fontana3zeitung Ausgabe 13 Mai 2007
I Offen sein für die Öffnung 6 I «Ich freue mich, dass ich noch da bin» 9 I Arbeiten für einen guten Zweck 10 10 Jahre Bildungs- und Kulturhaus I 2
Foto: Yvonne Bollhalder
Fon ta na Z ei t u ng
eI Offen sein für die Öffnung Editorial
Rolf Zi m m er m a n n
Hoppla. Die Fontana Zeitung sieht anders aus als gewohnt. Hat das einen Grund? War die bisherige Gestaltung nicht gut genug? Natürlich war sie gut genug. Aber sie passt sich wie die anderen Drucksachen der Genossenschaft einem Konzept an. Das Motto des Konzeptes heisst: «Offen sein für die Öffnung». Am 20. Januar 2006 trafen wir uns zum ersten Mal. Wir, das sind René, der Geschäftsführer von Fontana Passugg, Robert, der Kommunikationsfachmann aus Zürich, und ich, Rolf, der Präsident der Genossenschaft. Wir diskutierten im Auftrag des Vorstandes die Frage, was zu tun sei, damit mehr Gäste im wunderschönen Haus Fontana einkehren und übernachten. Damit meinten wir auch Gäste, die nicht notwendigerweise das Bildungsangebot nutzen, auf die wir aber wegen der besseren betrieblichen Auslastung angewiesen sind. Die Antwort hatten wir schnell erarbeitet: «Sprecht die potenziellen Gäste so an, dass sie verstehen, dass sie gemeint sind und nicht jemand anders». Was heisst das in Bezug auf die Kommunikation von Fontana Passugg?
Foto: Archiv Fontana Passugg
Zielgruppen ansprechen
Schreckgespenst Öffnung?
Würden Sie, sagen wir mal, wenn Sie Lust hätten, Tischtennis zu spielen, in ein Hallenbad gehen? Vermutlich nein, wenn Sie nicht wüssten, dass ein gut eingerichteter PingPong-Raum für ein Spielchen zur Verfügung stünde. Sie würden am Hallenbad vorbeispazieren. So geht es auch Fontana Passugg, wenn es sich als attraktiver Seminarort oder reizvolle Familienpension verkaufen will. Das Bildungshaus ist das Resultat des selbstbewussten und beharrlichen Engagements von Gehörlosen, Schwerhörigen, Ertaubten und Hörenden, die ein hundertjähriges, renovationsbedürftiges Haus in ein kleines Paradies verwandelt haben. Doch was nützt das Paradies, wenn keiner weiss, dass es existiert und wo es sich befindet? Nun, so übertrieben darf man es nicht formulieren. In der Welt der Gehörlosen und Hörbehinderten ist Fontana Passugg fest verankert und geniesst einen sehr guten Ruf. Man darf aber die Augen vor Tatsachen nicht verschliessen. Das Haus Fontana mit seinen Zimmern voller Charme, mit seiner tollen Infrastruktur für Seminare, Feiern und Veranstaltungen und mit seiner erholsamen Umgebung wird zu wenig genutzt. Zu wenig von den Gehörlosen, Schwerhörigen und Ertaubten, zu wenig von CI-Trägern, zu wenig von Hörenden.
Hörende?! Einige Gehörlose mögen beim Gedanken der Öffnung zusammenzucken. «Das ist unsere Welt, unser Ort des Rückzugs, den lassen wir uns nicht wegnehmen.» Niemand nimmt jemandem etwas weg. Fontana Passugg will, soll und wird weiterhin ein Treffpunkt und ein Bildungs- und Kulturhaus für Gehörlose und Menschen mit einer Hörbehinderung bleiben. Fontana Passugg will aber – bildlich gesprochen – keine Mauern um sich bauen. Es will Brücken schlagen zwischen Hörkulturen. Deshalb sind auch Hörende willkommen, die das Bildungs- oder Erholungsangebot in Passugg nutzen wollen. Wer jetzt den Kopf schüttelt und sagt, dies sei blauäugig, wird sich den betriebswirtschaftlichen Argumenten stellen müssen. Die Fakten lauten: Das renovierte Schmuckstück zwischen Chur und Tschiertschen ist ein Bildungshaus mit Pension. Fontana Passugg überlebt, wenn die Pension floriert. Die Pension floriert, wenn Gäste kommen.
Fon ta na Z ei t u ng
I
.
Pension Seminare
I
Bildung und Kultur für Gehörlose, Schwerhörige. Ertaubte, CI-Träger und Hörende
I
Genossenschaft
Der neue Auftritt von Fontana Passugg: alle werden angesprochen.
Neuer Auftritt Dem Konzept der Öffnung folgen jetzt konkrete Massnahmen. Schritt für Schritt werden die Drucksachen der Genossenschaft und des Hauses Fontana (Pension/ Seminarhaus) überarbeitet. Renoviert werden auch der Internetauftritt, das Briefpapier und die Couverts. Jedem das Seine. Mit dem Jahresbericht sprechen wir Genossenschafter und potentielle Spender und Spenderinnen an. Das Bildungsprogramm richtet sich nach wie vor in erster Linie an Gehörlose und Hörbehinderte. Das Zielpublikum des Hausprospektes sind Veranstalter, die eigene Seminare durchführen wollen, Gruppen, Familien und Erholung suchende Einzelpersonen. «Wir kennen keine Barrieren. Erst recht keine Sprachbarrieren». Diese Sätze findet man im neuen Prospekt ‹Haus Fontana›. Sie machen deutlich, was der Vorstand der Genossenschaft am 24. März 2006 beschlossen hat: ein Werk der Gehörlosen, Schwerhörigen und Ertaubten zu öffnen, damit es weiterlebt!
Eines nach dem andern wird überarbeitet: — Leitbild/Kurzporträt — Prospekt Pension und Seminare — Bildungsprogramm — Fontana Zeitung — Jahresbericht der Genossenschaft — Briefschaften — Internetauftritt
Meret und Selina Lötscher, Chur sind für die neuen Titelbilder der Publikationen kostenlos Modelle gestanden. Yvonne Bollhalder, Fotografin in Chur und Christian Jaberg, Grafiker in Solothurn haben für die Umsetzung des Auftritts zu einem stark vergünstigten Tarif gearbeitet.
