Weltmeister oesterreich 2014 low2

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WELTMEISTER Ă–STERREICH Das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort

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HAFEN LINZ – Logistikdrehsche Wirtschaft in Bewegung – Tag und Der Linzer Hafen als Logistikzentrum mit umfassendem Leistungsangebot ist Garant für eine innovative und dynamische Wirtschaft. Seine zentrale Lage an der Schnittstelle wichtiger Verkehrswege ermöglicht einen optimalen Marktzugang zu den regionalen und internationalen Märkten Österreichs und Europas. Die direkte Anbindung an die Autobahn, Verbindungen über Schiene, die Wasserstraße Donau und die Nähe zum Flughafen sichern eine rasche Erreichbarkeit aller Regionen. Der zentral gelegene Wirtschaftsstandort bietet strategisch wichtige Vorteile für Industrie, Gewerbe und Handel im Zentralraum Oberösterreich und darüber hinaus. Die ausgezeichneten Verkehrsanbindungen bieten allen Kunden erstklassigen Service. Hohe Kompetenz bei Lagerung, Transport sowie Umschlag und die damit verbundenen Dienstleistungen zeichnen das zentrale Logistikzentrum aus.

Containerterminal Linz

Lagerlogistik

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Temperaturlager Füür diie prrofessi s on onel e lee L aggerrun u g st steh ehen eh e run en undd 16.0 16 . 00 P al a et ette tenp en lä lätz tzze iinn denn t em empe p ra pe r tu turg rgee rg füüh tteen La führ Lage gern r zur Ver rn erfü füügu g ng. n g.

Temperaturgeführte Lager (-28° C bis +25° C)

Tiefkühllager Bei temperaturempfindlichen Waren zählt jedes Gr Grad add. In den gekühlten Lagern (-28° C bi biss +25° +25° +2 5 C) sch chaf haf af fe fen el fen elek ek tr tron oniis on ische chhe Ei Einr nric nr icht icht htuunge ungenn im m Tiefk iefk ie fküh fküh ühlb lbber erei eiich beesste Bed edin ingu in gung nggen e , da dami mt mi s ns se n ib ible lee War a en unv nver errse s hrr t bbllei e be ben. n. Gefahrgutlager Toonn nnen enn von o hoc o h entz entz en t ün ünddllic iche heen od o err toxxisch isschhen S of St offe fenn ssoorggennfrrei lagger fe e n. n. Als einnes e der weniigen geen Lo Logi g st gi stik ikun ik unnte tern rnneh ehme m n inn Eur me u op opaa er erfü f lllt fü Doonnaaul D ulag agger Log o isstiicss diee hohen ohhen Sic iche herh he rhhei eits tssb sttim be mmung muungen nggenn für diee Lag ager e un er ung ng vvoon Ge Gefa f hr fa hrgu g t gu undd waass un sser erge er ggeeffäähr hrdeend nden en Stoofffen en. en.

Speziallager für Gefahrgut und wassergefährdende Stoffe


ibe Oberösterreichs Nacht

Transportlogistik Wiirtsch W t haffftt nachhh hhaltig l in Bewegung: Wir siind m t Sa mi S mm mmel-,, Teil- undd Kompl p ettladunge gen in ganz ga nz Eur urop oppa uunnte t rw rweg eggs. s Mitit uns nser eren er en mod oder der erne nen, ne n, umwe um weeltt fr w freu eund eund eu ndlililich chhen LKW KWss mi m t GP GPSS Veerf Sr olgu ollgguung ng unnd Ha Hand n -H nd Hel e dd-Te Term Te rmin rm innal alss alls au a ch ADR DR-A -A Aus usrü rüsstung tu ng briing ngen e wirr Güt en üter e allller er e Arrtt ras er a ch c ans Zie iel.l.l W r wi Wi w ck c el elnn au auch chh tem mpe pera era r ttuurggefü führte führ hr tee Tra ranssp rtt e (The po (TT he h e rm m oo-- u nndd K ühhlt l t ra rans a nnss po p o rt rte) ee)) ab. b . E xpres pr e sddie iens e ns n stte t e w er e r de d e n eb eben b en e n so s o ang ngeb g eb e b ott en e n w iee Leeer erge g bi ge b nd ndel elog ogis isti st k. k

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WeltMeister Österreich Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Es geht wieder aufwärts! Die Oesterreichische Nationalbank geht in ihrer aktuellen Prognose vom Juni 2015 von einem Wachstum der österreichischen Wirtschaft von +0,7 % im Jahr 2015 aus. Für 2016 wird ein Wachstum von +1,9 % und für 2017 von +1,8 % vorhergesagt. Ein gutes Zeichen: Das Wachstum für 2016 wurde gegenüber der Dezemberprognose um +0,3 Prozentpunkte nach oben revidiert. „Wir erwarten im Jahr 2016 endlich ein Ende der vierjährigen Wirtschaftsschwäche“, kommentiert OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny die Prognose. Das Exportwachstum wird von bereits +2,8 % im Jahr 2015 auf jeweils +4,8 % in den Jahren 2016 und 2017 beschleunigt werden. Schon im zweiten Halbjahr wird 2015 ein Rückgang der Unsicherheit und eine langsame Erholung der Investitionstätigkeit erwartet. Wichtige Impulse kommen dabei von der gesunkenen Inflation und von der Steuerreform. Und noch eine gute Nachricht: Die Beschäftigung wird in Österreich 2015 verhältnismäßig stark wachsen und weiter steigen. Für 2017 wird dann auch angesichts des anhaltend guten Wirtschaftswachstums eine weitere Verbesserung des Budgetsaldos erwartet. Last but not least soll auch die öffentliche Schuldenquote 2016 eine Trendumkehr verzeichnen und zurückgehen. Trotz der von OeNB-Gouverneur Nowotny angesprochenen mehrjährigen internationalen Wirtschaftsschwäche – oder gerade wegen derselben – hat Österreich lange und kontinuierlich echte WeltMeister-Qualitäten bewiesen. Das Land ist ein absoluter Top-Standort für Innovation sowie Forschung & Entwicklung – die Bruttoinlandsausgaben für F&E haben erstmals die Zehn-Milliarden-Euro-Schwelle überschritten. Zirka 300 internationale Unternehmen, davon rund 30 „Fortune 500“-Firmen, haben Österreich als Standort für ihre europäische Hauptniederlassung gewählt bzw. hier ihre Europa-Produktion angesiedelt. Dank hoher Produktivität, gesellschaftspolitischem Konsens und sehr produktivem Humankapital ist der wirtschaftliche und technologische Durchbruch zu einer Position in der Spitzengruppe der modernen Marktwirtschaften gelungen und darüber hinaus die positive Verwirklichung klassischer Wirtschaftsziele wie Wertschöpfungs- sowie Einkommenssteigerung, Preisstabilität und geringe Arbeitslosigkeit. Wirtschaftlicher Erfolg, innovative und fleißige Unternehmer, gut ausgebildete Arbeitskräfte, sozialer Frieden und Sicherheit, ein eingespieltes, konsensorientiertes sozialpartnerschaftliches System und eine Wirtschaft, die auf Internationalisierung setzt, sind wichtige Qualitäten des Landes. Österreich gehört definitiv zu den attraktivsten Wirtschafts- und Arbeitsstandorten rund um den Globus. Das Land wird völlig berechtigt mit höchsten Gesundheits- und Umweltstandards, einer geringen Umweltverschmutzung, einem hohen Grad an Sicherheit sowie mit einem stabilen und unabhängigen Rechtssystem in Verbindung gebracht. Dazu kommen die hoch geschätzte Lebensqualität und der ausgeprägte Kultursinn. Diese Fakten und Stärken tragen dazu bei, dass der Wirtschaftsstandort Österreich auch im 21. Jahrhundert als „WeltMeister-Modell“ bezeichnet werden kann. Kein Wunder also, dass es in Österreich zahlreiche Weltmarktführer aus den verschiedensten Branchen gibt! „Unsere Unternehmen sind unser Kapital“, bringt es Claus J. Raidl auf S. 14/15 in einem Satz auf den Punkt. Wir danken allen Partnern und wünschen Ihnen viel Lesespaß und Nutzen!

Paul Christian Jezek Chefredakteur


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WeltMeister Österreich Inhalt

Auf einen Blick 12 Unsere Firmen holten vier Exportrekorde in Serie Wirtschaftsminister Mitterlehner erklärt, mit welchen Rezepten er eine Weltmeisterposition für Österreich sichern will.

50 Heimat bist Du ... großer Events Nicht nur in der Ski-Saison zeigt sich, dass Österreich rundherum Weltmeisterqualitäten hat.

60 WirtschaftsOskar für die Besten in den USA 14 „Unsere Unternehmen sind unser Kapital“ Claus J. Raidl: „Österreich als Wirtschaftsstandort hat alle Chancen – wir müssen sie nur nützen!“

Mit Spitzenleistungen im anspruchsvollsten Markt der Welt beweisen Austro-Firmen Wettbewerbsstärke.

66 WeltMeister von morgen 16 3/4 der Österreicher kennen „ihre“ Weltmarktführer Red Bull vor voestalpine, Doppelmayr und Swarovski sind jene Weltmarktführer, die am geläufigsten sind.

Innovative Start-ups beleben den Wirtschaftsstandort Österreich und schaffen Arbeitsplätze.

68 Kreativität als Wettbewerbsfaktor 18 Das sind „unsere“ Weltmeister Gemessen an der Größe des Landes ist Österreich mit vielen Weltmarktführern ausgestattet. Es sind große Konzerne mit bekannten Namen, aber auch viele KMU, die oft als sogenannte „Hidden Champions“ weltweit zu den Top 3 ihrer Branche zählen.

28 Erfolgsfaktor Unternehmenskultur Es sind die Mitarbeiter, die aus Österreichs „verborgenen Champions“ Europa- und Weltmarktführer machen.

32 Weltmarktführer in ganz Österreich Zahlreiche Unternehmen in allen Bundesländern spielen in der Champions League der Wirtschaft mit und zählen zu den globalen Technologieführern.

Die österreichische Kreativwirtschaft hat sich zu einem wachsstumsstarken Faktor entwickelt und realisiert bereits einen Exportanteil von annähernd 30 %.

70 Weltmeisterliches Design Möbel und Design „made in Austria“ genießen international ein sehr gutes Image und werden als kreative und innovative Kraft wahrgenommen.

72 Der gesunde Milliardenauftrag Für Erneuerung und technischen Betrieb des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) erhielt die VAMED den mit 1,7 Mrd. Euro größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte.

74 Rail Cargo Group als Logistikpartner für Europa 36 Ohne „die Großen“ läuft es nicht Unternehmen wie die OMV, Palfinger, Siemens, Telekom Austria oder Henkel haben eines gemeinsam: Sie beflügeln konsequent die österreichische Volkswirtschaft.

42 Österreichs Unternehmen sind „surprisingly ingenious“ Die österreichischen Ausfuhren sind auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Auch Dienstleistungsexporte und Direktinvestitionen in anderen Ländern boomen.

Innovative und nachhaltige Lösungen im Schienengüterverkehr.

76 Erfolgsgeschichte Smart Grids Die Modernisierung der Elektrizitätsversorgung gilt als eine der wichtigsten und spannendsten Innovationsaufgaben.

78 Es werde (nachhaltiges) Licht In der Logistikzentrale von DB Schenker in Linz wurde das weltweit erste GreenWarehouse-Lichtsystem installiert.


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1902: Erste Anlaufstelle für Unternehmen in den Bezirksämtern anbieten ist schlau.

2015: In modernen One-StopServicestellen alle Leistungen unternehmensfreundlich bündeln ist noch schlauer. © Wiener Stadt- und Landesarchiv, Fotoarchiv Gerlach, FC1:1285M

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WeltMeister Österreich Inhalt/Impressum

80 Umweltfreundlich ist ganz leicht Weltmeisterliche Bau-Ideen an der Wiener TU.

82 Fällt 2015 die 3-Milliarden-Grenze?

122 Pioniergeist vom Feinsten Den Staatspreis für Innovation holte sich 2015 – zum ersten Mal – die voestalpine. Ein Überblick über die „trendigsten“ österreichischen Firmen.

Wienerberger-Chef Heimo Scheuch im Exklusivinterview.

126 Weltmeisterliche Innovationen 84 Das bleibt in der Familie! 80 % der österreichischen Firmen sind Familienbetriebe – sie beschäftigen 70 % der Arbeitnehmer im Land und sind überdurchschnittlich erfolgreich.

90 Bundesländer rüsten zum Konjunkturaufschwung Spitzenreiter beim Wachstum ist derzeit Vorarlberg, gefolgt vom Burgenland und von Tirol.

Wie Beton richtig saniert wird & weitere nachhaltige Ideen.

130 Energiesparchips der Zukunft Unter der Leitung von Infineon Austria ist PowerBase mit 39 Partnern aus neun Ländern und 87 Millionen Euro Volumen das bisher größte aus Österreich koordinierte Mikroelektronik-Forschungsprojekt in Europa.

134 WeltMeisterliche Firmenqualität 94 97 99 102 104 106 108 110 111

Wien: Haupt-Stadt mit Top-Zukunft Burgenland im Aufwind Top-Innovation mit Top-Tradition in Niederösterreich Oberösterreich bleibt ein Vorzeigebundesland Salzburg: Tolle Ideen aus dem Herzen Europas Die Steiermark setzt auf Smart Production & Services In Kärnten boomt die Industrie Tirol: Klein (strukturiert), aber sehr oho Das „Ländle“ = Vorarlberg gibt weiter Gas

Vorzeigebeispiele für exzellente strategische Arbeit.

140 Ein gutes Jahr für die Wiener Börse Mit den ausgezeichneten Wachstumsraten des ATX zählt Österreich zu den Märkten mit der stärksten Performance in Europa.

144 Die Post als großes Börse-Vorbild Beim Wiener Börse Preis 2015 siegten Post AG, AT&S, OMV und voestalpine.

114 Initiativen für eine weltmeisterliche Industrie Das bmvit steigert weltweit mit nachhaltigen Aktivitäten die Markteintrittschancen österreichischer Unternehmen.

146 Wichtige Aktien an der Börse Wien Börsennotierte Unternehmen unter der Lupe.

Impressum HERAUSGEBER Germanos Athanasiadis CHEFREDAKTEUR Paul Christian Jezek PROJEKTLEITUNG Mag. Erich Danneberg, MAS GRAFISCHES KONZEPT UND ART-DIRECTION Satz Art GmbH ÖSTERREICH-FOTOS (wenn nicht anders angegeben) 4D-IT, von-oben FOTOS Credits bei den jeweiligen Bildern bzw. beigestellte Fotos MEDIENINHABER medianet Verlag AG, 1110 Wien, Brehmstraße 10/OG 4, Tel. +43/1/919 20-0, Fax +43/1/298 20-2231, www.medianet.at ANZEIGEN Mag. Thomas Parger MARKETING & VERTRIEB Alexandra Otto DRUCK Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten ISBN 978-3-902843-64-7 VERKAUFSPREIS 27,50 Euro VERTRIEB Medienlogistik Pichler-ÖBZ GmbH & Co KG, IZ NÖ-Süd, Straße 1, Objekt 34, 2355 Wiener Neudorf BESTELLHOTLINE www.medianet.at oder Tel.: +43/1/919 20-2115 oder Fax: +43/1/298 20-2231 COPYRIGHT © 2015 by medianet Verlag AG. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Abdrucks oder der Reproduktion einer Abbildung, sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.


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WeltMeister Österreich Im Gespräch

„Unsere Unternehmen holten vier Exportrekorde in Serie“ Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner erklärt, mit welchen Rezepten er eine Weltmeisterposition für Österreich sichern will. Ganz wichtig: „Wir dürfen uns bei allem Reformbedarf nicht schlechter machen, als wir sind.“ Die Steuerreform werde den Konsum und die Kaufkraft stärken, was auch den Firmen zugutekommen wird.

Foto: BMWFW/Glaser

Seit vielen Jahren liegt Österreich in der EU ganz vorne, wenn es um die Wirtschaftsleistung pro Kopf und das Durchschnittseinkommen geht. Die Alpenrepublik hat sich das „Standing“ als zweitreichstes Land der Union erkämpft. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat mehrere Rezepte parat, wie ein Spitzenplatz auch für die nächsten Jahre abgesichert werden kann.

Herr Minister, welche Reformen sind in Österreich nötig, damit wir weiter weltmeisterlich bleiben bzw. in manchen Sektoren wieder werden? Reinhold Mitterlehner: Im Moment haben wir Aufholbedarf, das stimmt, daher braucht es Reformen, wenn wir wieder ganz vorne mitspielen wollen. Das betrifft das Pensionssystem, den Arbeitsmarkt, die Verwaltung und die Lohnnebenkosten. Teilweise liegen die Unterschiede zu Deutschland aber auch in der dort positiveren Stimmung, während wir den Wirtschaftsstandort manchmal zu negativ betrachten. Es geht dabei nicht um Gesundbeten oder krankhaften Optimismus, aber wir dürfen uns bei allem Reformbedarf auch nicht schlechter machen, als wir sind. Unsere Unternehmen haben zuletzt vier Exportrekorde in Serie erzielt, 2014 haben sich mehr internationale Unternehmen denn je bei uns angesiedelt.


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Für Österreichs KMU Mitte Mai wurde eine Novelle des Meldepflicht-Änderungsgesetzes beschlossen, das wichtige Weichen in der Sozialversicherung stellt und insbesondere die Unternehmen ab 2017 spürbar entlastet. „Mit der Abschaffung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze und der Halbierung der Verzugszinsen in der Sozialversicherung erleichtern wir das Wirtschaften und entlasten die Unternehmen. Die Ersparnis durch diese beiden Maßnahmen wird bei rund 44 Millionen Euro pro Jahr liegen“, betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Die künftige Aufhebung der täglichen Geringfügigkeitsgrenze bringt mehrere Vorteile. Der Arbeitgeber spart Lohnnebenkosten, hat weniger Verwaltungsaufwand und kann vor allem kurzfristige Aushilfen leichter einstellen, was insbesondere im Tourismus Vorteile bringt. Und der Arbeitnehmer erhält unterm Strich mehr Netto vom Brutto.“ Zudem unterstützt diese Maßnahme den Kampf gegen Schwarzarbeit. Eine finanziell noch deutlich stärkere Entlastung für Unternehmen bringt die Halbierung der Verzugszinsen in der Sozialversicherung auf vier Prozent plus Basiszinssatz. „Damit sparen sich die Unternehmen ab 2017 rund 42 Millionen Euro pro Jahr an Zahlungen an die Sozialversicherung. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe werden profitieren, was wiederum Arbeitsplätze sichert“, hebt Mitterlehner hervor. Derzeit liegt der entsprechende Zinssatz bei acht Prozent plus Basiszins.

Welche Anreize wollen Sie dabei setzen? Wie wollen Sie Österreich auf Weltmeisterkurs trimmen? Damit die Unternehmer wieder stärker investieren, müssen wir sie als Partner beim Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützen. Die falschen Signale sind aber Diskussionen über neue Belastungen wie standortschädliche Vermögenssteuern, Wertschöpfungsabgaben oder Arbeitszeitverkürzungen und Überstunden-Euros. Wer nur in der Komfortzone sitzt und glaubt, mit den Rezepten der Vergangenheit könne man die Zukunft gewinnen, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Wir können nicht verteilen, was wir uns noch gar nicht erarbeitet haben. Welche Bereiche wollen Sie besonders forcieren? Ein erster Schritt ist die Steuerreform, die ab 2016 den Konsum und die Kaufkraft der Menschen stärkt, was natürlich auch den Unternehmen zugutekommen wird. Außerdem treiben wir die Entbürokratisierung ordentlich voran, indem wir zum Beispiel vier betriebliche Beauftragte gestrichen und die Arbeitszeitvor-

schriften entbürokratisiert haben. Als neue Maßnahme erhöhen wir die Forschungsprämie von zehn auf zwölf Prozent, um die Entwicklung von Innovationen stärker zu unterstützen und noch attraktiver für Forschungsabteilungen internationaler Unternehmen zu werden. Darüber hinaus erleichtern wir das Crowdfunding, das wir als sinnvolle Ergänzung zur Kreditfinanzierung etablieren wollen. Was tun Sie konkret für das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft, also für die KMU? Wir helfen ihnen zum Beispiel bei der Finanzierung ihrer Investitionen durch zinsgünstige Kredite, Zuschüsse und Garantien. Dazu unterstützen wir sie mit der Initiative „go international“ im Export: beim ersten Schritt über die Grenze, bei der Eroberung von Fernmärkten und bei der Vermarktung von Innovationen. Außerdem sind viele Forschungsförderungen genau auf KMUBedürfnisse zugeschnitten, zum Beispiel der Innovationsscheck. Und auch die Entbürokratisierung läuft im Sinne der KMU: Seit April (2015) entfallen für Tausende kleinere Betriebe die zuvor notwendigen gewerberechtlichen Anlagengenehmigungen. Dadurch spart sich zum Beispiel ein Friseur, der einen neuen Betrieb eröffnen möchte, Kosten in Höhe von rund 2.300 Euro. Bei einem Malerbetrieb sind es im Schnitt 2.400 und bei einem Installateur 2.700 Euro. Österreich war in puncto Wachstum zuletzt nicht mehr in der Spitzengruppe. Wann, meinen Sie, kommen wir hier wieder „Back on Top“? Ich hoffe, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2015 stärkere Impulse gibt und dass wir uns mit Unterstützung der Steuerreform 2016 besser entwickeln. Wir müssen dafür einige Hausaufgaben erledigen, sind aber als kleine, offene Volkswirtschaft natürlich auch von internationalen Entwicklungen abhängig. Wann kommt die Verwaltungsreform? Auch dieser Prozess läuft, das kann aber nicht einfach von oben dekretiert werden, sondern muss sorgsam abgestimmt werden. Wichtig ist jetzt, dass alle Zuständigen im Bund, in den Ländern und bei den Sozialpartnern mitziehen. Das Ziel ist ein moderner, wettbewerbsfähiger und bürgerorientierter Staat. (Wieder) Richtig weltmeisterlich also. Vielen Dank für das Gespräch!


WeltMeister Österreich Plädoyer

„Unsere Unternehmen sind unser Kapital“ Claus J. Raidl

Foto: 21st Austria

Sprecher der Initiative 21st Austria und Präsident der Oesterreichischen Nationalbank.

In Wien gibt es die Redewendung: „Zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben.“ Darin liegt eine Weisheit, die heute besonders aktuell erscheint. Denn natürlich sind die Zeiten alles andere als einfach, für manche sogar furchterregend: Die Auswirkungen aktueller Krisen wie etwa in der Ukraine auf Europa sind schwer einschätzbar; die globalen Wirtschaftsverflechtungen machen Volkswirtschaften insgesamt verletzlicher; die Finanzkrise hat einen massiven Vertrauensverlust bewirkt und damit noch immer

Einfluss auf das derzeitige Wirtschaftsgeschehen. Die ängstliche Reaktion wäre, alte Protektionismus-Gelüste wieder aufleben zu lassen und so zu tun, als wäre Österreich eine Insel. Für eine globalisierte Volkswirtschaft wie die unsere wäre das jedoch der Todesstoß. Die einzig sinnvolle Reaktion ist dagegen, unseren Staat besser zu organisieren, notwendige Reformen rasch umzusetzen und unsere Verwaltung und unser Regelwerk effizienter zu machen. Österreichs Unternehmen zeigen vor, wie es geht Sie haben während der Finanzkrise sämtlichen Unkenrufen getrotzt und verdienen in osteuropäischen Ländern (mit wenigen Ausnahmen) inzwischen schon wieder gutes Geld. Sie investieren ungebrochen in Forschung und Entwicklung, positionieren sich in


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Vertrauen entsteht durch Dialog Deshalb wurde im Spätherbst 2011 die Initiative 21st Austria ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder, österreichische Paradeunternehmen sowie die Wiener Börse und die Oesterreichische Nationalbank, verstehen sich als Brückenbauer zu Meinungsbildnern in den USA, in Großbritannien und in Asien, um ein differenziertes Bild von Österreich als Wirtschaftsstandort zu vermitteln. Dabei geht es nicht darum, Österreich „schönzureden“, sondern darum, unsere vielfältigen Stärken bewusst zu machen. Gleichzeitig geht es uns auch darum, von unseren Gesprächspartnern zu lernen und die Rahmenbedingungen in Österreich so zu verbessern, dass Österreich weiterhin international wettbewerbsfähig bleibt. Die Mitglieder von 21st Austria investieren viel Zeit für dieses Anliegen: Wenn die CEOs der Unternehmen in London, New York oder Washington sind, führen sie dort auch Gespräche mit Meinungsbildnern zum Standort Österreich. Zusätzlich hat die Initiative ein eigenes Konferenzformat entwickelt, bei dem Investoren- und Wirtschaftsgespräche kombiniert werden und so eine breitere Zielgruppe erreicht werden kann. Diese „Investor & Business Conference“ wurde inzwischen drei Mal in New York und zwei Mal in London abgehalten; 2014 hat sie erstmals auch in Hongkong stattgefunden. Ein sehr intensiver Austausch findet darüber hinaus bei einer jährlich stattfindenden Studienreise „Meet 21st Austria“ statt, bei der etwa ein Dutzend Meinungsbildner aus den USA und Großbritannien nach Österreich kommen und hier Gespräche mit Politik und Unternehmen führen.

Die Rückmeldungen unserer Gesprächspartner sind durchwegs positiv: Sie begrüßen die Offenheit des Dialogs und die Bereitschaft unserer Mitglieder, sich auf ein Gespräch, bei dem auch durchaus kritische Fragen angesprochen werden können, einzulassen. Und wir registrieren immer wieder einen Überraschungseffekt, wenn unseren Gesprächspartnern klar wird, welche führende Rolle österreichische Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen einnehmen. Wir von 21st Austria sind überzeugt: Die Zukunft gehört den Tüchtigen und Mutigen. Auch an dieser alten Weisheit hat sich nichts geändert. Österreich als Wirtschaftsstandort hat alle Chancen dazu – wir müssen sie nur nützen! ◆ Weitere Informationen: www.21st-austria.at

Foto: voestalpine/Fotostudio Meister Eder

vielversprechenden Märkten wie etwa in den USA oder in China und festigen damit ihre Position als „Hidden Champions“, also als Geheimtipps unter den Weltmarktführern. Die Performance von so unterschiedlichen Unternehmen wie etwa der voestalpine, von AT&S oder dem Startup Pioneers sind lebendiger Beweis für gelebte und kontinuierliche Internationalisierung. In Österreich wird die Bedeutung von Finanzierungen über den Kapitalmarkt im Allgemeinen und der Wiener Börse im Speziellen noch immer unterschätzt. Entgegen einer oft verbreiteten Ansicht handelt es sich dabei nicht um das Tummelfeld von gewissenlosen Heuschrecken, sondern um eine wesentliche Voraussetzung für Unternehmen, um Investitionen und Expansionen überhaupt finanzieren und durchführen zu können. Zusätzlich bietet der Kapitalmarkt die Möglichkeit, dass auch Mitarbeiter an Unternehmen und hoffentlich auch deren Erfolg beteiligt werden können. Die Investoren-Struktur an der Wiener Börse spiegelt die Internationalität unserer Wirtschaft wider: Etwa 40 Prozent der Investoren kommen aus dem angloamerikanischen Raum. Es ist also höchst relevant, wie Österreich in den USA und in Großbritannien wahrgenommen wird und ob grundsätzlich ein Vertrauen in den österreichischen Wirtschaftsstandort gesetzt wird.

„Die Performance von so unterschiedlichen Unternehmen wie etwa der voestalpine, von AT&S oder dem Startup Pioneers sind lebendiger Beweis für gelebte und kontinuierliche Internationalisierung.“


WeltMeister Österreich ExklusivUmfrage

Drei Viertel der Österreicher kennen „ihre“ Weltmarktführer Red Bull vor voestalpine, Doppelmayr und Swarovski sind jene Weltmarktführer, die Herrn und Frau Österreicher am Geläufigsten sind. Auch Atomic, KTM, Rosenbauer oder der OMV trauen die Landsleute einen „Weltmarktführer-Status“ zu.

Wer kennt Weltmarktführer namentlich? Auf die allgemeine Frage, ob ein österreichischer Weltmarktführer bekannt ist, erhielt Red Bull die weitaus meisten Namensnennungen. Exakt einem Drittel der befragten Personen (33,4 %) fiel

der Energy Drink als Weltmarktführer auf bzw. ein, mit deutlichem Respektabstand folgten immer noch prominent voestalpine (mit 11,5 % Nennungen) vor Doppelmayr, Swarovski, Siemens, Manner, KTM, Rosenbauer, OMV, Atomic und Magna. Weniger als 1 % an (teilweise falschen) Nennungen (= tw. keine österreichischen Firmen bzw. keine Weltmarktführer) erhielten u. a. Fischer, Glock, Steyr, Plansee, Rauch, Andritz, AVL List, Fronius, Spar, Liebherr, Milka, Strabag, A1, Almdudler, Alpla, Blum, Bosch, FACC, Kässbohrer, Palfinger, MED-EL, Recheis, Rosenberger, Wienerberger, AEG, Umdasch, AMA, Böhler, Bombardier, bständig, Doka, Elfin, Engel, Franz Paar, Helmut List, Frequentis, G4S, Bauhaus, Head, Hipp, Infineon, Jack Wolfskin, Jacobs, Jungbunzlauer, Kapsch, BWT, Lauda Air, Lenzing, Trevira, L‘Oreal, Stiegl, Miba, Nestlé, Nivea, Ölz, Pago, Philips, Darbo, Diamond Aircraft, Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment, Backaldrin, Rotax, Schärdinger, Elin, Starlinger, Voith, Welser Profile und Wopfinger.

Fotos: Atomic

Nicht weniger als 73,8 % der Landsleute bestätigen laut einer exklusiven Untersuchung von MindTake Research, dass Österreich über Firmen und/oder Marken verfügt, die Weltmarktführer sind – ein bemerkenswert positives Resultat vor dem Hintergrund, dass ja die weitaus meisten Weltmarktführer wie auch in diesem Buch dargelegt „Hidden Champions“ und damit der breiten Öffentlichkeit vollkommen und auch den Medien weitestgehend unbekannt sind. Noch positiver: Ein explizites „Nein“ auf die Frage nach „Weltmarktführern in Österreich?“ bei der repräsentativen Umfrage kam gar nur von 8,7 % der Befragten, 17,5 % bekannten sich zu „Weiß ich nicht“.


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Wie schätzen Sie generell die wirtschaftliche Situation Österreichs ein?

Besonders erfolgreiche Wirtschaftszweige Besonders im Bereich Automotive (inkl. Zulieferer) trauen die Österreicher „ihren“ Firmen eine Menge zu: Hier nannten überproportional viele der Befragten ein Unternehmen, das in diesem Bereich Weltmarktführer ist bzw. sein könnte. Ebenso überzeugt sind die Österreicher von ihren Unternehmen in den Segmenten Sport und Maschinenbau ebenso wie bei Konsumgütern, wo erneut Red Bull mit weitem Abstand am Häufigsten genannt wurde. Weniger (potenzielle) Weltmarktführer sehen Herr und Frau Österreicher in den Sektoren Pharma und Chemie sowie EDV/IT. Am Spektakulärsten sind wohl die Ergebnisse bei der Frage zu bewerten, über wie viele Weltmarktführer Österreich gegenwärtig verfügt. Die gute Nachricht: Weniger als 5 % halten hier keinen oder nur einen Weltmarktführer für die korrekte Antwort. Aber: Gleich 61 % gestehen der Alpenrepublik „nur“ 2 bis 20 Weltmarktführer zu. (Genauere Aufschlüsselung siehe „Kasten“.) Nur knapp 10 % sind der Meinung, dass Österreich zur Zeit mehr als 21 Weltmarktführer hat. Hier ist also „Aufklärungsarbeit“ auch im eigenen Land gefragt! (24,7 % antworteten bei dieser Frage mit „weiß ich nicht“.)

sehr positiv

1,8

eher positiv

29,6

geht so

43,9

eher negativ 20,7 sehr negativ

4,0

Bitte schätzen Sie: Wie viele Weltmarktführer hat Österreich Ihrer Meinung nach zurzeit? 0 bis 1

4,8

2 bis 3

14,9

4 bis 5

16,3

6 bis 10

18,9

11 bis 20

10,9

21 oder mehr weiß nicht

9,5 24,7

Daten zur Exklusivumfrage Die Altersverteilung

Allgemeines Wirtschaftsklima Während die Exportrekorde endgültig im allgemeinen Bewusstsein der Österreicher verankert sind (37 % sehen hier eine (sehr) positive Entwicklung), wird vor allem die Steuerbelastung kritisch bewertet. Gute „Noten“ bekommen weiters besonders die moderne Infrastruktur wie auch die Rechtssicherheit und die allgemeine Lebensqualität.

15 bis 29

25,4 %

30 bis 39

18,3 %

40 bis 49

22,3 %

50 bis 59

19,5 %

60 bis 69

14,5 %

Foto: Swarovsk

Foto: Red Bull

Vom Gesamtgrundsample (503 Personen, 50,1 % Frauen) hatten 27,8 % einen Maturaabschluss.

Interessanterweise herrscht weitgehende Einigung bei der Bewertung des Wirtschaftsstandortes für Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer. Ein „Sehr gut“ gibt es hier von durchschnittlich 5,4 %, ein „Gut“ von 30,2 bzw. 36 % und ein „Befriedigend“ von durchschnittlich 42,6 %. Nur rund 5 % bewerten den Wirtschaftsstandort Österreich im Juni 2015 mit „Nicht genügend“. Die allgemeine wirtschaftliche Situation wird von drei Viertel der Befragten als zumindest „befriedigend“ bewertet. ◆


WeltMeister Österreich ErfolgsGeheimnisse

Österreichische WeltMarktFührer Gemessen an der Größe des Landes ist Österreich mit vielen Weltmarktführern ausgestattet. Es sind große Konzerne mit bekannten Namen, aber auch viele KMU, die oft als sogenannte „Hidden Champions“ weltweit zu den Top 3 ihrer Branche zählen.

Weltmarktführer haben in Österreich Tradition! Das hochberühmte Silberbergwerk in Schwaz in Tirol beispielsweise soll der Sage nach 1409 die Magd Gertraud Kandlerin beim Weiden eines Stieres auf dem Kogelmoos einen silbererzhaltigen Stein entdeckt haben. Um 1420 wurden dann erstmals reichhaltige Erzgruben aufgetan, die Zuwanderung von bergmännischem Fachpersonal aus Böhmen und Sachsen begann, und innerhalb weniger Jahre wurde die Schwazer Metallproduktion ein europäischer Wirtschaftsfaktor und damit zu dieser Zeit eben ein absoluter Weltmarktführer. Während der Blütezeit des Silber- und Kupferbergbaus im 15. und 16. Jahrhundert war Schwaz die größte Bergbaumetropole Europas und mit 20.000 Einwohnern nach Wien auch die zweitgrößte Ortschaft im Habsburgerreich. In der Hauptstadt wiederum waren etwa die Errichtung zahlreicher barocker Gartenpaläste des Hochadels rund um die Stadtmauern wie auch die Seidenverarbeitung bemerkenswert. Mit dem Beginn der sogenannten „Tabakrégie“ unter Joseph II. im Jahr 1784 wurden die Tabak Trafiken realisiert, was durchaus als Vorform des Franchising interpretiert werden kann – damit wäre man damals wohl Weltmarktführer in dieser „Branche“ gewesen ... Im 18. Jahrhundert wurden u. a. die Linzer Wollzeugfabrik oder die Wiener Porzellanmanufaktur gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Wien sehr wahrscheinlich Weltmarktführer in Kultur und Geisteswissenschaft – von der Psychoanalyse über den Pazifismus einer Bertha von Suttner bis hin zu Karl Kraus. In den 1950er-Jahren waren es technische Ingenieurleistungen wie etwa die Neue Österreichische Tunnelbaumethode (NÖT), denen weit über die Grenzen hinaus weltmeisterliche Geltung zukam. Die NÖT kombiniert geologische und felsmechanische Grundlagen mit speziellen Bauverfahren zur

Sicherung und zum Ausbau eines Tunnelhohlraums; diese technischen Vorteile führten auch zu geringeren Baukosten, sodass sich die Methode schnell durchsetzte und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Die erste praktische Anwendung der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise unter Einsatz von Spritzbeton erfolgte 1955 bei Stollenbauarbeiten für das Wasserkraftwerk Prutz-Imst in Österreich. In den folgenden Jahrzehnten wurden zahlreiche Referenzprojekte wie z. B. die Überleitstelle im englischen Teil des Eurotunnels („wohl eines der eindrucksvollsten Bauwerke, das bisher nach den Grundsätzen der NÖT errichtet wurde“), der Himmelbergtunnel, der Sitina-Tunnel oder der Devil‘s Slide Tunnel in dieser Bauweise errichtet. 2015: Hidden Champions als Weltmarktführer „Der Mythos der sogenannten Hidden Champions entstand in den 90erJahren, als der Unternehmensberater und Marketingprofessor Hermann Simon die Strategien dieser überaus erfolgreichen, aber in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannten, mittelständischen Europa- und Weltmarktführer aus Deutschland untersuchte“, berichtet FH-Prof. Dr. Georg Jungwirth von der Grazer Fachhochschule der Wirtschaft CAMPUS 02, wohl der profundeste Kenner der heimischen „WeltMeister-Szene“. Für Österreich existierten solange keine vergleichbaren Untersuchungen, bis sich Jungwirth und seine Kollegen mit mehreren Forschungsprojekten der Studiengänge International Marketing & Sales Management der FH CAMPUS 02 der Thematik annahmen. „Zu Beginn haben wir möglichst viele österreichische Hidden Champions ausfindig gemacht und diese dann vor allem aus Marketing-Sicht analysiert.“ Dabei griff Jungwirth auf einige der Kriterien von Simon (auch in tw. leicht abgeänderter Form)


Foto: Andritz

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Die börsennotierte Andritz Gruppe ist Weltmarktführer u. a. bei Anlagen für Papier- und andere Spezialindustrien, hier etwa im Bereich Vliesstofftechnologie.

und auf weitere Studien u. a. von Horst Biallo, Manfred Adamer und Günter Kaindl, Jürgen Meffert und Holger Klein sowie von Eckart Schmitt zurück. „Aber nicht nur im deutschen Raum beschäftigte man sich mit mittelständischen Weltmarktführern, es gab z. B. auch eine Untersuchung der Greek Hidden Champions.“ Vergleicht man nun Ergebnisse der wichtigsten Hidden Champions-Studien, stellt man fest, dass immer wieder ähnliche Erfolgsfaktoren ermittelt wurden: 1) Ganz typisch scheint zu sein, dass die Gründer und Führungskräfte der Hidden Champions mit großer Willenskraft und Energie ihre überaus ehrgeizigen Ziele verfolgen. Diese Unternehmen haben meist eine starke Führung, die auf Basis einer langfristigen Vision sehr konsequent die Marktführerschaft anstreben. 2) Sehr oft scheinen die Hidden Champions auch über Hochleistungsmitarbeiter zu verfügen, die überdurchschnittlich moti-

viert sind und sich in hohem Maße mit „ihrem“ Unternehmen identifizieren. Die Fluktuationsrate im Personalbereich ist meist sehr gering. Daher verwundert es auch nicht, dass diese mittelständischen Weltmarktführer ihren Mitarbeitern – trotz der oft relativ autoritären Führung – mehr Entscheidungsfreiraum als die meisten Großunternehmen einräumen. Die Organisationsstrukturen kann man meist als dezentral bezeichnen. 3) Im Vergleich zu den anderen Marktteilnehmern weisen Hidden Champions eine deutlich höhere Tiefe bezüglich Wertschöpfung und Fertigung, aber auch im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) auf. Jungwirth: „Interessanterweise scheinen die meisten mittelständischen Weltmarktführer Outsourcing weitgehend zu meiden.“ 4) Die Hidden Champions sind meist klar positioniert und fokussieren ihre Mittel besser als der Mitbewerb. Nicht selten


WeltMeister Österreich ErfolgsGeheimnisse

konzentrieren sie sich überhaupt nur auf eine Nische, um dort die Marktführerschaft zu erreichen. Die enge Marktdefinition bringt es meist mit sich, dass viele Hidden Champions schon sehr früh den Schritt auf internationale Märkte wagen oder gar global agieren und vielleicht sogar „WeltMeister“ werden. Jungwirth: „Rund 64 % dieser mittelständischen Marktführer werden auch als „Born Global Companies“ bezeichnet, da sie oft schon im Jahr der Unternehmensgründung international tätig waren, also den Heimatmarkt verlassen haben.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor der Hidden Champions ist das permanente Streben nach Innovationen. Trotz beschränkter F&E-Budgets sind sie bei der Anmeldung von Patenten deutlich produktiver als die meisten großen Industriebetriebe. Ein überaus wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zur Marktführerschaft dürfte schließlich das hohe Maß an kompromissloser Kundennähe sein. Langjährige und vertrauensvolle Beziehungen

zu den eigenen Kunden nennen viele der befragten Führungskräfte von mittelständischen Weltmarktführern als eine ihrer größten Stärken. Das sind „unsere“ Weltmeister Topaktuell hat Jungwirth nicht weniger als 58 „große Weltmarktführer“ (WMF) in Österreich identifiziert – die meisten in Niederösterreich (13), Oberösterreich (12), Wien (10) und in der Steiermark (9). Mit Respektabstand folgen Vorarlberg (6 WMF), Tirol (5), Salzburg (2) und Kärnten mit einem „großen“ Weltmarktführer. Zusätzlich gibt es derzeit rund 200 (exakt: 199) „Hidden Champions“ (HC) in Österreich, die meisten davon in der Steiermark (47) und in Oberösterreich (45). In Wien sind derzeit 27 Hidden Champions beheimatet, in Niederösterreich 22, danach folgen Tirol mit 18, Vorarlberg mit 17 und Kärnten mit 13. Das Burgenland und Salzburg verfügen aktuell über je fünf Hidden


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Champions. Jungwirth: „Insgesamt konnten wir somit 257 Weltoder Europamarktführer in ganz Österreich identifizieren.“

Foto: FH Campus 02

➔ Die Branchen-Zugehörigkeit der österreichischen Hidden Champions: 25 % Maschinenbau 21 % metallverarbeitende Industrie 17 % Elektronikindustrie Der Rest verteilt sich auf viele Branchen (u. a. Chemische Industrie, Textilindustrie, IT und Software-Branche etc.)

Der WeltMeister-Kenner ➔ Rund 70 % der österreichischen HC stellen vor allem Industriegüter her. 18 % sind vor allem im Konsumgüterbereich tätig und rund 12 % entfallen auf den Dienstleistungsbereich. ➔ Rund 10 % des Umsatzes der österreichischen HC werden in F&E investiert. ➔ Etwa 78 % der österreichischen HC (bzw. die von Jungwirth befragten Manager) sagen von sich, dass sie High-Tech-Produkte erzeugen. ➔ Fast 86 % der österr. HC geben an, dass ihre Produktpreise über dem Marktdurchschnitt liegen. ➔ Der durchschnittliche Jahresumsatz der rund 200 österreichischen HC liegt bei 58 Millionen Euro. ➔ Summa summarum stehen die 200 heimischen HC für einen Gesamtumsatz von rund 11,5 Milliarden Euro. ➔ Der durchschnittliche Jahresumsatz der 58 großen österreichischen Weltmarktführer liegt bei 1,56 Milliarden Euro. ➔ Summa summarum stehen die 58 heimischen WMF für einen Gesamtumsatz von rund 90,4 Milliarden Euro. Laut Jungwirth sind die mittelständischen österreichischen Hidden Champions Arbeitgeber für durchschnittlich 268 Mitarbeiter (weltweit). Viele beschäftigen sogar weniger als 200 Mitarbeiter. Jungwirth: „Die österreichischen Hidden Champions sind im internationalen Vergleich meist eher kleine Unternehmen“ ➔ Die Gesamtzahl der von österr. HC beschäftigten Mitarbeiter liegt bei rund 53.000 Mitarbeitern (weltweit). ➔ Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der großen österr. WMF liegt bei rund 4.911 Mitarbeitern (weltweit). ➔ Insgesamt beschäftigen die großen österreichischen Weltoder Europamarktführer rund 285.000 (!) Mitarbeiter (weltweit). Die durchschnittliche Exportquote der österreichischen Hidden Champions liegt bereits bei 85 (!!) Prozent – noch vor einigen Jahren waren das „nur“ 79 Prozent.

FH-Prof. Dr. Georg Jungwirth hat mehrere detaillierte und umfassende Studien über die österreichischen Hidden Champions auch zu Detailaspekten wie Innovationsmanagement und Kundenzufriedenheit realisiert. CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft GmbH FH-Studienrichtung International Marketing & Sales Management 8010 Graz, Körblergasse 126 Tel: +43/316 6002 687 Fax: +43/316 6002 1230 georg.jungwirth@campus02.at www.campus02.at

Die fünf wichtigsten weltmeisterlichen Erfolgsfaktoren aus Sicht der Manager der Hidden Champions: 1) überlegene Produktqualität 2) spezielles Know-how 3) Innovationen 4) sehr enge Kundenbeziehungen 5) motivierte und hoch qualifizierte Mitarbeiter „In einer der 2015 fertiggestellten Hidden Champions-Studien kam u.a. heraus, dass 76,5 % (!) von 87 befragten HC auch in den Jahren der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ein – zum Teil beträchtlichtes – Wachstum verzeichnen konnten“, sagt Jungwirth. Diese Unternehmen wiesen in den vergangenen fünf Jahren ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 14,3 % (!) auf. 16,5 % der befragten HC stagnierten in diesem Zeitraum


WeltMeister Österreich

Foto: AVL DiTest

ErfolgsGeheimnisse

meist auch sehr profitabel!

umsatzmäßig und nur rund sieben Prozent der befragten HC verzeichneten in den vergangenen fünf Jahren einen Umsatzrückgang. Zusätzlich zu diesen im Durchschnitt höchst beachtlichen Wachstumsraten agieren die untersuchten Hidden Champions

SBO positioniert sich als Technologieführer Die börsennotierte Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen und führender Anbieter von Equipment für die Oilfield ServiceIndustrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten sowie High-Tech Downhole Tools für das Bohren und Komplettieren von Directional und Horizontal Wells. SBO beschäftigte per 31. 12. 2014 weltweit 1.720 Mitarbeiter, davon in Ternitz (NÖ) 451. „Wir sind mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins neue Geschäftsjahr gestartet, aber 2015 wird sicher kein leichtes Jahr für unsere Branche werden“, sagt der Vorstandsvorsitzende Gerald Grohmann. Die mittel- und langfristigen Wachstumsaussichten sind absolut intakt: Experten gehen davon aus, dass der weltweite Ölverbrauch bis 2040 um 30 % wachsen wird. Zur Abdeckung dieser Nachfrage ist ein ständig steigender Technologieeinsatz erforderlich und SBO hat sich als Technologieführer optimal positioniert, um dieses Wachstumspotenzial langfristig und nachhaltig nutzen zu können.

Interessante Ergebnisse bringt eine noch genauere Analyse der Standorte der österreichischen Hidden Champions. Auffallend ist einerseits, dass die mittelständischen Weltmarktführer ihren Unternehmenssitz häufig in ländlichen Gegenden haben. So finden sich österreichische Hidden Champions in kleinen Orten wie z. B. Schruns (Vorarlberg), Wallern (Oberösterreich), Kössen (Tirol), Steindorf (Kärnten) oder auch Ebersdorf (Steiermark). Jungwirth: „Auch Simon konnte feststellen, dass sich der Unternehmenssitz von etwa zwei Drittel der deutschen Hidden Champions in ländlichen Regionen befindet.“ Weiters stimmt die geografische Verteilung der österreichischen Hidden Champions auf die einzelnen Bundesländer keineswegs mit der Größe oder der Einwohnerzahl dieser Bundesländer überein. Hingegen deckt sich die Verteilung auf die neun österreichischen Bundesländer weitgehend mit dem innerösterreichischen Ranking des Regional Innovation Scoreboard (RIS), das die regionale Innovationsperformance von mehr als 200 EU-Regionen gecheckt sowie mit den regionalen Forschungsquoten der Bundesländer in Prozent des Bruttoregionalproduktes verglichen hat. Daraus lässt sich also schließen, dass besonders innovative Regionen mit hoher Forschungsquote einen sehr guten Nährboden für Welt- und Europamarktführer darstellen. Konsequente Wachstumsstrategien Das hohe Umsatzwachstum der meisten österreichischen Weltmarktführer liegt u. a. in einer konsequent verfolgten Wachstumsstrategie begründet. Vor allem die Marktdurchdringungsstrategie sowie die Marktentwicklungs- und die Produktentwicklungsstrategie sind bei Österreichs WeltMeistern weit verbreitet, lediglich der Diversifikationsstrategie wird etwas geringere Bedeutung beigemessen.


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11 Erfolgsfaktoren für Weltmarktführer (ohne Reihung) 1) Signifikanter Wettbewerbsvorteil und höchste Qualität – finde deine Nische 2) Langfristiges Denken, ohne kurz- und mittelfristige Ziele außer Acht zu lassen 3) Innovationskraft und Kreativität 4) Kontinuierliche Weiterentwicklung und Flexibilität 5) Vernetzung & Stakeholdermanagement 6) Von der Marke zur Weltmarktsmarke 7) An der Spitze: ein zielgerichteter Visionär 8) Die Kraft muss von innen kommen: hochmotivierte, bestqualifizierte Mitarbeiter 9) Sei mutig, aber nicht übermütig 10) Vertrauenswürdigkeit leben 11) Mit Rückschlägen umgehen können und aus Fehlern lernen Quelle: UBIT/WKW/Karmasin

Fragt man die Führungskräfte der österreichischen Hidden Champions nach den Gründen für das starke Umsatzwachstum bzw. für die Weltmarktführerschaft, werden vor allem hohe Produktqualität und intensive Innovationstätigkeit genannt. Auch die überlegene Technologie sowie die Tatsache, dass man sich auf eine oder mehrere Nischen spezialisiert hat, sind wichtige Erfolgsfaktoren. Weiters setzen die österreichischen Hidden Champions in hohem Maß auf langfristige Kundenbeziehungen. So sind bei 81 Prozent von ihnen der überwiegende Teil der Kunden langjährige Stammkunden. Bei weiteren 16 Prozent ist der Anteil an Stammkunden und Gelegenheitskäufern weitgehend ausgeglichen. Ein Detail dazu: Rund 40 Prozent der österreichischen Hidden Champions sind davon überzeugt, dass auch deren Kunden von ihnen abhängig sind. Österreichs mittelständische Weltmarktführer sehen sich laut Medianwert in Europa mit fünf und weltweit mit zehn relevanten Mitbewerbern konfrontiert. Der Mittelwert ist hier deutlich höher, da einige österreichische Hidden Champions über sehr viele Konkurrenten verfügen (Pfefferkorn 2008, S. 71). Angesichts der eher geringen Anzahl an relevanten Konkurrenten der österreichischen Hidden Champions überrascht die Wettbewerbsintensität in ihren Märkten umso mehr. So bewerten über 80 Prozent der befragten Manager die Art des Wettbewerbs

in ihren Branchen als relativ intensiv. Nur etwa 7 Prozent der österreichischen Hidden Champions berichten von nicht so intensiver Konkurrenzintensität. Das künftige Wettbewerbsumfeld wird differenziert beurteilt. Einerseits hält mehr als die Hälfte der Unternehmen es für relativ unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft neue Konkurrenten in ihren Markt eintreten werden. Andererseits erachten rund ein Drittel von ihnen die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt neuer Wettbewerber als relativ hoch. Fast 60 Prozent der österreichischen Weltmarktführer sehen allerdings im Eintritt neuer Konkurrenten in ihren Markt eine nur relativ geringe Bedrohung für ihr Unternehmen. Für etwa jeden fünften Hidden Champion aus Österreich würde allerdings ein solcher neuer Konkurrent eine relativ große Bedrohung für das Unternehmen darstellen. Fragt man die Führungskräfte, warum sie ihrer Meinung nach erfolgreicher agieren als die Mitbewerber, so werden die folgenden Wettbewerbsvorteile genannt: Produktqualität 33 % Technologie 27 % USP/Produktmerkmale 14 % Serviceleistungen 14 % Innovation/F&E 13 % Beratung/Know-how 11 % Patente 10 % Komplettlösungen

8%

Preis-Leistungs-Verhältnis

7%

Distributionsstruktur

6%

Flexibilität

6%

Quelle: UBIT/WKW/Karmasin

Somit nennt jeder dritte österreichische Hidden Champion auf die offene Fragestellung die Produktqualität als einen Vorteil, den die Konkurrenz nicht in diesem Ausmaß bieten kann. Auch die überlegene Technologie wird als sehr bedeutender Wettbewerbsvorteil eingestuft – alle anderen Aspekte werden deutlich seltener genannt. Dass zuallererst „die Hausaufgaben gemacht werden müssen“, hat auch eine Studie des Fachverbands Unternehmensberatung und IT (UBIT) der WKO und der Wirtschaftskammer Wien bestätigt, die von Karmasin Motivforschung realisiert wurde.


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Nachhaltige Investitionen bei der Agrana

Intensive F&E-Tätigkeiten dringend vonnöten Wenn Kreativität im Unternehmen gelebt wird, steigen die Chan-

Foto: Agrana

Empfehlenswert ist die „stufenweise Eroberung der Länder“ Bei der Frage nach Qualität versus Preis bekannten sich 93 % zur Qualitätsführerschaft statt niedrigem Preisniveau. „Wenn man mit Qualität überzeugen kann, verliert der Preis an Bedeutung“, so eines der Zitate aus dem befragten WeltMeister-Kreis. Zu den „Hausaufgaben“ zählen Marktanalysen, Klarheit über eigene Ressourcen, Erfolg am Heimatmarkt und eine strukturierte Vorgangsweise auf dem Weg ins Ausland. In diesen Punkten liegen bereits auch die Barrieren verankert: Ohne genaue Kenntnis des Weltmarktes, des Mitbewerbs, der internationalen Kunden oder möglicher nahender Veränderungen wäre ein internationaler Schritt verwegen. Dass die gesunde Basis zu Hause – wie Marktführerschaft in Österreich – das beste Sprungbrett in die internationale Liga ist, bestätigten die bestehenden Weltmarktführer. Dieser Markt will auch konsequent weiterbearbeitet werden, nur wer es „in Österreich als kleines Biotop geschafft hat“, sollte den nächsten Schritt zum systematischen Businessplan mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen wagen. In Folge ist eine stufenweise „Eroberung der Länder“ ratsam, gepaart mit einer realistischen Zeitplanung. Die Vision, Weltmarktführer werden zu wollen, die auch im Leitbild verankert werden sollte, bedingt ein klares Commitment des Betriebes zum Wachstum und zu laufender Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um den Status auch in Folge halten zu können.

Die börsennotierte Agrana ist Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen und der größte europäische Produzent von Fruchtsaftkonzentraten. Agrana veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln und einer Vielzahl von industriellen Vorprodukten. Rund 8.800 Mitarbeiter an weltweit über 50 Produktionsstandorten erwirtschaften einen Konzernumsatz von ca. drei Milliarden Euro. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet und ist heute das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa sowie im Segment Stärke ein bedeutender Produzent von Spezialprodukten in Europa. Agrana setzt auf nachhaltige Investitionen und forciert auch in den nächsten Jahren weiterhin Veredelungstiefe, höhere Kapazitäten und Energieeffizienz. Das neue „Forschungs-Headquarter“ in Tulln bietet ihr spezielles F&E-Know-how auch Dritten an und fungiert als staatlich akkreditiertes Labor für die Qualitätsüberprüfung von Zuckerrüben und Bioethanol-Analytik.

Forschung beim Weltmarktführer Agrana.

Hidden Champions in Österreich

bis 200 Mio. Jahresumsatz mehr als 200 Mio. Jahresumsatz

Nr. 1 der Welt

Nr. 2 oder 3 der Welt

Nr. 1 in Europa

145

5

49

199

46

5

7

58

191

10

56

257

Da die international übliche Definition eines Hidden Champions nicht „nur“ die aktuelle Nr. 1 der Welt umfasst, sondern auch die Nr. 2 und 3 der Welt sowie die Nr. 1 des jeweiligen Kontinents (in unserem Fall also Europa), wurden die verschiedenen Kategorien getrennt. Wenn ein Unternehmen Welt- und Europamarktführer ist, wird es nur in der Spalte „Nr. 1 der Welt“ geführt (gilt auch für die Spalte „Nr. 2 oder Nr. 3 der Welt“). Unternehmen, die in der Spalte „Nr. 1 in Europa“ geführt werden, befinden sich nicht unter den TOP 3 der Welt. Bei allen angeführten größeren wie kleineren WMF liegt der Firmensitz in Österreich.


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Trotz globaler Konkurrenz Die Kärntner Wild Gruppe hat in den vergangenen Jahren eine Reihe innovativer Anwendungslösungen entwickelt – darunter ein Kamerasystem zur automatischen Bestimmung des Hauttyps anhand von Indikatoren sowie ein System zur Linsenprüfung, das kleinste Oberflächenfehler erkennt. Dabei werden die Linsen einer Laseroptik mit diffusem Licht durchstrahlt. Eine Kamera wird auf die einzelnen Linsenoberflächen fokussiert und nimmt dank einer Auflösung im Mikrometerbereich bereits kleinste Partikel, Kratzer oder Blasen im Glas auf. In naher Zukunft will Wild verstärkt weiteres Know-how in der Gewinnung digitaler Bilddaten mit Sensoren bzw. Kameras sowie deren Be- und Verarbeitung aufbauen. Das international agierende Hightech-Unternehmen beschäftigt sich seit rund vier Jahrzehnten mit der Entwicklung und Produktion von Systemen und Baugruppen für die Bereiche Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Technische Optik und Halbleiterindustrie.

cen, dass Trends rechtzeitig erkannt werden und darauf basierend Innovationen möglich sind, die neues Wachstum und den Start in andere Länder ermöglichen. Um sich in Folge zum Weltmarktführer emporschwingen zu können, ist neben dem Aufbau einer starken Marke intensive interne und externe Kommunikation – persönlich und digital – gefragt. Die Beziehungspflege zu Stakeholdern und Experten ist Teil des Networkens, aus dem Kooperationen hervorgehen können oder der notwendige Wissensvorsprung abgeleitet werden kann. Die Kommunikation ist länderspezifisch zu gestalten – nur dann reüssieren Produkte und Dienstleistungen und es können starke Vertriebsnetze in diesen neuen Märkten aufgebaut werden. „Analysiert man den Erfolg der österreichischen Hidden Champions, zeigt sich deutlich, dass es kein allgemein gültiges Rezept gibt, das zur Europa- oder Weltmarktführerschaft führt“, fasst Prof. Georg Jungwirth zusammen. Dennoch können mittelständische Unternehmen, die in ihren Märkten keine führende Position innehaben, die Lehren der erfolgreichen Hidden Champions und entsprechende Empfehlungen nutzen, um ihre eigene Situation zu analysieren und in weiterer Folge zu verbessern:


WeltMeister Österreich ErfolgsGeheimnisse

die Profitabilität und damit die Existenz des Unternehmens gewährleisten. ➔ Unternehmen, die aus einem kleinen Heimatmarkt wie Österreich stammen und die in einem Spezialsegment tätig sind, sollten von Beginn an die Welt als ihren Markt betrachten. Einerseits ist Internationalisierung für diese Unternehmen meist der

Foto: Archiv

➔ Unternehmen, die in Hochlohn-Ländern wie Österreich tätig sind, sollten ihren Wettbewerbsvorteil nicht auf niedrigen Kosten basieren. Stattdessen sollten sie über intensive F&E-Tätigkeiten Innovationen anstreben und qualitativ hochwertige Produkte, kombiniert mit kundennahen Serviceleistungen, anbieten. ➔ In Übereinstimmung mit den hochwertigen Produkten spricht nichts dagegen, auch eine Hochpreisstrategie zu verfolgen. Entscheidend ist aus Kundensicht immer ein möglichst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. ein hoher Customer Value. ➔ Gerade für mittelständische Unternehmen ist es ratsam, sich auf Nischen zu konzentrieren. Dieser klare Fokus führt nicht nur zu einer unverwechselbaren Positionierung am Markt mit dem psychologischen Vorteil des vom Kunden angenommenen Spezialistentums; in den Nischen ist die Wettbewerbssituation oft weniger kritisch, wodurch sich leichter angemessene Preise realisieren lassen. ➔ Insbesondere für mittelständische Unternehmen ist es empfehlenswert, sehr genau auf ein ausgewogenes Produktportfolio im Produktlebenszyklus zu achten, um nicht Liquiditätsprobleme zu bekommen. Auch hier gilt intensive F&E-Arbeit als Schlüssel zum Erfolg, denn nur durch einen entsprechenden Anteil an innovativen Produkten in der Einführungsphase lässt sich langfristig


Foto: Infineon

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einzige Weg, um Wachstum zu erreichen. Andererseits können sie auf diese Weise auch als kleine oder mittelständische Unternehmen Economies of Scale erzielen und somit von Skaleneffekten profitieren. ➔ Die Hidden Champions zeichnen sich u. a. durch ein sehr hohes Maß an Kundenorientierung aus. So sollten auch Unterneh-

Mehrfacher Weltmarktführer Sowohl im Bereich der Gesamtlösungen für Verleih und Service von Ski und Snowboards (Sports) wie auch in der Produktion von Spezialmaschinen für die Landwirtschaft (Seedmech) und Holzdünnschnittsägen (Woodtech) hat sich der oberösterreichische Spezialmaschinenbauer Wintersteiger zum Weltmarktführer emporgearbeitet. Die Innovationskraft des 1953 gegründeten Unternehmens resultiert vor allem aus dem „klaren Bekenntnis zu Forschung und Entwicklung“. Wintersteiger hält aktuell ungefähr 70 Einzelpatente aus etwa 20 Patentfamilien – aufgrund dessen kann man im Gegensatz zu Mitbewerbern vor allem Gesamtlösungen aus einer Hand anbieten. Die Mehrheit der Produkte ist zudem jünger als drei Jahre und wird in enger Zusammenarbeit mit den Kunden verbessert.

men, die keine führende Position innehaben, immer versuchen, die Kundennähe weiter zu erhöhen, beispielsweise durch eine Intensivierung des Direktvertriebs. ➔ Das Kommunikationsbudget sollte sich vor allem an den Zielen orientieren, die angepeilt werden, und weniger an einen bestimmten Prozentsatz vom Umsatz. Die festgelegte Kommunikationsstrategie sollte konsequent und zumindest mittelfristig verfolgt werden, um bei den Kunden die gewünschten Lerneffekte zu erzielen. ➔ Auch für mittelständische Unternehmen ist es empfehlenswert, auf professionelle Kommunikation zu setzen. Ein erster Schritt diesbezüglich besteht meist in der Zusammenarbeit mit einer externen Agentur und in der Festlegung konkreter Richtlinien zur Corporate Identity. „Diese Empfehlungen gelten insbesondere für mittelständische Unternehmen, da diese aufgrund ihrer Größe ähnliche Strukturen wie die Hidden Champions aufweisen“, rät Prof. Jungwirth. „Dennoch spricht natürlich nichts dagegen, dass diese Lehren auch Großunternehmen oder Klein- und Kleinstunternehmen als Leitfaden dienen, um der Beste im jeweiligen Markt zu werden oder zumindest die eigene Position im Wettbewerbsumfeld zu stärken!“ ◆


WeltMeister Österreich Hidden Champions

Erfolgsfaktor Unternehmenskultur Es sind die Mitarbeiter, die aus Österreichs „verborgenen Champions“ Europa- und Weltmarktführer machen. Wie das funktioniert, erklärt eine aktuelle Studie.

Bei den internationalen Wirtschaftswissenschaftlern bzw. in der einschlägigen Fachliteratur gilt die Unternehmenskultur der zumeist familiengeführten Hidden Champions als eines ihrer wichtigsten Erfolgsmerkmale. Georg Jungwirth: „Wie schon vergangene Studien zeigten (vor zwei Jahren wurden z. B. dazu die Führungskräfte österreichischer Hidden Champions befragt), wirkt sich die Unternehmenskultur u. a. auf folgende Aspekte aus: sehr geringe Personalfluktuation (in Krisenzeiten werden fast keine Mitarbeiter entlassen und nur sehr wenige Mitarbeiter wollen von sich aus die Firma verlassen), signifikant niedrigere Krankenstände als im österrei-

chischen Durchschnitt, hohe Arbeitsmotivation und Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen, hohe Produktivität sowie Effizienz der Mitarbeiter sowie eine „Hochleistungskultur“ im Unternehmen (mehr Arbeit als Mitarbeiter).“ Auch die Tatsache, dass der Großteil der Hidden Champions ihre Firmensitze in ländlichen Regionen hat (dort aber meist der mit Abstand größte Arbeitgeber ist), habe Auswirkungen auf die Unternehmenskultur, sagt Jungwirth. So legen Hidden Champions großen Wert auf qualifizierte und bestens ausgebildete Mitarbeiter. Jungwirth: „Der Akademikeranteil beträgt rund 20 %, dazu kommt noch ein relativ hoher Anteil an geschulten Facharbeitern.“ Da der niedrige Bekanntheitsgrad in der breiten Öffentlichkeit einer der wenigen Nachteile der Hidden Champions ist – insbesondere bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter – kommt dem Gewinnen und Halten solcher Schlüsselarbeitskräfte sehr hohe Bedeutung zu. Unternehmenskultur im Detail Wesentliche Dimensionen der Unternehmenskultur sind klare und kommunizierte Identität, strategische (Ziel-) sowie Kundenorientierung, Lern- und Anpassungs- sowie Innovationsfähigkeit, balancierte Stakeholder- und Leistungsorientierung, partnerschaftliche und kulturkonforme Führung und eben das Nutzen der Mitarbeiterpotenziale. Die österreichischen Hidden Champions weisen eine ausgeprägte Unternehmenskultur auf, meint Jungwirth.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Hidden Champions bzw. Weltmarktführer ist der Zusammenhalt … … nur sehr wenige Mitarbeiter wollen von sich aus das Unternehmen verlassen und auch in Krisenzeiten wird fast niemand entlassen.


