock und Timm Ullrichs, der seit den 1970er Jahren eine »Totalkunst« propagiert, als Verschränkung der »poetischen, ästhetischen und dramatischen Phänomene«. Quelle: Prestel Lexikon, Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert Environment engl. »Umgebung«, Ausdrucksform der Aktionskunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Environment wurde aus Assemblage und Combinepainting entwickelt und enthielt wichtige Impulse für die Happening-Bewegung. Es besteht aus einer räumlich definierten, begehbaren Anordnung verschiedener Materialien und Gegenstände, oftmals verbunden mit Malerei, Plastik und Lichtkunst; der Betrachter wird jeweils unmittelbar in das Environment miteinbezogen. Besondere Bedeutung erlangte das Environment in der Pop-Art mit Arbeiten von Robert Rauschenberg und Claes Oldenburg. Das Environment wirkt in der Installation weiter. Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Land Art Entstand in den 1960er Jahren in Amerika. Bildet die Natur nicht ab, sondern versucht durch Aktionen und Eingriffe Naturerfahrungen zu vermitteln, um ein ökologisches, kulturelles oder soziales Umweltbewußtsein zu wecken. Schwer zugängliche Landstriche, aber auch verödete Vorstädte sind typische Aktionsfelder, die durch unterschiedliche künstlerische Konzepte und Eingriffe in den Rang der Land Art erhoben werden. So ließ z. B. Michael Heizer für sein Projekt Double Negative (Nevada 1969/70) 240 000 Tonnen Gestein ausheben, während der Engländer Richard Long auf Umgestaltung der Natur gänzlich verzichtet und sich darauf beschränkt, die auf Wanderungen gesammelten Fundstücke in der Landschaft oder im Galerieraum in großflächigen Formen (Linie, Kreis, Kreuz) auszulegen. Zu den einflussreichsten Land-Art-Künstlern zählen: Walter de Maria, Robert Smithson, Dennis Oppenheim, Christo und Jean-Claude. Die z. T. ephemeren, den Zersetzungskräften der Natur ausgelieferten Werke entziehen sich der kommerziellen Verwertung udn werden deshalb durch Zeichnungen, Fotos, Filme und Videos dokumentiert. Quelle: Prestel Lexikon, Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert Fluxus Fluxus (lat. flux, fluidum, fr. fluere, flurum = fließend) ist eine Kunstrichtung der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts.


Der Begriff Fluxus (lat. flux/fluere = fließend) wurde erstmals 1960 als Titel für eine Zeitschrift verwendet, die der litauisch/US-amerikanische Künstler George Maciunas zusammen mit dem litauischen Galeristen Almus Salcius herausgeben wollte. 1963 wurde das erste Manifest von George Maciunas formuliert und in der ersten Fluxuszeitung „Fluxus Preview Review” veröffentlicht. „Es geht um in das Leben einwirkende Produktionsprozesse und nicht um die Abschottung der Kunst vor dem Leben.“ (medienkunstnetz.de) 1962 ins Leben gerufen, wurde Fluxus eine eng mit dem Happening verbundene Form der Aktionskunst, hat weiterhin Verbindung zur Performancekunst und zum Situationismus. Erstmals wirkten europäische und amerikanische Künstler in einer gemeinsamen Bewegung zusammen. Quelle: Wikipedia Vetreter: George Maciunas, Nam June Paik, Wolf Vostell, Yoko Ono, Robert Filliou, Daniel Spoerri, Joseph Beuys. Soziale Plastik Die soziale Plastik ist das utopische Fernziel im erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys, mit dem er den autonomen Kunstbegriff der Moderne durch ein anthropologisch ausgerichtetes, aktiv in Lebenspraxis, Politik und Wirtschaft eingreifendes Konzept von Kunst ersetzt. Quelle: Prestel Lexikon, Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert Erweiterter Kunstbegriff / Soziale Plastik Die Soziale Plastik, auch genannt die soziale Skulptur, ist eine spezifische Definition eines erweiterten Kunstbegriffs des Künstlers Joseph Beuys. Beuys nutzte die Begriffe, um damit seine Vorstellung einer gesellschaftsverändernden Kunst zu erläutern. Im ausdrücklichen Gegensatz zu einem formalästhetisch begründeten Verständnis schließt das von Beuys propagierte Kunstkonzept dasjenige menschliche Handeln mit ein, das auf einer Strukturierung und Formung der Gesellschaft ausgerichtet ist. Die Theorie der „Sozialen Plastik“ besagt, jeder Mensch könne durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch plastizierend auf die Gesellschaft einwirken. Aus dieser Vorstellung entstand die viel zitierte These der „Sozialen Plastik“: „Jeder Mensch ist ein Künstler”, die Joseph Beuys erstmals 1967 im Rahmen seiner politischen Aktivitäten äußerte. Beuys kam zu der Erkenntnis, dass die Begriffe Kunst und Wissenschaft in der Gedankenentwicklung des Abendlandes einander diametral gegenüberstehen und dass diese Tatsache Anlass sei, nach einer Auflösung dieser Polarisierung in der Anschauung zu suchen. Die Auseinandersetzung mit der Anthroposophie Rudolf Steiners führte schließlich zu seinem Konzept eines erweiterten Kunstbegriffs und einer „Sozialen Plastik“. Eine Skulptur war für Beuys mehr als eine dreidimensionale Arbeit, vielmehr sah er sie als „[…] eine Kräftekonstellation […], die sich zusammensetzt aus unbestimmten chaotischen, ungerichteten Energien, einem kristallinen Formprinzip und einem vermittelnden Bewegungsprinzip.“ Wärme und Kälte sind nach Beuys „überräumli-


