Einfach anziehend Professionelle Kleiderpflege schafft positive Eindrücke
Zündende Ideen Handwerker können ganz schön erfinderisch sein
Schöne Pläne für die Stadt Bürgermeisterin Strack-Zimmermann über ihre Visionen für das Düsseldorf der Zukunft
Betriebliches Gesundheitsmanagement
© MEWA Textilmanagement
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Mitarbeiter fit machen Krankenstand senken gesundes Betriebsklima schaffen
Ausgabe 01.2014
3,50 Euro
EDITORIAL RUBRIK
Berufsorientierungstage 2014 - ein Weg, den Fachnachwuchs von übermorgen zu finden Wenn Sie diese Ausgabe in Händen halten, liegen gerade die diesjährigen Düsseldorfer Tage der Studien- und Berufsorientierung“hinter uns. Das Schulverwaltungsamt Düsseldorf hat mit den Netzwerkpartnern ein sehr gutes Online-System entwickelt, bei dem Ausbildungsbetriebe individuelle Angebote an die Schülerinnen und Schüler in der Berufsorientierungsphase machten. Die jeweils zuständigen Lehrer halfen dann bei der Angebotsauswahl, damit zuletzt die Zielgruppe, die Schülerinnen und Schüler, individuell ihre Termine buchen“konnte. Eine ganze Reihe von Handwerksbetrieben haben, unter anderem nach Information durch uns, ebenfalls diese Möglichkeit genutzt, mögliche Lehrlinge von morgen und damit Fachkräfte von übermorgen für sich zu gewinnen. Dabei geht es für die Schülerinnen und Schüler in erster Linie nur um ein stundenweises „Hineinschnuppern“in das jeweilige Berufsfeld.
Neben den überbetrieblichen Lehrwerkstätten, die mit dem traditionellen„Tag der Offenen Tür“mehrere hundert Schülerinnen und Schüler zu Gast hatten, hat auch die Kreishandwerkerschaft als Ausbildungsbetrieb die Gelegenheit genutzt, um jeweils drei jungen Menschen an den vier Tagen vom 4. bis 9. April für einen halben Tag einen kleinen Einblick zu geben, wer wir sind, was wir machen und insbesondere, welche vielfältigen Arbeitsfelder wir in der Kreishandwerkerschaft haben. Für die Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 16 Jahren war es selbstverständlich viel Information, und ebenso war das Interesse unserer Besucher auch zwischen hoch und weniger motiviert zu erkennen. Dennoch ist dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler selber eine Auswahl treffen konnten, naturgemäß eher von gesteigertem Interesse auszugehen. Das können wir für die Mehrheit unserer Gäste auch klar bestätigen. Wir sind gespannt darauf, ob wir die Eine oder den Anderen als Bewerber/in für ein Praktikum oder gar eine Ausbildung in wenigen Jahren bei uns wiedersehen werden. Möglicherweise werden sie sich für andere Ausbildungsberufe oder andere Ausbildungsbetriebe entscheiden. Vielleicht konnten wir aber auch Interesse wecken für einen handwerklichen Beruf und dann wird bei Ihnen ein/e Bewerber/in vorstellig, der oder die schon einordnen kann, was eine Kreishandwerkerschaft ist.
Thomas Dopheide
Lutz Denken
Sicherlich ist auch Ihre aktive Teilnahme an den Berufsorientierungstagen keine Garantie dafür, die Bewerberin oder den Bewerber für Ihr Ausbildungsangebot zu finden. Aber es könnte auch der Baustein sein, mit dem Sie Ihre Nachwuchsfachkraft von übermorgen finden. Allen Betrieben, die in diesem Jahr teilgenommen haben, möchten wir von dieser Stelle aus unseren Dank aussprechen. Wenn Sie Verbesserungsmöglichkeiten sehen oder Änderungswünsche haben, so teilen Sie dies bitte im Rahmen der Feedbackabfrage durch das Kompetenzzentrum Übergang Schule-Hochschule/Beruf per Mail mit oder kontaktieren direkt die zuständigen Projektreferenten.
Nach dem guten Ablauf in diesem Jahr freuen wir uns auf eine hohe Teilnehmerzahl aus dem Handwerk auch im kommenden Jahr. Neue Teilnehmer sind natürlich hochwillkommen. Sobald uns voraussichtlich im Herbst dieses Jahres die näheren Teilnahmeinformationen zu den Berufsorientierungstagen 2015 vorliegen, werden wir diese rechtzeitig an Sie weiterleiten.
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INHALT
INHALT 01.2014
EDITORIAL .............................................................. 3 KH & INNUNGEN Aus der Rechtsabteilung Ohne Abnahme keine Vergütung .........................................6
Abfallrecht Neues Bürokratieungetüm abgewendet ...........................7 Gold- und Silberschmiede-Innung Gemeinsame Lossprechungsfeier ....................................... 8 Innung für Innovationstechnik 26 neue Fachkräfte ....................................................................9
Boots- und Schiffbauer-Innung Traditionelle Lossprechung auf der „boot“ ....................10 Elektro-Innung 127 neue Gesellinnen und Gesellen .................................11
Schornsteinfeger-Innung NRW-Verkehrs- und Bauminister zu Gast ......................13
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Modellbauer-Innung Lossprechung des Handwerker-Nachwuchses ............14
Gebäudereiniger-Innung Obermeister Rolf Thöne ausgezeichnet .........................15
Fachinnung Stahl und Metall Lossprechung der Ausbildungsstarter von 2010 ........16 Christine Kleindienst verabschiedet Neue Mitarbeiterin der Rechtsabteilung und Innungsbetreuung ..........................................................17
Karneval 2014 Auch das Handwerk war mit von der Partie .................17 Neuer Sachverständiger Rolf Jacobs als SV bestellt .....................................................17
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk Lossprechung des Berufsnachwuchses ..........................18
Friseur-Innung Obermeisterin Schmitter im Amt bestätigt ...................18
INHALT
Maler- und Lackierer-Innung Traditionelle Ehrung der Innungsjubilare .....................19 Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert neuer Präsident ........................................20
Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Weiter unter bewährter Führung ......................................20 Kleidungspflege Anziehen anziehend einfach ................................................22 Neue Mitglieder ......................................................................24
Ansprechpartner der KH ....................................................24 MARKTPLATZ HANDWERK ...finden und gefunden werden! ........................................ 25 PRAXIS
Familienunternehmen SBB Die Drei von der Baustelle ...................................................30
Stadtplanung Bürgermeisterin Strack-Zimmermann im Gespräch über ihre Visionen von der Stadtentwicklung .............32 EU-Vergaberichtlinien Neues Recht begünstigt Qualität ........................................38 Betriebliches Gesundheitsmanagement Ein System – zwei Gewinner ................................................40
AUSZEIT Ganz schön erfinderisch ........................................................44
NACHRICHTEN Quadriennale 2014 .....................................................................46 Gemeinsam stark ........................................................................47 Otto: Geboren, um zu blödeln .................................................47 Hockey: WM-Auftakt am Rhein ............................................48 Alchemie-Kunstausstellung ....................................................48 Wettstreit um das hohe C .........................................................49 AUSBLICK Impressum ............................................................................... 50 01.2014
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Aus der Rechtsabteilung der Kreishandwerkerschaft Abnahme im Werkvertragsrecht: Ohne Abnahme keine Vergütung Gemäß § 641 Abs. 1 Satz 1 BGB ist im Werkvertragsrecht die Vergütung bei der Abnahme des Werkes zu entrichten. Voraussetzung für die Erlangung des Werklohns ist daher nicht nur die mangelfrei erbrachte Werkleistung, sondern auch die Abnahme des Werkes, mit anderen Worten, ohne Abnahme kein Geld. Die Abnahme durch den Auftraggeber ist daher für jeden Handwerker enorm wichtig, damit er später ohne Probleme seine Werklohnforderung durchsetzen kann. Dennoch wird diese wichtige Voraussetzung von Handwerkern oft nicht beachtet.
Die Abnahme ist die Erklärung des Bestellers, dass er das Werk akzeptiert. Die Abnahme ist grundsätzlich vom Besteller ausdrücklich zu erklären, wobei auch eine mündliche Erklärung ausreicht. Aufgrund der Wichtigkeit der Abnahme sollte jedoch jeder Handwerker sich die Abnahme schriftlich vom Auftraggeber bestätigen lassen und ein entsprechendes Formular hierfür bereithalten. Sofern die Abnahme mündlich erfolgt, sollte in jedem Fall sichergestellt sein, dass der Handwerker einen entsprechenden Zeugen dabei hat, der dies gegebenenfalls bestätigen kann. Der Auftraggeber ist verpflichtet, die Abnahme zu erklären, wenn das Werk mangelfrei vorliegt. Verweigert er trotzdem die Abnahme, so gilt diese als erteilt. Die Abnahme wird außerdem fingiert, wenn der Besteller das mangelfreie Werk nicht innerhalb einer ihm vom Handwerker bestimmten angemessenen Frist abnimmt. Diese Vorschrift sollte jeder Handwerker gegebenenfalls nutzen. Nach Fertigstellung des Werkes sollte daher entweder mit dem Auftraggeber ein Abnahmetermin vereinbart werden oder, falls der Auftraggeber sich entsprechend weigert, ihm einseitig eine Frist zur Durchführung der Abnahme gestellt werden. Sollte diese Frist dann fruchtlos ablaufen, gilt die Abnahme ebenfalls als erteilt.
Eine weitere Möglichkeit, eine Abnahme zu erhalten, ist die sogenannte konkludente Abnahme. Die Abnahme durch schlüssiges Verhalten liegt vor, wenn der Auftraggeber durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt, dass er mit der Werkleistung einverstanden ist, auch ohne dies ausdrücklich zu erklären. Dies ist dann der Fall, wenn der Auftraggeber die Werkleistung benutzt, ohne diese zu monieren. Allerdings ist fraglich, zu welchem Zeitpunkt genau die Abnahme erfolgt ist. Die Rechtsprechung räumt nämlich dem Besteller eine angemessene Frist zur Überprüfung der Werkleistung ein und geht erst nach Ablauf dieser Frist von einer Abnahme aus. Dies ist abhängig vom Einzelfall. Neben der Fälligkeit der Vergütung führt die Abnahme auch zum Übergang der Haftung auf den Besteller. Für unverschuldeten Untergang oder Beschädigung der Werkssache haftet ab der Ab6
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nahme der Besteller. Durch die Abnahme beginnt außerdem die Verjährungsfrist für die Mängelbeseitigung. Darüber hinaus ist nach der Abnahme grundsätzlich der Besteller beweispflichtig dafür, dass etwaige Mängel schon zum Zeitpunkt der Abnahme vorhanden waren. Die Durchführung der Abnahme ist daher für jeden Handwerker äußerst wichtig und sollte nach Beendigung des Werkes unbedingt herbeigeführt werden. Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, können Sie sich an die Rechtsabteilung der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf (Rechtsanwalt Torsten Spengler Tel.: 0211 - 36 70 7-15) wenden. Als Innungsbetrieb werden Sie von uns in diesem Bereich kostenfrei beraten und bei unternehmensbezogenen Problemen außergerichtlich vertreten.
KH & INNUNGEN
Abfallrecht Handwerkskammer Düsseldorf wendet neues „Bürokratieungetüm“ ab Jede mitgenommene Umverpackung einer Baustofflieferung, jeder Eimer nicht komplett verbrauchter Farbe und jegliches Abbruchmaterial sollten aus der alltäglichen Fahrt einer Handwerksfirma von der Baustelle einen erlaubnis- oder anzeigepflichtigen Vorgang der Abfall-Entsorgung machen. Dazu sollten Inhaber und Betriebsleiter besondere Nachweise zur Fachkunde und zur Zuverlässigkeit erbringen. Diese „bürokratische Hölle“ drohte nach Plänen der EU-Kommission für das Abfallrecht der Mitgliedsländer. Die Handwerkskammer Düsseldorf, aufgrund der in ihrem „Zentrum für Umwelt und Energie“ in Oberhausen gebündelten Fachkompetenz vom Zentralverband des Deutschen Handwerks im nationalen Beteiligungsverfahren zur Reform des Kreislaufwirtschaftsgesetzes hinzugezogen, konnte Schlimmeres verhindern.
Eine am 1. Juni 2014 in Kraft tretende Rechtsverordnung zur Konkretisierung des bereits vor zwei Jahren novellierten Kreislaufwirtschafts-Gesetzes entlässt sogenannte wirtschaftliche Unternehmen aus der Erlaubnispflicht für den Transport gefährlicher Abfälle. Diese unterliegen dann nur noch einer einmaligen Anzeigepflicht – genauso wie die Beförderer nicht gefährlicher Abfälle. Auch kostenträchtige Fortbildungen zum Fachkundenachweis sind damit vom Tisch. Mit der vereinfachten Anzeige wird nunmehr den Behörden eine ausreichende Kontrollmöglichkeit der Firmen an die Hand gegeben. Der gesamte Handwerkssektor in Deutschland hätte andernfalls einen kaum zu leistenden Papierkrieg um Transportfahrten mit Mengenresten beginnen müssen. Dies hätte dem beschäftigungsintensivsten aller Wirtschaftsbereiche Mehrkosten in Höhe von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr beschert, so haben es die Entsorgungsexperten um den Stellvertretenden Leiter des UZH, Dr. Volker Becker, errechnet. Stattdessen müssen nun ausschließlich Unternehmen, die gewerbsmäßig Abfälle befördern, einen Fachkundenachweis erbringen. Sofern sie auch Sondermüll transportieren, müssen gewerbsmäßige Abfallbeförderer ihre Schulungsnachweise alle drei Jahre erneuern und einen gesonderten Versicherungsschutz nachweisen, um die behördliche Beförderungserlaubnis zu erhalten. „Dies betrifft jedoch lediglich einen kleinen Teil der mehr als einhundert Handwerksbranchen und auch die nur unter speziellen Voraussetzungen: Im Wesentlichen sind dies Abbruchfirmen, die imprägnierte Hölzer und bestimmte Dämmmaterialien beseitigen, Elektrotechnik- und SHK-Betriebe, die asbestbelastete Nachtspeicheröfen entfernen und auf Baustellenreinigung spezialisierte Gebäudereiniger,“ präzisierte Kammer-Experte Becker. „In den meisten Fällen werden aber auch diese Handwerker eigene Abfälle befördern, so dass die Abfalltransporte nicht als gewerbsmäßig eingestuft werden“.