Fon ta na Z ei t u ng
bI
Betriebsbericht
HAUS Fontana Passugg F e l i x u n d A n n e m a r i e Ur e ch
Seit unserer letzten Fontana Zeitung lief in Fontana Passugg sehr viel. Es ist geprägt von der Neuausrichtung zu einem professionelleren Betrieb. Folgende Aufgaben wurden in Angriff genommen: Erneuerung der Büroorganisation mit einer vernetzten Arbeitsweise mit neuen Computersystemen Reorganisation der Adressenverwaltung Optimierung der Betriebsabläufe und Anschaffung dazu notwendiger Einrichtungen Aufbau eines neuen Reservations- und Kassensystems Optimale Betreuung der Gäste Erhöhung der Gästezahlen und Ausbau der Gastronomie Öffnung des Betriebes für Einzelgäste
Diese Aufgaben erforderten einen ausserordentlichen Zeitaufwand und sind noch nicht abgeschlossen. Neue Computer-Arbeitsplätze mit einer für alle Mitarbeiter zugänglichen Datei haben sich bewährt. Sie werden auch kompatibel mit dem zukünftigen neuen Kassensystem sein. Die Erfahrungen im Betriebsablauf werden in das neue Reservations- und Kassensystem einfliessen. Wir hoffen, dass somit der grosse administrative Aufwand reduziert werden kann. Der Nachholbedarf ist aber noch gross. In die Reorganisation fliesst die grosse, wertvolle administrative Erfahrung von René DeThomas hinein. Er leistete hier einen immensen Einsatz. Fotos: Yvonne Bollhalder
Fon ta na Z ei t u ng
Belegung Eine Erhöhung der Gästezahlen konnte trotz einiger Absagen von Kursen erreicht werden. Das Jahrestotal von 3935 Übernachtungen (2005: 3602 Übernachtungen) konnte vor allem erreicht werden, weil wir in den Alpenblick und das Haus Hof Brugg deutsche und polnische Handwerker einquartieren konnten. Mit der Übernachtungszahl 3935 kommen wir auf eine durchschnittliche Belegung von 30 Prozent, also 2,5 Prozent mehr als im Jahr 2005.
Gastronomie Das erfreulichste bei der Gastronomie war die positive Reaktion der Gäste. Das Essen von unserem Koch Werner Zgraggen kam sehr gut an. In der Gastronomie konnten mit familiären Festen und Jahrgängertreffen einige Anlässe durchgeführt werden. Es ist auch zum ersten Mal ein Brunch durchgeführt worden. Für eine gezielte Werbung zu einem Ausbau der Gastronomie bestehen noch Unsicherheiten, vor allem wenn Belegungen hier sind und die Terrasse bei schlechtem oder kaltem Wetter nicht benützt werden kann. Ein Ausbau der Gastronomie zu einem regelmässigen, bekannten Angebot erfordert Wettersicherheit und ein grösseres RaumFoto: Archiv Fontana Passugg
angebot, das mit einem SpeisesaalAnbau auf der Terrasse gut verwirklicht werden könnte.
Unsere Gäste Zum ersten Mal konnte die Belegung im Dezember und vor allem im Januar stark gesteigert werden. Vor allem bei deutschen Gruppen ist unser Haus für Skiferien beliebt. Während 8 Tagen war über Sylvester/Neujahr das Haus Fontana und der Alpenblick ganz voll. Sehr geschätzt war, wenn die Gruppe das Haus ganz allein für sich hatte. Auch bei Familienfesten wird der Freiraum für Kinder sehr geschätzt. Firmen (z.B. Von Roll, Zürich) und Institutionen schätzen die ruhige Atmosphäre für ihre Workshops, Sitzungen und Tagungen. Auch unsere hörbehinderten Gäste fühlen sich wohl im Haus, das für sie eingerichtet wurde. Während dem Skiweltcup in Lenzerheide weilte eine Gruppe hier und genoss die Ruhe neben dem dortigen Trubel. Die Plenarversammlung des Kantonalen Seelsorgerates des Kantons Graubünden hat hier mit Bischof Amédeé Grab über die Zukunft der Kirche diskutiert. Der Schweizerische Gehörlosenbund koordinierte mit allen gehörlosen und hörenden Erwachsenenbildnern aus der Deutschschweiz die Arbeit für hörbehinderte Erwachsene. Die FachstellenleiterInnen und GebärdensprachdolmetscherInnen fanden hier die Ruhe für intensive Diskussionen. Unser Haus kann auch vieles beitragen für zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen.
Neue Einrichtungen Mit dem Ziel, Betriebsabläufe und Arbeitssicherheit zu optimieren und die Beherbergungsqualität zu erhöhen, wurden im Haus verschiedene Anschaffungen und Umstellungen durchgeführt. Der Empfangsbereich wurde übersichtlicher. Das Betriebsleiterpaar ist über einen Vibrationsmelder leichter erreichbar. Duschen und WC sind mit einem automatischen Türschliesser und Duftspender ausgerüstet. Stühle lassen sich jetzt auf einem fahrbaren Gestell leichter verschieben und versorgen. Die Firma V-Zug lieferte zu stark ermässigten Preisen eine neue Waschmaschine und Tumbler, fertig montiert. Jetzt ist ein schnelleres Waschen möglich. Die alten Geräte kamen
in das Haus Hof Brugg. Der Keller erhielt neue Gestelle. Es ist übersichtlicher geworden und hat mehr Platz gegeben.
Heizung Lange war im Winter die Heizungsfunktion nicht in Ordnung. Leider mussten Gäste mit kühlen Zimmern und kaltem Wasser rechnen. Die Auswechslung von zwei Ventilen hat nach langer Zeit endlich dem Haus wieder ein angenehmes Heizklima beschert. Auch Techniker wissen nicht alles auf Anhieb.
Wasserschaden Im 2. Stock des Hauses Fontana tröpfelte Wasser von der Decke via elektrische (!) Leitung hinunter. Auch hier suchte man lange nach der Ursache bis im Alpenblick in der unteren Teeküche auch ein Wasserschaden aufgetreten ist. Dort waren die undichten Fugen bei der Badewanne im oberen Stock die Ursache. Erst dann kam man im Fontana auch auf die Idee der undichten Fugen im oberen Duschraum. Alle Fugen in den Nasszellen wurden daraufhin erneuert. Die Versicherung übernahm die Kosten der Schäden.
