Oberösterreichische PFADFINDERINNEN UND PFADFINDER
Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ
2/2022 Jul/Aug
62
WErtVollEr als alle Schätze dieser Erde zusammen:
WASSER Titelbild: © Ammar Sabaa @ unsplash.com / freie Verwendung
Ohne Wasser ist ein Leben auf der Erde nicht möglich. Aber was ist Wasser eigentlich? Eines der vier Naturelemente, eine chemische Verbindung, ein Abenteuerspielplatz, ein Wirtschaftsfaktor, … ein (Über-)Lebensmittel – das alle brauchen.
Österreichische Post AG
|
SP 04Z036021 S
|
OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz
IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fa x : 6 0 8 4 5 9 . | Z V R : 7 5 0 4 81 3 2 1 E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at W e b : w w w . o o e . p f a d fi n d e r . a t Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion Leitung: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs. AutorInnen und Autoren: Isabella Bachleitner, Mia Windischbauer, Klaus Hollinetz, Alexander Maringer, Markus Pichler-Scheder, Markus Prötsch. Gestaltung, Bild-Recherche und Bildbearbeitungen, Info-Grafiken: Wolfram-Maria Schröckenfuchs Hersteller Kontext Druckerei GmbH, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0677- 63 19 48 78 jam@ooe.pfadfinder.at
Liebe JAM-Leser*innen! An vieles aus meiner Kindheit und Jugend kann ich mich nicht mehr erinnern … Aus drei Teilen besteht ein Wassermolekül: einem Teil Sauerstoff und zwei Teilen Wasserstoff. Ganz einfach also! Welche Bedeutung Wasser für uns hat und wo es überall eine Rolle spielt, beleuchten wir in diesem JAM. Im heißesten Sommer ist uns das kühle Nass, das aus abermillionen Wassermolekülen besteht, sehr willkommen und zum Glück ist das Baden für uns in fast allen Gewässern möglich. Auch bestes Trinkwasser fließt aus unseren Wasserhähnen. Wir selbst kennen keinen Wassermangel, weil wir in Österreich leben und das ist wirklich eine Besonderheit, denn Wasser – vor allem das wertvolle Trinkwasser – ist ungleich über die Erde verteilt. Jede und jeder von uns nutzt auch Wasser, das oft sehr weit weg vom eigenen Zuhause für uns verbraucht wird. Zum Beispiel bei der Herstellung einer Jeans, eines Handies oder eines Burgers. „Virtuelles Wasser“ wird das dann genannt – wir verbrauchen es, aber wir bekommen gar nichts von diesem Verbrauch mit. Alles in allem kannst du selber aktiv etwas dazu beitragen, dass dein ‘Wasserfußabdruck’ auf der Welt kleiner wird. Aber wo kommt das Wasser überhaupt her und welche Wege geht es? Wir begleiten den Wassertropfen Wenzel auf seiner weiten Reise im Kreislauf, den das Wasser auf der Erde immer und immer wieder durchläuft … auch sehr spannend: Der ‘Mpemba-Effekt’! Dann gibt’s noch Bauanleitungen für ein Floß und einen Wasserfilter, einen Bericht von einer Expedition in ein 300 Jahre altes Wasserreich und die Cooking Scouts grillen tatsächlich Wassermelonen: ‘Together’ – eh klar! 😊 Wie immer wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen und beim Ausprobieren – einen schönen Sommer! Martina & Barbara, JAM Redaktion
+ die gesamte
Termine 2022 25.-28.08. 24.-25.09. 30.09.- 02.10. 08.-09.10. 26.-27.11. 10.12.
62 2/2022 Jul/Aug
Inhalt JAM online lesen: www.issuu.com/jam-magazin
Natur erleben
Alles geht den Bach runter! … im Boot oder zu Fuß
4
Verstehen, worum es geht
Blaues Gold – alltäglich, aber unendlich wertvoll: Wasser
6
Die Welt im Wandel
Porträt eines Mühlbachs Expedition in’s Wasserreich
10
Verstehen, worum es geht
Rundreise mit Wenzel – Wasserkreislauf in Bildern
12
PfadiTechnik
Floßbau – wie Huck’ Finn den Mississippi hinunter
14
int. OÖ Landeslager 2023
»Together« – die ‘Dürre Ager’: schlank - kühl - erfrischend
16
… noch schnell die Welt retten
Agerbruck gegen Bodingfurt Medien, Statistik, Manipulation 18
Cooking Scouts
Wassermelone, gegrillt mit Macadamia-Melissen-Pesto 22
Pfaditechnik
Wasserreiniger – Wasser trinkbar machen
24
Pfaditechnik
Wasserfilter – selbst gebaut
27
InfoTainment
Stell’ es in die Sonne, damit es schneller gefriert
30
„Sense A Lot“ Bundes-Leiter*innen-Lager ° Landestagung 2022 in Puchberg »körig käsig« – CaEx BuLeiLa, Vorarlberg ° Seminar: Stufenmethoden, alle Stufen ° Seminar: Vertiefungsphasen-WE Friedenslichtfeier
Außerdem findet im Oktober ein Seminar zum Thema ‘Arbeitsweisen für GL’ und im November eine Startveranstaltung statt – die fixen Termine dafür folgen.
2023 11.-12.03. 11.-12.03. 11.-12.03. 06.- 07.05. 05.- 22.07. 01.-12.08. 07.-16.08.
° Seminar: Startveranstaltung ° Seminar: Grundlagen, alle Stufen ° Seminare: • Teamleiter | • Lagerleiter Leiter*innenkongress 2023 ° Woodbadgekurs 2023 World Scout Jamboree ’23 ‘Draw Your Dream’ TO G E T H E R 2 0 23 – int. OÖ Landeslager
Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren. Sie wollen gerne im JAM inserieren? Anfragen: jam@ooe.pfadfinder.at
jam@ooe.pfadfinder.at | www.ooe.pfadfinder.at Beachte auch die jeweils aktuellen Infos via E-Mail, FB, etc.
° = Ausbildung
| WE = Wochenende
3
Natur erleben
InfoBox … das brauchst du für eine
Alles geht den Bach runter … … und zwar im Boot oder zu Fuß – tolles Erlebnis garantiert!
Bachwanderung • Karte, auf der der Bach eingezeichnet ist • Feste Schuhe, die nass werden • • • • • • •
können und die im Idealfall auch deine Knöchel schützen einen Rucksack darin am besten einen wasserdichten Sack für deine Sachen wenn du länger unterwegs bist: trockene und warme Kleidung trockene Schuhe und warme Socken für nach dem Aussteigen Bachwandererverpflegung gefüllte Trinkflasche Fotoapparat oder Handy (wasserdicht verpackt) Insektenschutz
Barbara Schröckenfuchs © F o t o s :
p i x a b a y . c o m
|
B a r b a r a
S c h r ö c k e n f u c h s
InfoBox Eine Bachwanderung ist einfach eine Wanderung mitten im Bachbett, manchmal vielleicht auch entlang des Ufers oder neben dem Bach, falls es eine Stelle gibt, die das erfordert. Von Flusswandern spricht man, wenn man mit einem Boot sehr zahme Flüsse befährt.
Beides sind spannende Naturerlebnisse. In Österreich gibt es viele schöne Wasserläufe, die recht unterschiedlich sind, so wie auch die Landschaft, durch die sie fließen. JAM hat dazu einige Tipps und Informationen für euch, damit es wirklich eine erfolgreiche Reise wird, denn natürlich gibt es einiges zu bedenken, bevor es losgehen kann. Besonders mit allen möglichen Gefahren müsst ihr euch ganz genau auseinandersetzen. Gute Vorbereitung ist alles! Und dann kann es schon losgehen:
Was du vorher wissen musst Entscheide dich, ob du eine Bach- oder eine Flusswanderung machen möchtest. Bachwanderungen sind vielleicht für den Start ganz gut. Es kommt vor allem auch darauf an, wie alt du bist. Vielleicht kannst du ja eine einfache Bachwanderung auch ganz alleine oder mit deinen Freunden und Freundinnen machen: das kommt sicher auch auf den Bach an … 😊 Besprich das vorher jedenfalls mit deinen Eltern! Wenn du das Gelände nicht genau kennst, erkundige dich genau und schau dir den Bach oder Fluss zuerst auf einer Karte an. Versuche auch Details herauszufinden. Wie sieht das Gelände aus? Gibt es Geländestufen, Wasserfälle, andere Hindernisse? Wohin führt der Wasserlauf? Wettervorhersage im Großraum und im Einzugsgebiet des Gewässers, in dem
4
… das brauchst du für eine
Flusswanderung du unterwegs sein wirst, genau abklären. NoGo: Kein Bach- und Flusswandern bei Hochwasser, Gewitter oder starken Regenfällen!
Weiterführende Infos, Hinweise und Links Bei nachfolgenden Quellen kannst du mehr erfahren, dir weitere wichtige und wertvolle Informationen holen und dich damit wirklich gut vorbereiten:
• flusswandern.at/oberoesterreich/
ist die Website von Stephan ‘Steve’ Monitzer, einem erfahrenen Flusswanderer aus Wels
Dort findest du viele tolle und sehr genaue Beschreibungen von Kanutouren auf Flüssen in Oberösterreich, ganz Österreich und darüber hinaus, inklusive Google-Karten-Links mit detaillierter Angabe von Gefahren – und vielen anderen Hinweisen: speziell für CaEx, RaRo und ihre Leiter. Richtig richtig cool: Steve hat einen Youtube-Kanal: »Steve Flusswanderer« … und ist auch auf Instagram zu finden: steve.flusswanderer … ebenfalls sehr informativ und übersichtlich ist die Webseite von:
• bergwelten.com/lp/flusswandernalles-was-du-wissen-musst
Was geht sonst noch? Ganz ruhige Gewässer, wie zum Beispiel einen aufgestauten Fluss, kannst du auch mit einem Stand-up-Paddleboard befahren. Fluss-Schnorcheln ist eine weitere Möglichkeit, Fließgewässer zu erkunden: Es gibt Anbieter, bei denen du geführte Touren samt Ausrüstung buchen / ausborgen kannst.