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Im Detail bedeutet das: + Die Visionen einer Weltmarktführerschaft werden durch eine klare und kommunizierte Identität verstärkt. + Hidden Champions arbeiten mit ambitiösen und langfristigen Zielvorgaben. Ihre Kultur wird durch eine Hochleistungsatmosphäre dominiert. + Durch ihren ambivalenten Führungsstil werden Mitarbeiter gefordert, unternehmerisch zu denken. + Hidden Champions fördern die Nähe zu ihren Kunden und lassen Kundenideen stark in die Entwicklung ihrer Produkte einfließen. Jungwirth: „Die Mitarbeiter der heimischen Hidden Champions sind nicht ,nur“ Teil ihrer Unternehmenskultur, sondern tragen auch sehr wesentlich zur Gestaltung derselben bei. Sie tragen selbst Verantwortung dafür, inwieweit sie bereit sind ihre gesetzten Ziele zu erreichen. Sie beeinflussen die kundenorientierte Atmosphäre dahingehend, indem sie zur Förderung von Kundennähe persönlich beitragen. Und last but not least haben die Mitarbeiter auch (bestimmenden) Einfluss auf die Kommunikation ihrer Unternehmensidentität. Kundenorientierung im Fokus Das wichtigste „Erfolgsgeheimnis“ der österreichischen Hidden Champions ist für die Mitarbeiter die Kundenorientierung vor der Produktqualität und der Qualifikation der Mitarbeiter. Auch die Unternehmenskultur per se rangiert deutlich im Vorder-

feld: Bei einem Mittelwert von 1,94 wird sie von 63 % der Mitarbeiter als wichtiger Faktor für den Erfolg der eigenen Firma betrachtet.

Wichtigkeit der Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor Kundenorientierung

sehr wichtig

Produktqualität Qualifikation der Mitarbeiter Service und Beratung Technologie Internationalisierung Innovationstätigkeit Organisationsstruktur Unternehmenskultur

wichtig

Forschung & Entwicklung Wertschöpfungstiefe

Mittelwert

Während die Kundenorientierung am stärksten wahrgenommen wird, wird das Nutzen von Mitarbeiterpotenzialen nur teilweise bzw. am geringsten eingeschätzt.

Wahrnehmung der Dimensionen

Klare und kommunizierte Identität Strategische (Ziel-) Orientierung Kundenorientierung

stark wahrgenommen

Innovationstätigkeit Nutzen der Mitarbeiterpotenziale

teilweise wahrgenommen

Partnerschaftliche und kulturkonforme Führung

Fotos: voest-alpine

Leistungsorientierung Balancierte Stakeholder-Orientierung

Mittelwert

Grafiken: CAMPUS 02 FH der Wirtschaft GmbH, Graz

Lern- und Anpassungsfähigkeit


WeltMeister Österreich Hidden Champions

Sieben von zehn Mitarbeitern der österreichischen Hidden Champions sind davon überzeugt, dass selbstständiges Denken und Handeln von enormer Bedeutung für den Erfolg ihrer Firma ist. Bedeutung der Dimensionen für den Unternehmenserfolg

Klare Kommunikation der eigenen Identität Orientierung an Zielvorgaben Orientierung an Kunden Anpassung an Umweltveränderungen

sehr wichtig

wichtig

Investition in Innovationen Einsatz qualifizierter Mitarbeiter Offene Kommunikation Selbstständiges Handeln und Denken Balance zwischen Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten

Mittelwert

Zusammenhalt durch Leistungsbereitschaft und Erfolg Für die Studie „Bedeutung der Unternehmenskultur österreichischer Europa- und Weltmarktführer aus der Perspektive der Mitarbeiter“ wurden von der Grazer CAMPUS 02 FH der Wirtschaft GmbH fast 500 Mitarbeiter von sieben österreichischen Hidden Champions aus sechs Bundesländern mit einem standardisierten Fragebogen online befragt. 142 Mitarbeiter füllten den Fragebogen vollständig aus (Rücklaufquote: 29,8 %). Diese 142 Probanden waren im Schnitt 37 Jahre alt und durchschnittlich seit neun Jahren im jeweiligen Unternehmen beschäftigt. 61 % waren Männer und 39 % Frauen. Ein Resultat im Umfeld des sogenannten OCAI-Tests*): Hidden Champions weisen keinen dominanten Kulturtyp vor, d.h. für ihren Erfolg am Markt ist kein spezieller Kulturtyp entscheidend.

Last but not least ist bemerkenswert, dass mehr als die Hälfte (54 %) der Mitarbeiter einen (starken) persönlichen Einfluss darauf haben, inwieweit sie sich leistungsorientiert verhalten. Hingegen geben nur 35 % an, dass sie das Nutzen der Mitarbeiterpotenziale persönlich beeinflussen können:

Kulturtyp österreichischer Hidden Champions CLAN

Klare und kommunizierte Identität

In te rn e

O rie nt ie ru ng

ng ru ie nt rie so ät ilit ib ex Fl

Einfluss der Mitarbeiter auf die Unternehmenskultur

HIERARCHY

ADHOCRACY

Strategische (Ziel-) Orientierung ng ru tie n rie O e al rm Fo

O ir e nt ie ru ng

Lern- und Anpassungsfähigkeit Grafiken: CAMPUS 02 FH der Wirtschaft GmbH, Graz

Ex te rn e

Kundenorientierung

Innovationstätigkeit teilweise persönlicher Einfluss

Nutzen der Mitarbeiterpotenziale

MARKET

n=116

Partnerschaftliche und kulturkonforme Führung Leistungsorientierung

persönlicher Einfluss

*) Es handelt sich dabei um einen international gebräuchlichen Testansatz zur Messung der vier genormten Kulturtypen eines Unternehmens: familienfreundliche (CLAN), flexible (ADHOCRAY), hierarchische (HIERARCHY) sowie ergebnisorientierte (MARKET) Unternehmenskultur.

Balancierte Stakeholder-Orientierung

Mittelwert


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

Brau Union Österreich: Wirtschaftserfolg mit bester Bierkultur Österreichs größtes Brauunternehmen forciert nachhaltiges Wirtschaften. Bier hat in Österreich einen hohen Stellenwert. Einen entscheidenden Beitrag zu dieser Popularität leistet die Brau Union Österreich, die mit starken Marken, Innovationen und dem Fokus auf Bierkultur am Markt erfolgreich ist. 2014 konnte Österreichs größtes Brauereiunternehmen sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz erneut zulegen. Die Brau Union Österreich steigerte ihren Bierabsatz im Inland um 0,9 Prozent. Im Exportgeschäft verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Zuwachs, wodurch der Gesamtbierabsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 4,9 Mio. Hektoliter zulegte. Die Umsatzerlöse der Brau Union Österreich stiegen im Jahr 2014 insgesamt um 1,5 Prozent auf 667,4 Millionen Euro. Bier untertags: Trend zu Radler, alkoholreduzierten und alkoholfreien Bieren Konsumenten greifen immer mehr zu alkoholfreien und alkoholreduzierten Bieren – diese passen besonders gut für den Genuss untertags. Diesem Trend kommt die Brau Union Österreich mit laufenden Innovationen nach und sieht auch gerade in diesem Bereich noch viel Potenzial. Mehr als jeder zweite Radler, der in Österreich konsumiert wird, stammt aus dem Hause Gösser. Doch auch Zipfer, Nummer 2 im Radlersegment, konnte die Konsumenten von sich begeistern. Ergänzt wird das Radler-Portfolio der Facts & Figures Mitarbeiter Österreich: Umsatzerlöse Österreich: Bierabsatz:

2.200 667,4 Mio. Euro

Kunden Österreich: Brau Union Österreich AG Poschacherstraße 35 4021 Linz Postfach 281 Tel.: + 43 (0) 732/69 79-0 g.straka@brauunion.com www.brauunion.at

Brau Union Österreich vom Kaiser Sport Radler und vom alkoholfreien Iso Radler. Auch Edelweiss hat seit 2013 mit dem Hoamat Radler einen Radler im Programm. Gösser launchte außerdem bereits zu Jahresbeginn 2014 ein absolutes Novum: Mit dem Gösser Kracherl, dem ersten alkoholfreien Bierkracherl für Erwachsene, wurde ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk auf Bierbasis auf den Markt gebracht, das sich als perfekter Durstlöscher für den ganzen Tag eignet. Auch das neue Zipfer Hell alkoholfrei ist eine Innovation am Puls der Zeit und erfüllt Konsumentenwünsche. Eine besonders erfrischende „Bierlohnung“ für die Pausen untertags – die man sich ohnehin viel öfter gönnen sollte.

4,9 Mio. HL

Brauerei-Standorte: 8 (Zipf, Göss, Puntigam, Schwechat, Wieselburg, Kaltenhausen, Schladming, Falkenstein) Eigener Fuhrpark:

DI DR. MARKUS LIEBL Generaldirektor Brau Union Österreich.

ca. 350 Lkw ca. 49.000

Nachhaltiges Brauen Bierkultur zeigt sich bei der Brau Union Österreich aber nicht nur in der großen Sortenvielfalt und Innovationskraft, auch Nachhaltigkeit spielt für das Unternehmen eine wichtige Rolle. Die österreichische Bierkultur soll in Einklang mit den modernen sozialen und ökologischen Herausforderungen gebracht werden. Schwerpunktmäßig konzentriert sich die Brau Union Österreich dabei auf Projekte in den Bereichen Wasser, CO2, nachhaltiger Einkauf und soziale Verantwortung. Paradebeispiel ist die Brauerei Göss: die weltweit erste „Grüne Großbrauerei“ – bei der die fossilen CO2Emissionen im gesamten Brauprozess auf null reduziert werden.


WeltMeister Österreich Hidden Champions

Weltmarktführer in ganz Österreich Zahlreiche Unternehmen in allen Bundesländern spielen in der Champions League der Wirtschaft mit und zählen zu den globalen Technologieführern. Hier eine Auswahl mit mehr als 60 dieser Top-Firmen (die meisten sind „Hidden Champions“) – ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Burgenland ISOSPORT Verbundbauteile GmbH: Kunststoff-Verbundmaterialien für die Ski- und Snowboardindustrie; www.isosport.com Swarco Futurit Verkehrssignalsysteme GmbH: PolycarbonatAmpeln; www.swarco.com Tupack Verpackungen GmbH: Plastiktuben und Lippenstifthüllen für die Kosmetik- und Pharmaindustrie; www.tupack.at Unger Stahlbau GmbH: Europamarktführer bei Stahlhochbauten; www.ungersteel.com Vossen GmbH & Co.KG: Europamarktführer bei Frottierware; www.vossen.com Kärnten Alpina Sicherheitssysteme GmbH: Sicherheitsmaterialien für Hochgeschwindigkeitssportarten; www.alpina.at GREENONETEC Solarindustrie GmbH: Kollektoren für solarthermische Anlagen; www.greenonetec.com Hirsch Armbänder GmbH: Uhrenarmbänder aus Leder; www.hirschag.com S.A.M. Kuchler Electronics GmbH: Schneidesysteme für Wurst und Käse; www.sam-kuchler.com Wild GmbH: Optomechatronische Systeme; www.wild.at Niederösterreich FHW Franz Haas Waffelmaschinen GmbH: Waffel- und Keksanlagen; www.haas.com

LiSEC Group: Flachglasverarbeitung; www.lisec.com OVOTHERM International Handels GmbH: Klarsichtverpackungen für Eier; www.ovotherm.com Pollmann International GmbH: (Elektro-)Mechanische Baugruppen für Schiebedächer; www.pollmann.at Riegl Laser Measurement Systems GmbH: Lasermessgeräte im Zivilbereich; www.riegl.com Zizala Lichtsysteme GmbH: Scheinwerfer für Pkw, Lkw und Zweiräder; www.zkw.at Foto: Eisenwerk Sulzau-Werfen


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Foto: Sunkid

Foto: 4D-IT, von-oben

Weltmarktführer Sunkid GmbH mit Sitz in Imst: Rund um den Globus werden mehr als 2.500 Sunkid Zauberteppich-Förderbandanlagen bei verschiedensten Anwendungen erfolgreich eingesetzt.

Oberösterreich Alois Pöttinger Maschinenfabrik GmbH: Ladenwagen für die Landwirtschaft; www.poettinger.at Fill GmbH: Ski-Bearbeitungsmaschinen; www.fill.co.at

Copa-Data GmbH: Software zum automatischen Steuern von Industrieanlagen und Gebäudetechnik; www.copadata.at

Hitzinger GmbH: Individuelle Stromversorgungen; www.hitzinger.at

Eisenwerk Sulzau-Werfen: Hightech-Walzen für die internationale Stahlindustrie; www.esw.co.at

Numtec-Interstahl GmbH: Markier- und Lesemaschinen für Stahl- und Nichteisenindustrie; www.numtec-interstahl.com

Orderman GmbH: Funkboniersysteme für die Gastronomie; www.orderman.com

PC Electric GmbH: Industriestecker und Verteilerkästen; www.pcelectric.at

Palfinger AG: Lkw-Ladekräne; www.palfinger.at

Rubble Master GmbH: Baustoff-Recycling-Anlagen; www.rubblemaster.com Teufelberger Seil GmbH: Boots- und Schiffstaue, Kranseile; www.teufelberger.com Trench Austria GmbH: Trocken isolierte Luftkerndrosselspulen; www.trenchgroup.com Trodat Holding GmbH: Selbstfärbende Stempel- und Lasergravurmaschinen; www.trodat.net Wintersteiger: Feldversuchstechnik, Holzoberflächenreparatur etc.; www.wintersteiger.com Salzburg

Steiermark Anton Paar GmbH: Dichte- und Konzentrationsmessungen, Rheometrie; www.anton-paar.com Binder + Co AG: Siebtechnik und Glasrecycling; www.binder-co.com DiTEST Fahrzeugdiagnose GmbH: Abgas-Prüfgeräte; www.avlditest.com IBS Holding GmbH: Entwässerungs anlagen für die Papierindustrie; www.ibs-ppg.com Inteco special melting technologies: Anlagen für Sondermetallurgie; www.inteco.at

Atomic Austria GmbH: Alpinski; www.atomicsnow.com

ISOVOLTAIC AG: Spezialfolien für Photovoltaik-Module; www.isovoltaic.com

Geislinger GmbH: Kupplungen und Dämpfer von Großmotoren; www.geislinger.com

Komptech GmbH: Abfallbehandlung und Aufbereitung von Biomasse; www.komptech.com


WeltMeister Österreich

Foto: Wintersteiger

Hidden Champions

Rechts: Die Geislinger GmbH mit Stammsitz in Hallwang (Salzburg) ist vor allem auf dem Gebiet der Schiffskupplungen weltweit führend.

Foto: Geislinger

Oben: Dieser Champion ist kaum noch „hidden“: Die Wintersteiger AG beschäftigt bereits rund 900 Mitarbeiter weltweit, davon 550 in der Zentrale in Ried im Innkreis.

König Maschinen GmbH: Bäckereimaschinen; www.koenig-rex.com

Bachmann electronic GmbH: Windkraftsteuerungen; www.bachmann.info

Pieps GmbH: Verschütteten-Suchgeräte; www.pieps.com Remus: Sportauspuffanlagen; www.remus.eu

Baur Prüf- und Messtechnik GmbH: Hochspannungs-, Prüf- und Messtechnik; www.baur.at

Schaller GmbH: Biomasse- und Altpapierfeuchte-Messung; www.humimeter.com

Doppelmayr: Seilgezogene Transportsysteme; www.doppelmayr.com WolfVision GmbH: High End Visualizer; www.wolfvision.com

Tirol Julius Blum GmbH: Beschläge; www.blum.com Kompass Karten GmbH: Wanderkarten; www.kompass.at Pirlo GmbH: Schnupftabakdosen, Metallverpackungen; www.pirlo.com

Wien Dietzel GmbH: Installationssysteme für die Elektrotechnik; www.dietzel-univolt.com

Riedel: Kristallgläser; www.riedel.com

Frequentis AG: Informations- und Kommunikationssysteme für Flugsicherheit; www.frequentis.com

Sunkid Skilift Fördertechnik GmbH: Skiförderbänder; www.sunkid.at

Plasser & Theurer: Gleisstopfmaschinen; www.plassertheurer.com

Swarovski Optik KG: Fern- und Militäroptik; www.swarovskioptik.com

Schiebel Elektronische Geräte GmbH: Minensuchgeräte und unbemannte Luftfahrzeuge; www.schiebel.net

Vizrt: Fernsehgrafiken und virtuelle Studios; www.vizrt.com

Starlinger & Co GmbH: Gewebte Kunststoffsäcke; www.starlinger.at

Vorarlberg ALPLA Werke Alwin Lehner GmbH & Co. KG: Kunststoffverpackungen; www.alpla.com

Thomastik-Infeld GmbH: Instrumentensaiten; www.thomastik-infeld.com Vienna Symphonic Library: Virtuelle Orchestermusik; www.vsl.co.at


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

Innovative Lösungen: Damit die digitale Zukunft sicher ist Die Österreichische Staatsdruckerei, ein innovatives Hochsicherheitsunternehmen, lässt uns an den Chancen der Digitalisierung profitieren. Sichere Dokumente zählen schon seit über 200 Jahren zum Kerngeschäft der Österreichischen Staatsdruckerei (OeSD). Mit dem hochsicheren Reisepass hat das private Unternehmen einen international viel beachteten Standard für sichere Identitätsdokumente gesetzt. Innovation ist heute ein Markenzeichen des heimischen, börsenotierten Traditionsunternehmens, das über ein eigenes Forschungs- und Qualitätszentrum verfügt. Zwei Drittel der Produkte der OeSD sind jünger als fünf Jahre. Geforscht und gearbeitet wird intensiv an der sicheren digitalen Identität. Der digitale Ausweis ist daher der logische nächste Schritt.

nehmen war immer schon international aktiv. Früher hat sich das auf die Produktion von Pässen fokussiert, mittlerweile punkten wir international mit individuellen Gesamtlösungen und verfügen über ein großes Partnernetzwerk.“

Auf fünf Kontinenten und mit internationalen Partnern Die OeSD verfügt über höchste Kompetenz im Umgang mit sensiblen Daten und Prozessen. Digitale Sicherheit und Authentifizierung mit modernster Biometrie sind Kernthemen des Hochsicherheitsunternehmens, das international einen ausgezeichneten Ruf genießt: Als führender Anbieter von Identitätsmanagementlösungen produziert die OeSD heute Sicherheitsprodukte für Kunden auf fünf Kontinenten. Das Unternehmen sorgt dabei nicht nur für klassische Hochsicherheitsreisepässe, sondern auch für Register, Erfassung und Personalisierungsinfrastruktur. Prof. Reinhart Gausterer, Mitglied der Geschäftsführung: „Das Unter-

Facts & Figures 2014/15 Umsatzerlöse: Exportanteil: Personalstand: Audit berufundfamilie zertifiziert (seit 2009) Umweltmanagementsystem ISO 14001, ISO 27001, ISO 14298 Österreichische Staatsdruckerei Holding AG Tenschertstraße 7, 1239 Wien www.staatsdruckerei.at

€ 35,869 Mio 16 % 150

Gemeinsam mit Unternehmen wie Google arbeitet die OeSD in der renommierten weltweiten FIDO-Allianz (Fast IDentity Online) an Alternativen zum unsicheren Passwort für die rasche und sichere Online-Authentifizierung. Damit soll auch das gefährliche Phishing persönlicher Daten verhindert werden. So hat sich der Fingerprint in den neuesten Handygenerationen bereits bewährt. Oft sind schon einfache Biometriesysteme sicherer als Passwörter. Derartige Verfahren spielen unter anderem auch bei hochsicheren Partizipationsprozessen eine Rolle, an deren Grundlagen die Experten der OeSD ebenfalls arbeiten. Digitale Technologien sicher anwendbar machen Die OeSD ist auch bei einem weltweiten Forschungsprojekt an Österreichs IT-Hochburg Hagenberg aktiv: Das Josef ResselZentrum für User-friendly Security Mobile Environments, kurz u‘smile, macht Smartphones und Tablets sicherer – ohne dass die Benutzerfreundlichkeit darunter leidet. Genau das ist Geschäftsführer Lukas Praml enorm wichtig: „Neue Technologien entfalten nur dann ihren Nutzen, wenn sie sicher, bürgerverträglich und userfreundlich angewendet werden können. Dafür entwickeln wir innovative Lösungen. Damit die digitale Zukunft sicher ist.“


WeltMeister Österreich GroßUnternehmen

Ohne „die Großen“ läuft es nicht Unternehmen wie die OMV, Palfinger, Siemens, Telekom Austria oder Henkel haben eines gemeinsam: Sie beflügeln konsequent die österreichische Volkswirtschaft. Als größtes Unternehmen des Landes sichert die OMV direkt (inklusive Tankstellen) 5.700 und indirekt weitere 17.500 Arbeitsplätze in Österreich und erzeugt eine Wertschöpfung von 5,6 Mrd. Euro, ergab eine Studie des Economica-Instituts. Das entspricht 2 % der gesamten heimischen Wirtschaftsleistung oder – anders formuliert – etwa einem Viertel der Tourismuswirtschaft.

So viel OMV steckt in Österreich Da die OMV überdurchschnittlich viele und gut bezahlte Akademiker beschäftigt, stammen mit 950 Millionen Euro sogar 4 % (!) der lohnabhängigen Steuern und Abgaben des Landes von den direkt und indirekt der OMV zuordenbaren Jobs, rechnet Economica-Chef Christian Helmenstein vor. „25 Mal die OMV wären die gesamten lohnabhängigen Steuern und Abgaben in Österreich.“ Noch stärker ist die Position auf regionaler Ebene in Wien (2,2 Mrd. Euro Wertschöpfung/6.000 Arbeitsplätze) und Niederösterreich (2 Mrd. Euro/13.000 Arbeitsplätze): In Wien, wo das Headquarter steht, generiert die OMV 3,1 % der regionalen Wirtschaftsleistung, in Niederösterreich 4,7 %. Von der österreichweiten Wertschöpfung kommt die eine Hälfte (2,7 Mrd. Euro) direkt aus dem OMV-Konzern, die andere Hälfte aus indirekten Effekten. Dazu kommt, dass die OMV seit dem Jahr 2000 deutlich mehr als eine Milliarde Euro Dividenden an die ÖIAG abgeführt hat.

Ein überdurchschnittlicher Beitrag für Österreich Oder Palfinger: Wie wichtig die Kran-Spezialisten für unser Land sind, hat eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts bewiesen, die Palfinger wörtlich „überdurchschnittliche Größe und Leistungskraft im Vergleich mit anderen Unternehmen“ konzediert. „Die Palfinger-Gruppe ist ein bedeutender Leitbetrieb im österreichischen Wirtschaftsverbund“, heißt es da. Und: Der Produktionswert in Österreich ist dreimal so hoch wie der eines

durchschnittlichen Großunternehmens des Maschinenbaus. Die gesamtwirtschaftlich initiierte Produktion (direkt, indirekt und induziert) betrug zum Zeitpunkt der Studienerstellung nicht weniger als 856 Millionen Euro und dürfte inzwischen noch deutlich höher liegen. Auch im Wertschöpfungsbereich gibt Palfinger der „Insel der Seligen“ enorme Impulse. Demnach generieren 1.000 Euro Wertschöpfung der Palfinger-Gruppe in der Gesamtwirtschaft 2.160 Euro – ein Multiplikator von 2,2 also. Mit insgesamt 357 Millionen Euro ist Palfinger hier ebenfalls überdurchschnittlich. In Summe schafft Palfinger mehr als 2.700 Arbeitsplätze in Österreichs Volkswirtschaft – rund 1.200 davon im eigenen Unter nehmen. Die gesamtwirtschaftlich generierten Fiskal- und Sozialbeitragseffekte in Österreich betragen beachtliche 65 Millionen Euro. Besonders positiv: Die Effekte für Österreichs Volkswirtschaft werden vor allem durch die regionale Verankerung des Konzerns verstärkt. So trägt die Strategie des lokalen Sourcings dazu bei, dass das größte österreichische Produktionswerk in Lengau, Oberösterreich, Vorleistungen von insgesamt 185 Lieferanten – überwiegend KMUs aus der unmittelbaren oder näheren Umgebung – bezieht. Hervorgehoben werden in der Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts auch die innovativen Aus- und Weiterbildungskonzepte, die Palfinger auf allen Mitarbeiterebenen sowie in der Lehrlingsausbildung anbietet. Die intensive Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationstätigkeit der Gruppe trägt dazu bei, die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die Zukunft abzusichern. Diesbezügliche Kooperationen mit Unter-

Mit rund 25.500 Mitarbeitern erzielte die OMV zuletzt einen Konzernumsatz von 36 Milliarden Euro. 2014 lag die Tagesproduktion bei rund 309.000 boe/d, etwa 123 TWh Gas wurden verkauft. Die OMV verfügt über eine jährliche Raffineriekapazität von 17,8 Mio. Tonnen und über mehr als 4.000 Tankstellen in elf Ländern.


Fotos: OMV

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WeltMeister Österreich

Fotos: Palfinger

GroßUnternehmen

Palfinger hat im ersten Quartal 2015 den Wachstumskurs mit einer überproportionalen Ergebnissteigerung fortgesetzt – noch nie wurde ein so hoher Quartalsumsatz erzielt.

nehmen und Hochschulen schaffen zusätzlich Synergieeffekte. „Die Palfinger-Gruppe hat eine Exportquote von 95 Prozent“, kommentiert Kran-Boss Herbert Ofner. „Die Studienergebnisse zeigen dabei die Bedeutung unserer – auch ausländischen – Investitionen für die Sicherung der Wertschöpfung in Österreich!“

Mehr als ein Jahrhundert Industriegeschichte Ende 2014 feierte Siemens „135 Jahre in Österreich“: So lange ist es her, dass im ersten Siemens-Büro in der Wiener Magdalenenstraße und kurz darauf in der ersten Werkstätte in der Apostelgasse eine „weltmeisterliche“ Erfolgsgeschichte begann. Von der Beleuchtung und Elektrifizierung Österreichs bis zu den ersten seriengefertigten Elektrobussen Europas und der neuesten Generation der ÖBB-railjets steht Siemens an der Spitze der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes. „Von wesentlicher Bedeutung für unseren Erfolg ist die tiefe lokale Verwurzelung“, meint Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich. „Man kann ohne Übertreibung feststellen, dass Siemens gemeinsam mit Kunden, Partnern und einem großen Teil der österreichischen Bevölkerung seit 135 Jahren die Zukunft dieses Landes gestaltet.“ Ende des 19. Jahrhunderts beteiligte sich Siemens bereits an großen Elektrizitätsausstellungen in Wien und Steyr, baute die elektrische Bahn von Mödling nach Hinterbrühl, die elektrische Stadtbahn in Budapest und elektrifizierte das Wiener Straßenbahn-Netz. 1889 übersiedelte das Kabelwerk an den Standort der heutigen „Siemens City“ in der Wiener Siemensstraße. 1928 leitete das Unternehmen mit dem Fernschreiber eine neue Epoche

der Bürokommunikation ein. Kurz vor der Weltwirtschaftskrise 1929 waren bei Siemens Österreich 11.700 Menschen beschäftigt. In den Dreißigerjahren wurden im Kabelwerk Floridsdorf Emaildrähte erzeugt und in der Hainburger Straße in Wien medizinische Geräte. Dann kam der Zweite Weltkrieg und nach seinem Ende die Teilung in Besatzungszonen, die auch Siemens Österreich hart traf: Wichtige Fabriken kamen unter russische USIA-Verwaltung, die Elektromedizin und Röntgentechnik der Reinigerwerke lag in der amerikanischen, die Siemens Bauunion in der französischen und die Siemens-Halske AG in der englischen Zone. Mit dem Staatsvertrag wurden die Werke 1955 an Österreich zurückgegeben. Der Aufbau der Infrastruktur und der Nachholbedarf bei privatem Konsum führten zu einem Boom der Elektronikindustrie. Siemens produzierte Fernsehgeräte und stieg 1954 in die Datenverarbeitung ein: Das Unternehmen begann den Bau von Computern mit Transistoren, Magnetkernspeicher, Magnettrommelspeicher, Lochstreifen-Ein- und Ausgabe und Blattfernschreiber. In den 60er-Jahren erfolgte der Startschuss für die Entwicklung der Mikroelektronik und schon 1970 wurde die Diodenproduktion in Villach gestartet – 1979 begann man dort die erste Waferfertigung und gründete 1980 das Entwicklungszentrum für Mikroelektronik. Personal Computer, Fax und OnlineVernetzung veränderten den Alltag und die Wirtschaft. Software wurde immer bedeutender im Vergleich zur Hardware, Mobilfunk und Internet führten in eine neue Ära der Kommunikationstechnik, Siemens wurde Mitgesellschafter der Österreichischen Gesellschaft für Weltraumfragen GmbH (ASA – Austrian Space


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So fährt der Desiro City ... Siemens in London

So fährt der cityjet ... Siemens und die ÖBB Vor kurzem wurde der erste ÖBB cityjet in Wien im Windkanal getestet. Die ÖBB hatten 2013 auf Basis einer EUweiten Ausschreibung 101 neue Züge für den Nah- und Regionalverkehr im Wert von etwa 590 Millionen Euro (inklusive Preisgleitung) bestellt. Die Drehgestelle für den neuen Regionaltriebzug kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Die Endfertigung für rund zwei Drittel der Züge erfolgt wie schon bei den railjets und den Taurus-Loks in ÖBBWerkstätten in Österreich. Laut ÖBB-Chef Kern wird „sein“ Unternehmen ab Dezember 2015 monatlich bis zu fünf Züge übernehmen und in den Dienst stellen – im Jänner 2018 soll der vorläufig letzte Zug an die ÖBB gehen.

Die pulsierende Megacity erstickt im Pendlerverkehr. Mit Zuglinien wie Thameslink, welche die Vororte auf direktem Weg mit dem Zentrum verbinden, soll der Londoner Verkehrskollaps verhindert werden. Ziel ist es, kürzeste Zugfolgezeiten zu realisieren, um die Kapazität und Zuverlässigkeit auf einem der verkehrsreichsten Streckenabschnitte Europas zu verbessern – und Siemens liefert die Züge und die Signaltechnik. Der neue Desiro City für den S-Bahn-, Regional- und Interregionalverkehr in Großbritannien reduziert den gesamten Energieverbrauch sowie den Streckenverschleiß um bis zu 50 % gegenüber den Vorgängermodellen. Dank einer verbesserten Innenausstattung bietet die neue Zuggeneration höheren Komfort und größere Flexibilität: Durch ein individuell wählbares Innenausbaukonzept kann der Desiro City im Vergleich zum Vorgängermodell bis zu 25 Prozent mehr Passagiere aufnehmen. Basierend auf den langjährigen Erfahrungen mit rund 1.500 Wagen der bewährten Desiro-Plattform in Großbritannien, entwickelte Siemens mit dem Desiro City gleich ein neues Plattformkonzept für den britischen Markt. Die Züge sind bis zu 25 % leichter als die der bestehenden Desiro-UKZugflotte. Dafür sorgen maßgeblich die Leichtbauweise des Aluminium-Wagenkastens und die um ein Drittel gewichtsreduzierten Drehgestelle. Die Hightech-Drehgestelle und Radsätze werden im Siemens-Werk für Bogies in Graz gefertigt.

Das neue Jahrtausend Die ersten 14 Jahre des neuen Jahrtausends waren geprägt von der immer stärkeren Ausweitung der Geschäftsverantwortung für Länder in Mittel- und Osteuropa. In einem gemeinsamen Wirtschaftraum, der heute 18 Staaten umfasst, setzte das Unternehmen auf deren Potenzial und dynamische Entwicklung. Im Kosovo z. B. baute Siemens Österreich das Telefonnetz weiter aus, ein Großauftrag der serbischen Telekom Srbija d.d. umfasste die Lieferung und Installation von EWSD-Vermittlungsstellen für 150.000 Teilnehmer. Weitere Beispiele: das Zentralregister für die

Fotos: Siemens

Agency) und war an einigen Ausschreibungen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA – European Space Agency) erfolgreich beteiligt. Die Programm- und Systementwicklung bewährte sich weltweit in der Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie der Kommunikationstechnik. Wiens beliebte Tramway – die Niederflurstraßenbahn „ULF“ (Ultra Low Floor) – mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe wurde präsentiert und das Unternehmen erhielt den Großauftrag zur Lieferung der Hochleistungslokomotive „Taurus“.

Slowakische Notariatskammer und der Aufbau des Citizen Identification Systems (CIPS) in Bosnien Herzegowina. In Wien Floridsdorf wurde mit der Siemens City das neue Hauptquartier nach langer Planungsphase und drei Jahren Bauzeit 2010 eröffnet. 2013 erfolgte die Gründung der Aspern Smart


WeltMeister Österreich GroßUnternehmen

Die Telekom Austria Group ist das größte Kommunikationsunternehmen Österreichs und auch international erfolgreich positioniert. Im Bild: Die von A1 Telekom Austria betriebene (einzige) Erdfunkstelle Österreichs in Aflenz.

City Research GmbH mit Siemens Österreich als Industriepartner. Die Entwicklung von innovativen Lösungen und Geschäftsmodellen für energieeffiziente Städte ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen im Unternehmen. In der Seestadt Aspern, einem der größten Stadtentwicklungsvorhaben Europas, wird ab 2015 mit Echtdaten an den Themen Energieeffizienz, Umwelt, Gebäudetechnik und intelligente Netze geforscht …

Auch die Bedeutung der Telekom Austria Group für den Wirtschaftsstandort Österreich hat das Wirtschaftsforschungsinstitut „Economica“ in einer Studie untersucht. Demnach entsteht durch die Telekom Austria Group österreichweit eine Bruttowertschöpfung von fast drei Milliarden Euro, was mehr als 1 % des BIP oder jedem hundertsten in Österreich erwirtschafteten Euro entspricht. Im Vergleich zum produzierenden Sektor, der einen hohen Anteil an Großunternehmen aufweist, sind es mit 90 % vor allem Klein- und Mittelbetriebe, welche die Wertschöpfungskette der Telekom Austria Group abdecken. Jeder erwirtschaftete Euro löst weitere 46 Cent Bruttowertschöpfung aus, wovon vor allem österreichische KMU profitieren. Auf dem gesamten Bundesgebiet sind derzeit knapp 10.000 Personen direkt im Unternehmen beschäftigt. Aufgrund von indirekten sowie induzierten Faktoren sichert die Telekom Austria Group in Summe sogar mehr als 21.000 Arbeitsplätze. Mit jedem im Unternehmen geschaffenen Arbeitsplatz werden 1,3 weitere Jobs geschaffen oder abgesichert. Investitionen von 3,5 Mrd. Euro in Österreich Leistungsstarke Netze sind von großer Bedeutung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts. Durch flächendeckende und hochqualitative Infrastruktur steigt die Produktivität, bei Fehlen derselben wird sie hingegen gehemmt. Die Telekom Austria Group investierte in den letzten fünf Jahren mehr als 4,8 Mrd. Euro im CEE-

Fotos: Telekom Austria Group

Mehr als ein Prozent für das BIP

Raum, davon knapp 3,5 Mrd. (72 %) in Österreich. Das entspricht einem Anteil von 62 % der gesamten Investitionen des heimischen Telekommunikationssektors. Die jährliche Fiskalleistung des „Netzwerks Telekom Austria“ an den österreichischen Staat, d. h. alle Steuern und Abgaben, die aufgrund der wirtschaftlichen Aktivitäten der Telekom Austria Group direkt, indirekt und induziert im Wirtschaftsjahr angefallen sind, betrug zuletzt rund 850 Mio. Euro. Dieser Wert stellt laut der Studie allerdings eine Untergrenze des tatsächlich anfallenden Aufkommens dar, da etwa die Ertragssteuern der Unternehmen, die im Wertschöpfungsprozess der Telekom Austria Group eingebunden sind, dabei noch gar nicht erfasst sind.


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Jeder Euro, den Henkel in Wien investiert, löst den doppelten Produktionswert in Österreich aus. Im Bild: Günther Thumser (Präsident Henkel CEE), Alfred Smyrek (Werksleiter Wien), Mattias Thrän (Production Steering CEE, v. l.)

Rund 10 Millionen Euro fließen jährlich in den Hightech-Ausbau des weltweit größten Flüssigwaschmittel-Werks von Henkel. Im Frühjahr 2015 wurde die 10. Produktionslinie in Wien-Landstraße eröffnet. Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) hat dabei u. a. aufgezeigt, dass jeder Euro, den das Unternehmen in Wien investiert, den doppelten Produktionswert in Österreich auslöst. Gleichzeitig werden pro einer Million Euro an Henkel-Investment zusätzlich 13 Mitarbeiter außerhalb des Unternehmens, etwa bei Lieferanten und Zulieferbetrieben, beschäftigt. Henkel produzierte in Wien im Jahr 2014 rund 235.000 Tonnen Flüssigwaschmittel, davon etwa 80 Prozent für den Export in 20 Länder. Der Löwenanteil der hergestellten Markenware stammt aus den Bereichen Weichspüler (Silan), Universalwaschmittel (Persil, Dixan, Weißer Riese) sowie Handgeschirrspülmittel (Pril). Ab sofort stellt Henkel auch Waschmittel der im Vorjahr akquirierten polnischen Marke „E“ in Wien-Landstraße her. Günter Thumser (Präsident Henkel CEE): „Die Inbetriebnahme der neuen Linie ist Zeichen dafür, dass wir unser Investment am Standort Wien konsequent fortsetzen. Das gelingt uns sehr erfolgreich in enger Zusammenarbeit mit über 300 lokalen Lieferanten und durch das Know-how sowie die Expertise unserer Mitarbeiter. Die Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts unterstreicht die große Bedeutung von Henkel für den Wirtschaftsstandort Wien.“ Diese betrifft übrigens auch den Umweltbereich, denn das Wiener Werk für Wasch-/Reinigungsmittel wurde unlängst für seine Bemühungen, Rezepturen diesbezüglich weiterzuentwickeln, mit dem Umweltpreis der Stadt Wien belohnt. Henkel sieht das größte Potenzial, Ressourcen zu sparen, bei der Anwendung von Waschmitteln: Denn 70 Prozent des Carbon Footprints (CO2Fußabdrucks) entfallen auf das Waschen zu Hause. Eine Kombination neuartiger Enzyme in den Waschmitteln schafft Abhilfe: Bereits bei 20 Grad Celsius kann eine ausgezeichnete Waschleistung erzielt werden. Thomas Fuhrmann (SHEQ Manager Henkel CEE): „Wenn alle Haushalte, die wir von Wien aus mit unseren

Foto: Henkel Austria

Henkel baut weiter aus

Waschmitteln beliefern, mit 20° Celsius ihre Wäsche waschen würden, bedeutete dies eine jährliche CO2-Einsparung von bis zu 1,66 Millionen Tonnen. Das entspricht ungefähr der jährlichen Emission von 510.000 Mittelklasse-Pkw. Außerdem sind für die Konsumenten damit kürzere Waschzeiten und Energieeinsparungen verbunden.“ Das Henkel-Werk in Wien wurde außerdem gleichzeitig und neuerlich als ÖkoBusinessPlan-Betrieb ausgezeichnet – zum inzwischen bereits 12. Mal. Bei diesem betrieblichen Umweltförderprogramm der Stadt Wien geht es um laufende und kontinuierliche Optimierungsprozesse im Ressourcenbereich. So reduzierte sich der Energieverbrauch im Jahr 2014 am Standort Wien-Erdberg im Vergleich zu 2010 um 22 Prozent, das Abwasser- und Müllaufkommen um jeweils knapp ein Fünftel – bezogen stets auf die Tonne Wasch-/Reinigungsmittel, die am Standort produziert wird. Werksleiter Alfred Smyrek: „Wir schauen uns permanent praktisch jede einzelne Rohrleitung, jede einzelne Temperaturregelung etc. an und nehmen sämtliche Prozesse unter die Lupe, um unseren Ressourcenverbrauch weiter optimieren zu können. So verfolgen wir beharrlich und engagiert unsere Vision einer abfall- und abwasserfreien Fabrik“. (Neben Henkel wurden beim Umweltpreis 2015 der Stadt Wien 1st Level Solar, Iss mich! Catering und die OeAD Wohnraumverwaltung ausgezeichnet.) ◆


WeltMeister Österreich Exportpreis 2015

Österreichs Paradeunternehmen vor den Vorhang Österreichs Unternehmen sichern mit ihren Erfolgen auf internationalen Märkten Wohlstand und Arbeitsplätze. Immerhin werden 6 von 10 Euro im Export erwirtschaftet. Die Besten unter ihnen werden alljährlich mit dem Österreichischen Exportpreis ausgezeichnet. Die Trophäe des ÖsterreiQuartier Wien, statt. Auf „Die Leistungen der österreichischen Exportwirtschaft chischen Exportpreises diese Weise zeichnet können gar nicht genug gewürdigt werden. Mit der wird aus bestem AugartenADVANTAGE AUSTRIA Verleihung des Österreichischen Exportpreises bitten wir porzellan gefertigt und stellt als Teil der Wirtschaftserfolgreiche Exporteure vor den Vorhang.“ eine stilisierte Adlerschwinkammer Österreich (WKÖ) ge dar – die perfekte, sinnalljährlich österreichische Walter Koren, Leiter ADVANTAGE AUSTRIA bildliche Inszenierung von Unternehmen für ihren heAufstieg und Weitblick. rausragenden Einsatz und Die Verleihung der Exportpreise 2015 fand am 30. Juni als ihre Leistungen auf globalen Märkten aus. krönender Abschluss des Österreichischen Exporttages im Rah„Mit den Exportpreisen würdigen wir überdurchschnittliches men einer abendlichen Gala, der Exporter’s Nite im MuseumsEngagement und Erfolge heimischer Unternehmer auf internationalen Märkten. Die Preise sind eine Auszeichnung für jene heimischen Unternehmen, die durch ihr erfolgreiches Engagement auf internationalen Märkten den wirtschaftlichen Aufschwung unseres Landes garantieren“, betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl in seiner Laudatio. Eine unabhängige Experten-Jury, bestehend aus hochrangigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Medien, kürte die Exportpreissieger 2015. Beurteilt wurden die Exportleistungen der vergangenen Jahre. Vergeben wurde der Preis in 6 Kategorien. Ebenfalls vergeben wurden 2 Sonderpreise – der Global Player Award für die erfolgreiche Internationalisierung eines österreichischen Unternehmens und der Expat Award für den „Auslandsösterreicher des Jahres“.


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Walter Koren, Leiter ADVANTAGE AUSTRIA.

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WeltMeister Österreich Exportpreis 2015

„Mit den Exportpreisen würdigen wir überdurchschnittliches Engagement und Erfolge heimischer Unternehmer auf internationalen Märkten.“ WKO-Präsident Christoph Leitl Seoul, das bislang höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai gemein? Schalungssysteme von Doka. Doka entwickelt, produziert und vertreibt qualitativ hochwertige Schalungssysteme und hat an so ziemlich jedem spektakulären Bauprojekt der Welt mitgebaut. Auch das erste Gebäude der Welt, das die magische Grenze von tausend Meter Höhe durchstoßen wird, soll von Doka verschalt werden: der Kingdom Tower in Saudi-Arabien. Stilvolle Eröffnung: WKÖ-Präsident Christoph Leitl, Moderator, Vizekanzler und Die Kategorie „Industrie“ konnte Doka für sich entscheiden. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Außenminister Sebastian Kurz (v.l.n.r.). Der nigerianische Personalausweis wurde von Austria Card entwickelt, die Londoner Oyster Card – die absolute Champions Die Sieger der einzelnen Kategorien League im Kartenbusiness – von Austria Card produziert. Eine Frequentis-Kommunikations- und Informationssysteme kommen der fälschungssichersten Ausweiskarten, die Austria Card bei der Verbrecherjagd durch Scotland Yard, bei der kanadischen herstellt, ist der neue Österreichische Küstenwache, aber auch bei der Personalausweis. Weiters produziert NASA – im All, ohne Verbrecher – zum Die Sieger: Austria Card Führerscheine im KreditEinsatz. Genauso bei der Eurocontrol kartenformat für andere europäische und der Flugsicherung Australiens, GEWERBE UND HANDWERK Länder und Kreditkarten wie VISA bei der Deutschen Bahn und bei den Gold: Frequentis AG oder Eurocard/MasterCard, die druckFeuerwehren Vietnams. Frequentis Silber: VENTREX Automotive GmbH technisch und organisatorisch vom wurde zum Sieger der Kategorie „GeBronze: UNIHA Wasser Technologie GmbH Sicherheitsaspekt zu den anspruchswerbe und Handwerk“ gekürt. HANDEL vollsten der Welt zählen. Damit überKevin Costner ist MarkenbotschafGold: Jacques Lemans GmbH zeugte Austria Card die Jury in der ter des„Handel“-Gewinners Jacques Silber: CAMCAT-Systems GmbH Kategorie „Information/Consulting“. Lemans. Das Unternehmen gehört zu Bronze: Hermann Souvenir KG Mehr als 2.000 Kongresse, der größden weltweit großen Uhrenherstellern INDUSTRIE te davon mit stolzen 34.000 Besuchern, und ist Lizenzinhaber der UEFA Gold: Doka GmbH hat Mondial Congress inzwischen orChampions League und Produzent der Silber: Bachmann electronic GmbH ganisiert. Der österreichische Tourisoffiziellen UEFA Champions League Bronze: Remus Forschungsund Abgasanlagen mus und Freizeitexperte „Mondial Uhrenkollektion. Unterstützt nicht nur ProduktionsGmbH Congress“ Mondial GmbH & Co KG von Kevin Costner, sondern unter anbietet nicht nur Pauschalreisen, sonderem auch von Anna Fenninger, ist INFORMATION/CONSULTING dern ebenfalls Sightseeing Services, die Idee ein Exportschlager: Jacques Gold: Austria Card – Plastikkarten und Ausweissysteme GmbH Transfers, Restaurants und TheaterLemans weist eine Exportquote von Silber: Compost Systems GmbH karten. Organisieren von Seminaren, über 70 Prozent auf. Bronze: Lichttechnische Planung – Incentives, Geschäftsreisen, Team Was haben die 950 Meter lange Lightning Design Austria e.U. Wettkämpfen, Produkteinführungen, Bouregreg Brücke in Marokko, der 555 Touristische Programme, ThementourMeter hohe Lotte World Tower in


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Zum Abschluss der Exporters Nite kamen noch einmal alle auf die Bühne: Die glücklichen Sieger und deren Preisverleiher.

Die Exportpreis-Trophäen warten noch auf „ihre“ Kategorie-Gewinner: Feinstes Porzellan, verarbeitet und handbemalt in der Porzellanmanufaktur Augarten.

niere und Sportveranstaltungen gehören zum Spezialangebot des Infineon die Kompetenzen für Forschung und Entwicklung, Siegers der Kategorie „Tourismus und Freizeitwirtschaft“. Fertigung und globale Geschäftsverantwortung vereint. Mit Rund 50 Prozent des Gesamtwerts der österreichischen seinen Halbleiter- und Systemlösungen adressiert Infineon Exporte und viele Geschäftsleute verlassen das Land an Bord von Austria drei der zentralen Bedürfnisse der modernen GesellFlugzeugen. Somit trägt Austrian Airlines auch noch zum Erfolg schaft: Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. Ob im Auto, in der österreichischen Außenwirtder Industrieelektronik oder bei schaft bei. Austrian Airlines betreibt Chipkarten – Infineon-Technologie Die Sieger: ein weltweites Streckennetz von steckt in vielen Anwendungen des rund 130 Destinationen und beförAlltags. TOURISMUS UND FREIZEITWIRTSCHAFT dert insgesamt – Linie und Charter Gold: „Mondial Congress“ Mondial GmbH & Co KG – rund 11,3 Millionen Passagiere im Expat Award Silber: Larimar Hotel GmbH Jahr. Österreichs größte FluggesellZur Verbesserung der Ernährung Bronze: PremiQaMed Privatkliniken GmbH schaft, die Austrian Airlines AG, von Mensch und Tier erfand Erich konnte die Kategorie „Transport Erber 1983 das Futtermittel Biomin. TRANSPORT UND VERKEHR und Verkehr“ gewinnen. Erber ist Vorstandsvorsitzender der Gold: Austrian Airlines AG San Pacific Investments Pte Ltd. Silber: Unitcargo Speditions GesmbH Global Player Award Singapore und legte 1983 mit der Bronze: Rail Cargo Austria AG In jedem dritten Smartphone weltErich Erber Kommanditgesellschaft GLOBAL PLAYER AWARD weit sorgt ein Infineon Siliziumden Grundstein zur heutigen Erber Infineon Technologies Austria AG mikrofon für den guten Ton. Der Group, einem BiotechnologieunterEXPAT AWARD „Global Player Award“ ging an nehmen mit Schwerpunkt NahErich Erber, Gründer der Erber Group – Infineon Technologies Austria. rungs- und Futtermittelprodukte. Niederösterreich-Singapur-Thailand Österreich ist neben Deutschland Erich Erber wurde mit dem „Expat der einzige Standort, an dem Award“ geehrt.


WeltMeister Österreich

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Standort Österreich

Wirtschaftsstandort Österreich Österreich bietet mehr als Sissi, Berge und Mozartkugeln – obwohl: Sound of Music kennt man fast auf der ganzen Welt und die süße „Visitenkarte“ Österreichs wird überall geschätzt. Es ist jedoch mehr als schmackhafte Schokolade, das den Wirtschaftsstandort Österreich auszeichnet. Es sind durchwegs Dinge, die man in Österreich zwar als Selbstverständlichkeit sieht, es jedoch nicht sind: Sicherheit, Infrastruktur, Lebensqualität. Hört Foto: Mirabell man sich in der Wirtschaft um, was den Standort Österreich so attraktiv macht, so kommen diese drei Begriffe immer wieder vor. Wien wurde schon wiederholt zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität gewählt, Österreichs Badeseen haben Trinkwasserqualität – das sagt schon auch etwas über das ganze Land aus.

Hohe Lebensqualität Internationale Mitarbeiter heimischer Unternehmen schwärmen immer wieder von der sauberen Natur und der guten Lebensqualität. Ebenso wird die Ehrlichkeit der österreichischen Kunden und anderseits auch die Verlässlichkeit österreichischer Unternehmen sehr geschätzt. Bei der Kaufkraft rangiert Österreich EU-weit an der zweiten Stelle, 50 Millionen Konsumenten befinden sich in einem Umkreis von 400 km von der Alpenrepublik. Österreich hat sich seit jeher – und nicht nur aufgrund seiner

geographischen Lage – als Drehscheibe zwischen Ost und West bewährt. 303 internationale Unternehmen, u. a. Siemens, Henkel, Nestlé und Bosch, haben ihr regionales Headquarter in Wien und agieren von dort aus in Zentral- und Osteuropa.

Licht und Schatten Je größer das Unternehmen, umso mehr wird der Standort Österreich geschätzt. Das aktuelle WKÖ-Wir tschaftsbarometer vom Frühjahr 2015 zeigte, dass Infrastruktur, Qualität der Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Finanzierungsbedingungen positiv empfunden werden. Und da – naturgemäß – zu Licht auch Schatten gehört und der Österreicher gerne „motschkert“ respektive nörgelt: Vor allem die „kleineren“ Unternehmer sind von Bürokratie, Reformbereitschaft in der Politik, Angebot an Fachkräften, Arbeitskosten und der Abgabenbelastung weniger begeistert. Aber es wird etwas getan: eine Steuerreform ist beschlossen und wird der österreichischen Wirtschaft und dem Standort nützen. Die Politik bleibt aber gefordert, den Standort Österreich dynamisch und mit einer klaren Strategie weiterzuentwickeln, um die komparativen Vorteile Österreichs zu sichern und auszubauen.



WeltMeister Österreich Streifzug

Heimat bist Du ... ... großer Events. Nicht nur in der Ski-Saison zeigt sich, dass Österreich rundherum Weltmeisterqualitäten hat. Denn trotz aller „Rumpler“ ist Österreich als Prime-Location und zweitreichstes Land der EU ganz vorn mit dabei. Vo n R E I N H A R D K R É M E R . Umsätze gesorgt. Dabei generiert alleine der Life Ball eine WertDie Austragung einer ganzen Serie von weltmeisterlichen Megaschöpfung von knapp zehn Millionen Euro pro Jahr, wie eine von Veranstaltungen – der European Song Contest heuer in Wien der Wirtschaftskammer Wien in Auftrag gegebene Studie zeigt. durch den Sieg der Sängerin mit dem mauspelzartigen Bart im Zudem berichten jedes Jahr über 500 nationale und internationale Vorjahr war nur eine davon – hat nicht nur das Augenmerk eines Medienvertreter, mehr als 60 TV-Stationen und zehn Radiosender Gutteils der Europäer, sondern auch eines Teils der Weltbevölkevon dem Event – Werbung von unschätzbarem Wert, meint nicht rung auf die Alpenrepublik gezogen. Vom germanischen Nachnur Wirtschaftskammer Wien-Präsidentin Brigitte Jank. barn im Norden bis ins weit entfernte Australien liefen hunderte Dass auch dort verdient wurde, wo es eigentlich logisch wäre, Sondersendungen über den Äther und sorgten so für reichlich man aber nicht gleich daran denkt, zeigt ein Blick mit der Lupe Publicity. Mehr als 320 Millionen Fernseh- und Internetzuschauer/ auf die Gäste: Dass die Leute irgendwo schlafen werden müssen, innen rund um den Globus ließen sich den Sängerwettstreit auch bedarf keiner tiefergehenden wissenschaftlichen Hinterfragung. live nicht entgehen. Und so konnte allein Wien trotz des miesen Wetters –zigtausende Dass der Song Contest dann auch die heimischen Kassen klinzusätzliche Übernachtungen geln lassen würde, ist eigentlich Song Contest 2015 als konkreter Wirtschaftsfaktor einheimsen. ein Fall von „eh kloa“. Um so All die Gäste mussten natürschöner, wenn dann das gefühlRund 16 Mio. Euro Extra-Steuereinnahmen, davon: lich auch was trinken – obwohl te Wissen auch noch durch harte 0,9 Mio für die Stadt Wien das Wetter Ende Mai vielleicht Fakten untermauert wird: Das doch etwas mehr an Alaska erinInstitut für Höhere Studien (IHS) 0,9 Mio für die Gemeinden nerte als an Europa im reifen hat nämlich die Rechenmaschif 6,2 Mio für den Bund Frühling. Man mußte aber parnen heiß laufen lassen und er5,9 Mio für die Sozialversich. tout kein Hellseher sein um vorrechnet, dass allein der Werbe1,6 Mio für die Bundesländer auszusagen, dass viele wohl wert des European Song Controtzdem gerne zum „16ertest in Summe resche 100 MillioBlech“ (Ausdruck aus der Wienen Euro beträgt. plus 526 Arbeitsplätze (Vollzeit) – davon 416 in Wien ner Umgangssprache für DosenDie Wiener Festwochen, der rund 30.000 zusätzliche Nächtigungen bier – 16 steht für den 16. Wiener Life Ball und das Konzert der rund 100 Mio. Euro (geschätzter) Werbewert Gemeindebezirk Ottakring und Wiener Philharmoniker unter ZuDas ergibt „unterm Strich“ mehr als 38 Mio. Euro BruttoBlech für das Dosenmaterial; bin Mehta im Park des Schlosses wertschöpfung (Gesamtwert aller Produktionen und DienstAnm.) und seinen schmackSchönbrunn mit weltmeisterleistungen abzüglich eigener Kosten), davon rund 28 Mio. haften Artgenossen gegriffen lichen 50.000 Besuchern vor Ort in Wien. haben. hatten schon zuvor für beste


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Foto: Finalit

Wirtschaftsfaktor Schönbrunn – für Einmalevents wie für das Konzert der Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta vor 50.000 Besuchern ebenso wie für den kontinuierlichen Touristenstrom während des ganzen Jahres. Auch Margit Leidinger war mit ihrem Unternehmen Finalit schon für Schönbrunn (und für die Gloriette) tätig (siehe Seite 55).

Flüssiges Gold Und so meint auch Brau Union Generaldirektor Markus Liebl, Kommandant über 4,9 Millionen im Inland verkaufte Hektoliter Bier: „Jede Großveranstaltung kann einen positiven Einfluss auf unseren Absatz haben.“ Liebl, Chef des größten österreichischen Brauereiunternehmens (mit der Zentrale Linz): „Bier wird gern zu geselligen Anlässen getrunken. Bei Veranstaltungen wie FußballGroßevents wie WM, EM und so weiter macht sich natürlich eine höhere Nachfrage bemerkbar, saisonal bemerkt man dann, ob in einem schönen Sommer die Gastgärten brummen oder ob es verregnet ist. Im Tourismus sind unsere Brauereien oft ein Ausflugsziel, und auch für Touristen gehört es zum authentischen Erlebnis, das Bier des Gastlandes – also bei uns eben ein österreichisches Bier – zu kosten“. Zu den Großevents, bei denen generell eine höhere Nachfrage bemerkbar ist, zählt der Brau Union-General also besonders die Regentschaft von König Fußball zu Zeiten der Weltmeisterschaft und der Europameisterschafts-Saison. Für Liebl, Herr über mehr als 2.000 Mitarbeiter, und seinen Betrieb stehen Dinge im Vordergrund, die auch ganz klar zu den weltmeisterlichen Vorteilen des kleinen Landes im Herzen Europas zählen: „Für unser Produkt Bier sind die Rohstoffe besonders wichtig: Gerste, Hopfen, Malz und Wasser. Allein in puncto Wasser – das Brauwasser ist ja der mengenmäßig wichtigste Rohstoff für unser Bier – sind wir in Österreich weltmeisterlich gesegnet: Unser Brauwasser kommt aus brauereieigenen Tiefbrunnen und Quellen – bestes, klarstes österreichisches Wasser. Aber auch die Beliebtheit des Biers am österreichischen Markt wächst stetig und überzeugt durch die

lange Tradition, die wir in Österreich pflegen.“ Wem jemals in einem Wüstenstaat oder in den USA die Kehle mangels trinkbarer Gerstensaft-Kühlung verdorrt ist, wird wissen, wie rundherum recht der Mann da hat. Gerstensaft on Wheels Doch Markus Liebl, dessen Brau Union auch etwa 50 „Eigengaststätten“ betreibt, schätzt auch Sicherheit, gute Infrastruktur, beste Lebensqualität und Rechtssicherheit: „Diese Bereiche müssen klarerweise für alle Unternehmen wichtig sein. Am Beispiel Infrastruktur: Wir sind als Brau Union Österreich auch ein großes Logistik-Unternehmen, wir versorgen immerhin 49.000 Kunden und fünf Millionen Bierliebhaber im ganzen Land mit Bier. Das schaffen wir mit einem Fuhrpark mit rund 350 eigenen Lkw und rund 450 Bierführern und Beifahrern“, meint der Brau UnionGeneral. Und es sind mit größter Wahrscheinlichkeit genau diese Bereiche, nämlich Sicherheit, Infrastruktur, Lebensqualität und eine vergleichsweise stabile wirtschaftliche Lage, die Österreich auch für andere so attraktiv machen: „Allein Wien wurde schon wiederholt zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität gewählt, das sagt schon etwas aus. Und wir haben in der Brau Union Österreich auch einige internationale Mitarbeiter, die von Österreich schwärmen – saubere Natur, gute Lebensqualität sind gefragt“, erzählt Liebl, zu dessen Reich insgesamt 14 Biermarken wie Heineken, Zipfer, Gösser, Puntigamer und Wieselburger, Schwechater, Reininghaus und andere gehören. Die weltmeisterlich saubere Natur und eine ebensolche


WeltMeister Österreich Streifzug

Foto: © Trigos 2015/ Fotostudio Meister Eder

Gold beim Trigos in Oberösterreich für die nachhaltige Brau Union: Walter Bremberger (WKO OÖ), Markus Liebl und Gabriela Maria Straka (Brau Union Österreich AG), Christa Schrauf, Rektorin des Diakoniewerkes Gallneukirchen, Joachim Haindl-Grutsch, IV OÖ (v. l.).

Unten: Österreichische Rohstoffe und kontrollierte Qualität für besten Biergenuss ...

Zukunft ist es wichtig, dass die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt – wie bisher – gepflegt werden. Für unser Bier und seine ausgezeichnete Qualität brauchen wir die besten Rohstoffe – diese auch für die Zukunft zu sichern, ist uns ein Anliegen, dafür setzen auch wir uns als Unternehmen ein – zum Beispiel mit Vorzeigeprojekten wie der ‚Grünen Brauerei Göss‘, die als erste Großbrauerei weltweit CO2-neutral produzieren wird.“ Dass die Kapitäne der Republik nicht am Steuer einschlafen dürfen, ist klar: „Steuern sind hier sicher ein sensibles Thema. Die konsequente Vereinfachung der Bürokratie trägt zur Absicherung des Standortes bei“, hofft Liebl.

Lebensqualität sind Liebl und „seinen“ Leuten ein glaubhaft wesentliches Anliegen. Das wurde im Mai bestens durch Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility, „TRIGOS“, bestätigt. Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt die Brau Union eine Reihe von Initiativen, um die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu erhöhen und den Verbrauch an Wärme, Strom und Kraftstoffen zu senken. Leuchtturmprojekt ist dabei die Brauerei Göss, die derzeit zur weltweit ersten „Grünen Großbrauerei“ umgebaut wird. Dafür wurde das Unternehmen im Rahmen einer Gala am 18. Mai 2015 von der Jury zum Oberösterreich-Sieger in der Kategorie „Ganzheitliches CSR-Engagement / Großunternehmen“ gekürt. „Wir versuchen natürlich, in all unseren Brauereien Initiativen zu setzen“, sagt Liebl. „Dass Göss künftig mit der Biertrebervergärungsanlage zu 100 Prozent CO2-neutral produzieren wird und damit weltweit die erste Großbrauerei ist, die das schafft, macht uns natürlich besonders stolz.“ Nachdem die Brau Union Österreich 2013 mit dem Pegasus als bester Leitbetrieb und 2014 als „Austria’s Leading Company“ sowohl in Oberösterreich als auch in ganz Österreich ausgezeichnet wurde, folgte bereits im Mai der Energy Globe 2015 für Niederösterreich und nun eben der begehrte TRIGOS Nachhaltigkeitspreis.

