Jes. Das katholische Magazin 03/2014

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Jes . Das katholische Magazin Ausgabe 03/2014 Oktober

suchen. fragen. finden.

FÜR IMMER DU? Was Paare über Treue denken

GRETCHENFRAGE Woran Martin Kind glaubt

RAUSZEIT In die Steinzeit


„Auf den Spuren des Jesus von Nazareth“ Pilgerreise nach Israel und Palästina mit Pater Martin Rosner OP 8-tägige Flugreise vom 10. bis 17. Februar 2015

Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land – wir folgen auf dieser Reise dem Stern von Bethlehem und suchen die Plätze auf, an denen Jesus gelebt und gewirkt hat. Geschichten des Alten und Neuen Testaments werden lebendig. Wir be­ gegnen der Botschaft Jesu von Frieden, vom Leben in Fülle, in einem Land, das zerrissen und umkämpft ist und in dem Wunden nur langsam heilen. Wir genießen die besondere Atmos­phäre am See Genezareth und folgen den Spuren Jesu zum Berg der Selig-preisungen und nach Kafarnaum. Wir besuchen seine Heimatstadt Nazareth, baden im Toten Meer und fahren durch die Wüste nach Jerusa­lem, der Heiligen Stadt.

Im Reisepreis enthaltene Leistungen: • Flug von Hannover über Frankfurt nach Tel Aviv und zurück • Flughafen- und Sicherheitsgebühren • Luftverkehrsabgabe • alle Busfahrten in Israel im modernen Reisebus • Unterbringung in Doppelzimmern mit Bad/Dusche und WC • 3 Übernachtungen am See Genezareth • 4 Übernachtungen in Jerusalem • 7 x Halbpension • alle Eintritte und Trinkgelder • Bootsfahrt auf dem See Genezareth • deutschsprachige örtliche Reiseleitung in Israel • geistliche Begleitung durch Pater Martin Rosner OP • Begleitung durch die KirchenZeitung • Infomaterial Israel • Insolvenzabsicherung

Reisepreis pro Person im DZ Einzelzimmerzuschlag

1.595,00 € 295,00 €

www.kiz-online.de/leserreisen Kontakt: KirchenZeitung – Reisedienst, Domhof 24, 31134 Hildesheim, Telefon 0 51 21 307-810, Fax 307-811


Editorial . Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser, eine Heirat ist für die meisten Menschen ein sehr bewegendes Ereignis, das höchstens noch von der Geburt des ersten Kindes übertroffen wird. Es ist aber nicht nur ein Fest der großen Gefühle, sondern auch der Tag eines großen Versprechens: Wer sich kirchlich trauen lässt, verspricht seinem Mann oder seiner Frau ewige Treue. Welche Bedeutung hat dieses Ideal für Liebende, die heiraten möchten, die schon sehr lange verheiratet sind und die eine Trennung hinter sich haben? Sehr persönliche Antworten darauf finden Sie in unserem Titelthema ab Seite 8. Außerdem äußert sich ein Großstadtseelsorger im Interview zur Kluft zwischen kirchlicher Lehre und dem Leben vieler Menschen. Eine heitere Anregung, wie man dem Ernst des Lebens begegnen kann, finden Sie auf Seite 21. Auf Seite 22 lesen Sie, wie aus dem Engagement eines einzigen Menschen ein mittelständisches Unternehmen geworden ist, das Arbeitslosen neue Perspektiven schenkt. Außerdem möchten wir Ihnen eine Reise in die Steinzeit ans Herz legen – natürlich nur in unserer Ausflugsrubrik „Rauszeit“ auf Seite 24.

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18 Titelthema 08 14

Drei Paare über die Treue Großstadtseelsorger Martin Tenge über Ehe und Familie

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Gute Nachrichten Radtour ums Bistum

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Gretchenfrage Woran Martin Kind glaubt

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Seele & Leib Bratäpfel mit Vanillesoße

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Lebensfrage Humor ist eine Lebenshaltung

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Ehrensache Hilfe für Arbeitslose

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Rauszeit Zu den Schöninger Speeren

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Katholisch kompakt Was Heilige sind

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Gesehen, gelesen, gehört Das neue Album von Anastacia

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Termine Knabenchor im Dom

Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

FOTO TITEL: JOANNA NOTTEBROCK

Volker Röpke, Redaktion Jes

Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes, Domhof 24, 31134 Hildesheim, redaktion@jes-magazin.de WWW.JES-MAGAZIN.DE

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Treue wiegt schwer

FOTO: DPA

Tausende Liebesschlösser werden weltweit von Paaren in der Hoffnung auf ewige Treue an Brücken befestigt, die Schlüssel im Gewässer darunter versenkt. Inzwischen belasten die tonnenschweren Liebesbeweise sogar die Stadt der Liebe: Ein Geländerteil der Fußgängerbrücke am Pariser Louvre ist unter der Last zusammengebrochen. Die Verwaltung gibt nun vor Ort mit Herzaufklebern den Hinweis: „Unsere Brücken können euren Liebesgesten nicht länger standhalten“. Die ewige Lust und Last mit der Liebe, hier in Gestalt massiver Vorhängeschlösser: Auch wenn Brücken brechen oder Liebende längst getrennte Wege gehen – das Versprechen bleibt.

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Gute Nachrichten

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Papst „to go“ Den Papst plus Vatikan gibt’s jetzt auch als App für mobile Endgeräte. Jetzt können Computer-, Smartphone- und Tabletnutzer die Reden und Tweets von Papst Franziskus sowie die neuesten Nachrichten aus dem Vatikan verfolgen. Neben einer Fotogalerie ist die App Wegweiser zu den wichtigsten Pilgerstätten in Rom und lädt zu virtuellen Touren durch den Petersdom, die Sixtinische Kapelle oder über den Petersplatz ein. VATICAN.VA (im Internet und auf iTunes)

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Aufsatteln: Auf 1200 Kilometern geht es um das Bistum Hildesheim.

Mit dem Fahrrad ums Bistum, mit dem Flugzeug nach Rom 1200 Jahre Bistum Hildesheim – ein Anlass für diverse Veranstaltungen und zwei ganz besondere Reisen im Jahr 2015: Vom 23. Juli bis zum 7. August geht’s mit dem Fahrrad rund ums Bistum und vom 17. bis 23. Oktober findet die große Bistumswallfahrt nach Rom statt. Die Fahrradfahrer wollen das Bistum in zwei Wochen auf exakt 1200 Kilometern umrunden. Startpunkt ist Hameln, Ziel die Bischofsstadt Hildesheim. Etappenziele sind Loccum, Verden, Brake, Otterndorf, Stade, Winsen, Bleckede, Schnackenburg, Wittingen, Helmstedt, Vienenburg, Walkenried, Bad Karlshafen und Bodenwerder. Übernachtet wird in Gemeindezentren und auf Zeltplätzen. Für den Fall der Fälle werden Radpilger vom Malteser Hilfsdienst begleitet. Die Malteser übernehmen auch die logistische Begleitung, kümmern sich um Transport und Verpflegung. Wem die ganze Strecke zu lang ist, kann die Radpilger auf einer Etappe begleiten. Ministerpräsident Stephan Weil und Bischof Norbert Trelle haben die Schirmherrschaft für die Tour übernommen. Beide wollen ein Stück des Weges mitradeln. Der Bischof steht auch an der Spitze der Pilger, die sich im Oktober kommenden Jahres mit dem Flugzeug nach Rom aufmachen. Die Teilnehmer werden gemeinsam Gottesdienste feiern, auf den Spuren der ersten Christen wandeln, aber auch das antike und touristische Rom entdecken. Ansprechpartner Radpilgertour: Stefan Branahl, Telefon 05121 307800 Ansprechpartnerin Rom: Christiane Wirries, Telefon 05121 307810 Mehr Informationen: KIZ-ONLINE.DE/LESERREISEN

FOTOS: SJ-BILD; FOTOLIA.COM: BLOOMUA, HELMUTH VOIAN

Prozent der Deutschen sind dazu bereit, ihre Angehörigen im Alter zu pflegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Generationenstudie im Auftrag des Bundesinnenministeriums. Darin tendieren nur elf Prozent der Befragten zum Nein, die restlichen fünf Prozent machten keine Angabe. Die Studie zeigt auch, dass Kinder für über zwei Drittel der Befragten zum Glücklichsein dazugehören. Mit der Zahl der Kinder schwindet demnach auch die Angst vor dem Sterben.


» Solidarität und Nächstenliebe einen die Religionen.«

Aygül Özkan (43), CDU-Politikerin und bis 2013 erste deutsch-türkische Ministerin, fordert, die gemeinsamen Werte von Islam und Christentum stärker in den Fokus zu rücken. „Solidarität und Nächstenliebe einen die Religionen“, sagt Özkan. Es müsse in Deutschland eine Kultur des Zusammenhaltes geben, bei der man sich nicht auf das Trennende konzentriere.

» Ich bin fasziniert

Meine Heilige Schrift – schreiben Sie mit!

von Papst Franziskus.« Wolfgang Niedecken (63), Sänger von BAP, ist fasziniert von Papst Franziskus. „Ich könnte mir vorstellen, dass ich in der Kirche geblieben wäre, wenn wir damals schon Papst Franziskus gehabt hätten.“ Grundsätzlich steht Niedecken den Religionen skeptisch gegenüber. „Ich finde, mit Religion wird viel Schindluder getrieben“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ein Beispiel dafür seien die religiös motivierten Kriege auf der ganzen Welt. „Dabei ist Religion etwas, woran sich die Menschen aufrichten sollen.“

» Wunder gibt es FOTOS: OEZKAN; MICHAEL SCHILLING; EPD; FOTOLIA.COM: ANYABERKUT

nicht auf Rezept.«

Nora Steen (38), evangelische Pastorin aus Hildesheim und „Wort-zum-Sonntag-Sprecherin“, hält unerwartete Heilungen für möglich, warnt aber: „Das gibt es nicht auf Rezept.“ Ob solche Heilungen „Wunder“ oder „Placebo-Effekt“ genannt würden, sei ihr egal. Vorsicht sei angebracht, wenn sogenannte Heiler die Wunderkräfte selbst für sich in Anspruch nähmen. „Da ist eine Spur Vermessenheit drin, auch ein bisschen Gott spielen.“ Wunder seien Gott vorbehalten und dem Menschen entzogen.