• Landkarte / Flusskarte • ein Boot: Kanu, Schlauchboot oder • • • • • • • • • • • •
Kajak mit Paddel – am besten ein geprüftes Sportboot Schwimmweste Helm Feste Schuhe, die nass werden können und die im Idealfall auch deine Knöchel schützen ev. ein Neopren- oder Trockenanzug einen wasserdichten (See-) Sack für deine Sachen wenn du länger unterwegs bist: trockene und warme Kleidung trockene Schuhe und warme Socken für nach dem Aussteigen Flusswandererverpflegung gefüllte Trinkflasche Fotoapparat oder Handy (wasserdicht verpackt) Insektenschutz Anbindeschnüre, um deine Sachen am Boot zu befestigen
InfoBox Gefahrenquellen in Bächen und Flüssen
• stark bewegtes Wasser • Geländestufen • Wasserfall • Felsen, aus • • • • • • • •
verschiedenen Gründen tiefe Stellen Untiefen Schluchten Stromschnellen Wehre Brückenpfeiler Kraftwerke Krokodile
Was wirst du sehen und erleben ? • einen spannenden Flussverlauf • Uferbereiche, • • •
die sonst niemand sieht was das Wasser transportiert was am und im Wasser lebt die Landschaft neben dem Fluss
Achtung, eine Warnung! JAM empfiehlt euch auf keinen Fall schwierige Flüsse zu befahren – das ist was für Geübte und Profis. Wildwasserklassen über der Klasse 1 sind nichts für Einsteiger.
Die Sommerferien können kommen: Für heiße Tage ist ein Bach- oder Flussbett genau der richtige Aufenthaltsort, noch dazu sind Wasserläufe echte Abenteuerorte: Egal ob ihr Fluss- oder Bachwandern wollt – beides macht Spaß und es gibt richtig viel zu entdecken!
Feucht-fröhlich I. Fluss-Schnorcheln – speziell als Leiter*innen-Aktion extrem cool! Pfadfindergruppe Kremstal, 2021
Feucht-fröhlich II. Es muss nicht immer laut sein: Stille genießen – machen viele viel zu wenig …
5
Die Welt im Wandel Nicht nur wenn du den Hahn aufdrehst, verbrauchst du Wasser. I s a b e l l a B a c h l e i t n e r & B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s © Fotos: pixabay | pexels | BMLRT | private Archive | Info-Grafiken & Diagramme: Wolfram
Wasser ist lebensnotwendig und gleichzeitig auch ein richtiges Luxusgut: Kein Rohstoff dieser Welt ist so wertvoll, so wichtig und so vielfältig einsetzbar wie Wasser – nicht einmal Erdöl, … … aber: dadurch ist es weltweit für Unternehmen – und leider auch für illegale Machenschaften – ein Markt mit ungeahnt großen Möglichkeiten. JAM erforscht mit dir ein paar erste Details zu diesem spannenden Thema und lädt dich ein, dich noch weiter zu informieren und dich auch für einen sorgsamen Umgang mit dem ‘blauen Gold’ einzusetzen!
Wasser – naturwissenschaftlich Unser Wasser besteht aus unzählig vielen Wassermolekülen und jedes einzelne Molekül besteht aus noch kleineren Teilchen, nämlich einem Sauerstoff-Atom (H) und zwei Wasserstoff-Atomen (O) – also: H2O.
Der Wasser-Vorrat auf der Erde 71 % der gesamten Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt. Die Landmasse beträgt also nur 29 %. Wenn du Aufnahmen aus dem Weltall anschaust verstehst du warum die Erde „blauer Planet“ genannt wird. Aber der größte Teil des Wassers auf der Erde ist Salzwasser, nämlich 97%. Der Anteil des für uns lebensnotwendigen Süßwassers ist viel viel kleiner – es sind nur 3%! Vom gesamten Süßwasser auf der Erde sind aber nur 30% als Grundwasser, das unter der Erdoberfläche liegt, vorhanden. Das Oberflächenwasser, also Seen, Flüsse und Sümpfe machen ca. 1% der weltweiten Süßwasservorkommen aus! Den viel größeren Teil des weltweit vorhandenen Süßwassers speichern Gletscher und Eisschilde, nämlich 69%. Eine besondere Wasserressource stellen die Gletscher und Schneedecken in Gebirgen dar. Diese Werte sind etwas vereinfacht, sie ließen sich noch weiter detaillieren. s. Infografik re.
In Österreich … wird das gesamte Trinkwasser aus Brunnen und Quellwasser gewonnen – und das ist etwas ganz Besonderes! Die Trinkwasserversorger in unserem Land sorgen über ein 81.000 Kilometer langes Leitungsnetz dafür, dass wir rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr frisches und sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben.
6
Alltäglich, günstig und unglaublich wertvoll: In unseren Seen, Flüssen und tief im Erdboden versteckt, liegt ‘die’ für alles Leben wichtige Ressource unseres Planeten: Wasser.
Wem gehört eigentlich das Wasser? Es gehört uns allen gemeinsam. Wasser ist in Österreich ein so genanntes öffentliches Gut. Das sind Sachen, die dem Gemeingebrauch dienen. Jeder darf sie im normalen Ausmaß für sich verwenden. Beim Wasser gibt das Wasserrechtsgesetz den Umfang vor. Darin steht, dass jeder das Recht hat, Wasser zu nutzen. Dafür gibt es klare Regeln. Es ist zum Beispiel erlaubt, beim Wandern die Trinkflasche an einem Bach aufzufüllen, im öffentlichen See oder Fluss zu baden oder seinen Hund darin trinken zu lassen.
Das große Geschäft mit dem Wasser Dass Wasser wertvoll ist, haben auch große Unternehmen schon erkannt! Weltweit tätige Konzerne wie Nestlé, Danone, Coca Cola oder große Investmentbanker, aber auch Konzerne, die Wasser aufbereiten und es dann Gemeinden, Städten oder großen Firmen zur Verfügung stellten, spielen hier eine wichtige Rolle. Sie alle versuchen Wasserquellen oder Wasseraufbereitung und die Wasserversorgung in ihren Besitz zu bringen. Damit könnten sie das Wasser dann teuer verkaufen. Das geschieht bereits auf der ganzen Welt.
steht aus Baumwolle, die bewässert wurde. Nahrungsmittel können ohne Wasser nicht erzeugt werden. Da man dieses Wasser nicht sehen kann, es aber in jedem Produkt steckt, spricht man vom „virtuellen Wasser“. Dein Wasserfußabdruck besteht somit aus der gesamten Wassermenge, die du direkt und indirekt verbrauchst. Insgesamt verbraucht jede Person in Österreich täglich rund 4.700 Wasser aus dem In- und Ausland, das sind etwa 30 gefüllte Badewannen.
Wasserfußabdruck – was soll das sein? Die Antwort findest du in diesem Video:
Wasser sparen kann man auch im Supermarkt! Den Großteil unseres Wassers verbrauchen wir mit den Lebensmitteln, die wir kaufen und essen. Nachfolgend haben wir einzelne Lebensmittel aufgelistet. Rate mal, welches benötigt wohl am meisten Wasser je Kilogramm? Nummeriere sie aufsteigend. Das Lebensmittel mit dem wenigsten Wasserverbrauch bekommt eine 1. Die Auflösung findest du in der Infografik auf der nächsten Seite.
• österr. Apfel • Kartoffel • Weizen • Milch • Orange • Mango • österr. Käse • österr. Schweinefleisch • österr. Rindfleisch • Schokolade • Kaffee InfoBox Wasserverbrauch • Entscheidend für den Wasser-
verbrauch ist, wo die Lebensmittel angebaut werden und wie weit sie transportiert werden müssen.
• Ein Apfel aus Österreich braucht
durchschnittlich 25 Liter Wasser – der globale Durchschnitt beträgt das 10-fache, also: 250 Liter.
Auf der Website: water footprint networks – kannst du selbst den Wasserfußabdruck weiterer Lebensmittel abrufen und noch viele weitere interessante Fakten finden. Die Website gibt’s leider nur in Englisch – aber vielleicht ist dir das ja sogar eine sehr willkommene Ferien-Übung! 😊
In Österreich gehört das Wasser allen Menschen gemeinsam. Damit das auch so bleibt, ist es notwendig, dass Politikerinnen und Politiker die richtigen Entscheidungen treffen. Zum Glück hat aber auch die Wirtschaft schon erkannt, dass Wasser(-un-)abhängigkeit und mögliche Einsparungen wichtige wirtschaftliche Kriterien für Unternehmen sind.
Dein Wasserverbrauch ist mehr als das Wasser aus dem Wasserhahn 126 Liter Trinkwasser fließen durchschnittlich pro Person in Österreich in Klospülungen, Trinkgläser und Geschirrspüler. Ist das alles? Nein – tatsächlich macht das nur drei hundertstel des tatsächlichen Wasserverbrauchs pro Kopf aus. Die Kleidung, die du trägst, be-
7
Eine Oase – Leben mitten in der Wüste Dort, wo es kaum Wasser gibt, wird besonders deutlich, wie notwendig, wie wertvoll Wasser für das Leben ist. © Sandra Gabriel / unsplash.com
www.krueckl.at to Jetzt Kon d n eröffnen u nkt he c s e g € 0 2 rs plus 10 € fü isdn Klimabün mali Projekt „K Acker“!
© Foto Kurt Kuball
Verwirklichen Sie Ihr Traumhaus mit uns!
Ihr Wohn(t)raum wird wahr! Ziegelmassiv oder Holzriegel Neubau — Sanierung — Modernisierung Selbst-bau-mit
Baumeister-, Zimmermeisterund Fassadenarbeiten Alles aus einer Hand
Krückl Bauges.mbH & CO KG, Naarner Straße 34, 4320 Perg T: 07262 / 52246-0, of昀ce@krueckl.at
Wir schaffen mehr Wert.
hypo_blue YoungStar. Das nachhaltige Konto für dich.
www.hypo.at/hypoblue Angebot gültig bei Neueröffnung eines hypo_blue Jugend- oder Studentenkontos bis 31.12.2022. Bei Jugendlichen unter 14 Jahren ist die Kontoeröffnung nur mit Zustimmung des Erziehungsberechtigten möglich. Die 20 Euro werden dem neuen HYPO Konto automatisch gutgeschrieben.
