Winterfütterung Auch wir Menschen können wahre Winterspezialitäten in der Natur finden! M a rk u s P r ö t s c h B i l d e r : © M a r k u s P r ö t s c h & ©
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Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen und sich die Natur mit einer weißen Decke einhüllt … scheint es kaum möglich, ausreichend Nahrung zu finden. Wer nach essbaren Pflanzen sucht, macht das im Frühling und Sommer. Der Herbst lockt uns mit seinem Angebot an Früchten und Beeren in die Natur. Aber im Winter? Da gibt es doch nichts Pflanzliches zu finden! Weit gefehlt. Ähnlich wie die Tiere, die sich einen Winterspeck anfressen, lagern viele Pflanzen einen Vorrat für das nächste Frühjahr ein. Meist tun sie das in den unterirdischen Pflanzenteilen, wie Wurzeln und Knollen. Andere bilden Früchte oder Samen, die noch bis zum Frühjahr gesammelt werden können. Wichtig ist, zu wissen, welche Teile sich wann zum Verzehr eignen und was dabei beachtet werden muss.
Goldrute Von ihr gibt es mehrere Arten, die „Kanadische Goldrute“ wurde bei uns eingeschleppt, breitet sich rasend schnell aus und überwuchert dabei ganze Biotope. Solche Goldrutenfelder erkennt man selbst im Winter an den grauen Stängeln und den zerzausten Blütenköpfchen. Da die Pflanzen weit verzweigte unterirdische Energiespeicher besitzen und oft regelrechte Monokulturen bilden, kann
man in kurzer Zeit eine ausreichende Menge an stärkehaltigen Wurzeln sammeln. Gesammelt werden also die Wurzeln. Diese sind selbst im tiefsten Winter oft noch zart, schmecken jedoch leicht bitter. Die weichen Teile können im Feuer geröstet werden. Holzige Abschnitte werden klein geschnitten und zu einem Sud ausgekocht.
Wir stellen dir hier ein paar Pflanzen vor, die selbst im Winter gut zu erkennen sind und besonders viele Nährstoffe enthalten. Generell gilt: Nur so viel zu entnehmen, wie man gerade braucht und immer von mehreren Pflanzen zu sammeln.
Rose Die Frucht der Rose – die Hagebutte – ist ja bekannt. Rosen finden sich hierzulande an fast allen Waldrändern. Die typischen Früchte und besonders die Dornen (die eigentlich Stacheln sind) machen sie unverwechselbar. Die Hagebutten aller Rosenarten sind roh essbar und lassen sich zu Mus, Marmelade oder süß-sauren Suppen verarbeiten. Dass man daraus einen Tee machen kann, gehört zum Allge-
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meinwissen. Im Lauf des Winters trocknen Hagebutten aus oder erfrieren. Selbst diese Reste können noch verwertet werden, indem man die darin enthaltenen Samen röstet und durch Zermahlen zu einer süß-herben Paste verarbeitet. Achtung! Die Samen müssen immer gut geröstet werden, um die darin enthaltenen Bitterstoffe zu zerstören!