Oberösterreichische PFADFINDERINNEN UND PFADFINDER
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3/2021 Apr./Mai
VieleS bleibt flüchtig wie die bugwelle und das Kielwasser beim bootfahren. Anderes hinterlässt …
Titelbild: Gruppe Kremstal, »SLOWenia« RaRo-Sommerlager, Bohinj, Slowenien, 2017
… und manche von ihnen bleiben in Erinnerung – für immer: das Sommerlager am See in Slowenien, eine feierliche Versprechensfeier, das erste Mal so richtig verliebt sein … Spuren finden sich in Gedanken und ebenso in der materiellen Welt – JAM spürt sie alle auf.
Österreichische Post AG
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OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz
IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fa x : 6 0 8 4 5 9 . | Z V R : 7 5 0 4 81 3 2 1 E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at W e b : w w w . o o e . p f a d fi n d e r . a t Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion Leitung: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs. AutorInnen und Autoren: Isabella Bachleitner, Mia Windischbauer, Klaus Hollinetz, Alexander Maringer, Markus Pichler-Scheder, Markus Prötsch, Wolfram Maria Schröckenfuchs. Gast: Niki Bergsleitner. Gestaltung ( inkl. Bild-Recherche, -bearbeitungen ) Wolfram-Maria Schröckenfuchs Hersteller Kontext Druckerei GmbH, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0677- 63 19 48 78 jam@ooe.pfadfinder.at
Unvergessliches aus der ‘Erinnerungsfabrik Pfadis’ Eine köstliche Szene vom OÖ Landeslager HOME 2018: ~ Evening of The Open Pots ~ Hier gab es ‘die besten Armen Ritter ever!’ … am Stand der Pfadfindergruppe Kremstal :-) ~ zum Beitrag ~ 4-7
Liebe JAM-Leser*innen! An vieles aus meiner Kindheit und Jugend kann ich mich nicht mehr erinnern … … an einiges nur ganz vage. Doch manche Erinnerungen sind präsent, als wären sie erst gestern gewesen. Erlebnisse in der Familie oder mit Freunden in Schule oder auf Pfadfinderlager, die ich nicht missen möchte, die Spuren bei mir hinterlassen haben. Doch warum bleiben manche Erlebnisse klar in Erinnerung und andere nicht? Welche Spuren hinterlässt das Leben bei uns und wo hinterlassen wir unsere Spuren am Leben auf der Erde oder im Universum? In dieser JAM Ausgabe nehmen wir verschiedene Perspektiven ein und beantworten euch genau diese Fragen. Die Idee mit dem JAM auf Spurensuche zu gehen, hat uns das Jubiläum des diesjährigen RaRo-Bundespfingsttreffen „Spuren“ geliefert. Dieses findet heuer bereits zum 5. Mal statt. Wir haben das zum Anlass genommen, um bei Zeitzeugen nachzufragen, welche Spuren diese Treffen bei ihnen hinterlassen haben, Spuren die bis heute nachwirken und Freundschaften geprägt haben. Auch wir Menschen hinterlassen unsere Spuren. Bei anderen Menschen, in Natur und Umwelt, sogar im Weltraum gibt es allerhand Menschliches. Auch die Erde selbst hinterlässt ihre Spuren im Weltall, seid gespannt was da alles „herumschwebt“ und welche Botschaften der Mensch dort bereits zurückgelassen hat. Und auch die aktuellen, schlimmen Geschehnisse in der Ukraine hinterlassen Spuren bei uns allen, am meisten jedoch bei den betroffenen Ukrainer*innen. Welche genau, wird wohl erst nach dem Krieg abzuschätzen sein. Wir JAM-Redakteur*innen sind in Gedanken bei Ihnen – auf ein baldiges Ende dieses Leids hoffen wir sehr. Martina & Barbara, + die gesamte JAM Redaktion
Termine 2022 23.-24.04. 23.-24.04. 21.-22.05. 21.-22.05. 04.-06.06. 25.-28.08. 24.-25.09. 08.-09.10. 26.-27.11.
° Seminar: Stufenmethoden – alle Stufen ° Seminar: Gruppenleiter*innen „Strategien für GL“ ° Seminar: Grundlagen – alle Stufen ° Seminar: Startveranstaltung „Spuren 2022“ RaRo-Bundespfingsttreffen „Thanks A Lot“ Bundes-Leiter*innen-Lager ° Landestagung 2022 in Puchberg ° Seminar: Stufenmethoden – alle Stufen ° Seminar: Vertiefungsphasen-WE
Außerdem findet im Oktober ein Seminar zum Thema ‘Arbeitsweisen für GL’ und im November eine Startveranstaltung statt – die fixen Termine dafür folgen.
2023 11.-12.03. 11.-12.03. 11.-12.03. 11.-12.03. 07.-16.08.
° Seminar: Startveranstaltung ° Seminar: Grundlagen – alle Stufen ° Seminar: Teamleiter ° Seminar: Lagerleiter TO G E T H E R 2 0 23 – int. OÖ Landeslager
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Inhalt JAM online lesen: www.issuu.com/jam-magazin
Fokusthema Spuren
Erinnerungsfabrik Pfadis – Spuren schöner Erinnerungen
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Die Welt im Wandel
Spuren der Erde im Weltall Entdeckungsreise anders ’rum
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Verstehen, worum es geht
Treibhausgase – so wirkt CO2 in der Atmosphäre
Natur erleben
Spurenleser: Hinweise auf Wildtiere kennen und sammeln 12
Fokusthema Spuren
Spuren auf unserer Welt – wirklich bleibende Eindrücke
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Spiele, Spaß & Knobeleien
Aufgespürt – Spurenrätsel für junge Dedektiv:innen
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Das ‘SPUREN’ Special
40 Jahre ‘Spuren’ in OÖ … legendary!
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… noch schnell die Welt retten
Wenn der Stein ins Rollen … – über positive Wirkungen
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umWELTdenker
K.L.I.M.A. – die CO2-Einspar-Bewegung
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Auf den Spuren alter Kulturen
Spurlos verschwunden – 4 Tsunamis, ein Zeuge
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Julia hat gewonnen! Das R E A L B Ü R O W I M M E R hat in den vorangegangenen JAMAusgaben Lego-Preise (Ausmalspiel) verlost – Julia Herbrik hat kürzlich einen gewonnen: ein „Lego Architecture“-Set des Uno Hauptquartiers in New York. So richtig toll an der Sache ist, dass die Leondinger Pfadfinderin das bekannte Gebäude in New York schon zweimal selbst besucht hat! :-) Wir gratulieren ganz herzlich – viel Spaß beim ‘Zaumbaun’! Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren. Sie wollen gerne im JAM inserieren? Anfragen: jam@ooe.pfadfinder.at
jam@ooe.pfadfinder.at | www.ooe.pfadfinder.at Beachte auch die jeweils aktuellen Infos via E-Mail, FB, etc.
° = Ausbildung
| WE = Wochenende
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Fokusthema: Spuren
Erinnerungsfabrik Pfadis … auf den Spuren schöner Erinnerungen
Mia Windischbauer, Isabella Bachleitner © Pfadi-Fotos:
Edith Aicher
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Isabella Bachleitner
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Peter Repczuk
Erinnerungen sind Spuren, die das Leben in uns hinterlässt: Der erste Schultag, an dem die Schultüte bis … in unserer Welt verhalten sollen. Übrig bleiben Erinnerungen an Schlüsselmomente, die uns lange begleiten und prägen. … zur Nasenspitze reicht. Die improvisierte Murmelbahn im Schlafraum am WiWö-Lager. Das mühsame Erlernen des schriftlichen Dividierens. Warum sind manche Erlebnisse klar im Gedächtnis, während tausende Tage in Vergessenheit geraten sind? Welche Erlebnisse haben wir tatsächlich gespeichert und welche können wir wieder aufleben lassen?
Erinnerungen als ‘Best Of’ Der Disney Film „Alles steht Kopf“ aus dem Jahr 2015 veranschaulicht die Bedeutung von Erinnerungen: Am Ende jedes Tages werden dutzende Erinnerungskugeln gesammelt. Manche prägen als Schlüsselerinnerung das restliche Leben, andere werden in ein riesiges Hochregal-Lager geschlichtet, die unwichtigen werden am Schluss vom „VergessensTrupp“ entsorgt. An gewöhnliche Ereignisse, zum Beispiel den Schulweg von vor fünf Wochen, erinnert man sich nicht. Durch dieses Vergessen entsteht unser Gefühl für Normalität. Nicht alle Erlebnisse speichert unser Gehirn detailgenau. Dies sorgt dafür, dass wir Situationen erkennen, die von dieser Normalität abweichen, und auf hilfreiche Erinnerungen schnell zugreifen können. Die meisten Erinnerungen werden in den ersten Lebensjahren gelöscht - oder kannst du dich noch an deinen ersten Milchzahn erinnern? Ein Grund dafür ist, dass wir mit dem Erlernen von Sprache Eindrücke neu speichern und so Routine von Außergewöhnlichem trennen können. Einzelne Erinnerungen an Alltägliches gehen verloren und werden zu Wissen, wie wir uns
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Erinnerungsschmiede An unzählige Schultage, Ausflüge oder Familienfeiern können wir uns nicht mehr erinnern, aber die Erinnerungen an Sommerlager oder auch Gruppenaktionen sind überraschend klar und zahlreich. Woran kann das liegen? Erstens: Ein Sommerlager ist kein Alltag. Die außergewöhnlichen Situationen, mit denen wir konfrontiert sind - ein Latrinenklo, Unwetter oder Nachtgeländespiele - fordern uns neu heraus. Wie viele Szenen gibt es auf Lagern, die sich als Inhalt für eine Erinnerungskugel bestens eignen würden? Zweitens: Es liegt auch am Alter. Die Zeit zwischen zehn und dreißig Jahren bleibt am besten im Gedächtnis, dabei werden die allermeisten Erinnerungen zwischen 13 und 18 Jahren gespeichert. Diese Erinnerungen machen uns zu dem, was wir sind. Drittens: das Miteinander. Von Kindesbeinen an lernen wir von anderen, Säuglinge beginnen zu sprechen, indem sie ihren Eltern zuhören. Die Erfahrungen, die wir mit anderen Menschen machen, prägen uns deshalb besonders stark. Darum bleiben vor allem
Deine schönste Pfadi-Erinnerung CaEx/RaRo Heimstunde in der Gruppe Vorchdorf, wir sitzen am Lagerfeuer und stellen die Frage: Was ist eure schönste PfadiErinnerung. Die einstimmige Antwort: Das HOME! Der Lagersong, der Homerun, die Unterlagerrufe. Schon lächelt die ganze Runde trotz Nieselregen.
zwischenmenschliche Begegnungen und Momente, die wir mit anderen Menschen erleben, erhalten. Kurzum, die Pfadfinderinnen und Pfadfinderbewegung ist eine wahrliche Erinnerungs-Schmiede!
