30 jahre buch am platz winterthur

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30 Jahre Buchhandlung Atropa Genossenschaft Buch am Platz

30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

Eine Kleinbuchhandlung im Wandel der Zeit

1983—2013

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Zwischen E-Book und InternetBuchhandel?


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

Mit der Gründung der Buchhandlung Atropa Genossenschaft vor 30 Jahren konnte auf dem Platz Winterthur eine Nische besetzt werden, die bis dahin nicht abgedeckt war. Wie üblich in einer solchen Situation, begann alles mit einem Feuerwerk an Aktivitäten und Anlässen, gespiesen vom Elan und der Dynamik einer Generation im Aufbruch. Dieser Enthusiasmus für die neue Buchhandlung hielt sich erstaunlich lange, bis die Schwerkraft des Alltäglichen Einzug hielt. Im Laufe der Zeit änderte sich das Umfeld und auch die Buchhandlung. Anfang 1991, in einer Phase der Expansion, fand der Umzug von der Spitalgasse 11 an den Kirchplatz 2 statt. Die Buchhandlung hatte sich etabliert, wurde zum festen Bestandteil des Kleingewerbes der Stadt. Kurz nach der Jahrtausendwende war ein gewisser Höhepunkt erreicht, in dem vieles möglich wurde, was vorher noch als Wunschtraum galt. Doch diese Periode sollte nur von kurzer Dauer sein. Die finanziellen Schwierigkeiten begannen sich ab Mitte des vergangenen Jahrzehnts zu häufen, bedingt durch eine Explosion von Möglichkeiten und Mitteln, seine Freizeit zu gestalten. Das Buch hatte seine dominante Position als Medium der Freizeitgestaltung eingebüsst. Seither steht es in Konkurrenz zu Spielkonsolen, Wochenendtrips nach London für ein Taschengeld, dem Heimkino und Partys rund um die Uhr. Jegliche Art von Konsum, zu jeder Zeit an beliebigem Ort, ist möglich geworden. Daneben scheint das Buch verstaubt, antiquiert zu sein. Mit dem Aufkommen des E-Books, der Dematerialisierung des Buches, hat auch dieses Medium eine neue materielle Form gefunden. Es steht die These im Raum, dass in naher Zukunft 25% der Bücher E-Books sein werden.1 Die Buchhandlung in ihrer bisherigen Form ist damit in Frage gestellt, ganz besonders Kleinbuchhandlungen, herausgefordert durch den Internet-Buchhandel und einen Buchmarkt ohne Preisbindung. Im Herbst 2009 haben wir den Neustart gewagt mit dem neuen Namen «Buch am Platz» und einem neuen Team. Geblieben sind die Form der Genossenschaft und das Buch in Papierform. Dieses wird nicht verschwinden, genauso wenig wie Naturfasern nicht vollständig durch Kunstfasern ersetzt wurden. Das Büchergestell der Zukunft wird mehr als nur bedrucktes Papier zwischen zwei Buchdeckeln enthalten. Für unsere Buchhandlung heisst das, dass es nicht mehr reichen wird, Bücher in ihrer traditionellen Form zu verkaufen. Das zukünftige Geschäftsmodell wird berücksichtigen müssen, dass das Buch verschiedene materielle Formen annehmen wird und dass ein Nebeneinander dieser verschiedenen Erscheinungsformen zur Selbstverständlichkeit werden wird. Die Anfangsphase wird geprägt sein durch eine «cohabitation difficile». Als Genossenschaft haben wir eine Gesellschaftsform, die auch diesen Paradigmawechsel erlaubt.

Winterthur, 4. Oktober 2013, Markus RIEDER, Präsident Genossenschaft Buch am Platz

1983 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Cornelia Koller Danièle Lenzin Anita Meier Ernst Zimmermann

1984 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Cornelia Koller Danièle Lenzin Anita Meier Ernst Zimmermann

1985 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Cornelia Koller Anita Meier Barbara Müller Ernst Zimmermann

1986 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Françoise Gremaud Cornelia Koller Barbara Müller Ernst Zimmermann

Ladenkollektiv: Danièle Lenzin Anita Meier Ernst Zimmermann

Ladenkollektiv: Ernst Gander Vertretung Danièle Lenzin Anita Meier Ernst Zimmermann

Ladenkollektiv: Danièle Lenzin Anita Meier Barbara Müller Ernst Zimmermann

Ladenkollektiv: Ernst Gander Anita Meier Barbara Müller Ernst Zimmermann

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

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1 Regula Freuler, Jetzt fliegen einem die Bücher nur noch so zu, NZZ am Sonntag, 29.09.2013.


