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Nr. 4    Februar / März 2017

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a l a te m zum t f e H Das pfer o n e t s Fa


e d e i h c s r e t n U FindAufedendBilderien hat es zehn Unterschiede. Welche?

LĂśsung 3 Seite 2

Rätsel: Heinz Dahinden


Ungerecht d n a L s e t l i verte lDas grosse Land Guatemala liegt in Mitte tbar, fruch amerika. An der Küste ist die Erde im Landesinnern gibt es viel Wald. Früher lebten hier die Mayas. Sie bauten grosse Städte und Pyramiden und waren sehr gebildet. e Heute lebt gerade diese Bevölkerungsgrupp meistens in grosser Armut. Was ist passiert, wie ist das möglich? Es gibt viele Gründe, dass heute viele Menschen zu wenig Nahrung und Geld haben. Gemeinsam mit dem Fastenopfer schaut das jumi in dieses schöne, aber arme Land. Und gibt auf Seite 14 Ideen für die Fas-

Das Land der May Ab Seite 4

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tenopfer-Sammlung. 3

Ein Jaguar auf der Pirsch Seite 16

Ähnliches aus dem jumi-Archiv ruar 2016

Nr. 4 Februar / März 2015

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Janua r/Feb Nr. 4

e B u ch Das heilig h Popol Vu Seite 18

Das Heft zum Fastenop fer

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Ein Bauernkind in der Schweiz Seite 21


g n u r h a N g i n We d n a L m e r a b t h c u trotz fr

e Pazifikküste. di m le al r vo , nd La s re ba ht Guatemala ist ein fruc sind arm, viele haben zu en ili m Fa aay M le al st Fa : Trotzdem unterernährt. ig uf hä d sin er nd Ki m le al r wenig Nahrung und vo es mehrere Gründe. t gib r fü Da ? so r nu s da ist Warum

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Text: Christine Weber / Fastenopfer Fotos: Fastenopfer


Wenig Geld für Saatgut Vom Land, das bebaut werden kann, gehört der grösste Teil wenigen Familien und Firmen. Auf riesigen Plantagen wird vor allem Bananen, Zuckerrohr, Kaffee und Palmöl angebaut. Diese Nahrungsmittel werden ins Ausland verkauft, das Palmöl häufig zu Treibstoff verarbeitet. Die Firmen verdienen damit viel Geld, die einheimische Bevölkerung hat nicht s davon und hungert. Immer wieder haben die Menschen in Guatemala eine gerechtere Verteilung des Landes gefordert. Doch die Besit zer des Landes wehrten sich mit allen Mitteln. Ein Präsident, der das Land gerechter verteilen wollte, wurde vom Militär sogar gestürzt.

Heute bleiben den Bauern nur noc h die steilen und har ten Böden des Hochlan ds. Diese bebauen sie mit einfachsten Wer kzeugen in mühsamer und schwieriger Arb eit. Trot zdem fällt die Ernte oft mager aus. Wegen dem Klimawandel bleibt im Früh ling zur Zeit der Aussaat der Regen immer häufiger aus. Oft fehlt auch das Geld, um Saa tgut zu kaufen. Viele Leute in Guatemala gehen nur wenige Jahre zur Schule und kön nen nicht lesen oder schreiben. Sie wissen nur wenig über Landwirtschaft und gesund e Ernährung. Das wichtigste Nahrungsm ittel der Maya ist Mais. Daraus machen sie Maisfladen, die Tortillas, welche sie zusamm en mit Bohnenmus essen. Das ist eigentlic h ganz gesund. Aber weil sie sich kein and eres Gemüse, Obst und Fleisch leisten kön nen, fehlen dem Körper wichtige Vitamin e. All das sind Gründe dafür, weshalb die Bevölkerung in Guatemala zu wen ig oder das falsche Essen hat, obschon das Land eigentlich fruchtbar ist und es gen ügend Nahrung für die Menschen geben könnte. Das ist schade, ode r? Und vor allem ungerecht.