Fotos: Brau Union Österreich AG

Über den Zaun lugen Den Standort Österreich sieht Markus Liebl noch immer als Tor zum Osten: „Wir selbst als Brau Union Österreich sind am slowenischen Markt tätig, im Heineken-Konzern werden wir auch der Region Zentral- und Osteuropa zugeordnet – von daher hat das geflügelte Wort für uns schon eine Bedeutung, auch wenn für uns der Binnenmarkt mit großem Abstand der wichtigste ist!“ Um die Zukunft des Standortes Österreich zu sichern, hat der Brau Union-Generaldirektor klare Vorstellungen: „Für unsere

Das Rating hält Wie recht Liebl hat, und dass auch wegen der zweifellos heftigen Erdbeben rund um die Hypo Alpe Adria partout nicht alles verloren ist, zeigt die Einschätzung der Ratingagentur Standard &


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Poor’s (S&P): Sie hat die Bewertung Österreichs von „AA+“ und einen stabilen Ausblick erneut bestätigt. Vor allem bei den Schulden erwartet S&P eine Stabilisierung. Und in puncto Steuerreform vertraut die Ratingagentur darauf, dass sie zu keinen wesentlichen Einnahmenausfällen führen wird. Allerdings hat S&P den Ausblick auf die Budgetkonsolidierung für die nächsten Jahre zurückgenommen – da werden die Politiker wohl noch kräftig in die Hände spucken müssen. Und obwohl Österreich eines der ersten Länder gewesen ist, die heuer schon die europäische Bankenabwicklungsrichtlinie (BRRD) übernommen haben, ist man bei S&P überzeugt, dass deren konkrete Umsetzung zwar von offenen rechtlichen und technischen Fragen begleitet ist. Österreich werde dennoch damit seine öffentlichen Haftungen bzw. Verbindlichkeiten in Finanzinstituten begrenzen können, meinen die S&P-Finanzexperten. Vom Hades weit entfernt Dass die Alpenrepublik jedenfalls nicht auf dem Weg in die griechische Unterwelt ist, bestätigte der Doyen der österreichischen Finanzwirtschaft und als Chef des Staatschuldenausschusses quasi oberster Säckelwart der Republik, Bernhard Felderer, im Exklusivinterview mit dem Autor: „Wir sind weit davon entfernt! Wir haben noch immer exzellente Zinsen bei der Staatsverschuldung; wir haben bis jetzt nicht gemerkt, dass sich das Rating verschlechtert hat. Es wird gleichwohl langfristig gewisse Wirkungen haben, aber das liegt im marginalen Bereich.“ Doch auch Felderer sieht dringenden Reformbedarf: „Wir dürfen uns aber

trotzdem nicht auf der sicheren Seite fühlen, denn wir haben einen Riesenberg von Reformvorhaben seit Jahren vor uns hergeschoben. Wenn wir die Warnzeichen, die wir bekommen haben, nicht beachten, wird die Finanzierung der Staatsschuld – und damit der Investitionen, das hängt ja zusammen – schwieriger werden.“ Weltmeister sind ehrlich Straßenbau ist eines der wichtigsten Felder für Investitionen, und ohne sie würde der Verkehrsfluss besonders im gebirgigen Österreich recht bald zum Erliegen kommen – und hier kommt die Asfinag ins Spiel. „Wir schätzen die Ehrlichkeit unserer österreichischen Kunden und anderseits auch die Verlässlichkeit vieler österreichischer Unternehmen sehr – beides in Kombination macht es möglich, dass wir ein gutes Leistungsangebot für unsere Kunden erbringen“, sagt Vorstand Klaus Schierhackl. Die Asfinag plant, finanziert, baut, erhält, betreibt und bemautet – über die „Vignette“, bei der Lkw-Maut mit der GO-Box und vereinzelt auch mit zusätzlichen Mautstationen – das gesamte hochrangige Straßennetz in Österreich. In einem Satz: Sie schaut darauf, dass der Verkehr möglichst flüssig und die Löcher in der Straße möglichst klein bleiben. An die 1.500 Mitarbeiter sind dafür rund um die Uhr im Einsatz. Rund 2.200 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen stehen unter der Asfinag-Kontrolle. Der hierzulande feste juristische Boden ist für Vorstand Klaus Schierhackl jedenfalls besonders wichtig. „Als Unternehmen der öffentlichen Hand ist insbesondere dem Aspekt der Rechtssicherheit besondere Bedeutung zu zollen. Diese ist erstklassig gegeben; die Lebensqualität in Österreich ist eine der Besten weltweit und bezüglich der Sicherheit wird sehr viel unternommen, um diese auch zukünftig aufrecht zu erhalten“, meint der AsfinagVorstand. Für ihn liegt die weltmeisterliche Attraktivität Österreichs in der Kombination aus einer fleißigen und verlässlichen Bevölkerung, der geografisch guten Lage und dies alles kombiniert mit einer bemerkenswerten Stabilität. Schierhackl sieht das Land noch immer als „Tor zum Osten“, aber: „In wesentlich reduzierterer Weise als noch vor einigen Jahren – und es sollte nicht überstrapaziert werden, da immer mehr Konzerne den Schritt in den Osten wagen und dann in der Folge den Standort Österreich merklich reduzieren oder im schlimmsten Fall sogar schließen.“ Eine Lanze bricht der Asfinag-Chef auf jeden Fall für das typisch Österreichische: „Die Österreicher sind flexible Deutsche, spendable Schweizer und sprechen oftmals auch ein gutes


WeltMeister Österreich

Foto: ASFINAG

Streifzug

Weltmeister kennen Englisch – diese „Kultur“ (fast) keine Grenzen sollte gepflegt werden“, ist Mitte April wurde auf Schierhackl überzeugt. NöBasis des alten Staatsvertig sei es jedenfalls, einen trages zwischen der ReFokus auf die Ausbildung publik Österreich und Exzu setzen: „Insbesondere Jugoslawien aus dem bei der Ausbildung der junJahr 1977 ein Übereingen Menschen ist immer kommen unterzeichnet, noch Potenzial. Darüber hidas die gemeinsame Finaus sollte die Gesetzesnanzierung und die Umlage die Errichtung von Standorten begünstigen.“ Historische Vertragsunterzeichnung über Finanzierung und Realisierung des Vollausbaus des Kara- setzung des Vollausbaus Und weil Österreich nicht wankentunnels: Die Asfinag-Vorstände Alois Schedl (l.) und Klaus Schierhackl (r.) nahmen die Vor- des Karawankentunnels stände der slowenischen DARS Matjaž Knez und Franc Skok in die Mitte. auf der A 11 Karawanken Deutschland werden darf, Autobahn regelt. „Mit gibt es hierzulande auch dieser Unterzeichnung ist ein grenzüberschreitendes Großprojekt keine Pläne einer Maut nur für Ausländer wie in Germanien: fixiert, das nicht nur für Österreich und Slowenien, sondern für „Nein, in Österreich bezahlen alle Fahrzeuge Maut in derselben Mitteleuropa von enormer verkehrspolitischer Bedeutung ist“, Höhe; unabhängig vom Ursprungsland“, stellt der Asfinag-Vorfreut sich Klaus Schierhackl. stand fest, der Autobahnen und Schnellstraßen offerieren kann, Im Zuge des Vollausbaus wird eine zweite Tunnelröhre errichdie zu den sichersten in ganz Europa zählen. tet und im Anschluss die bestehende, 1991 eröffnete Röhre generalsaniert. Bis 2022/23 soll der Vollausbau realisiert sein, dann Weltmeister werden nicht müde stehen beide Tunnelröhren für den Verkehr zur Verfügung. Der Bis dahin wird vonseiten der Asfinag emsig gegraben, betoniert Spatenstich auf österreichischer Seite erfolgt bereits heuer (2015) und asphaltiert – im aktuellen Sechs-Jahres-Programm sind bis im Herbst, weil zuvor eine Brücke sowie einige hundert Meter 2020 sieben Milliarden Euro für Österreichs hochrangiges StraFreilandstrecke errichtet werden müssen. Der Tunnelanschlag ßennetz vorgesehen. Die werden dann u. a. auf der S 16 Arlberg selbst ist für 2017 vorgesehen. Von den Gesamtbaukosten von Schnellstraße in eine zweite Röhre Perjentunnel (Fertigstellung etwa 312 Millionen Euro übernimmt die slowenische DARS 150 2018/19), in die A 9 Pyhrn-Autobahn in einen zweiröhrigen Vollund die Asfinag 162 Millionen. Der „historische“ Vertrag regelt ausbau (bis 2019) oder auch in neue Sicherheitstechnik beim u. a., dass jede Seite für den auf ihrem Staatsgebiet gelegenen A 1-Tunnel Salzburg/Liefering und beim A 10-Tauern-Autobahn Teil des Bauwerkes die Finanzierung des Baues übernimmt. Oswaldibergtunnel gesteckt. Zusätzlich gibt’s dann noch eine Der Tunnel zwischen Österreich und Slowenien hat eine GeGeneralerneuerung auf der S 6 Semmering-Schnellstraße beim samtlänge von 7.864 m, davon entfallen 4.414 m auf das österreiTunnel Bruck und St. Ruprecht und eine Instandsetzung auf der chische und 3.449 m auf slowenisches Staatsgebiet. A 2 Süd-Autobahn bei der Tunnelkette der Nordumfahrung Klagenfurt. Damit aber keinesfalls etwa Langeweile aufkommt, will Glänzende Erfolge mit Steinen und Fliesen man u.a. auch auf der A 26 Linzer Autobahn den ersten Abschnitt Was die Finalit-Firmengründerin Margit Leidinger (46) anpackt, der Donaubrücke beginnen. Eine Teilverkehrsfreigabe soll 2018 wird buchstäblich sauber und glänzt: Mit ihren Produkten der erfolgen. Und auf der A 5 Nord-Autobahn will man den Abschnitt Finalit Komplett-Steinpflege GmbH bringt sie Prestigeprojekte Nord von Schrick nach Poysbrunn mit einer Länge von 25 km in wie das Armed Forces Memorial in London, das Sissi-Denkmal in Angriff nehmen, der 2017 fertig werden soll. Alle Weinviertler, Meran oder die Frauenkirche in Dresden ebenso zum Glänzen wie die dann um ein „Eckhaus“ schneller an ihren Arbeitsplatz nach in Wien die Albertina, die Staatsoper oder den Flughafen. Darüber Wien kommen, werden es Klaus Schierhackl und seinen Mannen hinaus werden auch sämtliche private Flächen wie Terrassen, sicher sehr herzlich danken ...


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Einfahrten, Böden im Innenbereich, Arbeitsplatten etc. bearbeitet. Als Leidinger im Februar 1997 das Unternehmen gründete, existierte für die ursprünglich ausschließlich auf Dienstleistung fokussierte Firma primär der österreichische Absatzmarkt. Als Tochter des engagierten Steinmetzmeisters Kurt Leidinger war ihr die Thematik Stein in all den Facetten seit Kindesbeinen an vertraut. 2001 startete sie den Verkauf der Finalit-Produktserie im Baufachmarkt und sie konzipierte ein interessantes und ausbaufähiges Vertriebssystem. Heute kann Leidinger stolz auf ihre Entscheidungen vergangener Jahre und den mittlerweile erreichten Status quo sein. Mit Partnern in rund 30 Ländern ist Finalit international tätig und auf jedem Kontinent vertreten: Österreich und Deutschland als Heimatmärkte, Schweiz, Italien, England, Irland, Slowakei, Tschechien, Luxemburg, Liechtenstein, Polen, Rumänien, Australien, Türkei, Aserbaidschan, China, Kanada, USA, Griechenland, Bahrain, Saudi-Arabien, Dubai, Norwegen, Südkorea, Singapur, Ungarn, Ägypten, Russland und Ukraine pflegen Stein mit Finalit. In Kasachstan werden derzeit Mitarbeiterschulungen vor Ort abgehalten. „Indien zeigt großes Interesse und wir sind in Verhandlung“, sagt Margit Leidinger zu „WeltMeister Österreich“. Ein Ende des erfolgreichen Exports ist definitiv nicht in Sicht, denn es gibt noch sehr viel Markt rund um den Globus. Für Leidinger steckt die Zukunft daher voller Möglichkeiten: „Durch die Gründung der Finalit Academy vor Jahren wurden die Ausbildung der Mitarbeiter und letztlich auch das Know-how der Kunden noch intensiviert und verbessert.“ Weiters punktete Finalit mit einer Produktinnovation, nämlich mit eigens kreierten Bürsten, die mit Diamant oder alternativ Keramik versehen sind, zur Steinreinigung und -bearbeitung. Mit diesen Bürsten können auch Wände und unebene Böden erstklassig behandelt werden. Summa summarum erschließt Margit Leidinger einen Markt nach dem anderen und hat mit Finalit ein sehr innovatives Unternehmen realisiert, das in Österreich entwickelt und produziert und damit einen internationalen Markt beliefert. Mit Produkten für Reinigung, Pflege und dauerhafte Imprägnierung von Steinen ist Finalit mit letztendlich nur drei Dutzend Mitarbeitern ein weltmeisterliches Expansionswunder.

Foto: Finalit

Was Firmengründerin Margit Leidinger anpackt, gelingt äußerst sauber: Mit ihren Produkten der Finalit Komplett-Steinpflege GmbH bringt sie Prestigeprojekte wie Cheops- oder Sakkara-Pyramide (im Bild) in Ägypten oder Armed Forces Memorial in London ebenso zum Glänzen wie in Wien die Albertina, die Staatsoper oder Schönbrunn. (Womit sich der Kreis zu Seite 51 schließt.)

Weltmeisterlicher Aufbau über 14 Jahrzehnte Eines jener Familienunternehmen, die in Österreich zum Glück reichlich vorhanden sind, ist die renommierte Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH unter ihrem Chef Peter Berger. Druck- und Produktionsstandort liegen im niederösterreichischen Horn, gleich an der Waldviertler Straße B2, die Teil der E 49 auf dem Weg nach Prag ist. Das Unternehmen wurde schon 1868 gegründet. Damals machte sich Ferdinand Berger I. selbstständig: Er begann in Horn mit einer Handpresse das Buchdruckergewerbe auszuüben. Heute geht das Handwerk mit einer 48 Seiten Akzidenz Rollenoffsetmaschine mit vier Doppeldruckwerken, Längsleimeinrichtung für Bundklebung, einem Heftapparat für A3 Produkte, Längsperforiereinrichtung und Procemex Papier-


WeltMeister Österreich Streifzug

Prime Location: Österreich

bahnüberwachungssystem, einer vollautomatische Falzmaschine und viel mehr doch ein wenig rascher über die Bühne. Doch der Reihe nach, denn der Aufbau am heimischen Standort erfolgte Schritt für Schritt: 1911 wird die erste LinotypeSetzmaschine aufgestellt, 1938 dann zwei Spezial-Rotationsmaschinen – damals die einzigen in Österreich – für die Herstellung von Scheckheften angeschafft. 1993 erfolgt die Inbetriebnahme der modernsten Rollenoffsetmaschine Österreichs, der „Harris-Heidelberg M 600“. 2002 wird die Druckerei Manz übernommen. Verkaufsstellen finden sich auch in Wien, Graz und Innsbruck. An Auszeichnungen mangelt es nicht: 2010 erhält die Druckerei Berger nach 2006 für den Bogenoffsetdruck das Österreichische Umweltzeichen auch für den Rollenoffset- sowie den Digitaldruck. 2014 wird man als Leitbetrieb Austria zertifiziert. Der Betrieb befindet sich seit der Gründung in ununterbrochener Folge im Familienbesitz, wird heute von der vierten und fünften Generation geführt und beschäftigt mittlerweile an die 250 Mitarbeiter. Champions haben einen langen Atem Klar, dass Peter Berger aufgrund der langen Firmentradition am Standort Österreich in Bezug auf das Unternehmen und im Vergleich mit anderen Ländern bestimmte Eigenschaften schätzt: „Solide und meist langfristige Geschäftsverbindungen, tüchtige Mitarbeiter und intakte Chancen als Familienbetrieb in der fünften Generation im 147. Bestandsjahr“, sind Bergers Credo. Für die Firma und für ihn als Unternehmer, Familienvater und österreichischen Staatsbürger stehen die Bereiche Sicherheit, gute Infrastruktur, beste Lebensqualität und Rechtssicherheit ganz oben. „Diese Punkte sind die Basis und Voraussetzung für uns alle. Allerdings muss man dafür auch etwas tun, denn nichts ist selbstverständlich“, ist Berger überzeugt. Was das Land so attraktiv für andere macht , sind „geordnete Verhältnisse“ in den meisten Lebensbereichen, Rechtssicherheit und Lebensqualität, ist Peter Berger sicher. Weltmeisterlicherliche Infrastruktur Auch für Peter F. Laggner, der im November 2012 gemeinsam mit Wolfgang Weber und Ernst Antensteine den Consulting- und ITSpezialisten Trimetis als AG in Wien gegründet hat, ist Österreich das „Tor zum Osten“. Sehr wichtig für sein Unternehmen, sagt er: „Das macht unser Land neben einer guten Fluganbindung,

Der Wirtschaftsstandort Österreich ist gefragt: Allein 2014 konnte die im Eigentum der Republik stehende Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria insgesamt 276 internationale Unternehmen bei der Niederlassung in Österreich erfolgreich beraten, die in Folge 2.645 neue Arbeitsplätze schufen und 371 Mio. Euro investierten. Kein Wunder, denn von der Umweltqualität über sein reiches Kulturerbe bis hin zum Erlebnis von Land und Leuten hat Österreich viel zu bieten. In Kombination mit ausgeprägter Sicherheit, optimalen Shopping- und Freizeitmöglichkeiten und hohem Lebensstandard ergibt das weltmeisterliche Platz zwei in der weltweiten Rangliste der Lebensqualität. Und in der internationalen Vergleichsstudie „Quality of Living“ bewertete die Beratungsgesellschaft Mercer die Stadt Wien auch im Jahr 2015 wieder als die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität – weltmeisterlich eben. Die Studie, bei der Mitarbeiter befragt werden, die von ihren Untermehmen ins Ausland entsandt wurden, vergleicht 230 internationale Großstädten anhand von insgesamt 39 Kriterien, die unter anderem politische, soziale, wirtschaftliche als auch Umweltfaktoren umfassen. Laut Mercer punktet Wien „besonders bei der Verfügbarkeit von geeigneten Mietobjekten für Expatriates, der Auswahl an Theater- und Musikdarbietungen sowie Restaurants und dem Angebot von internationalen Schulen.“

der Rechtssicherheit, einer solide Verwaltung, hohen Lebensqualität und Reife der wirtschaftlichen Infrastruktur so attraktiv für andere.“ Für Laggner selbst sind diese Eigenschaften auch persönlich maßgeblich. Worauf er aber besonders Wert legt, ist auch der private Lebensmittelpunkt: „Natürlich schätzen wir die Reife des Wirtschaftsstandorts“, so der Trimetis-Boß. Das rasch expandierende Unternehmen hat im Zuge der Geschäftsentwicklung schon ein knappes Jahr nach der Gründung den Mehrheitsanteil an der adegna GmbH in Stuttgart erworben sowie die Gründung der Trimetis Consulting in Hamburg umgesetzt. Und weil die Branche schnell ist, wurde schon Anfang 2014 die Trimetis Testing als eigenständige Geschäftsaktivität ins Leben gerufen. In diesem Zusammenhang ist schließlich auch ein eigener Nearshore-Standort in Lublin, Polen entwickelt worden. Im März 2014 hat die adegna dann die adegna Swiss GmbH als Tochter in Zürich gegründet. Die Gruppe hat derzeit an die 200 Berater in Projekten im Einsatz.


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Weltmeisterliche Kühe sind nicht alle lila Was in all dem Event-Tubel rund um Song Contest & Co. fast unterging, ist der Umstand, dass Österreich 1995, also vor zwei Jahrzehnten, der EU beigetreten ist – und wenige Jahre später dem Euro-Raum. Das hat dem Land einen Boost gebracht, der heute oft gerne heruntergespielt wird. Seit damals stieg die Alpenrepublik fast unaufhaltsam immer weiter auf und liegt beim Wohlstand jetzt bereits auf Platz Zwei in der Union. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist höher als in Deutschland, die Arbeitslosigkeit noch immer eine der niedrigsten in Europa. Kein Wunder, dass die meisten Unternehmer überzeugt sind, dass Österreich und Europa unterm Strich eine Gewinnstory ist. Wie wichtig es aber gerade jetzt ist, die Identität des Standortes Österreich zu bewahren, zu sichern

und im Bewußtsein zu verankern, zeigt eine kleine Anekdote, die dem Autor an einer US-amerikanischen Supermarktkasse passiert ist: „Da wollte ich immer schon hin“, schmachtete die Dame hinter dem Rollband angesichts der ausländischen Kreditkarte mit glänzenden Augen. Was sie denn von einem Besuch bisher abgehalten hätte, fragte deer Autor in Erwartung einer Lobpreisung von weltmeisterlichen Skipisten, Salzburg oder des Schlosses Schönbrunn nach der ausreichenden Erklärung. Schließlich würde doch die Gastfreundschaft in seinem Lande wirklich groß geschrieben. „Na, Ihr habt in Eurem Land doch praktisch an jeder Ecke so viele gefährliche Viecher“, war die überraschende Antwort. Und erst die Erklärung, dass die österreichischen Almkühe meist ungefähr so oft eine Bedrohung darstellen, wie sie auch ein lila Fell tragen (dieser Scherz musste in den USA allerdings erst erklärt werden), konnte das Mißverständnis lösen. Und hier ist nach jenem internationalen Sänger-Wettstreit, an dem erstmals auch das ferne Australien teilgenommen hat, natürlich ganz besondere Vorsicht angebracht. T-Shirts mit dem Aufdruck „No Kangaroos in Austria“ sind da zwar recht hilfreich und ein Verweis auf Mozart, den Kaiser und Sisi können keinesfalls schaden. Noch besser ist es aber, wenn Österreich als Land und weltmeisterlicher Wirtschaftsstandort fest im Bewußtsein verankert wird! ◆

Foto: Brau Union Österreich AG

Pioniere gehen immer voran Auch Peter F. Laggner wünscht sich, dass der Standort Österreich gesichert wird – und hier kommt die Steuerreform ins Spiel, die auch eine wichtige Änderung der Forschungsprämie mit sich bringt: So beurteilte das Beratungsunternehmen Deloitte erst vor Kurzem die Erhöhung der Forschungsprämie von zehn auf zwölf Prozent als sehr positiv. Dies bedeutet einen wesentlichen Impuls für die Innovationskraft der österreichischen Volkswirtschaft, stellten die Experten fest. „Da innovative Unternehmen meist hohe Exportquoten erzielen, wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes deutlich gestärkt. Dies wiederum wirkt sich auch positiv auf das Budget und den Arbeitsmarkt aus. Eine Zuzugsbegünstigung für Wissenschaftler und Forscher stärkt das Bekenntnis der Regierung zum Forschungsstandort Österreich“, ließ Deloitte verlauten. Auch die Förderung der Elektromobilität gefällt den DeloitteExperten: In Bezug auf privat genutzte Dienstfahrzeuge kann nämlich – im Gegensatz zu PKWs mit Verbrennungsmotoren – zukünftig die Vorsteuer abgezogen werden und es kommt zu keinem Sachbezug. „Dadurch werden nicht nur positive Lenkungseffekte im Sinne einer Ökologisierung des Steuersystems gesetzt, sondern es wird auch die Position Österreichs als Testmarkt und als innovative Volkswirtschaft gestärkt. Dies ist vor allem auch deshalb sehr positiv, da es in Österreich zahlreiche Unternehmen gibt, die als Pioniere der Elektromobilität gelten“, ist man bei Deloitte überzeugt.


WeltMeister Österreich Unternehmen stellen sich vor

Standards als Exportschlüssel für Österreichs Unternehmen Ohne Normen bzw. Standards würde die internationale und mit ihr die österreichische Wirtschaft arg ins Stottern geraten. Ein gutes bzw. besonders abschreckendes Beispiel dazu ist die Babylonische Sprachverwirrung, als „Gott die Erbauer des Turms zu Babel so verwirrte, sodass keiner des andern Sprache verstehe“. Dem entsprechen im globalen Business des Jahres 2015 die von Land zu Land unterschiedlichen Anforderungen und Reglements quer durch alle Branchen und Sektoren. Um diese Hemmnisse zu entwirren und eine „gemeinsame Sprache“ zu realisieren, gibt es Standards bzw. Normen. Diese erfüllen in einer modernen und arbeitsteiligen Wirtschaft vielfältige Aufgaben. Als freiwillige Regeln, die von jenen erarbeitet werden, die sie in der täglichen Praxis benötigen, schaffen sie in vielen Bereichen Klarheit. Sie vereinheitlichen Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen, machen Prüfmethoden vergleichbar, definieren Verfahren und Methoden und liefern gesichertes Wissen (den Stand der Technik), von dem aus Weiterentwicklungen und Innovationen einfacher möglich sind. Innovation und Sicherheit am Markt Das Thema „Normung“ ist längst über die Frage von Schraubengrößen hinausgewachsen. Normen schaffen Innovation und Sicherheit und sind ein unübersehbarer Wirtschaftsfaktor KTM-Vorstand und Austrian Standards-Vizepräsident Harald – schließlich bringen sie Österreich Plöckinger sieht in Normen ein Mehr an Wirtschaftsleistung in internationales Exportpotenzial. der Höhe von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr. Ein exportorientiertes Land wie Österreich schafft ein Viertel seines Wirtschaftswachstums durch Normung. Mit Standards werden Handelshemmnisse abgebaut und neue Märkte über

Europa hinaus erschlossen. „Wenn die Wirtschaft stagniert und die Arbeitslosigkeit steigt, ist es ein Gebot der Stunde, dieses internationale Exportpotenzial voll auszuschöpfen und gleichzeitig nationale Wachstumsimpulse zu setzen“, so Harald Plöckinger, KTM, Vizepräsident von Austrian Standards. Dies gelte nicht nur für Österreichs Großunternehmen, sondern ganz besonders auch für KMU. Seit jeher sind mehr als die Hälfte der Normungsteilnehmenden aus dem Bereich Wirtschaft Klein- und Mittelbetriebe. „Schuhlöffel“ für den Export Die österreichische Pelletsnorm ist so etwas wie die „ROZ Oktan 90 – unverbleit Norm“ für das Heizen mit Holz. Sie floss in die Europäische Norm ein. Auch der steirische Pelletsöfenproduzent KWB hatte einen Experten zur Entwicklung der Europäischen Pelletsnorm entsandt. Erst kürzlich wurde der Europäische Standard zu einem weltweit gültigen ISO-Standard weiterentwickelt. Heute exportieren heimische Pelletsöfenproduzenten Heizungen nach Deutschland, Italien und Chile. KWB konnte den Umsatz bis 2012 rasch auf 75 Mio. Euro steigern und seinen Marktanteil in den Teufelberger-Vorstand Florian für Biomasseanlagen schwierigen Teufelberger setzt auf standarbeiden letzten Jahren ausbauen. disierte Prüfverfahren. Dank dieses ISO-Standards mit österreichischen Wurzeln ist für Unternehmen der Eintritt in internationale Märkte einfacher. Normanforderungen sind für das Unternehmen Teufelberger mit einem Exportanteil von 90 Prozent extrem wichtig. Der Betrieb produziert vor allem Stahlseile für Seilbahnen und Krane und Sicherheitsgurte – sie müssen höchsten Belastungen standhalten. Teufelberger nutzt als führender Entwickler und Hersteller von Stahlseilen und synthetischen Fasern zahlreiche standardisierte Prüfverfahren. Das Unternehmen profitiert dabei von weltweit gültigen und anerkannten Standards und Normen.

Foto: Austrian Standards

Foto: Austrian Standards, Fotograf: T. M. Laimgruber

Austrian Standards ist weltweit vernetzter Partner für das österreichische Export-Business und unterstützt damit nachdrücklich die heimische Außenwirtschaft.


Foto: Austrian Standards, Fotograf: T. M. Laimgruber

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Foto: Doppelmayr Seilbahnen GmbH

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Österreich muss aktiv mitgestalten Austrian Standards bietet die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften über die Grenzen hinaus aktiv mitzugestalten. „Sind österreichische Expertinnen und Experten bei der Normung nicht dabei, gestalten andere die Rahmenbedingungen unseres Wirtschaftens“, so Austrian Standards-Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha. Mehr als 90 Prozent aller in Österreich gültigen Normen (ÖNORMEN) sind Europäische und Internationale Normen. Die gute Nachricht ist: Österreich gehört zu den Top-Ten in der europäischen Freut sich über den Beitrag von und internationalen Normung und Standards zum Exporterfolg Österreichs: Austrian Standardsbringt sich besonders aktiv in den Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha Gremien ein. Das belegt das aktuelle Internationale Normungsbarometer des französischen Normungsinstituts AFNOR. Hier rangiert unser Land dank Austrian Standards bei der Leitung europäischer Normungsgremien auf Platz 7 und bei den internationalen auf Platz 9! Darauf kann Österreich stolz sein. DI Christoph Hinteregger, Mitglied der Geschäftsleitung der Doppelmayr Seilbahnen GmbH: „Man muss die besten Köpfe dorthin schicken, wo die Musi spielt. Das ist die EN-Ebene. Denn eine Europäische Norm ersetzt im Schnitt zehn nationale Normen.“ Austrian Standards als WTO Enquiry Point International agierende Unternehmen müssen sich oft auch an nicht-europäischen bzw. ausländischen Standards orientieren. Austrian Standards ist auch offizieller Enquiry Point der Welt-

handelsorganisation WTO und hat damit Zugang zu den weltweiten Auskunftsleistungen über Gesetze und Normen. Auf diesem Wege ist es möglich, Zugang zu allen Standards in verschiedenen Sprachfassungen zu erhalten. Als Dienstleister übernimmt Austrian Standards die Recherche von ausländischen Norm-Dokumenten, überprüft, ob der verwendete ausländische Standard aktuell ist und kann diesen bei Bedarf besorgen.

Kompetenz rund um Standards Austrian Standards unterstützt Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Verbraucher dabei, Standards zu setzen. Als unabhängige und neutrale Plattform sichert die Institution einen transparenten Normungsprozess sowie die Teilnahme österreichischer Unternehmen und Organisationen an der europäischen und internationalen Normung. Rund 4.000 Fachleute in derzeit 168 aktiven Komitees arbeiten in Österreich an Normen, an Standards für den heimischen, europäischen und weltweiten Markt. Sie vertreten Interessen von Wirtschaft, Konsumenten, Forschung, Verwaltung und Gesellschaft. Unterstützende Lösungen, damit eins zum anderen passt und das Leben besser funktioniert, findet man bei Austrian Standards, dem österreichischen Kompetenzzentrum rund um Standards. Austrian Standards (früher: Österreichisches Normungsinstitut) besteht seit 1920 und umfasst die Geschäftsbereiche Development, Consulting, Publishing, Training, Certification und finanziert das Normungssystem zu mehr als 95 Prozent durch den Verkauf seiner Leistungen. Austrian Standards ist ein international viel beachtetes Mitglied des Europäischen Komitees für Normung CEN und der Internationalen Organisation für Standards ISO.


WeltMeister Österreich WirtschaftsOskar

WirtschaftsOskar für die Besten Das AußenwirtschaftsCenter Los Angeles hat 2015 zum fünften Mal Spitzenleistungen von Austro-Firmen am US-Markt prämiert. Damit wird Wettbewerbsstärke im anspruchsvollsten und wettbewerbsintensivsten Markt der Welt bewiesen.

Hollywood steht alljährlich im Brennpunkt mit der Verleihung der Oscars, der begehrtesten Trophäen des globalen Filmbusiness. Zwei Tage davor hat das AußenwirtschaftsCenter Los Angeles der Außenwirtschaft Austria mit dem USABizAward, dem „WirtschaftsOscar“, Spitzenleistungen österreichischer Unternehmen am US-Markt prämiert. „Der USABizAward holt das Außergewöhnliche und Innovative auf den roten Teppich und in das mediale Rampenlicht. Vielfach sind diese Nischenweltmeister in Österreich kaum bekannt“, sagt Rudolf Thaler, Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. „Börsennotierte Großunternehmen wie KMU behaupten sich in ihren Nischen mit Innovationen, ausgezeichnetem Service und Kundenfokussierung.“ Die Gewinner sind 2015 in den Sektoren IT, Aerospace, Transport und Bau zu finden. Eine Sonderkategorie wurde für das weltmeisterliche Abschneiden der österreichischen Schiindustrie bei der WM in Vail/Beaver Creek geschaffen. „Die gesamte österreichische Exportwirtschaft verdient generell einen WirtschaftsOscar – sie erzielte eine sensationelle Steigerung der Exporte in die USA von rund 9 %“, lobt Thaler. Österreich hat mit den USA im Vergleich zu den übrigen Exportdestinationen auch den weltweit größten Handelsbilanzüberschuss. And the USABizAward 2015 goes to ... Spektakulär! Die innovative Selbstkletterschalung der Doka GmbH kam bei der Errichtung des höchsten Wohngebäudes der westlichen Hemisphäre in New York City – dem 432 Park Avenue Tower mit 426 m Höhe – zum Einsatz. Spektakuläre Projekte in den USA waren weiters die Verschalung der Türme beim Wiederaufbau des World Trade Center in New York, der höchsten Brücke in Virginia, einem mehr als

1,1 km langen Unterwassertunnel unter dem Elizabeth River, einer Eisenbahnbrücke in Portland und eines Luxusgebäudes in Honolulu. Doka setzt generell auf das rasch wachsende Hochhausbau-Segment und baute das Vertriebsnetz mit einer Niederlassung in Florida und einem Logistikstandort in Chicago aus. Aber nicht „nur“ bei Hochhäusern werden immer neue Höhen erzielt, sondern auch die generelle Entwicklung des US-Business der Doka Group verzeichnet seit mehreren Jahren einen stabilen Aufwärtstrend. Eine Erfolgsgeschichte, die Mitte der 1990erJahre ihren Ursprung hat. „Unser Eintritt in den US-Markt vor nahezu 20 Jahren war ein wesentlicher Teil unserer internationalen Expansionsstrategie und die richtige Entscheidung“, sagt Doka-Vorstand Andreas J. Ludwig. „Das belegen die steigende Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen sowie die kontinuierlichen Zuwachsraten. Die Baukonjunktur in den

Ein Global Player in der Schalungsbranche: Die Doka Group in Amstetten mit 160 Niederlassungen in über 70 Ländern weltweit.


Fotos: Doka

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Mit 426 m ist der Park Avenue Tower in New York das höchste Wohngebäude der westlichen Hemisphäre.

Der Second Midtown Tunnel besteht aus elf Segmenten mit je 106 m Länge, die an Land betoniert und anschließend auf den Meeresboden im Elizabeth River abgesenkt werden.

USA hat sich spürbar erholt und die Aussichten sind weiterhin positiv. Wir können von den Investitionen im Baugewerbe überproportional profitieren und ein gutes zweistelliges Umsatzplus am US-Markt ausweisen.“ Leistungsstarke Schalungssysteme mit Selbstklettertechnik für anspruchsvolle Hochhäuser, maßgeschneiderte Freivorbauwägen im Brückenbau und innovative Tunnelschalungen sind ein Auszug aus dem umfangreichen Kompetenz-Portfolio des niederösterreichischen Familienunternehmens. Mit ihrer jahrzehntelangen Expertise und ihren wegweisenden Schalungslösungen agiert die Doka Group in mittlerweile mehr als 70 Ländern weltweit. In der Kategorie „Spektakuläres“ nominiert waren weiters die Obersteirische Molkerei eGen und die webLyzard technology gmbh.

elastischen Lagerung des Fahrweges leise dahingleiten und installierte die bisher größte vollflächige Fundamentlagerung in den USA in einer öffentlichen Schule. Eines der renommierten Referenzprojekte ist die schwingungstechnische Entkoppelung des 130 m hohen „Rushmore“ Gebäudes in NYC, was zu einer erheblichen Steigerung der Wohn- und Arbeitsqualität des über einem Bahntunnel errichteten Wolkenkratzers führte. Getzner Lösungen kommen in den USA vermehrt im Bau-, Bahn- und Industriebereich zum Einsatz. In dieser Kategorie war weiters die Delacon Biotechnik GmbH nominiert worden.

Trendsetter Der Vorarlberger Spezialist für Schwingungsisolierung, Getzner Werkstoffe GmbH, lässt die Metro in New York City mit einer

Start-ups Das Wiener Start-up opvizor GmbH konnte in den USA für seine Sicherheits-Software zur Prävention von Ausfällen 2,15 Millionen USD an Risikokapital einsammeln. In erstaunlich kurzer Zeit wurden vier bedeutende US-Kunden gewonnen, darunter ein weltweit bekanntes Healthcare Unternehmen. Durch den Aufbau


WeltMeister Österreich

Land der unbegrenzten Möglichkeiten 2013 freute sich die österreichische Exportwirtschaft noch über das erstmalige Überschreiten der Sieben-MilliardenEuro-Marke bei den Ausfuhren in die USA. „2014 wurde diese Bestmarke mit einem starken Zuwachs der Exporte von 10 % weit übertroffen“, sagt Michael Friedl, Wirtschaftsdelegierter in New York. Mit Exporten im Ausmaß von 7,8 Mrd. Euro sind die USA auf dem besten Weg, die zweitwichtigste Exportdestination zu werden und Italien zu verdrängen. (Österreichische Firmen exportierten im abgelaufenen Jahr Waren im Wert von 38 Mrd. Euro nach Deutschland [+0,5 %], gefolgt von 8,22 Mrd. Euro nach Italien [–0,05 %].) Besonders gewachsen sind die Exporte von Maschinen und Fahrzeugen, Fertigwaren, Stahl und Fertigprodukten. Auch die österreichischen Klassiker aus dem Nahrungsmittelbereich stiegen wieder. Die Importe aus den USA stiegen 2014 um 3,3 % auf 4,46 Mrd. Euro. Friedl: „Nach wie vor erwirtschaftet Österreich in keiner anderen bilateralen Handelsbeziehung Überschüsse in ähnlicher Größenordnung wie im US-Geschäft. Der Handelsbilanzüberschuss machte 2014 3,3 Milliarden Euro aus.“ Die Exportzuwächse in den USA sind für ein Drittel des österreichischen Exportplus verantwortlich. „Austro-Qualität und der Nutzen, den sie dem US-Konsumenten bringen, werden sehr geschätzt“, so Friedl. Dazu komme das gute Wirtschaftswachstum in den USA von knapp 3 % und das niedrige Zins- und Preisniveau, was sowohl die Konsumenten als auch die Firmen zu vermehrten Käufen und Investitionen ansporne. „Höheres verfügbares Einkommen durch niedrige Energiepreise, das re-shoring von US Firmen vor allem aus Asien zurück in die alte Heimat und gestiegenes Konsumentenvertrauen spornen die Importe noch weiter an.“ Ein ideales Szenario Die österreichische Exportwirtschaft wird 2015 durch das Hochschalten des US-Wirtschaftsmotors und den starken Dollar profitieren. Auch das Anziehen der Bauwirtschaft sowie die zunehmende Konsum- und Investitionsbereitschaft machen sich bemerkbar. Weiters wird das weltgrößte Handelsbilanzaktivum Österreichs weiter ausgebaut und die Basis für eine weitere Export-Bestmarke am herausforderndsten Markt der Welt geschaffen. Fazit: Österreichs Unternehmen punkten mit Innovationen in Nischen und bauen ihre Wettbewerbsvorteile mit engmaschigeren Vertriebsnetzen sowie lokaler Produktion aus.

Foto: Getzner

WirtschaftsOskar

Für das 130 m hohe Rushmore Building in New York City kommt GetznerTechnologie zum Einsatz.

einer Präsenz in Houston kamen zahlreiche Neukunden hinzu und es wurde die Kundenpipeline deutlich ausgebaut. Auch die Cyberith GmbH war ein aussichtsreiches Start-up für den USABizAward 2015. Innovationen Die Wiener TTTech Computertechnik AG eroberte mit ihrer hoch zuverlässigen Netzwerktechnologie TTEthernet das All. Das Orion Raumschiff der NASA absolvierte im Dezember vergangenen Jahres seinen Jungfernflug mit TTEthernet, das alle systemkritischen Komponenten ansteuert. TTTech Technologie kommt auch im Boeing-Dreamliner für die Steuerung der elektrischen und der Kabinendruckregelung zum Einsatz. Nominiert war hier weiters die Dewetron GmbH. Investitionen Der börsennotierte oberösterreichische Spezialist für technologisch anspruchsvolle Leichtbaulösungen in der internationalen Zulieferindustrie FACC AG setzte in Wichita eine Hightech-Investition um und nahm in der Rekordzeit von nur drei Monaten ein Werk in Betrieb, das auf die Umrüstung von treibstoffsparenden Split Scimitar Winglets spezialisiert ist. Über 3.000 im Einsatz stehende Boeing 737NG sind in den nächsten Jahren auf die neuen Winglets umzurüsten, wobei etwa 70 % der Maschinen in den USA beheimatet sind. Marktdurchdringung: Die Siemens AG Österreich festigte durch den spektakulären Großauftrag der Stadtverkehrsbehörde San Francisco ihre Markt-


Foto: Siemens

Foto: FACC

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Die Welt als globales Dorf: das Siemens Headquarter für das weltweite Nahverkehr-Geschäft (u. a. für San Francisco, im Bild rechts) befindet sich in Wien Simmering, die börsennotierte FACC AG ist in Ried im Innkreis zu Hause.

position: 175 Stadtbahnwagen im Wert von 648 Mio. USD. Einschließlich der Option über weitere 85 Wagen, ist dies der größte Auftrag für Nahverkehrsfahrzeuge, der in den USA jemals vergeben wurde. Produziert werden die Stadtbahnen gemäß der „BuyAmerica“-Regeln im Werk in Sacramento, Kalifornien. (Es wurden bereits 1.300 „Made in USA“ Straßen- und Stadtbahnen in 17 Städte geliefert.) Das Siemens-Headquarter für Urban Transport, von dem aus das weltweite Geschäft für Nahverkehr gesteuert wird und zu dem auch das Werk in Sacramento gehört, befindet sich in Wien Simmering: Von hier stammen auch Know-how und

Sonderkategorie Marken-Weltmeister Die österreichische Schiindustrie erzielte bei der WM in Vail/ Beaver Creek eine weltmeisterliche Medaillenausbeute: Insgesamt wurden mit österreichischen Schiern 30 von 48 Medaillen gewonnen, davon 11 Goldene, 8 Silberne und 11 Mal Bronze. Die Marken auf Platz 2 (Frankreich: 11 Medaillen) und 3 (Schweiz: 4 Medaillen) erzielten zusammen nur die Hälfte der österreichischen Medaillenzahl. Auf dem Austro-Siegerpodest stehen Atomic (8 Medaillen: 4 Gold, 2 Silber, 2 Bronze), Fischer (7 Medaillen: 4 Gold, 2 Silber, 1 Bronze) und die Marke Head, die insgesamt 15 Mal triumphierte: 3 Gold, 4 Silber und 8 Bronzemedaillen.

Engineering für Straßenbahnen. Die ersten Züge sollen ab Ende 2016 ausgeliefert werden. „Der Gewinn des WirtschaftsOscars 2015 ist ein Beweis, dass die Qualität unserer Schienenfahrzeuge und der damit verbundenen Innovationen in aller Welt geschätzt wird. Österreich spielt dabei als Standort eine wichtige Rolle“, betont Wolfgang Hesoun, Generaldirektor Siemens Österreich. „Urban Transport mit seinem Werk in Wien ist für das weltweite Geschäft des SiemensKonzerns für Metros, Straßenbahnen, Reisezugwagen und E-Busse zuständig“, ergänzt Sandra Gott-Karlbauer, CEO Urban Transport. In der Kategorie „Marktdurchdringung“ notiert waren weiters die Doppelmayr Seilbahnen GmbH und die börsennotierte AMAG Austria Metall AG. Das „Oscar-Resümee“ des Wirtschaftsdelegierten „Österreichs Unternehmen in den USA sind oscarreif“, fasst der Wirtschaftsdelegierte Rudolf Thaler zusammen. Und: 2016 wird es wiederum einen USA-BizAward geben, der Spitzenleistungen prämiert ... „Ich lade schon jetzt in den USA tätige Unternehmen ein, die AußenwirtschaftsCenter über ihre Projekte zu informieren“, meint Thaler. „Einerseits, um sie dabei zu unterstützen, andererseits, um im Gespräch mit Vertretern des jeweiligen Bundesstaates und bei Kontakten mit Medien auf das erfolgreiche Engagement österreichischer Unternehmen am US-Markt aufmerksam zu machen.“ ◆


WeltMeister Österreich Unternehmen stellen sich vor

VAMED exportiert weltweit Gesundheitskompetenz Die VAMED ist ein international führender Gesundheitsdienstleister mit einem einzigartigen Leistungsangebot. Kaum ein anderes Unternehmen weltweit ist in der Lage, Gesundheitseinrichtungen zu planen, zu errichten sowie technisch und medizinisch zu betreiben. Diese Kompetenz ist international gefragt: Die VAMED hat in 77 Ländern auf vier Kontinenten bereits 710 Projekte im Gesundheitsund gesundheitstouristischen Bereich realisiert und beschäftigt rund 16.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die VAMED ist in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung – Prävention, Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege – tätig. Zum einen im Projektgeschäft – in diesem Geschäftsfeld werden Gesundheitseinrichtungen entwickelt, geplant, errichtet, ausgestattet und in Betrieb genommen. Zum anderen im Dienstleistungsgeschäft, dazu zählt alles, das zur Betreuung von Patienten notwendig ist. Im Dienstleistungsgeschäft bietet die VAMED Leistungen von der technischen Betriebsführung bis hin zur Gesamtbetriebsführung von Gesundheitseinrichtungen an. Aktuell betreut die VAMED in aller Welt 510 Gesundheitseinrichtungen mit mehr als 130.000 Betten. Für 59 Gesundheitseinrichtungen auf 4 Kontinenten übernimmt der Gesundheitskonzern

Facts & Figures 2014, in Mio. Euro

+/– zu 2013

Auftragsbestand

1.398

+23 %

Auftragseingang

840

+13 %

1.042

+2%

Umsatz EBIT

59

+8%

Konzernergebnis

41

+ 11 %

derzeit die Gesamtbetriebsführung: Dabei ist die VAMED Rechtsträger für 20 Gesundheitseinrichtungen in Österreich, Tschechien und der Schweiz und Managementpartner für 39 Gesundheitseinrichtungen in Österreich, Ungarn, Serbien, Gabun, Irak, Vereinigte Arabische Emirate, China und Haiti. Trotz internationaler Ausrichtung liegt der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit in Europa: 78 % des Umsatzes werden in Europa, 11 % in Afrika, 8 % in Asien und 3 % in Lateinamerika erwirtschaftet. Gegründet wurde die VAMED im Jahr 1982, um die Fertigstellung des damals neu errichteten AKHs (Allgemeines KrankenhausUniversitätskliniken) sicherzustellen. Mit 30 Kliniken und Instituten und insgesamt rund 2.100 Betten ist das AKH Wien eines der größten und renommiertesten Universitätskrankenhäuser Europas. Exportmotor Gesundheit Die VAMED ist einerseits stets gern gesehener Teilnehmer österreichischer Wirtschaftsmissionen, andererseits sind ihre wichtigsten österreichischen Einrichtungen Fixpunkte im Programm internationaler Delegationen in Österreich. Genauso vielfältig wie die Kontakte ist die Liste ihrer Referenzen: etwa von der Charité Berlin in Deutschland und dem Tripoli Medical Center in Libyen, neben dem AKH zwei der größten Krankenhäuser weltweit, über das la pura women’s health resort kamptal, das erste Gesundheitsresort nur für die Frau, oder eine der international angesehensten neurologischen Rehakliniken in der Schweiz, die Rehaklinik Zihlschlacht, bis hin zum Verbund burgenländischer Pflege-


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Dar Al Shifaa Hospital in Abu Dhabi.

heime oder der Privatklinik Dar Al Shifaa Hospital in Abu Dhabi oder dem Distrikthospital Tchibanga, einem von bereits mehreren Regionalkrankenhäusern in Gabun. Alles aus einer Hand Die VAMED hat sich international auch einen Namen bei öffentlich-privaten Kooperationen (Public-Private-Partnerships) im Gesundheitswesen gemacht. Zusammen mit der öffentlichen Hand führt die VAMED Einrichtungen in allen Bereichen des Gesundheitswesens. Dazu zählen Thermen-Resorts und Präventionseinrichtungen genauso wie akutmedizinische Krankenhäuser, Rehabilitationszentren und Pflegeeinrichtungen. Starke Präsenz auch in Österreich Die VAMED betreibt derzeit 15 Rehabilitationseinrichtungen, davon 11 in Österreich, zwei in Tschechien sowie zwei in der Schweiz und ist damit der größte private Rehabilitations-Anbieter in Österreich. In der Schweiz ist die VAMED bereits Nummer 2 am privaten Reha-Markt, und in Tschechien übernahm die VAMED-Tochter Mediterra ein Krankenhaus in Melník und eröffnete mit einem neuen Pavillon in der Klinik Malvazinky die modernste Reha-Einrichtung des Landes. Weitere Rehabilitationskliniken sind bereits in Errichtung, wobei die VAMED in diesem Bereich auch neue Wege beschreitet. So hat die VAMED mit innovativen Rehabilitationsangeboten eine Vorreiterrolle in der onkologischen Rehabilitation übernommen: 2014 schuf sie mit der Rehaklinik St. Veit im Pongau die ersten 120 Versorgungsplätze für Onko-Reha in Westösterreich, nach-

dem sie bereits im Jahr 2010 das Onkologische Rehazentrum Der Sonnberghof in Ostösterreich eröffnet hat. Führender Betreiber von Thermen- und Gesundheitsresorts in Österreich Auch in der Prävention entwickelt die VAMED neue Konzepte. So hat das Unternehmen etwa gemeinsam mit der medizinischen Universität Wien, auf Erkenntnissen der Gender-Medizin basierend, ein gesundheitstouristisches Konzept entwickelt, das im la pura women’s health resort kamptal umgesetzt wird. Die VAMED betreibt somit das erste und einzige Resort, das sich exklusiv der Gesundheit von Frauen widmet. Mit jährlich rund 500.000 Gästen im Aquaworld Resort Budapest und mehr als 2,5 Millionen Gästen in den heimischen Thermen der VAMED Vitality World ist die VAMED Österreichs führender Betreiber von Thermen- und Gesundheitsresorts. Netzwerk für Gesundheit Vernetzung wird im Unternehmen großgeschrieben: Von der Planung bis zum Betrieb, von der Prävention bis zur Pflege und von Südamerika bis China tauschen die VAMED-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Erfahrungen aus, um Patientinnen und Patienten in Zukunft noch besser und effizienter zu versorgen. Zum Team zählen auch über 500 Ärztinnen und Ärzte, die die VAMED im „International Medical Board“ miteinander vernetzt. So sollen neuartige Behandlungsmethoden, die an einem Standort bereits erfolgreich angewendet wurden, künftig noch rascher allen Patientinnen und Patienten zugutekommen.


WeltMeister Österreich Start-Up-Szene

WeltMeister von morgen Innovative Start-ups beleben den Wirtschaftsstandort Österreich und schaffen Arbeitsplätze. Um Qualität wie Quantität weiter zu erhöhen, werden die Rahmenbedingungen weiter verbessert und der Unternehmergeist im Land gestärkt. Eines der innovativsten Länder Europas Im Rahmen des Global Entrepreneurship Monitors wurde am Forschung und Entwicklung ist laut der aktuellen Studie nicht 23. Juni 2015 der Bericht zur Lage des Unternehmertums in Östernur als Basis für die Geschäftstätigkeit von Unternehmensgrünreich anlässlich einer aws Veranstaltung präsentiert. Erstmals dungen wesentlich (20,8 %), sondern Start-ups schaffen auch wurde bei diesem weltweit größten Benchmark zur unternehmeselbst Forschungsergebnisse (19,1 %). Zudem sind 8,8 % der rischen Aktivität auch das Spezialthema Forschung, Technologie JungunternehmerInnen in Spin-offs, also Unternehmen, welche und Innovation (FTI) für Österreich untersucht. direkt aus Forschungseinrichtungen oder Hochschulen heraus „Die Studienergebnisse zeigen, dass FTI-Unternehmen gegründet werden, tätig. insgesamt, besonders jedoch eigenständig forschende, technoÖsterreich hat somit das Potenzial, sich als eines der innovalogieführende und innovative Nischenplayer höheres Beschäftivsten Länder Europas zu behaupten. „Deshalb investiert das tigungswachstum erwarten und international aktiver sind. Sie bmvit jährlich 70 Millionen Euro in innovative Gründungen“, sagt sind sozusagen die Avantgarde der österreichischen UnternehAlois Stöger, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Techmenslandschaft“, sagt Thomas Schmalzer, Leiter der Studie und nologie. „Damit fördern wir Forschung und Entwicklung bei den des GEM Österreich Teams vom Institut für Internationales Start-ups sowie die Umsetzung ihrer Innovationen am Markt. Mir Management der FH Joanneum. Die FH Joanneum ist als Partner ist auch die Verbindung zwischen unseren etablierten Unternehdes GEM seit 2005 für die Erhebung von Start-Ups und etabliermen und jungen Start-ups wichtig. Einer unserer Schwerpunkte ten Unternehmen in Österreich verantwortlich. „Zusammenfür 2015 ist daher, den innovativen Start-ups dabei zu helfen, sich gefasst sind mehr als 87 % der heimischen Jungunternehmer in mit der klassischen Industrie zu vernetzen – davon profitieren FTI-basierten Unternehmen aktiv und gut ein Drittel ist erfolgbeide Seiten und das bringt unreicher Nischenplayer mit neuserem Standort die Dynamik, en Produkten oder DienstleisDie Power der Gründer die er braucht.“ tungen auf Märkten mit wenig Insgesamt waren 2014 über 470.000 Personen, also 8,7 % Aus dem aktuellen GEM-Beoder gar keiner Konkurrenz“, der Österreicher zwischen 18 und 64 Jahren, aktiv mit einer richt sei auch der Handlungspräzisiert Schmalzer. Unternehmensgründung beschäftigt oder als Inhaber und auftrag abzuleiten, bei hemAktuelle Maßnahmen in ÖsGeschäftsführer eines neuen Unternehmens tätig. menden Faktoren wie Bürokraterreich betreffen z. B. die EtabJungunternehmer werden in Österreich zudem stetig jüntie und Steuern anzusetzen und lierung neuer Wissenstransferger: Besonders häufig gründeten 2014 Personen der Altersdie Unternehmensfinanzierung zentren an den Universitäten gruppe 25 bis 34 Jahre (= 33,6 % der Jungunternehmer). aus Drittmitteln zu verbessern, und den Ausbau der Verfügbar(2007 machten die größte Gruppe der Jungunternehmer fordert die Vizepräsidentin der keit von Risikokapital wie z. B. noch Personen zwischen 45 und 54 Jahren aus.) Wirtschaftskammer, Martha durch den Gründerfonds und Das vorherrschende Bildungsniveau ist die Matura (48,6 %). Schultz. die aktuellen Erleichterungen „Ambitionierte Gründer für Crowdfunding.


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Gründerland Österreich

Erreicht werden soll das durch ein umfassendes Maßnahmenbündel: + Dieses reicht von neuen Instrumenten zur Steigerung der Innovationsaktivitäten bzw. des Wissenstransfers an den Universitäten und Forschungseinrichtungen durch Spin-offs, + über neue Tools zur Verbesserung der Finanzierung wie zum Beispiel ein Börse-Wachstumsprojekt, + bis hin zur dichteren nationalen und internationalen Vernetzung der Gründer-, Start-up- und Innovations-Landschaft bzw. + hin zum Abbau bürokratischer Hürden im Gründungsprozess. ebenso wie etablierte Unternehmer brauchen wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen“, bestätigt Finanzminister Hans Jörg Schelling. „Dazu gehört ein leistungskompatibles Steuersystem ebenso wie ein reibungsloser Kapitalzugang – beides Elemente, denen ich mich verpflichtet fühle.“ Die WeltMeister von morgen hören‘s mit Freuden. „Der GEM – wie auch andere Untersuchungen – verweisen darauf, dass es für das Gedeihen von Entrepreneurship und innovativen Unternehmen einen unterstützenden, einen „unternehmerischen Staat“ und eine innovationsfreundliche und offene Gesellschaft braucht“, sagt Wolfgang Polt von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH. Optimistische Nischenplayer Ein weiteres Ergebnis des GEM Austria Reports 2014: Rund ein Drittel aller Jungunternehmer bietet neue Produkte oder Dienstleistungen auf Märkten mit geringer bis keiner Konkurrenz an. Diese Nischenplayer stellen ein wesentliches Rückgrat der heimischen Innovationslandschaft dar. Darüber hinaus ist in diesem Bereich ein Anstieg seit 2012 erkennbar. Und: Schon knapp 45 % der Österreicher nehmen gute Gründungsmöglichkeiten im Land wahr. Dabei sind Jungunternehmer mit 70,8 % optimistischer als die Gesamtbevölkerung, aber auch als die etablierten Unternehmer mit 52,5 %. Nur ein Beispiel: Hochkomplexe Formen Mittlerweile sind 3D-Drucker beinahe schon etwas Alltägliches geworden, doch meistens lassen sich mit ihnen bloß Teile aus Kunststoff oder Metall herstellen. Die TU Wien allerdings hat mit

Fotos: Lithoz

Die Gründerland-Strategie hat fünf wesentliche Handlungsfelder: + Innovation + Finanzierung + Bewusstseinsbildung + Netzwerke sowie + Infrastruktur & Regulatorik

Auch komplexeste Geometrien in Spritzguss-Qualität sind mit dem neuen 3D-Drucker von TU Wien und Lithoz möglich.

dem aus ihr hervorgegangenen Spin-off-Unternehmen Lithoz ein Verfahren für den 3D-Druck von Hochleistungskeramik entwickelt, das den höchsten Präzisionsansprüchen der Keramikindustrie gerecht wird. Auf der Hannover Messe Mitte April wurde der neueste Drucker „CeraFab 7500“ der Öffentlichkeit präsentiert. Die einzelnen Materialschichten, die der Drucker zu einem 3DObjekt zusammenfügt, sind mit 25 bis 100 Mikrometer extrem fein. So lassen sich auch winzige Details zuverlässig ausdrucken. „3D-Druck bringt für die Keramikindustrie große Vorteile“, sagt Homa. „Man benötigt weder Gussformen noch teure Spezialwerkzeuge. Will man die Geometrie des Objekts ändern, macht man das ganz einfach per Mausklick am Computer und druckt es dann ein weiteres Mal aus.“ Durch die materialsparende Fertigung im 3D-Drucker lassen sich außerdem Ressourcen sparen. Auch auf Energieeffizienz wurde bei der Entwicklung des Druckers speziell geachtet. Die TU Wien und Lithoz arbeiten seit Jahren mit großem Erfolg zusammen: Mehrere Patente wurden bereits erteilt, zahlreiche wissenschaftliche Publikationen gingen aus der Kooperation hervor und wichtige Forschungs- und Unternehmerpreise konnten mit den neuen technologischen Ideen gewonnen werden. Übrigens: Neben dieser Neuheit präsentierte die TU Wien auf der Hannover Messe 2015 rund ein Dutzend weitere ressourcenund energiesparende Lösungen in den Themenbereichen „Integrated Industry“, „Biotechnologie, Maschinen, Gebäude“ sowie „Energie- und Wasserversorgung“ – lauter WeltMeister von morgen ... ◆


WeltMeister Österreich KreativWirtschaft

Kreativität als Wettbewerbsfaktor Die österreichische Kreativwirtschaft hat sich zu einem wachstumsstarken Faktor entwickelt und realisiert bereits einen Exportanteil von annähernd 30 %. Obwohl traditionell die Industrie mit einem Anteil von 59 % am Gesamtexport vorne liegt, kommt die österreichische Kreativwirtschaft bereits auf einen Exportanteil von knapp 30 %. Für jedes zehnte Unternehmen der Branche sind internationale Kunden die wichtigste Zielgruppe. Die Kreativwirtschaft umfasst die Bereiche Architektur, Design, Film, Kunst, Literatur und Verlagswesen, Mode, Multimedia, Musik sowie PR und Werbung. Rund 40.000 Betriebe mit 130.000 Beschäftigten erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 20 Mrd. Euro und die Bruttowertschöpfung entspricht in etwa jener des Tourismus. Zwei Drittel der heimischen Kreativ-Unternehmen sind bereits jetzt im Ausland aktiv. Neben der wirtschaftlichen Funktion als Innovationsmotor erfüllen diese Betriebe auch eine wichtige „Nation Branding“-Aufgabe im Ausland. So wird durch die internationale Präsenz der österreichischen Kreativwirtschaft gleichzeitig weltweit ein positiver Imagetransfer für den Wirtschaftsstandort generiert. „Die Entwicklung der heimischen Kreativwirtschaft spricht für die Dynamik der Branche“, sagt Staatssekretär Harald Mahrer. „Ihre Leistungen tragen dazu bei, Produkte und Dienstleistungen attraktiver zu gestalten, deren Vermarktung zu fördern, Geschäfts- und Produktionsprozesse neu zu denken und die Digitalisierung der Wirtschaft voranzutreiben. Die Kreativwirtschaft wird daher immer mehr zum Innovationstreiber in etablierten

Industrien.“ Mahrer meint, dass das Match in der Innovationsszene derzeit nicht USA gegen Europa, sondern USA gegen China lautet. Europa müsse daher weitreichende Maßnahmen ergreifen, um Innovationen Raum und Platz bieten. „Dann spielen wir wieder vorne mit“, so Mahrer. Rund 20 % der Kreativleistungsnachfrage wird in Österreich direkt oder indirekt durch die öffentliche Hand ausgelöst. Dies entspricht rund 4 Mrd. Euro Umsatz, die direkt durch den Staat selbst oder durch Folgeaufträge von öffentlichen Auftragnehmern generiert werden. „Die Kreativwirtschaft hilft der öffentlichen Hand bei der Entwicklung von neuen, kundenorientierten Services und bei der Entwicklung von öffentlichen Dienstleistungen“, erklärt der Vorsitzende der creativ wirtschaft austria, Gerin Trautenberger. „Sie unterstützt auch in der Kommunikation mit Bürgern. Dies verdeutlicht, welche wichtige Rolle die öffentliche Hand als Nachfragerin hat.“ Trautenbergers Resümee: „Mit ihren Erfahrungen ist die Kreativwirtschaft Wegbereiter und Treiber der Digitalisierung von Wertschöpfungsketten, die auch als die vierte industrielle Revolution oder „Industrie 4.0“ bezeichnet wird.“ Bilder und Töne – weltweit gefeiert Österreich hat sich seit dem Jahrhundertwechsel zu einem wahren „Filmland“ entwickelt. Das Erscheinen von „Nordrand“ (1999), der ersten österreichischen Produktion seit 1948, die bei


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Fotos (von links nach rechts): www.ctvnews.ca, Casinos Austria, Marion Secka

den Filmfestspielen von Venedig für den Hauptpreis nominiert wurde, war der Startschuss für eine noch immer andauernde Phase, in der die österreichische Filmindustrie vielfach mit renommierten Filmpreisen ausgezeichnet wird. Seit 1929, dem Jahr, in dem der Oscar erstmals vergeben wurde, wurden österreichische Filmschaffende insgesamt 121-mal für den renommiertesten aller Filmpreise nominiert. Dabei waren sie 43-mal erfolgreich! Nach dem internationalen Erfolg des Austropop ab den Sechzigerjahren sowie des „Sound of Vienna“ in den Neunzigerjahren ist es Österreich in den vergangenen Jahren wiederum gelungen, einen ganz eigenen Sound zu entwickeln. Eine Reihe junger, talentierter Elektro-Musiker macht international zunehmend von sich reden. Am 12. Mai 2014 wurde Österreich bekanntlich mit dem unkonventionellen und überraschenden Act Conchita Wurst Sieger des Eurovision Song Contests, wodurch der Wettbewerb 2015 sehr erfolgreich in Wien ausgetragen werden konnte. (Mehr darüber ab Seite 50!). Künstlerische Höhenflüge und global präsente Stickereien Zu den international renommiertesten zeitgenössischen Künstlern Österreichs zählen Franz West, Maria Lassnig und Arnulf Rainer, die seit Jahren Spitzenplätze in den internationalen Kunstrankings einnehmen. Nicht zuletzt dank der Pionierarbeit verschiedener österreichischer Galerien sowie der Vienna Art Week sind heutzutage immer mehr österreichische Künstler weltweit präsent. Multimedia ist eine Branche, die sich ständig weiterentwickelt. Einige Unternehmen aus der österreichischen OnlineSpielindustrie gehören zu den global führenden Entwicklern und Anbietern von Gaming-Lösungen für Internet, Mobilgeräte und iTV. Auch österreichische Hersteller von hochavancierten Softwareprogrammen für Finanzdienstleistungen sowie Anbieter von touristischer Software sind allgegenwärtig. Zahlreiche österreichische Architekturbüros erhalten immer wieder prestigeträchtige internationale Aufträge wie der Bau der europäischen Zentralbank oder renommierter Museen. Viele von ihnen sind zurzeit in China tätig und arbeiten dort an der Realisierung spektakulärer Bauprojekte wie Hochhäuser, Bürotürme oder kompletter Wohnbezirke. Den österreichischen Mode- und Textilunternehmen ist es gelungen, erfolgreich einen Bogen zwischen jahrhundertealter Erfahrung und Brauchtum – wie etwa bei den klassischen Schneidereien oder in der Stickereikunst – und bahnbrechendem Pioniergeist, zum Beispiel bei der Entwicklung von Weltneuheiten Die äußerst vielfältige österreichische Kreativwirtschaft punktet mit hoher Umwegrentabilität, Gründungs- und Beschäftigungsdynamik. Im Bild: Österreichs Hollywood-Export Christoph Waltz (zweifacher Oscar-Preisträger), Tourimus-„Bringer“ Eurovision Song Contest und The Makemakes.

Games-Industrie in Österreich im Aufwind Wer einen Blick in die digitale Wirtschaft werfen will, kommt an der Games-Industrie nicht vorbei und kann dabei schnell enorm viel lernen. Was die Unternehmen dieser Kreativbranche schon heute können, wird bald unverzichtbarer Schlüsselfaktor in vielen Branchen sein – z. B. hohe technische und kreative Kompetenz, die Entwicklung von Produkten mithilfe von situationsgestützten Simulationen, die wirklichkeitsnahe Darstellung der Realität zu Ausbildungszwecken und zur Planung, die Steuerung mit Gesten und Stimme oder die Nutzung künstlicher Intelligenz. „Die Games-Industrie ist Pionier für die gesamte Wirtschaft“, betont der cwa-Vorsitzende Gerin Trautenberger. Vorreiter ist die Games-Industrie mit Geschäftsmodellen – etwa für den globalen Online-Vertrieb – sowie mit Modellen der Betriebsführung und des Projektmanagements. Mit einer agilen Softwareentwicklung, die harte Technik und emotionales Einfühlungsvermögen verbindet, in multikulturellen und interdisziplinären Teams, mit einer mobilen und vernetzten Arbeitsweise und hoher Exportorientierung: Die Games-Industrie ist für die gesamte Kreativwirtschaft und andere Branchen zukunftsweisend. Trautenberger: „Die Kreativwirtschaft ist heute die Avantgarde der Gesamtwirtschaft. Digitalisierung, Innovation und neue Arbeitsmethoden werden in der Kreativindustrie entwickelt, erprobt und laufend angewandt. Unternehmen aller Branchen können hier lernen und sich so erneuern. In der Formel 1 tasten sich Lewis Hamilton und Sebastian Vettel selbstverständlich spielerisch mit Simulationen an neue Bestzeiten heran. Spielerisch und mit der Erfahrung der Games-Industrie können heute Unternehmen aller Branchen profitieren, um im Wettbewerb vorne zu sein.“

im Bereich Technische Gestricke, zu spannen. Nur ein Bruchteil der hiesigen Modedesigner sieht Österreich als Zielmarkt für ihre Kollektionen. Österreichische Modeschöpfer sind fast ohne Ausnahme international präsent und lukrieren den Großteil ihres Umsatzes über den Export. Einzigartig für die österreichische Textilindustrie ist last but not least die Erfolgsstory der heimischen Stickereiwirtschaft, die sich hauptsächlich in Vorarlberg konzentriert. Die Stickereien sind weltweit im Export tätig und finden für ca. 95 % ihrer Produkte Abnehmer im Ausland. Der Fokus der Kollektionen liegt auf Wäsche, Heimtextilien, Cocktail-, Braut- und Abendmode und in einzelnen Fällen auch auf Stickereien für Schuhe, Taschen und Badeanzüge. ◆


WeltMeister Österreich Möbel und Design

Weltmeisterliches Design Möbel und Design „made in Austria“ genießen international ein sehr gutes Image und werden als kreative und innovative Kraft wahrgenommen – das zeigt u. a. die Österreich-Ausstellung, die seit sechs Jahren parallel zur Mailänder Möbelmesse stattfindet und zu einem angesagten Treffpunkt für Designfans aus aller Welt avanciert ist. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern kann Österreich auf eine lange Designtradition zurückblicken und sich tatsächlich „Designnation“ nennen. Um 1900 strebten Produktionsgemeinschaften bildender Künstler wie die Wiener Werkstätten gemeinsam mit der Wiener Kunstgewerbeschule und der Wiener Secession eine Erneuerung der Kunst auf Basis handwerklicher Perfektion an. Es fand ein Stilwechsel statt, der das Kunsthandwerk über viele Jahrzehnte hinweg beeinflussen sollte und noch heute spürbar ist. Diese ersten Pioniere schufen so etwas wie ein neues Designempfinden und gaben den Produkten einen Wert, der sich nicht alleine auf ihre eigenständige Ästhetik, sondern auch auf ihre hohe handwerkliche Verarbeitungsqualität bezog. Hier konnten die Künstler und Designer auf einen großen Erfahrungsschatz aus jahrhundertelanger Tradition zurückgreifen. Und dies ist heute noch so!