Eine Kleinbuchhandlung im Wandel der Zeit


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

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Gründerzeit — 1983 — eine Stadt im Aufbruch 2 Clara MÜLLER 3 Am 5. Mai 1983, Maimarkttag in Winterthur, wurde an der Spitalgasse 11 die Genossenschafts-Buchhandlung Atropa eröffnet. Atropa bella donna, die Tollkirsche, stand für den Namen Pate. Das Nachtschattengewächs ist in kleinen Dosen ein Heilmittel, in mittleren eine Droge und in noch grösserer Konzentration ein Gift.4 Der vielschichtige Name verrät auch schon die Absicht der InitiantInnen: Ebenso wie das in der Pflanze enthaltene Atropin pupillenerweiternd wirkt, sollte die neue Buchhandlung der Winterthurer Bevölkerung die Augen, Ohren, Herzen, Münder und nicht zuletzt das Portemonnaie öffnen.5 Was bis anhin in den Regalen der lokalen Buchhandlungen an Gesellschaftskritischem, Unbequemem, vielleicht auch an Ausgefallenem fehlte, würde hier angeboten werden.6 Die Idee für die Atropa wurde in einer Wohngemeinschaft in der Theaterstrasse geboren. Dahinter stand eine kleine Gruppe von engagierten, der «linken Szene» nahestehenden jungen Leuten, die den angestammten Buchhandlungen nicht nur mit dem Sortiment, sondern auch mit der Geschäftsform etwas entgegensetzen wollten. So stellten sie mit grossem Enthusiasmus und viel Einsatz eine Genossenschaft auf die Beine. Die 1970er/80er waren Boomjahre für Genossenschaftsgründungen. In verschiedenen Schweizer Städten entstanden Handwerkskollektive, genossenschaftlich organisierte Buchhandlungen (z.B. das Bücher-Fass in Schaffhausen oder der Lindwurm in Fribourg) und auch Beizen (z.B. der «Widder» in Winterthur oder das «Kreuz» in Solothurn). In Winterthur hatte von 1925 bis 1975 im Erdgeschoss des Restaurants «Zur Sonne» an der Marktgasse bereits eine Genossenschaftsbuchhandlung existiert.7 Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, diese Tradition fortzuführen. Ursprünglich war geplant, die Buchhandlung allein durch Genossenschaftsanteile zu finanzieren. Doch da die budgetierten 50 000 — 60 000 Franken auf diese Weise nicht aufgetrieben werden konnten, wurden schliesslich zusätzliche Darlehen aufgenommen.8 Im Frühjahr 1983 wurde die Atropa von rund hundert GenossenschafterInnen getragen. Organisiert ist die Genossenschaft folgendermassen: Die Generalversammlung wählt eine Verwaltung von mindestens fünf Mitgliedern, wovon mindestens zwei im sogenannten «Ladenkollektiv» in der Buchhandlung arbeiten.9 Aufgabe der Verwaltung ist es, das Kollektiv zu unterstützen, unter anderem bei der Werbung, dem Planen von Veranstaltungen oder der Buchhaltung.

1987 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Françoise Gremaud Cornelia Koller Anita Meier Barbara Müller Marlys Spreyermann Ernst Zimmermann

1988 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Françoise Gremaud Cornelia Koller Sonja Kreis Eva Kurmann Marlys Spreyermann Ernst Zimmermann

1989 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Françoise Gremaud Evelyn Huber Cornelia Koller Matthias Tobler Marianne Weiss Ernst Zimmermann

1990 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Evelyn Huber Cornelia Koller Karin Steinbeck Matthias Tobler Marianne Weiss Ernst Zimmermann

Ladenkollektiv: Ernst Gander Barbara Müller Marlys Spreyermann

Ladenkollektiv: Sonja Kreis Eva Kurmann Marlys Spreyermann

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Matthias Tobler Marianne Weiss

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Matthias Tobler Marianne Weiss

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

Revision: Jules Hunsperger Myrtha Lanz

Revision: Myrtha Lanz

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2 Sämtliche in der Folge verwendeten Unterlagen stammen aus dem Firmenarchiv der Atropa/Buch am Platz. 3 Geschichtsstudentin an der Universität Zürich im 8. Semester 4 Interview mit Anita Meier in der Kanti-Schülerzeitung «Murmel». 5 Buchzeitung der Atropa, 1988. 6 Buchhandlung und Treffpunkt. In Winterthur wurde neue Buchhandlung eröffnet, Winterthurer Stadtanzeiger, 11.5.1983.

7 Sonne, Restaurant an der Marktgasse. Winterthur-Glossar. <http://www.winterthur-glossar. ch/app/default/pub/fw.action/ wine.article?ce_id=24&ce_name=Building> [Stand: 9.10.2013]. 8 Rundschreiben an die GewerkschafterInnen, 25.1.1983. 9 Statuten, 11.3.1983, 2. Version mit zusätzlichem Artikel 14 c) laut GV-Beschluss vom 22.2.1983.


Laut Statuten soll die Atropa dem Zweck der Verbreitung gesellschaftskritischer Literatur dienen.10 Dies blieb aber nicht das einzige Ziel. Die in demokratischer Selbstverwaltung geführte Buchhandlung sollte auch zu einem öffentlichen Treffpunkt werden, wo regelmässig Ausstellungen sowie Autoren- und Autorinnenlesungen stattfinden sollten.11 Dazu passt, dass an der Bilderwand im Laden der Atropa zugleich mit der eigenen Geschäftseröffnung auch die Vernissage von Urs E. Merkis Ausstellung «Experimentelle Fotografie» gefeiert wurde.12 Die Genossenschafts-Buchhandlung wollte nicht als Konkurrenz zu den alteingesessenen Buchläden verstanden werden, sondern vielmehr als Alternative. Sie bot Bücher an, die in normalen Buchhandlungen zu kurz kamen oder gar nicht vorhanden waren. Das Sortiment umfasste Belletristik aus aller Welt ebenso wie Literatur zur Frauen- und Männerbewegung, Politik, Ökologie, Philosophie, Psychologie, Kunst, Science Fiction und Zeitschriften. Doch die Bezeichnung «alternativ» galt nicht nur für das Angebot, sondern auch für die Arbeitsweise: kein Chef, keine Chefin, sondern Gleichberechtigung im Kollektiv.13

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10 Statuten, 11.3.1983, 2. Version mit zusätzlichem Artikel 14 c) laut GV-Beschluss vom 22.2.1983. 11 Neue Buchhandlung in der Altstadt, Landbote, 5.5.1983 12 Buchzeitung der Atropa, 1988.