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Das e t f a h l e s t ä r a y a Volk er M d

n, hatten eine eigene ide m yra l-P pe m Te ige ht äc m en ut Sie ba Maya in Mittelamerika. die r: de len Ka en en eig en ein d un Schrift ihre Städte. Warum? h lic tz plö sie en ess rli ve en hr Ja 00 Vor 10 Das weiss niemand.

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Text: Pirmin Bossart Foto: diegograndi / fotolia.com


Vor 1500 Jahren bega nn die Blütezeit der Maya-Kultur: Damals entstanden grosse Städte mit mehreren 10 000 Einwohnern. Mächtige Tempelpyra miden wurden gebaut, grossartige Kuns twerke aus Stein, Jade und Keramik wurde n hergestellt. Die verschiedenen Maya-Vö lker hatten viele spannende Geschichten über die Entstehung der Welt und ande re Fragen. Alle Maya hatten die gleichen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod.

Eigene Schrift und eigener Ka

lender

Die Maya waren ausgezeichnete Ackerbauern und Viehzüchter. Sie bauten vor allem Mais an, aber auch Bohnen, Kürbis oder Süsskartoffeln. Ihre riesigen Siedlungsgebiete wurden von einem cleveren Bewässerungssystem durchzogen. Erstaunlich für die damalige Zeit waren auch ihre astronomischen und mathematischen Kenntnisse. Mit einer eigenen Schrift zeichneten sie die Laufbahn von Sonne und Planeten auf. So entwickelten sie verschiedene Kalender für die religiösen Rituale und die Landwirtschaft. Wie bei uns hatte ihr Sonnenkalender 365 Tage. Aber ihr «Jahrhundert» dauerte nur 52 Jahre.

18 und 22 Auf Seite er die u mehr üb erfährst d hichte und die sgesc Schöpfung iden der Maya. ram Tempel-Py

Kriege und Klimaveränderung Vor 1000 Jahren begann die Bevölkerung zu schwinden, die grossen Städte wurden verlassen. Gab es Streit und Krieg? Krankheiten? Naturkatastrophen? Bis heute gibt es keine klare Antwort darauf. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus kriegerischen Auseinandersetzungen und einer Klimaveränderung, die zu schlechten Ernten führte. Als die Spanier dann im 16. Jahrhundert Mexiko eroberten, vernichteten sie die religiösen Symbole der Mayas und unterwarfen ihre Gebiete. Doch die Maya haben bis heute überlebt. Sie leben in Südmexiko, Guatemala und El Salvador. Ihr Lebensraum ist aber bedroht und sie sind in der Bevölkerung stark benachteiligt. Die meisten gehören einer christlichen Kirche an, pflegen aber weiterhin auch ihre eigenen religiösen Traditionen.

hön! Schielen ist sc

Bei den Maya galt das Schielen als schön, weil auch die Götter schielten. Deshalb banden die Mütter den Kindern eine Perle oder eine Harzkugel an die Haare, die auf die Stirn fiel. So begannen die Kinder zu schielen. Auch andere Bräuche scheinen für uns seltsam: Männer und Frauen schliffen sich die Schneidezähne, damit sie spitzig wurden. Die Maya fügten sich auch Schnitte am Körper bei und tätowierten sich, um schön auszusehen.

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Hoc hla nd Das Guatemala von G 8

uatemala ist etwa zweieinhalb Mal so gross wie die Schweiz und liegt in Mittelamerika. Im Nordosten grenzt das Land an den Atlantik, im Südwesten an den Pazifik. Ein grosser Teil im Landesinnern ist der Altiplano, das zentrale Hochland. Hier steht auch der grösste Vulkan von Mittelamerika. Er heisst Tajumulco und ist 4220 Meter hoch. In dieser Region lebt der grösste Teil der Bevölkerung. Auch die Hauptstadt – sie heisst ebenfalls Guatemala – befindet sich hier. Es gibt viele Grasflächen und Regenwald. Darin leben Affen und Tapire, Jaguare und Nabelschweine. Auch Schlangen und Krokodile kriechen herum und es gibt wunderschön bunte Vögel. Zum Beispiel der Quetzal, ein wichtiges Symbol für das Land Guatemala.