Foto: VITEO/Österr. Möbelindustrie

Konsequentes Innovations-Management Was den Möbelbereich betrifft, so wird in oft über die Landesgrenzen hinaus bekannten Tischler-, Schreiner- und Polsterbetrieben jahrhundertealtes Wissen von Generation zu Generation weitergegeben. Entsprechend fundiert bilden die Unternehmen ihren Nachwuchs aus. Parallel dazu nutzen sie aber auch die Vorteile moderner Fertigungsanlagen und investieren kontinuierlich in technische Ausrüstung sowie in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Konsequentes Innovations-Manage-

ment rund um Design und Funktionen sind wichtige Merkmale der österreichischen Möbelhersteller und heben sie aus der Vergleichbarkeit heraus. Polstermöbel „made in Austria“ beiFoto: Braun Lockenhaus/Österr. Möbelindustrie spielsweise haben längst bewiesen, dass Multifunktionalität und Design durchaus vereinbar sind und dass traditionelle, hohe Handwerkskunst eine Qualität erzeugt, die lange hält. Und so wie die ersten Pioniere Anfang des 20. Jahrhunderts einem neuen Designverständnis den Weg ebneten, so setzen auch die heutigen Möbelunternehmen, Designer und Künstler mit ihren Entwürfen Maßstäbe. Indem sie die jahrzehntelangen Handwerkstraditionen bewahren und weiterentwickeln, sie mit präzisen High-Tech-Verfahren und zukunftsweisenden Gestaltungsideen verbinden, schaffen sie Innovationen, die sie zu Designpionieren einer neuen Generation machen. Dabei arbeiten heute viele Unternehmen mit internationalen Designern zusammen, was sich als sehr fruchtbar erweist – diese bringen ihre jeweils eigenen Erfahrungen mit ein und führen dabei behutsam bestehende Traditionen weiter. Der Blick nach Mailand: AUSTRIAN DESIGN PIONEERS in La Pelota Die Mailänder Möbelmesse – der Salone Internazionale del Mobile – war vom 14. bis 19. April 2015 der heißeste Hotspot der inter-


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Die Österreichische Möbelindustrie ...

Foto: Wittmann/Österr. Möbelindustrie

... ist ein Teil des Fachverbandes der Holzindustrie. Zu ihr zählen 47 Betriebe mit rund 6.700 Mitarbeitern. Die überwiegende Anzahl dieser Unternehmen sind mittelständische Betriebe, die sich in privater Hand befinden. Österreichische Möbelhersteller stehen mit ihren Produkten für hohe Qualität, traditionelles Handwerk, modernste Präzisionstechnik, ökologische Verantwortung und ein Möbeldesign, das durch künstlerische Strömungen im ureigenen Land entstanden ist.

In den Möbelstücken steckt (auch) viel „weltmeisterliche“ Handarbeit.

nationalen Design- und Architekturszene. Parallel zur eigentlichen Messe hat sich der Fuorisalone als Publikumsmagnet etabliert, ein hochkarätiges Rahmenprogramm, zu dessen Events und Sonderausstellungen viele Tausend Besucher aus aller Welt durch zahlreiche Stadtteile pilgern. Im Herzen des Designviertels Brera, im 1947 als Sportanlage erbauten La Pelota, waren fast 70 Aussteller der Kreativwirtschaft Österreichs inmitten des Geschehens. Zum sechsten Mal präsentiert sich Österreich unter der Leitung der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in der italienischen Designmetropole, diesmal unter dem Motto AUSTRIAN DESIGN PIONEERS. Damit wurde ein zeitgenössischer Überblick über die Neuerungen und Strömungen gegeben, die eine Tradition aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts nun zukunftsgerichtet fortführen: die Pionierleistungen von morgen. Das Konzept der österreichischen Designausstellung führte den Geist großer österreichischer Designpioniere, wie etwa Adolf Loos als Reformer zur Moderne, Carl Auböck als Stilpionier der Nachkriegszeit, Hans Hollein als Wegbereiter der Postmoderne oder Coop Himmelb(l) au als Vorreiter des Dekonstruktivismus, fort. „Mit starken Auftritten wie diesen schärft Österreich sein Profil als Nation mit Pioniergeist, Mut und Gestaltungskraft“,

Foto: sedda/Österr. Möbelindustrie

sagt Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie. „Dabei kommt bei den Möbelherstellern auch ihre Verwurzelung in einer über Jahrhunderte überlieferten Handwerkstradition zum Tragen, die maßgeblich zum internationalen Erfolg beiträgt.“ Namentlich haben die Unternehmen BENE, Braun-Lockenhaus, Conform Badmöbel, HAAPO 1910, JOKA, TEAM 7, Viteo, Wittmann und Wiesner-Hager in Mailand ihre Designkompetenz unter Beweis gestellt. Gestaltet und kuratiert wurde AUSTRIAN DESIGN PIONEERS vom Wiener Architekturbüro Vasku & Klug. Dieses hatte für die AUSSENWIRTSCHAFT ÖSTERREICH anlässlich der Mailänder Möbelmesse bereits 2014 die Länderausstellung CONFESSION OF DESIGN inszeniert, die mit dem renommierten iF Design Award ausgezeichnet wurde. Zeitlose Eleganz Was also ist Design „made in Austria“? Es ist gleichzeitig traditionell und innovativ, handwerklich perfekt verarbeitet und technisch ausgereift, trendbewusst, aber dennoch von zeitloser Eleganz. Österreichische Möbelhersteller beherrschen dabei die verschiedensten Stilrichtungen, von klassisch über modern-puristisch bis Avantgarde und bieten eine Modellvielfalt, die sowohl Preiseinstiegsvarianten als auch Premium-Modelle umfasst. Design aus Österreich speist sich aus einer noch immer sichtbaren Ursprünglichkeit und inspiriert mit einem frischen Innovationsgeist. Die Österreichische Möbelindustrie hat großen Anteil daran, dass mit „made in Austria“ ein individuelles Image gestaltet werden konnte, für welches das Land in seiner Gesamtheit steht: Nachhaltigkeit, Tradition, Handwerk, Kreativität, Qualität, Sicherheit und umweltgerechte Fertigung mit hohen sozialen Standards – Eigenschaften, die sich in jedem einzelnen Produkt wiederfinden. ◆


WeltMeister Österreich ExportMotor

Der gesunde Milliardenauftrag Im Konsortium mit dem Bauunternehmen BAM erhielt die VAMED für die Erneuerung und den technischen Betrieb des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) den mit 1,7 Mrd. Euro größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Es ist dies zugleich der historisch größte Public Private Partnership (PPP)-Auftrag im deutschen Gesundheitswesen. Darüber hinaus hat die VAMED mit drei neuen Klinikstandorten in Österreich, der Schweiz und Tschechien ihre Position als Krankenhausträger in Zentraleuropa weiterentwickelt. Und last but not least setzte die VAMED Vitality World, Österreichs Marktführer bei Thermenund Gesundheitsresorts, mit der Übernahme des Betriebs des Aquaworld Resort Budapest den ersten Schritt ins Ausland. Dr. Ernst Wastler, Vorsitzender des Vorstandes: „Unsere einzigartige Wertschöpfungskette hat uns zum international führenden Gesundheitsdienstleister gemacht und war 2014 einmal mehr die Grundlage für den größten Auftrag in unserer Unternehmensgeschichte. Für das UKSH erbringen wir aus einer Hand die Planung und Errichtung neuer Klinikgebäude, die Modernisierung bestehender Gesundheitseinrichtungen sowie den technischen Betrieb und die Instandhaltung in den kommenden drei Jahrzehnten. Das kann außer uns niemand auf der Welt.“

Die VAMED ist weltweit in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung – Prävention, Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege – erfolgreich tätig und verfügt über ein internationales Portfolio, das die gesamte Wertschöpfungskette von Projektentwicklung sowie Planung und Errichtung einer Gesundheitseinrichtung bis hin zu hoch spezialisierten Dienstleistungen im kaufmännischen, infrastrukturellen und technischen Bereich sowie zur kompletten Betriebsführung abdeckt.

„Wir erzielen eine halbe Milliarde Euro Wertschöpfung für Österreich und sind ExportPromotor für rund 3.000 österreichische KMUs.“ VAMED-Generaldirektor Ernst Wastler.

Fotos: VAMED

Höchst bedeutsam für Österreichs KMUs Vom internationalen Erfolg der VAMED profitieren mehr als 3.000 heimische KMUs. Die VAMED ist damit ein entscheidender Export-Promotor und Wertschöpfungspartner für die österreichische Wirtschaft. In Summe verblieben 2014 mehr als eine halbe Milliarde Euro und damit 50 Prozent des VAMED-Umsatzes als Wertschöpfung in Österreich.


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Für die Erneuerung und den technischen Betrieb des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) hat die VAMED im Konsortium mit dem Bauunternehmen BAM 2014 den mit 1,7 Mrd. Euro größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte erhalten. (Auf den Bildern der Haupteingang und die Eingangshalle des zukünftigen neuen UKSH-Campus Lübeck).

Gleich sieben neue Märkte 2014 erschloss die VAMED sieben neue Märkte: Ungarn, Algerien, Kenia, Bangladesch, Myanmar, Guatemala und Peru. Aufträge für neue Krankenhäuser kamen u.a. aus Trinidad und Tobago, Bosnien, Abu Dhabi, Ghana, Mozambique und Laos. In Tschechien übernahm die VAMED-Tochter Mediterra ein Krankenhaus in Meník und eröffnete mit einem neuen Pavillon in der Klinik Malvazinky die modernste Reha-Einrichtung des Landes. In der Schweiz erwarb die VAMED mit dem kneipp-hof Dussnang eine weitere Spezialklinik für orthopädische Rehabilitation und startete den Ausbau der neurologischen Rehaklinik Zihlschlacht. Erfolge auf dem Heimmarkt In der österreichischen Gesundheitsversorgung hat die VAMED mit innovativen Rehabilitationsangeboten erneut eine Vorreiterrolle übernommen. In der onkologischen Rehabilitation schuf sie mit der Rehaklinik St. Veit im Pongau die ersten 120 Versorgungsplätze in Westösterreich, nachdem sie bereits im Jahr 2010 das onkologische Rehazentrum Sonnberghof in Ostösterreich eröffnet hat. Im heimischen Thermen- und Gesundheitstourismus hat die VAMED Vitality World die Erweiterung der St. Martins Therme & Lodge erfolgreich abgeschlossen und mit insgesamt 2,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern an acht Standorten auch 2014 ihre klare Marktführerschaft bestätigt. Mit der neu übernommenen Betriebsführung im Aquaworld Resort Budapest, der größten Therme der ungarischen Bundeshauptstadt, kommen noch einmal 500.000 Gäste hinzu. In Summe hat die VAMED bisher weltweit mehr als 710 Gesundheitsprojekte realisiert, 23 davon als PPP-Modelle. Als technischer Dienstleister betreut die VAMED derzeit 510 Gesund-

heitseinrichtungen mit rund 130.000 Betten, in 59 Einrichtungen trägt sie die Verantwortung für die Gesamtbetriebsführung. Im Zuge dessen beschäftigt die VAMED über 500 Ärztinnen und Ärzte, deren Know-how sie im „International Medical Board“ vernetzt hat. 400 zusätzliche Beschäftigte Unter Einbeziehung sämtlicher Betriebe, für welche die VAMED die Gesamtverantwortung trägt, war sie 2014 für ein Geschäftsvolumen von 1.479 Mrd. Euro mit 16.304 Beschäftigten aus 56 Nationen verantwortlich, über 400 Beschäftigte mehr als im vergangenen Jahr. Auch für das Jahr 2015 erwartet die VAMED AG neuerlich ein erfolgreiches Wachstum. ◆


WeltMeister Österreich Unternehmen stellen sich vor

Rail Cargo Group: Ihr Partner in Europa Leistungs- und wettbewerbsfähige Eisenbahnverkehrsunternehmen sind die Voraussetzung, den steigenden Mobilitätsbedarf – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr – zu bewältigen. Die Rail Cargo Group setzt dabei auf innovative und nachhaltige Lösungen im Schienengüterverkehr.

Die Rail Cargo Group vernetzt Wirtschaftsregionen Europas mit der umweltfreundlichen Schiene.

Facts & Figures Mitarbeiter europaweit Umsatz europaweit

rund 8.100 2,1 Mrd. Euro

Beförderte Tonnen Güter

rund 110 Mio. Tonnen

Wagenpark

rund 24.000 Waggons

Lokomotiven

über 600 Loks

Serviceangebote über nationale Grenzen Das qualitativ hochwertige Netzwerk ist ein wesentlicher Vorteil für unseren Erfolg. Unser internationales Know-how schafft die idealen Voraussetzungen für Bahnlogistik in Europa und darüber hinaus. Ob Einzelwagen, Großcontainer oder Ganzzüge – wir verbinden Märkte bedeutender Wirtschaftszentren und sind dort, wo Sie uns brauchen. Von der guten Vernetzung in Europa und der Anbindung per Schiene an die wichtigsten Zentren, Häfen und Terminals profitieren unsere Kunden – rund um die Uhr, jeden Tag, zu jeder Jahreszeit.


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Der Güterverkehr auf der Schiene verursacht der Umwelt 18-mal weniger CO2 – im Vergleich zum Straßengüterverkehr.

Bahnlogistik kennt keine Grenzen Die Standorte der Rail Cargo Group in ganz Europa gewährleisten ein optimales Netzwerk und ermöglichen eine kundenorientierte Produktpalette. Die Nähe zum Kunden bedeutet für die Rail Cargo Group die Nähe zum Erfolg. Ausgehend von unseren Heimmärkten Österreich und Ungarn, ist die Rail Cargo Group der kompetente Partner für Gütertransporte mit der Bahn, zwischen Nordsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer. Das internationale Netzwerk der Rail Cargo Group schafft die idealen Voraussetzungen für Bahnlogistik in Europa und darüber hinaus. Umweltfreundliche Bahn Als kompetenter Partner für Gütertransporte mit der Bahn und wirtschaftlicher Impulsgeber setzt die Rail Cargo Group gezielte wirtschaftliche, umweltbewusste und soziale Akzente. Wer unsere Umwelt schützen will, setzt daher mit dem System Bahn auf das sauberste Transportmittel. Denn der Güterverkehr auf der Schiene verursacht der Umwelt 18-mal weniger CO2 – im Unterschied zum Straßengüterverkehr. Nicht nur in Österreich ist die Rail Cargo Group grün. Bereits über 70 % unseres gesamten Transportaufkommens wickeln wir im grenzüberschreitenden Verkehr ab. Innovation schafft Vorsprung Jede Industrie, jeder Kunde hat spezifische Logistikanforderungen. Mit dem Know-how unserer ExpertInnen und dem Einsatz

innovativer Transporttechnologien realisiert die Rail Cargo Group zukunftsorientierte und individuelle Logistik- und Transportlösungen aus einer Hand. Und zwar dort, wo sie gerade gebraucht werden. Wir haben die Kompetenz, den Industriemotor durch lückenlose Versorgung am Laufen zu halten. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir branchenspezifische, maßgeschneiderte Bahnlogistiklösungen in Europa. Gemeinsam Erfolge transportieren Die Rail Cargo Group ist mit einem Umsatz von 2,1 Mrd. Euro und über 8.100 MitarbeiterInnen einer der führenden Logistik- und Transportspezialisten im europäischen Schienengüterverkehr. Mit Unternehmen in 18 Ländern Zentral-, Süd- und Osteuropas und einem hochwertigen Partnernetzwerk sorgt die Rail Cargo Group für sichere und zuverlässige Transporte auf der umweltfreundlichen Schiene. Das ermöglicht Kunden in Europa punktgenaue Logistiklösungen.

Ihre zukunftsweisende Schiene zur Rail Cargo Group: Am Hauptbahnhof 2 1100 Wien Österreich Tel. +43 5 7750 kommunikation@railcargo.com www.railcargo.com


WeltMeister Österreich Erneuerbare Energie

Erfolgsgeschichte Smart Grids Bis 2020 können Smart Grids in Österreich Realität werden. Die Modernisierung der Elektrizitätsversorgung gilt als eine der wichtigsten und spannendsten Innovationsaufgaben am Beginn des 21. Jahrhunderts.

Die Vorteile von Smart Grids sind z. B. ein nachhaltiger und effizienter Netzbetrieb, verstärkte Integration erneuerbarer Energien, Erhöhung der Energieeffizienz und der Versorgungssicherheit im Stromnetz. „Die Herausforderung besteht aber nun darin, die Technologien zu einem effizienten und stabilen Gesamtsystem zusammenzufügen und zu validieren“, erklärt Angela Berger, Geschäftsführerin der Technologieplattform Smart Grids Austria. Die notwendigen Meilensteine für die Umsetzung in Österreich betreffen die weitere Technologieentwicklung, regulatorische und legistische Maßnahmen, großflächige Smart-Grids-Projekte und die Implementierungsphase. In einem ersten Schritt müssen, basierend auf den bisherigen Einzelprojekterfahrungen

im internationalen Umfeld, die Anforderungen an technische und organisatorische Rahmenbedingungen und die unterschiedlichen möglichen Rollen und Verantwortlichkeiten im Smart Grid definiert werden. „Das betrifft die Regelung von Zugriffsrechten bei Flexibilität im Netz sowohl im freien Markt als auch im regulierten Netz. Für die Realisierung wird man einen Prozess für einen gemeinsamen Dialog zwischen den beteiligten Akteuren starten müssen“, erklärt Berger. Die zentralen Schritte für die Umsetzung von technologischen, regulatorischen legistischen Maßnahmen sollten bereits 2015 beginnen, ab 2016 großflächige Projekte starten und ab 2017 bis 2020 die Implementierungsphase beginnen.

Smart Grids Pionierund Testregionen in Österreich. Stand 2014. Quelle: Klima- und Energiefonds und bmvit.


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Alle Grafiken: Smart Grids Austria

Smart Grids sind Stromnetze, die durch ein abgestimmtes Management mittels zeitnaher und bidirektionaler Kommunikation zwischen Netzkomponenten, Erzeugern, Speichern und Verbrauchern einen energieund kosteneffizienten Systembetrieb für zukünftige Anforderungen unterstützen.

Strategieprozess Smart Grids 2.0 Mit dem laufenden Strategieprozess Smart Grids 2.0 unterstützt das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) die Entwicklung von konsensfähigen Entscheidungsgrundlagen aus den Erkenntnissen der Forschungs- und Pilotprojekte. Zentrale Elemente sind eine strategische Forschungsagenda, die Technologieroadmap und Elemente einer Einführungsstrategie für Smart Grids. Die frühe Positionierung in diesem Innovationsfeld und die gezielte Entwicklung von Pilotprojekten und Modellregionen,

Erneuerbare Energien auf Expansionskurs Im Zeitraum von 2004 bis 2012 erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch in den EU28 von 8 auf mehr als 14 und in Österreich von 23 auf 32 %. Österreich verzeichnet daher gemeinsam mit Dänemark und Schweden den stärksten Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien und befindet sich auf einem guten Weg, das Europa 2020-Ziel von 34 % zu erreichen. Wasserkraft hat hierzulande noch immer den höchsten Anteil an den Erneuerbaren. Photovoltaik steht noch am Anfang, weist aber hohe Wachstumsraten auf. In Österreich werden mehr als 75 % des Strombedarfs über erneuerbare Energie gedeckt.

gemeinsam mit Netzbetreibern, Industrie und Forschung und mit finanziellen Mitteln aus dem Klima- und Energiefonds haben Österreich in eine international führende Position als Vorreiter gebracht. Die österreichischen Smart-Grids-Modellregionen sind mittlerweile weltweit deutlich sichtbar, zählen zu den führenden Projekten des europäischen „Strategic Energy Technology Plan“ und sind begehrte Kooperationspartner. Das bringt die österreichischen Unternehmen in eine Poleposition auf sich etablierenden internationalen Märkten. Das Austrian Institute of Technology (AIT) zählt bereits zu den internationalen Spitzenforschungsinstituten. Über die Technologieprogramme des bmvit im Bereich Energieforschung, aber auch z.T. IKT, Mobilität und Sicherheitsforschung sowie über den Klima- und Energiefonds wurden in den letzten zehn Jahren etwa 60 Millionen Euro an Fördermitteln für das Thema zur Verfügung gestellt. Technologieroadmap Smart Grids Austria Im Rahmen der Technologieplattform Smart Grids Austria wurde von den österreichischen Smart-Grids-Experten im letzten Jahr die Technologieroadmap Smart Grids Austria mit dem Zeithorizont bis 2020 erarbeitet. Sie gibt einen kompletten Überblick zum Ist-Stand der Entwicklung und den konkreten Schritten zur weiteren Umsetzung, stellt den Nutzen für Industrie, E-Wirtschaft und für die Gesellschaft dar, aber auch Aspekte in der Ausbildung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Die Meilensteine für die Umsetzung betreffen die weitere Technologieentwicklung,


WeltMeister Österreich Erneuerbare Energie

Grafik: Smart Grids Austria

Zentrale Schritte für eine Umsetzung von Smart Grids.

regulatorische und legistische Maßnahmen, großflächige Systemvalidierung und die Implementierungsphase. www.smartgrids.at Smart-Grids-Projekte in Europa und in Österreich Nach den Ergebnissen des „Smart Grid Projects Outlook 2014“ des europäischen Joint Research Centers gab es europaweit im Zeitraum 2002–2014 genau 1.285 Smart Grid Projekte mit einem Auftragsvolumen von 3,41 Milliarden Euro. Von diesen in der JRC Datenbasis erfassten Projekten befinden sich mehr als 65 Projekte in der Entwicklungs- oder Erprobungsphase mit einem Volumen von rund 83,8 Millionen Euro in Österreich. Die großen österreichischen Projekte werden zu den soge-

nannten Smart-Grids-Pionier- und Modellregionen in Salzburg, Oberösterreich, Vorarlberg, Steiermark und Wien zusammengefasst. Das sind international anerkannte Demonstrationsprojekte und ein großer Erfolg der bisherigen Aktivitäten. Die Modellregion Salzburg wurde 2013 sogar in der European Electricity Grid Initiative mit dem Core-Label ausgezeichnet, wodurch sie als europäisches Vorzeigeprojekt anerkannt wurde. Die österreichischen Forschungsschwerpunkte befassen sich zum Beispiel mit der intelligenten Netzintegration von Kunden, Gebäuden, kleinen PV-Anlagen, Elektroautos und der Integration von Kleinwasserkraftwerken: Diese unterschiedlichen Themen zeigen das breite Spektrum von Smart-Grids-Technologien auf. ◆

Der Nutzen von Smart-Grids-Technologien

Die Technologieplattform Smart Grids Austria

Smart Grids ermöglichen es, den in Zukunft massiv steigenden Anteil an dezentraler Stromerzeugung in den aktuellen Verteilernetzbetrieb optimal zu integrieren, um so zusätzliche elektrische Energie zur Deckung des Verbrauchs bereitzustellen. Es handelt sich um eine verbesserte Kombination von dezentraler Energieerzeugung mit herkömmlichen Kraftwerken zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Weiters helfen Smart Grids, zukünftige Anreize für die Optimierung des Gesamtsystems zu schaffen – z. B. flexible Tarifmodelle, Virtuelle Kraftwerke, besseres Ausnützen bestehender oder zukünftig notwendiger Strominfrastruktur, Optimierung von Investitionen.

Die Technologieplattform Smart Grids Austria vereint alle relevanten Akteure aus der E-Wirtschaft, Industrie, F&E Einrichtungen und dem Regulator unter einem Dach. Die Plattform schafft den Rahmen für eine koordinierte Abstimmung der österreichischen Akteure und damit eine einheitliche österreichische Perspektive zum Thema Smart Grids. Sie verfolgt das Ziel, gemeinsame Kräfte für zukünftige intelligente Stromnetze zu bündeln. 2015 veröffentlichte sie die Technologieroadmap Smart Grids Austria, welche die Umsetzungsschritte zum Wandel des Stromsystems bis 2020 in Österreich aufzeigt. www.smartgrids.at


WeltMeister Österreich

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Logistik

Es werde (nachhaltiges) Licht In der Logistikzentrale von DB Schenker in Linz wurde das weltweit erste GreenWarehouse-Lichtsystem installiert. Es verbindet dynamische Lichtsteuerung und Bewegungssensorik mit LED-Leuchten und interaktiven Steuerungsmodulen.

CO2-Ausstoß um mehr als 200 Tonnen reduziert Projektpartner Siemens stellte DB Schenker das neue GreenWarehouse von Philips vor: Dieses Beleuchtungskonzept vereint energieeffiziente LED-Leuchten, in diesem Fall Maxos LED, mit einem interaktiven Lichtmanagement. Das heißt: Alle Leuchten im GreenWarehouse System sind ab Werk mit einer Steuerungseinheit mit Bewegungssensor und Wireless Controller ausgestattet. Die Kommunikation untereinander erfolgt drahtlos. Das machte die weltweit erste Installation samt 2.200 laufenden Metern Tragschienensystem leicht: Es gab keine Verzögerungen im Tagesgeschäft, weil keine Kabelverlegung erforderlich war. Auch die Kopplung mit der bereits vorhandenen Tageslichtsteuerung von Siemens klappte reibungslos. Durch die Einteilung der Leuchten in verschiedene Netzwerke und Zonen (Untergruppen) mit unterschiedlichen Modi (Verhaltensreaktionen) bietet GreenWarehouse maximale Lichtflexibilität: So reagieren die Bewegungssensoren im Hochregallager z. B. erst dann, wenn jemand einen Regalgang betritt oder befährt. Das Licht wird im entspre-

chenden Bereich blitzschnell hochgefahren und nach Verlassen zeitverzögert heruntergedimmt. In einigen Regalreihen reagieren auch die angrenzenden Zonen, um Sicherheit zu vermitteln. Die Zonen in den Hallen mit großen Freiflächen dagegen wurden individueller programmiert und flexibel auf die Nutzungsintervalle angepasst. Und wenn sich die Flächennutzung ändert, können alle Leuchten und jede Zone über eine ganz normale Fernbedienung umprogrammiert werden. „Wir haben genau dann dort volles und bestes Licht, wo es benötigt wird“, stellt Donev fest. „Wir sparen 41.700 Euro pro Jahr und senken unseren CO2-Ausstoß durch die LEDs um 201 Tonnen.“ „Für die Industrie sind Innovationen wie die GreenWarehouse Lösung von elementarer Bedeutung, denn sie bringen bis zu 70 % Energieeinsparung“, bestätigt Rudolf Koch, Geschäftsführer von Philips Lighting. Und noch ein Lohn: Für GreenWarehouse bei DB Schenker wurde Philips vom Umweltministerium mit dem Innovationspreis „EnergieGenie 2015“ ausgezeichnet. ◆

Foto: Philips

Mit dem DB-Klimaschutzprogramm 2020 will DB Schenker seinen spezifischen CO2-Ausstoß, das heißt, die auf die Verkehrsleistung bezogenen Emissionen, bis 2020 weltweit um 20 % senken. Gleichzeitig werden konkrete Einsparungsziele bei Energieverbrauch und CO2-Ausstoß umgesetzt. Als DB Schenker sich im Zuge des DB-Klimaschutzprogramms entschloß, vier Logistikhallen in Linz energetisch zu sanieren, war der wichtigste Ansatzpunkt des integrierten Logistikdienstleisters die Beleuchtung der Hallen. Sie verbuchte bisher bis zu 60 % der Energiekosten für sich – und das war eindeutig zu viel. „Wir brauchten einen zündenden Funken, eine Lösung, die unsere Anforderungen und jeden Arbeitsschritt flexibel berücksichtigt“, erinnert sich Robert Donev, Facility Manager Sicherheits- und Umweltmanagement bei DB Schenker in Linz.

Das weltweit erste GreenWarehouse-Lichtsystem wurde in der Logistikzentrale von DB Schenker in Linz installiert.


WeltMeister Österreich BauVisionen

Umweltfreundlich ist ganz leicht Bauen mit Öko-Materialien, Begegnungs-Pavillon oder EnergiesparAsphalt – an der Wiener TU werden eine ganze Reihe weltmeisterlicher Bau-Ideen in die Tat umgesetzt.

Foto: TU Wien

Man kann ein Haus ausschließlich mit natürlichen Materialien bauen. Wie das am besten funktioniert, erforscht Prof. Azra Korjenic. „Viele Leute wollen heute auf umweltfreundliche Weise bauen. Doch viele haben immer noch Bedenken, ob natürliche Materialien, wie etwa Stroh, tatsächlich langfristig haltbar sind.“ Baumaterialien könnten zu viel Feuchtigkeit aufnehmen und zu schimmeln oder verrotten beginnen, ihre Stabilität oder ihre Dämmfähigkeit verlieren. An der TU Wien untersucht man daher,

Der Öko-Prüfstand der TU Wien im dritten Wiener Gemeindebezirk.

wie man natürliche Materialien einsetzen muss, um Dauerhaftigkeit, Fehlertoleranz und höchsten Wohnkomfort sicherzustellen. Im dritten Wiener Gemeindebezirk wurde ein kleines Testgebäude errichtet, das ausschließlich aus natürlichen Materialien besteht. Die Tragkonstruktion ist aus Holz, gedämmt und ausgefacht wird mit Strohballen, für die Wände wurde Lehm und Kalk eingesetzt. Die Fassade wird teilweise mit Pflanzen begrünt – Azra Korjenic konnte bereits in einem anderen Forschungsprojekt

zeigen, dass diese Maßnahme das Wohnklima im Haus verbessert. Auch ein innovatives Photovoltaik-System wird getestet, das gemeinsam mit Fassadenbegrünung eingesetzt wird. Die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend: „Das BioHaus funktioniert perfekt“, sagt Korjenic. „Wir wollen mit diesem Projekt zeigen, dass sich eine ökologische Bauweise bestens bewährt, wenn man sie richtig einsetzt.“ Natürlich hat diese Bauweise auch ihre Grenzen, und genau diese Grenzen sollen mithilfe des Öko-Prüfstandes der TU Wien ausgelotet werden. Man erwartet sich durch die Messungen ein detailliertes Verständnis über das Potenzial der unterschiedlichen Materialien und Technologien, sodass man in Zukunft genau sagen kann, welche Maßnahmen bei welchen Anforderungen sinnvoll sind. „Wenn man in Zukunft ein ökologisch vorbildliches Haus bauen will, soll man sich nicht auf das Bauchgefühl verlassen müssen, sondern genau wissen, was zu tun ist“, sagt Korjenic. Das Projekt wurde am 14. April 2015 mit dem „Energy Globe Wien“ ausgezeichnet. Wirklich ausgezeichnet Einen Preis erhielt auch Thomas Pachner für seinen BegegnungsPavillon, der zum Hinsetzen und Ausruhen verleiten soll, in dem man plaudern und entspannen kann. Sein Stadtmöbelstück „Papillon“ überzeugt nicht nur durch Ästhetik, sondern auch durch eine neuartige Leichtbaukonstruktion. Ausgeklügelte Computeralgorithmen sorgen für die nötige Stabilität und helfen auch bei der Detailplanung – bis hin zum Berechnen der Werkzeugpfade für die Produktion der einzelnen Bauteile. Vom Verein zur Förderung des Leichtbaus erhielt Pachner dafür den deutschen Leichtbaupreis. Es beginnt mit zwei geschwungenen Linien, die den Pavillon oben und unten begrenzen. Wie die Struktur dazwischen aussieht, bestimmt der Architekt mithilfe von Computeralgorithmen. „Methoden der Mathematik und Informatik für die architektonische Arbeit zu verwenden wird heute immer wichtiger“, sagt


Foto (Rendering): Thomas Pachner

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Der Begegnungs-Pavillon von Thomas Pachner.

Thomas Pachner. „Man spricht von ‚computational Design‘ oder ‚parametric Design‘.“ Die kreative Arbeit findet im Kopf des Planers statt, der Computer hilft dabei, die Formen so anzupassen, dass sie bestimmten physikalischen Anforderungen gehorchen und möglichst einfach zu produzieren sind. Die Leichtbaukonstruktion besteht aus gebogenen Holzplatten, die durch wellenartig gebogene Stäbe aus glasfaserverstärktem Kunststoff verbunden werden. Am Computer lassen sich die auftretenden Kräfte und die nötigen Krümmungsradien berechnen, daraus ergibt sich dann die genaue Form der einzelnen Platten sowie die nötige Dicke. „Freiformen, die aus vielen unterschiedlichen Teilen bestehen, sind in der Praxis oft schwer herzustellen“, erklärt Pachner. Durch das Computermodell lässt sich sofort berechnen, an welchen Punkten die Platten und die Kunststoffstäbe einander berühren werden. Die Verbindungsstellen können daher von Anfang an exakt vorgegeben werden und das Objekt ist relativ einfach zusammenzubauen. „Auf Knopfdruck können wir die nötigen Dateien für die Fräsmaschinen erzeugen, sodass jede einzelne Platte exakt richtig zugeschnitten wird. Man muss nur noch die passenden Holzplatten in die Fräsmaschine einlegen“, erklärt Pachner. Will man Größe oder Form des Objekts anpassen, dann muss man die Arbeit nicht von vorne beginnen. Es genügt, einige Parameter anders zu setzen, der Computer berechnet die Platten neu und gibt die dazugehörigen Werkzeugpfade aus. Der Asphalt, der Energie spart Ohne Hitze geht es nicht. Erst bei 220 bis 250 Grad wird Gussasphalt flüssig genug, um ihn auf der Straße verarbeiten zu können. Die Energie, die alleine in Österreich jährlich für die Asphaltproduktion benötigt wird, entspricht der Jahresproduktion eines mittleren Flusskraftwerks. An der TU Wien versucht man daher, Gussasphalte zu entwickeln, die sich bereits bei niedrigeren Temperaturen verarbeiten lassen. Wie man nun feststellte, spielt die Form der verwendeten Steine eine entscheidende Rolle. Auch

mit der Beimengung von Wachs kann man Asphalt energiesparender herstellen, ohne seine Eigenschaften negativ zu beeinflussen. Unsere Straßen bestehen großteils aus Walzasphalt, der mit schweren Maschinen verdichtet wird. Oft ist das aber nicht möglich, etwa auf Brücken, bei schmalen Gehsteigen oder engen Baustellen in der Stadt. Dort verwendet man Gussasphalt, der dünnflüssiger ist und nicht mehr nachgewalzt werden muss. „Der Einsatz von Gussasphalt ist ganz besonders energieaufwendig, weil er nur bei sehr hohen Temperaturen gut fließt“, erklärt Bernhard Hofko vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien. „Wir forschen daher an besseren Asphalt-Rezepturen, die beim Straßenbau Energie sparen helfen.“ Wie sich bei den Messungen an der TU Wien herausstellte, spielt die Form der verwendeten Steine eine wichtige Rolle. „Bei Walzasphalt muss man auf jeden Fall kantige Körner verwenden“, sagt Hofko. „Nur dann können sich beim Walzen die Steinchen ineinander verzahnen und für die nötige Stabilität sorgen.“ Bei Gussasphalt ist das erstaunlicherweise nicht nötig. Er hat auch bei der Verwendung runder Steine dieselben Festigkeitseigenschaften. Allerdings fließt Asphalt mit runden Steinen besser und muss daher nicht so hoch erhitzt werden. „Bisher wurde auch für Gussasphalt Kantkorn verwendet. Stattdessen Rundkörner zu verwenden, bringt allerdings bei Gussasphalt gleich einen doppelten Vorteil“, sagt Bernhard Hofko. „Man senkt damit nicht nur den Energiebedarf, sie sind außerdem auch noch billiger.“ Den Preisvorteil durch die Verwendung runder Steine kann man nun in eine zusätzliche Zutat investieren: Man kann dem Asphalt etwas Wachs beimischen. Dadurch verbessert sich sein Fließverhalten noch einmal. Man bekommt dann um dasselbe Geld eine Asphaltmischung, die sich bereits bei Temperaturen deutlich unter 200 Grad verarbeiten lässt. Das spart Energie und senkt die für ArbeitnehmerInnen belastenden Dämpfe und Aerosole um bis zu 80 %. An der TU Wien werden umfangreiche Studien über die Haltbarkeit der unterschiedlichen Asphaltmischungen durchgeführt. „Der Asphalt muss auch in der Sommerhitze hart genug bleiben, um der Belastung standzuhalten, und im Winter dürfen keine Risse entstehen“, erklärt Hofko. „Unsere neuen EnergiesparMischungen haben genauso gute Eigenschaften wie herkömmlicher Asphalt.“ Aufgrund der vielversprechenden Labormesswerte steht nun der nächste Schritt bereits bevor: Gemeinsam mit Industriepartnern wird man ab Sommer 2015 die neue Gussasphaltrezeptur großtechnisch einsetzen. ◆


WeltMeister Österreich BauStoffe

Fällt 2015 die 3-Milliarden-Grenze?

Fotos: Wienerberger

„Wir sind ein sehr innovatives Unternehmen, das mit 15.000 Mitarbeitern in mehr als 30 Ländern einen Umsatz von mehr als 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet“, sagt Wienerberger-Chef Heimo Scheuch im Gespräch mit Paul Christian Jezek. Wienerberger ist trotz Krise stark gewachsen und hat in verschiedenen Bereichen zugelegt. Wie haben Sie das gemacht? Wir hatten eine sehr schwierige Zeit zu bewältigen: Die Finanzkrise 2008–2010 führte dazu, dass der Immobilien- und Häusermarkt drastisch zurückgegangen ist. Somit mussten wir uns neu positionieren. Damals hatten wir einen Umsatz von 1,8 Milliarden. Wir haben uns mit Pipelife und Steinzeug-Keramo bei Rohrsystemen und in der Flächenbefestigung mit Semmelrock verstärkt im Infrastrukturbereich engagiert. Im Dachsegment haben wir uns ebenfalls durch Expansionsschritte – zuletzt durch die Übernahme von Tondach Gleinstätten – sehr stark entwickelt. Somit verfügen wir heute – verglichen mit Wienerberger VOR der Krise – über ein viel stärker ausbalanciertes Portfolio. Als ich 2009 CEO geworden bin, bestand das primäre Ziel darin, Wienerberger finanziell wieder auf gesunde Beine zu stellen. Wir haben einen sehr harten Restrukturierungskurs gefahren und 250 Mio. Euro einHeimo Scheuch (49) verantwortet seit 2009 als CEO die strategische und operative Entwicklung der gespart. 3.000 Arbeitsplätze sind in dieser Zeit infolge Wienerberger Gruppe. Scheuch ist weiters Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Börse AG und der CEESEG AG, Vizepräsident des Europäischen Ziegel- und Tondachziegelverder Schließung von 75 Standorten verloren gegangen. bands (TBE), von Cerame-Unie und von Construction Products Europe. Das war notwendig, um das Unternehmen wieder gesund zu schrumpfen. (In Österreich waren auch Standorte von Als Ziegelhersteller 1819 gegründet, hat sich Wienerberger innerden Schließungen und Stilllegungen betroffen, aber in einem viel halb der letzten fünf Jahre zu einem internationalen Baustoffgeringeren Ausmaß als etwa in Zentral- und Osteuropa oder in konzern entwickelt, der die Geschäftsbereiche Clay Building Amerika.) Materials und Pipes & Pavers vereinigt. Strategische MeilenGleichzeitig ging und geht es um die Zukunft: Es war und ist steine der in den 1980er-Jahren begonnenen geografischen Exmir wichtig, einen starken Fokus auf Innovation und auf neue pansion waren der Markteintritt in Nordamerika 1999, der Aufbau gewinnbringende Felder wie Infrastruktur (durch den Rohrdes Geschäftsbereichs Dachsysteme in Westeuropa ab 2003 sobereich) oder Wasser- und Abwassermanagement zu setzen. Hier wie die vollständige Übernahme des Kunststoffrohrherstellers ist es uns gelungen, einen Bereich mit mehr als einer Milliarde Pipelife 2012 und des führenden Tondachziegelproduzenten Euro Umsatz aufzubauen, den wir in den nächsten Jahren sukTondach Gleinstätten 2014.


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Weltmarktführer Wienerberger im Überblick + 2,8 Mrd. Euro Umsatz (+6 %) + 14.836 Mitarbeiter + 203 Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika und Indien + Weltmarktführer bei Hintermauerziegeln + Nr. 1 bei Tondachziegeln in Europa + Führende Positionen bei Rohrsystemen in Europa + Nr. 1 bei Flächenbefestigungen aus Beton in ZentralOsteuropa

zessive weiterentwickeln wollen. Inzwischen haben wir auch wieder mehr Mitarbeiter als vor der Krise. Wie stellt sich der aktuelle Geschäftsgang dar? Sehr zufriedenstellend. 2014 haben wir mit 2,8 Mrd. Euro einen Rekordumsatz erzielt. Letztes Jahr haben wir Wertberichtigungen durchgeführt, operativ haben wir bereits einen schönen Gewinn erzielt. Im ersten Quartal 2015 hatten wir beim Umsatz und – wichtiger – im Ergebnis einen starken Sprung nach oben. Innovationen und Kostensenkungsprogramme haben dazu geführt, dass wir unsere Ergebnisse nachhaltig verbessern können. 2015 wollen wir beim Umsatz die 3-Mrd-Euro-Schwelle überspringen und in den nächsten Jahren weiter wachsen. Stichwort „Innovation“ – nicht wenige Leser werden Wienerberger in erster Linie mit der Ziegelproduktion assoziieren. Was kann man denn da wesentlich Neues machen? Eine sehr berechtigte Frage. Ziegel hat es schon vor (mehr als) 200 Jahren gegeben und es gibt sie heute noch. Aber sie sehen jetzt anders aus und sie haben ganz andere Funktionen zu erfüllen. Heute können wir mit unseren Ziegeln ohne Zusatzdämmung aktive und klimaneutrale Häuser bauen, die mehr Energie produzieren als sie verbrauchen. In Vorarlberg haben wir das modernste Bürogebäude der Welt errichtet, das ohne Energie und ohne Haustechnik auskommt. *) Wir haben den Ziegel zu einem hochtechnologischen Produkt gemacht und gleichzeitig seine ureigenen und gesunden Eigenschaften erhalten, nämlich zu „atmen“ und den Menschen ein gesundes Raumklima zu ermöglichen. Bei einem Lebenszyklus von acht Jahrzehnten haben sie mit unserer Bauweise einen enormen Vorteil. Da ist also bereits sehr viel passiert, und da wird noch viel geschehen, dennWienerberger engagiert sich sehr stark in Forschung und Entwicklung. Das betrifft Themen wie Materialeinsatz, -wiederverwertung sowie Energie- und Produktionseinsatz. Die heutige Herstellung bedeutet 30 % weniger Energie-

einsatz als vor zehn Jahren. Und das wird weiter positiv voranJah schreiten. Gibt es denn Forschungslabors bei Wienerberger? Ja, klar. Jeder Produktionsstandort ist auch ein kleines Forschungslabor, da wir dort unsere besten Know-how-Träger arbeiten haben – für jeden Werkstoff und für jede Produktkategorie. Ein Unternehmen mit weltweit mehr als 200 Standorten arbeitet andauernd an der Entwicklung und steht nie still. Wir bringen Jahr für Jahr zwischen 100 und 200 neue Produkte in die Märkte. Wie wirkt sich das auf das Recycling aus? Jedes heutigeWienerberger-Produkt ist wiederverwertbar. Jeder Ziegel ist beispielsweise unserer Produktion zufügbar, ebenso ein Rohr und auch ein Plastikteil. Wir haben einen Recyclingfaktor von bis zu 45 %. Wir finden derzeit sogar zu wenig Recycle-Material. Heutzutage kann man ein PVC-Rohr entsorgen und dem Produktionsprozess wieder beifügen. Auch eine Flächenbefestigung von Semmelrock ist ebenso zermahlbar und wieder zufügbar. Der geschlossene Kreislauf (Anm.: „Cradle to Cradle“) besteht also bereits – eine wesentliche Thematik dabei ist aber die Logistik und dieWirtschaftlichkeit. ◆

*) Gemeint ist das „Bürohaus 2226“ in Lustenau. Architekt Dietmar Eberle hat hier bewusst auf Heizung, Klimaanlage oder Lüftung verzichtet. Die einzigen Wärmequellen sind Menschen, Lampen und Computer. Möglich machen das massive Wienerberger-Ziegelwände. Diese sorgen für ein angenehmes Raumklima und für eine Innentemperatur zwischen 22 und 26° C – daher auch der Name.


WeltMeister Österreich FamilienUnternehmen

Das bleibt in der Familie! Familienunternehmen sind für den Wirtschaftsstandort von zentraler Bedeutung. 80 % der österreichischen Firmen sind Familienbetriebe, sie beschäftigen 70 % der Arbeitnehmer im Land und sind überdurchschnittlich erfolgreich. Familienunternehmen sind für den Wirtschaftsstandort Österreich von zentraler Bedeutung. 80 % der österreichischen Firmen sind Familienbetriebe, sie beschäftigen 70 % der Arbeitnehmer im Land und sind überdurchschnittlich erfolgreich. Unternehmensübergaben haben in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Gemäß einer vom Wirtschaftsministerium und der WKÖ beauftragten aktuellen Studie der KMU-Forschung Austria ist die Zahl der Übergaben seit 2003 um 17 % auf zuletzt rund 6.900 pro Jahr gestiegen.*) Auch für die nächsten Jahre ist u. a. aufgrund des demografischen Wandels mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. „Erfolgreiche Übergaben sichern Wachstum, Arbeitsplätze und Wertschöpfung und gewinnen an Bedeutung für Österreichs Wirtschaft“, sagt WKÖ-Präsident Christoph Leitl. Demnach stehen in den kommenden zehn Jahren 45.700 kleine und mittlere Arbeitgeberbetriebe vor der Herausforderung, eine geeignete Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden, der ihr Unternehmen weiterführt. „Erfolgreiche Übergaben würden in diesem Zeitraum über 450.000 Arbeitsplätze sichern, das sind 30 % aller in KMU Beschäftigten“, präzisiert Wirtschaftsminister – und Vizekanzler – Reinhold Mitterlehner. „Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Weiterbestand der Betriebe ist. Daher wollen wir Übernehmer auf mehreren Ebenen verstärkt fördern, sei es mit maßgeschneiderten Finanzierungsangeboten, gezielten Beratungen oder der Stärkung des Unternehmergeistes im Land. Aufgrund

*) Die Zahlen stammen aus der Studie „Unternehmensübergaben und -nachfolgen in Österreich“, die im November 2014 präsentiert wurde.

des demografischen Wandels gibt es jedenfalls einen erhöhten Handlungsbedarf.“ Horch, wer kommt von draußen rein? Für Leitl ist positiv, dass 38 % der Unternehmer nach der Übernahme die Mitarbeiteranzahl steigern und immerhin 55 % die Zahl der Beschäftigten konstant halten konnten. Weitere positive Effekte für künftige Nachfolger erwartet man sich durch die im April 2013 beschlossene Novelle zum Anlagenrecht, die den Freiraum für Betriebsnachfolger und Anlagenbetreiber erweitert und den Verwaltungsaufwand reduziert. Erfreulich ist laut Mitterlehner zudem, dass immer mehr Frauen zum Zug kommen. „Zuletzt haben erstmals gleich viele Frauen wie Männer Unternehmen übernommen – gegenüber nur 31 % vor 15 Jahren.“

Gegründet von Franz Dotzauer in einem Kellerlokal im 15. Wiener Gemeindebezirk, führen heute Irene und Manfred Dotzauer erfolgreich das Familienunternehmen Dotzauer Kristallleuchten, das 70 bis 80 % des Umsatzes von mehr als fünf Mio. Euro im Ausland lukriert. Einzigartige Luster werden nach dem Vorbild des originalen Konzertsaals der Semperoper von 1936 (Bild oben) nachgebildet.


Foto: Dotzauer

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WeltMeister Österreich FamilienUnternehmen

Die Erfolgsfaktoren

Der altersbedingte Rückzug aus dem Erwerbsleben ist nach wie vor der häufigste Grund für eine Unternehmensübergabe. In 66 % der Fälle wird das Unternehmen mit Erreichen des pensionsfähigen Alters weitergegeben. Dabei halten sich familieninterne und -externe Übergaben inzwischen die Waage. Für die Hälfte aller KMU muss demnach eine passende Nachfolge außerhalb der Familie gefunden werden. Um dies mittel- und langfristig zu erleichtern, muss vor allem der Unternehmergeist gestärkt werden. Daher braucht es Initiativen, die schon bei den Jungen ansetzen und unternehmerisches Denken gezielt fördern: So soll etwa die Ausbildung zu unternehmerischen Initiativen im Lehrangebot von Berufsbildenden Schulen und im universitären Bereich verstärkt berücksichtigt werden. Mit dem „Entrepreneurial Skills Pass“ gibt es ab diesem Schuljahr erstmals ein internationales Gütesiegel, das praktische und theoretische unternehmerische Kompetenzen zertifiziert und selbstständiges Arbeiten fördert. „Darüber hinaus müssen wir die bewährte duale Ausbildung weiter attraktivieren“, fordert Mitterlehner. „Denn der Lehrabschluss ist nach wie vor die wichtigste Stufe am Weg in die Selbstständigkeit.“ Mit einem Anteil von 36 % haben die meisten Nachfolger als höchste abgeschlossene Ausbildung eine Lehrabschlussprüfung. Außerdem steht das von BMWFW und WKO geförderte „Jungunternehmercoaching“ auch jenen Unternehmern offen, die einen bestehenden Betrieb übernehmen. Zusätzlich steht die Nachfolgebörse des WKÖ-Gründerservice kostenlos zur Verfügung. Mehr externe Beratung Bei potenziellen Übergebern besteht laut Studie „Unternehmensübergaben und -nachfolgen in Österreich“ das Risiko rückläufiger Innovations- und Investitionstätigkeit im Betrieb. Fast die Hälfte habe in den letzten drei Jahren vor der Übergabe keine Innovationen oder Investitionen gesetzt, was sich auf den erzielbaren Kaufpreis auswirken kann. Umso wichtiger ist, dass der Anteil jener, die ihren Übergabeprozess gezielt planen, seit 1996 von 28 auf 64 % gestiegen ist und dieser Prozess verstärkt durch externe Beratung begleitet wird. Für beide Seiten ist die Übernahme ein wesentlicher Einschnitt in die Lebensplanung, die rechtzeitige Regelung der eigenen Nachfolge wird oft verdrängt. Lösungen im Spannungsfeld Familie–Unternehmen–Vermögen lassen sich nicht auf die Schnelle regeln. „Loslassen seitens des Übergebers und Wertschätzung seitens des Übernehmers sind zwei der wich-

Familienunternehmen denken in Generationen und sind nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung um jeden Preis ausgerichtet. Sie agieren wirtschaftlich nachhaltiger und sind auch in Krisenzeiten beständiger. Durch diese Faktoren weisen Familienbetriebe ein überdurchschnittliches Ertragspotenzial auf. Darüber hinaus gibt es weitere Erfolgsfaktoren, die für Familienunternehmen sprechen: + Die Eigentümerfamilien halten die Beteiligungen strategisch und langfristig + Familienunternehmen sind meistens in Marktnischen erfolgreich. + Das organische Unternehmenswachstum steht im Vordergrund. + Die Familienmitglieder arbeiten eng mit dem Management zusammen. + Oft sind die Eigentümer auch im Vorstand oder Aufsichtsrat des Unternehmens tätig. + Die Personalfluktuation in Familienbetrieben ist geringer als in anderen Unternehmen.

tigsten Nachfolgethemen“, sagt Peter Reiter, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich.

Feine familiäre Beispiele Deutschland geht ein Licht auf Für die „Sächsische Staatskapelle“ der Semperoper Dresden werden Kristallluster nach historischen Skizzen durch das in Brunn am Gebirge beheimatete Traditionsunternehmen „Dotzauer Kristallleuchten“ hergestellt. Nach dem Vorbild des originalen Konzertsaals der Semperoper von 1936 werden diese einzigartigen Luster nachgebildet. Wichtig war dem Auftraggeber eine präzise Ausführung der Verzierungsarbeiten, da durch die neue HDTechnik bei Liveübertragungen sämtliche Unregelmäßigkeiten auffallen würden. Der Familienbetrieb „Dotzauer Kristallleuchten“ konnte sich hier als Bestbieter gegenüber den internationalen Mitbewerbern klar abheben. Die Lustermanufaktur im niederösterreichischen Brunn am Gebirge produziert mit 40 Mitarbeitern mittels traditioneller Handwerkskunst, Qualitätsbewusstsein und Innovation glitzernde und prachtvolle Kristallkunstwerke jeglicher Stilrichtungen.


Fotos: Unger Steel Group

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Unger Steel Middle East FZE errichtet für eine Düngemittelfabrik in Saudi Arabien sechs Mega-Lagerhallen mit Fördersystemen für den spanischen Industrieanlagenspezialisten Intecsa Industrial.

Vor allem Luxusherbergen und Privatiers im Nahen, Mittleren und Fernen Osten zählen zu den Hauptabnehmern der nach individueller Aufplanung in teilweise einzigartigen und prachtvollen Ausführungen hergestellten Kristallleuchtern. Neben dem bisher einzigen 7-Sterne-Hotel der Welt, dem Hotel Burj Al Arab in Dubai, gehören auch der Sultan von Brunei oder der höchste Würdenträger Dubais, Sheik Mohammed bin Rashid al Maktoum, zum erlesenen Kundenkreis der Manufaktur. Rechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum wurde einer der größten Aufträge des Familienunternehmens abgeschlossen. Insgesamt 4.700 Leuchter für die große Moschee in Mekka wurden in Zusammenarbeit mit „Lights-of-Vienna“ fertiggestellt. Vom Hollein-Entwurf bis zur Maßanfertigung Namhafte Architekten wie Walter Hildebrand oder Hans Hollein prägten mit Dotzauer Kristallleuchten ihre unvergleichlichen Design-Projekte. Weitere Maßanfertigungen, in verschiedenen Stilrichtungen, wurden für die Wiener Staatsoper, das Theater an der Josefstadt, das Albertina – Café Atelier oder das Hotel Sacher und Imperial angefertigt. Auch eine Vielzahl an Privatkunden schätzt die Bandbreite und die Qualität der Lustermanufaktur. Von der klassischen Wiener Altbauwohnung bis zum ländlichen Herrenhaus leuchten Dotzauer Kristallleuchten in verschiedenen Farben und Formen. Großprojekt auf der Arabischen Halbinsel Im Norden des Königreiches Saudi Arabien entsteht zurzeit das Umm Wu‘al EPC Projekt zur Förderung und Verarbeitung des reichen Phosphatvorkommens des Landes. Im November 2014 erhielt die Unger Steel Middle East FZE von Intecsa den Zuschlag für die Stahlbauarbeiten an sechs großen Lagerhallen inklusive Fördersystemen. Die Arbeiten am Projekt sind bis Ende Juli 2016

anberaumt, d.h. in nur 14 Monaten Bauzeit werden die Großhallen finalisiert und dabei rund 20.000 Tonnen Stahl verbaut. Bei der Fertigung der Lagerhallen mit einer verbauten Gesamtfläche von 103.760 m2 und der beeindruckenden Gesamtlänge von nahezu 1,5 km vertraut man auf die mehr als 60-jährige Stahlbauerfahrung des burgenländischen Familienunternehmens Unger Steel Group, das seit 2007 mit der Unger Steel Middle East FZE in den Vereinigten Arabischen Emiraten erfolgreich tätig ist und im gesamten arabischen Raum europäische Qualität auf höchstem Niveau liefert. Vom Entwurf über die Planung und Realisierung der Konstruktion erfolgen sämtliche Tätigkeiten inhouse durch hochqualifizierte und erfahrene Mitarbeiter vor Ort. Die sechs großen Lagerhallen mit einer Länge von 110 bis 276 m, einer Breite von bis zu 72 und einer Höhe von 45 m werden freitragend errichtet, um eine möglichst große Lagerfläche ohne Einschränkungen zu bieten. Nach Fertigstellung und Übergabe werden die Hallen zur Lagerung von Pottasche und Phosphat genutzt; Sandfanglamellen und Firstlüftungsöffnungen sorgen für eine natürliche Luftzirkulation und Kühlung. Die Unger Gruppe wurde ebenso mit der tragenden Stahlkonstruktion, der Konstruktion und Errichtung der unter den Dachfirsten verlaufenden Förderbänder sowie mit der Stahlkonstruktion des Fördersystems betraut. Dieses Fördersystem führt von den Fertigungsanlagen zu den neuen Lagerhallen und weiter zum Hafen. Vor allem während der Bauphase sind die hohen Tag- und Nachttemperaturunterschiede in der Wüste selbst für Stahlprofis wie die Unger Steel Group eine große Herausforderung. Um diese auszugleichen, werden an der Längsseite der Hallen Dehnungsfugen eingebaut. Die Nähe des Ras Al Khair Hafens erfordert eine spezielle meerlufttaugliche Lackierung des Baustahls und der einschichtigen Dachdeckung. Langjährige Erfahrung im arabischen Raum, europäischer Produktionsstandard und voraus-


WeltMeister Österreich FamilienUnternehmen

Sonderfall Fremdenverkehr

schauende Planung ermöglichen eine rasche und reibungslose Umsetzung und garantieren maximale Lebensdauer der eingesetzten Materialien. Weltweit vor Ort In der Hamriyah Free Zone in Sharjah – eines der sieben Arabischen Emirate – befindet sich die Unger Steel Middle East FZE mit einem Produktionswerk auf rund 100.000 m2 Fläche. Rund 560 bestens ausgebildete Mitarbeiter arbeiten im Netzwerk mit der gesamten Unger Gruppe an maßgeschneiderten Lösungen in höchster Qualität und auf europäischem Niveau. Weitere Niederlassungen in Abu Dhabi, Doha, Jeddah, Dammam und Riad ermöglichen es Unger, noch näher beim Kunden zu sein und maßgeschneidertes Service im mittleren Osten in schnellstmöglicher Zeit anzubieten. Unger realisierte bereits herausragende Referenzprojekte im arabischen Raum wie beispielsweise die Formel 1 Rennstrecke in Abu Dhabi, das Eingangsportal des Burj Khalifa in Dubai oder den Flughafen in Dubai und in Doha (Katar). In Saudi Arabien wurde 2013 unter anderem das große Energieforschungszentrum für König Abdullah fertig gestellt. „Saudi Arabien ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar zu einem Kernmarkt im arabischen Raum geworden“, erklärt Matthias Unger, CEO der Unger Steel Middle East FZE. „Wir führen sämtliche Arbeiten, beginnend von der Beratung über die Planung bis hin zur termingerechten Umsetzung vor Ort aus einer Hand und umfassend aus.“ Familienbetrieb mit deutlich mehr als einer Milliarde Umsatz Die kunststoffverarbeitende Greiner Holding AG mit Sitz in Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) hat ihren Umsatz 2014 (2013: 1,29 Mrd.) um 2 % auf 1,32 Mrd. Euro erhöht: Es war das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte. „Heuer peilt man ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 % an“, sagt Vorstandsvorsitzender Axel Kühner. Das Familienunternehmen steigerte auch den Cash Flow auf 113 Mio. Euro (2013: 83 Mio.). Damit finanzierte man 81 Mio. Euro an Investitionen. Rund 40 % sind in österreichische Standorte geflossen. Insgesamt wurden in den vergangenen fünf Jahren 165 Mio. Euro in Österreich investiert – 2015 sollen es mehr als 100. Mio. sein. Ein Höhepunkt 2014 war der Neu- und Ausbau von Mediscan in Kremsmünster. Die Sterilisationstochter wurde um ein Röntgen-Verfahren erweitert. Mit rund 82 % des Umsatzes ist Europa der Kernmarkt der

Übernehmerfonds für Tourismuswirtschaft verlängert Vor besonderen Herausforderungen steht die österreichische Tourismus- und Freizeitwirtschaft, innerhalb derer die Übergabeintensität am höchsten sein wird. Daher hat das Wirtschaftsministerium den als Pilotprojekt gestarteten Übernehmerfonds verlängert. Die Initiative richtet sich an Firmen, die einen elterlichen Betrieb übernehmen oder einen Betrieb über eine Übernahmebörse erwerben und in qualitätsverbessernde Maßnahmen investieren. Den Übernehmern wird ein zinsgünstiger Kredit mit einem Volumen zwischen 350.000 und einer Million Euro (bis zu 70 % der Investkosten) eingeräumt. Zusätzlich übernehmen einige Bundesländer (Vorarlberg, Tirol, Steiermark, NÖ und OÖ) auch den Zinsendienst während der ersten zehn Jahre. In jedem Fall stellt der Bund eine Garantie, um die Finanzierungskosten weiter zu senken. Die Abwicklung übernimmt die Österreichische Hotel- und Tourismusbank als One-Stop-Shop. Gruppe, an zweiter Stelle kommen die USA mit 8 %. Nordamerika und Asien sind die Regionen mit der stärksten Bedeutung in den kommenden Jahren. Greiner produziert jeweils vor Ort für den dortigen Markt. In Südafrika betreibt man über ein Joint Venture die modernste Anlage zur Herstellung von Schaumstoff in ganz Afrika, in Polen läuft die größte Schäumerei in der Gruppe. Serbien erweist sich bei den Verpackungen als Hub für Südosteuropa. Generell sei diese Region sehr stabil im Wachstum. Greiner betreibt 133 Standorte in 29 Ländern. Von den weltweit 8.451 Mitarbeitern sind 2.300 in Österreich tätig, 2014 wurden hierzulande 100 neue Arbeitsplätze geschaffen, heuer sollen es 50 bis 100 sein. Die vormals eigenständige Greiner Bio-One wurde Ende 2014 in das Unternehmen eingegliedert und ist nun die fünfte Division neben Greiner Packaging, Foam International, Perfoam und Tool Tec. Mit Verpackungen erzielte man 39 % des Umsatzes, fast ausschließlich in Europa, der erste Produktionsstandort in den USA ging in Pennsylvania in Betrieb. Bio-One liefert 29 % der Betriebsleistung, erstmals wurde in Monroe (North Carolina/USA) die 100-Mio.-Dollar-Marke durchbrochen. Foam International mit 19 % des Gruppenumsatzes konnte medizinische Matratzen in China verkaufen. Im Interieurbereich kamen Aufträge von Bentley und Tesla dazu.


Foto: Griffner

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2014 erwirtschaftete das Familienunternehmen Griffner mit 100 Mitarbeitern einen Umsatz von 14 Mio. Euro. 2015 ist mit 80 Häusern ein Umsatz von 17 Mio. geplant. Jedes vierte Haus geht in den Export – hauptsächlich nach Deutschland, Italien und in die Schweiz.

Griffner bringt (s)ein Musterhaus nach Mailand Am 15. Mai 2015 eröffnete Griffner das zweite Musterhaus in Italien. Das Kärntner Familienunternehmen setzt große Erwartungen in den oberitalienischen Markt. 32,5 % aller in Italien verkauften Fertighäuser werden in Norditalien errichtet – in der Lombardei, in Piemont, Ligurien und der Emilia Romagna. Laut einer aktuellen Marktanalyse der IC Interconnection Consulting ist der traditionelle Einfamilienhausmarkt 2013 um 15,8 % gesunken. Ganz anders die Entwicklung bei Fertighäusern, die im gleichen Jahr einen Zuwachs um 16,3 % erzielen konnten. 462 Millionen Euro wurden laut Studienautoren im Jahr 2013 mit 2.425 Fertighäusern umgesetzt. Die Fertighausquote lag 2013 bei 4,9 %. „Der Vergleich zu Österreich, wo mittlerweile 30 % aller Einfamilienhäuser in Vorfertigung errichtet werden, lässt das enorme Potenzial in Italien erahnen“, begründet GriffnerHaus Eigentümer Georg Niedersüß sein verstärktes Engagement im südlichen Nachbarland. Eine weitere Besonderheit des italienischen Fertighausmarktes ist, dass fast 60 % der italienischen Bauherren schlüsselfertig kaufen. In Österreich liegt der Anteil der schlüs-

selfertigen Häuser im Allgemeinen bei knapp 30 %, bei Griffner mit 40 % deutlich über dem Branchenschnitt. Auch das große Interesse der italienischen Kunden an Holzriegelbauten und Niedrigenergiebauweise stimmt den Kärntner Unternehmer optimistisch. Niedersüß: „Die Strategie von GriffnerHaus, hochwertige Holzhäuser in anspruchsvoller Architektur und mit niedrigem Energiebedarf zu entwickeln, deckt sich uneingeschränkt mit den Interessen und Vorlieben der italienischen Bauherren. Dazu kommt unsere geografische Nähe zu Italien, die uns im Vergleich zu anderen österreichischen Herstellern große Logistikvorteile bringt.“ Um starke Präsenz auf diesem wachsenden Markt zu zeigen, hat GriffnerHaus schon vor mehr als zehn Jahren das erste Musterhaus in der Nähe von Udine errichtet. Hier hat auch das italienische Tochterunternehmen, die Casa Griffner Srl, ihren Sitz. Mit fünf weiteren Verkaufsbüros in Oberitalien will man das Wachstum in den kommenden Jahren vorantreiben. Hat Griffner 2013 16 Häuser in Italien errichtet, soll diese Stückzahl in den nächsten fünf Jahren auf 40 Häuser steigen. ◆


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Die Bundesländer rüsten zum Konjunkturaufschwung Spitzenreiter beim Wachstum ist derzeit Vorarlberg, gefolgt vom Burgenland und von Tirol. Kärnten befindet sich dank der Industrie zurück auf Wachstumskurs. 2015 gibt es bessere Wachstumsaussichten für fast alle Bundesländer.