13 Interview mit Anita Meier in der Kanti-Schülerzeitung «Murmel».

Aufbau Wachstum und Professionalisierung Die «alternative» Arbeitsphilosophie schien zu stimmen, denn das Atropa-Team legte gleich so richtig los. Schon in der Eröffnungswoche organisierte es vier Lesungen mit jeweils zwei AutorInnen.14 Nachdem diese beim Publikum grossen Anklang gefunden hatten, setzten sich die OrganisatorInnen das ehrgeizige Ziel, monatlich eine Lesung auf die Beine zu stellen.15 Zwei Jahre lang konnten sie wirklich fast jeden Monat zu einer Veranstaltung einladen. Dann nahm die Kadenz etwas ab, doch immer noch fanden regelmässig Lesungen und Filmvorführungen statt – teilweise mit musikalischer oder kulinarischer Umrahmung. Eingebunden in die Winterthurer Musikfestwochen und die städtische Frauen- und Politszene wurden viele Projekte in Verbindung mit dem Restaurant «Widder» aufgenommen. Die Veranstaltungen waren in den seltensten Fällen kostendeckend, gehörten aber zum Selbstverständnis der Buchhandlung dazu. Und laut den positiven Pressestimmen zum zweijährigen Jubiläum zahlte sich das Engagement auch aus: Eine unternehmungslustige, einsatzfreudige Genossenschaft, die man nach zweijähriger Tätigkeit guten Gewissens als kulturelle Bereicherung Winterthurs bezeichnen darf. 16 Durch die Lesungen entstanden zu einigen SchriftstellerInnen langjährige Beziehungen. Günter Franzen, Gunter Gerlach, Veronika Greising, Elisabeth Joris, Tim Krohn, Helen Meier, Nicole Müller, Isolde Schaad, Esther Spinner, Galsan Tschinag, Heidi Witzig und Yusuf Yesilöz waren alle mehr als einmal in der Atropa zu Gast. Manchmal waren die AutorInnen den Atropa-Leuten persönlich bekannt, manchmal wurden sie von der Verlagsvertretung empfohlen, oder man fragte bei ihnen an, weil sie inhaltlich interessierten. Letzteres galt zum Beispiel für Niklaus Meienberg, dessen Lesung zusätzlich den Vorteil hatte, ein grosses Publikum anzulocken und damit die entstandenen Kosten wieder einzuspielen.17

14 Buchzeitung der Atropa, 1988. 15 Einladung zur Lesung von Maja Beutler am 22.6.1983.

16 Buchhandlungen Gemeinden, Züri-Tip, 23.11.1984, S. 15.

17 Protokoll Verwaltungssitzung, 4.12.1987.


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

Das Engagement des Atropa-Teams zeigte sich auch im Verfassen monatlicher Buchtips und ab und zu sogar einer Atropa-Zeitung. In der Buchhandlung wurde von Anfang an sehr professionell gearbeitet. Unter den Gründungsmitgliedern waren schliesslich drei BuchhändlerInnen und ein Bibliothekar. Kleinere Anpassungen gab es beispielsweise bei der Aufgabenzuteilung der Verwaltung: Mehrmals wurde die Forderung laut, die Verwaltung könnte noch aktiver sein und mehr mithelfen.18 Die prekäre finanzielle Lage in der Anfangsphase forderte ebenfalls Innovationen. An den Verwaltungssitzungen wurde hin- und herüberlegt, wie man die Atropa weiterherum bekannt machen könnte. Die Werbung wurde intensiviert und der Aufwand lohnte sich. Die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit wuchs, die Kundschaft nahm zu. Doch der enorme Werbeetat verschlang auch gleich wieder einen Grossteil der dadurch neu dazugewonnen Einnahmen. Erst nachdem dieses Problem erkannt und noch weitere Anpassungen, unter anderem beim Einkauf, vorgenommen worden waren, ging es mit der Bilanz der Atropa stetig aufwärts.

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Abgang Gründergeneration verabschiedet sich Über die Jahre kam es wiederholt zu einzelnen Wechseln im Ladenkollektiv. Der Lohn lag in den Anfangszeiten weit unter dem branchenüblichen Minimum, seinen Lebensunterhalt nur davon zu bestreiten war praktisch unmöglich. Zudem hatten die jungen GenossenschafterInnen nie geplant, ihr ganzes Leben in der Atropa zu verbringen, sondern sie wollten auch in anderen Bereichen Erfahrungen sammeln und Neues dazulernen. 1987 verabschiedete sich das letzte Gründungsmitglied aus der Buchhandlung, blieb aber – wie schon andere vor ihm – der Verwaltung weiterhin erhalten. Weil im Verlauf des Jahres das gesamte Kollektiv die Atropa verliess und ersetzt werden musste, gestaltete sich die Suche nach geeigneten NachfolgerInnen besonders schwierig. Schliesslich konnte sich die Verwaltung für drei geeignete Bewerberinnen entscheiden. Dass damit zum ersten Mal ein reines Frauenkollektiv die Buchhandlung übernahm, hat sich rein zufällig ergeben. In diese Zeit des Aufbruchs fiel auch das fünfjährige Jubiläum, das wiederum in der Presse Erwähnung fand: Manchmal lockt sie mit Musik, monatlich mit Literaturtips und regelmässig mit Lesungen. Erstaunlicherweise ist es die kleinste der Winterthurer Buchhandlungen, die ganz klar am meisten dafür tut, dass sie nicht nur Papier verkauft, sondern Bücher. […] Auch im Buchsortiment beschränkt sich die

1991 Verwaltungsmitglieder: Ernst Gander Evelyn Huber Brigitte Stauffer Karin Steinbeck Matthias Tobler Marianne Weiss Ladenkollektiv: Evelyn Huber Matthias Tobler Brigitte Stauffer Vertretung Marianne Weiss Revision: Myrtha Lanz Ernst Zimmermann

1992 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Daniel Scherf Brigitte Stauffer Karin Steinbeck Matthias Tobler

1993 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Daniel Scherf Brigitte Stauffer Karin Steinbeck Matthias Tobler

1994 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Daniel Scherf Brigitte Stauffer Karin Steinbeck Matthias Tobler

Ladenkollektiv: Brigitte Stauffer Evelyn Huber Matthias Tobler

Ladenkollektiv: Brigitte Stauffer Evelyn Huber Matthias Tobler

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Vertretung Brigitte Stauffer Matthias Tobler

Revision: Myrtha Lanz Ernst Zimmermann

Revision: Myrtha Lanz Ernst Zimmermann

Revision: Ernst Zimmermann

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18 Protokoll Verwaltungssitzung, 19.3.1987.