Die Pfadi-Gruppe als ‘Safe Space’
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Mein Outing wurde sehr chillig aufgenommen, mit den Worten ‘Wir geben unser Bestes’. Es war ein unglaublich schönes Gefühl, innerhalb einer größeren Gruppe aufgenommen und akzeptiert zu werden – so wie man ist. Jordan
Losgelöst von Zuhause, der Schule oder anderen Verpflichtungen, bieten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Jugendlichen die Chance, Gleichaltrigen zu begegnen, gemeinsam etwas zu erleben, zu wachsen und – natürlich – Erinnerungen zu sammeln. Rückblickend prägen uns unsere Erinnerungen an die Pfadizeit durch folgende Werte:
Vertrauen. Ein großes Wort. „Vertrauen muss verdient werden“ – ein klassischer Spruch, den man von seinen Eltern kennt. In der Pfadfindergruppe kann man erleben, dass das nicht der Fall sein muss. Großartiges entsteht dann, wenn man sich darauf verlässt, dass es entstehen wird. Dafür muss man sich auf Augenhöhe begegnen und das Vertrauen von selbst wachsen lassen. Es braucht seine Zeit, aber nach jahrelanger Verbundenheit kann das Vertrauen so groß sein, dass The-
Wenige Erlebnisse bleiben so klar im Gedächtnis wie Sommerlager. Warum? Wie Erinnerungen – bei den Pfadis – entstehen und uns lebenslang prägen. Im Animationsfilm „Alles steht Kopf“ (Inside Out) werden alle Erinnerungen in bunten Kugeln gespeichert. Wie viele von deinen Kugeln stammen von deinen Pfadi-Erlebnissen? © Bild: Disney / Pixar Quelle: https://theconversation.com/inside-out-and-the-democracy-of-the-modern-mind-45202
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Die Welt im Wandel
Kochstelle bauen, Halstuchverleihungen, gemeinsamen Erlebnisse auf Sommerlagern, Road Trips … prägen uns bis heute!
”
Besonders wertvoll und auch bestärkend erlebe ich die Gemeinschaft in der Gruppe. Als ich mich vor 14 Jahren zum ersten Mal geoutet habe (das mache ich übrigens immer noch, wenn ich zum Beispiel neue Menschen besser kennen lerne), waren besonders meine Freundinnen und Freunde in der Pfadfindergruppe eine tolle Unterstützung. Katrin
men wie Sexualität, persönliche Träume, aber auch Ängste keine Tabus mehr sind. Je mehr Vertrauen wir zueinander aufbauen, desto mehr zeigen wir von uns selbst.
Verbundenheit. Unsere Heimstunden beendeten wir immer mit einem Abschlusskreis, der viel mehr war als ein bloßes Verabschiedungsritual. Er zeigt die Verbundenheit, die mit der Zeit und den gemeinsamen Erlebnissen wächst. Sie wächst mit dem Stolz, den man erlebt, wenn man das erste selbst gekochte Essen auf der eigenen Kochstelle verspeist. Mit der täglich wachsenden Vorfreude auf eine saubere Dusche zuhause. Und mit dem freudvollen Hochgefühl, das man als Gruppe verspürt, wenn man mit einem gemeinsamen Halstuch fremde Länder bereist. Verbundenheit bedeutet auch, sich trauen zu dürfen, Konflikte und Probleme innerhalb und außerhalb der Gruppe anzusprechen, zu streiten und sich zu versöhnen.
Vielfalt. In einer Gruppe zusammengewürfelter Jugendliche und Kindern, verstehen wir schnell wie einzigartig verschieden wir sind. Die eine kann perfekte Knoten knüpfen und diese benennen, der andere gestaltet schöne
Wimpel. Die eine hat eine Allergie gegen Haselnüsse, der andere fürchtet sich im Dunkeln. Die nächste Person befindet sich im falschen Körper oder fühlt sich weder männlich noch weiblich. Das ist okay. Ein Satz wie „Ich bin anders“ ist in vielen Köpfen etwas Negatives, doch so ist es nicht. Ich bin anders als du und du bist anders als ich. Das ist normal und gut so. Jede/r ist verschieden und besonders auf seine/ihre Art und Weise. Denn unterschiedliche Schwierigkeiten kann man nur mit verschiedenen Fähigkeiten und Qualitäten in einer Gruppe erfolgreich meistern.
man anders als die gesellschaftliche Norm ist, ist einerseits eine große Überwindung, aber auch ein riesiger Vertrauensbeweis. Dieses positive Erlebnis bestärkt alle für den weiteren Weg, auch für Begegnungen außerhalb der Gruppe. Es sind Momente wie diese, die der Gruppe zeigen, dass man gemeinsam einen Raum geschaffen hat, in dem für die Person und echte Themen Platz sind. Es sind Erlebnisse wie diese, die zeigen, dass wir es geschafft haben, uns gegenseitig Erinnerungen zu schenken, die uns als Begleiter*innen prägen und zur Seite stehen.
Freiheit. Als WiWö bedeutet Freiheit im Gar-
Wenn wir mal groß sind, blicken wir dankbar zurück auf Geschichten, Insider und Momente, die uns keiner mehr wegnehmen kann. Was gibt es Größeres?
ten zu spielen und mit Dreck an Stellen, wo kein Dreck hingehört, nach Hause zu kommen. Bei den Älteren bedeutet es, Zuhause mal zu verlassen, um mit (ungefähr) Gleichaltrigen die Grenzen der Leiter*innen zu testen und Unfug zu treiben. In den Jugendstufen bedeutet Freiheit, sich einzelnen Fragen zu stellen: Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie will ich sein? Die Pfadis bieten einen geschützten Rahmen, um sich auszuprobieren, selbstständig zu werden und eigene Beziehungen zu knüpfen. Durch Vertrauen zueinander können wir frei sein.
Erfolgserlebnisse teilen Neben den unzähligen Erinnerungen an Lager und Heimübernachtungen gibt es dann noch ganz spezielle Schlüsselmomente, die einander besonders nahe bringen. Dazu zählen Diskussionen im Schlafsack über den eigenen Glauben, das Befragen des BRAVO-Orakels und besonders das Outing von Freundinnen und Freunden. Jemanden anzuvertrauen, dass
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Die Welt im Wandel
Spuren der Erde und ihrer Bewohner im Weltall 1
Entdeckungsreise anders herum: Nachrichten von uns, die entdeckt werden wollen
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Niki Bergsleitner Fotos: gemeinfrei – zur Verfügung gestellt von der NASA.
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Der Weltraum ist also groß und leer. Trotzdem hinterlassen wir Menschen – aber auch die Erde – in dieser endlosen Leere unsere Spuren …
In der Frühzeit unseres Sonnensystems … … traf – nach der plausibelsten Theorie – ein marsgroßes Objekt, genannt Theia, die junge Erde. Der Zusammenstoß setzte so viel Material frei, dass sich daraus unser Mond bildete. Man kann behaupten, dass der Mond die erste Spur der Erde im All ist. Danach verteilten große und kleine Meteoriteneinschläge viel Gestein über das Sonnensystem. Wir finden heute noch auf der Erde Steine vom Mars. Der bekannteste Einschlag eines Meteoriten beendete vor 65 Millionen Jahren die Ära der Dinosaurier. Bei diesem Einschlag wurden viele Bausteine des Lebens ins All geschleudert.
Richtung der Kugelsternhaufen M13, in 25.000 Lichtjahren Entfernung gesendet. Da sich Radiowellen mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, hat die Nachricht ca. 47 Lichtjahre zurückgelegt. Eine eventuelle Antwort erhalten wir frühestens in 50.000 Jahren.
Mit dem Start des ersten Satelliten … … im Jahr 1957 (Sputnik 1) begann die Erforschung des Sonnensystems mittels einfacher Roboter. Die am weitesten entfernten, von Menschenhand gebauten Objekte sind die Voyager und Pioneer Sonden. Diese haben das Sonnensystem verlassen und sind mittlerweile 22 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Voyager trägt zwei vergoldete Schallplatten mit sich: Informationen zur Menschheit und zum Abspielen der Platten (s. rechts).
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Die Arecibo-Botschaft – visuell 1 Zahlen von 1-10 2 Wichtige chemische Elemente 3 Nukleotide – Bausteine der menschl. DNS (DNS: Desoxiribonukleinsäure, Trägerin der Erbinformationen) 4 Struktur der DNS 5 Menschheit – li: die Größe des Menschen – mi: Skizze der menschlichen Gestalt – re: Anzahl der Weltbevölkerung, 1974 6 Unser Sonnensystem: Position der Erde 7 Teleskop bzw. Sender
Spuren des Menschen im Weltall … … sind erst in unserer jüngsten Vergangenheit nachweisbar. Angefangen hat es mit Nikola Teslas Erfindung des Resonanz-Transformators (1883), die Heinrich Hertz den Weg zur Konstruktion eines Radios ebnete – 1904 wurde erstmalig ein entsprechendes Patent angemeldet. Ab diesem Zeitpunkt wurden große Sendeanlagen gebaut, die Radiowellen auch in das Weltall abstrahlten. Die ersten diffusen Spuren der Menschheit wurden also per Radio in die Ferne gesendet. Am 16.11.1974 wurde von Frank Drake eine Botschaft mittels des Arecibo-Radioteleskops in
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1969 – die erste Mondlandung Die nachhaltigsten Spuren hinterließ die Menschheit allerdings im Jahr 1969 mit der Landung am Mond, wo heute noch die Landeeinheit und andere Geräte zu finden sind. Die Fußspuren der Astronauten im Mondstaub werden aufgrund der fehlenden Atmosphäre noch tausende Jahre zu sehen sein.