Die Menschen sind arm Knapp die Hälfte der Bevölkerung von Guatemala hat europäische Wurzeln. Nach der Eroberung des Landes durch die Spanier im 16. Jahrhundert haben Einwanderer aus Europa sich einen grossen Teil des Landes angeeignet. Die Bevölkerung, die vorher dort lebte, wurde verfolgt und vertrieben. Der grösste Teil von ihnen gehört der Völkergruppe der Maya an – das ist die indigene Bevölkerung. Ein grosser Teil von ihnen lebt in Armut.


Plantagen statt kleine Bauernbetriebe Für viele Menschen in Guatemala ist es äusserst schwierig, genug Essen zu bekommen. Und es wird immer schwieriger: Wegen dem Klimawandel gibt es weniger Regen, aber dafür mehr Wirbelstürme und Unwetter. Das richtet Schaden auf den bepflanzten Gärten und Feldern an und die Ernte ist viel kleiner. Dazu kommt, dass der grösste Teil des Landes einer kleinen Minderheit gehört. Auf diesen Flächen pflanzen die Grossgrundbesitzer Ölpalmen, Zuckerrohr oder Gemüse an. Der grösste Teil dieser Produkte wird ausser Landes gebracht und dort verkauft. Für die kleinen, einheimischen Bauernbetriebe ist das schlecht: Sie verlieren ihre Felder und Gärten und können sich immer weniger selber mit Nahrung versorgen. Darum ist es wichtig, dass Projekte wie jene von Fastenopfer die betroffenen Menschen unterstützen.

Guatemala liegt in Mittela merika

Das jumi sammelt

In Guatemala sind besonders die Maya-Gemeinschaften von Armut betroffen.

Fastenopfer hat dort ein Projekt, bei dem die Familien unterstützt werden: 175 Maya-Familien bekommen eine Ausbildung in der Landwirtschaft. Dort lernen sie unter anderem viel darüber, wie sie ihr Land so bepflanzen können, dass die Ernte besser ist und ihr Einkommen etwas höher wird.

Hilfst du mit bei der Sammlung? Super! Im Werkatelier auf Seite 14 findest du eine lustige Idee, verwas du selber basteln und danach kaufen kannst.

Fastenopfer Luzern: PC 60-19191-7 Vermerk: K-130594 Text: Christine Weber / Daniel Wiederkehr Fotos: duelune, aguilaro / fotolia; Fastenopfer

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n e z n d n u a l f P ernte n

Viele Familien in Guatemala leben von der Landwirtschaft , bepflanzen kleine Felder und Gärten. Es gibt auch Plantage n. Das sind riesige Felder, die von Fir men oder reichen Grundstück­besitzern bewirtsc haftet werden. Hier siehst du , was in Guatemala besonders gut wächst:

Die Ba na ne

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Di e K a

Es gibt ganz viele Sor ten Banane n. Nicht alle sind gelb und süss wie jene, die wir kennen und man kann auch nicht alle Bananen essen. Angepflanzt werden vor allem die Dessertbananen. Auch Kochbanan en sind in vielen Ländern eine wichtige Nah rungsquelle. Die Banane wächst an Stau den, die bis zu zehn Meter hoch sind. Die Früchte wachsen zuerst nach unten und wenden sich dann der Sonne zu, darum sind Bananen krumm.

