Jahresbericht cinfo 2018

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Neues Training Jahresbericht Portal Seite 15

2018

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Wie schützen Sie Ihr Personal im Feld?

Rückblick Forum cinfo

Ob hier oder «dort», wir ­begleiten Sie

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Botschaft der Präsidentin

«Die einzige Konstante der Zukunft ist die ­Ungewissheit» Christine Beerli-Kopp, Stiftungsratspräsidentin

Redaktion / Layout cinfo Fotos Titelseiten: iStock Seite 4: cinfo / Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Seiten 3, 7, 9, 14: cinfo / Jérôme Faivre Seite 13: cinfo / Susanne Goldschmid Seiten 2, 10 und 21: cinfo / Benjamin Lanz Illustrationen und Grafiken Seiten 10, 16, 17 und 19: cinfo / Jérôme Faivre Seite 12: cinfo / Jonas Raeber www.cinfo.ch Mai 2019

Zentrum für Information, Beratung und Bildung für Berufe in der internationalen Zusammenarbeit Zentralstrasse 115 2503 Biel, Schweiz +41 32 365 80 02 info@cinfo.ch | www.cinfo.ch

Stabübergabe im Stiftungspräsidium Bis November letzten Jahres präsidierte mein Vorgänger Angelo ­Gnädinger den Stiftungsrat und erst Ende 2018 ­erfolgte die ­Stabübergabe. Meine Zeilen in diesem Jahres­bericht sind daher vor allem ein grosses ­Dankeschön an meinen Vorgänger: er hat cinfo durch wichtige Jahre des Wachstums und der Entwicklung geführt und hinterlässt eine stabile, zukunftsorientierte Stiftung, die mit kompetenten Mitarbeitenden ihren Aufgaben nachkommt. Ich freue mich diesen Weg, gemeinsam mit dem Stiftungsrat – in dem Angelo glücklicherweise immer noch Einsitz nehmen wird – weiterzugehen. Wohin genau geht dieser Weg? Ist die Zukunft generell, jedoch gerade auch im Bereich der internationalen Zusammenarbeit (IZA), nicht ungewiss, unvorhersehbar? Natürlich ist sie dies – man kann die ungewisse Zukunft wohl gar als einzige Konstante der IZA bezeichnen. Wie man mit dieser Tatsache umgehen kann und in welchem Grad sie uns Bescheidenheit lehrt, dazu hat uns Pierre Krähenbühl, Chef der UNWRA und höchster Schweizer im UN-System, am Forum cinfo einige bemerkenswerte Gedanken mitgegeben. Jede in der IZA tätige Organisation sollte sich die folgenden Fragen immer wieder stellen: sind wir flexibel, agil genug, um uns ­unerwarteten ­Herausforderungen zeitgerecht zu stellen? Schauen wir über ­unseren Tellerrand und sind wir bereit, unsere Komfortzone zu verlassen, um das zu tun, was die Situation erfordert? Können wir unsere eigenen Interessen (und diejenigen unserer Institution) abstrahieren, um die Dienste zu erbringen, die die Menschen ­benötigen, für die wir arbeiten? cinfo hat, wie zahlreiche andere Institutionen, in einem struktu­ rierten Prozess eine Strategie erarbeitet und verabschiedet. Der Stiftungsrat ist sich jedoch bewusst, dass wir uns in einer rollenden Planung befinden. Aus diesem Grund werden wir zu Beginn des Jahres 2019 eine Erfolgskontrolle vornehmen und allfällige ­Anpassungen beschliessen. Der Austausch mit unseren ­Partnerinnen und Partnern wird im Entscheidungsfindungsprozess von grosser ­Bedeutung sein. Die Herausforderung besteht stets darin, das Gute zu bewahren und weiterzuentwickeln, gleichzeitig aber offen und bereit für das radikal Neue zu sein. Christine Beerli-Kopp Stiftungsratspräsidentin


Editorial

Wie kann man die besten Talente gewinnen und behalten? Diese Frage beschäftigt jede Führungskraft. Dies gilt umso mehr, weil die Millenials den Arbeitsbedingungen und der Lebensbalance grosse Bedeutung beimessen. Sie suchen eine sinnvolle Arbeit und verfügen über mehr Instrumente, um ihren Stimmen Gehör zu verschaffen wie ­beispielsweise durch soziale Netzwerke. Auch für Organisationen der internationalen Zusammenarbeit wird das Employer Branding immer wichtiger. Die Positionierung der eigenen Organisation als attraktiven Arbeitgeber bildet eine wichtige strategische Mass­ nahme, um Talente zu erfassen, mobilisieren und an sich zu binden. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, genügen die herkömmlichen und bisher erfolgreichen Rekrutierungsmethoden nicht mehr. Die Organisationen müssen neue Wege gehen. Sie stehen auch ­zunehmend in Konkurrenz mit der Privatwirtschaft, die ebenfalls Talente für die Umsetzung der Agenda 2030 rekrutiert (siehe cinfoPoste-Statistik auf den Seiten 16/17).

«Das Employer ­Branding ist noch zu stark eine Angelegenheit der ­Personalabteilung» Lisa Isler, Geschäftsleiterin

Das Forum cinfo zog letzten November mehr als 1400 Besucherin­ nen und Besucher in das Stade de Suisse in Bern. Diese Veranstaltung ist in der Schweiz zum Referenz Anlass für das «Arbeiten in der internationalen Zusammenarbeit» geworden. Für die Arbeitgebenden wie auch für die Ausbildungsorganisationen war es eine ideale Gelegenheit, ihre Stärken und Besonderheiten zu präsentieren. Waren sie dabei erfolgreich? Die Antwort finden Sie auf den Seiten 12/13. Die vielfältige Besucherschaft unterhielt sich angeregt und ausgiebig mit den HR-Vertreterinnen und -Vertretern der Organisationen. Die Teilnehmenden wünschten sich für das nächste Forum cinfo im 2020 einen stärkeren Austausch mit Programmverantwortlichen und mit Fachpersonen aus dem Feld. Meiner Meinung nach widerspiegelt diese Erwartung des Publikums eine Schwäche bei vielen Organisationen. Noch ist das Employer Branding vor allem eine Angelegenheit der Personalabteilung – wäre doch jeder und jede, vom Praktikanten bis zur Senior Programmverantwortlichen, Botschafter oder Botschafterin der eigenen Organisation. Der Ruf einer Organisation lebt von den erfolgreich umgesetzten Massnahmen zugunsten des Personals – sei das nun ein Anreiz zur Weiterbildung (siehe Seiten 10/11), die ständige Weiterentwicklung der Sicherheit des Personals im Feld (siehe Seiten 14/15) oder die Förderung der Zusammenarbeit. Wir bei cinfo sind stolz darauf, die Organisationen und ihr Personal auf diesem Weg zu unterstützen und begleiten. Lisa Isler Geschäftsleiterin