Atropa, nicht ganz, aber möglichst kompromisslos auf ihre angestammten Gebiete: Die Frauenliteratur, Politik, (Aussenseiter-)Zeitschriften und die anspruchsvolle, engagierte Belletristik. Damit macht sie ihren Umsatz und hier ist sie auch stark in der Beratung. Dazu hat sie im Laden ein Sofa stehen, denn so eine Beratung wird gelegentlich auch ein persönliches Gespräch und dauert manchmal so seine Zeit. Nicht dienen, sondern den Kunden gleichgestellt, so haben sie sich die Arbeit auch vorgestellt: Marlys Spreyermann, Eva Kurmann und Sonja Krebs, die seit Januar die Atropa führen. Sie ist eines der letzten Kollektive, das seit der Gründerzeit überlebt hat und seit fünf Jahren in ihrem Ecklein die Idee eines selbstverwalteten Zentrums für den Kuchen Winterthurs durchzieht. […] Dass diese Buchhandlung viel leistet, ist jetzt auch schon fast offiziell, hat die Stadtbibliothek ihre anfängliche Zurückhaltung bei den überlebenswichtigen Ankäufen aufgegeben.19

Die Atropa konnte sich also trotz aller Schwierigkeiten immer noch behaupten. Der Kundenstamm wuchs, ebenso der Bücherbestand und mit ihm die Platznot. Langsam aber sicher stellte sich die Frage nach einem grösseren Ladenlokal.

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19 Erich Solenthaler, Die Atropa Bella Donna, Zeitungsartikel, 1988.

Expansion Standortwechsel In der Folge hielten die Atropa-Mitglieder die Augen und Ohren nach Alternativen offen. Zunächst sah es so aus, als ob die alten Ladenräumlichkeiten erweitert werden könnten, doch wegen der hohen Kosten und der schlechten Passantenlage – an der Spitalgasse gab es fast keine Laufkundschaft – wurden diese Pläne bald wieder fallen gelassen. Dann wurde der Atropa das Ausstellungs- und Verkaufslokal der Schreinereigenossenschaft «Tropfe» am Kirchplatz in Aussicht gestellt. Obwohl die definitive Zusage erst Ende 1990 kam, schmiedete das Kollektiv schon vorher eifrig Pläne für den Umzug. Dies war mit ein Grund, dass in der Atropa zu jener Zeit weniger Anlässe stattfanden als in früheren Jahren. Die Hoffnung, dass am neuen «Platz an der Sonne» mehr Leben und Betrieb im Laden herrschen würden, sollte sich erfüllen. Es machte dem Kollektiv viel Spass an dieser schönen Lage in der Altstadt zu arbeiten, wo Bäume und Menschen – statt wie vormals Beton – zu sehen waren. «So merken auch manche, die uns noch nicht kennen, dass die Atropa einiges bieten will und zu bieten hat; Achtung Stufe statt Schwellenangst oder Voreingenommenheit.»20 Das Sortiment wurde im Laufe der Zeit ein wenig angepasst. Kunst und politische Themen wie Marxismus und Kommunismus waren nicht mehr so gefragt. Dafür wurden vermehrt Bücher über Garten, Kochen und Wandern angeboten. Die Belletristikabteilung war ebenfalls grösser geworden. Hartnäckigen Gerüchten zufolge galt die Atropa als Frauenbuchhandlung, doch die Buchhändlerinnen wehrten sich dagegen: «Zwar haben wir eine grosse Abteilung mit Frauenbüchern und -romanen, das Schwergewicht aber liegt woanders». Auch eine kleine Männerabteilung und eine grosse Auswahl an Kinderbüchern seien vorhanden. Die Kundschaft sei deswegen auch völlig gemischt. «Es kommen nicht nur Grüne und SPler».21

20 Jahresbericht des Ladenkollektivs 1991.

21 Atropa: dem Zeitgeist angepasst, Stadtblatt, 3.7.2003, S. 11.


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

In den 1990er Jahren begann sich die Atropa immer stärker zu vernetzen: 1992 trat sie der Interessengemeinschaft engagierter Buchhandlungen (IGEB) bei, einem lockeren Zusammenschluss meist kleiner und linker Buchhandlungen aus der ganzen Deutschschweiz. Über diese Plattform entstand beispielsweise die Zusammenarbeit mit den Buchhandlungen Comedia/St. Gallen und Pinkus/Zürich für eine Veranstaltungsreihe über Rassismus, (Neo-) Faschismus und Antisemitismus. Im Spätherbst desselben Jahres erwarb die Atropa ihre Mitgliedschaft bei der Genossenschaft Schweizer Buchzentrum (BZ), um dadurch von diversen verbesserten Konditionen profitieren zu können.22 Selbständig organisierte Lesungen waren seltener geworden, einerseits aus Platzmangel – das neue Ladenlokal fasste kein sehr grosses Publikum – andererseits aus finanziellen Überlegungen. Dafür war die Atropa vermehrt mit Büchertischen an Veranstaltungen anderer OrganisatorInnen präsent, unter anderem bei:

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22 Jahresbericht des Ladenkollektivs 1993/94.

Lesungen mit Peter Bichsel, Tsitsi Dangaremba, Franz Hohler, Yvonne-Denise Köchlin, Milena Moser, Dragica Rajcic, Peter Weber und Urs Richle, Manuel Vargas, Markus Werner, Peter Zeindler Ausstellung des Nottelefons «Kein sicherer Ort», Palästina-Ausstellung von Marc Rudin, Vortragsreihe im «Zentrum am Buck», Kindertheater «Wunschpunsch», Veranstaltungen über Sri Lanka mit Erich Schmid, «Kriminalität in Schweizer Städten» mit Manuel Eisner Film und Vortrag organisiert von der Helvetas, Frauenfest in der Sidi, coming-out-Fest des WISCH, GSoA-Fest, Frauenforum im Technikum Winterthur, etc.23 Diese vielzähligen Aktivitäten führten zu einer vermehrten Resonanz auch in überregionalen Zeitungen wie der NZZ oder dem Tages-Anzeiger. Die Atropa war endgültig im Schweizer Kulturbetrieb integriert.

