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Kritiker und Museen blieben lange zurückhaltend gegenüber Eschers schwer einzuordnendem Œuvre. Er war an einer Kunstschule in Haarlem als Grafiker ausgebildet worden, nachdem er zuvor vergebliche Anläufe in Richtung Architektur unternommen hatte. Seine Künstlerlaufbahn begann in Italien, wohin er zunächst reiste und von 1925 an zehn Jahre lebte. Dort entstanden oft dramatische Stadt- und Landschaftsansichten. Inspiriert von maurischen Kacheln, die er 1936 beim Besuch der Alhambra im andalusischen Granada skizzierte, entdeckte Escher das Prinzip der Parkettierung für sich: Ineinander verschränkte Vögel, Fische und Reptilien füllten fortan in vielen Arbeiten Flächen. Mit reinen Ornamenten oder abstrakten Formen arbeitete Escher nie. Stets brauchte er reale Vorlagen für den fantastischen Kosmos seiner Holzschnitte und Lithografien, in den schon bald eine intensive Auseinandersetzung mit Zwei- und Dreidimensionalität einzog.

FASZINIERTE FORSCHER Akribisch konstruierte Escher Spiegelungen, Verzerrungen, Gitterlinien und geometrische Formen. Das begeisterte Mathematiker und Naturwissenschaftler, die den Grafiker zu Vorträgen einluden und als einen der ihren betrachteten. Escher sagte von sich selbst, er verstehe vieles Fachliche nicht – Abhandlungen über Kristallografie etwa. Die Faszination für den oft als „zu rational“ bezeichneten Künstler aber blieb, weit über seinen Tod im Jahr 1972 hinaus. In „Gödel, Escher, Bach – ein Endloses Geflochtenes Band“ verband der US-amerikanische Physiker und Informatiker Douglas R. Hofstadter das Denken des Mathematikers Kurt Gödel mit Eschers Arbeiten und Johann Sebastian Bachs „Kunst der Fuge“. Das Buch wurde ein Welt-Bestseller und 1980 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

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Nicht zuletzt fanden sich – neben den Freunden bewusstseinserweiternder Substanzen und den eher nüchternen Formel- und Zahlenmenschen – stets auch

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Mystiker und Esoteriker unter Eschers Verehrern. Das liege vermutlich an den Titeln, die der Künstler seinen Drucken gab, schrieb der Mathematiker und Escher-Vertraute Bruno Ernst in seinem 1978 veröffentlichten Standardwerk „Der Zauberspiegel des M.C. Escher“. Escher selbst hatte entsprechende Deutungen stets abgelehnt. Er suchte nach Unendlichkeit in der Darstellung, nicht aber nach Spiritualität oder anderen Sphären.

In jüngster Zeit hat eine weitere Community Escher entdeckt: die Gamer. Sein Umgang mit unmöglichen Räumen, Figuren und Multidimensionalität ist wie geschaffen für Computerspiele. Das 3D-Puzzle „Monument Valley“ zitiert Escher am deutlichsten, erkennbar ist der Einfluss bei „Portal“ oder „Moncage“. Hätte der alte Meister die neuen Möglichkeiten begrüßt oder selbst genutzt? Wer weiß. Vielleicht hätte er sich auch einmal mehr über die Jugend von heute gewundert, wie einst über Jagger und die Hippies. l

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