Mitglieder des Stiftungsrats Christine Beerli-Kopp, Präsidentin Margrit Schenker, Vizepräsidentin Angelo Gnädinger Lorenz Indermühle David Keller Jean-Noël Wetterwald Erich Wigger Anne Zwahlen

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Dienstleistungen für Organisationen

Ob hier oder «dort», wir begleiten Sie Was haben Trogen im Appenzell und die Republik El Salvador gemeinsam? Auf den ersten Blick gar nichts. Und doch… an diesen beiden Orten führte cinfo 2018 zwei Weiterbildungen in Human ­Resources durch. Es ist Anfang Mai in Trogen – einer Oase der Ruhe mitten im ­Grünen. Hier hat die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ihren Sitz. ­Babette Pfander und Monique Kellenberger von cinfo feilen an ­letzten Details, bevor die Gruppe eintrifft, die den fünftägigen HR-Workshop besuchen wird. Sie setzt sich aus 16 ­Teilnehmenden aus Afrika, Asien und Osteuropa zusammen. Diese sind nicht ­zufällig hier: Jede und jeder von ihnen hat eine HR- oder Management-Funktion in der eigenen Organisation inne und will neue Kompetenzen erwerben. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist Partnerin dieser Organisationen und hat sie zu einer Weiterbildung eingeladen. Der Workshop, in englischer Sprache, deckt die gesamte HRBandbreite ab: Definition der einschlägigen Begriffe, Gesprächstechniken, E ­ valuationssysteme, Personalentwicklung oder Umgang mit schwierigen HR-Situationen. Kommunikation und Teambildung sind transversale Themen.

nachzudenken. Viel Raum wird den Anwesenden auch für offene Fragen gegeben, die jeweils in den nachfolgenden Trainingstagen wieder aufgenommen werden. Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon kommt der letzte Tag der ­Weiterbildung, welcher der Erarbeitung von Aktionsplänen gewidmet ist. Mit diesen können die Teilnehmenden den Inhalt des Kurses in ihr jeweiliges Arbeitsumfeld übertragen. Die individuell erarbeiteten Pläne werden anschliessend geteilt und in kleinen Gruppen überarbeitet, danach der ganzen Gruppe und den Vertreterinnen und Vertretern von Pestalozzi vorgestellt. Sie dienen als Grundlage für den zukünftigen Dialog zwischen der Stiftung Kinderdorf ­Pestalozzi und ihren Partnerorganisationen über die praktische Umsetzung der Weiterbildung.

cinfo hat bereits im Voraus die ­Bedürfnisse der ­Teilnehmenden ­ermittelt

Eine Weiterbildung nach Mass Kein Zweifel, die Ausbildung gefällt. Man sieht rundum fröhliche Gesichter, das Feedback ist sehr positiv. Die Weiterbildung ist auch sorgfältig geplant worden, in enger Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und cinfo. So wurden beispielsweise die Weiterbildungsbedürfnisse und spezifischen Heraus­forderungen der Teilnehmenden bereits im Voraus mit Hilfe eines Online-Fragebogens ermittelt. Die Antworten haben es cinfo erlaubt, den Kurs den verschiedenen Erwartungen der ­Teilnehmenden anzupassen. cinfo hat die Woche gemäss der eigenen Philosophie von Erwachsenendidaktik als interaktiven Kurs geplant: Die ­Teilnehmenden haben Gelegenheit, die theoretischen Beiträge ­sofort in die Praxis umzusetzen und gemeinsam über die Umsetzung des neu Erlernten

In diesen fünf Tagen herrschte eine lebhafte, vertrauensvolle ­Atmosphäre – ein idealer Rahmen, um zusammen neues ­Terrain zu erforschen, um zu lernen und zu wachsen.

Destination El Salvador Einige Monate später führten die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und cinfo die Weiterbildung ein zweites Mal in Zentralamerika durch. Der von Daniel Glinz und Monique Kellenberger auf Spanisch ­geleitete Workshop vereinte Fachleute aus El Salvador, Honduras und Guatemala.

Kollektives Coaching, Ausbildungen nach Mass und ­Rekrutierung 2018 lieferte cinfo den verschiedenen, in der internationalen Zusammenarbeit tätigen, Organisationen eine ganze Reihe von Dienstleistungen. Hier ein paar Beispiele: ▪ Kurse für interkulturelle Zusammenarbeit ▪ Vorbereitung auf die Sicherheit im Feld ▪ Vorbereitung auf den Umgang mit Sicherheitsrisiken ▪ Förderung der HR-Entwicklung und des Leadership Circle ▪ Unterstützung in Teambildung, remote Learning und Teamcoaching ▪ Rekrutierung für spezifische Stellen und im Rahmen von Programmen ▪ Suche und Vorauswahl von Bewerberinnen und Bewerbern ▪ Gespräche und Assessments

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Individuelle Beratung und Unterstützung

Coachings sind im Trend

Zwischen den persönlichen Erwartungen, den ­individuellen / familiären Umständen und der Realität in der internationalen Zusammenarbeit herrscht ein labiles Gleichgewicht. Wenn dieses ins Wanken gerät, können Fragen (und manchmal auch Frustrationen) auftauchen. cinfo berät und unterstützt jedes Jahr mehrere hundert Personen im Rahmen eines Coachings. «Es gibt kein typisches Profil!» betont Beat Geiser, Senior Berater und Trainer bei cinfo. «Die Personen, die eine Laufbahnberatung, eine Bewerbungsunterstützung oder ein anderes Coaching bei cinfo in Anspruch nehmen, haben alle ihre eigene Geschichte.» Trotzdem gibt es gewisse Trends, die sich abzeichnen, wie eine aktuelle ­Fünfjahresauswertung unserer Kundschaft zeigt. So stellen die 30 – 39 Jährigen die konstanteste Gruppe für unsere Coachings dar. Sie machen mehr als die Hälfte unserer Nachfrage aus, mit einem gewissen Abstand zu den nächsten Altersgruppen, den 20 – 29-Jährigen (22 %) und den 40 – 49-Jährigen (22 %). Wobei «sie» hier in erster Linie weiblich zu verstehen ist, sind doch mehr als zwei Drittel der Kundschaft Frauen.