Die Welt im Wandel
Wasser sparen, Geld sparen! Es gibt keinen Gegenstand, der ohne Wasser hergestellt werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies, je weniger Gegenstände produziert werden, desto mehr Wasser wird gespart und das oft in Gegenden, in denen die Wasserreserven knapp sind. Ein Beispiel: Du kaufst dir ein neues T-Shirt. Um die Baumwolle für ein T-Shirt ernten zu können, werden 2.500 Liter Wasser benötigt. Dein tatsächlicher Wasserverbrauch hängt davon ab, wie oft du das T-Shirt tragen wirst. Ziehst du es nur fünf Tage an, wäre das gleichbedeutend zu drei Vollbädern am Tag, die du wegschüttest. Trägst du es 50 x, verbrauchst du damit so viel Wasser wie bei einer knappen Morgendusche. Je länger wir unsere Gegenstände benützen, desto weniger Wasser verbrauchen wir. Bewusst kaufen, Gegenstände wiederverwerten und reparieren spart Geld und leistet einen großen Beitrag.
Wasser ist ungleich verteilt Weltweit werden jährlich rund 4.000 km3 Frischwasser aus Seen, Flüssen und dem Regen genommen. Der Tank, der dieses Wasser fasst, müsste 1.000 Mal so groß wie der Attersee sein. Dieser Tank muss sich durch Regen selbst füllen, damit das Wasser nicht ausgeht. Doch die erneuerbaren Wasservorräte sind in manchen Ländern sehr knapp. In Österreich sind unsere Wasserreserven gut gefüllt. Pro Person stehen uns 9.000.000 Liter Wasser, das sich erneuert, zur Verfügung. Wir verwenden nur 400.000. Ganz anders ist es zum Beispiel in Turkmenistan. Die Wasserreserven des Landes sind nur halb so groß wie die in Österreich. Diese Wasserreserven schrumpfen, weil jährlich mehr als das vorhandene Wasser benötigt wird. Wozu? Turkmenistan baut Baumwolle an, die viel Wasser benötigt. Diese Baumwolle wird zu Kleidung verarbeitet, die wir in Österreich tragen. Die Frage ist: Wie teuer müsste ein T-Shirt aus Turkmenistan sein, wenn der Wert des Wassers, das zu seiner Herstellung benötigt wurde, tatsächlich im Verkaufspreis enthalten ist?
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
100
150
650
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
820
1.020
1.800
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
österr.
Apfel
Weizen
österr.
Käse
Kartoffel
österr.
österr.
Milch
Schweinefleisch
3.000
3.500
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Wasserverbrauch Liter pro 1 kg
Schokolade
Orange
Mango
österr.
Rindfleisch
8.500
Kaffee
Wasserverbrauch von Nahrungs- und Genussmitteln im Vergleich Deutlich sichtbar ist der große Unterschied zwischen heimischem Obst und Gemüse im Vergleich zu Fleisch; Schokolade und Kaffee verbrauchen nochmals 5x soviel Wasser – und mehr. = 150 Liter Wasser
17.000
18.900 9
Die Welt im Wandel
Porträt eines Mühlbachs Vor der Haustüre gelegen, bleibt es dennoch vielen unbekannt: Expedition in ein fast 300 Jahre altes Wasserreich Steckbrief Klaus Hollinetz © K l a u s
H o l l i n e t z
|
P f a d f i n d e r g r u p p e
An einem nicht ganz so schönen Tag im Mai … … treffen sich Sonja, Gabriel, Moritz, Jakob, David und Luisa, ausgerüstet mit Kübeln, Netzen und vor allem Gummistiefeln oder Clogs um den Mühltaler Mühlbach zu erforschen. Ausgangspunkt der Expedition ist das Kraftwerk Mühltal. Bereits vor über 270 Jahren wurde hier der Almfluss mit einer mächtigen Wehranlage aufgestaut, um einen Mühlbach abzuzweigen. Vor etwa 25 Jahren wurde das Wehr durch ein modernes Kraftwerk ersetzt. Der Mühlbach blieb erhalten. Zunächst schlängelt sich der Bach zwischen einem kleinen Waldstück und einer Weide dahin. Um weder Tiere noch Anrainer zu stören, kürzen wir ein Stück ab und überqueren den Bach bei der sogenannten Klampfermühle. Wir befinden uns nun im dicht besiedelten Gebiet der Ortschaft Mühltal. Eine freundliche Anwohnerin wird auf uns aufmerksam und erzählt, dass an der Klampfermühle früher bis zu drei Schaufelräder in Betrieb waren, um Getreide zu mahlen. Ein Stück oberhalb gab es zudem eine Pfannenschmiede, deren Hämmer ebenfalls vom Mühlbach
Kraftwerk Mühltal
10
Name Mühlbach oder Mühltalbach – sehr originell Ort Mühltal – klingt jetzt auch nicht sehr einfallsreich – das ist aber der Name einer Ortschaft von Vorchdorf Länge ca. 2,6 km Tiefe unterschiedlich 10 cm bis max. 60 cm – mit einer Menge Sandschlamm darunter Temperatur ‘Brrr!’ – bis ‘geht schon’ – nach einer Weile … Beruf seit ca. 100 Jahren in Pension; hat früher bis zu 7 Mühlräder am Laufen gehalten :-)
V o r c h d o r f
Klampfermühle
angetrieben wurden. Weiters erzählt sie uns, dass der Mühlbach jetzt leider ziemlich wenig Wasser führt und dass sich eine Menge Sand und Schlamm im Bachbett angesammelt hat, sodass sich leider kaum mehr Fische darin befinden.
es gekostet haben muss, allein den Mühlbach zu errichten - denn moderne Bagger gab es zu Maria-Theresias Zeiten noch nicht!
Nutzung der Wasserkraft – seit über 270 Jahren
Als sich die Häuser lichten, suchen wir eine geeignete Stelle, an der wir uns durch das dichte Gestrüpp kämpfen können, um ein Stück direkt im Bach weiterzuwandern. Die Hosenbeine hochgerempelt steigen wir die leichte Böschung hinunter und es zeigt sich, dass die nette Dame von vorhin recht behält. Jede Fortbewegung im Bachbett erweist sich als ziemlich anstrengend, da man bei jedem Schritt im Schlick stecken bleibt. Es kostet einige Mühen die Füße wieder herauszubekommen, die Gummistiefelträger sind dabei eindeutig im Vorteil. Bald zeigt sich auch, dass der Bach von vielerlei Getier bevölkert ist. Wir erwischen vorwiegend zwei- und dreischwänzige Ungeheuer, bei denen es sich um Köcher- und Eintagsfliegenlarven handelt. Fast unter jedem Stein, den man aufhebt, befinden sich Tierchen, die alsbald in einem Kübel landen, damit wir sie
Ein dritter Betrieb, der sich einst die Wasserkraft des Mühlbaches zunutze gemacht hat, war ein Sägewerk, die sogenannte Pöchmühle. Studiert man alte Landkarten (man kann diese relativ einfach über die Seite DORIS des Landes OÖ abrufen) kann man feststellen, dass all diese Betriebe bereits im Theresianischen Gütlbuch von 1750 festgehalten sind. Ursprünglich dürfte es sich bei der Pöchmühle um ein Hammerwerk zur Metallbearbeitung gehandelt haben, später kam ein Drahtzugwerk und ein Kalchofen zum Brennen von Kalk dazu. Es ist kaum zu glauben, aber diese Siedlung mit seinen vielen Einfamilienhäuser und schmucken Gärten war früher ein richtiges Industriegebiet! Man muss sich auch vor Augen halten, welche enorme Kraftanstrengung
Pöchmühle – auch das letzte Mühlrad ist mittlerweile verschwunden …
Reifenmühle
Im Bach
Blauflügel-Prachtlibelle – sie wird auch Gemeine Seejungfer genannt
Nahe des Vorchdorfer Pfadfinderheimes schlängelt sich ein Mühlbach durch die Landschaft. Ein guter Grund sich einmal nasse Füße zu holen und diesen Bach näher unter die Lupe zu nehmen.
genauer betrachten und bestimmen können. Die meisten Lebewesen brauchen ganz bestimmte Bedingungen, um zu überleben und daher suchen sie sich auch einen besonderen Lebensraum aus, der diese Eigenschaften aufweist. Wir Menschen trinken auch nicht einfach jedes Wasser – und genau so heikel sind tierische Vertreter, wie zum Beispiel einige Insektenlarven. Wenn man nun einen Bach oder einen Teich nach solchen Lebewesen durchwühlt, kann man aufgrund der Funde die Qualität des Wassers, die sogenannte Gewässergüte, bestimmen. Die Eintagsfliegenlarve, welche am häufigsten gefunden wurde, erkennt man schnell an ihren drei Anhängen am Hinterleib, mit denen sie sich fortbewegt. Je nach Eintagsfliegen-Art leben die erwachsenen Tiere zwischen wenigen Minuten und einigen Tagen. Die Larven der Eintagsfliege können allerdings ein bis vier Jahren in diesem Stadium verbringen, das bedeutet auch, dass sie im Wasser überwintern. Muss ganz schön kalt sein, nachdem wir im Mai schon so kalte Füße bekommen haben. Der Bachflohkrebs ist ebenfalls häufig zu finden und zeichnet sich durch seinen einge-
Wasserminze – als Tee gut gegen Bauchschmerzen
drehten, seitlich liegenden Körper aus. Der Flohkrebs lebt gerne in dichterem Pflanzenbewuchs und ernährt sich von toten Pflanzen- und Tierteilen. Auch das findet man in nährstoffreicheren Gebieten, die einen guten Algenbewuchs zulassen. Beide Tierarten sind charakteristisch für die Güteklasse 2, man spricht von mäßig verunreinigten, nährstoffreichen Gewässern. Diese Gewässer kommen natürlich vor und erst eine Gewässergüte über 2 deutet auf eine Verunreinigung durch den Menschen hin.