Die ‘Golden Records’ werden auf die Raumsonde ‘Voyager I’ montiert, 1971.
Unsere Spuren haben sich im Vergleich zum gigantischen Weltall erst ein kleines Stück von der Erde entfernt. Aber durch unseren gesamten Lebensstil – damit einhergehend: die Nutzung von Handy und Internet – hinterlassen wir unsere Spuren im Weltall.
Wir leben auf einem Planeten, der sich einsam, einmal im Jahr um die Sonne bewegt. Unser nächster Nachbar ist der Mond, der 384.000 km entfernt ist. Von den nächsten Planeten unseres Sonnensystems trennen uns Millionen Kilometer. Die nächsten Sterne sind gar Lichtjahre entfernt …
Golden Records – ‘Liebe Grüße von der Erde!’ Das berühmte Cover der (Schall-)Platten beinhaltet eine Bedienungsanleitung in symbolischer Sprache: Die notwendigen Umdrehungen pro Minute und die Herkunft der Platten. In dieser Hülle befinden sich die beiden Golden Records mit Bildern und Audiodaten: Genau genommen sind es Grußbotschaften in 55 Sprachen, Tier- und Naturgeräusche (Wind, Donner). Und ebenso: Musik von Bach, Mozart u.w. bis hin zu Louis Armstrong! Mit der Raumsonde Voyager wurde all das auf eine lange Reise geschickt, Dauer und Ziel: unbekannt …
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… verstehen, worum es geht
Treibhausgase Wie sich CO2 in der Atmosphäre auswirkt
Der Klimawandel ist die große Herausforderung unserer Zeit – was passiert da auf der Erde eigentlich genau? Das: Fauna und Flora verändern sich – rund um den ganzen Erdball. Nur sehr unterschiedlich und zwar abhängig von der geografischen Lage.
Markus Prötsch Bilder: ‘Greenhouse’-Infografik, ‘Savanne’: CC wikimedia.org | alle anderen: © Markus Prötsch (2010-2019)
Kohlenstoff-Dioxid (CO2) macht nur einen winzigen Bruchteil der Gase in unserer Atmosphäre aus. Trotzdem hat es eine gewaltige Wirkung auf unser Klima. Und das funktioniert so:
Im Vergleich zum Durchmesser der Erde ist die Atmosphäre unseres Planeten nur eine dünne Schicht aus Luft. Sie besteht vor allem aus Stickstoff (78%) und Sauerstoff (21%). Daneben tummeln sich noch Spuren anderer Gase wie Kohlenstoff-Dioxid (CO2), Methan (CH4) oder Wasserdampf (H2O). Diese Gase wirken als „Treibhausgase“. Grundsätzlich sind Treibhausgase nicht per se schädlich. Ohne sie wäre die Erde bei etwa -18°C eingefroren, mit ihnen liegen wir im Durchschnitt bei rund 15°C. Wie das funktioniert, zeigt die Abbildung. Ohne Treibhausgase hätte sich niemals Leben auf der Erde entwickeln können.
Wie wirken sich jetzt aber CO2 & Co in der Klimaerwärmung aus? Dazu muss man wissen, dass CO2 gerade mal 0,04% des Volumens der Atmosphäre ausmacht. Bei Methan ist der Anteil noch geringer. Dieser winzige Anteil hat aber eine große Wirkung. Der Grund dafür ist, dass CO2, Methan und Wasser sehr große Moleküle sind. Diese können eine Menge Energie aufnehmen und eben auch wieder abgeben. Erhöht sich nun der Anteil dieser Gase in der Atmosphäre nur um eine geringfügig, so werden weitere enorme Mengen an Wärmeenergie dort gespeichert und wieder an die Erdoberfläche abgegeben.
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Der Treibhaus-Effekt Die energiereiche Strahlung der Sonne (weiße Pfeile) – zum Beispiel das UV-Licht – durchdringt die Erdatmosphäre und erwärmt die Erdoberfläche. Von dort strahlt die aufgenommene Energie wieder in die Atmosphäre (orange Pfeile). Ein Teil davon wird von den Molekülen der Treibhausgase aufgenommen und in alle Richtungen wieder abgestrahlt, auch wieder zurück zur Erde.
Ein Beispiel … … um das zu verstehen: Während der letzten Eiszeiten lag der CO2-Gehalt der Atmosphäre in den Kaltzeiten bei 0,019%. Das wissen wir aus der Untersuchung von Bohrkernen. Die weltweite Durchschnittstemperatur betrug damals etwa 11°C. Während der Warmzeiten stieg der CO2-Gehalt auf 0,028% und die mittlere Temperatur auf 15°C, wobei der Temperaturanstieg dem CO2-Anstieg ein paar Jahrhunderte hinterherhinkt.
Das heißt: Eine Zunahme des CO2-Anteils in der Atmosphäre um 0,01% führte nach der Eiszeit zu einer Zunahme der mittleren Erdtemperatur um 4°C. In der Folge verwandelte sich die arktische Steppe in Mitteleuropa in eine üppige Waldlandschaft und die Savannen in Nordafrika wurden zu der Wüste, die wir heute Sahara nennen. Von 1750 bis 1960 stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre von 0,028% auf 0,031% an. Heute stehen wir bei 0,04% (Wert von 2018).
4° Celsius – die die Welt nachhaltig verändert haben …
Ein Anstieg der mittleren Lufttemperatur der Erde um nur 4°C nach der letzten Eiszeit führte zu dramatischen Veränderungen: In Europa entstanden anstelle der kargen,
kalten Tundra – der bisherige Lebensraum des Mammut – unsere heutigen Laubwälder. In Nordafrika hingegen trockneten die Savannengebiete aus und wurden zur Wüste.
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Natur erleben
Spurenleser
Die Kunst des Spurenlesens war früher für den Menschen überlebenswichtig. Heute üben sich nur noch Jäger und Naturschützer in dieser alten Kunst. Dabei kann es ungemein spannend sein, wie ein Detektiv die Spuren unserer Wildtiere im Wald zu verfolgen und zu lesen.
Spuren – oft sind sie die einzigen Hinweise, die uns die Anwesenheit von Wildtieren verraten. Markus Prötsch © Bilder: ‘Tierspuren’: myHomebook.de | HG: J. Bucker, G. Bending @ unsplash.com | Wolfram (Montage)
Jedes Lebewesen hinterlässt früher oder später Spuren seiner Anwesenheit. Solche Spuren sind nicht nur die Abdrücke von Pfoten und Klauen, sondern auch Biss- und Fraßspuren. Auch Nester und Bauten oder Kot und andere Ausscheidungen sind für verschiedene Tierarten so typisch und unverwechselbar, dass sogar die Art des Verursachers bestimmt werden kann.
Fußspuren von Tieren … lassen sich überall, wo der Boden nicht zu hart ist finden. Experten sprechen dabei von „Trittsiegeln“, eine Abfolge von Trittsiegeln nennt man Spur (bei kleinen Tieren wie Fuchs oder Hase) oder Fährte (bei Großwild wie z.B. Reh oder Wildschwein). Spuren und Fährten unterscheiden sich nicht nur durch Form und Größe, sondern auch durch den Abstand zwischen den Tritten. Dabei spielt auch die Art der Bewegung eine Rolle: Sind die Tritte weiter voneinander entfernt, ist das Tier womöglich schnell gelaufen. War es auf der Flucht? Oder auf der Jagd?
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InfoBox Tierspuren sammeln Wenn man möchte, kann man Abdrücke aus Gips von den Spuren anfertigen. Dazu baut man aus einem Streifen Karton einen Rahmen um den Pfotenabdruck. Nun rührt man Gips (am Besten eignet sich „Alabastergips“ (aus dem Baumarkt) an und füllt den Rahmen bis in zwei Zentimeter Höhe damit auf. Nach 15 bis 20 Minuten ist der Gips soweit ausgehärtet, dass man den Abdruck mitsamt dem Kartonrahmen entnehmen kann. Der Abdruck sollte dann noch mindestens einen Tag lang Zeit haben, um vollständig durchzutrocknen. © Fotos: WWF CH, Peter Cairns
Igel
Marder
Reh & Hirsch
Fuchs
Hase
Eichhörnchen
Hund
Wolf
Ratte
Dachs
Wildschwein
Katze
Igelspuren ähneln einem Handabdruck, deutlich zu sehen sind die fünf Zehen an den Vorder- und Hinterbeinchen. Allerdings kann es auch sein, dass der Daumen – also die innere Zehe – nicht sichtbar ist.
Rehe und Hirsche hinterlassen deutlich erkennbare Tierspuren im Schnee. Es handelt sich um längliche, in der Mitte geteilte Trittsiegel, die sich nach vorne verjüngen. Die Spuren von Hirschen sind deutlich größer als die von Rehen.
Hasenspuren sind am sogenannten „Hasensprung“, dem Laufmuster der Tiere, am einfachsten zu erkennen. Dabei befinden sich die Hinterpfoten nebeneinander, die Vorderpfoten sind hintereinander. Befindet sich das Tier auf der Flucht, kann dieses eindeutige Muster bis zu drei Meter lang sein. Bei den Abdrücken sind die Krallen gut zu erkennen. Während die Vorderpfote fünf Zehen besitzt, sieht man bei der hinteren Pfote nur vier.