Mit und ohne Erfahrung Haben diese Personen bereits in der internationalen Zusammen­ arbeit gearbeitet oder versuchen sie, dort Fuss zu fassen? Dazu Lisa Isler, cinfo-Geschäftsleiterin: «Die statistische Analyse ­bestätigt unsere Eindrücke: Es gibt eine sehr ausgewogene ­Verteilung unter den verschiedenen Profilen», das heisst, unter junge Hochschulabsolventen, Personen mit Erfahrung in einem ­anderen Bereich, Branchenneulingen und jenen, die über drei Jahre Erfahrung im Sektor

Ich will mich im ­humanitären ­Bereich engagieren mitbringen. «Das zeigt gut, dass bei jedem Schritt einer Laufbahn in der internationalen Zusammenarbeit Fragen auftauchen können. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb cinfo flexible und massgeschneiderte Leistungen entwickelt, mit denen auf die meisten Situationen eingegangen werden kann.»

Woher kommen sie? Auch die beruflichen Hintergründe der Kundinnen und Kunden sind vielfältig. Personen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften machen den Löwenanteil (25 %) aus, doch die Coachings von cinfo werden auch von Fachpersonen in internationalen Beziehungen (10 %), in Finanz und Wirtschaft (10 %), in Recht (9 %), Naturwissen­ schaften (6 %), Land- und Forstwirtschaft (6 %) oder Gesundheit und Medizin (5 %) usw. besucht.

Online Coaching? Nicht immer «Wir stellen fest, dass zwischen 2014 und 2018 immer mehr Leute unsere Coachings in Anspruch genommen haben», freut sich Beat Geiser. «Die Nachfrage nach Bewerbungsunterstützung, die vor ein paar Jahren noch absolut marginal war, ist heute zu einer Konstante geworden. Laufbahnfragen bleiben aber die primäre Motivation für ein Coaching.» Erklärt das Angebot des online Coachings die steigende ­Nachfrage? «Das kann man nicht sagen», betont Lisa Isler. «2014 fanden 12 % der Coachings via Skype statt. Heute sind es 37 %.» Mit anderen Worten schätzt es ein Teil der Kundschaft von cinfo, für eine Unterstützung nicht nach Biel ­fahren zu müssen; das gilt besonders für die im Ausland tätigen Personen. Die Mehrheit der Gespräche findet aber immer noch face-to-face statt, was zeigt, dass den Leuten die zwischenmenschliche Begegnung wichtig ist, wenn es darum geht, oftmals ­persönliche Herausforderungen anzugehen.

Coaching – Ihre Laufbahn

www.cinfo.ch/career

Warum nimmt mich niemand ernst?

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Meine Arbeit ist nicht anregend

Welches sind die nächsten Schritte in meiner Laufbahn?


Nach Jahren im Feld kehre ich in die Schweiz zurück

Ich habe Angst, den Erwartungen meines Chefs nicht zu genügen

Man hat mich zur Teamleiterin ernannt

Coaching – Ihre Arbeit im Alltag

www.cinfo.ch/work

Sollte ich eine Weiterbildung ­machen?

Ich begleite meine Frau ins Ausland. Und meine Laufbahn?

Ich habe einen ­Sicherheitsvorfall im Feld erlebt

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Neues Training Portal

Welche Weiterbildung passt zu mir? Um Weiterbildung kommen wir nicht herum, wenn wir mit der permanenten Entwicklung und den wechselnden Anforderungen in der internationalen Zusammenarbeit Schritt halten wollen. Angesichts einer grossen Auswahl an Kursen ist es aber oft kompliziert, eine für die eigene Laufbahn passende Weiterbildung zu finden. Deshalb die gute Nachricht: cinfo lancierte 2018 ein neues Werkzeug, welches die Suche nach Weiterbildungen und den Vergleich zwischen ihnen erleichtert. «Es lohnt sich, Weiterbildungskurse erst nach einer Analyse der eigenen Kompetenzen und mittelfristigen Ziele auszuwählen», betont Beat Geiser, Senior Berater und Trainer bei cinfo. «Die Kurse ‘für alles Mögliche’, die keinen Bezug zur ­eigenen Laufbahn haben, sind manchmal kaum mehr wert als die Zeile, die sie im Lebenslauf einnehmen», fährt er fort. «Im Idealfall sollten die im Kurs erworbenen Kenntnisse parallel oder im ­Anschluss an die Weiterbildung umgesetzt werden können.»

Ein Kurs, der keinen Bezug zu unserer Arbeit oder ­Laufbahn hat, ist oft von ­geringem Wert

Ein erster Überblick vor dem nächsten Schritt Das Training Portal von cinfo, das 2018 komplett überarbeitet wurde, vermittelt genaue Informationen zu den Bildungsmöglichkeiten in der internationalen Zusammenarbeit, mit einem Schwerpunkt auf den Weiterbildungen. «Es enthält schon über 200 Programme von vierzig Institutionen. Die meisten befinden sich in der Schweiz, aber wir möchten das Portal auch für einzelne renommierte Institutionen ausserhalb der Landesgrenzen öffnen», präzisiert Irenka KroneGermann.

Was sind unsere Ziele? Und unser Lernstil?

Die Filtermöglichkeiten sind eine der Stärken des Portals. So können alle Interessierten die Themen auswählen, in denen sie ihre Kenntnisse und Kompetenzen weiterentwickeln möchten. ­Insgesamt findet man 19 spezifische Themenbereiche – von ­humanitären ­Einsätzen über Umwelt, Menschenrechte und Kommunikation bis zum Völkerrecht. Es ist auch möglich, die Kurse betreffend ­Abschluss, Unterrichtssprache und Ausbildungsort zu filtern. Ein Kurzbeschrieb begleitet jedes Angebot, so dass sich die ­Interessierten rasch einen ersten Überblick verschaffen und die Kurse miteinander vergleichen können. Schliesslich verweist das Portal für weitere Infos und die Anmeldung auf die Webseiten der jeweiligen Schulen.

Eine Weiterbildung auswählen heisst mit anderen Worten auch und vor allem darüber nachzudenken, wie man die neuen Kenntnisse umsetzen kann, die uns ein Kurs vermitteln sollte. «Das ist ein individuelles Vorgehen, das beispielsweise im Rahmen eines Coachings vertieft werden kann», erläutert Irenka Krone-Germann, Co-Leiterin Netzwerke bei cinfo. «Es sollte verschiedene offene Fragen klären, so dass man sich danach im Dschungel der Weiterbildung besser zurechtfindet.» Solche Fragen können unter anderem sein: Was sind unsere Ziele und unser Lernstil? Wieviel Zeit und Geld steht uns zur Verfügung? Was ist der praktische Nutzen dieses oder jenes Kurses? Und die Methode? Und schliesslich, welchen Ruf hat die Weiterbildungsinstitution? Und was machen die Diplomierten dieser Schule heute?