Unter dem Motto „Ein Heiliges Experiment“ feiert das Bistum Hildesheim sein 1200-jähriges Bestehen. Experimentell geht es auch bei einem Projekt der Arbeitsstelle „Bibel im Bistum Hildesheim“ zu. Die Arbeitsstelle fragt alle Gläubigen nach ihrer persönlichen Lieblingsstelle in der Bibel und den dazugehörigen Lebensgeschichten. Im Internet wurde dafür der Blog „Meine Heilige Schrift“ eingerichtet. „Wir suchen Bibelstellen, die Ihnen Kraft geben. Die Ihnen Hoffnung machen. Die Sie trösten. Die Sie anregen. Die Sie bewegen. Die Leben atmen. Ihr Leben. Wir möchten Ihre ganz persönlichen Geschichten erfahren. Erzählen Sie uns, was Sie mit der Bibel erlebt haben“, erklärt Christian Schramm, der Leiter der Stelle. Schramm hofft, dass am Ende des Projektes eine „Bistumsjubiläumsbibel“ steht und das Jubiläumsjahr „biblisch angereichert“ wird.

WWW.MEINE-HEILIGE-SCHRIFT.DE WWW.BIBEL.BISTUM-HILDESHEIM

EIN HEILIGES

EXPERIMENT

1.200 Jahre Bistum Hildesheim

»Liebe – und tu, was du willst.«

Augustinus

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»Ich bin nicht treu, weil ich dann glücklich bin; sondern weil ich glücklich bin, bin ich treu.«

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Titelthema

BIS DASS DER TOD UNS SCHEIDET? Menschen, die sich kirchlich trauen lassen, versprechen sich ewige Treue. Ist das noch zeitgemäß in einer Welt, die sich ständig wandelt? Drei Paare unterschiedlichen Alters erzählen, welche Rolle dieses Ideal in ihrem Leben spielt, ob die Trennung eine Lösung ist und wie eine Beziehung von Dauer sein kann.

Eine Beziehung ist kein Videospiel

FOTO: JOANNA NOTTEBROCK

Kathrin ist 24 Jahre alt, katholisch und stammt aus Oldenburg. Ihr Verlobter Marcel ist zwei Jahre älter und in Salzgitter aufgewachsen. Er gehört der evangelischen Kirche an, bezeichnet sich selbst aber als Agnostiker. Beide haben Chemie studiert und arbeiten derzeit an ihrer Promotion. Nächstes Jahr will das Paar heiraten. Wie lange seid ihr schon zusammen? M: Fast fünf Jahre. Letztes Jahr haben wir eine Reise durch die USA unternommen … K: … und am Grand Canyon hat Marcel mir einen Antrag gemacht. Warum wollt ihr heiraten? K: Um öffentlich zu zeigen, dass wir zusammengehören. M: Wir müssen vor dem Bahnhof kein Plakat aufhängen. Aber wir wollen vor den Leuten, die uns wichtig sind, ein Bekenntnis ablegen. Soll es eine kirchliche Trauung geben? K: Wissen wir noch nicht genau. M: Ich muss keine kirchliche Zeremonie haben, würde es aber Kathrin zuliebe tun.

K: Auf jeden Fall wollen wir eine Trauung, die schön ist. Sie soll zeigen, dass wir uns lieben – und nicht nur ein formeller Akt sein. Unauflöslichkeit der Ehe – könnt ihr damit etwas anfangen? K: Wenn man an dem Punkt angelangt ist, dass man heiraten möchte, sollte man sich sicher sein, mit dem Menschen sein restliches Leben zu teilen. M: Gerade weil man Verantwortung füreinander übernimmt, muss man es ernst meinen. Eine Ehe sollte nichts sein, was man leichtfertig löst. K: Wenn es allerdings keinen anderen Ausweg gibt, halte ich es für sinnvoll, sich zu trennen. M: Es ist schwer, allgemeingültige Regeln aufzustellen. Wir leben in einer Reset-Gesellschaft, wie in einem Videospiel. Wenn es nicht so gut läuft wie gedacht, dann drückt man den Knopf für den Neustart. Nur weil es mal Probleme gibt … K: … sollte man nicht gleich aus der Ehe fliehen. Ist Treue heute überhaupt noch zeitgemäß? K: Ich denke, jeder wünscht sich in einer Beziehung Treue. Auch wenn sie unterschiedliche Formen haben kann. Für manche zählt nur die seelische Treue, nicht die körperliche.

M: Unser Treuebegriff beinhaltet beides. Seele und Körper. Treue ist heute nicht mehr so einfach zu definieren. In dem Sinne, dass alle das Gleiche meinen. Begriffe wie Ehe und Treue wurden einfach zu oft instrumentalisiert. K: Ich bin nicht treu, weil ich dann glücklich bin; sondern weil ich mit Marcel glücklich bin, bin ich treu. M: Es gibt keine Situationen, in denen ich mich frage, bleibe ich jetzt treu. So ein Fall wäre für mich ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. M: Für den anderen da zu sein und zu ihm zu stehen ist auch Treue. K: Jemand ist da, der einen in der Öffentlichkeit unterstützt und verteidigt. M: Würdest du erwarten, dass ich dich verteidige – auch wenn ich der Meinung bin, du liegst falsch? K: Kommt darauf an, worum es geht. Bei wichtigen Sachen würde ich erwarten, dass du mich unterstützt, nicht aber bei Belanglosigkeiten. Wenn ihr in die Zukunft blickt, was seht ihr da? K: Wir werden die coolsten Großeltern. M: Ich freue mich auf die Zukunft. Mir ist wurst, was passiert, solange wir das zusammen erleben.

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»Wir müssen doch immer an uns arbeiten, damit eine Partnerschaft gelingt.«

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Titelthema

Trennung ist keine Lösung. Eigentlich. Rita und Siegfried aus Garbsen sind glücklich verheiratet – im zweiten Anlauf. Beide sind evangelisch und fühlen sich in einer katholischen Gemeinde heimisch. Sie erzählen, was Treue und Untreue mit ihnen gemacht haben.

Sie sagt:

FOTOS: JOANNA NOTTEBROCK

„Mein erster Mann war mir bereits vor der Heirat untreu. Ich dachte, wenn ich tolerant bin und Treue nicht einfordere, wird es schon irgendwann besser werden. Wir liebten uns doch. Ich hatte vor ihm auch nicht viele andere Freunde, weil ich dieses Idealbild im Kopf hatte: Einen Mann fürs ganze Leben – und der sollte es sein. Im Laufe der Jahre bekam ich drei Töchter. Doch innerhalb meiner Ehe änderte sich weiterhin nichts. Allmählich entstand die Frage in mir: Gibt es einen Mann für mich, der mir treu ist? Ich war unglücklich und verstand allmählich, dass ich mir selbst innerhalb dieser Ehe untreu geworden war: Für das, was mir am Wichtigsten ist, nämlich Treue, hätte ich konsequent einstehen sollen. Es gab da diesen Wunsch nach einem treuen Mann. Und obwohl ich eigentlich gar nicht auf der Suche nach einem anderen Mann war, habe ich mir irgendwann doch erlaubt, die Fühler in andere Richtungen auszustrecken. Mit Siegfried hat sich dann alles langsam entwickelt. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Und es gab da ja auch noch seine Tochter und meine drei Mädchen. Mir war klar, dass eine Trennung allein keine Lösung herbeiführt: Man nimmt seine Verhaltensmuster aus der alten Beziehung mit in die neue und produziert ähnliche Probleme. Dem alten Partner die komplette Schuld für das Scheitern zuzuweisen, ist ebenfalls ein Irrtum. Wir müssen doch immer an uns selbst arbeiten, damit eine Partnerschaft gelingt. Dafür brauchte ich aber klare Verhältnisse. Ich wollte eine richtige Familie. Und eine glückliche. Und die habe ich nun – seit 14 Jahren. Mit Siegfried, den vier Töchtern sowie unseren beiden gemeinsamen Kindern, die anschließend noch zur Welt kamen – natürlich Mädchen.“

Er sagt: „Als ich jung war, galt für mich das Ideal der freien Liebe. Allerdings habe ich es nie gelebt. Dass mir Treue wichtig ist, merkte ich erst, als es meine frühere Partnerin damit nicht so genau nahm. Da wurde mir bewusst – und zwar schmerzlich bewusst – , dass ich „Partnerschaft“ nicht auf diese Weise leben wollte. Toleranz hin oder her. Aber weil wir ja eine gemeinsame Tochter hatten, versuchte ich zunächst, die ganze Sache zu verdrängen. Ohne Erfolg. Im Laufe dieser Entwicklung lernte ich Rita kennen. Unsere Töchter besuchten denselben Kindergarten. So kamen wir über die Kinder ins Gespräch – damit begann unsere gemeinsame Geschichte. Als dann die Trennung von den alten Partnern anstand, erzeugte die ganze Situation permanente Verunsicherung in uns. Obwohl ich nicht verheiratet war, hatte das Motto „wenn der erste Versuch nicht klappt, klappt vielleicht der zweite“ keine Gültigkeit für mich. Ehe gilt – ob mit Trauschein oder ohne. Auch wenn ich mit 17 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten bin, ist mir ihr Eheverständnis mit lebenslanger Treue sehr nah geblieben: Es zwingt uns – auf äußerst fortschrittliche Weise, wie ich finde – ständig an uns zu arbeiten. Wahrhaftig zu sein, indem wir ohne Wenn und Aber ja zum anderen sagen. Warum ich die Trennung trotzdem wollte, kann ich nur aus der damaligen Situation heraus deuten: Es schien ein folgerichtiger Schritt zu sein. Und das ist er für Ritas und mein Leben ja letztlich auch gewesen. Dennoch war er nicht okay. Es ist und bleibt ein Paradoxon: Wir wussten, dass die Trennung eigentlich kein akzeptabler Weg ist, haben uns aber dennoch dafür entschieden, um das Richtige zu tun.“

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Nach schwierigen ersten Beziehungen sind Rita und Siegfried inzwischen seit 14 Jahren ein Paar.