Je nach Hunderasse können die Spuren unterschiedlich aussehen. Deutlich erkennbar sind jedoch die nach vorne gerichteten Abdrücke der Krallen. Meistens ist der Abdruck mehrere Zentimeter groß. Die Spuren von Hunden sind leicht von Füchsen zu unterscheiden: Füchse traben meist und bilden dabei eine Linie an Abdrücken, wie bei einer Perlenschnur.
Sowohl bei Haus-, als auch bei Wanderratten sind die Vorderfüße kleiner als die Hinterfüße. Zudem sind bei den vorderen Abdrücken in den meisten Fällen nur vier Zehen sichtbar, bei den hinteren fünf. Beim Laufen ziehen Wanderratten ihren langen Schwanz hinter sich her, der als Schleifspur zwischen den Tritten zu sehen ist.
Die Trittsiegel bestehen aus den beiden „Schalen“, die vorne spitz zulaufen, und den beiden dahinter sitzenden Afterklauen.
Die Trittsiegel von Baum- oder Steinmarder, bestehen aus 5 krallenbewehrten Zehenballen. Sie ähneln denen der Hauskatzen. Allerdings sind bei Katzen lediglich vier Zehenballen ohne Krallen sichtbar.
Fuchspuren bestehen aus einem Hauptballen und vier Zehenballen, die mit Krallen versehen sind. Sie werden oft mit denen von kleineren Hunden verwechseln, aber es gibt einige Unterschiede. Die Trittsiegel von Füchsen sind eher länglich mit einem runden Hauptballen. Bei Hunden ist der Hauptballen eher herzförmig.
Eichhörnchenspuren beginnen meistens an einem Baum und enden auch wieder an einem. An den Vorderfüßen befinden sich vier Zehen, an den hinteren sind es fünf. Im Trittsiegel kann man auch die kleinen Krallen erkennen. In der Regel bewegen sie sich in großen Sprüngen, weshalb die Abdrücke recht weit voneinander entfernt sein können. Die Hinterbeine werden dabei vor die Vorderbeine gesetzt.
Auch wenn man diese Abdrücke so gut wie nie zu Gesicht bekommt: Nur Profis können das Trittsiegel eines Wolfes eindeutig von dem eines großen Hundes unterscheiden. Beide sind gleich aufgebaut – mit jeweils vier Zehenballen und einem Mittelballen. Wälfe sind meist geradlinig irgendwohin unterwegs, während Hunde gerne mal hierhin, mal dorthin unterwegs sind.
Üblicherweise halten Dachse einen Winterschlaf. Aus diesem Grund sind ihre Spuren so gut wie nie im Schnee zu sehen. Die Fußabdrücke sind aber beispielsweise in matschigem Boden am breiten, beinahe nierenförmigen Mittelfußballen zu erkennen. Die fünf Zehenballen mit Krallen bilden einen Bogen darüber. Besonders fallen die langen Krallen auf.
Die Spuren von Katzen sind klein und rundlich, mit 4 Zehenballen. Dabei sind keine Krallenabdrücke zu sehen. Die Trittsigel vom Marder sehen ähnlich aus, haben aber fünf Zehenballen.
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Fokusthema: Spuren
Was hinterlässt Spuren auf unserer Welt? Ein wirklich, wirklich bleibender Eindruck im Universum.
Bildernachweis: ‘Dinosaur Valley State_Park Track2.jpg’ – Diane Turner, wikipedia / CC 2.0 ‘Perikles Ostracization.jpg’ – wallyg, wikipedia / CC 2.0 ‘Haushuhn im Gebirge’ – Adrian Infernus @ unsplash.com / gemeinfrei
Alexander Maringer F o t o
‘ Z e i t k a p s e l ’ ©
A l e x
M a r i n g e r
Schon vor vielen Millionen Jahren haben Dinosaurier ihre Spuren auf der Erde hinterlassen. Man findet sie sogar noch heute. Wie das geht? Diese Tiere lebten damals in großer Zahl auf unserer Erde. Sie stapften durch die Welt und ihre Fußabdrücke blieben zurück. Das klappt immer dann besonders gut, wenn es schlammig ist, also in der Nähe von Flüssen. Kurz darauf wurden diese Saurierspuren dann wieder von Sand oder Lehm überschwemmt. Über die Jahrtausende wurde diese „Schlammpackung“ immer fester und schließlich zu Stein. Heute kommen solche Spuren an manchen Stellen wieder an die Oberfläche. Sie werden gezielt von Forscherinnen und Forschern gesucht oder man stolpert zufällig darüber. Vergangenes Jahr hat ein vierjähriges Mädchen beim Spazierengehen in Großbritannien solche zehn Zentimeter großen Saurierspuren entdeckt. Es wurden auch schon Fußabdrücke von Kindern gefunden, die 20.000 Jahre alt waren. Also: Wenn du demnächst in den Gatsch springst, könnte es passieren, dass auch du Spuren für die Ewigkeit hinterlässt! Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass man lange nach unserem Zeitalter – also Millionen Jahre in der Zukunft – auf Haushühner stößt. Das vermuten die Forschenden heute, denn es gibt 21,4 Milliarden Haushühner, die wir Menschen für Eier und Fleisch züchten. Damit leben zweieinhalb Mal so viele Hühner wie Menschen auf unserer Erde. Kein anderes Tier, abgesehen von Insekten, bewohnt in so großer Zahl unsere Welt. Auf unseren Müllhalden wird man also vermutlich die Knochen von Chicken Wings, Eierschalen und so weiter ausgraben.
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Alte Scherbenhaufen Eine Zeitkapsel bauen
Um mehr über die Vergangenheit der Menschen zu erfahren, eignen sich Müllhalden besonders gut. Schon Steinzeitmenschen haben in ihren Höhlen Abfälle hinterlassen, die ihre Essgewohnheiten verraten. Bei gleichbleibender Temperatur und geschützt vom Wetter werden solche Spuren besonders gut erhalten. Aber auch Ägypter, Römer, Ritter und alle anderen Völker haben ihren Abfall hinterlassen. Tongefäße nutzte man damals zur Aufbewahrung. Sie gingen aber auch schon mal kaputt und wurden mit dem Rest der enthaltenen Lebensmittel weggeworfen. Heute freut das jene Menschen, die so genauer herausfinden können, wie man damals lebte.
Für die Ewigkeit – oder bis zum nächsten Sommerlager Mit einer Zeitkapsel kannst auch du Spuren für die Ewigkeit hinterlassen oder einen Moment festhalten, den du in einem, fünf oder zehn Jahren noch einmal betrachtest. Du kannst auch für deinen 18. Geburtstag, für die Pension oder für deine Enkelkinder eine Zeitkapsel bauen. Viele Zeitkapseln werden vergraben, die muss man dann aber auch wieder finden. Wähle den Ort also gut aus und denke daran, dass sich etwas verändern kann. Spaß macht es auch, wenn du die Zeitkapsel nur für dich oder deine Freunde baust. Nimm einen Karton, befülle ihn und schreib außen das Datum drauf, an dem du ihn öffnen möchtest. Du kannst deine Zeitkapsel in einem Schrank aufbewahren oder ihr findet im Pfadiheim einen Ort, den ihr nutzen könnt.
1. Überlege, an wen sich die Zeitkapsel richtet: An dich? An jemand fremden? 2. Wie lange möchtest du die Zeitkapsel aufbewahren und wo? Danach richtet sich das Material deiner „Kapsel“. Wenn du sie lange vergraben möchtest, sollte sie zumindest wasserdicht sein. Bewahrst du sie in deinem Zimmer auf, tut es auch eine Kartonbox. 3. Was möchtest du hineingeben? Spielzeug, Geschenke? 4. Vielleicht möchtest du einen Brief beilegen, der alles erklärt. Vergiss auf keinen Fall ein Datum festzuhalten! Quelle: https://de.wikihow.com/Eine-Zeitkapsel-herstellen
Solche Zeitkapseln gibt es schon lange und man findet sie immer wieder in alten Gebäuden, Denkmälern oder Statuen. Dort haben Architekten und Bauarbeiter ihre Spuren hinterlassen. Auch viele Pfadi-Lagerplätze haben ihre Zeitkapseln. Vielleicht findest du in deiner Gruppe „Zeitzeugen“, die dir mehr darüber verraten können. Letzte Meldung: Im März 2022 schlägt ein Teil einer chinesischen Rakete auf dem Mond ein. Es hinterlässt einen 19 Meter großen Krater. Da es auf dem Mond kein Wetter gibt, das solche Spuren verwischen könnte, wird diese Narbe auf dem Mond wohl ewig sichtbar bleiben. Leider ist es nicht das erste Stückchen Weltraummüll, das auf den Mond kracht. ( lies dazu auch: »Spuren der Erde und ihrer Bewohner im Weltall« )
Viele weitere schwirren durch den Weltraum – auch dort haben wir Menschen bereits Spuren für die Ewigkeit hinterlassen.
Papiertaschentücher brauchen ein paar Jahre, um sich zu zersetzen. Plastikflaschen schon eher 5.000 Jahre. Selbst die größten Betonbauwerke sind nach 10.000 Jahren zu Staub zerfallen. Nach ein paar Millionen Jahren hat sich auf unserer Erde so viel verändert, dass es reiner Zufall ist, wenn wir heute noch auf Spuren aus so ferner Vergangenheit stoßen.