ffe e boh ne 15 MeDer Kaf feebaum wird bis zu e Blätter. Die ter hoch und hat immergrün Kirschen und Früchte sehen ähnlich aus wie en stecken zwei sind rot. In jeder von ihn feebohnen. DieSteinkerne: Das sind die Kaf geröstet und in se werden nach der Ernte Eine Geschichte die ganze Welt exportiert. den Geschmack erzählt, wie die Leute auf d: Hir ten weidevon Kaf fee gekommen sin er Landschaf t, ten mit ihren Ziegen in ein wächst. Da sei wo auch der Kaf feestrauch die Büsche abein Feuer ausgebrochen und n hier so gut?», gebrannt. «Was riecht den Kaf feebohnen, fragten sie sich. Es waren die n – so soll der die im Feuer geröstet wurde . Kaf fee entdeckt worden sein


De r M ai s Die Getreidepflanze ist ein bis zwei Meter hoch, an ihr wachsen bis zu zwei Maiskolben. Es gibt Futter- und Zuckermais. Die Körner von Letzterem schmecken denn auch ein bisschen süss. Der Maiskolben ist von einem Blatt eingehüllt. Mais ist in vielen Ländern ein gesundes und günstiges Grundnahrungsmittel, auch in Guatemala. Am besten schmeckt Mais gekocht oder gedünstet. Sehr lecker sind Maiskolben vom Gill.

Der Kürbis

Die vielen verschiedenen Arten von Kürbis wachsen heute auf der ganzen Welt. Ursprünglich kommt das Gewächs aber aus Südamerika. Weil der Kürbis eine harte Schale hat, ist er sehr lange haltbar. Kürbis gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Man kann ihn auf viele verschiedene Arten zubereiten: kochen, braten, dünsten oder grillen. Die Kürbiskerne können roh

l Die Sü s s-r toffe ka

Die Knollen wachsen im Boden und sehen ähnlich aus wie die uns bekannten Kartoffeln. Aber dann ist auch grad Schluss mit Ge­ meinsamkeiten. Die Süsskartoffel schmeckt, wie es der Name sagt, süsser. Und anders als bei «unseren» Kartoffeln wird das Grünzeug der Pflanze ebenfalls gekocht und gegessen. Knolle und Blätter der Süsskar toffel sind sehr nahrhaft, gesund und haben viele Vitamine. Weil die Süsskar toffel nicht lange gelager t werden kann, wird sie in ihren Ursprungsländern erst kurz vor Gebrauch aus dem Boden gegraben. Zubereiten kann man die Knolle auf ganz verschiedene Arten. Natürlich auch als Pommes.

gegessen oder geröstet werden.

Text: Christine Weber Fotos: Diverse; zVg

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n e f l He t h c ma Freude

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Jannis, Jasmin, Licia, Ilaria, Cintia, Mateo und Ludovica besuchen in Bülach die 4.Klasse und treffen sich auch im Religionsunterricht. Bei den Sammelaktionen von Fasten­opfer machen sie seit der 1.Klasse mit - darum kennen sie sich beim Basteln und Geldsammeln gut aus. Warum habt ihr bei der Aktion Fastenopfer mitgemacht? Unsere Katechetin hat uns anfangs Fastenzeit daran erinnert, wie gut es uns in der Schweiz geht: Wir haben ein sicheres Daheim und müssen keinen Hunger leiden, wir haben genug Spitäler und alle Kinder können zur Schule gehen und noch viel mehr Sachen. Es gibt Orte in der Welt, wo das alles nicht normal ist.

Was habt ihr für die Aktion gemacht? Wir haben weisse Kerzen verziert. Aus Wachsfolien schnitten wir verschiedene Blumenmotive, Gräser und Schmetterlinge aus und klebten sie auf die Kerzen. Wer nicht so gut ist im Schneiden, hat mit Guetzliausstechern gearbeitet. Und dann haben wir die Kerzen verkauft. Wie habt ihr den Verkauf organisiert? Wir haben mit Frau Dietrich feste Regeln abgemacht. Zum Beispiel: Alle verkaufen, was sie gebastelt haben, in der Familie. Also auch Gotte oder Grosseltern gehen natürlich. Und der Käufer darf den Preis selber bestimmen. So kommt mega viel Geld zusammen! Was bedeutet es euch, bei den Aktionen mitzumachen? Es gehört einfach dazu, es ist wie eine Tradition. Es macht halt auch Freude, benachteiligten Menschen zu helfen. Uns gefällt auch, dass so viele Kinder aus der Schweiz zusammen anderen Menschen helfen können. Und die Kerze, die jemand aus unseren Familien gekauft hat, erinnert uns immer wieder daran, dass es irgendwo auf der Welt für jemanden heller geworden ist!

