JAM Magazin - Ausgabe 63 / 2022 _ OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Page 1

MIR gEht EIn LIcht Auf! … plötzlich etwas verstehen, Wer etwas versteht über eine Sache Bescheid weiß –trifft bessere Entscheidungen. In dieser JAM-Ausgabe geht es in vielfältiger Weise um ‘Erhellendes’.

4/2022 Nov/Dez Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ Oberösterreichische PFADFINDERINNEN UND PFADFINDER Österreichische Post AG | SP 04Z036021 S | OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz

Titel: JAM, Magazin der Oberösterrei chischen Pfadfinderinnen und Pfadfin der. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfin derinnen und Pfadfinder“ Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59. | ZVR: 750481321

E-Mail: o ffi ce@ooe.pfad fi nder.at Web: www.ooe.pfad fi nder.at

Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderi schen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und mögli chen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikations medium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Inte ressierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch.

Redaktion

Leitung: Martina Bergsleitner und Bar bara Schrö ckenfuchs. Autor*innen: Isabella Bachleitner, Maria Binder, Mia Windischbauer, Martina Bergsleitner, Barbara Schröckenfuchs, Klaus Holli netz, Alexander Maringer, Markus PichlerScheder, Markus Prötsch, W.-M. Schröckenfuchs. Gastautor: Moritz Kapeller. Gestaltung, Bild-Recherche und Bildbearbeitungen, Info-Grafiken: Wolfram-Maria Schröckenfuchs

Hersteller

Kontext Druckerei GmbH, Linz

Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at

Anzeigenannahme

Andreas Stumpf: 0677- 63 19 48 78 jam@ooe.pfadfinder.at

IMPRESSUM
Weihnachts-Nostalgie Die Bastelanleitung für die superschöne JAM-Falttasche findest du auf S. 14, passende Etiketten auf S. 19 und das Schmuckpapier in der Heftmitte.

Du hast immer die Wahl!

Im Leben triffst du jeden Tag Entscheidungen, viele gute und manchmal auch nicht so gute. Das gehört dazu und passiert meistens auch unbewusst. Diese Entscheidungen beeinflussen in erster Linie dich, dein unmittelbares Umfeld und manchmal die ganze Welt, auch wenn das nicht immer sichtbar wird. ‘Wie komme ich von A nach B’, ist wahrscheinlich eine Frage, die du dir regelmäßig stellst und immer wieder neu für dich beantworten musst. Wir helfen dir bei der Wahl deiner Mobilitätsform und haben einen Entscheidungsbaum für dich zusammengestellt, der dein Handeln und sogar die Umwelt positiv beeinflussen kann. Ach ja, vergiss nicht, mit deinen eingesparten Kilometern bei der umWELTdenkerAktion „KLIMA“ mitzumachen, sie geht in die zweite Runde!

Oder doch nicht immer?

Nämlich dann, wenn benötigte Dinge des Alltags immer teurer werden und du und deine Familie sie trotzdem kaufen müsst? Warum ist das so und was ist die berüchtigte Inflation, von der im Moment jeder spricht? Jam liefert dir Antworten darauf.

Gib doch Entscheidungen auch mal ab!

Gerade zur Weihnachtszeit kommt das gelegen, oder? Sich zu rückzulehnen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Wie das geht? Stimme dich doch mit einer Kerzenmedidation auf die ruhige Zeit ein. Auch über die Art und Weise, wie du dein Geschenk heuer einpackst, brauchst du dir keine Gedan ken zu machen … für all das findest du Ideen und Anleitungen in diesem JAM.

Lass es dir gut gehen! Wir wünschen dir und deinen Lieben eine schöne, restliche Adventzeit, friedvolle und gemütliche Weihnachten und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2023! ��

Inhalt

JAM online lesen: www.issuu.com/jam-magazin

int. OÖ Landes- Together’23 Wie aus einer 4 lager 2023 Idee Wirklichkeit wird …

Supermarkt Ein Licht in dunkler Nacht – 6 Natur ohne kunstliche Hilfsmittel

verstehen, Warum wird alles teurer? 8 worum es geht … wie das alles zusammenhängt

Scout Entscheidungen finden 10 leaks 9 Methoden im Vergleich

umWELT- KLIMA – 13 denker ab in die nächste Runde!

DIY Schönes Weihnachts-Nostalgie 14 zum Basteln aus Schmuckpapier

selfcare Kleine Kerzenmeditation – 20 & wellbeing mit Ruhe durch den Tag

… noch schnell Wahlentscheidung – 23 die Welt retten es geht auch ohne Auto

verstehen, 1 Meter Brennholz – 26 worum es geht wieviel Wärme steckt drin

Alltags- Ein Tag wie jeder andere 28 philosophie mit … Lebensfragen

Info- Fake news & alternative facts 30 tainment Amerikas alter Hut

Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren. Sie wollen gerne im JAM inserieren?

jam@ooe.pfadfinder.at

jam@ooe.pfadfinder.at | www.ooe.pfadfinder.at

63
Liebe JAM-Leser*innen! 3 4/2022 Nov/Dez
Termine 2023
Beachte auch die jeweils aktuellen Infos via E-Mail, FB, etc. • =
| WE = Wochenende
Anfragen:
11.-12.03. • Seminar: Startveranstaltung 11.-12.03. • Seminar: Grundlagen, alle Stufen 11.-12.03. • Seminare: • Teamleiter | • Lagerleiter 18.03. Landespfadfinderrat 06.- 07.05. Leiter*innenkongress 2023 27.-28.05. »100 Jahre Abenteuer« Festwochenende Pfadfindergruppe Freistadt 03.06. LJR (Sommertermin) mit Ausflug zum: 03.06. »Gartenfest« Linz 2 16.-17.06. »fire.place« Landesjugendrat 05.- 22.07. • Woodbadgekurs 2023 01.-12.08. World Scout Jamboree ’23 ‘Draw Your Dream’ 07.-16.08. TOGETHER 2023 OÖ Landeslager
Ausbildung

Wer hat eigentlich die Idee dazu …

Pfadfinder*innen machen Kinder- und Jugendarbeit - und die funktioniert nun mal am besten, wenn jugendliche Mädchen und Burschen sich einbringen, mitplanen, mitentscheiden und einmal hinter die Kulissen eines Großlagers schauen können.

„Learning by doing“

Wir Pfad fi nderinnen und Pfad fi nder legen großen Wert darauf, dass Kinder und Jugend liche im geschützten Umfeld der wöchentli chen Heimstunde oder dem Sommerlager, et was ausprobieren können, was sie zuvor noch nie gemacht haben. Sei es jetzt einen Spei seplan für 15 hungrige CaEx für eine ganze Woche inklusive Einkauf und Rezepte zu su chen oder eine geeignete Hütte für das an stehende Winterlager zu finden. Jede*r bringt sich dort in der Gemeinschaft ein, wo sie*er es möchte und kann in diesem Zuge auch ein mal was ganz Neues ausprobieren. Manch ei ner weiß danach, dass ein Kaiserschmarn aus 24 Eiern nicht ausreicht, um jene hungrigen CaEx satt zu machen (Spoiler: bei 9 CaEx + 4 Leiter*innen können’s auch doppelt so viele Eier sein).

Jugendpartizipation am TOGETHER’23

Rund 15 Jugendliche aus ganz Oberösterreich haben sich auch gedacht „ich will jetzt mal was Neues ausprobieren“ und wagen sich nun an die Planung des kommenden OÖ Landes lagers, dem TOGETHER’23. Bei Herbstklausur des 15. Landeslagers waren Maximilian, Em ma, David, Laura, Avelina, Timo und Kathrin mit dabei. Alle sieben bringen sich in unter schiedlichen Teilbereichen ein und schauen einerseits hinter die Kulissen der Landesla gerplanung, andererseits lernen auch die Be reichsleitungen sehr viel von den Jungendli chen - weil: Wer weiß schon besser was bei ‘der Jugend’ gut ankommt, wenn nicht die Ju gendlichen?

Die Mädels und Burschen haben sich dazu ent schieden, aktiv mit anzupacken, d.h. bei der Ideensammlung und der konkreten Planung des TOGETHER’23 mitzuwirken. Wir haben sie zu ihren Beweggründen gefragt.

»Emma aus Steyr arbeitet bei den RaRo im Programmteam mit, weil sie wissen wollte, von wo die Ideen kommen und wie die einzel nen Programmpunkte dann entstehen: „Ich finde es eine super Möglichkeit, auch einmal außerhalb der eigenen Pfadfindergruppe et was zu machen, außerdem kann man sich dann schon überlegen, wo man sich zB nach der eigenen RaRo-Zeit einbringen will.“

»Maximilian aus Ried/I. unterstützt die Ver pflegung: „Ich wollte einfach mehr über so ein Großlager erfahren. Als Teilnehmer fährt man auf ein Lager und vieles ist schon geplant und vorgegeben, das ist zwar super, aber ich woll te einfach einmal dabei sein bei der Planung und wissen, wie ein Landeslager abläuft.“ Er freut sich schon drauf, wenn er am TOGET HER’23 dann einfach genau weiß, welchen Weg die Essenskiste gemacht hat, damit sie nun bei seiner Gruppe am Patrullenplatz steht und pünktlich gekocht werden kann.

»Laura aus Vorchdorf plant bei den RaRo mit und findet es eine super Gelegenheit, bereits als Jugendliche bei so einem großen Projekt mitzuplanen: „Es trägt außerdem sehr zur Persönlichkeitsbildung bei, wenn man in ei nem großen Team etwas plant. Man entwi ckelt sich einfach weiter, wenn man weiß, was einen interessiert, wenn man in verschiedene Themen reinschnuppert und vieles auspro bieren kann.“

»Avelina, David, Kathrin und Timo sind ‘die 4 Jungen’ des CaEx-Teams. Alle vier sind das erste Mal am Landeslager dabei und freuen sich, schon jetzt Teil davon zu sein. David fin det es außerdem sehr spannend, die Struktur des Landeslagers kennen zu lernen und mit entscheiden zu dürfen. Timo plant die große CaEx-Party was schon jetzt seine Vorfreude richtig groß werden lässt!

