N E U B A U R AT H A U S WA L D S T E T T E N
1 8 11 9 1
N Schwarzplan M 1:2.500
Perspektive
Städtebauliches Konzept Polizeiposten Die Polizeistation wird im Gebäude des ehemaligen Jugendtreffs verortet. Die bestehende Treppe wird entfernt und ein neues Treppengebäude angebaut, wodurch eine klare Erschließung ermöglicht wird.
In einem heterogenen Umfeld - gekennzeichnet durch Gebäude aus unterschiedlichen Epochen und Baustilen - soll eine neue Ortsmitte und ein neues Rathaus für die Bürger*Innen Waldstettens entstehen. Die Grundstückskanten werden durch die Schnapsbrennerei sowie das leerstehende Haus des ehemaligen Jugendzentrums gebildet. Durch das Grundstück fließt der (verdolte) Waldstetter Bach.
Freiraum
Die vorgeschlagene Gebäudekubatur eines langen Riegels (Rathaus / Büronutzungen) und des als eigenständig ablesbaren Körper ausgebildeten Bürgersaals schafft im Zusammenspiel mit der Schnapsbrennerei im Süden eine klare, neue Platzsituation, ohne dabei den kleinteiligen Maßstab der Umgebung zu sprengen. Der Rathausriegel orientiert sich klar zu Kirche St. Laurentius, während der gedrehte Bürgersaal die Wegebeziehungen zur Kirche sowie zum Malzeviller Platz aufnimmt. Im Osten wird die neue Polizeistation im ehemaligen Jugendtreff verortet und durch einen neuen Eingang erweitert.
Das neue Rathaus der Gemeinde Waldstetten steht auf einer großen Platzfläche, die sich mit einem einheitlichen Belag über die Hauptstraße zieht und beide Seiten miteinander verbindet. Dadurch entsteht ein gemeinsamer Bewegungs- und Kommunikationsort für die Bürger*Innen. Der einheitliche Belag erhöht die Aufmerksamkeit der Autofahrer und sichert das Überqueren der Platzfläche. Im Norden erhalten die bestehenden Gewerbeeinheiten hochwertige Vorzonen mit zugehörigen Parkflächen. Vor der Bäckerei lädt ein kleiner Bereich für Außengastronomie Passant*Innen zum Verweilen ein. Die bestehenden Bushaltestellen werden neu arrangiert, sodass auch zu Stoßzeiten ausreichend Platz zum Warten zur Verfügung steht. Ein neues, wohlproportioniertes Wartehäuschen bietet außerdem Schutz vor Regen und Sonne. Südlich der Hauptstraße befindet sich das neue Rathaus, welches aus Schutz vor Hochwasser ein erhöhtes Eingangsniveau hat. Der Höhenunterschied wird im Norden durch eine einladende Treppenanlage überwunden. Ein kleiner Vorplatz mit wenigen Besucherparkplätzen schafft eine ansprechende Eingangssituation für das Gebäude.
Gleichzeitig wird so die vierte Platzkante definiert: Rathaus, Bürgersaal, Polizei und Schnapsbrennerei werden vom neu geschaffenen Platz aus erschlossen. Die Schnapsbrennerei erhält eine attraktive Außenbewirtung mit Blick auf das Platzgeschehen und die Kirche. Das eingeschossige Foyer ermöglicht spannende Blickbezüge auf die prächtige Kirche, wärend die klare Abtrennung zur Straße den Platz vom Straßenlärm schützt.
Architektonisches Konzept / Funktion
Auf der rückwärtigen Seite wird die Überwindung des Höhenunterschiedes zum Thema des Platzes. Skulpturale Sitzstufen gliedern den Platz und definieren gleichzeitig den primären Aufenthaltsbereich. Zum Gebäude hin verlaufen die Stufen in eine großflächige Rampe, die das Gebäude barrierefrei erschließt. Lockere Baumgruppen mit Sitzgelegenheiten garantieren schattigen Aufenthalt und lockern das Platzbild auf, lassen dabei aber ausreichend Raum für die Außengastronomie und die Anlieferung der Brennerei Betz. Auch der Stoffelbach, der unter der Platzfläche hindurchfließt, wird thematisch aufgegriffen und in ein Wasserspiel mit Fontänen übersetzt, das Kinder zum Spielen animiert und im Sommer eine willkommene Abkühlung liefert. Der neue Rathausplatz soll auch zukünftig Schauplatz für Feste und Veranstaltungen sein. Die Treppenanlage dient dann als Zuschauertribüne für eine mobile Ausstellungsfläche und Bühne. Das Wasserspiel kann bei Bedarf abgeschaltet werden und stellt aufgrund der bodenbündigen Düsen keine Nutzungsbeeinträchtigung dar. Dadurch wird der Rathausplatz, sowohl im Alltag als auch zu Festzeiten, zum gemeinsamen Zentrum des Gemeindelebens.