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ÂťMan muss sich lieb haben.ÂŤ

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Titelthema

»Wenn der eine loslässt, kippt der andere um.« Marlene und Reinfried aus Bremen sind seit 57 Jahren verheiratet. In dieser Zeit haben die Katholikin und der Protestant Höhen und Tiefen erlebt – und gemeinsam überstanden.

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as Hochzeitsfoto zeigt ein glückliches Paar. Die Braut ist zu diesem Zeitpunkt 20, der Bräutigam 23 Jahre alt. Kurz zuvor haben sie sich ewige Treue geschworen. Das war 1957. „Mir zuliebe hat Reinfried katholisch geheiratet. Das hat meine Familie versöhnt. Dafür kam sein Vater nicht mit in die Kirche.“ Evangelisch und katholisch – sie selbst hatten nie ein Problem damit. Stattdessen gab’s viel Verständnis für die Belange des anderen. Während Marlene spricht, hört ihr Mann aufmerksam zu. Nach einem Sturz ist er vorübergehend auf einen Rollstuhl angewiesen. „Reinfried hat mir immer sehr viel Freiraum gegeben.“ Egal, ob es um den sonntäglichen Besuch der Messe, den Sportverein oder Wanderausflüge ging. Ihre Freundinnen waren darüber oft erstaunt. Dass dein Mann das zulässt! Doch ohne Toleranz für den anderen, da sind sich beide einig, geht es eben nicht: „Man kann niemanden anketten.“

FOTOS: JOANNA NOTTEBROCK

»Man kann niemanden anketten.« Reinfrieds große Leidenschaft ist das Meer. Er ging oft mit Freunden segeln und für kurze Auszeiten gab es „Myra“, ein kleines Motorboot auf der Lesum. Gelebte Nähe und Distanz – moderne Eheberater hätten kaum bessere Tipps geben können. Auch beruflich war der Schlossermeister als Versuchsleiter einer großen Firma viel auf Reisen. Die Erinnerungen daran unterscheiden sich zwangsläufig: Während Reinfried Anekdoten aus fast allen Kontinenten zu erzählen weiß, fand seine Frau das alles manchmal ganz schön ungerecht: „Er war in der ganzen Welt unterwegs, und ich hockte hier.“ Doch für sie ist klar: „Ich hätte damals gar nicht anders leben können. Das stand für mich nicht zur Debatte.“ Auch deshalb, weil innerhalb von sechs Jahren die vier Kinder zur Welt kamen. Gemeinsam wohnten sie in Marlenes Elternhaus im bremischen Blumenthal. Vier Generationen unter einem zu kleinen Dach. Darum wurde angebaut. „Es war die schwierigste Zeit unserer Ehe. Der Umbau, die kleinen Kinder und Reinfried oft nicht da.“ Gute Streitkultur war da gefragt, und ihr Mann gibt hierfür ein charmantes Beispiel: „Als Marlene mal böse mit mir war und nicht mehr mit mir sprechen wollte, habe ich langsam ihren Kleiderschrank ausgeräumt. ‚Was machst du da?’, hat sie mich wütend gefragt. ‚Ich wollte endlich wieder deine Stimme hören’, lautete meine Antwort. Das

Über ein halbes Jahrhundert ist diese Aufnahme alt. „In guten wie in schlechten Tagen“ ist für beide immer noch aktuell.

Ziel war erreicht. Ich konnte den Schrank wieder einräumen.“ In dieser Ehe, das machen beide deutlich, gab es Wichtigeres, als sich über Treue den Kopf zu zerbrechen. Es gab Vertrauen und Verlässlichkeit, Freunde und die Familie. „Wir haben so viel gefeiert. Das Haus war oft voll. Es war laut, fröhlich und turbulent. Das hat uns beide immer noch mehr zusammengeschweißt.“ Vor allem in dunkleren Zeiten war dieser Zusammenhalt für Marlene und Reinfried lebensnotwendig: Als die jüngste Tochter schwer verunglückte und lange Zeit zur Genesung brauchte. Oder als der älteste Sohn vor zwei Jahren starb. Schicksalsschläge dieser Art lassen Ehen oft wanken oder zerbrechen. Doch ihr stabiles Fundament steht und stützt: „Es ist schlimm, wenn man in diesen Momenten niemanden an seiner Seite wüsste. Wir mussten alles gemeinsam tragen. Denn wenn der eine loslässt, kippt der andere um.“ Heute haben die beiden elf Enkelkinder. „Sie sind unser größtes Geschenk. Außerdem ist es schön zu wissen: Wenn wir gehen, bleibt eine Menge von uns hier. Das ist der gemeinsame Lohn für unsere Treue und darüber freuen wir uns sehr.“ Marlene streicht ihrem Mann liebevoll durchs Haar, „den tollen Haarschnitt hier hat ihm übrigens eine Enkelin beschert.“ Und was können sie jungen Leuten raten, die noch am Anfang eines hoffentlich langen gemeinsamen Lebenswegs stehen? „Nichts“, sagt Reinfried. „Da kann man keine Ratschläge geben. Man muss sich lieb haben. Sonst geht alles sowieso nicht.“

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Propst Martin Tenge ist Großstadtseelsorger in Hannover und gehört zu den engsten Beratern des Bischofs. Er kennt sich mit den alltäglichen Spannungsfeldern zwischen Glaubensideal und Lebensrealität aus.

Der Wirklichkeit ins Auge sehen

Propst Tenge, als Hausherr der katholischen Hauptkirche St. Clemens in Hannovers Innenstadt begegnen Sie vielen verschiedenen Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen: Familien, Alleinerziehenden oder Patchwork-Familien. Hat Sie das Ergebnis der Vatikan-Umfrage überrascht? Nein. Dass die Lehre der katholischen Kirche und die Lebenswirklichkeit der Menschen auseinanderklaffen, weiß doch jeder. Bisher wurden diese Dinge aber immer nur im persönlich-seelsorgerischen Bereich behandelt. Wichtiger ist, dass der Fragebogen der Kirche dies auch einmal deutlich benennt: Ja, so ist es bei den Christen in der Kirche! Man redet nicht mehr darum herum, das Thema bekommt nun endlich eine öffentliche Dimension. Die Ideale sind da, die Realität

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in den Familien sieht heute aber ganz anders aus. Ich finde es gut, dass sich die Kirche dessen so offensiv angenommen hat. Das ist auch die Linie von Papst Franziskus, wenn er sagt: Lasst uns genau hingucken, was da ist. Mit welchen Anliegen und Problemen werden Sie als Großstadtseelsorger am häufigsten konfrontiert, was treibt die Menschen heute um? Im Kontext von Ehe und Familie geht es dabei am häufigsten um Fragen von wiederverheiratet Geschiedenen. Fragen der Familienplanung regeln die Paare längst in eigener Verantwortung. Stichwort: Gewissensentscheidung. Das sagen wir ja auch als Kirche. Also, das zentrale Thema ist: Was mache ich, wenn ich in meiner Beziehung gescheitert bin? Ehen zerbrechen. Das betrifft alle Ehen, auch die christlich geschlossenen. Das heißt, das große Projekt – bis der Tod uns scheidet – ist mir und uns nicht gelungen. Es gibt eben keine Garantie dafür, dass alles gut läuft. Wenn Ehepaare allerdings feststellen, dass sie nicht mehr miteinander leben können und sich einem anderen Partner zuwenden, dann bietet die Kirche bisher wenig Möglichkeiten, damit umzugehen. Das ist genau die Spannung, in der viele Menschen heute leben. Sie sagen: Ich möchte meinen Glauben leben, ich möchte auch

FOTO: STEFAN BRANAHL

Ehe und Familie – über dieses Thema beraten derzeit Bischöfe aus aller Welt in Rom. Im Vorfeld wurden die Katholiken hierzu befragt, und das Ergebnis zeigt: Kirchliche Lehre und Leben der Menschen klaffen weit auseinander. Keine ganz neue Erkenntnis, wie Propst Martin Tenge im Gespräch mit Jes erklärt.


Titelthema

»Häufig verhalten wir uns wie Kontrolleure der Gnade und nicht wie ihre Förderer. Doch die Kirche ist keine Zollstation, sie ist das Vaterhaus, wo Platz ist für jeden mit seinem mühevollen Leben.« Papst Franziskus

meiner Kirche treu bleiben, ich weiß auch, dass die kaputte Ehe nicht dem Ideal entspricht, aber ich möchte mein Leben mit diesen Brüchen irgendwie gestalten. Die Kirche öffnet hier zu wenig Räume für eine konkrete Suche, ohne dabei das hohe Ideal der Ehe zu verwässern. Bleiben wir beim Thema Ideal und Wirklichkeit in Ehe und Familie. Hier spielen persönliche Gewissensentscheidungen eine besondere Rolle. Wie gehen Sie als Seelsorger damit um? Gewissensentscheidungen mussten schon die Urchristen treffen. Lasse ich mich taufen oder nicht? Wenn ja, hat das auch Folgen. Das lässt sich nicht von oben entscheiden, das muss jeder selbst entdecken. Aber man muss sich auch klar darüber werden: Einerseits gibt es bestimmte Grundwerte und Idealvorstellungen, auf der anderen Seite gibt es meine Lebenswirklichkeit, meine Erfahrungen – und das passt nicht immer zusammen. An diesem Punkt muss ich mich wieder entscheiden, meinen konkreten Weg zu gehen, natürlich in Abwägung aller Faktoren. Und genau hier muss Kirche das Bild von Ehe und Familie schärfen: Die Ehe ist eine dauerhafte Partnerschaft von Mann und Frau, aus der meist auch Kinder hervorgehen. Das ist das Ideal, an dem es sich abzuarbeiten gilt. Und genau daran muss sich eine Gewissensentscheidung messen lassen, es geht dabei ja nicht allein um Gefühle. Dafür brauchen wir eine Orientierungshilfe, Werte, die über unseren Maßstab hinausgehen. Ob ich das dann schaffe oder nicht, das ist eine andere Frage. Aber wie kann sich Kirche hier positionieren – auch mit Blick auf die wieder ansteigenden Kirchenaustritte? Es wäre genial, wenn es uns als Kirche gelänge, mit den Familien wieder mehr im Dialog zu stehen. Schließlich sind Familien nicht das Gegenüber von Kirche, sie sind Ausdruck von Kirche, egal, in welcher Form die Menschen Familie leben. Im Rahmen des Bistumsjubiläums im kommenden Jahr wollen wir hier im Dekanat zu einem Familientag einladen. Bei der Vorbereitung fiel uns auf, dass wir im Hinterkopf ja selbst immer noch das typisch-einseitige Bild haben: Vater, Mutter und zwei oder drei Kinder und für die machen wir ein paar nette Spiele. Dann haben wir schnell gemerkt, dass wir völlig danebenliegen, nur so zu denken. Denn wir wollen weder die Alleinerziehenden noch die Patchwork-Familien noch die wiederverheiratet Geschiedenen ausschließen. Wäre das nicht eine Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen? Wie leben Teilfamilien ihren Glauben, was machen wiederverheirate Geschiedene für Erfahrungen miteinander? Darüber müssen wir miteinander in den Dialog kommen.