Durch Wald und Wiese Während der Bach im Siedlungsbereich eher schnurgerade durch die Häuser verläuft, schlängelt er sich nun in weiten Bögen durch überwiegend dichten Laubwald. Kaum jemand würde hier auf die Idee kommen, dass es sich hierbei um kein natürlich entstandenes Gewässer, sondern um einen künstlich angelegten Kanal handelt. Der Uferbereich ist dicht bewachsen von Hasel- und Holunderbüschen. Mehrere kreuz und quer liegende abgebrochene Äste halten den größten Teil
|
— — —
Bestimmung der Gewässergüte
des Schlamms zurück und es geht nun wesentlich besser voran. Das Wasser ist so klar, dass der Bachgrund, bestehend aus Kies, gut zu sehen ist. Auffallend sind die leuchtend gelben Blüten der Schwerlilien, die an mehreren Stellen am Ufer auftauchen. Farne, Schachtelhalme und große Huflattichblätter säumen den Bachlauf, auch der Duft der Wasserminze steigt uns da und dort in die Nase. Als die Sonne etwas kräftiger zu scheinen beginnt, beobachten wir prächtig blauschimmernden Libellen, die sich wilde Verfolgungsjagden liefern. Kurz bevor der Mühlbach wieder in den Almfluss mündet, passiert er noch die Reifenmühle. Zwar kann man noch erahnen, wo sich hier einst die Mühlräder gedreht haben dürften, die Zeit der wasserbetriebenen Mühlen, Sägen und Hämmer ist aber vorbei. Die Kraft des fließenden Wassers reicht nicht aus, um moderne Betriebe direkt mit ausreichend Energie zu versorgen und so wurden vor etwa 100 Jahren die meisten Schaufelräder stillgelegt und sind schließlich verschwunden … … nur unser Mühlbach wird uns hoffentlich noch lange erhalten bleiben!
— — —
|
Schwertlilien – leider schon etwas verblüht …
11
Kommst du mit auf Wasserreise? Wasser ist überall: über, unter und um uns
6
Mia Windischbauer I l l u s t r a t i o n e n & H i n t e r g r u n d : M i a W i n d i s c h b a u e r
Mit ein paar Freunden mach ich mich auf den Weg unter der Erdoberfläche, bis sich die schlammige Erde dann irgendwann in einen Fluss umwandelt. Ich schwimme weiter bis zum Meer. Kennst du auch das schöne Gefühl von kaltem Nieselregen an einem warmen Sommernachmittag auf deiner Haut? Doch woher kommen diese Regentropfen? Sitzt oben in einer Wolke die liebe Frau Holle und gießt mit ihrer Gießkanne, oder steht jemand hinterm Busch und spritzt mit dem Gartenschlauch? Wenzel Wassertropfen beantwortet dir diese Frage mit Freude!
5
Dort kämpfe ich mich durch verschiedenste Erdschichten wie Erde, Sand, Kies und Lehm, bis ich plötzlich eine Schicht mit Grundwasser tief im Boden entdecke.
4
Am Boden angekommen, landen ein paar Freunde von mir im See oder in einem Bach. Ich allerdings lande auf einem schönen großen Blatt auf einem Baum mitten im Wald. Elegant rutsche ich jetzt von Blatt zu Blatt, bis ich endlich am Boden angekommen bin. Das war lustig!
12
Begib dich gemeinsam mit dem Wassertropfen Wenzel auf eine spannende Reise und lerne den Wasserkreislauf besser kennen.
Hallo. Das bin ich – ein Wassertropfen namens Wenzel! Ich freue mich, dich heute auf meine Reise mitnehmen zu dürfen und dir zu zeigen was der Wasserkreislauf ist.
1
Ich starte heute als einzelner Tropfen zusammen mit vielen anderen im Meer. Du kennst bestimmt meine Freundin Susa Sonne. Sie strahlt so viel und starke Wärme aus, dass ich als Wassertropfen im Meer verdunste und völlig unsichtbar für dich, rauf in den Himmel steige.
7
Die Wärme und Hitze von Susa Sonne begrüßt uns freudig und lädt mich und die anderen Wassertropfen wieder zum Verdampfen ein. Den Rest der Geschichte kennst du bereits. Fürs erste sag ich jetzt aber Gut Pfad und denk dran: Immer brav Wasser trinken … 😊
3
2
Immer weiter hoch steigen ich und meine Freunde, bis die Luft gar nicht mehr so angenehm warm ist. Deshalb kuscheln wir uns eng aneinander, wir werden größer und du kannst uns wieder sehen. Je nachdem wie viele meiner Freunde zu mir kommen, sind wir eher grau oder weiß. Wir schweben am Himmel herum und manchmal verstecken wir Susa Sonne ein wenig, um sie zu ärgern. Weißt du schon was wir sind?
Richtig, eine Wolke! Wenn meine Freunde und ich dann als Wolke herumgereist sind und eine Stelle mit kühlerer Luft gefunden haben, springen wir von unserer Wolke als Regentropfen wieder runter zu dir auf den Boden. Wir regnen, manche fliegen, manche wollen auch ganz schnell unten sein und prasseln herunter.
13
Floßbau Wie Huckleberry Finn den Mississippi hinunter …
Markus Prötsch © Hintergrundbild: CC Dustin Scarnitti @ unsplash.com | alle anderen + Floß-Modell: © Markus Prötsch
Das Baumaterial Am besten geeignet ist trockenes Nadelholz mit einer Dicke von 15–20 cm. Ideal ist stehendes Totholz, wie es in naturnahen Wäldern häufiger vorkommt, als man glaubt. Oder Schwemmholz. Außerdem brauchen wir noch Stangenholz, das weniger dick sein darf (ca. 10 Zentimeter) Da man in Österreich nicht einfach Bäume fällen darf – ohne den Zorn des Waldbesitzers zu erregen ;-) – müssen wir uns hier mit einem Modell begnügen … Ein passender Ersatz sind Wasserleitungsrohre aus dem Baumarkt, die mit passenden Deckeln dicht verschlossen werden. Außerdem brauchen wir noch jede Menge Schnur. Am besten geeignet sind Kunststofftaue, die keine Eigendehnung aufweisen.
14
InfoBox Was trägt’s? Um die Tragfähigkeit abzuschätzen, halten wir uns an die Regel, dass ein Objekt soviel Auftrieb – in Kilogramm – hat, wie es an Wasser – in Litern – verdrängt. Ein Baumstamm mit 20 cm Durchmesser und 5 Metern Länge hat ein Volumen von rund 160 dm3 (= 160 Liter). Das heißt, der Stamm trägt rund 160 kg. Trockenes Nadelholz hat ein spezifisches Gewicht von 0,5 kg/dm3 – um auf der ganz sicheren Seite zu sein, rechnen wir lieber mit 0,6 kg/dm3. Unser Stamm hat also ein Eigengewicht von 160*0,6 = 96 kg Es bleiben also noch 64 kg Auftrieb bzw. Tragkraft bis der Stamm vollständig untergetaucht ist.
Floßfahrten werden heute meist als kommerzielle Gaudi-Veranstaltungen auf Alpenflüssen durchgeführt. Ein Floß selber zu bauen, ist allerdings gar nicht so schwer …
1 |
Für unser Modellfloss brauchen wir 8 Stämme mit einem Durchmesser von 20 cm und einer Länge von 5 m. Nicht vergessen: ein jeder dieser Stämme wiegt 80 bis 100 Kilogramm. Daher muss das Floss im dem Gewässer gebaut werden, in dem es anschließend fahren soll.
2 |
Wir wählen die sogenannte Katermeranform. Dazu werden jeweils 4 Stämme parallel so gelegt, dass sich die dicken und dünnen Enden abwechseln. Sie bilden die Schwimmer unseres Floßes. Die äußeren Stämme sind etwa 3 m voneinander entfernt. Damit wird unser Floß 3 x 5 m groß, das ergibt 15 m² Nutzfläche.
3 |
Für den nächsten Schritt benötigen wir 4 oder 5 Stangen. Jede mind. 10 cm dick und etwa 3,5 m lang. Diese werden quer über die beiden Schwimmer gelegt. Dabei darauf achten, dass überall genügend Material – mind. 30 cm – übersteht. Sonst rutschen die Bünde ab.
4 |
Jeder einzelne Stamm der Schwimmer wird mit einem eigenen Kreuzbund an jeder der 4 Querstangen festgebunden. Das verwendete Seil sollte – je nach Reißfestigkeit - mind. 5 mm dick sein, gerne auch mehr.
5 |
Um die Konstruktion stabiler zu machen, können die Stämme ein wenig eingekerbt werden. Anfänglich ist die Konstruktion noch sehr flexibel. Damit die Seile nicht abrutschen, sollte wenigstens an den Außenseiten der Querstangen eine Führungskerbe eingeschlagen werden.
6 |
Insgesamt sind also 32 Bünde für unser Floss nötig. Das erfordert jede Menge Schnur. Wir mussten mit Bindfaden weitermachen. Schnur aus Naturfasern ist aber weniger empfehlenswert, weil diese sich bei Nässe ausdehnen. Ist dieser Schritt abgeschlossen, haben wir bereits ein stabiles Floss. Damit lässt sich schon eine Flussfahrt bestreiten, allerdings wird es ziemlich nass werden.
7 |
Wer wochenlang auf Wildnisflüssen herumschippern will, braucht mehr Abstand zur Wasseroberfläche. Dazu binden wir weitere 3 Stangen mit jeweils 5 m Länge auf die Querhölzer: eine in der Mitte und im Abstand von ca. 1 m links und rechts davon über den Schimmern.
8 |
Auf diese knüpfen wir zum Schluss eine Plattform aus dünnem Stangenholz (hier haben wir das nur zu einem Drittel gemacht – auch möglich, dann kommt das Gepäck auf dies Ablage). Ersatzweise können auch Bretter aufgenagelt werden. Diese Plattform befindet sich 20 bis 40 Zentimeter über der Wasseroberfläche und ist groß genug, um z.B. ein Zelt darauf aufstellen zu können.