Eine administrative „Baustelle“ bleibt allerdings noch abzuräumen: Für den Transport von Sonderabfällen hat der Gesetzgeber quasi in letzter Minute noch eine Art „Beförderungsdokument“ vorgesehen, welches nach derzeitigem Sachstand mitzuführen ist und die Abfälle nach Art, Menge und Entsorgungsweg beschreibt. Im Schulterschluss mit der Kammer setzt sich das NRW-Umweltministerium aber dafür ein, diese Regelung nicht auf handwerkliche Kleinmengentransporte anzuwenden. Bund und Länder verhandeln derzeit über eine Umsetzungshilfe, welche die behördliche Vollzugspraxis dann genau festlegen soll. Die für Handwerksbetriebe ab 1. Juni 2014 geltenden Regelungen für die Abfuhr von Abfall im Internet finden Sie unter: www.hwkduesseldorf.de/uzh. Quelle: HWK Düsseldorf
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Gold- und Silberschmiede-Innung Düsseldorf Gemeinsame Lossprechungsfeier im Berufskolleg Ost Zum ersten Mal fand die gemeinsame Lossprechungsfeier der Prüfungsausschüsse Dortmund, Düsseldorf und Essen in der Essener Berufsschule für Gold- und Silberschmiede statt. Als Ehrengäste waren zugegen die „zuständigen“ Obermeister der beteiligten Gold- und Silberschmiede-Innungen Manfred Erdmann (Dortmund), Joachim Dahmen (Düsseldorf), Detlef Schöne (Essen) und Lothar Weiblen (Niederrhein). Außerdem waren unter den Gratulanten auch die Landesinnungsmeisterin Christine Nordmann und der Düsseldorfer Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide. 30 Schülerinnen und Schüler hatten zusammen mit der Abteilungsleiterin OStR‘in Dorothe Parchettka und ihrem Lehrerteam im Pädagogischen Zentrum des Berufskollegs Ost einen würdigen Tag der Verabschiedung in das Berufsleben organisiert. Auf ihre berufliche Zukunft wurden sie durch Reden der Landesinnungsmeisterin Ingrid Nordmann und OStR‘in Dorothe Parchettka „schonend“ vorbereitet.
Mit dem Erhalt des Berufsschulabschlusszeugnisses und des Gesellenbriefes war der Trunk aus dem Kelch (der Innung Dortmund, hergestellt 1936) der symbolische Akt für die Aufnahme in die
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„Goldschmiedezunft“. Obermeister Erdmann verlas dabei: „Aus dem Becher ströme allerwegen Kraft und Segen, dass der Becher, dem er blincket, der draus trinket Glück und Freude blüht und winket.“
Nach der Ehrung der Prüfungsbesten und der Belobigung von Schülern für ihr vorbildliches Verhalten in der Berufsschulzeit bedankten sich die Schülerschaft durch ihre Vertreterin Kristin Leuenberger (Fa. Schöne, Essen) bei den Prüfungsausschussmitgliedern, den Lehrmeistern und ihren Lehrerinnen und Lehrern für die vergangenen dreieinhalb Ausbildungsjahre. Als Prüfungsbester der Innung Düsseldorf wurde Gero Wolff von Weidenfeld aus dem Ausbildungsbetrieb Joachim Dahmen, Düsseldorf, ausgezeichnet.
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Lossprechung Innung für Informationstechnik Köln/Rhein-Erft feiert 26 neue Fachkräfte Die Innung für Informationstechnik Köln/Rhein-Erft hatte am 20. Februar 2014 in den großen Saal der Kreishandwerkerschaft zu ihrer Lossprechungsfeier der Auszubildenden eingeladen. Nachdem in den letzten Monaten noch Höchstleistungen abverlangt wurden, konnten nunmehr 26 Auszubildende nach dreieinhalb jähriger Lehrzeit erleichtert ihre Gesellenbriefe in Empfang nehmen. Ein großer Teil wurde von ihren Chefs, Ausbildungsleitern, Eltern oder Freundinnen begleitet. Nach kurzen Reden vom Obermeister der Innung, Karl-Josef Wallmeyer, und dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses, Josef Armbruster, wurden den frischgebackenen Gesellen ihre Gesellenbriefe mit Gratulation für das Geschaffte überreicht. Anschließend gratulierten auch mit den besten Wünschen für die Zukunft Obermeister Karl-Josef Wallmeyer, Geschäftsführer Torsten Spengler, die Lehrer des Georg-Simon-Ohm-Berufskollegs und der Vorstand der Innung.
Besonders erwähnt und geehrt wurden die Prüfungsbesten: Patrick Hamacher (Ausbildungsbetrieb Theodor Fritzen, Alfter) und Christopher Koch (Fa. Fred Bergerhoff, Waldbröhl). Als besonderer Glanzpunkt wurde Dimitrij Riefert vom Ausbildungsbetrieb Flughafen Köln/Bonn GmbH hervorgehoben, der im Gesellenprüfungswettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen als Bester hervorgegangen war. Danach begann der gemütliche Teil. Bei Kölsch und einem Imbissbuffet klang der Abend in launiger Runde mit angeregten Gesprächen aus.
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Traditionelle Lossprechung auf der „boot“ Jubiläen bei der Boots- und Schiffbauer-Innung Nordrhein-Westfalen Seit 30 Jahren ist jährlich eine Gruppe von auszubildenden Bootsund Schiffbauern des Duisburger Schiffer-Berufskollegs RHEIN jeweils alle neun Tage auf der Messe, um Besuchern ihr Berufsbild praxisnah vorzustellen. In diesem Jahr, dem 45. Jahr der Messe „boot“, kam noch ein weiteres Jubiläum hinzu: Die Boots- und Schiffbauer-Innung NRW besteht seit 50 Jahren.
Die offiziellen Feierlichkeiten dazu fanden am traditionellen Messefreitag statt, diesmal am 24. Januar 2014. Hierzu konnten auch viele historische Bilder aus der zurückliegenden Innungsgeschichte angeschaut werden. Die Besucher des Messestandes konnten sich in diesem Jahr wie in einer typischen Bootsbau-Werft fühlen, denn drei Ausbilder, die Bootsbau-Meister Sebastian Funger, Marcus Rogozinski, und Jörn Niederländer stellten gemeinsam mit Auszubildenden an einigen Beispielen des Holz-Bootsbaues Besonderheiten ihres Berufsbildes in typischer Atmosphäre heraus. In der Holzwerkstatt wurde die Kajüte für einen 22er Mälar (9m x 2m) gebaut. Daneben wurde an einem formverleimten Beiboot gearbeitet und ein Mast für dieses Boot gebaut. Die Vielfalt dieses Berufsbildes präsentierten die Innungsbetriebe an weiteren Ausstellungsstücken.
In den vielen Jahren Messeerfahrung hat sich immer wieder herausgestellt, dass insbesondere Jugendliche, die in Kürze ihre Schulzeit beenden und nach einem geeigneten Ausbildungsberuf suchen, sich gerade am Stand der Boots- und Schiffbauerinnung NRW und des Schiffer-Berufskolleg RHEIN wichtige Impulse für den weiteren Lebensweg geholt haben. Gerade der direkte Kontakt zu in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen, begleitet durch Informationen von Lehrern der Schule, brachte in den vergangenen Jahren bereits viele Jugendliche zu diesen Berufen. Traditioneller Treffpunkt ehemaliger und angehender Boots- und Schiffbauer ist der Tag der Lossprechung der Jugendlichen am Messefreitag, die wenige Tage vor der Messe erfolgreich ihre Abschlussprüfung zum Bootsbauer oder Schiffbauer abgelegt haben. Dieses Ereignis wird immer auch traditionell von ehemaligen Auszubildenden sowie von Unternehmen besucht. So ergibt sich eine rege Kontakt- und Jobbörse für diesen Berufszweig.
In diesem Jahr legten folgende Prüflinge erfolgreiche ihre Abschlussprüfung ab: Als Bootsbauer Jonas Koch aus dem Ausbildungsbetrieb Gentner Nautic, Aidenbach, Marcel Beelitz (Fa. Bootsbau Funger, Kempen) und Ahmet Misini (Fa. Bootswerft Bicker, Ahlen). Als Schiffbauer bestand die Gesellenprüfung Sarantis Fydanakis (Fa. Neue Ruhrorter Schiffswerft, Duisburg). 10
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Als Ehrengäste gratulierten den frisch gebackenen Gesellen unter anderem der Präsident des Deutschen Boots- und Schiffbauerverbandes Torsten Conradi, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf Dr. Axel Fuhrmann, der Düsseldorfer Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, der Duisburger Bürgermeister Benno Lensdorf und der Messechef der „boot“ Götz-Ulf Jungmichel. Auch viele weitere Gratulanten wünschten viel Erfolg für den weiteren Lebensweg.
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Neue Fachkräfte für das Land Elektro-Innung Düsseldorf feiert 127 neue Gesellinnen und Gesellen In den mit rund 520 Gästen bis auf den letzten Platz besetzten Rheinterrassen begrüßte Georg Eickholt, Obermeister der ElektroInnung Düsseldorf, am 14. März 2014 zahlreiche Ehrengäste – insbesondere den Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf, Dirk Elbers, sowie Thomas Jarzombek, Mitglied des deutschen Bundestages, zur 40. Lossprechungsfeier. Obermeister Eickholt beglückwünschte die neuen Gesellinnen und Gesellen zu ihrem Berufsabschluss und bedankte sich bei den Ausbildungsbetrieben. Die Elektro-Innung Düsseldorf und deren rund 210 Mitgliedsbetriebe sind seit Jahrzehnten der Ausbildung von Nachwuchskräften eng verbunden. In Frage stellte Eickholt die „Schluss mit Baustellen“-Rufe mancher Anwohner. Denn gerade in einer Stadt wie Düsseldorf, die zu den beliebtesten Städten weltweit zähle, seien Investitionen wichtig, um die Lebenswertigkeit zu erhalten. Ein Stillstand bei den Bauvorhaben bedeute gleichermaßen keine Fortentwicklung urbaner Lebensqualität wie auch Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt und für die Betriebe im Handwerk.
Auch Oberbürgermeister Dirk Elbers schloss sich den Glückwünschen und dem Dank an. Denn durch das Engagement der Ausbildungsbetriebe werde ein deutliches Signal gegen den Fachkräftemangel gesetzt. Er betonte: „Ohne die Leistung und Qualität dieser Facharbeiter hätte die Stadt Düsseldorf nicht die in den letzten Jahren mit Auszeichnungen bedachten Bauten errichten können.“
Thomas Jarzombek unterstrich dies mit der Wertigkeit, welche die Ausbildung im hiesigen Handwerk mit sich bringt und die damit verbundenen Möglichkeiten, sich den vielfältigen Aufgaben gerade in der Elektrotechnik stellen zu können – für ihn sei dies ganz klar ein Berufsfeld mit aussichtsreichen und spannenden Zukunftsperspektiven. Als Jahrgangsbeste wurden ausgezeichnet Tobias Krekeler (Ausbildungsbetrieb Fa. Ibing & Rechmann GmbH) in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, in der Fachrichtung Informationsund Telekommunikationstechnik Evgeni Jander (Fa. Schöneborn telecom GmbH) sowie in der Fachrichtung Maschinen und Antriebstechnik Simon Albrecht (Fa. Karl Zimmermann GmbH).
Mit aussichtsreichen Perspektiven in ihr Berufsleben konnten die Gesellinnen und Gesellen die anschließende Feier in den Rheinterrassen starten. Ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Highlights sorgte für eine ausgelassene Stimmung.
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Das Düsseldorfer Handwerk trauert um
Prof. Dr. h.c. Wolfgang Schulhoff
Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Träger des Goldenen Verdienstkreuzes der Republik Polen Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen * 14.12.1939 U 17.02.2014
Professor Schulhoff war neben seinen führenden Funktionen in den Handwerksorganisationen immer auch bodenverhaftet als Unternehmer und Innungsmitglied. Er war durch und durch Handwerksunternehmer, der sich der Verantwortung für seinen Betrieb und seine Mitarbeiter stets bewusst war. Diese Verantwortung forderte er auch von allen anderen unternehmerisch Tätigen ein und sparte nicht mit Kritik, wenn diese Verantwortung ausblieb. Als eifriger Verfechter der Marktwirtschaft war er im besten Sinne ein streitbarer Vertreter für das Handwerk. Seinen Überzeugungen blieb er treu und vertrat diese jedem gegenüber mit Enthusiasmus. Zugleich suchte er immer mehr Verbindendes als Trennendes. Mit Wolfgang Schulhoff verliert insbesondere das Düsseldorfer Handwerk einen außergewöhnlichen Unterstützer, einen großen Denker, eine hervorragende Persönlichkeit und einen Freund! Wir werden ihm stets ein besonders ehrenvolles Andenken bewahren! Kreishandwerkerschaft Düsseldorf
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Thomas Dopheide Kreishandwerksmeister
Lutz Denken Hauptgeschäftsführer
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Lossprechung der Schornsteinfeger-Innung NRW-Verkehrs- und Bauminister Michael Groschek zu Gast Bei der festlichen Versammlung der Schornsteinfeger-Innung für den Regierungsbezirk Düsseldorf am 16.12.2013 konnte Obermeister Andreas Peeters als Festredner den Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW Michael Groschek begrüßen. In seiner Begrüßungsrede sprach Obermeister Peeters vor rund 600 Zuhörern und zahlreichen weiteren Ehrengästen wie dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Günther Horzetzky und Regierungspräsidentin Anne Lütkes auch die zur Zeit im Schornsteinfeger-Handwerk heftig diskutierte Vergabepraxis von Kehrbezirken und die Probleme um die Neufassung der NRW Bauordnung an. In seiner mit Spannung erwarteten Festrede stellte Minister Groschek fest, dass ihm die Probleme um die gerechte Vergabe von Schornsteinfegerbezirken wohl bekannt sind. Er bekräftigte, dass das Wirtschaftsministerium NRW mit dem auch anwesenden Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky in Berlin alles tun werde um zu erreichen, dass die neue Bundesregierung jetzt sehr schnell durch eine Novellierung des Schornsteinfegerhandwerksgesetzes die bürokratischen Hemmnisse beseitigt, die die Bezirksschornsteinfeger zu Recht zur Zeit so besorgen. „Wir müssen schnell“, so Groschek, „bundesweit eine rechtssichere Regelung festlegen, die einen gerechten Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der langjährig erfolgreichen Bezirksschornsteinfeger und den Neu-Bewerbern darstellt.“
v.l.n.r. stellvertretender Obermeister Manfred Flore, Obermeister Andreas Peeters,
Präsident Hans-Günter Beyerstedt, Minister Michael Groschek, Landesinnungsmeister Andreas Ehlert
Zur anstehenden Änderung der NRW Bauordnung kündigte Minister Groschek an, er werde im neuen Jahr in einen intensiven Dialog mit dem Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks eintreten, um sehr sachlich eine vernünftige Regelung für die Abnahmetätigkeiten der Schornsteinfeger an neuen Feuerstätten zu finden. „Mich macht es schon sehr nachdenklich“, so Groschek, „wenn selbst der Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW eine Beibehaltung der Abnahmepflicht für neu aufgestellte Feuerstätten nachhaltig unterstützt. Sie können sicher sein, wir werden in NRW hier kein Sicherheitsrisiko eingehen.“ Bei der feierlichen Lehrlingslossprechung der Auszubildenden konnte Obermeister Andreas Peeters 28 junge Schornsteinfeger in den Beruf aufnehmen. Wieder bildete die Innungsversammlung der Schornsteinfeger-Innung Düsseldorf mit ihrem traditionell sehr festlichen Rahmen eine gelungene Veranstaltung mit vielen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
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Lossprechung Handwerksnachwuchs der Modellbauer-Innung Düsseldorf Am 20. März 2014 fand die Lossprechungsfeier der ModellbauerInnung Düsseldorf in Anwesenheit von über 30 Teilnehmern in den Räumlichkeiten der Kreishandwerkerschaft statt.