che plastische Prinzipien“, die in der Lage sind, den jeweiligen Pol in ihr Gegenteil zu transformieren. Indem er dieses Gestaltungsprinzip auf das gesellschaftliche Miteinander transformierte, unternahm Beuys den Versuch, die aus seiner Sicht am Materialismus erkrankte westliche Welt zur Neuorientierung zu bewegen; mit Hilfe des von ihm formulierten Denkansatzes sollte eine „neue soziale und demokratische Lebensform“ entwickelt werden. Dieser neue soziale Organismus war für Beuys ein Kunstwerk, das er die „Soziale Plastik“ (oder zuweilen: die „soziale Skulptur“) nannte. Alle Menschen, die an diesem neuen Gesellschaftssystem arbeiteten, seien „Mitglieder an der lebendigen Substanz dieser Welt.“ Quelle: Wikipedia Kontextkunst von Peter Weibel 1993 eingeführte Sammelbezeichnung für ein aus den frühen 1990er Jahren entstandenes, breites und international auftretendes Spektrum künstlerischer Positionen, die das räumliche, institutionelle und gesellschaftliche Umfeld von Kunst (also die Bedingungen ihrer Produktion, Distribution, Präsentation und Rezeption) kritisch hinterfragen und dabei an die konzeptuellen, institutionskritischen Ansätze der 1960er- und 70er- Jahre (Michael Asher, Marcel Broodthaers, Daniel Buren, Hans Haacke) anknüpfen. Deren häufig interdisziplinär und ortsspezifisch angelegte Arbeiten wurden auch mit Begriffen wie »Institutional critique« (Benjamin H. D. Buchloh) und Betriebssystem Kunst« (Thomas Wulffen) bezeichnet. Vertreter: Clegg & Guttmann, Mark Dion, Andrea Fraser, Louise Lawler, Thomas Locher, Gerwald Rockenschaub. Quelle: Quelle: Brockhaus, Moderne Kunst, Mannheim – Leipzig, 2003 Ihre interdisziplinären und häufig ortsspezifischen Vorgehensweisen zielen auf eine Neubestimmung der künstlerischen Produktion und des Autors. Zugleich bedeuten sie eine Absage an einen einheitlichen Stilbegriff – ein Vorhaben, das durch das 1993 lancierte Label »Kontext Kunst« in gewisser Weise konterkariert wurde. Quelle: Prestel Lexikon, Kunst und Künstler im 20. Jahrhundert


Impressionen Pรถge-Haus







Ideensammlung Erste Eindrücke der Neustadt: -

bunt multikulti wenig deutsch offen, selbst wenn man sich wegen Sprachbarrieren nur schlecht verständigen kann günstig Rabet, Freizeitaufenthaltsort Menschen auf der Straße große Gegensätze Problemviertel -> wegen Gewalt und Drogen, NICHT wegen Migranten Teufelskreis viele Familien & Kinder

