DAS L STEHT FÜR VERÄNDERUNG
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Das 11. Gebot
VOL. 3 | FRÜHLING 2016 | 7 € A: 7,70 € | CH: 12 CHF | LUX: 8 €
Du sollst selbst und ständig
Denken
Wenn’s mal wieder länger dauert – schnapp’ dir ’ne und die V erstopfung ist vergessen! Geheimtipp: SHIFT eignet sich nicht nur als fesselnder Zeitvertreib für die zähen Momente des Lebens, sondern auch als geschickt platziertes Ablenkungsmanöver für Gäste, mit d enen du dich eigentlich nicht gerne unterhalten möchtest. Und solltest du beim Griff nach dem Toilettenpapier einmal unverhoffter Dinge den Kürzeren ziehen, kann eine SHIFT-Ausgabe mit CO2- neutraler Druckbilanz und FSC-zertifiziertem Papier im Gegensatz zu Tablets und Co. wahre Wunder bewirken. Daher sichere dir jetzt unsere SHIFT Flat ab 28 Euro für die nächsten vier Ausgaben: juiced.de/shop/shift-flat
L Für Chefredakteur Daniel Höly (29) ist seit der Geburt seines Sohnes nichts mehr, wie es mal war. Und das findet er gut so. Nebenbei diese SHIFTAusgabe fertig zu bekommen, war ein wahrer Kraftakt – und nur möglich dank der grenzen losen Unterstützung seiner Frau.
ieber Noah, endlich bist du da! Du bist in einer Zeit auf die Welt gekommen, in der die Attentate in Paris und die Krawalle in Köln Angst schü ren. In einer Zeit, in der uns Pegida, Lügen presse und Flüchtlingskrise in Atem halten. In einer Zeit, in der die Sorgen, Ängste und Nöte der deutschen Bevölkerung immer größer werden und das Vertrauen, das Mit gefühl und der gegenseitige Respekt immer weiter a bnehmen. In einer Zeit, in der auf richtige D ebatten, durchdachte Meinungen und eine wertebasierte Haltung zu gesell schaftlichen Brennpunkten immer seltener werden. In e iner Zeit, in der die Digitalisie rung unsere gesamte Gesellschaft aus einandernimmt und in der die 62 reichsten Menschen genauso viel besitzen wie die Hälfte der Weltbevölkerung. Hoffentlich werden wir in einigen Jahren gewisse Vorurteile, Misstrauen und fehlgelei tete E ntwicklungen überwunden haben. Aber vermutlich wird es dann neue Probleme geben. Vielleicht wird man dir sagen, dass du Probleme als Herausforderungen betrach ten sollst. Denn Herausforderungen kannst du lösen. Aber wieso nicht einfach Probleme beheben? W ieso müssen wir immer positiv sein, wieso dürfen wir manche Fragen nicht stellen, wieso sollen wir eigentlich immer so politisch korrekt sein? In dieser Ausgabe sind wir den Fragen nach einer zeitgemäßen Ausbildung, f undierten SHIFT
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einungsbildung und Entwicklung einer rei M fen Persönlichkeit nachgegangen. Schließlich werden sich deine Aus- und Meinungsbildung auf deine Persönlichkeit auswirken und dich prägen, f ormen und beeinflussen. Schon König Salomo wusste, dass Wissen allein nicht alles ist. Er sagte: „Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“ Ich wünsche dir, dass du stets ein Suchender bleibst: nach dem Wahren, dem Schönen, dem Guten. Dass du stets ein Fragender bleibst: nach der Ursache, den Zusammenhängen und der Bedeutung. Dass du stets ein Lernender bleibst: kritisch, einsichtig, korrekturfähig. Und dass du stets ein Liebender bleibst: mit Lust auf das turbulente Leben, wertvolle Men schen und unsere wunderbare Schöpfung. An manchen Tagen frage ich mich, auf was wir uns eigentlich eingelassen haben. Nein, ich meine nicht die unzähligen schlaflosen Nächte, in denen du uns wach hältst oder ich einen Ohrwurm von „Der Mond ist auf gegangen“ habe. Sondern wie du wohl in dieser Gesellschaft zurechtkommen, wie du die Schule finden und welche Freundschaften du schließen wirst. Vieles ist ungewiss. Aber dann schau ich dich an und weiß nur eines: dass ich dich liebe. Und dass du es allemal wert bist, all d iesen Fragen nachzu gehen und zu entdecken, was das Leben für uns b ereithält. Voller Mut, Freude und Zuversicht! In Liebe Dein Papa 4