1995 Verwaltungsmitglieder: Matthias Tobler Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Daniel Kauz Karin Sommer

1996 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Daniel Kauz Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Tobias Wegenast

1997 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Tobias Wegenast

1998 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Tobias Wegenast

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Daniel Kauz Esther Müller Vertretung Brigitte Stauffer

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Daniel Kauz Brigitte Stauffer

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Revision: Ernst Zimmermann

Revision: Ernst Zimmermann

Revision: Markus Rieder Matthias Tobler

Revision: Ernst Zimmermann

23 Jahresbericht des Ladenkollektivs 1993/94.



30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

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Namenswechsel Abschied und Neuanfang Kaum war es soweit, tauchten schon wieder die ersten Wölkchen am Horizont auf: Seit der Jahrtausendwende fiel die Bilanz in den Endabrechnungen mehrheitlich negativ aus. Trotz einem Rekordumsatz 2001 zeigten sich in der Bücherbranche immer mehr alarmierende Anzeichen. Es gab weniger Verkäufe, vor allem Bibliotheken und andere GrosskundInnen tendierten zunehmend zur Zentralisierung des Bestellwesens und zu Bezügen via Internethandel, auch im billigeren Ausland. Des Weiteren führte die Aufhebung der Buchpreisbindung im Jahr 2007 zu einem Preiskampf, bei dem kleine Buchhandlungen wie die Atropa nicht mehr mithalten konnten. Und so stand die Verwaltung zum ersten Mal ernsthaft vor der Frage: Wie weiter mit der Atropa? 24 Es machte sich ein gewisser Pessimismus breit. Das Ladenkollektiv befürchtete einen massiven Rückgang der überlebenswichtigen Bestellungen von Bibliotheken und Schulen. Zudem kam die Vermutung auf, dass bei jungen Menschen persönliche Beratung nicht mehr gefragt sein könnte. Wiederholt wurden Stimmen laut, das Grundkonzept der Atropa aus den 1980er Jahren – genossenschaftlich organisierte Kleinbuchhandlung – sei vermutlich überholt und nicht mehr überlebensfähig. Wäre es nicht besser, das Geschäft zu schliessen, solange die Finanzen noch stimmten? Auf der Suche nach Alternativen wurde hin- und herüberlegt, doch schlussendlich fehlten praktikable Ideen.25 Das damalige Kollektiv war schon Jahre bzw. über ein Jahrzehnt mit an Bord, und inzwischen war für Alle der Zeitpunkt gekommen, zu neuen Ufern aufzubrechen. So ergab es sich, dass das Kollektiv gemeinsam Abschied feierte. Um dennoch nicht zur Radikal-Massnahme «Schliessung» greifen zu müssen, suchte die Verwaltung eine neue Geschäftsleitung – mit Erfolg. Der Neubeginn der Buchhandlung im Jahr 2009 wurde sogar mit einer Namensänderung unterstrichen: Aus der Buchhandlung Atropa Genossenschaft wurde die Buch am Platz Genossenschaft.

1999 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Tobias Wegenast

2000 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Urs Truniger

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Revision: Markus Rieder Matthias Tobler

Revision: Markus Rieder

2001 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Karin Sommer Brigitte Stauffer Matthias Tobler Urs Truniger Tobias Wegenast Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Revision: Markus Rieder

2002 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Urs Truniger Tobias Wegenast Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Revision: Markus Rieder

24 Protokolle GV, 2004-2007.

25 Protokoll GV, 5.5.2008.


Entwicklungsgeschichte in Zahlen Umsatz, Lohnsumme und Sozialleistungen Der Umsatz der Atropa nahm in den ersten drei Geschäftsjahren ziemlich rasch zu, stagnierte dann aber für etwa fünf Jahre. Nach dieser Phase stieg er wieder leicht an und erreichte 1995 einen ersten Peak. Daraufhin brach der Umsatz erneut ein wenig ein, um in der Folge rasant zu wachsen und 2001 den Höhepunkt von fast 500 000 Franken zu erreichen. Seit dieser Zeit pendelt er sich bei ungefähr 400 000 Franken ein. Die Rekordumsätze von 2001 und 2002 sind vor allem zwei GrosskundInnen zu verdanken, welche die Atropa 1999 an Land ziehen konnte. Als in den Folgejahren die Bestellungen verschiedener Bibliotheken, vor allem aber jene einer Grosskundin massiv zurückgingen, schrumpfte der Umsatz wieder. Eine parallele Entwicklung ist bei den Lohnsummen zu beobachten. Von knapp über 30 000 Franken zu Beginn stiegen die Löhne allmählich auf bis zu 70 000 Franken und erreichten nach einem kurzen Einbruch schliesslich das Rekordhoch von knapp 85 000 Franken im Jahr 2002. Seither sind die Löhne tendenziell leicht im Sinken begriffen, scheinen sich jetzt allerdings bei wiederum ca. 70 000 Franken einzuspielen. Die stetig ansteigende Lohnkurve ab 1992 korreliert mit der zunehmenden Auszahlung von Gratifikationen und dem 13. Monatslohn in den Folgejahren, während der Lohneinbruch von 2003 auf einen Umsatzrückgang mangels Bestellungen einer Grosskundin zurückzuführen ist. Die Sozialleistungen haben seit der Gründung der Atropa am meisten Veränderungen erfahren. In den ersten Jahren des Bestehens verzichtete das Kollektiv auf sämtliche Ausgaben in diesem Sektor, der Umsatz und auch die Löhne waren zu niedrig. Einzig ein geschäftsinterner Krankheitsfond mit einer Rücklage von 100 Franken pro Monat wurde unterhalten. Mit der Zeit stellte sich aber heraus, dass der Zustand ohne Versicherung ungenügend ist. Deshalb wurde 1989 eine Krankenversicherung abgeschlossen, die Krankengeld ab dem 30. Tag ausbezahlte. Zusätzlich wurden im hauseigenen Fond neu 150 Franken monatlich abgelegt. Im Jahr 1995 kam es nochmals zu einer erheblichen Steigerung der Vorsorgegelder: Neben deutlich höheren AHV- und Krankenversicherungsbeiträgen zahlte die Atropa neu auch Pensionskassengelder ein. Insgesamt haben sich die Sozialleistungen im Laufe der Jahre enorm verbessert.