Text und Foto: Domenica Continisio


! P e olizei ! f l i H B

s Recht des ei uns Eulen herrscht da allen Tieren. Stärkeren. Wie bei mmt, nimmt Wenn ein Stärkerer ko weg. Bei uns gibt es er’s dem Schwächeren richt. Bei den Menkeine Polizei. Kein Ge d das ist ein grosser schen ist das anders un die Menschenrechte Fortschritt! Ihr habt dem andern etwas erfunden! Keiner darf and verletzen. Egal wegnehmen oder jem er schwach. Egal ob ob jemand stark ist od gelb. Egal ob jemand jemand weiss ist oder d wenn jemand verChrist ist oder Jude. Un hlen, was macht ihr let zt wird oder besto die Polizei. Und die dann? Genau: Ihr ruf t htigkeit herrscht. Die sorgt dafür, dass Gerec r Gericht und werVerbrecher kommen vo isten Ländern funkden bestraft. In den me i ist dein Freund und tioniert das. Die Polize Was passiert, wenn Helfer. Aber Achtung! rbrecher sind? Wenn die Polizisten selber Ve d dafür die Verbresie Geld annehmen un nn ist niemand mehr cher laufen lassen? Da

sicher. Genau so ist es in Gu atemala. Viele Polizisten lassen sich mit Geld bestechen und sind somit auf der Seite der Verbrecher. Das ist ein grosses Problem. Wenn man sich nicht auf die Polizei verlass en kann, ist es wieder wie bei den Tieren: Es herrscht keine Gerechtigkeit. Es herrscht die Macht des Stärkeren.

r? mi u d h st mi.c b i re ju Sch uri@ g 13

Illustration: Daniela Rütimann


aus Salzteig

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Text und Bild: Daniela RĂźtimann


So wirds gemacht Vermische Mehl, Salz und Wasser in einer Schüssel. Knete den Teig gut durch, bis du eine Kugel formen kannst.

Tip! Verkaufe die Salzteigfrüchte an deinem selbstgebauten Marktstand und spende das Geld dem Fastenopfer.

Lege die Teigkugel in einem Plastikbeutel für ein paar Stunden in den Kühlschrank. Knete ihn dann vor dem Verarbeiten nochmal durch. Jetzt kannst du deine Lieblingsfrüchte formen. Die Früchte brauchen an der Luft etwa 2-6 Tage zum Trocknen. Wenn du es eilig hast, kannst du sie bei ca. 50 Grad 1 Stunde im Backofen trocknen lassen.

150 g Mehl

150 g Salz 1 dl Wasser

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Bemale die trockenen Früchte mit Wasserfarben oder Acrylfarben.

Viel Spass!


d n u e n e s s i r Ge e J t ä g e n r a g e l e t Jaguare haben mehr Biss als Löwen und Tiger. Leider, vielleich anz. auch glücklicherweise, erlebt man ihre Schönheit nur aus Dist Zum Beispiel in Guatemala.