4
… und wie entsteht daraus dann ein Landeslager?
5

Lichtquellen ohne künstliche Hilfsmittel

Wenn die Nacht beginnt, drehen wir einfach das Licht auf – normalerweise wird dann elektrischer Strom mit Hilfe von ein paar technischen Einrichtungen in Licht umgewandelt. So geht das bei der Energiesparlampe oder beim HandyHilfslicht. Wenn aber kein Strom mehr zur Verfügung steht …

… ist es vorbei mit dem elektrischen Licht. Dazu ist gar kein Blackout nötig, es reicht, wenn wir am Lager die Taschenlampe ver gessen haben oder es keine Lademöglichkeit für das Mobiltelefon gibt.

Eine Beleuchtung zu haben, die von der Sonne unabhängig ist, war bereits für unsere Vorfahren überlebensnotwendig. Im Schein solcher Lampen hocken vermutlich schon die Neandertaler zusammen und es entstanden die ersten Kunstwerke der Menschheit, die wir heute als Höhlenmalereien bewundern. Später erhellten sie die Paläste römischer Kaiser und selbst heute ist in vielen Teilen der Welt elektrisches Licht noch vollkommen un bekannt.

Für uns bedeutet das Wissen, wie man Licht in der Dunkelheit improvisieren kann, ein kleines bisschen Unabhängigkeit. Und wer weiß, es beruhigt doch ungemein, wenn ein vergessene Taschenlampe am Lager keine Katastrophe mehr bedeutet.

Schnelles Licht

Oft braucht man gar nicht stundenlang vor sich hin leuchtende Lampen. Ein paar Minuten Licht reichen in den meisten Fällen aus, etwa um den Weg vom Lagerfeuer zur Latrine zu finden. Und mal ganz ehrlich: In der Nacht im Wald alleine auf einer unbeleuchteten Latrine zu hocken, trägt ja auch nicht gerade zur Ent spannung bei …

Birkenrindenkerze: In den meisten Fällen kann man nur Fasern der Borke ablösen, diese werden dann zu einem länglichen Docht verdrillt: Raucht zwar et was, gibt aber ausreichend Licht.

Welches Wunderwerk die Birke ist, haben wir in dieser Rubrik ja schon einmal behandelt. Ein Stück Birkenborke wird eng aufgerollt und an einem Ende angezündet. Je nach Hand haltung brennt die ‘Kerze’ bis zu 10 Minuten –genug Zeit für ein rasches ‘Geschäft’.

Walnuss-Kerze

nusskern für über 5 Minuten Licht in der In tensität einer handelsüblichen Kerze abge geben. Walnussbäume sind bei uns in jedem Dorf zu finden, gelegentlich wachsen sie auch verwildert an Hecken oder Flussufern.

Auch andere Nüsse liefern Licht, z.B. Ha selnüsse. Die Kerne werden am besten ge viertelt und in einer Halterung (gespaltener Stock) transportiert. Der kleine Kern brennt natürlich weniger lange als ein Walnuss – in etwa 1 Minute in unserem Test. Wir haben auch Mandeln und Cashews getestet. Aller dings waren Lichtausbeute und Brenndauer weniger gut.

Dauerlicht

Wer abends oder bei Dunkelheit noch Arbeiten erledigen will, möchte nicht alle paar Minuten eine neue Lichtquelle anzünden. Da braucht es schon Lampen, die längere Zeit gleichmä ßig brennen.

Kienspan

Walnusskerze: In eine Halterung gespannt gibt ein Walnusskern bis zu 5 Minuten Licht. Haselnusskerne (Bild rechts) brennen ebenfalls mit gleichmäßiger Flamme, allerdings nicht lange …

Nüsse enthalten viel Fett, das macht sie zu einem beliebten Energiefutter. Dieses Fett brennt aber auch sehr gut und kontrolliert ab. In unserem Versuch hat ein Viertel eines Wal

Kienspan: Kienholz erkennt man an seinem fettigen Aussehen. Trotz des hohen Harzgehalts ist es aber nicht klebrig Kienspäne brennen langsam und gleichmäßig ab.

Funde aus den Salzbergwerken belegen, dass bereits vor über 5000 Jahren Kienspäne zur Beleuchtung genutzt wurden. Kienspäne wer den aus stark verharztem Holz von Kiefer oder

Birkenrinden-Kerze
6
Markus Prötsch Bilder: © CC www.unsplash.com

Lärche gewonnen. Früher hat man Kienspäne aus den Wurzelstöcken gefällter Kiefern her gestellt, die noch einige Jahre im Boden blie ben. Für uns ist dieses Verfahren zu aufwän dig. Allerdings bildet eine Kiefer auch dann Kienholz aus, wenn die Rinde verletzt wurde. Wir suchen daher im Fallholz oder Wurzel stock einer Kiefer nach den dunkelbraunen, fettig aussehenden Stellen. Diese werden aus dem Holz gelöst und in fl ache Späne ge schnitzt oder gespalten. Kienholz brennt dau erhafter und kontrollierter als Holz, rußt dabei aber stark. Kienholz (engl: ‘Fatwood’) gibt es auch als Anzündhilfe zu kaufen.

Öllampe

Öllampen sind ebenfalls seit Jahrtausenden in Gebrauch. Eine moderne Variante sind die Petroleumlampen. Eine Öllampe zu improvi sieren ist gar nicht schwer. Man braucht: • ein Gefäß: z.B. Muschelschale, Getränkedose, Konservendose etc. • Öl oder Fett: z.B. Speiseöl (in der Antike verwendete man Olivenöl), Schmalz, Talg oder Butter (in den buddhistischen Tem peln Tibets werden bis heute die Lampen mit Yakbutter betrieben). Eine gute Mög lichkeit sind Öle aus Lebensmittelkonser ven oder Altöl aus der Küche, z.B. Schnit zelöl. Dieses sollte aber vorher gefiltert werden, dafür eignen sich Kaffeefilter. • einen Docht, etwa aus Pflanzenfasern: z.B. Brennesseln oder Birkenrinde, Kleidungsfasern, zur Not auch zusam mengerolltes Toilettenpapier.

Bienenwachs-Kerze

Wer darauf hofft, bei einem wilden Bienenvolk Wachswaben klauen zu können, wird, sofern man an den Bienen ungeschoren vorbei kommt, enttäuscht sein. Wilde Bienenvölker bilden nur in geringem Maß Waben aus, die zudem stark verunreinigt und deshalb dun kelbraun gefärbt sind. Dieses Wachs muss zu erst aufbereitet werden.

Wer selber Bienenwachskerzen herstellen will, kauft sich das gereinigte Wachs besser im Imkerfachhandel oder Bastelgeschäft, dort gibt es den passenden Docht auch gleich da zu. Für eine Bienenwachskerze schneidet man die Platte zuerst zu: die Breite ergibt die Höhe, die Länge den Durchmesser der Kerze. Die Wachsplatte sollte zuerst mit den Händen etwas angewärmt werden. Der Docht wird an eine Breitseite gelegt und dann in die Platte eng eingerollt. Natürlich lässt sich Bienen wachs auch schmelzen und daraus Kerzen gießen oder ziehen.

Wenn die Sonne früh untergeht, brauchen wir Hilfsmittel, um während der dunklen Stunden noch etwas Sinnvolles anstellen zu können. In dieser Folge stellen wir ein paar Tricks vor, damit euch ein Licht aufgeht! ;-)

Öllampen | … sind einfach herzustellen und geben – genug Brennstoff vorausgesetzt –lange Licht ab.

7

Warum wird alles teurer?

Über den Wert des Geldes, ein besonderes Einkaufswagerl,

Erdöl in Russland und wie das alles zusammenhängt.

„Die Inflation ist auf einem Rekordhoch, die Preise stiegen um fast elf Prozent innerhalb des letzten Jahres.“

Hast du diesen Satz schon einmal in den Nachrichten oder von deinen Eltern aufgeschnappt? Worum geht es da? Was bedeutet der Begriff „Inflation“ und warum ist er so wichtig?

Wenn Preise steigen …

nennt man das „Inflation“. Wie kann das sein? Wenn du durch den Supermarkt streifst, kann es so wirken, als wäre der Preis einer Tafel Schokolade festgelegt – er steht ja auf dem Schild. Tatsächlich wird er aber von vielen Umständen beeinflusst, zum Beispiel wie viel Lust die Leute auf Schokolade haben – im Winter vielleicht mehr als im Sommer. Wollen mehr Menschen als üblich Schokolade kaufen, steigt der Preis. Würde die Schokolade im Re gal liegen bleiben, wird der Preis gesenkt. Die Faustregel ist, je knapper etwas ist, desto wertvoller wird es. Oder umgekehrt: Je mehr Schokolade vorhanden ist, desto billiger wird sie. Natürlich muss die Schokolade auch pro duziert werden, dafür muss man Kakaoboh nen ernten. Ist die Ernte schlecht, gibt es we nig Schokolade, die verkauft werden kann, deshalb steigt der Preis. Die Schokolade muss zuerst von Südamerika zu uns gebracht wer den, das kostet Geld. Ist zum Beispiel der Treibstoff für das Schiff teuer, wird auch die Schokolade teurer verkauft. Von In fl ation spricht man, wenn nicht nur unsere Tafel Schokolade, sondern die Preise allgemein –von Lebensmittel, Spielzeug bis hin zu Kino tickets steigen. Die Gründe dafür haben wir schon kennengelernt: Einerseits kann das von uns allen ausgehen, wenn wir mehr kaufen möchten. Andererseits können Preise für

Rohstoffe z.B: Benzin steigen, die die Fir men benötigen, um die Waren zu produzieren oder zu transportieren. Damit die Firmen kei ne Schulden machen, heben sie den Preis.