Danke Das Personal zeigte grossen Einsatz. Alle sind immer noch da und möchten Fontana Passugg in eine bessere Zukunft führen. Die meisten Gruppen, welche hier waren, möchten wiederkommen. Allen Genossenschaftern danken wir für die bisherige Unterstützung und reserviert auch einmal einen Tag hier für einen Anlass, ein Fest oder kommt einfach zu einem Zvieri. Wir alle würden uns sehr freuen und heissen alle herzlich willkommen.
L ast-Minute-Angebot: P F I NGSTEN Aufgrund einer Annullation einer Gruppe haben wir das Haus über Pfingsten frei. Herrliche Ausgangslage für Biker und Motorradfahrer. Preisreduktion von 5 % auf ZFund HP-Preise. Wir freuen uns natürlich auch auf Einzelgäste.
Fon ta na Z ei t u ng
ÂŤIch freue mich, dass ich noch da binÂť V i v i a n e S chw i z e r
Fotos: Viviane schweizer
Fon ta na Z ei t u ng
Rosie Bühler strahlt. Zum hundertsten Geburtstag bekam sie Glückwünsche in Hülle und Fülle. Auch vom Bildungshaus Fontana Passugg, wo die Jubilarin schon mehrmals Ferien verbrachte, trafen Gratulationen ein. «Gott grüezi all ihr liebe Gescht, mir fyred hüt e bsunders Fäscht, eusi Ursula dörf achtzgi wärde, en grosse Tag uf öisrer Ärde...»: Diese vier Zeilen sind nur der Anfang des langen Gedichts, das Rosie Bühler vor knapp anderthalb Jahren ihrer Nichte Ursula zum 80. Geburtstag widmete. Kaum zu glauben, dass die Verse-Schmiedin selber noch viel älter ist: Am 14. Februar 2007 feierte sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Annie Roner-Bühler in Adliswil den hundertsten Geburtstag.
Passugg in bester Erinnerung Rosie Bühler schwärmt auch nach dem Jubiläum noch vom spektakulären Fest, wo sie sogar mit dem Stadtpräsidenten getanzt habe. Davon berichtet sie voller Elan der kleinen Delegation vom Bildungshaus Fontana in Passugg, die dem Geburtstagskind kürzlich ihre Glückwünsche überbrachten: Bildungsbeauftragte Gisela Riegert und Vorstandsmitglied Rosmarie Zuberbühler liessen es sich nicht nehmen, Rosie Bühler persönlich Blumen zu bringen und für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Bereits mehrmals war Rosie Bühler, die im Alter schwerhörig wurde, in Passugg zu Gast. Mit Freude erinnert sie sich an die Ferienwoche und an das Gedächtnistraining, das von Audioagogin Agnes Isenschmid geleitet wurde. Die Wochen blieben ihr auch als geselliger Anlass in Erinnerung. «In Passugg ist alles wunderbar», lobt sie. Sie schwärmt vom guten Essen, der schönen Gegend und der liebevollen Betreuung im Haus. Dann sagt sie mit ernster Miene, dass ihr Gehör nicht mehr ganz in Ordnung sei. «Im Alter geht alles etwas mühsamer», konstatiert sie. Trotzdem liege der Hörapparat meistens in der Schublade. Dafür rede sie etwas lauter und lerne ja auch in den Kursen in Passugg, mit der durchaus verkraftbaren Behinderung umzugehen.
Ein munteres Original Nachdem die Hundertjährige den Gästen den Tee serviert hat, beginnt sie zu erzählen: Etwa von den neun Kindern in ihrer Herkunftsfamilie, vom Vater, der das Brot der Fa-
Rosie Bühler, 100jährig, war schon oft im Bildungshaus Fontana Passugg zu Gast. Sie freut sich über die Gratulation zum Geburtstag: Gisela Riegert, Bildungsbeauftragte, und Rosemarie Zuberbühler, Vorstandsmitglied, überbrachten ihr die Glückwünsche der Genossenschaft.
milie als Schumacher verdient und von der Mutter, die an Krebs starb, als die Zwillinge erst 16jährig waren. Mit ihrer Zwillingsschwester hatte die ein Leben lang ledig gebliebene Rosie Bühler zeitweise Auseinandersetzungen. Aber das habe sich nun gelegt. Munter erzählt sie: Die Schwester habe sich sogar die Haare färben lassen, aber sie sei halt auch verheiratet gewesen. Sie selber hätte das nicht für nötig befunden. Freude hatte Rosie Bühler an ihrem Beruf: Sie arbeitete zuerst in der damaligen Seidenfabrik in Adliswil. Sie erinnert sich, dass der Direktor jeweils eine BrazilZigarre geraucht habe. Später war sie während Jahren in einem Büro in Zürich tätig. Während 21 Jahren erteilte Rosie Bühler zudem Sonntagsschule und mehrmals auch Ablesekurse für schwerhörige Menschen.
Gute Kost ist zentral In letzter Zeit überlegt sich Rosie Bühler, ob sie nun doch zusammen mit ihrer Schwester ins Adliswiler Altersheim umziehen wolle. Zwar hat sie diesen Schritt schon einmal getan und zog in einer «fremden» Gemeinde in ein Altersheim ein. Weil ihr die Kost nicht passte, sei sie aber kurzerhand wieder in die eigene Wohnung zurückgekehrt, wo sie bis jetzt dank bester Nachbarschaftshilfe und Mahlzeitendienst über die Runden kam. Rosie Bühler weiss, dass sie ein hohes Alter hat. Sie gibt aber doch Gegensteuer, wo sie kann: Den Gästen, die ihr zum Hundertsten gratulierten, braute sie etwa einen «Jungbrunnen»-Tee auf. Auf den Beutelchen stand: «Die Kräutermischung zum Jungfühlen».