2014 ließ eine Vielzahl unterschiedlicher externer Einflüsse für die österreichische Wirtschaft in Summe nur ein Wachstum von 0,3 Prozent im Jahresvergleich zu. Von den positiven Effekten, wie etwa dem kräftigen Aufschwung in den USA oder der moderaten Erholung in Europa, profitierten die einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich. Andererseits waren die Belastungen durch den nachlassenden Rückenwind aus den Schwellenländern und die geopolitischen Spannungen durch den Ukraine-Konflikt mit Russland nicht für alle Bundesländer schwerwiegend. „Im Vorjahr drifteten Österreichs Bundesländer in einem wirtschaftlichen Umfeld, das von vielen, zum Teil gegensätzlichen externen Einflüssen gekennzeichnet war, konjunkturell auseinander“, erklärt Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer die wichtigsten Ergebnisse der neuesten Bundesländer-Analyse vom Mai 2015. Die Konjunkturlage hat sich in den meisten Bundesländern verbessert, die Wachstumsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern haben zugenommen. Vorarlberg ist der Wachstumsspitzenreiter Das „Ländle“ erzielte mit fast 2,5 Prozent das stärkste Wachstum aller Bundesländer und überholte 2014 das Burgenland und Tirol, die als „Zweitplatzierte“ ex aequo mit Respektabstand folgen. In Vorarlberg waren die traditionell starke Industrie und die Belebung einzelner Dienstleistungen die wichtigsten Treiber der breiten Expansion der Vorarlberger Wirtschaft. Die „Zweitplatzierten“ Burgenland und Tirol erreichten 2014 ein kräftiges Plus von je 1,2 Prozent. Das Burgenland, 2013 noch Sieger des damaligen Konjunkturrankings, fiel im Vorjahr zurück,

da es vom Einmaleffekt einer großen Firmenverlegung nicht mehr profitieren konnte. Tirol hingegen profitierte im Jahresverlauf von einer Auffrischung der Exportnachfrage nach Industrieerzeugnissen. Auch in Oberösterreich und in Kärnten legte die Wirtschaft überdurchschnittlich stark zu. Niederösterreich und Wien erreichten ein kleines Plus. Die Wachstumsimpulse der Industrie 2014 konnte die exportabhängige Industrie Österreichs insgesamt keinen Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten, da sie nach einem moderaten Beginn insbesondere in der zweiten Jahreshälfte zunehmend unter Druck geraten ist. Dagegen sorgte in einzelnen Bundesländern, vor allem in Vorarlberg und in Tirol, eine unter den bestehenden Rahmenbedingungen günstige regionale Ausrichtung der Exporte in Kombination mit der passenden Branchenstruktur für zum Teil sehr kräftige Impulse. Eine der Wachstumsstützen der österreichischen Industrie war mit einem Plus von fast 4 Prozent der Fahrzeugbau. Auch die Herstellung von elektronischen und optischen Erzeugnissen, elektrischen Ausrüstungen, die chemische und pharmazeutische Industrie und auch die Nahrungsmittelerzeugung steigerten 2014 ihre Produktion. Neben Vorarlberg mit einem Plus um rund 8 Prozent und Tirol mit rund 3 Prozent profitierten auch Oberösterreich, das Burgenland und Kärnten von einem Wachstum des Produktionssektors. Positive Beiträge von Bau- und Dienstleistungssektor Die Baukonjunktur erreichte 2014 in Österreich einen Wert-


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schöpfungsanstieg um real 0,5 Prozent. In fünf Bundesländern konnte der Bau einen positiven Wachstumsbeitrag leisten. Vor allem in der Steiermark, aber auch in Vorarlberg und in Salzburg sorgte der Sektor sogar für überdurchschnittlich starken Schwung. Der Dienstleistungssektor schloss 2014 aufgrund der guten Entwicklung im Gesundheits- und Sozialbereich, bei öffentlichen Dienstleistungen und im Immobiliensektor mit einem Anstieg der Wertschöpfung ab. Im Dienstleistungszentrum Wien und auch in der Steiermark stützte der Sektor die gesamtwirtschaftliche Entwicklung spürbar. Der Arbeitsmarkt bleibt diffizil 2014 war für die österreichischen Bundesländer einerseits das Jahr der Rekordbeschäftigung, allerdings auch der Rekordarbeitslosigkeit. Dabei schlug sich die unterschiedliche Konjunkturentwicklung in der Entwicklung der regionalen Arbeitsmärkte nieder. Oberösterreich verzeichnete 2014 einen starken relativen

Anstieg der Arbeitslosenzahlen, hielt aber mit 5,7 Prozent im Jahresdurchschnitt die niedrigste Arbeitslosenquote Österreichs (gemeinsam mit Salzburg). Andererseits stiegen jedoch trotz der flauen Konjunktur die Beschäftigungsverhältnisse in fast allen Bundesländern stärker an. Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse stieg im Durchschnitt um immerhin 0,6 Prozent, in Vorarlberg als Spitzenreiter sogar um 1,6 Prozent. „In acht von neun Bundesländern (!) wurde dank Zuwächsen im Dienstleistungsbereich ein neues Allzeithoch erreicht“, erklärt Bruckbauer. Für 2015 werden bessere Wachstumsaussichten erwartet Angesichts eines verbesserten wirtschaftlichen Umfelds ist 2015 für fast alle Bundesländer eine günstigere Konjunkturentwicklung als im Vorjahr in Sicht, sagen die Experten der Bank Austria. Günstige externe Rahmenbedingungen wie etwa die Festigung der Erholung in Europa, der schwächere Euro und niedrige Ölpreise werden nach einem zurückhaltenden Jahresbeginn eine


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Transportwirtschaft sorgt für Bewegung Der Gütertransport auf Österreichs Straßen hat 2014 mit einem kräftigen Zuwachs der Transportleistung von 6 Prozent deutlich an Schwung gewonnen, das Fuhrgewerbe erzielte einen Leistungszuwachs von rund 1 Prozent. Die verfügbaren Stimmungsindikatoren signalisierten im ersten Quartal eine leichte Verbesserung der Transportkonjunktur. Im weiteren Jahresverlauf 2015 sollte sich das wirtschaftliche Umfeld des Transportgewerbes festigen. Im Vergleich des Logistikangebots von 160 Ländern lag Österreich im Jahr 2014 auf Rang 22.

bauer. Damit werden regional eher die westlichen Bundesländer im Vorteil sein. „Für Vorarlberg, Oberösterreich und auch

Foto: Doka

moderate Belebung der österreichischen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf unterstützen. Der Außenhandel wird weiter an Schwung gewinnen und die Auffrischung der Auslandsnachfrage sollte der Investitionstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte auf die Sprünge helfen, zumal die Finanzierungsbedingungen durch die lockere Geldpolitik der EZB anhaltend günstig bleiben sollten. Auch hält der private Konsum, unterstützt durch die niedrige Inflation, seinen moderaten Wachstumskurs. Damit wird die Inlandsnachfrage in den kommenden Monaten ein immer wichtigerer Träger der Wirtschaftsdynamik werden. Die österreichische Wirtschaft wird in diesem Umfeld mit 0,9 Prozent ein klar höheres Wachstum als 2014 erreichen können. Zwischen den Bundesländern sind etwas geringere Wachstumsunterschiede als im Vorjahr zu erwarten. „Leichte Vorteile bestehen 2015 nach unserer Einschätzung für stärker exportorientierte, breit aufgestellte Industrie-Bundesländer“, sagt Stefan Bruck-


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Großes Potenzial für Chemische Industrie Die weltweiten Megatrends wie rasantes Bevölkerungswachstum, Ressourcenverknappung und Urbanisierung machen neuartige Produkte aus der chemischen Industrie unverzichtbar. Die chemische Industrie erforscht intensiv Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. „Chemie 4.0“ bedeutet die Entwicklung von völlig neuartigen Verfahren und Materialien, die den Kunden maßgeschneiderte Produkte und Leistungen bieten. „Chemie 4.0 ist ein komplexer und zugleich spannender Prozess, der mit einer Idee im Labor beginnt und die Innovation zur industriellen Fertigung bringt“, erklärt Hubert Culik, seit Anfang Juni 2015 Obmann des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreich. „Green Chemistry und Smart Chemistry sind die Stoffe, aus denen die Zukunft gemacht wird.“ Der Umsatz der chemischen Industrie Österreichs stieg zuletzt 0,5 % auf insgesamt 16,5 Milliarden Euro. Ende Dezember 2014 waren 42.839 Personen in der chemischen Industrie beschäftigt. Die Investitionen stiegen um mehr als 15 % auf mehr als 600 Millionen Euro und weisen damit eine leichte Trendumkehr auf. Die Einfuhren und Ausfuhren stiegen im Berichtszeitraum um 3,4 bzw. 6,9 %. Den prozentuell höchsten Anstieg bei den Ausfuhren verzeichnet der Wachstumsmarkt Asien (13,0 % bzw. 190 Millionen Euro).

die Steiermark erwarten wir ein Wirtschaftswachstum um mehr als ein Prozent.“ Und die „Dienstleistungshochburgen“ wie Salzburg und mit etwas Abstand Wien, sollten von einer stärkeren Dynamik des Sektors im späteren Jahresverlauf profitieren. Moderate Erholung der Wirtschaft festigt sich Laut neuestem Konjunkturindikator per Redaktionsschluss dieses Buches (Ende Juni) festigt sich die moderate Erholung der österreichischen Wirtschaft tatsächlich. „Seit mittlerweile drei Monaten in Folge liegt der Indikator im positiven Bereich“, berichtet

Stefan Bruckbauer. So verbesserte sich die Stimmung in der österreichischen Industrie im Mai dank der anhaltend positiven Stimmung in der europäischen Industrie und die Exportaufträge nehmen weiter zu. (Noch) Mehr Rückenwind durch den Konsum ist für 2016 in Sicht. „Die Steuerreform löst einen zusätzlichen Wachstumseffekt von fast 0,4 Prozentpunkten aus“, meint Bruckbauer. „Damit ist 2016 ein höherer BIP-Anstieg als im laufenden Jahr von 1,5 Prozent möglich.“ Zudem werden in einem Umfeld mit anhaltend niedrigen Zinsen auch die Investitionen mehr Schwung aufnehmen können. ◆


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HauptStadt mit Top-Zukunft Wien ist eine der am schnellsten wachsenden Großstädte Europas. Jährlich legt die Bevölkerungszahl um rund 30.000 Einwohner zu. Auch die Wirtschaft boomt: Dafür sorgen zahlreiche herausragende Unternehmen und Start-ups mit WeltMeister-Potenzial. Trotz des Bevölkerungsanstiegs bewahrt sich die Donaumetropole eine hohe Lebensqualität. Im Mercer-Ranking der weltweit lebenswertesten Städte belegt Wien 2015 wie in den Vorjahren den ersten Platz – diese Untersuchung berücksichtigt Faktoren wie Wohnungsmarkt, Ökologie, Infrastruktur, politisches Umfeld, Kulturangebote und medizinische Versorgung. Zugleich zwingt der Wettbewerbsdruck vor der eigenen Haustür (niedriges Lohnniveau in der Slowakei und in Ungarn) die Wiener Wirtschaft zu Modernisierung und Effizienzsteigerung. Dabei sind viele neue Stellen, z. B. im Dienstleistungssektor, bei Forschung, Biotechnologie und Pharma entstanden. Investitionen in eine dynamische Weltstadt Dank seiner Lage als Tor zu Mittelosteuropa ist Wien auch ein sehr beliebter Standort für Firmenzentralen. Rund 1.000 internationale Unternehmen steuern ihre Osteuropa-Aktivitäten von Wien aus, darunter BMW, Allianz, Beiersdorf und Rewe. Außerdem ist die Stadt Sitz internationaler Organisationen wie UNO, OPEC oder OSZE. Das bringt Kaufkraft, Steuereinnahmen und sorgt für eine stabile Nachfrage nach hochwertigen Dienstleistungen. Und es wird weiter investiert: So hat kürzlich die aus Liechtenstein stammende Hilti-Gruppe an ihrem Standort in der Altmannsdorfer Straße einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Auf 3.800 m2 Nutzfläche hat Hilti die Österreich-Zentrale modernisiert und einen großen Verkaufsshop integriert und beschäftigt in Wien rund 150 Mitarbeiter. „Die neue Österreich-Zentrale ist ein klares Bekenntnis zum Standort Österreich und drückt auch unsere Zuversicht und Absicht aus, in Österreich weiter zu wachsen”, betont Manfred Gutternigg, Geschäftsführer von Hilti Austria. Ein weiteres Beispiel ist die Salzburger Porsche Holding, die Investitionen von 50 Millionen Euro in den Standort Wien-Liesing angekündigt hat.

Im Luftverkehr ist der Flughafen Wien die unangefochtene Nummer eins in der Region. Das Drehkreuz verzeichnete 2014 einen neuen Passagierrekord von 22,5 Mio. und erwartet bis 2020 steigende Kundenzahlen: In fünf Jahren dürften 28 Mio. Passagiere in Wien abgefertigt werden. Außerdem entstehen rund um den Flughafen Hotels, Bürogebäude und Betriebsansiedlungen. Für Arbeit, Freizeit, Einkauf und Transport hat Wien ein riesiges Einzugsgebiet, das in einem Radius von 60 bis 80 km um die Stadt herum reicht. Eine Milliarde Passagiere Pro Jahr nutzen 930 Mio. Fahrgäste den Wiener Nahverkehr – bis 2020 wird ein Zuwachs auf eine Milliarde Passagiere erwartet. Laut Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung ist im Bereich öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) zurzeit der Ausbau des U-Bahn-Netzes das wichtigste Vorhaben. Die Verlängerung der U2 und der Bau der neuen Linie U5 kosten 2018 bis 2028 rund 2,0 Mrd. Euro. Die Linien U4 und U6 werden bis 2020 modernisiert. Daneben bauen die Wiener Linien das Straßenbahnnetz um 18 km aus. Die ÖPNV-Haltstellen gestaltet Wien dabei mehr und mehr zu multimodalen Knotenpunkten um: Dienstleister wie Garagenbetreiber, Carsharing-Anbieter oder Taxis werden stärker integriert. Dazu kommen gesicherte Fahrradabstellanlagen, Lademöglichkeiten für E-Bikes, barrierefreie Nutzung der Haltestellen sowie dynamische Displays mit aktuellen Verkehrsinfos. Große Pläne für den Großraum Wien hat auch die Asfinag, die für Bau und Betrieb der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen zuständig ist. Zwischen 2015 und 2022 sind Investitionen von mehr als 3,2 Mrd. Euro vorgesehen, um mehrere Trassenabschnitte zu verlängern oder zu sanieren – darunter der Wiener Außenring, nördliche Teile der Autobahn A5 und die


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Marchfeld Schnellstraße S8. Diese könnte bis zum Ende des Jahrzehnts auch an die geplante Ortsumgehung für Bratislava (D4) mit einer Brücke über den Fluss March angeschlossen werden. Im Bereich Logistik bekäme die gesamte Region einen gewaltigen Schub, falls der geplante Anschluss an die in Russland übliche Breitspur realisiert wird. Bislang verläuft eine solche Trasse bis in das ostslowakische Kosice – sie soll bis in den Großraum Wien verlängert werden und dort ein gewaltiges Umschlagzentrum für Waren aus China und anderen asiatischen Wachstumsmärkten entstehen. Bevölkerungszuwachs kurbelt den Wohnbau an Der Stadtentwicklungsplan STEP 2025 empfiehlt für Wien den Neubau von jährlich 10.000 Wohnungen. Laut Magistrat hat die

Stadt rund 180 Projekte mit Gesamtinvestitionen von knapp 2,7 Mrd. Euro auf den Weg gebracht, davon 1,0 Mrd. Euro Fördermittel. Außerdem investiert Wien jedes Jahr 200 Mio. Euro in die Wohnraumsanierung und fördert so den energetischen Umbau von 10.000 Einheiten. Schwerpunkte des Wohnungsbaus sind ein Gelände am Nordbahnhof, das Sonnwendviertel am Hauptbahnhof und die Seestadt Aspern. Dieses Projekt ist eines der größten Städtebauvorhaben Europas, erklärt Stefan Stiglbauer, Projektmanager bei der Entwicklungsgesellschaft für das Bauvorhaben. Es entsteht auf dem 240 ha großen Areal eines ehemaligen Flughafens im Nordosten Wiens. Bis 2028 könnten dort rund 20.000 Menschen wohnen und ebenso viele eine Arbeit finden. Als eines der ersten Industrieunternehmen baut der Schweizer Ventilhersteller


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Innovationen als Antriebsmotor

Foto: Otto Bock Healthcare Products GmbH

Hoerbiger in unmittelbarer Nähe eine Fabrik auf und investiert dafür rund 30 Millionen Euro. „Wir streben in der Seestadt Aspern bewusst eine Mischung verschiedener Funktionen an“, erklärt Projektmanager Stiglbauer. „Hier soll eine lebendige Stadt mit vielen Menschen auf den Straßen und Plätzen entstehen.“ Neben Wohnungen gehören Geschäfte, Restaurants, Supermärkte, Parkhäuser, Bürogebäude und ein Hotel dazu. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund fünf Milliarden Euro. Bereits eröffnet hat das IQ technology centre, in dem sich neu gegründete Unternehmen ansiedeln können. Auch zwei U-Bahn-Stationen funktionieren bereits – geplant ist noch ein Anschluss an die neue Schnellbahn nach Bratislava. ◆

Der Innovationspreis „Mercur“ beweist, dass die Bundeshauptstadt einen guten Nährboden für Innovationen bietet. Die neuesten Top-Projekte in vier Kategorien: Kreativität & Medien/Consulting: „opera.live“, NOUS Wissensmanagement GmbH. Ausgangspunkt für das Projekt war das Vorhaben der Wiener Staatsoper, kostenpflichtige Live und On Demand Streams ausgewählter Vorstellungen über das Internet via Smart-TV, Tablet oder Smartphone anzubieten und damit neue, globale Kundensegmente (insbesondere im asiatischen Raum) zu erschließen. Life Sciences: „3D Human Tissue cultures“, Evercyte GmbH. Die Entwicklung von relevanten, standardisierbaren, präklinischen in-vitro-Testsystemen für die pharmazeutische, chemische oder kosmetische Industrie realisiert Evercyte durch gezielte Immortalisierungsstrategien und zum anderen durch Reprogrammierung von somatischen Zellen mit anschließender Differenzierung. Dabei werden derzeit vor allem hoch spezialisierte Haut- und Lebermodelle entwickelt. Green Economy: „AirKey – Das Handy ist der Schlüssel“, EVVA Sicherheitstechnologie GmbH. AirKey macht als innovatives elektronisches Schließsystem NFC-fähige Smartphones zum Schlüssel und bietet damit neue, maßgeschneiderte Lösungen. Zutrittsberechtigungen können in der AirKeyOnlineverwaltung schnell und einfach über das Internet verschickt werden. Aufwendige Verwaltung und Schlüsselversand entfallen. IKT/Technik: „Self-Sensing Cantilevers ... sehen und fühlen in der Nanowelt“, SCL Sensor.Tech.Fabrication GmbH. Um Rasterkraftmikroskope noch kompakter bauen zu können, hat SCL in einem europäischen Forschungsprojekt eine neue Technologie entwickelt, mit der nanometergenau mikroskopisch kleine Dehnungssensoren auf einen Cantilever aufgebracht werden können. SCL konnte sich in diesem sehr rasch wachsenden Markt weltweit als führender Hersteller für Spezial-Cantilever etablieren. Weitere innovative Top-Unternehmen + Die Socialisten Social Software Development GmbH, Papertown, Barbara Haider, mindster e.U. + Otto Bock Healtcare (Weltmarktführer, Bild links), scinteco GmbH, IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH, MP2 IT-Solutions GmbH + DRS DefectRadar GmbH, Dietzel GmbH, LOYTEC electronics GmbH, Xylem – Science and Technology Management GmbH + VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH, expressFlow GmbH, Crystalline Mirror Solutions GmbH, Speechcode Produktsicherheits GmbH.


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Burgenland im Aufwind Dank wirtschaftlicher Stabilität, ausgezeichneter Bildungseinrichtungen, des unternehmerfreundlichen Klimas sowie der Lage im Herzen Europas gilt das Burgenland schon seit Jahren weit über die Grenzen hinaus als attraktiver Wirtschaftsraum. Seit dem EU-Beitritt Österreichs hat das Burgenland seine Wirtschaftsleistung um mehr als 20 Prozentpunkte gesteigert und ist vom Randgebiet zum Zentrum Europas geworden. Hier wurden also die Chancen der EU-Mitgliedschaft besonders gut genützt. In Zukunft geht es darum, die EU-2020-Strategie bestmöglich zu nützen: Das Burgenland will sich besonders mit Forschung & Entwicklung sowie der Verringerung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen befassen. Zu den Stärken des Burgenlandes zählen neben dem für die Bundesländer – etwa durch den Finanzausgleich – generell sehr stabilen Rahmen auch die „sehr solide Haushaltsentwicklung“ sowie die im internationalen Vergleich „sehr niedrige“ haushaltsabhängige Verschuldung. Erfreulich ist auch, dass sich das Burgenland zunehmend als attraktiver Industriestandort positioniert. Ein Vorzug ist auch die breite Basis in allen Wirtschaftssektoren. Innovation mit Tradition Eine gute Benchmark für den Forscher- und Erfindergeist im Bundesland ist der Burgenländische Innovationspreis, der bereits 20 Mal vergeben wurde und der mit der Lumitech Produktion und Entwicklung GmbH mit Sitz im Technologiezentrum Jennersdorf bereits einen Staatspreisträger „entdeckt“ hat. Zuletzt erhielt die ChampionShips Yachting GmbH mit dem innovativen Schwertboot „Lago 26“ den Burgenländischen Innovationspreis. Das wegweisende Bootkonzept vereint genussreiches Wochenendsegeln mit purem Regattafeeling. Die Lago 26 stellt eine erfrischende Neuinterpretation eines Jollenkreuzers dar, die auf dem Einsatz modernster Materialien wie Carbon/GlasSandwich und Baumethoden wie dem Vakuumverfahren basiert. Den Sieg bei den Großunternehmen holte sich die Swarco Futurit Verkehrssignalsysteme GmbH aus Neutal. „Sirius“ ist ein ganzheitliches Beleuchtungsmanagementsystem zur Steuerung, Überwachung und Konfiguration von Beleuchtungsanlagen im

öffentlichen Raum mit LED-basierten Straßenleuchten. Damit kann das Beleuchtungsniveau aller oder von Gruppen von Leuchten aufgrund des Verkehrsaufkommens, aufgrund eines vordefinierten Zeitplans oder manuell gesteuert werden. Der Status der Leuchten wird erfasst, das System kann konfiguriert und den aktuellen Gegebenheiten vor Ort angepasst werden: Fährt ein Auto auf der Straße, wird die Straßenbeleuchtung von alleine stärker. Platz 2 bei den „Großen“ ging an die Herz Energietechnik GmbH in Pinkafeld, und zwar für die „kleinste emissionsarme Hackgut-Pelletsanlage firematic 349-499 kW“. Durch die Modulbauweise und die innovative Verbrennungstechnik mit kompaktesten Abmessungen können nun Projekte in vorhandenen Heizräumen ökonomisch realisiert werden. Weitere Innovationen liegen in einer akkuraten Brennraumgeometrie, den flexiblen Einsatzmöglichkeiten (auch für Biomasse mit niedrigen Ascheschmelzpunkten) und für die imposante Kosteneffizienz aufgrund

Meilenstein „Energetikum“ in Pinkafeld 850 m² Forschungsraum mit über 2.000 Sensoren können die Wissenschaftler und Studierenden der FH Burgenland am Campus Pinkafeld seit April 2015 für ihre Forschungsarbeiten nützen: Das Energetikum bietet Simulations- und Versuchsräume genauso wie ein topmodernes Zentrum für Managementsimulation. Das Burgenland hat mit diesem Neubau eine große und bedeutende Investition in die Zukunft der Forschungsaktivitäten getätigt. Insgesamt wurden 2,6 Millionen Euro investiert, wobei ein Großteil der Mittel durch die EU und das Land über das Förderprogramm EFRE zur Verfügung gestellt worden ist. Das Energetikum ist als „Living Lab“ konzipiert; insgesamt 36 Forschungsprojekte mit einem Volumen von 3,2 Millionen Euro werden derzeit in Pinkafeld abgewickelt.


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Globaler MVNO Industry Award landet wieder im Burgenland Der MVNO World Congress ist der einzige Fachkongress weltweit, der sich ausschließlich dem global boomenden Telekommunikationsmarkt der Mobile Virtual Network Operators widmet. Die geballte Präsenz hochkarätiger Teilnehmer in Niz- I-New-CEO za machte den World Congress auch Peter Nussbaumer. 2015 zum größten Fachevent. Alljährlicher Höhepunkt des Kongresses ist die Verleihung des Global MVNO Industry Award: Dabei wurde die in Mattersburg ansässige I-New Unified Media Solutions AG in der wichtigsten Kategorie „Best Solution Vendor“ zum zweiten Mal in Folge als Sieger gekürt. CEO Peter Nussbaumer: „Der MVNO Industry Award ist das weltweit höchste QualitätsPrädikat der globalen MVNO Industrie. Der Preis bestätigt unsere Produkt-, Service- und Wachstumsstrategie, die wir gemeinsam mit unseren hervorragenden weltweiten Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Mehrheitseigentümer Novomatic AG konzentriert und konsequent verfolgen.“

Foto: I-New Unified Media Solutions AG

der Reduktion von Material und Montagezeit. Auf Rang 3 in der Kategorie „Großunternehmen“ landete die MAM Babyartikel GmbH in Siegendorf für „MAM Perfect“, den perfekten Schnuller für die Zahnentwicklung, der in Zusammenarbeit mit international anerkannten medizinischen und technischen Experten entwickelt wurde. Der Saugerhals ist um 60 % dünner sowie 4-mal weicher und anpassungsfähiger als herkömmliche Silikonschnuller. Platz 1 in der Kategorie „KMU“ ging an die Modulhydraulik Weber GmbH aus Gattendorf. Der neu entwickelte „Hybrid LB Antrieb“ist ein Notfall-System, das es ermöglicht, selbst bei ei-

nem Ausfall der elektrischen Steuerungseinheit eine hydraulische Vorrichtung zu betätigen. Seine Anwendungsgebiete sind vielseitig. Durch ihn ist das Heben von hydraulisch betriebenen Ladebordwänden auch bei Ausfall der elektrischen Steuerungseinheit, aber auch der Einsatz von lebensrettenden hydraulischen Rettungsgeräten wie z. B. Bergescheren oder Spreizern möglich. Dahinter folgte Gold Chamber – Horst Pfaffelmayer e.U. in Siegendorf für die „Forensische Audiorestaurierung“ und die Entwicklung der dazugehörigen Hard- und Software. Audioforensik ist der Einsatz von Audiotechnologie in Gebieten des öffentlichen Interesses wie etwa im Zivil- und Strafrecht oder in Bereichen der Sicherheit – bei der Audio-Forensik können Stimmen entzerrt und Hintergrundgeräusche analysiert oder zur Gänze ausgeblendet werden. Platz 3 in der KMU-Kategorie ging an den Rechnitzer Robert Liszt für die Entwicklung eines „Bestückfeeders für Lötkontaktstifte inkl. Greifer“, der es ermöglicht, Bauteile mittels eines Greifers „abzuholen“ und an die gewünschte Stelle zu platzieren. Lose Lötkontaktstifte können dadurch automatisch verarbeitet werden – das gab es bis dato nur als Dienstleistung von Sondermaschinenherstellern. Den 1. Platz in der Kategorie „Innovative Dienstleistung“ belegte die Barreco GmbH aus Pöttsching mit der „chemiefreien Erneuerung von gebrauchten Barrique-Fässern“. Das von Barreco entwickelte Verfahren verdreifacht den Lebenszyklus eines Barrique-Fasses ohne Verwendung chemischer Mittel und ohne Zerlegung des Fasses beim Bearbeitungsvorgang. Über den 2. Rang in dieser Kategorie freute sich die HWB – Horitschoner Werkzeugbau GmbH für die Idee des „Werkzeugdoktors“. Platz 3 bei den innovativen Dienstleistern ging an Lena Schacherer, Geschäftsführerin von „BEST(un)BUILT Plattform für Architektur“ in Neusiedl am See. Dabei werden nicht gebaute, von Top-Architekten entwickelte Einfamilienhaus-Pläne gesammelt, aufbereitet und über ein Online-Portal (www.best-un-built. com) zum Kauf angeboten. ◆


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Top-Innovation mit Top-Tradition Niederösterreich verzeichnet aktuell einen Höchststand an Betriebsansiedlungen, einen Beschäftigungsrekord und kann auf die höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Bundesländervergleich verweisen. Auch der Export wird weiter forciert. Es handelt sich um ein echtes Leuchtturmprojekt: Das internationale Pharma-Unternehmen Baxter wird unter dem Namen Baxalta für die Biotech-Sparte in den kommenden drei Jahren 138 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Produktionsstandorts Krems investieren. „Wenn sich ein weltweit tätiges Unternehmen für den Standort Niederösterreich entscheidet, ist das eine Bestätigung, dass wir uns als international anerkannter Wirtschafts- und Forschungsstandort etabliert haben“, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll. „Der geplante Ausbau des Werkes ist ein weiterer Meilenstein für Krems. Besonders freut es mich, dass damit rund 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit der Produktionsstätte in Krems gemacht. „Nicht nur, dass wir hier gut ausgebildete Mitarbeiter finden, vor allem bringt uns die Möglichkeit der Vernetzung mit der IMC FH Krems und anderen spezifischen Einrichtungen viele Vorteile“, erklärt Baxalta-Manager Michael Heinrich. „Daher haben wir im Vorjahr auch eine Kooperation mit der Fachhochschule im Forschungsbereich abgeschlossen.“ Damit hat sich der Standort Krems als ein internationales Zentrum für Gesundheitstechnologien etabliert. Mit Venture Capital der tecnet auf Erfolgskurs Für Investitionen in innovative, technologieorientierte Unternehmen und somit in zukünftige „WeltMeister“ bedient sich das Land Niederösterreich der tecnet equity, die sich nach eingehender Prüfung an solchen aufstrebenden Unternehmen beteiligt und über Venture Capital Fonds entsprechendes Startkapital bereitstellt. So entwickelt und vertreibt die in Leobersdorf ansässige Firma nxtControl GmbH eine Software, die unterschiedliche technische Komponenten – von Heizung über Beleuchtung bis hin zu einzel-

Weltmeisterliche Start-ups Die Forcierung von Gründungen mit Wachstumsdynamik ist eines der Hauptziele in Niederösterreichs Wirtschaftsstrategie 2020. Im Jahr 2014 konnte Niederösterreich 7.835 Neugründungen (inkl. Personenbetreuer) verzeichnen und rangiert damit auf Platz 2 im Vergleich der neun Bundesländer.

nen Geräten, unabhängig von Hersteller oder Hardware – koordinieren und steuern kann. Mit diesem Gebäudeautomationssystem kann der Energieverbrauch massiv gesenkt werden. Mittlerweile liefert die Firma Technologie aus Niederösterreich bereits nach Deutschland und Frankreich ebenso wie nach Japan und Taiwan. Die Jeder GmbH in Klosterneuburg vertreibt ein Gerät, das mit einem minimalen und weitgehend schmerzfreien Eingriff Knochenaufbau im Oberkiefer ermöglicht. Die für Zahnimplantate notwendige Methode wurde vom Unternehmensmitbegründer und Zahnarzt Klaus Eder entwickelt. „Unsere patentierte Technologie konnte die Registrierung bei der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA als Medizinprodukt der Klasse I erreichen – für eine so kleine Firma ein großartiger Erfolg.“ Über die Grenzen Schon 2010 startete das Land in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer NÖ, der Industriellenvereinigung und ecoplus International eine Exportoffensive. „Der Außenhandel zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsmotoren“, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. „Zuletzt konnte Niederösterreich mit 20,8 Mrd. Euro und einem Plus von 5,7 Prozent erstmals die 20 Mrd.Grenze nach oben durchbrechen.“


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Ein besonders spannender Hoffnungsmarkt ist dabei die Golfregion mit Saudi Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Kuwait als Spitzentrio. „Bisher standen weiter entfernte Exportmärkte nicht so sehr am Radar der heimischen Unternehmer, obwohl z. B. die niederösterreichischen Warenexporte in die VAE innerhalb eines Jahres von 83 auf 94 Mio. Euro erhöht werden konnten, was eine Steigerung von rund 13 Prozent bedeutet“, betont die stellvertretende ecoplus-Aufsichtsratsvorsitzende Michaela Hinterholzer. „Die VAE dienen auch als ideales Sprungbrett für die Bearbeitung anderer Märkte in der Region, woraus sich noch sehr viel ungenutztes Potenzial für den Export in der Golfregion ableiten lässt.“ Firmen wie die Doka in Amstetten (siehe Foto auf Seite 92), Delta Bloc International oder ertex solartechnik und viele andere sind bereits bestens präsent oder stehen unmittelbar vor dem Markteintritt. Clusterland Award an Kooperationen mit Vorbildwirkung Das Ziel des niederösterreichischen Clusterland Awards 2015 bestand darin, herausragenden Kooperationsprojekten eine Bühne zu geben und damit auch andere Unternehmen für überbetriebliche Kooperationen zu begeistern. Das beste Kooperationsprojekt im Bereich Qualifizierung/Prozess- und Organisationsinnovation „Bauanschluss“ befasst sich mit optimierten Fenstereinbaulösungen mit neuen Schalldämmprognosen. Die Projektpartner: Projektkoordination Alois Svoboda, BS Grabmann, COCON Sicherheitssysteme, Compacfoam, Fercher + Stockinger

HOLZHAND WERK, Franz Buchinger, GPG Girlinger, Hartl Haus Holzindustrie, Ing. Gerhard Graschopf GmbH, Iocell GmbH, Kager Fenster, Lottmann Fensterbänke, RUPO Fenstersysteme, Schlotterer Sonnenschutz Systeme, Schmidinger, Schwarzinger GmbH, TGM Technologisches Gewerbemuseum, Thebert Metallbau, Tremco illbruck, Unternehmensberatung Rudolf Exel, Valetta Sonnenschutztechnik, VELUX Österreich, waku Fenster, Weiskircher, Wienerberger Ziegelindustrie (siehe Seite 82/83!) sowie die Xella Porenbeton Österreich GmbH. Das beste Kooperationsprojekt im Bereich Forschung & Entwicklung, Innovation „BaMa – Balanced Manufacturing“ will eine signifikante Energieeffizienzsteigerung in der industriellen Produktion erreichen. Die Partner arbeiten an der Entwicklung einer Analyse-Methodik sowie einer Software-Tool-Kette zur Planung und Steuerung des Energiebedarfs. Die Projektpartner: Projektkoordination TU Wien, Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik, ATP sustain, AutomationX, Berndorf Band, Daubner Consulting, dwh GmbH, FHW Franz Haas Waffelmaschinen, GW St. Pölten Integrative Betriebe, Infineon Technologies Austria AG (siehe S. 130 ff.), Metall- und Kunststoffwaren Erzeugungs GmbH, MPREIS Warenvertriebs GmbH, researchTUb GmbH, Siemens AG Österreich und Wien Energie AG. Das beste Kooperationsprojekt im Bereich branchenübergreifender Zusammenarbeit befasst sich mit der Trinkwasserqualität in Gebäuden. Der Fokus liegt auf der Qualitätserhaltung des Trinkwassers vom Wasserzähler bis zur Entnahmearmatur – die Projektpartner analysieren konkrete Problemstellungen entlang der Wertschöpfungskette: Projektkoordination FH Campus Wien, AIT Austrian Institute of Technology, BWT Austria, Energietechnik Urbanich, Haustechnik-Planungsgesellschaft für Ver- und Entsorgungsanlagen, Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, OFI Technologie & Innovation GmbH, REHAU, TB SAN.C.O.WENT, Transhelsa Korrosionsschutztechnik sowie WimTec Sanitärprodukte GmbH. ◆


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Oberösterreich bleibt ein Vorzeigebundesland Der hohe Internationalisierungsgrad und der überdurchschnittliche Anteil der Sachgüterproduktion an der Wertschöpfung sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Oberösterreich seit Jahren als Wachstumslokomotive agiert. Der ausgewogene Mix von kleinen, mittleren und großen Unternehmen ist eine der großen Stärken des Wirtschaftsstandorts. Die international erfolgreich agierenden Industrie- und Leitbetriebe leben gemeinsam mit dem innovativen Mittelstand und den vielen flexiblen Ein-Personen-Unternehmen Wettbewerbsfähigkeit und soziale Verantwortung vor. Spitzenplatzierungen auch im internationalen Vergleich kann Oberösterreich beim ökonomischen Entwicklungsniveau (gemessen am BIP pro Kopf) sowie bei der Beschäftigungsquote (gemessen am Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung) aufweisen. Top-Thema Infrastruktur In der Rangliste der Standortfaktoren reihen die oberösterreichischen Manager die Infrastruktur gleich nach gut ausgebildeten Mitarbeitern (75 Prozent) auf Platz 2 (53 Prozent) noch vor Innovation, Forschung & Entwicklung (51), Stabilität (45) und niedrigen Steuern (43 Prozent). Die starke Exportorientierung der oberösterreichischen Wirtschaft auch auf die neuen „Heimatmärkte“ der mittel- und osteuropäischen Nachbarstaaten unterstreicht die Notwendigkeit einer wirtschaftsfreundlichen Infrastruktur. Dass Oberösterreich dies erkannt hat und deshalb in Sachen Straßeninfrastruktur einiges weitergeht, sieht man an zahlreichen Großbaustellen wie in Lambach, Eferding und Gmunden. Die größte Baustelle der ASFINAG überhaupt liegt in Oberösterreich: Bis Ende 2015 soll die rund 22 km lange Mühlviertler Schnellstraße fertiggestellt sein. Mit den Bauarbeiten für den Linzer Westring (A26) geht es planmäßig im Sommer 2015 los. An der A9 Pyhrn Autobahn laufen die Bauarbeiten für den Vollausbau der Tunnelkette Klaus und für den Bosrucktunnel. Bis 2017 soll auch der Sicherheitsausbau an der A8 Innkreisautobahn abgeschlossen sein.

Auch der erste oberösterreichische Infrastrukturreport bescheinigt dem Bundesland einen gut ausgebauten Zustand der Autobahnen und Schnellstraßen: 88 Prozent der Befragten sagen, dass die Infrastruktur in Oberösterreich sehr oder eher gut aus-

Zaltech investiert 25 Mio. Euro in neues Headquarter Rund 25 Millionen Euro investiert die Firma Zaltech in ihr neues Headquarter in Moosdorf (Bezirk Braunau). „Damit ist künftig die Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungszentrale eines Global Players in Oberösterreich angesiedelt“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Zaltech stellt Gewürzmischungen für die Lebensmittelindustrie her und exportiert in mehr als 30 Länder. Der Spatenstich für den Neubau fand am 26. 2. 2015 statt, in rund eineinhalb Jahren soll das in modernster Niedrigenergiebauweise geplante Gebäude fertiggestellt sein. Neben Produktion und Verwaltung entsteht auch ein Entwicklungszentrum mit dazugehörigem Anwendungstechnikum sowie ein Schulungs- und Seminarbereich. Die Zaltech Unternehmensgruppe wurde 1988 von Horst Zalto gegründet. 1995 erfolgte die Gründung der ersten Vertriebsniederlassung in Polen, 2007 eine weitere in der Ukraine und seit 2013 wird der Markt in Asien und im Mittleren Osten aufgebaut. Seit 2000 ist der heutige Geschäftsführer Helmut Gstöhl im Unternehmen, zunächst als Geschäftsführer und ab 2002 auch als Eigentümer. Die Zaltech Gruppe erwirtschaftete zuletzt mit 85 Mitarbeitern rund 45 Mio. Euro Umsatz, 99 Prozent davon im Export.


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gebaut ist. Generell ist die Zufriedenheit mit Ausbau und Qualität der Infrastruktur in Oberösterreich sehr hoch. Energie (98 Prozent), IKT (83) und Straße (78 Prozent) erreichen absolute Topwerte, dicht gefolgt von Betriebsbaugebieten (69 Prozent) und Tourismusinfrastruktur (66 Prozent). Ein WeltMeisterBeispiel: Die Weltmarktführer aus Oftering Vier Unternehmensgründer, jede Menge Ideen – so sah 1996 die Ausgangsbasis für die Gründung der ELMET Elastomere Produktions- und Dienstleistungs GmbH aus. Sehr schnell wurde der Name ELMET mit hochqualitativen Werkzeugen in Verbindung gebracht und der Erfolg und das damit verbundene Wachstum machten bereits im Jahr 2000 den Neubau am heutigen Standort in Oftering notwendig. „Dem Bedarf unserer Kunden nach hochpräzisen Dosiersystemen für einen stabilen und wirtschaftlichen LIM-Prozess sind wir mit der Einführung der TOP 3000 im Jahr 2003 gefolgt“, erinnert sich Kurt Manigatter, einer der Geschäftsführer und Mitgründer. Bereits ein Jahr später rundeten die standardisierte Kaltkanal Nadelverschlusstechnologie und die ELMET LIM Peripherie-Komponenten das FULLSYSTEM-Angebot ab. Heute ist das Unternehmen vom Bezirk FULL SYSTEM SUPPLIER Linz-Land aus Weltmarktführer bei der Entwicklung und Herstellung von Spritzgießwerkzeugen und Dosiersystemen für Elastomere. Mit ELMET-Werkzeugen kann alles, was aus elastisch verformbaren Kunststoffen = Elastomeren besteht, gefertigt werden – z. B. Silikon-Backformen oder auch Baby-Schnuller ELMET-Produkte sind inzwischen international sehr erfolgreich. usw. Die HauptanwendungsDE

Foto: ELMET

LIQUID INJECTION MOLDING

ELASTOMER IS OUR BUSINESS

gebiete im großen Maßstab sind Medizintechnik und Automobilindustrie. „Jedes Werkzeug, das wir bauen, ist ein Prototyp“, erklärt Manigatter. „Als Vorlage dienen die individuellen Kundenanforderungen.“ 99 Prozent Exportquote Technisch gesehen besteht die Herausforderung für die innovativen Oberösterreicher in der Beherrschung der Dosiertechnik sowie im Zusammenspiel von hochqualitativem Werkzeug, der Spritzgießmaschine und dem Peripherie-Equipment. „Es geht darum, mit dem flüssigen Material mit wechselnder, von Temperatur, Scherung und Additiven beeinflusster Viskosität richtig umzugehen und die richtige Menge unter exakten Druck- und Geschwindigkeitsverhältnissen in eine heiße, evakuierte Kavität einzuspritzen“, erklärt Manigatter kurz „fach-elastomerisch“. „Dadurch können wir die Produktion von Teilen mit dem richtigen Füllgrad und der erforderlichen Oberflächenqualität garantieren.“ Unterm Strich müssen die Werkzeuge von ELMET rund zehnmal exakter arbeiten als herkömmliche, weil eben Silikon aufgrund seiner Konsistenz unter hohem Druck flüssig wie Wasser wird. 99 % der produzierten Anlagen werden im Ausland abgesetzt. Ein besonders wichtiger Exportmarkt waren von Anfang an die USA. Dort wurde bereits 2002 ein eigener Vertriebspartner installiert und 2012 sogar eine eigene Tochterfirma in Lansing/ Michigan gegründet. ◆


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Unternehmen stellen sich vor

Greiner Gruppe weltweit erfolgreich tätig

Foto: GHO

2014 wurde das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte erzielt.

Die Greiner Gruppe steht zu ihren oberösterreichischen Wurzeln. Im Headquarter in Kremsmünster laufen die Fäden des weltweit agierenden Konzerns zusammen.

Die Greiner Gruppe mit Sitz in Kremsmünster zählt zu den weltweit führenden Unternehmen in der Schaum- und Kunststoffindustrie. Der Fokus auf die Kernkompetenzen im Bereich Schaum- und Kunststoff sowie die konsequente Fortführung der Globalisierungsstrategie trugen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Die Greiner Gruppe beschäftigte 2014 insgesamt 8.451 Mitarbeiter an 133 Standorten in 29 Ländern. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 1,3 Milliarden Euro.

Facts & Figures Mitarbeiter weltweit Konzernumsatz 2014 Standorte weltweit Ein Unternehmenskonzern, der in 29 Ländern weltweit tätig ist.

8.451 1,3 Mrd. Euro 133

Globalisierung stärkt weiteres Wachstum Mit rund 82 Prozent des Umsatzes bildet Europa den Kernmarkt der Greiner Gruppe. Nordamerika ist mit 8 Prozent des Umsatzes der zweitgrößte Markt. „In Europa wachsen wir hauptsächlich mit dem Markt. Überproportionales Wachstum zum Markt erzielen wir vor allem in den Schwellenländern sowie in Ländern mit neuen Marktchancen, wie beispielsweise den USA“, erklärt Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner Gruppe, die konsequente Fortführung der Globalisierungsstrategie. Auch 2014 wurden neue Standorte in Betrieb genommen, beispielsweise in Pittston (Pennsylvania) der erste Produktionsstandort der Greiner Packaging in den USA. Dort werden für die lokale Molkereiindustrie innovative und nachhaltige Kunststoffverpackungen produziert. Greiner Bio-One in den USA durchbrach im Geschäftsjahr 2014 erstmals die 100 Mio. US-Dollar Umsatzmarke. Unifoam, das Joint Venture der Greiner Foam International in Südafrika, nahm 2014 die modernste Anlage zur Herstellung von Schaumstoff in ganz Afrika in Betrieb. In Europa zeigt sich Polen weiterhin als Wachstumstreiber im Bereich Schaumstoff. Bei Lebensmittelverpackungen erweist sich Serbien zunehmend als Hub für die südosteuropäische Region. „Plastics for Life“ als Leitgedanke Aufbauend auf den strategischen Säulen Diversifikation, Innovation und Globalisierung wurde 2014 „Plastics for Life“ als Leitgedanke der Greiner Gruppe entwickelt. Mit „Plastics for Life“ will die Greiner Gruppe ihre nachhaltige Ausrichtung unterstreichen und die Vorteile von Kunststoff, den richtigen Umgang mit dem Werkstoff sowie seinen nachhaltigen Einsatz auch kommunizieren. Investitionen in die Mitarbeiter Um dem geplanten Wachstum für die Zukunft in allen Ländern gerecht zu werden, wurden 2014 Maßnahmen eingeleitet, um die Mitarbeiter international besser zu vernetzen. So werden unter anderem eine globale Innovationsplattform aufgebaut und ein umfassendes Personalentwicklungssystem implementiert. Mit einer Sonderinvestition von 0,5 Mio. Euro in die Lehrlingsausbildung will Greiner dem künftig stärker werdenden Fachkräftemangel entgegenwirken. www.greiner.at


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Herausragende Ideen aus dem Herzen Europas Rund 56.000 Menschen sind im Bundesland Salzburg in der Industrie beschäftigt und produzieren jährlich Sachgüter im Wert von rund zehn Milliarden Euro. Der zweitgrößte Handelsplatz Österreichs zählt zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen Europas. In der Salzburger Industrie gab es zuletzt eine verbesserte Geschäfts- und Auftragslage. 38 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen die Geschäftslage als „gut“, 58 Prozent als „durchschnittlich“. Auch der Auftragsbestand wird derzeit von 33 Prozent als „gut“ bezeichnet. Positiv sind weiters die Rückmeldungen der Industrieunternehmen bei der aktuellen Ertragssituation. Die Produktionstätigkeit in 3 Monaten bezeichnen 39 Prozent der Befragten als „steigend“. Erfreulich ist, dass 20 Prozent der Industrieunternehmen wieder „steigende“ Beschäftigtenzahlen in 3 Monaten erwarten. „Im Land wurden schon einige gute Maßnahmen gesetzt, um die Wirtschaft anzukurbeln“, sagt Rudolf Zrost, Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung. Salzburgs Topbetriebe zeigen hohe Innovationskraft Im Mai 2015 wurde zum 7. Mal der Salzburger Wirtschaftspreis für herausragende unternehmerische Leistungen verliehen. Aus mehr als 100 Vorschlägen kürte die Jury die Berger Feinste Confiserie GmbH in Lofer zum Unternehmen des Jahres. Vor 20 Jahren hatte Konditormeister Hubert Berger mit Frau Christine das Unternehmen gegründet. Anfangs wurde noch in der elterlichen Garage produziert, heute verfügt man über zwei Produktionsstandorte und fünf Geschäfte. Das reichhaltige Sortiment mit mehr als 40 Pralinensorten, mehr als 50 verschiedenen Schokoladetafeln und sechs saisonalen Sorten pro Jahr sorgt auch in Deutschland, Italien, Russland und Japan für Gaumenfreuden. Platz zwei ging an die EMCO-Test Prüfmaschinen GmbH aus Kuchl, die mit Geräten zur Härteprüfung für die metallverarbeitende Industrie seit 60 Jahren ein Global Player ist und für namhafte Konzerne aus der Metall-, Elektronik-, Automobil und Luftfahrtindustrie arbeitet. Auf Platz 3 landete die Relax Natürlich

Wohnen GmbH aus Obertrum. Das Familienunternehmen hat sich vor 15 Jahren auf die Herstellung von Bettensystemen aus natürlichen Materialien spezialisiert. Zur besten Gründung des Jahres kürte die Jury die Hotel Nesslerhof GmbH aus Großarl vor der has.to.be gmbh aus Radstadt, die eine cloudbasierte und skalierbare Software entwickelt

Projekt Sansibas fördert den Schienengüterverkehr Mit gezielten Informationsmaßnahmen und der Vernetzung von Akteuren stärkt das grenzüberschreitende Projekt Sansibas den Schienengüterverkehr im Berchtesgadener Land und in Salzburg mit einem neu entwickelten Anschlussbahn-Informationssystem, einem innovativen Online-Portal zum Kostenvergleich von Schienen- und Straßentransport, Bewertungsindikatoren für die Raumplanung sowie Resultaten aus Bahnchecks und Prüfungen von Gewerbestandorten. Für den Schienengüterverkehr ist eine vorausschauende Raumplanung wesentlich – daher wurden ausgewählte Gewerbezonen mit Zukunftspotenzial untersucht, darunter z. B. das Gewerbegebiet rund um den ehemaligen Bahnhof der Gemeinde Saaldorf-Surheim, wo ein Anschluss machbar und sinnvoll ist. Konkrete Beratung nahm z. B. auch der Zellstoffproduzent Schweighofer Fiber in Anspruch. Das Unternehmen plant, die bestehende Anschlussbahninfrastruktur weiter auszubauen. Die Entwürfe dazu wurden von AnschlussbahnCoach Friedrich Gitterle evaluiert und die bahnbetriebliche Notwendigkeit der Ausbaumaßnahme festgestellt.


Foto: tennengau.com / Bernhard Moser

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hat, mit der Ladestationen für Elektrofahrzeuge verwaltet werden können. Drittplatziert war hier die AniMedical – medizinische Animationen KG aus Hallein. Weiters wurde Gerta Amerhauser von Bremsen Eder für ihr unternehmerisches Lebenswerk ausgezeichnet. In der Kategorie „Innovation“ siegte die Bilton International GmbH aus Saalfelden mit einem Verfahren zur Herstellung von flexiblen LED-Modulen. Dabei werden in einem automatisierten Prozess auf flexible Leiterplatinen sämtliche elektronische Bauteile aufgetragen – Bilton ist das einzige Unternehmen in Europa, das den Einstieg in diese noch junge Technologie gewagt hat. Die flexiblen LED-Module ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtstoffröhren ein deutlich höheres Maß an Gestaltungsfreiheit in der Lichttechnik. Zudem eröffnet das von Bilton International entwickelte Verfahren dem Unternehmen den Einstieg in neue Geschäftsbereiche wie Automobilindustrie oder Medizintechnik. Die Orderman GmbH aus der Stadt Salzburg schaffte es mit ihrer neuen Generation eines Funkbestellsystems für die Gastronomie auf den zweiten Platz. Der unverwüstliche Orderman 7 vereint modernste Smart-Phone-Technologie und ein leistungsfähiges Funksystem auf engstem Raum. Platz drei ging an die Untha shredding technology GmbH aus Kuchl. Das Unternehmen hat eine Großschredderanlage auf den Markt gebracht, die Gewerbe-, Sperr- und Hausmüll in einem Schritt so zerkleinert, dass er verbrannt werden kann – früher waren dafür fünf Schritte notwendig. Damit rechnet sich das Unternehmen auch Wachstumschancen auf anderen Kontinenten aus – vor allem in Nordamerika. „Auch hier wird künftig noch viel

mehr in den Umweltschutz investiert“, sagt Geschäftsführer Alois Kitzberger. Auch in Mexiko ist Untha erfolgreich tätig. Mit Kanada ist man derzeit in Verhandlungen, hier ist eine zweite Distribution geplant. Große Exportchancen locken nach Amerika Der „Trend nach Nordamerika“ (siehe dazu auch S. 60 ff.!), wurde durch die jüngste Salzburger Exporterhebung eindrucksvoll bestätigt: 22,3 % des gesamten Exportvolumens des Bundeslandes werden dort bereits abgesetzt. Die USA haben mit 1,54 Mrd. Euro und einer Steigerung um 32 % innerhalb von zwei Jahren ihre Position als zweitwichtigste Exportdestination für Salzburg weiter ausgebaut. Beispielsweise gehen 15 % des Umsatzes der Salzburger Axess AG nach Kanada und in die USA. „Wir sind mit unseren Zutrittssystemen auf den Wintersportbereich spezialisiert und rechnen uns am amerikanischen Markt große Exportchancen aus, weil die USA hier technologisch noch großen Nachholbedarf haben“, sagt Vorstand Oliver Suter. Axess hat bereits eine Niederlassung in Park City in Utah. Hermine Meissl, Geschäftsführerin der J. Meissl GmbH in Pfarrwerfen, berichtet, dass ihre Firma Anfragen aus Nordamerika erhalten hat. „Da wir mit unseren Schirmbars und Wetterschutzkonzepten sehr spezielle Produkte anfertigen, ist der Markt auf uns zugekommen. Wir haben dann mit Anfangsschwierigkeiten gekämpft, uns aber nach und nach mit den Herausforderungen auseinandergesetzt und sie schließlich erfolgreich bewältigt. Wir erwirtschaften mittlerweile 50 % unseres Umsatzes im Export – ein großer Teil davon geht in die USA.“ ◆


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Mit Smart Production & Services zu einer führenden Region Europas Als eines der führenden Industriebundesländer erwirtschaftet die Steiermark rund 36 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im produzierenden Sektor. Um der Nachfrage des internationalen Marktes nach individualisierten und gleichzeitig rasch verfügbaren Produkten gerecht zu werden, setzen die steirischen Unternehmen auf Smart Production & Services, die durch vernetzte und intelligente Technik höchste Flexibilität und Ressourceneffizienz ermöglichen. Die Chancen der smarten Technologien für die steirische Wirtschaft sind groß: Wirtschaftsforscher prognostizieren für die Steiermark bis 2025 einen Anstieg von 86 Milliarden Euro in der Produktion und ein Plus von 38 Milliarden an Wertschöpfung durch Smart Production & Services.

Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

Wachstum durch Innovation Die Industrie ist generell der größte Arbeitgeber und der wichtigste Innovationsmotor des Bundeslandes: Der jährliche Produktionswert beträgt 32 Milliarden Euro, das sind rund 35 Prozent der Wertschöpfung. Damit liegt der produzierende Sektor in der Steiermark unangefochten auf Platz 1. Über drei Viertel der Güter werden exportiert. Stärkefelder sind Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall, Elektronik, Papier und Holz, Eisen und Stahl. Ein Euro

Industriewertschöpfung bringt zusätzliche 1,21 Euro an regionaler Wertschöpfung in anderen Sektoren. Rund 285.000 Arbeitsplätze sichert die Industrie – das sind mehr als die Hälfte aller steirischen Arbeitsplätze. Die Beschäftigungseffekte reichen aber noch wesentlich weiter: Ein Industriearbeitsplatz schafft bis zu 1,73 zusätzliche Arbeitsplätze. 250 Unternehmen bilden insgesamt 3.100 junge Menschen in mehr als 100 Lehrberufen aus. Die Steiermark bildet mit einer F&E-Quote von 4,7 % die Innovationsspitze in Österreich und zählt auch europaweit zu den führenden Forschungsregionen. Mit jährlich ca. 1,2 Milliarden Euro an F&E-Aufwendungen – das sind 72 % der gesamten steirischen Ausgaben in diesem Bereich – sichert die Industrie maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Region. Sie ist darüber hinaus wichtigster Kooperationspartner für universitäre und außeruniversitäre Forschung. Die wesentlichen meilensteine der aktuellen steirischen Wirtschaftsstrategie 2020 „Wachstum durch Innovation“ sind die Bündelung der aktiven Standortentwicklung entlang der drei Leitthemen Mobility, Eco-Tech und Health-Tech sowie die Ausrichtung der Förderungsinstrumente auf die aktive Standortentwicklung. Außerdem soll vermehrt privates Beteiligungskapital mobilisiert und der Fokus auf die Entwicklung flexibler Finanzierungsinstrumente gelegt werden. Die strategischen Ziele werden zu fünf Kernstrategien gebündelt: Standortentwicklung und -management, Internationalisierung von Standort und Unternehmen, Qualifizierung und Humanpotenzial, Unternehmertum und Wachstum junger Unternehmen sowie Innovation und Forschung & Entwicklung. Mit der Umsetzung dieser Kernstrategien durch die drei Leistungsfunktionen Entwicklung, Förderung und Finanzierung sowie Bewusstseinsbildung wird die Steiermark zu einer europäischen Benchmark wissensbasierter Produktionsgesellschaften. ◆


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HighTech

Der beste Schweißroboter der Welt Im Siemens-Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke in Graz wurde im Mai 2015 eine neue Doppelarm-Schweißroboteranlage feierlich in Betrieb genommen. Sie ist die weltweit modernste in der Fahrwerksfertigung von Schienenfahrzeugen. Production wird in Zukunft eine präzisere, effizientere und individuellere Fertigung in den verschiedensten Industriesegmenten ermöglichen. „Steirische Unternehmen wie das Siemens Weltkompetenzzentrum für Fahrwerke in Graz prägen mit ihren Innovationen diese Entwicklung führend mit“, sagt der steirische Landesrat Christian Buchmann. „Dadurch ergeben sich auch Chancen für kleine und mittlere Zulieferunternehmen und es können bestehende Arbeitsplätze abgesichert und neue geschaffen werden.“ Mit der jüngsten Investition im Bereich Stahlbau wird sowohl die Ergonomie für die Mitarbeiter verbessert als auch die Durchlaufzeit um den Faktor vier verkürzt. Die Anlagen vereinen die neuesten Metall-Aktivgas-Schweißtechnologien wie das Rapid Weld und Tandem S-Puls-Verfahren, welche die Schweißgeschwindigkeit um bis zu 150 Prozent gegenüber normalem Schweißen mit Metall-Aktivgas steigern. Das Besondere an der neuen Anlage sind die beiden Roboterarme, die gleichzeitig mit bis zu vier Lichtbögen auf einem Bauteil schweißen können. Mit dem Schweißroboter können bis zu 5 Tonnen schwere Bauteile in wenigen Sekunden neu positioniert werden. Unterm Strich setzt Siemens Graz mit dieser Innovation einen weiteren Schritt in Richtung „weltmeisterliche Prozesszeiten der Produktion von Fahrwerken für digitale Fertigung“. ◆

Zwei Roboterarme bearbeiten eine Fahrwerkskomponente Digitalisierung und Innovationen im Bereich Robotik und Sensorik prägen die industrielle Produktion mehr und mehr. Dieser Trend zu Smart-

Foto: Siemens

Eisenbahnfahrwerke sind Präzisionsmaschinen, die in jahrzehntelangem Einsatz höchsten Belastungen ausgesetzt werden. Das erfordert Engineering und Fertigung auf höchstem Niveau. Mit einer neuen High-Tech-Anlage schafft es Siemens Österreich, am Standort Graz weiterhin am Weltmarkt erfolgreich zu operieren. Der Doppelarm-Schweißroboter bietet neue technische Möglichkeiten, die Prozesszeiten bei der Produktion von Fahrwerken zu minimieren. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt 3,5 Millionen Euro. „Um international wettbewerbsfähig bleiben zu können, setzt Siemens Österreich auf hoch spezialisierte Anwendungstechnik“, erklärt Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich. „Wir investieren ganz bewusst in den Standort Graz uund sorgen so für wichtige Wertschöpfung in der Region. Auch setzen wir mithilfe modernster Technik die notwendigen Schritte zur Steigerung der Produktivität. Dank der Innovationskraft unserer Mitarbeiter bin ich davon überzeugt, dass „Fahrwerke – made in Styria“ auch in Zukunft ihre führende Position auf dem Weltmarkt behaupten können.

Die neue High-Tech-Anlage minimiert Schienenfahrzeuge.


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In Kärnten boomt die Industrie

Im vergangenen Jahrzehnt hat Kärnten den Strukturwandel zu einer modernen, forschungs- und technologieorientierten Region geschafft. Neben attraktiven steuerlichen und fördertechnischen Rahmenbedingungen sind es vor allem die geografische Lage im Zentrum der AlpenAdria-Region, eine moderne Infrastruktur und die Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften, die zunehmend ausländische Unternehmen nach Kärnten führen. Seit 2003 wurden unter dem Slogan „Made in Kärnten“ mehr als 300 Unternehmen mit rund 4.450 neuen Arbeitsplätzen in Kärnten angesiedelt. Damit wird jährlich eine Bruttowertschöpfung von rund 360 Mio. Euro generiert. Kärntens Wirtschaft zeichnet sich durch einen starken Branchenmix aus, in dem sich zahlreiche Betriebe als Weltmarktführer oder europäische Marktführer etabliert haben. Schwerpunkte bilden führende Unternehmen im Elektronik- und Mikroelektronikbereich, Informationsund Kommunikationstechnologie sowie Erneuerbare Energie und Umwelttechnik. Die traditionell starke Baubranche ergänzt um den Bereich Holzbau und -verarbeitung sind weitere Eckpfeiler. Hinzu kommt eine hoch entwickelte Tourismuswirtschaft, die durch eine Vielzahl innovativer Netzwerke gekennzeichnet ist. Die Stärkefelder Kärntens wie (Mikro)Elektronik, Erneuerbare Energie und Umwelttechnik, Holz und Papier, Metallbe- und -verarbeitung, Maschinen- und Anlagenbau, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Tourismus und Logistik widerspiegeln sich auch in den Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren. Gezielte Investitionen in den Auf-und Ausbau sowie die Weiterentwicklung des Forschungs- und Entwicklungsstandortes Kärnten stärken die Innovationsfähigkeit und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit und die Wertschöpfung.

Foto: Bergbahnen Nassfeld

Kärnten hat die Warenproduktion 2014 um 3,3 Prozent gesteigert, während es im Österreichschnitt 0,9 Prozent waren. Zu verdanken ist das in erster Linie der Exportstärke der Industrie.

Exportstark und international konkurrenzfähig behauptet sich die Industrie am Standort. Etliche Indikatoren untermauern die positive Entwicklung: 43 Prozent der Kärntner Industriebetriebe haben zuletzt die Auftragslage als gut bezeichnet, nur 10 Prozent schlecht. Ganz ähnlich übrigens die Werte bei den Auslandsaufträgen. Für die Produktionstätigkeit sind 36 prozent optimistisch, 18 Prozent pessimistisch. Der Branchenvergleich zeigt eine positive Entwicklung in den Bereichen Chemie und Elektronik, eine zwiespältige Situation in Kärntens stärkster Branche, der Maschinen- und Metallindustrie und eine saisonbedingt leicht ansteigende Tendenz im Holzbereich. Besser als zuletzt steht auch die Stein- und keramische Industrie da.


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Erfolgreiche Betriebsansiedlungen 2003 bis 2014

Motivierte Mitarbeiter und hohe Forschungsquote Auf der Habenseite kann der Industriestandort Kärnten weiters seine „motivierten Mitarbeiter“ verbuchen. 54 Prozent der Unternehmen stimmen hier uneingeschränkt zu, 39 Prozent teilweise. Sehr positiv werden auch die sicheren Lebens- und Arbeitsbedingungen gesehen, außerdem die optimale Energieversorgung und die Rechtssicherheit. Die höchste Zustimmung überhaupt erhält in Kärnten der „hohe Freizeitwert“ mit 89 Prozent. Sehr beachtlich ist auch die hohe Forschungsquote Kärntens (2,8 Prozent, Rang drei im Bundesländervergleich) – beim Anteil der betrieblichen Forschung liegt man sogar ganz vorne. Seit 2002 konnte Kärnten seine Forschungsquote über 25 Prozent steigern – das ist der deutlich beste Wert in Österreich! In Europa liegt Kärnten damit unter den F & E Top 30 der EU-Regionen. Neben den gut positionierten Kompetenzzentren CTR – Carinthian Tech Research (intelligente Sensorik und Photovoltaik), KAI (Automobil- und Industrieelektronik), W3C (Wood Carinthian Competence Center) sowie Lakeside Labs (Informations- und Kommunikationstechnik) haben in den vergangenen Jahren auch zahlreiche internationale Konzerne mit Standort in Kärnten wie z. B. Infineon Technologies Austria AG (Villach) und das Mahle Mechatronikzentrum (Wolfsberg) ihre Forschungs- und Entwicklungszentren vor Ort ausgebaut. Neben den gut positionierten Kompetenzzentren haben in den vergangenen Jahren auch zahlreiche internationale Konzerne mit Standort in Kärnten ihre Forschungs- und Entwicklungszentren vor Ort ausgebaut, wie z. B. Infineon Technologies Austria AG (Villach) und das Mahle Mechatronikzentrum (Wolfsberg).

Ein sehr dynamisches Bundesland Mit zuletzt 2600 Neugründungen im Jahr und einem Plus von 2,5 Prozent rangiert man am zweiten Platz in der Bundesländerstatistik. Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl streicht besonders die Initiative StartupStayup und das Innolab in Kärnten heraus, das mittels hoch qualifizierter Berater Innovationen von der Idee bis zur Produktreife begleitet: „Mit unserem Gründerservice machen wir Lust aufs Gründen und nehmen den Start-ups bürokratische Hürden soweit wie möglich ab, etwa mit der elektronischen Gewerbeanmeldung. Bund, Land und Wirtschaftskammer sind im Startup-Bereich eine Einheit, um einen wesentlichen Schritt nach vorn zu gehen.“

+ BB Feinmechanik GmbH (Metallbe- und -verarbeitung, Klagenfurt) + Bifrangi GmbH (Metallbe- und -verarbeitung, Althofen) + Bosch Mahle Turbo Systems Austria GmbH (Automotiveindustrie, St. Michael ob Bleiburg) + Cointer GmbH (Kunststoffindustrie, Kühnsdorf) + Danieli Engineering & Services GmbH (Metallbe- und -verarbeitung, Völkermarkt) + Daramic Austria GmbH (Kunststoffindustrie, Feistritz) + Eps Industries GmbH (Bauindustrie, St. Veit an der Glan) + Falkensteiner Hotel Carinzia und Hotel Cristallo (Tourismus, Nassfeld und Katschberg) + Geba Kunststofftechnik GmbH & Co KG (Kunststoffindustrie, St. Veit an der Glan) + Hiper Cast GmbH (Kunststoffindustrie, Hermagor) + IPL Schlauchtechnik GmbH (Kunststoff, Völkermarkt) + KIM RemoteSensing GmbH (IKT, Klagenfurt) + Künig GmbH – Kurzentrum Bad Bleiberg (Tourismus) + Mahle Filtersysteme Austria (Automotive, Wolfsberg) + PA Fassbinderei GmbH (Holzverarbeitung, Wolfsberg) + PMS Elektro- und Automatisationstechnik GmbH (Elektrotechnik, Wolfsberg) + Refrion Kältetechnik GmbH (Produktion von Wärmetauschern, Hermagor) + Rippert Anlagentechnik Ges. mbH (Maschinen und Anlagenbau, Feldkirchen) + Sinnex Innenausbau GmbH (Holzindustrie, Griffen) + THI Total Healthcare Innovation GmbH (Metallindustrie, Feistritz im Rosental) Kärntner Startup-Szene wird international Kreativwirtschaft und Start-ups wurden in Kärnten 2015 zum wirtschaftspolitischen Schwerpunkt ernannt. „Der Heimmarkt ist laut Wirtschaftslandesrat Christian Benger für Neugründungen zu klein, die auf rasches Wachstum ausgerichtet sind. „Nur wer international auftritt, kommt zu internationalen Investoren. Der Alpe-Adria-Raum ist die Mindest-Region für die Vernetzung von Start-ups“, weist Benger hin. Vertreter der Kärntner Startup-Szene bei der PODIM Konferenca waren Alexander Mann (the thinking, Gründer des Jahres 2014), Georg Holzer und Bruno Hautzenberger (xamoom = Startup des Jahres 2014, Goldener CREOS 2014), Daniel Leustik, Stephan Wölcher (Evelon – Gewinner beim Startup Live Klagenfurt), Laura Stromberger und Michael Hametner (omkoda), Michael Steindl: Liland IT (einer der Initiatoren von Otelo Ferlach, hat die Mobile Ticketing App für die WTG realisiert) u. a. ◆


WeltMeister Österreich Neun Top-Standorte

Klein (strukturiert), aber sehr oho In Tirol tragen vor allem die Produktionsbetriebe die positive Wirtschaftsentwicklung. Trotz der beeindruckenden Entwicklung des Tourismus kommt der größte Teil der Wertschöpfung nach wie vor aus der Industrie. So gut wie schon lange nicht schätzt die Tiroler Wirtschaft im Juni 2015 die Konjunktur im Land ein. Der aktuelle Geschäftsklimawert auf der Basis einer dreimal jährlichen Befragung von rund 700 Tiroler Leitbetrieben erreicht derzeit mit 34 Prozentpunkten den besten Wert seit der Konjunkturerholung 2011. Aktuell bewerten 44 Prozent der Tiroler Leitbetriebe ihre aktuelle Wirtschaftslage als gut. Auch für die kommenden Monate gehen mehr als ein Drittel der Unternehmen von einer guten weiteren Entwicklung aus. Die Hauptursache für den Aufschwung liegt im deutlich verbesserten Exportumfeld.