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SHIFT sucks vs. SHIFT rocks: Geig uns doch mal so richtig deine Meinung und schmier uns deinen Senf um die Ohren. Nur so kann SHIFT noch besser werden! Jetzt bei der kurzen Online-Umfrage mitmachen: j.mp/shiftumfrage
WARM-UP 3 Editorial 5 Playlist 6 World Wide Weird
AUSBILDUNG 10 18 24 32 38
Der Ölzwerg und die Stinkestifte by Christine Faget „Bildung setzt zur Freiheit frei“ by Daniel Höly und Simon Jahn „Bildung wird zu einer Ware“ by Daniel Höly und Manuel Schubert „Unsere Wurst zeigt Gesicht“ by Katharina Wilhelm Mit dem Herzen sieht man besser by Robin Hartmann
MEINUNGSBILDUNG 50 54 62 70 74 78 82
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Darf er das? by Andreas Grieß Weißes Ebenholz by Debora Höly und Patricia Willocq Ich bin jetzt auch ein besorgter Bürger by Heinrich Schmitz Eine Meinung und zwei Cola, bitte by Marie Merle Darf ich meinen, was ich will? by Martin Krauß Mit Leib und Rede by Valerie Schaub Weißte Bescheid, ne? by Alexander Görlach
1 1 :24 12:03 13:48 09:44 10:52
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DEBATTE: GENDER MAINSTREAMING 86 88 90 92 94 10
Schein und Sein einer Mogelpackung by Stephan Dreytza Die Angst vor Vielfalt und Veränderung by Lena Joana Pöchtrager Biologie als Leitwissenschaft by Ulrich Kutschera Das ominöse Gender by Sabine Hark SHIFT-Senf by Daniel Höly
PERSÖNLICHKEITSBILDUNG 98 104 110 110 116 120
Einfach mal die Fresse halten by Daniel Wien Theater auf dem Jakobsweg by Christine Faget „Ja, ich will“ by Katrin Muhl When in Rome by Tobias Pechmann Kindliche Comedy gegen grausame Tradition by Elisabeth Lehmann Benimm dich, bitte! by Kathrin Ernsting
WRAP-UP 126 128 129 130
AuthorWall Impressum SHIFT-Paten Bezzerquizzer
BONUSTRACKS shiftmag.de
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02:29 01:33 01:30 00:48
www You are what you speak by Carina Prunkl www Sumba – Wo die Männer noch Schwerter tragen by Daniel Pianka www „Warum sollte ich nicht Deutsch lernen wollen?“ by Debora Höly www Nachgefragt bei Patricia Willocq by Debora Höly www Schere im Kopf by Hartmut Rosa www Peter, die Hebamme by Julia Herz-el Hanbli www Abgucken erlaubt by Mirco Daniel www One-Man-Show by Sonja Nowack www Wie Finnland Schule macht by Steffen Brondke www Rational und völlig unmenschlich by Tim Huyeng
Gesamtlesezeit (exkl. Bonustracks) bei einer durchschnittlichen Lesegeschwindigkeit von 150 Wörtern pro Minute
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World Wide Weird Kuriositäten und herrlich Verrücktes aus aller Welt Zusammengestellt von Debora Höly
Irland
One-Million-Dollar-Potato Dem irischen Fotografen Kevin Abosch ist ein wohl einmaliges Kunststück gelungen: Er hat eines seiner Bilder für eine Million US-Dollar verkauft. Das Verblüffende daran: Sein Foto „Potato #345“ zeigt eine Bio-Kartoffel vor schwarzem Hintergrund. That’s it. Käufer ist ein anonymer europäischer Geschäftsmann. Was ihn dazu bewegt hat, so viel Geld für eine Kartoffel auszugeben, ist unklar. Der Deal entstand bei einem Abendessen über einem Glas Wein. Wie groß das Weinglas war und ob es nur Wein war, bleibt Spekulation. Falls der Käufer Interesse an weiteren Kartoffel-Bildern hat, möge er sich bitte bei uns melden.