Fon ta na Z ei t u ng
PRESSEM I T T E I L U N G
Gehörlosigkeit am Arbeitsplatz Gehörlosigkeit am Arbeitsplatz wiegt schwer, sobald eine Arbeit auch eine akustische Wahrnehmung erfordert. Deshalb sind Gehörlose im Arbeitsmarkt stark benachteiligt. Trotz guter Ausbildung und tadellosem Leistungswillen werden ihnen oftmals nur einfache Hilfsarbeiten zugeteilt, sofern sie überhaupt eine Arbeitsstelle gefunden haben. Dies muss nicht zwingend so sein, denn es gibt viele Hilfsmittel, womit das Handicap der körperlichen Benachteiligung aufgewogen werden kann. Beispielsweise mit einer drahtlosen Signalanlage der ghe-ces electronic ag. Mit gutem Beispiel vorangegangen ist die Bäckerei der Landi ZOLA im zürcherischen Hinwil. Für ihren gehörlosen Mitarbeiter, der für das Be- und Entladen der grossen industriellen Backöfen zuständig ist, wurde eine drahtlose VISIT-Signalanlage installiert, die den akustischen Piepston zum Backende per Funk an den Vibrations-Funkempfänger am Hosenbund des Mitarbeiters sendet. Stolz zeigt der gehörlose Bäckerei-Mitarbeiter zwei Elemente «seiner» Anlage: Im Hintergrund einer der Sender am Backofen und am Hosenbund der Vibrations-Funkempfänger.
Seit der Installation der VISIT-Signalanlage kann der gehörlose Mitarbeiter seiner Arbeit weit selbstständiger und mit viel mehr Eigenverantwortung nachgehen als vorher. Das ist Balsam für sein Selbstwertgefühl. Zudem wird der Arbeitgeber für seine soziales Engagement belohnt, indem effizienter gearbeitet wird. Auf Gesuch hin beteiligt sich die Invalidenversicherung (IV) grundsätzlich an die Kosten. Geliefert und installiert wurde die VISIT-Signalanlage durch die Firma ghe-ces electronic ag in Wald (ZH), Spezialistin für Hilfsmittel für Hörgeschädigte (Schwerhörige und Gehörlose).
ghe-ces electronic ag, Hömelstrasse 17, 8636 Wald ZH
Fon ta na Z ei t u ng
Arbeiten für einen guten Zweck Gisela r i egert
Vom 2. bis 7. Oktober 2006 wurde im Wald oberhalb Fontana Passugg in Richtung Malix intensiv gearbeitet. Die 44 Lehrlinge der Firma Synthes Bettlach GmbH mit insgesamt fünf Begleitern waren zu Gast. Das Ziel dieser 2. Etappe des Wanderwegeprojekts war die Instandstellung der alten Wanderwege rund um die Trinkhalle in der Rabiosaschlucht. In der Blütezeit des Kurhauses bestand in Passugg ein gut ausgebautes und gesichertes Wanderwegenetz in der Umgebung der Trinkhalle bis hinauf nach Malix und Churwalden. Diese Wege wurden zum Teil verschüttet, sind zugewachsen und waren nicht mehr begehbar. Zusammen mit den beteiligten Organisationen Allegra Passugger Mineralquellen AG, der Hotelfachschule Passugg, dem Quartierverein Passugg-Araschgen, der BAW – Bündner Wanderwege, der Gemeinden Malix und Churwalden sowie der Genossenschaft
Fontana Passugg sollen diese Wanderwege wieder in Stand gesetzt werden. Mit einem Lehrpfad über die verschiedenen Heilquellen soll das alte Wissen den Einheimischen sowie den Gästen wieder zugänglich gemacht werden. In der letzten Etappe wurde das Stück ‹Riedwiesli—Reservoir Riedwiesli—Belvedra—Palfrei—Brückenübergang Rabiosa› instand gestellt und zum Teil neu angelegt. Diese Etappe wurde durch den freiwilligen Einsatz der Firma Synthes Bettlach GmbH und einer sehr grosszügigen Spende eines Kunden der UBS Zürich ermöglicht. Die Lehrlingsgruppe, darunter waren auch 5 weibliche Lehrlinge, die aus den Berufsausbildungen zum Polymechaniker, Mechapraktiker und verschiedenen anderen Berufen stammten, arbeiteten gut motiviert und sehr zielstrebig. An einem Tag wurden ca. 300 m Waldweg instand gestellt. Eine kleine Gruppe Lehrlinge war im Hausdienst eingeteilt, damit auch eine gute Verpflegung gewährleistet wurde.
3. Etappe in Vorbereitung In diesem Jahr soll in einer 3. Etappe das Projekt seinen Abschluss finden. Vom 30. September bis 6. Oktober 2007 wird die Firma Synthes Bettlach GmbH erneut zu einem Arbeitseinsatz antreten. Allerdings ist dazu noch Unterstützung, sei es materiell, als Arbeitseinsatz oder finanzieller Art notwendig. Sicher ist jedoch eines: durch die Realisierung des Projekts wird diese Region um eine Attraktion reicher. Fotos: Archiv Fontana Passugg
Fon ta na Z ei t u ng
BI
1 0 J a h r e B I LDUNG s - u n d K u l t u r h a u s F o n t a n a P a s s u g g
Blick zurück—schau Gisela R i egert
Trommeln zum Kursjahresende Das Jahr 2006 wurde mit einem zusätzlichen Trommelwochenende am 1. Advent abgeschlossen. Trommeln für Hörbehinderte kann als gelungenes Projekt mit Zukunfts-Visionen betrachtet werden. Es ist ein Einstieg für Hörbehinderte in das gemeinsame Musizieren und schafft eine einmalige Intensität an Verbundenheit in der Gruppe, eine Möglichkeit, Musik und Rhythmus wieder zu entdecken und zu erleben.
Zufriedenstellendes Resultat
Dieses Jahr starteten wir in das 10. Jahr eigener Bildungsangebote. Entstanden sind diese 1997 nach dem Grundsatz <gleiche Bildungsangebote für Gehörlose und Hörbehinderte>. Seither wurde jedes Jahr ein attraktives Kursprogramm in den Bereichen Freizeit, Wissensvermittlung und Sport ausgearbeitet, teils auch in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.