Foto: Bergbahnen Serfaus

Spezifischer Branchenmix und eine herausragende Landeshauptstadt Im Jahresvergleich stieg der Wert der abgesetzten Produktion zuletzt um 2,6 Prozent von rund 9,3 auf rund 9,5 Milliarden Euro an. Insgesamt erzielte die Tiroler Industrie damit den bislang

zweithöchsten Wert überhaupt. Bemerkenswert ist die eher kleinbetrieblich-mittelständische Struktur und der spezifische Branchenmix im „Heiligen Land“: Von weit mehr als 400 Industrieunternehmen sind nur 40 Großbetriebe – diese beschäftigen allerdings rund 30.000 der insgesamt 41.477 Industriemitarbeiter. Die volkswirtschaftliche Bedeutung zeigen auch die Lohnabrechnungen: 3.140.802.000 Euro bezahlten die Tiroler Industriebetriebe ihren Mitarbeitern im Jahr 2014 an Löhnen und Gehältern. Ein weiterer wesentlicher Träger der positiven Entwicklung ist die erfolgreiche touristische Wintersaison 2014/15: Mehr als die Hälfte der Leitbetriebe im Fremdenverkehr berichtet von einer guten wirtschaftlichen Lage. Auch die Umsatzsituation wird von 54 Prozent als gut bewertet, wobei die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandortes sowohl bei der Qualität als auch beim Preis besonders deutlich erkennbar ist. Sowohl im Fremdenverkehr wie auch in der Produktion setzt Innsbruck hohe Maßstäbe. 1.473.769 Nächtigungen im Vorjahr waren wieder eine neue Rekordmarke. Die Tiroler Landeshauptstadt verquickt Ökonomie und Wissenschaft effizient miteinander und kombiniert alpines und urbanes Wissen. Modellhaft ist z. B. das außeruniversitäre Klimaforschungszentrum alpS, dessen Wissen zu Folgen, Chancen und Risiken des globalen Klimawandels für regionale und lokale Mensch-Umwelt-Systeme von Unternehmen (und Regierungen) aus der ganzen Welt angefragt wird. Die Seilbahntechnik-Messe Interalpin setzt die alpine Kompetenz Innsbrucks als weltweit bedeutendste Branchenplattform in Szene. International erfolgreich positioniert hat sich auch die Innsbrucker Firma MED-EL als einer der führenden Hersteller von innovativen medizinischen Geräten zur Behandlung verschiedener Arten von Hörverlust. Der Wissenschafts- und Innovationsstandort Innsbruck zeigt seit Jahrzehnten ein starkes Profil: Wichtige Forschungszentren wie Onkotyrol oder die Quantenphysik haben eine „weltmeisterliche“ Positionierung. ◆


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Das Ländle gibt weiter Gas Wohlstandsvorsprung, hohe Wirtschaftsdynamik, niedrige Arbeitslosenquote und eine starke Innovationsbereitschaft sind die Grundlage für konstante Top-Ergebnisse der Vorarlberger Wirtschaft.

Beispiele für weltmeisterliche Expansion Die Getzner Textil AG hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 181,8 Millionen Euro erzielt – ein Plus von 25 (!) Prozent gegenüber 2013. Sehr erfolgreich entwickelt sich vor allem der Geschäftsbereich „Afrika-Damaste“: Man hat sich als eindeutiger Marktführer im westafrikanischen Raum positioniert. Die Gründe für diese Entwicklung liegen in einer „kompromisslosen Umset-

zung“ der beschlossenen strategischen Maßnahmen. Am Stammsitz in Bludenz steht bei GetznerTextil ein millionenschweres Investitionsprogramm auf dem Plan. 2015 sollen rund 14 Millio-

300 Millionen fehlerfreie Teile Beinahe im Wochenrhythmus hört man von gigantischen Rückrufaktionen von Autoherstellern. Die Dornbirner Firma Steckverbindungen von Henn Henn können solche Berichte sind weltweit gefragt. nicht beunruhigen. Von den bisher rund 300 Millionen ausgelieferten Kupplungen hat noch keine einzige versagt. Dabei müssen die Steckkupplungen im täglichen Betrieb in derzeit rund 17 Prozent aller Autos weltweit einiges aushalten: Um Abgasnormen einhalten zu können und gleichzeitig die Motorleistung zu optimieren, kommen Turbolader zum Einsatz, die den für den Motorbetrieb notwendigen Sauerstoff mit einem Druck von bis zu 4,5 Bar in den Motorraum pressen. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 230 Grad. Dass trotz dieser enormen Belastungen noch nie eine HennKupplung defekt war – was im Bereich des Kühlwassers im schlimmsten Fall einen Motorschaden zur Folge hätte – ist auf eine entsprechend geniale Konstruktion und ein einzigartiges Qualitätsmanagement im Produktionsprozess zurückzuführen. Von jeder einzelnen Kupplung wird ein Foto gemacht, das den einwandfreien Zustand der Kupplung bei Auslieferung an den Kunden dokumentiert. Auf jeder einzelnen Henn-Kupplung befindet sich außerdem ein Barcode, über den im Schadensfall genau nachvollzogen werden könnte, wann und wo die einzelnen Bestandteile der Kupplung erzeugt und zusammengebaut worden sind.

Foto: Henn

Laut aktueller Konjunkturumfrage in der Vorarlberger Industrie wird die Geschäftslage zurzeit überwiegend positiv beurteilt. Auch beim Mitarbeiterstand geht der Trend nach oben. Der „Geschäftsklima-Index“ der Vorarlberger Industrie – das ist der Mittelwert aus der aktuellen Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten – hat sich gegenüber dem 4. Quartal 2014 von +23,3 auf +31,4 Prozentpunkte weiter verbessert. 57 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut, für nur ein Prozent ist sie derzeit schlecht. In der Vorarlberger Maschinen- und Metallindustrie hat sich die Geschäftslage weiter verbessert. 73 Prozent der befragten Unternehmen sprechen von einer aktuell guten und kein Unternehmen von einer schlechte Geschäftslage. Knapp über die Hälfte der Betriebe will ihren Mitarbeiterstand weiter erhöhen. In der Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist die Geschäftslage aktuell stabil bis gut. Positiv ist auch, dass 35 Prozent der Unternehmen vorhaben, ihren Personalstand zu erweitern. Die Auslandsgeschäfte ziehen wieder an. Optimistischer als im letzten Quartal wird in der Branche der Ausblick auf die Geschäftslage in sechs Monaten gesehen. In der Textilindustrie bleibt die Geschäftslage ebenfalls auf einem stabilen Niveau. In der Elektro- und Elektronikindustrie hat sich die Geschäftslage konstant gut entwickelt. Durchgehend positiv werden aktuell Auftragsbestand, die Auslandsaufträge und die Ertragssituation beurteilt.


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Foto: Bergbahnen Diedamskopf

Neun Top-Standorte

nen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur zur Optimierung des Produktionsdurchlaufes sowie für die Erneuerung und Ausweitung des Maschinenparks investiert werden. Der richtig große Brocken kommt ab dem Herbst. Dann beginnt Getzner mit der Erweiterung der Produktionsflächen um mehr als 14.000 m2. Dazu kommt dann ein neuer Maschinenpark für die Veredelung der Gewebe. Das Investitionsvolumen für diese Erweiterung beträgt bis zu 40 Millionen Euro. Auch im Ausland wird investiert: Insgesamt soll der Mitarbeiterstand des Unternehmens von 920 Beschäftigten (750 in Vorarlberg) auf etwa 1.100 Mitarbeiter steigen, wobei in Vorarlberg etwa 30 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die ELB-Form GmbH mit Sitz in Vandans – Spezialist der Rohrumform- und Schweißtechnik – setzte sich im internationalen Wettbewerb durch und erhielt den Zuschlag für Großaufträge im

Jubiläum für den Weltmarktführer Das genaue Datum ist nicht mehr zu eruieren, als die Brüder Alwin und Helmuth Lehner die Spritzgussmaschine in der Waschküche der Familie in Betrieb setzten. Es war aber definitiv 1955. Sechs Jahrzehnte nach der Gründung ist Alpla das größte in Vorarlberg beheimatete Unternehmen – mehr als 16.000 Menschen arbeiten in den 154 Werken, die zur Alpla-Gruppe zählen. Alpla ist Weltmarktführer und produziert in 40 Ländern. Und die Expansion geht weiter, auch 2015 entstehen neue Werke in Asien.

mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. In den nächsten Jahren fertigt ELB-Form mehrere Millionen komplexer Bauteile im Bereich der Ladeluftverrohrung für den Automobilhersteller Daimler. Basis solcher Aufträge sind regelmäßige erfolgreiche Audits der Kunden aus der deutschen Automobilindustrie: ELB-Form ist A-Lieferant der führenden deutschen Premiumhersteller wie Porsche, Audi und VW. Als traditioneller Entsorgungsfachbetrieb ist Loacker Recycling fest in Europa verankert. Aber Loacker ist nicht nur ein Recyclingunternehmen, sondern auch ein bedeutender Lieferant sekundärer, also wiederaufbereiteter Wertstoffe für die verarbeitende Industrie. Um die seriöse Aufbereitung von Produktionsreststoffen und Versorgungssicherheit mit wirtschaftlichen Rohstoffen auch künftig zu ermöglichen, hat der Entsorgungsfachbetrieb mit Stammsitz in Götzis ein Wertstoffhandelsbüro in Singapur eröffnet. Mit dieser Maßnahme treibt Loacker Recycling die Aktivitäten am Weltmarkt Asien weiter voran. „Wir verwerten und vermarkten unsere Wertstoffe weltweit“, sagt Michael Heinzle, General Manager der Loacker Recycling Asia Pte. Ltd. Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Gebrüder Weiss eröffnete Ende Mai 2015 seine neue bulgarische Niederlassung in Musachevo/Elin Pelin bei Sofia. Das neue Terminal in Elin Pelin soll als zentrales Verteilzentrum für die Balkanregion sowie Richtung Zentralasien dienen. Neben einer idealen verkehrstechnischen Lage bietet es vor allem mehr Platz für die Logistikgeschäfte und trägt dazu bei, das bisherige Wachstum in diesen Regionen weiter voranzutreiben. Mehr als zehn Millionen Euro wurden in den Neubau, der den bisherigen Standort in Sofia ersetzt, investiert. Das neue Logistikzentrum entspricht den höchsten Technologiestandards und umfasst mehrere Logistikhallen (6.000 m2), Umschlagsflächen (1.880 m2) und Büroräumlichkeiten (1.300 m2). Seit 1994 ist Gebrüder Weiss erfolgreich in Bulgarien tätig. Aktuell plant das Unternehmen Direktverkehre zu seinen Standorten in der Türkei, Georgien und entwickelt Transportlösungen für weitere zentralasiatische Staaten. ◆


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Unternehmen stellen sich vor

Höchstleistungen im Seilbahnbau Zahlreiche Kunden weltweit vertrauen auf Doppelmayr und realisieren immer wieder Seilbahnen der Superlative. So wie den Centennial Express – er ist die bisher längste Kombibahn. In La Paz startet die zweite Phase des größten urbanen Seilbahnnetzes der Welt.

Mit einer Höhe von 3.200 m bis 4.100 m ist La Paz der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Auf einer Hochebene westlich von La Paz liegt die noch größere Stadt El Alto. Die beiden bolivianischen Städte sind durch das größte urbane Seilbahnnetz der Welt verbunden – realisiert von Doppelmayr. Drei Seilbahnlinien, bestehend aus insgesamt sechs kuppelbaren Gondelbahnen mit 443 Gondeln und elf Stationen, bilden das knapp zehn Kilometer

Facts & Figures Umsatz 2013/2014

858 Mio. Euro

Mitarbeiter weltweit

2.452

Mitarbeiter in Österreich

1.265

Realisierte Anlagen weltweit Aktivitäten in 89 Ländern Doppelmayr Seilbahnen GmbH Rickenbacherstraße 8–10, Postfach 20 6922 Wolfurt, ÖSTERREICH T +43 55 74/604, F +43 55 74/755 90 dm@doppelmayr.com www.doppelmayr.com

14.600

lange Seilbahnnetz. Seit der Eröffnung der ersten Linie im Mai 2014 wurden bereits mehr als 16 Millionen Fahrten verzeichnet. Im Vergleich zum Auto erspart dieses neue Verkehrsnetz den Fahrgästen bis zu einer Stunde Zeit pro Fahrt – ein großer Gewinn für Einheimische, Pendler und Touristen. Im März 2015 wurde die zweite Phase des Großprojektes an Doppelmayr vergeben, in den nächsten vier Jahren entstehen sechs weitere Linien mit einer Gesamtlänge von 20 km. Das Beaver Creek Resort im Vail Valley in Colorado/USA – Austragungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaft im Februar 2015 – investierte in eine Doppelmayr-Seilbahn mit Weltrekord. Der Centennial Express ist die längste Kombibahn, die Doppelmayr bisher bauen durfte. Diese Bahn ist auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtet: Sie können zwischen 10er-Gondeln und 6er-Sesseln wählen – eine bisher einzigartige Kombination. Die Doppelmayr Gruppe erweist sich erneut als der verlässliche Partner, wenn es um Spitzenqualität in modernem Design, benutzerfreundliche Lösungen und die beste Betreuung geht. Höchster Komfort und Sicherheit definieren eine Doppelmayr-Anlage – sowohl in Sommer- und Wintertourismusgebieten als auch im urbanen Personennahverkehr. Als Qualitäts-, Technologie- und Marktführer im Seilbahnbau betreibt die Doppelmayr Gruppe Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in mehr als 35 Ländern der Welt.


WeltMeister Österreich ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Initiativen für eine weltmeisterliche Industrie Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) steigert mit zahlreichen nachhaltigen Aktivitäten die Markteintrittschancen österreichischer Unternehmen rund um den Globus. Dabei stehen Themen wie „Industrie 4.0“ oder „Smart Cities“ ebenso im Vordergrund wie Weltraum- oder Sicherheitstechnologien. schaftswachstum. Laut einer Studie der Weltbank führt ein 10%iger Anstieg der Breitbanddurchdringung zu einem BIP/ Kopf-Wachstum von 1,2 Prozentpunkten, und das WIFO schätzt, dass mit einer Milliarde Euro und einer Förderquote von 50 % rund 85.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. In einem ersten Schritt können sich seit Ende Mai 2015 Gemeinden um die Leerrohrförderung bewerben: Wenn kommunale Bauvorhaben überwiegend zur kostengünstigen Mitverlegung von Telekommunikationsinfrastruktur dienen, können sie für eine Förderung eingereicht werden. Das bmvit trägt bis zu 50 Prozent der Projektkosten, wobei die Obergrenze bei 500.000 Euro liegt. Insgesamt werden 2015 300 Mio. Euro ausgeschrieben. Nebmvit unterstützt österreichische Technologieunterben der Leerverrohrung entfalnehmen beim Export len 100 Mio. auf das Flächenpro+ Türöffnerrolle des Ministeriums für die österreichische gramm („Access“), 100 Mio. auf Industrie die Anbindung bestehender + Abkürzung der Akquisitionswege = erleichterter Zugang Netze („Backhaul“) sowie 15 zu Entscheidungsträgern auf staatlicher Ebene (zustänMillionen Euro auf die Innovadige Ministerien und Planungsbehörden) tionsförderung AT:net. Abge+ Zugang zur bilateralen Projektliste und zu „Gemeinsamen wickelt wird die BreitbandförArbeitsgruppen“ = Möglichkeit zur offizialisierten Präsenderung von der Forschungstation + offizielle Interventionsmöglichkeiten förderungsgesellschaft (FFG), + Informationsplattform, vereinfachter Zugriff auf Betreiberdie jahrelange Erfahrung mit Know-how komplexen Förderverfahren vor+ Entwicklung maßgeschneiderter Projektlösungen, die bei weisen kann. Bedarf auch Ausbildungs- und Betreiber-Know-how entDie „digitale Offensive“ ist halten können generell eine entscheidende

Eine hohe Forschungsquote ist gerade für ein hoch entwickeltes Land wie Österreich die entscheidende Basis für die Erhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und für die qualifizierten Arbeitsplätze von morgen. Durch die Hebelwirkung der direkten Förderung angewandter Forschung werden Unternehmen dazu ermutigt, zusätzliche und noch ambitioniertere F&E-Projekte zu realisieren. Mit gezielten Forschungs- und Technologieprogrammen treibt das bmvit die Entwicklung in gesellschaftlich besonders relevanten Bereichen wie nachhaltige Energieträger, umweltfreundliche Mobilität oder effiziente Produktionsprozesse voran. Der Breitbandausbau als TopThema im Inland Eine herausragend wichtige zukunftsorientierte Investition in den Standort Österreich ist die Breitbandmilliarde. Der Breitbandausbau ist die größte konjunkturpolitische Maßnahme dieser Regierung und hat doppelt positive Effekte auf Beschäftigung und Wachstum: Der Ausbau selbst bringt Beschäftigungsimpulse, und eine flächendeckende Breitbandversorgung hat direkte Auswirkungen auf das langfristige Wirt-


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Fotos: EEI Österreich

Die Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung des bmvit realisiert weltweit „TechnologieBrücken“.

wirtschafts- und auch industriepolitische Weichenstellung. Es geht dabei um die intelligente Verbindung dieser Basis-Technologie mit den modernen Produktionstechnologien in den Unternehmen. Österreich hat gute Voraussetzungen, mit dem Breitbandausbau und der hervorragenden Position österreichischer Betriebe und Universitäten, im Bereich der Produktionstechnologien bei Industrie 4.0 vorne dabei zu sein. Darauf muss durch Technologieförderungen aufgebaut werden. Und die F&E-Förderungen des bmvit machen sich zunehmend bezahlt: Dies lässt

sich etwa an der mittlerweile sehr starken Position Österreichs in der Automobilzulieferindustrie, im Bereich des energieeffizienten Bauens oder eben beim Thema Industrie 4.0 ablesen, wo Österreich gemäß einer Roland Berger Studie einen führenden Platz einnimmt. Auch in klassischen High-Tech-Branchen wie Luft- und Raumfahrt oder im Bereich Sicherheitsforschung sowie bei Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich Österreich zunehmend einen Namen gemacht, wovon auch die hohen Rückflussquoten aus den EUForschungsrahmenprogrammen zeugen. Die Unterstützung österreichischer Technologieunternehmen vor Ort in ihren Zielmärkten ist die logische Fortführung der Förderungstätigkeit des bmvit sowie der engen Zusammenarbeit mit der Industrie. Denn vom Prinzip her haben sämtliche Unterstützungsleistungen, die das bmvit offeriert, den Zweck, bestmögliche Infrastruktur-Systementscheidungen für die PartnerInnen jenseits der Grenzen zu erreichen und dabei gleichzeitig die österreichischen Unternehmen zu „coachen“. Das beginnt bei der Vorphase eines Projektes (Projektdesign, Projektentwicklung) und reicht bis zur Nachbetreuung der Projektimplementierung. Dabei bietet das bmvit eine begleitende, von Fall zu Fall genau angepasste Unterstützung auf öffentlicher Ebene, wobei die Intensität der Begleitung jeweils abhängig vom Projektstatus stark schwanken kann. Generell ist die Begleitung im Vorlauf zur Projektumsetzung und zur Akquisitionsphase stärker als während der Realisierung des Projektes. Mit bilateralen Abkommen werden jene Rahmenbedingungen geschaffen, welche die internationale Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen im Technologiesektor nachhaltig unterstützen. In diesem Zusammenhang gilt auch die Zusammenarbeit mit der Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer Österreich sowie mit verschiedenen Cluster-Strukturen und Vorfeld-


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Foto: ÖBB

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

organisationen als geradezu „weltmeisterlich“. Diese Dynamik wird sich zweifelsfrei auch in zahlreichen weiteren neuen Arbeitsplätzen manifestieren – zeigt doch die steigende Anzahl an Exporten österreichischer Technologie-Unternehmen, dass in der heimischen Forschungs- und Technologiepolitik die richtigen Maßnahmen gesetzt wurden und die Forschung vermehrt marktfähige Technologien zum Ergebnis hat. Basis der bmvit-Aktivitäten sind zwischenstaatliche Kooperationsabkommen, welche die Republik Österreich mit Partnerländern abschließt. In der Regel geht das Wirtschaftsministerium als erstes in ein Land und versucht, Staatsverträge zustande zu bringen. Diese umfassen auf sehr grundsätzliche Weise sämtliche Bereiche vom Tourismus bis zur Statistik. In der Folge trachtet das bmvit danach, im Technologiesektor mit den entsprechenden Ministerien des Partnerlandes Projekte zu identifizieren, zu entwickeln und entsprechende Abkommen abzuschließen. Im Rahmen dieser Verwaltungsübereinkommen können konkrete und detaillierte Projektlisten vereinbart werden. Sowohl die Staatsverträge als auch die Abkommen gelten meist für fünf Jahre und verlängern sich automatisch. Wesentlich ist dabei die Technologie-Expertise in der jeweiligen Branche – dabei handelt es sich im Prinzip um Technologietransfer schon im Voraus, denn das Wissen, wie man ein kompliziertes bzw. komplexes Infrastrukturthema überhaupt realisierbar macht, gehört zum bmvit-Paket dazu. Das bmvit offeriert dabei auch Beratung durch öffentliche Unternehmen wie ÖBB, Asfinag oder via donau. Im nächsten Schritt wird eine Ausschreibungsunterlage erstellt – dann kann sich jedes Firmenkonsortium für das Projekt bewerben. Für die österreichischen Unternehmen ist dabei die Zusammenarbeit mit dem bmvit klarerweise von enormem Vorteil, denn auf sich allein gestellt, könnten sie entsprechende Projekte nur viel mühsamer entwickeln – wenn überhaupt.

Österreichs Unternehmen im Eisenbahnsektor sind überwiegend Marktführer und/oder Technologieführer in ihren Bereichen und stehen damit stellvertretend für die Innovationskraft der Alpenrepublik.

Weltmeisterliche Beispiele An der voestalpine – in mehreren Bereichen Weltmarktführer – kann man erkennen, was neue Technologien bewirken können. Die Stahlindustrie zählt zu den energieintensivsten Industrien überhaupt: Bei der Herstellung von Stahl entfallen 16 % der Kosten auf den Energieeinsatz. Unterstützt vom bmvit hat die voestalpine gemeinsam mit der TU Wien ein Verfahren entwickelt, um die Temperatur in den Stahlöfen punktgenau zu regeln. Mit diesem Verfahren werden 10 % der Primärenergie eingespart – ein sensationelles Ergebnis. Selbst die geringe Steigerung der Energieeffizienz hat enorme Auswirkungen auf die Energiekosten und damit auf Herstellungskosten – 10 % bedeuten einen massiven Durchbruch. Genau darum geht es bei der Technologiepolitik des bmvit: Neue Technologien fördern, die den Energiebedarf im industriellen Maßstab senken. Die ForscherInnen gehen schon weiter: An der Montanuniversität Leoben werden aktuell Verfahren für eine Stahlproduktion aus Wasserstoff erforscht. Anstatt Eisenerz in Hochöfen mit Koksverfeuerung einzuschmelzen und später zu Stahl zu veredeln, könnte Stahl direkt mittels Wasserstoff in einem Plasmatiegel erschmolzen werden. Das ist natürlich noch Zukunftsmusik – aber alle Innovationen waren zuerst nicht mehr als eine Idee. Die Frontrunner-Initiative Ein weiteres Beispiel ist die Firma Liebherr Haushaltsgeräte in Lienz, der es gelingt, im höchsten Marktsegment – also bei den

Die Bestrebungen des bmvit So sehen die Ziele von internationalen Kooperationen aus, von denen österreichiche KMUs profitieren: + Austausch von Technologie zum beiderseitigen Vorteil + Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz von innovativen Technologien + Erhöhung der Wertschöpfung – dadurch können Arbeitsplätze gesichert und sogar geschaffen werden + Austausch von Know-how im technologischen Bereich, um gegenseitig von gemachten Erfahrungen profitieren zu können + Zusammenarbeit im Bereich von Ausbildung und Schulung, um den bestmöglichen Einsatz der Technologien zu bewirken.


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„intelligentesten“ Geräten – bei Gefrier- und Kühlschränken zu reüssieren und eine weltweit führende Position einzunehmen. Mit mehr als 1.400 Beschäftigten ist das Unternehmen der wichtigste Industriebetrieb in Osttirol. Die Basis dafür ist die ständige Investition in technologische Weiterentwicklung: Rund 70 MitarbeiterInnen sind in der hauseigenen Forschungsabteilung tätig. Bei Liebherr fördert das bmvit im Rahmen der Frontrunner-Initiative eine bahnbrechende neue Technologie mit dem Ziel, die Energiekosten von Kühlgeräten gegenüber dem besten Standard (A +++) um weitere 50 % zu senken. Das ist enorm ambitioniert. Liebherr will damit bereits 2018 am Markt sein. Mittlerweile hat das bmvit rund 70 solcher Frontrunner-Projekte gefördert – etwa die Erweiterungsinvestitionen für die Herstellung von Leiterplatten (Multilayer) durch die AT&S. Am Standort Leoben-Hinterberg werden durchgängige Produktionslinien mit teilweise neu entwickelten Anlagen installiert. Darauf werden extrem dünne Epoxy-Glas-Kupfer-Platten gebohrt, galvanisiert und danach ein Feinstleiter-Strukturbild geätzt. Mit dem Projekt betritt man technologisches Neuland in Europa und holt die nächste Generation einer Technologie hierher, die derzeit nur in Asien erhältlich ist. Durch die Positionierung des Werkes Leoben-Hinterberg in dem zukunftsträchtigen Marktsegment kann die Technologiekompetenz des Standortes im Wettbewerb verbessert werden.

Die „Instrumente“ des bmvit Das bmvit fördert den internationalen Technologietransfer vor allem über zwei Wege: + Infrastrukturkooperationsabkommen: Verwaltungsübereinkommen auf bilateraler Ebene zwischen Österreich und einem Zielland zur gemeinsamen Identifizierung von Technologieprojekten und zur Beschleunigung ihrer Realisierung. + Infrastrukturtechnologieplattformen: sektorale Betriebscluster im Eigentum von Banken mit Industrieunternehmen und Betreibern als Kooperationspartner. Im Kern Gesprächsforen zur gemeinsamen Bearbeitung von Projekten oder Ländern.

Foto: voestalpine

Ein wichtiges Ziel ist die Erhöhung des Technologieanteils bei den Exportaktivitäten österreichischer Unternehmen.

Gefördert werden auch bauliche und maschinelle Investitionen für die Produktion induktiver Sensortechnik, insbesondere für bahntechnische Anlagen der Frauscher GmbH in St. Marienkirchen bei Schärding. Die Erweiterung der F&E-Kapazitäten ist vor dem Hintergrund der weiteren Forcierung der Exportmärkte (insbesondere BRIC-Länder) von Bedeutung, wo die Einbindung der Frauscher-Überwachungsmodule inklusive dazugehöriger Steuerungssoftware in die spezifische EDV-Umgebung der jeweiligen Bahngesellschaft immer wichtiger wird. Dafür müssen für die Kunden spezielle Software-Lösungen im F&E Zentrum erarbeitet werden. In Graz befasst sich die Anton Paar GmbH mit Advanced Concentration Measurement – hier geht es um Produkte und Messmethoden zur Bestimmung und Qualitätsüberwachung von komplexen Flüssigkeiten, für hochauflösende Leitfähigkeitsmessungen, Absorptionsmessungen, etwa von zuckerfreien Getränken, und zur Steigerung der Effizienz der Produktionsprozesse. Zielvorgabe sind branchenspezifische Analysesysteme ohne Probenvorbehandlung in kürzester Zeit. Dafür werden hochgenaue Online-Dichte- und Konzentrationsmessgeräte mit einfacher, grafikunterstützter Bedienung entwickelt, denn vereinfachte Hardware und Logistik ermöglicht Getränkemesssysteme mit höherer Flexibilität im Wettbewerb. Eine Förderung für die Besten im Westen Die Julius Blum GmbH in Höchst entwickelt im Projekt „Clip top Blumotion“ Scharniertechnik nach neuen Design- und Funktions-


WeltMeister Österreich ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Innovative Technologien steigern die weltweite Wettbewerbsfähigkeit.

anforderungen mit integrierten Dämpfungssystemen. Die Herausforderung besteht darin, die höchst komplexe Dämpfung auf kleinstem Raum direkt im Scharniertopf unterzubringen. Dabei müssen die Scharniere auf ein breites Spektrum an Türen mit unterschiedlicher Größe, Gewicht und Schließbewegung ausgelegt sein und mit dreidimensionaler Verstelltechnik funktionieren. Auch dieses innovative „Frontrunner“-Vorhaben wird durch das bmvit gefördert. Weltmeisterlich in luftigen Höhen Im Luftfahrtbereich fördert das bmvit gleich mehrere aussichtsreiche Forschungsprojekte, wie etwa jenes zur Titanzerspanung von Konsortialführer LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH und den Partnern Austrian Institute of Technology – AIT (Austrian Research Centers GmbH – ARC), PROFACTOR Produktionsforschungs GmbH, S&I Technology, CERATIZIT Austria GmbH, Böhler Schmiedetechnik GmbH & Co KG sowie EADS Deutschland GmbH. Die Herausforderung bestand darin, einen Quantensprung bezüglich der Wirtschaftlichkeit des Titanzerspanens zu erreichen. Mit Ende des Projekts konnte im Bereich der Hartmetall-Wendeschneidplatten für die Titan-Zerspanung die Verbesserung der Prozess-Sicherheit bei steigender Komplexität der Bauteile durch Entwicklung eines stabilen Verschleißverhaltens vollständig erreicht werden. Bei der Herstellung von komplexen, sicherheitsrelevanten Bauteilen aus Titan werden jetzt die Werkzeuge um ein Drittel und die Fertigungszeiten um bis zu 50 % reduziert. Premium AEROTEC (ehem. EADS) setzt die Werkzeuge für verschiedene Bauteile bereits ein und nutzt die erarbeitete Produktivitätssteigerung in der Serienherstellung unterschiedlicher Titanfräsbauteile. Die Firma Test-Fuchs wiederum hat bmvit-gefördert Bodenversorgungen für Hydrauliksysteme verschiedener Flugzeugtypen wie z. B. für den Airbus A380 entwickelt, die den besonde-

ren Merkmalen derzeitiger sowie zukünftiger Anforderungen von Luftfahrzeugbetreibern in vollem Umfang entsprechen und wesentliche Vorteile gegenüber Wettbewerbsprodukten erreichen. Die Unterhaltskosten (Lifecycle-costs) konnten durch eine automatische Kalibrierung der Bodenversorgung um 85 % reduziert werden. Eine Verminderung der Bedienungskomplexität konnte durch Implementierung einer anwenderInnenfreundlichen und fehlerverhindernden Software erreicht werden, was sich in der Reduzierung der Kosten für Schulungen bzw. hoch qualifiziertem Personal auswirkt. Die börsennotierte FACC strebte als drittes im Rahmen des Programms TAKE OFF gefördertes Unternehmen die Strukturoptimierung der Landeklappenträgerverkleidung für den Einsatz in Großraumflugzeugen an. Gemeinsam mit dem Kunden Airbus wurden Grundlagen zur Auslegung von Faserverbundbauteilen aus CFK für die Luftfahrtindustrie erarbeitet, um die fehlenden Erfahrungswerte dieser neuen Bauteildimensionen zu kompensieren und um die zu erwartenden Belastungen abschätzen zu können. Die Ergebnisse des Vorhabens stellen einen Beitrag der Position der FACC AG unter den Luftfahrt-Zulieferern dar und konnten bereits in einem Folgeprojekt weiter vertieft werden. Noch höher hinaus Die TU Graz hat von der europäischen Weltraumorganisation ESA den Zuschlag für ein 2,4 Millionen schweres Nanosatellitenprojekt bekommen und wird die Mission „OPS-SAT“ federführend mit sieben internationalen Partnern (darunter die österreichischen Unternehmen Magna Steyr Engineering und Unitel) leiten. Das international einmalige Projekt stärkt gemeinsam mit dem zweiten Geburtstag der beiden sehr erfolgreichen ersten rotweiß-roten Satelliten im All, TUGSAT-1 und UniBRITE, die Position Österreichs als anerkannte Weltraumnation. Missionsziel von OPS-SAT ist der risikoarme Test von „Weltraumsoftware“ direkt im orbitalen Flug – bislang aus Gründen der Zuverlässigkeit ein Tabu im Satellitenbetrieb. OPS-SAT ist die erste Nanosatellitenmission der ESA und soll 2017 ins All starten. Mit dem Nanosatellitenprojekt „OPS-SAT“ ist Österreichs Position als Weltraumnation weiter gestärkt. Die heimischen Technologien haben einen exzellenten Ruf und mittlerweile gibt es kaum mehr eine Mission der NASA oder ESA, die ohne Technik und Know-how aus österreichischen Bildungseinrichtungen, Instituten und Unternehmen durchgeführt wird. Das bmvit investiert jährlich rund 65 Millionen Euro im Bereich der Weltraumtech-


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bmvit-Schwerpunkt Smart Cities „Smart Cities und Smart Buildings“ ist eines der Schlüsselthemen weltweit. Österreich hat sich hier – unterstützt durch die Förderungsprogramme des bmvit – in den vergangenen Jahren eine herausragende Position in Europa erarbeitet. Dazu zählen etwa der gesamte Gebäudebereich von den Niedrigenergiehäusern über Passivhäusern bis zu den energieproduzierenden Häusern. (Mit mehr als 20.000 gebauten Passivhäusern zählt Österreich europa- wie weltweit zur Spitze.) Ähnliches gilt für alle Themen der solaren Energie- und Wärmeerzeugung sowie der intelligenten Stromnetze. Zur Zeit koordiniert Österreich – vertreten durch das bmvit – drei große Forschungsinitiativen: Smart Cities, Smart Grids und die Joint Programming Initiative Urban Europe. Gleichzeitig werden über die im Wege des Klimafonds vom bmvit zur Verfügung gestellten Mittel Projekte wie Modellregion Salzburg und andere Modellregionen finanziert. Zuletzt dürften im Bereich „Smart Cities“ jährlich zwischen 65 und 70 Mio. Euro an Projektförderungen aufgewendet worden sein.

nologien und -forschung. Auch als Industriesektor wird die Weltraumtechnik immer stärker und ist wichtiger Motor für Wirtschaft und Beschäftigung: Es gibt in Österreich mittlerweile über 50 Raumfahrtunternehmen, die über 1.000 Arbeitsplätze sichern und von denen viele KMU als Zulieferbetriebe profitieren. So zielt z. B. ein Forschungsvorhaben der RUAG Space GmbH auf die Entwicklung einer Palette von thermischen Isolationsmaterialien für die Raumfahrt und andere Hochtechnologieeinsätze ab, die aufgrund ihrer Oberflächenstrukturen für ihre jeweilige Anwendung optimal angepasste Eigenschaften haben. Dabei wird ganz bewusst eine Vielzahl von Anwendungen und Märkten angesprochen; es werden unterschiedliche Eigenschaften „maßgeschneidert“. Im Fokus stehen die elektrische Leitfähigkeit von Folien sowie die Gewichtsreduktion, z. B. durch das Aufdrucken von Verstärkungsrippen auf sehr dünne Folien. Der Mehrwert des Vorhabens erstreckt sich von einer Verbesserung der elektrostatischen Eigenschaften und einer Gewichtsreduktion von Raumfahrtisolationen bis zu gegen Wirbelströme optimierten Superisolationen für neuartige Anwendungen der Hochtemperatur-Supraleitung. Die Aerospace & Advanced Composites (AAC) wiederum erforscht die Materialeigenschaften von rostfreien Stählen, die in der Raumfahrt eingesetzt werden. Diese bieten meist nur ungenügenden Widerstand gegen Kaltverschweißen unter Fretting (Vibrationen beim Start in „Hold-Down-and-Release-Mechanisms“ – HDRMs) und sie reduzieren auch beachtlich die Lebensdauer von Festschmierstoffschichten, wenn diese in Getrieben

Foto: FACC

verwendet werden sollen. Das Projektziel ist es daher, einen Oberflächenbehandlungsprozess, wie z. B. Nitrieren, zu optimieren, sodass die Lebensdauer ebenso wie die Haftung von Festschmierstoffschichten erhöht wird. Außerdem soll ein Prototyp einer neuen Testanlage zur Prüfung von Schichten unter Bedingungen, wie sie bei einem Raketenstart vorherrschen, entwickelt werden. Österreich als sicherer „weltmeisterlicher Vorreiter“ Sicherheitsforschung ist ein junges Forschungsfeld, in dem Österreich von Anfang an unter Federführung des bmvit die Rolle eines Frontrunners sowohl national als auch auf EU-Ebene übernommen hat. Die zivile Sicherheit ist schon wegen der terroristischen Anschläge rund um den Globus von weltweiter Bedeutung. Aber auch große Naturkatastrophen fordern immer wieder viele Opfer. Neben ersten Schritten auf europäischer Ebene zur Förderung der Forschung im Bereich Sicherheit startete Österreich schon 2005 (!) – gewissermaßen als „weltmeisterlicher Vorreiter“ – als erster europäischer Staat ein nationales Sicherheitsforschungsprogramm namens KIRAS. Das Konzept hat einen zivilen Schwerpunkt und geht vom Grundsatz aus, dass „Sicherheit“ („security“) nicht durch technologische Lösungen allein erreicht werden kann, sondern nur durch gleichwertige Einbindung von Maßnahmen zur Schaffung von „subjektiver“ Sicherheit der Bevölkerung, also wenn sich die Menschen letztlich auch sicherer „fühlen“. Ökonomisch betrachtet, ermöglicht Sicherheitsforschung der


WeltMeister Österreich

Foto: AT&S

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

österreichischen Wirtschaft und Forschung einen Spitzenplatz im globalen Sicherheitsmarkt als einem antizyklischen Exportmotor, der vorwiegend aus öffentlichen Kunden besteht. Die in den KIRAS-Projekten eingebundenen sicherheitspolitischen Akteure dienen dabei häufig als Referenznutzer für innovative Lösungen, die weltweite Vermarktung wird durch die Technologietransferaktivitäten des bmvit unterstützt. Wie die überdurchschnittlichen Erfolgsquoten heimischer Akteure in der EU-Sicherheitsforschung (Horizont 2020, „Sichere Gesellschaften“) belegen, wirkt KIRAS auch dort als Türöffner. So werden die österreichischen Sicherheitsforschungsakteure fit für die Welt und somit bereit für eine Rolle als „Global Player“. Die im Rahmen des KIRAS-Programms geförderten Projekte tragen auch auf längere Sicht gesehen dazu bei, qualifizierte Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen bzw. zu sichern und einen Beitrag zur Wertschöpfungskette zu leisten: Die volkswirtschaftlichen Hebeleffekte durch die in der Sicherheitsforschung (KIRAS) bisher bewilligten Fördermittel von rund 58 Mio. Euro bewirken eine Wertschöpfung von etwa 116 Mio. Euro. Zudem werden allein im Rahmen von KIRAS über 2.000 Arbeitsplätze geschaffen, beziehungsweise gehalten – ein gerade in Zeiten großer wirtschaftlicher Herausforderung bedeutender Nachweis von Effektivität. Ein Beispiel dafür ist die von der CogVis Software und Consulting gmbH entwickelte all-in-one Kamera „miniSPOT“ zur Überwachung kritischer Infrastrukturen, die einen leistungsfähigen microPC mit einem Kameramodul vereint; eine besondere Innovation ist die völlig mobile Einsatzfähigkeit des Systems. Der Projektprototyp wurde inzwischen zu einem fertigen Produkt weiterentwickelt und zur Marktreife geführt. miniSPOT wird bereits erfolgreich von der Flughafen Wien AG und von einem

österreichischen Industrie-Konzern eingesetzt – eine gemeinsam mit der OWLS AG entwickelte Sicherheitslösung für Außenleuchten eignet sich insbesondere für den Schutz kritischer Infrastruktur und wird mittlerweile in einer Reihe von Installationen weltweit zum Einsatz gebracht. Im Projekt konnte zudem Know-how in Form einer Cloud-fähigen Web Applikation aufgebaut werden, die es ermöglicht, selbst große, verteilte Installationen übersichtlich von PC oder Tablet aus zu konfigurieren oder Daten zu visualisieren. Die CogVis Video Analyse für Sicherheitsanwendungen wurde zu 100 % in Österreich entwickelt und wird von Wien aus weltweit über Distributionspartner und strategische Integratoren wie die OWLS AG vertrieben. Aufgrund ihrer Kompetenzen und langjähriger Erfahrung ist die CogVis gmbh in der Lage, wissenschaftliche Forschungsergebnisse in marktreife Hochtechnologielösungen überzuführen. Das Wertschöpfungspotenzial wird in drei Jahren bei ca. 2 Mio. Euro liegen, was ohne die Unterstützung durch das KIRAS-Programm in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Sehr beachtenswert ist auch die Entwicklung von „Renewable Mobile Ultra Light Energy Station (Remules)“ durch die smartflower energy technology GmbH in Güssing als Technologie zur energieautarken Energieversorgung, die im Krisen- bzw. Katas-

Österreich ist Top-Standort für Produktionsprozesse Der „Bloomberg Innovation Index 2015“ zeichnet Österreich als einen der besten Standorte für Produktionsprozesse und Fertigungskapazitäten (Manufacturing) aus. In diesem Bereich belegt Österreich den beachtlichen 5. Rang – noch vor Staaten wie Südkorea oder den USA. Österreich hat sich damit weltweit unter den Frontrunnern bei innovativen Produktionsstandorten etabliert und soll sich mit dem Schwerpunkt auf Industrie 4.0 nachhaltig in der internationalen Spitzengruppe platzieren – u. a. dank vom bmvit initiierten Projekten wie etwa „Pilotfabrik“ oder als Folge der Förderung von neuen Produktionstechnologien wie Robotik oder Photonik. Das bmvit investiert jährlich rund 500 Millionen Euro in die Förderung industrienaher Forschung – alleine für die Weiterentwicklung von Industrie 4.0 sind 2015 rund 120 Millionen Euro vorgesehen.


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Intelligente Außenleuchte von OWLS AG mit integrierter „mini-SPOT“ Analyse Software von CogVis gmbh zur Überwachung kritischer Infrastrukturen.

trophenfall rasch und unkompliziert transportiert und in Betrieb genommen werden kann. Im Zuge der Gespräche mit Organisationen, die in Katastrophenfällen in der Regel als erste in der Krisenregion ihre Arbeit aufnehmen (Bundesheer, Rotes Kreuz, Johanniter), hat sich die Vertiefung in Richtung mobilen Einsatz (inkl. Abwurf aus Transportflugzeugen) und unter extremen Bedingungen wie hochalpinem Gelände (Schnee, Eis), Wüstenregionen (Sand, Staub) und Meeresküsten (Salz in der Luft) als besonders herausgestellt. Ein drittes „weltmeisterliches“ Projekt ist jenes der Wiener Sail Labs Technology GmbH zur Entwicklung und prototypischen Umsetzung eines Demonstrators, der die zielgerechte Suche und Analysen in Multimediacontent ermöglicht. Im Rahmen der ös-

bmvit-Schwerpunkt Industrie 4.0 Das bmvit fördert (über die FGG) neue Formen der Produktion seit 2011 – das ist dasselbe Jahr, in dem in Deutschland die Initiative Industrie 4.0 gegründet wurde, wobei das Thema hierzulande breiter aufgefasst wird. Der schon im Titel „Produktion der Zukunft“ implizierte, umfassendere Ansatz verfolgt neben den „klassischen“ 4.0 Themen zusätzliche Themen wie Neue Materialen und Produktion, Nanofabrikation, 3DPrinting oder Biobased Industries. Zuletzt wurden im Rahmen des Programms auch Studien zum Thema Convergence ausgeschrieben – damit soll der Grundstein für neue themenorientierte Ausschreibungen in jenen Nanobereichen vorbereitet werden, in denen materielle und biogene Welten zu komplett neuen Formen und Anwendungen

terreichischen Sicherheitsforschung wurde unter der Konsortialführung von Sail Labs dabei erstmals die Möglichkeit der Einbindung solcher multimedialen Inhalte erforscht. Das Multimedia Documentation Lab (MDL) wird in die Infrastruktur des Bedarfsträgers integriert und soll in Krisensituationen Experten bei der Generierung eines realistischen und qualitativ hochwertigen Lagebildes unterstützen sowie andererseits als Kommunikationsmittel mit der Bevölkerung dienen. Mögliche Einsatzszenarien sind zivile und wirtschaftliche Krisen sowie andere sicherheitsrelevante Szenarien wie z. B. Großereignisse oder Versorgungsengpässe. Erweiterungen und Neuerungen, die auf Resultaten von MDL beruhen und in das Produktportfolio von Sail Labs integriert werden konnten, ermöglichen dem Unternehmen nunmehr Ausschreibungen und Projekte mit wesentlich größeren Volumina in Angriff zu nehmen und durchzuführen. Des Weiteren gelang es Sail Labs, sich in großen internationalen Ausschreibungen – hier vor allem in Asien – zu etablieren, wo namhafte Konkurrenten in technischen Evaluierungen regelmäßig als technologisch inferior beurteilt werden. Weiters bescherte die in MDL vorgenommene Integration von Mandarin-Chinesisch Sail Labs Vorteile im asiatischen Markt. ◆ Die Seiten 114 bis 121 entstanden in redaktioneller Kooperation mit dem bmvit (Stabsstelle für Technologietransfer und Sicherheitsforschung).

zusammengeführt werden können. Damit verfolgt das bmvit hier ein Modell, das neben der Produktion auch das Entstehen komplett neuer Produkte im Fokus hat – eine Strategie, die auch sehr stark von den USA favorisiert wird und mit der die Hoffnung einhergeht, hier auch die Entstehung neuer Arbeitsplätze entsprechend unterstützen zu können. Die Leitzahlen für Produktion der Zukunft 2011-15 (als thematisches Programm): Rund 1.800 Antragsteller, 573 Anträge, 150 geförderte Projekte, 61 ME-Förderungen, 450 ME Kostenvolumen, Gesamtvolumen der bmvit-geförderten Projekte 2014: rund 125 Mio. Euro. Zählt man einschlägige Förderungen des BMWFW, insbesondere im Rahmen der Dienstleistungs-Initiative hinzu, ergibt sich ein Gesamtvolumen von rund 162 Mio. Euro.


WeltMeister Österreich InnovationsMeister

Pioniergeist vom Feinsten

Zugegeben, im Alltag kann man mit „phs-ultraform“ vielleicht nicht allzu viel anfangen. Dafür ist diese Technologie des Presshärtens von Stahl umso wichtiger, beispielsweise für den Autobau. phs-ultraform wird für sicherheitsrelevante und korrosionsbelastete Komponenten wie Längsträger, A- und B-Säulen, Schweller, Tunnel und Stirnwände in Fahrzeugen eingesetzt und verbindet Leichtbau, Korrosionsschutz und mehr Sicherheit im Automobilbereich. Ausschlaggebend für die Entwicklung der laut Forschungsleiter Franz Androsch „erfolgreichsten Innovation des Unternehmens der letzten Jahrzehnte“ war eine mutige Managemententscheidung im Jahr 2002. Die Automobilindustrie verlangte immer mehr nach einem phs-Produkt mit einer zinkbasierten Beschichtung. Dies erschien jedoch auf den ersten Blick unmöglich: Das chemische Element bzw. Metall Zink (Zn) wird nämlich bei ca. 420° C flüssig und verdampft bei ca. 910° C. Auf diese Temperatur muss der Stahl für das Härten jedoch erwärmt werden. Dennoch wagte man bei voestalpine den Schritt und investierte in die Forschung pressgehärteter Stähle – und der Erfolg gibt recht: Nach Jahren intensiver Entwicklungsarbeit besitzt die voestalpine nun mit phs-ultraform ein Alleinstellungsmerkmal am Automobilmarkt – und hofft mit dem „direkten Verfahren“ bereits auf den nächsten Technologiesprung: Denn derzeit werden die meisten Teile mit dem indirekten Verfahren hergestellt. Das Unternehmen setzt große Hoffnungen in das direkte Verfahren, bei dem die Platinen in einem Prozessschritt verarbeitet werden. Damit können einfache Bauteile mit geringen Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden. voestalpine wäre als einziger

Foto: voestalpine

Den Staatspreis für Innovation holte sich 2015 – zum ersten Mal – die voestalpine. Mit einer Nominierung ausgezeichnet wurden weiters Amann Girrbach, AT&S, Benteler SGL, BIOMIN und Liebherr. Österreichs fortschrittlichste Unternehmen auf einen Blick ...

Hersteller in der Lage, Bauteile aus phs-ultraform sowohl im indirekten als auch im direkten Verfahren zu produzieren. Die große Bedeutung von F&E „Die erfolgreiche Umsetzung neuer Ideen entscheidet über den langfristigen Wohlstand Österreichs, sagte dazu Vizekanzler (und Forschungsminister) Reinhold Mitterlehner bei der Verleihung des Staatspreises an die voestalpine in der Aula der Wissenschaften in Wien. Innovative Unternehmen sind krisenfester, wachsen schneller und schaffen mehr Arbeitsplätze als

So wird phs-ultraform bereits im voestalpine-Alltag eingesetzt.


Fotos: voestalpine

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WeltMeister Österreich

Fotos: BMWFW/APA-Fotoservice/Preiss

InnovationsMeister

Bernhard Sagmeister, aws; Sebastian Benkö, Klaus Rabensteiner (beide Geodata); Martha Schultz, Vizepräsidentin WKO; Klaus Chmelina (Geodata).

ECONOVIUS für Geodata Den Sonderpreis ECONOVIUS an ein KMU, das sich durch besonders innovative Leistungen ausgezeichnet hat, überreichte WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz an die Geodata Ziviltechnikergesellschaft mbH aus Leoben. Das Unternehmen entwickelt das Steuerleitsystem Tauros für Doppelschild-Tunnelvortriebsmaschinen. Dank modernster Sensoren, Hard- und Software arbeitet das TAUROS-Schildkamera- und -schwanzluftmesssystem im Tunnelbau zentimetergenau. Für den ECONOVIUS waren folgende weitere Unternehmen nominiert: + Eberle Automatische Systeme GmbH & Co KG aus Dornbirn, Vorarlberg + LITHOS Industrial Minerals GmbH aus Ennsdorf, Niederösterreich + medPhoton GmbH aus Salzburg + MTA Messtechnik GmbH aus St. Veit an der Glan, Kärnten + SCL-Sensor.Tech.Fabrication GmbH aus Wien

Juryvorsitzende Martha Mühlburger (Montanuni Leoben), Vorstand Peter Schwab, Metal Forming-Chef Franz Androsch (voestalpine), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.

andere Firmen.“ Wissenschaft und Forschung seien „unsere entscheidenden Rohstoffe – als Hochlohnland müssen wir uns im internationalen Wettbewerb in erster Linie mit Qualität und Innovationen durchsetzen.“ (Zur Unterstützung wird die Forschungsprämie auf 12 % erhöht und das für Start-ups verfügbare Risikokapital ausgebaut – z. B. durch die Erleichterung von Crowdfunding.) Weitere fünf Top-Firmen Mit einer Nominierung für den Staatspreis wurden weitere fünf Unternehmen ausgezeichnet: + Amann Girrbach AG aus Koblach für die Entwicklung von „Ceramill Sintron“. Das Cobalt-Chrom-Rohmaterial kann direkt im zahntechnischen Labor mit kleinen Fräsmaschinen bearbeitet werden. + AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG aus Leoben für die Entwicklung neuer thermischer Lösungen für das Kühlen von Leiterplattenelektronik. Gezielte Bohrungen und geschickte Anordnung verhindern die Überhitzung von Leiterplatten in elektronischen Geräten. + Benteler SGL Composite Technology GmbH aus Ried im Innkreis für die Entwicklung der Fertigungslinie für Faserverbund-


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AB Mikroelektronik heimst Verbund-E-Novation Award ein Sieger des Verbund-E-Novation Award – kurz Verena – 2015 ist das Salzburger Unternehmen AB Mikroelektronik für das Projekt „Vertical Integrated Chip-Stack Power Module“. In Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg ist es AB Mikroelektronik gelungen, das weltweit erste Verfahren zu entwickeln, das Löten von Elektronikkomponenten auf Aluminium möglich und damit die Leistungselektronik in Elektrofahrzeugen noch umweltfreundlicher und günstiger macht. „Elektrischer Strom ist der Treibstoff der Zukunft. Wir setzen alles daran, die Effizienz und Ökologisierung des Verkehrssektors zu beschleunigen. Deshalb treiben wir bereits seit Jahren in nationalen und internationalen Projekten die Elektromobilität voran und engagieren uns aktiv für zukunftsträchtige, energieeffiziente und saubere Mobilitätslösungen“, betont Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. „Elektromobilität braucht starke Impulse und Partner. Deshalb freuen wir uns besonders über dieses neue Verfahren, das der Elektromobilität einen kräftigen Schub geben wird. Alle eingereichten Projekte sind hervorragende Innovationen, die den österreichischen Erfindergeist einmal mehr bestätigen. Damit setzt der Förderpreis Verena auch in diesem Jahr wieder deutliche Signale auf dem Weg zur Energiewende und ist ein wichtiger Baustein bei der Neugestaltung der Energiezukunft.“

AB Mikroelektronik hat, basierend auf Analysen von Studierenden der Universität Salzburg, sowohl für die Antriebstechnik als auch für Batterien ein Leistungsmodul auf Aluminiumbasis entwickelt. Es ist leichter, umweltschonender und günstiger als das gängige Kupfer. Dank einer eigens entwickelten Technik können Elektronikkomponenten erstmals auf Aluminium gelötet werden. Das unterschiedliche Ausdehnungsverhalten anderer Materialien wie Silizium oder Kunststoff wird bei wechselnden Belastungen aufgefangen. Das neue Verfahren macht das Löten von Elektronikkomponenten auf Aluminium möglich. Damit wird die Produktion von Elektrofahrzeugen günstiger und macht diese noch umweltschonender. Für den Verena-Preis waren zwei weitere Unternehmen nominiert: + Egston System Electronics Eggenburg GmbH aus Eggenburg in Niederösterreich hat ein Testsystem für Leistungselektronik entwickelt, das hilft, die Entwicklungszeiten zu verkürzen, die Produkteigenschaften zu optimieren und die Entwicklungskosten zu reduzieren. + KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH aus St. Margarethen/Raab, Steiermark, hat mit KWB Multifire eine neue Brennertechnologie zur Verwertung von Reststoffen aus der Landwirtschaft entwickelt.

blattfedern. Das automatisierte Verfahren ermöglicht den breiten Einsatz von Blattfedern aus Faserverbund im Automobilbau. + BIOMIN Holding GmbH aus Herzogenburg für das Enzym „FUMzyme®“ zur Entgiftung von Fumonisinen im Getreide. Das Enzym baut giftige Schimmelpilzprodukte in Futtermitteln noch im Verdauungstrakt von Tieren ab. + Liebherr GmbH aus Lienz für die energiesparende und dezentral bedienbare Tiefkühltruhe für Supermärkte.

Hermann Hauser, Johann Maier und Robert Christopher Burns (alle AB Mikroelektronik), Werner Lottermoser (Uni Salzburg), Wolfgang Anzengruber, VERBUND.

Insgesamt hatten sich 618 Unternehmen um den Staatspreis beworben, der im Auftrag des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministeriums von der Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und bereits zum 35. Mal vergeben wurde. „Nur wenn die Leistungen der Unternehmen über ihre Branche hinaus für die Öffentlichkeit sichtbar und nachvollziehbar sind, kann der Schlüsselfaktor Innovation jenen Stellenwert erfahren, der ihm in einer wissensbasierten Gesellschaft zukommt“, erklärt Mitterlehner. ◆


WeltMeister Österreich Forschung & Entwicklung

Weltmeisterliche Innovationen Auch in mittelständischen österreichischen Unternehmen führt herausragender Erfindergeist zu neuen Verfahren und Produkten wie alternativen Materialpaarungen, idealen Betonrezepturen oder vormontierten Pellet-Brandschutzpaketen.

Schwere Lasten im Griff Im ersten Schritt entwickelte nun das Forschungsinstitut V-Research Werkstoff- und Beschichtungskonzepte. Dann wurden die ausgewählten Konzepte auf ihre Eignung geprüft und das Reibungs- und Verschleißverhalten evaluiert. „V-Research macht Forschung und Entwicklung im Bereich Tribologie“, erklärt Alexander Diem, Leiter des Bereichs „Tribodesign“. „Das heißt, wir beschäftigen uns mit Reibungs- und Verschleißvorgängen, wie sie in praktisch allen Maschinen und Anlagen vorkommen. Unsere Stärke liegt dabei in der umfassenden und systematischen Betrachtung der bewegten Teile: dem Tribosystem. Dank systematischer Vorgehensweise konnten wir alternative Materialpaarungen finden, deren Einsatz in solchen Schneckenverzahnungen gänzlich neu ist.“ Dazu wurde das Tribosystem im Detail

analysiert, um so ein zielgerichtetes Anforderungsprofil an die Werkstoffpaarungen, Gleitflächen etc. zu erstellen. Diem: „Damit konnten wir einen umfassenden Lösungsbaum erstellen, der auch nicht klassische Gleitwerkstoffe beinhaltet, und sukzessive die vielversprechendsten Lösungsäste identifizieren.“ Das Vorhaben war eingebettet in ein Projekt zur Entwicklung einer neuen Produktgeneration mit einem Gesamtvolumen von 700.000 Euro und einer Dauer von 4,5 Jahren. Abgewickelt wurde es im Rahmen des FFG Basisprogramms. Das Ergebnis ist ein umfassendes Neudesign der Schneckenräder mit perfektionierten Reibungs- und Verschleißeigenschaften. Die Bronze kann dabei durch alternative Werkstoffverbunde ersetzt werden. „Das bedeutet in Zahlen für die Bautype, die Gegenstand des Projekts war, dass die Material- und Herstellungskosten um 30 % geringer sind“, erklärt ZIMM-Forschungsleiter Georg dall’Armi. „Gleichzeitig ist die Lebensdauer um das Eineinhalbfache höher und es

Foto: V-Research

Elektromechanische Hubsysteme werden nicht nur in automatisierten Produktionsanlagen eingesetzt, sondern etwa auch für tonnenschwere Bühnenbewegungen in Theatern. Die Vorarlberger Antriebstechnikfirma ZIMM hat sich auf sogenannte Spindelhubgetriebe spezialisiert. Mit diesen Hubsystemen kann man bis zu 100 Tonnen präzise positionieren. Seit 1991 wird der Spindelhubgetriebe-Systembaukasten von ZIMM in die ganze Welt verkauft und laufend weiterentwickelt. Ein neuralgischer Punkt bei Spindelhubgetrieben sind jedoch die Schneckenräder – sie müssen sehr hohe Beanspruchungen aushalten. Solche Schneckenräder sind im Normalfall aus Bronze. Doch seit Jahren steigen die Preise von Kupfer, dem Hauptbestandteil von Bronze, massiv. „Wir wollten einen Ersatz finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, war man bei ZIMM einig. Gleichzeitig mussten die guten Eigenschaften von Bronze erreicht werden, etwa geringer Verschleiß, gutes Reibungsverhalten oder gute Anpassung an wechselnde Betriebsbedingungen.


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Oben: Forscher von V-Research, in der Mitte Alexander Diem, Leiter des Bereichs „Tribodesign“. Unten: Optimiertes Schneckenrad.

Foto: V-Research

Weltmeisterliche kleine Firmen

können 30 % mehr Traglast manövriert werden – also für die Baugröße 100 Kilonewton bis zu 13 statt vorher 10 Tonnen.“ 13 Tonnen wiegt etwa ein unbeladener Güterwagen. Georg dall‘Armi: „Das macht uns unabhängig vom Kupferpreis und von Zulieferern, ohne dass unsere Hubsysteme an Leistungsfähigkeit einbüßen.“ „ZIMM hat auf die steigenden Rohstoffpreise reagiert und gleichzeitig eine technische Leistungssteigerung geschafft“, lobt Henrike Hügelsberger von der FFG – Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft. „Weiters ist hervorzuheben, dass ZIMM nicht nur bei Forschung und Entwicklung in die Zukunft investiert, sondern auch über die Lehrlingsausbildung. Das KMU bildet gerade 16 Lehrlinge aus.“ So wird Beton richtig saniert In den 1960er- und 1970er-Jahren gab es einen Bauboom bei Autobahnen. Wegen des steigenden Verkehrsaufkommens wurden viele Straßen, Tunnel und Brücken gebaut. Beton galt damals als nahezu unverwüstlicher Baustoff, muss jedoch in der Realität im Straßenbau alle 20 bis 25 Jahre saniert werden. Aktuell sind bei vielen Tunneln und Brücken wieder Instandsetzungsarbeiten notwendig. Ziel ist es, dass in Zukunft die Instandsetzungsintervalle möglichst lang sind – aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit. „Betonsanierung ist eine größere technische und logistische Herausforderung als vergleichbare Tätigkeiten im Neubau“, erklärt Günter Vogl. Er ist Geschäftsführer der H. Junger Baugesellschaft m.b.H. in Irdning in der Steiermark. „Der Stand der Technik war für uns nicht zufriedenstellend – vor allem, wenn es um die wichtigen Faktoren Lebensdauer, Kosten und Verkehrssicherheit geht.“ Junger ist spezialisiert auf die Instandsetzung von Beton und saniert Ingenieurbauwerke, etwa Tunnel und Brücken. Seit einigen Jahren arbeitet Junger mit dem

Die ZIMM Maschinenelemente GmbH + Co KG aus Lustenau ist ein international tätiges Unternehmen mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Antriebstechnik. Der von ZIMM entwickelte Spindelhubgetriebe-Systembaukasten hat sich zum Hauptprodukt entwickelt. Der Vorarlberger Familienbetrieb ist inzwischen einer der Weltmarktführer in der Branche und beschäftigt 83 Mitarbeiter. Der Exportanteil beträgt fast 80 Prozent. www.zimm.at ZIMM arbeitet seit Jahren mit V-Research in Dornbirn zusammen. Das 2004 gegründete Forschungsinstitut hat 18 Beschäftigte und ist auf zwei Themen spezialisiert: Tribologie und Design Automation. www.v-research.at Die H. Junger Baugesellschaft m.b.H. mit Sitz in Irdning in der Steiermark ist auf die Instandsetzung von Ingenieursbauwerken, etwa Tunnel und Brücken, spezialisiert. Die Baufirma wurde 1982 gegründet, hat heute ca. 100 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von 14 Mio. Euro. Seit 2012 liefert Junger ins Ausland und hat aktuell einen Exportanteil von 38 Prozent. Exportanteil und Forschungsaufwand steigen. www.junger.at Die Smart Minerals GmbH wurde 2013 als Spin-off der TU Wien und der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) gegründet und befasst sich mit angewandter Forschung für Betontechnologie und -bauweise. www.zement.at Die AWF Vertriebs GmbH in Seekirchen am Wallersee ist auf Zubehör für Heizungstechnik (Brennstoffweichen zur Pelletförderung) und Fassadensysteme für Autohäuser spezialisiert. AWF wurde 2008 gegründet und setzte 1,5 Mio. Euro um (2013). Der Exportanteil beträgt knapp 70 Prozent. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen, zuletzt betrug der Jahresaufwand dafür 170.000 Euro. www.awf-solution.com


WeltMeister Österreich

Fotos: VÖZ/Smart Minerals

Forschung & Entwicklung

Die 300 m² großen Versuchsflächen – mit dem Grimming im Hintergrund.