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Spiele, Spaß & Knobeleien
Klaus Hollinetz ©
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Phu! Was für eine Bescherung! Als Johanna auf ihrer Plogging-Runde durch den Park läuft, erlebt sie eine böse Überraschung: Irgendjemand hat den ganzen Rasen mit Müll übersät! Dafür ist ihr mitgebrachter Sack wohl zu klein. Aber zum Glück hat es kurz zuvor geregnet und die Spuren der „Täter“ sind noch deutlich zu sehen … Kannst du es herauszufinden: Was ist hier passiert? ( Die Auflösung bringen wir im kommenden JAM! )
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SpurenSpecial
40 Jahre ‘Spuren’ in OÖ
Seit 40 Jahren finden die Bundespfingsttreffen für RaRo statt. Alle 10 Jahre in Oberösterreich – dann heißen diese Treffen „Spuren“. JAM begibt sich auf die Spur der ‘Spuren’ …
Ranger und Rover hinterlassen Spuren. Spuren an mir, Spuren in mir … Barbara Schröckenfuchs D i e F o t o s w u r d e n v o n d e n A u t o r * i n n e n b e i g e s t e l l t Mit Beiträgen von Peter Kerbl, Willi Bergsleitner, Christa Stadler, Andreas Hofinger, Markus Prötsch, Simone Wagner und Stefan Reiter.
Vor genau 40 Jahren fand das allererste Bundespfingsttreffen für Ranger und Rover statt. Das war in Oberösterreich und der Titel des Treffens war „Spuren“. Was damit begann, setzt sich bis heute fort. JAM hat mit einigen gesprochen, die diese legendären Lager gestaltet und erlebt haben und hat nachgefragt, welche Spuren geblieben sind.
Der erste, der mit seinem Team ein Bundespfingsttreffen organisiert hat, war Peter Kerbl (heute 82), der damals Landes- und später Bundesbeauftragter für Rover war. Er erzählt die folgende Geschichte…
Peter Kerbl, BBRO em. Peter war vor seiner Tätigkeit im OÖ Landesverband und dem Bundesverband, bei den Gruppen Wien 45 und Linz 2.
„Am 28. Mai, Freitag vor Pfingsten 1982 rollte bis tief in die Nacht eine Welle nach Eggenberg bei St. Georgen. Fahrzeuge aller Art brachten die über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Österreich auf den Lagerplatz der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu „Spuren 82“, dem ersten Bundes-Rover-Ranger Treffen. Die Idee entstand und der Beschluss dazu fiel im Stufenarbeitskreis der RaRo (während der Herbsttagung der Bundesausbildung der PPÖ). Dem Arbeitskreis gehörte ich damals als Landesbeauftragter für Rover für Oberösterreich an. Vorausgegangen war eine Diskussion, wie der Stufe der Jugendlichen mehr Beachtung in Vergleich mit den Kinderstufen verschafft werden könnte. Wir stellten uns das als Aktion in zwei Schritten vor: Einmal um uns selbst zu zeigen, wie viele wir eigentlich sind und was wir auf die Füße stellen können. Zweitens dies der Bundesspitze der PPÖ vorzustellen und deutlich zu machen. Als Termin bot sich das lange Wochenende zu Pfingsten und als Austragungsort der bestehende Lagerlatz in Oberösterreich an. Den schlug ich als Oberösterreicher vor. Die gesamte OÖ Landesleitung konnte ich dafür gewinnen die Logistik zu übernehmen. Der Ablauf begann mit einem Tanzprogramm am Freitag das durch immer wieder neu dazukommende Musikerinnen und Musiker angereichert war. Lockeres Kennenlernen, Ateliers mit kreativen Angeboten usw., keine Anordnungen sondern Empfehlungen und Anregungen. Gekocht wurde selbst auf mehreren Grillplätzen. Gemeinsame Programme waren ein ökumenischer Gottesdienst und das „Roverparlament“ mit der versammelten Bundesspitze
‘Spuren 1982’ – das allererste! Das ‘RaRo-Parlament’.
auf dem Podium. Anregungen, Wünsche und kritische Anmerkungen sind dabei „pfadilike“ ausgetauscht worden. Die Nachwirkung der „Spuren82“: Der Wert der Jugendlichen-Stufen am Ende des „Roten Fadens“ war gestärkt. Das spätere Programm „P90“ (zur Weiterentwicklung des Verbandes in Österreich, Anm. d. Red.) wirkte bis weit in die späten 1990er Jahre hinein. Der Anteil der über 16-Jährigen bei den PPÖ betrug dann etwa 25% was auch international Beachtung fand. Im Sommer 1993 veranstalteten wir das „Eurofolk 93“, ein großes int. Lager für RaRo. Die Pfingsttreffen der RaRo-Stufe sind zum jährlichen Fixpunkt im Kalender der PPÖ geworden. Mit wenigen Unterbrechungen gehen sie heuer in ihr 40. Jahr. Schmerzlich war für mich als BBRO die Absage des Treffens in Leibnitz in der Steiermark im Jahr 1986 nach dem Ereignis von Tschernobyl. Es ist schön für mich und (ungefragt) für die Kolleginnen und Kollegen des Arbeitskreises aus 1982, dass die Idee weiter am Leben ist. Alles Gute für Pfingsten 2022!“ Was war für dich der persönliche Grund, das für RaRo zu machen? Die Idee aus dem Arbeitskreis war gut und mit dem Landesverband in OÖ hatte ich die besten Möglichkeiten sie erfolgreich auszuprobieren. JAM
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Gibt es einen Moment / ein Ereignis, während des Lagers, an das du dich besonders erinnerst … Ja. Einfach zu erleben wie die jungen Leute fast die ganze Nacht hindurch angekommen sind. JAM oder das dich besonders berührt hat? Die pfadilike herzliche Atmosphäre! Auch hinter den Kulissen. JAM
Dies gilt auch für die Teilnehmer - deren dort entstandene Freundschaften werden in den unterschiedlichen Generationen bis heute gepflegt! Besonders in Erinnerung sind mir die Spuren 1992 – hier entstand der Teamgeist für das Eurofolk 93! Liebe Grüße Willi
‘Spuren 1982’ – Podium beim RaRo-Parlament v.l.n.r: Hilde Ernegg, Josef Reischl BBRO, Monica Reichert, Birgit Vonasek Bundesleiterin, Franz Dunshirn Bundesleiter, Peter Kerbl LBRO.
Spuren ’92 Ausschreibung, Außen-/Innenseite.
Andreas Hofinger war Landesbeauftragter und später Bundesbeauftragter für Rover, er kommt aus der Gruppe Ried im Innkreis. Willi Bergsleitner war gemeinsam mit Peter und später viele Jahre als Landesbeauftragter für Rover, gemeinsam mit Christa Stadler engagiert. Er kommt aus der Gruppe Linz 2.
die Königsdiziplin der Pfadfinder*innen und dass ich hier ein paar Spuren hinterlassen konnte, macht mich ein wenig stolz.
Christa Stadler war Landesbeauftragte für Ranger, an ihrer Seite waren gleich mehrere Roverbeauftragte hintereinander und ihr Spurenerfahrungsschatz ist richtig unermesslich! Sie stammt aus der Gruppe Hörsching. Welche waren „deine“ SpurenBundespfingsttreffen, was bedeutete die Arbeit daran für dich und welche Spuren haben diese Lager bei dir ganz persönlich hinterlassen? Ich war Gott sei Dank 1982 schon als Teilnehmer dabei und habe die Spuren 1992 und 2002 in leitender Funktion mitgemacht. Für mich waren die Spuren 1982 als Rover sehr prägend. Wir haben eine Friedenszeitung, einen Friedensstempel (es war die Zeit des Nato-Beschlusses und der großen Friedensdemonstrationen), eine eigene Band (ich glaube sie haben damals „Schneeweißchen und Rosenrot“ geheißen) und ein Faß Bier mitgehabt. Ich bin noch immer ein absoluter Fan der Idee, dass die RaRo-Runden etwas auf das Pfingstreffen mitbringen sollen. Im Idealfall ist dem Mitbringsel ein Projekt vorausgegangen. Mir war bei jedem Pfingsttreffen wichtig, Spuren zu hinterlassen und auch Schritte zu machen. Ich bin froh, dass ich als Rover (1982), als Begleiter und aber auch als Gesamtverantwortlicher für Pfingsttreffen dabei sein konnte. Für mich ganz subjektiv sind die RaRo JAM
JAM
Welche Spuren-Lager hast du erlebt, wo hast du mitgearbeitet? Und was hat bei dir Spuren hinterlassen? … ich bin auch ohne Alzheimer nicht wirklich gut im Erinnern! Meine Motive waren immer eine motivierte Truppe und die daraus entstandene Kreativität und die österreichweiten Freundschaften die zum Teil bis heute erhalten blieben 😀 das war für mich auch die stärkste Motivation!
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JAM
Welches Spuren-Bundespfingstreffen hast du gemacht? Das 1. Spuren-Pfingstreffen 1982, in der Leitung; das 2. Spuren-Pfingstreffen 1992, in der Leitung; das 3. Spuren-Pfingstreffen 2002, in der Leitung; das 4. Spuren-Pfingstreffen 2012, in der Lagerplatzbetreuung am Scout Camp Austria – und es war mir sehr wichtig, da noch einmal dabei zu sein. Welches Ereignis / welche Situation auf einem dieser Lager hat bei dir auch persönlich Spuren hinterlassen? Die RARO, die begeistert die Angebote annahmen, die wir vorbereitet hatten und die vielen Ideen, die die Jugendlichen einbrachJAM
‘Spuren 1982’ – Bilderspalte links Ein Zeitungsbericht, und: Aus dem Lagertagebuch von Andreas Hofinger.
‘Spuren 1992’ diese Bilderspalte: Impressionen von Großgruppen-Aktivitäten.
… in guter Laune – Theresa Natz und Christa Stadler am Spuren ’92.
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ten, haben mir sehr viel gegeben, so dass ich mich noch sehr viele Jahre für die RARO bei den PPÖ einsetzte und auch immer wieder bei anderen RARO-Aktivitäten am Scout Camp Austria oder anderen Pfingstreffen in der Organisation mitmachte.
… und jetzt, 2022? Markus Prötsch war Landesbeauftragter für Rover und bei vielen Bundes-RaRo Treffen engagiert. Er stammt aus der Gruppe Gmunden.
Stefan Reiter gestaltet mit Simone und einem bunt gemischten Team das kommende Spuren 2022, er kommt aus der Gruppe Vorchdorf.
‘Spuren-erfahren’ wie sonst niemand: Christa Stadler.