Die Initiative wurde sehr positiv aufgenommen, auch von Seiten der Institutionen. Das cinfo-Portal ist ein Schaufenster für ihre ­Bildungsangebote, mit dem sie ein gezieltes und gleichzeitig ­bereits über die bestehenden Möglichkeiten informiertes Publikum ­erreichen können.

Das cinfo-Portal enthält 19 Themen­ bereiche

www.cinfo.ch/edu-offer-search 8


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Entwicklung der individuellen Kompetenzen

3x3 Fragen an unseren Berater und Trainer

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Pre-departure Security Workshop

Daniel Glinz ist für die Entwicklung des Weiterbildungsangebots von cinfo zuständig. Dieses gliedert sich vor allem in drei Programmschwerpunkte: Den Pre-departure Security Workshop, Bridging Distances und Collaborating Across Cultures. Wir haben Daniel Glinz dazu einige Fragen gestellt.

2018 war das Jahr, in dem der Workshop «Sicherheit im Feld» lanciert wurde. Weshalb sollen Organisationen ihrem Personal den Workshop anbieten?

Die Organisationen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihr Personal keinen unnötigen Risiken auszusetzen. Es geht also vor allem darum zu wissen, worin die Risiken bestehen, denen die Leute im Feld ausgesetzt sein können, und wie man ihnen begegnet. Ein verantwortungsvoller und seriöser Arbeitgeber sollte seine Mitarbeitenden nicht ohne entsprechende Vorbereitung ausreisen lassen. Ebenso müssen die Organisationen darauf vorbereitet sein, mit einem Sicherheitsvorfall umgehen zu können. Die Ausbildung ihres Personals hilft mit, diesen Aspekt zu verbessern.

vor Krankheiten und Infektionen schützen, wie mit ungewohnten Situationen umgehen, beispielsweise im Umgang mit Kontrollposten oder im Dialog mit bewaffneten und potenziell aggressiven Personen. Sorgen bereitet den Teilnehmenden zudem das Thema Stress, ein Phänomen, das auch Hilfswerke nicht verschont. 2019 sind neue Daten geplant. Haben Sie für dieses Jahr ­Anpassungen vorgesehen? Im Moment behalten wir die Frequenz unserer Workshops bei. Sie finden jeweils am letzten Dienstag des Monats, mit Ausnahme von Juli und Dezember, statt. Wir werden dann auswerten, ob dieser Rhythmus für die interessierten Personen und Organisationen immer noch gut ist.

Welches sind die wichtigsten Ängste und Erwartungen der ­Teilnehmenden? Wie geht der Workshop darauf ein?

Die Teilnehmenden möchten vor allem klare Hinweise dazu, wie sie sich vor alltäglichen Risiken wappnen können: Wo wohnen, welche Verkehrsmittel benutzen, wie sich

Sein Personal ohne Vorbereitung ziehen zu lassen, ist undenkbar

Kursdaten 2019

Daniel Glinz entwickelt und koordiniert das Weiterbildungsangebot von cinfo für Personen sowie auch für Organisationen.

www.cinfo.ch/courses 10

Mai

Mai

jederzeit

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Collaborating Across Cultures

Bridging Distances

Pre-departure Security

Juni

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August

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September

Pre-departure Security

Pre-departure Security

Pre-departure Security

Oktober

Oktober

November

Bridging Distances

Pre-departure Security

Pre-departure Security

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Bridging Distances

Seit drei Jahren bietet cinfo den Kurs «Bridging Distances» an, der Verbesse­rungen im Management auf Distanz anstrebt – eine Situation, die in der internationalen Zusammenarbeit immer häufiger vorkommt. Doch die Anzahl Teilnehmende liegt unter den Erwartungen…

Sie bieten auch den Organisationen Kurse für Zusammen­ arbeit / Management auf Distanz an. Diese sind erfolgreicher.

Ich stelle fest, dass die Manager verschiedener Organisa­ tionen keine Zeit zum Führen haben – sie sind selber zu stark in Projekte involviert. Die Ausbildung will deshalb in erster Linie die Rolle des Managers / der Chefin definieren, bevor die Problematik der Distanz behandelt wird, die das Führen noch komplexer macht. Weshalb haben wir nicht mehr Teilnehmende? Vielleicht weil sich die betroffenen Personen nicht wirklich bewusst sind, was in der Führung

Einige Organisationen sind sich bewusst geworden, dass sie Schwächen im Bereich des Managements haben. Deshalb werden sie aktiv und fragen uns für einen eintägigen Workshop an, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist eine interessante Herausforderung, reduziert aber die potenzielle Anzahl Personen, die sich für unsere Standardkurse anmelden könnten.

Die Manager haben keine Zeit zum Führen

Fehler im Bereich der Personalführung sind kostspielig, und es ist anspruchsvoll, sie eindeutig zu erkennen. Die Organisationen müssten sich die Frage als Risikoanalyse stellen: Können wir uns erlauben, unsere Teams schlecht zu führen? Die Antwort wird zweifellos negativ sein, und damit werden sie sich auch der Problematik bewusst.

Weshalb bietet cinfo einen Kurs zur interkulturellen Zusammenarbeit an, wenn sich die meisten dieser Kompetenzen mit der Praxis im Feld entwickeln?

Collaborating Across Cultures

wichtig ist. Andererseits führt unser Kurs zu keinem Abschluss, sondern ist praxis­orientiert. Vielleicht schmälert das die Motivation, sich anzumelden.