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Was die Kirche zu Treue und Ehe sagt Liebe will endgültig sein. Sie kann nicht bloß „bis auf Weiteres“ gelten. Daher verlangt die Liebe in der Ehe von beiden Partnern unverletzliche Treue. Nach katholischem Verständnis ist die Ehe ein Sakrament, etwas Heiliges. Und sie ist unauflöslich: „Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“, heißt es im Markusevangelium. Die Kirche sieht in der Treue und Liebe der Eheleute ein Spiegelbild der Treue und Liebe Gottes zu den Menschen. Schon im Alten Testament, in den Zehn Geboten, heißt es: „Du sollst nicht ehebrechen“. Allerdings: Die Kirche erkennt an, dass es Situationen gibt, in denen das Eheleben praktisch unmöglich wird. In diesen Fällen sieht auch die Kirche die Möglichkeit vor, dass sich die Eheleute räumlich trennen. Die Unauflöslichkeit der Ehe wird dadurch aber nicht berührt, eine erneute kirchliche Heirat ist ausgeschlossen.

Hilfe, wenn es nicht klappt Für die Kirche ist die Ehe unauflöslich. Doch sie lässt die Menschen nicht allein, wenn es mit der Liebe, dem Partner und der Familie nicht so klappt. Dann bieten kirchliche Beratungsstellen Hilfe an. Ob es um Unstimmigkeiten in der Beziehung geht oder die eigenen Probleme über den Kopf wachsen – die katholischen Ehe-, Familienund Lebensberatungsstellen helfen. Infos zu Beratungsstellen in der Nähe gibt’s unter WWW.BISTUM-HILDESHEIM.DE, in der Rubrik „Beratung und Hilfe“. Wer virtuelle Unterstützung bevorzugt, findet auch online kompetente Beratung unter HTTPS://ONLINE-HILDESHEIM.BERANET.INFO/

Treue kommt an – sogar auf der Reeperbahn. Und betrogen werden tut weh. Im Freisprecher von „katholische.de“ äußern sich Besucher der Hamburger Amüsiermeile zu dem Thema. WWW.JES-MAGAZIN.DE, WWW.KATHOLISCH.DE

KARIN DZ I O N A RA

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Gretchenfrage

Ein starker Glaube wirkt wie ein Leuchtturm Martin Kind, Unternehmer und Präsident von Hannover 96, setzt auf Fleiß, Engagement und Willensstärke und glaubt an eine gestaltbare Zukunft. Über welche Nachricht haben Sie sich zuletzt gefreut? Sicherlich, dass Deutschland FußballWeltmeister geworden ist und auch der DFB-Nachwuchs Europameister werden konnte. Zwei tolle Ergebnisse. Aber nicht nur im Fußball, sondern auch wirtschaftlich stehen wir gemeinsam zukunftssicher und nachhaltig da. Gerade auch in der mittelständischen Wirtschaft gibt es viele „Weltmeister“ aus Deutschland und gerade diese Unternehmen müssen als Champions gefeiert werden. Schaffen sie doch als Innovatoren in ihren jeweiligen Märkten viele Arbeitsplätze und sorgen für Zukunftssicherheit. Wir können gemeinsam zuversichtlich in die Zukunft sehen.

Über das Schlechte in der Welt wird ständig berichtet. Was schenkt Ihnen Hoffnung? Basis für sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg ist Fleiß, Engagement und Willensstärke. Diese Eigenschaften verbinden und stärken uns bei der Erreichung unserer Ziele. Wirtschaftliche und sportliche Erfolge sorgen für neuen Schub und Motivation. Ich registriere mit viel Freude den Tatendrang auf vielen und ganz unterschiedlichen Ebenen in unserer Gesellschaft. Hoffnung gibt mir dabei vor allem die Gewissheit, dass gemeinsamer Erfolg die Basis für konstruktive und vernünftige Dialoge ist, die beim Lösen von Konflikten ganz elementar sind.

Woran glauben Sie? Ich glaube an eine gestaltbare Zukunft. Im Glauben wird für mich unsere gemeinsame Zukunft erlebbar und lebendig. Ein starker Glauben gehört zu uns Menschen und wirkt wie ein Leuchtturm in unserer Gesellschaft, unabhängig davon, welchem Glauben jeder Einzelne angehört. Viele verschiedene und funktionierende Leuchttürme sind gerade in der heutigen Zeit ganz wertvolle und wegweisende Zeichen, die uns Sicherheit, Orientierung und Motivation zur Gestaltung der gemeinsamen Zukunft geben. Wie zuletzt das Leuchtzeichen der Fußballnationalmannschaft unsere Gesellschaft weiter gestärkt und uns weltweit viele Sympathien eingebracht hat.

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A N DREAS K A I S ER

VO LK E R RÖ P K E

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Seele & Leib

KL EIN & FEIN

Blumenkohlparfait an Tomatenvinaigrette

Aus dem Vollen schöpfen Ein Menü zum Erntedank Endlich! Die vielen Mühen im Garten und auf den Feldern haben sich gelohnt. In der Herbstsonne leuchten in diesen Tagen reife Äpfel und Birnen an den Bäumen, im Gemüsebeet steht das Gemüse abholbereit dicht an dicht. Kein Wunder also, dass das Erntedankfest in der Regel gerade auf den ersten Sonntag im Oktober fällt. Landauf, landab werden nun Feldfrüchte, Getreide und Gemüse eingefahren und in den Kirchen dekorativ aufgestellt, um Dankbarkeit für die reichhaltige Ernte zu zeigen. Während die Erntegaben anschließend an Bedürftige in den Gemeinden oder an soziale Einrichtungen weitergegeben werden, kann das eigene Obst und Gemüse nun möglichst frisch und schmackhaft auf den Teller gebracht werden. J

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STEPHAN F U HRE R

So wird´s gemacht: Für das Blumenkohlparfait die Röschen abschneiden, klein zupfen und in Salzwasser weich kochen. Im Eiswasser abschrecken und abtropfen lassen. Die Strünke klein schneiden und in heißer Butter andünsten. Mit der Brühe aufgießen, mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken und ca. 10 Min. weich dünsten. 150 g Sahne zufügen, 5 Min. weiterdünsten. Fein pürieren und durch ein Sieb passieren. Gelatine in kaltem Wasser 10 Min. einweichen, ausdrücken und im heißen Blumenkohlpüree zergehen lassen. Röschen untermischen. Restliche Sahne schlagen und unterheben. Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen und das Blumenkohlgemisch einfüllen. Im Kühlschrank fest werden lassen. Für die Tomatenvinaigrette Chilischote ohne Kerne fein hacken. Schalotten schneiden und in etwas Olivenöl andünsten. Mit etwas Zucker glasieren, Chili und abgezupfte Thymianblättchen zufügen. Mit Essig ablöschen und zur Seite stellen. Tomaten einritzen und in kochendem Wasser blanchieren. Haut abziehen und vierteln. Kerne heraus- und das Tomatenfleisch in feine Würfel schneiden. Mit den Schalotten vermischen, mit Olivenöl, Essig, hellem Bier, Salz und Pfeffer abschmecken. Schnittlauch fein schneiden und dazu geben.

FOTOS: FOTOLIA.COM: YVONEISENSTEIN; BAYERISCHER BRAUERBUND

1 kleiner Blumenkohl, 50 g Butter, 150 ml Gemüsebrühe, 350 g Sahne, 8 Blatt Gelatine (16 g), 3 Tomaten, 2 El Rotweinessig, 2 Schalotten, 8 El Olivenöl, 1 Sträußchen Thymian, 4 El helles Bier, 1 halbe Chilischote, 1 Prise Zucker, 1 Bund Schnittlauch, Salz, Pfeffer, Muskatnuss


AU S DEM KLO STER Sanfte Heilung Auf der Haut ist die Ringelblume ein Alleskönner. In Salbenform hilft sie bei Entzündungen, Wundheilungen oder Ausschlägen. Die im schwäbischen Kloster Beuron hergestellte Creme aus natürlichen, hochwertigen Inhaltsstoffen gibt es in der 50-ml-Tube für 4,90 Euro.

H ER Z H A FT & E I N FAC H

Flammkuchen mit Birnen und Speck Für 4 Personen

FOTOS: FOTOLIA.COM: A_LEIN, BLUEBERRY, TIM UR; KUR- UND TOURISMUSGESELLSCHAFT STAATSBAD BAD NENNDORF

250 g Mehl, 50 ml Öl (z. B. Sonnenblumenöl), 1 Glas lauwarmes Leitungswasser, 200 g Frühstücksspeck, 300 g Crème raÎche, 1 rote Zwiebel, 1 Birne, 3 EL geriebener Comté-, Gruyère- oder Ziegenkäse, Salz, Pfeffer, Thymianzweige zum Garnieren. So wird´s gemacht: Mehl mit Öl, Wasser und einer Prise Salz mit dem Knethaken oder von Hand zu einem Teig verarbeiten. Frühstücksspeck in feine Fäden, Birne in dünne Scheiben schneiden. Den Speck kurz in der Pfanne ohne Fettzugabe glasig braten und beiseite stellen. Die Zwiebel fein würfeln. Den Ofen auf 220 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Den Teig in zwei Portionen auf zwei vorgefetteten Backblechen möglichst dünn in runder Form verteilen und mit Crème fraÎche bestreichen. Pfeffer aus der Mühle darüber geben. Mit Zwiebeln, Speck und Birnenscheiben belegen und den Käse darüber verteilen. Auf der untersten Schiene im Backofen ca. 10 bis 15 Min. knusprig backen. Mit Thymianzweigen garnieren und auf Holzbrettchen servieren.