Und wie misst man Inflation?

Stell dir vor, du gehst mit deinen Eltern ein kaufen – was kommt in euren Einkaufswagen? Um Inflation zu messen, wird ein typischer Einkaufswagen befüllt. Darin sind aber nicht nur Lebensmittel sondern auch Gewand, Mie ten und was du sonst zum Leben brauchst. Der Einkauf ist immer gleich. Dann wird be rechnet, wie viel er heute kostet. Eine Infla tion von 11 Prozent bedeutet, dass der Einkauf, den du vor einem Jahr um 100 € bekommen hast, mittlerweile 111 € kostet.

Die zwei Seiten einer Münze

Unser Geld und seinen Wert kann man von zwei Seiten aus betrachten. Einerseits kannst du dich fragen, wie viel eine Tafel Schokolade kostet. Anderseits kannst du dir überlegen, wie viele Tafeln Schokolade du um 10 € kaufen könntest. Beim ersten betrachtest du nur den Geldwert, beim anderen, wie viel du mit dem Geldwert kaufen kannst. Da man Geld be kanntlich nicht essen oder anziehen kann, ist für unser tägliches Leben die zweite Frage wichtiger. Aber Löhne werden in Geldbeträ gen ausbezahlt. Deshalb dürfen die Preise nicht zu stark steigen, damit sich Menschen eine Wohnung, ihr Essen, ihr Gewand leisten können. Dafür gibt es in Europa die „Europäi sche Zentralbank“. Sie beobachtet die Preise genau und beeinflusst sie, damit sie nicht zu sehr steigen. Zum Beispiel legt sie Zinsen fest, die die Menschen für erspartes Geld von Banken bekommen oder die sie zahlen müs sen, wenn sie einen Kredit aufnehmen. Zum anderen reguliert sie die Geldmenge, die es

Du willst mehr über Inflation erfahren?

Scanne den QR-Code, um dir ein Video anzusehen.

https://www.zdf.de/kinder/logo/inflationeinfach-erklaert-100.html

in der Europäischen Union gibt. Wie bei der Schokolade gilt, je mehr Bargeld es gibt, desto weniger ist es wert.

Aber warum ist die Inflation dann gerade jetzt so hoch?

In der letzten Zeit ist viel in der Welt passiert. Zur Zeit wollen die Menschen nach der Corona Pandemie wieder mehr einkaufen. Gleichzei tig sind die Maßnahmen in China, wo viele Pro dukte produziert werden, sehr streng und vie le Fabriken und Häfen sind geschlossen. We niger Waren kommen bei uns an und sind sehr begehrt. Das macht sie teuer. Bis vor dem An griff Russlands auf die Ukraine verwendeten wir viel Erdöl und Erdgas aus Russland. Nun wollen wir das nicht mehr kaufen, um Russ land weniger Geld zu geben. Erdöl und Erdgas, das gekauft werden kann, wird knapper und teurer. Fabriken, Busse und auch Kraftwerke benötigen diese Treibstoffe, um zu produzie ren. Deshalb werden diese Waren, aber auch Strom teurer. Zusätzlich kann die Ukraine ihre Erzeugnisse, zum Beispiel Getreide, nicht lie fern. Wird das Getreide knapper, steigt wieder sein Preis und mit ihm der Preis für Brot. Du siehst, alles hängt zusammen.

Alles spielt zusammen

Preise sind ein spannenderes Thema als du dir vielleicht zu Beginn gedacht hast. Ent scheidungen in China oder Russland wirken sich bis zu uns aus. Sie betreffen uns täglich, wenn wir zum Beispiel zum Bäcker gehen und mehr bezahlen müssen. Daher beeinflussen diese Preise unser tägliches Verhalten. Ist der Strom weiterhin so teuer, bleibt der Fernseher bei euch daheim vielleicht öfter aus und ihr lest stattdessen gemeinsam ein Buch. Aber hast du dir schon überlegt, was das mit dem Preis von Büchern macht?

Welt im Wandel 8
es geht
verstehen, worum

‘Inflation’ ist nicht der Fachbegriff für Blähungen sondern für Preise, die steigen. Warum sie das tun und was das bedeutet, erklärt dir das JAM.

Inflation bedeutet, dass Preise steigen oder anders ausgedrückt: Um 2 € kannst du dir immer weniger Schokolade kaufen!

9

Entscheidungen finden –

9 Methoden im Vergleich

#9 Online-Umfrage

Mit der Pandemie haben Online-UmfrageTools wie Google Forms oder Doodle zu nehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei können Mehrheitsentscheidungen getrof

fen werden, ohne dass die Teilnehmer an einem gemeinsamen Tisch sitzen müssen (was nicht unbedingt ein Vorteil, aber manchmal unumgänglich ist).

Umsetzung: Ohne beträchtlichen Auf

wand können mit besagten Online-Tools maßgeschneiderte Formulare erstellt werden. Mittels verschiedener Bewer tungs-Methoden wie Reihung, Vergabe von Sternen, etc. werden dann Meinungen (Zustimmung, Bewertung) abgefragt.

#8 Stille Diskussion

Die Stille Diskussion ist besonders am An fang einer Entscheidungsfindungsphase hilfreich. Sie kann euch helfen, alle Argu mente des Teams zu verschriftlichen und ist dabei besonders geeignet, um auch ru higere Teammitglieder einzubinden. Bei emotional behafteten Themen kann die

Stille Diskussion entschleunigend wirken. Sie sorgt dafür, dass alle Argumente "ge hört" werden und wichtige Themen nicht aufgrund der verbalen Durchsetzungsfä higkeit einzelner entschieden werden.

Umsetzung: Bei einer Stillen Diskussion werden Fragen oder Aussagen auf je ein Flipchart geschrieben. Die Plakate wer

den im Raum bzw im ganzen Haus verteilt. Nun haben alle Teilnehmenden die Aufga be, nur schriftlich zu den Aussagen Stel lung zu nehmen und im Stillen miteinan der zu diskutieren.

Dabei können sie die Standorte so häu fig wechseln, wie sie wollen und an allen Diskussionen teilnehmen.

(Quelle: PPÖ) #

7

Klebepunkt-Methode

Die Klebepunkt-Methode kann für schnelle Entscheidungsfindungen zwischen unter schiedlichen Themen genutzt werden.

Umsetzung: Wird zum Beispiel ein Som merlagermotto gesucht, können alle Ide en auf ein Plakat geschrieben werden. Alle Beteiligten bekommen die gleiche Anzahl an Klebepunkten und dürfen die vorhan denen Optionen damit bewerten. Die Ge

wichtung der Ideen unter den Teilneh menden wird so gut sichtbar.

Das Ergebnis kann - sofern vorab ver einbart - entweder als Mehrheitsentschei dung gesehen werden oder als Basis für weitere Diskussionen dienen. (Quelle: PPÖ) #

6 Stegreif-Methode

Sollst

#5 Pro-&-Contra Debatte

Die Pro-und-Contra-Debatte kann auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung besonders dabei helfen, alle Seiten kri tisch zu beleuchten bzw. Argumente und Gegenargumente zu sammeln.

Umsetzung: Um eine Pro-und-ContraDiskussion führen zu können, muss zuerst das Thema genau festgelegt werden (zum

tiven Argumente vorliegen (zum Beispiel als Kochteam: "Spaghetti oder Pizza?"), eignet sich dafür besonders die Stegreif methode. Umsetzung: Wirf eine Münze.

Noch bevor die Münze landet, wirst du einen inneren Wunsch verspüren, wel che der beiden Möglichkeiten sichtbar werden soll.

(Quelle: PPÖ)

Beispiel: "Wollen wir Geschlechtertren nung oder gemischte Heimabende?"). Nun werden zwei Gruppen gebildet. Die eine Seite vertritt PRO, die andere CONTRA (bei der Gruppeneinteilung soll bewusst nicht auf die persönliche Meinung des Be teiligten geachtet werden). Nun werden Protokollant*in und neutrale Moderator*in bestimmt. Die PRO- und CONTRA-Grup pen setzen sich direkt gegenüber und überlegen sich Argumente für ihre Posi

tion. Ein Mitglied der Gruppe PRO äußert ein erstes Argument, sein Gegenüber der CONTRA-Gruppe reagiert direkt mit ei nem Gegenargument. Darauf antwortet die nächsten PRO-Vertreter*innen usw. In Phase 2 werden die Rollen und die Plätze (wichtig!) getauscht, d.h. die PRO-Gruppe wird zur CONTRA-Gruppe und umgekehrt. Anschließend werden die protokollierten Argumente gemeinsam ausgewertet.

(Quelle: PPÖ)

Scout leaks 10
du als Einzelperson spontan eine Entscheidung treffen, für die keine nega Klaus Hollinetz Foto: Jason Goodman on
unsplash.com

Bei heißen Diskussionen helfen oft coole Methoden. Entscheidungen zu treffen ist immer mit einer gewissen Herausforderung verbunden – vor allem wenn es gilt, in einer Gruppe verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen.

Wir vom JAM-Redaktionsteam haben versucht zu entscheiden, welche die beste Entscheidungsfindungs-Methode ist.