10
Fon ta na Z ei t u ng
Gesamthaft konnten im Jahr 2006 von den 17 ausgeschriebenen Kursangeboten 9 durchgeführt werden. Von den 80 Teilnehmenden waren 57 % Schwerhörige, Ertaubte und CI-Träger, 19% Gehörlose und 24% Hörende. So gesehen ist ein Kurs in Fontana Passugg Weiterbildung und Begegnung in einem. Hörende treffen Gehörlose und beide erleben, wie interessant, vielfältig und anders die Kultur des andern ist. Deutlich wurde dies auch beim Besuch einer Konfirmandengruppe aus Fanas-Grüsch mit Pfarrer Merkel.
Neuigkeiten 2007 Als Neuerung führen wir dieses Jahr die Herausgabe eines Bildungsprogrammes für jede Jahreshälfte ein. Damit können wir flexibler auf Bedürfnisse und Aktualitäten eingehen und Sie werden Mitte des Jahres wieder an unser Angebot erinnert.
uen nach vorn! Schneeschuhwochenende
Kubanische Lebensfreude
Das Jahr hat bereits mit einem Schneeschuh-Wochenende im Januar begonnen. Die 15 Teilnehmenden waren junge und jung gebliebene Gehörlose, Schwerhörige und CI-Träger gemischt. Unterstützt wurde die Kommunikation am Einführungsabend durch eine Gebärdensprachdolmetscherin und die Ringleitung. Dadurch brach das Eis und die Gruppendynamik zeigte sich als sehr lustvoll. Obwohl wir bis zuletzt um Schnee bangten, konnte die Gruppe am ersten Tag unter der kundigen Leitung von Hans Hiltbrunner eine wunderbare Tour mit Schneeschuhen in der Lenzerheide unternehmen. Am selben Abend war eine Diashow der geschossenen Fotos vom Teilnehmer Matija Zaletel weit spannender als das TV. Für Sonntag waren die Wetterprognosen schlecht. Die geplante Schneeschuhtour musste abgesagt werden. Zu eisig und gefährlich seien die Berge in der Höhe und in tieferen Lagen kein Schnee. Dank der Flexibilität des Kursleiters und der Teilnehmenden konnte am Sonntag eine Nordic Walking Schnupperlektion in den Weinbergen von Fläsch durchgeführt werden. Schneeschuhlaufen wird sicher im nächsten Winter wieder ins Programm aufgenommen, wie wär’s dann mit einer Schneeschuhtour bei Vollmond?
Der Kurs ‹Kubanisch Tanzen› läutete dann den wirklichen Kursfrühling ein. Die aus Kuba stammende gehörlose Ibis Hernández Gomez unterrichtet im Gehörlosendorf Turbenthal Tanz und Bewegung. Ihre Lebensfreude, die sie ausstrahlt, sprang auf die teilnehmenden Frauen über. Fest die Schritte auf der Erde, weich die Bewegungen des Körpers, das ist Merengue, ein harmonischer Tanz. Und wegen der Perkussionsinstrumente der Musik sind die Rhythmen auch für die Gehörlosen sehr gut wahrnehmbar. Ein Zitat von Ibis Hernández: «Tanz ist für mich das Echo meiner Stille», das war deutlich spürbar an jenem Wochenende.
Mobbing am Arbeitsplatz Der zweite Kurs Mobbing am Arbeitsplatz wurde mit nur 4 Teilnehmenden nach Zürich verlegt und dort im Institut für Psychologie und Kommunikation erfolgreich durchgeführt. Hier Auszüge aus dem Feedback der Kursleiterin Sylvia Zimmer und der Teilnehmenden: «Es war ein total guter Tag, die Teilnehmenden waren sehr interessiert an diesem Thema und sie haben sehr gut mit gedacht, mit diskutiert und mit gearbeitet». Die Feedbacks am Schluss waren rundum positiv, wie z.B. «Ich habe so viel Neues heute gelernt und kann nun unterscheiden zwischen Kränkung und Mobbing».
Fotos: Archiv Fontana Passugg
Auftanken in Fontana Passugg Fon ta na Z ei t u ng
11
12
Fon ta na Z ei t u ng
sI
S P ENDEN
Freimaurer spenden H a n s - Gü n t h e r R a d e ck e
2006 konnte die Genossenschaft Fontana Passugg, Bildungshaus für Gehörlose, Schwerhörige und Ertaubte eine grosszügige Spende in Höhe von Fr. 30000.— zur Finanzierung ihrer Bildungsaufgaben in Empfang nehmen. Spender dieses Betrages waren die Freimaurer der ganzen Schweiz. In Anwesenheit von mehreren Repräsentanten der Schweizer Freimaurerei sowie mehr als zwanzig Delegationen befreundeter Grosslogen aus der ganzen Welt konnte der Vizepräsident der Genossenschaft Fontana Passugg, Herr Emanuel Nay während des Galadiners aus Anlass der Delegierten Versammlung der Schweizerischen Grossloge Alpina in Martigny den Scheck in Empfang nehmen. In seiner Begründung warum der Genossenschaft Fontana Passugg oberhalb des fernab gelegenen Chur die Jahresgabe zugesprochen wurde, betonte der Sehr Ehrwürdige Grossmeister der Schweizerischen Grossloge Alpina, Herr Jürg Aeschlimann die grosse Bedeutung, die das Bildungswerk der Genossenschaft, wenn auch für einen kleinen, so doch keineswegs unwichtigen Teil der Schweizerischen Bevölkerung hat. Er hob dabei die Wichtigkeit hervor, die in dem sich näher Kennenlernen und dem gemeinsamen Erarbeiten der Kenntnisse der beiden unterschiedlichen Kulturen liegt, nämlich derjenigen der nicht hörenden Welt und derjenigen der hörenden. Denn es gilt auch hier wie in vielen Bereichen des Lebens nicht ein Nebeneinander sondern das Miteinander.