Uruguay
Kreisrunde Brücke gegen Verkehrstote Um die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren, wurde in Uruguay eine kreisförmige und futuristisch anmutende Brücke eröffnet. Die Puente Laguna Garzón, die die Küstenstädte Rocha und Maldonado verbindet, soll Autofahrer zwingen, langsamer zu fahren. Das markante Bauwerk, das umgerechnet rund zwölf Millionen US-Dollar kostete, ist 323 Meter lang und kann in beide Richtungen im Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad überquert werden.
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Großbritannien
Eine ausgeschlafene Idee Endlich haben Forscher bestätigt, was wir alle längst wussten: Es ist unnatürlich und unmenschlich, dass die Schule so früh morgens beginnt. Wie Forscher herausfanden, geht die innere Uhr zwei Stunden nach. Eine britische Schule in Hampton-Court hat nun die richtigen(!) Konsequenzen daraus gezogen: Der Unterricht beginnt dort erst um 13.30 Uhr und endet um 19 Uhr – sehr zur Begeisterung der Schüler.
Deutschland
Bux Burger statt Bugs Bunny Zwei Jungunternehmer aus Osnabrück wollen mit ihrem Unternehmen „Bugfoundation“ die Auswahl an Burgern erweitern. In den kommenden Jahren soll die Idee europaweit etabliert und der „Bux Burger“ angeboten werden. Das Besondere daran: Der Belag besteht aus gemahlenen Insekten. Das klingt nicht nur eklig, es ist zu allem Überfluss auch noch gesund! Wer den Burger probieren möchte, muss vorerst allerdings noch nach Brüssel reisen – denn nur dort wird er bereits angeboten. Guten Hunger!
Thailand
„Hier sitzt schon meine Puppe“
Iran
Lebensechte Puppen in Kleinkindgröße sind unter erwachsenen Frauen in Thailand ein Trend. Viele Frauen lassen ihre Puppen, die „Enkelkinder“ genannt werden, kaum aus den Augen. Sie reden mit ihnen, lassen sie neben sich im Bett schlafen und bestehen beispielsweise in Restaurants darauf, dass ihre Puppen Stühle bekommen. Weil es im Flugzeug immer wieder Ärger gab, verkauft eine Airline nun Passagiertickets für die Puppen und serviert ihnen an Bord sogar Mahlzeiten. Polizeichef Jakthip Chaijinda betrachtet den Trend mit Sorge. Ganoven könnten nämlich Drogen in solchen Puppen verstecken. Na, wenn das die einzige Sorge ist, sind wir beruhigt.
Achtung, die Religionspolizei kommt Längst zeigen Karten-Apps ihren Nutzern nicht nur den Weg von A nach B, sondern auch Staus und Blitzer an. In Iran ist nun eine App erschienen, die das Konzept an die Besonderheiten des Landes anpasst: Mit ihr lassen sich Kontrollen der Religionspolizei – ja, so was gibt’s wirklich – markieren. Denn: Zeigt das Kopftuch zu viel Haar, der Mantel zu viel Bein, oder trägt ein Mann ein zu enges T-Shirt, kann es schnell Ärger geben. Die Erfinder der App sehen sich deshalb als Teil einer sozialen Bewegung und sagten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Warum sollten wir so grundlegende Rechte wie die Wahl unserer Kleidung abgeben?“
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Illustration Miguel Robitzky
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DEN U D T S E T L L SO FERTIG MACHEN!
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Der Ölzwerg ...
... und die Stinke stifte Text Christine Faget Fotos regentaucher.com
Wenn der Ölzwerg in der Druckwalze tobt und die Schnecke über Busse schleimt, dann ist in Leipzig Buchkinderzeit. Zu Besuch in einer quirligen Druckwerkstatt, hinter der sich ein besonderes pädagogisches Konzept versteckt – nicht nur für Kinder.
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chwupps, und schon tapse ich in die Erwachsenenfalle. „Was ist das? Ein Hund?“, frage ich Benno wirsch und tippe auf eine tierförmige Zeichnung in dem großen Buch, das auf seinem Kinderschoß liegt. „Nein, das ist ein Eisbär!“, korrigiert mich der Junge mit der blonden Mähne geduldig. Der achtjährige Benno ist eines von sieben Kindern, die an diesem Nachmittag in das unscheinbare Eckgebäude im Leipziger Westen gekommen sind. Ein vorbeieilender Passant würde hinter den kleinen, vergitterten Fenstern des ehemaligen Postgebäudes wohl einen weiteren Buchladen vermuten. Doch beim genauen Hinsehen gibt schon das Schild vor der schwer zu öffnenden Eingangstür einen Hinweis darauf, dass das kein gewöhnlicher Laden ist. „Buchkinder“ steht dort in bunter, krakeliger Handschrift gepinselt.