Murmel-Pyramide

Diese Methode ermöglicht, dass sich jede Person mit der Fragestellung auseinan dersetzt und eignet sich besonders für Lösungen, die jede Person individuell um setzen muss und wo das Ergebnis mög lichst offen sein kann (z.B. Wie reisen wir zum Gruppenlager an?). Gewisse Verhand lungs- und Kommunikationsfertigkeiten sollen in der Gruppe vorhanden sein. Zum

#3 Widerstands-Abfrage

Wie der Name vermuten lässt, wird bei der Widerstandsabfrage nicht nach der Zustimmung gefragt, sondern danach, wie stark die Beteiligten einen Vorschlag ablehnen. Dabei geht es nicht nur um fak tische Gründe gegen eine Option, sondern auch emotionale Widerstände. Die Wider standsabfrage ermöglicht so eine höhere Akzeptanz und Bereitschaft zur Umset

Schluss ist die Moderation einer leitenden Person förderlich.

Umsetzung: Zu Beginn muss das Problem oder die Frage, die entschieden werden soll, genau formuliert werden. Am besten wird sie für alle sichtbar aufgeschrieben. Zu Beginn überlegt sich jede Person die ideale Lösung für sich selbst. Danach fin den sich die Personen paarweise zusam men, tauschen ihre Ansätze aus und fin

den zu zweit eine Lösung, der beide zu stimmen. Danach tauschen sich zwei Paa re, insgesamt 4 Personen, aus und finden einen gemeinsamen Nenner. Die Gruppen werden schrittweise auf 8, 16, etc. Perso nen erweitert, in denen immer zwei Lö sungsansätze besprochen werden. Gibt es zuletzt nur zwei Gruppen, präsentieren diese ihre Lösung vor der gesamten Grup pe. Von diesen zwei Alternative wird die endgültige Lösung abgeleitet.

zung als der Mehrheitsentscheid.

Umsetzung: Im ersten Schritt werden verschiedene Optionen bzw. Vorschläge aufgelistet. Auch der Ist-Zustand, dass al les so bleibt, wie es ist, wird als Option mit berücksichtigt.

Dann bewertet jede Person die Optionen auf einer Skala von 0-5 . Dabei steht 0 für „kein Widerstand“, 5 bedeutet „maximaler Widerstand“. Dabei gibt es keine Enthal

tungen. Enthaltungen werden als „kein Widerstand“ (=0) bewertet.

Die Widerstandsabfrage kann mittels Handzeichen (ein oder fünf Finger), Kle bezetteln oder mithilfe von elektronischen Abfragen erfolgen.

Die Rangfolge der Optionen ergibt sich aus der Summe aller Widerstände. Die Op tion mit den geringsten Widerständen gilt als akzeptiert.

#2 Matrix

Die Entscheidungsmatrix ist eine sehr rationale Möglichkeit, um eine Entschei dung zu treffen. Bei dieser Methode steht am Ende ganz klar fest, für welche Mög lichkeit wir uns entschieden haben. Sie kann als Team oder als Einzelperson an gewendet werden.

Umsetzung: Zuerst sammeln wir gemein

#1 Kopfstand-Methode

Die Kopfstandmethode kann sowohl bei Teamentscheidungen als auch von Einzel personen genutzt werden. Sie ist spontan, aber auch langfristig anwendbar und hilft oft, wenn ein Team in seinen Überlegun gen feststeckt. Sie kann auch darauf vor bereiten, umstrittene Entscheidungen selbstbewusst vertreten zu können, da al

sam die wesentlichsten Punkte, die für unsere Entscheidung wichtig sind. Fährt beispielsweise das Leiter*innenteam auf Teamklausur und es stehen verschiedene Orte dafür zur Auswahl, wird auf einem Plakat gesammelt, was dem Team vor Ort wichtig ist ("Ausreichend Platz, viele ver fügbare Materialien, leicht nach draußen in die Natur können, kurze Anreise, gutes Essen, … "). Alle Kriterien müssen dabei positiv formuliert sein, ich muss also sa

gen können: "Je mehr davon desto bes ser!". Nun bewerten die Teilnehmer*innen gemeinsam alle Möglichkeiten in Bezug auf die gefundenen Kriterien und verge ben z.B. Punkte von 1 bis 6. Die höchste Punkteanzahl wird jeweils vergeben, wenn eine Option ein Kriterium besonders gut erfüllt. Am Ende zählen wir die Punkte für jede Option zusammen und lesen das Er gebnis ab.

le Gegenargumente bereits im Voraus be sprochen wurden.

Umsetzung: Wendet man die Kopfstand methode an, wird das Thema auf den Kopf gestellt. Z. B. "Was müssen wir tun, damit das Sommerlager ungemütlich wird?" Nun wird gesammelt (in diesem Fall wäre das: "Zu wenig Essen kochen, zu kleine Unterkunft organisieren, chaotisches

Programm planen" u.s.w.). Diese Negativ liste wird auf ein Flipchart geschrieben und am Ende in eine positive Aufgaben liste "übersetzt".

Muss eine Entscheidung zwischen zwei Themen (zum Beispiel: Gruppenlager oder Stufenlager) getroffen werden, können auf zwei gentrennten Kopfstand-Listen die entsprechenden Argumente heraus gearbeitet werden. (Quelle: PPÖ)

11
#4
www.simader.at SIMADER ist eines der führenden Bauunternehmen Oberösterreichs in den Bereichen Hochbau und Zimmerei, mit eigenem Sägewerk und Baustoffhandel 4181 Oberneukirchen Tel: 07212 / 7212 sekretariat@simader.at 4020 Linz Tel: 0732 / 65 65 94 Wir leben Handwerk. In Perfektion. WOHNBAU KOMMUNALBAU INDUSTRIEBAU SANIERUNG Auböck Bau GmbH / ENNS_WIEN_BUDWEIS www.auboeck-bau.at „Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, um wertvoll zu sein.“ WIR, DU, ZUKUNFT. Beneder Ges.m.b.H. Waxenberger Straße 32 4181 Oberneukirchen +43 (0) 7212 3000 eva@beneder.co.at beneder.co.at Deine Lehrstelle zum Installationsund Gebäudetechniker (m/w): so fordernd und abwechslungsreich. Dein Team: so witzig und hilfsbereit. Deine Aufgaben: so sinnvoll und lehrreich. Dein Work-Life: Ausbalanciert! JETZT BEWERBEN UND ZUKUNFT GESTALTEN!

- ab in die nächste Runde!

Wirksam werden

gemeinsam mit den umWELTdenkern

Genau das wollen wir mit KLIMA – Kleine Leis tung Ist Meine Angelegenheit spürbar ma chen: Dass man zusammen Großes erreichen kann! Ein erstes gemeinsames Ergebnis konnten wir Ende September auf der Landes tagung in Puchberg präsentieren. Bereits 7 Gruppen sind im heurigen Pfadfinderjahr un serem Auftrag gefolgt und haben sich beim umWELTdenker-Wettbewerb KLIMA beteiligt und zusammengeholfen, weniger CO² zu ver brauchen. Wir gratulieren den Gewinnern recht herzlich und hoffen, dass sie mit ihrem Enga gement viele weitere Pfadfindergruppen zum Mitmachen motivieren konnten. Denn eines ist gewiss: Neben dem gemeinschaftlichen Bei trag zum Schutz unserer Umwelt, gibt es viele Möglichkeiten, tolle Preisgelder zu kassieren!

KLIMA

um was geht es nochmal?

Die Rettung unseres Klimas ist über viele We ge möglich, die Reduzierung der CO²-Emis sionen ist wohl einer der effektivsten. Deshalb wollen wir mit gemeinsamen Herausforde rungen die CO²-Bilanz auf unserer Erde ver bessern. Diese werden wir mit sogenannten Challenges beschreiten und so für eine große Wirkung sorgen. Die vielen einzelnen, kleinen Erfolge führen wir auf einer Website zusam men, sodass unser Tun für uns und unser Um feld sichtbar und spürbar wird.

Am Ende des Projektzeitraums ziehen wir Bilanz und können hoffentlich viele gemein same gesparte Kilogramm CO² präsentieren.

Auf los geht’s los!

Challenge accepted – unsere Erde hat keine Zeit zu verlieren! Die ersten Gruppen haben bereits durchgestartet, aber es ist nicht zu spät, euch mit eurer Gruppe an der Klimaret tung zu beteiligt. Bis Ende Juli, dann werden wir wissen, wer von euch die CO²-EinsparMeister sind. Am Together 2023 erfahrt ihr, welche Preise die Jury an wen vergeben hat und noch viel wichtiger: Wieviel C0² ihr ge meinsam eingespart habt.

Die Webseite

CO² einsparen gelingt uns nur gemeinsam und jeder Beitrag – ob groß oder klein

hilft, unser KLIMA zu schützen.

www.ooe.pfad fi nder.at/umweltdenker2022.html

Auf der Webseite läuft alles zusammen: Von der Anmeldung eurer Pfadfindergruppe, eurer Stufe oder euch als Einzelpersonen über den Status unserer eingesparten CO² Emissionen. Zusätzlich könnt ihr Einblick nehmen in Ak tivitäten von anderen Pfadfindergruppen und euch so auch noch zusätzlich motivieren.

Prämierung

Eure gute Tat soll nicht unbeachtet bleiben und bei der Landestagung 2023 prämiert werden: 100 Euro Teilnahmebonus erhaltet ihr, wenn ihr als Gruppe oder Stufe zumindest eine Chal lenge je Kategorie gemeistert habt, je mehr daran teilnehmen umso mehr CO² wird ein gespart und landet auf eurem Gruppenkonto. Bitte berücksichtigt, dass der Teilnahmebo nus nur 1x pro Gruppe ausbezahlt werden kann.

Je Kategorie werden 3 Gruppen ausge zeichnet, die am meisten CO² eingespart ha ben. Rücksicht nehmen wollen wir dabei selbstverständlich auf die unterschiedlichen Gruppengrößen. Aus diesem Grund wird für die Prämierung das relative Ergebnis gewer tet. Für den 1. Platz gibt es 500, für den 2. Platz 300, für den 3. Platz warten 200 EUR. Zusätzlich wird die Jury besonders kreative, umfangreiche und ausgefallene Challenges auszeichnen und Sonderpreise vergeben.