Was waren „deine Spuren“? 2002 als Teammitglied, 2012 als Lagerleiter. JAM
Was ist das Tolle für Ranger und Rover an einem Bundespfingsttreffen, vielleicht auch speziell an „Spuren“ Jugendliche brauchen eine Plattform, die es ihnen möglich macht, sich mit anderen auszutauschen und Neues/neue Leute kennen zu lernen. Da geht es nicht nur darum, einander zu treffen und miteinander abzuhängen, sondern auch zu erfahren, was andere Jugendliche denken, erfahren haben, wollen – da ist ein Austausch im sehr geschützten Raum eines RaRo-Treffens eine gute Möglichkeit „Spuren“ hinterlassen Spuren, weil da einfach immer was mit dir passiert, du Neues kennen lernst, dich auf etwas einlässt und weiter wachsen kannst. Und das Team schaut darauf, dass du im Programm und der Organisation ein großartiges Erlebnis hast. JAM
JAM
Warum hast du dein(e) ‘Spuren’ gemacht? Was war deine Motivation? Ich war bei meinen ersten „Spuren“ daran interessiert, im Landesleitungsteam für die RARO da zu sein. Meine RARO-Zeit war gerade vorbei und ich wollte mich aber weiter mit den Jugendlichen beschäftigen und sie begleiten. Deshalb war es eine gute Gelegenheit, das zu tun, als Peter und Willi mich darum gefragt haben, die „Spuren ’82“ mit zu organisieren. Beim Spuren ’92 war dann klar, dass ich auch beim Eurofolk ’93 in der Organisation tätig sein werde.
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Was bedeutet ‘Spuren’ für Ranger und Rover? Spuren 2012 waren ja nicht mein einziges Bundespfingsttreffen als Lagerleiter. Schon davor, 2006 und 2011, habe ich mit zwei komplett unterschiedlichen Teams die RaRo-Pingsttreffen geplant und durchgeführt. Und jedes Mal war ich tief beeindruckt, mit welcher Effizienz und Kreativität Pfadfinder*innen ein solches Großevent mit über 500 Teilnehmern organisieren. Es ist schon was Besonderes, zu erleben wie alle an einem Strang ziehen, um eine Idee zu etwas Großem zu machen – und dafür die eigene Freizeit zu opfern. Ich glaube, das Spezielle ist die Tatsache, dass die Bundespfingsttreffen ein Lager nur für Ranger und Rover sind. Dementsprechend ist die Stimmung eine ganz andere und es geht dort auch ganz anders ab. Das „Spuren“ alle zehn Jahre ist dabei die Manifestation einer Tradition (im Besten Sinn des Wortes). Am „Spuren“ hat man das Gefühl, Teil einer Story zu sein, die immer neu und immer weiter fort geschrieben wird. Es war das vierte „Spuren“ und die dreißigste Auflage des Bundespfingsttreffen – so etwas zu leiten ist schon was Besonderes. Das Spuren 2012 war sicherlich ein Höhepunkt in meiner Tätigkeit als Landesbeauftragter RaRo. Im selben Jahr hab ich diese Funktion ja abgegeben. Es war sozusagen ein Tusch zum Abschluss... JAM
Welches Spuren-Bundespfingsstreffen hast du gemacht? Spuren´22 in der Projektleitung ;) JAM
Spuren an dir hat hinterlassen? Die Zusammenarbeit in unserem tollen Team hat Freundschaften vertieft und neue Freundschaften ermöglicht. Für diese Beziehungs-Spuren bin ich dankbar. JAM
JAM
Das Tolle für Ranger und Rover an einem Bundespfingsttreffen ist … Das Alleinstellungsmerkmal der Bundespfingsttreffen ist das Zusammenkommen von RaRo aus ganz Österreich. In Verbindung mit der Durchmischung der einzelnen Gruppen durch das Programm entstehen hier freundschaftliche Beziehungen, die mitunter lange halten. Gleichzeitig ist die Zeitdauer übers lange Wochenende kurz genug, um auch einer möglichst großen Anzahl die Teilnahme zu ermöglichen. JAM
Was ist deine Motivation für Spuren 2022? Wir freuen uns darauf, den RaRo endlich wieder ein etwas größeres Zusammentreffen zu ermöglichen. Die lachenden Gesichter, die gemeinsame Zeit am Lagerfeuer, all das motiviert uns, ein tolles Lager zu planen.
Simone Wagner ist Landesbeauftragte für Ranger und Rover in Oberösterreich, mit Erfahrung und einem engagierten Team plant sie Spuren´22 für euch ( RaRo ;-) Simone kommt aus der Gruppe Schwananstadt.
l– ! a r t n e z – de Österreich z n a g n i
Welches Spuren-Bundespfingsstreffen hast du gemacht? Leider noch keines - 1982 war ich noch nicht geboren - 1992 war ich zu jung (2 Jahre alt) 2002 war ich immer noch zu jung (da war ich Guide) - und 2012 war ich dann zu alt. Dafür kann ich einige BUPFI-Erfahrungen bieten (einmal im Team; zweimal als RaRo-Begleiterin; zweimal als Ranger) JAM
JAM
Was hat Spuren bei dir hinterlassen? Jedes einzelne dieser Bundespfingsttreffen hat Spuren in meinen Erinnerungen und im Pfadi-Freundeskreis hinterlassen. JAM
Was ist das Tolle für Ranger und Rover an einem Bundespfingsttreffen? Man geht raus aus der eigenen Peer-Group, also RaRo-Runde - man trifft bei Programmangeboten andere RaRo, die ähnliche Interessen haben - man tauscht am Lagerfeuer Geschichten und Erfahrungen und Gedanken - man schließt Freundschaften, die spätestens beim nächsten Bupfi wieder gepflegt werden können. JAM
Warum machst du heuer die „Spuren"? Was ist deine Motivation? Es ist eine Tradition, dass alle 10 Jahre ein Bundespfingsttreffen vom Landesverband Oberösterreich organisiert wird und den Titel Spuren trägt. Als Landesbeauftragte für RaRo in OÖ war es also ein kleines „Erbe“, das ich in meiner Position angetreten habe, aber es …
40. Jubiläum – hin oder her – heuer ist Spuren im geplanten Umfang und an einem Ort leider nicht möglich. Das macht uns wirklich traurig, aber die Planerinnen und Planer rund um Simone und Stefan haben alles im Griff und die Ranger und Rover, die an einem dezentralen Spuren ’22 teilnehmen – zeitgleich an mehreren Orten in ganz Österreich, werden ein cooles Bundespfingsttreffen erleben! Dieses wird vermutlich Spuren an ihnen hinterlassen …
Infobox RaRo-Bundespfingsttreffen ‘Spuren22’ Spuren ´22 wird von von Sa. 4.6 - Mo 6.6.2022 stattfinden. Anstelle eines großen, zentralen Lagers wird es in einer Alternativvariante an 10-15 Lagerplätzen, die über Österreich verteilt sind, stattfinden. Dort werden jeweils kleinere Gruppen von bis zu 50 Teilnehmern zusammentreffen, um gemeinsam ihr Bundespfingsttreffen abzuhalten. „Mit diesen kleineren Lagern vergrößern wir die Chance, dass wir den Teilnehmern ein maximales Lager-Erlebnis ermöglichen können,“ sagt Stefan Reiter vom Planungsteam. Koordiniert wird das von einem engagierten BuPfi-Team, ausgehend vom SCA in St. Georgen. „Den Lagerbetrag haben wir auf 15€ reduziert, dafür … ist auch eine neue dürfen sich die Gruppen selbst versorgen und auch ihre jeinteressante Herausweiligen Lagerplätze direkt und selbst bezahlen. Jedes Unforderung, selbst terlager bekommt schon im Vorfeld die nötigen Unterlagen einmal ein großes RaRound Infos bereitgestellt, damit die Teams gemeinsam mit Lager zu planen und zu den Teilnehmern ein tolles Bundespfingsttreffen gestalten leiten. Ich kann mich können. Außerdem treten wir vor dem Lager auch mit den also dabei weiterentwickeln angemeldeten RaRo-Runden in Kontakt und stellen so siund gleichzeitig den RaRo cher, dass auch alle Runden optimal vorbereitet zum Bunein hoffentlich cooles despfingsttreffen kommen,“ sagt Stefan. BuPfi-Programm anbieten, welches ihnen so viele Einer der Programm-Schwerpunkte wird unser coole Erfahrungen und Erinaktuelles Bundesthema "Nachhaltigkeit" sein, mit dem nerungen beschert, sich die Teilnehmer auseinandersetzen können. Es wird die ich selbst als Ranger auch eine Möglichkeit der digitalen Vernetzung geben, gesammelt habe. damit ein ‘gemeinsameres’ Lagerfeeling entsteht!
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Wenn der Stein ins Rollen kommt
Ich, allein, was bringt das schon? Sehr viel, denn man ist nie allein. Viele kleine Initiativen von Einzelnen erzeugen eine große Wirkung für die Gesellschaft und fürs Klima.