Erfahrung ist der beste Meister, doch nicht unbedingt ein guter! Die Erfahrung muss auch analysiert werden, man muss Lehren daraus ziehen. Versuchen Sie mal, eine schwere Krise (eine Entführung, einen Streik oder eine andere schwierige Situation im Feld) mit Gesprächspartnern und Gesprächspartnerinnen aus einem anderen soziokulturellen Umfeld zu lösen. Da wird es rasch zu Schwierigkeiten kommen, denn jede und jeder wird versuchen, die Krise aufgrund eigener Werte und Kriterien zu lösen. Es lohnt sich also, sich auf solche Situationen vorzubereiten, indem die Kommunikationskompetenzen mit Personen anderer Herkunft geschult werden. Das Problem? Heute tauscht die ganze Welt auf Facebook Botschaften mit Leuten von überall aus. Dadurch entsteht vielleicht die Illusion, dass Kommunikation einfach ist! Einige sagen, sie seien an diesem Kurs nicht interessiert, weil sie bereits über viel Arbeitserfahrung im Ausland verfügen…

Wenn diese Personen während ihren Aufenthalten im Ausland etwas gelernt haben, umso besser. Doch Vorsicht: Wenn man glaubt etwas zu wissen, dann glaubt man das

Sollten die Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden besser für die ­Problematik sensibilisieren? Wie können sie dabei vorgehen?

eben nur. Zudem: Je überzeugter jemand ist, desto weniger ist das Wissen zugänglich. Es ist auch daran zu erinnern, dass die Expats tendenziell alle zur gleichen Gruppe gehören: jener, die Geld hat und entsprechend Macht hat. In dieser Ausgangslage scheint es ziemlich einfach zu kommunizieren. Deutlich schwieriger wird es, wenn Sie weder Macht noch Geld haben und auch nicht den Status als Expat. Der ganze Kurs ist online und damit von überall her jederzeit zugänglich. Jedem Modul folgt eine individuelle Coaching-Sitzung. Welche Fragen werden dort diskutiert? Die Coachings dienen dazu, ganz spezifische Situationen oder persönliche Schwierigkeiten anzugehen. Das sind Dinge, die man nicht vor anderen ausbreiten möchte. Ein Coaching bietet einen intimen Rahmen, in dem man zugeben kann, dass man von der Komplexität, die uns umgibt, manchmal überfordert ist. Aber auch hier schwimmen wir gegen den Strom. Heutzutage muss man immer den Eindruck vermitteln, dass alles unter Kontrolle ist. Lernen heisst aber vor allem zugeben, dass wir unwissend sind. Und das ist nicht gut fürs Ego.

Lernen heisst zugeben, dass wir unwissend sind

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Forum cinfo

The art of international cooperation Forum cinfo, die Messe zum Thema «Arbeiten in der internationalen Zusammenarbeit», fand am 16. November 2018 in Bern statt.

Über 1400 Personen, die in der humanitären Hilfe, der Entwicklungszusammenarbeit, der Wirtschaft­ lichen Zusammenarbeit und der Friedensförderung tätig sind oder sich in diesen Bereichen engagieren wollen, trafen dabei auf mehr als 60 Organisationen. Die Kunst der internationalen Zusammenarbeit Eine Laufbahn in der internationalen Zusammenarbeit folgt selten klar definierten Regeln. Sie gleicht einem verschlungenen ­Labyrinth, in dem man auf manchmal verwirrende, häufig aber auch bereichernde Überraschungen stösst. Sich darin orientieren zu können, ist deshalb eine Kunst. Der Anlass zeigte allen Anwesenden die zahlreichen Laufbahnmöglichkeiten und die Herausforderungen der Branche auf.

Networking und mehr Mit über 60 schweizerischen und internationalen Organisationen – staatliche Akteure, NGOs, UN-Organisationen, internationale Finanzinstitutionen (IFIs), Stiftungen, Weiterbildungsinstitutionen – bot das Forum cinfo allen die Möglichkeit, eine Vielfalt von Akteuren kennen zu lernen, die eigenen Laufbahnchancen zu erkunden und neue berufliche Kontakte zu knüpfen.

Pierre Krähenbühl als Keynote Speaker Besonders anregend war der Vortrag von Pierre Krähenbühl, Generalkommissar des UNO-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA). Der Schweizer mit der grössten Erfahrung im System der Vereinten Nationen äusserste sich zur Frage der besonders ­fragilen Kontexte und ihrer Auswirkungen auf die Leitung von Teams, ­Programmen und Organisationen. Seiner Rede folgte eine Panel-Diskussion mit Christine Beerli, Stiftungsratspräsidentin von cinfo, und Manuel Bessler, Delegierter für humanitäre Hilfe und Chef des Schweizerischen Korps für ­Humanitäre Hilfe (SKH).

Präsentationen, Panel-Diskussionen und ­Workshops Im Lauf des Tages wurden zahlreiche weitere Vorträge und Workshops angeboten. Einige Beispiele: ▪ Die Kunst des Einstiegs in die internationale Zusammenarbeit ▪ Wie Machtmissbräuchen im Feld vorbeugen? ▪ Stellenangebote in der internationalen Zusammenarbeit ­interpretieren ▪ Sich erfolgreich bewerben ▪ Sie und Ihre Laufbahn: Sind Sie bereit? ▪ Jung und talentiert? Die Programme UNYV und JPO ▪ Chancen im Privatsektor: Unternehmertum, nachhaltige Finanz und Impact Investing ▪ Die Weiterbildungsbedürfnisse in der Branche heute und morgen

Das nächste Forum cinfo findet im November 2020 statt.

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Die Organisationen schätzten ▪ den Kontakt mit den Interessierten ▪ die Möglichkeit, sich als Arbeitgebende zu präsentieren ▪ die Stimmung an der Tagung ▪ die Unterstützung und Betreuung durch cinfo ▪ die Örtlichkeiten (Stade de Suisse)

Die Besucherinnen und Besucher schätzten ▪ die Möglichkeit, eine bessere ­Gesamtübersicht über den ­Bereich zu erhalten ▪ den Kontakt mit Organisationen, Expertinnen und Experten usw. ▪ die Vielfalt der anwesenden ­Organisationen ▪ Mehr Klarheit über die internationale Zusammenarbeit gewinnen zu können ▪ die professionelle Organisation des Anlasses

Sehen Sie mehrere Programmpunkte als Replay an:

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www.cinfo.ch/forum18


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Maturitätsmodell und online Tool

Wie schützen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Feld? Zunehmend fragile Kontexte in Einsatzländern erhöhen die Relevanz von Sicherheitsfragen für ­Organisationen der internationalen Zusammenarbeit. Die «Duty of Care» Studie hilft Schweizer NGOs ihre Sorgfaltspflicht besser zu verstehen und durch ein Maturitätsmodell die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden im Ausland zu verbessern. Sicherheitsfragen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Darum starteten Sicherheitsexperten des Swiss Security Networks (SSN), einer der drei Communities of Practice von cinfo, ein Projekt zum besseren Verständnis ihrer legalen Sorgfaltspflicht unter ­Schweizerischem Recht. Vor diesem Hintergrund beauftragte cinfo das European Interagency Security Forum (EISF) mit dem Verfassen der Studie «Duty of Care under Swiss Law». Primäres Ziel der Studie war es, zu verstehen, welche Sorgfaltspflichten NGOs unter Schweizerischem Recht haben. Die Studie sammelte Beispiele guter Praxis von, in Entwicklungsländern tätigen, europäischen und amerikanischen NGOs. Auf Basis der rechtlichen Grundlagen und Beispielen guter Praxis identifizierte die Studie Schlüsselprozesse, welche Schweizer NGOs aufzeigen, welche Elemente der Sorgfaltspflicht zentral für die ­Verbesserung ihrer Sicherheitsprozesse sind.