15
1 2
3
4
5
1 + Hintergrund: Das ‘Challenge Valley’ vom Sportteam: Es ging darum, so schnell wie möglich einen Parcours in und um die Dürre Ager zu bewältigen: Action pur! 2: Die Dürre Ager war Teil des WiWö Programms beim Stationenlauf quer über den gesamten Lagerplatz. 3: Duschen im Freien ist doch viel feiner, dachten sich ein paar RaRo und bauten sich eine Dusche mit Rad-Antrieb. 4: CaEx gönnten sich eine kühle Erfrischung zwischen Zelt aufstellen und Kochstelle bauen. 6: Obwohl die Wasserqualität der Dürren Ager nicht schlecht ist, empfehlen wir nicht, daraus zu trinken. ;-) Das Foto entstand am Abenteuertag der GuSp.
Maria Binder © M a r i a B i n d e r | O Ö P f a d f i n d e r i n n e n & P f a d f i n d e r
InfoBox T O G E T H E R 2023 int. Landeslager der OÖ Pfadfinder*innen Alle fünf Jahre findet in Oberösterreich ein großes Pfadfinderlager statt. Internationalität, friedliches Zusammenleben und ‘Abenteuer in der Gemeinschaft erleben’ werden hier groß geschrieben. Im August des kommenden Jahres wollen wir deshalb das 15. internationale Landeslager der OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder – das T O G E T H E R 2 0 23 – gemeinsam gestalten. Nach zwei Jahren, die maßgeblich von der Corona-Pandemie geprägt waren und in denen viele geplante Aktivitäten nur abgespeckt bis gar nicht stattfinden konnten, wollen wir endlich wieder etwas gemeinsam – ‘together’ – erleben: Als Landesverband der OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder – mit Kindern, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen aus Oberösterreich, aus Österreich und der ganzen Welt!
Steckbrief der „Dürren Ager“ »Hallo zusammen, darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin die Dürre Ager. Manchmal werde ich fälschlicherweise auch nur als „Ager“ bezeichnet, obwohl das ja ein parallel verlaufender Nachbarfluss ist. Im Gegensatz zur Ager bin ich kein „Abfluss“ aus dem Attersee, son-
16
dern ein durch zwei Bächlein entstandener Fluss, der von Norden nach Süden 31 km lang durch den Attergau fließt. Ich bin sehr emotional und aufbrausend: je nach Wetter und Regenlage gehe ich manchmal recht schnell über meine Grenzen hinaus oder ziehe mich ziemlich zurück. Das macht dann meine Anwohner*innen etwas nervös - aber was soll
ich machen? So bin ich eben. Meine Route führt mich unter anderem auch durch die Gemeinde Eggenberg, wo alle fünf Jahre ein mega Highlight auf mich wartet: ein Landeslager der OÖ Pfadfinder*innen. Grandios, was da immer los ist! 4.500 Pfadfinder*innen aus Oberösterreich, Österreich und der ganzen Welt tummeln sich da um
Die Dürre Ager ist das Wasserzentrum und Sommerlager-Lebensader am Lagerplatzes des kommenden OÖ Landeslager „Together“, das 2023 von 7.-16.8. bei St. Georgen im Attergau stattfindet. JAM stellt euch hier dieses „erfrischende Wesen“ vor!
T O G E T H E R 2023 – ein gemeinsamer Lagerplatz für alle rund 4.000 Teilnehmer*innen und 500 Mitarbeiter*innen aus aller Welt. Das T O G E T H E R 2023 wird – wie alle OÖ Landeslager – am SCA (Scout Camp Austria) in Eggenberg/Berg bei St. Georgen im Attergau stattfinden.
… mach mit! T O G E T H E R 2023 – wir planen das int. Landeslager gemeinsam! Das Kernteam hat bereits im Oktober 2021 den offiziellen Start in die Planungsphase gewagt und die Teilbereiche bauen nun ihre Teams auf. Wenn du mitwirken möchtest, informiere dich bitte auf unserer Homepage über aktuell offene Jobs! Ist dort nicht das passende dabei, schreib uns bitte ein E-Mail – Wir freuen uns auf dich! mitarbeiten@together23.at www.together23.at/jobs
mich herum. Normalerweise bin ich ja eigentlich die Grenze des Scout Camp Austrias, die Felder, die am östlichen Ufer meinerseits liegen, werden für das Landeslager sozusagen ausgeborgt. Somit sehe ich mich ja beinahe als Zentrum dieser Zusammenkunft der Pfadfinder*innen. Da werden nämlich extra Brücken gebaut sowie Programmpunkte um
mich, mit mir, über mir und in mir geplant und ausgeführt. Überhaupt bin ich für viele Kinder und Jugendliche DAS Highlight, wenn es zehn Tage lang heiß ist und ich eine willkommene Abkühlung biete. Denn egal wie heiß der Sommer ist: Ich bleibe immer schön kühl und erfreulich erfrischend! Im August 2023 ist es wieder so weit und
ich darf Pfadfinder*innen aus aller Welt erfrischen, ihnen einen Platz für Programmpunkte bieten sowie für’s Sporteln, zum Abkühlen, zum Sonnen … … da erinnere ich mich sehr gerne an vergangene OÖ Landeslager – an die vielen Aktivitäten, die in und rund um mich geschehen sind!«
17
Agerbruck gegen Bodingfurt
Statistiken sollen uns helfen, Zusammenhänge zu verstehen. Manchmal werden sie aber missbraucht, um uns von falschen Wahrheiten zu überzeugen.
Das Rennen um das beste Papierschiffchen
Markus Pichler-Scheder © F o t o s ,
G r a fi k :
M a r k u s
P i c h l e r - S c h e d e r
Die Tradition Niemand weiß mehr genau, wie das alles eigentlich angefangen hat. Mittlerweile hat das Papierschiffchenrennen, das die Pfadfinder:innengruppen Agerbruck und Bodingfurt jedes Jahr gegeneinander austragen, aber schon jahrelange Tradition. Man könnte sagen, es ist das Highlight des Jahres … … auf das schon lange vorher alle hinfiebern. Die Vorbereitungen für dieses Spektakel sind in beiden Gruppen umfassend, aber nicht immer sehr wirkungsvoll. Vor dem Rennen falten alle ihr persönliches Papierschiff nach dem geheimen Faltplan ihrer eigenen Gruppe. Danach einigen sich die einzelnen Altersstufen der beiden Gruppen aber noch miteinander auf eine Verzierung oder sonstige Verbesserung ihrer Schiffchen. Beim Rennen werden dann die Schiffchen bei der Bodingfurt vor der Agerbrücke in der Hoffnung zu Wasser gelassen, dass sie es bis zur Brücke schaffen und nicht davor kentern, mit Wasser volllaufen, aufgeweicht werden oder aus irgendeinem anderen Grund in den Fluten untergehen. Die Bodingfurter haben das letzte Jahr dafür verwendet, einen revolutionären neuen
18
Bootsentwurf zu kreieren, den sie Blitzblauer Pfitschipfeil genannt haben. Sie versprechen sich davon eine Verbesserung der Schwimmfähigkeit und deutlich weniger gesunkene Schiffchen. Die Agerbrucker haben die Bemühungen der Bodingfurter belächelt und bleiben bei ihrem Feuerroten Hochseedampfer. Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass sie mit ihrem altbewährten Papierschiffmodell in der Ergebnistabelle die Nase vorn haben werden.
weise recht grob in die etwas zu kleinen Schiffe gesteckt werden. Mit viel Ehrgeiz und durchwegs sinnvollen Einfällen sind die GuSp bei der Sache: sie haben ihre Schiffe besonders sorgfältig gefaltet und versehen sie außen nun noch mit bunten Kunststofffolien. Und die CaEx arbeiten ebenfalls mit Murmeln, im Unterschied zu den WiWö werden diese aber nicht außen angeklebt, sondern am tiefsten Punkt in die Schiffchen hineingelegt.
Die Vorbereitung
Das Rennen
Nachdem in eifriger Handarbeit dutzende Exemplare der beiden Schiffchenmodelle gefaltet worden sind, geht es nun ans Pimpen. Die WiWö entscheiden sich für einen besonders prächtigen Schmuck: sie kleben Glasmurmeln außen auf ihre Schiffe. Die RaRo haben ganz praktische Gedanken: Sie wollen mit ihren Schiffen auch etwas Sinnvolles transportieren. Nach längerer Diskussion ist dann eine Mehrheit für Getränkeflaschen, die teil-
Am Tag des Rennens sind alle unglaublich aufgeregt, schließlich wollen beide Gruppen, dass es möglichst viele der eigenen Schiffchen über die Ziellinie schaffen. Die Bodingfurter sind schon gespannt, ob sich ihr verbessertes Bootsdesign auch in den Zahlen niederschlägt. Es geht los. Nach Altersstufen werden die Schiffe zu Wasser gelassen. Die aufgeklebten
Korrektes Ergebnis oder halbe Wahrheit? Eine objektive Beurteilung ist nur möglich, wenn man die absoluten Zahlen und die %-Werte kennt. Vergleicht man nur die einen oder nur die anderen macht man zwar im Grunde nichts falsch – nur: Die ganze Wahrheit ist das jedenfalls nicht.
Glasmurmeln an den Booten der WiWö erweisen sich als gute Kenterhilfe, und der Locher, den ihnen jemand beim Dekorieren noch hingestellt hatte macht die Sache auch nicht besser. Großer Jubel auf beiden Seiten, wenn trotzdem ein Boot die Brücke erreicht. Die GuSp beweisen ihre Findigkeit, denn die bunten Kunststofffolien auf den Schiffchen sehen
nicht nur schmuck aus, sondern machen die Boote auch wasserbeständiger. Es gibt lauten Applaus, wenn ein Boot der eigenen Gruppe das Ziel erreicht und manchmal ein wenig schadenfrohes Gelächter, wenn ein gegnerisches Boot untergeht. Die Murmeln in den Booten der CaEx sorgen für einen tieferen Schwerpunkt und eine stabilere Fahrt, wäh-
rend bei den flaschenbestückten RaRo-Schiffchen das Gegenteil der Fall ist – die meisten landen am Grund des Flusses. Schließlich haben alle ihre Boote ins Rennen geschickt und die Ergebnisse liegen vor. Aber wer hat nun eigentlich gewonnen und hat der neue Bootsentwurf der Bodingfurter Pfadfinder:innen etwas gebracht?