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Text: Edith Arnold Foto: Henner Damke, michaelfitz / fotolia.com


Es sind diese Rosetten, dunkle Punkte um hellere vor gelbbraunem Hintergrund, die uns von anderen Wildkatzen unterscheiden. Jede der Fellblumen sieht anders aus. Bei Hals, Pfoten und Schwanz gehen sie in Streifen und wilde Flecken über. So ziehen wir zwischen Argentinien, Brasilien, Mexiko und Guatemala umher – elegant und meist unerkannt. Denn wir mögen die Nacht. Zudem sind wir Einzelgänger. 150 Quadratkilometer messen die einzelnen Reviere. Das ist schon Luxus. Manchmal teilen wir aber eines mit dem anderen Geschlecht. Und wir passen uns auch an: Wo unsere Lebensräume schwinden, nämlich die tropischen Regenwälder, bewegen wir uns zur Zivilisation vor. Auch wenn ich noch so gute Augen habe, selber habe ich es nicht bemerkt: Viele Menschenweibchen tragen anscheinend Oberteile mit Jaguarmuster. Neuerdings sollen auch Menschenmännchen in teuren Anzügen unterwegs sein – mit Socken im Jaguarmuster! Immerhin gehen sie uns kaum mehr an die Felle, um daraus Jacken und andere Kleidung zu machen. Sind wir mehr als Tier, wie Verehrer sagen? Eingeborene schminken sich bei Feierlichkeiten zu Jaguaren und bringen sogar Schnauzhaare an. Sie haben uns einst den Namen «Jag War» gegeben, was «der im Fliegen jagt» bedeutet. Tatsächlich sind wir auch hervorragende Kletterer und Schwimmer.

Steckbrief

Name Jaguar (Panthera onca) Vorkommen Von Süd- bis Mittelamerika, oft in Wassernähe. Aussehen Schwarze Flecken in Rosettenform auf gelbbraunem Fell. Muskulöser, dynamischer Körper. Grösse Bis 1,80 Meter von Kopf bis Rumpf bei einer Schulterhöhe bis 80 Zentimeter; Männchen wiegen bis 140 Kilo. Alter Bis 12 Jahre in Freiheit, rund 20 Jahre im Zoo. Ernährung Zu den 85 Tierarten, die er erleg t, gehören Hirsch, Tapir, Gürteltier, Schildkröte und Fisch. Nachwuchs Nur zur Paarung treffen Weibchen und Männchen aufeinander. Etwa 92 Tage später kommen zwei bis vier Wildkätzchen zur Welt. Sie säugen während drei Monaten und gehen bald mit der Mut ter auf die Jagd. Mit zwei Jahren suchen sie ihr eigenes Revier. Feinde Der Mensch, der den Regenwald abh olzt. Besonderheit Jaguare sind Anschleichjäge r. Anders als andere Raubkatzen töten sie ihre Beute mit Eck- respektive Fangzähnen: Sie knacken Schädel oder Schildkrötenpan zer einfach auf.

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Die Maismenschen im Popol Vuh 18


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as heilige Buch der Maya heisst Popol Vuh. Wie in der Bibel stehen auch im Popol Vuh Schöpfungsgeschichten. Wie hat alles angefangen? Ganz früher gab es nur Himmel und Meer. Es war ganz still. Den Göttern wurde es langweilig. Sie vermissten jemand, der sie anbetet. Jemand, der ihnen Opfer bringt. Also machten sie zuerst einen trockenen Platz: die Erde. Die Götter formten einen ersten Menschen aus Schlamm. Dann einen zweiten aus Holz. Aber beide «Menschenar ten» vergassen, den Göttern zu danken. Die Götter schickten eine Flut und wollten alles zerstören. Erst der dritte und letzte Versuch der Götter gelingt: Sie sammeln Maiskörner und mahlen es zu Mehl. Dann mischen sie es mit Wasser und formen daraus vier Menschen. Und da der Mais verschiedene Farben haben kann – weiss, gelb, rot oder braun – entstanden Menschen mit verschiedenen Haut farben. Die Götter waren mit den «Maismenschen» zufrieden, denn diese lernten schnell, dass sie die Götter verehren sollten.