Obermeister Herbert Schild konnte nicht nur die nunmehr neuen Modellbauer-Gesellen herzlich begrüßen, sein Gruß galt auch den Angehörigen, die während der Lehrzeit die Lehrlinge tatkräftig unterstützt, den Ausbildern aus den Lehrbetrieben, die ihr praktisches Wissen tagtäglich weitergegeben, sowie den Berufsschullehrern, die insbesondere die theoretische Vertiefung dem Modellbauer-Nachwuchs vermittelt hatten.
Schild sprach nicht nur im Namen der Modellbauer-Innung die herzlichsten Glückwünsche zur bestandenen Prüfung aus, er forderte die neuen Gesellen auch auf, alle Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen, möglicherweise selber den Meisterbrief anzustreben und dann auch selber als verantwortlicher Ausbilder das erlernte und erfahrene Wissen an neue Auszubildende weiter zu
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geben. Aber selbst wenn man nicht so hohe Ziele ansetze, bleibe es unerlässlich, sich den ständig wachsenden und sich verändernden Anforderungen des Berufes anzupassen. Nach weiteren Glückwünschen von Lehrlingswart Sven Daniel überreichte dieser gemeinsam mit dem Obermeister die Prüfungszeugnisse und Gesellenbriefe an die erfolgreichen Prüflinge. Bestanden haben Ann Kathrin Wegel aus dem Ausbildungsbetrieb Sven Daniel, Neuss, Lars Mönninghoff und Vincent Schlosza (beide Fa. Duisburger Modellfabrik GmbH, Duisburg), Loris Pagliarini (Fa. Dicks Modellbau GmbH, Mönchengladbach). Als Jahrgangsbester wurde ausgezeichnet Sven Scheidung, ebenfalls ausgebildet bei der Firma Duisburger Modellfabrik GmbH.
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Gebäudereiniger-Innung Düsseldorf Obermeister Rolf Thöne mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet Eigentlich sollte es eine ganz routinemäßige Jahresschlussversammlung der Gebäudereiniger am 11. Dezember 2013 im Rittersaal der Brauerei Uerige in der Düsseldorfer Altstadt werden. Obermeister Rolf Thöne und seine Vorstandskollegen waren jedoch erstaunt, da neben den üblichen Gästen aus Landes- und Bundesinnungsverband dieses Mal auch Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide und sogar der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Professor Wolfgang Schulhoff erschienen waren.
Nach Eröffnung der Versammlung bat Vorstandsmitglied Peter Isringhaus um das Wort um dies wiederum an den Kammerpräsidenten weiterzugeben. Professor Schulhoff würdigte Obermeister Thöne, der nicht nur sein Nachbar, sondern auch ein Freund sei, für sein außerordentliches Engagement in seinem Berufsstand. Seit 1990 erst stellvertretender Obermeister und seit 1993 dann Obermeister könne er nun auf eine 24-jährige Vorstandsarbeit zurückblicken. Zudem ist Thöne seit 1999 stellvertretender Landesinnungsmeister und seit 2007 auch stellvertretender Kreishandwerksmeister. Für diese in hohem Maße besonderen Leistungen zeichnete der Präsident Rolf Thöne mit dem Goldenen Ehrenzeichen, der höchsten Auszeichnung, die die Handwerkskammer Düsseldorf zu vergeben hat, aus.
Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide sowie der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes Johannes Bungart, der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes Bernhard Nordhausen und der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lutz Denken gratulierten dem Obermeister zu dieser hohen Auszeichnung. Neben diesem persönlichen Highlight für Rolf Thöne bot die Innungsversammlung diesmal auch für alle anderen Anwesenden eine Besonderheit: eine große Tombola mit zahlreichen kleineren sowie drei Hauptpreisen. So waren Spannung und Unterhaltung bis spät in den Abend hierbei garantiert.
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Lossprechung der Fachinnung Stahl und Metall Düsseldorf „Wer den Kopf in den Sand steckt, kann nicht in die Hände spucken“ Ausbildungsstarter aus 2010 als Gesellen im Handwerk begrüßen zu können. Ein besonderer Dank galt natürlich auch den Lehrern, Eltern und Lebenspartnern, die ganz bestimmt mitgeholfen hatten, so manche Höhen und Tiefen während der Ausbildung zu überwinden.
Einen glühenden Bogen spannten Obermeister Helmut Eibler, Manfred Uchtmann-Göttinger als Schulleiter des Franz-JürgensBerufskollegs, Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf und Manfred Kitzinger, Lehrlingswart der Fachinnung Stahl und Metall Düsseldorf über Ausbildung, Weiterbildung und Meisterbrief. Um das duale Ausbildungssystem wird Deutschland international beneidet. Immer wieder besuchen Vertreter aus anderen Staaten, zuletzt aus China, Indien und der Türkei, das Land, um sich zu informieren und, so Lutz Denken, ihre Schlüsse zu ziehen, was sie am heimischen Ausbildungssystem verbessern oder was sie möglicherweise aus Deutschland übernehmen könnten. Die sehr hohe Jugendarbeitslosigkeitsquote von bis zu 50 Prozent in Griechenland oder Spanien im Vergleich zu unter zehn Prozent in Deutschland spricht für sich und damit auch für den Erhalt des Meisterbriefes.
Im Jahre 2010 wurden auf dem ersten „HandSchlag“ in der Tonhalle Düsseldorf die Ausbildungsstarter im Handwerk willkommen geheißen. Lutz Denken freute sich, nunmehr die damaligen
Stehend wurden die Auszubildenden von den Pflichten ihrer Lehrverhältnisse losgesprochen. Es war ihnen anzusehen, dass sie zugleich erfreut und erleichtert waren, diesen wichtigen Abschluss geschafft zu haben. Obermeister Eibler und Lehrlingswart Kitzinger überreichten jedem Einzelnen seinen Gesellenbrief. Dieser wurde dann auch erst einmal sehr genau und mit Recht stolz angeguckt. Die weiteren Wege der Junggesellen sind sehr unterschiedlich. Einer würde sehr gerne mit seinem Gesellenbrief nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung im Metallhandwerk zur Berufsfeuerwehr, einige werden von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen und der Rest wollte nichts zu den eigenen Zukunftsplänen sagen.
Auch von dieser Stelle aus beglückwünschen wir den neuen Fachnachwuchs im Metallhandwerk und zitieren gerne Manfred Uchtmann-Göttinger: „Dies ist der erste Schritt in ein selbständiges, selbstverantwortliches Leben und es wird nicht der letzte sein.“ susk
Betriebsjubiläen
25 Jahre
80 Jahre
27.02.1989 Horst Stephany und Csaba Csendes Friseurbetrieb Düsseldorf
15.02.1934 Oliver Undorf Friseurmeister Düsseldorf
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„Eine Ausbildung im Handwerk ist nichts, was man verstecken muss“, erklärte Helmut Eibler, „eher das Gegenteil, denn schließlich gibt es heutzutage viele hochqualifizierte Hightech-Berufe im Handwerk.“ Er führte aus, dass es durchaus möglich sei, die Meisterschule direkt im Anschluss an die Lehre anzuschließen, aber die wichtige und wertvolle handwerkliche Erfahrung komme erst im Laufe der Jahre mit der Berufspraxis. Dessen müsse man sich bewusst sein. Der Meisterbrief ist dem Bachelor-Abschluss an einer Universität gleichgestellt und berechtigt auch zu einem weiterführenden FH-Studium.
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06.03.1989 Hair Boutique Wing GmbH Friseurbetrieb Düsseldorf
Goldene & Silberne Meisterbriefe
Silberner Meisterbrief:
Ralf Kastner Friseurmeister Düsseldorf Prüfung am 28.02.1989 HWK Düsseldorf
KH & INNUNGEN
Christine Kleindienst in den Ruhestand verabschiedet Neue Mitarbeiterin in der Rechtsabteilung und Innungsbetreuung Ende Januar ist die langjährige Sekretärin in der Rechtsabteilung Christine Kleindienst in ihren wohlverdienten Ruhestand gewechselt. Seit genau 24 Jahren war die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin in verschiedenen Positionen in der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf tätig gewesen. Seit dem 1. April 2005 hatte sie Rechtsanwalt Spengler sowohl als Justitiar als auch bei der Geschäftsführung verschiedener Innungen intensiv unterstützt. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde sie am 23. Januar 2014 von Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, der zugleich auch Obermeister der von ihr unter aanderem betreuten Tischler-Innung ist, und von Hauptgeschäftsführer Lutz Denken im Kreise der Mitarbeiter der Kreishandwerkerschaft verabschiedet.
Nachfolgerin im Sekretariat der Rechtsabteilung ist Nicole El Atawneh (sprich: Ataune), die auch die Innungen mit „übernommen“ hat. Sie erreichen sie unter der bekannten Rufnummer (0211) 36 70 7-14 oder unter nicole.atawneh@kh-duesseldorf.de. Gerne wird auch sie sich nach besten Kräften um Ihre Anliegen kümmern.
Rosenmontagszug
Neuer Sachverständiger
„Düsseldorf mäkt sech fein“ – auch das Handwerk war dabei
Im Stuckateur-Handwerk wurde Rolf Jacobs als SV bestellt
Auch dieses Jahr war das Düsseldorfer Handwerk mit Mottowagen und Fußtruppe im Düsseldorfer Rosenmontagszug vertreten. Trotz etwas Regen – tolle Stimmung und große Resonanz. Thema des Mottowagens war in diesem Jahr die Kritik an den Überlegungen der Europäischen Kommission mit der Zielrichtung, die Meisterpflicht in Deutschland völlig abzuschaffen. Eine Folge wäre unter anderem ein weiterer dramatischer Schwund an Ausbildungsplätzen – dagegen wehren wir uns! Wir hoffen, dass sowohl unsere gute Laune als auch unsere Botschaft bundesweit übertragen wurde.
Zum neuen vereidigten Sachverständigen im StuckateurHandwerk wurde Rolf Jacobs von der Firma Friedrich Jacobs GmbH & Co. Spezial – Bauunternehmung von der Handwerkskammer Düsseldorf bestellt. HWK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann (li.) überreichte die Bestellungsurkunde an den neuen Sachverständigen Rolf Jacobs.
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Lossprechungsfeier Berufsnachwuchs für das Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk
Vor rund 150 Gästen konnte die Innung Sanitär Heizung Klima Düsseldorf am 6. April 2014 in den Räumen der Handwerkskammer die Lossprechung der Auszubildenden aus den Gesellenprüfungen Sommer 2013 und Winter 2013/2014 durchführen. Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderem Thomas Jarzombek MdB, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf Dr. Axel Fuhrmann, der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Lutz Denken, der Direktor des Franz-Jürgens-Berufskollegs Manfred Uchtmann-Göttinger sowie die Ausbilder des Berufszentrums Düsseldorf.
Als Gastredner bot der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek einen erfrischenden Vergleich der verschiedenen Ausbildungsformen in Europa. Er würdigte das duale Ausbildungssystem in Deutschland als eine hervorragende Basis in eine beruflich aussichtsreiche Zukunft für die Jugendlichen. Der Meisterbrief im deutschen Handwerk sichere dabei einen großen Teil des hohen Qualitätsstandards. Die insbesondere in den SHK-Betrieben gut ausgebildeten Fachkräfte helfen nicht nur bei der Umsetzung der Energiewende für eine gesündere Umwelt – jeder Vollzeitbeschäftigte beeinflusse zudem die sozialversicherungswirksamen Folgen des demografischen Wandels im Lande in positiver Weise. Im Anschluss folgte die formelle Lossprechung von den Rechten und Pflichten der Lehrverhältnisse. Insgesamt erhielten 60 erfolgreiche Prüflinge aus den Händen von Obermeister Hans-Joachim Hering und Lehrlingswart Christian Klemm ihre Gesellenbriefe. Zusätzlich wurden als Prüfungsbeste ausgezeichnet und besonders geehrt: Kai Daniel Günter vom Universitätsklinikum Düsseldorf, Daniel Niek von der Firma Jürgen Mey und Pascal Zagorski von der Firma Alfred Lange GmbH & Co. KG. Zwei der besten werden an dem Leistungswettbewerb im Kammerbezirk Düsseldorf teilnehmen um dort ihr Können unter Beweis zu stellen. Geschenke der Handwerkskammer, der Innungskrankenkasse und der SHK-Innung würdigten ebenfalls die ausgezeichneten Prüfungsleistungen.
Neuwahlen Friseur-Innung bestätigt Obermeisterin Schmitter im Amt Am 9. April 2014 fand die Frühjahrsinnungsversammlung der Friseur-Innung Düsseldorf in den Räumen des „Schumacher’s Brauhaus im Domhof“ in Düsseldorf-Bilk statt. Neben einigen Ehrungen standen auch die Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung.