Von der Initialzündung zur positiven Wirkung für Gesellschaft und Umwelt Martina Bergsleitner ©Fotos: Fridays For Future Linz | Greta Tunberg s. Bildtext | private Archive
„Wenn ich etwas gegen den Klimawandel unternehme, zählt das sowieso nicht. Ich allein kann doch das Klima nicht retten.“ Hand aufs Herz, wer von euch hatte nicht auch schon einmal solche Gedanken im Kopf und hat es gar nicht erst probiert? Vielen wird es sehr ähnlich gehen. Das Gefühl zu haben, als Einzelne/r sowieso nichts bewirken zu können, ist nachvollziehbar. Dazu kommt, dass der Klimawandel für sich schon ein Thema ist, welches sehr umfangreich ist. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht und weiß eigentlich gar nicht so genau, wo man als einzelner Mensch beginnen soll. Doch blickt man auf die Vergangenheit, ist das kein unübliches Phänomen. Viele große, gesellschaftliche Veränderungen haben in den Köpfen Weniger begonnen. Man beginnt zu hinterfragen, warum etwas so ist wie es ist. Oder man versteht gewisse Abläufe und Tatsachen nicht und möchte nicht mehr damit weitermachen. Das Hinterfragen hinterlässt Spuren im Kopf, es lässt einen nicht mehr los. Dann ist es so weit: Man möchte etwas tun! Es kommt zu einem persönlichen Umdenken. Irgendwann kommt man ins Reden und erkennt, dass es anderen Menschen ähnlich geht. Plötzlich ist man nicht mehr allein und versucht gemeinsam etwas zu bewirken. Eine Community, die ähnlich tickt, entsteht. Der positive Impact vervielfacht sich und die positive Wirkung wird sichtbar. Das ist ein gutes Gefühl. Rückblickend lassen sich viele solcher Geschichten finden, die im ganz Kleinen, bei ein paar Wenigen begonnen haben. Alle haben etwas gemeinsam: Ein gutes Ende für Gesellschaft oder Klima!
Au-Besetzung 1984 In den 80er Jahren sollte in der Hainburger Au in Niederösterreich ein Wasserkraftwerk gebaut werden, Bewilligungen dazu waren bereits erteilt. Einer Gruppe von einzelnen Men-
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schen kam das nicht richtig vor und wollte dieses Naturjuwel schützen. In einer „Pressekonferenz der Tiere“, in der verschiedene Aktivisten als Tiere auftraten, wurde ein Volksbegehren gegen das Kraftwerk angekündigt. Zusätzlich folgten zahlreiche Aufmärsche und Besetzungen der Au. Auch der Beginn der ersten Baumrodungen hielt die Menschen nicht davon ab. So wurden Menschenketten gebildet, die die Bautrupps am Vordringen hindern sollen. Irgendwann kam es zu einer Umdenkpause, das Ende ist ein Gutes: Die Gründung des Nationalparks Donau-Auen und somit die Verhinderung des Kraftwerkbaus war besiegelt.
Die Frauenemanzipation Bei vielen wichtigen Dingen im Leben hatten früher lange Zeit nur die Männer das Sagen: Die Männer herrschten über ihre Familien. Frauen mussten beim Heiraten ihr Vermögen dem Mann abgeben. Die meisten Berufe und die Universitäten standen sowieso nur den Männern offen. In der Staatsführung ließen sie keine Frauen zu. Die Armee war den Männern vorbehalten. Das ist heute nicht mehr so. Die Frauen haben sehr lange darum gekämpft, die gleichen Rechte wie die Männer zu erhalten. Diesen Kampf, der im 12. bzw. im 13. Jahrhundert begonnen hat, nennt man Emanzipation. Unter anderem haben Frauen für das Wahlrecht gekämpft. In Deutschland und Österreich dürfen zum Beispiel Frauen erst seit dem Jahr 1918 wählen. In der Schweiz sogar erst seit 1971. Für uns ist das heute eine Selbstverständlichkeit, doch damals haben Frauen viel Kraft und Zeit dafür aufgewendet, dieses Recht zu erhalten. Vorbei ist es noch lange nicht. Auch heute gilt es für die Frauen noch, Rechte einzufordern und sich Dinge zu erkämpfen, die eigentlich schon normal sein sollten, leider.
Fridays for Future Sucht man in der jüngsten Vergangenheit nach Beispielen für bekannte Bewegungen, die von einer Person ausgegangen sind, kommt man natürlich an Fridays for Future nicht vorbei. Die mutige, schwedische Schülerin Greta Thunberg hat im Alter von nur 15 Jahren entschieden, die Schulbank gegen die Stufen vor dem schwedischen Parlament einzutauschen. Dort initiierte sie die Schulstreiks fürs Klima und ermutigte weltweit zahlreiche Kinder und Jugendliche, es ihr gleichzutun. Natürlich ist diese Bewegung noch lange nicht an ihrem Ziel angekommen. Gemeinsam haben sie aber mittlerweile bei den politisch Verantwortlichen so viel Druck erzeugt, dass diese begonnen haben, Gesetze für die Wirtschaft zu erlassen, die zu einem Umdenken in Klimafragen beitragen.
KLIMA - Kleine Leistung ist meine Angelegenheit Wenn sich einzelne Individuen mit einer Idee im Kopf zusammentun, hinterlässt das Spuren und eine Bewegung kommt ins Rollen. Gemeinsam kann man dann Großes bewirken, die Politiker*innen zum Umdenken bewegen und eine Veränderung herbeiführen. Doch begonnen hat es mit dem Aufstehen weniger Personen. Diese Idee wollen wir heuer mit dem umWELTdenker Wettbewerb “KLIMA - Kleine Leistung Ist Meine Angelegenheit” aufgreifen. Durch kleine Aktionen/Challenges, zu denen wir euch alle ermutigen wollen, tragen wir gemeinsam zu einer Reduktion unseres CO2Fußabdruckes bei. Alle Infos zu Teilnahme und Ablauf des Wettbewerbes auf Seite 29. Seid dabei – lasst uns gemeinsam groß sein und unser Klima retten!
Emanzipation – Frauenrechtlerinnen, sie wurden auch Suffragretten genannt, Anfang des 20. Jahrhunderts beim Aufmarsch für allgemeines Frauenwahlrecht.
rechts: Greta Thunberg – bei ihrem Klimastreik. © Anders Hellberg (CC BY-SA 4.0) no
mod.
www.creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Hainburger Au – Es beginnt mit einigen wenigen: die Pressekonferenz der Tiere; darunter: Menschen beim Sternenmarsch in den Hainburger Auen.
rechts und unten: Fridays For Future – Kinder und Jugendliche beim Klimastreik.
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… auch hier war die ‘Erinnerungsfabrik Pfadis’ am Werk – in den Höhlen von Postojna … Gruppe Kremstal, RaRo-Sommerlager Slowenien, 2017 zum Beitrag, Seiten 4 - 7
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K LEINE L EISTUNG I ST M EINE A NGELEGENHEIT Nehmt die Herausforderung an und werdet Teil der CO -Einspar-Bewegung der OÖ Pfadfinder*innen! ² Martina Bergsleitner
In diesen Tagen hört und liest man oft von innovativen und neuen Technologien, die uns bei der Reduktion der CO -Emissionen den ² nötigen Schub geben sollen. Der Faktor Mensch wird eher selten als sogenannter „Gamechanger“ erwähnt. Wir sind der Überzeugung, dass es ohne uns Menschen nicht funktionieren wird. Ein erster Schritt ist es, bei sich selbst und seinem unmittelbaren Umfeld zu beginnen. Darum wollen wir bei der diesjährigen umWELTdenker-Aktion zur Reduktion von CO -Emissionen beitragen und so eine ² Veränderung für uns und für die Umwelt bewirken.
Die Idee Die Rettung unseres Klimas ist über viele Wege möglich, die Reduzierung der CO -Emis² sionen ist wohl einer der effektivsten. Deshalb wollen wir mit gemeinsamen Herausforderungen die CO -Bilanz auf unserer Erde ver² bessern. Deshalb wollen wir mit gemeinsamen Herausforderungen die CO -Bilanz auf ² unserer Erde verbessern und so für große Wirkung sorgen. Möglich ist das entweder mit den Challenges, die für euch als Idee auf unserer Website zur Verfügung stehen oder mit eigenen Beiträgen die ihr eingeben könnt. Die vielen kleinen Einzel-Erfolge führen wir auf einer Website zusammen, sodass unser Tun für unser Umfeld sichtbar und spürbar wird. Am Ende des Projektzeitraums ziehen wir ein erstes Resümee, prämieren euren Einsatz und lassen uns überraschen, ob wir gemeinsam die Herausforderung auch im nächsten Pfadfinderjahr annehmen wollen.
Start & Ablauf Challenge accepted – unsere Erde hat keine Zeit zu verlieren! Darum startet die Challenge ab sofort! Zusätzlich können eure Beiträge rückwirkend ab 1. Jänner 2022 als eigene Challenge eingegeben werden – z.B: wenn ihr durch Online-Heimstunden die Autofahrt zum Pfadiheim eingespart habt. Ende August ist der Bewerb erst einmal zu Ende. Dann werden
wir Zwischenbilanz ziehen und eruieren wer von euch die CO -Einsparmeister*innen sind. ² Rechtzeitig zur Landestagung 2022 erfahrt ihr, an wen die Jury Preise vergeben hat.
Die Webseite www.ooe.pfadfinder.at/umweltdenker2022.html Auf der Webseite läuft alles zusammen: Von der Anmeldung eurer Pfadfindergruppe, eurer Stufe oder euch als Einzelpersonen über den Status unserer eingesparten CO Emissionen. ² Zusätzlich könnt ihr Einblick nehmen in Aktivitäten von anderen Pfadfindergruppen und euch so auch noch zusätzlich motivieren. Die Anmeldung zum Projektwettbewerb erfolgt dieses Mal ausschließlich mit der Registrierung auf dieser Website.
Prämierung Eure gute Tat soll nicht unbeachtet bleiben und bei der Landestagung 2022 prämiert werden: 100 Euro Teilnahmebonus erhaltet ihr, wenn ihr als Gruppe oder Stufe zumindest eine Challenge je Kategorie gemeistert habt, je mehr daran teilnehmen umso mehr CO wird ein² gespart und landet auf eurem Gruppenkonto. Bitte berücksichtigt, dass der Teilnahmebonus nur 1x pro Gruppe ausbezahlt werden kann. Je Kategorie werden 3 Gruppen ausgezeichnet, die am meisten CO eingespart ha² ben. Rücksicht nehmen wollen wir dabei selbstverständlich auf die unterschiedlichen Gruppengrößen. Aus diesem Grund wird für die Prämierung das relative Ergebnis gewertet. Für den 1. Platz gibt es 500, für den 2. Platz 300, für den 3. Platz warten 200 EUR. Zusätzlich wird die Jury besonders kreative, umfangreiche und ausgefallene Challenges auszeichnen und Sonderpreise vergeben.