Welche Challenges werden akzeptiert?

Grundsätzlich alle, die sich in unseren 5 Ka tegorien zuordnen lassen: Energie, Wasser, Abfall, Ernährung & Verkehr. Dabei könnt ihr entweder die von uns vorgegebenen Challen ges absolvieren, die ihr auch auf der Website findet, oder eigene Challenges einreichen und dokumentieren.

Bei den vorgegebenen Challenges ist auch immer beschrieben, wie das Ergebnis berech net, gewertet und dokumentiert werden kann. Die Anzahl der teilgenommenen Personen ist dabei Grundlage.

Mitmachen! – wer & wie

Grundsätzlich richtet sich der Wettbewerb an OÖ Pfadfinder*innen. Da wir jedoch einen großen Impact erzielen möchten, können auch Beiträge von Familienmitgliedern, Freund*in nen oder benachbarten Vereinen, die im Rah men eurer Challenges gesammelt wurden, eingegeben und gewertet werden. Die Anzahl der Personen könnt ihr dann bei der Doku mentation eurer Challenge berücksichtigen. Vertrauen und Fairness | Wir können und wollen nicht jede eingegebene Challenge auf ihre Richtigkeit hin überprüfen, darum beruht dieses Projekt auf einer gemeinsamen Ver trauensbasis, schließlich kommt es ja der Um welt zugute. Fairness und Ehrlichkeit werden dabei für uns ganz großgeschrieben. Darum gehen wir davon aus, dass ihr die Anzahl der Personen und das eingesparte CO² nach bes tem Wissen und Gewissen angebt. Es kann auch manchmal vorkommen, dass die CO² Einsparung nur ungefähr geschätzt werden kann. Das ist völlig ok, gebt uns die Info bei der Eingabe der Challenge mit und wir versuchen, euch so gut es geht zu unterstützen.

Challenge accepted – KLIMA gerettet!

3
13
Engerwitzdorf Kronstorf Linz 6 Linz 8 Linz 12 K LEINE L EISTUNG I ST M EINE A NGELEGENHEIT
Nur durch REGISTRIERUNG auf dieser Website möglich:
Gallneukirchen-
Anmeldung zum KLIMA-Projektwettbewerb:

Weihnachts-Nostalgie aus Schmuckpapier

Die JAM-Falttasche in der Heftmitte: eine Geschenksverpackung – schön und nachhaltiger

Das Blatt mit der schönen Seite nach unten quer auflegen.

An der rechten Kante einen Streifen von etwa zwei Zentimetern umknicken.

Die unteren Ecken symmetrisch zur Mitte falten

Die entstandene Spitze entlang der oberen Dreieckskanten nach oben falten

Die Kante mit Klebstoff bestreichen und die linke Seite zur rechten Seite falten, sodass die linke Kante festgeklebt wird.

Kurz trocknen lassen.

Die Faltungen wieder öffnen, mit der Hand von unten zwischen die Papierlagen fahren und den Tütenboden entlang der Faltlinien zu einem auf der Spitze stehenden Quadrat zusammenklappen.

Jedes Jahr landen gleich nach Heiligabend riesge Mengen an Geschenkspapier im Altpapier: Eine enorme Verschwendung, denn 1 Tonne Papier braucht in der Herstellung genau so viel Energie wie 1 Tonne Stahl.

Die obere und untere Spitze des Quadrats mit Klebstoff bestreichen, leicht überlappend zur Mitte falten und festkleben.

Ebenfalls kurz trocknen lassen.

Von oben in die Tüte greifen und den Boden von innen mit der Hand zu einem Rechteck ausformen und die Faltlinien bei Bedarf mit dem Fingernagel nachfahren.

Soll die Tasche mit einer Kordel als Henkel versehen werden, sollten die oberen Ränder einige Zentimeter eingeschlagen oder mit Klebeband verstärkt werden, damit die dafür nötigen Löcher nicht ausreißen.

Die Seiten der Tasche so weit zur Mitte falten, dass die Kante auf die Stelle trifft, an der sich die Quadratspitzen überlappen. Anschließend die soeben gefalteten Seitenteile wieder auseinanderfalten!

Die Grundform der Geschenktasche wäre soweit fertig!

Zum Überreichen kann der obere Rand ein bis zweimal gefaltet und mit einer Wäscheklammer aus Holz oder einem Band verschlossen werden.

Die Kordel einfädeln und innen verknoten.

DIY –Schönes zum Basteln
Machen wir das ab jetzt ganz anders: Mit der immer wieder und vielfach verwendbaren JAM-Verpackungstasche.
vor dem Falten wenden | zu 1 zu 3 zu 4 zu 5 zu 6 14
Illustrationen von Klaus, Mustertasche und Fotos von Wolfram
Blatt
Komm zu uns und werde ElektrotechnikerIn! Wir engagieren uns seit vielen Jahren intensiv in der Lehrlingsausbildung und fördern junge technische Talente in unserer eigenen „Kick-off“-Lehrlingsakademie . Den Rahmen der 3 1/2-jährigen Lehre bilden praktisches Lernen im Job, unsere Lehrlingsakademie und die Berufsschule. Zur Spezialisierung kannst Du aus 5 Spezialmodulen auswählen und 1/2 Jahr weiterlernen: Erneuerbare Energien GebäudeleittechnikerIn GebäudetechnikerIn Service Netzwerk- und KommunikationstechnikerIn SicherheitsanlagentechnikerIn NEU: Lehrberuf KonstrukteurIn Elektroinstallationstechnik Lehrzeit 4 Jahre Mehr Infos zu diesem Lehrberuf findest Du hier: BEWERBUNGSCOACH WWIRWOLLENDICH! ERDEAUCH DULEHRLING! Bewirb Dich gleich online oder per E-Mail: lehre @ kagerer.at www.kick-off.cc Elektro-Kagerer GmbH & CoKG, A-4061 Pasching, Schärdingerstraße 15, T +43 7229 51155-205 Lehrlingsentschädigung (laut KV 2022): ElektrotechnikerIn im 1. Lehrjahr von mindestens € 726,13 brutto/Monat; KonstrukteurIn im 1. Lehrjahr von mindestens € 666,31 brutto/Monat.
VORDERSEITE SEI TEIL KLEBELASCHE
ITENTEIL SEITEN RÜCKSEITE
DER SPEZIALIST AUF DEM GEBIET DES KORROSIONSSCHUTZES Koschutz Oberflächentechnik GmbH • Grillparz 1, 4615 Holzhausen • Tel.: +43 / 7243 / 57510 > > Seit über 30 Jahren sind wir DER SPEZIALIST in Österreich und auch in ganz Europa, wenn es um die Konservierung von Stahlkonstruktionen (Kraftwerke, Brücken, Hochspannungsmasten) geht. Zusätzlich dazu betreiben wir in Linz ein stationäres Korrosionsschutzwerk. Entdecken Sie die Welt von KOSCHUTZ und verstärken Sie unser Team! Wir bieten Ihnen: ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet, offenes und wertschätzendes Betriebsklima, Entwicklungschancen, leistungsgerechte und marktübliche Entlohnung, Aus –und Weiterbildungsmöglichkeiten und vieles mehr. Sie sind interessiert? Dann bewerben Sie sich jetzt unter: bewerbung@koschutz.at Den Mutigen gehört die Welt! Wir sind 24 Stunden für Sie erreichbar. Unsere gebührenfreie Notrufnummer: 0800 – 20 12 25 800 –Tel. 0732 / 66 11 55-0, e-Mail: office@bws.co.at www.bws-sanierung.at Professionelles Schadensmanagement seit 1995 B RANDSCHADEN - WASSERSCHADEN R A N D S C H A D E N - W A S S E R S C H A D E N
www.koschutz.at
zum DIY-Beitrag hypo _ blue YoungStar. Das nachhaltige Konto für dich. Wir schaffen mehr Wert. Jetzt Konto eröffnen und 20€ geschenkt plus 10€ fürs KlimabündnisProjekt „KlimaAcker“! www.hypo.at/hypoblue Angebot gültig bei Neueröffnung eines hypo_blue Jugend- oder Studentenkontos bis 31.12.2022. Bei Jugendlichen unter 14 Jahren ist die Kontoeröffnung nur mit Zustimmung des Erziehungsberechtigten möglich. Die 20 Euro werden dem neuen HYPO Konto automatisch gutgeschrieben. Krückl Bauges.mbH & CO KG, Naarner Straße 34, 4320 Perg T: 07262 / 52246-0, of昀ce@krueckl.at www.krueckl.at Ziegelmassiv oder Holzriegel Neubau — Sanierung — Modernisierung Selbst-bau-mit Baumeister-, Zimmermeisterund Fassadenarbeiten Alles aus einer Hand Ihr Wohn(t)raum wird wahr! © Foto Kurt Kuball Verwirklichen Sie Ihr Traumhaus mit uns! zu: Weihnachts-Nostalgie aus Schmuckpapier Etiketten für die JAM-Falttasche (Heftmitte) Anleitung S. 14 Ovale und rechteckige Etiketten in 3 Größen: Löse diese Seite aus dem JAM, klebe sie auf einen dünnen Karton. Etiketten ausschneiden und oben mittig ein Loch machen und mit einer Kordel an der Falttasche (Griff) befestigen. Wenn du die JAM-Falttasche zu Weihnachten verwendest: Schick uns doch davon ein Foto per E-Mail und freue dich über ein Special im nächsten JAM 2023! jam@ooe.pfadfinder.at

Eine kleine Kerzenmeditation

Mit Ruhe und kurzen Pausen durch den Tag

Wann hast du dir das letzte Mal so richtig bewusst Zeit genommen für dich? Keine Hausübungen gemacht, dich nicht mit Freunden verabredet, keine Mama, die jammert, dass du was nicht gemacht hast. Zeit nur für dich.