Wie sich das gestalten kann demonstrierte in bewegender Weise Herr Emanuel Nay. Mit Übersetzung einer Dolmetscherin bedankte sich Herr Nay in eindrücklichen Gebärden für die grosszügige Spende. Auch er betonte die Wichtigkeit des Zusammengehens. Wenn auch die nicht hörende Welt in grösserem Masse vielleicht auf die Hilfestellung der hörenden Welt angewiesen ist als umgekehrt, so ist es aber bei dieser Hilfestellung mit Geld alleine nicht getan. Vielmehr benötigt die Welt der Gehörlosen und Schwerhörigen auch Hilfestellung in einer Form, wie sie gerade in den Bildungsprojekten der Genossenschaft zum Ausdruck kommt. Die Bildungsaufgabe ist ja nicht nur eine interne Angelegenheit der Hörbehinderten. Hier treffen beide Kulturen zusammen, um voneinander und miteinander zu lernen. Und so steht Fontana Passugg allen Gruppen und Menschen der Schweizerischen Bevölkerung offen. Seien sie nun deutsch-, italienisch-, französisch- oder romanisch sprechend, hörend oder nichthörend. Diese Darlegungen von Herrn Nay wurden mit eindrücklichem Applaus aufgenommen, in welchem noch einmal seitens der Delegierten der Schweizerischen Grossloge Alpina zum Ausdruck kam, dass die Jahresgabe in Höhe von Fr. 30 000.– an die richtige Adresse gegangen ist.
Fon ta na Z ei t u ng
13
14
Fon ta na Z ei t u ng
Check-übergaben 2006 C . R e n é D e Th o m a s
Alle Checkübergaben sind für uns sehr wertvoll und sichern unsere Arbeit für die Hörbehinderten. Wir danken allen Beteiligten für ihre Grosszügigkeit.
Für mich und für Dich: COOP
Promi-Unihockeymatch am Champy Cup
Im vergangenen Jahr durften wir drei Checkübergaben erleben. Jedes Jahr unterstützen die Coop Regionalräte des Kantons Graubünden eine bis zwei wohltätige Institutionen oder Projeke des Gemeinwohls. Regionalrat Josef Hemmi aus Malix betonte, dass Coop bewusst kleine Institutionen unterstützen möchte und daher die Genossenschaft Fontana Passugg ausgewählt habe. Er überreichte uns 5 000 Franken, um die Infrastruktur im Bildungsbereich ausbauen zu können.
Das internationale Unihockey-Turnier um den Heineken Champy Cup 2006 fand bereits zum 10. Mal vom 25. bis 27. August 2006 in Chur statt. Die Organisatoren haben zusammen mit Grossrat Ernst Casty eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Genossenschaft Fontana Passugg organisiert. Es gab ein Promi-Unihockeymatch Politiker gegen Geschäftsleute aus der Region. Von diesem Benefizspiel durften wir im Churer Rathaus im Beisein von Stadtrat Martin Jäger einen Check im Wert von 2400 Franken für unsere Aktivitäten übernehmen.
Dr. Jean Stieger-Stiftung
Patrick Stebler am Churer Pumpilauf
Fotos: Archiv Fontana Passugg
Die Dr. Jean Stieger-Stiftung überreichte uns 25000 Franken für den Ausbau der Spensa zum Büro für die Bildungsbeauftragte und den Verantwortlichen der Erwachsenenbildung des Schweizerischen Gehörlosenbundes anlässlich eines Besuches in Fontana Passugg. Über den Ausbau der Spensa und die Einweihung berichten wir in der nächsten Ausgabe der Fontanazeitung vom November.
Am 28. Oktober 2006 fand zum siebten Mal der traditionelle Pumpilauf statt. Bekannte ‹Köpfe› aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport liefen in den Gassen der Churer Altstadt für eine Institution oder einen Sportverein ihrer Wahl. Darunter befand sich auch Patrick Stebler, der heuer bereits zum zweiten Mal für die Genossenschaft Fontana Passugg auf den Beinen war. Er klassierte sich auf dem 4. Rang und erlief für die Genossenschaft Fontana Passugg fast 25000 Franken. Wir möchten allen, die uns in welcher Form auch immer unterstützt haben, herzlich danken.
Fon ta na Z ei t u ng
15
SPONSOREN Allen InserentInnen und Sponsoren danken wir für die Unterstützung:
Z e i t C . R e n é D e Th o m a s
Allegra Passugger Mineralquellen AG Passugg Brüesch AG Churwalden Calanda Beton AG Chur Censi Bau AG Chur EDM De Martino Chur EW Churwalden Gebr. Urech Blumengeschäft Gartencenter und Gartenbau, Chur ghe-ces electronic ag Wald Graubündner Kantonalbank Chur IBC Ihr Partner für Energie Chur Jäggi Optik & Hörberatung Chur Mettler AG Bauunternehmung Chur Phonak Schweiz AG Stäfa PostAuto Graubünden Chur Riedi Ruffner Theus AG Chur SGB-FSS Schweizerischer Gehörlosenbund Zürich Sennheiser, Bleuel Electronic AG Unterengstringen SSTH Schweizerische Schule für Touristik und Hotellerie AG Chur
Ein aktives, oft turbulentes, aber auch sehr gutes Jahr 2006 ist Vergangenheit. Ein konzentrierter und analytischer Rückblick lässt uns unsere künftigen Chancen besser erkennen. Die Umsetzung dieser Chancen garantiert eine gute Zukunft für Fontana Passugg, ein immer besseres Bildungsangebot und nicht zuletzt eine optimale Betreuung unserer geschätzten Gäste. Die im Laufe des Jahres 2006 eingeleiteten Massnahmen tragen ihre Früchte. Konsequent und nachhaltig gehen wir vor und tragen Sorge dafür, dass entschiedene Änderungen in unserem Alltag umgesetzt und verankert werden.
Jahresabschluss Die neue Rechnungslegung hat sich bewährt und gibt der Betriebsleitung klare Informationen. Informationen die aufzeigen, in welchen Bereichen korrigierend eingegriffen werden muss. Wie erwartet und budgetiert, schliessen wir das Jahr 2006 mit einem Defizit ab. Dennoch konnten wir das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr überzeugend verbessern. Auf Grund der Neustrukturierung der Buchhaltung ist ein direkter Vergleich zum Vorjahr leider nicht möglich. Mit dem Jahresabschluss 2007 wird dies wieder möglich sein.