1919
„Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, um wertvoll zu sein.“
Wir leben Handwerk. In Perfektion. WOHNBAU KOMMUNALBAU INDUSTRIEBAU SANIERUNG
Auböck Bau GmbH / ENNS_WIEN_BUDWEIS www.auboeck-bau.at
WIR, DU, ZUKUNFT.
JETZT N RBE BEWE U N F T UK Z D N U LTEN! GESTA
Beneder Ges.m.b.H. Waxenberger Straße 32 4181 Oberneukirchen +43 (0) 7212 3000 eva@beneder.co.at
beneder.co.at
Deine Lehrstelle zum Installationsund Gebäudetechniker (m/w): so fordernd und abwechslungsreich. Dein Team: so witzig und hilfsbereit. Deine Aufgaben: so sinnvoll und lehrreich. Dein Work-Life: Ausbalanciert!
SIMADER ist eines der führenden Bauunternehmen Oberösterreichs in den Bereichen Hochbau und Zimmerei, mit eigenem Sägewerk und Baustoffhandel.
4181 Oberneukirchen Tel: 07212 / 7212 sekretariat@simader.at 4020 Linz Tel: 0732 / 65 65 94
www.simader.at
Die Berichte Liest man die Artikel der beiden Gruppenzeitungen, dann könnte man glauben, es ist von zwei völlig unterschiedlichen Rennen die Rede. Wenn man die genannten Zahlen mit der Tabelle vergleicht, dann stellt man fest, dass keine der Zeitungen die Unwahrheit schreibt – alles stimmt mit den Ergebnissen überein. Aber welche Zeitung hat nun mit ihrer Bewertung des neuen Bodingfurter Bootsentwurfs recht? Er kann ja wohl kaum gleichzeitig gut und schlecht sein. Diese Frage lässt sich eindeutig beantworten: Der neue Entwurf hat tatsächlich etwas gebracht und die Pfadfinder:innenzeitung Bodingfurt zieht den richtigen Schluss. Der Agerbrucker Pfadikurier begeht hingegen – bewusst oder unbewusst – gleich mehrere statistische Irrtümer, auch wenn die Zahlen korrekt sind.
•
•
Der Artikel betreibt Rosinenpicken, es werden also nur diejenigen Ergebnisse präsentiert, die die These zu stützen scheinen, dass das neue Bodingfurter Boot ein Flop ist. Andere wesentliche Teile der Tabelle werden weggelassen. Bei der Aussage, dass nur 24 gesunkene Boote aus Agerbruck 50 untergegangenen Bodingfurter Schiffen gegenüberstehen wird ein Basisratenfehler oder Prävalenz-
Das Gleiche aber nicht das Selbe: Unterschiedliche Berichterstattung im ‘Agerbrucker Pfadikurier’ (rechts) und in der ‘Pfadfinder:innenzeitung Bodingfurt’ (unten).
fehler begangen. Es wird nämlich nicht berücksichtigt, dass die Bodingfurter Pfadfinder:innengruppe mit 100 Teilnehmer:innen viel größer ist als die Agerbrucker mit nur 60. Selbst bei identischen Untergangswahrscheinlichkeiten wären also entsprechend mehr gesunkene Bodingfurter Boote zu erwarten.
•
Schließlich sitzt man auch noch dem Simpson-Paradoxon auf. Kurz gesagt handelt es sich dabei um das Phänomen, dass sich die Bewertung von Daten aus verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften scheinbar umkehren kann, wenn man die Gruppen zusammenfügt und nur das Gesamtergebnis betrachtet. Bei diesem Rennen waren die Boote der WiWö und der RaRo beider Gruppen generell wesentlich schlechter als die der GuSp und der CaEx. Nun hat aber die Pfadfindergruppe Agerbruck besonders viele GuSp und CaEx, während bei den Bodingfurtern deutlich mehr WiWö und RaRo am Rennen teilgenommen haben. Betrachtet man die Ergebnisse in den einzelnen Altersstufen getrennt, dann sieht man, dass die Aussage der Pfadfinder:innenzeitung Bodingfurt stimmt: In jeder Altersgruppe ist bei Bodingfurt der Prozentsatz der gesunkenen
Boote deutlich geringer als bei Agerbruck. Wegen der stark unterschiedlichen Verteilung der Altersstufen sieht man diesen Zusammenhang im Gesamtergebnis aber nicht mehr.
Der Schluss Statistiken sind für Menschen generell schwierig zu interpretieren. Das kann etwa von Zeitungen und anderen Medien und der Politik ausgenutzt werden, um ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu zeichnen und Menschen in eine bestimmte Richtung zu manipulieren. Statistik bildet die Basis vieler politischer Entscheidungen und beeinflusst damit unser aller Leben. Auch wenn man sich gar nicht mit Mathematik auseinandersetzen möchte, zahlt es sich deshalb aus, bei Behauptungen, die man präsentiert bekommt, etwas genauer hinzuschauen. Der eingebürgerte Satz ‘Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast’ kann trotzdem so nicht stehen gelassen werden. Aber man sollte sich auf jeden Fall immer ein Bild von der gesamten Situation machen und keine voreiligen Schlüsse aus einzelnen Zahlen ziehen.
Agerb verni ruck Bodin chtet gfurt!
Eine Papie Sensatio Ager rschiffch n hat sic legen brucker k enrennen h beim Boote heit zeigeonnten ih zugetra heurigen mit m ins Ziel, w n und br re deutlic gen: Die Das ickrigen 50 ährend s achten 60 he Übertr ic ie d n F i euerr aditionelle % zufriede h die Bod % ihrer r o in n Jah pfeils A e te t g z r w t e H i iede rbru n geben gfurter le oc fitsch e im erweis r einmal b hseedamp cker Sch mussten. it, di blauen P Der neue e b r if e fe : z furt a t sich die währen. r konnte fsmodell iele A s Blit usgezahlt te beim Die v klung de n a Blitzb ls Flop: 50 Neuentw Im Gegen sich also sich ic f kon dass er t r w a t u h n , w t E t , is loren laue Pfits untergegaicklung au satz dazu otsen eigen ssen r zu e s c n geflo furter Bo Rennen z ch besse Z e ahlen n Agerbru hipfeile st gene sog Bodingtli ng nter cker enan e s h Bodi chiffche er wesen etwas äl p e f r u n e B rter nte che oo n. nu ers er Ag as schon der:inne Papi ander Fehlentw n für sich ten gegen r 24 verd n ten d i r f u s e l l d e u ic ü a F V a r n f b k g e N d P e a lu n r r i a „ f . den n m S e ü e m r D g k r chlam e ie esen ve Agerbruc n konnte mgra angebrac wäre wohdie Boding mind trotz fe r ues U ht – u l ein ell de Altersstu quote um n GuSp d n n g o s t a e M nz r e t rseeb er Vor er de r Verlus en. Bei d : Wähs o d c o h je t la “! g: In de rd ten rung iffe lt we lichs
e derfitschis’ d n u t P Die Szblauen t ‘Bli
h deut erzie ringe er Sc ng am gerbruck urt nur 20 % f tens r Vorspru A g der % e odin war d er 29,2 % es bei B g um 27,8 n hi en un ele i v rend ken, war Verringer n nd n de r n versa , was eine ratuliere :innen u n g r se u % r e e i i t ,1 d 21 . W ie ruk ) onst richt en, d (mps entsp eichen K bauer:inn n! e r s t b n a o idee n Bo cht h äftige gema tatkr möglich g Erfol
n
2121
Cooking Scouts
Wassermelone grillen Alexander Maringer
Gewöhnlicher Durstlöscher war die Wassermelone gestern. Wir machen ihr kräftig Feuer unter dem Hintern: Das dankt uns die rote Frucht mit einem völlig neuen Geschmackserlebnis!
en, t l a h n e n o l e Wasserm r Name verspricht: asser W s u a r u n t en fas was ih Sie bestehen och kann man sie grill und d er u e F s a d i e b a n. e ohne d g n i r b u z in Gefahr
© Fotos: ‘Melone, ganz’ Thomas Bröker – www.kochen-ist-jazz.de | alle anderen: Alexander Maringer
Menge: 6 Portionen Zubereitung: 25 Minuten Ausrüstung: • Schneidbrett • Messer • Feuerstelle, Grillrost
Gegrillte Wassermelone mit Macadamia-Melissen-Pesto
Du brauchst:
• 2 kg Wassermelone (etwa ½ Melone) • 8 Esslöffel Nüsse, hier sind es Macadamia• • •
nüsse (genauso gut schmecken Walnüsse, Pistazien, Haselnüsse, …) 8 Zweige Zitronenmelisse 16 Esslöffel Ahornsirup oder Honig ca. 1 Limette oder kleine Zitrone
Pesto vorbereiten:
• Nüsse über dem Feuer anrösten und nach dem Auskühlen so fein es geht hacken.
• Zitronenmelisse-Blätter fein hacken. • Beides mit dem Ahornsirup vermengen. •
Wenn du Honig verwendest, kannst du mit etwas Wasser das Pesto flüssiger machen. Etwas Limettensaft dazugeben und nocheinmal durchrühren. Zitronen sind saurer als Limetten, also Vorsicht beim Abschmecken.
Melone grillen:
• Melone in 12 dicke Scheiben schneiden. •
Falls große Kerne vorhanden sind, diese entfernen. Von jeder Seite ca. eine Minute anbraten. Du kannst die Melonenscheibe aufspießen und über die Glut halten, auf einen Grillrost oder eine Grillplatte legen.
Anrichten:
• Pro Person zwei Melonenscheiben mit je einem Löffel Pesto anrichten.
• Tipp: Dekorieren kannst du mit einem Melissenzweigerl und ein paar gehackten Nüssen. Auch essbare Blumen, wie z.B. Gänseblümchen, passen gut dazu! … als Nachspeise: Süße Wassermelone
2
noch mehr Rezeptideen Mindestens genauso gut: Gegrillte Wassermelone mit Feta (griechischer Schafkäse), Olivenöl und Salat. Beim Testessen konnten wir uns nicht entscheiden, ob Melone zur Vorspeise oder zur Nachspeise besser schmeckt. Sicherheitshalber haben wir beides probiert Es geht aber noch weiter: Beim Grillen entsteht an der Oberfläche der Melone aus dem Zucker Karamell. Dieser süße und fruchtige Geschmack passt daher zu vielen Gerichten. Wassermelone kannst du gemeinsam mit Gemüse, Grillkäse oder Fleisch auf einen Spieß stecken. Gegrillte oder nicht gegrillte Melone passt in jeden grünen Salat. Und wenn am Lagerfeuer einmal die Schokobanane fehlt: Melone in Schoki getunkt schmeckt auch!