Gerade in der Weihnachtszeit beschäftigt man sich mehr mit seinen Mitmenschen, überlegt nach Weihnachtgeschenken und be sorgt sie gestresst. Deshalb nun eine kurze kleine Meditationsübung.

Bereite dir eine Kerze vor. Egal ob klein, groß, Teelicht oder Adventkerze. Such dir eine Kerze aus, die dir gut gefällt und setze dich vor sie, an einem ruhigen Ort. Es soll dich jetzt nichts stören. Kein Lärm, kein Haustier und keine Person, außer jemand mag bei dieser Meditation mitmachen. Setze dich in einer angenehmen Stellung hin. Vielleicht im Fer sensitz auf einen Teppich oder im Schneider sitz auf einem kleinen Polster. So wie es sich für dich gut anfühlt.

Senke deinen Blick nun auf die Flamme. Beobachte, wie sie flackert. Kurz groß wird und dann wieder klein. Welche Farbe hat das ganz innere deiner Kerzenflame? Ist es blau? Oder eher dunkelrot? Beobachte wo genau sich die Farben trennen und wieder ineinander ver schwimmen. Atme nun durch die Nase ein, halte für ein paar Sekunden und atme durch den Mund wieder aus. Wiederhole das ein paar Mal, bis sich dein Brustkorb in einem gleich mäßigen Rhythmus hebt und wieder senkt. Versuche jetzt deine Gedanken durch deinen Körper zu schicken. Beginne bei deinen Fü ßen. Sie verbinden dich tagtäglich mit dem Boden, sie erden dich. Wie fühlen sie sich ge rade an? Sind sie müde vom Laufen heute den ganzen Tag? Wandere langsam rauf über dei ne Waden zu den Knien und Oberschenkeln zu deiner Hüfte. Berührt dein Hintern den Bo den? Oder sitzt du auf deinen Füßen oder ei nem Polster? Vergiss nicht zu atmen ;-) Nase

ein - kurz halten - und durch den Mund wieder ausatmen. Wie fühlt sich dein Bauch an? Ist er voll oder noch leer? Spürst du eines deiner Organe arbeiten? Spüre, wie sich dein Bauch langsam ausweitet und wieder zusammen zieht. Nun zu deiner Brust. Spürst du dein Herz pochen? Wenn du möchtest, kannst du jetzt deine Handfläche auf deine Haut über dem Herzen legen, um das überlebenswich tige Klopfen besser zu fühlen. Wandere lang sam mit deinen Gedanken zu deinem Hals. Spürst du, wie die Luft sich ihren Weg durch deinen Hals in deine Lungen macht? Vielleicht fühlst du auch die Anspannung in deinem Na cken, der den ganzen Tag dein Kopf aufrecht halten muss. Deine Ohren sind den ganzen Tag online. Was hörst du jetzt gerade? Ist es wirklich ganz leise bei dir? Oder hörst du von draußen ein paar Autos fahren oder den Re gen an dein Fenster prasseln? Oder hörst du das Rauschen in deinen Ohren wie in einer Muschel aus dem Ozean? Deine Lippen. Spürst du den Atemzug, der deine Lippen streift, wenn du ausatmest? Deine Nase. Riechst du den Kerzenduft? Bist du ver schnupft? An was erinnert dich der Kerzen duft? Atme ein paar Atemzug ganz bewusst mit dem Kerzenduft ein. Und nun zuletzt. Dei ne Augen. Beobachte weiter die Kerze: Wie viel Wachs ist mittlerweile flüssig geworden?

Der Docht er verbindet die Flamme und das Wachs steht es noch gerade oder ist er ein wenig eingekringelt? Versuche deine Augen kurz zu entspannen und schließe sie auch für ein paar Atemzüge wenn es dir dabei hilft. Komm nun langsam zurück und puste vor sichtig deine Kerze aus.

Diese Mediation kann man immer wieder einmal gebrauchen, einfach um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Egal ob mit oder ohne Kerze, allein oder mit anderen. So wie es für einen selbst am besten passt.

Welt im Wandel 20
selfcare & wellbeing

Zu viel Stress und zu wenig Zeit für dich? Zünde dir eine Kerze an und mach mit bei einer kleinen Mediation.

21

Wahlentscheidung

Fur viele Menschen ist das Auto (nahezu) die einzige Mobilitätsform. Neben der schlechten CO2-Bilanz wird fur eine autogerechte Welt aber auch Boden versiegelt und anderen Mobilitätsformen enorm viel Platz weggenommen.

Das lässt sich machen! Wie, zeigt die nächsten Doppelseite. … noch kurz die Welt

Das Auto sollte nie die erste Wahl sein.

23
Markus Pichler-Scheder © Fotos, Gra fi k: Markus Pichler-Scheder
retten!

… noch kurz die Welt

24
Wahlentscheidung: Mobilitätsform.
retten!

Ein Dialog in rot und grün.

25 25

verstehen, worum

1 Meter Brennholz

Wieviel Wärme steckt in Brennholz? Ein paar Grundlagen, damit du dir am Lagerfeuer keinen Schiefer einziehst.

In Österreich bestellt man Brennholz in „Metern“. Wer hier den Preis hart verhandeln will, den erwarten ein paar Hürden: Wenn du deinen Holzbedarf genau kennst, dann wünschst du dir …

… vielleicht einen „Festmeter“ Holz. Das wäre ein solider Holzblock mit 1x1x1 Meter Kanten länge, also ein Kubikmeter (m³). Doch wenn geschnittenes und gehacktes Holz aufge schlichtet wird, dann bleiben immer Hohlräu me übrig. Solche Holzstapel misst man in ei nem „Raummeter“. Wer Holz verkauft und lie fert, schlichtet es selten auf, um es dann zu vermessen. Wenn der benachbarte Landwirt eine Fuhre Holz am Lagerplatz ablädt, dann schüttet er es einfach am vorgesehenen Ort ab: Er liefert in „Schüttmeter“ oder sprachlich korrekt in „Schüttraummeter“. Warum das wichtig ist? Ein Schüttraummeter enthält nur etwa einen halben Festmeter Holz!

Brennt schweres Holz länger?

Die Qualität von Brennholz hängt vom Alter, der Baumart und der Feuchtigkeit ab. Hartes Holz (Buche, Eiche, Esche) hat einen höheren Heizwert als weiches Holz (Fichte, Weide, Pappel). Ist das Holz aber schwer, dann ist es lediglich feucht und brennt daher schlecht. Drei Jahre luftgetrocknetes Holz ist nur mehr halb so schwer wie frisch geerntetes, hat aber einen doppelt so hohen Heizwert! Trocknet man Holz zu lange, nimmt der Heizwert wieder ab. Feucht gelagertes Holz vermodert und ist als Brennholz nicht mehr zu gebrauchen. Am besten brennt daher trockenes Buchen holz. Brennholz wird aber meist „gemischt“ angeboten. Auch die Holzarten und die Quali tät in einem Schüttraummeter bestimmen so mit den Preis.

Mathe fürs Lagerfeuer

Der Heizwert wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben, eine Einheit, die man auch mit Strom in Verbindung bringt. Mit einer Kilo wattstunde kann man 10 Liter Wasser kochen oder sieben Stunden fernsehen. Luftrockenes Holz hat einen Heizwert von etwa 1800 kWh pro Raummeter. Das sind grob vier Kilowatt stunden pro Kilogramm Holz. Kann man alles berechnen, muss man aber nicht: Das Holz am Scout Camp Austria wird nach Erfah rungswerten eingekauft.

Feuer frei

Gehen wir davon aus, dass du nun dein per fektes Brennholz gefunden hast. Bloß, wieviel davon benötigst du? Um 40 Liter Wasser zu kochen, brauchst du mathematisch berech net nicht mehr als ein Kilo Brennholz. Das wäre gerade einmal ein Scheit. An der Koch stelle geht sich diese Rechnung nicht aus, denn viel Wärme geht seitlich am Topf vorbei und damit in der Umgebung verloren. Das be rühmte „Wachfeuer“ kommt – klein und un auffällig – mit ganz wenig Holz aus. Bei einem Sonnwendfeuer schlagen meterhohe Flam men in den Himmel und hunderte Kilo Holz verpuffen in kurzer Zeit.

Die Challenge fürs Lager oder die Heimstunde

• Wiege fünf Scheite Holz ab und hacke/spalte sie nach deinen Vorstellungen.

• Fülle exakt einen Liter Leitungswasser in einen Topf.

• Mach dem Topf richtig Feuer unter dem Hintern. Tipp: Deckel nicht vergessen!

Wie wenig Holz benötigst du tatsächlich, um 1 l Wasser zum Kochen zu bringen? ��

Sei kein Holzkopf

Ja, Brennholz ist ein nachhaltiger Rohstoff. Holz wächst nach und wird als klimaneutral beworben.

Aber Brennholz wird in der Regel mit einer Motorsäge geschnitten, maschinell gespaltet und danach oft weit transportiert. Dazu be nötigt man heute (noch) Benzin oder Diesel.

Achte daher darauf, wo du dein Holz einkaufst!

Übrigens: Einen Liter fossiles Heizöl ersetzt man durch drei Kilo Brennholz.

Welt im Wandel 26
Alexander Maringer Fotos: Alexander Maringer ‘Top am Feuer’ unsplash.com
geht
es

Mit nur 250 g Brennholz könnte man einen ganzen Wassertopf heiß machen. Wer das richtige Holz wählt, sägt und hackt weniger als die anderen.