Forschungsinstitut der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) und mit Smart Minerals, einem Spin-off von VÖZ und TU Wien, zusammen. Ziel eines gemeinsamen Forschungsprojekts war es, dass sich bei Sanierungen Alt- und Neubeton ideal miteinander verbinden, um so eine rasche und dauerhafte Instandsetzung der Bauwerke gewährleisten zu können. Brücken und Tunnel können mit dieser

Die Austrian Cooperative Research (ACR) wurde vor sechs Jahrzehnten als Dachverband für wirtschaftsnahe Forschungsinstitute gegründet. Schon damals ging es darum, angewandte Forschung und Entwicklung für die österreichischen Unternehmen zu betreiben. Heute setzen die 19 ACR-Mitglieder mit ihren 650 Beschäftigten 500 größere und große FEI Projekte pro Jahr um. Gesamtumsatz zuletzt: 56,2 Mio. Euro. FEI steht für Forschung, Entwicklung und Innovation und ist das zentrale Thema im ACR Netzwerk. Das Alleinstellungsmerkmal der ACR: Ihre Mitglieder erbringen über zwei Drittel ihrer Leistungen für kleine und mittlere Unternehmen. Damit trägt die ACR dazu bei, dass der Innovationsgedanke auch in mittelständischen Unternehmen präsent ist und hier Barrieren beim Zugang zu Forschung und Entwicklung fallen. Forschungsschwerpunkte: Nachhaltiges Bauen; Umwelttechnik & Erneuerbare Energien; Produkte, Prozesse, Werkstoffe; Lebensmittelqualität & -sicherheit; Innovation & Wettbewerbsfähigkeit. www.acr.ac.at

Methode somit dauerhaft instandgesetzt und ihre Verkehrssicherheit erhöht werden. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt konnten bereits auf mehreren Baustellen im In- und Ausland eingesetzt werden, etwa im Bosrucktunnel auf der Pyhrn Autobahn oder im Trappentreutunnel in München. Die Kraftübertragung muss funktionieren Bei einer Tunnel- oder Brückensanierung werden – je nach Schädigung – Schichten des Altbetons abgetragen. Dies erfolgt mittels Hochdruckwasserstrahlen oder Fräsmaschinen. Eine Herausforderung liegt in der Sicherstellung der Verbundwirkung zwischen dem alten und dem neuen Beton. Hier wurden bis dato oft Dübel und andere Hilfsmittel eingesetzt. „Unser Ziel war es, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem wir den Untergrund so präparieren, dass das Verbundverhalten zwischen Alt- und Neubeton entscheidend verbessert wird“, erklärt Martin Peyerl von Smart Minerals. „Beim neuen Verfahren wird bereits beim Betonabtrag darauf geachtet, dass die entstehende Betonoberfläche so beschaffen ist, dass der neue Beton gut haften kann. Dabei geht es darum, dass der Altbeton die nötige Rauheit hat und die Kraftübertragung funktioniert. Dass sich Alt- und Neubeton gut verbinden, ist wesentlich für die Langlebigkeit des sanierten Tunnels.“ Die Projektpartner entwickelten eine Komplettlösung: Junger arbeitete an der Weiterentwicklung der Technik und an der Maschine zum Abfräsen des Altbetons. Smart Minerals erstellte neue Prüfmethoden für die Abnahme der präparierten Fläche sowie zur Ermittlung der Verbundeigenschaften. Außerdem definierte Smart Minerals Vorgaben für eine ideale Betonrezeptur und den Einbau des Neubetons. „Das Ergebnis ist eine effiziente


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Methode zur Sanierung von Bauwerken – effizient sowohl während der Instandsetzungsarbeiten als auch in der Nutzungsphase. Die Methode ist technisch verbessert, langlebig und wirtschaftlich“, so Peyerl. Das zweijährige Forschungsprojekt startete mit der Herstellung der ersten Betonschicht für die etwa 300 m² großen Versuchsflächen. Darauf folgte die unterschiedliche Oberflächenbearbeitung durch Fräsen und Hochdruckwasserstrahlen. In diesem Schritt wurden das Frässystem und die Prüfmethode zur Abnahme der Oberfläche weiterentwickelt. Als letzter Schritt wurde die neue Betonschicht aufgebracht. Umfangreiche Versuche zum Verbundverhalten der beiden Betonschichten folgten. Das Projektvolumen betrug etwa 250.000 Euro. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt ist bedeutsam. „Mit dem neuen Verfahren kann bei Rohstoffen und Energieeinsatz gespart werden, dadurch werden Sanierungen weniger häufig notwendig“, erklärt FFG-Expertin Hügelsberger. „Verkehrsinfrastruktur ist eine wichtige Branche und gewinnt weiter an Bedeutung. Das Forschungsprojekt ist somit für einen großen Markt wichtig und hat einen guten volkswirtschaftlichen Nutzen. Effiziente und sichere Pelletheizung Pelletheizungen liefern Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Österreich und Skandinavien waren in Europa Vorreiter bei dieser Technologie. In Österreich werden Pelletheizungen derzeit in jedem dritten Neubau eingebaut und sind auch bei Sanierungen weit verbreitet. Die Zahlen steigen. Österreich hat mit mehr als 100.000 Anlagen die größte Dichte an Pelletheizungen in Europa. Eine Pelletheizung besteht aus einem Heizkessel und einen Lagerraum für die Pellets. Eine der flexibelsten Möglichkeiten, diese Pellets automatisch vom Lagerraum in den Heizraum zu befördern, passiert mittels Saugsystem. Um den Lagerraum möglichst gleichmäßig und vollständig zu entleeren, kommen Brennstoffweichen mit mehreren Ansaugsonden zum Einsatz. Dabei werden die Saugschläuche durch den Brandabschnitt zwischen Lagerraum und Heizraum geführt. Dieser Durchgang muss mit einer Brandabschottung geschützt werden. „Bis dato wurden die Brennstoffweichen mit ihren Metallrohren als Brandabschottung genutzt“, erläutert Raimund Rainer, Geschäftsführer der AWF Vertriebs GmbH aus Seekirchen am Wallersee. „Das bedeutete auch, sie waren stark wärmeleitend – im Falle eines Brandes

Foto: IBS

Die Pellets werden durch Kunststoff-Förderschläuche transportiert. Im Falle eines Brandes werden diese durch die Brandschutzmanschetten verschlossen.

konnte so das Feuer auch auf den Lagerraum übergreifen.“ AWF suchte eine Lösung für dieses Problem. Mit dem Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS) entwickelte das Salzburger Unternehmen eine Brennstoffweiche mit einer separaten Brandabschottung in Form eines kompletten Brandschutzpakets. „Die Kunststoff-Förderschläuche werden durch einen fertigen Bausatz geführt, bestehend aus Brandschutzplatten und Brandschutzmanschetten“, erklärt IBS-Techniker Ulrich Stöckl das neue System. „Im Falle eines Brandes wird diese Durchführung vollständig und sicher verschlossen – und zwar ganz automatisch.“ Verschiedenste Verarbeitungsmöglichkeiten wurden analysiert und diskutiert, etwa die Verschraubung oder wie man das Brandschutzpaket zwischen Lager- und Heizraum am besten montieren kann. Das neu entwickelte System ist geprüft, alle Bestandteile sind vormontiert. Dadurch ist das System sehr anwender- sowie montagefreundlich und vor allem sicher. Das Brandschutzpaket besteht aus Brandschutzplatten, Abdeckblechen, Brandschutzmanschetten und dem geeigneten Befestigungsmaterial. Rainer: „Diese fertige geprüfte Einheit zusammen mit der Brennstoffweiche wird mittlerweile sehr gut verkauft.“ Besonders bemerkenswert bei AWF ist die Tatsache, dass es sich um ein kleines, sehr spezialisiertes und innovatives Unternehmen handelt. „AWF reagierte auf ein konkretes Problem“, meint FFG-Fachfrau Hügelsberger. „Der Nutzen der Entwicklung ist sofort sichtbar. Dieser Fall zeigt außerdem sehr gut, dass es Innovationen nicht nur im Hochtechnologiebereich gibt.“ ◆


WeltMeister Österreich LeistungsElektronik

Energiesparchips der Zukunft

leitern maßgeblich österreichisches Know-how bei der KoordinaDer offizielle Auftakt für das europäische Forschungsprojekt tion des Projekts sowie zur Erhöhung der Energieeffizienz in PowerBase mit dem Fokus auf energieeffiziente Halbleitertechnovielen elektronischen Anwendungen ein.“ logien fand im Mai im Rahmen einer internationalen Veranstaltung bei Infineon Austria in Villach statt. Das bis 2018 laufende Europäische Co-Finanzierung Projekt wird Europa als Kompetenzstandort für die Entwicklung In ihrer Initiative „Europa 2020“ hat sich die Europäische Komund Fertigung von innovativer Leistungselektronik stärken und mission ehrgeizige Ziele bei Innovation, Energieeffizienz und weiter ausbauen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Entwicklung der nächsten Generation von Energiesparchip (sogenannten „Leistungshalbleitern“) auf Basis von neuen Materialien wie Galliumnitrid. Diese Halbleiter können Strom weitaus effizienter umwandeln als herkömmliche Chips aus Silizium. Umfassende Forschungstätigkeiten werden im Projekt PowerBase europaweit koordiniert, um diese neuen Halbleiter zu global wettbewerbsfähigen Kosten reif für die industrielle Massenfertigung zu machen. „87 Millionen Euro Projektvolumen und die Beteiligung von 39 Partnern zeigen den hohen Stellenwert, den die PowerBase-Forschungsaktivitäten für die europäische Halbleiterindustrie und deren Erfolg im globalen Wettbewerb haben“, erklärt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Infineon Austria bringt aufgrund seiner weltHerbert Pairitsch (Infineon), Andreas Wild (ECSEL), Sabine Herlitschka (Infineon) und Landeshauptmann Peter Kaiser (von links). weit führenden Expertise bei Leistungshalb-

Foto: Infineon Technologies Austria AG/APA-Fotoservice/Höher

Das Forschungsprojekt PowerBase macht die nächste Generation von Energiesparchips reif für den industriellen Masseneinsatz in Smartphones, Laptops und vielen weiteren Anwendungen. Unter der Leitung von Infineon Austria ist PowerBase mit 39 Partnern aus neun Ländern und 87 Millionen Euro Volumen das bisher größte aus Österreich koordinierte Mikroelektronik-Forschungsprojekt in Europa.


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Die Forschungsquote bei Infineon Austria liegt bei rund 25 %.

Foto: Infineon

Top-Investition

Re-Industrialisierung gesetzt. Leistungshalbleiter, die in Europa entwickelt und in ausreichender Menge zu kompetitiven Kosten gefertigt werden, sind ein Beitrag zur Stärkung des wissensbasierten Industriestandortes. Das Projekt PowerBase ist ein Private Public Partnership-Programm, in dem mit Investitionen seitens der Industrie, Förderungen aus einzelnen Ländern sowie der Unterstützung durch ECSEL (Electronic Components and Systems for European Leadership) Joint Undertaking die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Elektronikindustrie erhöht wird. PowerBase wird co-finanziert durch Förderungen aus Österreich (BMVIT), Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, der Slowakischen Republik, Spanien, dem Vereinigten Königreich und dem ECSEL Joint Undertaking. PowerBase ist auch ein wichtiger Impuls für Kärnten, um strategisch bedeutende Standortfaktoren im Hochtechnologiebereich weiter zu stärken. „Das Projekt unterstützt die Sicherung und den Aufbau von hochwertigen Jobs und eröffnet Zukunftschancen für die weitere nachhaltige Positionierung Kärntens in der Mikround Nanotechnologie sowie bei modernsten Fertigungstechnologien“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser. Die Landesregierung stehe voll und ganz hinter diesem zukunftsweisenden Vorhaben. „Gerade in so schwierigen Zeiten wie jetzt ist es doppelt wichtig, dass sich unser Bundesland mit seinen weltweit erfolgreichen Leitbetrieben wie Infineon in der internationalen Forschungszusammenarbeit profiliert.“ Neue Materialien sorgen für weniger Energieverlust Leistungshalbleiter erfüllen eine Schlüsselfunktion bei der Energiewandlung in elektronischen Geräten – in Smartphones, Computern, in Servern, in der Beleuchtung bis hin zur Photovoltaik. Sie wandeln die Netzspannung aus der Steckdose im Ladegerät

2015 hat Infineon gemeinsam mit General Electric (GE Ventures) in die heimische Firma TTT investiert – ein global tätiges Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Wien. Das Unternehmen beschäftigt bereits etwa 400 hoch qualifizierte technische Spitzenkräfte und verfügt über Niederlassungen in zehn Ländern in Europa, Nordamerika und Asien. Die Produkte des Unternehmens verbessern die Robustheit von vernetzten elektronischen Systemen durch den Einsatz hoch entwickelter Sicherheits- und Echtzeittechnologie. Die zertifizierten Hardware- und Softwarelösungen, basierend auf Deterministischem Ethernet, finden Einsatz in anspruchsvollen Produktionsprogrammen in der Automobilindustrie, Luftfahrt, mobilen Arbeitsmaschinen sowie der Energieerzeugung. Dies beinhaltet Plattformlösungen für Anwendungen wie z. B. die Boeing 787, das neue NASA-Raumschiff Orion sowie unterschiedliche Fahrzeugmodelle der Volkswagen Gruppe. TTTech verzeichnete in den letzten Jahren ein nachhaltiges profitables Wachstum und erreichte 2014 eine Betriebsleistung von 52,6 Millionen Euro. Mit dieser soliden Eigenkapitalausstattung ist es TTTech möglich, sowohl das Wachstum mit den bestehenden sicherheitszertifizierten Produkten in den Kernmärkten voranzutreiben als auch neue Lösungen für das Industrial Internet of Things und das autonome Fahren auf den Markt zu bringen. „Die Zusammenführung der marktführenden Sicherheitssteuerungen und der robusten Netzwerktechnologie von TTTech mit den leistungsstarken Mikrocontrollern von Infineon hat erhebliches Potenzial für Synergien“, sagt Jochen Hanebeck, Präsident der Automotive Division bei Infineon. „Wir sind vom Wachstumspotenzial von TTTech überzeugt, da seine Sicherheitstechnologien einen wichtigen Beitrag zu modernen Automobilprodukten leisten, wie etwa den hoch integrierten Plattformsteuergeräten zur Entwicklung des autonomen Fahrens.“

oder Netzteil auf die Erfordernisse des jeweiligen Geräts um. Die wichtigste Anforderung dabei ist es, die Energieverluste – meist in Form von Abwärme – bei der Umwandlung möglichst gering


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Foto: Infineon Technologies Austria AG/APA-Fotoservice/Höher

LeistungsElektronik

zu halten. Das Halbeitermaterial Galliumnitrid (GaN) ermöglicht durch höhere Durchbruchsfeldstärken und schnellere Schaltgeschwindigkeiten weitere Steigerungen der Effizienz. Derzeit gibt es weltweit noch keinen Massenmarkt für GaN-basierte Chips. Die Energieverluste können zukünftig in Netzteilen mit Leistungshalbleiter der neuen Generation deutlich reduziert werden: Bis zur Hälfte weniger Energie geht verloren. Allein für alle Laptops weltweit wird die Energieersparnis auf rund 1 Mrd. kWh pro Jahr geschätzt. Das entspricht einem Donaukraftwerk mit mittlerer Kapazität! Darüber hinaus ermöglichen die Energiesparchips der Zukunft eine weitere Miniaturisierung in der Anwendung. Ladegeräte und Netzteile werden dadurch deutlich kleiner und leichter – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Laptop-Netzteil, in der Größe einer Zündholzschachtel bzw. in einem handlichen Stecker verbaut. Die Zielsetzungen Zu den Forschungsschwerpunkten von PowerBase zählen intensive Material- und Zuverlässigkeitsforschung für verbesserte Qualität und Langlebigkeit von GaN-basierten Halbleitern. Darüber hinaus wird auch die Optimierung von klassischen Siliziummaterialien weiter ausgelotet. Geplant ist weiters der Aufbau von Pilotlinien für 200mm-Wafer zur Herstellung von GaN-basierten Leistungskomponenten in einem hochvolumigen industriellen Fertigungsumfeld. Die Forschungspartner decken die gesamte Wertschöpfungskette modernster Leistungshalbleiter-Produkte ab, einschließlich Trägermaterialien (Substrate), der Halbleiter-Entwicklung, der Weiterentwicklung in Logistik- und Automatisierungstechnik sowie Chip-Embedding- und Packaging-Lösungen. ◆

2015 wurde die Akquisition von International Rectifier erfolgreich abgeschlossen – ein wichtiger Schritt für Infineon, um die Position als Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern zu stärken.

Das Unternehmen und die Partner Die Infineon Technologies Austria AG hat ihren Sitz in Villach und ist ein Konzernunternehmen der Infineon Technologies AG. Infineon Technologies Austria betreibt Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz und Linz, die IT-Services GmbH in Klagenfurt sowie eine Vertriebsniederlassung in Wien. Mit österreichweit mehr als 3.300 Mitarbeitern, davon rund 1.200 in Forschung und Entwicklung, erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014 (Ende September) einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Die (39) Forschungsteams aus neun Ländern in alphabetischer Reihenfolge: ams AG, Baumann GmbH, BESI Austria GmbH, BESI Netherlands BV, CISC Semiconductor GmbH, Carinthian Tech Research AG, Consejo Superior de Investigaciones Científicas – Instituto de Microelectrónica de Barcelona – Centro Nacional de Microelectrónica, Eltek AS, Epigan NV, For Optimal Renewable Energy Systems S.L, Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Forschung consisting of FhG-IWMH, FhG-THM and FhGEMFT, Freiberger Compound Materials GmbH, Fronius Int. GmbH, Greenpower Technologies S.L., HAP HandhabungsAutomatisierung- und Präzisionstechnik GmbH Dresden, Infineon, Interuniversitair Micro-Electronica Centrum, Ikerlan S. Coop., Kompetenzzentrum Automobil- und Industrieelektronik GmbH, Max Planck Institut für Eisenforschung GmbH, Memsstar Limited, NaMLab GmbH, Nano Design SRO, NanoFocus AG, Osram Opto Semiconductors, PacTech – Packaging Technologies GmbH, Plansee SE, Quantemol Limited, Siltronic AG, Slovenska Technicka Univerzita V Bratislave, SPTS Technologies Ltd, Technische Universität Dresden, Trymax Semiconductor Equipment BV, University of Bristol, Universität Graz, Universiteteti Oslo, Universita degli Studi di Padova.


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

Accenture-Studie: Österreich im digitalen Wettbewerb Nur wenige heimische Top100-Unternehmen sind auf den Megatrend Digitalisierung vorbereitet.

Österreichs Wachstumsmotor stottert Österreichs Top100 sind weit von den Umsatzzuwächsen entfernt, mit denen sie sich aus der Krise 2009 herauskatapultieren konnten. Seit dem Jahr 2010 waren die großen Unternehmen noch leicht zweistellig gewachsen; im Jahr 2013 jedoch sanken die Umsätze um sechs Prozent. Auch im Ländervergleich mit Deutschland und der Schweiz stehen Österreichs Top100 auf dem dritten und letzten Platz. Einen Ausweg aus den zurückgehenden Wachstumszahlen kann die digitale Transformation liefern. „Neue digitale Technologien eröffnen für österreichische Unternehmen die Chance, in ganz neue Felder vorzustoßen“, sagt Klaus Malle, Country Managing Director Accenture Österreich. Geringer Digitalisierungsgrad Der Wettbewerb ist heute global und digital. Einige Branchen hat die Digitalisierung schon gravierend verändert, andere werden

Facts & Figures Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologieund Outsourcing-Dienstleister mit 323.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Hier können Sie die Studie „Mut, anders zu denken: Österreichs Top100 im digitalen Wettbewerb“ herunterladen: www.accenture.at/wachstum Accenture GmbH Schottenring 16, 1010 Wien Tel. +43 1/20 50 20 www.accenture.at

Foto: Accenture

Bereits zum vierten Mal in Folge hat Accenture in der Studie „Österreichs Top100 im digitalen Wettbewerb“ den Wachstumskurs der Top-Unternehmen des Landes analysiert. Die schlechte Nachricht: Sie schrumpfen und die digitalen Strategien fehlen.

„Ohne digitale Strategie und digitale Geschäftsmodelle gibt es kein Wachstum und keine Wertschöpfung.“ KLAUS MALLE, Country Managing Director von Accenture Österreich.

folgen. Accenture hat in der Studie drei Faktoren identifiziert, die für eine erfolgreiche Digitalisierung der Top100-Unternehmen essenziell sind: digitale Strategie, digitale Angebote und digitale Prozesse. Diese werden in der neuen Kennziffer, dem Digitalisierungsindex, gemessen, der aufzeigt, wie weit ein Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung fortgeschritten ist. Die österreichischen Top-Unternehmen weisen noch einen geringen Digitalisierungsgrad auf: Im erstmals veröffentlichten Digitalisierungsindex wurden im Durchschnitt lediglich 1,84 von 4 möglichen Punkten erzielt. Ein Großteil der heimischen Unternehmen hat die Zeichen der Zeit zwar bereits erkannt, zögert jedoch in der Umsetzung. Hier ist das Management gefordert, den Mut aufzubringen, anders zu denken und bestehende Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. „Wer jetzt nicht digitalisiert, überlässt die Wertschöpfung den anderen“, betont Klaus Malle. Denn: „Ohne digitale Strategie und digitale Geschäftsmodelle wird es kein Wachstum und keine neuen Marktanteile mehr geben.“


WeltMeister Österreich UnternehmensQualität

WeltMeisterliche Firmenqualität Aus dem Rennen um die begehrte Auszeichnung zum exzellentesten Unternehmen Österreichs ging 2015 der Kärntner Maschinenbauer Kostwein hervor. Weitere Kategoriepreise gingen an die FH Campus Wien, die PR-Agentur ikp Wien und das WIFI Kärnten, Sonderpreise erhielten die technosert electronic GmbH und die Pollmann Austria GmbH. Als Sieger in der Kategorie „Großunternehmen“ zeichnet sich der Kärntner Maschinenbauer Kostwein laut Staatspreis-Jury durch ein konstant hohes Niveau in allen neun Bewertungskriterien des EFQM Excellence Modells aus: Die eigentümergeführte Unternehmensgruppe mit Sitz in Klagenfurt habe die Excellence-Prinzipien sehr konsequent umgesetzt. Mit der Veranstaltungsreihe des World Class Manufacturing Circle (WCM Circle) setzt Kostwein seit Jahren weithin sichtbare Anreize für heimische Produktionsunternehmen, Excellence und Unternehmensqualität proaktiv als Wert aufzugreifen. Der Staatspreisträger 2015 habe eine konsequente Außenorientierung und einen kontinuierlichen Fokus auf Innovation. „Die klare Kunden-

Staatspreisträger Hans Kostwein (geschäftsführender Gesellschafter) mit seinen Mitarbeitern Alfred Wöllik und Wolfgang Grach.

orientierung wird durch ausgeprägte Wertschätzung und offene Kommunikation gefördert. Dies unterstützt die starke Identifikation der Mitarbeiter mit Kostwein und mit ihrer Aufgabenstellung. Mitarbeiter und ihre Kompetenzen werden als zentrale Stärke des Unternehmens respektiert, auf Chancengleichheit und Teamorientierung wird aktiv geachtet“, zitiert Jury-Mitglied Franz-Peter Walder, Board Quality Austria, aus der Urteilsbegründung. „Aus einem Angebot, das ursprünglich Konzerne aufgriffen, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten ein erfolgreicher Ansatz für den österreichischen Mittelstand entwickelt“, sagt Walder. In einem kleinen Heimmarkt seien die internationale Orientierung und die klare Ausrichtung eines Unternehmens und seiner Menschen auf Innovation und Erneuerungsfähigkeit entscheidend. „Die exzellente Führung und Gestaltung eines Unternehmens machen langfristig den Unterschied.“ Das bestätigt Matthias Tschirf, Sektionschef im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft: „Jedes teilnehmende Unternehmen steht für Innovation. Das Wissen der Mitarbeiter, die ihre Ideen und Kreativität eingebracht haben, ist der wichtigste Kraftstoff für die österreichische Wirtschaft. “ Noch mehr weltmeisterliche Qualität aus Österreich Neben dem Staatspreisträger Kostwein sprach die Jury dem Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI Kärnten als mittlerem Unternehmen, der PR-Agentur ikp Wien als Kleinunternehmen sowie der FH Campus Wien als Non-Profit-Organisation Kategoriesiege zu. Das Wirtschaftsförderungsinstitut WIFI Kärnten konnte den Bewerb in der Kategorie „Mittlere Unternehmen“ für sich entscheiden: Ausschlaggebend sind die „seit 15 Jahren konsequent gelebte Unternehmensqualität“, ein „inspirierender Geschäfts-


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Auf einen Blick

führer mit einem innovationsfreudigen Führungsteam“ und „ein auf ständige Verbesserung ausgerichtetes Arbeitsklima“. ikp Wien, Sieger in der Kategorie Kleinunternehmen, punktete mit wertschätzender Unternehmenskultur, strukturierten und transparenten Prozessen genauso wie mit nutzenstiftenden Partnerschaften. Der erste Jurypreis ging an das oberösterreichische Traditionsunternehmen technosert electronic für den „klaren strategischen Fokus“ und „exzellente Schlüsselergebnisse“. Pollmann Austria, ein als Zulieferer für die Kfz-Industrie bekannter Hersteller von Metall- und Kunststoff-Verbundkomponenten und eines der Leitunternehmen des niederösterreichischen Waldviertels, überzeugte die Jury mit „partnerschaftlicher Führung und engagierten Mitarbeitern“ und erhält dafür ebenfalls einen Jurypreis.

Einreichungen für diesen Staatspreis waren in vier Kategorien möglich, wobei die Bestplatzierten in den einzelnen Kategorien als „für den Staatspreis nominiert“ ausgezeichnet werden: + Kleinunternehmen (5–50 Mitarbeiter): ikp Wien GmbH + Mittlere Unternehmen (51–250 Mitarbeiter): WIFI Kärnten GmbH + Großunternehmen (mehr als 250 Mitarbeiter) (und Staatspreis): Kostwein Holding GmbH + Non-Profit-Organisationen: FH Campus Wien Sonderpreise der Jury erhielten die technosert electronic GmbH und die Pollmann Austria GmbH. Für die Teilnahme an diesem Staatspreis unterziehen sich Unternehmen einer intensiven Bewertung durch Experten aus der Praxis. Diese beurteilen die Unternehmensqualität anhand der Prinzipien des EFQM Excellence Modells und identifizieren Stärken und Verbesserungspotenziale. Unternehmen müssen dabei den Nachweis erbringen, dass über mehrere Jahre hinweg ein wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der Ansprüche aller Interessensgruppen – Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Aktionäre und Gesellschaft – geleistet wurde. allen Bereichen der Organisation: „Die FH Campus Wien legt einen sehr hohen Stellenwert auf die Einhaltung von Gleichstellungs- und Diversity-Grundsätzen. Dies ist in allen hierarchischen Ebenen erkennbar.“ „Die Auszeichnung bestätigt unser Handeln und beflügelt uns, weiterhin auf diese Vielfalt zu setzen“, sagt Manfred Teiner, Mitglied der Geschäftsführung der FH Campus Wien. Mit aktuell 9.000 Bewerbungen für einen Studienplatz nimmt die FH Campus Wien auch diesbezüglich den ersten Platz unter den österreichischen Fachhochschulen ein. ◆

Konrad Scheiber (CEO Quality Austria, l.) und BMWFW-Sektionschef Matthias Tschirf (r.) übergeben die Kategoriepreise an Peter Hörschinger (Managing Partner ikp Wien)...

… sowie an WIFI-Kärnten-GF Andreas Görgei (l.) und die beiden Vertreter des FH Campus Wien, GF Manfred Teiner und Vizerektorin Roswitha Engel.

Fotos: Quality Austria/Anna Rauchenberger

Weltmeisterliche Non-Profit-Qualität Die FH Campus Wien, mittlerweile eine der größten Fachhochschulen Österreichs, holte den Sieg in der Kategorie Non-ProfitOrganisationen. Die Jury betonte die vielfältigen Stärken und strich besonders die hervorragende Relevanz und Anwendbarkeit der Studiengänge an der FH Campus hervor: „Die berufsfeldorientierte Lehre stellt sicher, dass die Absolventen auf die Anforderungen ihres Berufes sowie auf ein weiterführendes Studium bestmöglich vorbereitet werden. Die Ergebnisse zeigen gleichbleibend hohe Kundenzufriedenheit, sehr gute Beschäftigungsquoten der Absolventen und dies verbunden mit einer beeindruckenden Steigerung der Studierendenzahlen.“ Zugleich unterstrich die Jury die Leistungen der größten österreichischen Fachhochschule für ein respektvolles Miteinander in


ÖSTERREICHISCHE VORZEIGE-UNTERNEHMEN

Berndorf Band GmbH Senoplast Klepsch & Co. GmbH Wilhelm-Klepsch-Straße 1, 5721 Piesendorf Tel. 06549 7444-0 · info@senoplast.com · www.senoplast.com Senoplast, gegründet 1956, produziert Kunststoffplatten- und folien mit hochwertigen Oberflächen zur Weiterverarbeitung mittels Thermoformen und anderer Verfahren. Die Firma ist Technologieführer im Bereich der Coextrusion von Mehrschichtverbundplatten und liefert ca. 40.000 Tonnen senosan® Materialien an Kunden weltweit. Die Konzernzentrale liegt in Piesendorf, Österreich, im Jahre 2000 wurde ein Werk in Mexiko, Querétaro, zur effizienteren Belieferung des NAFTA Raumes gegründet. Die innovativen Kunststoffplatten- und folien aus ABS, ABS/PC, ASA, PMMA, PS und PC bieten viele Anwendungsmöglichkeiten in den verschiedensten Industrien.

Leobersdorfer Straße 26, 2560 Berndorf, Österreich Tel. +43 2672 800-0 · Fax +43 2672 84176 band@berndorf.co.at · www.berndorf-band.at · www.berndorfband-group.com Die Berndorf Band GmbH mit Sitz in Berndorf, Österreich beschäftigt 250 Mitarbeiter und ist ein führender Hersteller von endlosen Stahlbändern. Diese kommen in kontinuierlichen, industriellen Prozessen wie zum Beispiel Pressen, Trocknen, Kühlen, Gefrieren, Backen und Transportieren zum Einsatz. Das Unternehmen gehört zur Firmengruppe der Berndorf AG und weist einen Exportanteil von über 90% auf. Berndorf Band ist in allen Regionen der Welt mit dem Verkauf und Service von Stahlbändern vertreten; Tochtergesellschaften haben ihren Sitz in Österreich, USA, China, Japan, Südkorea und Kolumbien. Das Unternehmen betreibt intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit und unterhält enge Kontakte zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Starzinger GmbH & Co KG Bahnhofstraße 1, 4890 Frankenmarkt

Sunpor Kunststoff GmbH. Tiroler Straße 14, 3105 St.Pölten Tel. +43 (0)2742 291-0 · Fax +43 (0)2742 291-40 office@sunpor.at · www.sunpor.at · www.lambdapor.com Sunpor Kunststoff GmbH. produziert am Standort St. Pölten jährlich rund 230.000 Tonnen Granulat für EPS-Kunststoff, davon 90 % für den Export. Hauptabnehmer sind die internationale Baubranche (Gebäudedämmung) und die Verpackungsindustrie. Das Unternehmen steht zu 100 % im Eigentum der norwegischen O.N. Sunde A/S.

STARZINGER BEVERAGE GROUP

lity. The Spring of Qua

Getränkegruppe Starzinger: Private Label-Produktion von Getränken aller Art – ausgezeichnet durch höchste Flexibilität und bestem Service. Egal ob Energy Drink, Mineralwasser, Limonaden, Funktional- oder Mischgetränke und Bier/Biermischgetränke aller Art, in PET, Dose oder Glas – den Ideen unserer Kunden sind kaum Grenzen gesetzt. Modernste Abfüllanlagen an 3 Standorten in Österreich, jeder davon mit eigenen hochqualitativen Mineralwasserquellen ausgestattet, stellen die Grundlage erfolgreicher Private Labels dar. Unsere über 100jährige Erfahrung in der Getränkeproduktion und unser Fachwissen – über Rohstoffe, Verpackungsvarianten und Transport machen uns zu einem der kompetentesten und erfolgreichsten Getränkeproduzenten weltweit. So erfreuen sich Konsumenten von Nord- und Südamerika, über Europa und Afrika bis hin in den mittleren Osten und teilweise Asien/ Australien über Getränke made by Starzinger. Dabei setzt die Getränkegruppe Starzinger Maßstäbe im Bereich von kundenorientierter Flexibilität und Service.


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Thomastik-Infeld GmbH Perndorfer Maschinenbau KG Parzleithen 8, 4720 Kallham T +43/7733/72 45-0 · F +43/7733/70 80 maschinenbau@perndorfer.at · www.perndorfer.at Als einer der innovativsten Betriebe der Branche besteht die Firma Perndorfer dauerhaft und erfolgreich am nationalen und internationalen Markt und beweist kontinuierliche Wettbewerbsfähigkeit. Die jahrzehntelange Erfahrung des Unternehmens in Konzeption, Entwicklung und Fertigung im Sondermaschinenbau sowie von Wasserstrahlschneideanlagen gestattet Perndorfer eine breite Angebotspalette in diesen Bereichen und in den damit verbundenen Technologien und Dienstleistungen. Breitgestreute Kundenanforderungen erfüllt Perndorfer flexibel und kompetent – vom Prototypenbau über Gesamtlösungskonzepte und individuell angepasste Anlagen bis hin zu Schulungen, spezifischen Beratungen vor Ort und dem 24h-Service.

Diehlgasse 27, 1051 Wien Tel. +43-1-545 12 62 Fax +43-1-545 12 07 19 www.thomastik-infeld.com info@thomastik-infeld.com

Thomastik-Infeld Kurzportrait Die 1919 gegründete Firma nimmt in der Branche der Musiksaitenhersteller eine besondere Position ein. Denn in der Welt der Musik gehört es praktisch zum guten Ton, Instrumente mit Thomastik-Infeld Saiten zu bespannen. Wir produzieren eine große Vielfalt an verschiedenen Saiten für Streich- und Zupfinstrumente direkt im Herzen von Wien. Das kontinuierliche Streben nach Innovationen ermöglicht den weltweit unterschiedlichsten Ansprüchen von Musikern ständig gerecht zu werden. Viele der weltbekannten Orchester und Solisten setzten auf die einzigartige Qualität und den unverwechselbaren Klang unserer Saiten.

Praher Plastics Austria GmbH Poneggenstraße 5, 4311 Schwertberg, Austria Tel. +43 (0)7262 61179-0 · Fax +43 (0)7262 61203 office@praherplastics.com · www.praherplastics.com Der weltweit agierende Armaturenhersteller Praher aus Schwertberg hat sich verändert. Zwei starke Bereiche der Praher-Familie wurden gebündelt. Aus der „Praher Valves“ und der „Praher Kunststofftechnik“ wurde mit 1. 2. 2015 die „Praher Plastics Austria GmbH“. Mit dem Fokus auf die eigenen Stärken – die Herstellung von Spezialbauteilen aus Kunststoff im Kundenprogramm und Armaturen, Rohre und Fittinge im Eigenprogramm - und den Bereich Industrie ist man bestens gerüstet für künftige Herausforderungen. Qualität ist das Credo seit mehr als 40 Jahren!

S.SPITZ Gesellschaft m.b.H. Gmundner Straße 27, 4800 Attnang-Puchheim, Austria, European Union Phone: +43 (0)7674 616 - 179 · Fax: +43 (0)7674 616 - 2723 Mobil: +43 (0)664 451 74 21 · pesut@spitz.at · www.spitz.at Seit über 150 Jahren ist die österreichische Spitz Unternehmensgruppe Erzeuger, Vermarkter und Veredler von Nahrungs-und Genussmitteln. Hochwertige Rohstoffe, höchste Qualität und Sorgfalt bei der Herstellung sowie modernste Technologien sind das Erfolgsrezept des Traditionsunternehmens und haben Spitz zum Spitzenreiter der Branche gemacht.


ÖSTERREICHISCHE VORZEIGE-UNTERNEHMEN

Fa. Compact Milling Systems G.m.b.H. Hauptstrasse 26, 3820 Raabs/Thaya Tel. +43-2846-370 · Fax + 43-2846-370-8 office@cms-milling.com · www.cms-milling.com CMS – Kompakte Getreidemühlen arbeiten nach einem innovativen, patentierten Vermahlungsprinzip. Sie produzieren hochwertige Mehle bei bester Ausbeute und bestechen durch überzeugende Vorteile: • Einfaches, schnelles Verfahren: Das patentierte Kurzmahlverfahren erfordert kein hochqualifiziertes Personal! • Betriebsbereit: Die gesamte Einheit wird vorgefertigt und bereits in Österreich Probegefahren. • Flexibel: Das CMS-Mühlensystem erlaubt die Vermahlung von Weizen, Roggen, Mais, Sorghum, Hirse, etc. mit ein und derselben Ausrüstung! • Eigenes Schulungs- und Entwicklungszentrum. • After Sales Service und Turn-key Planungen von erfahrenen Experten!

© agentur wulz services

Twin City Liner

© LBS Redl

Hafen Wien

Seit 2005 unterstützen wir potentielle Unternehmensgründer und Unternehmensgründerinnen, die spannende Technologien und Innovationen mit hohem Marktpotential entwickeln möchten. Unsere Gründungsspezialisten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Gehen Sie mit uns in die richtige Richtung! www.accent.at

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WienCont

Menschen verbinden. Güter bewegen. Der Hafen Wien – ein bedeutender Umschlagplatz Mitteleuropas – sowie die Central Danube mit dem Twin City Liner, die DDSG Blue Danube und die tina vienna – das Kompetenzzentrum für innovative Technologien und Strategien – machen die Wien Holding zu einem der bedeutendsten Logistikunternehmen Österreichs und zu einem Motor für Wiens Wirtschaft. facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Wir geben Ihrer Idee eine Richtung. INNOVATIONEN ERFOLGREICH UMGESETZT.

© DDSG Blue Danube

DDSG Blue Danube

Das Unternehmen der


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Unternehmen stellen sich vor

SIMACEK – Facility Services 24/7/365 Mit Innovationskraft und nachhaltigem Wirtschaften zum Erfolg! SIMACEK liefert exzellente operative Leistungen und bietet außergewöhnliche Qualität, Service und Sicherheit in allen Geschäftsfeldern. Was 1942 in Wien begann, findet sich heute als europaweit präsenter Konzern im stetigen Wandel und Wachstum der internationalen Dienstleistungsbranche wieder. Als einer der größten Komplettanbieter für infrastrukturelle Facility Services, offeriert SIMACEK alles von Reinigung und Bewachung über Betriebsverpflegung, Wäscheservice, Hygieneprodukte zur Schädlingsbekämpfung und Taubenabwehr sowie Personalbereitstellung, Poststellenservice bis hin zu Industrie Services. „Betrieben den Rücken freihalten, damit sich diese voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“ – diesem Anspruch will das Unternehmen auch mit den neuen SIMACEK Industrie Services gerecht werden. So kann SIMACEK neben der internen Werkslogistik auch die gesamte Lagerbewirtschaftung über-

Facts & Figures 2014/15 MitarbeiterInnen Österreich:

5.000

MitarbeiterInnen weltweit:

7.000

Umsatz Österreich:

Forecast 172 Mio.

Umsatz weltweit:

Forecast 187 Mio.

Soziale Projekte:

32

ISO 9001, ISO 14001, OHSAS 18001, EMAS, ONR 192500, Nestor Gold, Audit Beruf und Familie. Ignaz-Köck-Straße 8, A-1210 Wien, Austria Tel.: +43(1)211 66-0 Website: www.simacek.com 24/7/365 An jedem Tag im Jahr mit vollem Einsatz in über 40 Städten rund um die Uhr für Sie da!

„Im Fokus unseres Tagesgeschäftes steht die nachhaltige Servicequalität. Dabei achten wir auf die Menschen und die Umwelt.“

MAG.A URSULA SIMACEK

nehmen, wie die Zentrallagerübernahme, die Leergutsortierung sowie diverse Aufbereitungsarbeiten. Dazu gehört natürlich auch ein ausgereiftes Abfallwirtschaftskonzept sowie Ver- und Entsorgung an der Produktionslinie. Reinigungsleistungen, die über die herkömmliche Unterhalts- und Bauendreinigung hinausgehen, halten die Werksimmobilien instand. Die Spezial- und Grundreinigung von Maschinen wird ausschließlich mit ProfiEquipment, wie z. B. Trockeneis- und Sandstrahlgeräte, von SIMACEK-Experten durchgeführt. Zu den SIMACEK Industrie Services zählt die Rolltreppenreinigung genauso wie die Fassaden- und Glasflächenreinigung, hier wird auf die fundierten Kenntnisse der hauseigenen Experten in der Höhenarbeit gesetzt. „Wir sind mit über 7.000 Mitarbeitern rund um die Uhr um die Zufriedenheit unserer Kunden bemüht“, bringt Magistra Ursula Simacek die Unternehmensdevise auf den Punkt. Die dynamische Unternehmerin führt das Familienunternehmen in dritter Generation. Investition in Nachhaltigkeit In der Nachhaltigkeitsstrategie von SIMACEK wird viel Wert auf Demografie Fitness gelegt. So wurde dem Unternehmen aufgrund seiner umfassenden Programme zu lebensphasenorientiertem Arbeiten die staatliche Auszeichnung zu einer familienfreundlichen alternsgerechten Personalpolitik zuteil.


WeltMeister Österreich Kapitalmarkt

Gutes Jahr für die Wiener Börse Der Kapitalmarkt lebt (auch) von den Erfolgen seiner Unternehmen – und diese sind im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld besonders hoch zu bewerten, sagt Börse-Vorstand Michael Buhl im Exklusivinterview mit Paul Christian Jezek.

Der Wiener ATX-Index war 2014 auf der Verlierer-Seite und klarer Under-Performer. Was waren die Ursachen dafür? Und wie geht es 2015 mit der Wiener Börse weiter? Der Ukraine-Russland-Konflikt ebenso wie der Euro- und Ölpreisverfall haben die im ATX stark vertretenen Bank- und Öltitel im letzten Jahr massiv unter Druck gesetzt. Dennoch darf man nicht vergessen, dass andere Unternehmen eine sehr ansehnliche Performance hingelegt haben. Und das Jahr 2015 ist für die Börse bisher sehr gut angelaufen: Im März verzeichnete die Wiener Börse den höchsten Monatsumsatz seit August 2011! Bis Mitte Mai 2015 hat der ATX bereits 22 % zugelegt (im Verlauf des ersten Quartals 16,19 %) und es ist noch Raum für Kurszuwächse an der Wiener Börse. Wegen der expansiven Geldpolitik der EZB ist davon auszugehen, dass Aktien auch in nächster Zeit attraktiv bleiben. Wie beurteilen Sie die „BörseStimmung“ im Land? Die Regulierungswut hat in den letzten Jahren zwar weiter zugenommen, aber mit der geplanten europäischen Kapitalmarktunion ist Besserung in Sicht! Auf europäischer Ebene setzt gerade auch eine Bewegung ein, die unter anderem eine Umstellung von Quartals- auf Halbjahresberichte for-

Michael Buhl (56) ist seit 2005 Vorstand der Wiener Börse. Davor war er u. a. bei der CA sowie bei der Erste Bank.

ciert. Das wäre ein begrüßenswerter Schritt und würde vielen Unternehmen das betriebswirtschaftliche Agieren erleichtern und eine Hemmschwelle für den Börsegang nehmen. Welche Auswirkungen hat die Steuerreform auf den Kapitalmarkt? Was bei den Diskussionen über die Steuerreform leider oft außer Acht gelassen wird, ist, wie sich solche Entwicklungen auf internationalem Parkett auswirken. Hier versuchen wir, zum Beispiel mit unseren Roadshows und sonstigen Services, gegenzusteuern. Wir sind als zentrale Drehscheibe des österreichischen Kapitalmarkts intensiv damit beschäftigt, besonders die ausländischen Investoren zu informieren und zu beruhigen. Gibt es Verbesserungsbedarf für den Kapitalmarkt und für die Wiener Börse? Seit Jahren setzen wir uns für ein kapitalmarktfreundlicheres Klima ein. Hier richten wir uns primär an Politiker und sonstige Entscheidungsträger, um Verständnis für einen funktionierenden Kapitalmarkt und die Wichtigkeit desselben zu schaffen. Denn eine florierende Volkswirtschaft und ein funktionierender Kapitalmarkt sind eng miteinander verbunden. Daher machen wir uns auch seit geraumer Zeit für Privatisierungen stark, die nicht nur Geld in die Staatskassen spülen


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Zu den Hauptgeschäftsbereichen der Wiener Börse zählen der Handel am Kassamarkt (equity und bond market) sowie der Handel mit strukturierten Produkten.

Alle Fotos: Wiener Börse

Was spricht insbesondere für heimische Aktien, wo liegen Stärken und Chancen? Wir haben in Österreich wirklich viele, äußerst erfolgreiche Unternehmen, die international agieren und oftmals Weltmarktführer sind. Mit einem Investment in österreichische Aktien kann sich jeder aktiv am Wachstum der österreichischen Wirtschaft und an der Finanzierung von Innovation beteiligen. Das unterstreicht auch eine Studie des Industrie-wissenschaftlichen Instituts, wonach die heimischen börsenotierten Unternehmen massiv zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung sowie zur Beschäftigung beitragen. würden, sondern auch ein Treiber für die Wiener Börse sein könnten. Auch die Gleichstellung von Fremd- und Eigenkapital ist ein Herzensanliegen, ebenso wie das Thema Financial Literacy. Seit Jahren sind wir über Schulen in engem Kontakt mit der jungen Generation und bringen bei Vorträgen das oft komplexe Kapitalmarktthema näher. Seit 2004 haben wir so über 111.000 Schüler erreicht. In diesem Punkt gibt es großen Aufholbedarf und das erklärt auch zum Teil, warum es in Österreich keine stärkere Aktienkultur gibt. Welche Bedeutung hat denn eine Börse generell für die Wirtschaft? Eine Börse bringt Unternehmen, die Kapital für weiteres Wachstum benötigen, mit Investoren zusammen, die Geld veranlagen wollen. Dies ist nicht nur für Unternehmen und Anleger ein Vorteil, sondern bringt auch einen gewaltigen volkswirtschaftlichen Nutzen: Unternehmen mit einer breiteren Kapitalbasis können mehr investieren, geben mehr für Forschung und Entwicklung aus und erschließen mit neuen Produkten neue Märkte. Die börsenotierten Unternehmen werden so zum Motor der österreichischen Wirtschaft und sorgen für Wertschöpfung. Mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz in unserer Wirtschaft ist an die Aktivitäten der börsenotierten Unternehmen geknüpft. Dazu kommen noch weitere Arbeitsplätze bei Zulieferbetrieben. Die Wiener Börse ist also ein wichtiger Standortfaktor für Österreich!

Wie ist das Verhältnis inländische zu internationalen Investoren, aus welchen Regionen kommen die meisten internationalen Anleger? Der Großteil der Investoren und Handelsteilnehmer in Wien sind internationale Player. Derzeit werden etwa drei Viertel aller Umsätze von ausländischen Banken getätigt. 57 von 88 Mitgliedern der Wiener Börse stammen aus dem Ausland. Wir verzeichnen anhaltend hohes Interesse von internationalen Investoren an österreichischen börsenotierten Unternehmen. Unter den institutionellen Investoren bauten US-Investoren im Vorjahr ihre führende Position aus (24,6 %). Sie werden gefolgt von Großanlegern aus Österreich (19,1 %) und Großbritannien (14,7 %). (Nähere Details siehe Kasten nächste Seite!).


WeltMeister Österreich Kapitalmarkt

Überblick: Wer an der Wiener Börse investiert Internationale institutionelle Anleger haben 2014 ihre Anteile weiter erhöht. US-Investoren zeigten großes Interesse an österreichischen Emittenten und führen die Länderreihung an, gefolgt von österreichischen Investoren sowie von Institutionellen aus den UK und Kontinentaleuropa. Innerhalb Kontinentaleuropas kam große Nachfrage von institutionellen Investoren aus den drei – traditionell stark vertretenen – Ländern Frankreich (7 %), Norwegen (6,3 %) und Deutschland (5,8 %); ihnen folgen Investoren aus den Niederlanden (3,3 %), der Schweiz (2,7 %) und Polen (1,9 %). Bei den Investmentstilen bleiben wachstumsorientierte Investoren führend bei den ATX prime-Emittenten, gefolgt von wertorientierten und passiven Investoren (Index).

Börse-Vorstände Birgit Kuras und Michael Buhl.

Im langfristigen Vergleich zeigt sich: Die Investorenschicht verbreitert sich, die Nachfrage wird immer vielfältiger. Worum handelt es sich beim ATX Global Players? Die Wiener Börse wird weltweit für ihr Index Know-how geschätzt. Da eine Vielzahl der heimischen börsenotierten Unternehmen auf dem Weltmarkt äußerst erfolgreich ist und sich viele in ihrer Nische sogar als Weltmarktführer durchsetzen konnten, war es nur naheliegend, 2008 den ATX Global Players ins Leben zu rufen. Dieser Index fasst die Global Players an der Wiener Börse zusammen, also jene Unternehmen, die an der Wiener Börse im Prime Market gehandelt werden und mindestens 20 % ihres Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaften. 2014 war für die Wiener Börse bei Unternehmensanleihen ein Rekordjahr. Was ist Ihre Erwartung für heuer? Im Vorjahr konnte bei Unternehmensanleihen mit einem Emissionsvolumen von 7,2 Mrd. EUR ein historischer Rekord verzeichnet werden. Auch 2015 gab es bereits rege Emissionstätigkeit. Die Wiener Börse verzeichnet bisher 13 Neuzugänge bei Corporate Bonds mit einem Gesamtnominale von über 2,8 Mrd. EUR. Wir rechnen bei gleichbleibender Zinslage damit, dass sich Unternehmen auch 2015 weiterhin gerne über Anleihen finanzieren werden. Da Corporate Bonds für viele Unternehmen ein guter erster Schritt in Richtung Kapitalmarkt sind, freuen wir uns hier sehr über Zuwächse.

Kapitalmaßnahmen von FACC, Raiffeisen Bank International, Telekom Austria und BUWOG hatten 2014 Auswirkungen auf die Streubesitz-Kapitalisierung des ATX prime, die Eigentümerstruktur dieses Marktsegments erfuhr somit signifikante Veränderungen. Große Zukäufe kamen von global agierenden Investmentfirmen wie The Capital Group, Fidelity, Threadneedle, Delta Lloyd und Vanguard. Spezifische Investment-Stories geringer kapitalisierter Emittenten wie z. B. Schoeller-Bleckmann, Polytec, Semperit oder Wienerberger wurden genutzt, um sich in Nischenmärkte bzw. bei Weltmarktführern einzukaufen. Österreichische Anleger – institutionelle Investoren, nichtfinanzielle Unternehmen sowie private Haushalte – bleiben weiterhin die größte Anlegergruppe des ATX prime. Das sind die Kernaussagen der aktualisierten Studie „Institutional Ownership of the ATX prime“, die der Informationsdienstleister Ipreo erstellt hat. Die Erhebung besitzt eine große Aussagekraft, denn mehr als 90 % des österreichischen Streubesitzes konnten identifiziert und detailliert zugeordnet werden.

Österreichs Wirtschaft ist besonders KMU-lastig. Auch an der Börse Wien notieren gerade im Mid Market einige KMU. Sind KMU eine Zielgruppe für die Börse Wien? Die heimischen Unternehmen, vor allem der Mittelstand, sind traditionell über Kredite finanziert. Wie bekommt man sie mehr Richtung Börse? Bei mittelständischen Unternehmen gibt es sicherlich Potenzial. Sie sind oft nur mit einer geringen Eigenkapitalquote ausgestattet und finanzieren sich traditionell mit Fremdkapital. Wenn ein Wachstumskurs angestrebt wird, hat Eigenkapital im Vergleich zu Fremdkapital viele Vorteile. Die vergangenen Krisenjahre


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Michael Buhl verfügt über langjährige Managementerfahrung im Investment Banking mit Capital Markets, M&A/Corporate Finance etc. und gilt als Top-Fachmann für internationale Kapitalmärkte, insbesondere des osteuropäischen Raumes.

haben vielen Unternehmen vor Augen geführt, dass die Verbreiterung der Kapitalbasis und die Stärkung der Unabhängigkeit von Bankenfinanzierungen entscheidend zu einer stabilen Unternehmensentwicklung beitragen können. Eine Börsenotierung schafft hier Flexibilität. Schon 2007 hat die Wiener Börse für kleine und mittlere Unternehmen den mid market eingeführt. Dieses Segment bietet flexible Rahmenbedingungen für den Börsestart. Es ist sowohl ein Listing in den geregelten Märkten als auch eine Einbeziehung in den Dritten Markt der Wiener Börse möglich. Zusätzlich gehen wir in persönlichen Besuchen und maßgeschneiderten Workshops auf Unternehmen zu, für die ein Börsegang interessant sein könnte.

Alle Fotos: Wiener Börse

„WeltMeister Österreich“ – welche Verbindung zum Buchtitel gibt es für die Wiener Börse? Die Wiener Börse bietet ihren Unternehmen zahlreiche Services, die es an großen Börsen nicht gibt. Auf diesem Gebiet sind wir meisterlich unterwegs. Auch hat die Überschaubarkeit des Marktes Vorteile, denn man ist den heimischen Kapitalmarktteilnehmern immer sehr nahe. Und auch bei der Qualität der gelisteten Unternehmen sind wir meisterhaft unterwegs. Denn der Kapitalmarkt lebt natürlich auch von den Erfolgen seiner Unternehmen, und diese Erfolge sind im aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld besonders

hoch zu bewerten und haben unsere Anerkennung mehr als verdient. Mit den ausgezeichneten Wachstumsraten des ATX zählt Österreich zu den Märkten mit der stärksten Performance in Europa. Diese positive Marktentwicklung, die bislang doch auf breiter Basis stattgefunden hat, widerspiegelt nicht zuletzt die großartige Performance zahlreicher österreichischer Unternehmen! ◆


WeltMeister Österreich Kapitalmarkt

Die Post als großes Börse-Vorbild Den Wiener Börse Preis 2015 holte sich die Österreichische Post AG. AT&S, OMV und voestalpine siegten in den weiteren Kategorien. „Medaillen“ gingen weiters an CA Immobilien AG, Flughafen Wien, AMAG, Rosenbauer, Immofinanz und Wienerberger.

Die jährlichen Awards für börsenotierte Unternehmen Österreichs wurden am 19. Mai zum achten Mal vergeben: Eine Fachjury der Österreichischen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (ÖVFA) hat die Leistungen der Firmen in drei Kategorien bewertet und die Sieger gekürt. Der Gewinner des Wiener Börse Preises 2015 in der Kategorie „ATX“ ist die Österreichische Post. Das Unternehmen hat besonders mit qualitativen Faktoren wie exzellenter Investorenbetreuung, Berichterstattung und Management gepunktet und sich damit den Sieg geholt. In der Kategorie „Small & Mid Cap“ landet

ATX-Preis 1. Platz: Österreichische Post AG 2. Platz: CA Immobilien AG 3. Platz: Flughafen Wien AG Small & Mid Cap-Preis 1. Platz: AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG 2. Platz: AMAG Austria Metall AG 3. Platz: Rosenbauer International AG Corporate Bond-Preis 1. Platz: OMV AG 2. Platz: Immofinanz AG 3. Platz: Wienerberger AG Journalisten-Preis 1. Platz: voestalpine AG 2. Platz: Immofinanz AG 3. Platz: Österreichische Post AG

Fotos: Wiener Börse

Die Sieger beim Wiener Börse Preis 2015

Sie waren die Besten beim ATX-Preis: Julian Jäger und Judith Helenyi (Flughafen Wien), Christoph Thurnberger und Florian Nowotny (CA Immo), Anna Vay und Walter Hitziger (Post), Birgit Kuras, Friedrich Mostböck (Präsident der ÖVFA und Head of Research Erste Group, v. l.).

AT&S auf Platz 1, nach einer hervorragenden Performance 2014, ausgezeichneter Investorenbetreuung und hoher Liquidität. Der erste Platz beim „Corporate Bond“-Preis ging – wie schon in den Jahren zuvor – an die OMV. Renommierte Top-Journalisten, die den Preis für die beste Medienarbeit börsenotierter Unternehmen vergeben, wählten zum zweiten Mal den Stahlkonzern voestalpine auf Platz 1.


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Darauf kommt es an Der Wiener Börse Preis ist eine gemeinsame Initiative folgender Akteure am österreichischen Kapitalmarkt: Aktienforum, APA-Finance, Cercle Investor Relations Austria (C.I.R.A.), Oesterreichische Nationalbank (OeNB), Österreichische Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (ÖVFA), Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG), Wiener Börse und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die Auswahl der Preisträger des ATX-, Small & Mid Capsowie des Corporate Bond-Preises erfolgte durch eine breit aufgestellte Fachjury der ÖVFA. Fritz Mostböck, Präsident der ÖVFA und Head of Research der Erste Group Bank, erläutert die Kriterien, nach denen Unternehmen beim ATXund Small & Mid Cap Preis bewertet werden: „Strategie und Corporate Governance, Investor Relations, laufende Finanzberichterstattung sowie Nachhaltigkeit und markttechnische Faktoren waren die wesentlichen Gebiete zur Evaluierung.“ Beim Corporate Bond-Preis sind, so Mostböck, Geschäftsbericht, Informations- und Kommunikationspolitik gegenüber Analysten sowie das Vorliegen eines Ratings ausschlaggebend. Maßgebliche Kriterien bei der Vergabe des JournalistenPreises waren u.a. eine transparente und ehrliche Unternehmenskommunikation, die Aufbereitung von Presseunterlagen, die Gestaltung des Webauftritts sowie des Geschäftsberichtes und nicht zuletzt der persönliche Umgang mit Journalisten.

Wichtige Impulsgeber für Innovation und Arbeitsmarkt „Wer Transparenz groß schreibt und Wert darauf legt, einen professionellen Einblick in das Unternehmen, seine Strategie und seine Ausrichtung zu geben, wird nicht nur mit guter Kursperformance belohnt“, kommentierten die Börse-Vorstände Birgit Kuras und Michael Buhl. Mit dem Wiener Börse Preis sollen vorbildliches Engagement der österreichischen börsenotierten Unternehmen aufgezeigt und ausgezeichnet werden. „Gute Kommunikation und Transparenz macht auch international auf die Leistungen unserer Unternehmen und auf unseren gut funktionierenden Kapitalmarkt aufmerksam“, sagt dazu Finanzminister Hans Jörg Schelling. „Die an der Wiener Börse gelisteten Unternehmen sind wichtige Impulsgeber für den Arbeitsmarkt, Innovation und dadurch auch für den Wohlstand Österreichs. In einem stark globalisierten Bereich wie dem Kapitalmarkt mitzuhalten ist eine Herausforderung, gerade in einem Land, das von Sparbuch und Kreditvergabe geprägt ist. Hier

Small & Mid CapSieger AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer, Elke Koch (AT&S), Günter Kitzmüller und Gerda Königstorfer (Rosenbauer), Gerald Mayer und Felix Demmelhuber (AMAG), Ralf Kronberger (Wirtschaftskammer).

müssen wir am Umfeld und der Kultur arbeiten. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die uns von unserer Kreditlastigkeit verstärkt zu anderen Finanzierungsformen bringen – und mehr Finanz-Know-how, von der Jugend bis zu den Medien.“ AT&S siegte in der Kategorie „Small & Mid Cap“ Der Leiterplattenhersteller AT&S AG gewann aufgrund der hervorragenden Performance 2014, der ausgezeichneten Investorenbetreuung und der hohen Liquidität im Segment „Small & Mid Cap“. Das Unternehmen ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten. AT&S industrialisiert zukunftsweisende Technologien für seine Kerngeschäfte Mobile Devices, Automotive & Aviation, Industrial Electronics, Medical & Healthcare und Advanced Packaging. 2013 wurde der nächste konsequente Schritt in der High-Tech Strategie gesetzt, indem AT&S in Kooperation mit einem führenden Halbleiterhersteller in das IC-Substrate-Geschäft einstieg. Als internationales Wachstumsunternehmen verfügt AT&S über eine globale Präsenz mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring) sowie Werken in Indien (Nanjangud), China (Shanghai, Chongqing in Bau) und Korea (Ansan nahe Seoul) und beschäftigt aktuell rund 8.500 Mitarbeiter. CEO Andreas Gerstenmayer: „Ich sehe diesen Preis als Bestätigung unseres schon vor einigen Jahren eingeschlagenen Weges hin zur offenen, transparenten und ehrlichen Kapitalmarktkommunikation. Der Kapitalmarkt in Österreich lebt durch die vielen Hidden Champions und Global Player wie AT&S. Durch Initiativen wie diese werden sowohl die Leistungen dieser Unternehmen vor den Vorhang geholt und die Wichtigkeit eines gut funktionierenden Kapitalmarkts unterstrichen!“ ◆


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Wichtige Aktien an der Börse Wien Agrana Beteiligungs AG

Andritz

1020 Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, Tel.: 43 (0) 1/211 37-0, www.agrana.com

8045 Graz, Stattegger Straße 18, Tel.: 43 (0) 316/69 02-0, www.andritz.com

Mit mehr als 8.500 Mitarbeitern in 26 Ländern hat sich die wachstumsorientierte Firma im vergangenen Vierteljahrhundert zu einem Global Player entwickelt. 1988 als Dachgesellschaft der österreichischen Zucker- und Stärkeindustrie gegründet, hält die Agrana auch Beteiligungen in Zentral- und Osteuropa. Die Eigentümerstruktur ist geprägt durch die strategische Verbindung österreichischer Eigentümer mit der deutschen Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt. Der Anteil der Z&S Zucker und Stärke Holding AG in Wien beträgt 86,2 % des Grundkapitals, 6,5 % hält die Südzucker AG und 7,3 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Die Andritz-Gruppe ist ein international tätiger Technologiekonzern und entwickelt industrielle Prozesslösungen für die Herstellung verschiedener Standardprodukte und hochspezialisierter Produkte. Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich auf Anlagen zur Herstellung von Zellstoff und Papier, Walz- und Bandbehandlungsanlagen, Umwelt- und Prozesstechnologien und Futtermitteltechnik. In allen vier strategischen Geschäftsbereichen gehört die Andritz-Gruppe zu den Weltmarktführern in einzelnen Marktsegmenten.

CEO: DI Johann Marihart Vorstand: Mag. Stephan Büttner, Dr. Fritz Gattermayer, Dkfm. Thomas Kölbl Aufsichtsrat: Mag. Erwin Hameseder, Dr. Wolfgang Heer, Mag. Klaus Buchleitner, Dr. Jochen Fenner, Dr. Hans-Jörg Gebhard, DI Ernst Karpfinger, Dr. Thomas Kirchberg, DI Josef Pröll u. a.

Agrana Beteiligungs AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 3.–28. 2. AT0000603709 Prime Market Stammaktien 14.202.040 21,193 3,60 Euro je Aktie 9. 7. 2014 1.165,99 Mio. Euro 14,298

CEO: Dr. Wolfgang Leitner Vorstand: Humbert Köfler, Joachim Schönbeck, Wolfgang Semper Aufsichtsrat: Prof. Dr. Christian Nowotny, Klaus Ritter, Ralf Dieter, Monika Kircher, Fritz Oberlechner, Kurt Stiassny, Georg Auer, Andreas Martiner, Isolde Findenig

Andritz AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000730007 ATX Stammaktien 104.000.000 23,512 1,00 Euro je Aktie 31. 3. 2015 5.902,00 Mio. Euro 22,4

AMAG Austria Metall AG

AT&S

5282 Ranshofen, Lamprechtshausnerstraße 61, Tel.: 43 (0) 77 22/801-0, www.amag.at

8700 Leoben, Fabriksgasse 13, Tel.: 43 (0) 38 42/200-0, www.ats.net

Österreichs führender Produzent von Primäraluminium und hoch qualitativem Aluminiumguss und -walzprodukten, die in Flugzeug-, Automobil-, Sportartikel-, Beleuchtungs-, Maschinenbau-, Bau- und Verpackungsindustrie eingesetzt werden. Die AMAG ist seit April 2011 an der Wiener Börse notiert. In Ranshofen werden hochwertige Recycling-Gusslegierungen sowie Walzprodukte hergestellt. In der Elektrolyse Alouette in Sept-Îles, Kanada, an der die AMAG zu 20 % beteiligt ist, wird Primäraluminium produziert. Das operative Geschäft wird in den Divisionen Metall, Gießen und Walzen betrieben.

Gegründet 1987, ist AT&S heute der größte Leiterplattenhersteller in Europa und einer der führenden Produzenten von technologisch hochwertigen Leiterplatten. Das Unternehmen zählt im Hochtechnologiesegment HDI-Microvia weltweit zu den Top-Anbietern und baut diese Position stetig weiter aus. AT&S ist in den Geschäftsfeldern Mobile Devices & Substrates, Automotive & Aviation, Industrial, Medical und Advanced Packaging tätig. Die AT&S-Gruppe beschäftigt weltweit rund 8.000 Mitarbeiter.

CEO: DI Helmut Wieser Vorstand: Priv. Doz. DI Dr. Helmut Kaufmann, Mag. Gerald Mayer Aufsichtsrat: Dr. Josef Krenner, Dr. Hanno Bästlein, KR DI Gerhard Falch, Dr. Heinrich Schaller, Dr. Franz Gasselsberger, Otto Höfl, Mag. Patrick F. Prügger, DI Sabine Seidler, DI Franz Viehböck, Max Angermeier, Robert Hofer, Günter Mikula, Herbert Schützeneder

CEO: DI (FH) Andreas Gerstenmayer Vorstand: Dr. Karl Asamer, Ing. Heinz Moitzi Aufsichtsrat: Dr. Hannes Androsch, Ing. Willi Dörflinger, Dr. Regina Prehofer, Mag. Gerhard Pichler, Dr. Georg Riedl, Dkfm. Karl Fink, DI Albert Hochleitner, Dr. Karin Schaupp u.a.

AMAG Austria Metall AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT00000AMAG3 Prime Market Stammaktien 35.264.000 30,364 1,20 28. 4. 2015 1.145,73 Mio. Euro 19,339

1. 4.–31. 3. AT0000969985 Prime Market Stammaktien 38.850.000 37,661 0,20 Euro je Aktie 24. 7. 2014 594,41 Mio. Euro 7,398


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ATB Austria Antriebstechnik AG

BUWOG

1220 Wien, Donau-City-Straße 6, Top 15a, Tel.: 43 (0) 1/902 50 0, www.atb-motors.com

1130 Wien, Hietzinger Kai 131, Tel.: 43 (0) 1/878 28-11 30, www.buwog.com

Die ATB Austria Antriebstechnik AG geht aus einer 1919 von Gottlob Bauknecht gegründeten elektrotechnischen Werkstatt hervor. Die Unternehmensgruppe zählt zu den weltweit führenden Anbietern von elektrischen Antriebssystemen für Industrie- und Geräteanwendungen. Die Gesellschaft produziert derzeit an zehn Standorten und beschäftigt mehr als 3.500 Mitarbeiter. Die Wolong Investment GmbH, Wien, hält 98,93 % der Aktien, die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz.