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K L AS S I S CH & L ECKER

Bratäpfel mit Vanillesoße AU S DEM NETZ Für 4 Personen 4 Äpfel (z.B. Boskop oder Holsteiner Cox), 80 g brauner Zucker, 40 g weiche Butter, 80 ml Wasser, ½ TL Zimt, ½ Tl abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone, 1 EL Rosinen, 50 ml Rum, 2 EL gestiftete Mandeln, 1 Vanilleschote, 20 g Speisestärke, 50 g Zucker, 500 ml Milch. So wird´s gemacht: Für die Vanillesoße Schote längs aufschneiden und das Mark herauslösen. Speisestärke mit 50 g Zucker und 3 EL Milch mischen. Restliche Milch mit Vanillemark aufkochen lassen, vom Herd nehmen und Stärkegemisch einrühren. Topf zurück auf den Herd stellen und unter Rühren kurz aufkochen lassen. Die Sauce kann kalt oder warm serviert werden. Für die Bratäpfel Rosinen am Tag vorher im Rum einweichen. Am Stielende der Äpfel eine 1 cm dicke Scheibe abschneiden. Kerngehäuse entfernen, aber nicht durchstechen. Jeweils die Hälfte von Zucker, Zimt und Butter mit dem Wasser und der Zitronenschale in einem Topf zum Kochen bringen. Wenn der Zucker sich unter Rühren aufgelöst hat, den Sirup beiseite stellen. Den Backofen auf 190 Grad vorheizen (Ober-/Unterhitze). Die andere Hälfte von Zucker, Butter und Zimt zusammen mit den Rosinen verrühren und die in einer Auflaufform angerichteten Äpfel füllen. Mit Mandelstiften bestreuen. Den Sirup über die Äpfel gießen, den übriggebliebenen Rum in die Form geben und die Äpfel zugedeckt etwa 30 bis 40 Min. backen. Mit etwas Puderzucker bestreuen und auf der Vanillesoße garniert servieren.

So klappt’s mit dem Ei Wer schon immer mal das ideale Frühstücksei zubereiten wollte, hat mit der App „Die perfekte Eieruhr“ ein ideales Hilfsmittel. Vom Eidurchmesser über die Ausgangstemperatur bis zur Einberechnung der Höhenmeter wird nichts vergessen. 0,89 Euro, für iPhone, iPad und Android.

AU S DEM KA L ENDER Herbstliches Treiben Selbstgemachtes und Eingemachtes sind die Themen des Bad Nenndorfer Bauernmarktes rund um die Musikmuschel und entlang der Promenade am 11. und 12. Oktober. Traditionell stehen dabei land- und forstwirtschaftliche Produkte im Mittelpunkt. WWW.BADNENNDORF.DE

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Lebensfrage

HEITERKEIT SABOTIERT DIE TRISTESSE Beim Humor geht es nicht darum, gute Witze erzählen zu können. Heiterkeit ist eine Haltung, die das Leben bereichert und Ähnlichkeiten mit der Religion hat.

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m Anfang war der Humor. Als Jorge Mario Bergoglio zu Papst Franziskus wurde, machte er einen Scherz. „Möge Gott Euch vergeben, was Ihr getan habt“, sagte er zu den Kardinälen, die ihn gerade zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt hatten. Der Papst hat offenbar einen Sinn für Heiterkeit. Damit ist er nicht allein. Wir können annehmen, dass viele Menschen Humor haben – oder das von sich denken. Wer gibt schon zu, dass er eigentlich ein Muffelkopf ist, der zum Lachen in den Keller geht? Humor zu haben ist allerdings etwas völlig anderes, als der Witze-Lieferant vom Dienst zu sein, der in jeder Mittagspause vor den Arbeitskollegen einen neuen Kalauer zum Besten gibt. Und es reicht nicht, Anekdoten erzählen zu können, ohne die Schlusspointe zu verhunzen. Ob jemand humorvoll ist, hängt auch nicht so sehr daran, ob jemand einen Scherz flach oder toll findet. Geschmäcker sind nun einmal verschieden, das gilt für das Terrain des Frohsinns ebenso wie für Mode, Musik oder den Lieblingsverein.

Wer lacht, schiebt den Ernst des Lebens beiseite Beim Humor geht es um die Fähigkeit zu lachen und fröhlich zu sein. Das klingt banal, ist es aber nicht. Denken wir nur daran, dass es Kliniken gibt, die regelmäßig von Clowns besucht werden. Die Spaßmacher kurieren Kranke nicht, sorgen aber für Momente der guten Laune, wenn die Sorgen um die eigene Gesundheit ansonsten bleischwer aufs Gemüt drücken. Heiterkeit hat Potenzial. Sie ist eine wertvolle, manchmal unterschätzte Art und Weise, dem Leben zu begegnen. Sie sabotiert die Tristesse, die öden oder üblen Verpflichtungen, bei denen wir gern abwesend wären, es aber nicht sein dürfen. So kann etwa die Situationskomik Begegnungen zwischen Menschen eine neue Wendung geben, die eben noch komplett anderer Meinung waren oder sich angeschwiegen haben. Wer lacht, schiebt den Ernst des Lebens ein Stück weit beiseite. Heiterkeit tröstet. Damit ähnelt sie der Religion. Denn wer an Gott glaubt, der geht davon aus, dass die Traurigkeit der Welt nicht das letzte Wort hat.

»Der Alltag rutscht auf einer Bananenschale aus.«

Für den Kölner Kabarettisten Jürgen Becker gehören Religion und Humor zusammen. Beide sähen die Dinge anders, als es die Vernunft nahelege: „Es widerspricht der Vernunft, dass ein Toter wieder aufsteht, dass eine Jungfrau ein Kind kriegt oder einer übers Wasser läuft. In der Religion aber geht das. Und auch der Humor ist unvernünftig, bringt er doch Dinge zusammen, die nicht zusammenpassen, die berühmte Torte im Gesicht.“ Tortenschlachten und andere Absurditäten, die die Laune heben, hält der Alltag leider nicht immer bereit. Doch Humor lässt sich auch ans Tageslicht bringen wie Kohlen aus einem Bergwerk. Wer sich daran erinnert, was ihn vor Jahren oder Jahrzehnten zum Lachen gebracht hat, der weint vielleicht erneut Freudentränen. Zum Beispiel zwei Freunde, die sich nach langer Zeit diebisch über ihre Jugendstreiche freuen. Dann präsentiert sich der Frohsinn im Gewand der Schadenfreude, der nicht immer nur eklige Boshaftigkeit zugrunde liegen muss, wie die Schriftstellerin Thea Dorn schreibt: „Der sonst auf reibungsloses Funktionieren getrimmte Alltag rutscht auf einer Bananenschale aus. Man lacht weniger über das Unglück des anderen als vielmehr darüber, dass man, zumindest dieses Mal, davongekommen ist. Das aufgeschlossene Herz lacht letztlich über sich selbst, weil es ahnt, dass es ebenso gut selbst hätte im Schlamassel landen können.“ Wer über sich selbst lachen kann, wer auch mal heiter ist, sieht im Leben nicht ständig eine todernste Angelegenheit. Dem eigenen Wohlbefinden kann das nur guttun. Schon im 14. Jahrhundert betete der heilige Thomas Morus: „Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.“

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Ehrensache

Erst nur ein Mann, dann ein ganzer Betrieb Junge Menschen ohne Ausbildung, Langzeitarbeitslose oder Männer und Frauen mit Handicap – darum kümmert sich die Schaumburger Initiative gegen Arbeitslosigkeit. Seit 1998 hat sie über 500 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt.

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itte der 90er-Jahre beschäftigten sich die katholische und die evangelische Kirche intensiv mit der wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland. Gemeinden und Verbände wurden dazu befragt, dicke Papiere verfasst und öffentliche Forderungen erhoben. Auch in Stadthagen kam das Thema an. Die Kirchengemeinden hatten einen Referenten aus Hildesheim dafür gewonnen. Nach der Veranstaltung stellte sich Rudolf Krewer, damals Realschulrektor, eine Frage: „Soll das jetzt alles gewesen sein?“ Ihn ließ das Thema nicht mehr los. Und so wurde er Initiator und Vorsitzender des Vereins Schaumburger Initiative gegen Arbeitslosigkeit, kurz SIGA. Krewer gewann Mitstreiter und stieß bald auf das Interesse der Arbeitsagentur: Seit 1998 vermittelt die SIGA in deren Auftrag Menschen in Arbeit. In 18 Jahren hat sich aus beschaulichen Anfängen ein mittelständischer Betrieb entwickelt. Die SIGA betreibt heute in Stadthagen und Rinteln sechs Ladengeschäfte, zumeist Sozialkaufhäuser, unterhält je eine Metall-, Fahrrad- und Holzwerkstatt und ist in den Bereichen Transport und Lager tätig. Mehrere Tausend arbeitslose Männer und Frauen haben hier bisher eine Arbeitsmaßnahme durchlaufen, einige blieben auf Dauer: Von den 35 Festangestellten der SIGA kamen 32 als Arbeitslose zur SIGA. Über 40 Prozent von ihnen sind schwerbehindert.

Möbel wiederaufbereiten oder transportieren – die SIGA ist in vielen Bereichen unterwegs.

Seit fast zwei Jahrzehnten Motor der SIGA: Rudolf Krewer.