27

Ein Tag wie jeder andere

mit diesen & jenen Lebensfragen

A, B oder C? … oder doch eher D? zwei Selbstbeobachtungen.

An jeweils einem ganz gewöhnlichen Wochentag haben Moritz Kapeller und ich selbst beobachtet, welche Dinge wir beide den ganzen Tag über zu entscheiden haben. Was dabei herauskam, ist eine Auflistung von vielen Entscheidungen, die eigentlich fast alle ganz automatisch, ohne viel drüber nachzudenken oder sogar „unbemerkt“ geschehen.

Wahrscheinlich ist das deswegen so, weil sie nicht ganz so wichtig sind und nichts Drama tisches passiert, wenn sich herausstellt, dass es die falsche Entscheidung war, die wir ge rade getroffen haben.

tige Dinge selbst entscheiden. Wir dürfen auch selbst wählen, wer unser Land, unser Bundesland und wer in unseren Gemeinden regieren und gestalten soll. Das ist nicht über all so. Wenn du Medienberichte siehst, hörst oder liest, weißt du das. Alle Männer und Frau en und alle Jugendlichen ab 15 Jahren dürfen in Österreich wählen. Die von ihnen gewählten Politiker*innen entscheiden dann wichtige Dinge für die Gemeinschaft.

sehr vereinfacht. Noch etwas ist interessant – manche Entscheidungen können nur einmal getroffen werden, dann sind sie ganz fix, an deres entscheiden wir und können später noch einmal etwas verändern, wenn wir mehr Erfahrung gemacht haben und schlauer, oder „weiser“ sind…

Zuerst das Wichtigste: nämlich, dass du über haupt selbst Entscheidungen treffen kannst! Wir leben in Österreich in einer Demokratie und können grundsätzlich viele für uns wich

Abgesehen davon, trifft jeder Mensch neben vielen kleinen auch große und wirklich wich tige Entscheidungen. Wenn du zum Beispiel überlegst, welchen Beruf du erlernen möch test, was du mit deiner freien Zeit machst, oder überhaupt: wie du leben willst. Und dann kommt es darauf an, dass du das Richtige tust: damit du gute Entscheidungen treffen kannst, musst du Informationen einholen, al les abwägen was für oder gegen die eine oder andere Richtung spricht, vielleicht Meinungen einholen, noch ein- zwei Mal drüber schlafen… und erst dann entscheiden – und das ist schon

Hier geht’s jetzt aber einmal um die kleinen Dinge im täglichen Leben. Die eine oder an dere Entscheidung daraus, hat aber trotzdem auch für unser gesamtes Leben, unseren Le bensstil Bedeutung ;)

Was es in unserem Alltag so alles zu entscheiden gilt …

AUFSTEHEN

um 5:15 / ich bleibe noch 5 min länger liegen. • Was zieh ich mir heute an? Ich ziehe mir eine beige Hose, ein weißes T-Shirt und einen braunen Pullover an. • Soll ich Zähne putzen? Ja. • Soll ich etwas frühstücken? Nein, ich habe kei nen Hunger. Ich trinke nur eine Tasse Tee. • Wann soll ich außer Haus gehen? Ich gehe heute um 5:55 …

AUSSER HAUS

• Von wo soll ich zu Bahnhof gehen? Heute gehe ich von der unteren Seite zum Bahnhof. • Welchen Zug soll ich nehmen? Ich nehme den um 6:21 • Wo

soll ich mich hinsetzen? Ich setzte mich vorne hin, dann bin ich in Linz schneller bei den Treppen. • Soll ich im Zug ler nen/Hausübung machen? Ich mache Hausübung. • Wann soll ich aufstehen, um aus dem Zug zu gehen? Um 7:10 ge he ich zur Zug Türe. • Soll ich mir am Bahnhof noch etwas kaufen? Heute nicht. • Welche Straßenbahn soll ich nehmen? Die um 7:15 …

NACH DEM AUSSTEIGEN

• Soll ich zum Bäcker gehen? Ja heute hole ich mir ein belegtes Semmerl.

IN

DEN SCHULPAUSEN

• Soll ich lernen/Hausübung machen oder mit Freunden was unternehmen? Heute lerne ich für die Schularbeit in zwei Tagen.

NACH DER SCHULE

• Soll ich zur Straßenbahn rennen, damit ich den früheren Zug erwisch? Nein heute, habe ich Zeit. Ich fahre mit dem späteren Zug.

AUF DER HEIMFAHRT, NACH DER SCHULE

• Wo soll ich mich hinsetzten? Eher in der Mitte da gefällt’s mir beim Heimfah ren am meisten. • Was soll ich im Zug tun? Ich mache Hausübung. • Wann soll ich im Zug aufstehen? Ich gehe wieder 5 Minuten vor Ankunft zur Zugtür. • Wie soll ich nachhause gehen? Ich gehe wie der unten aus dem Bahnhof raus.

ZUHAUSE

• Was soll ich zuhause machen? Ich mach mir was zu essen und zu trinken. Ich gehe aufs Klo. Mache Hausübung. Lerne für die Schularbeit.

• Wann packe ich meine Schulsachen? Ich packe meine Schulsachen um 18:00 • Wann soll ich Abend essen? Heute um 19:30 • Soll ich nochmal lernen? Ja, ich lerne noch ein wenig. • Soll ich jetzt schlafen gehen oder noch ein wenig You Tube schauen? Ich schau noch ein wenig YouTube. • Wann soll ich schlafen gehen? Ich gehe um … 22:00 SCHLAFEN

Um 6 Uhr läutet mein Wecker. Es soll ja gut sein, wenn man gleich auf steht – heute dreh ich mich noch einmal um und genieße meine warme Decke.

Ich stehe auf:

• Soll ich zuerst ins Bad gehen oder das Teewasser aufstellen? Das Teewasser zuerst, dann ist der Tee später nicht mehr so heiß, wenn ich ihn trinken will.

• Duschen oder Katzenwäsche? Gestern Nachmittag, nach dem Zusam menräumen der Garage, war ich du schen – also jetzt Katzenwäsche.

Alltagsphilosophie 28
Moritz Kapeller, 14 Explorer bei der Pfadfigruppe Kremstal, Schüler der HTL Leonding, Zweig: IT-Medientechnik Barbara Schröckenfuchs, 57 Unternehmerin, Gruppenleiterin der Pfadigruppe Kremstal, JAM-Redakteurin E IN T AG IN MEINEM L EBEN
Was braucht es, um gute Entscheidungen treffen zu können?
Barbara Schröckenfuchs, Moritz Kapeller

Ein schnelles Frühstück ist notwendig, ich muss schon weg – • was esse ich?

Ich entscheide mich für etwas, das ich notfalls unterwegs fertig essen könnte: ein Butterbrot mit Frischkäse. Es geht sich aber noch zuhause aus!

Es ist frisch draußen, • die Entschei dung welche Jacke ich nehme fällt leicht: die dickere.

Ich fahre zu einem Kunden, es ist nicht weit, aber mit dem Fahrrad wärs jetzt schon stressig – • deshalb nehm´ ich das Auto. Das ist auch beim Heimkom men weniger anstrengend. Ich wohne nämlich am Berg.

In der Firma meines Kunden gibt’s einen schönen Besprechungsraum. • Ich überlege, auf welchen Platz am Tisch ich mich setzen soll. Ich nehme einen ge genüber der Fenster, um auch hinaus schauen zu können. Man sieht da direkt auf die Kremsmauer hin – sehr schön!

Mein Gespräch dauert fast zwei Stun den. Dann hätte ich gerne einen kleinen Kaffee. • Kurz überlege ich, ob ich am Rückweg ins Café gehen soll – lieber nicht, weil heute ist eh alles so knapp.

Ich trinke also zuhause – dort ist auch mein Büro – einen Kaffee. Als ich den

Kaffee mahlen will, bemerke ich, dass die Packung mit den Kaffeebohnen fast leer ist. Sehr blöd! • Ich könnte mir statt des Kaffees auch einen Tee machen. Aber ich entscheide mich dafür, lieber nur eine ganz kleine Tasse Kaffee zu machen. Dann merke ich: eine gute Entscheidung!

Danach setze ich mich zu meinem Schreibtisch. Ich muss Bilder für ein Magazin auswählen. • Aus 140 Bildern muss ich mich für 8 entscheiden. Mehr geht nicht. Das ist wirklich schwierig, weil fast alle Bilder gut sind. Nach vier Aussortier-Durchgängen habe ich noch immer 12 Bilder übrig. • Dann entschei de ich, die Letztentscheidung erst mor gen zu treffen. Das geht dann schnell, hoffe ich.

Es ist halb eins – beim Mittagessen gibt’s heute • ‘keine Entscheidung’ zu treffen. Wir wärmen das auf, was vom Vortag noch übrig ist.

• Kurz überlegen Wolfram und ich, ob wir nach dem Essen die Küche gleich zu sammenräumen wollen. Wir entschei den gemeinsam: lieber erst am Abend.

Nach dem Essen will ich schnell die Waschmaschine beladen und einschal ten. Ich muss die Wäsche erst sortie

ren, • damit ich entscheiden kann, wel che Wäsche ich als erste wasche. Der Haufen mit der hellen Buntwäsche ist der größte – also diese!

Wieder beim Schreibtisch. Ich könnte jetzt einen Text für eine kleine Presse mittteilung schreiben und ein passen des Bild dazu suchen, oder zuerst mei ne E-Mails lesen und einige davon viel leicht gleich beantworten – • ich ent scheide mich für die Mails. Der Text geht morgen auch noch.

Die Zeit vergeht echt schnell … • ich überlege, wie viel ich noch schaffen kann, bevor ich zu einem Termin auf’s Gemeindeamt fahren muss – ich suche das Foto für die Zeitung aus.