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

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Perspektiven Welches Umfeld um zu bestehen? Genossenschaft – ist das überhaupt noch ein zeitgemässes Geschäftsmodell? Wo liegen die Vorteile dieser Gesellschaftsform im heutigen Umfeld? Im Fall der Atropa/Buch am Platz liegt ein erster Vorteil auf der Hand: Der Wechsel der Geschäftsführung ist relativ unkompliziert, weil die InteressentInnen kein Geld mitbringen müssen, um das Geschäft übernehmen zu können. Die Suche nach einer Nachfolge gestaltet sich viel einfacher, da es unter diesen Umständen mehr BewerbungskandidatInnen gibt. Des Weiteren ist es nicht oberstes Ziel einer Genossenschaft, möglichst profitorientiert zu arbeiten. Auch wenn ein Gewinn in der Endabrechnung wichtig ist, um damit Rückstellungen für künftige Anschaffungen, den Krankheitsfond etc. bilden zu können, bleibt in kritischen Situationen mehr Spielraum, bis die Notbremse gezogen werden muss. Wer weiss, vielleicht hätte die Atropa/Buch am Platz in einer anderen Form als jener der Genossenschaft gar nicht so lange überlebt. Und das wäre wirklich ein Verlust gewesen! Der heutige Geschäftsführer Tobias Tanner ist fest überzeugt – und die GenossenschafterInnen würden ihm sicherlich Recht geben –, dass es auch im Zeitalter der digitalen Medien noch Buchhandlungen wie die Buch am Platz braucht. «Es gibt nach wie vor Menschen, die neugierig sind, gerne durch die Stadt flanieren, in einen Buchladen gehen, Bücher in die Hand nehmen und schauen möchten, was es da so gibt.» Eine wichtige Rahmenbedingung, damit die Buchhandlung auch weiterhin bestehen kann, ist der tiefe Mietzins des Ladenlokals. Mit einer weiteren Voraussetzung für das Fortbestehen, den regelmässigen Bestellungen von GrosskundInnen wie zum Beispiel Bibliotheken, steht es momentan leider nicht zum Besten. Im Frühjahr 2013 gab der Winterthurer Stadtrat im Rahmen des Sparpakets «Effort 14+» massive Einsparungen beim Bibliothekskredit bekannt. Anstatt wie bisher den jährlichen Kredit in der Höhe von 900 000 Franken auf sämtliche städtischen Buchhandlungen aufzuteilen, soll dieser international ausgeschrieben und an die billigste Anbieterin vergeben werden. Gegen eine solche Konkurrenz haben kleine Buchhandlungen wie die Buch am Platz keine Chance. Deshalb reagierten die Winterthurer Kleinbuchhandlungen im Juli mit einer Petition an den Stadtrat, die noch hängig ist. Falls die Petition abgelehnt werden sollte, sieht die Lage allerdings düster aus. Doch bis der Entscheid fällt, dauert es noch eine Weile. Und bis dahin hat das 30-Jahr-Jubiläum ganz klar erste Priorität! 26

2003 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Urs Truniger Tobias Wegenast

2004 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Urs Truniger Tobias Wegenast

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer

Revision: Matthias Tobler

Revision: Matthias Tobler

2005 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Sulamith Steinmann Urs Truniger Tobias Wegenast Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Brigitte Stauffer Sulamith Steinmann Revision: Matthias Tobler

2006 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Sulamith Steinmann Urs Truniger Tobias Wegenast Ladenkollektiv: Evelyn Huber Esther Müller Sulamith Steinmann Revision: Matthias Tobler

26 Petition an den Stadtrat von Winterthur. Gegen die Einsparungen beim Bibliothekskredit (Sparpaket Effort 14+).


Lesungen


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz Jahr 1983

1984

1985

Datum 09.05.1983

Anlass Eröffnungswoche

Motto Schweizer in Afrika Neger in der Schweiz

10.05.1983

Eröffnungswoche

Neue Wahr-nehmungen

11.05.1983

Eröffnungswoche

Bilderwelten und Geschichten

13.05.1983

Eröffnungswoche

Weiterschreiben

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AutorIn / MusikerIn Toni Stadler

Buch / Film Ziege frisst Hyäne Die Kälte des Äquators Sehschule Unerwartet grün De Luftibus im Wulcheschloss Science-Fiction-Trickfilm: Planète sauvage Die Spinnerin Mondwechsel Die Wortfalle Heilpflanzen-Therapie Kammerstille Grenzbegehung. Im Randgewebe der politischen Strukturen Komm ins Schiff Normal Gaunerweib und Flammenzauberblick

27.09.1984 27.11.1984 08.12.1984

René Regenass Otto Marchi Jürg Schubiger Martin Spühler Topor Esther Spinner Veronika Herzig Maja Beutler Martin Konradis Franziska Greising Gret Haller Gertrud Leutenegger André Grab Gisela Widmer Ursula Eggli Christoph Bauer Hansjörg Schneider Werner Wiedenmeier, Texte / Dani Schaffner, Schlagzeug Max Dübendorfer, Piano/ Heiri Baumgartner, Saxophon Regula Knellessen, Texte / Peter Allemann, Piano Heinzpeter Studer, Texte / Monica Uhl, Texte René Bardet, Texte & Percussion Barbara Schirmer, Hackbrett & Irene Gooding, Piano Edy R. Bosshard, Synthesizer & Piano Erich Solenthaler, Fotografie Christoph Geiser Buchi Emecheta Isolde Schaad

22.02.1985 13.06.1985

Beat Brechbühl Hanna Johansen

22.06.1983 09.07.1983 18.09.1983 24.10.1983 17.11.1983 13.12.1983 10.01.1984 17.02.1984 25.03.1984 21.06.1984 25.08.1984