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In der Galerie Vielfalt in Stadthagen verkauft die SIGA aufbereitete antike Möbel. Wenn Rudolf Krewer durch die große Ausstellungshalle geht, schüttelt er Hände, spricht mit den Mitarbeitern und Jobbern. „Wir müssen den Menschen das Gefühl vermitteln: Du bist etwas wert, du kannst was“, sagt Krewer. „Ich habe die Gabe mit Menschen zu reden, das ist ein Geschenk des Himmels“, meint der 71-Jährige. Als er von einem ehemaligen Schüler erzählt, der nach mehreren Tiefschlägen durch die SIGA eine neue Perspektive gefunden hat, leuchten seine Augen: „Wenn man das miterlebt, dann vergisst man die vielen Stunden Arbeit, die man in die Initiative gesteckt hat.“ Die SIGA ist für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet worden, und auch Rudolf Krewer wurde bereits für sein Engagement geehrt: Er erhielt die Verdienstmedaille der Bundesrepublik. „Eigentlich“, sagt er, „sollte jetzt mal Schluss sein.“ Aber nun steht die SIGA vor der Umwandlung von einem Verein in eine Genossenschaft und da wird Krewer noch als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender gebraucht. Krewer: „Meine Schwäche ist, dass ich nicht Nein sagen kann.“

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M AT T H I AS BO D E

FOTOS: SIGA; MATTHIAS BODE

»Ich kann nicht Nein sagen.«


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REISE IN DIE STEINZEIT Auf den Spuren der Menschheit. Das „Paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere“ präsentiert in moderner Architektur eine Reise in die Altsteinzeit. Und schlägt eine Brücke zur Gegenwart: Bis 26. Oktober sind dort auch zeitgenössische Werke aus dem Kunstmuseum Wolfsburg zu Gast.

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Rauszeit

Auf Tuchfühlung mit unserem Vorgänger, dem Homo heidelbergensis.

FOTOS: WWW.PALAEON.DE; KARIN DZIONARA

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n der verspiegelten Außenhaut des Museumsneubaus am Rand des Schöninger Braunkohle-Tagebaus scheint sich die renaturierte Steppenlandschaft fortzusetzen. Je nach Sonneneinfall und Wolkenspiel färben die Blautöne des Himmels die Fassade ein. Hier im Paläon am Rand des Städtchens Schöningen am Elm, zwischen Helmstedt und Königslutter, reichen die Spuren des Menschen zurück in die Altsteinzeit. Bei Rettungsgrabungen im Vorfeld des Schöninger Tagebaus machten die Archäologen in den 1990er-Jahren eine sensationelle Entdeckung: Sie stießen auf hölzerne Jagdwerkzeuge der Urmenschen – auf die 300.000 Jahre alten Schöninger Speere. Die sorgfältig bearbeiteten, teils mehr als zwei Meter langen Speere sind die bislang ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit. Im vergangenen Jahr wurde hier das Paläon eröffnet – ein Forschungs- und Erlebniszentrum am Fundort der Schöninger Speere. Schließlich markiert der Fundort in Norddeutschland eine der zehn bedeutendsten Grabungsstellen der Altsteinzeit. Mehr noch: Das gesamte Fundensemble aus Waffen, darunter Lanzen, Speerspitzen und Bruchstücke, sowie rund 10.000 Knochen von Wildpferden, Bären oder Reptilien deuten darauf hin, dass unser Vorgänger, der sogenannte Homo heidelbergensis, dem modernen Menschen offenbar weit näher war als bislang angenommen. Nach Meinung der Experten konnte der Urmensch bereits vor 300.000 Jahren durchaus planvoll handeln. Er stellte effizientes Werkzeug her, entwickelte Jagdstrategien und lebte in einem komplexen Sozialgefüge. Wie der Alltag damals ausgesehen haben könnte, wird in den Schauräumen präsentiert. In den Modellen geht es um Wurftechniken und Muskelspiel, um Jagdszenen und Feuerstellen in der altsteinzeitlichen Kulturlandschaft. Die Original-Speere bilden das Herzstück dieser Inszenierung. Abenteuer Forschung: In einem interaktiven Besucherlabor können sich die Gäste als Hobby-Archäologen versuchen. Ein gläsernes Labor gewährt Einblicke in die Arbeitswelt der Wis-

Künstler machen das Thema „Der Mensch und seine Umwelt im Laufe der Jahrtausende“ auf vielfältige Weise erlebbar.

senschaftler und das erdgeschichtliche Archiv informiert über geologische und klimatische Entwicklungen. Durch die schräg eingelassenen Fensterfronten ergeben sich unterschiedliche Perspektiven auf den Braunkohletagebau – der Mensch in seiner Umwelt im Verlauf der Jahrtausende.

Landschaftsparcour mit Wildpferden Um dieses Thema geht es auch in den Werken zeitgenössischer Künstler, die das Kunstmuseum Wolfsburg im Paläon zeigt. Zu sehen sind Objekte von Mario Merz, wie etwa „Objet Cache-Toi“ – eine Art Iglu aus gefüllten Leinensäckchen von 1968. Oder die knallbunte, begehbare Raumskulptur von Verner Panton, mit der er eine moderne Fantasielandschaft schafft. Wer mag, kann sich draußen in der großen Parklandschaft unter Anleitung selbst als Speerwerfer in der Tradition altsteinzeitlicher Jäger versuchen. Oder im Café ausspannen, um anschließend gestärkt zu einem Spaziergang in die Schöninger Innenstadt aufzubrechen. Der beschilderte Weg führt vorbei an einer Herde aus friedlichen Wildpferden, die in dem planvoll angelegten Landschaftsparcours eine neue Heimat gefunden hat, und verweist auf die Türme der beiden Kirchen St. Vincenz und St. Lorenz. Am anderen Ende der Stadt, an der ehemaligen Klosterkirche St. Lorenz, erinnert der Schöninger „Bibelgarten“ an die Pflanzenvielfalt im Alten und Neuen Testament – und an die Bewahrung der Schöpfung seit ihren Anfängen.

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K A RI N D Z I O NA R A

Das Paläon ist dienstags bis freitags von 9.00 bis 17.00, donnerstags bis 20.00 Uhr geöffnet, am Wochenende und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr. Es gibt unterschiedliche Themenführungen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und spezielle Programme für Schulklassen. Mehr dazu unter WWW.PALAEON.DE

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M ut te r Ter es a St . M ar ti n

St. Nikolaus

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Katholisch kompakt Den heiligen Martin und den heiligen Nikolaus kennt jeder. Doch auch in jedem von uns steckt ein Heiliger.

Was sind Heilige ? „Das ist mir heilig“, sagen wir, wenn uns etwas ganz besonders wichtig ist. Mit heilig meinen wir dann das Besondere, das Außergewöhnliche. In der Folge müssten dann auch die Heiligen ganz besonders herausragend und menschlich außergewöhnlich sein – oder?

FOTOS: FOTOLIA.COM: LASSEDESIGNEN, VVOE, CENZ07

Das Neue Testament versteht unter Heiligen etwas anderes: Alle Getauften sind Heilige. Als Paulus an die Heiligen in Korinth schreibt, meint er damit alle Christen in dieser Stadt. Als Getaufte sind wir gleichzeitig auch Heilige – ohne dass wir etwas Außergewöhnliches dafür geleistet hätten. Denn vor Gott ist jede und jeder etwas ganz Besonderes. Bereits die Taufe macht uns alle zu Heiligen. Daher können wir uns auch angesprochen fühlen, wenn es im Glaubensbekenntnis heißt: „Gemeinschaft der Heiligen“. In der katholischen Kirche gibt es darüber hinaus aber noch eine weitere Bedeutung von Heiligen. Hier geht es um Menschen, die auf eine besonders herausragende Weise den christlichen Glauben gelebt haben. Sie werden als Vorbilder verehrt, wie etwa der heilige Martin von Tours, der heilige Nikolaus oder Mutter Teresa von Kalkutta. Diese Heiligen haben im Laufe des Jahres bestimmte Festtage – und bei einigen ist mit dem Jahrestag ein besonderer Brauch verbunden. Vor allem der Tag des heiligen Nikolaus am 6. Dezember wird in dieser Hinsicht wohl Klein und Groß ganz besonders geläufig sein. Maria, die Mutter Jesu, hat gleich mehrere Festtage im Jahr. Manchmal bitten mich Menschen darum, dass ich für sie beten soll. Wenn

ich für andere beten kann, warum sollen nicht auch die Heiligen, die bei Gott sind, für uns bitten können? Wir können sie in Fürbitten anrufen, in Prozessionen verehren oder Kerzen vor Heiligenfiguren anzünden. Statuen oder Bilder von Heiligen wie Marienfiguren oder der Patron der jeweiligen Kirche finden sich in den meisten katholischen Kirchen. Wer mag, kann sich aber beispielsweise auch auf den Pilgerweg zum heiligen Jakobus nach Santiago de Compostela machen. Um als Heilige oder Heiliger in der katholischen Kirche verehrt werden zu können, bedarf es einer langen Prüfung: des sogenannten „Heiligsprechungsprozesses“. Darin wird der christliche Lebenswandel des Kandidaten geprüft. Außerdem sind eine Verehrung durch Gläubige sowie zwei „Wunder“ – in der Regel nicht erklärbare Krankenheilungen – notwendig. Am Ende steht dann das feierliche Urteil durch den Papst. Und wer es nun noch komplizierter haben will: Neben den „Heiligen“ gibt es ja auch noch die „Seligen“. Während Heilige in der gesamten Kirche verehrt werden können, ist die Verehrung von Seligen regional, auf ein Land oder einen Orden begrenzt.

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Zum Nachlesen in der Bibel: Auskunft über die Heiligen gibt Paulus im ersten Brief an die Korinther (1 Kor 1,2) sowie im Brief an die Kolosser (Kol 3,12).

Ein Video zum Thema gibt es unter WWW.JES-MAGAZIN.DE

Der Dominikanerpater Wolfgang Stickler, Jahrgang 1949, hat Theologie, Philosophie und Pastoralpsychologie studiert. Darüber hinaus verfügt er über eine psychotherapeutische Ausbildung. Er war Krankenhaus-Seelsorger, Studentenpfarrer und arbeitete in der Leitung des Dominikaner-Ordens in Deutschland mit. Heute ist er in der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Braunschweig tätig.