Mel-ohne Schale Ist das Grüne giftig? Oh nein, nicht bei der Wassermelone! Du kannst die grüne Haut, wie du es von einer Gurke kennst, dünn abschälen und die darunterliegende grüne Rinde wie Krautsalat reiben und zubereiten. Oder für einen Smoothie rotes Fruchtfleisch und die grüne Rinde einfach gemeinsam verarbeiten.
Die perfekte Wassermelone Reife Wassermelonen haben einen dunklen und vollen Klang. Jede Wassermelone hat einen Fleck in der Schale, nämlich dort, wo sie am Boden auflag. Mit zunehmender Reife wird der Fleck gelb. Ist er intensiv gelb, ist die Melone bereits zu reif. Aufgeschnittene Melonen haben ein saftiges rotes Fruchtfleisch. Der grünweiße Rand ist schmal.
• •
•
3
Wasserreiniger Wie man zweifelhaftes Wasser trinkbar macht
Markus Prötsch
Sauberes Trinkwasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Was aber, wenn weit und breit kein Wasserhahn zu finden ist und wir auf Wasser aus unbekannter Herkunft angewiesen sind? Heute also ein paar Pfadfinder*innen-Methoden, um Wasser genießbar zu machen.
© Bilder, wenn nicht anders angegeben: Markus Prötsch | gr. Bild diese und gr. Bild rechte Seite: unsplash.com
Wasser aus Bächen oder Flüssen – aus stehenden Gewässern wie Seen oder Teichen sollte man kein Trinkwasser gewinnen – muss immer als keimbelastet angesehen werden. Wir sprechen in diesen Fällen von Rohwasser …
Absetzen lassen Wasser aus Bächen und Flüssen ist immer ein wenig trübe. Lässt man dieses Wasser im Schatten einige Zeit stehen, sinken schwere Teilchen zu Boden. Leichteres Material sammelt sich an der Oberfläche und kann abgeschöpft werden. Der sogenannte Überstand ist schon deutlich klarer, aber immer noch nicht genießbar. Er wird vorsichtig abgegossen – ideal sind Gefäße mit gewellter Wand wie PET-Flaschen - und weiter behandelt.
Filter Leistungsfähige Wasserfilter gibt es im Fachhandel zu kaufen und verwandeln Rohwasser in einem Zug in Trinkwasser, allerdings sind sie teuer. Ein wirkungsvoller Filter lässt sich jedoch auch aus einfachen Mitteln improvisieren. Wie das geht, steht im nachfolgenden Beitrag. Wichtig! Solche Filter reinigen das Wasser nur von Schwebeteilchen, nicht aber von Bakterien und anderen Keimen. Um das Wasser trinkbar zu machen, muss nach dem Filtern noch mindestens eine der folgenden Methoden angewendet werden.
24
… das nicht direkt zum Trinken verwendet werden soll. Als Faustregel gilt: Je kälter und sprudelnder das Wasser daher kommt, desto weniger ist es mit Keimen belastet. Einer Verseuchung mit z.B. Pestiziden oder Industrie-
abwässern kommen wir mit den folgenden Methoden nicht bei. In so einem Fall hilft uns eine gute Karte oder GoogleMaps, um heraus zu finden, was im Oberlauf unseres Baches so angesiedelt ist.
Abkochen
(Bild im Hintergrund)
Abkochen ist eine der sichersten Methoden, um klares Rohwasser genießbar zu machen. Aber wie lange muss abgekocht werden? Halten wir fest: es gilt, vor allem solche Erreger abzutöten, die für uns Menschen gefährlich werden, wenn sie über den Darm aufgenommen werden. Alle anderen Keime im Trinkwasser können uns praktisch egal sein. Nahezu alle derartigen Erreger sind extrem
empfindlich gegenüber Temperaturen über 42°C (Fieber). Um Wasser zu desinfizieren (und mehr wollen wir nicht, wir brauchen kein steriles Wasser), reicht es also, die Kerntemperatur der Mikroben kurzfristig auf 75 bis 80°C zu erhitzen. Das ist mit einmal Aufwallen lassen erreicht. Und am Berg? Zwar nimmt die Siedetemperatur von Wasser pro 300 Höhenmeter um
rund 1°C ab. Das bedeutet aber auch, dass in 4500 Meter Höhe Wasser immer noch bei 85°C kocht – zu wenig, um Nudeln zu kochen, für Keime aber tödlich. In dieser Höhe ist außerdem überall auf der Erde sauberer Schnee oder Eis zu finden. Daher: Klares Wasser einmal kurz aufkochen - tötet die enthaltenen Erreger zuverlässig ab und schont gleichzeitig die Energiereserven.
Es geht aber auch ganz ohne Technik. Man braucht lediglich eine möglichst klare Flasche aus Kunststoff, z.B. eine PET-Flasche. Die liegen (leider) in jedem Straßengraben herum. Glasflaschen funktionieren nicht so gut, weil Glas das UV-Licht teilweise filtert. Die mit klarem Rohwasser gefüllte Flasche wird für mehrere Stunden in die pralle Sonne gelegt, den Rest besorgt die Strahlung.
Bei großen Flaschen empfiehlt es sich, sie nur bis zirka zur Hälfte zu füllen, damit die Strahlung auch möglichst den ganzen Wasserkörper vollständig durchdringt.
UV-Strahlung Ultraviolett (UV-) Strahlung ist jener Teil des Sonnenlichts, der für unsere Augen nicht sichtbar ist, aber Sonnenbrand verursacht. Die Strahlung ist sehr energiereich und killt Mikroben und viele Viren zuverlässig in kürzester Zeit. In Wasserwerken wird UV-Licht zur Behandlung des Trinkwassers eingesetzt. Es gibt kleine Handgeräte, die für den Einsatz bei Expeditionen und Camping ideal sind.
Holzfilterkerzen Holz enthält feinste Kanäle (Leitbündel genannt), an deren Engstellen zuverlässig Einzeller und Bakterien gefiltert werden. Nadelholz hat wegen seiner kleinen Leitbündel die bessere Filterwirkung, dafür dauert das Filtern länger. Die Filter werden aus einem daumenlangen und -dicken Aststück geschnitzt. Das Holz darf nicht gesprungen sein und keine leeren Markkanäle haben. Das Aststück wird geschält und auf einer Seite abgerundet. Durch diese sickert das Rohwasser durch den Filter und wird aufgefangen. Bild rechts, ‘Holzfilterkerzen’: Verwendung mit freundlicher Genehmigung von: © ousuca.com / Mike Lippoldt
25
Wasserfilter selbst gebaut
Mit ein paar einfachen Materialien lässt sich ein ziemlich effektiver Filter bauen, der trübes Waser so weit klärt, dass es weiter behandelt werden kann.
Markus Prötsch ©
F
o
t
o
s
:
M
a
r
k
u
s
P
r
ö
t
s
c
h
Material Für den Bau des improvisierten Waserfilters brauchst du:
• • • • •
eine – oder besser: mehrere – PET-Flaschen mit Verschluss feines Fasermaterial, z.B: Taschentücher, Mullbinden, u.ä., auch Flughaare von Samen sind geeignet möglichst feinen Sand feinen Kies ev. Holzkohle
Sand und Kies sollten gewaschen werden, damit der Staub entfernt wird – der trübt das Wasser sonst wieder ein.
Für den Bau … … wird der Boden der PET-Flasche abgetrennt. In den Verschluss wird ein winziges Loch – nicht größer als 1 Milimeter gebohrt und die Flasche verschlossen. Nun wird eine Schicht Fasermaterial einige Zentimeter hoch in die Flasche gefüllt und gut zusammen gepresst. Darauf folgt eine Schicht Kies, darüber der Sand. Weiter geht es mit einer Schicht Holzkohle, darüber eine weiter Schicht Sand und darauf nochmals eine Schicht Kies. Jede Schicht wird mit einer Schicht Fasern abgeschlossen. Jede Schicht muss mehrere Zentimeter hoch sein und gut zusammen gepresst werden, ansonsten fließt das Wasser seitlich an den Schichten vorbei und der Filter verliert seine Wirkung. Eine Lösung wäre, jede Schicht in einem eigenen Flaschenstück unterzubringen und diese ineinander zu stecken.
Bei diesem Filter haben wir die einzelnen Filterstufen in separate Flaschenabschnitte gefüllt und zusammengesteckt. Jede Schicht ist mindestens 7 cm hoch. Als Fasermaterial haben wir eine Mullbinde verwendet. Für diesen Filter ist ein Gestell notwendig, das Auffanggefäß sollte tief genug sein, damit es nicht zu einem Rückstau im Filter kommt.
Das Austrittsloch sollte so klein wie Vor dem eigentlichen Filtern … möglich sein. … sollte der Filter einmal durchlaufen, ohne das Wasser zu nutzen. Dabei werden Staubteilchen ausgespült und die einzelnen Schichten setzen sich noch etwas. Der Filtervorgang funktioniert dann richtig, wenn das Waser nur seeeehr langsam durchsickert. Es kann durchaus mehrere Stunden dauern, bis ein Liter Wasser gefiltert ist. Am besten wird immer wieder Wasser nachgegossen. Dabei aber aufpassen, dass kein Rohwasser daneben fließt und das mühsam gefilterte Wasser wieder verdirbt!
27
BEWERBUNGSC
WIR
OACH
Wir engagieren uns seit vielen Jahren intensiv in der Lehrlingsausbildung und fördern junge technische Talente in unserer eigenen „Kick-off“-Lehrlingsakademie. Den Rahmen der 3 1/2-jährigen Lehre bilden praktisches Lernen im Job, unsere Lehrlingsakademie und die Berufsschule. Zur Spezialisierung kannst Du aus 5 Spezialmodulen auswählen und 1/2 Jahr weiterlernen:
WO
LLEN
WER DIC D U L D E A U C H! H EHR LING ! Lehrlingsentschädigung (laut KV 2022): ElektrotechnikerIn im 1. Lehrjahr von mindestens € 726,13 brutto/Monat; KonstrukteurIn im 1. Lehrjahr von mindestens € 666,31 brutto/Monat.