Dann piepst die Waschmaschine – aber Wäsche aufhängen geht sich jetzt nicht mehr aus … • oder doch? Nein – ich ent scheide, dass die Wäsche warten muss.

Am Gemeindeamt bekomme ich Kaffee angeboten – • es ist schon halb fünf –trotzdem entscheide ich für „Ja ich will“. Der Vormittags-Kaffee war ja winzig.

• Danach könnte ich noch schnell etwas einkaufen gehen (?) … Nein, es ist noch genug daheim!

Ich fahre nachhause. Der Abend heute ist frei, keine Termine mehr – Juhuuu, ich muss gar nichts tun! Zuhause wartet noch die Küchenarbeit. • Gleich? – nein, ich mach es später.

• Was soll ich noch essen? – es werden Ham and Eggs, mit ein paar Paradei sern. Ich entscheide mich dafür, die Pa radeiser nicht mit zu braten.

Dann blättere ich durch die Zeitung. Al les kann ich nicht lesen. Ich bin ein biss chen müde. • Ich entscheide mich da für, manche Artikel zu überfliegen. Nur vier lese ich ganz.

Ich sollte noch ein bisserl Geige üben und ‘Bewegung’ war heute auch noch nicht drin • … aber: Es wird ein unter haltsamer Film. Ich gebe zu: ich strea me den, obwohl auch genügend DVDs da wären. Zum Glück macht Wolfram die Küchenarbeit! <3

Der Film dauert mir fast zu lang – • ich entscheide mich aber für’s Durchhalten.

• In’s Bett – noch lesen? Ja – aber es werden nur mehr zwei Seiten. Dann fällt mir das Buch ins Gesicht. Ich mach das Licht aus, gute Nacht!  … nur auf die Wäsche habe ich jetzt ganz vergessen!

29
Welche Entscheidungen wir jeden Tag treffen (müssen), hängt auch damit zusammen, ob es ein Tag im Urlaub, ein Feiertag oder ein x-beliebiger Tag –also ‘ein Tag wie jeder andere’ ist …

Know-how & infoTainment

Waldseemüllers Papier-Globus Diese Segmentkarte der Welt war als Ausschneidebogen gedacht die Anordnung zeigt auch, welche Weltregion (Asien in der Mitte) zu dieser Zeit für Europa bedeutsam war: Das gerade erst entdeckte Amerika bumerangförmig liegt ganz rechts und soll als möglichst unüberwindbarer Block erscheinen.

»Interesse ist die Lust am Schlau-Sein!«

Waldseemüllerkarte, 1516

Einziges erhaltenes Nachdruck-Exemplar Library of Congress, Washington D.C.

30

Fake news & alternative facts

Amerikas alter Hut

Einfach behaupten, was zum eigenen Vorteil ist keine Erfindung unserer Zeit.

Wie alles begann. Wir schreiben »Im Jahr des Herrn, anno domini 1492 … «

Die ganze Welt kennt Ch. Kolumbus, weiß, dass er 1492 Amerika ‘entdeckt’ hat von dem er aber zeitlebens glaubte, dass die Landmasse nur ein Teil des asiatischen Kontinents (Indien) sein konnte. Bekannt sein dürfte auch, dass Amerigo Vespucci der Namenspatron dieser ‘neuen Welt’ ist. Jene beiden Kartografen aber, die diesen neuen Kontinent für Europa erst ‘sichtbar’ gemacht quasi ‘erschaffen’ haben, sind weitgehend unbekannt, die Deutschen: Martin Waldseemüller & Mathias Ringmann.

Fake News die vielleicht gar nicht ‘fake’ sind?

Sie schufen 1507 eine überaus großformatige Weltkarte (ca. 2,3 x 1,3 Meter; bestehend aus 12 Einzelteilen) von der heute nur noch ein einziges Nachdruck-Exemplar von 1516 in Amerika existiert. Mit einer mehr als bemer kenswerten Besonderheit: Südamerika bzw. sein Küstenverlauf ist darauf viel zu genau und viel zu detailliert abgebildet, für das, was damals über den Kontinent erst bekannt sein konnte. Auf dieser Karte ist zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit der Konti nent (Süd-)Amerika mit AMERICA bezeichnet.

Abenteuerlich faktisch und multimedial: Amerika ist nicht Asien Waldseemüller und Ringmann würde man heute vielleicht als Think Tank oder Promoti ons-Agentur bezeichnen, die sich ihre Ar beits-Kooperation wohlüberlegt aufteilen. Waldseemüller ist ein begnadeter Zeichner und übernimmt alles Visuelle, Ringmann schafft ein begleitendes Kompendium »Cos mographiae Introductio« von rund 100 Seiten: enthalten ist das gesamte Wissen, das man

zu dieser Zeit über ‘die neue Welt’ hatte oder zumindest vorgab zu haben: Mutgemaßtes, übertriebene Ausschmückungen und auch frei Erfundenes waren ebenso enthalten. Da zu gab es, sachlich korrekt: eine Segment karte der Welt und einen Papier-Faltglobus. Und diese abenteuerliche Feststellung: »Die Erde ist nun auf diese Weise bekanntermaßen in vier Teile geteilt, und die ersten drei Teile (Europa, Asien, Afrika)* bilden eine zusammen hängende Landmasse, der vierte Teil (Amerika)* ist ein solitärer Kontinent, weil er erwiesener maßen auf jeder Seite vom Meer umgeben ist.« Das entsprach nun keineswegs der gängigen Vorstellung aber noch viel interessanter: Sie konnten es gar nicht wissen es war bis dato noch ‘niemand’ an der Westküste. *) Anm. Red.

Eine Weltkarte als Science-Fantasy, Propaganda und Komplott

Martin Lehmann, Latinist an der Uni Freiburg und eine Koryphäe in Sachen Waldseemüller karte, hält folgenden Ansatz für sehr wahr scheinlich: Waldseemüller und Ringmann ‘erschufen’ (teils: erfanden) den Kontinent Amerika, weil es entsprechende Belege zu ih rer Zeit nur kaum oder eben (noch) gar nicht gab. Und wenn doch, dann kennen wir diese heute nicht. Die Karte selbst war eigentlich ein Propagandawerk und »… diente dem Ziel, die Spanier davon abzuhalten, auf dem West weg die Gewürzinseln (Indien) zu erreichen.«

Zwei Deutsche unter portugiesischer Flagge

Waldseemüller und Ringmann segelten sinn gemäß also unter ‘portugiesischer Flagge’. Wenn es so war, warum taten sie das? Eine einleuchtende Erklärung und auch bittere Pille ist diese: Because money makes the world

Segmentkarte entzerrt mit Überblendung Mithilfe der digitaler Bildbearbeitung wurde Waldseemüllers Segment-Weltkarte so ent zerrt, dass sie mit modernen Karten (gelb) vergleichbar ist; Bezugspunkte sind mit magenta Linien markiert. Auffällig: Die Abweichungen an der Westküste von Amerika sind keineswegs größer als jene an den gut bekannten fernöstlichen Küsten.

go round weil, wie nicht selten, Geld im Spiel ist und damit Macht und Einflussnahme, in deed! Ich will hier bewusst nicht im Detail da rauf eingehen sondern nur assoziativ: Es hängt zusammen mit: Familienstand, Her kunft (Herzogtum, Königreich), Lehrstuhl an einer Universität, Ehre … und wie ein Herr scher einem anderen im Wort ist, sein will oder auch sein muss … Und aufgrund all dieser Verflechtungen sind um 1500 Lothringen und Freiburg (Württemberg) mit Portugal unver mittelt in einer Beziehung; um u.a. ein wirt schaftliches Aufblühen Spaniens zu vereiteln. Denn, so Ringmann, die »riesige Landmasse, die sich von Norden nach Süden wälzt und praktisch wie ein Riegel alles versperrt und gleichzeitig den Pazifik auffaltet, ist eine so lange Strecke, die kann kein Mensch uber winden.« Das sollte reichen, um die Spanier davon abzuhalten, den Seeweg zu den Ge würzinseln westwärts zu suchen: Gewürze bedeuteten damals Reichtum! Megareichtum.

‘Alternative facts’ oder doch ‘native facts’?

Zurück zum Anfang dieses Beitrags, zum westseitigen Küstenverlauf Südamerikas auf der Waldseemüllerkarte: Dieser wurde mit hilfe digitaler Technik dergestalt entzerrt, so dass ein Vergleich mit modernen Karten mit tels Überblendung möglich ist. Es ist unüber sehbar, dass die Westküste in den charakte ristischen Merkmalen mit heutigen Karten gut übereinstimmt; obwohl sie offiziell erst 1513 erreicht wurde 5 Jahre nach der Publikation der Waldseemüllerkarte. Es sieht so aus, als hätten Waldseemüller-Ringmann einen uns unbekannten Wistleblower gehabt dem sie selbst vielleicht gar nicht glaubten: Amerikas wahre Geschichte über seine Entdeckung ist, so scheint’s, noch gar nicht geschrieben.

31
Fotos: Wikipedia alle Bilder ‘in public domain in the United States of America’
Quelle: STEPHAN KROENER »Waldseemüllerkarte – Die Erfindung Amerikas« in ‘Spektrum Geschichte’ 02.22, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg, Deutschland
Wissen

Seit 130 Jahren. Einfach da.

Das Leben stellt ständig neue Anforderungen an uns alle. Umso wichtiger ist es, einen Partner zu haben, auf den Verlass ist. Seit 130 Jahren sind wir für das Land und seine Menschen da. Und das werden wir auch künftig tun. Einfach da sein, wo Sie uns brauchen, um Zukunft zu gestalten und möglich zu machen.

Wir denken an morgen

Mehr Infos auf www.energieag.at

Entgeltliche Einschaltung

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.