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Gesehen, gelesen, gehört

Literatur

Ich liebe dich mein Leben lang Hans Jellouschek Wie kann es in der heutigen schnelllebigen Zeit funktionieren, in einer Partnerschaft zusammenzubleiben? Es klingt fast zu einfach, wenn der Untertitel „10 Tipps für die Liebe auf Dauer“ verspricht. Doch den Leser erwarten keine einfachen Rezepte zum Abhaken, damit am Ende irgendwie alles gut ist: Die zehn Vorschläge gehen tiefer. Sie nehmen die Partnerschaft als Ganzes in den Blick, beleuchten Nähe und Distanz der Liebenden. Der Autor begleitet die Paarbeziehung durch Höhen und Tiefen – angefangen von einer gemeinsamen Definition der Beziehung bis hin zur Suche von sinnstiftenden Gemeinsamkeiten. Mit der Partnerschaft in Zusammenhang stehende Faktoren wie eine Aussöhnung mit der Herkunftsfamilie werden ebenfalls thematisiert. Das kleinformatige Buch regt durch die zehn Kapitel auf vielerlei Weise an, selbst zu reflektieren, wie ein gemeinsames Leben gelingen kann; immer wieder auch mit dem Blick auf die religiöse Komponente, auf Spiritualität und Wertefindung. Kreuz-Verlag, 2014, 8,00 €

Musik

Die Gottespartitur Edgar Rai

Resurrection Anastacia

Ein Priesterseminarist spricht auf der Frankfurter Buchmesse den renommierten Literaturagenten Gabriel Pfeiffer an: „Möglicherweise habe ich eine bedeutende Entdeckung gemacht, es geht um Gott.“ Pfeiffer, ein 52-jähriger überzeugter Agnostiker nimmt von dem jungen Mann ein Schriftstück entgegen. Im nächsten Augenblick vergisst er es wieder, denn die Tatsache, dass einer seiner Autoren den Buchpreis gewonnen hat, stresst ihn gewaltig. Und dann ist da noch die Verleger-Kollegin, mit der er jedes Jahr seine traditionelle Affäre hat. Erst als er einige Tage später zufällig in der Zeitung liest, dass ausgerechnet jener Seminarist mit dem angeblich entdeckten Gottesbeweis tot in einer Kapelle in Bayern aufgefunden wurde, erinnert er sich an den merkwürdigen jungen Mann. Er macht sich auf die Suche nach dessen Entdeckung, einem geheimnisvollen Manuskript. Dabei gerät er immer tiefer in den Sog übersinnlicher Hypothesen. Im neuen Roman von Edgar Rai geht es um Fragen des Glaubens, um die Liebe und den Sinn des Lebens. Im Mittelpunkt steht dabei eine intensive Beschreibung des Seelenlebens des Protagonisten.

Mit ihrem sechsten Studioalbum meldet sich Anastacia bei ihrem Publikum eindrucksvoll zurück. „Resurrection“, zu deutsch „Auferstehung“, heißt es. Der Name ist wohl nicht zufällig gewählt: Nachdem Anastacia im April 2013 zum zweiten Mal an Brustkrebs erkrankte und auch davor schon diverse Tiefen in ihrem Leben durchlaufen musste, ist die Kämpferin nun wieder da. Sie hat überlebt – und möchte mit Songs wie „Broken Wings“ oder „Lifeline“ anderen, die mit einem ähnlichen Schicksal kämpfen, etwas von ihrer Kraft schenken. Dennoch, so die Sängerin, sei die Musik auf „Resurrection“ nicht nur der Soundtrack ihres eigenen Leids. Das Album ist vielfältig angelegt und bietet für jeden etwas: Ruhiges oder Rockiges – je nach Geschmack und Laune. Gesang und Produktion bieten gutes Kino für die Ohren. Eine gemeinsame Mitte, auf die sich wohl viele Hörer einigen können.

Berlin Verlag, 2014, 19,99 €

Der Borromäusverein e.V. aus Bonn unterstützt uns bei der Bücherempfehlung. Weitere Informationen: WWW.BORROMAEUSVEREIN.DE

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Audio-CD, Bmg Rights Management, 2014, ca. 12,99 €


Kolumne

Brodowy fühlt der Zeit den Puls

Kulturtipp Getanzte Leidenschaft Auguste Rodin und Camille Claudel Jörg Mannes ist ein Geschichtenerzähler, er interessiert sich für Leidenschaften und menschliche Abgründe, für Machtgefüge und Beziehungen. Sein Ensemble tanzt nicht nur auf der Opernbühne, sondern gelegentlich auch andernorts. Das Theater habe religiöse Ursprünge, betont der Ballettdirektor der Staatsoper Hannover und verweist dabei zugleich auf die poetische Kraft der antiken Tragödie und ihre „reinigende Wirkung“ für die Seele. Getanzte Gefühle: Diesmal nun greift der Choreograph die leidenschaftliche Beziehung des französischen Bildhauers Auguste Rodin („Die Bürger von Calais“, „Der Denker“) mit seiner begabten Schülerin Camille Claudel auf. 15 Jahre dauert die Liebesgeschichte zwischen dem erfahrenen Künstler und seiner „Muse“, die schließlich daran zerbricht. Camille Claudel findet keinen Halt mehr – auch nicht bei ihrem jüngeren Bruder, dem tief religiösen Dichter Paul Claudel. Sie stirbt einsam in einer psychiatrischen Anstalt. Rodin wiederum bekennt sich in seinem Werk zu seiner vitalen Sinnlichkeit – auch in seiner beliebten Skulptur „Der Kuss“.

FOTO: TOOFAN HASHEMI (BRODOWY); STAATSOPER HANNOVER/JÖRG MANNES

Ab 22. November 2014 an der Staatsoper Hannover. Termine und Karten unter WWW.STAATSOPER-HANNOVER.DE

Dezibel und andere schreiende Ungerechtigkeiten

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chwarze Blattern, Viehpest und Heuschrecken gehörten bekanntlich zu den zehn biblischen Plagen. Rasenmäher, Bohrmaschine und Schneeschipper hingegen sind die Plagen der Neuzeit. Zumindest dann, wenn der Nachbar sie einsetzt. Und zwar samstagmorgens vor acht. Oder sonntagmittags um zwei. Und dennoch, es gibt eine Steigerung des Grauens. Nun bricht wieder eine Plage über uns herein, die alles andere an Schrecken übersteigt. Die Rede ist von einem nachbarschaftlichen Folterinstrument, das über Jahrhunderte nie vermisst wurde, jetzt aber als unabdingbar gilt. Der Laubbläser. Dort, wo einst Besen und Harke still und unaufgeregt ihren Dienst verrichteten, verwirbelt nun ein tragbares Soundmonster all das, was uns die Bäume als Erinnerung an den verblichenen Sommer als Hinterlassenschaft auf den Boden werfen. Das Schlimme jedoch ist vor allem, dass ein Laubbläserbesitzer bereits nach kürzester Zeit feststellt, dass sich mit dieser Windmaschine nicht nur Laub, sondern alles Mögliche wegpusten lässt. Übrigens, es gibt natürlich innerhalb dieser apokalyptischen Geräuschcollage doch noch etwas, das sogar den Laubbläser in den Windschatten stellt: die Kreissäge. Mit einem jammervollen Klagegesang, gegen den die sieben Posaunen des Johannes wie Blockflöten anmuten und der sogar noch grauenvoller ist als Heino, der Rammstein singt, erschüttert die Kreischsäge das nachbarschaftliche Gefüge bis ins Mark. Holzscheit um Holzscheit werden schreiend gespalten, damit der Kamin im Winter ein wohliges, sanftes Knistern von sich gebe. Und wenn der mit Gehörschutz wohlbehütete Nachbar dieses unheilvolle Werkzeug schließlich ausschaltet, dann nur, um anschließend mit dem Laubbläser die Späne auf einen Haufen zu pusten. Und wo er schon mal dabei ist, kann er ja gleich das ganze Grundstück bearbeiten. Wie lösen wir das Problem? Nur noch immergrüne Gewächse in Wohngebieten! Koniferen, Kiefern, Rhododendren und Buchsbäume. Alles, was kein Laub wirft. Und wenn schon Sägen, dann bitte nur mit Laubsäge. Dann wären wir dem nachbarschaftlichen Paradiese wieder ein Stückchen näher. Ach, hätte Eva damals doch bloß nicht auf die Schlange gehört ...

Matthias Brodowy ist selbst ernannter Vertreter für gehobenen Blödsinn. 2013 wurde er mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. WWW.BRODOWY.DE

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Termine

„Sing joyfully!“ Knabenchor Hannover am 17. Oktober im Hildesheimer Dom Seit über 60 Jahren ein Spitzenensemble seines Genres, hat der Knabenchor Hannover, unter derzeitiger Leitung von Prof. Jörg Breiding, seinen festen Platz unter den bedeutendsten Knabenchören Europas. Über 80 Konzerttourneen führten den Chor in mehr als 45 Länder rund um den Globus. Schallplatten- und CD-Veröffentlichungen sind national wie international hoch dekoriert. Im Hildesheimer Dom bietet er mit „Sing joyfully!“ Chorkompositionen von Mendelssohn Bartholdy, Byrd, Purcell, Britten, Chilcott, Rachmaninoff und anderen. Gesungen wird auf Deutsch, Russisch und Englisch. Kartenvorverkauf in der Dom-Information. Beginn 20.00 Uhr. Eintritt 20 €/erm. 10 €. Infos unter 05121 307305.

Im Farb-Klang-Rausch Ab 1. November Gewohntes in ungewöhnliches Licht gerückt: Die Licht- und Klangkünstler Roland Bauer, Peter-Paul König und Peter Kücking richten mit ihren Installationen an verschiedenen Orten des Bistums das Augenmerk auf die „eine Kirche“: „Es ist eine Kirche, die sich in einem stetigen Wandel befindet und an unterschiedlichen Orten ihr je eigenes Gesicht hat.“ Unter dem Motto „Una sancta – semper reformanda“ machen sie diesen Gedanken in fünf Kirchen sichtbar, hörbar und erlebbar. Auch im wiedereröffneten Hildesheimer Dom. Preview am 1.11.2014 um 20.30 Uhr in St. Nikolai, Göttingen und am 13./14.12.2014 in St. Bernward, Wolfsburg. Weitere Termine und Infos unter WWW.BISTUM-HILDESHEIM.DE

che Magazin Jes . Das katholis

01/2014 € 1,50 Ausgabe

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finden. suchen. fragen.