Mit einem einstimmigen Votum bei wenigen Enthaltungen wurde Obermeisterin Monika Schmitter erneut im Amt bestätigt. Ihr zur Seite steht als Stellvertreter nunmehr Alessandro Braia, da der langjährige Stellvertreter Lothar Wolff nicht wieder für dieses Amt kandidiert hatte. Ebenfalls auf eigenen Wunsch standen Sven Lalla und Oliver Undorf für eine weitere Amtsperiode nicht zur Verfügung. So komplettieren den Vorstand nun Margarida Abrantes, Jennifer Brahm, Sonja Heuser und Pano Tzimas (alle Wiederwahl) sowie neu Dominique Aretz, Diana Denysenko und Janin Oelze.
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Aus den Händen der Obermeisterin erhielten alle ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Blumen verbunden mit ihrem persönlichen Dank für die zurückliegende gute Zusammenarbeit. Geehrt wurde das 80-jährige Betriebsjubiläum der Firma Oliver Undorf, die mittlerweile in der 3. Generation als Familienbetrieb geführt wird. Obermeisterin Schmitter überreichte hierzu eine Ehrenurkunde. Außerdem konnte sie einen Silbernen Meisterbrief an Doris Sauer aushändigen, die am 22. Juli 1986 ihre Prüfung als Friseurmeisterin in Düsseldorf abgelegt hatte.
KH & INNUNGEN
Maler- und Lackierer-Innung Düsseldorf 19. traditionelle Ehrung der Innungsjubilare im „Schlüssel“ In Gegenwart des Landesinnungsmeisters Peter Bartz konnte Obermeister Heiner Pistorius mittlerweile zum 19. Mal zahlreiche Jubilare aus Innungsbetrieben sowie Betriebe besonders ehren. Dabei sprach Pistorius von einer Erfolgsgeschichte, da die Jubilare durch diese eigene Veranstaltung auch ungeteilte Aufmerksamkeit erfahren und somit losgelöst sind vom Tagesgeschäft der Innung auf Mitgliederversammlungen. Landesinnungsmeister Bartz sprach in einer launigen Rede davon, dass es ihm immer viel Freude gemacht habe, gerade bei den überaus aktiven Kollegen der Düsseldorfer Innung zu sein. Für ihn sei dies nun wohl der letzte Auftritt in seiner Führungsfunktion, aber auch die Abschiedstour mache ihm viel Vergnügen, weil man diese Termine nun durchaus entspannter wahrnehmen könne. Allen Jubilaren gratulierte er und wünschte ihnen persönlich wie auch beruflich weiterhin viel Glück und Erfolg und vor allem immer eine gute Gesundheit. Für ihr 25-jähriges Bestehen überreichte Pistorius den Firmen Bernd Kleinrahm und Rolf Litterscheid ihre Ehrenurkunden. Zum 50-jährigen Bestehen konnte der Obermeister den Firmen Frank Bannefeld und Max Hafermas gratulieren.
Für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement in der Innung wurde Norbert Hüsson als ehemaliges Vorstandsmitglied mit einer Ehrenurkunde und dem Dank der Innung geehrt.
Silberne Meisterbriefe konnten in Empfang nehmen die Maler- und Lackierermeister Frank Bannefeld, Michael Huschens, Christoph Laugs und Cornel Römer.
Vor der Überreichung zweier Goldener Meisterbriefe holte Pistorius etwas weiter aus. Beide Gold-Jubilare kenne er nun mittlerweile fast von Anfang ihrer Karriere an. Mit dem einen Kollegen, Hans Hafermas, habe er jahrelang zusammengearbeitet, der andere, Dieter Himmelreich, stehe der Innung bereits viele Jahre als Lehrlingswart und im Vorstand zuverlässig zur Verfügung. Insoweit freue er sich sehr, die beiden Urkunden anlässlich des 50-jährigen Meisterjubiläums zu überreichen. Zum Abschluss galt es noch zwei außerordentlich engagierte jahrzehntelange – und mittlerweile ehemalige – Mitstreiter aus dem Innungsvorstand zu ehren: Seit dem 1. Dezember 1976 engagierte sich Karl-Heinz Reich ehrenamtlich in der Innungsführung. Klaus Ginsberg war sogar ab dem 13. Dezember 1974 im Vorstand der Innung und zudem auch noch in vielen weiteren Funktionen innerhalb der Handwerksorganisationen ehrenamtlich tätig. Beide wurden zu Ehrenmeistern der Innung ernannt. Sie hatten im vergangenen Jahr ihre Führungspositionen in jüngere Hände gelegt und so den Generationswechsel in der Maler- und Lackierer-Innung eingeleitet. Auch wir gratulieren allen Geehrten und wünschen allzeit Gesundheit, Glück und Freude.
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Handwerkskammer Düsseldorf Außerordentliche Vollversammlung wählte Andreas Ehlert zum neuen Präsidenten. Die Handwerkskammer Düsseldorf wird künftig von Andreas Ehlert geführt. Die 90 Delegierten der Kammer-Vollversammlung wählten den 52-jährigen Düsseldorfer Bezirksschornsteinfegermeister am 10. April 2014 mit überwältigender Mehrheit zum neuen Präsidenten der HWK. Ehlert folgt Prof. Wolfgang Schulhoff nach, der nach elf Jahren an der Spitze der HWK am 17. Februar nach Quelle: HWK Düsseldorf schwerer Krankheit verstorben war. Die Amtszeit endet nach zweijähriger Restlaufzeit der aktuellen fünfjährigen Wahlperiode im Februar 2016. Ehlert war einziger Kandidat und wurde von der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf vorgeschlagen. Er erhielt eine große Mehrheit der Stimmen und damit „vom Fleck weg starken Rückhalt von der Arbeitgeber- wie von der Arbeitnehmerseite“, wie der neue Kammerpräsident in seiner Dankesreplik betonte. Das Wahlergebnis wurde mit der Bekanntgabe und Annahme durch den Bewerber unmittelbar wirksam, sichtbar in der Übernahme der Sitzungsleitung als Ehlerts erster Amtshandlung. Andreas Ehlert unterstrich in seiner Antrittsrede, sich verstärkt für das Konzept der unternehmerischen Selbstständigkeit in Handwerk und Gesellschaft stark zu machen. „Aus meiner Sicht
sind alle Anstrengungen gerechtfertigt, Menschen dazu zu ermuntern, sich als Unternehmer ihres eigenen Lebens zu verstehen und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen“, so der neugewählte Handwerkerchef wörtlich. Darüber hinaus kündigte Ehlert Initiativen der Kammer mit dem Ziel an, die „besondere Qualifikationskultur des Handwerks als best practice herauszustellen und zu bewerben. Eine moderne Wissensgesellschaft braucht ein starkes Fundament durch Berufliche Bildung“, betonte Ehlert. Auch das hervorgehobene europapolitische Augenmerk seines Amtsvorgängers Schulhoff will Ehlert fortsetzen. Sein Credo hier: „Die Europäische Union muss ein Raum des Wettbewerbs, der Kreativität und des Voneinander-Lernens sein“. Angriffen auf den Meisterbrief werde er „entschlossen entgegentreten“, kündigte Ehlert unter Applaus an.
Ehlert hat vor seiner Wahl zum Kammerpräsidenten bereits Erfahrung in führenden Ehrenamtspositionen sammeln können, so als Präsident des Arbeitgeberverbands Handwerk NRW, als Vizepräsident des Nordrhein-Westfälischen Handwerkstags (NWHT) und als Landesinnungsmeister seines Berufsstandes. Zahlreiche Glückwünsche konnte der bestens vernetzte und als gleichermaßen verbindlich und durchsetzungsstark geltende neue Kammerchef entgegennehmen. Auch der Landesminister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk NRW, Garrelt Duin, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, dem Wahlsieger persönlich zu gratulieren. In seiner Grußansprache unterstrich Duin die „hervorragende Bedeutung des Handwerks für Stabilität, Ausbildung und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen“. Auch wir gratulieren von dieser Stelle aus Andreas Ehlert auf das Herzlichste und wünschen ihm für die Zukunft viel Erfolg und stets eine glückliche Hand bei der Führung der größten deutschen Handwerkskammer.
Neuwahlen II Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung weiter unter bewährter Führung Wenn sich die Mitglieder der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Düsseldorf versammeln, können sie sich für die Formalien des Abends auch immer an einer rustikalen Platte stärken. So ging es dann am 7. April 2014 in der Kreishandwerkerschaft auch frisch gestärkt an die turnusgemäßen Wahlen des Vorstandes. Einmütig wählten die Anwesenden erneut Jörg Hahn für weitere drei Jahre zum Obermeister. Zum neuen stellvertretenden Obermeister wurde anschließend Ron David Klöppel mit großer Mehr-
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heit für den nicht mehr angetretenen Martin Haas gewählt. Wiedergewählt wurden als Lehrlingswart Arne Breininger und als weitere Vorstandsmitglieder Nicole Berentzen und Mark Kemman.
Auf der Tagesordnungspunkte standen unter anderem auch die Zukunft des Landesinnungsverbandes, das neue Zulassungsverfahren durch die Landeshauptstadt Düsseldorf sowie die aktuelle Situation des Bildungswerkes Nordrhein.
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Anziehen anziehend einfach Waschen, Bügeln, Knöpfe annähen? Kleiderpflege gehört sicherlich nicht für jeden Mitarbeiter zu den beliebtesten Freizeitaufgaben. Doch ein einheitlich gepflegtes Teamoutfit unterstreicht nachhaltig den professionellen Auftritt am Einsatzort. Externe Service-Profis bieten hier ihre Hilfe an, damit alle Mitarbeiter jeden Tag passend angezogen sind.
Coole Cargohosen oder der Klassiker Latzhose? Traditionelle Standesfarben oder ein dynamisch mehrfarbiges Outfit? Bei Handwerkskleidung ist heute ein breites Spektrum möglich und erhältlich. Gleiches gilt für die Praxistauglichkeit von Kleidung, damit sie zur ausgeübten Tätigkeit passt. Ob hygienisch optimierte Schnitte für die Lebensmittelherstellung oder Jacken und Hosen mit vielen Taschen für werkzeugintensive Bereiche: Die modernen Linien bedienen jeden Anspruch. Ein Unternehmer im Handwerk kann die Ausstattung nach individuellem Bedarf und persönlichem Geschmack auswählen, damit der Auftritt seines Teams zur Kompetenz seines Betriebs passt. Eine moderne, einheitliche Kleidung der Mitarbeiter ist neben Visitenkarte, Firmenlogo und sauberem Firmenwagen also längst Standard. Doch Kleidung nutzt sich je nach Arbeitsplatz mal mehr, mal weniger ab. Überlässt man die Pflege der Berufskleidung den Mitarbeitern, zeigt sich oft, dass die Meinungen darüber, was sauber ist, weit auseinander gehen. Berufskleidung im Full-Service schafft hier Standards und entlastet Inhaber wie Mitarbeiter von lästigen Pflichten rund um die Pflege. Wird die Kleidung professionell gepflegt, bleibt es langfristig beim positiven Eindruck. Diese Unterstützung durch Profis in der Kleiderpflege wird von deutschen Unternehmen mittlerweile gern angenommen: Die Kundenzahlen der Anbieter für Berufskleidung im Servicesystem wachsen seit
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Jahren kontinuierlich. 2012 trugen 4,81 Mio. Arbeitnehmer in Deutschland die Kleidung von Textil-Service-Unternehmen (Quelle: WIRTEX e.V.). Der Vorteil für sie: Regelmäßig saubere Kleidung im Schrank, kein Aufwand für Waschen und Instandhalten von Hose und Hemd in der Freizeit und keine Kosten für das Nachkaufen verschlissener Kleidung. Wie groß der Betreuungsumfang ist, bestimmt dabei der spezielle Bedarf in einem Betrieb. Erst wenn geklärt ist, was ein Handwerksunternehmen wirklich braucht, werden vom Anbieter geeignete Produkte und die passenden Serviceleistungen vorgeschlagen. So wie sie für den Bedarf, die Unternehmensgröße und die Teamzusammensetzung sinnvoll sind. Deshalb kann sich das externe Einkleiden auch bereits ab einem einzigen Mitarbeiter lohnen. Geboten wird aber in der Regel auch dann das ganze Paket: Der Kunde kann unter unterschiedlichen Handwerkerkollektionen auswählen, was ihm modisch, funktional und preislich passt. Anschließend beginnt die Betreuung. Getragene Kleidung wird abgeholt und nach dem Waschen schrankfertig wieder angeliefert. In modernen Anlagen werden die Textilien umweltschonend gewaschen und geglättet. Danach durchlaufen sie eine Qualitätskontrolle. Notwendige Reparaturen werden durchgeführt, Kleidungsstücke bei Bedarf ersetzt. Damit der Vorrat an sauberer Kleidung immer groß genug ist, erhält jeder Mitarbeiter mehrere
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persönliche Ausstattungen. Er bekommt nach dem Waschen immer seine Kleidung zurück. Das Aufbringen von Mitarbeiternamen und Firmenlogo auf der Kleidung gehört ebenfalls zum Service. Auf personelle Änderungen wird flexibel reagiert: Neue Mitarbeiter werden eingekleidet, überzählige Kleidung wird zurückgenommen. Ein weiterer Vorteil der textilen Dienstleistung: Kollektionen verbleiben lange im Angebot und werden gleichzeitig kontinuierlich an modische Trends angepasst. So kann es nicht passieren, dass bei personellen Veränderungen oder wenn ein Mitarbeiter die Größe wechselt, die neue Kleidung nicht zur vorhandenen passt. Die sukzessive Schnittanpassung lässt die Kleidung außerdem optisch nicht in die Jahre kommen, denn auch Berufsbekleidung verändert sich. Einflüsse aus der Outdoor- und Freizeitkleidung finden sich dort mit zunehmender Tendenz wieder. Gerade im Handwerk und ganz besonders für junge Nachwuchskräfte ist Kleidung auch ein Statement. Die Klassiker Latzhose und Meisterkittel in einfachem Blau, Grau oder Beige sieht man deshalb immer seltener. Bund- und Cargohosen mit sichtbaren Nähten und farbigen Applikationen sowie sportlich geschnittene Westen oder Jacken über T-Shirt oder Polohemd haben ihnen längst den Rang abgelaufen. Durch ihr breites Sortiment verhelfen Textildienstleister dazu, Mitarbeiter generationenübergreifend ihren Wünschen entsprechend einzukleiden. Dennoch bleibt das Gesamtbild einheitlich.