Fliegende Polarstationen
Große, bunte Bücher gibt es hier – jede Menge sogar. Doch da ist noch mehr: Eine Druckwalze, schillernde Farbtöpfe, bunte Stifte und drei Betreuer warten im hinteren Teil des Raumes darauf, die Kinder während der Kurszeiten der Druckwerkstatt beim Geschichtenschreiben zu unterstützen. Alles ist erlaubt. Denn es gilt Regel Nr. 6: „Es gibt keine Regeln/ Zensuren.“ So steht es groß an der Wand. Eifrig machen sich die jungen Künstler auch gleich ans Werk. Lale ritzt eine Druckvorlage mit einem Riesen in den alten Turnhallenfußboden. „Der ist ganz alleine, deshalb guckt er so grimmig“, erklärt sie.
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Die Drittklässlerin geht zu einem mit Schließfächern bestückten Spind und steuert auf eine Schublade mit ihrem Namen zu – eine Schatztruhe voller bunter Werke, die sich da während ihrer Buchkinderzeit angesammelt hat. „Nicht in andere Fecher gucken“, mahnt die von den Kindern geschriebene Tafel an der Wand. Benno gibt mir die Erlaubnis, dennoch einen Blick in sein Geheimfach zu werfen. Randvoll mit Geschichten ist es. Einige davon wurden sogar schon zu Büchern gedruckt, wie er mir stolz erzählt. Das will ich natürlich sehen! Der aufgeweckte Achtjährige zögert nicht lange und bringt mich zurück in den Verkaufsraum des Ladens. Er zieht zielstrebig ein breitformatiges Buch aus dem Regal und lässt sich auf der kleinen Lesebank nieder. Doch ehe er die erste Seite aufschlägt, warnt er: „Ist sehr brutal, da musst du dich auf was gefasst machen!“ Und dann entführt er mich in seine Welt. Eine Welt voller zerberstender Raketen. Mit Heißluftballons, die Eisstationen vom Nordpol abschleppen – zum Glück für den Eisbären, der darunter seine zerbrochenen Knochen findet, die er schon verzweifelt gesucht hatte. Und mit Schnecken, die „mal hier, mal da“ über Busse schleimen. Schließlich das Bild der Titanic: „Wenn ein Schiff nochmal so genannt wird: Bitte nicht einsteigen!“, empfehlen schwarze Schreibmaschinenlettern.
„Vieles ist so glattgebügelt“
Ich folge ihm amüsiert und zugleich fas ziniert. Doch erst im Gespräch mit Birgit Schulze Wehninck und Sven Riemer, den Köpfen hinter dem Projekt, wird mir richtig bewusst, wie sehr ich bereits in meiner Erwachsenenwelt gefangen bin. Die beiden Geschäftsführer des Vereins Buchkinder Leipzig e.V., zu dem neben der heimeligen Buchdruckwerkstatt in der En dersstraße auch ein eigener Kindergarten gehört, erklären: „Es ist verführerisch, dass wir dem Kind als Erwachsene Vorgaben machen.“
„Ich mach einfach, auf was ich halt Lust habe“ Genau wie ich, die Bennos knochensuchenden Eisbär in einen Hund quetschen wollte. Oder wie eine Betreuerin, die während der Mitarbeiterkonferenz von einem Erlebnis berichtete. Schulze Wehninck erzählt es nun, um die Idee hinter den Buchkindern zu veranschaulichen: Ein Kind hatte der Betreuerin ein Bild von einer Spinne mit zwei Beinen gezeigt. „Eine Spinne hat doch acht Beine!“ entgegnete die Mitarbeiterin reflexartig. Erst danach wurde ihr bewusst, wie sie ihre vorgefertigte Vorstellung von der Welt ungewollt dem Kind aufdrückte.