Die Studie identifiziert Beispiele guter Praxis Unter Schweizerischem Recht basiert die Sorgfaltspflicht von Arbeit­gebenden gegenüber ihren Arbeitnehmenden primär auf ­Artikel 328 OR. Er definiert Sorgfaltspflicht als ‘die Pflicht des ­Arbeitgebers alle notwendigen und möglichen Massnahmen zu treffen um die Sicherheit, Gesundheit und Integrität des Arbeit­nehmenden zu schützen‘. Die Sorgfaltspflicht kann in vier übergreifende Pflichten unterteilt werden: Informationspflicht,

­ räventionspflicht, Beobachtungspflicht und Interventionspflicht. P Die Studie identifiziert für jede dieser vier Pflichten Schlüssel­ prozesse und Beispiele guter Praxis. Diese dienen als Basis für das Maturitätsmodell.

Das online Tool ­ermöglicht es NGOs sich effizient und ­visuell attraktiv ­auszuwerten Eine Arbeitsgruppe des SSN (Caritas, cinfo, Helvetas, Medair und Tdh) entwickelte auf dieser Grundlage das Maturitätsmodell. Das Modell dient Schweizer NGOs als ­Lernhilfe zur Verbesserung ihrer Sicherheitsprozesse und soll keine Standards setzen. Zu diesem Zweck misst es den Reifegrad einer Organisation anhand von fünf Stufen: von einem anfänglichen, reaktiven ad hoc Zugang, über einen strukturierten, definierten und gemessenen Schritt zu einem optimierten Level, wo eine ­organisationsweite Kultur des fort­ währenden Lernens und der Verbesserung besteht. «Die Resonanz auf das Maturitätsmodell innerhalb des SSN ist sehr positiv», bestätigt Nina Prochazka, Co-Leiterin Netzwerke bei cinfo. «Die Organisationen nehmen die Matrix als äusserst nützliche Lernhilfe wahr. Besonders geschätzt wird der organisationsweite Ansatz des Modells, die Übersicht zu den Prozessen sowie dessen Übungswert.» cinfo hat die Studie und das Maturitätsmodell mit weiteren Schweizer NGOs geteilt, dem Bund präsentiert und stellt sie allen interessierten Organisationen zur Verfügung. Das online Tool zum Maturitätsmodell ermöglicht es NGOs die Maturität ihrer Sicherheitsprozesse effizient und visuell attraktiv auszuwerten. Dank den Erkenntnissen der Studie und dem Lerneffekt des Maturitäts­ modells können Organisationen der internationalen Zusammen­ arbeit ihre Prozesse und Praxis im Sicherheitsbereich verbessern.

www.cinfo.ch/duty-of-care 15


Stellenportal

cinfoPoste 2018 : Wer suchte wen? 2018 publizierte das Portal cinfoPoste fast 1900 Stellenangebote in der internationalen Zusammenarbeit. Wer waren die Inserenten? Welches die gesuchten Profile? Und die Arbeitsorte? Diese Daten, die von einem Jahr zum andern leicht variieren, können auch für die Suche nach Berufsmöglichkeiten im Jahr 2019 nützlich sein. Stellenangebote nach Fachbereich 16%

Wirtschaft & Finanzen

Geistes- & Sozialwissensch. 6%

Bildung & Training

3%

Andere Branchen

6%

HR & Administration

Naturwissensch.

13%

13%

Leadership & Management

Gesundheit & Medizin

Land- & Forstwirtschaft

Medien & Kommunikation 4%

5%

6%

3%

7%

12%

Recht

3%

Sozialarbeit 2%

Technik & IT

Logistik

1%

Bauwesen

In der internationalen Zusammenarbeit werden unterschiedliche und vielfältige berufliche Profile gesucht. Das Jahr 2018 machte da keine Ausnahme. Einige Branchen stechen dennoch heraus: Wirtschaft und Finanz, Geistes- und Sozialwissenschaften,­ ­Leadership und Management.

… nach Funktion Praktikumsangebote Junior-Stellen Stellen für «Fachpersonen»

16

10 % 7 % 69 %

Stellen für «Fachpersonen» mit Freiwilligenstatus

7 %

Möglichkeiten für Konsulentinnen und Konsulenten

2 %

Leitungsfunktionen

6 %

Wer ein Praktikum oder eine Juniorstelle suchte, fand auf cinfoPoste regelmässig Angebote. Die Mehrheit der Stelleninserate richtete sich jedoch an Personen mit einer gewissen beruflichen ­Erfahrung in der internationalen Zusammenarbeit oder einer anderen Branche.


Stellenangebote nach Region

Schweiz Europa

29%

8%

Nordamerika

Afrika

8%

21%

Zentralamerika & Karibik

Südamerika

NordAfrika & Mittl. Osten

8%

7%

4%

Zentralasien

2%

Asien

13%

Die Stellenangebote auf cinfoPoste befanden sich in allen Regionen der Welt, die meisten in der Schweiz und in Afrika. Im ersten Fall handelte es sich im Wesentlichen um Stellen am Sitz der Organisationen, im zweiten um solche im Feld.

… nach Arbeitgeber NGOs

64 %

Multilaterale Organisationen

26 %

Staatliche Akteure

8 %

Bildungs- und Forschungsinstitutionen

1 %

Private Akteure

1 %

Mit fast zwei Dritteln aller Anzeigen blieben die NGOs die aktivsten Anbieter auf cinfoPoste. Auf dem Portal fanden Stellensuchende auch zahlreiche Angebote bei UN-Organisationen, internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) und beim Bund. Die privaten Akteure, die in der Branche zunehmend an Bedeutung gewinnen, waren auf cinfoPoste noch nicht sehr aktiv.

www.cinfo.ch/cinfoposte 17


UN Youth Volunteers und Junior Professional Officers

Nachwuchsprogramme: Welche Profile sind gesucht? 2019 wird cinfo eine weitere Serie von UN Youth Volunteers-Stellen publizieren (August – September), ebenso (über das ganze Jahr verteilt) Stellen für das Junior Professional Officers-Programm. An wen richten sich diese Möglichkeiten? «Alle gegenwärtig im Rahmen der beiden Programme angestellten Nachwuchskräfte haben etwas gemeinsam: das starke Interesse, für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) hin zu arbeiten, insbesondere in den multilateralen Organisationen», sagt Natal Donnaloia, Berater Personalmarketing und Rekrutierung bei cinfo. «Das gilt namentlich für die JPOs. Eines unserer ­wichtigsten ­Auswahlkriterien ist die Motivation der Personen für eine lang­ fristige Laufbahn bei den Vereinten Nationen oder bei inter­ nationalen Finanzinstitutionen, bei der sie also die meiste Zeit im Ausland sein werden.»