Hinzu kommt eine Beratungskompetenz im Bereich Schutzkleidung. So wechseln bei Montageaufgaben z. B. häufig die klimatischen Bedingungen: Erst steht man im kaltem Wind, anschließend geht es in beheizte Räume – da muss das Gewebe der Kleidung speziell auf solche Anforderungen abgestimmt sein. Die meisten Dienstleister unterstützen ihre Kunden auch bei der Auswahl geeigneter Schutzkleidung und mit professioneller Wartung der Schutzkleidung nach der Pflege. Damit ihre Kunden stolperfrei und mit Fingerspitzengefühl durch den Arbeitstag kommen, bieten viele von ihnen zusätzlich ein Kaufartikelprogramm an, das Hand und Fuß hat. Schutzhandschuhe, Gehörschutz oder Sicherheitsschuhe ergänzen so die Handwerkerausstattung. Gerade bei Sicherheitsschuhen hat sich viel getan: Modelle in allen Sicherheitsklassen gibt es mittlerweile in bequemen und modischen Ausführungen – auch für Frauen. Vielen Schuhen sieht man ihre hohe Schutzfunktion dabei kaum an. In kräftigen Farben und sportlich geschnitten gleichen sie Freizeitschuhen und tragen – geradezu buchstäblich – zum professionellen Auftritt bei.
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Neue Mitglieder Holger Klein
David Oßwald
Borgheeser Weg 46
Volkardeyer Weg 51
Boots- und Schiffbauermeister 46446 Emmerich
Gebäudeservice
40472 Düsseldorf
SP: Winkler GmbH
Markus Conen
Frintroper Str. 410
Niederrheinstr. 89
Informationstechnikerbetrieb 45359 Essen
Karosserie- und Fahrzeugbauer 40474 Düsseldorf
Marc Janson
ACI GmbH Kältetechnischer
Kölner Landstr. 74
Kälteanlagenbauerbetrieb
Dachdeckermeister 40591 Düsseldorf
WBH Bedachungs GmbH Ivo-Beucker-Str. 40 40237 Düsseldorf Robert Switas
Elektrotechnikerbetrieb
Lichtenbroicher Weg 197 40472 Düsseldorf
Schuster UG (haftungsbeschränkt) & Co.KG Elektrotechnikerbetrieb Rather Str. 46
40476 Düsseldorf Daniel Horvat
Elektrotechnikermeister Römerstr. 23
40476 Düsseldorf Sevgi Yilmaz
Friseurbetrieb
Karolingerstr. 81/Ecke Aachener Str. 40223 Düsseldorf Jennifer Ghellai
Friseurmeisterin
Grafenberger Allee 340 40235 Düsseldorf Tjadüwe Ditsch Friseurbetrieb
Gneisenaustr. 21
40477 Düsseldorf N & N Reinigungsservice Nikolay Slavchev Herzogstr. 68
40215 Düsseldorf fairconcept gebäudeservice GmbH Rather Str. 23 b
40476 Düsseldorf
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Anlagenbau
Scheffelstr. 73
40470 Düsseldorf GELSENBAD
Heizung und Sanitär GmbH Otto-Hahn-Str. 35
40591 Düsseldorf Heribert Rüdenauer
Installateur und Heizungsbauer Leuchtenberger Kirchweg 75 e 40474 Düsseldorf Ralf Konnes
Installateur- und Heizungsbauermeister Schwalbenweg 14
40667 Meerbusch Michael Reinhard Farina Stuckateurbetrieb Osteroder Str. 2
40595 Düsseldorf Frank Ebert
Zimmerermeister
Königsberger Str. 60 40231 Düsseldorf abi GmbH
Luft- und Klimatechnik Helmholtzstr. 49 52428 Jülich Frank Klam
Metallbauerbetrieb Lerchenfelsstr. 125 47877 Willich
Kreishandwerkerschaft Düsseldorf Hauptgeschäftsführung ____________________ . Thomas Dopheide, Kreishandwerksmeister thomas.dopheide@kh-duesseldorf.de 36 707-11 . Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer lutz.denken@kh-duesseldorf.de 36 707-12 . Duygu Duran, Sekretariat duygu.duran@kh-duesseldorf.de 36 707-10 . Beate Kwiotek, Sekretariat beate.kwiotek@kh-duesseldorf.de 36 707-39 . Wolfgang Müller, Referent Marketing wolfgang.mueller@kh-duesseldorf.de 36 707-17
Rechtsabteilung ___________________________ . Torsten Spengler, Geschäftsführer
torsten.spengler@kh-duesseldorf.de 36 707-15 . Nicole El Atawneh, Sekretariat nicole.atawneh@kh-duesseldorf.de 36 707-14
Rechnungswesen __________________________ . Wilhelm Grothoff, Geschäftsführer
wilhelm.grothoff@kh-duesseldorf.de 36 707-30 . Andrea Laabs, Buchhaltung andrea.laabs@kh-duesseldorf.de 36 707-28 . Gertrud Ruben, Buchhaltung gertrud.ruben@kh-duesseldorf.de 36 707-31 . Elke Latuszeck, Buchhaltung elke.latuszeck@kh-duesseldorf.de 36 707-25 . Walter Schmidt, Arbeitsmarktprojekte walter.schmidt@kh-duesseldorf.de 36 707-29
Ausbildungs- und Prüfungswesen ____________ . Evelyn Grosser, Prüfungen
evelyn.grosser@kh-duesseldorf.de 36 707-24 . Sabine Sauer, Lehrlingsrolle sabine.sauer@kh-duesseldorf.de 36 707-26 . Jörg Brandenburg, ÜBL joerg.brandenburg@kh-duesseldorf.de 36 707-23
MARKT
PLATZ ... finden und gefunden werden!
Elektro
Dachdecker Baugewerbe
MARKTPLATZ
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MARKTPLATZ
Elektro
Geb채udereiniger
Glaser
Karosserie und KFZ
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Metallbau
Maler und Lackierer
MARKTPLATZ
MVL GmbH 0(7$//9(5$5%(,781* /(+5,1*(5 +|KHU :HJ ย 'ย VVHOGRUI 7 ย ) ZZZ PYO JPEK GH
Sanitรคr / Heizung
)HQVWHU ย 7ย UHQ ย 7RUH ย 7UHSSHQ ย *HOlQGHU ย 6RQGHUNRQVWUXNWLRQHQ 5HSDUDWXUHQ DOOHU $UW
Badezimmer
โ ฆneu erleben
ร berzeugen Sie sich bei einem Besuch vor Ort! Ronsdorfer Straร e 135 ยท 40233 Dรผsseldorf ยท Telefon +49 211 9013-0 ร ffnungszeiten: Moย ย w} โ Fr{ ย w}รค 9.00 โ 1N.00 Uhr, iwย ย ย w}รคODFFรคยครคGJDFFรคk~ย B รครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครครคSoย ย ย w} (Schautag) 10.00 โ 18.00 Uhrรครครครครครครครครครค www.badezimmer.de
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PRAXIS
Die Drei von der Bau In den 31 Jahren seines Bestehens ist SBB immer ein Familienunternehmen geblieben. Vielleicht besteht gerade darin das Geheimnis des Erfolgs.
Als Fabienne und Birgit Strietzel 1983 mit ihrem Vater das Unternehmen SBB – für „Strietzel Baumaschinen und Baugeräte“ – gründen, nimmt die Firma mit der Adresse Am Kleinforst 215 a am Südende des Unterbacher Sees noch ein vergleichsweise kleines Firmengelände ein. Unternehmensziel ist von Anfang an hauptsächlich der Aufkauf von Klein- und Schalungsmaterial auf Auktionen und dessen Vermietung. Das neue Unternehmen ist für viele Jahre ein Drei-Personen-Haushalt. Da SBB sich in der Kundschaft schnell einen guten Namen macht und auch keine nennenswerten Krisen durchstehen muss, wächst die Firma langsam, aber stetig. Das sieht man auch am inzwischen weitläufigen Firmengelände mit baulichen Jahresringen, an denen man förmlich glaubt, das Unternehmenswachstum ablesen zu können.
Seit 2010 verstärkt Peter Vieten das Führungsteam – offiziell als Disponent, faktisch als „Mädchen für Alles“. Jetzt, im 31. Unternehmensjahr, ist der Betrieb auf elf Personen angewachsen – die Führungsetage, die Am Kleinforst allerdings auch ebenerdig regiert, eingeschlossen. Familiär ist das Betriebsklima trotz der personellen Erweiterungen aber immer noch. Die Vermietung von Material und Maschinen ist eindeutiger Unternehmensschwerpunkt geblieben; der Verkauf spielt seit jeher eine Nebenrolle. Als zugkräftig für die Kundennachfrage erweist sich
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nicht zuletzt, dass SBB als „lagerführender Betrieb für Layher-Produkte“ firmiert. Um die Produkte dieser ersten Adresse im Gerüstbau stets in perfektem Zustand anbieten zu können, beschäftigt SBB einen eigenen Gerüstbaumeister.
Die Bandbreite der vermietbaren Materialien und Maschinen ist enorm und reicht von der Baustelleneinrichtung über Kernbohrtechnik bis zum Wegebau, vom Dachdeckerbedarf über den Gartenbis zum Heizungsbau. Ein großes Plus für die Kundenbindung ist nicht zuletzt das Tempo, mit dem hier gearbeitet wird. Die Strietzels sind bedacht auf einen zügigen Lieferdienst. Normalerweise beträgt der 2-3 Tage, bei dringendem Bedarf stehen die benötigten Geräte aber auch binnen 24 Stunden zur Verfügung. Das Portfolio der Kunden reicht vom Privatmann, der seinen Keller trocken legen oder sein Haus in Eigenleistung neu verputzen möchte, über Handwerksbetriebe aller Größen (etwa 70 Prozent des Gesamtkundenstamms) bis zu großen Industrieunternehmen wie Bilfinger oder Hochtief. Für solche Großkunden lohnt es häufig nicht, in sehr spezielle Maschinen zu investieren, da sie zu selten zum Einsatz kämen. Hier ist SBB zur Stelle: Gibt es die entsprechende Ausrüstung noch nicht im Gerätepark, wird sie notfalls auf eigene Rechnung angeschafft. So geschehen bei einer speziellen Steintrennmaschine, die extrem leise arbeitet. 6000 Euro musste SBB investieren, um diese Maschine anzuschaffen, was sich aber
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ustelle über regelmäßige Vermietung an solche Großkunden recht schnell amortisiert. Geradezu ins Schwärmen kommt Mädchen-für-Alles Peter Vieten, als er die Funktionsweise des Peco-Liftes erklärt. Mit dieser Arbeitsbühne, die ohne jede Elektrik oder Hydraulik auskommt und deshalb nahezu wartungsfrei ist, kann sich der Bediener selbst zum Arbeitsort hochkurbeln. Das Schwärmen hat seinen Grund: SBB – was inzwischen für „Service – Baumaschinen -Baugeräte“ steht –ist seit Mitte 2013 der erste Vermieter eines Peco-Lifts in der Region. Apropos Region: Am 2. Juni wechselt SBB die Adresse. Von der Straße Am Kleinforst zieht die Firma auf ein größeres (6000 m2) und besser ausgestattetes Gelände an der Heinrich-Hertz-Straße 17 in Erkrath-Unterfeldhaus. Das ist nicht weit entfernt vom bisherigen Standort, aber verkehrsmäßig besser erschlossen und deshalb leichter zu erreichen. Mitbewerber gibt es einige im Raum Düsseldorf, was dem SBB-Management aber keinen großen Kummer bereitet. Da die Nachfrage nach vermietbaren Bau- und Handwerksmaterialien stetig steigt, ist der Kuchen für alle Marktteilnehmer immer groß genug. Im Übrigen setzt Disponent Vieten auf die drei über Jahrzehnte bewährten Unternehmensstärken: Flexibilität, Schnelligkeit und – ganz wichtig –Zuverlässigkeit. „Sie werden es bei uns nicht erleben, dass ein Kunde sein bestelltes Teil holen will, und wir passen müssen“, sagt Peter Vieten. „Auf uns ist einfach Verlass.“
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PRAXIS
Der Düsseldorfer Düsseldorfs erste Bürgermeisterin, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, über die Grenzen und Chancen von Stadtentwicklung und Stadtplanung in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt und ihre Visionen von einem liebenswerten Ort, den Jung und Alt als ihre Heimat ansehen können. Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Interview mit Hanno Parmentier
Handwerk: European Song Contest und Bambi-Verleihung statt Radschläger und Heimatstolz – sieht so das Düsseldorf der Zukunft aus? Strack-Zimmermann: Das will ich doch nicht hoffen. Düsseldorf soll in erster Linie das bleiben, was man an ihm liebt: Schlossturm und Lambertus zum Beispiel. Aber der ESC hat den Düsseldorfern auch Spaß gemacht. Handwerk: Dennoch dominieren Events, die ebenso gut in Hannover oder Leipzig stattfinden könnten, die öffentliche Wahrnehmung? Strack-Zimmermann: Diese Sorge teile ich nicht. Das Brauchtum spielt eine große Rolle. Wir müssen aber schon berücksichtigen, 32
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dass jede Stadt, dies sich nicht weiterentwickelt, schnell auf der Verliererseite landet. Ohne städtische Entwicklung ziehen die Leute weg, keine neuen Unternehmen siedeln sich an, was schon wegen der entgangenen Steuereinnahmen fatal wäre, die Stadt altert. Das können wir nicht wünschen ...
Handwerk: ... und tun deshalb was? Strack-Zimmermann: Wir investieren in alles, was die Stadt interessant macht. Das rechnet sich: Ein investierter Steuer-Euro zieht zehn private Euro an Investitionen nach sich. Der neue Kö-Bogen ist dafür das beste Beispiel.
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steht lieber
Handwerk: Und die Investition waren ...? Strack-Zimmermann: ... der Kö-Bogen und der U-Bahn-Bau. Solche Operationen quasi am offenen Herzen der Stadt macht man nicht alle Jahre.
Handwerk: Wohl das letzte Jahrhundert-Projekt nach dem Kraftakt mit der Rheinufer-Promenade? Strack-Zimmermann: Vorhaben in der Größenordnung U-Bahn, Rheinufer-Promenade, Kö-Bogen mit Untertunnelung der City das werden wir tatsächlich so schnell nicht wiederholen können. Aber auch die geplante Verlängerung der Rheinufer-Promenade bis zum Rheinpark ist noch mal ein ordentlicher Schluck aus der Pulle.