Welche Challenges werden akzeptiert Grundsätzlich alle, die sich in unseren 5 Kategorien zuordnen lassen: Energie, Wasser,
Ich, allein, was bringt das schon? Sehr viel, denn man ist nie allein. Viele kleine Schritte von vielen einzelnen Personen erzeugen eine große Wirkung für die Gesellschaft. Abfall, Ernährung & Verkehr. Dabei könnt ihr entweder die von uns vorgegebenen Challenges absolvieren, die ihr auch auf der Website findet, oder eigene Challenges einreichen und dokumentieren. Bei den vorgegebenen Challenges ist auch immer beschrieben, wie das Ergebnis berechnet, gewertet und dokumentiert werden kann. Die Grundlage bildet dabei die Anzahl der teilnehmenden Personen.
Wer darf mitmachen Grundsätzlich richtet sich der Wettbewerb an OÖ Pfadfinder*innen. Da wir jedoch einen großen Impact erzielen möchten, können auch Beiträge von Familienmitgliedern, Freund*innen oder benachbarten Vereinen, die im Rahmen eurer Challenges gesammelt wurden, eingegeben und gewertet werden. Die Anzahl der Personen könnt ihr dann bei der Dokumentation eurer Challenge berücksichtigen. Vertrauen und Fairness Wir können und wollen nicht jede eingegebene Challenge auf ihre Richtigkeit hin überprüfen, darum beruht dieses Projekt auf einer gemeinsamen Vertrauensbasis, schließlich kommt es ja der Umwelt zugute. Fairness und Ehrlichkeit werden dabei für uns ganz großgeschrieben. Darum gehen wir davon aus, dass ihr die Anzahl der Personen und das eingesparte CO nach bestem Wissen und Ge² wissen angebt. Es kann auch manchmal vorkommen, dass die CO Einsparung nur ungefähr ² geschätzt werden kann. Das ist völlig ok, gebt uns die Info bei der Eingabe der Challenge mit und wir versuchen, euch so gut es geht zu unterstützen. Ihr nehmt die Herausforderung an? Unser KLIMA wird sich freuen!
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Auf den Spuren alter Kulturen
Spurlos verschwunden Zur Minoischen Hochkultur gibt es wenig Wissen aber viele Mythen. Nun ist ein Zeitzeuge ihres Untergangs aufgetaucht. Wolfram-Maria Schröckenfuchs
Bildernachweis: ‘Santorin Luftbild’ (und Bilder oben) - Olaf Tausch / GNU 1.2 / GNU CC 3-9 nicht portiert ‘Fira (Ort) auf Santorin’ (gr. Bild) - Yoo Chung / CC 2-5 generisch alle Bilder / Infografiken: ‘Grabungen Cesme-Baglararasi’ – Dr. Vasif Sahoglu & Team / m. freundl. Genehmigung Creative Commons Lizenzen: https://creativecommons.org/about/cclicenses
Quelle und Fotos: siehe nebenstehenden Bildernachweis.
Viele halten es für möglich, dass mit dem sagenumwobenen Inselstaat ‘Atlantis’ in den Erzählungen des griechischen Dichters Homer (ca. 900 v. Chr.), die Insel Santorin gemeint ist. Vieles spricht dafür, einiges dagegen. Sicher ist, dass in der Bronzezeit der Vulkanausbruch auf Santorin eine Katastrophe in bislang ungekanntem Ausmaß im gesamten Mitterlmeerraum bewirkte …
… und zumindest einen sehr großen Anteil am Verschwinden der Minoischen Kultur hatte. Zur Erinnerung: Hauptinsel der minoischen Kultur war Kreta, den dort befindlichen Palast von Knossos bzw. seine Rekonstruktion ist aus dem Geschichtsunterricht wohl sehr vielen bestens bekannt. Gibt es von praktisch allen Hochkulturen des Altertums im Mittelmeerraum jede Menge Fundstücke wie Schmuck, Waffen, Münzen, Grabbeigaben, Reste und Ruinen von Bauten, fehlt Vergleichbares von der Minoischen Kultur fast vollständig … so wie wenn alles das mit einem Mal wegeblasen worden wäre. Und es war ziemlich genau so, wie Dr. Vasif Sahoglu mit seinem wissenschaftlichen Team herausgefunden hat. Dr. Sahoglu von der Universität Ankara ist spezialisiert auf Unterwasser-Archäologie und -geologie: untersucht werden erstarrte Lava-Ströme in den Tiefen der Meere genauso kriminalistisch wie die Beschaffenheit von Küsten akribisch untersucht wird. In Cesme-Baglararasi, Türkei, wurde man nun fündig: Ein Mann und sein Hund, deren Ableben in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanausbruch (dessen Auswirkung) vor 3.500 Jahren auf Santorin stehen – das konnte mit Hilfe von Radiokarbon-Datierung zweifelsfrei festgestellt werden. Sie sind die einzigen Zeitzeugen dieses Ereignisses.
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Santorin, wie wir es heute kennen und Dr. Vasif Sohuglo, der Unterwasser-Archäologe.
Der Anfang vom Ende Der Vulkan Thera schleudert große Mengen an Asche und Lava heraus und verteilt Asche im gesamten östlichen Mittelmeerraum. Pyroklastische Ströme – glutheiße Asche und Gas – vernichten auf Thera (Santorin) sofort jede Art von Leben. Enorme Mengen an Meerwasser strömen durch nun aufbrechende Risse in den Vulkan und verdampfen fast augenblicklich, in kürzester Zeit entsteht extrem hoher Druck – zu hoher: der Vulkan explodiert.
‘Disaster unlimited’: Tsunami Nº 1 bis 4 Diese Vorgänge bewirken vier gewaltige Tsunamis: sie machen sich auf den Weg, um an den umliegenden Küsten im gesamten östlichen Mittelmeer alles zu zerstören. Die Nordküste von Kreta stellt sich ihnen als erste in den Weg: Die Tsunami-Wellen sind nach wenigen Minuten da und geschätzt 9 m hoch. Zu unserem Ausgrabungsort geht es rund 230 km in die andere Richtung: wie sie in Cesme ankommen sind sie 12-19 m hoch. Diese Wellen zerlegen auf ihrer Fahrt u.a. die gesamte Minoische Handelsflotte – auch unser Zeitzeuge mit kleinem Hund wird ihr Opfer.
Trügerische Ruhe Die ersten beiden Tsunamis treffen in kurzem Abstand aufeinander ein, nach einer Weile kommt eine dritte, schwächere Welle. Dann beruhigt sich die Situation, die Vulkanasche lagert sich langsam überall ab – sogar in Israel, Ägypten und in der Türkei. ‘Bergungsteams’
D a n ke & Q u e l l e n a n g a b e Vielen Dank an Dr. Vasif Sahoglu, Universität Ankara, dem wissenschaftlichen Leiter der Forschungen in Çeşme Bağlararası, Türkei, für die freundliche und unkomplizierte Unterstützung beim Verfassen des Artikels und die Genehmigung zur Verwendung der Bilder und Infografiken in unserem JAM-Magazin. Danke auch allen in seinem Team: Johannes H. Sterba, Timor Katz, Ümit Çayır, Ümit Gündoğan, Natalia Tyuleneva, İrfan Tuğcu, Max Bichler, Hayat Erkanal, Beverly N. Goodman-Tchernov. Quelle: Grundlage des JAM-Artikels ist der wissenschaftliche Originalartikel (u.w.), der zuerst auf der Webseite von PNAS 2021 veröffentlicht wurde. original article: https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2114213118
beginnen Aufräumarbeiten, versuchen in Cesme zu retten, was zu retten ist: Den jungen Mann mit seinem Hund finden sie aber nicht.
Verschollen für 100 Jahre Inmitten der Bergungsarbeiten überrollt nun eine vierte – wiederum gewaltige – Tsunamiwelle die Rettungsteams, sie füllt die Bergungsgruben wieder an und legt obendrauf über das gesamte Gebiet eine dicke GeröllSchicht über alles. Vom gerade noch blühenden Küstenort Cesme ist von einem Tag auf den anderen nichts mehr zu sehen, gar nichts mehr. Für die nächsten zumindest 100 Jahre wird Cesme verschwunden bleiben. Es sollte nun rund 3.500 Jahre dauern, bis das erste Opfer dieses Ereignisses gefunden wird.
Schreckliche Geschichte mit schöner Aussicht Die Minoische Kultur* war die allererste Hochkultur in Europa: Mehr von ihr zu wissen kann helfen, unser ‘heute’ besser zu verstehen. Das Team um Dr. Sahoglu liefert dazu neue, aufregende und wichtige Erkenntnisse und die Chancen stehen gut, dass noch mehr Licht auf die Minoische Hochkultur des Altertums kommt. Das ist spannend und auch sehr erfreulich, denn … auch unsere Kultur wurzelt unversehens aber unumwunden ein Stück weit – vielleicht auch mehr – ebenso ‘dort’: in der Minoischen. *) zeitgleich mit der ägyptischen Hochkultur des Altertums, 1.-4. Dynastie
Wunderschön, im südlichen Mittelmeer nördlich vor Kreta gelegen: die Insel Santorin … Vor rund 3.500 Jahren explodierte ihr Inselvulkan Thera. Dieses Ereignis war eine der größen Naturkatastrophen in der Geschichte der Menschheit – und beeinflusste ihren weiteren Verlauf für immer. oben und links: Reste von minoischen Fresken (Wandmalereien).
unten, links: Ein junger Mann (und sein Hund), der bisher einzige Zeitzeuge der Katastrophe von Santorin vor 3.500 Jahren. rechts: Karte mit eingezeichneten Orten – siehe Legende im Kreis rechts oben in der Karte. mitte: Dr. Vasif Sohuglo, Leiter der Forschungsarbeiten in Cesme. ganz unten: Ein Mitglied des Forschungsteams bei der Grabungsstätte in Cesme.
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