Bei Umfrage kam heraus, dass der Lieblingsplatz der Neustädter das Rabet ist. -> einen „grünen“ Freizeitraum schaffen -> Baum im Raum -> alles mit Moos bewachsen Umfrage: Farben der Neustadt Die genannten Farben an die Wände bringen und die Möglichkeit bieten selbst einen Farbfleck zu hinterlassen. -> Die Farben wachsen lassen Gegensätze -> Licht und Schatten Multikulti -> Sammlung von... -> Gegenüberstellung Leute interviewen/fotografieren, Lieblingsplätze, Zuhause.. worüber spricht man, was erzählt man sich, woher kommt man Täuschung durch Vorurteile Täuschung durch Linien Sol Lewitt -> Scribbbles John Cage John Baldessari Fotos mit Linien suchen in der Neustadt -> Fotos so aufhängen, dass sich die Linien verbinden, eine Zusammengehörigkeit schaffen


dunkler Raum voller Fundstücke, Taschenlampen zum Erforschen des Raumes -> Wiederspiegelt das Erforschergefühl, was bei mir aufkam, als ich mich das erste mal mit der Aufgabe die Neustadt zu „erleben“ in der Neustadt aufhielt. Kamera an Decke des Raumes installieren, auf den Boden den Ausschnitt des Bildes aufmalen. Die Hände haben eine vorgegebene Position am Rand des Bildausschnitts, wie man sich ansonsten positioniert, stellt oder legt ist frei. Alle Fotos werden in einer Reihe aneinander gehängt, so dass sich die Hände der fotografierten berühren. Jeder ist Teil der Neustadt.


Auswertung der Umfrage

1. Raum und 1. Konzeptidee


neue Idee, neuer Raum Anna-Maria Sever und Isabelle Grubert Farben der Neustadt Umfragenauswertung zur Frage nach der Farbe der Neustadt, Gouache auf Wand Seminar »Konzeptuelle und kontextuelle künstlerische Praxis« An der 16. Mittelschule befragten wir die Jugendlichen aus den 7. bis 10. Klassen, welche Farbe ihrer Meinung am besten zur Neustadt passt. Von „Matschfarben“, die zum „dreckigen“ Stadtteil passen, bis zu „alle Farben“, weil die Neustadt kunterbunt ist, wurden alle auf unserem Farbstreifen befindlichen Farben genannt.

Dominierend ist marineblau, gefolgt von cyan und hellgrün.

Diese Auswertung der Farben bringen wir – entsprechend der Nennungen – in einem quadratischen, schachbrettähnlichen Raster an die Wände. Der Raum soll so clean wie möglich sein, damit die Farben wirken können.


Den Besucher_innen soll das aufgebrachte Raster einen Anreiz geben, selber ihr Zeichen mit ihrer gewählten Farbe zur Neustadt im Pöge-Haus zu verbreiten und somit ihre eigenes Quadrat zu hinterlassen. Unsere Malerei soll zur Diskussion über die Neustadt anregen. Persönliche Eindrücke von Bewohner_innen der Neustadt, aber auch von Besucher_innen des Kunstfestes, für die der Stadtteil eventuell neu ist, treffen aufeinander. Warum wählt man welche Farbe? An welchen Aspekten der Neustadt orientiert man sich? An den vorhandenen Farben, an den Menschen oder an einem Gefühl? Und wo positioniert man sie? Ist es unbedeutend oder kommt nur eine bestimmte Stelle in Frage? Die Betrachter_innen werden Akteure_innen, sind aktiv ein Teil des Kunstfestes und Stadtteils. Die malerische Visualisierung der Umfrage wird individuell weitergeführt und verbreitet sich von unserem Raum ausgehend. Es findet eine indirekte Kommunikation über das Medium Farbe statt, das einen Nährboden für den aktiven Austausch unter den unterschiedlichen Besucher_innen schafft. Die Farben und die Schablonen werden in einem Würfel, mit einer kurzen Anleitung zum Gebrauch zur Verfügung gestellt, der den Besucher_innen auffordert sich seine Farbe auszusuchen und an passender Stelle sein Quadrat zu hinterlassen.


Dokumentationsfotos










Infografik






Erlaubnis zur Teilnahme an einer Umfrage zum Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld Liebe Eltern, im Rahmen unseres Studiums am Institut für Kunstpädagogik der Universität Leipzig, führen wir an der 16. Mittelschule zu unserem Semesterthema „NEU-STADT-TEILSEIN” eine Umfrage durch. Wir bitten um Rückmeldung, falls ihr Kind nicht an der anonymen Umfrage teilnehmen darf. Herzlichen Dank und beste Grüße, Anna-Maria Sever und Isabelle Grubert






Auswertung Weiblich


Auswertung M채nnlich



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