Handwerk: Also weniger spektakulär? Strack-Zimmermann: Die Verlängerung der Rheinufer-Promenade ist allemal spektakulär. Wir haben darüber hinaus eine ganze Menge anderer dringender Aufgaben, die in der Summe nicht weniger bedeutend sind.
Handwerk: Als da wäre? Strack-Zimmermann: Früher galt die Lebensregel: Wer es sich durch seine Lebensarbeit leisten konnte, zog hinaus ins Umland, ins eigene Häuschen. Wir registrieren jetzt, dass immer mehr Menschen bleiben oder zurück in die Stadt kommen. So ändert sich allmählich auch das Raumgefühl in der Stadt. Das müssen wir gestalten. Ging es früher am Wochenende raus ins Grüne, 01.2014
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PRAXIS
Neues Glasmacherviertel in Gerresheim, neue Architektur am Kö-Bogen
verbringen die Menschen ihre freie Zeit jetzt in der Stadt – schon, weil die heutigen Arbeitszeiten es oft gar nicht anders zulassen. Bei jungen Leuten beobachten wir eine steigende Identifikation mit dem, was wir Heimat nennen. Dafür brauchen die Menschen liebenswerte Orte. Parks zum Beispiel – wir haben einige sehr wertvolle, die müssen wir nachhaltig schützen.
Handwerk: Das bedeutet? Strack-Zimmermann: Dass wir sie gegebenenfalls nachts schließen müssen, wenn wir sie anders nicht vor Vandalismus bewahren können. Wo es geht, wollen wir aber auch neue Parkanlagen zum Relaxen und Flanieren schaffen. Nehmen Sie das Beispiel Quartier Central mit seinen großen Grünflächen. Gar nicht zu reden von der unvergleichlichen Lage am Rhein. Handwerk: Parks also. Was noch? Strack-Zimmermann: Plätze zum Beispiel. Wir bekommen endlich wieder schöne Plätze in der Stadt. Der Martin-Luther-Platz etwa wird nach dem Umbau richtig schön werden. Wie reparieren die Stadt und schaffen neue Aufenthaltsqualitäten.
Handwerk: Den Jan-Wellem-Platz haben wir doch gerade erst abgeschafft? Strack-Zimmermann: Erstens war das kein Platz, sondern eine Verkehrsfläche, und schön war das auch nicht. Zweitens bekommen wir den Platz wieder zurück – nur ein wenig nach Osten verschoben. Und schließlich haben wir durch den Abriss des Tausendfüßlers die einmalige Chance, zwischen Kö und Schadowstraße wieder den Lückenschluss herzustellen mit dem tollen Effekt, dem nie wirklich gelungenen Gründgens-Platz endlich ein ansprechendes Flair zu geben.
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Handwerk: Worüber ganz Düsseldorf eine Zeit lang stritt. Strack-Zimmermann: Die Planungen werden von Fachleuten wie von der Bevölkerung engagiert diskutiert. Das finde ich prima. Ich mag öffentliche Diskussionen um die Perspektiven der Stadt, auch die kontroversen. Das ist ein Weg, über den sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren.
Handwerk: Wie auch die Debatte um eine mögliche Markthalle neben dem Dreischeibenhaus gezeigt hat? Strack-Zimmermann: Erfreulicherweise hat sich dabei der Ingenhoven-Vorschlag durchgesetzt, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Wir bekommen wiederum eine exzellente Architektur und nehmen dennoch Rücksicht auf den freien Blick auf Dreischeibenund Schauspielhaus. Gleichzeitig wird das Gebäude so begrünt, dass es eine hohe Aufenthaltsqualität garantiert. Das Vorhaben sollte ergänzt werden um eine ‚Food Mall’. Es ist wichtig, dass in diesem Stadtquartier mehr Gastronomie angeboten wird – bedenken Sie, dass es im engeren Umfeld tausende von Arbeitsplätzen gibt mit Menschen, die bei kurzen Wegen mit unterschiedlichen gastronomischen Angeboten versorgt werden wollen. Handwerk: Die kommunale Phantasie endet hoffentlich nicht an der Tonhallenstraße? Strack-Zimmermann: Ganz und gar nicht. Was die Plätze angeht, geschieht auch viel in den Stadtteilen. Ich nenne nur den Kaiserswerther und den Oberbilker Markt, den Staufenplatz, wo dringend etwas getan werden muss. Ganz neu bekommen wir eine Grünzone im künftigen Glasmacherviertel in Gerresheim und im neuen Stadtviertel Grafental.
PRAXIS
verlängerte Rheinufer-Promenade, Quartier Central (oben) und Ingenhoven-Entwurf für den Gründgens-Platz (unten), Dreischeibenhochhaus
Handwerk: Und dazwischen? Der Streckenabschnitt zwischen Oststraße und Wehrhahn gehört zum Hässlichsten, was Düsseldorf zu bieten hat. Strack-Zimmermann: Ich glaube, dass die gesamte Strecke von der Schadowstraße bis zum Wehrhahn großes Potential hat. Schon jetzt zeigt sich an ersten Beispielen, was nach dem Verschwinden der Straßenbahn von den Verkehrsflächen in großem Stil passieren wird. Da wird investiert und erneuert. In zehn Jahren werden sie die Straße nicht wiedererkennen.
Handwerk: Haben wir denn auch Eigengewächse, die das Zeug für solche Events haben? Strack-Zimmermann: Jede Menge. Gleich mal eine Ansage dazu: Unsere Kirmes als größte derartige Veranstaltung am Rhein hat das Potential des Oktoberfestes. Man muss sie nur intensiver vermarkten. Wer weiß denn schon noch, dass das Oktoberfest noch vor 30 Jahren eine ganz provinzielle Regionalveranstaltung war. Unser Karneval könnte die winterliche Antwort auf das Oktoberfest sein – dann kann man sogar am Rhein Dirndl tragen.
Handwerk: Stichwort Internationalität. Am Anfang sprachen wir über ESC, Ski-Langlauf am Rhein, Bambi-Preisverleihung. Gehört das auch dazu. Strack-Zimmermann: Auf jeden Fall gehören solche Events dazu. Für den internationalen Fokus auf die Stadt, den wir brauchen, sind sie enorm wichtig.
Handwerk: Noch mal kurz in die Mitte. Wie war das eigentlich mit dem Knirschen im Getriebe, als es um die Gestaltung des Weihnachtsmarktes auf dem Schadowplatz ging? Strack-Zimmermann: In Wirklichkeit viel entspannter, als das in der Öffentlichkeit ankam. Die Buden sind doch letztlich gut angenommen worden. Allerdings hatte die Stuttgarter Agentur vorher ihre Hausaufgaben noch nicht gründlich genug gemacht. Wer glaubt, die Düsseldorfer tränken pausenlos Champagner, liegt nun mal schief. Weihnachten muss es Glühwein oder Punsch geben. Was die Planer auch erst lernen mussten: Der Düsseldorfer will stehen. Kaum waren die sehnlich vermissten Stehtische angeschafft, war wieder Friede auf dem Schadowplatz, übrigens auch
Handwerk: Ihr Wort in Gottes Ohr. Gilt das auch für die Schmuddelecken rund um die Kölner Straße? Strack-Zimmermann: Die eine Sache ist: Düsseldorf ist eine Groß- und Landeshauptstadt. Klinisch rein kann und soll diese Stadt nicht sein. Nicht überall muss gleich mit dem Besen gekehrt werden. Bleiben wir bei Ihrem Beispiel. In der Kölner Straße zeigt sich doch vor allem die vielfältige Internationalität, die Düsseldorf auszeichnet. Warum nicht das leicht schräge Ambiente dieser Gegend nutzen und es zulassen, dass sich bei uns auch fremde Milieus entwickeln? Wir müssen da nur so weit helfend eingreifen, dass die Schmuddeligkeit, von der Sie sprechen, nicht entsteht.
Handwerk: Mehr davon! Strack-Zimmermann: Gerne. Ich nenne nur den Japan-Tag, der so wohl einzigartig in Europa ist. Das gilt auch für das „DüsseldorfFestival“, also den ehemaligen „Altstadt-Herbst“, und den Frankreich-Tag, der – nachdem er die Enge des Rathaus-Innnenhofes erst einmal überschritten hat – enormes Potential hat; nutzen wir doch das Savoir-vivre, das die große französische Gemeinde der Stadt frei Haus bringt.
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PRAXIS
Altes und Neues in der Derendorfer „Unternehmerstadt“
ein tolles Beispiel für gelungene Stadtreparatur. Vorher war das Areal nur eine unnatürliche Kerbe in der Stadtgestalt, jetzt – wo er wie vor dem Zweiten Weltkrieg – wieder geschlossen ist, ist er ein toller Platz geworden, über dessen Gestaltung im Einzelnen man sicherlich noch trefflich streiten kann.
Handwerk: Gelegentlich entstand in der öffentlichen Wahrnehmung aber das Bild: Breuninger pfeift, die Stadt klappt die Hacken zusammen. Strack-Zimmermann: So war es ganz und gar nicht. Der einzige Wunsch von Breuninger war es, die Lauf- und Flanierzone vor dem Gebäude nicht zuzustellen und das Unternehmen für vier Wochen quasi in den Hinterhof zu verbannen. Dieser Wunsch war legitim, wir haben ihm gerne entsprochen und der Weihnachtsmarkt hat darunter nicht im Mindesten gelitten. Was sicherlich unnötig für Geraune gesorgt hat, war, dass Breuninger ebenso aus Stuttgart kommt wie die Agentur, die den Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz gestaltet hat. Handwerk: Also viel Freiraum für Experimente? Strack-Zimmermann: Die Stadt muss im Grunde nur Rahmenbedingungen setzen für diejenigen, die gute Ideen haben und bereit sind, für deren Verwirklichung teilweise erhebliche wirtschaftliche Risiken einzugehen. Das ist die Kunst: Die Stadt immer wieder neu zu erfinden und gleichzeitig das Schöne an und in ihr nicht zu zerstören. Und wir müssen immer auf dem Teppich bleiben und respektieren, dass unser Wachstum begrenzt ist. Wir können uns nicht mit Städten wie München messen. Hätten wir eine Stadtfläche von der Größe Münchens, läge der Baugrund in Grevenbroich immer noch in Düsseldorf. Trotzdem: Wir können uns vor Anfragen von Investoren für Baugroßvorhaben gar nicht retten.
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Handwerk: Womit wir bei dem Vorwurf wären, dass in Düsseldorf nur noch Wohnraum für die Superreichen gebaut würde. Strack-Zimmermann: Das können nur Leute behaupten, die die Stadt überhaupt nicht kennen. Und wenn es heißt, dass wir in Düsseldorf Luxus sind – das nehme ich mit Humor.
Frau mit Ideen Marie-Agnes StrackZimmermann ist ein echtes Düsseldorfer Mädel, 1958 in Oberkassel geboren. Nach dem Studium von Politologie und Publizistik und der Promotion zum Dr. phil. übernahm sie für zwei Dekaden die Repräsentation eines Nürnberger Buchverlags. Seit 1990 ist sie Mitglied der FDP, die sie seit 2004 im Rat der Stadt vertritt. Von 2005 bis 2009 amtierte sie als Vorsitzende ihrer Fraktion, danach als Stellvertreterin. Seit 2008 vertritt die verheiratete Mutter dreier erwachsener Kinder als Erste Bürgermeisterin direkt den OB. Schwerpunkte der Arbeit in zahlreichen Gremien und Ausschüssen sind Jugend, Familie, Stadtplanung und Wirtschaft.
DÜSSELDORF INTERN
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Qualität erlaubt Neue EU-Vergaberichtlinien für öffentliche Aufträge
Aufatmen für mittelständische Betriebe ist angesagt, nachdem das Europäische Parlament drei Richtlinien zur Vergabe öffentlicher Aufträge verabschiedet hat. Ziel der Reform war es unter anderem, das Vergaberecht einfacher und flexibler zu gestalten. Bei der Ermittlung des „wirtschaftlich günstigsten Angebots“ dürfen Auftraggeber daher künftig neben dem Preis und den Lebenszykluskosten größeren Wert auf qualitative, ökologische und soziale Aspekte legen. Statt des billigsten soll nunmehr das Angebot mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis gefunden werden. Die Mitgliedstaaten dürfen sogar ausdrücklich die Berücksichtigung des Preises als einzigem Zuschlagskriterium untersagen: So soll eine stärkere Ausrichtung der öffentlichen Auftragsvergabe auf die Qualität gefördert werden. Der belgische EU-Abgeordnete Marc Tarabella brachte die Zielrichtung der neuen Vergaberichtlinien bei der Abstimmung im EU-Parlament auf den Punkt: „Das neue Kriterium wird das Diktat des niedrigsten Preises beenden und die Qualität wieder in den Mittelpunkt stellen.” 38
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Dank einer vereinfachten Bürokratie könnten Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen künftig leichter an Aufträge im EU-Ausland kommen. Die EU-Kommission wird innerhalb der nächsten drei Jahre ein eigenes Webportal erstellen, über das Betriebe offene Ausschreibungen abrufen können. Wer sich um einen Auftrag bewirbt, kann dies mit einem einfachen Kostenvoranschlag tun. Weitere Unterlagen werden erst fällig, wenn man den Zuschlag erhalten hat. Behörden dürfen keine zusätzlichen Nachweise mehr verlangen, die sie sich nicht selbst anderweitig beschaffen können. Zusätzlich soll ein einheitliches E-Vergabedokument die Teilnahme an Ausschreibungen vereinfachen. Auch sollen die Aufträge zügiger als bisher vergeben werden. Die Neuregelungen sehen schließlich ausdrücklich vor, dass Aufträge direkt an kommunale Eigenbetriebe – etwa den öffentlichen Personennahverkehr, die Notfallrettung und -versorgung sowie die Abfallentsorgung – vergeben werden können. Ausgenommen von den Neuregelungen wurde auch die Wasserversorgung, die auf diese Weise weiter in
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der Hand von Kommunen bleiben kann. Damit reagierte die Kommission auf die Proteste der Europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht“, die sich mit einer Internet-Petition gegen eine Privatisierung von Trinkwasser gewandt hatte. Der Rat, in dem die 28 EU-Staaten vertreten sind, hat den Änderungen bereits zugestimmt. Die Neuregelungen können in Kürze in Kraft treten. Die EU-Mitgliedsstaaten haben anschließend zwei Jahre Zeit, sie in nationales Recht umzusetzen. Dies schaffe „mehr Rechtssicherheit für Städte und Gemeinden als Auftraggeber“, betonte der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab aus BadenWürttemberg.