Tröstende Kinderworte
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Schulze Wehninck erläutert: „Die Kinder kriegen ganz spielerisch mit, dass das geschriebene Wort eine andere Kraft hat als das gesprochene.“ Erwachsene entwickelten nämlich mittels der Bücher und Postkarten auf einmal ein ganz neues, aufrichtiges Interesse an den Ideen der Kinder. „Kinder verfolgen anders als wir nicht erst eine Intention. Gedanken gehen direkt vom Herz in die Hand“, strahlt sie. Und Riemer bemerkt spürbar bewegt: „Was da rausDas 11. Gebot kommt, sind einfach echte Gedanken.“ Das kommt an – die erwachsene Laufkundschaft, die während des Buchdruckkurses immer mal wieder in den Laden spaziert und durch die Büenken cherregale stöbert,Dbeweist es. DAS L
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Schon der kleine Prinz gab in Antoine de Saint-Exupérys gleichnamigem Buch enttäuscht auf, den „großen Leuten“ zu erklären, dass seine Zeichnung keinen Hut, sondern eine elefantenverschlingende Boa darstellte. Der kleine Prinz zog daraus den Schluss: „Die großen Leute verstehen nie etwas von selbst. Und für die Kinder ist es viel zu mühevoll, ihnen die Dinge immer und immer wieder von neuem zu erklären“. Wäre er auf Riemer und Schulze Wehninck gestoßen, hätte der kleine Prinz seine Meinung vielleicht geändert. Denn für die beiden sind die Gedankenwelten von Kindern wahre Schätze, für die es sich lohnt, aufmerksam zuzuhören. Das merkt man, wenn man mit ihnen spricht. Besonders oft fällt der Ausdruck „Dem Kind mit Wachheit begegnen“.
Denn „vieles ist so glattgebügelt“, bedauert Schulze Wehninck. Die Buchkinder-Initiatoren wollen die Kinder hingegen ermutigen, keine Hemmungen davor zu haben, sich frei auszudrücken. Auch Rechtschreibfehler gehören dazu. Wer schreibt, liest viel und will dann die rechte Schreibung auch in seinen Büchern übernehmen, lautet die Begründung auf der Webseite. Das Ziel? Kinder durch aufrichtiges Interesse an ihren Gedanken in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und außerdem die Lust zu fördern, in sich hineinzuhören und die eigene Innenwelt ohne Angst vor Wertung auszudrücken. „Die Lust ist der Motor“, bekräftigt Riemer. Oft lernten die Kinder so ganz nebenbei bereits im Kindergarten das Schreiben.
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Mehr neuen dazu in der ol. 3 V e Ausgab op juiced.de/sh DAS L
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Eine Meinung und zwei Cola, bitte Innerhalb weniger Sekunden bilden wir uns eine Meinung. Ob hübsch, witzig, clever oder unausstehlich: Wir sind uns sicher. Schublade auf, Mensch rein, Schublade zu. Fertig. Der Nächste, bitte! Warum bilden wir uns so schnell eine Meinung – und warum ist es so schwer, sie wieder loszuwerden? Text Marie Merle
Die Funktion von Meinungsbildung ist simpel: Sie schafft Orientierung und hilft uns dabei, Entscheidungen zu treffen. Meinungen entstehen entweder bewusst mit viel Gedankenkraft oder vollautomatisch, wenn’s mal wieder schneller gehen muss. Die Krux dabei: Nicht wir selbst wählen, welchen Weg der Meinungsbildung wir gehen möchten, sondern unser Hirn im Autopilot. Und zack, liegt die Meinung vor uns auf dem Tisch. Was für einige Situationen sinnvoll erscheint, ist in anderen eher hinderlich. Geht es zum Beispiel um Menschen, sind wir schnell und gnadenlos. Trotz aller Komplexität unseres Gegenübers feuert der Kopf sein Urteil in gefühlter Lichtgeschwindigkeit. Kaum gesehen, schon entschieden. Boom! Dabei beziehen wir nur zu sieben Prozent das gesprochene Wort einer Person in unsere Bewertung mit ein. Wie jemand auftritt und welche Kleidung er trägt, hauen uns dagegen um und machen sagenhafte 93 Prozent aus. Und auf Eindrucksfolgt Meinungsbildung: Wer nicht sofort über meinen Witz lacht, ist grundsätzlich humorlos und unsympathisch. Herzlich willkommen in der Oberflächlichkeit. Aber, wo kommt’s her?