Tribolet Unternehmungen Chur
Betriebsanalyse
UB Koch’s Erben Chur
Die Betriebsanalyse hat diverses Verbesserungspotential und unbedingt nötige Änderungen aufgezeigt. Laufend fliessen diese Erkenntnisse in den Betriebsalltag ein. Dies wirkt sich positiv auf den Betrieb aus, konnten wir doch im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2006 die Belegung um 2.5% erhöhen. Immer wieder müssen – scheinbar langbewährte –Vorgehensweisen über Bord geworfen werden und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Dies verlangt von allen Beteiligten eine grosse Offenheit. Offenheit vor allem dahingehend, dass Neuerungen nicht bedeuten, dass das Bisherige einfach nur schlecht war. Nein, das ‹Alte› war gut zur damaligen Zeit. Doch die aktuelle Situation verlangt Anpassungen, wenn wir gute Chancen haben wollen, auch künftig tätig sein zu dürfen.
Vital Energie AG Zürich Lieferant für Hörgerätebatterien Von Salis AG Wein Landquart Widex Hörgeräte AG Wallisellen Winterthur Versicherungen Generalagentur Chur
16
Fon ta na Z ei t u ng
für Veränderungen
Fotos: Archiv Fontana Passugg
Businessplan Um die Zukunft noch stärker zu sichern wurde unserem Nachbarn, der ‹SSTH Schweiz. Schule für Touristik und Hotellerie AG› in Passugg der Auftrag erteilt, einen Businessplan zu erstellen. Dieser wird im Umfang einer Diplomarbeit von einer Gruppe Studierender erstellt. Die Arbeitsgruppe ist sehr aktiv und wir können per Mitte 2007 mit dem Businessplan rechnen.
Dank Ein ehrliches, aufrichtiges und herzliches Danke gebührt dem ganzen Fontana-Passugg-Team, allen voran der Betriebsleitung. Ohne den grossen Einsatz wäre das Jahr 2006 nicht zu bewältigen gewesen. In diesem Dank sind natürlich auch der Vorstand und alle Ausschüsse eingeschlossen. Der uneigennützige und selbstlose Einsatz ist: 1. nicht bezahlbar und 2. keine Selbstverständlichkeit. Speziell danken möchten wir auch dem Frondienst. Im Jahr 2006 wurden 2600 Stunden Fronarbeit geleistet, sodass wir gesamthaft stolze 42000 Stunden freiwillig geleisteter Arbeit zählen dürfen.
Spenden Auch weiterhin sind wir auf das Wohlwollen, die Hilfe und Unterstützung von Aussen angewiesen. An dieser Stelle sei allen SpenderInnen, GönnerInnen, allen Stiftungen und allen Institutionen und Vereinen von ganzem Herzen gedankt. Bereits heute ein ganz grosses Danke für Ihr künftiges Wohlwollen und Ihre Unterstützung. Ein eigenes Danke gebührt auch allen SpenderInnen unter dem Titel ‹zum Gedenken›. Auch im Jahre 2006 durften wir bei Todesfällen von Angehörigen und Bekannten Spenden entgegennehmen. Den Angehörigen unser tief empfundenes Danke für den Hinweis, uns im Gedenken an den/die Verstorbene, zu berücksichtigen.
Die Firma V-Zug AG in Zug hat uns den dringend notwendigen Ersatz von Waschmaschine und Wäschetrockner, mit der Abgabe der Maschinen für einen sehr vorteilhaften Preis ermöglicht. An Stelle von Geschenken zum 70sten hat eine Spenderin für Fontana Passugg gesammelt. Unsere attraktive Weihnachtsbeleuchtung verdanken wir: der Firma Flor & Decor Universa AG, Küsnacht, Frau Maria Brunner, Küsnacht, Frau Josefa Dethomas-Fallet, Müstair und Herrn Reto Urech, Passugg-Araschgen.
Wie sieht die Zukunft von Fontana Passugg aus? Der Fortbestand unserer Bildungsinstitution kann nur gesichert werden, wenn wir uns mit den Bereichen Hotellerie und Gastronomie einem breiteren Publikum öffnen. Die Betriebsanalyse, die Erfahrungen aus dem Betriebsalltag und die ersten Ergebnisse des Businessplans der SSTH haben gezeigt, dass die betrieblichen Abläufe verbessert und kostengünstiger gestaltet werden müssen. Dies ist aber nicht ausreichend. Es sind auch Investitionen zu tätigen, die mittel- und langfristig die Attraktivität des Hauses steigern. Das Haus soll neben dem bisherigen Zielpublikum auch Hörende ansprechen, Gruppen und Individualgäste, welche Anlässe durchführen wollen, gepflegte Gastronomie schätzen oder ganz einfach Erholung suchen. Die Investitionen sollen gleichzeitig dafür sorgen, dass Fontana Passugg auch in Zukunft die Aufgabe als Bildungsinstitution wahrnehmen kann. Die Aufgabe als Ort für Bildung und Kultur für Gehörlose, Schwerhörige, Ertaubte, CI-Träger und Hörende wird nach wie vor unbestrittene erste Priorität haben.
SpendenBarometer 2007
650 000
00 0 0 0 00 0 0 0
Benötigte Spenden/Beiträge: Fr. 650 000.— Spendenkonto PC 70−6000−9 Telefon +41 (0)81 250 50 55 E-Mail: c.rene.dethomas@ fontana-passugg.ch
00 0 0 0
<Besondere> Spenden Immer wieder kommt es vor, dass wir mit Ideen für eine Spende überrascht werden. Herzlichen Dank! So konnten wir von der Firma Zimmermann AG in Domat/ Ems einen Rasenmäher entgegennehmen.
00 0 0 0
Eingegangene Spenden per 30. April 2007 Fr. 260 000.—
00 0 0 0 Fon ta na Z ei t u ng
17
18
Fon ta na Z ei t u ng
fI
f o n ta n a - F e s t
Einladung zum 9. Fontana-Fest Samstag, 9. Juni 2007 Festwirtschaft mit Einweihung der Spensa, Bocciaspielen und Konzert in Fontana Passugg Das traditionelle Fontanafest steht wieder vor der Tür: Am Samstag, 9. Juni nach der Generalversammlung der Genossenschaft wird die beliebte Festwirtschaft eröffnet. Dieses Jahr steht die Einweihung der Spensa als Büro unserer Bildungsbeauftragten und des Projektmitarbeiters der Erwachsenenbildung Graubünden—Liechtenstein des Schweizerischen Gehörlosenbundes SGB-FSS auf dem Programm. Am Nachmittag ist Bocciaspielen angesagt. Und am Abend winkt ein ganz besonderes Konzert.