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BMG: Ein System – zwei Gewinner Sie wünschen sich fitte Mitarbeiter, einen niedrigen Krankenstand und eine nette Ansprache untereinander, auch wenn viel zu tun ist? Probieren Sie es doch einmal mit betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM). Das ist weniger kompliziert, als es klingt, kostet wenig, bewirkt aber eine ganze Menge.
Das ist die Wahrheit: Kollegen, die sich unwohl im Betrieb fühlen, werden häufiger krank. Das gilt auch für jene, die sich übermäßig belastet fühlen. Kündigen und härtere Typen einstellen? Wollen wir nicht und können wir auch gar nicht: So reich ist der Arbeitsmarkt an guten Fachkräften dann doch wieder nicht. Hier hilft BMG. Betriebliches Gesundheitsmanagement will nichts Anderes, als die persönlichen Ressourcen Ihrer Mitarbeiter zu stärken, deren Gesundheit und Motivation durch gute Arbeitsbedingungen und Lebensqualität auch am Arbeitsplatz nachhaltig zu fördern und dadurch die Produktivität und Dienstleistungsqualität des Betriebs zu erhöhen. Der Nutzen liegt also auch ganz auf Ihrer Seite. Eine Win-Win-Situation würden das die Theoretiker nennen. Eine aktuelle Untersuchung hat aber ergeben, dass das mögliche Gesundheitspotenzial im Handwerk beim betrieblichen Gesundheitsmanagement nur zu 27 Prozent genutzt wird. Damit schneidet das
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Handwerk im Vergleich mit Unternehmen anderer Wirtschaftszweige bei weitem am Schlechtesten ab. Dabei hat z.B. der Krankenstand IKK-Versicherter im Handwerk 2012 im Vergleich zum Vorjahr laut Analyse der IKK classic leicht zugenommen. Lag der Anteil 2011 noch bei 4,8 Prozent, stieg die Zahl 2012 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent an. Besorgniserregend bleibt weiterhin der Anstieg an psychischen Erkrankungen. Mit gesunden und topp motivierten Beschäftigten steht Ihr Unternehmen im Konkurrenzkampf besser da; bei der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs stehen Sie als guter Arbeitgeber besser da als die Mitbewerber. Betriebliches Gesundheitsmanagement ist aber mehr als bloßer Arbeitsschutz. Die entscheidenden Stichworte beim BMG heißen: - Gesundheitsförderung, - Verbesserung der Führungskultur,
PRAXIS
- Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf sowie - altersgerechte Arbeitsgestaltung.
Ganz ohne unternehmerische Initiative funktioniert dieses Modell selbstverständlich nicht. Zu Beginn eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements heißt es deshalb: Sie als Chef müssen eine Bestandsaufnahme machen. Sie müssen wissen, wo die Mitarbeiter der Schuh drückt, und Maßnahmen ergreifen, die das Gleichgewicht wieder herstellen. Als arbeitsplatzbedingte Ursachen für schwächelnde Gesundheit, Unlust und Leistungsabfall kommen unter anderem in Frage: - Überlastung durch Arbeitsmenge, - permanenter zeitlicher Druck, - viele Überstunden, - zu starre Arbeitszeit, - schlechte Arbeitsorganisation, - Konflikte mit Kollegen (Mobbing) oder - dem Chef (Bossing), also Ihnen. Erschwerend können, wenn auch nur schwer zu beheben, bei der Arbeit beim Kunden schlechte ergonomische Verhältnisse am Arbeitsplatz oder – bedingt durch das jeweilige Gewerk – regelmäßige einseitige körperliche Belastungen dazukommen. Mitarbeiterbefragungen sind die gängigsten Methoden im Betrieblichen Gesundheitsmanagement, um solche Überstände aufzudecken. Durch solche Befragungen erfahren Sie die Einstellungen, Meinungen und Wünsche der Mitarbeiter an ein Betriebliches Gesundheitsmanagement. Darüber hinaus geben sie Ihnen die Möglichkeit Schwachstellen, Veränderungsmöglichkeiten und Verbesserungsvorschläge direkt vom befragten Mitarbeiter zu erfahren. Sie geben auch frühzeitig Aufschluss über Warnzeichen wie z.B. die Verschlechterung des Betriebsklimas. Positiv vor allem in größeren Betrieben mit vielen Mitarbeitern: Indem Sie Ihre Mitarbeiter in die Problemlösung einbeziehen, erfahren die, dass der Chef seine Mitarbeiter ernst nimmt, sie in das Unternehmensgeschehen einbindet und die erforderlichen Maßnahmen gemeinsam mit ihnen umsetzt. Für eine solche Mitarbeiterbefragung bedarf es keiner Unternehmensberatung oder irgendwelcher Spezialisten. Die Knackpunkte innerbetrieblicher Spannungsfälle lassen sich entweder in regelmäßigen (halbjährlich oder jährlich) Mitarbeitergesprächen oder durch einen Fragebogen ermitteln. Letzterer erleichtert es dem einen oder anderen, Dinge mitzuteilen, die man im persönlichen
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Gesundheitsmanagement – so hilft die IKK classic Das betriebliche Gesundheitsmanagement der IKK classic richtet sich am Bedarf des Unternehmens und den vorhandenen Ressourcen aus. Mitarbeiterzahl, Organisation der Betriebsabläufe, branchentypische Belastungen – jedes Unternehmen ist anders. Deshalb ist das Gesundheitsmanagement der IKK classic genauso individuell wie Ihr Unternehmen. Die IKK classic bietet kompetente Unterstützung in Sachen betriebliches Gesundheitsmanagement an und führt eine Beratung auf Wunsch auch im Betrieb durch. Fragen Sie bei Ihrer IKK vor Ort nach. So funktioniert´s: In einem ersten Gespräch mit dem IKK-Gesundheitsmanager erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements nutzen können. Gemeinsam werden die Ziele konkretisiert und das weitere Vorgehen der Zusammenarbeit besprochen. Im nächsten Schritt erfolgt eine Analyse der aktuellen Gesundheitssituation entsprechend der vereinbarten Zielstellungen.
Gespräch nicht zu sagen wagt. Schwerpunktthemen einer solchen Befragung können z.B. folgende Punkte sein: - Wie schätzt der Mitarbeiter - die Arbeit und seine Leistung, - die Führung durch den Chef und die Zusammenarbeit mit den Kollegen, - das Unternehmen und die eigene Identifikation mit dem Betrieb, - das Arbeitsumfeld - die Entlohnung - die eigene körperliche und psychische Verfassung sowie generell Kollegialität und Betriebsklima ein.
Manche Probleme, die auf diesem Weg ans Tageslicht kommen, lassen sich durch ein klärendes Gespräch, durch Aussprachen unter den Kollegen oder einfache betriebliche Routineänderungen beheben. Arbeits- oder altersbedingte Überlastung körperlicher Art erfordert schon mehr Initiative. Ob zur Lösung solcher Problemfälle flexible Arbeitszeitmodelle (Gleitzeit, Arbeitszeitkonten)
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Folgende Analyseinstrumente können zum Einsatz kommen: - Gesundheitsbericht - Gesundheitszirkel - Arbeitsplatzanalyse - Mitarbeiterbefragung - Arbeitssituationsanalyse
Im Gespräch wertet der Arbeitgeber gemeinsam mit dem IKKGesundheitsmanager die Ergebnisse der durchgeführten Analyse aus. Ziel ist es, den konkreten Handlungsbedarf zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation zu vereinbaren. Dazu werden die Handlungsfelder festgelegt. Bewegung – körperliche Belastungen Ernährung – betriebliche Verpflegung Stress – psychische Anforderungen Sucht – Problem am Arbeitsplatz
Die Mitarbeiter nehmen im jeweiligen Handlungsfeld an den Trainings (drei mal 90 Minuten) teil. Sie prüfen dort gezielt ihr persönliches Gesundheitsverhalten und optimieren es mit der Begleitung der fachlichen Experten. Für Führungskräfte werden zusätzlich spezielle Seminare angeboten.
oder Kurse für Rückenschule, Laufgruppen oder ergonomische Schulungen erforderlich sind, sollte am besten mit Experten besprochen werden. Ein idealer Ansprechpartner für diesen Zweck ist die IKK classic. Deren mögliche Hilfestellungen sind in unserem Infokasten „Gesundheitsmanagement – so hilft die IKK classic“ beschrieben. Die Fachleute wissen auch am ehesten mit der Schwachstelle des BMG-Systems umzugehen. Nicht ungewöhnlich ist es nämlich, dass betriebliche Initiativen wie Rückenschulen, Yoga oder Laufgruppen in den ersten Wochen noch zahlreich in Anspruch genommen werden, aber bereits nach wenigen Monaten wieder einschlafen und letztlich nur noch von solchen Teilnehmern besucht werden, die auch schon vorher auf ihre Gesundheit geachtet haben. Eine langfristige Teilnahme lässt sich nur mit durchdachten Strategien und ganzheitlichen Konzepten realisieren. Da helfen die Experten gerne. Nicht vergessen: Nur fitte Mitarbeiter machen auch das Unternehmen fit.
PRAXIS Nach Abschluss der Maßnahmen wertet der Gesundheitsmanager gemeinsam mit dem Arbeitgeber die Ergebnisse des durchgeführten Projektes aus. Es wird überprüft, ob die vereinbarten Ziele erreicht wurden. Möglicherweise sind weitere Maßnahmen notwendig. Wurden die Ziele erreicht, wird geklärt, wie das betriebliche Gesundheitsmanagement im Betrieb zukünftig nach haltig weiter geführt wird. Die Gesundheitsmanager der IKK classic stehen dem Unternehmen auch nach Projektende beratend zur Seite und begleiten Sie bei der weiteren Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Weitere Informationen über die Leistungen der Ikk classic zum betrieblichen Gesundheitsmanagement finden Sie auch in der Broschüre „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
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Ganz schön erfinderisch Handwerker kommen, Handwerker gehen – und wenn es nach den Kunden geht, tun sie das mit großem Erfolg, aber kleiner Rechnung. Handwerker können aber viel mehr, als Wände tünchen oder Heizungen entlüften. Handwerker sind nämlich ganz schön erfinderisch.
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Als der 1866 in der Mark Brandenburg geborene Reinhold Burger nach Berlin ging, um dort eine Lehre als Glastechniker zu machen, war er gerade 15. Er fand eine Stellung bei dem berühmten Telegraphen-Bau-Unternehmen Siemens & Halske und durfte auf Geheiß seiner Chefs sogar nach Amerika fahren, um dort neue Fertigungstechniken zu studieren. Das zahlte sich aus: 1894, also 28-jährig, gründete Burger sein eigenes Unternehmen. Mit seiner „Glasinstrumentenfabrik Burger“ entwickelte er unter anderem Laborgefäße. Eines seiner Experimente galt einer Flasche mit getrennter Innen- und Außenwand, deren dazwischen liegende Luftschicht eine isolierende Wirkung hatte. Diese Technik war nicht völlig neu; schon in Pompeji fand sich ein doppelwandiges Gefäß zum Frischhalten des Weins. Burger griff die praktische Seite auf und konstruierte eine Isolierkanne. „Hält kalt und heiß, ohne Feuer und Eis“, lautete sein Werbeslogan. Bei der Namensgebung bediente er sich allerdings nicht bei den Römern, sondern bei den Griechen. „Thermos“ ist das griechische Wort für „Hitze“ und als Thermoskanne ging Burgers Erfindung in die Geschichte ein. Mehr als den Ruhm des Erfinders hat Burger aber nie für sich reklamieren können: Er war eben kein Verkaufsund Vermarktungsgenie – der große Kundenansturm blieb aus und Burger verlegte sich wieder auf die Herstellung anderer Glasbehälter. Erst 1925 trat dann die heute übliche Halbliterflasche ihren Siegeszug von Amerika aus über die Welt an. Burger hat das zwar noch erlebt, aber nichts mehr daran verdient. Handwerk ist innovativ Erfindungsreiche Handwerker gibt es auch heute und sie sind gar nicht so selten. Überall in Deutschland stehen Tüftler beispielhaft für die Fähigkeit des Handwerks, neue Lösungen für alte Probleme zu finden und diese bis zur Marktreife zu entwickeln. Schauen wir nur in die weitere Umgebung. In Oberhausen zum Beispiel entwickelte der Wasserinstallateurmeister Theodor Nocon eine nützliche Montageschleuse: Sie ermöglicht es, Trinkwasserleitungen zu warten und zu reparieren , ohne dabei die Wasserzufuhr zu unterbrechen. Für diese Tüftelei erhielt Nocon, der inzwischen die Nocon Evo Tec GmbH gegründet hat, 2011 den Bundespreis für innovatorische Leistungen im Handwerk. Der Wasserinstallateurmeister, Theodor Nocon, zählt zu diesen einfallsreichen Handwerkern. Den Prototyp seiner Erfindung testete er erstmals bei einem seiner Aufträge. Manche cleveren Ideen entspringen nicht hehren Umweltschutzideen oder rigorosem Sparwillen. Sie werden in Augenblick privater Not geboren. So geschehen, als der Elektrotechnikermeister Heinz Streibl aus Solingen sich beim Besuch von Gaststätten zum wiederholten Mal darüber ärgern musste, dass er offenbar immer
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im toten Winkel der Kellner zu sitzen kam. Gesagt – getan: Die Idee zur Konstruktion einer Kellnerrufanlage war geboren. Der Gast muss nicht auf den aufmerksamen Blick vom Service warten, sondern kann sich schnell und unaufdringlich bemerkbar machen. Streibl checkte sofort, dass seine Vision nur mit Hilfe moderner Funktechnik Wirklichkeit werden konnte. Bis zu 240 Tische können auf diese Weise angeschlossen werden – eine perfekte Anlage also vor allem für unübersichtliche Groß-Gaststätten. Weil das Funksignal für den Service durch das Kippen eines zylindrischen Körpers um 180 Grad ausgelöst wird, war auch gleich ein zündender Name für das Helferlein gefunden: „Service im Handumdrehen“. Solchen Erfindungsreichtum gibt es auch in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt wird wie in vielen deutschen Großstädten eine rege Diskussion um den Erhalt historischer Straßenlaternen geführt. Technikversessene Bürokraten hätten sie am liebsten alle durch moderne Leuchten ersetzt, die Anwohner in Stadtvierteln mit vielen alten Laternen mühen sich in Bürgerinitiativen um den Erhalt der liebgewordenen Licht-Skulpturen. Warum nicht das Liebgewordene bewahren, aber zugleich den modernen Anforderungen an Energie schonende Technologie und Umweltschutz zu folgen? Die Lösung fanden der Elektrotechnikermeister Georg Eickholt – seit 1979 Inhaber der Georg Eickholt Elektro GmbH – und Uwe Isenbügel, Inhaber der IC Industrielle Computertechnik GmbH. Sie entwickelten einen LED-Lampeneinsatz für historische Gaslaternen, der mit wenigen Handgriffen die herkömmlichen Glühstrümpfe in den traditionellen Straßenlaternen ersetzt und dabei Energie spart und Treibhausgase reduziert. Dank dieser Einsätze können die historischen Lampen an ihrem Ort weiter betrieben werden. Auf das gewohnte Erscheinungsbild müssen die Anwohner trotz Modernisierung nicht verzichten: Verschiedene Lichtfarben können ab 2700 Kelvin aufwärts nach Bedarf geliefert werden. Die Anregung zur Entwicklung kam von den Düsseldorfer Stadtwerken.