Wir evaluieren auch die ­menschliche, ­soziale und inter­ kulturelle ­Eignung Neben dem Interesse für die multilaterale Welt gibt es natürliche weitere generelle Anforderungen bezüglich Nationalität, Ausbil­ dungsniveau, Alter und Erfahrungen (s. Infobox). Doch damit hat es sich dann auch. «Die Organisationen suchen für ihre Anstellungen sehr vielfältige Profile» erläutert Nora Landheer von cinfo. «­Wichtig ist, dass die Fachkräfte in ihrem Spezialgebiet herausragend sind. Neben technischen Kompetenzen evaluieren wir auch die

Junior Professional Officers (JPO) Sie haben mindestens 3 Jahre Berufserfahrung und streben eine Laufbahn bei der UNO oder in einer internationalen Finanzinstitution (IFI) an? Das Schweizer Programm JPO, das vom Eidgenössischen Departement für ­auswärtige ­Angelegenheiten (EDA) und vom Eidgenössischen ­Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) finanziert wird, steht Schweizerinnen oder Schweizern bis 33 Jahren offen. Es ist eines der besten Sprungbretter, um in multilateralen Organisationen Fuss zu fassen. Die ­Anstellungsdauer variiert zwischen 2 und 3 Jahren.

www.cinfo.ch/jpo

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UN Youth Volunteers (UNYV) Sie haben den Master in der Tasche und suchen eine erste Erfahrung im Feld mit einer UN-Organisation? Das Schweizer Programm UNYV, das vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanziert wird und Schweizerinnen oder Schweizern bis 28 Jahren offensteht, bietet Ihnen die Möglichkeit, dieses berufliche Projekt ein Jahr lang zu verwirklichen.

www.cinfo.ch/unyv

Berufsethik sowie die menschliche, soziale und interkulturelle Eignung.» Diese «Soft skills» spielen letztlich eine grosse Rolle in der internationalen Zusammenarbeit, wo die Fachkräfte täglich mit unterschiedlichen und vielfältigen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern zusammenarbeiten. Kommen wir kurz auf die aktuell tätigen UNYVs und JPOs zurück. Schon ihre Stellenbezeichnungen zeigen die Vielfalt der Speziali­ sierungen: Child Protection Officer, Supply Chain Officer, ­Associate Human Rights Officer, ­Monitoring and ­Evaluation Analyst, ­Associate Expert in Political ­Affairs, G ­ enetic Resources Officer, Specialist in Investment ­Management, Crime Prevention and Criminal Justice Officer, Specialist in Macroeconomics and Fiscal Management, Urban Development Specialist usw. Damit sind die meisten universitären Richtungen vertreten: jede und jeder hat also die Chance, UNYV oder JPO zu werden. Wichtig ist laut Natal Donnaloia, stets auf dem Laufenden zu sein: «Die meisten Stellen werden nur während einigen Wochen publiziert. Es lohnt sich, regelmässig auf cinfo.ch zu gehen, cinfo auf LinkedIn und Facebook zu folgen und den Job-Alarm sowie den Newsletter zu abonnieren.»

Die ­Organisationen ­suchen für ihre ­Anstellungen vielfältige ­Spezialisierungen


«Viele Personen bewerben sich nicht, weil sie davon ausgehen, dass es sowieso zu viele Bewerbungen geben wird und sie damit keine Chance haben. Das stimmt aber nicht.» Denn diese vom Bund gesponserten Angebote stehen nur Schweizer Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Ohne internationale Konkurrenz sind die Chancen um ein vielfaches besser. Bei einigen Spezialisierungen, wo die Konkurrenz in der Privatwirtschaft gross ist (beispielsweise Wirtschaft und Finanz), muss man manchmal geradezu nach der Nadel im Heuhaufen suchen, um die richtige «Perle» zu finden.

Wichtig ist es, stets über neue Möglich­ keiten auf dem ­Laufenden zu sein

Die Rolle von cinfo Die beiden Nachwuchsprogramme fördern – Stellenangebote publizieren und verbreiten – Gespräche durchführen – ­Bewerberinnen und Bewerber vorselektionieren und dem EDA sowie der multilateralen Organisation empfehlen – die ausgewählten Personen vorbereiten – Laufbahnberatung anbieten und die Betreuung während der Anstellung gewährleisten: Das ist, grosso modo, die Rolle von cinfo.

2018 haben wir alle diese Tätigkeiten erfolgreich durch­ geführt. Dasselbe haben wir auch 2019 im Sinn.

JPO: häufig gestellte Fragen Schauen Sie unsere Kurzfilme an – sie geben humorvoll Antwort auf Ihre Fragen.

Ich habe Berufserfahrung und möchte für eine multilaterale Organisation arbeiten. Wieso sollte ich mich für eine Junior Stelle (JPO) bewerben?

Garantiert eine JPO Stelle eine langjährige Laufbahn in multilateralen Organisationen?

Ich möchte Arbeitserfahrung im Ausland sammeln, danach aber mein Leben in der Schweiz aufbauen. Sind JPO Stellen das Richtige für mich?

Gegen wie viele Kandidatinnen und Kandidaten trete ich an, wenn ich mich für eine JPO Stelle bewerbe?

Kann ich mich auf verschiedene JPO Stellen gleichzeitig bewerben?

Wer ist mein Arbeitgeber als JPO? Der Bund oder die multilaterale Organisation, für die ich arbeite?

www.cinfo.ch/jpo-faq 19


Unsere Partner und Mitglieder

Kooperationspartner beim Bund ▪ Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, E ­ idgenössisches Departement für auswärtige ­Angelegenheiten EDA ▪ Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ­Staatssekretariat für Wirtschaft SECO ▪ Abteilung Menschliche Sicherheit AMS, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA ▪ Abteilung Globale Institutionen DEZA ▪ Direktion für Ressourcen EDA

Mitglieder Netzwerk cinfo Das Netzwerk zählt 34 Mitgliedsorganisationen, davon 22 IZA-Organisationen und 12 Aus- und Weiterbildungsinstitutionen. Durch die ­Mitgliedschaft erhalten die Organisationen Zugang zu den Communities of Practice und profitieren von ermässigten Preisen für ausgewählte Dienstleistungen.