Das Gebäude besteht aus dem Rathaus (Riegel) sowie dem ausgelagerten Bürgersaal. Beide Nutzungen werden durch ein gemeinsames Foyer / Haupteingang miteinander verbunden. Rathaus Im Erdgeschoss befindet sich das Foyer mir einer kleinen Sitztreppe für Ausstellungen / Veranstaltungen sowie als Wartemöglichkeit für das ebenfalls erdgeschossig verortete Hauptamt. Eine großzügige Freitreppe führt in die oberen Geschosse, dabei öffnet sich dem Besucher großzügig der Blick auf die Kirche. Lufträume im Foyer lassen darüber hinaus Blickbeziehungen über die Geschosse hinweg zu. Den Büros vorgelagert befinden sich die Wartezonen der Ämter mit Blick auf Kirche und Foyer. Die öffentlichsten Bereiche und die damit verbundenen Blickbeziehungen zur Kirche sollen dem/der Bürger*In gehören. In einem kompakt gehaltenen Grundriss sind die Büroräume auf kurzem Wege für den/die Bürger*in erreichbar. In dem Bach zugewandten Gebäudeteil befinden sich mit Blick auf den neuen Platz die privaten Teeküchen und Sozialräume. Das Dachgeschoss ist privaten Nutzungen vorbehalten: Neben Archivflächen befinden sich hier die Reservebüros sowie der Ruheraum. Die Dachformen fügen sich harmonisch in Ihre Umgebung ein – die Proportionen von Traufe zu First orientieren sich an den umliegenden Gebäuden und die Traufhöhe des Rathauses liegt auf der Firsthöhe der Nachbargebäude.
Fassade / Materialwahl Rathaus und Bürgersaal werden mit einer Natursteinfassade aus scharriertem Kalkstein verkleidet. Die Dachflächen werden mit dem gleichen Material gedeckt wodurch die klaren Gebäudekanten betont werden. Zueinander versetze Fensteröffnungen und zweigeschossige Gauben lassen eine lebhafte Platzfassade entstehen und stellen eine spannende Kulisse für die vielfältigen Platznutzungen dar. Die großzügigen bodentiefen Holzfenster ermöglichen eine optimale Belichtung der Büroräume, die schlanke Gebäudetiefe lässt das Licht bis in die Flurzonen hinein. Eine mechanische Zu- und Abluft, abgehängte Heiz-Kühlsegel, öffenbare Fensterflügel (Komfortlüftung), großzügige Öffnungen, sowie ein außen liegender Sonnenschutz über Raffstores sorgen für behagliche Büroräume, die modernsten Anforderungen genügen.
Bürgersaal Durch die Ausgliederung des Bürgersaales sitzt er nun im Mittelpunkt der bestehenden Städtebaukanten. Symbolisch befindet sich der/die Bürger*In im Mittelpunkt der Stadt. Die dienenden Räume sind direkt an den Saal angegliedert. Eine autarke Nutzung des Saals ist so möglich. Ebenerdige, großflächige Öffnungen erweitern den Saal zum Rathausplatz.
N Schwarz Grünplan M 1:1.000
4000m²
3700m² 300m²
Der Bürger im Mittelpunkt
Raumprogramm
Gebäudehöhe Kirche
shared space
Rathaus
III+D Saal
LKW
I+D Busbucht mit Station
I
Polizei Sitzstufen
Platz
Sichtachsen
Gebäudeverteilung
III
Baumgruppe mit Bänken
Zirkulation
0,2 H
Wasser Spiel
N Festzelt
Freilichtkino
Bauernmarkt
Lageplan M 1:500
N E U B A U R AT H A U S WA L D S T E T T E N
1 8 11 9 1
N
Erdgeschoss M 1:200
Schnitt A-A M 1:200
N E U B A U R AT H A U S WA L D S T E T T E N
N 1. Obergeschoss M 1:200
N 3. Obergeschoss M 1:200
N
2. Obergeschoss M 1:200
Ansicht Nord M 1:200
1 8 11 9 1
N
Untergeschoss M 1:200
N E U B A U R AT H A U S WA L D S T E T T E N
Fassadenschnitt M 1:50
Ansicht Ost M 1:200
Platzbelags Detail M 1:50
1 8 11 9 1