Text: Beat Röösli Illustration: Daniela Rütimann

In der Bibel gibt es keine «Götter». Es gibt nur den einen Gott. Das ist der grosse Unterschied vom Popol Vuh zur Bibel. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten: Auch in der Bibel wird der «Urmensch» (hebräisch: adam; Mensch) aus fruchtbarer Erde (hebräisch: adamah; Erde vom Ackerboden) geformt. Dann bläst Gott den Lebensatem in die Nase. Aber auch hier gelingt der erste Versuch noch nicht. Der Urmensch ist einsam und muss nochmals neu geformt werden: Als Frau und Mann. * In der biblischen Geschichte fehlen die verschiedenen Hautfarben. Der Scheinwerfer in der Bibel ist auf das Geschlecht gerichtet: Ich bin als weiblicher «Maiskolben» ebenso ein Abbild Gottes, wie du als männlicher «Maiskolben» – oder umgekehrt.

*Genesis 2,7: 21 -24 19


Wältwu

t l e w r e d n nder,  Wu

Das schöne Lied von Andrew Bond erzählt davon, wie einmalig unsere Erde mit allen Pflanzen und Lebewesen ist. Es wird an vielen Gottesdiensten und Aktionen der Fastenopfer-Sammlung gesungen.

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Wält - wun-der, Wun - der-wält,

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cht, Hell und dunkel, Tag und Na , cht Sunne, Mond und Stärnepra Wasser, Luft, Wätter, Wind ob iir eifach Zuefall sind? Insle, Berge Kontinänt, Felse, Schluchte, Klippewänd, Bäch und Flüss, See, Meer, über alles stuun ich seer.

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Er - de - gar - te,

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o-der chö-med iir

Gräser, Blueme, Heckesäum Blätter, Blüete, Büsch und Bäum Schönheit, Düft, Farbepracht Hät oi würklich niemert gmac ht? Und du bunti Vogelschar Flüügsch und singsch so wund erbar Fäderliecht, Freudetön Iir sind eifach wunderschön.

Text und Melodie: © Andrew Bond, GrossenGadenVerlag / www.andrewbond.ch

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Das ganze Lied mit allen drei Strophen und den Noten findest du unter www.jumi.ch.


n e t r a g r e d l in K l n a i E t S f. m einem Bauernho f u i a t n h o w en rm a C , er d 0 Schweine, 65 Rin

Dort sind auch 10 örnli» daheim. H « ss ei G ie d d n u drei Katzen Die jüngsten Kälbchen können noch gar nichts! Darum nennen mein Bruder Mario und ich ihr Abteil im Stall den Kindergarten. Das «Hörnli» wohnt alleine. Sie hat eine eigene Hütte mit Umschwung. Am Morgen wird die Geiss von unserer Mutter gefüttert. Am Abend übernehmen diese Arbeit abwechselnd meine Schwester Amanda, Mario und ich. Auch für das Milchholen haben wir einen Ämtli-Plan. Viele Arbeiten kann mein Vater nicht alleine machen. Meine Mutter und der Grossvater arbeiten auch auf dem Hof. Und wenn wir Kinder nicht in der Schule sind, dann helfen wir mit. Für die Arbeiten auf dem Acker und den grossen Feldern haben wir zum Glück Maschinen! Am allerliebsten begleite ich den Vater auf der Ballen-Presse. Mit dieser Maschine sind wir sehr zügig unterwegs und ich darf die Hebel bedienen. In den letzten Sommerferien bin ich, wenn immer möglich, mit aufs Feld! Meine Lieblingstiere auf dem Hof sind die drei Katzen. Sie sind so herzig! Sie kommen nur ins Haus, wenn sie gefüttert werden, ansonsten sind sie immer draussen irgendwo anzutreffen. Das gefällt mir!