Konzert für Gehörlose und Hörende
Ab Hauptbahnhof Chur bis Postauto-Haltestelle <Passugg Brugg> ca. 15 Minuten
A13
CHUR
Ab Ausfahrt <Chur Süd> bis Passugg ca. 3.5 km
bis Fontana Passugg Fussweg ca. 10 Minuten
ARASCHGEN
PASSUGG von LENZERHEIDE
Foto: Archiv Fontana Passugg
FEST P R O GR A M M Ab 13 Uhr Fes t wirt scha f t mit Grill, Salaten, Getränken, Kaffee, Kuchen, Snacks Ganzer Nachmittag: Bocciaspiel, Kaffeestübli
Der Musiker Robert Grossmann spielt Kompositionen für Barocklaute von Silvius Leopold Weiss (1686–1750). Gleichzeitig werden visuelle Umwandlungen der Musik auf eine Leinwand projiziert. Ebenfalls auf dem Programm stehen Gedichte von Rainer Maria Rilke, gelesen vom jungen Bündner Schauspieler Nikolaus Schmid und simultan in Gebärdensprache übersetzt durch Ursina Bärtsch. Vom Betriebsleiter Felix Urech wird ein Essay vorgetragen, in dem er über die Beziehung Gehörloser zu Lyrik, Literatur und Musik nachdenkt und auch Bezug nimmt auf die einzelnen vorgetragenen Gedichte. Anschliessend Diskussion und Umtrunk. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Platzzahl beschränkt ist.
Ausfahrt Chur Süd
Foto: Robert Grossmann
Rabiusa Grafik: jabergdesign.info
15 Uhr EIN W EIHUNG SPENSA Einweihung und geführte Besichtigung durch die Spensa und die Umgebung 18 Uhr Nachtessen 20 Uhr Ko nzert im Saal
Bei schönem Wetter empfehlen wir Ihnen den Fussweg von Chur nach Araschgen. Das Postauto fährt von ‹Chur Bahnhof› ab um 12.10 Uhr, 14 Uhr und 16.05 Uhr. Wir richten einen Abholdienst von ‹Passugg Brugg› zur Bildungsstätte ein zu den Ankunftszeiten der angegebenen Postautokurse. Rückfahrt mit Postauto ist möglich ab der Haltestelle ‹Passugg Brugg› um 16.26 Uhr, 17.26 Uhr, 18.46 Uhr und um 20.44 Uhr, 22.44 Uhr und 0.44 Uhr (Bustaxi). Der Eintritt zum Fest ist frei. Für die Verpflegung haben wir bescheidene Preise festgelegt. Spenden setzen wir in diesem Jahr für die Erweiterung eines zweiten, vom Seminarbetrieb unabhängigen Speisesaals ein. Die Studie zu diesem Projekt liegt vor und kann gerne eingesehen werden. Für jeden Beitrag dazu sagen wir heute schon herzlich Danke. Herzlichen Dank im Namen aller Mitwirkenden ! Wir freuen uns auf Euer Erscheinen und auf einen sonnigen Tag. Fon ta na Z ei t u ng
19
gI
Genossenschaft
AI
Agenda 2007
Herzlich willkommen! Neue Mitglieder der Genossenschaft.
9. Juni: GV und 9. Fontana-fest Festwirtschaft und Besichtigung Am Abend: Konzert mit Robert Grossmann
Hans Giger, Felsberg Ernst Giger, Chur Burga Schaniel, Mastrils Reto Urech, Passugg-Araschgen Sofia Arpagaus, Chur Roland Dethomas-Henzi. Luterbach
1. Juli: Deaf Disco in Passugg
Werden auch Sie Mitglied.
Besuchen Sie uns... anlässlich eines Spazierganges und geniessen Sie die Ruhe und das Panorama vor unserer Terrasse.
17. bis 19. August: Stadtfest Chur Festwirtschaft mit der Zunft zur Rebleuten und der Zunft zu den Schneidern auf dem Pfisterplatz in Chur 20. bis 24. August: Pilzwanderkurs 30. September bis 6.Oktober Projektphase 3 Instandstellung der Wanderwege zur alten Trinkhalle in der Rabiosaschlucht und Umgebung 20. Oktober 3. Tag der Schwerhörigen Austausch und gemütliches Beisammensein Kultur: Trommeln und Gaumenfreuden 30. November und 1. Dezember Weihnachtsmarkt in Chur
«Statt in der Hitze der Stadt zu stöhnen — sich mit der kühlenden Frische der Bergluft verwöhnen !»
Auf Anfrage jederzeit... Besichtigung von Fontana Passugg und Einführung in die Kultur der Gehörlosen und Hörbehinderten für Gruppen, Vereine und Einzelpersonen. Jahresbericht 2006 und Kursprogramm 2007 Die Dokumentationen können jetzt bei uns bestellt werden.
F O NT A N A P A SSUGG Genossenschaft Pension.Seminare Bildung und Kultur für Gehörlose, Schwerhörige, Ertaubte, CI-Träger und Hörende Riedwiesli 4, 7062 Passugg-Araschgen E-Mail: info@fontana-passugg.ch www.fontana-passugg.ch Telefon 081 250 50 55, Fax 081 250 50 57
I M P RESSU M Herausgeberin/Redaktion: Genossenschaft Fontana Passugg Riedwiesli 4, 7062 Passugg-Araschgen Spendenkonto PC 70-6000-9 Die Fontana Zeitung erscheint 2mal jährlich Auflage: Ausgabe Mai 6 500 Ex., Ausgabe November 7 000 Ex. Redaktion und Layout: Gisela Riegert, bildung@fontana-passugg.ch Konzept: jabergdesign.info, Solothurn Druck: DruckWerkstatt, 8585 Zuben Foto: Yvonne Bollhalder
20
Fon ta na Z ei t u ng