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Hass, Hetze und Gewalt springen uns förmlich aus zahlreichen Kommentaren über Flüchtlinge an. Kritik daran wird mit dem Hinweis begegnet, das sei doch alles von der Meinungsfreiheit gedeckt. Sie ist tatsächlich ein hohes Gut – ein Gut, das Grenzen kennt.
Darf ich meinen, Text Martin Krauß
November 2014. Erneut wird in Bayern bei Passau eine Gruppe von Flüchtlingen erwartet, für die auf Facebook um Sachspenden geworben wird. Die Hilfsbereitschaft ist groß, allerdings auch die Kritik. Er habe noch eine Handgranate, die er frei Haus liefern wolle, kommentiert schließlich ein 25-Jähriger aus Tettenweis auf Facebook. Rund neun Monate später wird er wegen Volksverhetzung1 verurteilt und muss 7.500 Euro Strafe zahlen.
1 „Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zuge-
Hart und nicht herzlich geht es in sogenannten sozialen Netzwerken zu. Ein Satz darf dabei in den Kommentaren nicht fehlen: „Das wird man wohl noch sagen dürfen!“ Nein, das darf man nicht – zumindest nicht alles, was da über den Flüchtlingsstrom kommentiert wird. Mehrfach lautete schon das richterliche Urteil zu Facebook-Kommentaren: Volksverhetzung. Der Aufruf zu Hass und Gewalt gegen Menschen ist nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.
hörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzel-
„Die Politiker und die Medien wollen uns vorschreiben, was wir zu denken haben.“ – Noch so ein Vorwurf, der seit Monaten als Floskel daher gesagt wird. Nur: Auch er ist falsch. Die Meinungsfreiheit kennt Grenzen – zum Glück.
Frei sprechen heißt Verantwortung tragen
nen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten
Kritik werde ich aber auf Facebook doch wohl noch äußern dürfen. Die Gedanken sind schließlich frei. Richtig. Ich darf zwar all das denken, was derzeit gesagt oder in sozialen Netzwerken geschrieben wird. Es ist aber nicht immer ratsam, es in der Form in der Öffentlichkeit kundzutun. Dürfte jeder lügen, beleidigen, hetzen und bedrohen, sähe es in unserem Land düster aus.
bis zu fünf Jahren bestraft.“
Wir Deutschen müssen aber zum Glück nicht lange in den nüchtern verfassten Gesetzestexten blättern, um auf die Meinungsfreiheit zu stoßen. Es ist ein Jedermann-Grundrecht2. Egal ob deutscher Staatsbürger oder nicht: Das Recht, seine Meinung zu äußern, ist in Deutschland für jeden gültig. Deshalb kommt es im Grundgesetz direkt nach dem Schutz der Menschenwürde, dem Recht auf Leben, der Gleichheit vor dem Gesetz sowie der Glaubensfreiheit.
2 „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ GG Art. 5 (1)
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StGB § 130 (1)
was ich will? Die Meinungsfreiheit garantiert uns auch, dass wir uns frei informieren dürfen – sei es in einer Zeitschrift, einem Buch, im Radio oder online. Auch heutige Politiker ändern das Grundgesetz der Bundes republik Deutschland deshalb nicht einfach mal so. Denn: Nicht zum ersten Mal stehen wir vor einer Situation, die die europäische Gesellschaft und ihre Werte geradezu herausfordert. Die Meinungsfreiheit ist ein Grundbestandteil unserer Demo kratie. Nur durch dieses Recht ist Kritik an der Regierung, an den Mächtigen und den Missständen dieser Welt überhaupt möglich. Nur so kann es zu einem Wettstreit der Ideen kommen, der unserer Gesellschaft Fortschritt bringt. Zugleich gilt: Die Meinungsfreiheit ist nicht grenzenlos3. Frei sprechen zu dürfen, bedeutet auch, Pflichten zu haben und einer großen Verantwortung gerecht zu werden.