IST DA MEHR? Der Glaube an den Himmel

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Jes . Das katholische Magazin WWW.JES-MAGAZIN.DE Herausgeber Hauptabteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Hildesheim Verlag Bernward Mediengesellschaft mbH, Domhof 24, 31134 Hildesheim, Geschäftsführer Thomas Hagenhoff Verantwortlich für den Inhalt Matthias Bode Redaktion Volker Röpke, Alexandra Kaufhold-Winkler E-Mail an die Redaktion redaktion@jes-magazin.de Autoren dieser Ausgabe Edmund Deppe, Karin Dzionara, Stefan Fuhrer, Andreas Kaiser, Florian Rinke, Pater Wolfgang Stickler Gestaltung Bettina Höhne Anzeigen Mirco Weiss (verantwortlich), anzeigen@jes-magazin.de Anschrift aller Verantwortlichen Domhof 24, 31134 Hildesheim Druckauflage 390.000 Exemplare Druck Westermann Druck GmbH, 38104 Braunschweig Bezugspreis 1,50 Euro pro Ausgabe; für Katholiken im Bistum Hildesheim kostenlos Adressänderungen Telefon 05121 307-892, info@jes-magazin.de

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Jes wird umweltfreundlich auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.

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Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehรถrt, etwas zu werden. Sokrates


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Unser Dankeschön für die Leser von Eine der beliebtesten Studienreisen der Deutschen! Pamukkale

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Ägäis Kyrenia Nikosia

Zypern

Nordzypern Famagusta Ercan

ZYPERN

Tuz (Sal

Für Sie als r JES nu Leser von

5-Sterne-Studienreise Zypern & Türkei ✩✩✩✩✩

ab

Auf den antiken Spuren berühmter Kreuzritter und Apostel

Kloster des Hl. Barnabas, Famagusta

€ , 9 9 – pro Person

statt

€ 849,– *

Weltkultur- und Naturerbe, Pamukkale

Ihre Inklusiv-Leistungen:

Lesen & Reisen: 8 Tage | inkl. Hin- und Rückflug | 4- und 5-Sterne-Hotels Ihr Reiseverlauf: 1. Tag: Anreise nach Ercan/Zypern (türk. Teil) Empfang durch unsere fachausgebildete, Deutsch sprechende Reiseleitung. 2. Tag: Kyrenia – das Erbe der Kreuzritter Nach dem Frühstück begeben wir uns nach Kyrenia. Zuerst besichtigen wir die beeindruckende Hafenfestung. Anschließend besuchen wir die St. Hilarion Burg, eine der bekanntesten Kreuzritterburgen im Mittelmeerraum. Weiter geht‘s nach Bellapais, wo wir das Kloster, die Bellapais Abtei, besichtigen. 3. Tag: Famagusta – auf den Spuren des Apostels Barnabas Heute unternehmen wir einen Ganztagesausflug nach Famagusta. Zuerst besuchen wir die Ausgrabungsstätte Salamis. Einige Bauwerke aus der römischen Zeit sind gut erhalten und geben einen fantastischen Einblick in die Baukunst dieser Epoche. Anschließend fahren wir zum Kloster des Hl. Barnabas. In Famagusta sehen wir uns außerdem den Othello Turm und die Lala Mustafa Pascha Moschee an. Übernachtung im Raum Kyrenia. 4. Tag: Nikosia – die Hauptstadt zwischen 2 Welten Mit der zypriotischen Hauptstadt Nikosia wartet ein weiterer Höhepunkt unserer Reise auf uns. Der historische Stadtkern bietet mit dem Girne-Tor, der osmanischen Karawanserei und der Selimiye-Moschee ein einzigartiges orientalisches Ambiente. Anschließend geht es weiter zum zweiten Teil unserer Rundreise in die wunderschöne Türkei. Transfer zum Flughafen und Flug nach Antalya. Übernachtung im Raum Antalya. Oktober '14

Reisemonate Saisonzuschläge p.P.:

130,– €

5. Tag: Aphrodisias – Juwel der Antike Wir verlassen die Küste und begeben uns in die Hochebene. Unsere erste Station ist die antike Stadt Aphrodisias. Highlights sind vor allem das große Stadion, der Aphrodite Tempel und das große Theater. Am späten Nachmittag erreichen wir Denizli. 6. Tag: Taurusgebirge & Pamukkale (UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe) Nach dem Frühstück Fahrt von Denizli über das Taurusgebirge zur Südküste. Bei einer ausgiebigen Fotopause haben wir Gelegenheit die einzigartigen Kalksteinterrassen von Pamukkale – von der UNESCO ausgezeichnet – zu bewundern. Unterwegs besuchen wir auf 1.300 Meter Höhe eine traditionelle Teppichknüpferei. Die Vielfalt und Farbenpracht der handgeknüpften türkischen Teppiche werden Sie begeistern. 7. Tag: Antalya – die pittoreske Altstadt Heute nehmen wir Antalya ins Visier. Die ganzjährig von Sonnenschein gesegnete Provinzhauptstadt bietet eine reiche Palette an kulturhistorischem Gut und natürliche Schönheiten. Nach einer ausführlichen Stadtrundfahrt besichtigen wir die Altstadt. Die Handwerkstradition der Türkei führt uns dann in eine Schmuck- und in eine Ledermanufaktur. Neben Informationen über die Herstellung bekommen Sie auch Gelegenheit ein Urlaubs-Souvenir zu erwerben.

Flughafen Abflugtage

3 Flüge mit renommierter Fluggesellschaft (Deutschland – Zypern – Türkei – Deutschland) inkl. Transfer: Flughafen – Hotels – Flughafen 7 Übernachtungen in ausgewählten 4- und 5-Sterne-Hotels (3 Nächte Zypern, 4 Nächte Türkei, jeweils Landeskat.) 7x reichhaltiges Frühstücksbuffet Rundreise in unseren modernen und klimatisierten Reisebussen Exklusive Gedenk-Prägung „Pamukkale Weltkultur- und Naturerbe“ Gesamtpreis pro Person Ihre Ersparnis pro Person

November '14

(01. – 16.11.14)

(17. – 30.11.14)

100,– €

70,– €

Dezember '14

Januar '15

0,– €

Kultur- & Genusspaket: Das Paket beinhaltet alle Eintrittsgelder und Führungen für die Sehenswürdigkeiten lt. Programm sowie komfortable Halbpension, d.h. tägliches reichhaltiges Abendessen mit internationalen Spezialitäten: nur 129,– € pro Person statt 169,– €* (buchbar vor Ort) Einzelzimmerzuschlag: 149,– € pro Person (nach Verfügbarkeit)

Februar '15

März '15

März '15

(01. – 14.03.15)

(15. – 31.03.15)

40,– €

70,– €

100,– €

130,– €

April '15 160,– €

Die Flughafenzuschläge übernehmen wir für Sie !

pro Person

statt

99,– €*

Auf Wunsch profitieren Sie als Leser von JES bei unseren Zusatzleistungen von sehr günstigen Vorzugskonditionen:

(15. – 28.02.15)

99 –

50,– €

als Leser von JES

Februar '15

,€*

135,– €

750 €

(01. – 14.02.15)

20,– €

224,– € 105,– €

Ihre Ersparnis p. P.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich der Reiseverlauf aus organisatorischen Gründen ändern kann.

November '14

335,– €

849,– €* – 750,– €

Ihr Vorzugspreis p. P. ab nur

8. Tag: Heimreise Transfer zum Flughafen Antalya und Rückflug.

Lesen & Reisen: Unser Vorzugspreis für Sie als Leser von JES ab nur Flughafenzuschläge p.P.:

TÜRKEI

*

849,–€*

Berlin

Düsseldorf

Frankfurt

Hamburg

Hannover

Köln

Leipzig

München

Stuttgart

30,– € 0,– €

40,– € 0,– €

40,– € 0,– €

30,– € 0,– €

40,– € 0,– €

40,– € 0,– €

40,– € 0,– €

40,– € 0,– €

40,– € 0,– €

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* Mit Erhalt der schriftlichen Reservierungsbestätigung und des Reisepreissicherungsscheins wird Von uns für Sie geprüft! eine Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises fällig. Die Restzahlung ist 28 Tage vor Abreise Kundenzufriedenheit zu leisten. Preis gilt von 01.12. bis 14.12.2014. Bei anderen Reiseterminen fallen die in der Tabelle angegebenen Saisonzuschläge an. Die Reise gilt nur für den Angebotsempfänger und volljährige Begleitpersonen. RSD Reise Service Deutschland GmbH bietet den Preisvorteil im Vergleich zum Zuverlässigkeit | Freundlichkeit | Kompetenz 14.719 Befragte getestet 03/2014 Normalpreis von 799,– € auf www.rsd-reisen.de zzgl. Gedenk-Prägung „Pamukkale-Weltkultur- und Kundenumfrage durch Naturerbe“ im Wert von 50,– €. Für das Kultur- und Genusspaket gilt der Vergleichspreis von 169,– € RSD Reise Service Deutschland auf www.rsd-reisen.de. Es gelten die Reisebedingungen der RSD Reise Service Deutschland GmbH, Gesamt-Note: 1,45 die bei der Reisehotline angefordert oder unter www.rsd-reisen.de abgerufen werden können. Ferienaufpreis von 79,– € p.P.: von Berlin am 17.10.14, 24.10.14; von Düsseldorf am 30.03.15; von Frankfurt am 19.10.14, 29.03.15; von Hannover am 13.10.14, 20.10.14, 24.03.15, 31.03.15; von Hamburg am 13.10.14, 20.10.14, 02.03.15, 09.03.15; von München am 25.10.14, 14.02.15, 28.03.15; von Stuttgart am 28.03.15.

„sehr gut“

Ihr Vorteilscode:

JES16293

Jetzt kostenlos anrufen und Wunschtermin sichern:

0800 - 503 574 653 Montag bis Freitag 8.30 – 20.15 Uhr, Samstag 9.00 – 15.00 Uhr Reiseveranstalter: RSD Reise Service Deutschland GmbH, Elsenheimerstraße 61, 80687 München.


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