Die BUWOG-Gruppe ist der führende deutsch-österreichische Komplettanbieter im Wohnimmobilienbereich und blickt auf eine mittlerweile rund 65-jährige Erfahrung zurück. Neben dem Asset Management (nachhaltige Vermietungs- und Bestandsbewirtschaftung) ist die BUWOG Group in den Geschäftsbereichen Property Sales (profitabler Verkauf von Einzelwohnungen, Objekten und Portfolios) und Property Development (Planung und Errichtung von Neubauten in Wien und Berlin) erfolgreich. Aktuell verteilt sich das Portfolio der BUWOG Group je zur Hälfte auf Österreich und Deutschland.

CEO: Mag. Andreas Schindler Vorstand: Harald Lutz (CIO), Jianbo Wu (CFO) Aufsichtsrat: Jiancheng Chen (Vorsitz), Jianqiao Wang (StV.), Yanni Chen, Dr. Peter Wittmann, Dr. Christoph Matznetter, DI Christian Schmidt

ATB Austria Antriebstechnik AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000617832 Standard Market Auction Stammaktien 11.000.000 157,773 0,50 Euro je Aktie 19. 5. 2006 77,11 Mio. Euro 4,163

CEO: Mag. Daniel Riedl Vorstand: Dr. Roland Roos Aufsichtsrat: Mag. Vitus Eckert, Dr. Oliver Schumy, Mag. Klaus Hübner, Dr. Volker Riebel, Dr. Jutta A. Dönges, Elisabeth Bulis, Markus Sperber, Raphael Lygnos

BUWOG AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 5.–30. 4. AT00BUWOG001 ATX Stammaktien 99.613.479 21,147 0,69 Euro je Aktie 15. 10. 2014 1.831,89 Mio. Euro 14,625

Binder+Co

BWT

8200 Gleisdorf, Grazer Straße 19–25, Tel.: 43 (0) 31 12/800-0, www.binder-co.com

5310 Mondsee, Walter Simmer-Straße 4, Tel.: 43 (0) 62 32/50 11-0, www.bwt-group.com

International erfolgreicher Spezialist für Maschinen und Gesamtanlagen zur Absiebung, Trocknung, Sortierung, Nassaufbereitung sowie Verpackung und Palettierung von Schüttgütern aller Art. Weltmarktführer in den Bereichen Siebtechnik und Glasrecycling. Eingesetzt werden die Maschinen zur Aufbereitung von Schüttgütern wie Kohle, Erzen, Industriematerialien, Altglas, Altpapier, Kunststoffabfall, Produkten der chemischen sowie der petrochemischen Industrie, Kunstdünger, Salz, Sand, Mörtel und von Lebens- und Futtermittel.

Best Water Technology wurde 1990 gegründet und ist heute Europas führendes Wassertechnologie-Unternehmen – vom Privathaushalt über Hotels bis zur Industrie. Über 2.700 Mitarbeiter arbeiten an Aufbereitungssystemen und Services für Trink-, Prozess- und Heizungswasser, Kessel-, Kühl- und Klimaanlagen- sowie Schwimmbadwasser. Das Produktportfolio umfasst das gesamte Spektrum der Wasseraufbereitung, ein weiteres Geschäftsfeld wurde durch die Entwicklung von Membranen für Brennstoffzellen erschlossen.

CEO: DI Dr. Karl Grabner Vorstand: Mag. Jörg Rosegger Aufsichtsrat: Mag. Thomas Jost, Mag. Alexander Liaunig, Dr. Kurt Berger, Dr. Erhard F. Grossnigg, Mag. Hubertus Nikolaus Schaschl, Dr. Veit Sorger, Alfred Gschweitl, Johann Voit

CEO: Andreas Weißenbacher Vorstand: Gerhard Speigner Aufsichtsrat: Mag. Dr. Leopold Bednar, Dipl. Vw. Ekkehard Reicher, Gerda Egger, Dr. Helmut Schützeneder, Dr. Wolfgang Hochsteger

Binder+Co AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

BWT Best Water Technology Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT000BINDER3 Mid Market Stammaktien 3.750.000 39,597 0,60 Euro je Aktie 20. 4. 2015 73,13 Mio. Euro 8,123

1. 1.–31. 12. AT0000737705 Standard Market Auction Stammaktien 17.833.500 16,888 0,28 Euro je Aktie 23. 5. 2014 367,37 Mio. Euro 27,967


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

CA Immobilien Anlagen

Do & Co

1030 Wien, Mechelgasse 1, Tel.: 43 (0) 1/532 59 07-0, www.caimmoag.com

1010 Wien, Stephansplatz 12, Tel.: 43 (0) 1/740 00-0, www.doco.com

CA Immobilien Anlagen wurde 1987 gegründet und gilt heute als der Spezialist für BüroImmobilien in mitteleuropäischen Hauptstädten. Zu den Geschäftsfeldern der CA Immo gehören sowohl Bestandsimmobilien und damit Erwerb, Optimierung und Vermietung von gewerblich genutzten Bestandsimmobilien mit Schwerpunkt auf Büros in Österreich, Deutschland und Osteuropa. Aber auch Projektentwicklung: Entwicklung und anschließende Verwertung hochwertiger, nach LEED, DGNB oder ÖGNI-Standards zertifizierte Gewerbeimmobilien in ausgewählten europäischen Wachstumsregionen.

Do & Co wurde 1981 gegründet. 1983 kam Partyservice hinzu, 1987 das Airline-Catering (über Lauda Air), 1998 erfolgte der Börsengang. Mittlerweile zählen British Airways, Turkish Airlines, Iberia, Austrian Airlines, Air Mauritius, South African Airways, Finnair, Emirates Airlines, Crossair/Swiss, Luxair, Royal Air Maroc und Air Alps zu den Kunden. 2002 erfolgte die Übernahme des Traditions-Zuckerbäcker-Betriebs Demel am Kohlmarkt. Heute ist das Unternehmen weltweit in den drei Geschäftsbereichen Airline Catering, International Event Catering und Restaurants & Bars tätig.

CEO: Dr. Bruno Ettenauer CFO: Mag. Florian Nowotny Aufsichtsrat: Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, Dmitry Mints, MMag. Dr. Maria Doralt, Barbara A. Knoflach, Michael Stanton, Mag. Franz Zwickl, Richard James Gregson, John Nacos

CEO: Attila Dogudan Vorstand: Dr. Haig Asenbauer, Mag. Gottfried Neumeister, Dr. Klaus Petermann, Jaap Roukens Aufsichtsrat: o. Univ.-Prof. DDr. Waldemar Jud, Dr. Werner Sporn, Dr. Christian Konrad, Ing. Georg Thurn-Vrints

CA Immobilien Anlagen AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Do & Co Restaurants & Catering AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000641352 ATX Stammaktien 98.808.332 28,348 0,45 Euro je Aktie 5. 5. 2015 1.565,12 Mio. Euro 15,347

1. 4.–31. 3. AT0000818802 Prime Market Stammaktien 9.744.000 31,094 0,85 Euro je Aktie 7. 7. 2014 738,21 Mio. Euro 23,276

conwert

Erste Group

1090 Wien, Alserbachstraße 32, Tel.: 43 (0) 1/521 45-0, www.conwert.at

1010 Wien, Graben 21, Tel.: 43 (0) 50 100-10 100, www.erstegroup.com

conwert ist ein Immobilienkonzern mit Schwerpunkt Wohnimmobilien und Zinshäuser in Deutschland und Österreich – der Konzern entwickelt und vermietet Immobilien vorwiegend in wachstumsstarken Metropolregionen. Im Jahr 2007 erfolgte die Änderung der Gesellschaftsform von einer Aktiengesellschaft in eine monistische Societas Europaea (SE). In dieser Form wird das Unternehmen unter der Leitung des Verwaltungsrats von Geschäftsführenden Direktoren geführt. Das Geschäftsmodell beruht auf drei Säulen: dem Portfolio Asset Management, der Entwicklung bzw. dem Verkauf von Immobilien und dem Dienstleistungsbereich, der von der Immobilienverwaltung bis zum Vertrieb reicht.

Die Erste Group wurde 1819 als „Erste oesterreichische Spar-Casse“ gegründet. 1997 Börsegang, um die Expansion des Retail-Geschäfts nach Zentral- und Osteuropa zu finanzieren. Bis 2008 hat die Erste Group insgesamt 10 Banken akquiriert und dabei ihre Kundenanzahl von 600.000 auf 16,6 Mio. erhöht. Mit ihrer strategischen Ausrichtung auf das Retailgeschäft sowie die kleinen und mittelgroßen Unternehmen hat sich die Erste Group – gemessen an Kundenzahl und Bilanzsumme – zu einem der größten Finanzdienstleister in Zentral- und Osteuropa entwickelt.

Geschäftsführendes Direktorium: Mag. Thomas Doll – CFO (interimistisch alleine) Verwaltungsrat: Dr. Alexander Schoeller, Dr. Martina Postl, Phillip W. Burns, Prof. Barry Gilbertson

CEO: Andreas Treichl Vorstand: Peter Bosek, Andreas Gottschling, Gernot Mittendorfer, Jozef Síkela, Petr Brávek Aufsichtsrat: Friedrich Rödler, Jan Homan, Bettina Breiteneder, Elisabeth Bleyleben-Koren, Gonzalo Gortázar, Gunter Griss, Maximilian Hardegg, Elisabeth Krainer Senger-Weiss u. a.

conwert Immobilien Invest SE Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Erste Group Bank AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000697750 ATX Stammaktien 85.359.273 23,273 0,10 Euro je Aktie 12. 5. 2014 1.058,03 Mio. Euro –

1. 1.–31. 12. AT0000652011 ATX Stammaktien 429.800.000 30,104 0,20 Euro je Aktie 26. 5. 2014 11.351,02 Mio. Euro –


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EVN

Flughafen Wien

2344 Maria Enzersdorf, EVN Platz, Tel.: 43 (0) 22 36/200-0, www.evn.at

1300 Wien-Flughafen, Postfach 1, Tel.: 43 (0) 1/7007-0, www.viennaairport.com

Die EVN geht ursprünglich auf das 1907 gegründete Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns zurück. Besonders erfolgreich konnte sich das Unternehmen in Albanien, Bulgarien, Deutschland, Kroatien und Mazedonien positionieren. Auf Basis modernster Infrastruktur bietet die EVN Strom, Gas, Wärme, Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfallverwertung und versorgt mehr als drei Millionen Kunden in 18 Ländern. Die EVN steht zu 51 % im Eigentum des Landes Niederösterreich und ist seit dem Frühjahr 1990 zu insgesamt 49 % privatisiert.

Als einer der wenigen börsenotierten Flughäfen in Europa, positioniert sich der Flughafen Wien, begünstigt durch die geografische Lage im Zentrum Europas, als eine der wichtigsten Drehscheiben zu den florierenden Destinationen Mittel- und Osteuropas. Im Jahr 2014 stieg die Anzahl der abgefertigten Passagiere im Vergleich zu 2013 um 2,2 % auf rund 22,5 Mio. Fluggäste. Je 20 % der Aktien halten das Land Niederösterreich und die Stadt Wien, 10 % die MitarbeiterBeteiligungsprivatstiftung und 50 % Private Aktionäre.

CEO: DI Dr. Peter Layr Vorstand: Mag. Stefan Szyszkowitz Aufsichtsrat: KR Dr. Burkhard Hofer, DI Stefan Schenker, Mag. Willi Stiowicek, Dr. Norbert Griesmayr, Thomas Kusterer, Dieter Lutz, Dr. Reinhard Meißl, Bernhard Müller, Dkfm. Edwin Rambossek u. a.

CEO: Mag. Julian Jäger Vorstand: Dr. Günther Ofner Aufsichtsrat: Ing. Ewald Kirschner, Mag. Erwin Hameseder, Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, Dr. Gabriele Domschitz, Mag. Bettina Glatz-Kremsner, Dr. Burkhard Hofer, Mag. Gerhard Starsich u. a.

EVN AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Flughafen Wien AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 10.–30. 9. AT0000741053 Prime Market Stammaktien 179.878.402 13,939 0,42 Euro je Aktie 22. 1. 2015 1.859,04 Mio. Euro –

1. 1.–31. 12. AT0000911805 ATX Stammaktien 21.000.000 11,599 1,65 Euro je Aktie 11. 5. 2015 1.736,70 Mio. Euro 19,547

FACC

Frauenthal

4910 Ried im Innkreis, Fischerstraße 9, Tel.: 43 (0) 59/616-0, www.facc.com

1090 Wien, Rooseveltplatz 10, Tel.: 43 (0) 1/505 42 06-0, www.frauenthal.at

Als Pionier der Composite-Technologie ist die FACC mit einem globalen Netzwerk an Standorten, internationalen Joint Ventures und Partnern seit 25 Jahren erfolgreich. Die Produktpalette reicht von Strukturbauteilen an Rumpf und Tragflächen über Triebwerkskomponenten bis hin zu kompletten Passagierkabinen für zivile Verkehrsflugzeuge, Business Jets und Hubschrauber. FACC produziert für alle großen Flugzeughersteller wie Airbus, Boeing, Bombardier, Embraer, COMAC und Sukhoi sowie Triebwerkhersteller und Sublieferanten der Flugzeughersteller.

Die Frauenthal-Gruppe verfolgt nachhaltig die Strategie „Stärke durch Vielfalt“ – freie Liquidität, ein attraktiver Dealflow sowie ein hochmotiviertes Führungsteam bilden die Basis für einen erfolgreichen Abschluss einer passenden Transaktion. 2014 konnte die Akquisition des österreichischen Großhändlers für Sanitär, Heizung und Rohinstallation ÖAG AG abgeschlossen werden und Gnotec – ein Geschäftsbereich der Division Frauenthal Automotive – übernimmt 100 % der Anteile an TermoRegulator in Motala, Schweden, einem Produzenten von Umformteilen aus Metall.

CEO: Walter Stephan Vorstand: Frau Minfen Gu, Robert Machtlinger Aufsichtsrat: Ruguang Geng, Jun Tang, Yongsheng Wang, Yanzheng Lei, Weixi Gong, Xuejun Wang, Chunsheng Yang, Gregory B. Peters, Barbara Huber, Johann Redhammer, Peter Krohe, Ulrike Reiter

Vorstand: Dr. Martin Sailer, Dr. Hannes Winkler Aufsichtsrat: Dr. Dietmar Kubis, Dr. Oskar Grünwald, Dr. Heike Jandl, Dr. Johannes Strohmayer, Birgit Eckert, Thomas Zwettler, August Enzian, Klaus Kreitschek

FACC AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Frauenthal Holding AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 3.–28. 2. AT00000FACC2 Prime Market Stammaktien 45.790.000 28,884 – – 309,08 Mio. Euro 7,439

1. 1.–31. 12. AT0000762406 Standard Market Auction Stammaktien 7.534.990 34,870 0,20 Euro je Aktie 2. 6. 2014 76,78 Mio. Euro –


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Immofinanz

Kapsch TrafficCom

1100 Wien, Wienerbergstraße 11, Tel.: 43 (0) 5/71 11-0, www.immofinanz.com

1120 Wien, Am Europlatz 2, Tel.: 43 (0) 50/811-0, www.kapschtraffic.com

Die Immofinanz Group hat seit der Gründung 1990 ein hochwertiges Portfolio mit einem Buchwert von rund 6,8 Mrd. Euro aufgebaut. Als „Immobilienmaschine“ konzentriert sich die Immofinanz auf die Verzahnung der drei Kerngeschäftsbereiche: Entwicklung nachhaltiger, maßgeschneiderter Topimmobilien in Premiumlagen, professionelle Bewirtschaftung der Objekte und zyklusoptimierte Verkäufe. Der Fokus wird von der Immobilien-Gruppe auf erstklassige Immobilien in guten Lagen in den aussichtsreichsten Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie in Russland gesetzt.

Das Kerngeschäft besteht darin, elektronische Mautsysteme für den mehrspurigen Fließverkehr zu entwickeln, zu errichten und zu betreiben. Referenzen in 43 Ländern auf allen Kontinenten machen Kapsch TrafficCom zu einem weltweit anerkannten Anbieter im Bereich der elektronischen Mauteinhebung. Als Teil der Kapsch Group, einem 1892 gegründeten österreichischen Technologiekonzern im Familienbesitz, verfügt Kapsch TrafficCom über Niederlassungen/ Repräsentanzen in 33 Ländern und erwirtschaftete mit mehr als 3.300 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von 487 Millionen Euro.

CEO: Dr. Oliver Schumy Vorstand: Mag. Birgit Noggler, Mag. Dietmar Reindl Aufsichtsrat: Dr. Michael Knap (Vorsitzender), Dr. Rudolf Fries, Mag. Christian Böhm, Nick J.M. van Ommen, Mag. Horst Populorum, KR Wolfgang Schischek

CEO: Mag. Georg Kapsch Vorstand: André F. Laux Aufsichtsrat: Franz Semmernegg, Kari Kapsch, Sabine Kauper, Harald Sommerer, Christian Windisch, Claudia Rudolf-Misch

Immofinanz Group Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Kapsch TrafficCom AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 5.–30. 4. AT0000809058 ATX Stammaktien 1.073.193.688 30,448 0,15 Euro je Aktie 4. 10. 2013 2.509,98 Mio. Euro 11,622

1. 4.–31. 3. AT0000818802 Prime Market Stammaktien 13.000.000 32,703 0,40 Euro je Aktie 19. 9. 2013 278,46 Mio. Euro –

HTI High Tech Industries

KTM

4502 St. Marien bei Neuhofen, Gruber & Kaja Straße 1, Tel.: 43 (0) 72 29/804 00-28 00, www.hti-ag.at

5230 Mattighofen, Stallhofnerstraße 3, Tel.: 43 (0) 77 42/60 00-0, www.company.ktm.com

Die HTI High Tech Industries AG mit Sitz in St. Marien bei Neuhofen (Oberösterreich) ist eine internationale Technologiegruppe, die sich auf die Bereiche Leichtbau, Engineering und Energietechnik konzentriert. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt High-TechProdukte, die Mobilität sicherstellen sowie funktionierende Infrastrukturen und verlässliche Energieversorgung gewährleisten. Ökologie, Ökonomie und Ergonomie bilden die Basis für innovative Produkte. Die HTI-Gruppe ist mit rund 800 Mitarbeitern (inkl. Leiharbeiter) an 4 Unternehmensstandorten in Österreich und der Slowakei tätig.

Seit 2007 kooperiert KTM mit der indischen Bajaj-Gruppe. Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet die gemeinsame Entwicklung von Street-Motorrädern im Einstiegssegment 125 bis 390 cc, die in Indien produziert und unter der Marke „KTM“ vertrieben werden. Der Rennsport steht seit jeher im Zentrum der Marke, was mehr als 200 Weltmeistertitel eindrucksvoll unter Beweis stellen. Gemäß der Unternehmensphilosophie „Ready to Race“ werden die Erkenntnisse, die im Motorsport gewonnen werden, direkt in die Serienproduktion übergeleitet.

CEO: Peter Glatzmeier Vorstand: Jörg Gregel Aufsichtsrat: David Scheurl, John Sinik, Dr. Ingo Zemke, Mag. Kurt Helletzgruber

CEO: DI Stefan Pierer Vorstand: DI Harald Plöckinger, Mag. Friedrich Roithner, Mag. Viktor Sigl, Mag. Hubert Trunkenpolz Aufsichtsrat: Josef Blazicek, Dr. Ernst Chalupsky, Rajiv Bajaj, Srinivasan Ravikumar, Horst Resch, Friedrich Lackerbauer

HTI High Tech Industries AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

KTM AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000764626 mid market Stammaktien 3.038.929 83,547 – – 3,19 Mio. Euro –

1. 9.–31. 8. AT0000645403 Mid Market Stammaktien 10.845.000 41,696 1,50 Euro je Aktie 7. 5. 2015 1.299,77 Mio. Euro –


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Lenzing

OMV

4860 Lenzing, Werkstraße 2, Tel.: 43 (0) 76 72/701-0, www.lenzing.com

1020 Wien, Trabrennstraße 6–8, Tel.: 43 (0) 1/404 40-0, www.omv.at

Die Lenzing-Gruppe ist Weltmarktführer und setzt mit Qualität und Innovationskraft Standards auf dem Gebiet der Man-made Cellulosefasern. Mit über 75 Jahren Erfahrung in der Faserproduktion ist die Lenzing Gruppe der einzige Hersteller weltweit, der in großindustriellem Maßstab alle drei Generationen von Man-made Cellulosefasern – von der klassischen Viscose- über die Modal- bis zur Lyocellfaser – unter einem Dach vereint. Fasern aus Lenzing kommen in der globalen Textil- und Nonwovens-Industrie zum Einsatz.

Die OMV ist ein integriertes, internationales Öl- und Gasunternehmen mit Aktivitäten im Upstream- (Exploration und Produktion) und Downstream-Bereich (Gas und Power; Raffinerien und Marketing inklusive Petrochemie). Der Geschäftsbereich Upstream von OMV verfügt über eine starke Basis in Rumänien und Österreich und erweitert kontinuierlich sein internationales Portfolio. OMV hatte zum Jahresende rund 1,1 Mrd boe an sicheren Reserven und förderte 2014 im Schnitt 309 kboe pro Tag. Rund 85 % der Produktion 2014 wurde in EU/OECD-Ländern gefördert.

CEO: Mag. Dr. Peter Untersperger Vorstand: Robert van de Kerkhof, Dr. Thomas Riegler Aufsichtsrat: Dr. Hanno Bästlein, Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler, Mag. Helmut Bernkopf, Dr. Franz Gasselsberger, Dr. Josef Krenner, Mag. Patrick Prügger, Mag. Andreas Schmidradner u. a.

CEO: Gerhard Roiss Vorstand: David C. Davies, Jaap Huijskes, Manfred Leitner Aufsichtsrat: Rudolf Kemler, Wolfgang C. Berndt, Murtadha Al Hashmi, Elif Bilgi Zapparoli, Alyazia Ali Saleh Al Kuwaiti, Helmut Draxler, Wolfram Littich, Christine Asperger u. a.

Lenzing AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

OMV AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000644505 ATX Stammaktien 26.550.000 32,350 1,00 Euro je Aktie 27. 4. 2015 1.715,13 Mio. Euro 18,72

1. 1.–31. 12. AT0000743059 ATX Stammaktien 327.272.727 30,737 1,25 Euro je Aktie 27. 5. 2015 8.846,18 Mio. Euro 15,01

Mayr-Melnhof

Österreichische Post

1041 Wien, Brahmsplatz 6, Tel.: 43 (0) 1/501 36-0, www.mayr-melnhof.com

1030 Wien, Haidingergasse 1, Tel.: 43 (0) 577 67-0, www.post.at

Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der weltweit größte Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton mit einer wachsenden Position bei Frischfaserkarton und Europas führender Produzent von Faltschachteln. Das Unternehmen wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet und hat sich in den letzten 25 Jahren zum europäischen Marktführer in seinen Kernbereichen entwickelt. Die MM-Gruppe beschäftigte zuletzt rund 9.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro. Seit 1994 notiert Mayr-Melnhof an der Wiener Börse.

Die Post ist mit einem Jahresumsatz von über 2 Mrd. Euro und rund 23.000 Mitarbeitern Österreichs führender Logistik- und Postdienstleister. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen die Beförderung von Briefen, Werbesendungen, Printmedien und Paketen. Das Filialnetz mit über 1.900 eigen- und fremdbetriebenen Post-Geschäftsstellen zählt zu den größten Privatkundennetzen des Landes. Die Österreichische Post ist zudem in zwölf europäischen Ländern vor allem in den Bereichen Paket & Logistik sowie unadressierte Sendungen tätig.

CEO: Dr. Wilhelm Hörmanseder Vorstand: Mag. Gotthard Mayringer (CFO), Dr. Andreas Blaschke, Ing. Franz Rappold Aufsichtsrat: Dkfm. Michael Gröller, Prof. Dr. Romuald Bertl, Mag. Johannes Goess-Saurau, Dr. Nikolaus Ankershofen, Dr. Guido Held, MMMag. Georg Mayr-Melnhof, Andreas Hemmer u. a.

CEO: DI Dr. Georg Pölzl Vorstand: DI Walter Oblin, DI Walter Hitziger, DI Peter Umundum Aufsichtsrat: Dr. Edith Hlawati, Mag. Edeltraud Stiftinger, Dr. Erich Hampel, Dr. Ing. Peter E. Kruse, Chris E. Muntwyler, Mag. Markus Pichler, Prof. Elisabeth Stadler, Mag. Dr. Herta Stockbauer u. a.

Mayr-Melnhof Karton AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Oesterreichische Post AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000938204 Prime Market Stammaktien 20.000.000 17,733 2,60 Euro je Aktie 5. 5. 2015 2.091 Mio. Euro 13,150

1. 1.–31. 12. AT0000APOST4 ATX Stammaktien 67.552.638 18,291 1,95 Euro je Aktie 29. 4. 2015 3.031,09 Mio. Euro 18,608


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Palfinger

Polytec

5020 Salzburg, F.-W.-Scherer-Straße 24, Tel.: 43 (0) 662/46 84-0, www.palfinger.com

4063 Hörsching, Polytec-Straße 1, Tel.: 43 (0) 72 21/701-0, www.polytec-group.com

Der 1932 gegründete Betrieb zählt zu den international führenden Herstellern hydraulischer Hebe-, Lade- und Handlingsysteme. Als multinationale Unternehmensgruppe verfügt der Konzern über Produktions- und Montagestandorte in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Palfinger gilt als Technologie- und Innovationsführer und ist bei Lkw-Knickarmkranen, Forstund Recyclingkranen, Hooklifts und Kranen für die Offshore-Windindustrie Weltmarktführer. Mit seinen High-Tech-Eisenbahn-Anwendungen und Brückeninspektionsgeräten ist Palfinger Technologie- und Marktführer in Europa.

1986 in Marchtrenk von Friedrich Huemer gegründet, entwickelte sich das Unternehmen in den letzten zehn Jahren vom reinen Hersteller industrieller Kunststoffteile hin zum Systemlieferanten, der die komplette Prozesskette vom Design über Konstruktion und Produktion bis zur Just-InSequence-Lieferung abdecken kann. Heute ist Polytec in die Rolle als international angesehener Entwickler und Hersteller von Kunststoffteilen für den automotiven Bereich hineingewachsen und produziert Interieur-, Exterieur- und Motorraumteile sowie Funktions- und Zubehörteile.

CEO: DI Herbert Ortner Vorstand: Christoph Kaml, Wolfgang Pilz, Martin Zehnder Aufsichtsrat: Hubert Palfinger jun., Hannes Palfinger, Jian Qi, Heinrich Kiener, Wolfgang Anzengruber, Peter Pessenlehner, Johann Mair, Gerhard Gruber, Alois Weiss

Palfinger AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000758305 Prime Market Stammaktien 37.593.258 33,255 0,34 Euro je Aktie 13. 3. 2015 999,6 Mio. Euro 19,990

CEO: Friedrich Huemer Vorstand: Markus Huemer, Peter Haidenek, Alfred Kollros, Alice Godderidge Aufsichtsrat: Fred Duswald, Manfred Helmut Trauth, Viktoria Kickinger, Robert Büchelhofer, Reinhard Schwendtbauer

Polytec Holding AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000A00XX9 Prime Market Stammaktien 22.329.585 24,125 0,25 Euro je Aktie 18. 5. 2015 181,74 Mio. Euro –

Pankl Racing Systems

Porr

8605 Kapfenberg, Industriestraße West 4, Tel.: 43 (0) 38 62/339 99-0, www.pankl.com

1100 Wien, Absberggasse 47, Tel.: 43 (0) 50 626-0, www.porr-group.com

Die Pankl Racing Systems Unternehmensstruktur unterteilt sich in drei Bereiche – Racing, Aerospace and High Performance. Pankl entwickelt, produziert und vertreibt Motor- und Antriebssysteme, aber auch Fahrwerksteile für den Rennsport, die Luftfahrtindustrie und für High-Performance-Autos. Pankl punktet in diesen Nischenmärkten mit Leichtbaukomponenten aus hochwertigen, innovativen Werkstoffen, die für extreme mechanische Belastungen ausgelegt sind. Heute ist die Racing Division marktführender Lieferant für Motor- und Antriebssysteme.

Die Porr ist eines der größten Bauunternehmen Österreichs und mit einem Gründungsjahr 1869 auch eines der ältesten. Das Unternehmen versteht sich als flexibler Full-Service-Baukonzern mit vorgelagerter Projektentwicklung sowie nachgelagertem Immobilien- und Facility Management. Die Porr-Gruppe bietet alle Bauleistungen von Hochbau und Tiefbau bis zu Straßenbau oder Tunnelbau an und ist neben ihren Heimmärkten Österreich, Deutschland, Schweiz, Polen und Tschechien auch selektiv in CEE/SEE sowie in Katar, Oman und Königreich Saudi-Arabien tätig.

CEO: Mag. Wolfgang Plasser COO: Josef Faigle Aufsichtsrat: DI Stefan Pierer, Josef Blazicek, Ing. Alfred Hörtenhuber, Mag. Friedrich Roithner, Paul Neumann

Pankl Racing Systems AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000800800 Mid Market Stammaktien 3.150.000 35,421 0,60 Euro je Aktie 29. 4. 2015 83,48 Mio. Euro 13,908

CEO: Ing. Karl Strauss Vorstand: MMag. Christian B. Maier, DI Johannes Wenkenbach Aufsichtsrat: DDr. Karl Pistotnik, DI Klaus Ortner, Dr. Michael Diederich, DI Nematollah Farrokhnia, Mag. Robert Grüneis, Dr. Walter Knirsch, DI Iris Ortner, Hon.Prof. Dr. Bernhard Weiss u.a.

Porr AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000609607 Prime Market Stammaktien 14.547.500 26,242 1,00 Euro je Aktie 26. 5. 2014 857,87 Mio. Euro 14,857


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

First choice for advanced applications Leiterplattenhersteller AT&S setzt auf Entwicklungen für Morgen, Übermorgen und den Tag danach. Die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft (AT&S) ist europäischer Marktführer und weltweit einer der führenden Produzenten von technologisch hochwertigen Leiterplatten, dem Nervenzentrum elektronischer Geräte. Leiterplatten sind die Schnittstelle zu den mechanischen und elektronischen Bauteilen. ANDREAS GERSTENMAYER AT&S ist in den Geschäftsfeldern AT&S CEO DI (FH) Mobile Devices, Automotive, Industrial, Medical und Advanced Packaging tätig. Die AT&S Aktie notiert in Wien im Börsesegment Prime Market und wurde in den ATX Global Players Index aufgenommen. 2015 wurde AT&S mit dem Wiener Börsepreis in der Kategorie „Small & Mid Cap“ ausgezeichnet. Dieser Preis ist eine Bestätigung des schon vor einigen Jahren eingeschlagenen Weges hin zur offenen, transparenten und ehrlichen Kapitalmarktkommunikation. Der Kapitalmarkt in Österreich lebt durch die vielen Hidden Champions und Global Player wie AT&S. AT&S mit außerordentlich starkem Jahresergebnis 2014/15 „Wir konnten überproportional vom starken Wachstum in den Anwendungsbereichen mobile Endgeräte, insbesondere bei Smartphones, und vom immer stärker steigenden Elektronikanteil Facts & Figures Mitarbeiter weltweit: Konzernumsatz GJ 2014/15: Konzernergebnis GJ 2014/15: Produktionsstandorte: Weltweites Vertriebsnetzwerk AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG 8700 Leoben, Fabriksgasse 13 Tel.: +43 3842/200-0 info@ats.net Twitter: @ATS_IR_PR www.ats.net

8.120

im Bereich Automotive ganzjährig profitieren. Dies führte zum bisher höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte“, sagt Andreas Gerstenmayer, Vorstandsvorsitzender AT&S AG. Anworten für das Internet der Dinge Trends wie das „Internet der Dinge“ oder die Konnektivität aller Systeme werden das Wachstum der Elektronikindustrie in allen Bereichen (Industrie, Smart Mobility, Smart Home, Smart City, Smart Energy, Smart Healthcare, Wearables u. v. a.) wesentlich beeinflussen. Diese Trends eröffnen weiteres Wachstumspotenzial für AT&S. Die Stärke von AT&S ist es, diese Trends nicht nur rechtzeitig zu berücksichtigen, sondern sie in geeigneten Technologien abzubilden – und das rascher, als es der Mitbewerber kann.

EUR 667,0 Mio. EUR 69,3 Mio. Österreich, China, Indien, Korea

Für die Zukunft gut aufgestellt Mit dem bestehenden High-End Produktportfolio ist AT&S bereits sehr gut positioniert. Mit der Errichtung eines neuen Werks für IC-Substrate und substratähnliche Leiterplatten am chinesischen Standort Chongqing ab 2016 schafft AT&S die Voraussetzung für zukünftige Erfolge in den High-Tech Segmenten.


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Raiffeisen Bank International

Rosenbauer

1030 Wien, Am Stadtpark 9, Tel.: 43 (0) 1/717 07-0, www.rbinternational.com

4060 Leonding, Paschinger Straße 90, Tel.: 43 (0) 732/67 94-0, www.rosenbauer.com

Die RBI betrachtet Österreich und Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt. 15 Märkte der Region werden durch Tochterbanken abgedeckt, darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen, beispielsweise in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung und Mergers and Acquisitions. In Österreich ist sie als führende Kommerzund Investmentbank für die Top-1.000-Kommerzkunden des Landes tätig. In CEE decken ihre Tochterbanken de facto die gesamte Region ab: 14,8 Millionen Kunden werden in rund 2.850 Geschäftsstellen im Kommerz- und Privatkundengeschäft sowie Investment Banking betreut.

Rosenbauer ist im abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz der führende Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen weltweit. Mit der breiten Palette an kommunalen Löschfahrzeugen und Hubrettungsgeräten, der umfassenden Baureihe an Flughafen- und Industriefahrzeugen, modernsten Löschsystemen und feuerwehrspezifischer Ausrüstung ist der Vollsortimenter der Branche die vertriebsstärkste internationale Gruppe und mit einem weltweiten Vertriebs- und Kundendienstnetz in mehr als 100 Ländern vertreten. Traditionelle Innovationsstärke und ein institutionalisiertes Ideenund Entwicklungsmanagement bilden die Basis für die Technologieführerschaft des Konzerns.

CEO: Dr. Karl Sevelda Vorstand: Dr. Johann Strobl, Dkfm. Klemens Breuer, Mag. Martin Grüll, Mag. Peter Lennkh Aufsichtsrat: Dr. Walter Rothensteiner, Mag. Erwin Hameseder, Dr. Heinrich Schaller, MMag. Martin Schaller, Mag. Bettina Selden, Dr. Kurt Geiger, Dr. Günther Reibersdorfer u. a.

CEO: Dr. Dieter Siegel Vorstand: DI Gottfried Brunbauer, Mag. Günter Kitzmüller Aufsichtsrat: Dr. Alfred Hutterer, Dr. Christian Reisinger, DI Karl Ozlsberger, Dr. Rainer Siegel, Ing. Rudolf Aichinger, Alfred Greslehner

Raiffeisen Bank International AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Rosenbauer International AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000606306 ATX Stammaktien 292.979.038 40,413 1,02 Euro je Aktie 11. 6. 2014 4.218,90 Mio. Euro –

1. 1.–31. 12. AT0000922554 Prime Market Stammaktien 6.800.000 28,265 1,20 Euro je Aktie 2. 6. 2014 530,33 Mio. Euro 17,818

RHI

S IMMO

1100 Wien, Wienerbergstraße 11, Tel.: 43 (0) 1/502 13-0, www.rhi-ag.com

1010 Wien, Friedrichstraße 10, 5. Stock, Tel.: 43 (0) 50 100-275 21, www.simmoag.at

RHI ist Weltmarktführer bei Feuerfestprodukten und -services für industrielle Hochtemperaturprozesse. Zu den wichtigsten Kundenindustrien gehören neben der Stahlindustrie die Zement-, Kalk-, Glas- Nichteisenmetalle-, Umwelt-, Energie- und Chemieindustrie. RHI produziert an 32 Produktionsstandorten Feuerfestmaterialien und beliefert weltweit die Grundstoffindustrie mit Produkten, Systemen und Services. Einen strategischen Wettbewerbsvorteil stellt die eigene Versorgung mit hochqualitativen magnesitischen Rohstoffen dar, die in den kommenden Jahren weiter verstärkt werden wird.

Die S IMMO AG ist seit 1987 die erste Immobiliengesellschaft Österreichs an der Wiener Börse, investiert in vier unterschiedliche Nutzungsarten (Wohn-, Büro-, Geschäftsflächen und Hotels) und konzentriert sich dabei auf vier Regionen (Österreich, Deutschland und sechs Länder Zentral- und Südosteuropas). Mit der Kombination aus Betrieb und Revitalisierung von Bestandsimmobilien und der Entwicklung von Immobilienprojekten optimiert die S IMMO das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken. Die strategischen Kernaktionäre der S IMMO sind die Erste Group und die Vienna Insurance Group.

CEO: Dkfm. Franz Struzl Vorstand: DI Franz Buxbaum, Mag. Barbara Potisk-Eibensteiner, DI Reinhold Steiner Aufsichtsrat: Dr. Herbert Cordt, Dr. Helmut Draxler, Dr. Wolfgang Ruttenstorfer, Hubert Gorbach, Dipl.-BW Gerd Peskes, Stanislaus Prinz zu Sayn Wittgenstein-Berleburg, David Schlaff u. a.

CEO: Mag. Ernst Vejdovszky Vorstand: Mag. Friedrich Wachernig, MBA Aufsichtsrat: Dr. Martin Simhandl, Dr. Ralf Zeitlberger, Mag. Franz Kerber, Mag. Andrea Besenhofer, Christian Hager, Mag. Erwin Hammerbacher, Michael Matlin, Mag. Dr. Wilhelm Rasinger

RHI Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

S IMMO AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000676903 ATX Stammaktien 39.819.039 32,739 0,75 Euro je Aktie 11. 5. 2015 1.005,43 Mio. Euro 14,691

1. 1.–31. 12. AT0000652250 Prime Market Stammaktien 66.917.179 19,673 0,20 Euro je Aktie 16. 6. 2014 534,33 Mio. Euro 13,413


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

Miba 2020 – Dynamic Evolution Die Vision: Kein Antrieb ohne Miba Technologie. Die Mission: Innovation in Motion – Technologies for a Cleaner Planet.

Foto: Miba

logieführer seine Schwerpunkte für die nächsten Jahre festgelegt – mit einer klaren Vision und ambitionierten Zielen. Diese Strategie basiert auf drei tragenden Säulen – „Globales Wachstum“, „Innovation und Technologie“ sowie „Menschen“. Die Mission ist mit „Innovation in Motion – Technologies for a Cleaner Planet“ klar ausgedrückt und die Vision „Kein Antrieb ohne Miba Technologie“ soll das Unternehmen zu seinen Zielen bringen. So wird bei der ersten Säule profitables Wachstum auf über eine Milliarde Euro angestrebt. Die Umsatzsteigerung soll aus dem Stammgeschäft und durch M&A erreicht werden.

Die Miba ist eine internationale Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Laakirchen, Oberösterreich, die technologisch anspruchsvolle und hochbelastbare Antriebskomponenten entwickelt und produziert. Miba Gleitlager, Sinterformteile, Reibbeläge, Leistungselektronik-Komponenten und Beschichtungen machen Fahrzeuge, Züge, Schiffe, Flugzeuge und Kraftwerke leistungsstärker, effizienter und umweltfreundlicher. Mit der Strategie Miba 2020 – Dynamic Evolution hat der Techno-

Facts & Figures 2014/15 Mitarbeiter weltweit: Umsatz:

5.178 669,3 Mio. Euro

Produktionsstandorte: Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien, England, USA, China, Indien, Brasilien Vertriebsniederlassungen: Singapur, Frankreich, Deutschland, Italien, USA, China Produktgruppen: Miba Sinterformteile: Komponenten für Pkw-Motoren, Getriebe und Body & Chassis Miba Gleitlager: Halbschalen, Buchsen und Anlaufringe Miba Reibbeläge: Reibbeläge für Bremsen und Kupplungen Miba Leistungselektronik-Komponenten: Elektrische Widerstände und Kühlkörper Miba Beschichtungen: Funktionale Bauteilbeschichtungen Miba Sondermaschinen Kunden: internationale Motoren- und Fahrzeugindustrie Miba AG Tel.: +43 76 13/25 41-0 · info@miba.com · www.miba.com

Zweite Säule: Innovation & Technologie. Entwicklungskultur wird in der Miba seit jeher großgeschrieben. Innovation und Technologie gelten als die wichtigsten Erfolgstreiber des Unternehmens. Der Innovationsschwerpunkt liegt auf Energieeffizienz sowie Präzisions- und Komfortsteigerung. Dies resultiert in niedrigeren Gesamtbetriebskosten sowie einem geringeren Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß. Die Miba entwickelt Technologien für einen saubereren Planeten. Menschen – die dritte und wichtigste Säule. Das Streben nach Technologieführerschaft, unternehmerisches Handeln, lebenslanges Lernen, Leidenschaft für den Erfolg – das macht den Menschen hinter den Antriebskomponenten, den Miba-Mitarbeiter, aus. Maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme, wie etwa die Miba Management Academy oder die Miba Leadership Academy, aber auch produktgruppenspezifische Ausbildungen tragen zur Steigerung des Fachwissens und zur Stärkung der dritten Säule bei. Denn die Miba-Mitarbeiter sind das solide Fundament und machen die Miba erst erfolgreich.


WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Schlumberger

Semperit

1190 Wien, Heiligenstädter Straße 43, Tel.: 43 (0) 1/368 22 58-0, www.schlumberger.at

1031 Wien, Modecenterstraße 22 / B1, Tel.: 43 (0) 1/797 77-0, www.semperitgroup.com

Österreichs traditionsreichster Sekt- und Weinhersteller – von Robert Schlumberger 1842 gegründet – ist seit 1986 an der Wiener Börse. Das Geschäft unterteilt sich heute in die Bereiche Schaumwein, Spirituosen und internationale Weine. In der Schaumweinproduktion werden für die Marken Schlumberger und Goldeck ausschließlich österreichische Trauben verarbeitet. Mit Rossbacher gehört darüber hinaus ein österreichischer Kräuterlikör-Spezialist und durch den Erwerb der Firma Sonnthurn im Jahr 2007 die Marke Gurktaler Alpenkräuter und Zirbengeist zum Konzern. Schlumberger ist Marktführer im Bereich Premium-Sekt und Premium-Spirituosen.

Semperit entwickelt, produziert und vertreibt hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk und Kunststoff: Untersuchungs- und Operationshandschuhe, Hydraulik- und Industrieschläuche, Förderbänder, Rolltreppen-Handläufe, Bauprofile, Seilbahnringe und Produkte für den Eisenbahnoberbau. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 6.900 Mitarbeiter, davon knapp 4.100 in Asien und mehr als 800 in Österreich. Zur Gruppe gehören weltweit 22 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte der Konzern 930 Mio. Euro Umsatz sowie ein EBITDA von 136 Mio. Euro.

CEO: KR Eduard Kranebitter Vorstand: Ing. Herbert Jagersberger, Mag. Wolfgang Spiller Aufsichtsrat: Dr. Frederik Paulsen, Dr. Peter Wilden, Eric Turner, Dr. Rudolf Kobatsch, Fridrich Anders, Franz Scheer

CEO: Thomas Fahnemann Vorstand: Dr. Johannes Schmidt-Schultes, Richard Ehrenfeldner, Declan Daly Aufsichtsrat: Dr. Veit Sorger, Dr. Felix Strohbichler, Dr. Stefan Fida, Dr. Walter Koppensteiner, Mag. Patrick F. Prügger, Mag. Andreas Schmidradner, Dr. Astrid Skala-Kuhmann, Mag. Ingrid Wesseln u. a.

Schlumberger AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Semperit AG Holding Geschäftsjahr: 1. 1.–31. 12. ISIN: AT0000785555 Börsesegment: Prime Market Art der Aktien: Stammaktien Anzahl der Aktien: 20.573.434 Volatilität (3 Monate): 37,806 Letzte Dividende: 1,10 Euro (plus 4,90 Euro einmalige Sonderdividende) je Aktie Dividende Ex-Tag: 5. 5. 2015 Börsekapitalisierung: 778,09 Mio. Euro KGV: 16,603

1. 4.–31. 3. AT0000779061 Standard Market Auction Stammaktien 1.500.000 83,631 0,58 Euro je Aktie 15. 9. 2014 30,03 Mio. Euro 15,797

Schoeller-Bleckmann

Strabag

2630 Ternitz, Hauptstraße 2, Tel.: 43 (0) 26 30/315-0, www.sbo.at

1220 Wien, Donau-City-Straße 9, Tel.: 43 (0) 1/224 22-0, www.strabag.com

SBO ist Weltmarktführer bei Hochpräzisionsteilen für die Ölfeld-Ausrüstungsindustrie. Schwerpunkt sind amagnetische Bohrstrangkomponenten für die Richtbohrtechnologie. Darüber hinaus produziert die Gruppe Bohrmotoren und Bohr-Werkzeuge und bietet umfassende Servicearbeiten im Bereich Reparatur und Service. Die operativen Unternehmen der SBO sind weltweit in allen bedeutenden Zentren der Ölbohrindustrie präsent und agieren vor Ort als eigenständige Einheiten. SBO ist weltweit der einzige Anbieter, der sowohl in der Entwicklung hochfester amagnetischer Stähle für die Ölfeld-Industrie als auch im Bereich der metallurgischen Bearbeitung und Fertigung tätig ist.

Die Strabag wird in der Fortune-Global-500-Liste der weltweit größten Unternehmen geführt und beschäftigt mehr als 73.000 Mitarbeiter. Ausgehend von den Kernmärkten Österreich und Deutschland, ist das Unternehmen über zahlreiche Tochtergesellschaften in allen (süd-)osteuropäischen Ländern, in ausgewählten Märkten Westeuropas sowie auf der Arabischen Halbinsel präsent. Die Strabag deckt dabei die gesamte Leistungspalette (Hoch- und Ingenieurbau, Verkehrswegebau, Spezialtief- und Tunnelbau) sowie die Bauwertschöpfungskette ab.

CEO: Ing. Gerald Grohmann Vorstand: Mag. Franz Gritsch Aufsichtsrat: Mag. Norbert Zimmermann, Dr. Peter Pichler, Mag. DI Helmut Langanger, Karl Samstag, Dr. Karl Schleinzer, Mag. Brigitte Ederer

CEO: Dr. Thomas Birtel Vorstand: Mag. Christian Harder, Dr. Peter Krammer, Mag. Hannes Truntschnig, DI Siegfried Wanker Aufsichtsrat: Dr. Alfred Gusenbauer, Mag. Erwin Hameseder, Mag. Kerstin Gelbmann, Andrei Elinson, Mag. Hannes Bogner, Siegfried Wolf, DI Andreas Batke, Wolfgang Kreis u.a.

Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Strabag SE Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000946652 ATX Stammaktien 16.000.000 33,838 0,50 Euro je Aktie 8. 5. 2015 948,32 Mio. Euro 17,751

1. 1.–31. 12. AT000000STR1 Prime Market Stammaktien 113.999.997 24,440 0,45 Euro je Aktie 4. 7. 2014 2.465,82 Mio. Euro 14,540


WeltMeister Österreich

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Unternehmen stellen sich vor

PALFINGER: Hebe-Lösungen in Perfektion Der Weltmarktführer bei Ladekränen ist auch weltweit größter Hersteller von Forst- und Recyclingkranen im On- und Offroad-Bereich sowie bei Hooklifts.

Das 1932 gegründete Unternehmen steht weltweit für die innovativsten, zuverlässigsten und wirtschaftlichsten Hebe-Lösungen, die auf Nutzfahrzeugen und im maritimen Bereich zum Einsatz kommen. Als multinationale Unternehmensgruppe mit Sitz im österreichischen Salzburg verfügt der Konzern über Fertigungs- und Montagestandorte in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien. Innovation und weitere Internationalisierung der Produkte, Prozesse und Dienstleistungen bilden neben der Flexibilisierung die drei Säulen der Unternehmensstrategie. Hohe Flexibilität und Kompetenz in der Produktion sowie ein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk sichern den entscheidenden Wettbewerbsvorteil und den Kunden LIFETIME EXCELLENCE. PALFINGER strebt nachhaltig profitables Wachstum an. Nachhaltigkeit spiegelt sich dabei in allen Aspekten der PALFINGER

Gruppe wider. Die Berücksichtigung wirtschaftlicher, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte wird als Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg angesehen. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter sind das Fundament für den Erfolg und stehen deshalb im Fokus aller Überlegungen. In den PALFINGER Werken wird auch bezüglich Umweltschutz und Sicherheit über den regional üblichen Standards gearbeitet. Mit seinen Produkten bietet PALFINGER den Anwendern mehr Sicherheit und unterstützt sie dabei, Ressourcen einzusparen sowie den CO2-Ausstoß zu verringern. Das Stammprodukt ist der Ladekran. In diesem Segment ist das Unternehmen mit über 120 Modellen und einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent Weltmarktführer. Auch bei Forst- und Recyclingkranen im On- und Offroad-Bereich und bei Hooklifts ist PALFINGER weltweit größter Hersteller. Internationalisierung ermöglicht PALFINGER, weltweit der bevorzugte Partner zu werden. Die Gruppe strebt danach, die international organisierten Vertriebs-, Service- und Wertschöpfungstätigkeiten weiter auszubauen, wodurch auch die Abhängigkeit von regionalen Wirtschaftszyklen reduziert wird. Dies wird zum einen durch Akquisitionen und zum anderen durch Joint Ventures, wie unter anderen mit dem russischen Lkw-Produzent KAMAZ oder mit dem größten chinesischen Baumaschinen-Hersteller SANY, erreicht. Mit über 5.000 Vertriebs- und Servicestützpunkten auf allen Kontinenten ist PALFINGER immer und überall nahe am Kunden. Diese weltweite Präsenz ermöglicht ein optimales Pre- und Aftersales maßgeschneidert für die Bedürfnisse der jeweiligen Märkte. Mehr als 95 Prozent der Produkte werden in mehr als 130 Länder weltweit exportiert. Seit 4. Juni 1999 notiert die PALFINGER AG im amtlichen Handel an der Wiener Börse. Die PALFINGER Gruppe steht zu 59 Prozent im Besitz der Familie Palfinger. SANY Germany GmbH hält 10 Prozent und die PALFINGER AG rund 1 Prozent der Aktien. Der Streubesitz beträgt rund 30 Prozent. Im Jahr 2014 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 8.030 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 1.063 Millionen Euro.


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WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Telekom Austria

UIAG

1020 Wien, Lassallestraße 9, Tel.: 43 (0) 50 664-0, www.telekomaustria.com

4600 Wels, Edisonstraße 1, Tel.: 43 (0) 1/405 97 71-0, www.uiag.at

Die Telekom Austria Group ist als führender Kommunikationsanbieter im CEE-Raum mit rund 23 Millionen Kunden in acht Ländern tätig: in Österreich (A1), Slowenien (Si.mobil), Kroatien (Vipnet), der Republik Serbien (Vip mobile) und der Republik Mazedonien (Vip operator), Bulgarien (Mobiltel), Weißrussland (velcom) sowie in Liechtenstein (Telecom liechtenstein). Die Gruppe beschäftigte per 22. 4. 2015 über 16.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von rund 4 Mrd. Euro. Das Portfolio umfasst Produkte und Dienstleistungen im Bereich Sprachtelefonie, BreitbandInternet, Multimedia-Dienste, Daten- und IT-Lösungen, Wholesale sowie Payment-Lösungen.

Die UIAG ist eine börsenotierte Beteiligungsgesellschaft, die sich auf die Entwicklung von mittelständischen Industriebetrieben in Österreich spezialisiert hat. Als langfristiger, unabhängiger Investor stellt die UIAG Wachstumsfinanzierung und Know-how bereit. Als aktiver Investor mit langfristigem Investitionshorizont ist die UIAG national und international auf der Suche nach mittelständischen Industrieunternehmen. Als Eigentümer übernimmt die UIAG die unternehmerische Verantwortung und investiert in den langfristigen Erfolg ihrer Tochterunternehmen. Im aktuellen Portfolio befinden sich u.a. Pongratz Trailer Group, LCS Holding GmbH und Pankl Racing Systems.

CEO: Dr. Hannes Ametsreiter (bis 31. 7. 2015) Vorstand: Siegfried Mayrhofer, Alejandro Plater Aufsichtsrat: Rudolf Kemler, Carlos García Moreno Elizondo, Alejandro Cantú Jiménez, Elisabetta Castiglioni, Carlos M. Jarque, Reinhard Kraxner, Gunter Leonhartsberger, Silvia Bauer u.a.

CEO: Dr. Rudolf Künz Vorstand: Paul Neumann Aufsichtsrat: Dr. Norbert Nagele, Dr. Manfred de Bock, DI Günther Apfalter, DI Dr. Otto Urbanek

Telekom Austria AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Unternehmens Invest AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000720008 ATX Stammaktien 664.500.000 18,999 0,05 Euro je Aktie 1. 6. 2015 4.297,99 Mio. Euro –

1. 10.–30. 9. AT0000816301 Mid Market Stammaktien 4.250.000 49,739 0,60 Euro je Aktie 18. 5. 2015 102 Mio. Euro 8,548

UBM

UNIQA

1210 Wien, Floridsdorfer Hauptstraße 1, Tel.: 43 (0) 50 626-0, www.ubm.at

1029 Wien, Untere Donaustraße 21, Tel.: 43 (0) 506 77-670, www.uniqagroup.com

Seit 1873 börsenotiert – damals zweitgrößter Ziegelhersteller der österreichischen Monarchie und noch unter dem Namen „Union-Baumaterialien-Gesellschaft“ – ist die UBM heute ein international agierender Spezialist in allen Belangen der Immobilienentwicklung und -verwaltung. Die UBM entwickelt, errichtet und betreibt Gewerbeobjekte aus den Bereichen Büro, Hotel, Handel, Produktion, Logistik sowie Gesundheitsimmobilien. Dabei gehören neben der klassischen Neubauentwicklung sowohl die Stadt- und Baulandentwicklung größerer Flächenareale zur Palette der Entwicklungsaktivitäten, aber auch die Bestandsumnutzung und -revitalisierung.

Die UNIQA Insurance Group AG ist eine der führenden Versicherungsgruppen in ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). 22.000 Mitarbeiter und exklusive Vertriebspartner betreuen in 19 Ländern mehr als 10 Millionen Kunden. In Österreich ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von rund 22 % der zweitgrößte Versicherungskonzern. In der Wachstumsregion CEE ist man in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn vertreten.

CEO: Mag. Karl Bier Vorstand: DI Martin Löcker, Heribert Smolé, Mag. Michael Wurzinger, DI Claus Stadler (designiert) Aufsichtsrat: Ing. Karl-Heinz Strauss, DI Iris Ortner, MMag. Christian Maier, DI Klaus Ortner, Dr. Ludwig Steinbauer, Mag. Paul Unterluggauer, Dr. Bernhard Vanas, Dr. Susanne Weiss

CEO: Andreas Brandstetter Vorstand: Hannes Bogner, Wolfgang Kindl, Thomas Münkel, Kurt Svoboda Aufsichtsrat: Dr. Walter Rothensteiner, Dr. Christian Kuhn, Mag. Erwin Hameseder, Prof. DDr. Eduard Lechner, Dr. Markus Andréewitch, Dr. Ernst Burger, Mag. Peter Gauper u. a.

UBM Realitätenentwicklung AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

UNIQA Insurance Group AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000815402 Standard Market Continous Stammaktien 7.472.180 32,308 1,25 Euro je Aktie 22. 5. 2015 295,94 Mio. Euro 6,588

1. 1.–31. 12. AT0000821103 ATX Stammaktien 309.000.000 20,834 0,35 Euro je Aktie 10. 6. 2014 2.859,18 Mio. Euro 8,273



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WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Valneva

VIG

1030 Wien, Intercell Austria, Campus Vienna Biocenter 3, Tel.: 43 (0) 1/206 20-0, www.valneva.com

1010 Wien, Schottenring 30, Tel.: 43 (0) 50 390-220 00, www.vig.at

Valneva ist ein europäisches Biotech-Unternehmen mit strategischer Fokussierung auf Impfstoffe und Antikörper. 2013 durch die Verschmelzung von Intercell AG und Vivalis SA gegründet, verbindet Valneva zwei sich optimal ergänzende Wertschöpfungsketten: Entdeckung von Antikörpern sowie Entwicklung und Vermarktung von Impfstoffen. Das Unternehmen verfügt über ein breites Portfolio an Produktkandidaten sowie über Technologieplattformen, die auf dem Weg sind, zum Qualitätsstandard bzw. marktführend im Bereich der biopharmazeutischen Industrie zu werden.

Die Vienna Insurance Group (VIG) ist heute die führende Versicherungsgruppe in Österreich und gehört zu den führenden Versicherungsgesellschaften in CEE, ihre Wurzeln gehen bis in das Jahr 1824 zurück. Derzeit ist der Konzern mit ca. 23.000 Mitarbeitern und rund 50 Gesellschaften in 25 Ländern vertreten, 21 dieser Länder zählen zur CEE-Region. In ihren Kernmärkten ist die Vienna Insurance Group sowohl gesamt als auch in der Lebens- und in der Nichtlebensversicherung Marktführer. Am österreichischen Markt positioniert sich die VIG mit der Wiener Städtische Versicherung, der Donau Versicherung und der Sparkassen Versicherung.

CEO: Thomas Lingelbach Vorstand: Franck Grimaud, Reinhard Kandera Aufsichtsrat: Frédéric Grimaud, Prof. Alexander von Gabain, Michel Gréco, Alain Munoz, James Sulat, Prof. Hans Wigzell, Anne-Marie Graffin

CEO: Dr. Peter Hagen Vorstand: Franz Fuchs, Mag. Peter Höfinger, Dr. Martin Simhandl Aufsichtsrat: KR Dr. Günther Geyer, KR Dr. Karl Skyba, Abtprimas Propst Bernhard Backovsky, KR Martina Dobringer, Dr. Rudolf Ertl, Mag. Maria Kubitschek, Mag. Reinhard Ortner u. a.

Valneva SE ST Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Vienna Insurance Group AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. FR0004056851 Prime Market Stammaktien 75.577.799 35,902 – – 314,05s Mio. Euro –

1. 1.–31. 12. AT0000908504 ATX Stammaktien 128.000.000 22,989 1,30 Euro je Aktie 11. 6. 2014 4.505,60 Mio. Euro 13,484

Verbund

voestalpine

1010 Wien, Am Hof 6A, Tel.: 43 (0) 503 13-0, www.verbund.at

4020 Linz, Voestalpine-Straße 1, Tel.: 43 (0) 503 04 15-0, www.voestalpine.com

Verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Das Unternehmen betreut rund 350.000 Stromkunden und handelt in zwölf Ländern mit Strom. 2013 wurde mit rund 3.000 Mitarbeitern ein Jahresumsatz von 3,2 Mrd. Euro erzielt. Mit Tochterunternehmen und Partnern ist Verbund von der Stromerzeugung über den Transport bis zum internationalen Handel und Vertrieb aktiv. Seit 1988 ist das Unternehmen an der Börse, 51 % des Aktienkapitals besitzt die Republik Österreich.

Der weltweit agierende Konzern entwickelt, fertigt und verarbeitet hochwertige Stahlprodukte, ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten und agiert mit qualitativ höchstwertigem Flachstahl als einer der führenden europäischen Partner der Automobil-, Energie-, Hausgeräte- und Konsumgüterindustrie. voestalpine ist Weltmarktführer in der Weichentechnologie, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die Gruppe besteht aus vier Divisionen, die in ihren Kernsegmenten jeweils führende Positionen einnehmen.

CEO: Wolfgang Anzengruber Vorstand: Johann Sereinig, Günther Rabensteiner, Peter F. Kollmann Aufsichtsrat: Gilbert Frizberg, Michael Süß, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, Harald Kaszanits, Martin Krajcsir, Peter Layr, Werner Muhm, Susanne Riess, Ingeborg Oberreiner u. a.

CEO: Dr. Wolfgang Eder Vorstand: DI Herbert Eibensteiner, DI Dr. Franz Kainersdorfer, DI Mag. Robert Ottel, DI Franz Rotter, DI Dr. Peter Schwab Aufsichtsrat: Dr. Joachim Lemppenau, Dr. Heinrich Schaller, KR Dr. Franz Gasselsberger, Dr. Hans-Peter Hagen, Prof. Dr. Helga Nowotny, Brigitta Rabler, Gerhard Scheidreiter u. a.

Verbund AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

voestalpine AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000746409 ATX Stammaktien 170.233.686 20,048 0,29 Euro je Aktie 29. 4. 2015 2.528,82 Mio. Euro 28,78

1. 4.–31. 3. AT0000937503 ATX Stammaktien 174.949.163 23,883 0,95 Euro je Aktie 7. 7. 2014 7.050,45 Mio. Euro 12,613


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Projektleitung: Mag. Erich Danneberg, MAS Tel: 01 / 919 20 2224 | e.danneberg@medianet.at

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WeltMeister Österreich Die Top-Aktien-Übersicht der Börse Wien im WeltMeister-Jahr 2015

Warimpex

Wolford

1210 Wien, Floridsdorfer Hauptstraße 1, Tel.: 43 (0) 1/310 55 00, www.warimpex.com

6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, Tel.: 43 (0) 55 74/690-0, www.wolford.com

Warimpex ist eine „hybride“ Immobiliengesellschaft, die als Asset Manager und Immobilieneigentümer Projekte so lange selbst betreibt, bis durch einen Verkauf die höchste Wertschöpfung realisiert werden kann. Die Warimpex-Gruppe ist auf die Errichtung und den Betrieb von Hotels in Zentral- und Osteuropa spezialisiert. Darüber hinaus entwickelt Warimpex auch Bürohäuser und andere Immobilien. Der Großteil der Immobilien sind Hotels und Bürogebäude in Tschechien, Polen und Ungarn, welche durch die Warimpex-Gruppe selbst betrieben werden. Warimpex agiert auch als Developer in allen Phasen der Entwicklung. Projekte werden entweder durch die Warimpex alleine oder mit einem Joint Venture Partner entwickelt.

Das Unternehmen vertreibt die Produktsegmente Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Swimwear und Accessories. Wolford unterhält 16 Tochtergesellschaften und vertreibt seine Produkte in rund 60 Ländern über rund 270 Monobrand-Verkaufsstandorte (eigene und partnergeführte), ca. 3.000 Handelspartnern und online. Das seit 1995 an der Wiener Börse notierte Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013/14 mit rund 1.560 Beschäftigten einen Umsatz von 155,87 Mio. Euro. Seit Gründung im Jahr 1950 entwickelte sich Wolford zur weltweit führenden Herstellermarke für luxuriöse Strümpfe, exklusive Lingerie und hochwertige Bodywear.

CEO: Dkfm. Dr. Franz Jurkowitsch Vorstand: Dkfm. Georg Folian, Dr. Alexander Jurkowitsch, Florian Petrowsky Aufsichtsrat: Günter Korp, Thomas Aistleitner, William Henry Marie de Gelsey, Hannes Palfinger u. a.

CEO: Ashish Sensarma Vorstand: Axel Dreher, Thomas Melzer Aufsichtsrat: Emil Flückinger, Antonella Mei-Pochtler, Claudia Beerman, Lothar Reiff, Birgit G. Wilhelm, Theresa Jordis, Werner Baldessarini, Anton Mathis, Peter Glanzer

Warimpex Finanz- und Bet. AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

Wolford AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000827209 Prime Market Stammaktien 54.000.000 24,937 0,25 Euro je Aktie 3. 6. 2008 50,44 Mio. Euro –

1. 5.–30. 4. AT0000834007 Prime Market Stammaktien 5.000.000 23,086 0,40 Euro je Aktie 17. 9. 2012 114,95 Mio. Euro –

Wienerberger

Zumtobel

1100 Wien, Wienerbergstraße 11, Tel.: 43 (0) 1/601 92-0, www.wienerberger.com

6850 Dornbirn, Höchster Straße 8, Tel.: 43 (0) 55 72/509-0, www.zumtobelgroup.com

1819 gegründet und bereits 1869 an die Börse gegangen, blickt das Unternehmen auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. Aktuell ist Wienerberger mit 204 Produktionsstandorten in 30 Ländern der weltweit größte Produzent von Ziegeln und europäische Nummer 1 bei Tondachziegeln. Die vollständige Übernahme des Kunststoffrohrherstellers Pipelife im Jahr 2012 und des führenden Tondachziegelproduzenten Tondach Gleinstätten 2014 waren nur einige strategischen Meilensteine vom Ziegelhersteller zum internationalen Baustoffkonzern.

Das Unternehmen ist führender Anbieter von innovativen und hochwertigen Lichtlösungen und Lichtkomponenten und gliedert sich in drei Marken: Thorn ist Qualitätsanbieter für professionelle Lichtlösungen für die Innen- und Außenbeleuchtung, Tridonic steht mit seinen intelligenten Lösungen für die inneren Werte des Lichts und bietet ein komplettes Portfolio and Hard- und Software. Die Premiummarke Zumtobel ist Garant für hochwertige und einzigartige Leuchten und Lichtsteuerungssysteme für die unterschiedlichsten Anforderungen der professionellen Gebäudebeleuchtung.

CEO: Heimo Scheuch Vorstand: Willy van Riet Aufsichtsrat: Regina Prehofer, Harald Nograsek, Peter Johnson, Franz Josef Haselberger, Christian Jourquin, Myriam Meyer, Caroline Grégoire Sainte Marie, Wilhelm Rasinger

Wienerberger AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 1.–31. 12. AT0000831706 ATX Stammaktien 117.526.764 20,284 0,15 Euro je Aktie 27. 5. 2015 1.699,44 Mio. Euro –

CEO: Ulrich Schumacher Vorstand: Karin Sonnenmoser Aufsichtsrat: Jürg Zumtobel, Hero Brahms, Fritz Zumtobel, Hans-Peter Metzler, Johannes Burtscher, Stephan Hutter, Mario Wintschnig, Richard Apnar, Erich Zucalli

Zumtobel Group AG Geschäftsjahr: ISIN: Börsesegment: Art der Aktien: Anzahl der Aktien: Volatilität (3 Monate): Letzte Dividende: Dividende Ex-Tag: Börsekapitalisierung: KGV:

1. 5.–30. 4. AT0000837307 ATX Stammaktien 43.500.000 29,152 0,18 Euro je Aktie 29. 7. 2014 1.118,82 Mio. Euro 26,345


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