Traum Sprach Bilder

Von Feen, Freaks und Frauen Literatur-Zmorge Poesiefest zum Auftakt der Winterthurer Musikfestwochen

Ein poetisch-literarischmusikalisch-fotografischkulinarisches Spektakel

2007 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Patrizia Morf Esther Müller Sulamith Steinmann Urs Truniger Tobias Wegenast

2008 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Patrizia Morf Esther Müller Sulamith Steinmann Urs Truniger Tobias Wegenast

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Patrizia Morf Vertretung Esther Müller Sulamith Steinmann

Ladenkollektiv: Evelyn Huber Patrizia Morf Vertretung Esther Müller Sulamith Steinmann

Revision: Matthias Tobler

Revision: Matthias Tobler

Europäisches Totenbuch Wüstenwind

Wüstenfahrt Knowhow am Kilimandscharo. Verkehrsformen und Stammesverhalten von Schweizern in Ostafrika Die Glasfrau und andere merkwürdige Geschichten

2009 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Nina Oechsli Markus Rieder Sulamith Steinmann Urs Truniger Dorothée von Walzel Tobias Wegenast

2010 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Nina Oechsli Markus Rieder Sulamith Steinmann Tobias Tanner Urs Truniger Dorothée von Walzel

Ladenkollektiv: Nina Oechsli Dorothée von Walzel

Ladenkollektiv: Nina Oechsli Franziska Sonderer Vertretung Tobias Tanner Dorothée von Walzel

Revision: Matthias Tobler

Revision: Matthias Tobler


17.08.1985

1986

1987

29.10.1985 15.11.1985 Ende Juni 26.10.1986 12.12.1986 16.01.1987 21.04.1987 13.06.1987

1988

Literatur- und Musikfest

Frauengeschichte(n) - Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz Harry Rowohlt liest Flann O'Brien Literatur- und Musikfest

28.02.1988 23.03.1988

22.04.1988 18.06.1988

5 Jahre Atropa

Vom Schaffen, vom Lieben und vom Kinderkriegen

21.08.1988 14.09.1988

1990

Lesungen: Veronika Herzig, Helen Meier, Günter Franzen Konzert: Daniel Thomas, Viola / Hannes Truninger, French-Horn / Daniel Volkart, Stimme Christoph Schaub Niklaus Meienberg Hanna Rutishauser Jürg Amann Manfred Züfle Hermann Burger Elisabeth Joris & Doris Huber Franziska Greising Musik: Defjek Trio, Jiddische Lieder, Tough Talk Klaus Schaffhauser Marcel Konrad

20.01.1989

Chris Paul Lea Morrien Urs Engler, Illustrationen / Theo Hurter Iris Galey Agathe Keller Matéo Maximoff Jan Morgenthaler

29.01.1989 17.02.1989 09.03.1989 18.11.1989 15.01.1990

Esther Spinner Marc Rufer Sonja Rüttner-Cova Isolde Schaad Georg K. Glaser

07.12.1988

1989

Lesungen: André Kaminski, Esther Spinner, Günter Franzen Musik: Barbara Schirmer, Irene Gooding & Daniel Thomas, Felix Bruppacher, Daniel Volkart Eveline Hasler Gunter Gerlach Emil Zopfi Gunter Gerlach Martin Hamburger Heidi Witzig, Elisabeth Joris

14.12.1988 13.01.1989

01.07.1990 1991

02.03.1991

1992

22.05.1992 08.12.1992

Ibicaba - Das Paradies in den Köpfen Das Katzenkreuz Die Wand der Sila Tazzans Tod Meinen Sie mich?

Film: Wendel Die Welt als Wille und Wahn Stadtzeiten Stadtzeiten Stadtzeiten Der Schuss auf die Kanzel Frauengeschichte(n)

Film: Killer aus Florida In meinem Rücken hängt das Vatertier — vor meinen Füssen liegt das Muttertier Selbstverteidigung Bantu Die Namen der Liebe Ich weinte nicht als Vater starb (Gedichte) Wer weiss denn schon was didiwadidi ist (Jugendbuch) Verdammt zu leben, Zigeunerroman Der Mann mit der Hand im Auge. Die Lebensgeschichte von Karl Geiser Starrsinn — Eine Dorfgeschichte Irrsinn Psychiatrie Der Matriarch. Die gespaltene Liebe des Mannes KüsschenTschüss Geheimnis und Gewalt. Ein Bericht / Jenseits der Grenzen. Betrachtungen eines Querkopfs

Szenische Skizzen zu Pier Paolo Pasolini Wiedereröffnung am Kirchplatz

Situation der Frauen im arabischen Kulturraum

Stefan Ineichen

Das verzauberte Schwein

Cornelia Kazis Nicole Müller Nawal el Saadawi

Dem Schweigen ein Ende Denn das ist das Schreckliche an der Liebe


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz 1993

30.03.1993 25.03.1993

Veranstaltungreihe «Gegen Rassismus, Antisemitismus, (Neo)Faschismus» in Zusammenarbeit mit den Buchhandlungen Comedia, St. Gallen und Pinkus, Zürich

24.04.1993

Rassismus, Antisemitismus und Klassenunterdrückung in feministischer Theorie und Praxis Die ökologische Modernisierung des Faschismus

17.06.1993

1994

Welcher Widerstand gegen welche Verhältnisse?