3 „Diese Rechte (Anm. d. Red.: der Meinungsfreiheit) finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ GG Art. 5 (2)
Bundespräsident Gauck vor Gericht Das musste selbst Bundespräsident Joachim Gauck schon erfahren. Gauck diskutierte im August 2013 während des Bundestagswahlkampfes in Berlin-Kreuzberg mit 18 bis 25 Jahre alten Berufsschülern über die Bedeutung freier Wahlen und politischen Engagements. Dabei wurde er auch zu den Protesten von NPD-Anhängern gegen ein Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf befragt. In der Berichterstattung wurde Gauck damals mit folgendem Satz zitiert: „Wir brauchen Bürger, die auf die Straße gehen und den Spinnern ihre Grenzen aufweisen. Dazu sind Sie alle aufgefordert.“
„Die Gedanken sind frei“
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Die NPD ist daraufhin vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Den Prozess verlor die Partei zwar, allerdings weil Gauck es Das 11. Gebot nicht bei der Kritik an den Anhängern und Unterstützern der NPD belassen hat. Von den Berufsschülern auf ein NPD-Verbotsverfahren angesprochen, sagte er: „Wir können die Partei verbieten, aber die Spinner und die Ideologen und die Fanatiker, die haben wir dann Denken nicht aus der Welt geschafft.“ DAS L
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ABER M EINE F REUND DAS E SAGE IST C N, OOL !
Mit einer albernen Handbewegung und zusammengekniffenen Lippen verabschiede ich mich von einer Kommilitonin. Vor e inem anderen auf mich zustürmenden Studienkollegen rette ich mich, indem ich ihm verstört zuzwinkere, mir das Smartphone an die Backe drücke und mein Gesicht verzerre, als h ätte Robert Geiss mich soeben als Model für seine neue U nterwäschekollektion buchen wollen. Text Daniel Wien Foto Frédéric Giger
Einfach mal
e s s e r F e i d halten 24 Stunden sprachlos
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er Reihe nach: Eines schönen Montag morgens lade ich mich selbst zum Frühstück bei Chefredakteur Höly ein. Nach kurzem Plausch kann er dann nicht mehr innehalten. „Danny, du, 24 Stunden kein Sterbenswörtchen, wie wär’s?“, platzt es förmlich aus ihm heraus. Irritiert schaue ich ihn an. Einen Tag? Ist ja nicht so als sei mein Vorname Quassel und mein Nachname Strippe oder so. Ein wenig enttäuscht, aber zugleich auch amüsiert über so wenig Zutrauen in die unendlichen Möglichkeiten des Daniel Wien nehme ich das Angebot an. Aufgrund der rar gesäten Aktivitäten entscheide ich mich für einen Donnerstag. Zwei Vorlesungen, Fußball und Einkaufen stehen auf meiner To-do-Liste – absolut machbar.
Mögen die Schweigespiele beginnen!
Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich schon glatte zehn Stunden des Schweigens gemeistert habe. Ich bin von mir selbst beeindruckt, gebe mich gewohnt siegessicher und begrüße meine Mitbewohner zur Abwechslung mit dem Spock-Zeichen – weil ich es kann.
Aufmüpfige Stimmbänder 10:05 Uhr Als ich nach einigen (verwunderten) Blicken meiner Mitbewohner in die Dusche stolziere und einen Moment darüber nachdenke, Birdys Without A Word laut aufzudrehen, lasse ich doch meiner selbsterstellten Wach-auf-und-bekomm-dein-Lebenin-den-Griff-du-faule-Gesichtsgrätsche- Playlist laufen.
Plötzlich bemerke ich, dass irgendetwas (Achtung, Wortwitz) nicht mit mir stimmt(!). Werde ich krank? Besitze ich eine Shampoo-, oder gar eine Wasserallergie? Was ist, wenn ich womöglich hier und jetzt auf der Stelle krepiere und ich kein Sterbenswörtchen von mir geben darf – ich muss doch das Experiment erfolgreich beenden! Dann wird auf meinem Grabstein stehen:
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9:30 Uhr Als ich donnerstags aufwache, verspüre ich Zufriedenheit. Das fängt doch ganz gut an! Auf den ersten Gähner lasse ich einen zweiten folgen. Ha! Komische Geräusche von mir zu geben, hat mir keiner ver boten. Und generell: Kommunizieren Tiere nicht auch ausschließlich über Laute? Für einen kurzen Moment fühle ich mich allen anderen Menschen dieser Welt geistig überlegen und denke kurz darüber nach, diese Überlegenheit mit einem Affentanz zu zelebrieren. Da mir meine Beine jedoch signalisieren, dass sie mir noch nicht zur Verfügung stehen und noch ein bisschen liegen bleiben wollen, gebe ich nach und lasse meine Seele bei einer guten Folge Stromberg noch ein wenig baumeln.
