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Winterfütterung Essbares finden, auch jetzt
Winterfütterung
Auch wir Menschen können wahre Winterspezialitäten in der Natur finden!
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Markus Prötsch
Bilder: Markus Prötsch
C C pixabay
Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen und sich die Natur mit einer weißen Decke einhüllt …
scheint es kaum möglich, ausreichend Nahrung zu finden. Wer nach essbaren Pflanzen sucht, macht das im Frühling und Sommer. Der Herbst lockt uns mit seinem Angebot an Früchten und Beeren in die Natur. Aber im Winter? Da gibt es doch nichts Pflanzliches zu finden!
Weit gefehlt. Ähnlich wie die Tiere, die sich einen Winterspeck anfressen, lagern viele Pflanzen einen Vorrat für das nächste Frühjahr ein. Meist tun sie das in den unterirdischen Pflanzenteilen, wie Wurzeln und Knollen. Andere bilden Früchte oder Samen, die noch bis zum Frühjahr gesammelt werden können. Wichtig ist, zu wissen, welche Teile sich wann zum Verzehr eignen und was dabei beachtet werden muss.
Wir stellen dir hier ein paar Pflanzen vor, die selbst im Winter gut zu erkennen sind und besonders viele Nährstoffe enthalten.
Generell gilt: Nur so viel zu entnehmen, wie man gerade braucht und immer von mehreren Pflanzen zu sammeln.
Goldrute
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Von ihr gibt es mehrere Arten, die „Kanadische Goldrute“ wurde bei uns eingeschleppt, breitet sich rasend schnell aus und überwuchert dabei ganze Biotope. Solche Goldrutenfelder erkennt man selbst im Winter an den grauen Stängeln und den zerzausten Blütenköpfchen. Da die Pflanzen weit verzweigte unterirdische Energiespeicher besitzen und oft regelrechte Monokulturen bilden, kann Rose Die Frucht der Rose – die Hagebutte – ist ja bekannt. Rosen finden sich hierzulande an fast allen Waldrändern. Die typischen Früchte und besonders die Dornen (die eigentlich Stacheln sind) machen sie unverwechselbar. Die Hagebutten aller Rosenarten sind roh essbar und lassen sich zu Mus, Marmelade oder süß-sauren Suppen verarbeiten. Dass man daraus einen Tee machen kann, gehört zum Allgeman in kurzer Zeit eine ausreichende Menge an stärkehaltigen Wurzeln sammeln. Gesammelt werden also die Wurzeln. Diese sind selbst im tiefsten Winter oft noch zart, schmecken jedoch leicht bitter. Die weichen Teile können im Feuer geröstet werden. Holzige Abschnitte werden klein geschnitten und zu einem Sud ausge-
kocht.
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meinwissen. Im Lauf des Winters trocknen Hagebutten aus oder erfrieren. Selbst diese Reste können noch verwertet werden, indem man die darin enthaltenen Samen röstet und durch Zermahlen zu einer süß-herben Paste verarbeitet.
Achtung! Die Samen müssen immer gut geröstet werden, um die darin enthaltenen Bitterstoffe zu zerstören!
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Wird auch Vogelbeere genannt. Die knallroten Fruchtstände leuchten an klaren Wintertagen vor dem Himmel und sind unverwechselbar. Vogelbeeren sind die einzigen Früchte, die bei uns im Winter immer noch am Baum hängen und sie können bis ins Frühjahr hinein gesammelt werden. Vogelbeeren sind im Herbst wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts kaum genießbar. Wenn die Früchte aber ein paar Nächte Frost abbekommen haben, werden sie süßer und weicher. Sie lassen sich zu Mus, Gelee oder Marmelade verarbeiten. Eicheln Mehl aus Eicheln wurde über Jahrhunderte hinweg zur Ergänzung knapper Vorräte genutzt. Da Eichen ihr Laub noch bis ins Frühjahr behalten, lassen sie sich auch im Winter ohne Schwierigkeit an den typischen, gebuchteten Blättern erkennen. Unter den Bäumen sind bis ins Frühjahr die Eicheln zu finden. Nach dem Sammeln müssen die Eicheln sortiert werden: alles was Wurmlöcher hat oder faulig aussieht, wirft man weg. Je später im Jahr, umso mehr Ausschuss. Eicheln enthalten besonders viele Gerbstoffe. Um diese zu entfernen, werden die Sind Vogelbeeren nicht giftig? - Tatsächlich enthalten Vogelbeeren die magenreizende Parasorbinsäure. Um sich damit zu vergiften, müsste man aber schon das Doppelte des eigenen Körpergewichts an rohen Vogelbeeren essen. Durch Erhitzen
Im Sommer oder Herbst an genießbares Grünzeug oder Früchte heran zu kommen, ist ja nicht so schwierig – aber kann man auch im Winter Notnahrung in der Natur auftreiben? Wir stellen ein paar potenzielle Kandidaten vor!
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wird die Parasorbinsäure zerstört. Eicheln zuerst ein paar Tage getrocknet oder ca. 15 Minuten geröstet und dann geschält – eine mühselige Arbeit! Auch hier entfernt man alles, was faulig oder wurmstichig ist. Die geschälten Eicheln werden grob zerkleinert und für mindestens 24 Stunden gewässert. Dabei das Wasser immer wieder wechseln. Sobald sich das Wasser nicht mehr verfärbt, sind die meisten Gerbstoffe ausgewaschen. Anschließend die Eicheln gut trocknen (am besten bei Raumtemperatur), danach können sie gemahlen werden (z.B. in einer Kaffeemühle oder auf einem Mahlstein). Das entstandene Mehl lässt sich wie jedes andere Mehl verwenden.