13.05.1993 18.06.1994

11 Jahre Atropa

18.08.1994

Sommerbar

Amateur-Kurzfilme lokaler Filmschaffender

1996

19.09.1995 14.12.1995 25.01.1996

Filmabend Filmabend zusammen mit Martin Koradi. Begleitend Plakatausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, Bücher zum Thema

Jutta Ditfurth Yvonne-Denise Köchli Salim Alafenisch Musik: Taurin Jonas Räber Ivan Engler

Kurzfilme von jungen FilmemacherInnen Dreiteiliger Filmzyklus zum Thema «Widerstand im Dritten Reich»

08.02.1996 Literatur Openair & Brunch in Zusammenarbeit mit dem Ökozentrum Winterthur und Pro Töss

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung «Naturlandschaft Linsental»

Jürgen Klein

Helen Meier Assia Djebar

24.09.1996

Eine Frau kommt zu früh. Das Leben der Iris von Roten Geschichten aus der Negev-Wüste Zeichentrickfilm: Hoffen auf bessere Zeiten Film: Quecksilber Film: Geschichten aller Tage Friedrich Glauser: Das erzählerische Werk Mehr am 15. September

Vom Flugblatt zum Attentatsversuch

01.02.1996

25.08.1996

Aderlass

Ika Hügel und Dagmar Schulz

Andrea, Jacqueline und Susanne Bernd Echte & Manfred Papst Nicole Müller

13.12.1994 1995

Martin Läubli Autonome l.u.p.u.s. Gruppe

Montage von historischem Bildund Tonmaterial aus den Jahren 1912–1942 über die französische Besetzung des Maghreb

Klassenkampf und braune Helden Gott und die Nazis Zivilcourage Die Hoffnungen der DemokratInnen Aufstand der Offiziere Das Ende Der Wald (J. Galsworthy)

Le blanc de l'Algérie La Zerda ou les chants de l'oubli

2011 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Markus Rieder Sulamith Steinmann Tobias Tanner Urs Truniger Dorothée von Walzel

2012 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Markus Rieder Vero Stehlik Sulamith Steinmann Tobias Tanner Dorothée von Walzel

2013 Verwaltungsmitglieder: Evelyn Huber Esther Müller Markus Rieder Vero Stehlik Sulamith Steinmann Tobias Tanner Dorothée von Walzel

Ladenkollektiv: Tobias Tanner Dorothée von Walzel

Ladenkollektiv: Tobias Tanner Dorothée von Walzel

Ladenkollektiv: Tobias Tanner Dorothée von Walzel

Revision: Matthias Tobler

Revision: Matthias Tobler

Revision: Matthias Tobler

17


13.12.1996 1997

1998

Lese- & Trinkfest

10 Leute lesen aus ihren eigenen bisher unveröffentlichten Texten

12.01.1997 17.01.1997 30.04.1997 22.10.1997 26.03.1998

02.06.1998 09.06.1998 11.09.1998

Diavortrag

Atropa-Aktionsnacht im Kraftfeld Winterthur

Vietnam Vietnam - Land der Drachen Tombola, Attraktionen und Meer

02.11.1998 1999

2000

2001

2003

13.03.1999 17.04.1999 26.05.1999 24.03.2000 26.03.2000 29.09.2000 13.10.2000 25.02.2001 30.05.2001 01.03.2001 05.06.2003 06.06.2003

2004

18.03.2004 24.10.2004

2005

10.05.2005 Nov 05

2007 2008 2009

2011

2012 2013

30.03.2007 15.04.2007 04.09.2008 03.09.2009 24.10.2009

20 Jahre Atropa 20 Jahre Atropa

Livehörspiel

Hans Hutter Haydar Isik Galsan Tschinag & Amelie Schenk Suzan Samanci Yusuf Yesilöz Musik: Mura Dogan, Traditionelle kurdische Musik Annemarie Walder Kaufmann & Josef Kaufmann Isabelle My Hanh Derungs Musik: The Golden Boys, DJ Mike, DJ Figur 19 Erika Mezger & Eva-Regina Weller Liselotte Breyer Urs Augstburger mit Monika Schärer & Thomas Stuckenschmidt Galsan Tschinag Yusuf Yesilöz Tim Krohn Mehmet Karatas Tim Krohn Heidi Witzig Heidi Witzig Yusuf Yesilöz Yusuf Yesilöz Michael Schacht als Philip Maloney & Autor Roger Graf Yusuf Yesilöz Werner van Gent & Paul L. Walser Boni Koller

Spanien im Herzen Verloren in Deutschland Im Land der zornigen Winde

Was ist passiert? Heiteres Rätselraten

Yusuf Yesilöz Susanna Schwager Yusuf Yesilöz Roman Graf Lorenz Langenegger

Lied aus der Ferne Fleisch und Blut. Das Leben des Metzgers Hans Meister Gegen die Flut Herr Blanc Hier im Regen

Jens Petersen Frank Kauffmann & Daniel Hildebrand

Die Haushälterin

Matthias Zschokke Christian Uetz Frank Kauffmann Michel Brunner Franz Hohler

Lieber Nils Nur du, und nur ich Der Waschbär feiert Geburtstag Baumriesen Gleis 4

Die Hêlîn roch nach Baumharz Reise in die Abenddämmerung

Rosa vom See. Eine Geschichte um Schuld und Schuldgefühle. Für Kinder ab 5 Jahren Hirnblüten Chrom Der Wolf und die Hündin u.a. Steppenrutenpflanze. Eine kurdische Kindheit Quatemberkinder Der Fremde — Yabanci. Gedichte Deutsch—Türkisch Irinas Buch der leichtfertigen Liebe Polenta und Paradeplatz Frauengeschichte(n) Der Gast im Ofenrohr

Der Imam und die Eselin Zimt in der Suppe. Überraschendes Griechenland

Eigene Literatursendung live im Radio Stadtfilter

Einweihungsfeier

13.08.2011

Die lange Nacht der kurzen Geschichten Unveröffentlichte Mundartgeschichten begleitet mit Mundharmonika

29.10.2011

Zürich liest

29.09.2012 27.10.2012 26.10.2013

Zürich liest Zürich liest

Kinderbuchvernissage Buch am Platz

Wir danken für die finanzielle Unterstützung bei der Realisierung dieser Jubiläumsbroschüre. Ursula Bernhard Cassinelli-Vogel-Stiftung jabergdesign.info

Impressum Redaktion: Clara Müller und Markus Rieder Design: Christian Jaberg, Solothurn Druck: Druckzentrum ETH Hönggerberg, Zürich


30 Jahre Atropa — Genossenschaft — Buch am Platz

19


Auf Wiedersehen in der Buchhandlung Buch am Platz.


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