Nachdem ich jedoch feststellen muss, dass mir dieser Entspannungsmodus aufgrund meiner mentalen Abwesenheit fast das Experimentier-Genick bricht (So ist das, wenn man über Jahre hinweg die Stromberg-Lache imitiert – das entwickelt sich mit der Zeit zu einem Automatismus), beschließe ich kurzerhand, meine Beine wachzurütteln und unter die Dusche zu hüpfen.
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Benimm dich, bitte! Im deutschsprachigen Raum gibt es e inen Mann, der für das formvollendete gute Benehmen schlechthin steht: Adolph Franz Friedrich Freiherr von Knigge. Was er selbst wohl davon halten w ürde, wofür sein Name heute steht? Text Kathrin Ernsting
Auch heute noch spielen Manieren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Außerdem lassen sich Ratgeber offenbar besonders gut verkaufen, wenn sie als „Knigge“ bezeichnet werden. Doch worauf berufen sich die Autoren der unzähligen Ratgeber?
Über den Umgang mit Menschen Als am Valentinstag 1752 in Bredenbeck am Deister Adolph Franz Friedrich Freiherr von Knigge geboren wurde, konnte keiner ahnen, wie sehr er unser Land bis heute prägen würde. Bestimmt wurde er als Kind von Stande im Elternhaus an die Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders herangeführt und bekam beigebracht, was sich gehört – und was nicht. 1788 erschien dann sein legendäres Werk Über den Umgang mit Menschen. Auch wenn auf dessen Grundlage heutzutage der Name Knigge mit allerlei Benimmregeln gleichgesetzt wird, war seine Schrift nicht als Nachschlagewerk für korrektes Benehmen gedacht.
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Zeit-Online-Autor Hellmuth Vensky führt in seinem Artikel Knigge war kein Freund von Anstandsregeln beispielhaft an, wie Knigge 1773 wegen eines Streichs zur Heirat mit einer Hofdame gezwungen wurde: „Henriette von Baumbach pflegt heimlich unterm Tisch ihre engen Schuhe auszuziehen. Knigge lässt einen davon entwenden und auf dem Silbertablett servieren. Die Fürstin findet diese Bloßstellung so wenig amüsant, dass sie Knigge in die Ehe zwingt.“ Venskys Anekdote zeigt, wie wenig Knigge mit den aufgesetzten Benimmregeln bei Hofe anfangen konnte. „Er nimmt die herrschende Klasse seiner Zeit als dekadent und korrupt wahr. In seinem Buch geht es stattdessen um wahren menschlichen Anstand, der auch in Zeiten des Wandels Halt und Orientierung gibt“, erklärt Vensky.
Mehr neuen dazu in der Vol. 3 e b Ausga op juiced.de/sh DAS L
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Statt dem richtigen Krawattenknoten erklärt Knigge beispielsweise: „Und was ist Deine ganze Garderobe von äußern Tugenden wert, wenn Du diesen Flitterputz nur über ein schwaches, niedriges Herz hängst, um in Gesellschaften Staat damit zu machen?“ Oder er rät: „Interessiere Dich für andre, wenn Du willst, dass andre sich für Dich interessieren sollen!“ und „Schreibe nicht auf Deine Rechnung das, wovon andern das Verdienst gebührt!“. Sätze wie „Strebe nach Vollkommenheit, aber nicht nach dem Scheine der Vollkommenheit und Unfehl-
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barkeit!“ und „Enthülle nie auf unedle Art die Schwächen Deiner Nebenmenschen, um Dich zu erheben!“ sind im Original-Knigge ebenso zu finden, wie „Vor allen Dingen wache über Dich, dass Du nie die innere Zuversicht zu Dir selber, das Vertrauen auf Gott, auf gute Menschen und auf das Schicksal verlierst!“ oder „Lerne Widerspruch ertragen. Sei nicht kindisch eingenommen von Deinen Meinungen.“ Eine Ermutigung für alle, die im Dschungel der modernen Benimmregeln Angst haben, etwas Wichtiges zu vergessen und beim Gegenüber einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, kommt ebenfalls vom Freiherrn persönlich: „Sei aber nicht gar zu sehr ein Sklave der Meinungen andrer von Dir! Sei selbstständig! Was kümmert Dich am Ende das Urteil der ganzen
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