IZA-Organisationen

Aus- und Weiterbildungsinstitutionen

www.cinfo.ch/de/netzwerk-cinfo 20


Team cinfo

cinfo diversifiziert sich Ende 2018 setzte sich das cinfo-Team aus 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen (15,8 ETP). Im Laufe des Jahres durften wir neue Gesichter begrüssen: Irenka Krone-Germann Leiterin Netzwerke, Wissens­ management und Kommunikation

Nina Prochazka Leiterin Netzwerke, Wissens­ management und Kommunikation

«Personen und innovative Ideen ­miteinander vernetzen, um die ­internationale Zusammenarbeit zu stärken.»

«Bei meiner Arbeit mit cinfo gefällt mir, dass ich mit unterschiedlichen Personen und Arbeitsgruppen zusammenarbeiten und produktive Partnerschaften auf die Beine stellen kann.»

Loraine Ding Verantwortliche Wissensmanagement

Saskia Zaugg Team Assistentin HR Marketing & Rekrutierung

«Wissen erwerben, teilen, erhalten und gewinnbringend einsetzen – das ist die Aufgabe, für die ich mich bei cinfo einsetze, Tag für Tag.»

«Die abwechslungsreiche Aufgabe ist spannend und motiviert mich. Kundenkontakt zu haben und ­KandidatInnen und mein Team im ­Rekrutierungsprozess zu ­unterstützen macht mir Spass und liegt mir am Herzen.»

Milena Cuzzucoli Graduate Trainee

Larissa Seemann Graduate Trainee

«Einen Partner in Asien anrufen, ­unseren Korrespondenten in Washington kontaktieren: Diese Vielfalt von beruflichen ­Beziehungen fasziniert mich.»

«Ein ambitioniertes Team, ein begeistertes Netzwerk und eine gemeinsame Passion: die ­internationale Zusammenarbeit.»

Xavier Froidevaux Praktikant «Mir gefällt die Vielseitigkeit meiner Arbeit bei cinfo und die Möglichkeit, in zwei Geschäftsfeldern tätig zu sein.»

www.cinfo.ch/team 21


Jahresrechnung

Bilanz per 31.12.2018

AKTIVEN

2018

2017

Umlaufvermögen

1'606'952.60

1'290'546.92

Flüssige Mittel

1'439'919.70

1'161'851.82

41'738.00

47'055.00

CHF

Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

119'275.40

51'445.75

Übrige kurzfristige Forderungen

576.50

23'524.00

Aktive Rechnungsabgrenzungen

5'443.00

6'670.35

45'875.00

26'646.00

Anlagevermögen Sachanlagen Büromobilien und Geräte

18'275.00

5'870.00

Umbau

13'850.00

20'775.00

13'750.00

1.00

1'652'827.60

1'317'192.92

2018

2017

Kurzfristiges Fremdkapital

971'742.27

701'593.24

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Immaterielle Anlagen Informatik TOTAL AKTIVEN

PASSIVEN

180'888.76

96'692.20

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

50'482.20

48'163.27

Verbindlichkeiten DEZA / SECO / AMS

635'440.17

441'465.47

Passive Rechnungsabgrenzungen

104'931.14

115'272.30

Eigenkapital

681'085.33

615'599.68

Stiftungskapital

202'000.00

202'000.00

68'269.61

80'854.77

410'815.72

332'744.91

1'652'827.60

1'317'192.92

Freier Fonds: Erarbeitetes Freies Kapital Freier Fonds: Reservefonds cinfo TOTAL PASSIVEN

Bemerkung zur Jahresrechnung 2018 Die Jahresrechnung wurde von der Revisionsgesellschaft BDO AG nach dem Schweizer Standard zur Ordentlichen ­Revision, unter Berücksichtigung von Swiss GAAP FER 21, revidiert.

22

CHF


Betriebsrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018

BETRIEBSERTRAG

CHF

2018

2017

2'460'569.30

2'416'607.76

Ertrag aus Lieferungen und Leistungen Beiträge DEZA Erträge aus Dienstleistungen LV DEZA

195'518.25

126'977.68

Aufwand MWST DEZA

– 19'626.90

– 18'658.62

Punktuelle Aufträge

330'928.85

198'822.54

301.12

3'383.16

Diverse Einnahmen Ertragsminderungen

– 1'107.66

– 873.27

Mitgliederbeiträge

43'551.71

46'114.22

3'010'134.67

2'772'373.47

2018

2017

Direkter Projektaufwand

2'227'647.46

1'974'639.31

Personalaufwand

1'675'054.62

1'867'910.66

Miete / Unterhalt

47'905.45

16'994.90

Abschreibungen

23'150.15

12'425.00

Übriger betrieblicher Aufwand

481'537.24

77'308.75

Administrativer Aufwand

707'384.87

768'917.12

Personalaufwand

395'559.57

514'354.17

Miete / Unterhalt

157'255.45

143'538.50

Abschreibungen

5'233.45

6'167.10

149'336.40

104'857.35

2'935'032.33

2'743'556.43

75'102.34

28'817.04

9'592.79

5'184.05

120.65

6'687.85

Finanzaufwand

– 9'713.44

– 1'503.80

Betriebsergebnis nach Finanzerfolg

65'509.55

34'001.09

Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital

65'509.55

34'001.09

Zuweisungen / Verwendungen

– 65'509.55

– 34'001.09

Zuweisung Reservefonds cinfo

– 78'118.61

– 37'569.87

TOTAL BETRIEBSERTRAG

BETRIEBSAUFWAND

Übriger betrieblicher Aufwand TOTAL BETRIEBSAUFWAND Betriebsergebnis Finanzergebnis Finanzertrag

Entnahme aus Reservefonds cinfo Entnahme / Zuweisung Freies Kapital JAHRESERGEBNIS

CHF

23.90

23.90

12'585.16

3'544.88

0.00

0.00

23


cinfo – spezialisierter Dienstleister und Netzwerk­plattform für die Akteure und Fachleute des Arbeitsmarkts IZA sowie für Personen, die darin tätig sein wollen.

Zentrum für Information, Beratung und Bildung für Berufe in der internationalen Zusammenarbeit Zentralstrasse 115 2503 Biel, Schweiz +41 32 365 80 02 info@cinfo.ch | www.cinfo.ch


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