Erneuerbare Energien GebäudeleittechnikerIn GebäudetechnikerIn Service SicherheitsanlagentechnikerIn Netzwerk- und KommunikationstechnikerIn
Komm zu uns und werde ElektrotechnikerIn! NEU: Lehrberuf KonstrukteurIn Elektroinstallationstechnik Lehrzeit 4 Jahre
Mehr Infos zu diesem Lehrberuf findest Du hier:
Bewirb Dich gleich online oder per E-Mail: lehre@kagerer.at Elektro-Kagerer GmbH & CoKG, A-4061 Pasching, Schärdingerstraße 15, T +43 7229 51155-205
www.kick-off.cc
DER SPEZIALIST AUF DEM GEBIET DES KORROSIONSSCHUTZES
Den Mutigen gehört die Welt! > >
Seit über 30 Jahren sind wir DER SPEZIALIST in Österreich und auch in ganz Europa, wenn es um die Konservierung von Stahlkonstruktionen (Kraftwerke, Brücken, Hochspannungsmasten) geht. Zusätzlich dazu betreiben wir in Linz ein stationäres Korrosionsschutzwerk. Entdecken Sie die Welt von KOSCHUTZ und verstärken Sie unser Team! Wir bieten Ihnen: ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet, offenes und wertschätzendes Betriebsklima, Entwicklungschancen, leistungsgerechte und marktübliche Entlohnung, Aus –und Weiterbildungsmöglichkeiten und vieles mehr. Sie sind interessiert? Dann bewerben Sie sich jetzt unter: bewerbung@koschutz.at
Koschutz Oberflächentechnik GmbH • Grillparz 1, 4615 Holzhausen • Tel.: +43 / 7243 / 57510
www.koschutz.at
BRANDSCHADEN RANDSCHADEN - WASSERSCHADEN Professionelles Schadensmanagement seit 1995
Wir sind 24 Stunden für Sie erreichbar. Unsere gebührenfreie Notrufnummer:
0800 800 – 20 12 25
Tel. 0732 / 66 11 55-0, e-Mail: office@bws.co.at www.bws-sanierung.at
Stell’ es in die Sonne, damit es schneller gefriert!
Wissen – mit Unterhaltungswert
Wie ein Schüler in Tanzania die Physik auf den Kopf stellte. Isabella Bachleitner © Fotos: ‘Eisfischen’ pixabay.com | ‘Eis im Glas’ unsplash.com | ‘Erasto B. Mpemba’ Ben Gurr (orig. pub. in: The Times)
Kochunterricht in einer Schule in Tansania im Jahr 1963: Erasto Mpemba und seine Schulkollegen sollen Speiseeis aus heißer Milch und Zucker herstellen. Nachdem die Zutaten verrührt sind, sollen die Massen abkühlen und danach in den in den Gefrierschrank gestellt werden. Doch der Platz ist knapp und Erasto möchte nicht leer ausgehen. Deshalb lässt er die Schüssel nicht, wie zuvor angeordnet, auskühlen sondern stellt sie sofort in den Eisschrank. Als er den Gefrierschrank wieder öffnet, bleibt ihm der Mund offen: Seine Milch ist zu cremigem Eis gefroren; sein Freund hat die Milch abkühlen lassen – doch das Eis in seiner Schlüssel kann man noch nicht schlecken. Wie kann das sein?
Nicht locker lassen Erasto ist sprachlos und fragt seinen Physiklehrer. Die trockene Antwort: „Du musst die Schüsseln vertauscht haben, es kann nicht sein, dass heiße Flüssigkeiten schneller frieren als kalte. Das ist Mpemba-Physik, nicht die allgemeine Physik.“ Ratlos bleibt Ernesto zurück, er weiß was er gesehen hat. Sein Speiseeis lässt ihm keine Ruhe – er wiederholt das Experiment immer wieder und kommt auf das gleiche Ergebnis. Eines Tages besucht der Physiker Denis Osborne seine Schule – vor der ganzen Schule stellt ihm Erasto die Frage, warum heißes Wasser früher als kaltes Wasser gefriert. Der Physiker ist sprachlos und gemeinsam testen sie die Frage. Ein paar Jahre später – Erasto ist bereits Student – veröffentlichen sie ihre Ergebnisse. Physikerinnen und Physiker weltweit beginnen ihre Haare zu raufen.
Uraltes Wissen – neu erforschen Tatsächlich ist das Wissen, dass heißes Wasser rascher gefriert, über 2000 Jahre alt.
30
Erasto B. Mpemba … schon mit 13 Jahren ließ ihn die Frage nicht los, warum heiße Flüssigkeiten schneller frieren als kalte.
Eisfischer in der Antike wussten es schon: Das Loch gefriert schneller wieder zu, wenn man es mit heißem Wasser füllt.
Schon der griechische Denker Aristoteles beschreibt es bei den griechischen Eisfischern: Sie schlagen ein Loch in die Eisdecke auf Seen, um zu fischen. Danach gießen sie heißes Wasser in das Loch, damit es wieder rasch zufriert. Jedoch wurde dieses Naturwunder nie wirklich wissenschaftlich untersucht. Für wissenschaftliche Untersuchungen werden genaue Experimente durchgeführt (siehe nächste Seite). Dennoch sind der Mpemba-Effekt und seine Ursachen nicht restlos geklärt. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezweifeln, dass der Effekt allgemein gültig ist. Sie glauben, dass er stark von einzelnen Umständen abhängt. Dennoch fanden sie einzelne Gründe, warum heiße Flüssigkeiten tatsächlich rascher gefrieren können als kältere. Zum einen verdampft heißes Wasser, bevor es gekühlt wird. Das bedeutet, dass sich am Schluss weniger Wasser im Gefäß befindet, das gefrieren muss. Darum geht es schneller. Dies geschieht vor allem, wenn die Gefäße nicht verschlossen sind. Eine andere Erklärung ist, dass es auch in den Gefäßen – ähnlich wie bei einem See – Strömungen, heißere und kühlere Stellen gibt. Heißere Stellen befinden sich an der Wasseroberfläche und kühlen so rascher ab. Heißere Flüssigkeiten können so besonders schnell abkühlen.
Wunder, die darauf warten entdeckt zu werden Selbst wenn Erasto Mpemba und sein Speiseeis-Effekt eines Tages in einem physikalischen Labor endgültig widerlegt werden, die
großartige Geschichte bleibt. Sie erinnert uns daran, dass die Welt und ihre Wunder auf uns warten. Sie warten hinter jeder Ecke und an jedem, vielleicht noch so eintönigen (Schul-) Tag. Viel Freude beim Erkunden!
Teste den Mpemba-Effekt! Kennst du den Begriff Experiment? Ein Experiment ist eine genaue wissenschaftliche Untersuchung. Dadurch prüfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob ihre Ideen (z.B. die Idee: Warmes Wasser gefriert schneller als kaltes Wasser) tatsächlich eintreffen. Wenn du selbst ein Experiment durchführst, ist es wichtig sehr genau und gewissenhaft vorzugehen: Wenn du den Mpemba-Effekt selbst ausprobieren möchtest, müssen alle Bedingungen – also die Gefäße und die Wassermengen – genau gleich sein, nur die Temperatur des Wassers ist unterschiedlich. Nur dann kannst du sichergehen, dass die Temperatur Ursache ist und nicht z.B. die unterschiedlichen Formen der Gefäße. Test-Varianten: Versuche es mit anderen Temperaturen und Mengen, verschließe die Gefäße – ändern sich dadurch die Zeiten? Um gegenseitige Beeinflussung auszuschließen, kannst du die verschiedenen Proben auch einzeln in den Gefrierschrank stellen. Wie geht das Experiment aus, wenn das kalte Wasser vorgekühlt aus dem Kühlschrank kommt und nahe am Gefrierpunkt ist?
Heißes Wasser gefriert schneller als kaltes. Wie kann das sein? Eine Geschichte über uraltes Wissen, Uneinigkeiten in physikalischen Laboren und selbstgemachtes Speiseeis in Tansania.
!” ist “Interuesstseam Schlau-Sein die L
InfoBox Das Mpemba-Experiment • mind. 2 gleiche Gefäße (ev. mit Deckel) • Wasserkocher/Kochtopf • Leitungswasser • Küchenwaage • optional: Kochthermometer • optional: Pipetten, für genaues Messen • Ich erstelle meine Proben, alle meine
• • •
Gläser sind genau gleich schwer; Befüllungen: kalte Proben = 120 g Leitungswasser, mit 20° C; heißen Proben: gemischt 30 g Leitungswasser mit 90 g kochendem Wasser (Wasserkocher) Abwaage: jede Probe hat 120 g Ich stelle sie in den Gefrierschrank und stelle mir alle 10 Minuten einen Wecker, um nach den Proben zu sehen. Ergebnis: Es ist gar nicht einfach festzustellen, wann das Wasser ganz gefroren ist. Ich schüttle die Gläser und merke, dass bei den heißen Proben noch länger Luftblasen herumtanzen. Deshalb kann ich den Mpemba-Effekt in meinem Experiment nicht nachweisen. Schaffst du es? © Fotos: … sind alle in meiner Küche selbst gemacht 😊
3131
Seit 130 Jahren. Die Welt hat sich in den letzten 130 Jahren gewandelt. Auch wir haben diesen Wandel mitgeprägt: von der ersten Dampfzentrale in St. Wolfgang bis zum Ausbau des Glasfasernetzes. Doch eines werden wir immer bleiben: Ein Stück Oberösterreich. Für das Land und die Menschen – einfach da. Mehr Infos auf energieag.at
130 PREISE GEWINNEN :
Eintauchen & M Sichere dir die itspielen! auf monatlich Chance e Gew & attraktive inne Hauptpreise !
Wir denken an morgen
Entgeltliche Einschaltung
Ein Stück Oberösterreich.