Text und Foto: Domenica Continisio

Steckbrief Name Carmen (10 1/2) Lieblingsfach Musik Lieblingsessen Pommes Lieblingslieder «Spirits» (The Strumbellas), «Send my love» (Adele) Hobbys Rollerblades fahren, Ski fahren Was ich werden möchte Kindergärtnerin Mein Wunsch Die ganze Familie soll lange gesund bleiben! 21


e d i m a r y p l e p m e T Die

Treppen aussen an? e di en id m ra Py ren ih i be as ay M Warum bauten die rge galten. Weil die Pyramiden als heilige Be

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ie Mayas schafften es, sehr steile Pyramiden zu bauen, die bis zu 70 Meter hoch waren. Einfache Pyramiden wurden aus einem Erdhügel heraus gebaut. Auf die Plattform der Hügelspitze stellten sie eine Holzhütte. Diese diente als Tempel, um die Götter zu verehren, und sie stellte die Verbindung zwischen Himmel und Erde dar. Denn im Gegensatz zu den Pyramiden in Ägypten, dienten die Tempelpyramiden nicht ausschliesslich als Gräber. Für die Priester fanden auf den Pyramiden feierliche Zeremonien statt. Die Herrscher hingegen nutzten die Pyramidenspitze, um sich ihrem Volk weithin sichtbar zu präsentieren. Die Mayas waren auch in der Lage, riesige Stufenpyramiden aus behauenen Steinen zu errichten. Sie waren meist viereckig und hatten mehrere platte Ebenen übereinander. Im Inneren der Bauten gab es kleine Hohlräume und Kammern. Um von der einen Plattform zur nächsten zu gelangen, bauten sie aussen an die Pyramide Treppen. So gelangten sie zum reich verzierten Tempelgebäude. Auch die Pyramiden selber wurden mit einer hellen Stuckschicht überzogen und bunt bemalt. Text: Domenica Continisio Illustration: Daniela Rütimann

en zu herrsch ig n ö K r e u ne e mit Wenn ein e Pyramid d n e h e t s e b iehen. ess er die tuck überz S s begann, li u a t h e und hen Schic n eine neu e einer frisc lt a r e d nd über e. So entsta pelpyramid m e T re e s s grö


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jumi Nr. 4, Februar / März 2017; 49. Jahrgang ISSN: 1420-1690 erscheint 7-mal jährlich www.jumi.ch Herausgeberverein jumi, 12 Missionsinstitutionen: Baldegger Schwestern, Baldegg; Missionsgesellschaft Bethlehem, Immensee; Dominikanerinnen, Ilanz; Fastenopfer, Luzern; Gemeinschaft der Laien-Missionarinnen, Villars-sur-Glâne; Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz, Ingenbohl; Jesuitenmission, Zürich; Mariannhiller Missionare, Altdorf; Schwestern vom Hl. Kreuz, Menzingen; Missio, Fribourg; Schweizer Kapuziner, Olten; Schwestern von St. Ursula, Brig.

Redaktionsleitung: Christine Weber, redaktion @ jumi.ch Redaktion: Beat Röösli, Daniela Rütimann, Domenica Continisio Mitarbeit: Daniel Wiederkehr / Fastenopfer, Heinz Dahinden, Edith Arnold Layout: Samuel Jordi Titelbild: Diverse / fotolia.com Illustration: Daniela Rütimann Korrektorat: Lisbeth Schmid-Keiser Herstellung: Brunner AG, Druck und Medien, Kriens jumi Verlag: Markus Kappeler; Abos und Probenummern können beim Verlag bestellt werden, schriftlich, elektronisch oder telefonisch während der Bürozeiten. Einzelabonnement: CHF 20.– Sammelabonnements mit Lieferung an eine Adresse (Lehrperson, Pfarrei), Kosten pro Jahresabo: 1-3 Ex. je CHF 20.–; 4-9 Ex. je CHF 12.– ; 10-19 Ex. je CHF 8.–; ab 20 Ex. je CHF 6.– Einzelnummer: CHF 3.50 plus Porto (ab 10 Ex. je CHF 1.50) Adresse: jumi Verlag, Arsenalstrasse 24, 6011 Kriens Tel.: 041 318 34 80, Fax.: 041 318 34 70 E-Mail: info@jumi.ch; Internet: www.jumi.ch


Daniela RĂźtimann


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