Aus alt mach‘ neu
Mit der sinnvollen Verwendung von Altglas verdient Rudolph Meyer sein Geld. Mit seiner Firma Glamento im westfälischen Werther erzeugt er aus dem Glasmüll widerstandsfähige Bodenbeläge. Die Böden aus dem recycelten Glasschrott sind derart stabil und belastbar, dass selbst Gabelstapler ihnen nichts anhaben können. Aus den zu einem Granulat verarbeiteten Glasabfällen wird mithilfe eines Bindemittels ein Gemisch hergestellt, das nach 24-stündigem
Aushärten zu einem idealen Estrich ähnlichen Bodenbelag wird, der sich bestens für die Verwendung in Industriebetrieben eignet. Das Geschäft floriert: Bis zu zehntausend Quadratmeter verlegt Meyer mit seinen Leuten täglich. Dem Recycling hat sich auch Georg Raida aus Monschau in der Eifel verschrieben. In seinem Handwerksbetrieb werden aus alten Zeitungen Dämmstoffe. Das zerkleinerte Altpapier wird mit Salzen vermischt. Das macht das Material widerstandsfähiger gegen Feuer, erschwert aber auch den Befall mit Schimmel oder Insekten. Mit Pumpen wird das Gemisch an die zu dämmenden Stellen befördert. Der Clou dieser Technik: Wird ein so gedämmtes Gebäude beseitigt, kann das per Recycling entstandene Material erneut recycelt werden. Es wird abgepumpt und kann an anderer Stelle wiederverwertet werden. Ökologie hat Zukunft: Bis 2020 soll, so will es die Bundesregierung, der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 35 Prozent ansteigen. Eine echte Aufgabe für pfiffige Handwerker. Das fand auch der Münchener Parkettleger Manfred Krause. Gemeinsam mit Wissenschaftlern des Fachgebiets „Mikrostrukturierte Mechatronische Systeme“ der TU München entwickelt er 2010 die Piezo-Parkett-Technik, bei der bei jedem Schritt Strom erzeugt wird. Das Neuartige daran ist ein Verbindungssystem, das eine leichte vertikale Beweglichkeit des Bodenbelags ermöglicht. Das Parkett wird auf der Unterseite mit Velours beschichtet und mit Klettbändern auf dem Estrich fixiert. Durch die Druckbelastung auf den Fußboden reagieren die Piezo-Elemente und wandeln die Kraftimpulse in elektrische Spannung um. Spannend – diese Erfindung.
Nicht Fischers Fritz, sondern Fischers Arthur
Wohin ein wirklich zündender Gedanke führen kann, hat der Bauschlosser Arthur Fischer demonstriert. Genau: „der“ Fischer. Der 1919 geborene Schneidersohn lernte Bauschlosser und erfand 1958 den gleichnamigen Dübel aus Polyamid, ohne den unsere Wohnkultur zusammenbrechen würde. Das Tüfteln ist diesem Universal-Genie offenbar in die Wiege gelegt: Bis 2008 meldete er mehr als 1.000 Patente an. Heute ist Fischer einer der erfolgreichsten Unternehmer des Landes: Allein im Werk WaldachtalTumlingen werden täglich mehr als zehn Millionen Dübel produziert. Erfinden hat eben Zukunft: Experten der Prognos AG gehen davon aus, dass deutsche Handwerksbetriebe allein bis zum Jahr 2020 rund 18.000 Schutzrechte beim Patentamt anmelden werden. 01.2014
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NACHRICHTEN
Quadriennale 2014: Sommer-Festival der Kunst „Über das Morgen hinaus“ heißt das diesjährige Motto der nur alle vier Jahre stattfindenden Quadriennale Düsseldorf. An diesem international wertgeschätzten Festival der Bildenden Kunst beteiligen sich die führenden Düsseldorfer Kunstmuseen, Ausstellungshäuser und die Kunstakademie sowie zahlreiche Partnerinstitutionen. Die bisher dritte Quadriennale Düsseldorf stellt 2014 Vorstellungen von Zukunft in Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt. Die Ausstellungen, aber auch das Vor- und Begleitprogramm sollen aufzeigen, dass Kunst, Wissenschaft und Technik bei der Entwicklung von Zukunftsphantasien lange Zeit in enger Verbindung miteinander standen. Das Programm startet am 4. April 2014 und läuft bis August 2014. Finanziert wird das Festival von der Landeshauptstadt Düsseldorf mit einem Gesamtbudget von mehr als vier Millionen Euro. Eines der Schlüsselprojekte des Festivals ist die Anlage von vier sogenannten „Urban Gardens“ in Düsseldorf. Einer davon ist „Elisabeths Garten“ in der Stiftung Schloss und Park Benrath – er bildet den Anker des Projekts und den Bezugspunkt von drei weiteren, im selben Design angelegten. Diese sind grundsätzlich mobil, so dass sich die Hochbeete je nach Notwendigkeit leicht an andere Orte verlagern lassen. Die Hochbeete bestehen aus Lärchenholz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und 30 Jahre im Freien haltbar ist. In die Hochbeete werden Kunststoffsäcke eingelassen, die mit Hecken- und Baumschnitt sowie Erde gefüllt sind. Sie sind selbstdüngend und zunächst für eine Fruchtfolge über drei Jahre ausgelegt. Daneben bieten die Konstruktionen Sitz- und Kommunikationsmöglichkeiten für Unterricht aber auch zum Entspannen. Das Projekt zielt auf eine qualifizierte Umwelt-, Ernährungs- und Gesundheitsbildung für Kinder und Erwachsene. Es veranschaulicht, wie Lebensmittel nachhaltig selbst produziert werden können, lädt zum Mitmachen ein und fordert zur Nachahmung auf. Leicht lassen sich die Prinzipien des Urban Gardening auf temporären städtischen Brachen, auf urbanen Plätzen und in Vorgärten, auf Schulhöfen und Balkonen anwenden. Die Stadt wird als flexibler Raum für gartenbauliche Selbstversorgung erfahrbar und stärkt das Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Bürgers und jeder Bürgerin. Jeder kann mitmachen. Die einzelnen Gärten stehen Schulklassen ebenso offen wie Nachbarn. Sie bieten einen Ort, um soziale Kontakte zu knüpfen und die Gärten als saisonale Nachbarschafts- und Quartiertreffpunkten wahrzunehmen. Beruf, Geschlecht, Herkunft und Alter spielen keine Rolle. Altersheime sind genauso zum Mitmachen eingeladen wie Kindertagesstätten, Jugendzentren und Schulen. Die drei Satellitengärten befinden sich vor dem KIT (Kunst im Tunnel) an der Rheinpromenade, an der Haifastraße in Bilk sowie im Zentralschulgarten am Räuscherweg. In den nächsten Jahren sollen weitere Urban Gardens in ganz Düsseldorf entstehen und auf diese Weise das zur Quadriennale Düsseldorf erarbeitete Konzept an vielen anderen Orten der Stadt Wirkung entfalten.
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NACHRICHTEN
Gemeinsam stark Die Special Olympics Düsseldorf 2014, die Nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung, erfahren schon in der Vorbereitung prominente Unterstützung. Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ werben Tischtennis-Ass Timo Boll (Borussia Düsseldorf) und die Special Olympics-Athleten Stefanie Wiegel und Oliver Burbach für das sportliche Großereignis, das vom 19. bis 23. Mai 2014 in der Landeshauptstadt ausgetragen wird. Die Special Olympics 2014 stehen unter der Schirmherrschaft von Daniela Schadt, der Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck. Erwartet werden mehr als 4.500 Athletinnen und Athleten, die in 19 Sportarten an den Start gehen. Dazu kommen rund 1.700 Trainer und Betreuer, etwa 2.000 freiwillige Helfer, 1.500 Familienangehörige sowie Tagesteilnehmer und Gäste.
Otto: Geboren, um zu blödeln Otto Waalkes ist wieder auf Tour. Der gebürtige Ostfriese gilt als einer der erfolgreichsten Vertreter des deutschen Humors. 2007 kam Otto bei der Wahl zum besten deutschsprachigen Komiker in der ZDF-Sendung „Unsere Besten – Komiker & Co“ hinter Loriot und Heinz Erhardt auf den dritten Platz. In der Mitsubishi Electric Halle besteht im Mai Gelegenheit zu überprüfen, ob dieser Rang gerechtfertigt ist. 9.5., 20.07 Uhr in der Mitsubishi Electric Halle
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Hockey: WM-Auftakt am Rhein Beim ERGO Masters in Düsseldorf trifft die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes kurz vor der Weltmeisterschaft in Den Haag (31.5. bis 15.6.) vom 15. bis 18. Mai auf hochklassige Konkurrenz. Neben Olympiasieger und Europameister Deutschland werden in der Landeshauptstadt auch der Olympia-Zweite Niederlande, Vize-Europameister Belgien und WM-Teilnehmer Malaysia antreten. Am Donnerstag, den 15. Mai, kommen alle Besucher für nur zehn Euro nicht nur in den Genuss, den Olympischen Silbermedaillengewinner aus den Niederlanden gegen Malaysia zu sehen. Außerdem kommt es anschließend zur Neuauflage des EM-Endspiels zwischen der DHB-Auswahl und Belgien. Außerdem gibt es ein spezielles Ticket-Paket für Familien. So zahlt eine vierköpfige Familie (max. 2 Erwachsene + max. 2 Kinder) am Wochenende nur jeweils 35 Euro Eintritt.
Spielplan Donnerstag, 15. Mai 16.30 Uhr Niederlande - Malaysia 18.45 Uhr Deutschland - Belgien Samstag, 17. Mai 13.00 Uhr Niederlande - Belgien 15.30 Uhr Deutschland - Malaysia
Sonntag, 18. Mai 12.30 Uhr Belgien - Malaysia 15.00 Uhr Deutschland - Niederlande
Das Geheimnis der Verwandlung Alchemie: Das ist die Kunst, Gold zu machen und Metalle oder andere Stoffe aus ihrem vermeintlich unvollkommenen Zustand zu erlösen. Den Wunsch, Neues entstehen zu lassen und die Welt zu erforschen, teilten Alchemisten mit vielen Künstlern. Das Museum Kunstpalast lädt dazu ein, dieser Faszination nachzuspüren. Präsentiert werden Werke aus allen Gattungen von der Antike bis heute. Künstler wie Joseph Beuys, Jan Brueghel d.Ä., Lucas Cranach, Max Ernst, Sigmar Polke, Rembrandt van Rijn, Peter Paul Rubens oder David Teniers d.J. fordern dazu auf, das Geheimnis der Verwandlung zu ergründen. Die Ausstellung gliedert sich in zwei große Abschnitte: In die vormoderne Kunst, insbesondere mit Werken des 16. und 17. Jahrhunderts, in der das alchemistische Weltbild noch größtenteils allgemeine Gültigkeit hatte; und in die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, in der die Alchemie eine Gegenwelt zur modernen Wissenschaft eröffnet. 5.4. – 10.8.2014
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NACHRICHTEN
Wettstreit um das hohe C Das Finale des „Internationalen Hans Gabor Belvedere-Gesangswettbewerbs“ findet 2014 erstmals in Deutschland statt – vom 29. Juni bis 6. Juli 2014 ist die Deutsche Oper am Rhein Gastgeberin für die Finalrunden und das Preisträgerkonzert. Der Wettbewerb ist seit seiner Gründung 1982 ein wichtiges Sprungbrett für große Sängerkarrieren und als Sängerbörse ein Treffpunkt für Fachleute der Opernszene aus aller Welt. Nachdem der Wettbewerb 31 Jahre lang ausschließlich in Wien beheimatet war, findet er seit 2013 weltweit an großen Opernhäusern statt. Nach Amsterdam ist Düsseldorf der zweite internationale Gastgeber. Neben einer internationalen Medienjury entscheidet in den Finalrunden eine hochrangig besetzte Opernjury, bestehend aus Intendanten, Opern- und Castingdirektoren großer internationaler Opernhäuser wie z.B. dem Royal Opera House Covent Garden London, der Cape Town
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Opera, den Salzburger Osterfestspielen, der Israeli Opera Tel Aviv, der Deutschen Oper Berlin und der Metropolitan Opera New York. Die Finalrunden finden vom 1. bis 4. Juli im Robert-Schumann-Saal statt und sind öffentlich. Interessierte Zuschauer können mit einer Tageskarte jeweils ab 10 Uhr bis zum Nachmittag den spannenden Wettbewerb beobachten. Die Gewinner der Semifinals singen am 6. Juli, 19.30 Uhr, beim großen Finalkonzert im Opernhaus Düsseldorf vor der Jury um den 1. bis 3. Preis sowie um die Gunst der Medienjury und des Publikums – begleitet von den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Axel Kober, dem Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein. Karten sind im Opernshop Düsseldorf, telefonisch unter 0211.8925211 sowie an der Tageskasse und über die Deutsche Oper am Rhein erhältlich. C
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